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VPLT Magazin 96

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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MAGAZIN<br />

1|22 online<br />

<strong>96</strong> | April 2022 | online | 14925


Creating Connection.<br />

LIVE<br />

MAGAZIN<br />

JOBMARKET<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH


editorial<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH<br />

Wohlenbergstr. 6<br />

30179 Hannover<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Vergangenheit bietet genug Beispiele, dass Pandemien in<br />

vielerlei Hinsicht menschlichen Fortschritt bewirken. Das sagt<br />

der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, mit dem wir<br />

darüber in dieser Ausgabe sprechen und der Krisenstufen der<br />

Corona-Pandemie, aber auch Chancen beschreibt, wie sich die<br />

Welt danach zum Positiven verändern könnte.<br />

Verändert hat sich zumindest in der Veranstaltungswirtschaft<br />

in den letzten zwei Jahren, wie Events angeboten werden:<br />

Demnächst wieder verstärkt sehr real vor Ort, aber eben auch<br />

digital oder hybrid in Mischform. Dass das „The New Normal“<br />

ist, davon ist Eventforscherin Prof. Cornelia Zanger von der<br />

TU Chemnitz überzeugt. Mit ihr haben wir darüber geredet, zu<br />

welchen innovativen Konzepten dieser Digitalisierungsschub<br />

führt, den die Eventbranche gerade revolutionär durcheinanderwirbelt.<br />

Ihr Fazit ist eindeutig: Die guten „alten“ Zeiten wird<br />

es nicht mehr geben. Persönliche Begegnungen sind neu erfunden<br />

worden. Das „New Normal“ sind künftig die hybriden<br />

Events, die allerdings ganz spezifische Anforderungen haben.<br />

Welche künftigen Entwicklungen Tagungen und Kongresse<br />

nehmen, hat bereits der Innovationsverbund „Future Meeting<br />

Space“ ausgiebig untersucht, dessen Ergebnissen wir redaktionell<br />

Raum geben. Im Mittelpunkt steht die fortschreitende<br />

Technisierung. Sie prägt so unterschiedliche Bereiche wie Informations-<br />

und Datensicherheit, Formen der Wissensvermittlung<br />

oder die stärkere Beteiligung von Teilnehmern.<br />

Noch etwas futuristischer wird unser Blick bei Museen als<br />

beliebte Orte, wo sich Menschen begegnen: Viele warten<br />

weltweit, aber auch hierzulande bereits mit spannenden und<br />

spielerischen Konzepten der Virtual- oder Augmented Reality<br />

auf. Museen führen ihre Besucher in ganz neue Welten, die<br />

irritieren, aber auch den Transfer von Informationen genial<br />

unterstützen. Mit Expertin Melany Sibal schauen wir daher<br />

außerdem etwas spezieller, welche Einsatzpotentiale der virtuellen<br />

Realität als Kommunikationsinstrument für Messen<br />

möglich sind.<br />

Aber jetzt tauchen Sie erstmal ein in die Welt Ihres <strong>Magazin</strong>s<br />

– viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht<br />

Chefredaktion<br />

Dominik Maaßen<br />

Art Director<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

Grafik und Layout<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

• Autoren<br />

Jochen Zenthöfer<br />

Helge Leinemann<br />

Marie Hohlbein<br />

Kim-Christin Manke<br />

Hannelore Herz<br />

Prolight + Sound<br />

• Bilder<br />

digital.DTHG<br />

BVHI<br />

Wirtschaftskammer Kärnten<br />

AMBION GmbH<br />

Leonie Glasbrenner/Media Resource Group<br />

Chris Franjkovic/Autostadt GmbH<br />

Habegger AG<br />

AXICA<br />

schoko pro GmbH<br />

Philipp Walla, Dock7.Media<br />

Stuckmann GmbH<br />

Setcon Event & Expodesign GmbH<br />

SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />

Zubiegrafie<br />

IGVW<br />

Shutterstock/lapandr<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />

teamLab<br />

Peter Tijhuis<br />

Dominik Gruss<br />

ZDF<br />

Universal Music<br />

Future Meeting Space, GCB/Fraunhofer IAO<br />

Roland Greule<br />

Forschungs- und Transferzentrum DIGITAL REALITY,<br />

HAW Hamburg<br />

Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)<br />

FAMA<br />

Steffen Kugler<br />

Cornelia Zanger<br />

SpringerGabler<br />

Econ<br />

engstKabel<br />

DEAplus<br />

Uli Faas<br />

pixabay/DarkWorxK<br />

pixabay/Gerd Altmann<br />

Natascha Sprengel<br />

Matthias Podlaha<br />

pixabay/Weksart<br />

AdobeStock/Robert Kneschke<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

In unseren Texten verwenden wir die männliche Form,<br />

um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, mitgemeint<br />

sind aber immer die weibliche und andere Formen.


notes<br />

Wissensportal zu Theater und Digitalität 6<br />

Hört, hört! 8<br />

EventCampus 9<br />

Endlich konkret: Handlungshilfe zum Verkehrs- &<br />

Crowdmanagement 10<br />

Virales „Matratzen-Video“ 11<br />

SOCIAL<br />

MAGAZIN<br />

1|22<br />

TITEL<br />

Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Foto: teamLab<br />

Kolumne 13<br />

Engagement<br />

Light for Peace 14<br />

Sound of Peace: Mit Rock und Pop für den Frieden 22<br />

LEGAL<br />

Standards<br />

Der ewige Klassiker 24<br />

SOS – Save Our Spectrum<br />

Allgemeinzuteilung für Mikrofone (indoor)<br />

bei 1350 – 1400 MHz 26<br />

Nachgefragt bei BRANDI<br />

Mehr Schutz, mehr Pflichten 28<br />

PROLIGHT + SOUND 2022<br />

Messe Frankfurt<br />

Endlich wieder treffen 34<br />

Prolight + Sound Conference<br />

Konferenzprogramm 2022 40<br />

Conference Advanced 42<br />

Main Stage 44<br />

I-ESC 46


TITEL<br />

Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Wenn analoge und digitale Welten verschmelzen 50<br />

Grenzenlose Kunst 56<br />

Simulationen hinterm Headset 60<br />

Der Wow-Moment 64<br />

„Es fühlte sich an wie eine traditionelle Performance“ 68<br />

Wie lassen sich Veranstaltungen in Zukunft gestalten? 70<br />

Die Forscher im digitalen Raum 74<br />

Welches Potenzial hat Virtual Reality auf Messen? 76<br />

Meetingformate: Von analog bis virtuell 78<br />

Durchgeschwurbelt nach dem Tal der Tränen 82<br />

Real, digital oder hybrid – die Zukunft von Messen 86<br />

Neuerfindung im „New Normal“ 88<br />

ECONOMIC<br />

Marketing<br />

Wohin führt die Zukunft im B2B-Marketing? 92<br />

DPVT<br />

Krisenfest dank Zertifizierung <strong>96</strong><br />

Advertorial<br />

Die leichte Revolution der mobilen Stromversorgung 98<br />

SlideSync – mit wenigen Klicks zum weltweiten Live-Event 100<br />

service + partner<br />

DEAplus 104<br />

Infos & Termine 111<br />

Neue Mitglieder 111


Wissensportal zu<br />

Theater und Digitalität<br />

digital.DTHG ist der Kompetenzbereich der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft.<br />

In Forschungsprojekten werden dort Potentiale digitaler Technologien für das Theater<br />

untersucht und grundlegende Musterlösungen entwickelt.<br />

Ziel ist es, die neuen technischen Möglichkeitsräume<br />

an der Schnittstelle analoger und digitaler Welten zu<br />

erkunden und diese für Theaterschaffende nutzbar<br />

zu machen. Am 10. März 2022 hat nun dazu auch<br />

das neue Wissensportal auf der Plattform nachtkritik.plus<br />

eröffnet. Das Portal bündelt und reflektiert<br />

den erreichten Stand der Entwicklung im Bereich<br />

Theater und Digitalität. Bereits jetzt sind dort fast<br />

achtzig Beiträge zu diversen technischen Tools,<br />

Tutorials und Werkstatt-Gespräche zu finden, die<br />

digitale Technologien und ihre Anwendung erklären<br />

oder Erfahrungen damit reflektieren. Das Portal<br />

ist als offene Plattform angelegt, Beteiligung<br />

ist ausdrücklich erwünscht.<br />

6 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


notes


notes<br />

Hört, hört!<br />

Mehr als eine Milliarde junger Menschen weltweit riskieren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) einen Hörverlust durch unsicheres Hörverhalten – vor allem in ihrer Freizeit.<br />

Um dem entgegenzuwirken, plädierten die WHO<br />

und der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie<br />

(BVHI) zum Welttag des Hörens am 3. März für<br />

akustische Mindeststandards bei Veranstaltungen<br />

und in Freizeiteinrichtungen.<br />

Ziel der Kampagne, an der sich auch die IGVW<br />

beteiligt hat, ist es, das Bewusstsein für sichere<br />

Hörumgebungen zu schärfen, sowohl bei jungen<br />

Menschen als auch bei politischen Entscheidungsträgern,<br />

Gesundheitsfachleuten und Veranstaltern.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dazu hat die WHO eine<br />

Reihe evidenzbasierter<br />

Empfehlungen entwickelt:<br />

Höchstwert von 100 dB äquivalenter Dauerschallpegel/LAeq 15 min., damit die<br />

Lautstärke für das Publikum unschädlich ist. (LAeq 15 min. bezeichnet den für die<br />

Dauer von 15 Minuten gemessenen durchschnittlichen Schallpegel).<br />

Live-Überwachung und Aufzeichnung der Schallpegel mit geeichten Messgeräten.<br />

Optimierung der Akustik des Beschallungssystems für eine angenehme Klangqualität<br />

und einen sicheren Schallpegel.<br />

Bereitstellung von Gehörschutz, inklusive einer Anleitung zur korrekten Anwendung.<br />

Einrichtung von Ruhezonen, um das Risiko von Hörschäden zu verringern.<br />

Informationsmaterial und Schulungen, um für das Thema in Freizeiteinrichtungen<br />

zu sensibilisieren und über alle praktischen Maßnahmen zu informieren.<br />

8 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


EventCampus<br />

Mit EventCampus ist eine länderübergreifende Bildungsplattform<br />

für Auszubildende in der Theater- und Veranstaltungstechnik<br />

gestartet. Die Plattform ist ein gemeinsames Projekt der drei<br />

Verbände OETHG, IGVW und svtb und dient als erster Schritt<br />

eines gemeinsamen Branchenverständnis.<br />

Das Ziel: Ausbildungen in der Region DACH fördern, bewerben und Sichtbarkeit schaffen.<br />

EventCampus will Ländergrenzen überwinden und Netzwerke schaffen und nutzen.<br />

Interessierte erhalten mithilfe vielseitiger Projekte die Chance, sich weiterzuentwickeln,<br />

auszutauschen und sich in der Branche zu etablieren. Darüber hinaus bietet der EventCampus<br />

eine interessante Einsicht in die Arbeit der Theater- und Veranstaltungstechnik.<br />

Inhalt<br />

Auf zum Re-Start!<br />

Auch wenn es hier und da noch etwas dauern wird,<br />

bevor wir bei Fieber zuerst an Lampenfieber und bei<br />

Maske wieder an Schminke und Puder denken, ist er<br />

endlich da: der Re-Start. Und wenn jetzt möglichst<br />

alle geimpft sind, geht’s auch bei der Arbeit leichter.<br />

Beim Re-Start unterstützen wir Sie mit unserem vollen<br />

Programm: von konkreten SARS-CoV-2-Handlungshilfen<br />

für den Proben- und Vorstellungsbetrieb über unsere<br />

kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung<br />

(GEDOKU) bis hin zur persönlichen Beratung rund<br />

um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />

Nehmen Sie jetzt Kontakt auf – wir sind gern für Sie da!<br />

Klicken Sie auf: www.vbg.de/re-start


Endlich konkret: Handlungshilfe<br />

zum Verkehrs- & Crowdmanagement<br />

Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) hat mit den „Empfehlungen<br />

zum Verkehrs- und Crowdmanagement für Veranstaltungen (EVC)“ erstmalig ein verbindliches<br />

Regelwerk herausgegeben. Die EVC beleuchten relevante Aspekte bei der Abwicklung von<br />

Personen- und Verkehrsströmen bei Veranstaltungen.<br />

Wer für die Sicherheit von Menschen bei Veranstaltungen<br />

zuständig ist, musste sich bisher mit der Musterversammlungsstättenverordnung<br />

begnügen und daraus<br />

Bezüge für sein eigenes Event suchen. Die neuen<br />

Empfehlungen zum Verkehrs- und Crowdmanagement<br />

für Veranstaltungen schaffen nun Abhilfe. In acht<br />

Themenbereichen sowie ergänzenden Anlagen mit<br />

Best-Practise-Beispielen und konkreten Handlungshilfen<br />

präzisieren sie das Thema Verkehrs- und Crowdmanagement<br />

aus unterschiedlichen Perspektiven. Durch<br />

die Einstufung als Regelwerk (R 2) in der FGSV-Systematik<br />

stellen die EVC eine gewisse Verbindlichkeit da,<br />

die aber noch genügend Spielraum für die Übertragung<br />

auf das eigene Event zulässt: „R 2-Veröffentlichungen<br />

umfassen Merkblätter und Empfehlungen. Sie sind<br />

stets innerhalb der FGSV abgestimmt. Die FGSV empfiehlt<br />

ihre Anwendung als Stand der Technik.“<br />

Um die EVC regelmäßig zu aktualisieren und bestmöglich<br />

an die gelebte Praxis anzupassen, möchte die<br />

FGSC künftig einen eigenen Arbeitsausschuss zu dem<br />

Thema einrichten. Wer Interesse hat, ehrenamtlich in<br />

dem Ausschuss mitzuarbeiten, kann sich per Mail an<br />

gremien@fgsv.de wenden.<br />

Kostenfreier Entwurf der EVC<br />

Die EVC vorbestellen<br />

10 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


notes<br />

Virales „Matratzen-Video“<br />

1,5 Millionen Menschen erreichte das „Matratzen-Video“ der Kärtner<br />

Veranstaltungswirtschaft im vergangenen Jahr und sorgte in den österreichischen<br />

Medien für Aufsehen. „Ohne Planungssicherheit fällt die Kärntner Wirtschaft –<br />

und fallen wir alle“. So lautete das Motto des Clips, der viral ging.<br />

Um auf die bedrohliche Situation für die<br />

Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu<br />

machen, hat die Wirtschaftskammer Kärnten<br />

nun das Erfolgsvideo neu aufgelegt: Das<br />

„Matratzen-Video“ wird jetzt in umgekehrter<br />

Reihenfolge gezeigt.<br />

Man sieht also nicht, wie die Matratzen umfallen,<br />

sondern wie sie wieder aufstehen.<br />

Doch es dauert, bis die letzte Matratze wieder<br />

aufgerichtet ist – und ebenso lange dauert<br />

es auch für die Veranstaltungswirtschaft, bis<br />

wieder alle Betriebe hochfahren können.<br />

Inhalt


SOCIAL<br />

Mit der Light for Peace hat sich die<br />

Veranstaltungsbranche zusammengetan,<br />

um sich bilderträchtig gegen Krieg und für<br />

den Frieden zu solidarisieren. Prominente<br />

Unterstützung gab es beim Sound of Peace,<br />

einem Bündnis von Kulturschaffenden<br />

während einer Demo in Berlin.<br />

12 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>


SOCIAL Kolumne<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

hurra, endlich startet vom 26. bis 29.<br />

April wieder die Prolight + Sound.<br />

Und alle fahren zum „Familientreffen“<br />

nach Frankfurt. Dazu gibt es noch das<br />

Top-Programm vom Verband Eures<br />

Herzens. Als Partner der Messe Frankfurt<br />

haben wir wieder die Konferenzen<br />

aktiv mitgestaltet: Erstmals findet zum<br />

Beispiel mit dem Green Event Day ein<br />

Thementag rund um Nachhaltigkeit im<br />

Eventbetrieb statt. Dabei geht es um<br />

das Engagement der Industrie, verantwortungsvoll<br />

mit natürlichen Ressourcen<br />

umzugehen. Auf der International<br />

Event Safety Conference gibt es praxisorientierte<br />

Tipps für einen sicheren<br />

Veranstaltungsbetrieb. Und beim Future<br />

Talents Day sprechen wir über die<br />

wichtigen Themen Bildung und Lernen.<br />

Geladen wird überall zu spannenden<br />

Impuls-Referaten, Roundtable-Diskussionen<br />

und Vorträgen. Auch das Forum<br />

Veranstaltungswirtschaft ist mit dabei<br />

und lädt zum Branchentalk.<br />

In den letzten zwei Jahren haben wir<br />

zwar gemerkt: Wir haben viel zu besprechen<br />

und das geht auch digital<br />

zielführender und hoch qualitativer<br />

als früher. Aber natürlich ist das persönliche<br />

Gespräch durch nichts zu ersetzen.<br />

Ich freue mich daher, auf der<br />

Messe mit ganz vielen von Euch mal<br />

wieder direkt zu sprechen.<br />

So wie ich den Markt gerade sehe,<br />

werden Konzerte und Festivals wieder<br />

im großen Maße geplant. Die gute<br />

Nachricht für uns: Viel Arbeit und natürlich<br />

hoffentlich auch entsprechender<br />

Ertrag. Messen und kongress-Veranstaltungen<br />

hinken in meiner Wahrnehmung<br />

bei Buchungen noch etwas<br />

hinterher. Bei ihnen ist bekanntlich<br />

die Vorlaufzeit etwas länger. Aber genau<br />

die haben wir ja jetzt.<br />

Zur Krise der Pandemie kommt jetzt<br />

auch noch der schreckliche Angriffskrieg<br />

in der Ukraine hinzu, der die<br />

Welt in Atem hält. Als erstes von dieser<br />

schweren Krise betroffen sind natürlich<br />

die herstellenden Unternehmen. Mein<br />

Appell: Wo auch immer Euer Verband<br />

Euch unterstützen kann, tut er es.<br />

Rücken wir auch hier enger zusammen.<br />

Mehr denn je hilft zurzeit ein wirklich<br />

realistischer Blick auf das, was man im<br />

Geschäft will – aber auch sehr ehrlich<br />

auf das, was man kann. Veranstaltenden<br />

würde ich daher empfehlen: Plant<br />

Eure Events am besten mit realistischen<br />

Ressourcen, was Material und<br />

Personal betrifft. Für Dienstleistende<br />

gilt: Gerade Euer Personal und Euer<br />

Know-how ist momentan ganz besonders<br />

gefragt. Bietet als genau das<br />

Personal an, was Ihr wirklich leisten<br />

könnt – und das zu den realistischen<br />

Preisen, die es wirklich braucht. Und<br />

mein Wunsch an die Herstellenden:<br />

Vertraut erstklassigen Mitarbeitenden,<br />

stattet uns weiter mit langlebiger und<br />

hochmoderner Technik aus, achtet auf<br />

verlässliche Lieferketten und sorgt so<br />

für realistische Lieferbedingungen.<br />

So kann‘s werden!<br />

Wir sehen uns in Frankfurt.<br />

Euer Helge Leinemann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 13


Light for Peace<br />

Zwei Stunden lang leuchteten am 3. März 2022<br />

Veranstaltungshäuser, Eventlocations, Theater und<br />

Bühnen, Unternehmenssitze der Dienstleistenden<br />

und ausgewählte Orte in den Regenbogenfarben<br />

des Friedens. Zu der Aktion Light for Peace<br />

aufgerufen hatte das Netzwerk der Allianz der<br />

Veranstalterverbände der Schweiz, der deutschen<br />

Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft<br />

e.V. und der Österreichischen Theatertechnischen<br />

Gesellschaft. Unter dem Eindruck der Ereignisse<br />

in der Ukraine setzten die Verbände der<br />

Veranstaltungsbranche so ein gemeinsames<br />

Zeichen gegen Krieg und für den Frieden.<br />

Website zur Aktion mit Fotos<br />

BETTER NOW STUDIO Kassel<br />

14 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


AMBION GmbH<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 15


SOCIAL Engagement<br />

Leonie Glasbrenner/Media Resource Group<br />

Chris Franjkovic/Autostadt GmbH<br />

Firmengebäude Media Resource Group, Crailsheim<br />

16 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


Habegger AG<br />

Autostadt, Wolfsburg<br />

Hallenstadion, Zürich<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 17


Philipp Walla, Dock7.Media<br />

Stuckmann GmbH<br />

Setcon Event & Expodesign GmbH<br />

Stuckmann GmbH<br />

Setcon Event & Expodesign GmbH<br />

18 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Engagement<br />

Adam Hall Group<br />

Nicole Behr, Vorstandsmitglied der IGVW:<br />

„Light for Peace bedeutet Solidarität<br />

mit den Menschen in der Ukraine<br />

und mit jenen die sich in Russland<br />

gegen diesen Krieg stellen. Es geht<br />

aber auch um all jene, die weltweit<br />

Opfer humanitärer Katastrophen<br />

sind, die nicht im Frieden leben und<br />

die sich mutig gegen Missstände<br />

zeigen. Light for Peace symbolisiert<br />

unsere Pflicht zur Menschlichkeit,<br />

unser NEIN zu Krieg und<br />

Aggressionen."<br />

„Wir wollen Haltung zeigen.<br />

Nicht schweigen, selbst wenn uns allen<br />

angesichts der Bilder, die wir seit Tagen<br />

sehen, die Worte fehlen. Deshalb tut<br />

unsere Branche das, was sie besonders<br />

gut kann: Aufmerksamkeit erzeugen<br />

und das in den Vordergrund stellen,<br />

was wichtig ist: Zusammenhalt,<br />

demokratische Werte und ein wichtiges<br />

Zeichen für den Frieden über die<br />

Landesgrenzen hinweg“,<br />

sagt Jörg Gantenbein, Präsident<br />

des Schweizer Verbandes technischer<br />

Bühnen- und Veranstaltungsberufe.<br />

SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />

SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 19


SOCIAL Engagement<br />

Das Netzwerk aus der Schweiz, Deutschland, Österreich<br />

und Liechtenstein vertritt nicht nur die Interessen<br />

zur Förderung der Qualität, Sicherheit und<br />

Zusammenarbeit in der Veranstaltungsbranche. So international,<br />

divers, heterogen und aufgeschlossen wie<br />

das Selbstverständnis der Veranstaltungswirtschaft in<br />

ihren unterschiedlichen Bereichen ist, so sehr agiert<br />

das Netzwerk in vielen seiner Bestrebungen mit dem<br />

klaren Gedanken für den Frieden.<br />

Es ist ein Privileg, Haltung zeigen zu können und wir wollen<br />

dieses nutzen, um unsere Solidarität zu äußern, so<br />

die Initiatoren. „Solidarität mit den Menschen, die weltweit<br />

Opfer von politischer, physischer und psychischer<br />

Gewalt sind und mit all jenen, die mit Mut gegen Aggressoren<br />

auf die Straße gehen. Wir glauben an international<br />

gültige Werte und arbeiten mit allem, was wir haben und<br />

in dem Rahmen, in dem wir können für Demokratie und<br />

Menschenrechte – mit Euch und für Euch.”<br />

AXICA<br />

AXICA Kongress- und Tagungszentrum, Berlin<br />

20 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


ES IST<br />

UNSERE PFLICHT,<br />

NEIN<br />

ZU SAGEN.<br />

NEIN<br />

ZU AGGRESSIONEN,<br />

NEIN ZU KRIEG!<br />

schoko pro GmbH<br />

RheinMain CongressCenter, Wiesbaden<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 21


Sound of Peace:<br />

Mit Pop und Rock für den Frieden<br />

Rund 300.000 Teilnehmer haben am 20. März auf der Straße des 17. Juni<br />

am Brandenburger Tor für den Frieden demonstriert. Aufgerufen hatten<br />

dazu das Bündnis Sound of Peace, diverse NGOs sowie namhafte Musiker<br />

und Personen des öffentlichen Lebens.<br />

22 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Engagement<br />

Sound of Peace ist ein großes und internationales<br />

Solidaritätsbündnis aus<br />

Kunst- und Kulturschaffenden verschiedener<br />

Länder. Es hat sich unmittelbar<br />

nach Ausbruch des Angriffskrieges<br />

gegen die Ukraine spontan zusammengeschlossen,<br />

um ein Zeichen zu<br />

setzen für Demokratie, Menschlichkeit<br />

und ein Leben ohne Gewalt und Krieg.<br />

Musikalisch sorgte das beeindruckende<br />

Line-Up auf dem Event mit über<br />

50 Stars wie Marius Müller-Westernhagen,<br />

Zoe Wees, Sarah Connor, Peter<br />

Maffay, Michael Patrick Kelly, Clueso,<br />

Revolverheld, Silbermond, Rea Garvey,<br />

David Garrett, Mark Forster und vielen<br />

anderen für große Emotionen.<br />

Zahlreiche Redebeiträge von Natalia<br />

Klitschko, Düzen Tekkal, Tilo Jung,<br />

Theresa Breuer & Hila Limar, Jamala,<br />

Jasna Fritzi Bauer & Katharina Zorn<br />

mit Jella Haase, Sebastian Fitzek und<br />

Oliver Kalkofe sowie Live-Schalten in<br />

die Ukraine vermittelten ein ausdrückliches<br />

und besorgniserregendes Bild<br />

rund um alle Kriege dieser Welt.<br />

Auf ProSieben/Sat 1 und beim RBB<br />

sahen ebenfalls Millionen Menschen<br />

zu. Ebenso wurde auf Twitch.tv und<br />

YouTube übertragen. Zum Ende des<br />

Live-Programms um 22:00 Uhr wurde<br />

die Spendensumme von mehr als 12,5<br />

Millionen Euro erreicht.<br />

Zubiegrafie<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 23


LEGAL<br />

Der erste Standard der IGVW<br />

ist aktueller denn je, wenn man<br />

bei Auswahlverantwortung und<br />

Gefährdungsbeurteilung auf<br />

Nummer sicher gehen will.<br />

SOS – Save Our Spectrum kämpft<br />

weiter erfolgreich für den Erfolg<br />

von Funkfrequenzen.<br />

Der ewige Klassiker<br />

Ein Gespräch mit Sven Kubin, Meister für Veranstaltungstechnik und Mitarbeiter der<br />

VBG im Bereich Prävention + Employability, über einen der allerersten Standards der<br />

IGVW und warum er noch so aktuell ist wie bei Erscheinen des Vorgängers in 2005.<br />

