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Zukunft-Sicherung M itder Ö BV durch - bei der GÖD

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01/02 Cover_öbv 24.02.2003 11:27 Uhr Seite 1<br />

Der öffentliche Dienst aktuell März 2003 7 1,09<br />

G<strong>Ö</strong>D<br />

REPORT:<br />

Der öffentliche Dienst<br />

in Europa


01/02 Cover_öbv 24.02.2003 11:27 Uhr Seite 2<br />

Die <strong>Ö</strong><strong>BV</strong>-<br />

<strong>Zukunft</strong>-<strong>Sicherung</strong><br />

M i t d e r <strong>Ö</strong> B V d u r c h ’ s L e b e n !<br />

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<strong>Zukunft</strong>-<strong>Sicherung</strong> -<br />

Pensionsvorsorge mit Steuervorteil:<br />

unbürokratischund langfristig gesichert.<br />

Die Heimat <strong>der</strong> <strong>Ö</strong><strong>BV</strong> ist<br />

<strong>der</strong> öffentliche Dienst.<br />

„Von Kollege zu Kollege“<br />

kann die <strong>Ö</strong><strong>BV</strong> daher mit<br />

speziellen Produkten für<br />

Beamte und Vertragsbedienstete<br />

in Bund und<br />

Land aufwarten.<br />

Ihre Versicherung


03 edit 24.02.2003 10:34 Uhr Seite 1<br />

Wir alle würden uns besser fühlen, würden wir nicht ständig<br />

mit vermeintlich schlechten Nachrichten konfrontiert“,<br />

flachste kürzlich „profil“-Zyniker Reinhard<br />

Tramontana. Gute Nachrichten sind <strong>der</strong>zeit tatsächlich<br />

schwerer zu finden als die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.<br />

Doch es gibt sie – trotz <strong>der</strong> aktuellen medialen Mobilmache<br />

gegen den öffentlichen Dienst. Nämlich in Person all<br />

jener Journalistinnen und Journalisten, die sich gegen den<br />

Mainstream um Seriosität bemühen, Fakten prüfen, statt sich<br />

unreflektiert an <strong>der</strong> allgemeinen Hetzjagd auf den öffentlichen<br />

Dienst zu beteiligen. „Ohne Aufgabe von Staatsaufgaben“,<br />

stellt etwa Alexan<strong>der</strong> Purger in den „Salzburger<br />

Nachrichten“ fest, seien die Einsparungspotenziale <strong>bei</strong> den<br />

Bundesbeamten „weitgehend ausgeschöpft“, die Gesetzesflut<br />

sei bekannt als „einer <strong>der</strong> kostentreibenden Faktoren in<br />

<strong>der</strong> Verwaltung“. Norbert Stanzel schreibt im „Kurier“ zur<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Aktiv-Bezüge im öffentlichen Dienst: „Wer<br />

will, dass es in <strong>der</strong> Verwaltung, <strong>der</strong> Exekutive, <strong>der</strong> Rechtsprechung,<br />

an den Schulen und Universitäten qualifiziertes<br />

Personal gibt, kann nicht für eine Negativ-Auslese sein.“<br />

<strong>Ö</strong>sterreichs Beamte sind „im internationalen Vergleich tüchtig<br />

und gut ausgebildet“, zollt Dr. Georg Wailand im <strong>der</strong><br />

„Krone“ den öffentlich Bediensteten Lob. „Ärmelschoner<br />

und Schneezulagen sind <strong>der</strong> Stoff, aus dem Vorurteile<br />

gemacht sind“, bringt Eva Linsinger im „Standard“ das Problem<br />

schließlich auf den Punkt. Polemik, Halbwahrheiten<br />

und verkürzte Argumentationen führen uns nicht weiter. Sie<br />

verhärten Fronten und emotionalisieren statt zu informieren,<br />

vermitteln Meinungen statt Wissen. Seriosität ist gefragt. Das<br />

gilt für die Medien ebenso wie für Wissenschaft und Politik.<br />

Die Pensionslüge. „Wenn man von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />

<strong>bei</strong> den Alterspensionen <strong>der</strong> Beamten spricht, dann spricht<br />

man davon, dass nicht nur sozusagen in die ,pensionsrechtlichen’<br />

Verhältnisse eingegriffen wird, son<strong>der</strong>n vielmehr in<br />

E D I T O R I A L<br />

„Polemik, Halbwahrheiten und verkürzte Argumentationen<br />

führen uns nicht weiter. Seriosität ist gefragt.<br />

Das gilt für die Medien ebenso wie für Wissenschaft<br />

und Politik.“<br />

SERIOSITÄT IST AUF DAUER UNSCHLAGBAR<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

das Dienstrecht“, warnt <strong>der</strong> renommierte Finanzwissenschafter<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weigel und verweist damit<br />

seine Wissenschafterkollegen in ihre Schranken. Eine Harmonisierung<br />

von Pensionssystemen bedarf einer komplexen<br />

Zusammenschau sämtlicher Daten und Fakten, muss Spezifika<br />

des öffentlich-rechtlichen Pensionssystems wie die nicht<br />

existente Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage o<strong>der</strong> das Fehlen einer<br />

Abfertigung ebenso berücksichtigen wie höhere Pensions<strong>bei</strong>träge<br />

o<strong>der</strong> die Gestaltung des Lebenseinkommens. Wer<br />

sich vor dreißig Jahren für den Staatsdienst entschied, wurde<br />

wegen seines niedrigen Gehalts von seinen Schul- und Studienkollegen<br />

verlacht. Beamtenpensionen heute als Privileg<br />

zu bezeichnen, zeugt – bestenfalls – von eklatantem Unwissen.<br />

Diese Generation jedoch auch noch zur Kasse zu<br />

bitten, ist unseriös. Auch hier gilt: Nur eine wirklich<br />

ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema wird zu einer<br />

erfolgreichen Reform führen.<br />

Unsere For<strong>der</strong>ungen an die neue Regierung. Die G<strong>Ö</strong>D<br />

for<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> neuen Regierung ein klares Bekenntnis zur<br />

Sozialpartnerschaft, zum Erhalt des eigenständigen Dienstrechts,<br />

zu einem Ausglie<strong>der</strong>ungs- und Privatisierungsstopp,<br />

zu Sicherheit und Schutz für die Bürger, zu einer Absicherung<br />

<strong>der</strong> Pensionen, leistungsbezogener Bezahlung, zur<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Bildung als<br />

