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das Landstyle-Magazin für die Region Altenkirchen Eitorf Hachenburg Hamm Much Ruppichteroth Waldbröl Windeck<br />
Thema<br />
Mode<br />
Fotoreise<br />
Prag<br />
Art<br />
Gerhard Almbauer<br />
Lyrik ist eine brotlose Kunst<br />
Arnold Leifert und der Lyrikweg Much<br />
GRATIS<br />
<strong>01</strong><br />
<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
www.i-mag.tv
Rathausstr. 47a • 57537 Wissen • Tel.: 02742.966423 • Fax 02742.966424<br />
www.landpartie-wissen.de • E-Mail: landpartie-wissen@web.de<br />
Öffnungszeiten: Di – Fr 9.00 – 12.00 14.00 – 18.00<br />
Sa 9.00 – 12.30
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Kultur der Schönheit und Eleganz regiert die Welt. Eleganz<br />
ist Ausdruck besonderen Stils und Geschmacks. Eine durchschlagende<br />
Rolle spielen dabei Schönheit, Grazie und Ästhetik. Unser<br />
Leben wird von unseren Sinnen gelenkt und letztendlich sind wir<br />
das, was aus dieser Gefühlsmischung entsteht. So weit die große<br />
Lebensphilosophie.<br />
Die Alltagsphilosophie lautet eher so: Wie komme ich bis zum<br />
Ende des Monats, wenn ich mir alles leiste, was mir die Werbung<br />
suggeriert?<br />
Irgendwo in der Mitte, soviel steht fest, muss das richtige Leben<br />
liegen, ich sollte mich nur beeilen, diese goldene Mitte zu finden.<br />
Aber Träumen ist so schön. Ich möchte nicht darauf verzichten.<br />
Also nehme ich ein Magazin in die Hand (natürlich nenne ich<br />
keine Namen) und versinke in wunderschönen Bildern. Ich lasse<br />
mich auf den Flügeln der Phantasie tragen, wenn ich die sagenhaften<br />
Ziele der Welt erspähe. Ich gehe auf Entdeckungsreise<br />
durch die Kreativität der Menschen. Ich erlebe Farben und<br />
Gerüche ferner Kulturen.<br />
Und dann… dann erwache ich und stelle fest: Manches ist doch<br />
erreichbar, einiges sogar in greifbarer Nähe! Da, es sind vielleicht<br />
gerade ein paar Kilometer, bis ich genau das finde, was ich mir<br />
immer gewünscht habe. Wundervoll.<br />
Nein, liebe Leserinnen und Leser, ich spinne nicht (ok, vielleicht<br />
ein kleines bisschen): Manchmal braucht man aber nur die Augen<br />
offen zu halten und Träume werden wahr.<br />
Schönheit und Eleganz sind die Hauptthemen dieser Ausgabe<br />
von <strong>iMAG</strong>, und ich kann Ihnen nur wünschen: Viel Spaß beim<br />
Lesen!<br />
Zum Schluss etwas, das uns so freut, dass wir es Ihnen nicht vorenthalten<br />
möchten: <strong>iMAG</strong> kommt in sein drittes Lebensjahr. Das<br />
Interesse und die Treue, die Sie uns bis heute entgegenbringen,<br />
bestätigen unser Redaktionskonzept. Wir sind Ihnen verpflichtet<br />
und werden uns bemühen, Ihrem Vertrauen auch in Zukunft<br />
gerecht zu werden.<br />
Nicht vergessen, besuchen Sie auch unseren Internetauftritt:<br />
www.i-mag.tv<br />
Maurizio Libbi<br />
editorial<br />
www.i-mag.tv<br />
3
nhalt <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
News 6<br />
Aktuelles aus dem Steuerrecht 10<br />
<strong>iMAG</strong>-Thema: Mode 16<br />
Die Faszination, des Gestaltens:<br />
Die Rhein-Sieg-Akademie 20<br />
Sternstunden des Glamour 28<br />
Golf in Eitorf 30<br />
<strong>iMAG</strong>-Fotoreise: Prag 28<br />
<strong>iMAG</strong>-ART: Gerhard Almbauer 40<br />
Arnold Leifert und<br />
der Lyrikweg Much 44<br />
<strong>iMAG</strong>-Rezept:<br />
Die goldene Küche 50<br />
Windecker Dorfbrennerei 52<br />
Concept Cars von Renault 56<br />
Vorschau 02/<strong>2<strong>01</strong>1</strong> 58<br />
www.i-mag.tv<br />
32<br />
16<br />
Mode<br />
30<br />
Golf in Eitorf<br />
Fotoreise: Prag
40<br />
Kunst: Gerhard Almbauer<br />
56<br />
Concept Cars<br />
52<br />
Windecker<br />
Dorfbrennerei<br />
© courtyardpix-fotolia
6<br />
DAS GELD LIEGT AUF DER FENSTERBANK,<br />
MARIE<br />
MitternachtSpaghetti<br />
Stadthalle Hachenburg, Sa. 21. Mai <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
Wo sich Liebeslieder und schwarzer Humor ein Stelldichein<br />
geben, wo bissige Gesellschaftskritik auf skurrilen Schabernack<br />
trifft, dort kochen Wiebke Eymess und Friedolin Müller<br />
„MitternachtSpaghetti“ für das humorhungrige Publikum.<br />
Frau schusselig Neunmalklug trifft auf Herrn sympathisch<br />
Klugscheißer - und sie bringen sich liebevoll zur Weißglut.<br />
Das real-fiktive Liebespaar verstrickt sich Abend für Abend<br />
in endlosen „Assoziationsketten in feinster Loriot-Manier“<br />
(Neue Westfälische). Diese sinnliche Lust am Streitspiel muss<br />
man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen!<br />
20 JAHRE BALLONTREFFEN<br />
15. Eitorfer Heißluft-Ballon-Treffen<br />
vom 8. bis 10. Juli <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
Alle zwei Jahre findet in Eitorf in den Siegwiesen, genannt<br />
Pletsch Wasem, das Heißluft-Ballon-Freundschaftstreffen<br />
statt. Auch dieses Jahr werden begeisterte Piloten und<br />
Gleitschirmflieger eine dreitägige Show liefern, die eine<br />
Atmosphäre zwischen Technik und Zauber erschafft. Man<br />
soll sich das mal vorstellen: Ein großer Ballon hat ein<br />
Fassungsvermögen von ca. 3.000 m³ Luft in der Hülle und<br />
kann bis zu 850 Kilo tragen. Wenn dreißig, vierzig solcher<br />
Ballons sich gleichzeitig langsam auf den Wiesen aufrichten,<br />
heiße Luft „schlucken“ und fauchend gen Himmel starten,<br />
glaubt man, in einen Fantasy-Film geraten zu sein. Es sind<br />
Drachen, wunderschöne, gütige Drachen, die unsere Träume<br />
mitfliegen lassen.<br />
Doch auch die kleinen Ballons, die Modell-Heißluft-Ballons,<br />
finden immer mehr Zuneigung. Sie haben inzwischen so<br />
viele Fans, dass auch sie Wettbewerbe austragen.<br />
Man kann sich nur wünschen, dass auch das Wetter mitspielen<br />
wird. (ml) www.ballon-schroeder.de<br />
GÜNTHER WALLRAFF - LESUNG<br />
„AUS DER SCHÖNEN NEUEN WELT“<br />
Stadthalle Hachenburg, Sa. 9. April <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
Günter Wallraff ist für viele ein Vorbild für Ethik und Moral.<br />
Er ist ein Weltverbesserer mit einer guten Portion Idealismus.<br />
Und er ist eine Kämpfernatur, denn er geht immer dahin,<br />
wo es richtig weh tut. Als Bildjournalist Hans Esser deckte<br />
er die Macht eines Zeitungssystems und deren fatale Folgen<br />
auf, als Gastarbeiter Ali und Somalier Kwami ließ er den alltäglichen<br />
Rassismus in Deutschland über sich ergehen und<br />
als Obdachloser deckte er die Missstände in den Heimen<br />
auf. Wo liegen Deutschlands Schmerzgrenzen und wo stinkt<br />
es schon lange? Der Enthüllungsjournalist wird aus seinen<br />
Reportagen lesen, unbequeme Wahrheiten herauskitzeln<br />
und zur Diskussion anregen.<br />
MUSIKABEND ZUM GENIESSEN<br />
Regionale und internationale Künstler feiern am<br />
02.04. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> das 40-jährige Bühnenjubiläum von<br />
Jürgen Goldschmidt<br />
Es gibt Künstler, deren Dasein als selbstverständlich empfunden<br />
wird, sie sind einfach präsent, sie gehören zum<br />
Leben dazu. Solche Künstler haben sich den wechselnden<br />
Musikrichtungen immer wieder anpassen können, sie wissen,<br />
wie man junge und weniger junge Leute fesselt. Jürgen<br />
Goldschmidt ist einer von ihnen. Bereits in den Siebzigern<br />
schaffte Jürgen Goldschmidt von Eitorf aus den Sprung in die<br />
internationale Rockszene, mit Bands wie Birth Controll, Lilli<br />
& The Rockets und der amerikanischen Gruppe Ohio Express.<br />
Heute widmet er sich, zusammen mit seiner Lebensgefährtin<br />
Conny Oberhausen, hauptsächlich dem Duo Strings2Voices.<br />
Das Bühnenjubiläum von Jürgen Goldschmidt wird im Hotel<br />
Schützenhof in Eitorf gefeiert. Bis zu 20 regionale und internationale<br />
Künstler werden mit von der Partie sein. Der Erlös<br />
der Veranstaltung wird an eine gemeinnützige Organisation<br />
aus der Region gespendet. (ml)<br />
www.strings2voices.com
LANDPARTIE BURG ADENDORF<br />
Vom 02. - 05. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong> laden Gastgeber Georg<br />
Freiherr von Loë mit seiner Gemahlin Gabriela<br />
zur „Landpartie“ auf Burg Adendorf ein.<br />
Wie im vergangenen Jahr präsentieren sich rund 100<br />
Aussteller zum Thema „Gaumenschmaus“, „Gartenkunst“,<br />
„Lebensräume“ und „Luxuskunst“. Im Anwesen und dem<br />
Park der Burg sowie der Orangerie und den Remisen wird<br />
sich alles rund um den guten Geschmack drehen.<br />
Letztes Jahr errichtete vor der Burg der international gefeierte<br />
Meisterflorist Georg Lersch ein beeindruckendes florales<br />
Kunstwerk.<br />
Ohne Zweifel stand bei der „Landpartie 2<strong>01</strong>0“ der Garten<br />
im Mittelpunkt. Die Gäste konnten sich von zahlreichen<br />
Ausstellern Tipps holen und sich das Eine oder Andere auch<br />
mit nach Hause nehmen. Rosen, Stauden, Blumenzwiebeln,<br />
originelle Gerätschaften, Brunnen und Skulpturen aus<br />
Naturstein und mehr waren überall zu bewundern.<br />
Es gab viel über exklusives Wohnen und Einrichten zu erfahren.<br />
Eine Ausstellung von Oldtimern ließ den Puls von<br />
Oldtimerliebhabern höher schlagen. „Das weiße Gold“ aus<br />
Meissen wurde in einem Salon der Burg beeindruckend präsentiert.<br />
Rund 40 besonders wertvolle Exponate wurden hier<br />
von der Porzellan-Manufaktur ausgestellt.<br />
Desweiteren schwelgten die Besucher zwischen eleganten<br />
Modehighlights, Silber, Uhren und Schmuck, Maßschuhen,<br />
Anzügen, Krawatten, Gemälden, Dekorationen,<br />
Einrichtungen, Teak- und Terracotta-Design, Konfitüren,<br />
Schokoladen, Wein und geistreichem und vielem vielem<br />
mehr. Selbst der mitgebrachte Hund konnte in exklusiven<br />
Hundebetten probeliegen.<br />
Der moderne Hofnarr flanierte durch den Park und stellte<br />
seinen feinsinnigen Humor unter Beweis.<br />
Für den Gast wird der Besuch der „Landpartie“ sicherlich<br />
auch in diesem Jahr wieder zu einem gelungenen, stilvollen<br />
Ausflug aufs Land werden.<br />
Burg Adendorf, 53343 Wachtberg-Adendorf<br />
www.burgadendorf.de<br />
... der Schritt in die richtige Richtung<br />
Wir suchen ständig<br />
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Foto: Bernd Staatz<br />
tel. 02292-91490<br />
www.drewelies.de<br />
DIE JÜDISCHEN KULTURTAGE IN NRW <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
sind ein gemeinsames Projekt der beteiligten Städte, der<br />
drei Landesverbände der jüdischen Gemeinden in NRW, der<br />
Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe, des<br />
NRW Kultursekretariats Wuppertal und des Kultursekretariats<br />
NRW Gütersloh.<br />
Sonntag, 27. März <strong>2<strong>01</strong>1</strong>, 20 Uhr<br />
Theater am Park, Eitorf, Brückenstraße<br />
Arkardy Shilkloper und Vadim Neselovskyi, Jazzkonzert<br />
Die beiden Musiker präsentieren als Duo Original-<br />
Kompositionen von Vadim Neselovskyi (Piano) und Arkady<br />
Shilkloper (Waldhorn, Flügelhorn).<br />
Die großartigen Solisten finden zu einer delikaten Mischung aus<br />
Jazz, Klassik, ethnischer und improvisierter Musik. Ihr Können<br />
verspricht ein Konzertereignis der absoluten Spitzenklasse in<br />
einer ungewöhnlichen Besetzung. Künstlerische Laufbahn und<br />
die Beteiligung an Projekten wie dem Moscow Art Trio (Arkady<br />
Shilkloper) bzw. dem Quintett der Jazzlegende Gary Burton<br />
(Vadim Neselovskyi) stellen einen akustischen Leckerbissen in<br />
Aussicht.<br />
Eintrittspreis: 12 €, ermäßigt 6 €<br />
Samstag, 02. April <strong>2<strong>01</strong>1</strong>, 20 Uhr<br />
Spiegelsaal Schloss Merten, Eitorf-Merten, Schlossstraße<br />
Klezmer-Konzert mit dem Duo „Nu“<br />
Die Füße auf den Boden, den Kopf in den Himmel – die Festund<br />
Ritualmusik der Ostjuden ist ein Erlebnis für Beine, Ohren<br />
und Herz. Eine Musik, die seit Jahrhunderten modern ist, die<br />
erzählt und zum Tanzen auffordert. Das neue Programm<br />
der Gruppe kreist um die vordergründig verborgene Welt<br />
der ostjüdischen Frauen. Auf eigene Weise besingen Frauen<br />
ihre Stärken, ihren Witz und ihre Not in einer Welt, die von<br />
Männern beherrscht scheint.<br />
Eintrittspreis: 12 €, ermäßigt 6 €<br />
www.juedische-kulturtage-nrw.de<br />
Veranstalter, Info und Vorverkauf: Kulturamt Eitorf, Hannelore Schug,<br />
02243-89185, Mo – Fr 8-12 Uhr<br />
Rathausstraße 64<br />
51570 Windeck-Rosbach<br />
7
8<br />
Bild: jh<br />
IRISHSTEW<br />
Irische, schottische und bretonische Folkmusik<br />
zum Liveträumen<br />
Die sechs Musiker von IrishStew singen, spielen E-Fiddle,<br />
Mandoline, Bodhran, Schlagzeug, E-Cello und Gitarre. Jeder<br />
Song wird auf ganz eigene und außergewöhnliche Weise<br />
interpretiert. So werden daraus treibende Folk-Rock-Songs,<br />
schmachtende Balladen und virtuose zum Mittanzen auffordernde<br />
Instrumentals. Die Verbindung von E-Cello, E-Geige<br />
