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277.TIROL - April 2022

Ausgabe 6, April 2022

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8<br />

MODERNE BÜRGER*INNENKOMMUNIKATION MODERNE BÜRGER*INNENKOMMUNIKATION 9<br />

s'Gemeindeblattl,<br />

die Amtstafel,<br />

der Bürgermeister * und<br />

der Gemeindesekretär *<br />

…oder wie sich Kommunikation,<br />

Information und Bürger*innenservice<br />

in den Gemeinden in<br />

den letzten 30 Jahren verändert<br />

haben.<br />

ZUM AUTOR<br />

ALOIS RATHGEB<br />

Alois Rathgeb ist Gründer und<br />

Geschäftsführer der GemNova.<br />

Im Titel habe ich bewusst geschrieben:<br />

der Bürgermeister*. Vor 30 Jahren hat<br />

es tatsächlich noch keine Bürgermeisterin<br />

in Tirol gegeben. Erst 1994 wurde in<br />

Lienz Helga Machne zur ersten Bürgermeisterin<br />

Tirols gewählt. Zu dieser Zeit<br />

sagte man zum Amtsleiter/zur Amtsleiterin<br />

noch Gemeindesekretär*. Damit<br />

wusste jeder, wer gemeint war. Sogar<br />

in Ranggen, wo die Lisi nachweislich<br />

kein Mann war, war sie doch die Mutter<br />

eines meiner besten Kollegen.<br />

S´Gemeindeblattl, die Amtstafel, der Bürgermeister<br />

und der Gemeindesekretär<br />

waren zu der Zeit wirklich DIE Informationsquellen<br />

der Gemeinde. Wann der Müll<br />

abgeholt wird, stand in der Gemeindezeitung<br />

(eigentlich wusste man das eh).<br />

Wann Sitzung war, erfuhr man offiziell von<br />

der Amtstafel (inoffiziell wusste man es<br />

ja schon aus dem Gasthaus). Wenn man<br />

einen Meldezettel benötigte, ging man<br />

zum Gemeindesekretär und wenn man<br />

ein Anliegen hatte zum Bürgermeister<br />

(oder ins Gasthaus). Alles Sonstige – wer<br />

mit wem im Gemeinderat grad streitet,<br />

wieso der Stall keine Baugenehmigung<br />

bekommen hat (manchmal hat einfach<br />

der Falsche angesucht) und vieles mehr<br />

– wusste man einfach.<br />

Kein E-Government, keine GemeindeApp,<br />

kein Facebook oder gar Video. Keine Servicekarte<br />

und kein offizielles Beschwerdemanagement.<br />

All das ist noch sehr jung und wird vom<br />

Bürger und der Bürgerin erwartet oder<br />

sogar gefordert. Und wie sieht die aktuelle<br />

Entwicklung aus? Eigene App für jedes<br />

und alles, Karte hier und dort, von der Saisonkarte<br />

fürs Schwimmbad bis zur Gutscheinkarte<br />

der regionalen Wirtschaft,<br />

Anwendung diese und jene, vom Bund,<br />

vom Land, von den Gemeinden. Infos über<br />

alle Social-Media-Kanäle, Gemeindezeitung,<br />

Newsletter und mehr. Die vielen<br />

Wünsche und die zahlreichen Möglichkeiten<br />

haben vielfach zu einem Wildwuchs<br />

geführt. Und selbstverständlich gibt und<br />

gab es viele Lieferant*innen von digitalen<br />

Services, die kurzfristig gute Geschäfte<br />

machen bzw. gemacht haben.<br />

Aus der Wirtschaftstheorie kennt man die<br />

Aussage „Angebot schafft Nachfrage“. Das<br />

mag vielfach stimmen, in dem Fall aber<br />

ganz und gar nicht. Vor allem, wenn das<br />

Angebot nicht strukturiert, nicht in sich<br />

greifend und unzusammenhängend ist.<br />

Aber wie schafft man es nun das Ganze<br />

zu entwirren und eine „Moderne Bürger*innen-Kommunikation“<br />

aufzubauen?<br />

Wir haben darüber bereits in anderen<br />

Ausgaben unseres Magazins geschrieben<br />

und verweisen möchten wir hier vor<br />

allem auch auf den „Masterplan Digitalisierung“,<br />

den wir im Auftrag des Landes<br />

Tirol und des Tiroler Gemeindeverbandes<br />

entwickeln durften und welcher in Kürze<br />

veröffentlicht wird.

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