Investition in die Menschen. Allem voran aber for<strong>der</strong>n wir<br />

die Grundlage dafür: eine seriöse Politik.<br />

Fritz Neugebauer<br />

3


04/5 Inhalt-OK 21.02.2003 11:54 Uhr Seite 1<br />

TITELGESCHICHTE:<br />

„Das Ende <strong>der</strong> Fahnenstange“...............................10<br />

Pensionen, Krankenstände, Einkommen, Dienstverhältnis<br />

und mehr – in <strong>der</strong> diesjährigen Jagdsaison auf den<br />

öffentlichen Dienst schrecken die Kopfjäger vor nichts<br />

mehr zurück. Die Schrotkörner bestehen unverän<strong>der</strong>t<br />

aus halben Wahrheiten, verdrehten Tatsachen und haarsträubenden<br />

Vergleichen. Die Gewerkschaft<br />

<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst geht in die Offensive.<br />

G<strong>Ö</strong>D fährt klare Linie .............................................14<br />

Die aktuelle Debatte bezüglich Reformen im Bereich<br />

des öffentlichen Dienstes lässt an polemischen und<br />

unrealistischen Aussagen kaum etwas offen. Da werden<br />

Systeme vermischt, Fantasiezahlen in den Raum gestellt<br />

und unrealistische Szenarien entworfen, die in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Meinung kritiklos wie<strong>der</strong>gegeben werden.<br />

Pressestimmen .....................................................18<br />

<strong>Ö</strong>sterreichische Printmedien bezogen in <strong>der</strong> zumeist<br />

unsachlich geführten Diskussion über Reformen im<br />

öffentlichen Dienst klar Stellung und zeigten da<strong>bei</strong><br />

Argumentationslücken auf. Ein Redaktionsaugenschein.<br />

I N H A L T<br />

10 34<br />

4 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

24<br />

AKTION<br />

Mitglie<strong>der</strong> werben Mitglie<strong>der</strong>.................................24<br />

Die G<strong>Ö</strong>D-Mitglie<strong>der</strong>aktion geht in eine neue Runde.<br />

Diesmal zu gewinnen: eine Woche in <strong>der</strong> Toskana.<br />

LANDESVERTEIDIGUNG<br />

Militär und Schule .................................................32<br />

Die Verbindung von Schule und Militär am Schulbataillon<br />

<strong>der</strong> Theresianischen Militärakademie ebnet neue<br />

Wege des Berufsbildes eines Soldaten.<br />

STANDPUNKT<br />

Wasser – Element des Lebens ...............................33<br />

Die Menschheit wird Umdenken müssen, will sie auch<br />

noch in den nächsten Generationen in Frieden leben.<br />

REPORT<br />

Der öffentliche Dienst in Europa ............................34<br />

Insgesamt 110 öffentlich Bedienstete werfen sich in<br />

Brüssel für alle erdenklichen Anliegen von Herrn und<br />

Frau <strong>Ö</strong>sterreicher ins Zeug. Die Ständige Vertretung in<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung von<br />

Botschafter Dr. Gregor Woschnagg ist <strong>Ö</strong>sterreichs<br />

größtes internationales Aushängeschild.


04/5 Inhalt-OK 21.02.2003 11:54 Uhr Seite 2<br />

Foto: Amdi Bruckner<br />

Foto: Corbis<br />

EUROPA<br />

Der soziale Dialog in Europa ..................................37<br />

Innerhalb <strong>der</strong> EU entwickelt sich die europäische<br />

Variante <strong>der</strong> österreichischen Sozialpartnerschaft.<br />

PORTRÄT<br />

Die Gipfelstürmerin................................................40<br />

Dr. Brigitte Bierlein, Vizepräsidentin des VfGH setzt<br />

einen Meilenstein in <strong>der</strong> heimischen Justizgeschichte.<br />

ESSAY<br />

Die Amtsökonomie ................................................44<br />

Der Staat kann schnell, oberflächlich und willkürlich<br />

verwaltet werden. Bürokratie aus an<strong>der</strong>er Sicht.<br />

I N H A L T<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

AUS DER REDAKTION<br />

IMPRESSUM „G<strong>Ö</strong>D – Der öffentliche Dienst aktuell“ ist das Mitglie<strong>der</strong>magazin <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />

Dienst und erscheint im 58. Jahrgang. Herausgeber: <strong>Ö</strong>sterreichischer Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />

Dienst, Fritz Neugebauer, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7. Medieninhaber: Verlag des <strong>Ö</strong>sterreichischen<br />

Gewerkschaftsbundes Ges.m.b.H., A-1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156. Chefredakteur: Hermann<br />

Feiner, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54-233, Fax: DW 326. Internet: www.goed.at.<br />

E-Mail: goed@goed.at. Redaktion & Produktion: Dr. Michaela Baumgartner, Mag. Gerald Fleischmann. Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Text: Mag. Thomas Bankhofer, Hermann Feiner, Bettina Hofmacher, Marion Leodolter, Mag. Elfriede<br />

Schlamberger, Mag. Helmut Mooslechner, Karl Heinz Nachtnebel, Mag. Gerhard Neugebauer, Cordula Puchwein,<br />

Dr. Norbert Schnedl, Hannes Taborsky, Michael Winhofer, Dr. Sabine Zelger. Grafische Leitung & Layout:<br />

Mag. Jana Große. Konzeption, Anzeigen: Mo<strong>der</strong>n Times Media VerlagsgesmbH, A-4111 Walding. Büro Wien:<br />

A-1010 Wien, Himmelpfortgasse 17/2/8, Tel.: 01/513 15 50, Fax: DW 21. Hersteller: Elbemühl-Tusch G. m.<br />

b. H. & Co KG, 7201 Neudörfl, Blickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. DVR-Nr.:<br />

0046655. Die Redaktion behält sich das ausschließliche Recht <strong>der</strong> Vervielfältigung und Vertreibung <strong>der</strong> zum<br />

Abdruck gelangenden Beiträge sowie ihre Verwendung für an<strong>der</strong>e Ausgaben vor. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen die Meinung des Autors dar, die sich nicht mit <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D decken muss.<br />