und Schlagzeug mit klassischen keltischen Instrumenten,<br />
dazu der mehrstimmige Gesang kreiert einen unverwechselbaren<br />
eigenständigen Sound. Bei jedem Konzert gesellt sich<br />
dazu eine intensive Atmosphäre, die keinen Zuhörer unberührt<br />
lässt.<br />
So ähnlich präsentiert sich die Band IrishStew auf ihrer<br />
Homepage und so erlebt sie der Konzertbesucher tatsächlich.<br />
Die fröhliche Stimmung auf der Bühne überträgt sich<br />
nach wenigen Takten auf das Publikum. Das ist nichts für<br />
mürrische Leute.<br />
Die nächste Termine: 19.06.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> in Windeck-Gerressen und<br />
26.06.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> in Much. (ml) www.irishstew.de<br />
Ihre Stimme<br />
Vokalsitz, hier O (Brustbein), A (Rücken, Beckenboden), federndes Zusammenspiel<br />
Lippentechnik (Korkensprechen), Zentrierung, Öffnung<br />
Sie kommen nicht drum herum!<br />
Alles hängt von ihr ab: Ihr ERFOLG, Ihre WIRKUNG<br />
nach außen, Ihre CHANCEN in Liebe und Business, Ihr<br />
Wohlbefinden, Ihre Authentizität…<br />
Sie werden wahrgenommen über Ihre Stimme.<br />
Nicht dass sie ein Teil von Ihnen wäre: Sie sind Ihre<br />
Stimme!<br />
Wie fühlt sich Ihre Stimme an?<br />
Was wird Ihnen gespiegelt? – Sie haben noch nicht<br />
gefragt?<br />
Ist Ihnen egal? – Nun, nahezu die Hälfte (ja, die Hälfte!)<br />
Ihrer Gesamtwirkung nach außen, hängt allein von Ihrer<br />
CINE 5 GOLD<br />
Ab Februar <strong>2<strong>01</strong>1</strong> im Cine5 in Asbach<br />
Bild: Cine5<br />
Einmal im Monat findet im Cine 5 Asbach die Filmreihe<br />
Cine5 Gold statt. Für die Besucher steht der gesellschaftliche<br />
Aspekt im Vordergrund. Man verabredet sich zum Kino, trifft<br />
sich vor dem Film und plaudert bei Kaffee und Kuchen. Nach<br />
dem Kaffee beginnt dann pünktlich der Film.<br />
Von Bedeutung ist beim Cine5 Gold auch die Abwechslung<br />
in der Auswahl der Filme. Es wird immer eine Mischung von<br />
einst und modernen Filmen von heute geben, die bei den<br />
Senioren gut ankommen.<br />
Der Eintritt beinhaltet Kaffee so viel man möchte und ein<br />
Stück Kuchen. Größere Gruppen, die am Cine5 Gold teilnehmen<br />
möchten, sind herzlich willkommen. Jedoch wären<br />
wir für eine kurze telefonische Voranmeldung zwei bis drei<br />
Tage vor der Veranstaltung dankbar. Dies erleichtert uns die<br />
Disposition mit Kaffee und Kuchen.<br />
„Für mich ist Kino nicht ein Stück Leben, sondern ein<br />
Stück Kuchen“ sagte Alfred Hitchcock einmal. Für die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Cine5 Gold ist es<br />
beides.<br />
Anzeige<br />
Stimme ab. Nicht mehr und nicht weniger!<br />
Sie meinen: Meine Stimme ist wie sie ist!<br />
Sie glauben, dass Sie nicht an Ihrer Stimme arbeiten können?<br />
Sie können – und zwar gewaltig!<br />
Ich darf Ihnen sagen:<br />
Volumen braucht nicht nur Ihr Haar, Klang nicht nur Ihre<br />
neue Dolby-Surround Anlage, Stimmigkeit nicht nur der<br />
Saldo auf Ihrem Konto…<br />
Sie brauchen das – schätze ich mal – auch, oder?<br />
Wir arbeiten hier nach den neuesten – und natürlich auch<br />
den bewährten – Techniken der Stimmschulung, besser: der<br />
Stimmpflege?!<br />
Auch Ihre Stimme braucht Pflege, nicht nur Ihr Auto.<br />
Schon mal gesungen? – mit professioneller Anleitung?<br />
Peinlich? Nicht mit Ihnen?<br />
Kann viel Spaß machen, so etwas!<br />
Präsenz puschen!?<br />
Hätten Sie was gegen einen langen Atem einzuwenden?<br />
– Nicht?<br />
Gegen gute Artikulation? – Nein?<br />
Na dann…
ediamöbel<br />
n und<br />
eichen<br />
t.<br />
enügen<br />
ustrie,-<br />
oten<br />
gen)<br />
und<br />
:<br />
pany<br />
13. BLUMEN- UND PFLANZENMARKT<br />
„Rund um den Garten“am Sonntag,<br />
dem 05. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong> von 11 - 18 Uhr<br />
Accesoires:<br />
TOM’s Company<br />
Accesoires:<br />
TOM’s Company<br />
Alle Gartenfreude und solche, die es werden wollen, können<br />
sich jetzt schon auf den 13. Windecker Blumen- und<br />
Pflanzenmarkt freuen, der am Sonntag, dem 05. Juni<br />
<strong>2<strong>01</strong>1</strong> stattfindet .<br />
Im bekannten Museumsdorf in Altwindeck bieten<br />
Profigärtner die Möglickeit, sich umfassend über alles,<br />
was mit dem Garten zu tun hat, beraten und informieren<br />
zu lassen. Zudem gibt es die Gelegenheit all das,<br />
was das Herz eines Gärtners höher schlagen lässt, käuflich<br />
zu erwerben. Dazu gehört sowohl Grünzeug als<br />
auch das Drumherum wie etwa Übertöpfe oder stilvolle<br />
Dekoration.<br />
Als sehr hilfreich kann auch eine Visite mit eigenen, mitgebrachten<br />
Problempflanzen beim Pflanzendoktor sein,<br />
der an diesem Tag vor Ort seine wird, um Sie bei der Hege<br />
und Pflege Ihrer Blumens und Pflanzen zu unterstützen.<br />
Die lokale Agenda Gruppe Windeck „Naturnahes<br />
Gärtnern“ freut sich außerdem darauf, Interessierten ihr<br />
umfangreiches Wissen weiterzugeben. Wie in jedem Jahr<br />
wird es natürlich ein Erlebnis für Jung und Alt sein, diversen<br />
Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuzusehen und<br />
dabei sich mit nicht alltäglichem Gaumenschmaus zu versorgen.<br />
Kleider, Accessoires und wie man sie trägt, steuern unsere<br />
Kommunikation mit anderen Menschen. Sei es privat oder<br />
im Beruf. Durch individuelle Farb- und Stilberatung fi nden<br />
Sie Ihre persönliche Note.<br />
PROFESSIONELLE FARB- UND STILBERATUNG<br />
Einzel-, Gruppen- und Firmenberatung<br />
Auch Firmen geben Signale von sich – durch Farb- und<br />
Stilberatung können Sie das optische Bild Ihrer Mitarbeiter<br />
verbessern. Sie werden die positive Ausstrahlung haben,<br />
die Ihre Kunden mögen.<br />
Gerne besuchen wir Sie auch vor Ort.<br />
Saaler Str. 3, 51570 Windeck-Leuscheid<br />
Tel. 02292-4943 www.salon.piawagner.de<br />
unsere Tische:<br />
Qualität auf Wunschmaß<br />
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der professionellen Arbeit aus unserer<br />
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werden nach Ihren Wünschen gefertigt.<br />
Bei uns können Sie wählerisch sein:<br />
diverse Tischbeinvarianten oder individuell<br />
angepasste Arbeitsplatten.<br />
Holzarten: Rotkernbuche, Eiche, amerik.<br />
Nussbaum und Rüster + Zebrano (limitiert).<br />
Andere Holzarten auf Anfrage.<br />
Schauen Sie sich weitere Tisch-Beispiele an:<br />
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11.30-16.00 Uhr<br />
an der Sieg-Freizeitstraße in Windeck-Wilberhofen<br />
65 x 30 x 102 cm<br />
Inh. Jens Bertrams 1.290,-<br />
Mobil <strong>01</strong>51 194 37 922<br />
www.holzofenpizzadiegurke.npage.de<br />
EUR<br />
Bank »MENA«<br />
Massivholz Rotkernbuche<br />
ab 160 cm<br />
ab498,-<br />
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Die bunten Hingucker von TOM’s<br />
Company sind in aller Munde, auch<br />
wir haben die stylischen Möbel und<br />
Accesoires in unserem Programm.<br />
EUR<br />
Komode »Jamaica«<br />
65 x 30 x 102 cm<br />
1.290,- EUR<br />
Die bunten Hingucker von TOM’s<br />
Company sind in aller Munde, auch<br />
wir haben die stylischen Möbel und<br />
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2<br />
Massiv Holztisch<br />
»CENTRO light weight«<br />
Tischmaß: 200/300 x 95 cm<br />
890,- EUR<br />
www.rings-furniture.de incl. zwei Ansteckplatten á 50 x 95 cm<br />
Rückenlehne mit Edelstahlhaltern ab 249,-<br />
Bildquelle: Verkehrsverein<br />
Windecker Ländchen e.V.<br />
Verkehrsverein Windecker Ländchen e.V.,<br />
Tel. 02292/19433 oder<br />
Museumsdorf Altwindeck, Tel. 02292/3888<br />
Komode »Jamaica«<br />
www.windeck-bewegt.de<br />
65 x 30 x 102 cm<br />
E-Mail: tourismus@gemeinde-windeck.de<br />
1: Schatulle Elefant<br />
Material: Marmorin<br />
2: Komode »Capri«<br />
62 x 31 x 102 cm<br />
1.195,- EUR<br />
Massiv Holztisch »LIVING«<br />
Tischmaß z.B.: 200/300 x 90 cm<br />
durch integrierte Ausklappplatten verlängerbar<br />
ab1.398,- EUR<br />
incl. zwei Ausklapplatten á 50 cm<br />
1.290,- EUR<br />
Kleiner Hängeschrank CADERO · B 120 H 60 T 42 cm · 2 Türen mit farbig<br />
lackiertem Glas, Abb. Nussbaum, innen Birke<br />
Die bunten Hingucker von TOM’s<br />
Company sind in aller Munde, auch<br />
wir haben die stylischen Möbel und<br />
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Frankfurter Straße 65 Bahnhofstraße 20<br />
Tel. 0 2242 . 969978-0 Tel. 0 2241. 975 86 26<br />
Polstermöbel<br />
Sphinx<br />
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seine zwei Sitztiefen und den verschiedenen<br />
Modulgrößen exakt ihren<br />
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Tischmaß z.B.: 200 x 100 cm<br />
(diverse Metalluntergestelle)<br />
ab1.590,- EUR<br />
Hifilösungen/Mediamöbel<br />
SPECTRAL<br />
Topseller: Tisch »FLEXUS«<br />
Tischmaß z.B.: 240 x 100 cm<br />
Tischblatt und Holzwangengestell<br />
wahlweise mit Fuge<br />
ab990,- EUR<br />
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Stuhl »Feel«<br />
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Büro Windeck<br />
Agnesstraße 8a<br />
51570 Windeck-Leuscheid<br />
Tel. 02292-931272<br />
Fax 02292-931273<br />
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Fax 02294-980213<br />
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Häufig haben Betriebe nicht unerhebliche Zinsen an Banken und Gläubiger zu zahlen.<br />
Aus steuerlicher Hinsicht sollte jedoch beachtet werden, dass der betriebliche<br />
Schuldzinsenabzug immer dann eingeschränkt wird, wenn eine sogenannte<br />
„Überentnahme“ erfolgt. Unter Überentnahme versteht der Gesetzgeber den Betrag,<br />
um den die Entnahmen die Summe des Gewinns und der Einlagen des Wirtschaftsjahres<br />
übersteigen.<br />
Die Berechnung der nicht abzugsfähigen betrieblichen Schuldzinsen erfolgt typisierend<br />
mit 6% der Überentnahmen des Wirtschaftsjahres. Die Über bzw. Unterentnahmen werden<br />
laufend festgehalten und in das nächste Jahr vorgetragen.<br />
Uneingeschränkt abzugsfähig sind Zinsen von Darlehen, die Anschaffungen im Betrieb<br />
direkt zugeordnet werden können. Zusätzlich existiert noch ein Freibetrag von<br />
2.050 €.<br />
Beispiel<br />
Ein Unternehmer hat in 2<strong>01</strong>0 Entnahmen i.H. von 70.000,- € und Einlagen<br />
i.H. von 5.000,-€ getätigt. Der Gewinn 2<strong>01</strong>0 beträgt 40.000,- €.<br />
Schuldzinsen wurden i.H.v. 6.000,- € gezahlt, wovon 2.500,- € für ein<br />
Investitionsdarlehen gezahlt wurden.<br />
Entnahmen 70.000,- €<br />
• Gewinn 40.000,- €<br />
• Einlagen 5.000,- €<br />
Überentnahmen 25.000,- €<br />
davon 6% fiktiver Zinsanteil 1.500,- €<br />
aber höchstens nicht abzugsfähig sind:<br />
tatsächlicher Zinsaufwand 6.000,- €<br />
• Freibetrag 2.050,- €<br />
• Zinsen für Investitionsdarlehen 2.500,- €<br />
Zurechnungshöchstbetrag 1.450,- €<br />
Der Gewinn des laufenden Jahres ist somit um 1.450,- € zu erhöhen.<br />
Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von nicht abzugsfähigen Schuldzinsen:<br />
Investitionen des Anlagevermögens eines Betriebes sollten immer über ein separates<br />
Darlehen finanziert werden, da diese Zinsen ohne Beschränkung abzugsfähig sind.<br />
Dabei sollte der direkte Zahlungsweg eingehalten werden, so dass der spätere Nachweis<br />
unproblematisch ist.<br />
Verringern Sie den Bestand der Darlehenszinsen, die nicht aus Investitionen resultieren,<br />
auf unter 2.050,- €, da dann diese Regelung keine Anwendung findet.<br />
Passen Sie die Entnahmen an den zu erwartenden steuerlichen Gewinn an, um Überentnahmen<br />
zu vermeiden.<br />
Keine betrieblich veranlassten Darlehen entstehen aber z.B. durch<br />
- die Finanzierung von Privatvermögen<br />
- die Finanzierung von Zugewinnausgleichsschulden<br />
- Abfindungszahlungen in Erbfällen<br />
- Zinsen zur Finanzierung privater Einkommensteuernachzahlungen
Das Ende einer unendlichen Geschichte<br />
Ein Industriegelände wird umgebaut, das Bürger- und<br />
Kulturzentrum in Schladern nimmt Gestalt an.<br />
Seit längerer Zeit wird an einer neuen Nutzung der ehemaligen<br />
Versandhalle des Kabelmetalgeländes gefeilt. Jetzt soll das Bürger- und<br />
Kulturzentrum realisiert werden.<br />
Ein Gespräch mit Andrea Thiel, Beigeordnete, Heike Hamann,<br />
Mitarbeiterin der Gemeinde Windeck sowie Gabriele Faust, Gründerin<br />
der Bürgerkulturstiftung.<br />
Der Fördermittelbescheid ist endlich<br />
da. Warum war es so schwierig, eine<br />
Förderung zu bekommen?<br />
Thiel: Es ist so, dass das Projekt „Bürgerund<br />
Kulturzentrum“ im Wettbewerb mit<br />
vielen anderen Projekten steht. Deshalb<br />
ist es wichtig, ein Projekt zu entwickeln,<br />
das sich von anderen abhebt sowie eine<br />
Bereicherung für die Gemeinde und die<br />
