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Die Zukunft beginnt im Puschlav: In Poschiavo lernen die Sek-Kids, einen kleinen Roboter zu programmieren. 24 www.rhb.ch/contura
Das Digi-Tal Innovation Das abgelegene Valposchiavo gehört zu den innovativsten Tälern der Schweiz: 90 Prozent der Betriebe sind bereits biozertifiziert. Und auch bei der Digitalisierung ist das Bündner Südtal vorne mit dabei. Zum Thema «Programmieren und Robotik» haben Lehrpersonen in Poschiavo eine Unterrichtsreihe für verschiedene Schulstufen entwickelt. Das Ziel: den Kindern einen spielerischen Zugang zur Informatik zu ermöglichen und sie damit auf den digitalen Wandel vorzubereiten. Die Pause ist noch nicht ganz vorbei. Trotzdem sitzen einige Kinder bereits im Schulzimmer und warten ungeduldig darauf, dass die Stunde endlich beginnt. Kein Wunder. Spiel und Spass ist angesagt: Auf dem Stundenplan steht Informatik. Das passt nicht zusammen? Doch, und wie! «Heute bringen wir diesem kleinen Roboter bei, dahin zu fahren, wo wir ihn haben wollen», sagt Pierluigi Crameri. Der Sekundarlehrer und Informatiker hält ein kleines kugelförmiges Gerät in die Höhe: den Ozobot. Der Winzling hat die Grösse eines Lollipops, surrt leise und blinkt fröhlich. Die Neugier der Kinder ist sofort geweckt. Ihre erste Aufgabe: eine Linie mit Ecken und Bögen zu zeichnen, den Ozobot darauf zu platzieren und einzuschalten. Fasziniert verfolgen die zwölfjährigen Mädchen und Jungen, wie der kleine Geselle gemächlich und präzise der Linie folgt und stoppt, sobald sie zu Ende ist. Die Sensoren des Ozobot reagieren auch auf Farben. Folgt auf einen roten Strich ein blauer, macht der Miniroboter eine Kehrtwende. Bei Blau-grün beschleunigt er. Vergnügtes Kinderlachen erfüllt das Schulzimmer. «Das ist keine Zauberei, sondern Informatik», erklärt der Lehrer seinen Schülerinnen und Schülern. Eine fünfte Landessprache für die Schweiz? Der 60-jährige Puschlaver engagiert sich seit dreissig Jahren für die Digitalisierung von Poschiavo. In den 1990ern war der Lehrer Teil des Progetto Poschiavo, das die Bewohnerinnen und Bewohner im Tal unter anderem mit Computern versorgte und Kurse für E-Mail, Fernkommunikation und Internetnutzung gab. Nach Jahren als Betreiber einer Informatikfirma kehrte Pierluigi Crameri vor 14 Jahren an die Schule zurück. Mit einer klaren Botschaft: «Programmieren sollte die fünfte Landessprache der Schweiz werden.» Als Informatik-Verantwortlicher der Schulen der Gemeinde Poschiavo entwickelte er in den letzten drei Jahren zusammen mit weiteren Lehrpersonen ein Programm für die verschiedenen Schulstufen. Während einer Woche im Jahr steht täglich eine Stunde «Robotic Coding» auf dem Programm. «Unser Ziel ist, Kinder und Jugendliche auf eine spielerische Weise in die Welt des Programmierens einzuführen. Bei der Entwicklung unseres Lehrplans haben wir auf eine altersgerechte Lernmethode geachtet. So lernen die Kinder, eigene Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen», sagt Pierluigi Crameri. Innovation 25
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