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iMAG 2011/01

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Das Bild von Prag, das bis heute bestimmend geblieben ist, hat Karl IV. (1346-78) geprägt.<br />

Mit ihm begann das goldene Zeitalter Böhmens, und durch die Kunst seiner Epoche - mit<br />

Bauwerken wie dem Veitsdom, der Karlsbrücke und der Teynkirche - erhielt der Moldaustadt<br />

ihren karolinischen Glanz.<br />

Im 18. Jahrhundert dann ein wahrer Geniestreich: Auf einzigartige Weise wurden Gotik<br />

und Barock verschmolzen und gotische Kirchen wie St. Thomas gekonnt barockisiert. Die<br />

beiden Stile verwuchsen miteinander, als hätte es eine Renaissance nie gegeben. Als Königin<br />

der böhmischen Barockkunst gilt die Niklaskirche mit ihrem opulenten goldgeschmückten<br />

Inneren, deren Türme ein gotisches Erscheinungsbild haben. Um das Stadtbild perfekt zu<br />

machen, hielt Ende des 19. Jahrhunderts dann noch der Jugendstil Einzug in Prag.<br />

Es ist in der Tat eine unfassbare Flut von Eindrücken, die hier auf einen einstürmt. Wohin<br />

das Auge schaut, entdeckt es Gewaltiges wie zum Beispiel die Statuen muskelbepackter<br />

Kraftprotze, die Portale flankierend ganze Häuser stützen. Auch der Blick in die Höhe ist<br />

immer wieder lohnend. Was steht, sitzt und liegt da nicht alles an steinernen Figuren auf<br />

Torbögen, Dachkanten und Fenstern!<br />

Kommt die Dunkelheit, tauchen Straßenlaternen und Leuchtstrahler die Stadt in goldenes<br />

Licht, und Gebäude wie das Nationaltheater erstrahlen in ihrer ganzen Pracht. Neben imposanten<br />

Innenräumen hat das 1881 eröffnete Haus eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte<br />

vorzuweisen: Das böhmische Volk trieb nicht nur die finanziellen Mittel auf, sondern schaffte<br />

auch die Steine für den Bau aus ganz Böhmen und Mähren herbei. Daher der Schriftzug<br />

Národ sobě über dem Bühnenportal, der deutlich macht, dass das Volk dieses Theater nicht<br />

für irgendeinen Herrscher gebaut hat, sondern für sich.<br />

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