• Auf der kommenden Prolight und Sound hältst<br />

Du einen Vortrag zum Thema „Wer ist eigentlich Elektrofachkraft?<br />

Und warum?“. Thematisch nah ist hier<br />

die SQQ1, einer der ersten Standards für Qualität der<br />

IGVW. Welche Rolle spielt er überhaupt noch?<br />

Trotz der mittlerweile guten Ausbildung zur Fachkraft<br />

für Veranstaltungstechnik spielt die SQQ1 nach wie vor<br />

eine wichtige Rolle, zum Beispiel für Quereinsteiger,<br />

die sich weiterbilden möchten, aber auch wenn es darum<br />

geht, Risiken zu minimieren. Die SQQ1 definiert<br />

die notwendige Mindestkompetenz für den Einsatz<br />

als Elektrofachkraft im Arbeitsgebiet Veranstaltungstechnik.<br />

Und sie legt den Umfang für die Qualifizierungsmaßnahmen<br />

dafür fest. Salopp gesagt, bestimmt<br />

sie, welche elektrotechnischen Kenntnisse jemand<br />

braucht, der in der Veranstaltungstechnik mit Strom<br />

zu tun hat. Denn das hat früher oder später jeder, der<br />

dort vollumfänglich mit Licht oder Ton arbeitet. Man<br />

hat permanent mit elektrischen Anlagen zu tun, weil<br />

die gesamte Energieversorgung rund um ein Event neu<br />

aufgebaut und dann nach der Veranstaltung wieder abgebaut<br />

werden muss. Dafür braucht es Know-how, das<br />

die SQQ1 genau beschreibt.<br />

VBG Support<br />

24 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


PROLIGHT + SOUND 2022<br />

DIENSTAG, 26. APRIL<br />

13:15 – 14:30 | RAUM GRANAT<br />

Wer ist eigentlich<br />

Elektrofachkraft?<br />

Und warum?<br />

Sven Kubin<br />

LEGAL Standards<br />

Wir wollten uns mit der SQQ1 daher vergleichbar normenkonform<br />

aufstellen. Gleichzeitig können wir uns damit<br />

zum Handwerk der Elektrotechnik abgrenzen und genau<br />

jene Aufgaben definieren, die dieses Handwerk gar<br />

nicht umsetzt, sondern wir in der Veranstaltungstechnik.<br />

• Für wen ist die SQQ1 nach Deiner Erfahrung heute<br />

in der Praxis relevant?<br />

Durchschnittlich einmal pro Woche ruft mich ein Azubi<br />

oder eine Führungskraft an, weil sie wissen wollen,<br />

was man im elektrotechnischen Bereich umsetzen darf<br />

oder eben nicht. Es existiert diesbezüglich also noch<br />

immer große Unsicherheit in der Branche. Dabei ist<br />

die SQQ1 bereits ideal, um sich solche Fragen selbst<br />

zu beantworten.<br />

• Welche Vorteile bietet das?<br />

• Was war der Grund, die SQQ1 überhaupt zu entwickeln?<br />

Die Veranstaltungstechnik ist eigentlich kein handwerklicher<br />

Beruf wie die Elektrotechnik. Auf der anderen<br />

Seite haben wir aber täglich mit Elektrotechnik zu tun.<br />

Bis in die 90er Jahre war es üblich, dass ein Veranstaltungstechniker<br />

deshalb extra eine elektrotechnische<br />

Ausbildung absolvierte. Nur dann durfte er zum Beispiel<br />

im Studio von TV-Anstalten arbeiten. Damit jemand<br />

nicht immer diese zwei Ausbildungen benötigt, haben<br />

wir Ende der 90er die Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />

etabliert. Viele Inhalte der derzeit gültigen Prüfungsordnung<br />

basieren übrigens auf Grundlage der SQQ1.<br />

In der SQQ1 definieren wir genau, was ein Mitarbeiter<br />

der Veranstaltungstechnik elektrotechnisch darf – oder<br />

nicht. Einige behaupten zwar, sie würden die nötigen<br />

Kompetenzen aufgrund ihrer Berufserfahrung oder ihres<br />

technischen Geschicks beherrschen. Aber das Elektrohandwerk<br />

pocht zu Recht auf seine Handwerksordnung<br />

und Elektrotechnik ist ein Bereich der Meisterpflicht<br />

– wenn man sich denn selbständig machen möchte.<br />

Quereinsteiger oder Azubis können auf Nummer sicher<br />

gehen, dass sie sich auf Grundlage der SQQ1<br />

qualifiziert weiterbilden. Führungskräfte können sie<br />

im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung als Checkliste<br />

benutzen und damit einschätzen, ob der Mitarbeiter<br />

für den jeweiligen Job überhaupt über die notwendigen<br />

Kompetenzen verfügt. Die Auswahlverantwortung für<br />

den sicheren Betrieb setzt nämlich hohe Maßstäbe.<br />

Dank dieses Know-how lassen sich alle relevanten Sicherheitsanforderungen<br />

von Events für die Techniker,<br />

aber auch Dritte wie Musiker oder Schauspieler auf<br />

der Bühne, gewährleisten. Sie minimieren so mögliche<br />

Gefährdungen. Nicht zuletzt ist man rechtlich auf der<br />

sichereren Seite, weil man bei einem Unfall, der leider<br />

immer passieren kann, auf die Einhaltung der SQQ1<br />

verweisen kann und damit einen Beleg für die sorgfältige<br />

Auswahl fachlich kompetenter Mitarbeiter hat.<br />

Ich kann deshalb jedem nur raten: Finger weg von sicherheitsrelevanten<br />

Tätigkeiten, von denen man keine<br />

Ahnung hat. Selbst Experten sehen sich konfrontiert mit<br />

neuer Technik und unbekannten Anforderungen. Es gibt<br />

deshalb längst mehrere Weiterbildungskurse rund um<br />

die SQQ1. Die Investition in dieses Wissen lohnt sich,<br />

um inhaltlich auf dem neusten Stand zu bleiben.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 25


Allgemeinzuteilung für Mikrofone<br />

(indoor) bei 1350 – 1400 MHz<br />

Die Initiative „SOS – Save Our Spectrum” begrüßt die neue Allgemeinzuteilung für<br />

drahtlose Produktionsmittel wie Funkmikrofone. Die Verfügung gilt für den Bereich<br />

zwischen 1350 und 1400 MHz. Allerdings gilt die Zuteilung nur für die Nutzung<br />

innerhalb von Gebäuden (indoor). Dazu erklärte SOS-Sprecher Jochen Zenthöfer:<br />

„Die Allgemeinzuteilung ist eine wichtige Erleichterung<br />

für Künstlerinnen und Musiker, sowie die Veranstaltungsbranche.<br />

Allerdings darf die Entscheidung nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass die allermeisten Nutzungen<br />

im Bereich zwischen 470 und 694 MHz stattfinden.<br />

Für diesen Bereich im sogenannten TV-UHF-Spektrum,<br />

sogenannte Kulturfrequenzen, gibt es ausreichend<br />

Equipment, zudem ist er europaweit harmonisiert. Die<br />

Kulturfrequenzen sind zudem auch Outdoor nutzbar,<br />

was bei Events, Freilufttheatern, Sportveranstaltungen<br />

im Freien, usw. unbedingt notwendig ist. Aus diesem<br />

Grund muss der Bereich zwischen 470 und 694 MHz<br />

langfristig für Kultur und Medien geschützt werden, wie<br />

es auch der Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis<br />

90/Die Grünen und FDP vorsieht. Einer co-primären<br />

Zuweisung an den Mobilfunk darf Deutschland bei der<br />

Weltfunkkonferenz 2023 nicht zustimmen, das muss<br />

politisch ausgeschlossen werden.“<br />

26 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


LEGAL Standards<br />

Die Allgemeinzuteilung für den Bereich zwischen 1350 und 1400 MHz ist<br />

bis zum 31. Dezember 2032 befristet. Die Bundesnetzagentur hatte bereits<br />

im April 2020 Frequenzen im Bereich zwischen 470 MHz und 694 MHz für<br />

die professionelle Nutzung drahtloser Mikrofone allgemeinzugeteilt. Durch<br />

die Allgemeinzuteilung damals entfielen für 18.000 Einzelzuteilungen die<br />

Zuteilungsgebühren und Frequenznutzungsbeiträge.<br />

Für diese Neuregelung hatte sich SOS in vielen Gesprächen und Stellungnahmen<br />

stark gemacht. Auch das Unternehmen Sennheiser hatte das<br />

Engagement unterstützt.<br />

Shutterstock/lapandr<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 27


Mehr Schutz, mehr Pflichten<br />

Ab sofort widmen wir uns im <strong>Magazin</strong> in jeder Ausgabe einem aktuellen<br />

juristischen Thema für die Veranstaltungswirtschaft und sprechen dafür mit<br />

Expertinnen und Experten der Kanzlei BRANDI. In der ersten Folge der Serie<br />

reden wir mit Dr. Christoph Worms, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, darüber,<br />

ob und wie die zweijährige Corona-Phase juristische Rahmenbedingungen für<br />

Unternehmen verändert hat oder was künftig zu beachten ist.<br />

• Das entscheidende Thema in Corona ist die Hygiene.<br />

Was hat sich hier aus Sicht der Rechtsprechung geändert?<br />

Es ist inzwischen selbstverständlich, dass Desinfektionsspender<br />

oder Masken im öffentlichen Bereich zu<br />

sehen sind. Und das gilt künftig unabhängig von einer<br />

Verpflichtung. Wir haben sozusagen alle Hygiene gelernt,<br />

es als Verbraucher verinnerlicht und finden es<br />

fraglos notwendig. Auch in Zukunft wird es daher dazugehören.<br />

Verfüge ich als Veranstalter über das passende<br />

Know-how, kann ich das natürlich als marktgängige<br />

Leistung anbieten und mit diesem Vorteil werben.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass Hygienekonzepte künftig,<br />

ähnlich wie Brandschutzkonzepte, rechtlich vorgeschrieben<br />

werden. Ich wäre zurückhaltender, ob Unternehmen<br />

einen Hygienebeauftragten bestellen müssen.<br />

Da wir in Deutschland ein ausuferndes Beauftragungswesen<br />

haben, würde es mich allerdings nicht wundern.<br />

Momentan ist es nur in Institutionen wie Krankenhäusern<br />

verpflichtend. Aber auch ein Hygienebeauftragter<br />

stünde jedem Unternehmen in der Außendarstellung<br />

gut zu Gesicht, wenn man Veranstaltungen anbietet.<br />

• Hygienebeauftragter ist kein geschützter Begriff.<br />

Wo finde ich den am besten?<br />

Ich kann jemanden bestimmen und ihn qualifizieren.<br />

Das kennen wir generell aus dem Beauftragungswesen,<br />

zum Beispiel dem Datenschutzbeauftragten. Aber es<br />

bleibt eine freiwillige Leistung.<br />

28 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />

• Neu sind in der Eventbranche auch digitale Veranstaltungen.<br />

Was ist aus Sicht des Juristen hier zu<br />

beachten?<br />

Wir haben alle während Corona ebenfalls gelernt, wie<br />

schnell sich Arbeitsbedingungen ändern können. Weil<br />

sie inzwischen vermehrt Meetings digital anbieten, gehen<br />

viele große Industrieunternehmen gar nicht mehr in<br />

die Präsenzpflicht. Sie sparen Wege und Kosten, tun so<br />

der Umwelt etwas Gutes, können Gebäudekapazitäten<br />

zurückbauen oder Räume anderweitig nutzen.<br />

Natürlich stellen sich wegen der plötzlichen Veränderungen<br />

viele rechtliche Fragen. Firmen haben beim<br />

mobilen Arbeiten und Homeoffice erstmal angefangen<br />

zu improvisieren. Gleiches galt für digitale Veranstaltungen.<br />

Das ist nachvollziehbar, muss jetzt aber natürlich<br />

in geordnete Strukturen zurückkehren.<br />

Die IT-Sicherheitsstruktur muss so gestaltet sein, dass<br />

es keinen Zugriff von außen geben kann. Mitarbeiter haben<br />

ein Recht auf innerbetrieblichen Schutz, genauso<br />

wie Kunden im Gespräch. Wenn Daten von Teilnehmern,<br />

die oft namentlich sichtbar sind, von einem Hacker bei<br />

einem Event abgezogen werden, ist das ganz schlecht.<br />

Die Bußgelder boomen gerade. Einzelne Personen haben<br />

außerdem Schadensersatzansprüche. Das kann<br />

dann eine teure Veranstaltung werden.<br />

Für ein Event braucht es daher das Know-how und technische<br />

Lösungen sowie die passende Hard- und Software,<br />

die im Zweifel teuer oder noch nicht entwickelt<br />

ist. Denn ich brauche immer eine Plattform. Mit amerikanischen<br />

Anbietern lassen sich inzwischen Einzelverträge<br />

mit Serverstandortwahl abschließen. Denn so<br />

viele gute Anbieter aus Deutschland gibt es nicht. Auf<br />

keinen Fall sollte man sich nur eine App laden und sie<br />

dann einfach nutzen.<br />

In den Blick nehmen sollte man die Vertragsverhältnisse<br />

der Beteiligten. Der eine kümmert sich um den<br />

Raum, der andere um die IT-Struktur oder die Videokonferenz.<br />

Da gibt es verschiedene Rollen, die zu bedenken<br />

sind. Jeder hat damit auch datenschutzrechtlich<br />

eine bestimmte Funktion. Wichtig ist die klare<br />

Abgrenzung. Sonst heißt es am Ende: Darum kümmert<br />

sich ja der andere. Meistens hat einer den „Hut“ auf<br />

und auf ihn fällt alles zurück. Ich muss daher darauf<br />

achten, dass alle in der Lieferkette das notwendige<br />

Maß an Datenschutz einhalten. Das ist gar nicht so<br />

einfach, weil ich mir das nicht einfach blind versichern<br />

lassen kann. Ich muss es im Zweifel auch nachvollziehen<br />

können.<br />

Geahndet werden kann ein Vergehen mit Ordnungswidrigkeiten<br />

oder es kommt im schlimmsten Fall zu einem<br />

Strafprozess. Das ist sehr unangenehm. Eventuell erhöhen<br />

datenschutzkonforme Veranstaltungen die Kosten.<br />

Aber wenn ich mich hier „sauber“ aufstelle, kann ich<br />

natürlich auch das wieder positiv bewerben.<br />

• Wer hilft einem da?<br />

Ich brauche zwingend einen Juristen, um das Vertragswerk<br />

zu gestalten. Danach geht es an die Prüfung der<br />

Umsetzung. Hier hilft ein Datenschutzbeauftragter.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 29


• Der <strong>VPLT</strong> klärt seit Jahren mit seiner Roadshow<br />

BEAUFTRAGUNG zum Thema Scheinselbständigkeit<br />

auf. Was hat sich in diesem Punkt in den vergangenen<br />

zwei Jahren getan?<br />

Auch wenn sich das für so manchen anders angefühlt<br />

hat, sind die Verfahren in Corona weiter gegangen. Wir<br />

versuchen daher noch stärker zu präzisieren, wo eine<br />

Beauftragung für selbständige Einzelunternehmer möglich<br />

ist, wo vielleicht nur im Einzelfall und wo es mit<br />

einem vertretbaren Risiko auf keinen Fall geht.<br />

Generell kann man sagen: Wo jemand wenig qualifizierte<br />

unterstützende Tätigkeiten erbringt, ist die selbständige<br />

Beauftragung praktisch ausgeschlossen. Dann<br />

gibt es den technischen Bereich mit qualifiziert Tätigen.<br />

Nach Auffassung der Deutschen Rentenversicherung ist<br />

die Luft bei denen auch ziemlich dünn. Hier kommt es<br />

auf den Einzelfall an. Wenn ich zum Beispiel einem Tontechniker<br />

das gesamte Werk Ton übergebe und er nicht<br />

in Kontakt mit anderen Gewerken kommt, ist die Verantwortung<br />

klar geregelt. Gute Chancen gibt es im Bereich<br />

der kreativ Tätigen, die zum Beispiel im Bereich Licht-,<br />

Video- oder Tondesign ein fertiges Werk vollbringen und<br />

es übergeben. Das wird tendenziell von der Rentenversicherung<br />

so geteilt.<br />

• Inzwischen rücken bei der Rentenversicherung<br />

auch die Veranstalter als haftender Auftraggeber stärker<br />

in den Fokus. Kannst Du das genauer erklären?<br />

Es kann zumindest passieren. Es wird immer kompliziert,<br />

wenn drei Parteien beteiligt sind. Zuerst stellt sich<br />

bei Veranstaltungen also immer die Frage, ob jemand<br />

abhängig beschäftigt ist oder nicht. Wichtig ist allerdings<br />

auch – von wem? Ist er es beim Vermittlungsunternehmen<br />

oder womöglich beim Veranstalter selbst. Das<br />

hängt am Ende davon ab, wer den „Hut“ aufhat. Wer<br />

hat die Weisungsbefugnis? Es kann bei einer verdeckten<br />

Arbeitnehmerüberlassung passieren, dass Veranstalter<br />

und Vermittlungsunternehmen gesamtschuldnerisch für<br />

die Sozialversicherungsbeiträge in die Rentenversicherung<br />

haften.<br />

• Welche Folgen kann das haben?<br />

Finanziell kann das tragisch werden. Bei der Annahme<br />

von vorsätzlichem Verhalten gibt es eine dreißig Jahre<br />

lang rückwirkende Prüfung. Dann muss man für diesen<br />

Zeitraum Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen.<br />

Das sind rund 40 Prozent der Auftragssumme. Mit<br />

Säumniszuschlägen kann sich der Betrag um 30 Prozent<br />

erhöhen. Ein solcher monetärer Schaden ist von<br />

keinem Unternehmen erbringbar und kann die (Privat-)<br />

Insolvenz bedeuten. Wird vorsätzliches Verhalten angenommen,<br />

und es gibt konkrete Fälle aus dem Veranstaltungsbereich<br />

mit Prozessen bis zum BGH, dann kommt<br />

leider ein weiteres Problem hinzu. Wir reden dann über<br />

eine Straftat, vergleichbar mit Steuerhinterziehung. In<br />

vielen Fällen werden ganz schnell Beträge von einer Million<br />

erreicht. Dann gelten harte monetäre Grenzen, wo<br />

es keine Wertungsspielräume mehr gibt, und es geht die<br />

Gefängnistür auf. Insolvenz ist das eine, aber Gefängnis<br />

etwas anderes.<br />

• Welche Probleme beschäftigen Euch in Eurer<br />

Kanzlei zurzeit außerdem?<br />

Es gibt Fälle, wo angeblich zu Unrecht Kurzarbeitergeld<br />

beantragt worden ist. Es gibt Verfahren zur Überbrückungshilfe.<br />

Einige müssen Soforthilfen zurückzahlen.<br />

Bei anderen werden Liquiditätsprobleme angezweifelt.<br />

Oder Hilfen sind mit falschen Begründungen seitens<br />

des Staates abgelehnt worden.<br />

• Den Unternehmen der Branche fehlten seit zwei<br />

Jahren Planungssicherheit und Perspektiven. Wie beurteilst<br />

Du die Situation momentan?<br />

Für den Herbst müssen wir angesichts möglicher Mutationen<br />

abwarten. Das kann niemand vorhersagen. Laut<br />

der Bundesregierung sind jetzt aber seit dem 30. März<br />

alle Maßnahmen weggefallen. Allerdings war schon vorher<br />

seit einem halben Jahr bekannt, dass Maßnahmen<br />

ab diesem Zeitpunkt auslaufen werden. Da gab es wohl<br />

auch ein Kommunikationsproblem. Es gilt zwar weiterhin<br />

ein Basis-Schutz wie die Maskenpflicht, etwa in<br />

Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Und es gelten<br />

auf Länderebene strengere lokal begrenzte Regelungen,<br />

wenn es die Infektionslage dort erfordert und<br />

das jeweilige Landesparlament dies beschließt.<br />

Das verspricht jedoch für den Sommer, dass relativ<br />

klar ist, dass Veranstaltungen praktisch unbegrenzt<br />

durchgeführt werden können. Große Events indoor<br />

und outdoor sind aller Voraussicht nach recht unproblematisch<br />

möglich. Die Situation unterscheidet sich<br />

vom europäischen Ausland kaum oder gar nicht. Und<br />

das kann man doch zunächst Mal als gute Nachricht<br />

mitnehmen.<br />

30 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />

Das ganze Gespräch hören Sie außerdem<br />

ausführlicher im Brandi PODCAST.<br />

Corona in der Veranstaltungswirtschaft –<br />

Rückblick, Draufblick, Ausblick – YouTube<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 31


Messe Frankfurt/Mathias Kutt


Endlich wieder treffen<br />

Vom 26. bis 29. April läutet die Prolight + Sound<br />

den Saisonstart der Branchenevents rund um Entertainment<br />

Technology ein. Gemeinsam mit hunderten Unternehmen<br />

zieht die Messe Frankfurt an einem Strang, um auf der<br />

Show ein starkes Signal für die erfolgreiche Zukunft der<br />

Veranstaltungswirtschaft zu setzen. Mit neuen Special Areas<br />

und Präsentationsformaten weitet die Prolight + Sound ihr<br />

Portfolio aus – und widmet sich bei der Premiere des<br />

„Green Event Days“ dem Engagement der Industrie für den<br />

verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.


Mit dabei sind Key-Player aus<br />

allen Sparten der Veranstaltungsund<br />

Medientechnik<br />

Zu den bestätigten Ausstellern der Prolight +<br />

Sound zählen unter anderem ADJ, Area Four<br />

Industries, Ayrton, Bütec, Cast, Chainmaster,<br />

Chauvet, Clay Paky, ComputerWorks, DAS Audio,<br />

DTS, Elation, Electro-Voice, ETC, Eurotruss,<br />

Fischer Amps, GLP, Harmonic Design,<br />

Highlite International, HOF Alutec, InEar, HK<br />

Audio, JB-Lighting, Kling & Freitag, König &<br />

Meyer, KS Audio, Kvant, L-Acoustics, Lawo,<br />

Layher, LEDitgo, Lightpower, Link, MA Lighting,<br />

Mipro, Movecat, Neutrik, Powersoft, Riedel,<br />

Robe, SBS Bühnentechnik, SGM, Steinigke<br />

Showtechnik, TAIT, Tasker, Tüchler, Waagner-Biro<br />

und viele weitere.<br />

„Wir glauben fest an den gesellschaftlichen<br />

Stellenwert der persönlichen Begegnung –<br />

auch und gerade in den bewegten Zeiten, in<br />

denen wir leben. Seit mehr als 25 Jahren ist die<br />

Prolight + Sound ein wichtiger und verlässlicher<br />

Motor für die globale Eventwirtschaft“, sagt<br />

Mira Wölfel, Director Prolight + Sound. „Sie<br />

verschreibt sich gemeinsam mit der Branche dem<br />

Ziel, Menschen zusammenzubringen, positive<br />

Gemeinschaftserlebnisse und Emotionen zu<br />

schaffen. Wir freuen uns auf ein starkes Zeichen<br />

für den erfolgreichen #Restart der Eventbranche.<br />

Und ganz besonders freuen wir uns auf ein<br />

großartiges Wiedersehen hier in Frankfurt!“<br />

34 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


PROLIGHT + SOUND 2022 Messe Frankfurt<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 35


PROLIGHT + SOUND 2022 Messe Frankfurt<br />

Die Zukunft der Branche ist grün<br />

Trotz aller wirtschaftlichen Zwänge hat die Industrie in<br />

den vergangenen zwei Jahren wichtige Prozesse angestoßen.<br />

So spielt der verantwortungsvolle Umgang mit<br />

natürlichen Ressourcen mehr denn je eine Rolle bei der<br />

Planung von Veranstaltungen. Diesem Engagement bereitet<br />

die Prolight + Sound 2022 Jahr eine prominente<br />

Bühne. Erstmals findet mit dem Green Event Day am<br />

27. April ein Thementag rund um Nachhaltigkeit im<br />

Eventbetrieb statt.<br />

In Vorträgen, Impuls-Referaten und Panel-Diskussionen<br />

beleuchten Experten der Branche den Status<br />

Quo, Ziele für die kommenden Jahre sowie konkrete<br />

Lösungsansätze und Best Practices. Mit dabei<br />

sind Vertreter von Technik- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

Herstellern, Locations und Transport. Die<br />

Keynote hält Zukunftsforscher Oliver Leisse, Inhaber<br />

der Agentur „See More“ und Host des Podcasts<br />

„Zukunft, Trends & Strategien“.<br />

Darüber hinaus sind Hersteller ökologisch vorteilhafter<br />

Produkte in der Ausstellersuche mit dem ProGreen-Icon<br />

markiert. So erhalten Entscheider von Firmen, die ihre<br />

veranstaltungstechnische Einrichtung mit Blick auf eine<br />

positivere Öko-Bilanz erneuern möchten, einen direkten<br />

Überblick über fortschrittliche Lösungen.<br />

Voller Einsatz für die Fachkräfte von<br />

heute und morgen<br />

Die Herausforderungen bei der Suche nach qualifiziertem<br />

Personal haben sich in den vergangenen zwei<br />

Jahren weiter verschärft. Mit dem Future Hub bietet<br />

die Prolight + Sound erstmals ein Areal, das Angebote<br />

für junge Professionals bündelt und als Kontaktfläche<br />

zwischen Talenten und Unternehmen dient. Der Future<br />

Hub gliedert sich in vier Bereiche: Die Start-up<br />

Area zeigt die Innovationskraft von Gründerfirmen der<br />

Event-Industrie auf. Das Career Center ist ein spezieller<br />

Ausstellungsbereich für Unternehmen mit freien<br />

36 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt


PROLIGHT + SOUND 2022 Xxxx<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />

