21.04.2022 Aufrufe

BANKING Markt +Trends 2022

Neun Trends, an denen keine Bank vorbeikommt Angriff von allen Seiten: So retten Banken ihr Firmenkundengeschäft Ein Blick in die Zukunft: So entwickelt sich das digitale Banking in Deutschland Was Banken und Finanzinstitute in 2022 erwartet Im Bankensektor in Deutschland herrscht laut einer Studie Zuversicht. 40 Prozent der Banken erwarten, dass sich die Branche bis 2023 besser als die deutsche Gesamtwirtschaft entwickeln wird. Zu den Gutgelaunten unter den Banken zählen beispielsweise Institute mit einem Fokus auf das Immobiliengeschäft. Die Regulierungsbehörden bemühen sich, Finanzdienstleistungen sowie neue Vermögenswerte wie Kryptowährungen oder NFTs zu kontrollieren. Der Trend geht auch bei den modernen Vermögenswerten zu einheitlichen Standards und Technologien für die Online- Identifizierung. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat für das Jahr 2022 sechs Hauptrisiken für die deutsche Finanzbranche identifiziert, mit denen sie sich prioritär befassen will. Das geht aus ihren veröffentlichten „Risiken im Fokus der BaFin“ hervor. Banken und Fondsgesellschaften sind zunehmend auf Ratings und Scores von ESG-Research- Spezialisten angewiesen. Aber die Nachhaltigkeitsanalysen unterscheiden sich in ihren Erhebungsmethoden, ihrer Zusammenstellung und ihren Ergebnissen deutlich. Dies macht die Auswahl des passenden ESG-Datenanbieters kompliziert. Das Redaktionsteam

Neun Trends, an denen keine Bank vorbeikommt Angriff von allen Seiten:
So retten Banken ihr Firmenkundengeschäft Ein Blick in die Zukunft:
So entwickelt sich das digitale Banking in Deutschland

Was Banken und Finanzinstitute in
2022 erwartet
Im Bankensektor in Deutschland herrscht laut einer Studie Zuversicht. 40 Prozent der
Banken erwarten, dass sich die Branche bis 2023 besser als die deutsche Gesamtwirtschaft
entwickeln wird. Zu den Gutgelaunten unter den Banken zählen beispielsweise
Institute mit einem Fokus auf das Immobiliengeschäft.
Die Regulierungsbehörden bemühen sich, Finanzdienstleistungen sowie neue Vermögenswerte
wie Kryptowährungen oder NFTs zu kontrollieren. Der Trend geht auch bei den
modernen Vermögenswerten zu einheitlichen Standards und Technologien für die Online-
Identifizierung.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat für das Jahr 2022 sechs
Hauptrisiken für die deutsche Finanzbranche identifiziert, mit denen sie sich prioritär
befassen will. Das geht aus ihren veröffentlichten „Risiken im Fokus der BaFin“ hervor.
Banken und Fondsgesellschaften sind zunehmend auf Ratings und Scores von ESG-Research-
Spezialisten angewiesen. Aber die Nachhaltigkeitsanalysen unterscheiden sich in ihren
Erhebungsmethoden, ihrer Zusammenstellung und ihren Ergebnissen deutlich.
Dies macht die Auswahl des passenden ESG-Datenanbieters kompliziert.
Das Redaktionsteam

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<strong>BANKING</strong> DEUTSCHLAND I FinanzBusinessMagazin<br />

