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277.TIROL - April 2022

Ausgabe 6, April 2022

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22 tirol.Politik tirol.Politik<br />

23<br />

GEMEINDEPOLITIK<br />

DIE HERAUSFORDERUNGEN<br />

SIND BREIT GEFÄCHERT<br />

DIE VERWALTUNGS-<br />

KUNST HAT UNGEAHNTE<br />

HÖHEN ERREICHT.<br />

© Land Tirol/Cammerlander<br />

Gemeinderat – das<br />

Parlament der Gemeinde.<br />

Fließendes Wasser, gut ausgebaute<br />

Straßen, Kinderbetreuung, Pflegeheime<br />

– all das und vieles mehr fällt in<br />

den vielseitigen Aufgabenbereich der<br />

Gemeinden. Sie sind außerdem für<br />

öffentliche Sport- und Freizeitanlagen,<br />

eine funktionierende Müllabfuhr<br />

und Kanalisation sowie kulturelle Einrichtungen<br />

zuständig und schaffen<br />

Wohnraum. Darüber hinaus ist im Sinne<br />

der Sicherheit auch die Feuerwehr<br />

eine kommunale Kernaufgabe.<br />

Die eigene Gemeinde ist der unmittelbare<br />

Lebensraum, der Zusammengehörigkeit<br />

und Verbundenheit bedeutet.<br />

Die Politik regelt das Zusammenleben.<br />

Jedoch hat die Bevölkerung im Rahmen<br />

der Bürgermeister*innen- und Gemeinderatswahl<br />

entschieden, wer die Politik<br />

macht. Die enge Partnerschaft von<br />

Land und Gemeinden ist jedenfalls der<br />

Grundstein für eine hohe Lebensqualität<br />

in unserem Land. Das wissen sowohl<br />

die Gemeinden als auch das Land Tirol<br />

– dementsprechend ist auch mir als<br />

Gemeindereferent der persönliche und<br />

laufende Austausch mit den Gemeinden<br />

enorm wichtig.<br />

Die Herausforderungen in der Gemeindepolitik<br />

und für die Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister sind breit gefächert.<br />

Eine wesentliche Aufgabe ist es, stets<br />

den aktiven Austausch mit den Bürger*innen<br />

zu suchen und darauf aufbauend<br />

Projekte umzusetzen, die im Sinne<br />

der Bevölkerung sind.<br />

Der Gemeinderat wird in Tirol alle sechs<br />

Jahre direkt gewählt und wirkt wie ein<br />

Parlament in der Gemeinde. Ob langgedient<br />

oder frisch gewählt: Gemeinderät*innen<br />

bringen sich in ihre Gemeinde<br />

ein, sind stark vernetzt und übernehmen<br />

Verantwortung. Sie sind Ansprechpartner*innen<br />

für die Bevölkerung und<br />

haben für deren Anliegen ein offenes<br />

Ohr. Schließlich berichten die Gemeinderätinnen<br />

und -räte gegenüber dem<br />

Gemeinderat und geben Empfehlungen<br />

für Maßnahmen ab, die mit Mehrheitsbeschluss<br />

beschlossen werden. Wer<br />

sich davon ein Bild machen will, darf<br />

als Bürgerin und Bürger bei den meisten<br />

Gemeinderatssitzungen zuhören.<br />

Um die für die Bevölkerung besten Projekte<br />

umzusetzen, arbeiten Gemeinderät*innen<br />

und Bürgermeister*innen eng<br />

zusammen.<br />

Ihr LR Mag. Johannes Tratter<br />

© Julia Moll<br />

Es gilt, schnell<br />

schwimmen zu lernen.<br />

Eine Vielzahl an neuen Bürgermeister*innen<br />

und Gemeinderät*innen<br />

haben nach den Gemeinderatswahlen<br />

<strong>2022</strong> ihr Amt angetreten. Sie<br />

haben sich in den kommenden Monaten<br />

und Jahren als gewählte Volksvertretung<br />

den umfangreichen Herausforderungen<br />

zu stellen, die die<br />

Regulierungs- und Ordnungsmanie<br />

des Gesetzgebers für sie bereithält.<br />

Funktionär*innen, die bereits länger<br />

im Amt stehen und wieder gewählt<br />

wurden, können ein Lied davon singen.<br />

Der Respekt der Bevölkerung<br />

gegenüber all jenen Mitbürger*innen,<br />

die sich für politische Ämter<br />

auf Gemeindeebene zur Verfügung<br />

stellen, ist also redlich verdient.<br />

Denn die Verwaltungskunst hat ungeahnte<br />

Höhen erreicht. Und Jahr für Jahr<br />

scheint es weiter nach oben zu gehen.<br />

Das damit einhergehende gesetzliche<br />

Regelwerk ist extrem umfangreich und<br />

mittlerweile äußerst engmaschig. Die<br />

Chance, sich in diesem komplexen Netz<br />

zu verfangen, steigt laufend. Unliebsame<br />

Begegnungen mit den Aufsichtsbehörden<br />

sind leider keine Seltenheit. Um<br />

zu bestehen und nicht unterzugehen –<br />

das betrifft vor allem die Neulinge – gilt<br />

es, schnell schwimmen zu lernen. Wir<br />

sollten daher diesen mutigen Menschen<br />

für ihr unbezahltes, oft auch unbedanktes<br />

Einbringen ihres Engagements in<br />

das Gemeindeleben dankbar sein. Denn<br />

nur so kann dieses in der Art funktionieren,<br />

wie wir alle uns dies wünschen.<br />

Es ist ein steigendes Interesse insbesondere<br />

von jungen Menschen zu spüren,<br />

die sich aktiv in die Gemeindepolitik<br />

einbringen möchten. Das haben auch<br />

die Gemeinderatswahlen <strong>2022</strong> gezeigt.<br />

Ab sofort gilt es – für altgediente wie<br />

auch frischgebackene Gemeindefunktionär*innen<br />

– mit Vollgas ihre Talente<br />

auszuspielen. Wie bereits erwähnt, sind<br />

die anstehenden Aufgaben gewaltig. Ob<br />

Budget, Finanzen, Pflege, Raumordnung,<br />

Kinderbetreuung, auch Sport und Kultur<br />

– das politische Geschehen in jedem<br />

Dorf, in jeder Marktgemeinde oder<br />

Stadt wird in den Gemeinderatssitzungen<br />

bestimmt. Die Arbeit der Gemeinderät*innen<br />

betrifft daher das tägliche<br />

Leben der Bürger*innen in wesentlicher<br />

Form.<br />

Ihr Bgm. Mag. Ernst Schöpf

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