iMAG 2011/01

mehr sehen, ich musste meine Arbeit
auf ganz reduzierte Schwarz-, Grau- und
Weißtöne beschränken. Farben kamen in
meinen Bildern nur ganz rudimentär zum
Ausdruck. Jetzt geht es langsam wieder,
es kommen die Farben wieder vermehrt
in meine Bilder und ich kann schon wieder
ein Rot verwenden, Blau klappt noch
immer nicht. In dem Buch sind viele dieser
ganz reduzierten Arbeiten zu sehen.
Sie gehen oft auf Malreisen, füllen ganze
Skizzenbücher mit Ihren Eindrücken, was
ist dabei ausschlaggebend für Sie? Was
suchen Sie?
Auf Reisen finde ich neue Eindrücke, erlebe
mit meinen Skizzenbüchern andere
Kulturen, Religionen, Menschen völlig
anders als z.B. mit dem Fotoapparat.
Wenn man oft stundenlang vor einem
oder mehreren Motiven sitzt, bekommt
man das Licht, die Gerüche, den Lärm,
das geschäftige Treiben einer Stadt oder
Landschaft ganz anders mit. Der Tourist
ist meistens nur ein kurzer Beobachter,
denn er hat es oft sehr eilig. Der Künstler
verharrt und bekommt das Geschehen
sehr viel besser mit. Meine Skizzen, die
ich in meinem Buch „Paso“ veröffentlicht
habe, dienen mir im Atelier dann oft als
Basis und Inspiration für meine großflächigen
Arbeiten.
Wohin führt Ihre künstlerische Reise weiter?
Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
Vorgeplante Reisen habe ich so
oft wie möglich vermieden, auch im profanen
Leben. Derzeit arbeite ich intensiv
mit Malerei und Fotocollage. Wobei ich
ATELIER 94
„Malen lernt man nur beim Malen“
nicht das plumpe Aufkleben von Fotos
auf Leinwand und das „Herummalen“
von Farbe um diese herum verstehe. Ich
möchte die Fotos ganz subtil in meine
Malerei einarbeiten, wobei sie auch die
Chance haben sollen völlig zu verschwinden
oder aber auch wieder verändert im
Bild zu erscheinen. Dazu experimentiere
ich mit ganz feinen, sehr teuren Gampi
Papieren aus Japan, die oft nur eine ganz
geringe Grammigkeit aufweisen.
Durch das Hereinnehmen von realen
Bildteilen in meine Kunst wird sich meine
Malerei sicherlich verändern – ja, muss
sich zwangsweise verändern. Auf diese
Ergebnisse freue ich mich schon sehr.
Welche Epoche in der Kunstgeschichte
hat Sie beeinflusst und warum?
Beeinflusst haben mich eigentlich alle
Phasen der westlichen Kunstgeschichte.
Ich liebe genauso ganz schlichte, einfache,
von ihrer Ausstrahlung kaum
übertroffene Kirchen der Romanik,
liebe die tolle Schnitzkunst eines Tillman
Riemenschneider oder die gewaltigen
Bildwelten eines Caravaggios.
Wenn Sie mich als Landschaftsmaler fragen,
dann beschäftigten mich sehr lange
die späten, lichtdurchfluteten Turners
und die gigantischen Seerosenbilder
Monets.
Aber auch das einmalige Werk meines
Landsmannes Egon Schiele hat mich tief
beeindruckt.
Von den lebenden Künstlern schätze ich
besonders Arnulf Rainer, Anselm Kiefer
und den Katalanen Antoni Tapies.
Herr Almbauer, danke für das Gespräch.
von Drahomira Hampl
Unter diesem Motto habe ich 1994 eine Kunstschule für Erwachsene in Hennef
gegründet. In fortlaufenden Malkurse werden Acryl-, Öl-, Aquarell- und
Pastellmalerie angeboten. Unterrichtet werden alle klassischen Maltechniken
sowie experimenteles Malen. Fachkundige Anleitung und kleine Lerngruppen
garantieren individuelle Betreuung. Einsteigern biete ich Schnupper-Seminare als
Wochend-Workshops an.
Weitere Infos:
Atelier 94, Edith Kranz, Diplom Kunstpädagogin, Amselweg 4, 53773 Hennef
Tel.: 02242-6826
info@kunstschule-atelier94.de
www.kunstschule-atelier94.de
Gerhard Almbauer ist Dozent an
der Akademie in Bad Reichenhall,
Mitbegründer der Kunstfabrik Wien
und Autor zahlreicher Publikationen.
Seit 1989 beteiligt er sich an zahlreichen
Ausstellungen und Kunstmessen im In-
und Ausland.
www.almbauer.at
www.kunstfabrik-wien.at
Malen mit Asche/Erde/Rost
Das Seminar unter der Leitung von
Gerhard Almbauer mit dem Titel
„Experimentelles Malen mit Asche/Erde/
Rost“ findet in der Schoeller Werkshalle,
Spinnerweg 51-54, 53783 Eitorf vom
18.- 21.6. 2011 statt.
Anmeldung über Edith Kranz,
Tel: 02242-6826
info@kunstschule-atelier94.de
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