Stellen und lädt insbesondere Fachkräfte auf der Suche<br />

nach neuen Herausforderungen ein. Im Campus<br />

präsentieren sich Hochschulen, Universitäten und<br />

Akademien, die spezielle Studiengänge mit Event-Fokus<br />

anbieten. Hinzu kommt eine Networking Lounge<br />

zum Kontakte knüpfen, Fachsimpeln und Diskutieren.<br />

Das gesamte Areal entsteht unter Verwendung<br />

recycelbarer Materialien und wird zu 100 Prozent mit<br />

Ökostrom gespeist.<br />

Klangvoller Re-Start: neue Angebote<br />

im Audio-Bereich<br />

Mit neuen Special Areas und Präsentationsformaten<br />

stärkt die Prolight + Sound den Audio-Bereich als tragende<br />

Säule der Veranstaltung. Neben Systemen zur<br />

Live-Beschallung und Festinstallation bietet sie 2022<br />

mehr denn je auch Produkten rund um Musikproduktion,<br />

Recording und DJing eine Heimat.<br />

Bei der Premiere des Performance + Production Hub<br />

erleben Besucher vier Tage lang Audio-Tools in Aktion<br />

sowie unzählige Education Events. Key-Player wie<br />

Ableton, LD-Systems oder Tascam zeigen innovative<br />

Hardware- und Software-Lösungen. Teil des Areals ist<br />

die Music Production Corner: Der zentrale Anziehungspunkt<br />

für Producer zeigt Neuheiten rund um Digital<br />

Audio Workstations, Recording Tools, Raumakustik<br />

und mehr. Auf der Showstage geben hochkarätige Artists<br />

einen Eindruck von kreativen Spielarten digitaler<br />

Live Performances – von Live Beatmaking über Finger<br />

Drumming bis hin zu Controllerism und Syntablism.<br />

In Jam Boxes können Audio-Interessierte neue Sound<br />

Tools wie Music Apps, DJ-Hardware und modulare<br />

Synthesizer antesten und gemeinsam in offenen Sessions<br />

improvisieren. Hinzu kommen interaktive Themenbereiche<br />

zu Mobile DJing und Live Sound Branding.<br />

Im neuen Präsentationsbereich Studio Village präsentieren<br />

sich Hersteller von Mikrofonen, Signalprozessoren,<br />

Abhör-Lösungen, Recording-Interfaces und weiteren<br />

Produkten für professionelle Tonstudios. Hinzu<br />

kommt das Workshop-Areal Studio Lab mit akustisch<br />

abgetrennten Räumen für Seminare und Produktdemos.<br />

Zudem geht die bewährte Live Sound Arena in<br />

eine neue Runde: Sie macht den Klang großer PA-Anlagen<br />

von Brands auf dem Freigelände erlebbar.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 37


Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />

Theater- und Bühnentechnik mehr denn<br />

je im Fokus<br />

Eine entscheidende Wachstumssäule der Prolight +<br />

Sound sind innovative Produkte und Technologien für<br />

Theater und Bühne. Auf der Veranstaltung präsentieren<br />

sich die Key-Player aller bühnentechnischen Sparten,<br />

von Ober- und Untermaschinerie über Podeste,<br />

Tribünen, Hebevorrichtungen sowie Automatisierungs–<br />

und Vorhangtechnik bis hin zu speziellen Licht- und<br />

Tonsteuerungskonsolen für den Einsatz in Theatern.<br />

Entsprechende Lösungen bilden zudem den Schwerpunkt<br />

auf der neuen Theater + Light Stage. Expert von<br />

BEO Trekwerk, Clay Paky, Gala Systems, Gerriets, HOF,<br />

MA Lighting, ROBE und weiteren Unternehmen referieren<br />

zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und<br />

spektakulärer Showtechnik für den Bühneneinsatz. So<br />

erfahren Besucher, wie neue digitale Standards den<br />

Workflow erleichtern, wie sich Veranstaltungsstätten<br />

energieeffizient ausleuchten lassen oder wie sie mithilfe<br />

spezieller Projektionsmaterialien atemberaubende<br />

3D-Visual-Effects kreieren können.<br />

Vier Tage geballtes Fachwissen<br />

Vor dem Hintergrund turbulenter Entwicklungen in der<br />

aktuellen Zeit ist es wichtiger denn je, Erfahrungen auszutauschen<br />

und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.<br />

Die Prolight + Sound führt ihre in der Vergangenheit<br />

erfolgreich etablierten Konferenzformate auch<br />

2022 fort und bietet an allen Messetagen ein hochkarätiges<br />

Vortragsprogramm.<br />

In Kooperation mit dem Verband der Medien- und<br />

Veranstaltungstechnik e.V. (<strong>VPLT</strong>) verschreibt sich die<br />

viertägige Prolight + Sound Conference der Professionalisierung<br />

in der Event-Industrie. Sie vermittelt einen<br />

Überblick über den Status Quo der Branche und gibt<br />

Hilfestellung für die Geschäftsentwicklung nach der<br />

Corona-Krise. Auf der International Event Safety Conference<br />

(I-ESC) am 27. April geben Experten praxisorientierte<br />

Tipps für einen sicheren Veranstaltungsbetrieb.<br />

Zu den Key-Topics zählen Lüftungs- und Hygienekonzepte,<br />

Crowd Management sowie aktuelle Standards im<br />

Arbeitsschutz.<br />

Ebenso Teil der Prolight + Sound ist das Manufacturers‘<br />

Forum, auf dem Produktspezialisten neue Technologien<br />

und deren Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Mit dabei<br />

sind bekannte Firmen im Bereich Audio- und Medientechnik<br />

wie Meyer Sound, NTi Audio, Klippel und Vioso.<br />

Die Teilnahme an allen Vorträgen, Workshops<br />

und Produktdemos ist für Besucher mit gültigem<br />

Ticket kostenfrei möglich.<br />

Alle weiteren Informationen unter<br />

www.prolight-sound.com.<br />

Als internationaler Messebrand ist die Prolight + Sound<br />

mit Veranstaltungen in Deutschland, China und Dubai<br />

präsent. Mehr zu den globalen Aktivitäten unter<br />

www.prolight-sound.com/weltweit<br />

38 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


26. – 29. 4. 2022<br />

Frankfurt am Main<br />

Welcome home!<br />

The Global<br />

Entertainment<br />

Technology<br />

Show<br />

Your first trade fair for<br />

the event industry this year.<br />

prolight-sound.com<br />

NEW:<br />

Theatre +<br />

Light Stage


Konferenzprogramm 2022<br />

Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt der <strong>VPLT</strong> im Rahmen des offiziellen<br />

Messekonferenzprogramms der Prolight + Sound wieder eigene Akzente für die<br />

Veranstaltungsbranche: Verschiedene Themen unter anderem aus den Bereichen<br />

Bildung, Qualifizierung, Nachhaltigkeit, Normung und Gesetzgebung sowie Sicherheit<br />

präsentieren und diskutieren Experten in spannenden Vorträgen und Roundtables.<br />

Auf der I-ESC, der internationalen Plattform<br />

für alle Themenbereiche rund um das<br />

Thema Veranstaltungssicherheit, erfahren<br />

Konferenzbesucher alles über aktuelle<br />

Themen und können sich mit Experten<br />

austauschen und diskutieren. In diesem<br />

Jahr beteiligt sich auch zum ersten Mal<br />

der bvvs – Bundesverband Veranstaltungssicherheit<br />

an der Konferenz. Aus aktuellem<br />

Anlass stehen vor allem Themen<br />

rund um das Thema Corona auf dem Plan.<br />

Außerdem ist der <strong>VPLT</strong> zum ersten Mal für<br />

die Gestaltung eines Teil des Bühnenprogramms<br />

auf der Main Stage in Halle 11.0<br />

zuständig. So zum Beispiel für den Future<br />

Talents Day, gemeinsam mit dem EVVC für<br />

den Green Event Day oder den Branchentalk<br />

des Forum Veranstaltungswirtschaft.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass<br />

die Prolight + Sound in diesem<br />

Jahr endlich wieder die Branche in<br />

Frankfurt zusammenbringt", so <strong>VPLT</strong>-<br />

Geschäftsführerin Linda Residovic.<br />

„Damit setzt die Messe Frankfurt<br />

ein wichtiges Zeichen für den<br />

Restart der Branche.“<br />

Am Mittwoch (27. April) lädt der <strong>VPLT</strong> herzlich<br />

zu seinem traditionellen Get-together<br />

„Blaue Stunde“ ein. Ab 18 Uhr gibt es bei<br />

Musik, Snacks und Getränken die Möglichkeit,<br />

miteinander ins Gespräch zu kommen<br />

sowie Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstellenteam<br />

kennenzulernen.<br />

40 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


The Global Entertainment Technology Show – Hallenplan<br />

Light | Audio | Stage | Media | Events<br />

• HALLE 11<br />

ProAudio:<br />

Beschallungstechnik, Kopfhörer, Raumakustik,<br />

Studio-, Recording- und Produktionstechnik,<br />

Monitoring<br />

ProMedia:<br />

Mediensteuerungen, Kameratechnik<br />

Special Areas:<br />

Main Stage, Sound Experience Hub, Studio Lab,<br />

Studio Village, Vintage Concert Audio Show,<br />

Verbände<br />

Future Hub:<br />

Start-up Area, Networking Lounge,<br />

Campus Career Center<br />

Konferenzräume:<br />

PLS Conference, Manufacturer's Forum, I-ESC<br />

• HALLE 12<br />

Pro Media:<br />

Projektion und Displays, Netzwerktechnik<br />

ProLight:<br />

Licht- und Lasertechnik, Effekte, Virtual Reality<br />

ProStage:<br />

Theater- und Bühnentechnik, Bühnenausstattung,<br />

Traversensysteme und Böden<br />

ProEvent:<br />

Event-Dienstleistung, -Ausstattung und -Planung<br />

Special Area:<br />

Theatre + Light Stage<br />

• PORTALHAUS<br />

Audio Demo Rooms<br />

Special Area:<br />

Performance + Production Hub<br />

• FREIGELÄNDE<br />

ProAudio: Live Sound Area<br />

ProEvent: LED-Displays, Inflatables,<br />

Mobile Stages<br />

• Sound<br />

Experience Hub<br />

• Konferenzräume,<br />

Vintage Concert,<br />

Audio Show,<br />

Main Stage,<br />

Future Hub<br />

• Studio Lab<br />

• Studio Village<br />

• Performance +<br />

Production Hub<br />

• Live Sound<br />

Arena<br />

• Theatre + Light Stage<br />

Stand Februar 2022 | Änderungen vorbehalten<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 41


CONFERENCE<br />

DIENSTAG, 26. APRIL 2022<br />

ADVANCED<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM GRANAT<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM KARMESIN<br />

11:45 – 13:00<br />

RAUM GRANAT<br />

13:15 – 14:30<br />

RAUM GRANAT<br />

14:45 – 16:00<br />

RAUM GRANAT<br />

16:15 – 17:30<br />

RAUM GRANAT<br />

IGVW – Branche im Wandel – Standards und Kampagnen<br />

Sacha Ritter | IGVW<br />

Fresh-up des Know-hows zur Prüfung ortsveränderlicher/mobiler elektrischer Anlagen<br />

Ingo Langreck | DEAplus<br />

Begegnung des Fachkräftemangels in der Branche für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />

Kim-Christin Manke | <strong>VPLT</strong><br />

Wer ist eigentlich wann Elektrofachkraft? Und warum?<br />

Sven Kubin<br />

Praxisorientiertes Lernen und Lehren aus dem Homeoffice<br />

Prof. Dr. Isabelle Thilo | Hochschule Hannover<br />

Ausbildung und Digitalisierung – Wie gelingt das perfekte Match?<br />

Michael Hoffmann | azubi:web<br />

MITTWOCH, 27. APRIL 2022<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM GRANAT<br />

11:45– 13:00<br />

RAUM GRANAT<br />

13:15 – 14:30<br />

RAUM GRANAT<br />

14:45 – 16:00<br />

RAUM GRANAT<br />

14:45 – 15:30<br />

RAUM KARMESIN<br />

16:15 – 17:30<br />

RAUM GRANAT<br />

DGVU zertifiziertes horizontales Lifelinesystem für Traversenkonstruktionen und Festinstallation<br />

Ingo Witthuhn & Matthias Moeller<br />

Drone Magic – Die sichere Planung von Drohnenshows<br />

Jens Hillenkötter<br />

Resilienz mit Hilfe von Zertifizierung: Prozessoptimierung als Krisenstrategie für Unternehmen<br />

und Auftraggeber<br />

Martina Fritz | DPVT<br />

igvw Standard SQP7 – Dekorationsbau<br />

Prof. Stephan Rolfes<br />

Sichere Beauftragung, Planung und Koordination bei Veranstaltungen –<br />

offener Roundtable der VBG & <strong>VPLT</strong> Initiative SiFa.VT<br />

Laura van Haperen | <strong>VPLT</strong> & Jörg Braeutigam | VBG<br />

Prüfungen im Tourneebetrieb – Anwendung DGVU G 315-390<br />

Oliver Leigers<br />

42 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


DONNERSTAG 28. APRIL 2022<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM GRANAT<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM KARMESIN<br />

11:45 – 13:00<br />

RAUM GRANAT<br />

13:15 – 14:30<br />

RAUM GRANAT<br />

14:45 – 16:00<br />

RAUM GRANAT<br />

16:15 – 17:30<br />

RAUM GRANAT<br />

prEN 17736 – The future standard for aluminium stage decks and frames<br />

Matthias Moeller<br />

DIN SPEC 15800 · New Standards Process · Updated Standard for the Entertainment Lighting Industry<br />

René Berhorst | MA Lighting International GmbH<br />

SQQ7 Berufsspezialist:in Ton – Einführung und Diskussion<br />

Jörn Nettingsmeier, Timo Krämer, Sacha Ritter, Hans-Wilhelm Flegel, Hannelore Herz<br />

Grip on Standards – meet experts from national and european standardization for the entertainment industry<br />

Andreas Bickel, Laura van Haperen<br />

Fliegende Bauten<br />

Matthias Moeller<br />

Koordination der Arbeitssicherheit bei Veranstaltungen<br />

Falco Zanini<br />

FREITAG 29. APRIL 2022<br />

10:15 – 11:30<br />

RAUM GRANAT<br />

11:45 – 13:00<br />

RAUM GRANAT<br />

13:15 – 14:30<br />

RAUM GRANAT<br />

14:45 – 16:00<br />

RAUM GRANAT<br />

Brandschutz bei Veranstaltung (advanced)<br />

Sebastian Krämer<br />

Temporäre Umnutzung zu Versammlungsstätten (advanced)<br />

Sebastian Krämer<br />

Neue DGUV Information 203-026: 2021-01<br />

„Laser-Einrichtungen für Show- und Projektionsanwendungen“<br />

Martin Brose | BGETEM<br />

Update: <strong>VPLT</strong> Erasmus+ Project PACE-VET – Fachkräftemangel/Kompetenzen<br />

Fokusgruppe und Diskussion<br />

Moderation: Simon Rath & Randell Greenlee<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 43


MAIN STAGE<br />

DIENSTAG, 26. APRIL 2022 – FUTURE TALENTS DAY<br />

11:00 – 11:55<br />

12:00 – 12:55<br />

13:00 – 13:55<br />

14:00 – 14:55<br />

15:00 – 15:55<br />

16:00 – 16:55<br />

Audio-Video-Bridging (AVB) over Wide Area Networks (WAN)<br />

Prof. Dr.-Ing. Arno Gramatke | THM<br />

XRevent – Ein Baukasten für Cross-Reality Events<br />

Anke von der Heide | HAW<br />

Hochschul-Roundtable + Diskussion mit dem Publikum<br />

Moderation: Randell Greenlee, Panel: Prof. Thomas Sakschewski, Prof. Axel Barwich, Prof. Bernd Schabbing,<br />

Anke von der Heide, Prof. Dr. Isabelle Thilo<br />

Advanced Learning in Virtual Production, Immersive Technology & Visual Effects<br />

Phil Adlam & Ian Caballero | Backstage Academy<br />

Generation Z, Fachkräftemangel und Akquisegestaltung<br />

Prof. Bernd Schabbing | ISM<br />

Hygiene concept and infection control in the event industry –<br />

Current research status of the “Hygieia“ project<br />

Prof. Thomas Sakschewski | BHT<br />

MITTWOCH, 27. APRIL 2022– GREEN EVENT DAY<br />

11:00 – 11:50<br />

12:00 – 12:50<br />

13:00 – 13:50<br />

14:00 – 14:50<br />

15:00 – 15:50<br />

16:00 – 16:50<br />

Macht das Sinn? Über den Wunsch nach Haltung und Nachhaltigkeit bei der Generation Z.<br />

Moderation: Awid Vahedi, Referent: Oliver Leisse<br />

The EU Green Deal and the Event Industry: Challenges and Opportunities<br />

Moderation: Randell Greenlee, Panel: Alexander Pietschmann | Adam Hall Group, Ilona Jarabek | Musik- und Kongresshalle<br />

Lübeck & EVVC, Mike Keller | Markthalle Hamburg & Sustainability Manager/Consultant<br />

Entertainment Technology – Digitalization: New Formats, Products and Solutions for a Sustainable Future<br />

Moderation: Randell Greenlee, Panel: Sebastian Schen | Neumann & Müller, Herbert Bernstädt | Cameo Light,<br />

Moritz Staffel | DeerSoft<br />

Mit dem EVVC auf dem Weg zu nachhaltigem Handeln – heute & morgen<br />

Moderation: Awid Vahedi, Panel: Timo Feuerbach | EVVC, Markus Demuth | Düsseldorf Congress GmbH,<br />

Daniela Wiese | Regensburg Tourismus GmbH<br />

Nachhaltigkeit in Berlin – Strategie & Praxis<br />

Moderation: Awid Vahedi, Panel: Judith Engelhardt | Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH, Annegret Zimmermann | visitBerlin<br />

Kommunikation SUSTAINFESTIVAL: Authentisch, glaubwürdig, transparent und kontinuierlich<br />

Moderation: Paolo Daniele Murgia, Panel: Inga Jacobsen | Zurück zu den Wurzeln Festival,<br />

Martin Juhls | Impulsgeber Kommunikation, Karsten Schölermann | LiveKomm<br />

44 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


Branchendialog<br />

„Restart“: Forum Veranstaltungswirtschaft lädt<br />

zum Branchendialog auf der Prolight + Sound.<br />

Er findet am Donnerstag, 28. April 2022, von<br />

13.30 bis 15.00 Uhr auf der Main Stage in<br />

Halle 11.0 während der Messe statt.<br />

Die Experten diskutieren über die Situation<br />

der Branche nach zwei Jahren Corona-Pandemie<br />

und wagen einen gemeinsamen Ausblick<br />

auf künftige Herausforderungen<br />

der politischen Lobbyarbeit.<br />

DONNERSTAG 28. APRIL 2022<br />

13:30 –15:00<br />

Branchentalk Forum Veranstaltungswirtschaft: „Restart”<br />

Moderation: Linda Residovic, Panel: Prof. Jens Michow | BDKV, Timo Feuerbach | EVVC,<br />

Michael Kynast | FAMA, Marcus Pohl | ISDV, Axel Ballreich | LiveKomm, Randell Greenlee | <strong>VPLT</strong><br />

FREITAG 29. APRIL 2022<br />

11:00 – 11:30<br />

11:30 – 12:30<br />

DEAplus + Adam Hall Group proudly presents: PROseminare 2022<br />

Hans-Wilhelm Flegel | DEAplus & Jörg Zöller | Adam Hall Group<br />

Roundtable zur Berufsbildung in der Veranstaltungsbranche: „Perspektiven für die Zukunft“<br />

Moderation: Randell Greenlee, Panel: Hans-Wilhelm Flegel | DEAPlus, Adrian Walz | EurAka, Sebastian Hellwig | bühnenwerk,<br />

Jan Wegener | G+B Akademie, Hannelore Herz | Konzeptionerin für Berufliche Weiterbildung<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 45


I-ESC<br />

MITTWOCH, 27. APRIL 2022<br />

10:15<br />

Opening Statement | Greetings<br />

Randell Greenlee | <strong>VPLT</strong><br />

BLOCK A: Arbeitsschutz<br />

10:15 – 11:00<br />

11:00 – 11:30<br />

1. Vortrag: Beauftragung & Auswahlverantwortung – worauf Auftraggeber und Betreiber achten müssen<br />

Laura van Haperen | <strong>VPLT</strong>, Jörg Braeutigam | VBG<br />

2. Vortrag: Impulsvortrag DPVT-Zertifizierung<br />

Martina Fritz | DPVT<br />

BREAK<br />

BLOCK B: Basics and Best Practice (Infektionsschutz bei Veranstaltungen)<br />

11:45 – 12:15<br />

12:15 – 12:45<br />

12:45 – 13:15<br />

3. Vortrag: Infektionsschutz und Hygienekonzepte<br />

Dennis Eichenbrenner | bvvs<br />

4. Vortrag: Ausblick: Recht und Infektionsschutz<br />

Holger Kuhnt | bvvs<br />

1. Roundtable<br />

Moderation: Falco Zanini, Panel: Dennis Eichenbrenner, Prof. Thomas Sakschewski | BHT, Wolfgang Heuer | Unfallkasse NRW<br />

BREAK<br />

46 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


BLOCK C: Restart – Tools, um die Großzahl von Projekten nach Corona genehmigungsfähig umsetzen zu können<br />

13:30 – 14:00<br />

14:00 – 14:30<br />

14:30 – 15:00<br />

5. Vortrag: Lärmschutz LAI – Seltenes Ereignis/Verdoppelung der Spieltage pro Jahr<br />

Frank Siebold | bvvs<br />

6. Vortrag: Einfahrtssperren (DIN SPEC 91414-1) – Wie geht es weiter mit dem Terrorschutz bei<br />

Veranstaltungen und wer muss es jetzt eigentlich machen?<br />

Holger Kuhnt | bvvs<br />

2. Roundtable<br />

Moderation: Dennis Eichenbrenner, Panel: Frank Siebold, Holger Kuhnt, Hermann-Josef Weien (<strong>VPLT</strong>), Michael Bahr (DIN)<br />

BREAK<br />

BLOCK D: International Perspective (Global Challenges for Event Safety)<br />

15:15 – 15:45<br />

15:45 – 16:15<br />

16:15 – 17:00<br />

7. Presentation: ESTA's ANSI-approved Event Safety Standards<br />

Richard Nix | ESTA/ANSI ESWG<br />

8. Presentation: Protecting the Stage – Electrical Safety and the Performance Environment<br />

Richard Cadena | ESTA<br />

3. Roundtable<br />

Moderation: Randell Greenlee, Panel: Richard Nix, Richard Cadena, Phil Adlam & Ian Caballero | Backstage Academy<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 47


Voraus in die Zukunft –<br />

real, digital oder hybrid?


Birth// Foto: teamLab


Wenn analoge und digitale<br />

Welten verschmelzen<br />

Unternehmer, Investor und Xing-Gründer Lars Hinrichs ist Initiator des<br />

Digital Art Museums, das er 2024 in der Hamburger HafenCity eröffnen<br />

möchte. Wir sprechen mit ihm über das erste Museum in Europa, das<br />

dann ausschließlich digitale Kunst zeigt, eine neue Kunstepoche und<br />

über ein Aha-Erlebnis in Tokio.<br />

Xxx<br />

• Sie starten die Entwicklung Ihres künftigen<br />

Museums nach konzeptionellem Vorbild<br />

der teamLab Borderless-Ausstellung in<br />

Tokio. Dort hat das Künstlerkollektiv team-<br />

Lab mit einem vergleichbaren mehrdimensionalen<br />

und multisensualen Kunsterlebnis<br />

bereits Millionen Besucher angelockt. Sie<br />

selbst hatten in der japanischen Hauptstadt<br />

ein Aha-Erlebnis. Können Sie Ihre Eindrücke<br />

vor Ort schildern?<br />

Die Eindrücke sind schwer zu beschreiben,<br />

da diese auch immer sehr individuell sind.<br />

Man taucht förmlich in die Kunstwerke<br />

ein, interagiert mit ihnen, wird ein Teil der<br />

Kunst. Das klingt sehr abstrakt, ist aber zugleich<br />

sehr simpel und intuitiv, wenn man<br />

es selbst erlebt. Egal, ob man vier oder 99<br />

Jahre alt ist. Und das war auch mein wohl<br />

größtes Aha-Erlebnis: Alle Menschen, die<br />

das Museum verlassen haben, hatten ein<br />

Lächeln im Gesicht – unabhängig vom Alter<br />

oder Geschlecht.<br />

• Wie wirklich fühlt sich die reale Welt an,<br />

wenn man die Ausstellung wieder verlässt?<br />

Die reale Welt fühlt sich auch nach dem Besuch<br />

real an. Man selbst fühlt sich danach<br />

auf jeden Fall sehr inspiriert. Die immersive<br />

Kunst, die im Digital Art Museum gezeigt<br />

wird, schafft es, analoge und digitale Realitäten<br />

zu verschmelzen, die das Ganze zu<br />

einem einzigartigen Erlebnis machen und<br />

zum Denken anregen.<br />

teamLab<br />

50 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


Forest of Flowers and People-Lost, Immersed and Reborn<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 51


teamLab<br />

teamLab<br />

Das von der Pace Gallery vertretene internationale<br />

Künstlerkollektiv teamLab ist eine interdisziplinäre<br />

Gruppe verschiedener Spezialisten, die sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, die Beziehung zwischen dem Selbst und<br />

der Welt sowie neue Wahrnehmungen durch Kunst zu<br />

erforschen. teamLab Borderless sind Kunstwerke, die<br />

eine kontinuierliche, grenzenlose Welt bilden.<br />

Die Kunstwerke bewegen sich frei aus den Räumen<br />

heraus, stellen Verbindungen und Beziehungen zu<br />

Menschen her, kommunizieren mit anderen Werken,<br />

beeinflussen und vermischen sich manchmal<br />

miteinander und haben das gleiche Zeitkonzept<br />

wie der menschliche Körper. Die Besucher tauchen<br />

buchstäblich in die Kunstwerke ein, können mit<br />

ihnen kommunizieren, sie verändern und so auch Teil<br />

von ihnen werden. Anfassen und fotografieren ist<br />

daher unbedingt erwünscht, denn dadurch wird jeder<br />

Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.<br />

52 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

• Warum braucht es eine solche Form von Museum?<br />

Hier stellt sich die generelle Gegenfrage: Warum braucht<br />

es überhaupt Kunst? In einem Museum – und da macht<br />

das Digital Art Museum keinen Unterschied – geht es<br />

um Inspiration, um Fantasie, darum, berührt und entführt<br />

zu werden.<br />

Das ist der Kern der Kunsterfahrung im Digital Art Museum.<br />

Die Kunst dort folgt keinen vorgegebenen Mustern<br />

und Regeln, sondern lebt durch die Emotionen und<br />

Interaktion der Besucherinnen und Besucher.<br />

Für mich als Gründer inspiriert mich zudem das Wissen,<br />

dass mit der digitalen Kunst eine neue Kunstepoche<br />

angebrochen ist. Der Gedanke, das wohl renommierteste<br />

und erfolgreichste Künstlerkollektiv dieser<br />

Epoche in meiner Heimatstadt Hamburg und damit in<br />

Europa erlebbar zu machen, ist mein Antrieb.<br />

• Wollen Sie in Hamburg etwas anders machen als bei<br />

Ihrem konzeptionellen Vorbild in Tokio?<br />

Wir arbeiten in der Konzeption der Ausstellung eng mit<br />

teamLab zusammen. Die Kunst, die wir im Digital Art<br />

Museum zeigen werden, wird von teamLab individuell<br />

entworfen und in dieser Form einmalig sein. Dabei<br />

werden altbekannte Werke genauso integriert wie auch<br />

neue. Wer also bereits in Tokio die Ausstellung gesehen<br />

hat, wird bei uns die Kunst von teamLab wiedererkennen,<br />

gleichzeitig aber auch Neues entdecken.<br />

• Können auch Events von den Inszenierungen der<br />

immersiven Kunst lernen?<br />

Auf jeden Fall. Die immersive Kunst von teamLab ist<br />

ja nur eine Ausprägung von digitaler Inszenierung im<br />

Raum. Da werden wir in Zukunft in ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen sehr vieles Inspirierendes sehen.<br />

