13.04.2022 Aufrufe

Getränke! Technologie & Marketing 2/2022

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ultraschall-Durchflussmessgeräte<br />

JUMO flowTRANS US W01 und W02<br />

MARKT | Brauwirtschaft<br />

ENTWICKLUNG AUF DEM BIERMARKT<br />

Herausforderungen<br />

für die deutsche Brauwirtschaft<br />

Wenn es weniger gut läuft – und vieles spricht dafür – werden Besucher in Kneipen, Restaurants<br />

und Sommergärten schon von April an für ihr Glas Bier zwischen 30 und 50 Cent mehr bezahlen<br />

müssen. Die nicht enden wollende Corona-Pandemie und nun auch noch der entsetzliche<br />

militärische Überfall Russlands auf die Ukraine machen der deutschen Brauwirtschaft mächtig<br />

zu schaffen. Die Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Logistik und nun – zusätzlich wegen des<br />

Krieges – für Energie schießen momentan geradezu durch die Decke.<br />

Foto: AdobeStock<br />

42 | Getränke! 02 | <strong>2022</strong><br />

V<br />

or allem der Ukraine-Krieg<br />

hat bei uns die ohnehin<br />

schon hohen Energiepreise<br />

weiter nach oben getrieben. Kein<br />

Wirtschaftsbereich bleibt davon<br />

verschont. Und so ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die Inflationsrate<br />

in Deutschland im Februar über<br />

die Fünf-Prozent-Marke gesprungen<br />

ist und nun bei 5,1 % liegt. Tendenz<br />

steigend für die kommenden<br />

Wochen und Monate. Das sind keine<br />

erfreulichen Prognosen.<br />

Bleiben wir bei der Brauwirtschaft.<br />

Allein die Corona-Pandemie<br />

hat für diese keineswegs unbedeutende<br />

Branche nach 2020 auch im<br />

vergangenen Jahr zu massiven Einbrüchen<br />

geführt. Wie das Statistische<br />

Bundesamt mitteilt, ging der<br />

Inlandsabsatz zum Rekordminus<br />

von 2020 nochmals um 3,4 % auf<br />

sieben Milliarden Liter zurück. Auf<br />

den ersten Blick eine kolossale Zahl.<br />

Doch das Bild trügt. Denn gegenüber<br />

2019, dem Jahr vor der Corona-Krise,<br />

lag der Inlandsabsatz 2021<br />

sogar um 8,6 % niedriger. Alkoholfreie<br />

Biere, die sich seit Jahren positiv<br />

entwickeln und sich immer grö-<br />

ßerer Beliebtheit erfreuen, sind in<br />

dieser amtlichen Statistik allerdings<br />

nicht enthalten.<br />

„Die Hoffnung, die Talsohle endlich<br />

durchschritten zu haben, hat<br />

sich für viele Betriebe bedauerlicherweise<br />

nicht erfüllt“, erklärt Holger<br />

Eichele, Hauptgeschäftsführer des<br />

Deutschen Brauer-Bundes. „2021<br />

war für die Brauereien abermals ein<br />

außerordentlich schwieriges Jahr.“<br />

Vor allem der Lockdown der Gastronomie<br />

bis kurz vor dem Sommer und<br />

die Absage tausender Veranstaltungen<br />

haben dem Wirtschaftszweig<br />

hart zugesetzt. Denn ein Großteil<br />

der deutschen Brauereien ist stark<br />

vom Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft<br />

abhängig und hat seit<br />

Beginn der Corona-Krise verheerende<br />

finanzielle Verluste erlitten. Die<br />

Umsatzeinbußen haben das Absatz-<br />

Minus sogar noch überstiegen, weil<br />

für Brauereien die Wertschöpfung<br />

in der Gastronomie und bei Events<br />

deutlich höher ist als im Handel.<br />

„Deshalb spiegelt der Blick auf Liter-<br />

Zahlen das tatsächliche Ausmaß der<br />

Krise nicht ansatzweise wider“, betont<br />

Holger Eichele.<br />

Während auch der Absatz im Handel<br />

2021 deutlich hinter den Erwartungen<br />

der Branche geblieben<br />

ist, hat sich zumindest der Export<br />

zuletzt stabilisiert. Im vergangenen<br />

Jahr lag der Ausfuhranteil des<br />

in Deutschland gebrauten Bieres<br />

laut Brauer-Bund bei 18 %. Dies<br />

entspricht nach dem starken Einbruch<br />

2020 einem Zuwachs der Exportmenge<br />

von immerhin mehr als<br />

drei Prozent. Die Ausfuhrbilanz hat<br />

dann im Ergebnis auch dazu beigetragen,<br />

dass der Gesamtbierabsatz<br />

2021 (also Inland und Ausland) bei<br />

einem Minus von 2,2 % bleibt und<br />

nicht noch tiefer absackte.<br />

Gestiegene Kosten<br />

für Energie und Rohstoffe<br />

Für das laufende Jahr rechnet der<br />

Dachverband für die 1.500 Brauereien<br />

in Deutschland allenfalls mit einer<br />

langsamen Erholung des Marktes.<br />

Verunsicherte Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher, verschärfte<br />

Zugangsregeln für die Gastronomie<br />

sowie die Absage vieler öffentlicher<br />

Veranstaltungen und privater Feiern<br />

wirkten sich für die von mittelstän-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!