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Wollen wir<br />
nicht alle einzigartig<br />
sein?<br />
Und möchten<br />
wir nicht, dass<br />
die anderen<br />
uns als einzigartigwahrnehmen?<br />
Und doch<br />
zeigt sich in der<br />
Mode auch der<br />
menschliche Hang<br />
zur Gleichförmigkeit<br />
und damit zu einer<br />
Verbundenheit untereinander.<br />
Mode ist also ein<br />
Mittel der Absonderung und<br />
der Vereinigung und kann dazu<br />
dienen, seinen Reichtum oder<br />
seine Gesinnung äußerlich zur<br />
Schau zu stellen. Charakteristisch<br />
für Mode ist ihre Flüchtigkeit und<br />
Wandelbarkeit, d.h., was zum<br />
Zeitpunkt des Kaufs total angesagt<br />
war, ist schnell wieder out und kann<br />
in der nächsten Saison schon lächerlich<br />
wirken.<br />
Heutige Mode genießt jede erdenkliche<br />
Freiheit an Kombinationsmöglichkeiten,<br />
Stilen, Formen und Farben, vollkommen<br />
losgelöst von Standesschranken<br />
und Kleiderordnungen früherer<br />
Jahrhunderte.<br />
Mode ist das besondere Etwas, hauptsächlich<br />
eine Wonne für die Augen. Eine<br />
Beantwortung der Frage, warum dieses<br />
oder jenes unseren Geschmack trifft, ist<br />
reine Gefühlssache.<br />
Obwohl es auf der Straße den Anschein<br />
hat, als ob ein Großteil der Deutschen für<br />
Stil und neueste Modetrends nicht allzu<br />
von Helga Loser-Camman<br />
empfänglich wäre, kommen doch international<br />
bekannte Modedesigner wie<br />
etwa Klaus Lagerfeld, Wolfgang Joop<br />
und Jil Sander aus Deutschland und erhalten<br />
gerade an hiesigen Modeschulen ausgebildete<br />
Designer einen europäischen<br />
Nachwuchspreis nach dem anderen.<br />
Bei dem Modespektakel „Fashion Week“<br />
im Januar, wo die Winterkollektion<br />
<strong>2<strong>01</strong>1</strong>/2<strong>01</strong>2 vorgestellt wurde, zeigte sich<br />
Berlin als Modehochburg, die auf einer<br />
Ebene mit Paris, Mailand oder New York<br />
viele deutsche Modeschöpfertalente<br />
hervorbringt. Aus einer Quelle an Ideen<br />
entstandene Entwürfe begeisterten<br />
Fashionfans, so unter dem Strickmodelabel<br />
Lala Berlin, dem Label Perret Schaad<br />
sowie Frida Weyer. Einen internationalen<br />
Namen haben die Marken Kaviar<br />
Gauche und Michael Michalsky und die<br />
edle Kaschmirware von Andrea Karg<br />
von Allude bedient das seit kurzem zu<br />
beobachtende geänderte Kaufverhalten<br />
Modeinteressierter: einen anhaltenden<br />
Trend hin zu Qualität und weg von einer<br />
Fokussierung auf den günstigsten Preis.<br />
Auf der Düsseldorfer Modemesse CPD<br />
konnte die Modebranche jetzt erfreut<br />
bekanntgeben, dass sie ihren besten<br />
Zuwachs seit 20 Jahren erzielt hat.<br />
Die Trends für <strong>2<strong>01</strong>1</strong> sind ein Revival von<br />
70er-Jahre-Knallfarben, wie Orange,<br />
Camel und Burgund im Mustermix bei<br />
Röcken und weiten Hosen; gestreifte<br />
Fake-Fur-Jacken in Verbindung mit<br />
schwarz; junge Streetstyle-Mode mit experimentellen<br />
Stücken im nachhaltigen<br />
aber luxuriösen Ökodesign; der Asia-Look<br />
mit japanischen Elementen und chinesischer<br />
Seide – all dies mit Begeisterung<br />
für Schönheit und viel Platz für individuelle<br />
Kreativität.