Linke Seite: Universe of Water Particles on a Rock where People Gather; Rechte Seite: Memory of Topography – Autum<br />

teamLab


www.digitalartmuseum.com<br />

• Wie ist der aktuelle Stand und wie sicher ist es, dass<br />

Sie Ihr Museum überhaupt realisieren können?<br />

Es ist sicher, dass es realisiert wird. Die Digital Art<br />

GmbH ist dabei alleiniger Eigentümer, Inhaber und Betreiber.<br />

Die Stadt Hamburg hat die Ansiedlung positiv<br />

unterstützt und den Rahmen gesetzt, um das Museum<br />

in der HafenCity Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Im letzten Jahr haben wir bereits die Gewinner des<br />

architektonischen Workshopverfahrens ermittelt und<br />

vorgestellt. Seitdem konkretisiert sich die Planung und<br />

somit der Bau täglich, um alles dafür zu tun, das Digital<br />

Art Museum bereits 2024 eröffnen zu können.<br />

• Gerade für Museen spielt die Architektur eine zentrale<br />

Rolle. Was ist hier zu erwarten?<br />

Das Digital Art Museum eröffnet in der Hamburger HafenCity<br />

mit über 7.000 Quadratmetern Grundfläche<br />

und 10 Meter hohen Decken. Es wird im Quartier Elbbrücken<br />

in der östlichen HafenCity beheimatet sein und<br />

durch eine 31 Meter mal 5 Meter große Medienfassade<br />

hervorstechen. Das gesamte Gebäude ist ökologisch und<br />

ökonomisch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das schließt<br />

an den Anspruch an, in dieser Dimension das erste klimaneutrale<br />

Museum der Welt zu sein.<br />

• Bei so viel digitaler Kunst – braucht es da überhaupt<br />

noch Farbe und Pinsel?<br />

Kunst hat sich schon immer durch Vielfalt definiert.<br />

Das wird sich auch nicht ändern. Entsprechend haben<br />

die verschiedensten Formen der darstellenden Künste<br />

jederzeit ihre Berechtigung.<br />

Natürlich gibt es in der Kunst verschiedenen Epochen,<br />

die Bewunderung für alte Künstlerinnen und Künstler<br />

und deren eindrucksvollen Kunstwerke – insbesondere<br />

im zeitlichen Kontext – wird auch bei mir nicht dadurch<br />

weniger, dass neue Kunst entsteht.<br />

Forest of Resonating Lamps One Stroke – Fire<br />

teamLab


teamLab<br />

Grenzenlose Kunst<br />

Auch Museen profitieren vom digitalen Wandel.<br />

Weltweit schaffen sie inzwischen für ihre Besucher<br />

ganz neue Welten, in denen Kunst und Technologie<br />

genial miteinander verschmelzen und mit Atmosphären,<br />

die den Atem rauben, eine ganz neue<br />

Herausforderung für die Sinne sind.<br />

Nxt<br />

Peter Tijhuis<br />

Nichts weniger als die Kunst der Zukunft<br />

möchte das Nxt Museum in Amsterdam<br />

zeigen oder selbst in Auftrag geben.<br />

Dafür arbeiten Künstler, Designer, aber<br />

auch Techniker und Wissenschaftler<br />

zusammen und schaffen für die Besucher<br />

immersive und multisensorische Effekte.<br />

Sie betreten dafür „Black Boxes“ oder<br />

tauchen in 360-Grad-Projektionen ein.<br />

56 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>


Wandelnde Formen<br />

Borderless – The Way of the Sea<br />

teamLab – so lautet das Künstlerkollektiv, das<br />

neben Künstlern auch Architekten, Ingenieure,<br />

Programmierer und weitere Spezialisten vereint.<br />

Unter dem Motto „Borderless“ möchte es die Grenze<br />

zwischen Kunstwerken, aber auch zwischen Mensch<br />

und Maschine verschwinden lassen. Verschiedenen<br />

Installationen in Museumsräumen wechseln immer<br />

wieder ihren Platz, wandeln ihre Form, wenn Besucher<br />

mit ihnen interagieren und laden zum Entdecken mit<br />

allen Sinnen ein. Im digitalen Kunstmuseum in Tokio<br />

erschaffen dafür 520 Computer und 470 Projektoren<br />

auf 10.000 Quadratmetern eine dreidimensionale Welt.<br />

Technologie wird so zum Werkzeug für ein Kunstwerk.<br />

Seit Gründung in 2018 hat das Museum bereits<br />

Millionen Besucher angezogen.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 57


Dominik Gruss<br />

VanGogh – The Immersive Experience<br />

Kunst trifft auf Technik<br />

Das Multimedia-Spektakel „Van Gogh – The Immersive Experience“<br />

präsentiert die weltberühmten Kunstwerke des niederländischen<br />

Malers in einer völligen neuen Art: Die Gemälde werden mit Hilfe<br />

von aufwendigen Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach<br />

vergrößert in den Präsentationsräumen zum Leben erweckt.<br />

Der Clou: Der Betrachter wird Teil der Szenerie, versinkt in Licht<br />

und Ton – die Kunstwerke interagieren mit ihm. Die Technologie<br />

dafür wurde von Lichtexperten von Grund auf neu entwickelt. Ein<br />

innovatives 3D-Mapping-Projektionssystem erlaubt es, Inhalte nicht<br />

nur auf glatten Flächen abzubilden, sondern Grafiken, Animationen,<br />

Bilder und Videos auch auf dreidimensionale Objekte zu projizieren.<br />

Gebäude, Berge, Bäume, Autos, Straßen und vieles mehr werden<br />

so zur Leinwand, kombiniert mit einer perfekt abgestimmten Musikund<br />

Geräuschkulisse. Nach Paris, Barcelona, Brüssel und Berlin<br />

mit einer Million Besuchern wird die multimediale Ausstellung<br />

nun in Bremen, Dresden und Wien gezeigt.<br />

58 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Projiziert in Prag<br />

Die Meisterwerke der Impressionisten<br />

neu entdecken konnten Besucher im<br />

Prager Forum Karlin bei der Veranstaltung<br />

„Bylo nebylo, Van Gogh, Monet, Renoir“.<br />

Die Macher projizierten die Kunstwerke<br />

auf raumbildende Wandelemente und den<br />

Boden des Saals auf rund 2000 Quadratmetern.<br />

Untermalt wurden die visuellen<br />

Eindrücke mit Musik der Stilepoche.<br />

Die Ausstellung kann für eine Tournee<br />

innerhalb von nur drei bis vier Stunden<br />

auf- und abgebaut werden. Verantwortlich<br />

für das Projekt ist das tschechische<br />

Unternehmen AV Media Events.<br />

Bylo nebylo, Van Gogh, Monet, Renoir


Simulationen hinterm Headset<br />

Einmal VR-Brille auf und schon verändert sich die Wirklichkeit. Museen<br />

auf der ganzen Welt zeigen, wie es dank moderner Technologie der Virtual<br />

Reality plötzlich möglich ist, in Gemälden herumzulaufen, die eigentlich<br />

an der Wand hängen, oder in Autos hineinzuschauen, die sonst ihre<br />

Komponenten hinter viel Blech verbergen.<br />

Mona Lisa’s Lächeln<br />

Da staunt sogar Leonardo: Im Pariser Louvre gab<br />

es das berühmteste Lächeln des bekanntesten<br />

Bild der Welt zum 500. Geburtstag von da Vinci<br />

auch in einer VR-Animation zu sehen. „Beyond<br />

Glass“ hieß die Ausstellung, bei der Besucher<br />

sich der geheimnisvollen Schönen deutlich direkter<br />

nähern können, was sonst das Panzerglas<br />

verhindert. On top zu sehen sind dank Headset<br />

damit auch Maltechniken des Meisters.<br />

60 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>


Alice in<br />

Virtual Land<br />

Einmal zusammen mit Alice das weiße<br />

Kaninchen jagen – das hat das Londoner<br />

Victoria und Albert Museum seinen Besuchern<br />

in der Ausstellung „Alice: Curiouser<br />

and Curiouser“ ermöglicht. Illustratorin<br />

Kristjana Williams kreierte dafür extra<br />

interaktiv die legendäre Roman-Welt des<br />

britischen Schriftstellers Lewis Carroll.<br />

Zu Hause<br />

bei Modigliani<br />

Seine Bilder erzielen Rekordpreise, gemalt<br />

hat Modigliani sie vor allem in Paris. Wie<br />

es dort in seinem Studio in seinen letzten<br />

Monaten seines Lebens von 1919 bis<br />

1920 aussah, zeigt das Tate Modern in<br />

einer Nachbildung. Besucher können im<br />

virtuellen Atelier des Künstlers mehr als<br />

60 historische Objekte, Kunstwerke und<br />

Materialien anschauen.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 61


Artenforschung<br />

Wie erklärt man Besuchern das Phänomen<br />

der Evolution und präsentiert<br />

gleichzeitig die Vielseitigkeit der eigenen<br />

Sammlung? Das Pariser Nationalmuseum<br />

für Naturgeschichte<br />

setzt dafür auf die VR-Brille: Interessierte<br />

können damit im „Cabinet<br />

of Virtual Reality“ Verbindungen<br />

zwischen den Arten erforschen oder<br />

Kreaturen maßstabsgetreu und aus<br />

nächster Nähe betrachten.<br />

62 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Mitten in Le Mans<br />

1<strong>96</strong>6 schrieb Ford Geschichte, als es mit dem GT40 die 24 Stunden<br />

von Le Mans gewann. Jetzt hat das Petersen Automotive Museum in<br />

Los Angeles auf zwei dieser Autos aus 1<strong>96</strong>7 und 2017, die nebeneinander<br />

geparkt sind, Hologramme gelegt. Im Laufe des 4-minütigen<br />

Erlebnisses „An American Supercar“ verwandeln sich die Wände<br />

des Museums in eine virtuelle Welt an der Rennstrecke. Besucher<br />

können durch die Karosserie blicken, um normalerweise verborgene<br />

Komponenten des Autos zu sehen und zu verstehen, wie sie funktionieren<br />

und wie sie sich über Jahrzehnte technischer Innovationen<br />

entwickelt haben.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 63


ZDF<br />

Der Wow-Moment<br />

Constantin Timm, Creative Producer des ZDF <strong>Magazin</strong> Royale und Preisträger des<br />

Sonderpreises „OPUS AVantgard“ 2022, im Gespräch über den 4D-Auftritt von Woodkid<br />

und wie die Fotogrammetrietechnik dabei sogar Lockdown-Grenzen überwindet.<br />

• Ihr habt im Dezember 2020 zum ersten Mal die<br />

Fotogrammetrietechnik für den 4D-Auftritt eines Musikkünstlers<br />

beim ZDF <strong>Magazin</strong> Royale verwendet. Eigentlich<br />

kommt diese Technologie aus dem Gaming-Bereich.<br />

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, sie aufs<br />

Fernsehen zu übertragen?<br />

In dieser Zeit wurde die Corona-Pandemie wieder sehr<br />

akut. Für unsere Show gab es zwar bereits eine Zusage<br />

des Musikers Woodkid, er konnte aber wegen der Beschränkungen<br />

zur Aufzeichnung nicht von Frankreich<br />

nach Deutschland reisen. Wir wollten den Auftritt trotzdem<br />

ermöglichen, ohne dass es hinterher aussieht wie<br />

ein Zoom-Call. Wir standen dann also im leeren Studio<br />

und sind mehrere Optionen durchgegangen. Aber nichts<br />

davon hat sich richtig oder besonders angefühlt. Und<br />

dann ist plötzlich mein Blick an die Decke gewandert,<br />

in der noch Elemente für die Augmented Reality-Technik<br />

von einer früheren Produktion verbaut waren. Und dadurch<br />

entstand dann das Hirngespinst: „Was wäre, wenn<br />

wir ein 4D-Modell von Woodkid bekommen könnten?“.<br />

• Worin bestand denn dann der Unterschied von Woodkids<br />

Auftritt zu der früheren Produktion?<br />

Wir hatten die AR-Technik damals für eine Show von<br />

„Prism is a Dancer“ mit Jan Böhmermann verwendet.<br />

Dort haben wir aber nur grafische Elemente ins Studio<br />

gesetzt, mithilfe einer für AR-vorbereiteten Kamera. So<br />

entstand eine Live-Visualisierung, die man normalerweise<br />

in der Postproduktion macht. Mit Woodkid hatten wir<br />

jetzt zum ersten Mal den gemeinsamen Auftritt eines<br />

Künstlers mit unserem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld,<br />

obwohl er in Paris und wir in Köln waren.<br />

64 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

• Wie können wir uns diese Produktion vorstellen?<br />

Woodkid wurde circa zwei Wochen vor der eigentlichen<br />

Show in einem Studio in Frankreich aufgezeichnet. Dafür<br />

brauchte es sehr viele Kameras, mit denen sich für<br />

jeden Frame ein 3D-Modell erstellen ließ. Außerdem<br />

hatten wir ein Musikarrangement mit Click, damit auch<br />

die zeitliche Dimension, also die vierte, mit dem, was<br />

das Orchester spielt, übereinstimmt. Das fertige Modell<br />

wurde dann zu uns nach Köln geschickt. Unser Dienstleister,<br />

das Studio von|Berg, hat es anschließend lichttechnisch<br />

aufbereitet, sodass es auch mit unserem Studiolicht<br />

synchronisiert wurde. Dabei haben dann bereits<br />

die Postproduktion des 4D-Modells und die Vorproduktion<br />

unserer Aufzeichnung ineinandergegriffen.<br />

Für die Aufzeichnung in unserem Studio haben wir eine<br />

Kamera mit einem Infrarotsensor ausgestattet. Der<br />

Sensor korreliert mit den Elementen in der Decke, so<br />

dass wir die reale Kamerabewegung und -position auf<br />

den Computer übertragen konnten. So verhalten sich<br />

die Kamerafahrten und Schwenks auch tatsächlich in<br />

der richtigen Relation und Perspektive zum 4D-Modell.<br />

Außerdem haben wir die Kamera und die dazugehörige<br />

Optik vermessen. So ließen sich auch Zooms und<br />

Schärfeverlagerungen im Studio eins zu eins auf das<br />

Modell übertragen. Hätten sich da Ungenauigkeit eingeschlichen,<br />

wären das gedrehte Kamerabild und das<br />

4D-Modell auseinandergedriftet.<br />

• Und anschließend wird über diese spezielle Kameratechnik<br />

das Woodkid-Modell ins Studio projiziert?<br />

Genau! Bei der Aufzeichnung kam dann der Wow-Moment:<br />

Ich selbst sehe die Bühne, auf der niemand<br />

steht. Aber auf unserem Bildschirm sehe ich am<br />

gleichen Punkt einen Musiker, um den die Kamera<br />

schwenkt. Das war schon sehr faszinierend.<br />

ZDF<br />

Making-of 4D Woodkid Performance | ZDF <strong>Magazin</strong> Royale<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 65


ZDF<br />

Woodkid feat. RTO-Ehrenfeld – „Highway 27“ | ZDF <strong>Magazin</strong> Royale:<br />

• Ist so eine besondere Produktion deutlich teurer<br />

als sonst?<br />

Die Ausgangssituation mit der vorhandenen Technik<br />

im Studio war optimal und damit die große Chance für<br />

unseren neuen Ansatz. Viel Initialaufwand und -kosten<br />

waren also bereits geleistet. Denn wegen der vielen Beteiligten<br />

und zusätzlichen Aufzeichnung in Frankreich sind<br />

die Kosten so hoch, dass das im Rahmen unserer Show<br />

und vermutlich im ganzen deutschen Fernsehen mit dem<br />

entsprechenden Budgetrahmen wohl nicht möglich wäre.<br />

Das Projekt ist aber zustande gekommen, weil alle Beteiligten<br />

Interesse daran hatten. Das gilt für uns, die Dienstleister,<br />

für das Musiklabel, aber auch für Woodkid selbst.<br />

• War der sofort Feuer und Flamme für die Idee oder<br />

musstet Ihr Überzeugungsarbeit leisten?<br />

Ich hatte gelesen hatte, dass Woodkid selbst Musikvideoregisseur<br />

für große Stars wie Rihanna und dazu auch<br />

noch ein absoluter Postpro-3D-Mensch ist. Ich war mir<br />

sicher, dass man ihn mit der technischen Umsetzung<br />

nicht nur catchen konnte, sondern er sogar versteht,<br />

was da gerade passiert. Und so war es dann tatsächlich:<br />

Es hat erst sehr lange gedauert, bis wir sein Label<br />

von der Idee überzeugen konnten. Aber als sie ihn dann<br />

endlich persönlich erreicht hat, war er begeistert und es<br />

ging ganz schnell. Witzigerweise wollte er selbst vor einigen<br />

Jahren mal eine ähnliche Idee umsetzen. Damals<br />

war aber die Technik noch nicht so weit. Das hat sich<br />

also sehr glücklich gefügt.<br />

• Wenn man an ZDF <strong>Magazin</strong> Royale denkt, hat man<br />

als erstes Jan Böhmermann im Kopf. Wie hat er auf die<br />

neue Technik reagiert?<br />

Der war fasziniert davon, so wie wir alle. Unser Orchester<br />

übrigens auch. Wie sonst haben wir die Orchestermitglieder<br />

normal aufgezeichnet, aber sie konnten den<br />

Künstler auf der Bühne vor sich natürlich nicht sehen.<br />

Ich habe dann zu unserer Geigerin gesagt: „Schau doch<br />

mal dahin, so als würde da jemand stehen, mit dem<br />

du gerade zusammen musizierst.“ Diesen Moment sieht<br />

man auch im Video.<br />

66 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

• Auch wenn der Begriff „Augmented Reality“ etwas<br />

anderes suggeriert: Letztendlich bleibt es eine Technik.<br />

Wie real wirkt das Ergebnis nun wirklich?<br />

Das Modell hat etwas Artifizielles und sieht wie eine<br />

Computerspielfigur aus. Es ist in der Postproduktion<br />

sogar durch eine Gaming-Engine, die Unreal-Engine,<br />

gegangen. Aber durch das Einleuchten und die Synchronisation<br />

mit unserem Studiolicht, das sich sogar rhythmisch<br />

zur Musik auf ihm bewegt, wird es sehr immersiv.<br />

Dadurch beginnt man zu vergessen, dass wir dort Reales<br />

und Virtuelles vermischen.<br />

• Bei der Premiere einer neuen Technik kann man<br />

sich nicht auf Erfahrungen verlassen. Ist bei der Produktion<br />

etwas mal so richtig schief gegangen?<br />

Rückblickend gab es eigentlich nichts, was so gar nicht<br />

geklappt hat. Wegen der hohen Kosten fängt man an<br />

zu zittern und ist sehr auf den guten Willen aller angewiesen.<br />

Und unser AR-Technikkollege ist am Aufnahmetag<br />

trotz vorheriger Proben nochmal ordentlich ins<br />

Schwitzen gekommen. Am Probetag waren nämlich die<br />

Kran-Operatoren nicht da. Immer wenn wir den Kamerakran<br />

ganz hochfahren wollten, ist das Woodkid-Modell<br />

leider nach hinten gewandert. Die technische Genauigkeit<br />

bei einer bewegten Kamera ist eine andere, als wenn<br />

man es statisch filmt. Das sind eben die Herausforderungen,<br />

wenn man etwas zum ersten Mal macht. (lacht)<br />

• Eure Idee wurde nun mit dem neuen Sonderpreis<br />

„Opus AVantgard“ 2022 ausgezeichnet. Was bedeutet<br />

dieser Preis für euch?<br />

Er bestätigt uns offiziell in der guten Idee, unser Vorhaben<br />

voranzutreiben. Natürlich bestätigt er auch die<br />

Technologie. Ich glaube, dass man mit der Fotogrammetrie<br />

weiter forschen, probieren und arbeiten kann.<br />

Und gleichzeitig bedeutet er für unser Team eine totale<br />

Anerkennung, Musikauftritte besonderer Art in einem<br />

besonderen Rahmen zu denken. Sender wünschen<br />

oder forcieren nicht unbedingt Musik im Fernsehen,<br />

die sich abseits von Popmusik und Castingshows bewegt.<br />

Da ist es eine schöne Bestätigung, sich in solche<br />

neuen Ansätze reinzunerden und Künstler zu finden,<br />

die gerne etwas Neues ausprobieren.<br />

Opus – Deutscher Bühnenpreis<br />

Der Opus – Deutscher Bühnenpreis prämiert seit 1995 herausragende<br />

Persönlichkeiten und Projekte. Der Fokus liegt auf der technischen Umsetzung<br />

von Theater- und Musical-Inszenierungen, Konzerten und Tourneen sowie<br />

Corporate Events. Initiatoren des Ehrenpreises sind der <strong>VPLT</strong> (Verband der<br />

Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der<br />

Veranstaltungs-Centren e.V.) sowie die Messe Frankfurt. Eine Fachjury, bestehend<br />

aus Verbandsmitgliedern, Vertretern der Messe sowie weiterer Branchenexperten,<br />

wählt unter den Einreichungen die Siegerprojekte aus. 2022 geht der Opus an<br />

das Projekt „Dionysus Stadt Open Air“, der neu geschaffene Sonderpreis „Opus<br />

AVantgard“ an „Woodkid @ ZDF <strong>Magazin</strong> Royale“.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 67


ZDF<br />

„Es fühlte sich an wie eine<br />

traditionelle Performance“<br />

Ein Gespräch mit Woodkid über seinen Auftritt als 4D-Modell<br />

bei ZDF <strong>Magazin</strong> Royale.<br />

• Wie war die Aufzeichnung mit der neuen 4D-Technik<br />

für Sie?<br />

Es war ein sehr interessanter Prozess. Vor fast 10 Jahren<br />

haben wir bei einem Auftritt für das Grand Journal<br />

in Frankreich angefangen mit der Technologie zu arbeiten.<br />

Daher bin ich mit dem Verfahren schon vertraut.<br />

Damals war die Technologie aber noch sehr handwerklich<br />

und experimentell. Bei ZDF <strong>Magazin</strong> Royale konnten<br />

wir das Ganze mit professioneller Ausrüstung und<br />

Setup realisieren. Das hat uns eine richtige Performance<br />

ermöglicht. Und die Technik hat sich so schnell weiterentwickelt,<br />

dass diese Performance auch viel fortschrittlicher<br />

war. Gleichzeitig passt sie damit auch sehr<br />

gut zu einigen der Themen und Visionen auf meinem<br />

Album. Intimität und Distanz, Mensch gegen Maschine,<br />

Realität und Fiktion und die Utopie/Dystopie von Technologie<br />

und Fortschritt.<br />

68 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

• Wo liegen die künstlerischen Herausforderungen<br />

bei einer solchen Produktion?<br />

Ich denke, man muss vor allem sehr sachkundig<br />

sein und sich der Möglichkeiten<br />

der Technologie bewusst werden. Es ist<br />

kein Prozess, dereinfach zu händeln ist<br />

Er ist irgendwie auch sehr abstrakt. Viele<br />

haben uns hinterher gefragt, wie wir das<br />

umgesetzt haben. Und selbst wenn man es<br />

vereinfacht, ist es immer noch sehr kompliziert<br />

zu verstehen. Wir sind auch leider<br />

noch nicht an dem Punkt, wo eine richtige<br />

musikalische Interaktion möglich ist. Es<br />

muss noch alles vollständig vorbereitet und<br />

vorhersehbar gemacht werden.<br />

• Haben Sie sich das Ergebnis bei ZDF<br />

<strong>Magazin</strong> Royale angesehen? Was war das<br />

für ein Gefühl, sich dort gemeinsam mit<br />

dem Orchester zu sehen, obwohl es räumlich<br />

getrennt aufgezeichnet wurde?<br />

Ja, das habe ich. Und ich war sehr beeindruckt<br />

von der Qualität der Augmented Reality.<br />

Es fühlte sich an wie eine traditionelle<br />

Performance.<br />

So, wie wir es gemacht haben, waren das<br />

Orchester und ich immer noch räumlich<br />

voneinander getrennt und distanziert. Aber<br />

dabei schwangen die Covid-Zeit und ihre<br />

Beschränkungen in der Performance mit,<br />

was für mich künstlerisch interessant war<br />

und meiner Meinung nach die richtigen<br />

Themen in Frage stellte. Da die volumetrische<br />

Erfassung technisch noch entwickelt<br />

werden muss, sind wir noch weit von einer<br />

Echtzeit-Performance gemeinsam mit dem<br />

Orchester entfernt – obwohl die AR-Dimension<br />

ja bereits in Echtzeit abläuft. Es<br />

ist aber sehr vielversprechend und aufregend,<br />

wie es erst sein wird, wenn die volumetrische<br />

Erfassung schließlich zu einem<br />

vollständigen Echtzeit-Prozess wird. Dann<br />

werden die Möglichkeiten zur Interaktion<br />

endlos sein.<br />

Universal Music<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 69


Wie lassen sich Veranstaltungen<br />

in Zukunft gestalten?<br />

Deutschland ist als Tagungs- und Kongressstandort international auf den Spitzenplätzen.<br />

Damit das künftig im Wettbewerb auch so bleibt, haben sich 2015 das GCB<br />

German Convention Bureau, der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-<br />

Centren mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

zusammengetan und den Innovationsverbund „Future Meeting Space“ ins Leben<br />

gerufen. Ihr Ziel: Die Experten wollen Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche<br />

analysieren, systematisieren und so Erfolgskonzepte für die Zukunft entwickeln.<br />

Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Wie lassen sich zukünftige Veranstaltungen<br />

gestalten, Bedürfnisse von Teilnehmern besser berücksichtigen und alle am<br />

Prozess Beteiligten mit ihren speziellen Anforderungen einplanen?<br />

Inzwischen liegen erste Erkenntnisse aus den Studien vor:<br />

70 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

1. Hybridität<br />

Hybride Veranstaltungen werden zunehmen, auch wenn<br />

zurzeit eine Sehnsucht nach physischem Kontakt und<br />

Interaktion besteht. Denn Hybridität bietet mehr Gestaltungsvielfalt<br />

und Entwicklungspotentiale.<br />

2. Kurzfristigkeit<br />

Die inhaltliche Ausrichtung von Veranstaltungen wird<br />

deutlich zunehmen. Sie müssen dann stattfinden, wenn<br />

ein Thema brisant ist und flexibel auf aktuelle Geschehnisse<br />

reagieren. Auch kürzere Innovationszyklen fordern<br />

kurze Vorbereitungszeiten.<br />

4. Flexibilität<br />

Unterschiedliche Gruppengrößen mit unterschiedlichen<br />

Formaten brauchen unterschiedlich große Räume mit<br />

veränderbaren Settings sowie intuitiv bedienbarer und<br />

individuell buchbarer Ausstattung.<br />

5. Reichweite<br />

Aufgrund der Hybridität wird es möglich sein, sowohl<br />

überregional als auch international eine Community für<br />

und rund um eine Veranstaltung aufzubauen. Das verändert<br />

auch die räumliche Komponente und erweitert die<br />

geographische Reichweite.<br />

3. Zeiteffizienz<br />

Entweder Anreisezeit und Veranstaltungsdauer werden<br />

kurzgehalten. Oder man schafft eine Möglichkeit, um<br />

die Zeit bei Veranstaltungen auch für das Tagesgeschäft<br />

zu nutzen.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 71


6. Partizipation<br />

Partizipation wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle<br />

einnehmen. Dabei muss klar zwischen der Teilhabe vor<br />

Ort beziehungsweise am Event selbst, im Sinne von Interaktion,<br />

und der Partizipation an der Programmgestaltung<br />

im Vorfeld differenziert werden. Teilnehmer wollen<br />

bei Veranstaltungen aktiver agieren und mitgestalten.<br />

7. Erlebnis<br />

Die Veranstaltung der Zukunft muss ein Erlebnis für die<br />

Teilnehmer sein und Emotionen wecken, die nachhaltig<br />

in Erinnerung bleiben. Gerade in Bezug auf die zeitliche<br />

Ausweitung wird dies immer essenzieller, um Kunden<br />

langfristig an ein Event und die damit verbundene Organisation<br />

und Marke zu binden. Wer die Identifikation<br />

mit einer Marke anstrebt, braucht diese Authentizität.<br />

9. Angebot<br />

Die aktuellen Entwicklungen führen zu einem breiteren<br />

Veranstaltungsangebot, die Konkurrenz wird immer größer<br />

und gut vermarktete Veranstaltungen verdrängen<br />

andere.<br />

10. Nachhaltigkeit<br />

Teilnehmer legen mehr Wert auf die CO2-Neutralität<br />

und damit den ökologischen Fußabdruck einer Veranstaltung.<br />

11. Sicherheit<br />

Der wachsenden Sensibilität bei personenbezogenen<br />

Daten muss genauso Rechnung getragen werden wie<br />

der Reise- und Aufenthaltssicherheit.<br />

8. Marketingmix<br />

Wegen dieser Inszenierung und Bindung werden Veranstaltungen<br />

ein wichtiges Marketinginstrument im<br />

Kommunikationsmix von Organisationen bleiben, um<br />

Produktabsatz und Aufbau einer Community zu fördern.<br />

72 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


Live-online Seminare<br />

Meister*innen Updates<br />

Lernen im Fernen<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Präsenzseminare<br />

Deutsche Event Akademie GmbH<br />

Tel. +49 (0) 511 270 747 71<br />

www.deaplus.org/<strong>VPLT</strong>


Die Forscher im digitalen Raum<br />

Virtual Reality schafft nicht nur innovative Welten, sondern kreiert auch neue<br />

Geschäftsmodelle für Unternehmen. Seit 2019 forschen daher im Forschungs- und<br />

Transferzentrum (FTZ) „Digital Reality“ Prof. Dr. Roland Greule mit seinem Team<br />

und externen Partnern in den Bereichen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR)<br />

und Mixed Reality (MR). Greule ist Professor an der HAW Hamburg im Department<br />

Medientechnik und der Initiator und Leiter des FTZ. Im Hamburger Kreativspeicher<br />

M28 kommen dafür Wirtschaft und Forschung zusammen.<br />

Transfer von Technologie<br />

Studierende aus dem Masterstudiengang „Digital<br />

Reality“ der HAW Hamburg lernen in der Speicherstadt<br />

dafür den umfassenden Umgang mit den neuen<br />

Technologien und Arbeitsformen im Rahmen der<br />

Praxisprojekte. Ihr Know-how können sie danach<br />

direkt in die Wirtschaft tragen und dort die Digitalisierung<br />

vorantreiben.<br />

„Wir arbeiten an der HAW Hamburg seit fast zehn Jahren<br />

an den Schnittstellen von Medientechnik und Medieninformatik,<br />

Design und Informationswissenschaften“,<br />

sagt Greule. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass<br />

interdisziplinäre Projektteams aus Studierenden und<br />

Absolventen häufig zur erfolgreichen Unternehmensgründung<br />

führen. So sollen neue Kollaborationsformen<br />

und Arbeitsweisen im Rahmen von Projekten getestet<br />

werden. Die Entwicklung von Prototypen und ihre direkte<br />

Anwendung macht die Vorteile der Digitalisierung<br />

für Unternehmen sichtbar und erlebbar.“ Startups setzen<br />

dann im Transfer um, was die Studierenden ein paar<br />

Meter entfernt erarbeiten und erforschen. Theorie und<br />

Praxis werden so miteinander verzahnt.<br />

Natürlich lassen sich viele Ergebnisse der praxisnahen<br />

Forschung für Veranstaltungen nutzen: „Wir<br />

simulieren zum Beispiel an der Uni am Zentrum<br />

Licht in unterschiedlichen Umgebungen mit Hilfe<br />

von Virtual Reality“, so Greule. „Wir stellen uns Fragen<br />

wie: Wie kann man virtuelles Licht sehen? Wie<br />

kann man eine virtuelle Brille mehrere Stunden bei<br />

einem Konzert nutzen? Wie muss womöglich das<br />

Storytelling eines Events deshalb anders aufgebaut<br />

werden?“<br />

Ein Pluspunkt: Soft- und Hardware für Virtual Reality<br />

sind inzwischen deutlich billiger und das Handling<br />

der Geräte immer unkomplizierter. „Brillen für<br />

Virtual Reality waren früher recht teuer, werden jedoch<br />

immer günstiger“, so Greule. „Auch die Game-Industrie<br />

hat während Corona einen sehr großen<br />

Zulauf bekommen. Als wir zum Start des FTZ von<br />

hybriden Events sprachen, wurden wir komisch beäugt.<br />

Heute nicht mehr. Denn hybride Veranstaltungen<br />

können für unsere Branche eine Chance sein.“<br />

HAW Hamburg – Forschungs- und Transferzentrum DIGITAL REALITY<br />

74 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Speicherstadt Digital –<br />

Visualisierte Geschichte<br />

Originalgetreue Modellierung des<br />

Kesselhauses und der Maschinenzentralstation<br />

als interaktives 3D-Model.<br />

Mit VR-Anwendung und immersiven<br />

Sounddesign die Speicherstadt<br />

von vor 100 Jahren erleben.<br />

Entwicklung einer<br />

AR-App „Lindley“<br />

Gestaltet und entwickelt wurde eine interaktive,<br />

aufwändig modellierte 3D-Mixed<br />

Reality Figur des britischen Ingenieurs<br />

William Lindley. Lindley revolutionierte die<br />

Grundwasserversorgung in Hamburg. Das<br />

Ziel der App war das Interesse für<br />

historische Themen bei einem<br />

breiteren, vor allem jüngeren<br />

Publikum zu wecken.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 75


Zur AUMA-Dokumentation<br />

Welches Potenzial hat<br />

Virtual Reality auf Messen?<br />

Einsatzpotenziale der Virtual Reality (VR) Technologie als Live-Kommunikationsinstrument auf<br />

Messen – diese hat Melany Sibal bereits 2018 während ihrer gleichnamigen Masterarbeit an<br />

der TU Chemnitz untersucht. Seitdem setzt sie die innovative Technologie verstärkt auf Events<br />

in B2B und B2C ein. Wir sprechen mit ihr über ganz Reales in dieser Welt des Virtuellen.<br />

• Wo liegt das besondere Potenzial von Virtual Reality<br />

auf Messen und Events?<br />

Mit ihr sprechen Sie das Sensorische, also Visuelles,<br />

Auditives und Haptisches, aber auch Emotionen und<br />

Intellekt an. Das macht sie zu einem unfassbar spannenden<br />

und neuen Instrument in der Kommunikation.<br />

Vor allem im Bereich des Storytellings ist noch sehr<br />

viel Luft nach oben. Besucher sind nach einem langen<br />

Tag mit vielen Meetings und Flyern irgendwann<br />

ganz froh, wenn sie eine VR-Brille aufsetzen können<br />

und mal etwas Neues sehen. Wir haben zum Beispiel<br />

für einen Kunden aus dem Medizinbereich eine Virtual<br />

Reality konzipiert. So konnte man die neue Zusammensetzung<br />

seines Medikaments spielerisch herausfinden.<br />

Aber auch die Planung eines Messestandes<br />

und sein Raumgefühl lassen sich vorab virtuell zeigen.<br />

Häufig können sich Auftraggeber bestimmte Inhalte<br />

nicht so vorstellen, wie wir als Messebauer. Wie<br />

zum Beispiel der Unterschied zwischen einer 3 Meter<br />

und einer 5 Meter Wand. Virtual Reality vermindert<br />

das Risiko einer kurzfristigen Änderung vor Ort, senkt<br />

Kosten, erhöht Planungssicherheit und nimmt gleichzeitig<br />

die Bedenken vor dieser neuen Technologie.<br />

76 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

• Ihre Masterarbeit haben Sie 2018 und damit noch<br />

vor Corona geschrieben. Was hat sich seitdem verändert?<br />

Ich hatte darin bemängelt, dass die relationale Komponente<br />

von Virtual Reality, also die Beziehung der<br />

Benutzer untereinander, noch ausbaufähig ist. In der<br />

Hinsicht hat sich viel getan. Es gibt mittlerweile eigene<br />

VR Chats und Facebook Rooms, wo man mit<br />

allen Menschen auf der Welt kommunizieren kann.<br />

Diese Komponente kann man heute also noch stärker<br />

nutzen.<br />

Allerdings haben wir durch die vielen Video-Calls jetzt<br />

die Situation, dass gerade das reale Erleben wieder zu<br />

etwas Besonderem wird. Die Virtual Reality kann und<br />

muss nun diese persönlichen Gesprächen um einzigartige<br />

Erlebnisse ergänzen. Wenn sich die Technik der<br />

Virtual Reality diesen Platz zurückerobern will, muss<br />

sie nun schon ganz einzigartige Erlebnisse schaffen.<br />

• Wie setzt man Virtual Reality professionell ein, damit<br />

sie am Ende erfolgreich wirkt?<br />

Sie müssen das Standpersonal gut schulen, damit keine<br />

technischen Fauxpas passieren. Hilfreich ist eine<br />

Ersatz-VR-Brille bei technischen Problemen. Und Sie<br />

sollten nicht zu sparsam sein. Die günstigen Head<br />

Mounted Displays-Modelle, bei denen man nur das<br />

Mobiltelefon verwendet, erreichen nie die Qualität der<br />

kostspieligeren Varianten, die über den Rechner laufen.<br />

Den größten Erfolg erreichen Sie, wenn die VR auf das<br />

konkrete Produkt oder die Marke eingeht. Sie muss also<br />

an die Inhalte gebunden oder gebrandet sein. Nur dann<br />

entfaltet sie ihr volles Potenzial. Demo-Spiele aus dem<br />

Steam-Store ohne Produktbezug sind zwar kurze Zeit<br />

lustig. Sie sorgen aber nicht dafür, dass Ihr Produkt im<br />

Gedächtnis bleibt. Da müssen Sie kreativ werden und<br />

sich überlegen, mit welcher Strategie die Virtual Reality<br />

Ihr Produkt oder Ihre Botschaft am besten unterstützt.<br />

Melany Sibal<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 77


Meetingformate:<br />

Von analog bis virtuell<br />

Die Forscher von „Future Meeting Space“ sind Formaten auf die Spur gegangen,<br />

die künftig die Meetingbranche prägen werden. Identifiziert haben sie die sechs<br />

Szenarien „Interaktives Forum“, „Räumlich-verteilter Kongress“, „Co-Working<br />

Kongress“, „Analoger Kongress“, „Hybrider Kongress“ und „Virtual goes Real“.<br />

Unter die Lupe genommen haben sie dabei auch einzelne Faktoren wie Interaktion,<br />

Zeit, Flexibilität, Sicherheit, Kurzfristigkeit und Erlebnis.<br />

1. Interaktives Forum<br />

Eine Veranstaltung mit 50 bis 200 Gästen startet mit einem gemeinsamen frontalen Vortrag, danach werden<br />

einzelne Themengebiete in Kleingruppen bearbeitet. Die Interaktion der Teilnehmender steht im Vordergrund.<br />

2. Räumlich verteilter Kongress<br />

Mehrere regionale Veranstaltungen finden an mehreren Standorten gleichzeitig und gleichberechtigt statt.<br />

Eine Übertragung und somit auch Kommunikation sind gewährleistet. Dieses Szenario punktet vor allem mit<br />

Zeiteffizienz, Sicherheit und Erlebniskreation.<br />

78 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 79


3. Co-Working-Kongress<br />

Eine mehrtägige Veranstaltung gibt genug Raum und Zeit, um ein nachhaltiges Netzwerk aufzubauen, zu pflegen<br />

und trotzdem notwendige Arbeiten des Berufsalltags zu erledigen. Kurzfristigkeit und Zeiteffizienz machen den<br />

Reiz dieses Szenarios aus.<br />

4. Analog total<br />

Die analoge Veranstaltung findet bewusst an einem abgeschiedenen Ort statt. Ziel ist die Fokussierung auf die<br />

Inhalte. Die Anbindung an die Außenwelt spielt keine Rolle. Ein Szenario, das vor allem die Anforderungen an<br />

Sicherheit und Erlebnis abdeckt.<br />

80 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


5. Hybride Veranstaltung<br />

Eine reale Veranstaltung wird zusätzlich in den virtuellen Raum verlegt. Die Existenz einer virtuellen Parallelwelt<br />

ermöglicht es den Teilnehmern, sowohl physisch als auch digital anwesend zu sein. Das Szenario ist<br />

deshalb besonders zeiteffizient und erlebnisreich.<br />

6. „Virtual goes real“<br />

Eine ausschließlich in sozialen Medien existierende Community trifft sich außerhalb der Netzwerke, um persönlich<br />

und direkt in Kontakt zu treten. Ein Szenario, das Interaktionselemente mit Kurzfristigkeit und Erlebniswerten<br />

vereint.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 81


Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)<br />

Durchgeschwurbelt<br />

nach dem Tal der Tränen<br />

„Die Hoffnung nach der Krise“ – so lautet der Titel des aktuellen Buchs<br />

von Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. Wir sprechen mit ihm<br />

über vier verschiedene Phasen von Krisen, einen Perspektivwechsel für<br />

innovative Eventformate und die Suche nach dem Sinn der Arbeit.<br />

• Wie geht es Ihnen zurzeit in der Corona-Pandemie?<br />

Ich mache wohl die Erfahrung wie viele Menschen.<br />

Wenn man sich nicht von Panik und schlechter Laune<br />

anstecken lässt, tun sich verblüffende Möglichkeiten<br />

auf. Vieles macht man leichter und einfacher als vorher.<br />

Ich habe viel Zeit zum Schreiben und Gärtnern<br />

gefunden.<br />

Es kann bei mir eine Ausnahme sein, aber erstaunlicherweise<br />

hat es die Ökonomie nicht sehr beeinflusst. Man<br />

denkt oft, dass es schlimmer kommt, als es wirklich ist.<br />

• In Ihrem aktuellen Buch „Die Hoffnung nach der<br />

Krise“ gehen Sie auf unterschiedliche Phasen von Krisen<br />

ein. Können Sie die genauer beschreiben?<br />

Die Psychologin Elisabeth Kübler-Ross beschrieb die<br />

Trauerphasenlogik. Ihre vier Phasen kann man auf Krisen<br />

anpassen. Erstmal Schock, wenn so etwas wie Corona<br />

eintritt, ist man völlig geplättet, weil man sich das gar<br />

nicht vorstellen konnte. Dann gibt es eine euphorische<br />

Widerstandsphase. Die erlebten wir vor anderthalb Jahren<br />

im Frühjahr, als die Leute gesagt haben, wir lassen<br />

uns nicht klein kriegen und verhalten uns solidarisch.<br />

82 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Dann beginnt das lange Tal der Tränen, in dem man die<br />

Fassung verliert. Es bauen sich Klage- und Angstmuster<br />

auf, es gibt Bezichtigungen und das Geschimpfe. Und<br />

dann kommt die Form der Akzeptanz und Wiedergeburt.<br />

Man kann sich nicht mehr an der Negativität festklammern.<br />

Plötzlich entstehen die verblüffenden Effekte, die<br />

es in Krisen historisch immer gab.<br />

• Welche sind das?<br />

Gerade in Pandemien hat stark ein gesellschaftlicher<br />

Wandel stattgefunden. Nach der Pest begann die<br />

Renaissance. Nach den Cholera-Epidemien im 18. und<br />

19. Jahrhundert wurden aus Slums unsere lebenswürdigen<br />

Städte. Pandemien hinterlassen Veränderungen im<br />

menschlichen Verhalten. Das kann man sich während<br />

der Krise allerdings nicht vorstellen. Jetzt fürchten wir<br />

uns noch furchtbar vor den Menschen, die sich besonders<br />

fürchten und das schlägt in Aggression um. Aber<br />

das spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr. Solche<br />

Krisen verändern gesellschaftliche Grundstrukturen,<br />

Verhaltenssysteme, Denksysteme oder Fühlsysteme.<br />

• Ich tröste mich in Krisen, dass sie zwar wie ein<br />

Waldbrand alles vernichten und alles für immer verloren<br />

ist. Aber es wächst etwas spannend Neues, auf das man<br />

sich freuen kann. Können Sie vergleichbar Positives in<br />

unserer Gesellschaft entdecken?<br />

Erstmal zurück zur Allegorie des Waldbrands. Untersuchungen<br />

belegen, dass wer zwanghaft jedes kleine<br />

Feuer erstickt, irgendwann den richtig großen Waldbrand<br />

riskiert. Das ist eine alte Weisheit der Urvölker.<br />

Die Aborigines legen regelmäßig Feuer in der Wüste,<br />

damit sich von dem vielen Gestrüpp nicht immer mehr<br />

bildet. Sie vermeiden so den richtig großen Brand, den<br />

wir jetzt erlebt haben. Das ist auch eine wunderbare<br />

Metapher für das menschliche Leben. Ohne Krisen<br />

können wir uns nicht verändern, sondern klammern<br />

immer am Alten fest, fahren in dieselbe Richtung –<br />

und das führt zum Entgleisen.<br />

Wer will kann nach einem Perspektivwechsel die gesamten<br />

Systeme unserer Kultur und Gesellschaft analysieren.<br />

Ich fange nur mal mit der Arbeitswelt an.<br />

Wir kommen aus einer Welt im Prä-Corona, in der eini-<br />

ge Tätigkeiten im Grunde genommen überflüssig waren<br />

und schlecht bezahlt wurden. In der haben sich immer<br />

mehr diese sehr hässlichen Billiglohnsektoren gebildet<br />

und Menschen wurden ausgebeutet. Und plötzlich wachen<br />

wir in einer Gesellschaft auf, in der qualifizierte<br />

Arbeit und das Können unglaublich gefragt sind. Es gibt<br />

kein Unternehmen mehr, das nicht verzweifelt Leute<br />

und Talente sucht. Denken Sie mal an Handwerker, die<br />

heute praktisch jeden Preis verlangen können.<br />

Epidemien wie Corona beschleunigen das Suchen<br />

nach Sinn. Das Erlebnis ist so existenziell, dass sich<br />

die Leute fragen: Sag mal, muss ich mir das antun?<br />

In Amerika nennt man das gerade The Great Resignation.<br />

Pro Monat kehren rund fünf Millionen Menschen<br />

nicht mehr an ihre alten Arbeitsplätze zurück,<br />

weil sie sich anders orientieren, selbständig machen<br />

und improvisieren. Krisen holen nicht jeden aus alten<br />

Gewohnheiten heraus, aber doch viele. Das sehen Sie<br />

überall. In der Pflege bis in den Kulturbereich fragen<br />

die sich: Vielleicht müssen wir auch mal etwas anderes<br />

und nicht immer dasselbe machen? Das führt dann<br />

zu einem positiven Schwurbel. Wenn man Schwurbel<br />

als die Bindung neuer Verbindungen begreift, dann<br />

schwurbelt uns eine Krise so richtig durch.<br />

• Die Veranstaltungswirtschaft ist von der Corona-<br />

Pandemie am härtesten betroffen. Wie kann ein solcher<br />

Wirtschaftszweig die Hoffnung aufrechterhalten?<br />

Naja, jetzt Sie mit dieser Frage wieder in die Klagephase<br />

zurückgerutscht. Wem geht es denn nicht furchtbar?<br />

Den Gastwirten, den Mitarbeitern in der Automobilindustrie,<br />

es geht immer allen ganz furchtbar. Vielleicht<br />

sollten wir diesen Modus verlassen und die Lage<br />

betrachten. Natürlich sind Menschen nahe Branchen<br />

durch die Krise am meisten betroffen. Das ist nun mal<br />

so. Ich verdiene als Vortragsreisender mein Geld und<br />

habe praktisch alle meine klassischen Jobs verloren.<br />

Aber gleichzeitig ist eine neue virtuelle Branche entstanden,<br />

die rasend wächst. Auch ich habe viele Vorträge<br />

virtuell gehalten, obwohl ich mich nach der physischen<br />

Bühne sehne. Es ist interessant, was allein im<br />

kreativen Bereich für Software oder neue Arbeitsformate<br />

entstanden sind. Gerade diese Szene sollte sich<br />

auszeichnen, dass sie kreativ reagiert.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 83


