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Die goldene Küche<br />
Wie die Tschechen den Geschmacksnerven schmeicheln<br />
Man sagt, die tschechische oder böhmische Küche sei nicht besonders<br />
gesund. Naja, warum haben die Tschechen es wohl<br />
dann so lebensfroh überlebt? In Wirklichkeit erinnert sie nicht<br />
selten an die ziemlich deftige Küche Österreichs oder auch<br />
Süddeutschlands. Sie baut auf regionalen Zutaten auf wie<br />
Beeren, Pilzen und Knoblauch und ist schrecklich fleischlastig<br />
– ok, zugegeben, das ist im Allgemeinen kein Vergnügen für<br />
Vegetarier.<br />
Aber Gerichte wie Schweinebraten mit Sauerkraut sollte man<br />
nicht unterschätzen und vor allem die riesige Auswahl an<br />
süßen Speisen und Backwaren keinesfalls vergessen.<br />
Und dann kommt der Clou: die Knödel. Es gibt sie in allen<br />
Variationen: Kartoffel-, Semmel-, Servietten- oder Obstknödel.<br />
Die Knödel gehören zum tschechischen Essen wie der<br />
Mozzarella auf die Pizza – wenn Sie einen schrägen Vergleich<br />
an dieser Stelle erlauben. Oft werden sie im Wasser gekocht<br />
und dann in Scheibchen serviert – ausgesprochen niedlich.<br />
Eins muss man den Tschechen sowieso lassen: Sie setzen ihren<br />
Geschmacksorganen keine Grenzen und genießen es, scheinbar<br />
Unmögliches zu kreieren. Die Obstknödel sind dabei vielleicht<br />
ihr gewagtestes Experiment. Die runden Teigbällchen<br />
werden mit Obst gefüllt und – hören Sie bitte gut zu! - mit<br />
Vorliebe auch als Hauptmenü gegessen.<br />
Die Füllung der Obst-Knödel (ovocný knedlík) lässt die Fantasie<br />
der Tschechen fliegen - klassische Füllungen sind zwar die mit<br />
Aprikosen, Erdbeeren, Pflaumen oder süßen Kirschen, aber im<br />
Grunde ist jedes Obst erlaubt.<br />
Einfach wunderbar, und da strahlen endlich auch die malträtierten<br />
Vegetarier.<br />
Na, dann dobrou chut - Guten Appetit! ml