40<br />

44<br />

Halali! Politiker, teils selbst ernannte Experten und Kommentatoren<br />

eifern <strong>der</strong>zeit um die tiefgreifendsten Vorschläge,<br />

wie man den öffentlichen Dienst an die Grenzen <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

drängen kann. 25.000 Planstellen weniger,<br />

dann 30.000 und zu guter Letzt sogar 230.000. Vor allem<br />

aber die Beamtenpensionen gerieten unter medialen Dauerbeschuss.<br />

Grund genug für „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“, die Experten des<br />

öffentlichen Dienstes um einen Beitrag zur Versachlichung<br />

zu bitten. Ab Seite 14 finden Sie das Ergebnis: eine nüchterne<br />

Darstellung <strong>der</strong> relevanten Fakten, die so manches<br />

jüngste Expertenurteil ins richtige Licht rücken.<br />

Vors Scheinwerferlicht bat „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“ in seiner März-Ausgabe<br />

jene 110 Bediensteten, die seit geraumer Zeit auf<br />

europäischer Ebene die Interessen <strong>Ö</strong>sterreichs vertreten.<br />

Lesen Sie ab Seite 34 eine Reportage über den Berufsalltag<br />

in <strong>Ö</strong>sterreichs größtem internationalem Aushängeschild, <strong>der</strong><br />

Ständigen Vertretung in <strong>der</strong> EU. Dazu finden Sie auch ein<br />

Interview mit dem Leiter dieser Stelle, Botschafter Dr. Gregor<br />

Woschnagg, <strong>der</strong> zu brandaktuellen Themen <strong>der</strong> Europaund<br />

Innenpolitik Klartext spricht.<br />

Eindeutige Aussagen gibt es auch von Dr. Brigitte Bierlein,<br />

die seit 1. Jänner 2003 Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes<br />

ist und mit ihrer Bestellung zur Höchstrichterin<br />

einen Meilenstein in <strong>der</strong> Justizgeschichte setzt (das Porträt<br />

finden Sie auf Seite 40).<br />

Und wie immer berichten wir auch diesmal wie<strong>der</strong> im Heftinnenteil<br />

über die neuesten Angebote, Tipps und Tricks in<br />

puncto Urlaub, Internet, Freizeit und Recht. Viel Spaß <strong>bei</strong>m<br />

Lesen, wünscht<br />

die Redaktion<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial ...........................................................3<br />

Panorama.........................................................6<br />

Gewerkschaftswelt ...........................................7<br />

Spectrum .........................................................8<br />

Glosse .............................................................9<br />

<strong>BV</strong>A ...............................................................20<br />

Tech-News......................................................21<br />

Rechtsabteilung..............................................26<br />

Heimverein .....................................................28<br />

Zimmerbörse ..................................................31<br />

BS 2 Info ........................................................46<br />

Gewerkschaft aktuell ......................................47<br />

Haben Sie einen NEUEN<br />

ARBEITGEBER o<strong>der</strong> stehen Sie<br />

vor einer PENSIONIERUNG?<br />

In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />

01/533 33 40<br />

Evidenz <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D o<strong>der</strong> senden<br />

Sie uns ein E-Mail: goed@goed.at.


06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 1<br />

MEINUNG:<br />

HANDELN STATT JAMMERN<br />

Mit fast erstaunlicher Regelmäßigkeit<br />

findet in breiter o<strong>der</strong> breitgetretener<br />

<strong>Ö</strong>ffentlichkeit die große Hetzjagd auf<br />

den öffentlichen Dienst statt.<br />

Einsparungen, Reformen, Privatisierungen,<br />

Stellenabbau, Pragmatisierungsstopp, Pensionskürzungen<br />

und so weiter sind dann im<br />

Munde aller Medien, Politiker und Besserwisser.<br />

Da<strong>bei</strong> wissen die allerwenigsten, was es<br />

bedeutet, einen funktionierenden öffentlichen<br />

Dienst zu besitzen. Ich denke in diesem Zusammenhang<br />

oft an die Zustände am Ende<br />

<strong>der</strong> seinerzeitigen DDR im Jahre 1989. Das Allerwichtigste<br />

nach dem Zusammenbruch war<br />

die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Infrastruktur: geordnete<br />

Verwaltungen, geordnete Finanzen,<br />

Rechtssicherheit, Neuordnung des Gesundheitswesens<br />

usw. Bei uns scheint man sich in<br />

weiten Kreisen nicht bewusst zu sein, was wir<br />

besitzen. Daher mein Aufruf:<br />

Sagen wir unserer Bevölkerung, was ein<br />

Staat ohne intakte Verwaltung bedeutet. Jede/r<br />

Einzelne von uns ist dazu aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

nicht zu warten, bis irgendjemand eine Äußerung<br />

abgibt, nein, im Gegenteil: Selbst im eigenen<br />

Familienkreis, am Ar<strong>bei</strong>tsplatz, am berühmten<br />

Stammtisch die berufliche Situation<br />

zu schil<strong>der</strong>n und/o<strong>der</strong> in Leserbriefen seine<br />

eigenen Erfahrungen und die für die Allgemeinheit<br />

wichtige Tätigkeit vorzustellen. Viele<br />

geben sich schon halb resignierend <strong>der</strong> Hetze<br />

gegen uns hin – das ist fatal und stärkt unsere<br />

Gegner. Wehren wir uns gemeinsam gegen<br />

diese undifferenzierte Hetze gegen den öffentlichen<br />

Dienst!<br />

Zeigen wir auf, was ein öffentlicher Dienst<br />

bedeutet und was wir für die Allgemeinheit<br />

leisten. Beklagen wir nicht den kleinen Lichtschein<br />

unter dem Scheffel, son<strong>der</strong>n holen wir<br />

das Licht heraus und stellen es auf den Hocker,<br />

damit es je<strong>der</strong> sieht!<br />

Es ist Zeit zu handeln statt unsere Lage zu<br />

bejammern! Ihr Mag. Helmut Mooslechner<br />

Haben Sie Ihren Namen o<strong>der</strong> Ihre<br />

Adresse geän<strong>der</strong>t?<br />

In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />

01/533 33 40<br />

Evidenz <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D o<strong>der</strong> senden Sie<br />

uns ein E-Mail: goed@goed.at.<br />

P A N O R A M A<br />

6 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

SONNE, WIND, MEER UND DIE HOHE SCHULE DER KUNST<br />

Der Maler Karl Mo<strong>der</strong>er veranstaltet jeden Sommer Malreisen und<br />