Das funktioniert nicht überall. Einem Großteil ist aber<br />

durch staatliche Transfers geholfen worden. Menschen,<br />

die dennoch durch die Lücken fallen, müssen sich etwas<br />

Neues einfallen lassen. Ihr Wertschöpfungskonzept war<br />

vielleicht nicht resilient genug und sie hatten eigentlich<br />

schon vor der Krise ein Problem. Drastisch formuliert:<br />

Wer zum Beispiel als Hotelier früher schon eine miese<br />

Küche hatte und Bedürfnisse der Kunden nicht beachtete,<br />

ist im Ausleseprozess vom Markt verschwunden.<br />

Diejenigen dagegen, die über einen Grundimpuls zur<br />

Innovation verfügen, werden sich auch neu erfinden. Es<br />

ist der Einbruch der Wahrheit in eine Scheinwirklichkeit,<br />

in der wir vorher gelebt haben. Das ist für einige Marktteilnehmer<br />

schwierig und für andere lehrreich.<br />

Trotz des großes Nachholbedürfnisses zum Abfeiern<br />

werden aber künftig exzessive Partys, teures Fingerfood<br />

auf Veranstaltungen oder die gradlinige Vermehrung von<br />

Events nicht mehr in diesem Umfang stattfinden. Die<br />

Frage von Qualität spielt eine größere Rolle. Firmen hinterfragen<br />

mehr, ob eine Businesskonferenz wirklich nötig<br />

ist und die Wachstumsraten, die wir so selbstverständlich<br />

erwarten, kommen vielleicht nicht wieder. Es war auch<br />

sinnvoll, dass wir mal in den Himmel gucken und feststellen:<br />

Moment mal, da fliegen weniger Flugzeuge, aber<br />

vielleicht ist das auch nicht so falsch. Entweder müssen<br />

wir Flugzeuge erfinden, die die Umwelt nicht verschmutzen,<br />

oder es wäre nicht schlecht, weniger zu fliegen.<br />

• Es wird gern gefordert, nicht immer mehr und größer<br />

zu produzieren. Aber wenn etwas nicht mehr wächst, so<br />

wie Ihre Pflanzen im Garten, stirbt es doch?<br />

Genau, aber wenn Sie in Ihrem Körper unbegrenztes<br />

Wachstum haben, dann ist das keine gute Mitteilung,<br />

oder? Das heißt dann nämlich Krebs. Deshalb stellt sich<br />

die Frage nach der Art von Wachstum. Wir reden dann<br />

zum Beispiel über Kreisläufe. Wir können Events qualitativ<br />

so gestalten, dass sie, metaphorisch gesprochen,<br />

gesünder sind. In einer anderen Denkweise befindet<br />

man sich dagegen in dem Zwang, dass wir irgendwann<br />

immer mehr Öl verbrennen müssen, weil es gar nicht<br />

mehr anders geht. Eine Gesellschaft muss nicht immer<br />

durch materielle Formen oder Produkte, sondern kann<br />

auch durch mehr Services, mehr Dienstleistung, mehr<br />

Zuneigung wachsen.<br />

• Digitalisierung und Nachhaltigkeit kommen zurzeit<br />

als drängende Trends hinzu. Was würden Sie Unternehmen<br />

raten, um sich für die Zukunft gut aufzustellen?<br />

Erst mal würde ich alle schnell gemachten Ratschläge<br />

am Telefon oder in Interviews ablehnen, weil das Blödsinn<br />

ist. Eine Standup-Beratung macht keinen Sinn,<br />

weil die Anbieter in der Unterhaltungsbranche ein gigantisches<br />

Spektrum abdecken. Im Grunde muss man<br />

das eigene Wertschöpfungskonzept hinterfragen, und<br />

zwar bevor man pleitegeht. Sie müssen verstehen, wie<br />

sich der Markt und Bedürfnisse verändern, rechtzeitig<br />

die Kurve kriegen und dann mit Innovation und neuen<br />

Formaten den Trend sogar mitgestalten. Denken Sie mal<br />

an Messen. Braucht es hier immer mehr Stände und<br />

körperliche Erschöpfung am Ende des Tages? Die Präsentationsmesse<br />

hat sich im Format überlebt. Da wird<br />

es neue hybride Formen geben, so kostbar die persönliche<br />

Begegnung auch ist. Wer diese neuen Angebote<br />

gestaltet, ist der Marktgewinner.<br />

Jedem Trend folgt außerdem ein Gegentrend, der lukrativer<br />

sein kann. In den vergangenen 20, 30 Jahren<br />

standen Spaß und Entertainment im Vordergrund. Jetzt<br />

erleben wir die Digitalisierung, in der menschliche Beziehungen<br />

abstrakter und verdateter werden. Ich glaube<br />

aber nicht, dass die Menschen wirklich in den virtuellen<br />

Raum des Metaverse wollen. Sie möchten ihre<br />

Menschlichkeit leben. Das führt zu mehr qualifizierten<br />

Begegnungen. Hier hat die Eventbranche einen ewigen<br />

Charakter, weil sie dieses Bedürfnis bedient.<br />

• Worauf freuen Sie sich nach Corona?<br />

Ich kann inzwischen gut mit einer Maske leben und bin<br />

da weniger paranoid. Wir sollten uns Gedanken machen,<br />

wie wir Streit in der Gesellschaft besser ritualisieren und<br />

moderieren. Auf vollkommen blödsinnige Streitdebatten<br />

im Fernsehen, wo man sich nur im Kreis dreht und verbal<br />

verprügelt, kann ich gut verzichten. Das waren die<br />

falschen Events.<br />

www.horx.com<br />

84 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Buchverlosung<br />

Unter allen Teilnehmenden<br />

verlosen wir bis zum<br />

19. Mai 2022 ein Exemplar.<br />

Alle Informationen dazu unter<br />

www.vplt.org/buchverlosung/horx<br />

Krisen können Ökonomien von innen<br />

heraus verändern, neue Epochen einleiten<br />

und Kultursysteme neu konfigurieren.<br />

Beispiele sind die Renaissance, die<br />

Aufklärung, das industrielle Zeitalter, die<br />

Konsumgesellschaft, die POP-Ära und<br />

anderes. Viele dieser Epochen hatten<br />

ebenfalls symbolische Auslöser, die etwas<br />

zum Durchbruch brachten, was latent<br />

bereits in der Gesellschaft vorhanden<br />

war. Die Coronakrise beendet die Ära der<br />

ungebremsten Erhitzung und Beschleunigung,<br />

des Steigerungswahns der letzten Jahrzehnte<br />

und der entfesselten Industrialisierung.<br />

Dieses Buch von Matthias Horx knüpft an<br />

„Die Zukunft nach Corona“ an, ohne eine<br />

Corona-Bilanz zu sein. Es kreist erneut um<br />

den Begriff der RE-GNOSE, der zu einer<br />

Art Kultbegriff geworden ist. Es zeigt die<br />

aktuellen Mindshifts und erklärt, wie sich die<br />

Zukunft in uns immer wieder neu erfindet.<br />

www.horx.com/buecher<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 85


Real, digital oder hybrid –<br />

die Zukunft von Messen<br />

• Messen finden schon immer onsite<br />

statt, häufiger nun aber auch digital.<br />

Wie nehmen Sie aktuell die Situation<br />

und die Herausforderungen wahr?<br />

• Werfen Sie mal einen Blick in<br />

die Zukunft – wie sehen Messen<br />

in 10, 20 Jahren aus?<br />

„Messen sind<br />

immer im Wandel“<br />

Steffen Schulze<br />

Leiter Bereich Kommunikation und Marketing,<br />

AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft<br />

• Innovative Messe-Events mit digitalen, auch virtuellen,<br />

Erweiterungen waren schon vor der Pandemie<br />

im Kommen. Die Digitalisierung stärkt Messeveranstalter<br />

dabei, zusätzliche Werte für Aussteller und<br />

Besucherinnen zu schaffen, sei es beim Community-Building<br />

oder bei Co-Creation. Die Verknüpfung<br />

von realen und digitalen Elementen ermöglicht es, die<br />

Vorteile beider Formate zu verbinden. Digitale Lösungen<br />

erhöhen die Reichweite, die Messe vor Ort punktet<br />

durch persönliche Kontakte und Live-Erlebnisse.<br />

Die Präsenzmesse wird zum Höhepunkt der digitalen<br />

Verlängerung.<br />

• Ganz klar, künftig werden Messen höhere digitale<br />

Anteile haben. Hybrid-Veranstaltungen sprechen ganz<br />

neue Zielgruppen an, können Aussteller und Besucher<br />

beteiligen, die für einen ersten Eindruck nicht<br />

anreisen würden. Da hat sich viel getan. Das ist gut<br />

so. Aber schon 2012 hat keine Messe stattgefunden<br />

wie 2002, keine Messe 2032 wird sein wie eine in<br />

diesem Jahr – Corona nicht mitgedacht. Messen sind<br />

immer im Wandel. Nichts bleibt, wie es ist. Mehr<br />

denn je geht es jedoch um Vertrauen, um Markenpflege,<br />

um überzeugende Präsentation von Innovationen.<br />

Hier zählt Präsenz, hier zählt der Mensch! Neue<br />

Bindung, innovative Kooperation und langfristige Beziehung<br />

entstehen durch Begegnung: Im Paket gibt’s<br />

das nur auf echten Messen.<br />

86 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Das Bedürfnis<br />

nach persönlicher<br />

Kommunikation<br />

• Messen sind Live-Medien. Sie leben davon, persönliche<br />

Begegnung in einem spannenden, innovativen<br />

Umfeld zu ermöglichen und sind daher eine einzigartige<br />

Plattform für Geschäftsbeziehungen – egal ob alt oder<br />

neu. Im digitalen Umfeld können Messen diese Stärken<br />

nicht ausspielen. Hierfür fehlt der persönliche, vertrauensvolle<br />

und verbindliche Umgang miteinander. Durchgeführte<br />

Digitalformate haben in keinster Weise an den<br />

Erfolg von Präsenzmessen anknüpfen können. Menschen<br />

haben das Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation.<br />

Wolfgang Marzin<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung, Messe Frankfurt GmbH<br />

Beziehungen pflegen<br />

• Die Corona-Pandemie hat uns – genauso wie die<br />

gesamte Veranstaltungsbranche – hart getroffen. Dennoch<br />

waren wir in den vergangenen zwei Jahren in der<br />

Lage, an unseren weltweiten Standorten mit neu entwickelten<br />

digitalen und hybriden Veranstaltungsformaten<br />

starke und sichere Plattformen auszurichten. Da wir<br />

vor der Pandemie bereits seit zwei Jahrzehnten verstärkt<br />

in unser digitales Serviceangebot rund um unsere<br />

Präsenzmessen investiert hatten, konnten wir unseren<br />

Kundinnen und Kunden während der anhaltenden Kontaktverbote<br />

maßgeschneiderte digitale Ergänzungsformate<br />

anbieten, hybride Events oder auch ganzjährlich<br />

nutzbare digitale Orderplattformen.<br />

• Die Digitalisierung ist aber nun mal nicht mehr<br />

aufzuhalten. Es kommt auf die richtige Mischung an.<br />

Hier zeigt sich, dass digitale Ergänzungen Präsenzmesseformate<br />

wirkungsvoll unterstützen können. Hierbei<br />

ist jedoch zu beachten, dass die Messe im Mittelpunkt<br />

bleibt. Alle Kommunikationsmaßnahmen im Vorfeld und<br />

Umfeld sollten immer auf das Highlight hinführen. Dies<br />

stärkt aktuell die noch schwierige internationale Reichweite,<br />

wird dann aber in Zukunft als gelernter Bestandteil<br />

nicht mehr wegzudenken sein.<br />

Henning Könicke<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

FAMA Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.<br />

• Die zwangsweise Verlagerung von Veranstaltungen<br />

in den digitalen Raum hat unserer Branche wie unter<br />

dem Brennglas deutlich gemacht, dass die physische<br />

geschäftliche Begegnung auf unseren Messen vor Ort<br />

maßgeblich ist für den Geschäftserfolg. Wir hören von<br />

vielen Kunden, dass die Rolle von Veranstaltungen als<br />

Ort des Aufbaus und der Pflege internationaler Beziehungen<br />

eine persönliche, physische Interaktion voraussetzt.<br />

Der digitale Faktor wird zwar auch in der Zukunft<br />

fester Bestandteil unserer Präsenzmessen bleiben und<br />

eine wertvolle Bereicherung sein, aber nachhaltiger Vertrauensaufbau,<br />

Konkurrenzbeobachtung, haptisches Erfahren<br />

von Produkten bleiben nur vor Ort möglich.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 87


Neuerfindung im „New Normal“<br />

Ein Gespräch mit Prof. Dr. Cornelia Zanger von der Technischen Universität<br />

Chemnitz, über Digitalisierungsschübe in der Event- und Messebranche,<br />

innovative Konzepte und neue, daraus folgende Geschäftsmodelle.<br />

• Die Veranstaltungswirtschaft ist von der Corona-Pandemie<br />

am härtesten betroffen. Jetzt revolutioniert<br />

sich die Branche auch noch und geht hinüber<br />

ins digitale Zeitalter. Sie sprechen von „The New Normal“<br />

– was meinen Sie damit?<br />

Auch wenn in der Live-Kommunikationsbranche sowohl<br />

im Messe- als auch im Eventbereich Akteure<br />

noch immer von einer Rückkehr zu den guten „alten“<br />

Zeiten von vor 2020 träumen, so zeigen doch die aktuellen<br />

Entwicklungen der letzten zwei Jahre, dass es<br />

das nicht geben wird. Die Branche hat sich während<br />

der Zeit der wiederholten Lockdowns und starken Einschränkungen<br />

der persönlichen Begegnungen neu er-<br />

finden müssen. „The New Normal“ ist vor allem durch<br />

einen Digitalisierungsschub gekennzeichnet. Messeund<br />

Eventkonzepte werden auch zukünftig mit Blick<br />

nicht nur auf das Pandemiegeschehen, sondern auch<br />

vor dem Hintergrund der insgesamt fragilen Marktund<br />

Umweltbedingungen in geringerem Umfang noch<br />

reine Live-Veranstaltungen sein.<br />

Veranstalter und Teilnehmer haben sich an die Vorteile<br />

der Digitalisierung gewöhnt. Zeit und Kosten für<br />

Reisen oder Übernachtungen können reduziert werden.<br />

Und nicht nur nebenbei bieten digitale Veranstaltungen<br />

auch Vorteile zur Erfüllung ökologischer<br />

Nachhaltigkeitsansprüche.<br />

88 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Zwischen realen, live stattfindenden Veranstaltungen<br />

und vollständig digitalisierten Veranstaltungen werden<br />

vor allem hybride Formate das „New Normal“ ausmachen.<br />

Hybride Formate vereinigen die Vorteile von<br />

Live-Veranstaltungen, wie den persönlichen Kontakt<br />

und die hohe Erlebnisintensität, mit den Vorteilen von<br />

digitalen Veranstaltungen wie unbegrenzte räumliche<br />

Reichweite, 24h-Verfügbarkeit, Erreichen räumlich verteilter<br />

Zielgruppen, die nicht vor Ort sein können. Das<br />

heißt, neben der räumlich zentrierten Begegnung zwischen<br />

Veranstaltern und Besuchern gibt es zum Beispiel<br />

bei Messen auch die Möglichkeit zur räumlich verteilten<br />

Präsentation des Angebotes durch den Aussteller oder<br />

den Messebesuch aus der Ferne. Mit Blick auf internationale<br />

Aussteller und Besucher ist es für Messeveranstalter<br />

wichtig, solche Optionen zu schaffen.<br />

Fest steht aber auch, und das bestätigt zum Beispiel<br />

unsere R.I.F.E.L. (Research Institute for Exhibition and<br />

Live-Communication) Studie zur „Zukunft der Live<br />

Kommunikation“ von Ende 2021, dass es einen starken<br />

Nachholbedarf an persönlichen Treffen gibt. Persönliche<br />

Begegnungen auf Veranstaltungen ermöglichen<br />

es, Kontakte und Netzwerke zu pflegen, neue Kontakte<br />

zu entwickeln und das für Geschäfte so wichtige Vertrauen<br />

zu schaffen. Und auf Veranstaltungen entstehen<br />

Emotionen, die man nicht digitalisieren kann. Das Bedürfnis<br />

nach echten Begegnungen und emotionalen Erlebnissen<br />

wird die Live-Kommunikation auch im „New<br />

Normal“ unverzichtbar machen.<br />

• In Ihrer Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung<br />

der TU Chemnitz haben Sie sich mit der Forschung<br />

dazu beschäftigt. Können Sie ein paar Einblicke<br />

geben?<br />

Die Wissenschaftliche Konferenz Eventforschung hat<br />

sich seit 13 Jahren als wissenschaftliche Plattform<br />

des Dialogs zwischen der Forschung und Event- und<br />

Messepraxis etabliert. Bei der 13. Wissenschaftlichen<br />

Konferenz Eventforschung Ende Oktober 2021 standen<br />

die Entwicklung der Branche in der Krise und<br />

die Wege zum Re-Start im Mittelpunkt. Wichtige inhaltliche<br />

Fragen, die wir diskutiert haben, waren das<br />

neue Verständnis der Live-Kommunikation, das davon<br />

geprägt ist, Konzepte zu entwickeln, die künftig die<br />

Welten von digital, hybrid und live auf einer einzigen<br />

kundenzentrierten Plattform verschmelzen lassen.<br />

Dabei stellte sich auch die Frage nach der genauen Definition<br />

von hybriden Veranstaltungen, die nicht einfach<br />

als die digitale Verlängerung von Live-Veranstaltungen<br />

gesehen werden können, sondern spezifische Anforderungen<br />

an die Konzeptionsentwicklung, die Dramaturgie<br />

und die Ablaufregie stellen. Zukünftig werden<br />

immer mehr Messen und Events nicht mehr räumlich<br />

zentriert, sondern räumlich verteilt stattfinden.<br />

Für die Planung dezentraler Veranstaltungskonzepte<br />

ergeben sich ganz besondere Herausforderungen, zu<br />

denen wir erste empirische Ergebnisse auf der Konferenz<br />

diskutiert haben, wie die gleichberechtigte Einbeziehung<br />

aller verteilter Veranstaltungshubs, die Möglichkeit<br />

der Interaktion zwischen den verteilten Teilnehmern,<br />

die ständige Aktivierung zum Beispiel durch<br />

Gamification und die Einplanung regelmäßiger Pausen<br />

zum Networking.<br />

Dem Thema Nachhaltigkeit in der Live-Kommunikation<br />

im „New Normal“ stellte sich die wissenschaftliche<br />

Community ebenfalls. Sind digitale Veranstaltungen<br />

wirklich per se nachhaltiger und wie kann die Nachhaltigkeit<br />

eines digitalen oder hybriden Events berechnet<br />

werden, war Gegenstand der Diskussion auf der Eventkonferenz.<br />

Ganz praktische Hinweise gab es auch aus Sicht des<br />

Rechtes. Digitale und hybride Veranstaltungen stellen<br />

nicht nur neue Herausforderungen an die inhaltliche<br />

Konzeption, sondern erfordern auch die Weiterentwicklung<br />

von Vertrags-, Daten- und Haftungspflichten für<br />

Organisatoren im Vergleich zu Live-Veranstaltungen.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 89


• Mit der Digitalisierung kommen verwirrend viele neue<br />

Technologien und Player hinzu und es gibt es innovative<br />

Geschäftsmodelle. Können Sie ein paar aufzeigen?<br />

Die Veranstaltungswirtschaft hat sich dadurch weiterentwickelt,<br />

dass neue Akteure mit vielfältigem Knowhow<br />

in Medien- und Veranstaltungstechnik, Content<br />

und Inszenierung integriert wurden und weiterhin werden.<br />

Etablierte Agenturen und Dienstleister aus der<br />

LiveCom-Branche haben sehr schnell auf die neuen<br />

Kundenanforderungen nach digitalen und hybriden<br />

Veranstaltungen reagiert und entweder eigene digitale<br />

Kompetenzen aufgebaut oder mit Technik- und Medienpartner<br />

neue Geschäftsmodelle entwickelt.<br />

Ein Bereich, von dem mit besonderer Priorität neue<br />

Geschäftsmodelle gefordert werden, sind die Messegesellschaften.<br />

Die Messewelt ist in einer grundsätzlichen<br />

Umbruchsituation. Sowohl die Bedürfnisse der Aussteller<br />

als auch der Besucher ändern sich im „New Normal“.<br />

Reduce to the Max ist das Ziel der strategischen Neudefinition<br />

von Messeportfolios der Aussteller. Die Anzahl<br />

der Veranstaltungen wird reduziert. Es werden fokussierte<br />

(Fach)Veranstaltungen und Messen favorisiert vor<br />

breiten Massenveranstaltungen. Die Veranstaltungsgrößen<br />

werden optimiert, indem Zielgruppen genauer bestimmt,<br />

„spitzer“ definiert und eingeladen werden. Die<br />

Veranstaltungsorte werden reduziert, da durch die hybride<br />

Verlängerung von Veranstaltungen Zielgruppenmitglieder<br />

auch auf digitalem Weg erreicht werden können.<br />

Das heißt, Messen werden zukünftig sowohl live, aber<br />

bei verkleinerter Ausstellungsfläche, als auch digital und<br />

hybrid konzeptionell geplant werden müssen.<br />

Buchverlosung<br />

Jetzt teilnehmen und bis<br />

zum 19. Mai 2022 unter<br />

www.vplt.org/buchverlosung/zanger<br />

ein Exemplar sichern!<br />

Messegesellschaften müssen auf diese Entwicklung mit<br />

innovativen Geschäftsmodellen reagieren. Über Plattformen<br />

der Messegesellschaft erhalten Aussteller die Möglichkeit,<br />

die Messe sowohl live durchzuführen, als auch<br />

hybrid zu inszenieren und digital zu verlängern. „Nach<br />

der Messe wird zu vor der Messe“, der Kundenkontakt<br />

muss unabhängig vor der temporär stattfindenden Messe<br />

gehalten werden können. Die Messe kann über das<br />

ganz Jahr hinweg bis zur nächsten Live-Veranstaltung<br />

digital gestaltet werden. Nach der bereits genannten<br />

R.I.F.E.L. Studie zur „Zukunft der Live Kommunikation“<br />

bringt dabei auch der Blick „Out of the Box“ Inspiration<br />

bei der Suche nach neuen Partnern und Geschäftsmodellen,<br />

zum Beispiel aus dem TV/Film-Bereich, der Musikszene,<br />

dem Social-Media-Bereich oder von Gaming-,<br />

Fashion- und LiveStyle-Plattformen.<br />

Wissenschaftliche Konferenz Eventforschung<br />

90 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />

Events und Wege aus der Krise<br />

Die Autorinnen und Autoren des Tagungsbandes diskutieren den Einfluss<br />

der Corona-Pandemie auf die Live Communication und zeigen Wege auf,<br />

wie aus Sicht von Wissenschaft und Praxis während und nach der Krise<br />

neue Event- und Messeformate entwickelt werden können. Der Band<br />

fasst die auf der 12. Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung der<br />

TU Chemnitz, die am 30.10.2020 erstmals online stattfand, vorgestellten<br />

aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema Events und Wege aus der Krise<br />

zusammen. Ergänzt wird das Schwerpunktthema durch Forschungsbeiträge<br />

zur Wirkung von Hintergrundmusik bei Messen und zum Einfluss der<br />

Digitalisierung auf neue Geschäftsmodelle in der Event- und Messebranche.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 91


ECONOMIC<br />

Zertifizierung, digitale Ausrichtung und<br />

passende Veranstaltungstechnologie sind<br />

wichtige Faktoren in unternehmerisch<br />

schwierigen Zeiten.<br />

Wohin führt die Zukunft<br />

im B2B-Marketing?<br />

Die Zukunft des B2B-Marketings ist digital – zu diesem Ergebnis kommt die<br />

Unternehmensberatung McKinsey & Company in ihren Studien. 1 Danach böte<br />

ein Großteil der B2B-Unternehmen seine Angebote im E-Commerce an und<br />

erwirtschafte damit den gleichen Umsatzanteil wie durch den persönlichen<br />

Verkauf. Doch lässt sich diese These auch mit anderen Studien und Berichten<br />

belegen? Gibt es darüber hinaus vielleicht weitere bestimmende Trends?<br />

Und wie aussagekräftig sind diese Faktoren für die Veranstaltungstechnik?<br />

92 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 93


Neben den vordergründigen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen Unternehmen und Konsumenten, also B2C,<br />

spielen oft die der Unternehmen untereinander, also<br />

B2B, eine bedeutende Rolle. Dieses B2B-Geschäft ist<br />

selbstverständlich auch in der Veranstaltungstechnik<br />

relevant. Für sie gibt es zwar nur sehr begrenzte Forschungen<br />

und Erkenntnisse in Bezug auf das B2B-Verhalten.<br />

Dennoch zeigen einige Studien die Richtung<br />

auf, in die sich das B2B-Marketing in der Veranstaltungstechnik<br />

zukünftig bewegen wird. Neben der Digitalisierung,<br />

die sich inzwischen in so gut wie jedem<br />

Lebensbereich dominierend etabliert hat, finden sich<br />

im B2B daher weitere Muster.<br />

Mehr digitales Geschäft<br />

Bereits vor der Corona-Pandemie, aber besonders durch<br />

sie befeuert, nimmt das digitale Geschäft im B2B-Handel<br />

zu 2 . Dieses ist eine breit geteilte Zukunftsaussicht<br />

für das B2B-Geschäft 3 . Mehrheitlich geben Unternehmen<br />

den E-Commerce als erfolgreichsten Verkaufskanal<br />

an und investieren dementsprechend viel in diese<br />

Plattformen. 4 Der Blick in die Veranstaltungswirtschaft<br />

bestätigt diesen Eindruck: Die eh sehr technische Branche<br />

wird 2022 mehrheitlich im Bereich des Online-Marketings<br />

investieren und Veranstaltungsformate zu einem<br />

großen Teil hybrid abhalten. 5<br />

Angesichts dessen ist es umso überraschender, wie<br />

viele Unternehmen jene Entwicklungen und das damit<br />

einhergehende Potenzial bislang deutlich unterschätzen.<br />

Oftmals sind sie noch überzeugt, dass Geschäfte<br />

im B2B hauptsächlich über den persönlichen Kontakt<br />

geschlossen werden und digitale Verkaufsplattformen<br />

lediglich als deren Ergänzung fungieren können, grundsätzlich<br />

aber verzichtbar sind. 6<br />

Vorteile künstlicher Intelligenz<br />

Mit der steigenden Digitalisierung und der weiteren<br />

Ausdehnung des Geschäftes nimmt die Komplexität<br />

insgesamt zu. Im Zusammenhang mit digitalen Tools<br />

steigt auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im<br />

B2B-Marketing stetig. Gegenüber analoger Bearbeitung<br />

bietet die KI den entscheidenden Vorteil, genaue und<br />

vertrauenswürdige Ergebnisse zu liefern und darüber<br />

hinaus effizienter zu arbeiten. Eine deutliche Mehrheit<br />

der Unternehmen vertraut inzwischen auch auf genau<br />

diese Effekte und sieht in Künstlicher Intelligenz die<br />

Chance dazu, den Kundenservice qualitativ wesentlich<br />

auszubauen. 7 Mit ihr lassen sich auch Business Konzepte<br />

und die Wissensgenerierung effektiv ausgestalten. 8<br />

Letztlich angestoßen durch die Corona-Pandemie, setzt<br />

die Veranstaltungswirtschaft inzwischen vermehrt darauf,<br />

Events digital zu veranstalten. Dies wird sich vermutlich<br />

auch in den künftigen Jahren mindestens im hybriden<br />

Format etablieren. Die teilweise Transformation,<br />

die sich so schon in der Durchführung von Veranstaltungen<br />

zeigt, wird mit den verschiedenen Entwicklungen<br />

im B2B-Marketing auch in der Veranstaltungswirtschaft<br />

zu sehen sein.<br />

Individuelle Ansprache gut<br />

informierter Kunden<br />

Der Blick in die Zukunft des B2Bs beschränkt sich<br />

allerdings nicht allein auf den technischen Fortschritt<br />

und die digitale Ausrichtung. Es zeigt sich auch eine<br />

vermehrte Orientierung hin zu den Kunden und ihren<br />

Wünschen. Innerhalb der Gesellschaft finden Wandlungsprozesse<br />

statt, die insbesondere die nachkommende<br />

Generation Z und die um die 2000er Jahre<br />

Geborenen deutlich Technik-affiner sein lassen. Sie<br />

beauftragen und kaufen häufiger gut informiert, datensicher<br />

und individualisiert.<br />

Die Ansprüche der neuen Marktteilnehmer haben sich<br />

gewandelt. Die jüngeren Generationen möchten individuell<br />

wahrgenommen werden. Bevor Kunden beauftragen<br />

oder kaufen, informieren sie sich selbst über<br />

Produkt- oder Dienstleistungseigenschaften, vergleichen<br />

diese mit anderen Angeboten und ziehen Nutzerbewertungen<br />

heran. Die spezielle, individuelle und<br />

erlebnisreiche Erfahrung ist wichtiger als der bisher<br />

standardmäßige Geschäftsabschluss vor Ort und auf<br />

Empfehlung von Bekannten, wie er alltäglich stattfinden<br />

könnte. 9<br />

94 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC Marketing<br />

Authentische Kommunikation mit<br />

Kauferlebnis<br />

Im Zusammenhang mit Werbung spielt eine authentische<br />

Kommunikation eine entscheidende Rolle. Nicht authentisch<br />

wirkende Kommunikation führt weniger häufig zum<br />

Abschluss einer Dienstleistung oder zum Kauf als authentische<br />

und individuell zugeschnittene Kommunikationsarten.<br />

Im gleichen Zuge erwarten jüngere Kunden heute<br />

einen weitreichenden Service, hochwertige Qualität eines<br />

Produktes oder einer Dienstleistung. Sie wünschen sich<br />

ein regelrechtes Beauftragungs- und Kauferlebnis sowie<br />

vertrauenswürdige Partner, die sie relativ schnell und informiert<br />

durch neue Partnerschaften ersetzen, sofern diese<br />

ihren Ansprüchen nicht mehr genügen. 10 Zudem haben<br />

sie ein verschärftes Sicherheitsbedürfnis mit Blick auf die<br />

Verarbeitung und Nutzung persönlicher Daten. 11<br />

Neue Trends bei Messen<br />

Diese Trends spiegeln sich auch in der Zukunftsausrichtung<br />

der Messen wider, die einen großen Umschlagplatz<br />

für B2B-Geschäfte darstellen. Persönlicher Kontakt ist für<br />

viele Unternehmen zwar weiterhin wichtig. Präsenzmessen<br />

behalten also ihre Relevanz. Jedoch werden sich immer<br />

mehr auch hybride Messeformate etablieren und auf dem<br />

Markt ansiedeln. Die Präsenzmessen werden sich zudem<br />

eher lokaler fokussieren müssen und in kleinerem Rahmen<br />

abspielen. Sie müssen darüber hinaus einen relativ neuen<br />

Fokus darauf legen, Messen nachhaltig zu gestalten und<br />

für Besucher mehr ansprechende und einzigartige Elemente<br />

einzubauen. 12<br />

Was bedeutet das für das B2B? Unternehmen müssen zunehmend<br />

mit einzigartigen, spektakulären und individuell<br />

passenden Angeboten überzeugen. Denn der personalisierte<br />

Verkauf stellt bereits im Jahr 2022 einen dominanten<br />

Trend im B2B-Marketing dar. 13 Damit schließt sich der<br />

Kreis zum Trend der Technologisierung im B2B-Marketing.<br />

Den beschriebenen Entwicklungen können Firmen mithilfe<br />

von Künstlicher Intelligenz begegnen. KI ermöglicht<br />

den nötigen Kundenfokus, breit gestreut und dabei trotzdem<br />

authentisch und individuell zu werben sowie gleichzeitig<br />

persönliche Daten zu schützen. 14 [Kim-Christin Manke]<br />

1 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />

e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />

digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company.<br />

2 Bond III et al.: The Future of B2B Customer Solutions in a Post-CO-<br />

VID-19 Economy – Managerial Issues and an Agenda for Academic Inquiry,<br />

2020, Journal of Service Research Vol 23(4).<br />

3 Echobot: B2B-Vertrieb der Zukunft – Visionen, Strategien & Trends,<br />

abrufbar unter: B2B-Vertrieb der Zukunft: Visionen, Strategien & Trends<br />

(1/2) - ECHOBOT.<br />

4 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />

e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />

digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company.<br />

5 eMinded: B2B Online Marketing Trends 2022 – Benchmarks für Dein<br />

Unternehmen, abrufbar unter: Studie B2B Online Marketing Trends 2022<br />

I eMinded.<br />

6 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />

e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />

digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company; Echobot: B2B-Vertrieb<br />

der Zukunft – Visionen, Strategien & Trends, abrufbar unter: B2B-Vertrieb<br />

der Zukunft: Visionen, Strategien & Trends (1/2) - ECHOBOT.<br />

7 Vladimirovich: Future Marketing in B2B Segment – Integrating Artificial<br />

Intelligence into Sales Management, 2020, International Journal of Innovative<br />

technologies in Economy.<br />

8 Saura, Ribeiro Soriano, Palacios-Marqués: Setting B2B digital marketing<br />

in artificial intelligence-based CRMs: A review ad directions for future research,<br />