Region darstellt. Dies ist mit „kabelmetal“<br />
gelungen.<br />
Die verschiedenen Interessen der<br />
Beteiligten verlangen sicherlich auch<br />
Kompromisse, nehme ich an?<br />
Thiel: In diesem Fall ist es sogar gewollt,<br />
dass unterschiedliche Interessen zusammenkommen.<br />
Umso vielfältiger wird<br />
das Programm. Neben Veranstaltungen<br />
im Bereich Kunst und Kultur ist angedacht,<br />
die Halle u.a. auch für Messen,<br />
Gewerbeschauen und größere Tagungen<br />
zu nutzen. Das würde den Gewerbe- und<br />
Unterkunftsbetrieben in Windeck zu<br />
Gute kommen.<br />
Faust: Die Bürgerstiftung soll die Interessen<br />
der Bürger in Bezug auf Kultur und<br />
Gemeinnützigkeit vertreten. Deswegen<br />
besteht die Stiftung nicht aus wenigen<br />
DeS ignbäD er-AuSSTellung<br />
Jeden 1. und 2. Sonntag im Monat<br />
von 14:00-17:00 Uhr freie Schau*<br />
keine beratung, kein Verkauf außerhalb der gesetzl. Öffnungszeiten<br />
großen Sponsoren, sondern aus ganz vielen<br />
Bürgern. Wir denken an Initiativen<br />
von Theatergruppen und Orchestern<br />
oder an Literaturmusikabende. Wenn<br />
es hier in Windeck kulturell attraktiv<br />
wird, werden viele Leute kommen. Die<br />
Eigentümer wollen dazu Popkonzerte,<br />
Sammlerbörsen und nach wie vor<br />
Weihnachtsmärkte anbieten. Sie passen<br />
aber auch zum Konzept, denn es basiert<br />
ja auf Vielfältigkeit.<br />
Das entspricht auch dem Programm<br />
der Regionale 2<strong>01</strong>0. Durch das Bürgerund<br />
Kulturzentrum sollen Investoren<br />
animiert werden, weitere Projekte in<br />
Windeck anzustoßen. Aber was für eine<br />
Unterstützung würden Sie sich von den<br />
Bürgern wünschen?<br />
Faust: Bürger, die an Mitarbeit interessiert<br />
sind, sollten sich bei uns melden.<br />
Wir müssen ein großes Netzwerk bilden,<br />
auf das man zugreifen kann. Wir haben<br />
im Ruhrgebiet hervorragende Beispiele,<br />
wie man ehemalige Industriegelände<br />
für Kultur und Bürger gewinnen kann<br />
– so etwas ist auch bei uns möglich! Ich<br />
glaube, die Halle kann auch etwas sein,<br />
worauf die Bürger stolz seien können.<br />
(dh/ml)<br />
Die Sieg bildet in Schladern den größten<br />
Wasserfall Nordrhein-Westfalens.<br />
Die anliegende ehemalige Kabelmetal-Fabrik<br />
präsentiert sich mit<br />
hohen roten Backsteinmauern aus der<br />
Gründerzeit. Seit mehreren Jahren<br />
steht diese wunderbare Industriehalle<br />
leer und riskiert, für immer verloren<br />
zu gehen.<br />
Das Projekt sieht als Innenausstattung<br />
der Halle vor: im Erdgeschoss einen<br />
großen Raum mit Thekenbereich<br />
und separaten Raum für kleine<br />
Veranstaltungen; im oberen<br />
Bereich eine Empore, Büros mit<br />
Technik, Räume für Lesungen,<br />
Kinderworkshops, voll ausgestattete<br />
Tonstudios für Rundfunkanstalten.<br />
In einem zweiten und dritten Schritt<br />
soll der Vorplatz umgestaltet und ein<br />
Touristeninfopavillon gebaut werden.<br />
In dem Infopavillon sollen neben<br />
den Eintrittskarten für „kabelmetal“<br />
auch alle touristischen Angebote der<br />
Gemeinde Windeck vermarktet werden.<br />
Vom Bahnhof wird ein direkter Weg<br />
bis zur Halle gebaut, weil man davon<br />
ausgeht, dass die meisten Besucher<br />
mit dem Zug kommen werden.<br />
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11
12<br />
DAS LABYRINTH DER WÖRTER<br />
Es ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die<br />
das ganze Leben verändern können: das Zusammentreffen<br />
in einem Park zwischen Germain, um die 50, praktisch<br />
Analphabet, und Margueritte, einer kleinen alten Dame und<br />
leidenschaftlichen Leserin. Vierzig Jahre und hundert Kilo<br />
trennen sie. Eines Tages setzt sich Germain zufällig neben<br />
sie. Margueritte liest ihm Passagen aus Romanen vor und eröffnet<br />
ihm die Welt und die Magie der Bücher, von denen<br />
sich Germain immer ausgeschlossen fühlte. Für sein Umfeld,<br />
die Freunde im Bistro, die ihn bis jetzt für einen Einfaltspinsel<br />
hielten, wechselt die Dummheit mit einem Mal die Seite ...<br />
Aber Margueritte verliert immer mehr ihr Augenlicht und<br />
aus tief empfundener Freundschaft zu dieser charmanten,<br />
verschmitzten und aufmerksamen alten Dame, übt Germain<br />
lesen und zeigt ihr, dass er in der Lage sein wird, ihr vorzulesen,<br />
wenn sie selbst es nicht mehr kann.<br />
Originaltitel: La tête en friche<br />
Darsteller: Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus, Maurane,<br />
Patrick Bouchitey, Jean-François Stévenin, François-Xavier<br />
Demaison, Claire Maurier, Sophie Guillemin, Mélanie Bernier,<br />
Matthieu Dahan, Régis Laspalès, Jean-Luc Porraz, Bruno<br />
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Regie: Jean Becker<br />
Drehbuch: Jean Becker, Jean-Loup Dabadie<br />
Genre: Komödie<br />
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Ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders<br />
Pina Bausch war eine der größten Balletttänzerinnen und<br />
–choreographinnen unserer Zeit. In Wuppertal gründete sie<br />
1973 das Wuppertaler Tanztheater und arbeitete dort mit<br />
ihrer stetig wachsenden internationalen Truppe bis zu ihrem<br />
plötzlichen Tod im Jahr 2009. Wim Wenders porträtiert ihre<br />
Arbeit auf herausragende Weise. Mit der 3D-Technik findet er<br />
eine filmische Ausdrucksmöglichkeit, die das Faszinosum der<br />
Tanz-Avandgarde facettenreich bebildert. Wenders mischt<br />
Ausschnitte aus Pinas berühmten Bühneninszenierungen mit<br />
einzigartigen Choreographien auf Straßen, Plätzen und an<br />
atemberaubenden architektonischen Orten. Interviews mit<br />
Mitgliedern des Ensembles zeugen von Pinas unerschöpflich<br />
künstlerischer Kraft, ihrer tiefen Menschlichkeit und der nie<br />
versiegenden Besessenheit an der Kunstform Tanz. Wenders<br />
PINA ist eine Liebeserklärung an ihre Person, eine Hommage<br />
an die Künstlerin und eine filmische Verbeugung vor dem<br />
Tanz.<br />
Tanzfilm<br />
Regie: Wim Wenders<br />
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14<br />
Olaf Wirths<br />
Bildquelle: Olaf Wirths<br />
Naturerlebnis Nutscheid<br />
von Harald Röhrig<br />
Olaf Wirths hat’s geschafft. Der Mann aus Waldbröl, der sich seit vielen Jahren unermüdlich<br />
für seine Idee einsetzt, steht kurz vor der Verwirklichung seiner Träume.<br />
Der 39-jährige Oberberger träumt aber nicht von dicken Autos, einem fetten<br />
Bankkonto oder dem Leben auf einer Südseeinsel. Wirths will seine Vision von einem<br />
europaweit einmaligen Projekt verwirklichen, das Bildung und Natur, Tourismus und<br />
Nachhaltigkeit, Erlebnis- und Umweltpädagogik unter einem Dach vereint.<br />
Auf seiner Homepage zitiert der<br />
Waldbröler den französischen Schriftsteller<br />
Victor Hugo mit dem Spruch „Nichts auf<br />
der Welt ist so mächtig wie eine Idee,<br />
deren Zeit gekommen ist.“ Genau das<br />
trifft auf sein Projekt „Naturerlebnis<br />
Nutscheid“ zu, das zwischen Sieg und<br />
Bröl auf dem acht Hektar großen Gelände<br />
der ehemaligen Bundeswehrkasernen<br />
Wirklichkeit wird. Die stehen seit Jahren<br />
leer und werden jetzt abgerissen.<br />
Dort soll man die Welt bald mit ganz anderen<br />
Augen sehen, die Natur nicht nur erleben,<br />
sondern neben dem Kennenlernen<br />
auch verstehen lernen können.<br />
Wesentlichen Anteil daran wird<br />
ein Baumwipfelpfad haben. Solche<br />
Pfade gibt es bereits im Nationalpark<br />
Bayerischer Wald, in Fischbach im Pfälzer<br />
Wald, im thüringischen Hainich oder in<br />
Waldkirch im Schwarzwald. Abenteuer<br />
und Nervenkitzel sind garantiert, wenn<br />
man den Wald aus 20 Meter Höhe, also<br />
in den Baumkronen erlebt, wo sich sonst<br />
nur Vögel und Insekten aufhalten.<br />
Der Wipfelpfad gehört zusammen<br />
mit Akademie und Gastronomie<br />
zum Naturerlebnispark. Ein globales<br />
Dorf, Baumhäuser, Heckenirrgarten<br />
und Höhlenirrgänge, Sinnesrundweg<br />
sowie Abenteuerspielplatz und<br />
Lehrwald komplettieren diesen Park.<br />
Das Leuchtturmprojekt, das viele tau-<br />
send Besucher anziehen wird, hat<br />
Auswirkungen weit über Waldbröl und<br />
die angrenzenden Gemeinden im oberbergischen<br />
und bergischen Land hinaus<br />
bis nach Altenkirchen, Hachenburg<br />
und Hamm sowie Windeck, Eitorf,<br />
Ruppichteroth und weiter in Richtung<br />
der Ballungszentren Bonn und Köln. Das<br />
Projekt wird nicht nur die Verkehrsströme<br />
der Nachbarkommunen beeinflussen, sondern<br />
auch deren touristische Angebote<br />
in neuem Licht erscheinen lassen. Da<br />
sind sich Waldbröls Bürgermeister Peter<br />
Koester und seine Kollegen sicher.<br />
Auf den Abriss der alten Kasernen<br />
folgt die europaweite Ausschreibung von<br />
Naturerlebnis Nutscheid. Gerade wurde<br />
die bereits seit 2008 bestehende gemeinnützige<br />
Naturerlebnis Nutscheid GmbH<br />
durch neue Gesellschafter nachhaltiger<br />
positioniert. Hauptgesellschafter ist das<br />
Deutsche Jugendherbergswerk (DJH).<br />
Mit im Boot sitzen der Oberbergische<br />
Kreis und die Stadt Waldbröl. Der neue<br />
Geschäftsführer Friedhelm Kamps vom<br />
DJH hofft noch für dieses Jahr auf den<br />
ersten Spatenstich. Und laut Initiator<br />
Wirths könnte der Park im Herbst kommenden<br />
Jahres eröffnet werden. Die<br />
Finanzierung des fast zehn Millionen<br />
Euro teuren Projektes ist gesichert. Kölns<br />
Regierungspräsidentin Gisela Walsken<br />
übergab schon einen Förderbescheid von<br />
7,1 Millionen Euro.
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15
16<br />
Wollen wir<br />
nicht alle einzigartig<br />
sein?<br />
Und möchten<br />
wir nicht, dass<br />
die anderen<br />
uns als einzigartigwahrnehmen?<br />
Und doch<br />
zeigt sich in der<br />
Mode auch der<br />
menschliche Hang<br />
zur Gleichförmigkeit<br />
und damit zu einer<br />
Verbundenheit untereinander.<br />
Mode ist also ein<br />
Mittel der Absonderung und<br />
der Vereinigung und kann dazu<br />
dienen, seinen Reichtum oder<br />
seine Gesinnung äußerlich zur<br />
Schau zu stellen. Charakteristisch<br />
für Mode ist ihre Flüchtigkeit und<br />
Wandelbarkeit, d.h., was zum<br />
Zeitpunkt des Kaufs total angesagt<br />
war, ist schnell wieder out und kann<br />
in der nächsten Saison schon lächerlich<br />
wirken.<br />
Heutige Mode genießt jede erdenkliche<br />
Freiheit an Kombinationsmöglichkeiten,<br />
Stilen, Formen und Farben, vollkommen<br />
losgelöst von Standesschranken<br />
und Kleiderordnungen früherer<br />
Jahrhunderte.<br />
Mode ist das besondere Etwas, hauptsächlich<br />
eine Wonne für die Augen. Eine<br />
Beantwortung der Frage, warum dieses<br />
oder jenes unseren Geschmack trifft, ist<br />
reine Gefühlssache.<br />
Obwohl es auf der Straße den Anschein<br />
hat, als ob ein Großteil der Deutschen für<br />
Stil und neueste Modetrends nicht allzu<br />
von Helga Loser-Camman<br />
empfänglich wäre, kommen doch international<br />
bekannte Modedesigner wie<br />
etwa Klaus Lagerfeld, Wolfgang Joop<br />
und Jil Sander aus Deutschland und erhalten<br />
gerade an hiesigen Modeschulen ausgebildete<br />
Designer einen europäischen<br />
Nachwuchspreis nach dem anderen.<br />
Bei dem Modespektakel „Fashion Week“<br />
im Januar, wo die Winterkollektion<br />
<strong>2<strong>01</strong>1</strong>/2<strong>01</strong>2 vorgestellt wurde, zeigte sich<br />
Berlin als Modehochburg, die auf einer<br />
Ebene mit Paris, Mailand oder New York<br />
viele deutsche Modeschöpfertalente<br />
hervorbringt. Aus einer Quelle an Ideen<br />
entstandene Entwürfe begeisterten<br />
Fashionfans, so unter dem Strickmodelabel<br />
Lala Berlin, dem Label Perret Schaad<br />
sowie Frida Weyer. Einen internationalen<br />
Namen haben die Marken Kaviar<br />
Gauche und Michael Michalsky und die<br />
edle Kaschmirware von Andrea Karg<br />
von Allude bedient das seit kurzem zu<br />
beobachtende geänderte Kaufverhalten<br />
Modeinteressierter: einen anhaltenden<br />
Trend hin zu Qualität und weg von einer<br />
Fokussierung auf den günstigsten Preis.<br />
Auf der Düsseldorfer Modemesse CPD<br />
konnte die Modebranche jetzt erfreut<br />
bekanntgeben, dass sie ihren besten<br />
Zuwachs seit 20 Jahren erzielt hat.<br />
Die Trends für <strong>2<strong>01</strong>1</strong> sind ein Revival von<br />
70er-Jahre-Knallfarben, wie Orange,<br />
Camel und Burgund im Mustermix bei<br />
Röcken und weiten Hosen; gestreifte<br />
Fake-Fur-Jacken in Verbindung mit<br />
schwarz; junge Streetstyle-Mode mit experimentellen<br />
Stücken im nachhaltigen<br />
aber luxuriösen Ökodesign; der Asia-Look<br />
mit japanischen Elementen und chinesischer<br />
Seide – all dies mit Begeisterung<br />
für Schönheit und viel Platz für individuelle<br />
Kreativität.