-kurse in Santorin, Kroatien und Indien. Lernen auf beson<strong>der</strong>e Art.<br />

Nicht nur die Technik, auch <strong>der</strong> Weitblick macht den<br />

Maler aus. So veranstaltet <strong>der</strong> 1950 in Frohnleiten geborene<br />

und an <strong>der</strong> Wiener Kunstschule studierte Maler<br />

Karl Mo<strong>der</strong>er Malreisen nach Santorin und Indien<br />

sowie ganz beson<strong>der</strong>s begehrte Malkurse in Kroatien<br />

<strong>bei</strong>m Segeln. Mit Pinsel und Palette können auf einem<br />

klassischen Motorsegler zwischen dalmatinischen<br />

Inseln die Techniken Aquarell, Acryl und <strong>Ö</strong>l erlernt<br />

werden. Neben <strong>der</strong> hohen Schule <strong>der</strong> Kunst bieten diese<br />

Reisen natürlich auch Erholung, Sonne und jede<br />

Menge Spaß. Kosten: 7 749,– für Gewerkschaftsmitglie<strong>der</strong>,<br />

7 780,– für Nichtmitglie<strong>der</strong>. Anmeldung in <strong>der</strong><br />

Bildungsabteilung <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>der</strong> Eisenbahner,<br />

Margaretenstraße 166, 1050 Wien, Harald Günter,<br />

Tel.: 01/54 64 12 10 o<strong>der</strong> 880/234 02 10.<br />

ZUKUNFTSMODELL BETRIEBSRAT<br />

Widowitsch, Füre<strong>der</strong>, Gstöttner-Hofer,<br />

Wall-Strasser (Hg.); <strong>Ö</strong>GB-Verlag, 2003.<br />

Der Neoliberalismus hat das Wirtschaftsleben verän<strong>der</strong>t.<br />

Firmen organisieren sich neu, das Management<br />

gibt das Tempo vor, und die betriebliche Interessenvertretung<br />

sieht sich mit neuen Bedingungen<br />

konfrontiert. Wie schafft <strong>der</strong> Betriebsrat den Spagat<br />

zwischen Kooperation und Konflikt, zwischen ar<strong>bei</strong>tsrechtlichen<br />

Normen und betrieblichen Sachzwängen?<br />

In „<strong>Zukunft</strong>smodell Betriebsrat“ werden<br />

Leser zu Zeugen des Reformdrucks, dem Gewerkschaften<br />

ausgesetzt sind.


06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 2<br />

GEWERKSCHAFTSWELT<br />

Top-News international<br />

EUROPA<br />

P A N O R A M A<br />

EU – Welt. Ausgerechnet. Die neue Streikstatistik über das Jahrzehnt 1990<br />

bis 2000 weist <strong>Ö</strong>sterreich im internationalen Vergleich als wenig klassenkämpferisch<br />

aus. Mit vier Streiktagen je 1000 Beschäftigten pro Jahr liegt <strong>Ö</strong>sterreich<br />

vor Japan mit zwei an vorletzter Stelle. Drittletzter ist Deutschland mit 14 Tagen,<br />

während das EU-Mittel <strong>bei</strong> 65 liegt. Die größten Revoluzzer sind in Spanien<br />

daheim. Dort gibt es 324 Streiktage pro 1000 Beschäftigten, gefolgt von<br />

Griechenland mit 268 und Dänemark mit 184 Tagen.<br />

Frankreich. Protestiert. Mit mehr als 100 Demonstrationen machten die<br />

französischen Gewerkschaften im Februar ihrem Ärger Luft: Ziel des Ärgers<br />

tausen<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer war die geplante Reform <strong>der</strong> Altersrenten <strong>durch</strong> die<br />

Regierung Jean-Pierre Raffarins. Neben Paris fanden auch in Marseille, Lyon<br />

und Straßburg Großkundgebungen statt, wo Bahnar<strong>bei</strong>ter, Beamte, Angestellte<br />

und Rentner zu hun<strong>der</strong>ttausenden zusammengekommen waren.<br />

EU – Brüssel. Geeinigt. Im Februar hat sich die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe „Soziales<br />

Europa“ im EU-Konvent darauf geeinigt, dass das Ziel <strong>der</strong> Vollbeschäftigung in<br />

<strong>der</strong> geplanten europäischen Verfassung festgeschrieben werden soll. Damit einher<br />

gehen auch die in letzter Zeit stark gestiegenen Erwartungen, dass im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Vertragsrevision die Bedeutung <strong>der</strong> Sozialpartnerschaft auf EU-Ebene<br />

gestärkt und die Gewerkschaften wie in <strong>Ö</strong>sterreich mit Kollektivvertragsfähigkeit<br />

ausgestattet werden sollen.<br />

INTERNATIONAL<br />

Kolumbien I. Verübt. Es geht weiter: Gewerkschafter im südamerikanischen<br />

Kolumbien leben nach wie vor brandgefährlich, was zuletzt Guillermo Rivera<br />

Plata, Chef <strong>der</strong> Gewerkschaft für Landar<strong>bei</strong>ter, erfahren musste. Letztes<br />

Jahr wurde ihm aufgrund mehrfacher Todesandrohungen Spezialschutz zugeteilt,<br />

ehe dieser nun im Jänner 2003 von <strong>der</strong> Regierung wie<strong>der</strong> aufgehoben wurde.<br />

Plata hat sich zur Zeit im Untergrund verschanzt, ein Anschlag wurde bereits<br />

– erfolglos – verübt.<br />

Kolumbien II. Bedroht. Das ist noch nicht alles. Am 23. Jänner hob die kolumbianische<br />

Bundesregierung ein Abkommen auf, das sie erst im Vorjahr mit<br />

<strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst bezüglich Gehalt und Dienstrecht abgeschlossen<br />

hatte. Nachdem die Beamten öffentlich ihren Unmut darüber<br />

kundtaten, wurde die Polizei von <strong>der</strong> Regierung nun angewiesen, auf protestierende<br />

Staatsbedienstete zu schießen; also gegebenenfalls auch auf sich selbst.<br />

El Salvador. Veröffentlicht. Ein neuer Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes<br />

ICFTU, dem auch <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>GB angehört, hat dem lateinamerikanischen<br />