Deutschlands Banken<br />

kann die Renditewende gelingen<br />

Neue Geschäftsmodelle und das<br />

Thema ESG haben großes Ertragspotenzial<br />

Deutschlands Bankenbranche hat die Talfahrt<br />

ihrer Rendite im Krisenjahr 2020 gestoppt.<br />

Trotz einer deutlich höheren Kreditrisikovorsorge<br />

lag die durchschnittliche<br />

Eigenkapitalrendite nach Steuern mit 1,1<br />

Prozent erstmals seit langer Zeit wieder<br />

leicht über dem Niveau des Vorjahrs. Doch<br />

ihre strukturellen Herausforderungen hat<br />

die Branche noch nicht gemeistert. So bleibt<br />

die Bankenlandschaft fragmentiert, das Kostenniveau<br />

ist vielerorts weiterhin zu hoch<br />

und in zukunftsträchtigen Märkten etablieren<br />

sich Branchenneulinge wie Fintechs<br />

oder Neobroker. In der Studie „Deutschlands<br />

Banken 2021: Wie die Renditewende<br />

gelingt“ analysiert die internationale Unternehmensberatung<br />

Bain & Company die<br />

jüngsten Entwicklungen und zeigt, wie die<br />

Branche die anstehenden Aufgaben bewältigen<br />

und mittelfristig mit einer Rendite von<br />

8 bis 10 Prozent wieder ihre Eigenkapitalkosten<br />

verdienen kann (Abbildung).<br />

Cost-Income-Ratio zeigt sich verbessert<br />

„Die Banken sind in der Pandemie für viele<br />

Privat- und Geschäftskunden ein Partner<br />

in der Not und haben Vertrauen zurückgewonnen“,<br />

erklärt Walter Sinn, Bain-<br />

Deutschlandchef und Co-Autor der Studie.<br />

„Zugleich haben die branchenweiten Anstrengungen<br />

in puncto Neuausrichtung und<br />

Kostenreduzierung zu einer Stabilisierung<br />

der wirtschaftlichen Lage der Kreditinstitute<br />

geführt.“ So sank die Zahl der Filialen 2020<br />

um weitere gut 10 Prozent auf insgesamt<br />

20.300. Dank rückläufiger Kosten und weitestgehend<br />

stabiler Erträge verbesserte sich<br />

die Cost-Income-Ratio gegenüber 2019 um<br />

4 Prozentpunkte auf 72 Prozent.<br />

Einem nachhaltigeren Fortschritt stand im<br />

Pandemie- und Rezessionsjahr 2020 eine<br />

deutlich höhere Kreditrisikovorsorge im<br />

Weg. Sie belastete die Rentabilität aller<br />

Institutsgruppen. Mit 7,5 Prozent wiesen<br />

die Automobilbanken 2020 die höchste<br />

Eigenkapitalrendite aus, gefolgt von den<br />

Direktbanken mit 7,2 Prozent. Die beiden<br />

zahlenmäßig größten Institutsgruppen,<br />

Kreditgenossenschaften und Sparkassen,<br />

erwirtschafteten eine Rendite von 5,3 beziehungsweise<br />

3,5 Prozent.<br />

Quelle: © BillionPhotos.com - AdobeStock.com<br />

Mehr Rendite dank<br />

niedrigerer Risikokosten<br />

2021 könnten die Risikokosten merklich<br />

sinken und damit die Bahn für eine weiter<br />

steigende Rendite freimachen. Zumindest<br />

legt dies eine Auswertung der Halbjahresabschlüsse<br />

der 21 großen Banken<br />

in Deutschland nahe, die der Aufsicht der<br />

EZB unterstehen. Die Risikokosten dieser<br />

Institute bewegten sich in der ersten Jahreshälfte<br />

2021 knapp 50 Prozent unter dem<br />

Vorjahreswert. Dennoch gibt Sebastian Thoben,<br />

Bain-Partner und Co-Autor der Studie,<br />

keine Entwarnung: „Die anhaltende Pandemie<br />

sorgt für neue Unsicherheit, was den<br />

weiteren Konjunkturverlauf angeht. Damit<br />

erhöht sich auch das Ausfallrisiko von Krediten.<br />

Erst <strong>2022</strong> wird sich zeigen, ob die<br />

bisherige Kreditrisikovorsorge ausgereicht<br />

hat.“ Mittelfristig werde eine Normalisierung<br />

der Risikokosten aber einen Beitrag<br />

zur Renditewende leisten.<br />

<strong>BANKING</strong> <strong>Markt</strong> + Trends <strong>2022</strong><br />

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