nur noch für Frauenzimmer<br />
Im Herzen von Eitorf, auf der Asbacher Straße, findet sich ein Modeladen, der<br />
sogar der Düsseldorfer Kö alle Ehre machen würde.<br />
Nach einem Umbau des Ladens im letzten Sommer und einer damit verbundenen<br />
Reduzierung des Herrenmodeangebots, kristallisierte sich für Peter und Andrea<br />
Schneller bald heraus, dass die Nachfrage nach Damenmode ein sehr großes<br />
Ausmaß annahm. Also wurde die Idee geboren, das gesamte Sortiment und somit<br />
die ungeteilte Aufmerksamkeit nur noch den „Frauenzimmern“ zu widmen.<br />
Um einen Bummel durch den Laden zu einem Erlebnis zu machen, rundet das Bild<br />
von ausgesuchten Kleidungsstücken eine supergroße Auswahl an Accessoires,<br />
Tüchern und Schals sowie Modeschmuck und Home- Accessoires ab, die mit viel<br />
Liebe zum Detail geschmackvoll drapiert werden. Beim Stöbern im aktuellen<br />
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18<br />
Die Rhein-Sieg-Akademie feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Sie bildet Kommunikations- und<br />
Grafikdesigner aus und bietet insgesamt fünf Zusatz-Studienschwerpunkte an. Einer davon ist Mode-<br />
Design.<br />
Andra Matei unterrichtet seit neun Jahren bei der RSAK, sie selbst hat Modedesign an der AMD<br />
Akademie Mode Design in Düsseldorf studiert. Danach hat sie bei einigen renommierten Firmen gearbeitet<br />
und sich später selbstständig gemacht. Sie hat für verschiedene Auftraggeber Kinderprogramme<br />
erstellt, Kollektionen für Oberbekleidung und Young Fashion entworfen und vieles mehr.<br />
2002 entdeckte Andra Matei ihre Begeisterung für die zwischenmenschlichen Kontakte und wurde<br />
überzeugte Dozentin für Modedesign.<br />
„Ich finde, Modedesign ist eigentlich Kunst.<br />
Wenn aber Mode industriell gemacht, also für<br />
die Masse als Massenware produziert wird,<br />
hat das nicht mehr viel mit Kunst zu tun. Man<br />
erschafft ein Produkt, ein Konsumgut, etwas<br />
sehr Schnelllebiges. Es hat mir persönlich<br />
nicht so viel gegeben, hat mich nicht befriedigt,<br />
es zu machen, zu produzieren…<br />
Ich finde, es ist<br />
viel wirksamer und schöner<br />
mit Menschen zu<br />
arbeiten, ihnen etwas<br />
zu geben, wovon sie<br />
vielleicht später leben<br />
können. Also junge<br />
Menschen zum Diplom zu begleiten, sie auf<br />
den Weg zu bringen, ihnen Kenntnisse zu vermitteln.<br />
Ich fühle mich dabei viel reicher und<br />
ja, erfüllter. Deswegen unterrichte ich auch so<br />
gerne!“<br />
Die Arbeit in der Akademie ist<br />
sehr vielfältig. Die Projekte,<br />
die Studenten und Dozenten<br />
gemeinsam entwickeln und<br />
durchführen, stellen dabei<br />
einen besonderen Moment<br />
dar.<br />
„Die Projekte sind deswegen<br />
so wichtig und effizient<br />
für die Studenten, weil sie den<br />
wahren Umständen, die sich bei<br />
realen Auftraggebern finden<br />
werden, sehr nah kommen. In<br />
den Projekten müssen<br />
die Studenten<br />
etwas schaffen, konzipieren,<br />
entwickeln,<br />
fertigen. Und wenn
das Ergebnis dann letztendlich präsentiert<br />
wird und sie sehen, dass es auf eine<br />
Homepage gekommen ist, dass es Fotos<br />
gibt, dass es Presseberichte darüber gibt,<br />
dass es vielleicht eine Modenschau gibt,<br />
bei der ein Publikum zuschaut, dass<br />
es kein Pardon gibt, wenn<br />
sie etwas unterlassen…<br />
dann lernen sie in kurzer<br />
Zeit sehr viel über das wirkliche<br />
Leben, die Einhaltung<br />
von Terminen, konzeptionelles<br />
Arbeiten, Teamarbeit…<br />
Also, diese Projekte sind parallel<br />
zum Unterricht sehr<br />
wichtig.“<br />
Eine kleine Ecke für angewandte<br />
Philosophie.<br />
Was ist Mode.<br />
„Mode, Mode…<br />
Mode ist eine Welle und<br />
Mode ist Kommunikation.<br />
Wenn ich es zum Beispiel auf<br />
Bekleidung, aufs Outfit beziehe. Mode ist<br />
nicht nur Kleidung. Mode ist alles, was uns<br />
ergreift und uns Impulse gibt. Es kann auch<br />
in anderen Kommunikationsbereichen<br />
stattfinden. Ich kommuniziere nonverbal,<br />
indem ich mich kleide. Ich ziehe mich ei-<br />
gentlich im Grunde aus, durch meine<br />
Kleidung, in einem metaphorischen<br />
Sinne, für die Leute die mich sehen –<br />
durch Farben, durch Form, durch Styling.<br />
Ich schlüpfe da durch in eine bewusst gewählte<br />
Rolle, ich kann mich verstellen, ich<br />
sage sehr viel aus, wortlos. Ich kann mich<br />
ästhetisch präsentieren, ich kann mich<br />
auch bewusst antiästhetisch zeigen, je<br />
nach dem, was ich von mir mitteilen will,<br />
was ich kommunizieren will. Kleider machen<br />
Menschen, da wird Wahrheit kommuniziert,<br />
und Farben machen Menschen:<br />
erst einmal vermittle ich dadurch etwas<br />
über mich selbst.“<br />
Aus der Sicht der Modedesignerin:<br />
das Produkt Mode, die Bekleidung, die<br />
Schöpfung… das hört sich so schön<br />
an. Und alle jungen Mädchen wollen<br />
Modedesignerin werden.<br />
„Ja, aber sie wissen nicht, wie viel<br />
Genauigkeit und analytisches Verständnis<br />
dahinter liegt. Wie viel Mathematik,<br />
Formeln, wenn es darum geht, Schnitte<br />
zu erstellen, also dreidimensional und<br />
plastisch zu gestalten, an die Anatomie<br />
des Menschen anzupassen. Das bedeutet<br />
nicht nur kreieren im Sinne von zeichnen,<br />
malen und Modefigurinen entwer-<br />
Christina Krüger, 8 Sem.<br />
Arbeiten von Niclas Akram, 2 Sem.<br />
und Michael Loos,2. Sem<br />
19
18<br />
Collage Regina Kalasch, 2. Sem<br />
Adriana Bedolla, Evelyn Hofmann,<br />
Dominique Peter, Robert Schmitz,<br />
Projektarbeit 4. Sem<br />
fen, es gehört sehr viel Genauigkeit dazu,<br />
Millimeterarbeit, Sauberkeit, Ordnung…<br />
bei uns sagt man in diesem Handwerk gut<br />
gebügelt ist halb genäht - also, es gehören<br />
auch „niedere“ Arbeiten dazu.“<br />
Doch nicht alles ist grau in grau... Wer<br />
es schafft, mit Demut zu lernen, hat auch<br />
eine Chance, wirklich kreativ zu werden.<br />
„Es gibt Elemente, es gibt Prinzipien,<br />
die muss man lernen… Diese Prinzipien<br />
auf Rohstoffe, Material, Farbigkeit, Optik<br />
anwenden … das ist dann sehr spannend,<br />
das zu durchdringen! Wie so eine<br />
Art Schema darüber zu legen, man kann<br />
dann Gestaltungsprozesse von anderen<br />
Designern durchschauen, sie verstehen.<br />
Man muss die kleinsten, schrägen Impulse<br />
auch aus ganz anderen Bereichen, aus<br />
Architektur, aus Kultur, aus Film und<br />
Fernsehen aufsaugen, sie in einen Trend<br />
RHEIN-SIEG-AKADEMIE<br />
für Realistische Bildende Kunst u. Design,<br />
staatlich anerkannte berufsbildende<br />
Ergänzungsschule<br />
Andra Matei, Mode-Designerin<br />
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53773 Hennef / Sieg<br />
Tel.: 0 22 42 / 969 88 60<br />
Fax.: 0 22 42 / 969 88 88<br />
info@rsak.de / www.rsak.de Andra Matei<br />
verarbeiten und dann… dann ist man<br />
endlich in der Lage, sein eigenes Produkt<br />
zu entwickeln. Es ergibt sich daraus eine<br />
unglaubliche Dynamik, wenn man Mode<br />
lebt. Ja, das macht Spaß!“<br />
Spaß an der vielfältigen Kunst der<br />
Modegestaltung: Die spinnen doch, die<br />
Modemacher…<br />
„Ja, und das ist gut so. Meinen<br />
Studenten sage ich immer, sie sollen sich<br />
richtig krank denken, ganz schwer spinnen,<br />
ganz schräg denken, im künstlerischen<br />
Sinne. Brecht Normen, geht von<br />
den Konventionen weg, dass ein Hemd<br />
zwei Ärmel haben muss… geht weg<br />
davon und schaut, was sich neu denken<br />
lässt. Runter gehen und das Machbare,<br />
das Produzierbare entscheiden, ja, das<br />
kann man später machen, dafür gibt es<br />
Zeit und Zwang genug.“<br />
von Maurizio Libbi
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Gr. 34 bis 48<br />
vorwiegend in Europa produziert<br />
zum Teil GOTS zertifiziert<br />
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Sa. 10.00 –14.00 Uhr<br />
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Farbe und Schnitt der nächsten Traum-Kollektion<br />
Mahi Degenring Couture<br />
Die gebürtige Perserin kam mit 12 Jahren<br />
nach Deutschland, wurde Fotografin<br />
und Model, bis sie ihre Berufung als<br />
Modedesignerin fand. Mahi Degenrings<br />
einzigartiges Couture-Konzept entstand<br />
bereits 1984 und entwickelte sich<br />
bis heute kontinuierlich weiter. Mahi<br />
Degenring Couture ist heute in der<br />
Kölner Brückenstraße, in der Mode-Villa<br />
Düsseldorf-Kaiserswerth und seit einigen<br />
Jahren auch im Hotel Adlon Kempinski in<br />
Berlin präsent. Mahi Degenring entwirft<br />
zwei Kollektionen pro Jahr - Stilvolle<br />
Modelle für jede Gelegenheit. Nach individueller<br />
Beratung fertigen über 40<br />
MitarbeiterInnen in ihrem Atelier in<br />
Nümbrecht maßgenaue Einzelteile in<br />
perfekter Passform an. Ihre Mode besteht<br />
aus hochwertigen Unikaten, von<br />
der Designerin selbst entworfen und<br />
ihren Kundinnen auf den Leib geschnitten.<br />
Ob Freizeit- und Businesslook, legere Eleganz für den Nachmittag oder Cocktail- und<br />
Abendmode, der Trend der kommenden Saison heißt Mahi Degenring Couture.<br />
Zwei Kollektionen entwirft Mahi Degenring pro Jahr. Dabei greift sie gerne internationale<br />
Trends auf, interpretiert sie neu und verleiht ihnen eine eigene Handschrift.<br />
Ihre Kreationen sind nicht für den Laufsteg, sondern für die Frau gedacht. Für jede<br />
Kundin entstehen die Modelle neu. Mahi Degenring erhielt 2<strong>01</strong>0 „Die Goldene<br />
Nase“, den begehrten internationalen Ehrenpreis der Modebranche für herausragende<br />
Kreativität in der Modestadt Berlin.<br />
Das farbliche Highlight der nächsten Saison: Der Freizeitlook in Blany-Grün<br />
Man verliebt sich in sie auf Anhieb, die Farbe der Edelsteine, ein helles Smaragdgrün,<br />
mit leichtem Blauanteil. Sie lässt sich gerne mit weißen Strick- und Stoffteilen kombinieren<br />
und wirkt dann frisch und zugleich zart.<br />
Liebhaberinnen des Safaristils können aber auch auf kesse Dreiviertelhosen und<br />
Bermudas zurückgreifen, die durch sanfte Maistöne sonnig einstimmen.<br />
Legere Eleganz für den Nachmittag in der City<br />
„Kombination ist das Zauberwort“ - Mahi Degenring kreiert den Trend als Materialund<br />
als Mustermix. Im Chanel-Stil präsentiert er sich in kontrastreichem Schwarz-<br />
Weiß und in fein strukturiertem Fischgrat, das mit Tweed kombiniert wird.<br />
Patchwork-Jacken entfalten ihren Charme, wenn sie aus wertvollen Seidentüchern<br />
gefertigt werden. Handbemalte Stoff- und Strickkreationen leuchten dabei in den<br />
Farben der Saison.<br />
Farbliches Feuerwerk: Die Cocktail- und Abendmode<br />
Für den Cocktailempfang, die Hochzeit oder ähnliche Festivitäten empfiehlt Mahi<br />
Degenring Tulpen- oder Ballonröcke in Seide und Spitze. Natürlich in Blany-Grün,<br />
mit einem Hauch von Pistazie. Für einen sommerlichen Abendanzug harmoniert es<br />
auch mit Apricot. Wer es aber lieber klassisch mag, kleidet sich in Blau, das in hellen<br />
Gletschertönen oder in Stahlblau coole Eleganz versprüht.<br />
Und für den ganz großen Auftritt am Abend hat Mahi Degenring luxuriöse<br />
Abendkleider in Mintgrün, Türkis, Blau, Lila, Gelb oder Orange mit Perlen und<br />
Bändchen designt. Als „dernier cri“ erhalten Sie einen langen Spitzenüberwurf.<br />
Zum Schluss darf nicht unerwähnt bleiben: die sonnengelbe Kreation mit großem<br />
Rückenausschnitt aus fließendem Chiffon - Einfach sensationell!<br />
Mahi Degenring Couture, Homburger Papiermühle 7, 51588 Nümbrecht<br />
www.degenring-couture.com
LadyChic<br />
Ein modernes Ambiente zum Wohlfühlen<br />
Seit mehr als 30 Jahren gehört das Modefachgeschäft<br />
LadyChic - in der Nähe des neuen Regiobahnhofs - zum besonderen<br />
Einkaufsangebot in der Region.<br />
In einem wunderschönen Ambiente findet der Kunde ein<br />
exzellentes Angebot rund um das Thema Mode. LadyChic ist<br />
ein Traditionsgeschäft, das in der 3. Generation geführt wird.<br />
Die professionelle Beratung gehört zu seiner Philosophie. Kein<br />
Wunder, wenn der Modebummel hier zum Erlebnis wird.<br />
Mit junger Mode, sportlich chic bis hin zu eleganter Damenmode<br />
wird ein globales Spektrum abgedeckt: Mailand, Paris,<br />
Düsseldorf, Berlin & München – LadyChic holt Ihnen die internationalen<br />
Trends direkt ins Geschäft.<br />
Mit der stilsicheren Auswahl bekannter Labels beweist<br />
LadyChic in jeder Saison aufs Neue seine Kompetenz als<br />
Trendsetter.<br />
Das Modehaus in Wissen<br />
Wir sind gerne für Sie da:<br />
Mo. bis Fr. durchgehend geöffnet<br />
von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Rathausstraße 20a<br />
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Tel 02742-1855<br />
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15
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SCHUHE & ACCESSOIRES FÜR INDIVIDUALISTEN<br />
Unsere Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10.00 Uhr bis 13.30 Uhr<br />
Mo-Fr: 14:30 Uhr bis 18:30 Uhr<br />
Unsere neue Kollektion ist eingetroffen. Die neuesten<br />
Schuhtrends und unsere Mode Highlights<br />
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Teilen Sie mit uns die Leidenschaft für Mode<br />
und Trends und besuchen Sie uns einmal in der<br />
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glauben Sie es nicht? Dann sollten Sie es doch versuchen!<br />
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Innentasche ohne großen Aufwand ein anderes<br />
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bestimmen.<br />
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Banal? Nein Danke. Wer die eigene Persönlichkeit unterstreichen<br />
möchte, kann sich nicht mit Massenware zufriedengeben. Deswegen<br />
sind wir für unsere kleinen und größeren Kunden ständig unterwegs,<br />
auf der Suche nach witzigen und außergewöhnlichen Elementen, in<br />
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Wir, Claudia Asbach und Petra Schumacher vom Modeladen Chill, führen<br />
Sie mit unseren modischen Textilien, außergewöhnlichen Schuhen<br />
sowie Accessoires wie Gürtel, Ketten und Taschen in die wunderbare<br />
Welt des europäischen Lifestyles.<br />
Dabei beraten wir Sie ganz individuell und stilgerecht.<br />
Auch die kleinen Kunden kommen ganz groß bei der hauseigenen<br />
Marke „Kleine Strolche“ heraus.<br />
Kindermode zum wohlfühlen, bunt und ausgefallen, einfach zum liebhaben.<br />
Jedes Teil wird liebevoll in unserer Nähwerkstatt gefertigt, eben<br />
keine Mode von der Stange, sondern jedes Teil ein unverwechselbares<br />
Unikat.<br />
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Rinascimento, softclox, LingaDore, S.T.A.M.P.S., We Are The Original<br />
(TIME and Co), Blu Seven, Minymo, Die kleinen Strolche<br />
www.chill-mode.de<br />
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57610 Altenkirchen
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„Die Oberteile wirken wieder angezogener, der Blazer wird neu interpretiert,<br />
dazu die lässige Hose. Kleider und Röcke werden schwingender, Saumweite und<br />
Länge spielen eine bezaubernde Rolle.“<br />
Das ist nur eine Kostprobe der neuesten Modetrends, die wir anbieten. Unser<br />
Angebot ist umfassend, Feminität und Stil unsere Parole.<br />
Sie können unsere Modelle mit in Auswahl nehmen. Eventuelle Änderungsarbeiten<br />
werden in unserem Atelier ausgeführt.<br />
Wenn Sie Sonderwünsche haben, ist bei uns eine Einzelbestellung selbstverständlich.<br />
Gerne reservieren wir Ihr Wunschteil und legen es drei Tage zurück.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Informieren Sie sich über die neue Mode, auf<br />
Wunsch werden Sie kompetent von unseren freundlichen Mitarbeitern beraten.<br />
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Die schönsten Träume sind die, die in Erfüllung gehen. Da wird es Sie besonders<br />
freuen, dass uns pünktlich zum Saisonstart in den Modefrühling die Schuh-Fee<br />
besucht hat. In ihrem Gepäck: neue Schuhtrends, die wirklich keine Wünsche offenlassen.<br />
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handwerklichen Können und unserer fachlichen Kompetenz.<br />
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Wir können es kaum erwarten, Ihre Wünsche zu erfüllen und freuen uns auf<br />
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Foto Reise<br />
Sternstunden<br />
des Glamour<br />
Gesellschaftsbilder, Künstlerporträts und<br />
Modefotografien des 20. Jahrhunderts<br />
2. Februar – 4. September <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
Museum Ludwig, Köln<br />
Irving Penn: Marlene Dietrich, 1950<br />
Gelatinesilber, 48,7 x 38 cm, ML/F 1977/ 581<br />
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln<br />
© Courtesy Vogue. The Condé Nast<br />
Publications Inc., New York<br />
Museum Ludwig Köln<br />
Horst P. Horst: Hände, Hände…, 1941<br />
Gelatinesilber, 35,2 x 27,5 cm, ML/F 1992/ 185<br />
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln<br />
© R. J. Horst for Horst P. Horst, New York<br />
Museum Ludwig Köln<br />
Richard Avedon, Modell mit Elefanten, Paris August 1955<br />
Gelatinesilber, 24,2 x 19,4 cm, ML/F 1977/ 39<br />
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln<br />
© Richard Avedon Incorporated, New York<br />
Museum Ludwig Köln<br />
Cecil Beaton, George Hoyningen- Huene und Horst P. Horst gehören zur<br />
ersten Generation der führenden Mode- und Werbungsfotografen des 20.<br />
Jahrhunderts. Kurz nach der Jahrhundertwende geboren, profitierten sie von<br />
der Expansion der illustrierten Presse in den 1920er Jahren, der Filmindustrie<br />
und der Entwicklung der Modewelten, die nach dem ersten Weltkrieg ein völlig<br />
neues Lebensgefühl entstehen ließ. Die frühen Pioniere dieser Fotografie<br />
verband größte technische Raffinesse, ein an klassizistischen Idealen geschultes<br />
Auge, Wissen um die zeitgenössischen künstlerischen Trends und<br />
Innovationen und natürlich besondere künstlerische Begabungen.<br />
In ihren Porträts zeigten sie Modelle oder berühmte Persönlichkeiten mal<br />
kühl, mal verspielt, oft voller Sinnlichkeit oder auch in gebieterischer Distanz.<br />
Sie popularisierten die Stars der Filmindustrie, dokumentierten das Ego der<br />
angesagten Künstler oder führten – oft in surrealem Ambiente – die neusten<br />
Damenmoden vor. Sie prägten nachhaltig das Genre der Studio- und<br />
Modefotografie, waren immer innovativ in ihren Bildfindungen und wurden<br />
zu prägenden Vorbildern für die nachfolgende Generation. Zu dieser<br />
gehörten Irving Penn und Richard Avedon, weitere herausragende Vertreter<br />
der angewandten Fotografie. Auch sie gelten als Neuerer der Mode- und<br />
Bildnisfotografie und arbeiteten für alle wichtigen Magazine wie „Vogue“,<br />
„Harper’s Bazaar“, „Life“, bzw. für die Agenturen der Branche.<br />
Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien stammen aus der Sammlung<br />
L. Fritz Gruber, der mit vielen der in dieser Auswahl vertretenen legendären<br />
Fotografen freundschaftlich verbunden war. Cecil Beaton hatte Gruber<br />
schon während seiner Emigrationszeit in England kennen gelernt, mit Richard<br />
Avedon pflegte er eine persönliche Bekanntschaft und Irving Penn verdankt<br />
ihm seine erste Einzelausstellung, die 1954 im Kulturteil der photokina Köln<br />
stattfand.<br />
Das Museum Ludwig hingegen verdankt die hier gezeigte Auswahl an erstklassigen<br />
Fotografien der ‚Großen Photographen des 20. Jahrhunderts‘ – so<br />
lautete der Titel des 1964 von L. Fritz Gruber publizierten Bildbandes – dem<br />
legendären Begründer der photokina- Bilderschauen, der es in den schwierigen<br />
Jahren nach dem letzten Krieg mit scharfem Verstand, großem Interesse<br />
und besonderem Geschmack verstanden hat, kosmopolitisches Flair nach Köln<br />
zu holen. Dies ist nicht selbstverständlich gewesen.