Kleinstaat El Salvador ein verheerendes Zeugnis in puncto Ar<strong>bei</strong>tnehmerrechte<br />

ausgestellt. Für den gesamten Exporthandel gibt es kein Ar<strong>bei</strong>tsgesetz,<br />

80.000 Ar<strong>bei</strong>tnehmer in diesem Bereich werken ohne Rechte, für<br />

lächerlichen Lohn und unter gesundheitlich bedenklichen Bedingungen.<br />

G<strong>Ö</strong>D-URLAUBSANGEBOTE<br />

Aktuelle Angebote (Restplätze,<br />

Last-Minute-Angebote) finden Sie<br />

im Internet unter www.rcw.at.<br />

SCHICK DURCHS 20.<br />

JAHRHUNDERT<br />

Einen Modebummel <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Art kann man ab 19.<br />

März in <strong>der</strong> Hermesvilla genießen.<br />

Nichts hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

so stark gewandelt wie die Mode.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Damenmode<br />

entwickelte sich <strong>durch</strong> die zunehmende<br />

Berufstätigkeit<br />

und Emanzipation <strong>der</strong> Frau<br />

rasant und führte zu bedeutenden<br />

Innovationen in<br />

<strong>der</strong> Bekleidungsindustrie. Die<br />

Ausstellung „chic – Damenmode<br />

des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts“ zeigt mit 320<br />

Exponaten die modischen Trends mit<br />

ihren typischen Formen, Schnitten und<br />

Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Ein kleines <strong>durch</strong>laufendes Kapitel widmet<br />

sich dem „Kleinen Schwarzen“, mit<br />

dem Coco Chanel eine elegante Kleidform<br />

schuf, die aus <strong>der</strong> Damenmode<br />

nicht mehr wegzudenken ist.<br />

Um die Trends zeitlich<br />

zuordnen zu können, ergänzen<br />

wichtige Ereignisse aus<br />

Politik, Wirtschaft, Technik<br />

und Kultur die Ausstellung. So<br />

spiegelt die Mode den Zeitgeist<br />

des jeweiligen Jahrzehnts<br />

wi<strong>der</strong>.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003 7


06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 3<br />

Foto: Corbis<br />

Foto: News/Zach-Kiesling<br />

S TANDORT<br />

Die Attraktivität<br />

eines Wirtschaftsstandorts<br />

werde im hohen<br />

Maß vom Bildungssystem,<br />

von <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

und von<br />

<strong>der</strong> Verwaltungsqualität bestimmt,<br />

sagte jüngst Abgeordneter<br />

und Boss des Budgetausschusses<br />

im Parlament, Dr.<br />

Günther Stummvoll. Wie in <strong>der</strong><br />

Privatwirtschaft seien auch im<br />

öffentlichen Dienst die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

das wichtigste Kapital.<br />

„Umso schmerzlicher ist es daher<br />

zu sehen, dass die Beamten<br />

immer wie<strong>der</strong> als klassische<br />

Prügelknaben herhalten<br />

müssen“, so Stummvoll und<br />

verurteilte damit die diesjährige<br />

Beamtenhatz.<br />

L ANZE<br />

Dass in Zeiten<br />

<strong>der</strong> Beamtenjagdsaison<br />

ausgerechnet<br />

er eine Lanze<br />

für den öffentlichen<br />

Dienst<br />

bricht, verwun<strong>der</strong>t,<br />

ist aber wahr: FP-<br />

Generalsekretär Mag. Karl<br />

Schweitzer bezeichnete den<br />

auf Basis <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

2002 jüngst zustande gekommenen<br />

Gehaltszuwachs von<br />

2,1 Prozent o<strong>der</strong> mindestens<br />

30 Euro für die Staatsdiener<br />

als „sozial gerecht“ und bestätigte<br />

damit den Erfolg <strong>der</strong><br />

Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />

Dienst.<br />

8<br />

Z ITAT DES M ONATS<br />

Dr. Brigitte Bierlein, seit 2003 neue Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes,<br />

exklusiv gegenüber „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“<br />

zur diesjährigen von Politikern und Kommentatoren<br />

beson<strong>der</strong>s scharf geführten Beamtenhatz:<br />

Neue Sanktionen gegen <strong>Ö</strong>sterreich.<br />

S P E C T R U M<br />

„Es ist leicht, immer nur auf dem Beamten<br />

herumzuhacken. Wenn man sich aber die<br />

ausländischen Verwaltungen ansieht, dann<br />

liegt <strong>Ö</strong>sterreich im Spitzenfeld. Diese Position<br />

sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“<br />

E NTE À L’ ORANGE – D IE Z EITUNGSENTE DES M ONATS<br />

Die EU überlegt Sanktionen gegen <strong>Ö</strong>sterreich, wegen<br />

Regierungsbeteiligung einer beamtenfeindlichen Partei.<br />

Nur: Alle Parteien sind hierzulande davon betroffen.<br />

Nach den verstärkt geäußerten „Beamte raus!“-<br />

Rufen war <strong>der</strong> Gipfel <strong>der</strong> beamtenfeindlichen Parolen<br />

zuletzt die Plakatierung mit dem Slogan „Stopp <strong>der</strong><br />

Überbeamtung“. Die österreichische Politik for<strong>der</strong>t<br />

nun außerdem, dass keine Beamten mehr neu aufgenommen<br />

werden, denn „wir haben schon zu viele“.<br />

Nicht zuletzt würden die Beamten den <strong>Ö</strong>sterreichern<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsplätze wegnehmen, so <strong>der</strong> einstimmige Ton<br />

<strong>der</strong> Kommentatoren. Anstatt „das Geld den Beamten<br />

hineinzustopfen“, sollte man es lieber für die <strong>Ö</strong>sterreicher<br />

verwenden, etwa für mehr öffentliche Sicherheit,<br />

mehr Bildung, mehr Gesundheit o<strong>der</strong> einfach für eine<br />

schnellere Verwaltung. Die jüngste For<strong>der</strong>ung: Beamte<br />

müssen in Hinkunft ein weißes Kreuz als Aufnäher<br />

tragen. GF<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Foto: Andi Bruckner<br />