2021, Industrial Marketing Management Vol 98.<br />

9 Sullivan-Hasson: The 2021 B2B Buying Disconnect, 2020, TrustRadius,<br />

abrufbar unter: The New B2B Buying Process - B2B Buying Trends<br />

for 2021 | TrustRadius; DÉlia: Trends in der b2B-Kommunikaation 2022,<br />

2022, ChannelPartner, abrufbar unter: Digital, individuell und authentisch:<br />

Trends in der B2B-Kommunikation 2022 - channelpartner.de.<br />

10 Göhring: Die Zukunft des B2B-Vertriebs – Integrierter Vertriebsund<br />

Marketingansatz, Digitalmagazin abrufbar unter: Die Zukunft des<br />

B2B-Vertriebs: Integrierter Vertriebs- und Marketingansatz | dm (digital-magazin.de);<br />

IFH Köln: Das neue B2B ist B2C – 7 Thesen zur Zukunft<br />

des B2B-Handels, abrufbar unter: Das neue B2B ist B2C – 7 Thesen zur<br />

Zukunft des B2B-Handels - IFH KÖLN (ifhkoeln.de).<br />

11 Sullivan-Hasson: The 2021 B2B Buying Disconnect, 2020, TrustRadius,<br />

abrufbar unter: The New B2B Buying Process - B2B Buying Trends<br />

for 2021 | TrustRadius; DÉlia: Trends in der b2B-Kommunikaation 2022,<br />

2022, ChannelPartner, abrufbar unter: Digital, individuell und authentisch:<br />

Trends in der B2B-Kommunikation 2022 - channelpartner.de.<br />

12 Bundesverband Industrie und Kommunikation e.V.: Trendpaper –<br />

Nach dem Einbruch der Aufbruch – Chancen einer neuen Messewelt,<br />

2021.<br />

13 eMinded: B2B Online Marketing Trends 2022 – Benchmarks für Dein<br />

Unternehmen, abrufbar unter: Studie B2B Online Marketing Trends 2022<br />

I eMinded.<br />

14 Vladimirovich: Future Marketing in B2B Segment – Integrating Artificial<br />

Intelligence into Sales Management, 2020, International Journal of Innovative<br />

technologies in Economy.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 95


Krisenfest dank Zertifizierung<br />

Ein Gespräch mit Martina Fritz, Geschäftsführerin der DPVT, über die Vorteile<br />

einer Zertifizierung durch die Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik und<br />

wie Firmen, aber auch ihre Auftraggeber gerade in unternehmerisch schwierigen<br />

Zeiten davon profitieren.<br />

• Resilienz ist der Begriff der Stunde.<br />

Sie bedeutet Widerstandsfähigkeit oder<br />

die Fähigkeit, auf Probleme oder Veränderungen<br />

adäquat zu reagieren. Für<br />

Unternehmen geht es dabei oft um nicht<br />

weniger als das Überleben in und nach<br />

Krisen und das in einer Zeit, in der zurzeit<br />

eine weltweite Krise die andere ablöst.<br />

Wie aber wissen Unternehmer und<br />

Mitarbeiter, ob ihre Fima resilient ist?<br />

Und wie können ihre Kunden das beurteilen,<br />

die immer nur den kurzen Blick<br />

von außen haben?<br />

Ein resilientes Unternehmen erkennt man<br />

im Wesentlichen an strategischer Anpassungsfähigkeit,<br />

agilem Führungsstil und<br />

solider Unternehmensführung. Das Unternehmen,<br />

aber auch ihre Auftraggeber<br />

müssen sich für die Entscheidung sehr<br />

viele Fragen stellen: Sind alle Prozesse<br />

optimiert? Funktionieren alle Notfall- und<br />

Ausfall-Strategien? Werden alle Gesetze<br />

und Vorschriften eingehalten und kenne<br />

ich die überhaupt alle? Sind alle Mitarbeiter<br />

ausreichend geschult und werden ausnahmslos<br />

nur in den Grenzen ihrer jeweiligen<br />

Qualifikation eingesetzt? Wie steht<br />

es mit Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz<br />

und Sicherheitsaspekten? Sind alle Preise<br />

auskömmlich kalkuliert, so dass faire<br />

Löhne gezahlt, das Material vernünftig<br />

gewartet und Arbeitszeiten eingehalten<br />

werden können? Wird das Material<br />

bei Ablegereife auch wirklich abgelegt<br />

und vorher regelmäßig geprüft und gewartet?<br />

Gibt es ein Notfallmanagement?<br />

<strong>96</strong> • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC Marketing<br />

• Auftraggeber müssen solche Informationen im Grunde<br />

bei jeder Beauftragung immer wieder hinterfragen.<br />

Und das in der Praxis einer schnelllebigen Branche. Die<br />

DPVT hat mit ihrer Zertifizierung eine Antwort darauf<br />

gefunden. Wie kann ihre Zertifizierung unterstützen?<br />

Sie kann allen Beteiligten helfen. Sie hilft den Unternehmern,<br />

alles richtig zu machen, ihre Prozesse in den<br />

Griff zu bekommen und zu optimieren, alle relevanten<br />

Gesetze und Vorschriften zu beachten und dies zu dokumentieren,<br />

ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen<br />

und für alle Beteiligten, wie Auftraggeber, Auftragnehmer<br />

und Mitarbeiter, ein solider Partner zu sein.<br />

Sie unterstützt die Auftraggeber, ihrer Sorgfaltspflicht<br />

und Auswahlverantwortung nachzukommen, aber eben<br />

nicht alles und jeden einzeln kontrollieren zu müssen,<br />

sondern zu wissen, dass das beauftragte Unternehmen<br />

geprüft ist. Die Mitarbeiter wissen, dass auf sie geachtet<br />

wird, alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen sind, fair<br />

entlohnt wird und Gesundheitsschutz kein Fremdwort<br />

ist. Die Branchenkollegen können sich sicher sein, dass<br />

sie in einem Umfeld arbeiten, das genau so sorgfältig<br />

und solide aufgestellt ist wie sie selbst.<br />

• Wie stark sind solche Zertifizierungen bindend?<br />

Zertifizierungen wie ISO 9000 oder die DPVT-Zertifizierung<br />

sind rechtlich nicht vorgeschrieben. Aber sie helfen<br />

enorm, um Unternehmen zu beurteilen. Denn natürlich<br />

sind alle Gesetze und Vorschriften einzuhalten und deren<br />

Einhaltung zu überwachen und zu überprüfen. Und<br />

genau dies prüfen und bestätigen wir im Rahmen einer<br />

DPVT-Zertifizierung.<br />

• Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen beiden<br />

Zertifizierungen?<br />

Bei der ISO 9000 definiert jedes Unternehmen seinen<br />

eigenen Standard weitestgehend selbst und dokumentiert<br />

anhand von Prozessen, wie und dass es diesen<br />

Standard hält. Bei der DPVT wird für alle zu zertifizierenden<br />

Unternehmen der gleiche Maßstab angelegt. Die<br />

Zertifizierung kommt aus der Branche und richtet sich<br />

ausschließlich an die Dienstleistung Veranstaltungstechnik.<br />

Sie berücksichtigt alle relevanten Regelungen,<br />

Vorschriften und Gesetze und, hier kommt noch ein wesentliches<br />

Alleinstellungsmerkmal, prüft das nicht nur<br />

in der Theorie, sondern auch in der Praxis in Form eines<br />

Produktionsaudits.<br />

• Kannst Du ein paar Punkte nennen, die Ihr prüft?<br />

Die Auswahlverantwortung in der Beauftragung bedeutet<br />

eine große Menge an Prüf- und Kontrollaufwand.<br />

Dazu gehören unter anderem Haftung und Verantwortung,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gefährdungsbeurteilungen,<br />

Prüfungen aller Arbeitsmittel, Sicherheitsmaßnahmen,<br />

Qualifikationen und Befähigungen, Unterweisungen,<br />

Legalität, beziehungsweise Compliance in<br />

allen Bereichen, Arbeitszeiten, Genehmigungen und Erlaubnisse,<br />

Arbeitnehmerüberlassung, Scheinselbstständigkeit,<br />

Datenschutz, Lieferkettensorgfalt, soziale und<br />

ökonomische Nachhaltigkeit oder Prozessmanagement.<br />

All das kann in einer ISO 9000 Zertifizierung enthalten<br />

sein, muss aber nicht. Die DPVT prüft es im Rahmen<br />

ihrer Zertifizierung aber in jedem Fall ab.<br />

• Welche Aspekte können bei einer Zertifizierung<br />

noch interessant sein?<br />

Ergänzend zur DPVT-Zertifizierung könnte für einzelne<br />

Unternehmen, je nach Kundenportfolio, eine Umweltzertifizierung<br />

sinnvoll sein. Die DPVT hat einen großen<br />

Anteil an Fragen aus dem Bereich der ökonomischen<br />

und sozialen Nachhaltigkeit, ist aber kein Zertifikat aus<br />

dem Spektrum der ökologischen Nachhaltigkeit. Das<br />

Thema des European Green Deal, der eine vollständig<br />

ressourcenneutrale Kreislaufwirtschaft zum Ziel hat,<br />

wird sicherlich in der Zukunft eine Reihe von Zertifizierungen<br />

mit sich bringen. Auch diesem Thema wird<br />

sich die DPVT stellen. Vorbereitend hierzu arbeiten wir<br />

aktuell an einem IGVW-Standard, der der aktuellen Zertifizierung<br />

zugrunde gelegt wird. Im nächsten Schritt ist<br />

eine DAkkS-Akkreditierung der Deutschen Akkreditierungsstelle<br />

angepeilt. Auch im Bereich Energieaudit beziehungsweise<br />

Energieverbrauch könnte, aufgrund der<br />

aktuellen Ereignisse, in naher Zukunft ein Audit nötig<br />

sein. Die DPVT kann sich vorstellen, sich auch in diesem<br />

Bereich weiter zu entwickeln.<br />

Sie wollen mehr wissen? Sie finden die DPVT unter<br />

www.dpvt.org und live auf der Prolight + Sound in<br />

Halle 11 an den Ständen von <strong>VPLT</strong>, EVVC und IGVW.<br />

Besuchen Sie auch unsere Vorträge am 27. April im<br />

Rahmen der I-ESC um 10 Uhr und im Rahmen der<br />

Prolight + Sound Konferenz um 13.15 Uhr.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 97


Die leichte Revolution<br />

der mobilen Stromversorgung<br />

Gerade im Veranstaltungsbereich muss eine mobile Stromversorgung häufig für nur kurze<br />

Zeit errichtet werden. Dafür müssen oft innerhalb enger Zeitpläne einige hundert Meter<br />

Kupferkabel transportiert, ausgelegt und wieder eingeholt werden. Wäre es da nicht<br />

wünschenswert, wenn diese Arbeiten leichter, schneller, effizienter und kostengünstiger<br />

ausgeführt werden könnten? Dieser Wunsch kann jetzt verwirklicht werden.<br />

Das innovative Kabelkonzept ALUKAFLEX® macht<br />

sich die Vorteile des geringen Gewichtes und niedrigeren<br />

Preises von Aluminium zu eigen. Das Aluminium<br />

wird zu hochflexiblen, feindrahtigen Leitern (entsprechend<br />

dem Aufbau der Leiterklasse 5, nach DIN<br />

VDE 0295, bzw. IEC 60228) verarbeitet. Hochwertige<br />

Mischungen für Isolation und Mantel erlauben eine<br />

Leitertemperatur bis zu 90°C. Als Mantelwerkstoffe<br />

kommen spezielle, mechanisch hoch beanspruchbare<br />

Gummi- oder PUR-Materialien zum Einsatz, die besonders<br />

temperatur- und witterungsbeständig und – je<br />

nach Ausführung – auch halogenfrei und flammhemmend<br />

sind. Den Aluminium-typischen Eigenschaften<br />

tragen zuverlässigen Verbindungstechniken Rechnung.<br />

98 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC engstKABEL<br />

Inzwischen hat sich das ALUKAFLEX® Kabelkonzept<br />

seit über 6 Jahren in stationären und besonders bei<br />

mobilen Stromversorgungen erfolgreich bewährt. Die<br />

zahlreichen Anwender überzeugen zum einen die hervorragende<br />

Flexibilität und zum anderen die Gewichtsvorteile<br />

von bis zu 50% im Handling und beim Transport.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgskonzept<br />

ALUKAFLEX® war dabei die von Beginn an umfassende<br />

und intensive Entwicklungsarbeit der sicheren Verbindung-<br />

und Anschlusstechnik, die den Eigenschaften von<br />

Aluminium Rechnung trägt.<br />

Auf der Prolight & Sound 2019 wurde das ALU-<br />

KAFLEX®-Konzept auch speziell dem Veranstaltungssektor<br />

vorgestellt. Neben der Meterware und den<br />

CEE-Verlängerungen wurde erstmals die ALUKAFLEX®<br />

CONNECT vorgestellt. Speziell entwickelte und auf den<br />

feindrahtigen Aluminiumleiter abgestimmte Bi-Metall<br />

Stecker-Vorrichtungen bilden in Verbindung mit der<br />

einadrigen ALUKFALEX® Leitung das innovative, Powerlock<br />

kompatible, Stecksystem für 400A bzw. 600A<br />

Anlagen. Inzwischen wurde den erhöhten Sicherheitserwartungen<br />

im Veranstaltungsbereich mit einer elektrischen<br />

Langzeitprüfung Rechnung getragen. Hierzu wurden<br />

an der TU Dresden Prüflinge mit den Leiter-Querschnitten<br />

120mm² und 240mm² zunächst über 3.500h<br />

mit den maximal zulässigen Strömen belastet. In weiteren<br />

500h wurden die Prüflinge einer Dauerschwellbelastung<br />

bis zum max. zulässigen Strom unterzogen.<br />

Eine Kurzschlussstromprüfung rundet die Prüfreihe ab.<br />

Die während der Langzeitprüfung wiederholt gemessenen<br />

Widerstände der Crimp- und Steckverbindungen<br />

bestätigten deren Standfestigkeit. Dabei konnte auch<br />

die Forderung der VDE 0100-520 (Errichtung von<br />

Niederspannungsanlagen) bestätigt werden, „dass die<br />

Temperatur an einer Klemme (hier Pressverbindung) zu<br />

begrenzen ist, damit die höchst zulässige Temperatur<br />

der Leiterisolation der verwendeten Leitung nicht überschritten<br />

wird“.<br />

Diese Forderung ist bei der Verwendung einer Standard<br />

Gummi-Kupferleitung H07RN-F mit zulässigen Leitertemperaturen<br />

bis 60°C durchaus kritisch zu betrachten,<br />

da die Temperaturen der Steckverbinder bei den zulässigen<br />

Strömen deutlich höher werden können.<br />

Auf der<br />

Prolight & Sound 2022<br />

können sich die Fachbesucher<br />

auf dem Messestand von<br />

engstKABEL weiter über das<br />

innovative Kabelkonzept<br />

informieren.<br />

Advertorial


SlideSync – mit wenigen Klicks<br />

zum weltweiten Live-Event<br />

Ein Gespräch mit Tim Ebert und Christian Becker, Geschäftsführer der MediaEvent<br />

Services GmbH & Co. KG (MES), einem Lösungsanbieter für Live-Webcasting, über<br />

die aktuelle Entwicklung von digitalen Events, Herausforderungen bei großen<br />

Teilnehmerzahlen und die Lösung SlideSync als praxiserprobte Plattform.<br />

Christian Becker<br />

• Seit der Corona-Pandemie boomen digitale<br />

Events. Wie nehmen Sie als etablierter Provider für<br />

Webcast-Lösungen und -Services den Markt zurzeit<br />

wahr?<br />

Becker: In den letzten zwei Jahren wurden selbst<br />

rechtlich eng geregelte Formate wie Hauptversammlungen<br />

rein virtuell umgesetzt. Der Qualitätsanspruch<br />

ist bei virtuellen Veranstaltungen längst so hoch wie<br />

bei physischen. Auf unserer Seite hat sich das Volumen<br />

seitdem verdoppelt. Mit der aktuellen Öffnungsperspektive<br />

geht der Trend nicht mehr zurück zur reinen<br />

Präsenzveranstaltung, sondern klar in Richtung<br />

hybrider Events. Die Grenzen zwischen Online- und<br />

Präsenzformaten verschwimmen. Veranstalter wollen<br />

Teilnehmer vor Ort und im Stream aktiv und gleichberechtigt<br />

beteiligen. Wir haben unsere Plattform daher<br />

um interessante Live-Features erweitert, demnächst<br />

auch Video Call-in.<br />

• Vielen fehlt dennoch die nötige Kompetenz. Wie<br />

beurteilen Sie das Know-how in den Firmen?<br />

Ebert: Wir agieren bereits seit über 20 Jahren in diesem<br />

Bereich. Verständlicherweise sind viele Anbieter<br />

von Medien- und Veranstaltungstechnik in 2020 recht<br />

unbedarft gestartet, als sie das Thema „Streaming“<br />

neu ins Portfolio aufgenommen haben. Aber auch auf<br />

der Industrieseite gab es wenig Kompetenz bei der<br />

Auswahl geeigneter Anbieter. Hierbei wird die Komplexität<br />

oft unterschätzt. Störungsfreie Live-Streams<br />

erfordern eine professionelle Plattform, ein tiefgreifendes<br />

Verständnis von Netzwerken und Redundanz über<br />

100 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC Advertorial<br />

MediaEvent Services<br />

Gründung: 1999<br />

Mitarbeiter: 21<br />

Umsatz: 2,25 Mio €<br />

Standorte: Wetzlar, Berlin<br />

Märkte: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritannien<br />

die gesamte Prozesskette. Regelmäßig erleben wir,<br />

dass unser Produkt in Websites von Kunden eingebettet<br />

wird, die nicht im Ansatz der zu erwartenden Last<br />

gewachsen sind. Einige Kunden, Partner wie Industrie,<br />

haben inzwischen inhouse eigene Studios mit geschulten<br />

Teams und Equipment aufgebaut. Der Trend geht<br />

hier zu selbstbedienten Lösungen und weiterem Support<br />

bei Bedarf.<br />

Wir sehen uns übrigens nicht als Wettbewerber der<br />

Veranstaltungstechnik-Unternehmen, sondern als<br />

Partner. Sie machen einen signifikanten Teil unseres<br />

Geschäfts aus.<br />

• Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen<br />

generell, wenn sie Events digital durchführen?<br />

Becker: Viele Konferenz- und Streaming-Lösungen<br />

sind nur auf geringe Teilnehmerzahlen ausgelegt. Vermeintlich<br />

günstige Plattformen werden bei höheren<br />

Teilnehmerzahlen teuer. Eine Plattform muss sich in<br />

die IT-Landschaft der Unternehmen integrieren und<br />

redundant sowie skalierbar organisiert sein. Nicht zu<br />

unterschätzen ist auch der Support. In einer Live-Situation<br />

hilft es Kunden nichts, wenn ihr Anbieter nur<br />

per Ticketsystem erreichbar ist, falls er überhaupt<br />

zeitnah reagiert. Unsere Kunden schätzen, dass wir<br />

kurzfristig erreichbar sind und auch vor Ort betreuen<br />

können. Als deutscher Anbieter erfüllen wir alle<br />

Anforderungen der DSGVO und wissen mit Datenschutz-<br />

und Datensicherheitsthemen wie ISO 27001<br />

umzugehen. Die betriebliche Mitbestimmung bringt<br />

oft noch höhere Anforderungen mit.<br />

Tim Ebert<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 101


• Sie haben aus diesen Gründen 2016 mit SlideSync<br />

eine eigene Plattform entwickelt. Sie betreuen damit<br />

Konzerne unterschiedlicher Branchen wie die Deutsche<br />

Bahn, Lufthansa, Stada, Mahle oder die Bundesbank,<br />

aber auch Veranstaltungstechnik-Unternehmen. Was<br />

war der Grund für eine eigene Plattform und wer genau<br />

ist Ihre Zielgruppe?<br />

Ebert: Wir haben in 2014 durch Marktanalysen festgestellt,<br />

dass es auf dem Markt nahezu keine Plattformen<br />

gab, die den Ansprüchen deutscher oder europäischer<br />

Unternehmen genügten. Das war der Ausgangspunkt für<br />

die Entwicklung von SlideSync, wobei wir bereits einige<br />

Jahre Erfahrung in der Plattform-Entwicklung hatten.<br />

Unternehmen nutzen SlideSync für ihre interne und externe<br />

Kommunikation. Das sind Hauptversammlungen,<br />

Townhall-Meetings, Krisenkommunikation, Pressekonferenzen,<br />

Sales-Events, Trainings und vieles mehr.<br />

Veranstaltungstechnik-Unternehmen nutzen unsere<br />

Plattform für Events ihrer Kunden und können sich so<br />

ganz auf ihre Kernkompetenzen fokussieren – einmalige<br />

Erlebnisse für ihre Kunden schaffen. Einige unserer<br />

Kunden kommen aus der Telefonkonferenz-Branche,<br />

die wir mit SlideSync bei ihrer Transformation von Telefonkonferenzanbietern<br />

zu Anbietern von Kommunikationslösungen<br />

begleiten konnten.<br />

• Von welchen Vorteilen profitieren Kunden bei<br />

SlideSync?<br />

Becker: Wir haben einen starken Fokus auf Benutzerfreundlichkeit,<br />

Mehrsprachigkeit, Skalierbarkeit<br />

und Datenschutz. Mit wenigen Klicks kann ein interaktives<br />

Live-Event eingerichtet und gestartet werden.<br />

Präsentationen werden direkt in SlideSync bereitgestellt.<br />

So können Teilnehmer diese im Nachgang<br />

durchblättern, zwischen Kapiteln springen oder im<br />

Volltext suchen. Veranstalter entscheiden selbst, welche<br />

Daten sie von Nutzern erfassen und können unser<br />

Tool mit eigenem Branding versehen. SlideSync<br />

unterstützt mehrsprachige Events in 25 Sprachen,<br />

zeitnah auch mit automatischer Untertitelung. Auch<br />

ein leistungsfähiges Q&A-Modul und Feedback-<br />

Mechanismen wie Abstimmungen oder Umfragen sind<br />

an Bord. Wir entwickeln die Plattform selbst und beteiligen<br />

unsere Kunden an der Konzeption neuer Features.<br />

Im Unternehmenskontext unterstützen wir Single Sign-on,<br />

um den Zugriff auf berechtigte Nutzer einzuschränken<br />

und kümmern uns um die Lastverteilung im<br />

Unternehmensnetzwerk. Denn bei Streams mit mehr<br />

als 1.000 Teilnehmern sind lokale Netze schnell überlastet.<br />

Zentral ist unsere hohe Skalierbarkeit. Zuletzt<br />

haben wir Peaks von über 80.000 parallelen Teilnehmern<br />

auf der Plattform gesehen.<br />

SlideSync<br />

Skalierung: unlimitiert<br />

Events: 2.000/Jahr<br />

Nutzung: 65 Mio Teilnehmerminuten /Jahr<br />

Größtes Event: 60.000 Teilnehmer<br />

Eventdauer: 83 Minuten<br />

Verweildauer je Teilnehmer: 52 Minuten<br />

Teilnehmer je Event: 561<br />

Events mit Interaktivität: 77 %<br />

Mit wenigen Klicks zur weltweiten Übertragung –<br />

hier geht‘s zur Demo von SlideSync:<br />

102 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


• Wie rechnen Sie SlideSync ab?<br />

Ebert: Wir bieten Monatsabos mit Selbstbedienung<br />

oder einen Rundumservice für Einzelevents<br />

als Managed Service.<br />

Sie wollen die Enterprise<br />

Webcast-Plattform<br />

SlideSync selbst<br />

kostenlos testen?<br />

Hier melden Sie sich an:<br />

• Was haben Sie neben Ihrer Plattform noch<br />

im Portfolio?<br />

Becker: Wir unterstützen unsere Kunden dort, wo<br />

sie Hilfe benötigen. Unsere Services reichen vom<br />

Live-Support bis zur kompletten Webcast-Produktion<br />

sowie der Beratung zu Webcast-Lösungen<br />

in Unternehmensnetzwerken. Wir bieten also<br />

alles aus einer Hand an, wobei wir aber eines klar<br />

trennen: Wir statten keine großen Events aus. Das<br />

ist Sache unserer Partner, die in diesen Bereichen<br />

kompetent sind.<br />

• Sie sind bereits seit mehr als 20 Jahren in<br />

diesem Bereich der Branche tätig. Was reizt Sie<br />

persönlich daran?<br />

Ebert: MES ist heute ein interdisziplinäres Team<br />

aus Softwareentwicklern, Broadcast- und Veranstaltungstechnikern,<br />

Supportkräften und Projektmanagern,<br />

was viele Facetten und unterschiedliche<br />

Sichtweisen zusammenbringt. Wir haben<br />

in den vergangenen Jahren viel Pionierarbeit<br />

geleistet und dabei fantastische Momente erlebt.<br />

So durften wir in den frühen 2000er Jahren<br />

die MTV Europe Music Awards mit unglaublichen<br />

Teilnehmerzahlen und die berühmten Big<br />

Brother Staffeln 24/7 übertragen, konnten für<br />

E-Plus zur CeBIT 2006 die erste lauffähige Mobile-Streaming-Plattform<br />

ausrollen und haben für<br />

Lufthansa die Einführung von Breitband-Internet<br />

an Bord mit Events über den Wolken mit Leben<br />

gefüllt. Nun schickt sich unser Nischen-Business<br />

an, zum Mainstream zu werden und es gibt viele<br />

interessante neue Entwicklungen, die wir aktiv<br />

begleiten werden.<br />

mediaevent.services<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 103


DEAplus vielfältig präsent<br />

bei der Prolight + Sound<br />

„Endlich wieder Face-to-Face mit Kolleginnen und Kollegen der Branche!“ freut<br />

sich das Team der Deutschen Event Akademie auf die Begegnungen und Aktionen<br />

bei der Prolight + Sound. Besucherinnen und Besucher können die DEAplus bei<br />

vier Aktionen und Programmbausteinen live erleben:<br />

• Fresh-up des Know-hows zur Prüfung ortsveränderlicher/mobiler elektrischer Anlagen<br />