Gutes Hören und gutes Sehen<br />
ist Expertensache.<br />
Deshalb sind wir bei Deutsch.<br />
Von guten<br />
Kunden<br />
empfohlen<br />
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30<br />
Golf in Eitorf<br />
Die Golfanlage Gut-Heckenhof liegt in<br />
einer sehr ruhigen Naturlandschaft.<br />
Bernd Staatz<br />
Text und Foto: Bernd Staatz<br />
Hand aufs Herz, auch ich wollte nie auf einen Golfplatz. Das ist doch nur was für<br />
alte Leute, dachte ich. Inzwischen, da ich tatsächlich beim Golf gelandet bin, sehe ich<br />
es ganz anders. Alle Altersgruppen spielen hier - und das auch miteinander.<br />
Das Golfspiel hat schon seinen besonderen<br />
Reiz, sei es nun durch das<br />
Naturerlebnis, die konditionelle oder<br />
die mentale Anforderung bei einer<br />
18-Loch-Runde. Alleine in NRW gibt es<br />
167 Golfplätze. Da wundert es nicht, dass<br />
auch wir im schönen Siegtal einen tollen<br />
Golfplatz haben. Oberhalb von Eitorf<br />
findet man die wunderbare Golfanlage<br />
Gut-Heckenhof mit ihren 27 Löchern und<br />
einem separaten 6-Loch-Übungsplatz. Die<br />
Anlage liegt eingebettet in eine sehr ruhige<br />
Naturlandschaft.<br />
Die erste Begegnung mit diesem herrlichen<br />
Sport hat man meist durch einen<br />
Schnupperkurs. Dies ist ein kleiner<br />
Einführungskurs, der in der Regel von<br />
einem Golflehrer (Professional) durchgeführt<br />
wird. Kurse werden von vielen<br />
Golfclubs angeboten und gelten als die<br />
„Einstiegsdroge“. Die gezeigten Schläge<br />
können dann auf der Übungsanlage<br />
(Driving Range) sowie auf dem öffentlichen<br />
Kurzplatz in Eitorf geübt werden.<br />
Auf die „große“ Anlage darf jedoch<br />
erst der Spieler, der die entsprechende<br />
„Platzreife“ hat. Spezielle Platzreifekurse<br />
mit abschließender Platzreifeprüfung<br />
in Theorie und Praxis bieten viele<br />
Golfclubs an. In Eitorf gibt es eine eigene<br />
Golfakademie, an der man im<br />
Einzelunterricht oder in Gruppen das Spiel<br />
erlernen und verbessern kann. Bis zur<br />
Platzreifeprüfung kann der Interessierte<br />
auch ohne teure Golfausrüstung üben<br />
und ausprobieren. Günstige Angebote<br />
oder gar Leihschlägersätze tun es für den<br />
Einstieg auch. Ist die Prüfung erst einmal<br />
bestanden, steht dem schönen Spiel nichts<br />
mehr im Wege, egal ob man es als nette<br />
Freizeitgestaltung, als Turniererlebnis<br />
oder als Mannschaftssport betreiben<br />
will.<br />
Bedingt durch ein ausgeklügeltes<br />
Handycapsystem können Anfänger<br />
und Fortgeschrittene zu gleichen<br />
Bedingungen gegeneinander antreten.<br />
Ein Anfänger hat jedoch automatisch ein<br />
„höheres Handicap“ und es erlaubt ihm<br />
so eine höhere Schlagzahl am jeweiligen<br />
Loch als einem Spieler mit niedrigerem<br />
Handicap. Bei vielen Turnieren lässt sich<br />
das Handicap verbessern oder, nach einer<br />
schlechten Runde, ggf. auch verschlechtern.
Das Golfregelwerk ist sehr umfangreich.<br />
Gottlob kommt man schon mit einem soliden<br />
Grundwissen gut über den Platz. Sehr<br />
wichtig zu nehmen ist auch die vorgeschriebene<br />
„Etikette“ beim Golfsport. Sie<br />
sorgt für Sicherheit, Rücksicht, Spieltempo<br />
und für die Schonung des Golfplatzes.<br />
Golf ist ein Sport, den man weiterverfolgen<br />
will, die Frage ist nur wie: Fest steht,<br />
dass jeder Golfer mehrere Lernprozesse<br />
durchmachen muss, an deren Ende er die<br />
Fähigkeit haben muss, eine Runde auf<br />
dem Golfplatz drehen zu können, ohne<br />
30 Bälle zu verlieren oder 150 Schläge auf<br />
18 Löchern zu benötigen. Trainerstunden<br />
helfen da weiter.<br />
Die eigene Golfausrüstung beginnt bei<br />
350 € und es gibt nach oben natürlich<br />
keine Grenzen.<br />
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Wir verbinden Tradition und Moderne.<br />
Der Golfer selbst hat die Möglichkeit,<br />
sich die für ihn passende Spielform herauszusuchen.<br />
Eine Clubmitgliedschaft<br />
bietet dabei viele Vorteile.<br />
Für fast alle Golfer gilt die Einsicht,<br />
dass es zig Annäherungen an diese schöne<br />
Sportart gibt, unzählige Varianten ihn<br />
auszuüben, genauso viele Misserfolge,<br />
die eigentlich zum sofortigen Aufhören<br />
führen sollten. Das es aber niemals dazu<br />
kommt, weil immer wieder ein neuer<br />
Versuch gestartet wird, macht vielleicht<br />
am deutlichsten klar, dass der Golfsport<br />
eine Faszination ausstrahlt, der man sich<br />
kaum entziehen kann und will.<br />
Weitere Informationen gibt es beim<br />
„Deutschen Golf Verband“ (DGV) oder<br />
auf der Golfanlage selbst.<br />
B(es)uchen.<br />
Erholen.<br />
Genießen.<br />
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Geöffnet: Montag bis Freitag 9.30 –18.00 Uhr, Samstag 9.30 – 13.30 Uhr
32<br />
Blick auf die Altstadt<br />
raha<br />
Text: Antje Görnig<br />
Foto: Jiri Hampl<br />
Fürstin Libuše und ihr Gatte Přemysl, die im achten Jahrhundert<br />
über den Stamm der Tschechen herrschten, stiegen eines Abends<br />
mit ihrem Gefolge zum höchsten Punkt der Burg Libušín. Die<br />
Sonne ging unter, und der Schatten der Burg reichte weit über<br />
den Berghang hinaus nach Osten. In diese Richtung streckte<br />
die Fürstin, der die Gabe der Weissagung eigen war, ihre Hand<br />
und sprach: „Ich sehe eine große Burg, deren Ruhm bis zu den<br />
Sternen steigen wird. Sie liegt verborgen in den tiefen Wäldern.<br />
Vom Norden schützt diesen Ort das Tal des Baches Brusnice, vom<br />
Süden ein breiter felsiger Berg. Der Fluss Moldau bahnt sich seinen<br />
Weg unter seinen Hängen. Dort geht hin, und ihr werdet inmitten<br />
des Waldes einen Menschen finden, der die Schwelle seines<br />
Hauses zimmert. Baut dort eine Burg und nennt sie Praha nach<br />
unserem Wort für die gezimmerte Schwelle ‚prah’. Und wie auf<br />
einer Schwelle selbst die großen Herren das Haupt neigen, so<br />
werden sie es auch vor dieser Burg tun.“
In der Goldenen Stadt, wie Prag von Karl IV. genannt<br />
wurde, atmet man Vergangenheit. Jede Gasse,<br />
jeder Winkel, jede Fassade hat eine Geschichte zu<br />
erzählen. Nirgendwo sonst gibt es so viel beeindruckende<br />
Architektur auf relativ kleinem Raum, denn<br />
die Stadt, die sich auf ihrem alten Wappen Matka<br />
měst nannte, die „Mutter der Städte“, ist trotz ihrer<br />
bewegten Geschichte weitgehend erhalten geblieben.<br />
Der historische Kern mit seiner unglaublichen<br />
Formen- und Farbenvielfalt bietet stets eine Fülle<br />
bezaubernder Anblicke. Dieser Stadt steht einfach<br />
jede Jahreszeit gut zu Gesicht – im Frühjahr und im<br />
Sommer ist ihre Schönheit plakativer, im Herbst und<br />
im Winter melancholischer.<br />
Nationaltheater<br />
33
32 34<br />
Foto Reise<br />
© courtyardpix-fotolia<br />
Karlsbrücke
Das Bild von Prag, das bis heute bestimmend geblieben ist, hat Karl IV. (1346-78) geprägt.<br />
Mit ihm begann das goldene Zeitalter Böhmens, und durch die Kunst seiner Epoche - mit<br />
Bauwerken wie dem Veitsdom, der Karlsbrücke und der Teynkirche - erhielt der Moldaustadt<br />
ihren karolinischen Glanz.<br />
Im 18. Jahrhundert dann ein wahrer Geniestreich: Auf einzigartige Weise wurden Gotik<br />
und Barock verschmolzen und gotische Kirchen wie St. Thomas gekonnt barockisiert. Die<br />
beiden Stile verwuchsen miteinander, als hätte es eine Renaissance nie gegeben. Als Königin<br />
der böhmischen Barockkunst gilt die Niklaskirche mit ihrem opulenten goldgeschmückten<br />
Inneren, deren Türme ein gotisches Erscheinungsbild haben. Um das Stadtbild perfekt zu<br />
machen, hielt Ende des 19. Jahrhunderts dann noch der Jugendstil Einzug in Prag.<br />
Es ist in der Tat eine unfassbare Flut von Eindrücken, die hier auf einen einstürmt. Wohin<br />
das Auge schaut, entdeckt es Gewaltiges wie zum Beispiel die Statuen muskelbepackter<br />
Kraftprotze, die Portale flankierend ganze Häuser stützen. Auch der Blick in die Höhe ist<br />
immer wieder lohnend. Was steht, sitzt und liegt da nicht alles an steinernen Figuren auf<br />
Torbögen, Dachkanten und Fenstern!<br />
Kommt die Dunkelheit, tauchen Straßenlaternen und Leuchtstrahler die Stadt in goldenes<br />
Licht, und Gebäude wie das Nationaltheater erstrahlen in ihrer ganzen Pracht. Neben imposanten<br />
Innenräumen hat das 1881 eröffnete Haus eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte<br />
vorzuweisen: Das böhmische Volk trieb nicht nur die finanziellen Mittel auf, sondern schaffte<br />
auch die Steine für den Bau aus ganz Böhmen und Mähren herbei. Daher der Schriftzug<br />
Národ sobě über dem Bühnenportal, der deutlich macht, dass das Volk dieses Theater nicht<br />
für irgendeinen Herrscher gebaut hat, sondern für sich.<br />
33 35
36<br />
Goldenes Gässchen<br />
Dem, der zwischendurch eine Pause von so viel Geschichtsträchtigkeit<br />
braucht, sei eine Fahrt mit der Prager Metro empfohlen. Ein äußerst erfrischendes<br />
Erlebnis! Auf gefährlich schnellen Rolltreppen rast man tief hinunter<br />
in ein Röhrensystem, durch das bei der Ankunft einer Bahn ein kalter<br />
Wind pfeift. Vor der Abfahrt ertönt jedes Mal ein Satz aus dem Lautsprecher,<br />
der für viele ausländische Pragbesucher der Einstieg in die tschechische<br />
Sprache ist: Ukončete výstup a nástup, dveře se zavírají! („Beenden Sie<br />
den Ein- und Ausstieg, die Türen schließen sich!“). Das krasse Design der<br />
Prager Metrostationen mutet auf altmodische Weise futuristisch an - so hat<br />
man sich 1966, bei Baubeginn, die Zukunft vorgestellt.<br />
Was jedoch besonders auffällt, ist das, was die Einheimischen während<br />
der Fahrt tun: Sie lesen Bücher. Prag ist eben auch eine Stadt der Literatur.<br />
In den Buchhandlungen herrscht ständig Hochbetrieb, und es gibt dort sehr<br />
viele Antiquariate, die wunderschöne Bücher aus vergangenen Zeiten verkaufen,<br />
Literatur wie Wissenschaftliches, herrliche Bildbände, kostbare<br />
Grafiken. Und schon ist man wieder mittendrin im „Alten“.<br />
Prager Brücken<br />
Blick auf die St. Nikolaus-Kirche<br />
Wahrscheinlich trifft man beim Stöbern auch auf Geschichten von Bohumil<br />
Hrabal (1914-1997), der mit dem „Bafeln“ seinen eigenen literarischen Stil<br />
erfand. Seine Bücher sind dem Volk vom Maul abgeschrieben; sie sind,<br />
so Christoph Bartmann, „aus dem Sprachgrundwasser der Großstadt geschöpft“.<br />
Selbst mit seinem Tod, der oft als der vierte Prager Fenstersturz<br />
bezeichnet wird, hat Hrabal noch für Erzählstoff gesorgt. Er fütterte am<br />
Fenster seines Krankenhauszimmers im fünften Stock Tauben, und ob<br />
er dabei versehentlich in die Tiefe stürzte oder den Freitod wählte, wird<br />
wohl nie geklärt werden. Man nannte ihn auch den Stammtischfürsten vom<br />
Goldenen Tiger, wo man ihn noch Anfang der Neunziger im Kreis seiner<br />
Freunde sitzen sehen konnte. Was die legendäre Kneipe U zlatého tygra<br />
noch auszeichnet, ist ihr hervorragendes Schnitzel im Kartoffelpuffer.<br />
Doch eine tschechische Kneipe ist nicht wegen ihres Essens gut angesehen,<br />
sondern wegen ihres unvergleichlich gut gezapften Bieres. In Prag<br />
trinkt man nicht zum Essen. Man isst zum Trinken. Deshalb sei an dieser<br />
Stelle die rustikale Schänke U černého vola („Zum schwarzen Ochsen“)<br />
auf dem Loretánské Námesti erwähnt. Auch hier kehren zwar Touristen ein,<br />
doch haben die Einheimischen an den blank gescheuerten Holztischen die<br />
Oberhand. Der Wirt gibt sich zunächst brummig, aber ab der dritten Runde<br />
Velkopopovicky Kozel wird er – wie viele seiner Berufskollegen – immer<br />
freundlicher.
