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277.TIROL - April 2022

Ausgabe 6, April 2022

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10 TIROL.DIGITALISIERT MODERNE BÜRGER*INNENKOMMUNIKATION<br />

MODERNE BÜRGER*INNENKOMMUNIKATION<br />

TIROL.DIGITALISIERT 11<br />

Bürger*innen müssen<br />

d0rt erreicht werden,<br />

w0 sie sich am liebsten<br />

(0nline) bewegen.<br />

Beginnen möchte ich mit Grundlagen<br />

einer "Modernen Bürger*innen-Kommunikation“.<br />

Moderne Bürger*innen-Kommunikation<br />

muss immer bidirektional<br />

möglich sein. Der/die Bürger*in muss die<br />

Möglichkeit haben, mit der Gemeinde zu<br />

interagieren. Sei es durch einfache Likes<br />

oder über innovative Chat Bots.<br />

Bürger*innen müssen dort erreicht werden,<br />

wo sie sich am liebsten (online) bewegen.<br />

Gerade das ist heute sehr herausfordernd,<br />

weil es so viele Möglichkeiten gibt.<br />

Der eine nutzt Social Media, die andere<br />

Mail und die Dritte diverse Videokanäle.<br />

Wenige wollen sich aktiv irgendwo Infos<br />

holen. Sie wollen sie dort bekommen, wo<br />

sie sich bewegen. „Headless CMS“ ist<br />

hierbei ein Schlagwort, von dem wir noch<br />

viel hören werden.<br />

Ein wesentlicher Baustein moderner Bürger*innen-Kommunikation<br />

sind saubere<br />

Daten in der Gemeinde. E-Government<br />

oder auch sonstige Serviceleistungen der<br />

Gemeinde funktionieren nur, wenn das<br />

Gegenüber klar identifizierbar ist.<br />

Die Begrifflichkeit des One-Stop-Shop<br />

spielt in dem Zusammenhang eine<br />

wesentliche Rolle. Eine Plattform, eine<br />

Identifikation, alle Leistungen. Das heißt,<br />

man muss Systeme entwickeln, die alle<br />

E-Government-Leistungen, alle sonstigen<br />

Serviceleistungen einer Gemeinde und<br />

alle kommunikativen Leistungen bündeln<br />

und der Bürgerin und dem Bürger zur fügung<br />

Verstellen.<br />

Informationen zu den Bürger*innen werden<br />

dabei nur einmal erfasst und über<br />

verschiedene Kanäle ausgespielt. Sei es<br />

die Gemeinde-Service-Plattform, Social-<br />

Media-Kanäle, die Website, der Newsletter,<br />

die Gemeindezeitung oder das GemeindeTV.<br />

Das heißt, keine mehrfache Datenpflege,<br />

sondern einmal erfassen und multimedial<br />

ausspielen.<br />

Ein physisches Medium – die Bürger*innen-Servicekarte<br />

oder künftig auch<br />

Uhr oder Handy – setzt Leistungen der<br />

Gemeinde reell um. Dieses öffnet den<br />

Schranken beim Müll genauso wie das<br />

Drehkreuz im Schwimmbad oder den<br />

Zugang zum Vereinslokal. Zudem soll<br />

dieses Medium auch mit einer integrierten<br />

Bezahlmöglichkeit ausgestattet sein,<br />

wodurch es zugleich zum Zahlungsmittel<br />

wird. Damit können dem Bürger und der<br />

Bürgerin Guthaben bzw. Gutscheine auf die<br />

jeweiligen Bürger*innenkonten gutgebucht<br />

werden, welche in den Akzeptanzstellen<br />

in der Gemeinde einlösbar sind. Die Bürger*innen<br />

können damit im Ort einkaufen<br />

oder essen gehen, wodurch die regionale<br />

inf0b0x<br />

Grundlagen moderner<br />

Bürger * innen-Kommunikation:<br />

Bidirektional<br />

Zielgenau und individuell<br />

Eindeutig<br />

Daten einmalig erfassen<br />

multimedial ausspielen<br />

One-stop-Shop<br />

Multifunktionsmedium<br />

Bezahlmöglichkeit<br />

Überregional anwendbar<br />

Wertschöpfung gestärkt wird. Last but not<br />

least sollte es ein System sein, welches<br />

überregional anwendbar ist und damit<br />

Kooperationen ermöglicht. Der Bürger und<br />

die Bürgerin sollten, egal wo sie und er<br />

wohnen, die gleiche Plattform nutzen und<br />

das gleiche Medium nutzen können.<br />

Daraus lässt sich eine Vision formulieren,<br />

die in etwa so lauten könnte:<br />

Die Gemeinde erreicht die Bürger*innen<br />

dort, wo sie sich jeweils am wohlsten<br />

fühlen. Sie bietet alle Services und Informationen<br />

gebündelt über eine Gemeinde-Service-Plattform<br />

an und tritt mit der<br />

Bürgerin und dem Bürger in einen Austausch.<br />

Er/sie kann nach dem One-Stop-<br />

Shop-Prinzip mit einer einmaligen Identifikation<br />

diese Leistungen finden und<br />

abrufen. Ein Medium mit Bezahlfunktion<br />

öffnet die physische Welt aller Gemeindeservices.<br />

Alle Services sind überregional<br />

vernetzbar und schaffen so für die Bürgerin<br />

und den Bürger eine Welt, welche<br />

ortsunabhängig erlebbar wird.<br />

Diese Vision stellt für die Gemeinde aber<br />

auch die Bürger*innen eine riesige Winwin-Situation<br />

dar. Die Gemeindeverwaltung<br />

wird stark entlastet, weil zum Beispiel<br />

über die Bürger*innen-Servicekarte<br />

Müllsäcke beim Automaten 24/7 ausgegeben<br />

werden, und die Bürger*innen finden<br />

sich in der Vielfalt der kommunalen<br />

Dienstleistungen zurecht.<br />

Sämtliche Gemeindeservices können<br />

wie in einem Baukastensystem Schritt<br />

für Schritt digital zur Verfügung gestellt<br />

und zugänglich gemacht werden. Dabei<br />

wäre natürlich ein tirolweiter, gemeinsamer<br />

Auf- und Ausbau wesentlich günstiger<br />

als kommunale Einzellösungen. Viele Dinge<br />

sind skalierbar und man muss sie nur<br />

einmal entwickeln. Gemeinden können an<br />

dieses System andocken und modulartig<br />

ihre Serviceleistungen einbinden.<br />

Klingt gut,<br />

ist gut! Aber wie<br />

kÖnnte das in der<br />

Praxis aussehen?

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