Kenntnisse auffrischen – Aktuelle Normung verstehen – Praxisbeispiele einbeziehen<br />

Seminar mit Ingo Langreck, Elektrotechnik-/Arbeits- und Gesundheitsschutz-Experte<br />

Konferenzraum Karmesin, Halle 11.0 am Dienstag, 26. April von 10.30 bis 13.30 Uhr<br />

Seminargebühr 99 €, reduziert für Mitglieder des <strong>VPLT</strong> 75 €, reduziert für Aussteller 80 Euro; inklusive PLS-Eintrittsticket<br />

(Wert 35 €) und MwSt.. Detaillierte Infos und Anmeldung direkt bei DEAplus.<br />

• SQQ7, der neue Weiterbildungsstandard – „Geprüfte*n Berufsspezialist*in Ton“<br />

Panel Diskussion mit Expert*innen von VDT, IGVW und Bildungseinrichtungen. Infos zu den Perspektiven<br />

des neuen Fortbildungsabschlusses und Antworten auf Fragen der wissbegierigen Zielgruppe,<br />

Konferenzraum Granat, Halle 11.0 am Donnerstag, 28. April von 11.45 bis 13.00 Uhr<br />

• DEAplus + Adam Hall Group prouldy presents: PROseminare 2022<br />

Impulsreich: die Kooperation der Deutschen Event Akademie mit der Adam Hall Group<br />

Virtuell: Exkursion zur inspirierenden Weiterbildungs-Atmosphäre im Adam Hall Experience Center<br />

Neugierig: das Praxis-Training „Prozessorientiertes Projektmanagement in der Veranstaltungsbranche“.<br />

Main Stage in Halle 11.0 am Freitag, 29. April von 11 bis 11.30 Uhr<br />

Live on Stage: Jörg Zöller, HR People Development Specialist der Adam Hall Group GmbH und Hans-Wilhelm<br />

Flegel, DEAplus-Geschäftsführer, Unternehmer und Spezialist für Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von<br />

geschweißten Aluminiumkonstruktionen, mit Schwerpunkt auf der Veranstaltungstechnik.<br />

• Round Table zu Bildungschancen der Veranstaltungsbranche „Perspektiven für die Zukunft“<br />

Live Talk mit Expertinnen und Experten, die Ein- und Ausblicke geben in innovatives und trendaktuelles Weiterbilden<br />

für Profis und Rookies<br />

Main Stage in Halle 11.0 am Freitag, 29. April von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr<br />

104 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


PARTNER DEAplus<br />

Am Messestand der<br />

Deutschen Event Akademie –<br />

Halle 11.0 A63 – gibt es im<br />

persönlichen Gespräch individuelle<br />

Beratung, Förderinformationen und<br />

Impulse für Lebenslanges Lernen<br />

in der Veranstaltungsbranche.<br />

Für alle, die bei der Prolight + Sound<br />

nicht dabei sein können, geht<br />

es via www.deaplus.org<br />

in die Bildungswelt<br />

der DEAplus.<br />

Neuer Platz im Kalender:<br />

DEAplus Winter Uni 2022/23<br />

Der Blick in den Veranstaltungsmarkt zeigt, dass Weiterbildungstermine zum Jahresanfang optimal in Kalender<br />

passen. Die Deutsche Event Akademie motiviert daher bereits jetzt, den geplanten Termin für die nächste<br />

Winter Uni zu notieren:<br />

Montag, 23. bis Freitag, 27. Januar 2023<br />

So viel steht fest: bei innovativen Formaten und trendaktuellen Workshops, Seminaren und Impulsveranstaltungen<br />

werden Profis, Rookies, Azubis, Fach- und Führungskräfte der Veranstaltungsbranche prägnante<br />

Weiterbildungschancen haben. „Praxisnah, interaktiv, handlungsorientiert und mit viel Branchendialog“ ist<br />

der rote Faden für die Programmplanung.<br />

Alle, die Themenanregungen für die Winter Uni haben oder ganz einfach stets aktuell informiert sein wollen,<br />

sobald das Programm für die Winter Uni 2022/23 steht, können telefonisch unter +49 (0)511 27074771<br />

oder E-Mail an info@deaplus.org ein Signal geben, um in den Info-Verteiler aufgenommen zu werden.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 105


Da bleibt keine Frage offen:<br />

neue Live-Online-Informationstermine<br />

für Wissbegierige<br />

Gezielt, kostenfrei, interaktiv und digital können sich bei der Deutschen Event<br />

Akademie alle, die an der Meister*innen-Fortbildung bzw. Externenprüfung<br />

zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik interessiert sind, informieren.<br />

Das DEAplus Team und Ralf Stroetmann, langjähriger<br />

Dozent im Team der Deutschen Event Akademie sowie<br />

erfahrener Bildungsexperte, haben alle Informationen<br />

zu den Zulassungsvoraussetzungen und dem Aufbau<br />

der DEAplus Lehrgänge, dem Prüfungsablauf, der Gewichtung<br />

von Prüfungsleistungen, dem Bestehen der<br />

Prüfung, dem Kontakt mit den zuständigen Kammern<br />

parat. Im Live-Online-Chat auf MS Teams werden außerdem<br />

direkt alle Fragen der Interessierten besprochen.<br />

So entsteht eine fundierte Grundlage für die Auswahl<br />

und die Entscheidungen auf dem Weg zum hochwertigen<br />

Ausbildungs- bzw. Fortbildungsabschluss.<br />

Die nächste Live-Online-Informationsveranstaltung<br />

für künftige „Meister*innen für Veranstaltungstechnik“<br />

gibt es im digitalen MS Teams Portal der DEAplus am<br />

Dienstag, 10. Mai 2022 von 11.15 bis 13.15 Uhr. Der<br />

nächste berufsbegleitende Vorbereitungslehrgang für die<br />

Meister*innen-Prüfung startet am 26. September 2022.<br />

Für Wissbegierige mit Branchenerfahrung in der Veranstaltungstechnik,<br />

die zurzeit überlegen, die Externenprüfung<br />

zur „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“<br />

abzulegen, gibt es bei DEAplus die nächste Live-Online-Info-Veranstaltung<br />

am Dienstag, 10. Mai 2022 von<br />

9.00 bis 11.00 Uhr. Die nächste Prüfungsvorbereitung –<br />

12 Lehrgangswochen innerhalb von fünf Monaten –<br />

startet am 1. August 2022.<br />

Den Link zur interaktiven Teilnahme an den kostenfreien<br />

Live-Online-Info-Veranstaltungen gibt es als Antwort auf<br />

eine E-Mail-Nachricht an info@deaplus.org.<br />

106 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


PARTNER DEAplus<br />

Matthias Podlaha<br />

Workshop „Rigging“<br />

step2future –<br />

Azubi-Projekt geht<br />

in die nächste Runde<br />

„Azubis trainieren mit Profis“ ist das<br />

Motto des 2020 gestarteten erfolgreichen<br />

Kooperationsprojektes der Deutschen<br />

Event Akademie mit drei hannoverschen<br />

Kulturzentren.<br />

Natascha Sprengel<br />

Workshop „Technische Veranstaltungsplanung“<br />

Von der neuen step2future Workshop-Serie seit Mitte<br />

Februar 2022 profitieren die angehenden Fachkräfte für<br />

Veranstaltungstechnik sowie Veranstaltungskaufleute<br />

der Kulturzentren Faust und Pavillon sowie des Musikzentrums<br />

Hannover.<br />

Die Workshop-Steps fördern das Praxis-Know-how der<br />

Azubis bei der technischen Veranstaltungsplanung<br />

und trainieren Skills für mögliche Gefährdungen. Themenschwerpunkte<br />

der neuen step2future Serie sind<br />

beispielsweise Rigging, Anschlagmittel und Traversensysteme,<br />

Funk- und Frequenzmanagement, Basics und<br />

fortgeschrittene Elektrotechnik sowie Englisch für den<br />

Eventbereich. Ergänzender Effekt für die Auszubildenden<br />

ist der betriebsübergreifende Dialog und die Teamarbeit<br />

der verschiedenen Ausbildungsjahre, für die die<br />

DEAplus mit ihrem praxiserfahrenen Team von Dozierenden<br />

die speziellen Workshops konzipiert.<br />

Als Kooperationsprojekt im August 2020 gestartet, hat<br />

sich step2future gezielt weiterentwickelt und wird von<br />

der Deutschen Event Akademie auch für weitere Ausbildungsbetriebe<br />

im Bundesgebiet angeboten. Themenwünsche,<br />

Zusatzinformationen sowie Antworten auf die<br />

ergänzenden Fragen von Ausbildungsverantwortlichen<br />

und Auszubildenden gibt es direkt im Dialog mit dem<br />

Team der DEAplus per E-Mail an info@deaplus.org sowie<br />

telefonisch unter +49 (0)511 27074771.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 107


Aussichtsreiche Weiterbildungschancen in 2022<br />

Lebenslanges Lernen bei DEAplus<br />

Weiterbildung Basiswissen<br />

Veranstaltungstechnik<br />

Innerhalb von zehn Lehrgangstagen in kompakter Form,<br />

einer speziellen Kombination der Inhalte und einem hohem<br />

Praxisanteil ein solides Fundament für sicherheitsbewusstes<br />

Arbeiten an Bühnen und in Locations entwickeln.<br />

Zum Schluss findet die schriftliche Prüfung statt.<br />

Bei Bestehen erhalten Teilnehmende ein Zertifikat der<br />

DEAplus. Der nächste Weiterbildungsstart ist geplant<br />

für 7. November 2022.<br />

Vorbereitung auf die<br />

Externenprüfung zur Fachkraft für<br />

Veranstaltungstechnik<br />

Wer in der Veranstaltungstechnik bereits Erfahrungen<br />

hat, und jetzt die Chance auf den staatlich anerkannten<br />

Ausbildungsabschluss zur „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“<br />

nutzen will, kann sich bei der DEAplus<br />

im Prüfungsvorbereitungs-Lehrgang auf die Externenprüfung<br />

vor der IHK vorbereiten. Der Lehrgangsstart<br />

ist geplant für den 1. August 2022. Die Buchung der<br />

acht neu strukturierten Lehrgangsmodule ist – je nach<br />

Umfang und Tiefe individuell notwendiger Kompetenzen<br />

der Teilnehmenden – auch einzeln möglich.<br />

Fortbildung zur*zum Meister*in/<br />

Bachelor Professional für<br />

Veranstaltungstechnik<br />

Nach der neuesten Rechtsverordnung von 2020 hat das<br />

Dozierenden-Team der DEAplus bereits in 2021 drei<br />

Lehrgangsgruppen erfolgreich auf die bundeseinheitliche<br />

Meister*innen-Prüfung vorbereitet. Am 026. September<br />

2022 sind die Starts für die jeweils insgesamt<br />

15 Lehrgangswochen (75 Präsenz-Fortbildungstage in<br />

sechs bis sieben Blöcken) umfassenden Kurse geplant.<br />

Für die ergänzenden Selbstlernphasen, die durch das<br />

Team von Dozierenden mit gezielten Lern- und Arbeitsimpulsen<br />

gesteuert werden, steht unter anderem<br />

die Live-Online-Plattform der DEAplus bereit. Prüfungssimulations-Tage<br />

runden die ganzheitliche Vorbereitung<br />

auf die Meister*innen-Prüfung „made by DEAplus“ ab.<br />

108 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />

Inhalt


PARTNER DEAplus<br />

Fachmeister*in für<br />

Veranstaltungssicherheit<br />

(TÜV/DPVT) – Expertenstatus<br />

gegenüber Veranstaltern und<br />

Betreibern<br />

Für 21. November 2022 plant die Deutsche<br />

Event Akademie den nächsten Start für die<br />

Zusatzqualifikation zur*zum „Fachmeister*in<br />

für Veranstaltungssicherheit“. Das Lehrgangskonzept<br />

hat das Ziel, das Kompetenzprofil der<br />

Teilnehmenden – über die Inhalte der Meister*innen-Fortbildung<br />

hinaus – zu schärfen:<br />

Crowd-Management, Baurecht, Haftung und<br />

Delegation von Verantwortung, spezielle Gefährdungsbeurteilung,<br />

Notfall-, Krisen- und<br />

Risikomanagement, Dokumentationen und<br />

Prüfungen, Brandschutz sowie Führungs- und<br />

Kommunikations-Know-how. Die Qualifizierung<br />

schließt mit einem TÜV- und DPVT-Zertifikat ab.<br />

Updates und Upgrades sichern<br />

aktuelles Know-how für Profis<br />

Die Dynamik der technischen und vor allem<br />

auch rechtlichen Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche<br />

ist enorm. Insbesondere<br />

Meister*innen, Elektrofachkräfte, Aufsicht<br />

führende Personen, Brandschutzbeauftragte,<br />

Rigger*innen erhalten gezielt ihre Befähigung<br />

durch die von DEAplus seit vielen Jahren erfolgreich<br />

durchgeführten Updates. Zusätzlich<br />

ist erstmalig eine themenrelevante Weiterbildung<br />

für Fachmeister*innen für Veranstaltungssicherheit<br />

in Planung- Ergänzend zu der<br />

Sicherstellung von praxisnahem Know-how ist<br />

eine weitere Intention bei den Updates und<br />

Upgrades der kollegiale Erfahrungsaustausch.<br />

Das DEAplus Team ist bei ergänzendem Informationsbedarf,<br />

für Tipps zur finanziellen Förderung<br />

im Rahmen des „Meister-BaFöG“ und<br />

bei Fragen zu den Zulassungsvoraussetzungen<br />

per E-Mail an info@deaplus.org sowie telefonisch<br />

unter +49 (0)511 27074771 erreichbar.<br />

Relaunch geplant:<br />

DEAplus Sommer-Uni<br />

„Weil sich die Veranstaltungsbranche<br />

derzeit organisatorisch und personell<br />

auf die besonderen Anforderungen<br />

des Restarts von Konzerten, Festivals,<br />

Events, Kongressen, Messen und Ausstellungen<br />

konzentriert, gibt es in diesem<br />

Jahr keine DEAplus Sommer Uni!“ meldet<br />

das Team der Deutschen Event Akademie<br />

aus Hannover.<br />

Stattdessen laufen bei DEAplus die<br />

Vorbereitungen für den Relaunch der<br />

Sommer Uni, die 2023 stattfinden wird!<br />

Am neuen Format und an der terminlichen<br />

Platzierung im Kalender 2023 wird<br />

bereits gearbeitet! Im Mittelpunkt stehen<br />

optimaler Bezug zu trendaktuellen<br />

Themen, intensiver Austausch mit Kolleginnen<br />

und Kollegen, Expertinnen und<br />

Experten und etatschonend kalkulierte<br />

Weiterbildungschancen.<br />

In der DEAplus Programmwerkstatt der<br />

DEAplus entstehen außerdem laufend<br />

neue Weiterbildungschancen und -termine.<br />

Den aktuellen Überblick gibt es in<br />

Echtzeit in der Kategorie „Fort- und Weiterbildungen“<br />

auf der DEAplus Website.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 109


Workshops/Seminare/Fortbildungen 2022<br />

Kurstitel Dauer Ort Preis<br />

Informationsveranstaltungen – live-online, interaktiv, kostenfrei<br />

Preis für<br />

Partner<br />

Informationsveranstaltung Externe Prüfung Fachkraft für Veranstaltungstechnik 1/2 Tag Online kostenfrei 10.05.<br />

Informationsveranstaltung Meister*in für Veranstaltungstechnik 1/2 Tag Online kostenfrei 10.05.<br />

Meister*in für Veranstaltungstechnik und Zertifikatslehrgänge<br />

Meister*in für Veranstaltungstechnik 75 Tage Hannover 8.750 € 7.875 €<br />

Ausbildung der Ausbilder nach AEVO<br />

10 Tage<br />

inkl. Prüfungen!<br />

Termin<br />

26. - 30.09. + 10. - 28.10. + 14. - 25.11. +<br />

05. - 16.12.2022 + 16. - 27.01. +<br />

13. - 24.02. + 13. - 31.03.2023<br />

Hannover 595 € 536 € 07. - 15.06.<br />

Fachmeister*in für Veranstaltungssicherheit (TÜV/DPVT) 20 Tage Hannover 3.950 € 3.950 €<br />

Vorbereitungskurs Externeprüfung – Fachkraft für Veranstaltungstechnik –<br />

Modulare Buchung möglich!<br />

62 Tage Hannover 3.245 € 2.921 €<br />

07. - 18.03. + 04. - 15.07.<br />

21.11. - 02.12.2022 + 30.01. - 10.02.2023<br />

01.08. - 30.09. + 04. - 28.10. +<br />

28.11. - 02.12.<br />

Mathe-Angleich-Kurs 2 Tage Hannover 210 € 189 € 01.08. - 02.08.<br />

Technische Kompetenzen<br />

Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik gem. SQQ1 30 Tage Hannover 2.550 € 2.295 € 08. - 19.08. + 29.08. - 02.09. + 10.10. - 04.11.<br />

Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) 3 Tage Hannover 475 € 428 € in Planung<br />

Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 – Level 1 16 Tage Hannover 1.995 € 1.7<strong>96</strong> € 22.08. - 12.09.<br />

Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 – Level 2 15 Tage Hannover 1.795 € 1.616 € in Planung<br />

Rettungsrigger*in 5 Tage Hannover 1.100 € 990 € in Planung<br />

Sachkunde für Anschlagmittel und Traversensysteme 3 Tage Hannover 450 € 405 € in Planung<br />

Sachkunde Verwendung PSA gegen Absturz 5 Tage Hannover 950 € 855 € 30.05. - 03.06.<br />

Sachkunde Prüfen von PSA gegen Absturz (DGUV Grundsatz 312-906) 3 Tage Hannover 590 € 531 € 20. - 22.04.<br />

Basiswissen Veranstaltungstechnik 10 Tage Hannover 1.250 € 1.125 € 07. - 18.11.<br />

Grundlagen Lichttechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 € 26. - 30.09.<br />

Grundlagen Tontechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 € 05. - 09.09.<br />

Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Hannover 450 € 405 € in Planung<br />

VektorWorks Spotlight 4 Tage Hannover 590 € 531 € 12. - 15.09.<br />

Updates und Upgrades<br />

Upgrade für Elektrofachkraft nach SQQ1 – mobile Stromerzeuger 3 Tage Hannover 395 € 356 € 16. - 18.05.<br />

Upgrade – Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik gem. SQQ1<br />

12 Tage<br />

inkl. Prüfungen!<br />

Hannover 1.450 € 1.305 € 17.10. - 04.11.<br />

Update Rigging 1 Tag Hannover 295 € 266 € in Planung<br />

Update für Elektrofachkräfte 1 Tag Hannover 210 € 189 € 14.11.<br />

Update für das Verwenden von PSA 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />

Update für Anschlagmittel 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />

Update für Aufsicht führende Personen 1 Tag Hannover 210 € 189 € 15.11.<br />

Update für Brandschutzbeauftragte*r 1 Tag Hannover 210 € 189 € 16.11.<br />

Veranstaltungssicherheit, -recht & Arbeitssicherheit<br />

Gefährdungsbeurteilung 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />

Veranstaltungsleitung gemäß SQQ6 2 Tage Hannover 550 € 495 € in Planung<br />

Aufsicht führende Person 3 Tage Hannover 550 € 468 € 08. - 10.11.<br />

Brandschutzbeauftragte*r gem. DGUV Information 205-003 8 Tage Hannover 1.595 € 1.436 € 22. - 31.08.<br />

Betreiberverantwortungen und Delegation 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />

Winter Uni und Sommer Uni<br />

Winter Uni 2022/23 pro Tag Hannover 111 € 111 € 23. - 27.01.2023<br />

Sommer Uni 2023 pro Tag Hannover 111 € 111 € in Planung<br />

PROseminare<br />

Managementtrainings made by DEAplus und Adam Hall Group – in den Themenbereichen Technical Skills, Safety Skills, Projekt Skills, Soft Skills und Innovation Skills –<br />

im Zeitraum August bis Dezember 2022 – derzeit in Planung<br />

Alle Preisangaben ohne Prüfungsgebühren und ggfs. zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />

Ein individuelles Angebot für Seminare und Workshops, die im Inhouse-Format vor Ort in Ihrem Unternehmen durchgeführt werden, gerne auf Anfrage! Stand: 04/2022<br />

Deutsche Event Akademie GmbH<br />

Lilienthalstraße 1 | D-30179 Hannover | www.deaplus.org | Telefon +49 (0) 511 270 747 71| E-Mail info@deaplus.org<br />

110 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>


SERVICE Infos & Termine<br />

VBG- und <strong>VPLT</strong>-Infoveranstaltung<br />

zu Auftraggeberverantwortung<br />

Am Mittwoch, dem 23. März 2022 fand die<br />

VBG und <strong>VPLT</strong>-Infoveranstaltung zum Thema<br />

„Auftraggeberverantwortung, Arbeitnehmerüberlassung<br />

und Personaleinsatz“ statt und war<br />

mit über 170 Teilnehmern gut besucht. Eine<br />

erste interaktive Umfrage während des Events<br />

ergab, dass sich unter den Teilnehmern circa<br />

70 Prozent Auftraggeber und Betreiber befanden.<br />

Neben wichtigen Themen, wie Beauftragung<br />

und Auswahl von Auftragnehmenden<br />

und Personal, wurden auch Voraussetzungen<br />

an Planung und Durchführung sowie der<br />

Einsatz von Koordinatoren und Fachkräften<br />

für Sicherheit der Veranstaltungswirtschaft<br />

(SiFa.VT) angesprochen. Zum Thema Personaleinsatz<br />

stand im Mittelpunkt: Tätigkeiten<br />

sowie verpflichtende Unterweisungen und Update-Schulungen<br />

von Elektrofachkräften für<br />

Veranstaltungstechnik, Rigger sowie Bühnenund<br />

Studiofachkräfte.<br />

Haben Sie die Veranstaltung verpasst? Im Rahmen der I-ESC-Bühne auf<br />

der Prolight + Sound wird am Mittwoch, dem 27. April 2022 von 10:15 Uhr<br />

bis 11:00 Uhr im Raum Korall | Halle 11 ein Teil der Veranstaltung wiederholt.<br />

Am Nachmittag ist von 14:45 Uhr bis 15:30 Uhr in Raum Karmesin | Halle 11 ein<br />

Roundtable zum Thema gemeinsam mit dem SiFa.VT Roundtable – den Fachkräften<br />

für Arbeitssicherheit der Veranstaltungswirtschaft – geplant. Hier können Sie<br />

Ihre Fragen stellen, wichtige Kontakte knüpfen oder dem Erfahrungsaustausch<br />

der anderen Teilnehmer beiwohnen.<br />

Neue <strong>VPLT</strong>-Mitglieder seit November 2021<br />

Ordentliche Mitgliedschaft<br />

• Lichtsucht GmbH<br />

• Emmert Veranstaltungstechnik GmbH<br />

• Kreisstadt Dietzenbach – Capitol & Kultur<br />

Angeschlossene Mitgliedschaft<br />

• Patrick Eckerl<br />

• Christian Winter<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 111


MESSE-SPECIAL<br />

Zur Prolight + Sound<br />

schenken wir Ihnen die<br />

Aufnahmegebühr.<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 11.0 - B51A.<br />

Wir vertreten<br />

die Interessen der<br />

Veranstaltungswirtschaft!<br />

MITGLIED WERDEN!<br />

Jeder profitiert von einer Mitgliedschaft: Dienstleister, Vertriebe,<br />

Hersteller,Händler, Systemintegratoren, die Auszubildenden<br />

und Studierenden der Medien- und Veranstaltungstechnik.<br />

Als <strong>VPLT</strong> stehen wir seit mehr als 35 Jahren an der Seite<br />

der Menschen und Unternehmen, die die Grundlagen<br />

für Unterhaltung und Information schaffen.<br />

Wir vertreten Lobbyinteressen gegenüber der Politik<br />

Wir gestalten Aus- und Fortbildung unseres Wirtschaftszweigs<br />

Wir gestalten branchenrelevante Industriestandards und Normen<br />

Wir vertreten Brancheninteressen gegenüber Medien und Messen<br />

Wir informieren über technische Neuerungen<br />

Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke<br />

www.vplt.org<br />

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />

Wohlenbergstraße 6<br />

30179 Hannover<br />

0511 270 747 4<br />

info@vplt.org

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