Contura DE Frühling/Sommer 2022
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Wie ein roter Faden zieht er seine Bahnen quer durchs<br />
Bündnerland und weiter bis ins tiefste Wallis: der<br />
Glacier Express, der als langsamster Schnellzug der<br />
Welt von St. Moritz bis Zermatt rollt. Entlang der Strecke<br />
gibt es nicht nur landschaftliche Höhepunkte, die<br />
zu entdecken sich lohnt, sondern auch viele geheimnisvolle<br />
Legenden und sagenhafte Geschichten. Eine<br />
Auswahl. (sue)<br />
Prossima fermata – RhB Blog<br />
Lesen Sie weitere spannende<br />
Legenden und sagenhafte<br />
Geschichten in unserm Blog.<br />
→ www.rhb.ch/blog<br />
Die rote Quelle vom Erlentrögli –<br />
Rheinschlucht / Carrerabach<br />
An der Strasse zwischen Carrera und Versam, beim sogenannten<br />
Erlentrögli, gibt es eine Quelle, die stark eisenhaltig und<br />
deren Wasser darum heilsam zu trinken ist. Das Wasser ist klar,<br />
setzt sich aber auf dem Grund rot ab. Die Sage erzählt, in dieser<br />
Quelle fliesse Blut, weil einst weiter oben beim Stall auf<br />
Runggätsch ein junger Mann seinen Bruder getötet habe. Dort<br />
hatten sich zwei Brüder ins gleiche Mädchen verliebt und sich<br />
deshalb entzweit. Es kam zum Streit, bei dem der eine Bruder<br />
den andern erschlug. Seither sprudelt die Quelle rot.<br />
Der Riese Gargantua – Zermatt<br />
Vor vielen Jahrtausenden lebte der Riese Gargantua in den Alpen.<br />
Wenn Gargantua seinen massigen Körper bewegte, erzitterte die<br />
Erde und seine stampfenden Schritte hinterliessen tiefe Spuren.<br />
Nun war das Matterhorn zu jener Zeit noch eine massive Bergwand,<br />
die einheitlich hoch war. Gargantua, der im italienischen<br />
Aostatal weilte, wollte wissen, was sich hinter dieser massiven<br />
Bergkette verbarg. Mit einem grossen Schritt stieg er über die<br />
Felswand und war so schon mit einem Fuss in der Schweiz – bis<br />
nach Zermatt reichte der Schritt. Als er jedoch seinen anderen<br />
Fuss nachziehen wollte, da brachte er das Gebirge ringsum zum<br />
Einsturz. Nur jene Felsen, die sich zwischen den Beinen des Riesen<br />
befunden hatten, blieben stehen – und stellen so das heutige<br />
Matterhorn dar.<br />
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