35<br />
Königliche Gärten unter dem Hradschin
36<br />
In Kneipen wie dem Schwarzen Ochsen werden gern Geschichten erzählt,<br />
wie die vom Golem, einem der beliebtesten Prager Populärmythen. Der Sage<br />
nach hat der Rabbi Löw den künstlichen Menschen aus Lehm im Jahre 1580<br />
erschaffen. Heute soll er sicher in den Gewölben unter der goldenen Stadt verwahrt<br />
sein, aber wer kann schon mit Gewissheit sagen, ob er eines Tages nicht<br />
doch wieder hervorkommt?<br />
Wenn von ungewöhnlichen, fantastischen Erzählungen die Rede ist, darf Franz<br />
Kafka (1883-1924) nicht unerwähnt bleiben. Einige Häuser sind noch erhalten,<br />
in denen seine Familie lebte, und inzwischen gibt es auch ein Kafka-Museum<br />
mit Buchhandlung, aber das kleine blaue Haus in der Zlata Ulička, in dem sich<br />
heute ein hübscher Souvenirladen befindet, ist und bleibt eine Pilgerstätte für<br />
Kafka-Fans. Seine Schwester Ottla hatte es gemietet und ihm überlassen, weil<br />
er unten im Zentrum keine rechte Muße fand. Er war ein Unruhegeist, der sich<br />
am liebsten, wie er schrieb, in Parks und auf Gassen herumtrieb. Anfangs arbeitete<br />
er nur abends in dem kleinen Häuschen, und er liebte diese Zuflucht<br />
auch deshalb so sehr, weil ihm jeder Heimweg einen nächtlichen Spaziergang<br />
bescherte. Als passionierter Nachtwanderer kannte er die herrrlichen Gärten<br />
Prags wie seine Westentasche, und er hatte eine Schwäche für die unzähligen<br />
Treppen der Stadt wie beispielsweise die Alte Schlossstiege, über die er nach<br />
Mitternacht wieder von der Burg herunterkam.<br />
Kafka liefert die Antwort auf die häufig gestellte Frage, was man in Prag unbedingt<br />
machen muss: Spazierengehen! Kreuz und quer durch die Gassen, in<br />
Die Türme der St. Georgsbasilika
den Gärten, auf den Hügeln wie dem Vyšehrad mit seinem eindrucksvollen Friedhof<br />
oder vom Petřín am Kloster Strahov entlang zur Burg. Oder man erwandert die Burg<br />
von der anderen Seite her: durch die Anlage Letenské sady vorbei am Hanavský pavilon,<br />
dessen Terrasse eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die Moldaubrücken<br />
bietet.<br />
Überhaupt ist es sehr lohnend, sich Prag von oben anzusehen. Von der Burg aus<br />
erscheint beispielsweise die „Kleinseite“ als ein einziges Gewirr von Giebeln, Söllern,<br />
Erkern, Mansarden, Schornsteinen und Türmchen. Sie ist mit ihren Gärten, Arkaden<br />
und Palästen das vollendete Barock-Idyll. Nicht jede der wunderschönen Anlagen ist<br />
öffentlich zugänglich, doch oftmals ist schon der Blick, den man von höherer Stelle<br />
darauf hat, eine Sensation: Ob Kinský-Garten oder Seminargarten, ob Strahov-<br />
Garten oder Schönborngarten, ob königliche Terrassen oder Chotekpark und Schloss<br />
Belvedere – sie alle zählen zu den Highlights eines Pragbesuchs.<br />
Ein ungemein pittoreskes Plätzchen ist auch die alte Wassermühle an der Čertovka<br />
(„Teufelsbach“), einem Moldauarm, der die Kampa-Insel von der Kleinseite trennt.<br />
Diese Insel mit ihren zahlreichen Kastanienbäumen ist für die meisten Prager der<br />
schönste Ort der Stadt. Aber wem würde ein solcher Ort nicht gefallen, an dem man<br />
der Moldau so nah ist, die dank Bedřich Smetanas „Mein Vaterland“ weltberühmt<br />
wurde. So erhaben und majestätisch, wie die Musik klingt, wenn der Fluss Prag<br />
erreicht, präsentiert sich einem auch die Stadt, wenn man dort eintrifft. Und bei der<br />
Abreise sollte man nicht vergessen, von der Karlsbrücke aus in die Moldau zu spucken,<br />
denn dieses kleine Ritual ist die Gewähr für eine baldige Wiederkehr.<br />
Impressionen von der Kleinseite<br />
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40<br />
Gerhard Almbauer<br />
Besua, Acryl, Bitumen,<br />
Wachsmalkreide Moliino<br />
Normalerweise präsentieren wir an dieser Stelle regionale Künstler. Dass wir es diesmal<br />
eine Ausnahme machen, hat einen bestimmten Grund. Seit Jahren besucht der international<br />
bekannte Künstler Gerhard Almbauer aus Graz/Österreich unsere Region,<br />
um hier in der historischen Werkshalle der Firma Schoeller in Eitorf Malseminare zu<br />
leiten. Was bis jetzt nur einem begrenzten Insiderkreis bekanntwurde, möchten wir<br />
einer breiteren Öffentlichkeit doch nicht vorenthalten.<br />
Herr Almbauer, die Schoeller Werkshalle<br />
muss Ihnen besonders zugesagt haben,<br />
wenn Sie sie immer wieder für ihre<br />
Seminare nutzen. Welche Geheimnisse<br />
birgt sie?<br />
Als Dozent und Künstler liebe ich historische<br />
Gebäude. Wann immer sich die<br />
Gelegenheit bietet, möchte ich lieber in<br />
authentischen, künstlerisch wertvollen<br />
Räumen meine Seminare abhalten – aufgelassene<br />
Bürogebäude, Schulgebäude<br />
oder Turnsäle, die einem auch manchmal<br />
angeboten werden, bringen keine<br />
Stimmung und der Funke springt nicht<br />
auf den Studenten über.<br />
Die Schoeller Halle ist eine aufgelassene<br />
Textilhalle aus dem 19. Jahrhundert<br />
mit unheimlich viel Licht, unwahrscheinlich<br />
großem Raum, wunderbaren<br />
Gusseisensäulen und Parkplatz vor dem<br />
Gelände. Sie versprüht den „Eros der
Abstrakte Malerei bedeutet<br />
für mich auch ästhetische<br />
Meditation über die Natur,<br />
an die Frage des Seins, an das<br />
Zusammenspiel der Dinge,<br />
die wir Welt nennen.<br />
Aus dem Buch „Curare“<br />
Kunst“ und jeder Künstler würde sich<br />
glücklich schätzen, wenn er privat solche<br />
Räumlichkeiten für sich hätte. Dort<br />
könnte man auch wirklich großformatige<br />
Bilder malen und präsentieren.<br />
Es macht Spaß in solchen einmaligen<br />
Gebäuden zu arbeiten und das beeinflusst<br />
auf alle Fälle die künstlerische<br />
Produktivität.<br />
Ihr Seminar trägt diesmal den Titel<br />
„Experimenteles Malen mit Asche/Erde/<br />
Rost“ , können Sie uns dazu etwas mehr<br />
verraten?<br />
Experimentelles Arbeiten bedeutet<br />
immer, sich auf die Malerei mit verschiedenen<br />
Grundmaterialien einzulassen.<br />
Farben, das sind in unserem Falle<br />
die Acrylfarben, die Bildträger und<br />
Pinsel bleiben ja immer gleich, aber<br />
die Materialien der Collagen sind diesmal<br />
neu gewählt. Farben, gemischt mit<br />
Asche verändern deren Farbnuancen<br />
und es entstehen feine Grautöne,<br />
nicht so scharfe, schreiende Farben.<br />
Das Mischen mit Erde, das ist nicht<br />
etwa herkömmliche Gartenerde, sondern<br />
Gesteinserde, macht die Farben<br />
dreidimensional, das bedeutet schöne<br />
Oberflächenstrukturen und interessante<br />
Spuren in den Bildern. Und der<br />
Rost, also Eisenpigmente, gemischt mit<br />
Essig, gibt dem Bild eine völlig experimentelle,<br />
unkalkulierbare Dimension,<br />
ein neues Erforschen der Malerei.<br />
Kange, Acryl, Wachsmalkreide, Leinwand<br />
Kairouan, Acryl, Bitumen,<br />
Wachsmalkreide Moliino<br />
Und die Malform?<br />
Gemalt wird abstrakt, also gegenstandslos<br />
und durch die Größe der Halle kann<br />
auch wirklich großformatig gemalt werden.<br />
Dem Seminarteilnehmer bietet sich<br />
die Chance auch einmal ein Bild von<br />
2 x 2 Metern zu malen, die er zu Hause<br />
eventuell nicht hat.<br />
Welches Können muss man mitbringen,<br />
um bei Ihnen einsteigen zu können?<br />
Generell sollte der Seminarteilnehmer<br />
schon Grundkenntnisse über Malerei,<br />
Farben und Materialien haben. Da wir<br />
aber sehr viel mit unseren Materialien<br />
experimentieren wollen, müssen die<br />
Teilnehmer jetzt nicht unbedingt perfekt<br />
zeichnen können oder Perspektiven<br />
41
42<br />
Apulien, Ostuni, Aquarell,<br />
aus dem Buch „Paso“<br />
Mallorca, Deia, Aquarell,<br />
aus dem Buch „Paso“<br />
beherrschen. Das Wissen über Farben,<br />
Formen und Flächen und ein Gefühl dafür<br />
sollte schon da sein und was ganz wichtig<br />
ist, es sollte viel Freude und Spaß bei der<br />
Arbeit geben.<br />
Können vier Tage einen ernsthaft weiterbringen?<br />
Es ist sowieso eine Utopie zu denken,<br />
in vier Tagen ist man ein voll ausgebildeter<br />
Künstler. Diese Seminare sind<br />
quasi ein Training mit einem Dozenten,<br />
der das schon 30 Jahre macht, ein sich<br />
Weiterbilden an der Kunst, ein Forschen<br />
über Farben und Formen in einer Gruppe<br />
von Gleichgesinnten. Gespräche über<br />
Kunstgeschichte und spannende Künstler<br />
runden das Seminar ab. Ich kann meine<br />
ganze, jahrzehntelange Erfahrung einbringen<br />
und dort ansetzen und abholen,<br />
wo der Seminarteilnehmer gerade steht.<br />
Der künstlerische Entwicklungsprozess<br />
ist ein sehr langwieriger und geht nur<br />
Schritt für Schritt.<br />
Ihre Arbeiten sind das beste Beispiel<br />
dafür. Sie haben mit Ölmalerei angefangen,<br />
sind über Aquarell zu Acryl übergegangen,<br />
vom ursprünglich Figurativen<br />
zum Abstrakten. Hat sich ihre Malweise<br />
vereinfacht?<br />
Meine Malweise hat sich ganz und<br />
gar nicht vereinfacht. Jeder denkt,<br />
die Abstraktion sei die leichteste aller<br />
Malweisen, dabei ist sie für mich neben<br />
dem Portrait die Krönung der Malerei.<br />
Gute abstrakte, also gegenstandslose<br />
Malerei ist ganz, ganz selten, sehen Sie<br />
sich doch einmal in Museen oder Galerien<br />
um.<br />
...da bin ich ganz Ihrer Meinung...<br />
Wenn „Hilfsmittel“ der Malerei, um<br />
Bildräume gut zu gestalten , wie z.B. die<br />
Perspektive oder Proportionen wegfallen,<br />
dann bleibt nur mehr die Farbe und<br />
die Form übrig. Räume und Erhöhungen<br />
können nur mit dunklen , bzw. hellen<br />
Farben gelöst werden und dann wird es<br />
schwierig.<br />
Wir leben in Räumen, in Architektur-,<br />
Vegetations- und Landschaftsformen,<br />
also wieso soll man plötzlich in abstrakten<br />
Formen denken und malen können ? Die<br />
Acrylfarbe habe ich für die abstrakte<br />
Malerei gewählt, da sie sich wunderbar<br />
mit Wasser verdünnen läßt und dadurch<br />
gute Schüttungen entstehen. Außerdem<br />
trocknen die Farben schnell und sind<br />
nicht durch diverse Lösungsmittel giftig.<br />
Sie wagen noch einen Schritt weiter. Mit<br />
Ihrem neusten Buch „Curare“ gehen Sie<br />
auf die Substanz des Abstrakten ein, reduzieren<br />
es auf den Extrakt.<br />
In diesem Buch habe ich erstmals fast nur<br />
abstrakte Bilder veröffentlicht. Am Beginn<br />
gibt es auch ein paar ganz reduzierte,<br />
also abstrahierte Landschaftsbilder aus<br />
Lanzarote zu sehen, aber den Großteil des<br />
Buches dominiert die Abstraktion. 2009,<br />
aber auch 2<strong>01</strong>0 konnte ich keine Farben
mehr sehen, ich musste meine Arbeit<br />
auf ganz reduzierte Schwarz-, Grau- und<br />
Weißtöne beschränken. Farben kamen in<br />
meinen Bildern nur ganz rudimentär zum<br />
Ausdruck. Jetzt geht es langsam wieder,<br />
es kommen die Farben wieder vermehrt<br />
in meine Bilder und ich kann schon wieder<br />
ein Rot verwenden, Blau klappt noch<br />
immer nicht. In dem Buch sind viele dieser<br />
ganz reduzierten Arbeiten zu sehen.<br />
Sie gehen oft auf Malreisen, füllen ganze<br />
Skizzenbücher mit Ihren Eindrücken, was<br />
ist dabei ausschlaggebend für Sie? Was<br />
suchen Sie?<br />
Auf Reisen finde ich neue Eindrücke, erlebe<br />
mit meinen Skizzenbüchern andere<br />
Kulturen, Religionen, Menschen völlig<br />
anders als z.B. mit dem Fotoapparat.<br />
Wenn man oft stundenlang vor einem<br />
oder mehreren Motiven sitzt, bekommt<br />
man das Licht, die Gerüche, den Lärm,<br />
das geschäftige Treiben einer Stadt oder<br />
Landschaft ganz anders mit. Der Tourist<br />
ist meistens nur ein kurzer Beobachter,<br />
denn er hat es oft sehr eilig. Der Künstler<br />
verharrt und bekommt das Geschehen<br />
sehr viel besser mit. Meine Skizzen, die<br />
ich in meinem Buch „Paso“ veröffentlicht<br />
habe, dienen mir im Atelier dann oft als<br />
Basis und Inspiration für meine großflächigen<br />
Arbeiten.<br />
Wohin führt Ihre künstlerische Reise weiter?<br />
Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten.<br />
Vorgeplante Reisen habe ich so<br />
oft wie möglich vermieden, auch im profanen<br />
Leben. Derzeit arbeite ich intensiv<br />
mit Malerei und Fotocollage. Wobei ich<br />
ATELIER 94<br />
„Malen lernt man nur beim Malen“<br />
nicht das plumpe Aufkleben von Fotos<br />
auf Leinwand und das „Herummalen“<br />
von Farbe um diese herum verstehe. Ich<br />
möchte die Fotos ganz subtil in meine<br />
Malerei einarbeiten, wobei sie auch die<br />
Chance haben sollen völlig zu verschwinden<br />
oder aber auch wieder verändert im<br />
Bild zu erscheinen. Dazu experimentiere<br />
ich mit ganz feinen, sehr teuren Gampi<br />
Papieren aus Japan, die oft nur eine ganz<br />
geringe Grammigkeit aufweisen.<br />
Durch das Hereinnehmen von realen<br />
Bildteilen in meine Kunst wird sich meine<br />
Malerei sicherlich verändern – ja, muss<br />
sich zwangsweise verändern. Auf diese<br />
Ergebnisse freue ich mich schon sehr.<br />
Welche Epoche in der Kunstgeschichte<br />
hat Sie beeinflusst und warum?<br />
Beeinflusst haben mich eigentlich alle<br />
Phasen der westlichen Kunstgeschichte.<br />
Ich liebe genauso ganz schlichte, einfache,<br />
von ihrer Ausstrahlung kaum<br />
übertroffene Kirchen der Romanik,<br />
liebe die tolle Schnitzkunst eines Tillman<br />
Riemenschneider oder die gewaltigen<br />