Foto: News/Zach-Kiesling<br />

Foto: BMLV/HBF<br />

T ERROR?<br />

Der öffentliche Dienst in <strong>Ö</strong>sterreich<br />

rüstet für einen Irak-<br />

Krieg. Freilich nicht militärisch,<br />

aber die Alarmbereitschaft aufgrund<br />

möglicher Terroranschläge<br />

ist hoch: Eine Million Dosen<br />

an Impfstoffen lagert in den<br />

Zentrallagern des Bundesheeres,<br />

zwei Millionen befinden<br />

sich in <strong>der</strong> Herstellung. Die<br />

Spezialeinheiten <strong>der</strong> Exekutive<br />

haben Dauerschicht im Bewachen<br />

von beson<strong>der</strong>en ausländischen<br />

Politikern und Gebäuden;<br />

Bedrohungsszenarien<br />

wurden entwickelt, <strong>durch</strong>gespielt<br />

und Alarmpläne erstellt,<br />

Bundesheer, Innenministerium<br />

und Gesundheitsbehörden<br />

sind für einen Tag X vorbereitet.<br />

T REFFEND<br />

Wendelin Wiedeking,<br />

Chef<br />

des traditionsreichenAutoherstellers<br />

Porsche,<br />

machte vor<br />

kurzem deutlich,<br />

dass im sozialstaatlichen<br />

Zusammenhang unternehmerisches<br />

Denken<br />

allein wohl nicht alles ist:<br />

„Wenn nur Gewinne alle offenen<br />

Fragen beantworten,<br />

dann müssten wir alle im<br />

Drogengeschäft sein.“


06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 4<br />

Von Hermann Feiner<br />

Statistisch gesehen, trinkt je<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>sterreicher <strong>durch</strong>schnittlich<br />

80 Liter Bier im Jahr“, rechnete uns Karl Farkas<br />

<strong>der</strong>einst vor. Die Antwort Ernst Waldbrunns folgte auf<br />

den Fuß: „Ich frage mich, wer mein Bier trinkt.“ So ähnlich<br />

fühlt sich ein einigermaßen Informierter <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchsicht<br />

eines Gehaltsvergleiches zwischen dem/<strong>der</strong> Sekretär/in einer<br />

Führungskraft im öffentlichen Dienst und in <strong>der</strong> Industrie im<br />

Personaljahrbuch 2002 des Bundesministeriums für öffentliche<br />

Leistungen. Im offiziellen statistischen Kompendium<br />

unseres Dienstgebers wird für diesen Ar<strong>bei</strong>tsplatz im Bundesdienst<br />

ein monatliches Einkommen von bis zu 2780 Euro ausgewiesen,<br />

und damit wird die Vorstandssekretärin<br />

mit ihrem höchstmöglichen<br />

Monatseinkommen von<br />

1800 Euro locker übertroffen. Nicht<br />

schlecht, könnte man meinen, würde<br />

sich die statistische Realität mit <strong>der</strong><br />

Gehaltswirklichkeit treffen. Ein Blick<br />

in das G<strong>Ö</strong>D-Jahrbuch 2002 hätte einiges<br />

aufgeklärt. Der mit Statistiken<br />

nicht Vertraute ist zu Recht irritiert.<br />

Zur Erklärung: Statistiken sind nie<br />

falsch, es kommt lediglich darauf an,<br />

welche rechnerischen Parameter zugrunde<br />

gelegt werden, und die müssen<br />

mit <strong>der</strong> Wirklichkeit nicht ident sein.<br />

Waren Sie nicht auch schon tief beeindruckt, wenn Mitdiskutanten<br />

Statistiken zur Untermauerung ihrer eigenen Meinung<br />

nur so aus dem Ärmel schüttelten? So geht es auch Politikern<br />

und Medien, wenn ihnen scheinbar Wissende mit Zahlen unterlegte<br />

Argumente gegen den öffentlichen Dienst hinstreuen.<br />

Dann werden Personaleinsparungspläne von 25 Prozent o<strong>der</strong><br />

absolute Zahlen von 30.000 bis gar 150.000 öffentlich angeregt.<br />

Und wenn es gegen Mitar<strong>bei</strong>ter im öffentlichen Bereich geht,<br />

begibt sich selbst <strong>der</strong> Chefredakteur <strong>der</strong> „Presse“ vom Olymp<br />

einer führenden unabhängigen Tageszeitung in die Nie<strong>der</strong>un-<br />

G L O S S E<br />

PRODUZIERTE REALITÄTEN<br />

UND DIE WIRKLICHKEIT<br />

Zur Zeit wird mit falschen Tatsachen eine Kampagne gefahren, die nicht nur den öffentlichen<br />

Dienst an sich, son<strong>der</strong>n seine notwendigen Leistungen bedrohlich gefährdet.<br />

„Wer seine Kin<strong>der</strong> top ausgebildet<br />

sehen, sicher zu je<strong>der</strong> Zeit<br />

sein, medizinisch bestmöglich<br />

versorgt und rasch zu seinem<br />

Recht kommen will, aber<br />

gleichzeitig Personalreduktion<br />

im öffentlichen Dienst<br />

verlangt, handelt schizophren.“<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

gen des medialen Boulevards und wühlt vergnüglich im Sumpf<br />

von Halbwahrheiten.<br />

<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst in <strong>Ö</strong>sterreich heißt gleicher und leistbarer<br />

Zugang zu Bildung, Sicherheit, Recht und Gesundheit auf<br />

höchster Effizienzstufe. Und das haben wir erreicht, wie uns<br />

wie<strong>der</strong>kehrend <strong>bei</strong>spielsweise die OECD, das Weltwirtschaftsforum<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Speyerer Qualitätswettbewerb bescheinigen.<br />

Wer seine Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Pflichtschule bis zur Universität<br />

top ausgebildet sehen will, sicher zu je<strong>der</strong> Tages- und<br />

Nachtzeit an nahezu jedem Ort unterwegs sein will, medizinisch<br />

speziell in stationären Einrichtungen<br />

bestmöglich versorgt werden<br />

will und rasch zu seinem Recht <strong>bei</strong><br />

Gerichten und Verwaltungsbehörden<br />

kommen möchte, aber gleichzeitig<br />

eine weitere massive Personalreduktion<br />

im öffentlichen Dienst verlangt,<br />

handelt schizophren. Diese Dienstleistungen<br />

sind äußerst personalintensiv,<br />

ihre Qualität lebt vom ausschließlichen<br />

Engagement jedes einzelnen Bediensteten.<br />

Die Ausbildungszeiten, um<br />

letztlich diese Qualität zu erbringen,<br />

sind lang. <strong>Ö</strong>sterreich steht an einem<br />

Scheideweg: Gibt es ein weiteres Herunterfahren<br />

des Personalstandes im öffentlichen Dienst,<br />

dann wird zwangsläufig eine schrittweise Reduktion in Menge<br />

und Qualität öffentlicher Leistungen in Kauf genommen werden<br />

müssen. Die Auswirkungen werden ähnlich wie in<br />

Großbritannien, den Nie<strong>der</strong>landen o<strong>der</strong> Schweden erst in einigen<br />

