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iMAG 2011/01

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32<br />

Blick auf die Altstadt<br />

raha<br />

Text: Antje Görnig<br />

Foto: Jiri Hampl<br />

Fürstin Libuše und ihr Gatte Přemysl, die im achten Jahrhundert<br />

über den Stamm der Tschechen herrschten, stiegen eines Abends<br />

mit ihrem Gefolge zum höchsten Punkt der Burg Libušín. Die<br />

Sonne ging unter, und der Schatten der Burg reichte weit über<br />

den Berghang hinaus nach Osten. In diese Richtung streckte<br />

die Fürstin, der die Gabe der Weissagung eigen war, ihre Hand<br />

und sprach: „Ich sehe eine große Burg, deren Ruhm bis zu den<br />

Sternen steigen wird. Sie liegt verborgen in den tiefen Wäldern.<br />

Vom Norden schützt diesen Ort das Tal des Baches Brusnice, vom<br />

Süden ein breiter felsiger Berg. Der Fluss Moldau bahnt sich seinen<br />

Weg unter seinen Hängen. Dort geht hin, und ihr werdet inmitten<br />

des Waldes einen Menschen finden, der die Schwelle seines<br />

Hauses zimmert. Baut dort eine Burg und nennt sie Praha nach<br />

unserem Wort für die gezimmerte Schwelle ‚prah’. Und wie auf<br />

einer Schwelle selbst die großen Herren das Haupt neigen, so<br />

werden sie es auch vor dieser Burg tun.“

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