Bildwelten eines Caravaggios.<br />
Wenn Sie mich als Landschaftsmaler fragen,<br />
dann beschäftigten mich sehr lange<br />
die späten, lichtdurchfluteten Turners<br />
und die gigantischen Seerosenbilder<br />
Monets.<br />
Aber auch das einmalige Werk meines<br />
Landsmannes Egon Schiele hat mich tief<br />
beeindruckt.<br />
Von den lebenden Künstlern schätze ich<br />
besonders Arnulf Rainer, Anselm Kiefer<br />
und den Katalanen Antoni Tapies.<br />
Herr Almbauer, danke für das Gespräch.<br />
von Drahomira Hampl<br />
Unter diesem Motto habe ich 1994 eine Kunstschule für Erwachsene in Hennef<br />
gegründet. In fortlaufenden Malkurse werden Acryl-, Öl-, Aquarell- und<br />
Pastellmalerie angeboten. Unterrichtet werden alle klassischen Maltechniken<br />
sowie experimenteles Malen. Fachkundige Anleitung und kleine Lerngruppen<br />
garantieren individuelle Betreuung. Einsteigern biete ich Schnupper-Seminare als<br />
Wochend-Workshops an.<br />
Weitere Infos:<br />
Atelier 94, Edith Kranz, Diplom Kunstpädagogin, Amselweg 4, 53773 Hennef<br />
Tel.: 02242-6826<br />
info@kunstschule-atelier94.de<br />
www.kunstschule-atelier94.de<br />
Gerhard Almbauer ist Dozent an<br />
der Akademie in Bad Reichenhall,<br />
Mitbegründer der Kunstfabrik Wien<br />
und Autor zahlreicher Publikationen.<br />
Seit 1989 beteiligt er sich an zahlreichen<br />
Ausstellungen und Kunstmessen im In-<br />
und Ausland.<br />
www.almbauer.at<br />
www.kunstfabrik-wien.at<br />
Malen mit Asche/Erde/Rost<br />
Das Seminar unter der Leitung von<br />
Gerhard Almbauer mit dem Titel<br />
„Experimentelles Malen mit Asche/Erde/<br />
Rost“ findet in der Schoeller Werkshalle,<br />
Spinnerweg 51-54, 53783 Eitorf vom<br />
18.- 21.6. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> statt.<br />
Anmeldung über Edith Kranz,<br />
Tel: 02242-6826<br />
info@kunstschule-atelier94.de<br />
41
44<br />
Foto: Niklas Schütte<br />
Lyrik ist eine brotlose Kunst,<br />
aber Gedichte können lebensrettend sein<br />
Arnold Leifert und der Lyrikweg Much<br />
Der Dichter Arnold Leifert wohnt zurückgezogen auf einem alten Bauernhof in der<br />
Gemeinde Much, mit eigenen Pferden und jeder Menge Katzen. Von Natur umgeben,<br />
genießt er das Privileg des Raumes um sich. Während unseres Gesprächs im letzten<br />
Sommer hat er uns nebenbei mit sämtlichen Vogelarten dieser Gegend samt ihren<br />
Stimmen bekanntgemacht. Er nimmt sich Zeit, der Natur zuzuhören – was sich in seinen<br />
Gedichten wiederfindet.<br />
Herr Leifert, wie kam es zu der Idee,<br />
Gedichte in die Landschaft zu stellen?<br />
Mein Nachbar, der meine Gedichte kannte,<br />
kam mit der Vorstellung zu mir; er<br />
hatte schon mit dem gerade gegründeten<br />
MuchMarketing Verein als möglichem<br />
Sponsor gesprochen. Ich wollte<br />
zuerst nicht.<br />
Warum sollte ich das machen? Gedichte<br />
von mir an einem Wanderweg der<br />
Gemeinde? Nur weil ich hier wohne?<br />
Frank Martens, ein befreundeter Berliner<br />
Lyriker, traf beim Wandern den Punkt:<br />
„Mensch, du hast dich so sehr der<br />
Naturlyrik verschrieben. Die Menschen<br />
gehen doch in die Natur, um sie zu erleben,<br />
und dann noch ein Gedicht von dir,<br />
ein Naturgedicht, das ist es doch.“<br />
Dann kam die Umsetzung: Auf einer<br />
Holztafel? In Stein gehauen? Holz ver-<br />
wittern lassen? Der Bochumer Künstler<br />
H.D. Gölzenleuchter hatte die Idee einer<br />
durchsichtigen Tafel. Da war der Groschen<br />
gefallen.<br />
Niklas Schütte, Grafiker aus Siegburg, entwarf<br />
das Layout: Schmale Stahlrahmen,<br />
auf durchsichtigem Material der Text,<br />
Worte schwebend vor einem Ausschnitt<br />
der Natur. Die gesamte Arbeit brauchte<br />
fast ein Jahr.<br />
Ist dieses Konzept so aufgegangen?<br />
Mehr als das! Bei unseren Wanderungen<br />
schildern mir die Menschen ihr eigenes<br />
Erleben der Gedichte, ihre inneren Bilder,<br />
Assoziationen, Gefühle, Gedanken. Der<br />
Lesende muss recht nah an die Tafeln herantreten,<br />
der Druck ist klein, mancher<br />
zückt die Lesebrille. Jemand berichtet, er<br />
sei den Weg schon allein gegangen, das<br />
sei noch intensiver als in der Gruppe; er
Foto: Jiri Hampl<br />
habe gelesen, sei weitergegangen, nach<br />
zehn Metern habe er gedacht, die Zeile<br />
war doch anders, er sei zurückgegangen,<br />
habe neu gelesen. Kann man sich als<br />
Autor eine größere Intensität des Lesens<br />
wünschen?<br />
Haben Sie das Gefühl, dass diese Art,<br />
Gedichte zu lesen, die Leute für die<br />
Poesie sensibilisiert?<br />
Immer wieder höre ich von Besuchern:<br />
„Komisch, ich habe nach der Schule kein<br />
Gedicht mehr gelesen, weil ich immer<br />
dachte, ich bin zu blöd. Ich hatte in der<br />
Schule keinen Spaß daran.“ Wenn solche<br />
Menschen dann sagen: „Ist es wirklich so<br />
einfach? Ich habe es doch verstanden!“<br />
und mir von sich erzählen, was sie selbst<br />
dabei erleben, dann passiert doch ausgesprochen<br />
viel. Ob sie danach weiter<br />
Gedichte lesen ist mir egal.<br />
Der Lyrikbetrieb in Deutschland ist oft<br />
sehr inzüchtig, eine in sich abgekapselte<br />
Sache, Lyrik für Lyriker, für ‚Eingeweihte‘.<br />
Es geht mir nicht um das ‚Hohe Gut<br />
Gedichte‘, es geht mir, wenn überhaupt,<br />
mehr darum, diesen blöden Quatsch vom<br />
Poesie<br />
Tage<br />
an denen du<br />
leise<br />
auftrittst<br />
um das Sein<br />
der Dinge<br />
nicht zu gefährden<br />
Tafel 3 / Arnold Leifert<br />
Denkmal-Dichter, der da oben steht, wieder<br />
runterzuholen und zu erleben, dass<br />
Gedichte Gegenstände des Alltags sind.<br />
Dass im Grunde jeder damit was anfangen<br />
kann.<br />
Mein Gott, Gedichte können lebensrettend<br />
sein. Wie viele Zeugnisse haben<br />
wir von Menschen, die in politischen<br />
oder persönlichen Krisensituationen<br />
Gedichte gelesen haben! Ich habe es<br />
immer gehasst, dass Kunst eine Sache des<br />
Bürgertums war, das ‚Kleine Schwarze‘<br />
und der Kunstgenuss.<br />
Sie machen viermal im Jahr Wanderungen<br />
mit abschließenden Gesprächen am<br />
Kamin des Hotels FIT. Haben Sie dabei<br />
eine besondere Situation erlebt?<br />
Bei einer der ersten Wanderungen drehte<br />
sich das Gespräch lange um ein Gedicht,<br />
das in den letzten Zeilen nicht ganz einfach<br />
ist: ich sehe / das gemähte Gras //<br />
und es / begreift mich. Ist nicht mit dem<br />
Kopf gemacht, überhaupt nicht, aber<br />
nachdem ich es geschrieben hatte, merkte<br />
ich, da ist der Punkt, wo das Subjekt<br />
wechselt, da hakt man sich fest. Es wurde<br />
45
46<br />
diskutiert und diskutiert am Kamin und<br />
da sagte eine junge Frau, vergesse ich<br />
nie: „Ich habe jetzt die ganze Zeit nichts<br />
gesagt, aber jetzt muss ich. Ich verstehe<br />
euch überhaupt nicht, ihr sucht und<br />
sucht und zweifelt, wie könnte es gemeint<br />
sein, ich kann nur sagen, wie ich<br />
das Gedicht erlebe.“ Und da erzählte sie,<br />
dass sie in einer schweren Krise angefangen<br />
hatte zu joggen, immer auch an diesem<br />
Stück Lyrikweg. Jedes Mal habe sie<br />
vor dem Gedicht innegehalten, still gelesen<br />
und jedes Mal sei es ihr erleichternd<br />
ein wenig besser gegangen. Mir sind fast<br />
die Tränen gekommen, dass ein Mensch<br />
so etwas sagt. Das ist doch eine Wirkung<br />
von einem Gedicht!<br />
Die Literaturkritik, ja, sie öffnet dem<br />
Leser den Weg, wenn sie gut ist und<br />
nicht akademisch verschroben; wenn der<br />
Rezensent nicht – selbstverliebt in die<br />
Brillanz der eigenen Schreibe – seinen<br />
Gegenstand fast aus den Augen verliert,<br />
sondern den Leser wirklich an die Hand<br />
nimmt, ihm zeigt, was er sieht.<br />
Aber diese junge Frau sagt einfach: „Es<br />
geht mir besser.“ Oder eine alte Dame<br />
spricht mich auf der Straße an und sagt<br />
ganz schüchtern: „Darf ich Sie mal ansprechen?“<br />
Dann denke ich immer, wer<br />
oder was ist eigentlich ein Dichter? - da<br />
ist eine Kluft entstanden – diesen ‚heiligen<br />
Mythos‘ haben natürlich manche<br />
großen Dichter selbst gepflegt. Und von<br />
dem allen wegzukommen - das finde ich<br />
schön. Und dann sagt die alte Dame: „Sie<br />
beschreiben in Ihren Büchern vollkommen<br />
mein Leben hier draußen.“ Also so<br />
viel zu dieser Frage.<br />
Warum gerade Naturlyrik? Sie haben ja<br />
auch politische Gedichte geschrieben...<br />
Nun, ich lebe hier draußen und das ganz<br />
bewusst. Für mich ist Nähe zur Natur lebensnotwendig.<br />
Der Beton der Städte<br />
nährt mich nicht. Dazu kommt, dass Natur<br />
dramatisch bedroht ist in der heutigen<br />
Welt. Ich denke, das ist Anlass genug,<br />
über sie zu schreiben.<br />
Dabei geht es mir nicht primär um umweltpolitisches<br />
Engagement, das kann<br />
daraus entstehen, gar keine Frage, aber<br />
es ist kein poetologisches Programm. Ich<br />
habe in den 80er Jahren einen Essay geschrieben,<br />
für den ich (zusammen mit<br />
Gedichten) den Umweltliteraturpreis von<br />
NRW bekommen habe, da war dieser<br />
Aspekt noch drin. Und ich habe auch kein<br />
Problem damit, wenn sich Greenpeace<br />
oder andere ein Gedicht von mir ‚ausleihen‘.<br />
Aber sehen Sie: Im Schubladen-Denken<br />
der Literaturkritik ist Naturlyrik heute fast<br />
verpönt, entweder Naturverherrlichung<br />
oder Ökolyrik. Beides ist nicht mein Ding.<br />
Weder die schönen Sonnenuntergänge,<br />
noch die schlimmen Katastrophen. Heutige<br />
Gedichte über Natur müssen, denke ich,<br />
etwas ganz Anderes, Entscheidenderes<br />
erlebbar machen: Ganz einfach die unge-
heure Kraft der Natur! Die ist am Ende<br />
eh stärker als die Zerstörungswut des<br />
Menschen.<br />
Wach bleiben für die Wahrnehmung dieser<br />
Kraft, das ist es. Der Mensch ist ja mit<br />
seinem Körper ein ‚Säugetier‘, richtig verstanden,<br />
und selbst Teil der Natur; und so<br />
steht auch jedem diese Erfahrung offen.<br />
Zeitgemäße Naturlyrik sollte ihm dabei<br />
helfen. Und, denken Sie doch: Wer Natur<br />
so erfährt, ist gar nicht in der Lage, sie zu<br />
zerstören.<br />
Was ist für Sie wichtig beim Schreiben<br />
oder besser Veröffentlichen von<br />
Gedichten?<br />
Natürlich wäre es toll, wenn einmal ein<br />
großer Kritiker käme und spürte in meinen<br />
Gedichten all das, wovon ich jetzt<br />
spreche, da wäre ich ihm dankbar (lacht).<br />
Ja, das muss sich doch jeder Autor wün-<br />
Der „Lyrikweg Much“ ist ein 10 km langer<br />
Panorama-Wanderweg um den Ort Much.<br />
Das Tourismusbüro der Gemeinde<br />
Much bietet jährlich vier Jahreszeiten-<br />
Wanderungen an, jeweils im Februar,<br />
Mai, August und Oktober, die von Arnold<br />
Leifert selbst geführt werden.<br />
10.30 Uhr Treffpunkt im Hotel FIT,<br />
Much-Berghausen<br />
10.45 Uhr Beginn der Wanderung<br />
12.00 Uhr Imbiss aus der Gulaschkanone<br />
am Parkplatz „Walmwiese“<br />
14.30 Uhr Rückkehr ins Hotel FIT, Kaffeeund<br />
Kuchen-Buffet<br />
KOSTENLOSE<br />
PROBEFAHRT<br />
BEI UNS<br />
schen. Kunst, die nicht gesehn wird, ist<br />
tot.<br />
Aber wichtig? – wie Sie fragen – wichtig<br />
sind zu allererst die Menschen – wie<br />
am Lyrikweg – die Begegnung mit den<br />
Menschen! Ich habe ja eben schon erzählt,<br />
wie bewegend das manchmal ist.<br />
Weil da weiß ich, da bin ich angekommen,<br />
da kann der Mensch damit was anfangen,<br />
da entsteht etwas zwischen mir und den<br />
Menschen, ich bin nicht mehr so allein, er<br />
ist nicht mehr so allein; zusammen sind<br />
wir angekommen am direkten Zentrum<br />
unseres Hierseins auf dieser Welt – der<br />
Mensch in der Natur.<br />
Und Gedichte – um das noch abschließend<br />
zu sagen und wie ich mir wünsche – sind<br />
dann wieder Gebrauchsgegenstände,<br />
Gebrauchsgegenstände auch des Alltags.<br />
Wiedergegeben von Drahomira Hampl<br />
Fotoquelle: Arnold Leifert<br />
15.30 Uhr Kamin-Gespräch und<br />
Gedankenaustausch mit Arnold Leifert<br />
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />
Teilnehmer-Gebühr: Erwachsene: 5 €, ermäßigt:<br />
2,50 €, Kinder: frei.<br />
Zu entrichten vor Ort, Anmeldung nicht<br />
erforderlich.<br />
Wer nicht die ganze Strecke mitwandern<br />
möchte, kann an der Walmwiese zur<br />
Gruppe dazustoßen bzw. dort abbrechen<br />
und mit dem Bus zum Hotel FIT zurückfahren.<br />
Zweirad Viehof<br />
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53783 Eitorf<br />
Tel.: 02243 – 2638<br />
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Für Wanderer, die den Lyrikweg<br />
allein gehen wollen, gibt es auf<br />
www.lyrikweg.de eine Wanderkarte<br />
und eine genaue Wegbeschreibung<br />
als PDF ausdruckbar.<br />
Termine <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
8. Mai <strong>2<strong>01</strong>1</strong> - Frühlingswanderung<br />
17. Juli <strong>2<strong>01</strong>1</strong> - Sommerwanderung<br />
30. Oktober <strong>2<strong>01</strong>1</strong> - Herbstwanderung<br />
gestaltet als „Naturkundliche Wanderung“<br />
von Margit Tilgner (SGV)<br />
www.lyrikweg.de<br />
12Ah<br />
Kamin-Gespräch im Hotel-FIT<br />
Foto: Jiri Hampl<br />
Finanzierung möglich<br />
47
Fotos: Thomas Schneider<br />
Goldschmiedegesellin Jennifer Salz<br />
mit ihrer Meisterin Ina Elise Zapp<br />
Engel - handgefertigt aus Rohbernstein<br />
48<br />