Jahren sichtbar sein. O<strong>der</strong> entscheiden wir uns – wofür<br />

die G<strong>Ö</strong>D steht – für eine Qualitätssicherung <strong>durch</strong> Aufgabenreform,<br />

ausreichendes Personal und Sachmittel und permanente<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter. An dieser Entscheidungsnotwendigkeit<br />

kann sich kein Verantwortungsträger<br />

vor<strong>bei</strong>schwindeln. ◆<br />

9


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 1<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

SCHLUSS MIT DER SCHMUTZKAMPAGNE:<br />

„DAS ENDE DER FAHNEN S<br />

Seitenblicke. Pensionen,<br />

Krankenstände, Einkommen,<br />

Dienstverhältnis und<br />

mehr – in <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Jagdsaison auf den öffentlichen<br />

Dienst schrecken<br />

die Kopfjäger vor nichts<br />

mehr zurück. Die Gewerkschaft<br />

<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst<br />

geht in die Offensive. V ON<br />

M AG. GERALD F LEISCHMANN<br />

10<br />

Halali – <strong>Ö</strong>sterreichs Politiker<br />

und Kommentatoren versammeln<br />

sich auch heuer<br />

wie<strong>der</strong> zur jährlich traditionellen<br />

Medienjagd auf den<br />

öffentlichen Dienst und<br />

übertreffen sich diesmal selbst. Begnügte<br />

man sich bislang damit, sich<br />

auf ein Thema zu konzentrieren und<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

zu respektieren, so schießt man sich<br />

dieses Jahr auf so ziemlich alle Themen<br />

ein, die den öffentlichen Dienst<br />

betreffen, und kratzt mitunter an <strong>der</strong><br />

österreichischen Bundesverfassung.<br />

Die Jagdstrategie selbst hat sich allerdings<br />

nicht verän<strong>der</strong>t. Die Schrotkörner<br />

bestehen auch heuer aus verdreh-<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

ten Fakten, halben Tatsachen und<br />

haarsträubenden Vergleichen zwischen<br />

Beamten und ASVG-Versicherten,<br />

die eher dem Reich <strong>der</strong> Fabel<br />

als <strong>der</strong> realpolitischen Praxis zuzuordnen<br />

sind.<br />

Fiktiv, haltlos und skurril<br />

Die Printmedien waren voll von<br />

teils gerade noch nachvollziehbaren<br />

bis hin zu völlig skurrilen Argumenten,<br />

Phrasen und Schlagworten. Da<br />

war etwa die Rede vom öffentlichen<br />

Dienst als einer „mähbaren Wiese“,<br />

ganz im Sinne altbekannter Rasenmähermethoden.<br />

Es ging aber auch so<br />

weit, dass man die öffentlich Bediensteten<br />

mit „Krebszellen“ verglich o<strong>der</strong>


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 2<br />

STANGE“<br />

den Staatsapparat – für manche die<br />

Top-Aussage unter den skurrilen – als<br />

„anarchistisch strukturiert“ bezeichnete.<br />

Dieser Vorwurf <strong>der</strong> Gesetzlosigkeit<br />

ist vor allem insofern bizarr, als<br />

dem öffentlichen Dienst – ebenfalls<br />

dieser Tage zu lesen – zumeist eine<br />

„Überwucherung von Gesetzen“ zu<br />

Lasten gelegt wird. In Leserbriefen<br />

wie<strong>der</strong>um fanden sich die schon altbekannten<br />

Phrasen wie „Privilegienstadl“<br />

o<strong>der</strong> „Das können sich nur<br />

pragmatisierte Beamte leisten“, bestätigt<br />

<strong>durch</strong> „Ich kenne einige Fälle“<br />

und dem abschließenden Postulat:<br />

„So schaut’s aus!“ (Lesen Sie dazu<br />

von den Highlights im nebenstehenden<br />

Kasten.)<br />

Historie einer Kampagne<br />

Begonnen hatte es bereits im<br />

Vorfeld <strong>der</strong> Nationalratswahl, als<br />

Dr. Alfred Gusenbauer, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> SP<strong>Ö</strong>, vorrechnete,<br />

dass 25 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />

öffentlichen Verwaltung eingespart<br />

werden könnten. G<strong>Ö</strong>D-<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Fritz Neugebauer<br />

hatte schon damals darauf reagiert:<br />

„Das würde bedeuten, dass<br />

wir im Bereich <strong>der</strong> Exekutive die<br />

gesamte Sicherheitswache aus<br />

dem Raum Wien einsparen müssten.“<br />

Kaum war die Bundeswahl<br />

geschlagen, ging es mit <strong>der</strong> munteren<br />

Zahlenspielerei weiter.<br />

Allem voran die Idee, 30.000<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Foto: Buenos Dias<br />

Highlights einer<br />

Kampagne<br />

Top-Flops. Die zwei Kategorien<br />

unpassen<strong>der</strong>, unsachlicher<br />

Aussagen einer Kampagne.<br />

> Haltlos. „Die Bedrängnis ist so groß,<br />

dass <strong>der</strong> kurzfristige Profit im Mittelpunkt<br />

steht, die Kurzfristigkeit diktiert<br />

den Handlungsbedarf“, sagte <strong>der</strong> Unternehmensberater<br />

Manfred Reichl. Der<br />

Experte stellte aber seinem Berufsstand<br />

kein gutes Zeugnis aus. Die überwiegende<br />

Beratungspraxis <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

für den öffentlichen Bereich sei<br />

„falsch“ gelaufen. Man habe „Beamte<br />

gezählt“, was lediglich ein „Umlegen <strong>der</strong><br />

Beratung aus dem privatwirtschaftlichen<br />

Bereich“ gewesen sei und nicht tief<br />

genug an den Strukturen gerührt habe.<br />

Viel zu kurzfristig also?<br />

Beson<strong>der</strong>s markant: Das Föhrenberger<br />

Forum <strong>der</strong> Führungseliten verlangte<br />

jüngst, 50 Prozent aller Staatsdiener einzusparen;<br />

also 230.000 Kündigungen.<br />

Neben <strong>der</strong> Frage, wie hoch die Ar<strong>bei</strong>tslosenzahlungen<br />