Brustschmuck ist ein eher seltenes<br />
Schmuckstück, dabei liegt es doch dem<br />
Herzen am nächsten. Mit Engel und<br />
Teufel als den Symbolen für „Gutes“<br />
und „Böses“ ist man jeden Tag konfrontiert.<br />
Beide bekämpfen sich unentwegt<br />
und sorgen so für einen steten Kampf<br />
in einem jeden Menschen. Vereint man<br />
beide, so erhält man den wahren Kern,<br />
den ausgeglichenen Pol, die Seele der<br />
Persönlichkeit.<br />
Engel und Teufel wurden jeweils<br />
freihand aus einem Bernstein gefräst.<br />
Gebettet sind beide in ihre typische<br />
Umgebung aus Wolken und Feuer. Diese<br />
wurden aus Silber gesägt und matt geschliffen.<br />
Jede Figur hat an den Trägern<br />
noch weitere Symbole zur Seite gestellt<br />
bekommen. Die Lilie unterstützt das<br />
Himmlische und die Schlange die Hölle.<br />
Das Mittelstück verdeutlicht den Kampf<br />
zwischen beiden Seiten und bringt nach<br />
unten eine Perle hervor. Aus Gutem und<br />
Bösem ergibt sich am Ende dann doch ein<br />
vollkommenes und reines Ganzes. Und<br />
jede Perle ist bekanntlich ein Unikat.<br />
Material und Techniken<br />
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BRUSTSCHMUCK – Die Seele zwischen Himmel und Hölle<br />
von Jennifer Salz, Goldschmiedin bei Juwelier Zapp Eitorf<br />
und ihrer Meisterin Ina Elise Zapp<br />
ENGEL UND TEUFEL – keiner kann ohne den anderen bestehen - Gegensätze und doch<br />
eins. Eine Arbeit für den Nachwuchswettbewerb „Junge Cellinis“ des Zentralverbandes<br />
der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere. Der Brustschmuck erhielt<br />
im Gesamtwettbewerb eine sehr gute Platzierung, innerhalb der Innung sogar<br />
den 1. Platz.<br />
Engel und Teufel sind aus Bernstein hergestellt.<br />
Akzente setzen kleine Elemente<br />
wie Augen und Dreizack bestehend aus<br />
Silber und 750er Rotgold. Als Träger<br />
wurde Satin und Chiffon verwendet.<br />
Die Süßwasserperlen und ein Diamant<br />
im Auge der Schlange runden die edle<br />
Materialauswahl ab.<br />
Das Schmuckstück wurde durch viele<br />
Grundtechniken wie Sägen, Feilen,<br />
Schmieden, Biegen und Löten komplett<br />
von Hand angefertigt, wobei das<br />
Grundelement Bernstein ausschließlich<br />
durch Fräsen und Feilen jeweils aus einem<br />
Stück herausgearbeitet wurde.<br />
Bernstein – Wirkung auf den Körper<br />
Heilende und schmerzlindernde<br />
Wirkung wird dem aus Baumharzen<br />
entronnenen und über Jahrmillionen<br />
unter UV-Licht, Wasser, Druck und
Die Seele zwischen Himmel und<br />
Hölle, Bernstein und Silber<br />
Wärmeeinwirkung verfestigten Bernstein von vielen<br />
Medizinern und Homöopathen gestern wie heute<br />
nachgesagt. Das Zusammenspiel des nachgewiesenen<br />
Säurebestandteils als Heilmittel und der Fähigkeit,<br />
sich elektrostatisch aufzuladen, beweist eine tatsächliche<br />
Wirkung von Bernstein auf den menschlichen<br />
Körper.<br />
Jennifer Salz aus Windeck – Kurzportrait einer<br />
edlen Berufsausbildung<br />
Die Ausbildung zur Goldschmiedin unter der<br />
Leitung von der Goldschmiedemeisterin Ina Zapp<br />
bei Juwelier Zapp begann im August 2005. Im gleichen<br />
Jahr nahm sie am Karnevalsorden-Wettbewerb<br />
der Bonner Goldschmiedeinnung teil und erzielte<br />
gleich den ersten Platz ihres Ausbildungsjahrgangs<br />
mit ihrem Orden zum Thema „Bonn bützt die Welt“.<br />
Ein Jahr später im August 2006 absolvierte sie einen<br />
zweiwöchigen Schmiedekurs in Münster, dem 2007<br />
ein jeweils einwöchiger Gravier- und ein Gießkurs,<br />
sowie im Jahr 2008 ein einwöchiger Fasserkurs<br />
folgten. Ihr zweiter Karnevalsorden zum Thema<br />
„Bonn am Ring nur Sonnesching“ (2006) erzielte den<br />
zweiten Platz. Während ihrer Ausbildung wurden ihr<br />
zwei Zeichenkurse zum Thema „Schmuckzeichnen“<br />
und eine Diamantschulung für die Bewertung<br />
und Graduierung ermöglicht. 2007 nahm sie am<br />
Wettbewerb „Junge Cellinis - Gedanken in Bernstein<br />
heute“ teil. Das Schmuckstück dient als Grundlage<br />
für diesen Artikel. Bevor Sie dann im Januar 2009 ihre<br />
Gesellenprüfung ablegte, wurde sie in Idar Oberstein<br />
in das Schleifen und Bestimmen von Edelsteinen eingelernt.<br />
Seitdem arbeitet sie als Goldschmiedegesellin<br />
bei Goldschmiede & Juwelier Zapp Eitorf.<br />
49
50<br />
Die goldene Küche<br />
Wie die Tschechen den Geschmacksnerven schmeicheln<br />
Man sagt, die tschechische oder böhmische Küche sei nicht besonders<br />
gesund. Naja, warum haben die Tschechen es wohl<br />
dann so lebensfroh überlebt? In Wirklichkeit erinnert sie nicht<br />
selten an die ziemlich deftige Küche Österreichs oder auch<br />
Süddeutschlands. Sie baut auf regionalen Zutaten auf wie<br />
Beeren, Pilzen und Knoblauch und ist schrecklich fleischlastig<br />
– ok, zugegeben, das ist im Allgemeinen kein Vergnügen für<br />
Vegetarier.<br />
Aber Gerichte wie Schweinebraten mit Sauerkraut sollte man<br />
nicht unterschätzen und vor allem die riesige Auswahl an<br />
süßen Speisen und Backwaren keinesfalls vergessen.<br />
Und dann kommt der Clou: die Knödel. Es gibt sie in allen<br />
Variationen: Kartoffel-, Semmel-, Servietten- oder Obstknödel.<br />
Die Knödel gehören zum tschechischen Essen wie der<br />
Mozzarella auf die Pizza – wenn Sie einen schrägen Vergleich<br />
an dieser Stelle erlauben. Oft werden sie im Wasser gekocht<br />
und dann in Scheibchen serviert – ausgesprochen niedlich.<br />
Eins muss man den Tschechen sowieso lassen: Sie setzen ihren<br />
Geschmacksorganen keine Grenzen und genießen es, scheinbar<br />
Unmögliches zu kreieren. Die Obstknödel sind dabei vielleicht<br />
ihr gewagtestes Experiment. Die runden Teigbällchen<br />
werden mit Obst gefüllt und – hören Sie bitte gut zu! - mit<br />
Vorliebe auch als Hauptmenü gegessen.<br />
Die Füllung der Obst-Knödel (ovocný knedlík) lässt die Fantasie<br />
der Tschechen fliegen - klassische Füllungen sind zwar die mit<br />
Aprikosen, Erdbeeren, Pflaumen oder süßen Kirschen, aber im<br />
Grunde ist jedes Obst erlaubt.<br />
Einfach wunderbar, und da strahlen endlich auch die malträtierten<br />
Vegetarier.<br />
Na, dann dobrou chut - Guten Appetit! ml
Erdbeerknödel<br />
Zutaten für ca. 15 Knödel<br />
250 ml Milch<br />
100 g Zucker<br />
30 g Hefe<br />
1 Ei<br />
500 g Mehl<br />
eine Prise Salz<br />
500 g Erdbeeren<br />
In die lauwarme Milch Zucker und zerbröckelte Hefe geben<br />
und den Teig aufgehen lassen. Das Mehl durchsieben, Eier<br />
und eine Prise Salz dazugeben. Den Teig durchkneten und<br />
mind. eine halbe Stunde an einem warmen Platz aufgehen<br />
lassen. Danach in ca. 15 kleine Stücke teilen, in diese sorgfälltig<br />
das Obst einwickeln. Die Knödel noch eine viertel<br />
Stunde auf einer bemehlten Arbeitsfläche aufgehen lassen.<br />
Inzwischen genügend Salzwasser in einem großen Topf<br />
zum Kochen bringen. Die Knödel vorsichtig in das kochende<br />
Wasser geben und ohne Deckel ca. 10-12 Minuten köcheln<br />
lassen. Dabei mehrmals wenden. Herausnehmen und sofort<br />
mit zwei Gabeln in der Mitte auseinanderziehen, damit der<br />
Dampf entweichen kann und die Knödel nicht zusammenfallen.<br />
Serviervorschlag: Weichen Quark mit Vanillezucker mischen,<br />
über die Knödel verteilen und reichlich mit Puderzucker<br />
bestäuben. Zum Schluss das Ganze Ganze üppig mit zerlassener<br />
Butter begießen.<br />
51<br />
Fotos: Jiri Hampl
Windecker Dorfbrennerei<br />
von Harald Röhrig<br />
Fotos: Jiri Hampl<br />
Ein Blick in die Brennanlage<br />
Die Windecker Dorfbrennerei bietet<br />
Obstbrände, Geiste und Liköre an.<br />
52<br />
Brauereien gibt es eine ganze Reihe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.<br />
Und immer mehr kleinere Hausbrauereien und mittelständische Betriebe werden gegründet.<br />
Brennereien dagegen trifft man seltener an. Im Windecker Ländchen gibt<br />
es jetzt seit Februar eine kleine, aber feine Dorfbrennerei, in der Hochprozentiges<br />
angeboten wird..<br />
Der Rosbacher Bauingenieur Frank<br />
Ginsberg, von der Kunst der Brennerei fasziniert,<br />
wagte den Schritt zur Gründung<br />
eines Unternehmens in dieser schwierigen<br />
Branche. Regionale Verbundenheit<br />
zeichnet seine Dorfbrennerei aus. Nach<br />
Möglichkeit verwendet der gebürtige<br />
Betzdorfer nur Obst aus der nächsten<br />
Umgebung. Dabei greift er häufig auf<br />
Äpfel und andere Früchte vom Produzenten<br />
aus Herchen zurück. Für Pflaumen<br />
oder Williamsbirnen muss Ginsberg allerdings<br />
einige Kilometer bis zum Rhein<br />
fahren. An der Bergstraße in Rosbach<br />
hatte er zusammen mit seiner Frau vor<br />
vier Jahren ein denkmalgeschütztes<br />
Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert<br />
erworben und liebevoll restauriert. Später<br />
wurde das Anwesen zur Dorfbrennerei<br />
umgebaut. Dort wird jetzt das Obst geputzt,<br />
gewaschen und zerkleinert, bevor<br />
es, mit Gärhefe versetzt, in Fässern eingemaischt<br />
und vergoren wird. Dann wandert<br />
es in die Brennanlage aus Kupfer<br />
und Edelstahl, die natürlich stets blitzblank<br />
geputzt und auf Hochglanz poliert
wird. Dort wird die Masse erhitzt und einer komplizierten Behandlung<br />
unterzogen, bis aus einem Teil schließlich die edlen Obstbrände gewonnen<br />
werden.<br />
Über die Produktion wacht das Kölner Hauptzollamt und führt ständig<br />
Kontrollen durch. Wie üblich in dieser Branche bezahlt natürlich auch<br />
Ginsberg die gesetzlichen Steuer. Und die sind leider nicht niedrig, was<br />
manche Preise auch erklärt.<br />
Im Angebot führt die Windecker Dorfbrennerei Obstbrände, Geiste<br />
und Liköre. Bei den 40-prozentigen Obstbränden überzeugen neben den<br />
Apfelschnäpsen die Brände von Pflaumen und Williamsbirnen. Bei den<br />
Geisten ragen die Himbeeren mit ihrem Aroma heraus. Außerdem bietet<br />
Ginsberg noch welche von Vogelbeeren, Holunder und Schlehen an.<br />
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56<br />
Die aufregende Coupé-Studie DeZir erlaubt einen ersten Ausblick auf die zukünftige<br />
Designlinie der Marke. Der elegante Zweisitzer mit Elektroantrieb<br />
zeichnet sich durch betont sinnliche Formen und eine leuchtend rote<br />
Lackierung aus. Flügeltüren, groß dimensionierte Räder und die markante<br />
Lichtsignatur unterstreichen zusätzlich die emotionale Formensprache,<br />
welche die künftigen Renault Modelle auszeichnen wird.<br />
Bereits der Name des ersten Concept Cars von Renault Design-chef Laurens<br />
van den Acker ist Programm: DeZir, gesprochen wie das französische<br />
Désir, bedeutet „Begierde“. Das große Z im Modellnamen verweist auf<br />
die Signatur Z.E., die alle zukünftigen Elektromodelle von Renault kennzeichnen<br />
wird. Die Kombination aus betont sinnlicher Formgebung und<br />
Elektroantrieb belegt, dass verführerische Autos sich durchaus mit fortschrittlichem<br />
Leichtbau und umweltschonender Technik vereinen lassen.
Nach dem Aufsehen erregenden DeZir Coupé präsentiert Renault das zweite Concept<br />
Car, das einen Ausblick auf die künftige Design-Strategie von Renault ermöglicht.<br />
Die dynamische Crossover-Studie CAPTUR kombiniert Elemente von Coupé, Roadster<br />
und Sport Utility Vehicle zu einer vollkommen neuen Fahrzeuggattung und setzt mit<br />
der kraftvollen, athletischen Formensprache unverwechselbare Akzente. Der optische<br />
Auftritt weckt gezielt Assoziationen an eine Abenteuertour, mit der ein junges Pärchen<br />
die Welt entdeckt. Für unbeschwerten Fahrspaß, spritzige Fahrleistungen und zeitgemäß<br />
niedrige CO2-Emissionen sorgt der effiziente 1.6 dCi Biturbo-Dieselmotor.<br />
Wie der DeZir steht der CAPTUR für einen schlichten und sinnlichen Stil, der zukünftige<br />
Renault Serienfahrzeuge kennzeichnen wird und den Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt. „Der CAPTUR ist ein sportlicher Crossover, ideal für ein junges Pärchen, das die<br />
Welt erobern möchte“, erklärt Renault Designchef Laurens Van den Acker.<br />
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02/<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
58<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 15. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
Anzeigenschluss ist am 25. Mai <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />
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Tel 02292-9293995<br />
Fax 02292-9293996<br />
Konzept:<br />
Jiri Hampl, Drahomira Hampl<br />
Redaktionsleitung:<br />
Jiri Hampl<br />
Redaktion:<br />
Drahomira Hampl<br />
Helga Loser-Cammann<br />
Maurizio Libbi<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Helga Loser-Cammann, Antje Görnig, Ina<br />
Zapp, Sabine Reuter, Drahomira Hampl (dh),<br />
Maurizio Libbi (ml), Harald Röhrig,<br />
Bernd Staatz<br />
Layout:<br />
Jiri Hampl<br />
Anzeigen:<br />
Drahomira Hampl<br />
Druck:<br />
Alfaprint, s.r.o., SK<br />
Titelbild:<br />
© konradbak - Fotolia<br />
Vertrieb:<br />
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© <strong>2<strong>01</strong>1</strong> hampl:reclame, Windeck. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken, Fotos durch<br />
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Urheberrechte für die von hampl:reclame gestalteten<br />
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