für so viele Menschen<br />

sind, blieb auch die Frage offen, wie<br />

Bildung, Sicherheit, Gesundheit und<br />

Rechtsstaat <strong>bei</strong> einem solchen Schritt<br />

noch existieren sollen.<br />

Haltlos war auch die Umfrage eines<br />

Magazins, ob man in die Pensionen <strong>der</strong><br />

Beamten eingreifen solle. Ergebnis: Ja,<br />

zu 88 Prozent. Vergessen hatte man zu<br />

fragen, ob künftig das Parken vor Einfahrten<br />

straffrei sein o<strong>der</strong> die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf <strong>der</strong> Autobahn<br />

auf 240 Stundenkilometer ausgedehnt<br />

werden soll.<br />

> Kurios. Dann gibt es da noch die Kategorie<br />

<strong>der</strong> regelrecht unappetitlichen Einwände.<br />

Da hieß es etwa, die öffentlichen<br />

Institutionen seien „wie Krebszellen“,<br />

o<strong>der</strong> – für manche die Top-Aussage unter<br />

den kuriosen: „Die öffentliche Hand ist<br />

anarchistisch.“ Dieser Vorwurf <strong>der</strong><br />

Gesetzlosigkeit kommt nämlich unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> Klage, dass <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dienst „mit zu vielen Gesetzen überwuchert“<br />

sei. In Leserbriefen sind letztlich<br />

bekannte Phrasen zu lesen wie jene<br />

vom „Privilegienstadl“ o<strong>der</strong> „Das können<br />

sich nur pragmatisierte Beamte leisten“,<br />

bestätigt <strong>durch</strong> „Ich kenne einige Fälle“<br />

und dem Postulat: „So schaut’s aus!“<br />

11


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 3<br />

Foto: Buenos Dias<br />

Dienstposten im öffentlichen Dienst<br />

wegzurationalisieren, wurde in den<br />

Medien lanciert. Die „Salzburger<br />

Nachrichten“ schrieben dazu: „Wo<br />

und wie? Alles offen. ... Die Schaffung<br />

jener Voraussetzungen, die einen<br />

Abbau erst ermöglichen, wie die Neuverteilung<br />

von Aufgaben, haben die<br />

Sondierer blitzschnell in einen Konvent<br />

entsorgt.“<br />

Das absolute Highlight<br />

Den Vogel aber schoss letztlich <strong>der</strong><br />

so genannte Föhrenberger Kreis <strong>der</strong><br />

Führungskräfte ab, eine Gruppe von<br />

Unternehmensberatern und Industriellen,<br />

dessen Beitrag zur Diskussion<br />

so lautete: 50 Prozent weniger<br />

Staatsdiener. Sprich: 230.000 Kündigungen.<br />

Neben <strong>der</strong> Frage, wie hoch<br />

die Ar<strong>bei</strong>tslosenzahlungen für so viele<br />

Menschen wären, ließ <strong>der</strong> elitäre<br />

Kreis noch eine an<strong>der</strong>e offen: Wie<br />

nämlich Sicherheit, Gesundheit, Bildung,<br />

Verwaltung und Rechtsstaat<br />

nach einem solchen Stellenabbau<br />

12<br />

„Ein Abbau von 30.000<br />

Posten als fixe Größe,<br />

ohne zu sagen, welche<br />

Leistungen wegfallen,<br />

ist nicht vorstellbar.“<br />

Fritz Neugebauer<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

Stellenabbau und Pensionen. Mit den jüngsten Vorstößen,<br />

30.000 Dienstposten einzusparen sowie in bestehende<br />

Pensionen einzugreifen, erreichte die Debatte über Reformen<br />

ihren unsachlichen Höhepunkt<br />

noch existieren sollen.<br />

Zum Thema Postenabbau war<br />

erneut Fritz Neugebauer zur Stelle,<br />

<strong>der</strong> darauf hinwies, dass in den vergangenen<br />

<strong>bei</strong>den Jahren bereits 13.000<br />

Dienstposten eingespart wurden. Der<br />

G<strong>Ö</strong>D-Chef sah damit die Debatte<br />

über Personalkürzungen „am Ende<br />

<strong>der</strong> Fahnenstange“ angekommen.<br />

Neugebauer gegenüber den Medien:<br />

„Es kann nicht <strong>der</strong> öffentliche Dienst<br />

allein Träger des Konsolidierungskurses<br />

sein. ... Ein Abbau von 30.000<br />

Posten als fixe Größe, ohne zu sagen,<br />

welche Leistungen wegfallen, ist nicht<br />

vorstellbar.“<br />

Beamtenpension im Visier<br />

Der Stellenabbau allein war den<br />

Experten diesmal aber zu wenig. So<br />

ging man gleich dazu über, die so<br />

genannten Privilegien aufzugreifen.<br />

Hier<strong>bei</strong> trat erneut Alfred Gusenbauer<br />

auf den Plan und schlug vor, Beamtenpensionen<br />

mit einem Solidar<strong>bei</strong>trag<br />

zu belegen. Da<strong>bei</strong> entging ihm,<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

dass ein solcher Solidar<strong>bei</strong>trag in<br />

Form eines Pensionsversicherungs<strong>bei</strong>trages<br />

bereits existiert. Noch dazu hatte<br />

gerade Gusenbauer vor <strong>der</strong> Nationalratswahl<br />

exklusiv gegenüber<br />

„G<strong>Ö</strong>D-aktuell“ gemeint: „Wir wollen<br />

den Menschen Erfahrungen ersparen,<br />

wie sie <strong>der</strong>zeit zehntausende Pensionisten<br />

machen, <strong>der</strong>en Pensionen<br />

gekürzt werden.“<br />

Dass <strong>der</strong> Politiker in seiner For<strong>der</strong>ung<br />

nach einem Eingreifen in bestehende<br />

Pensionen von Dr. Bernd Marin<br />

unterstützt wurde, ist zumindest in<br />

einer Hinsicht erstaunlich: Marin gilt<br />

als Pensionsexperte. Dieser verschwieg<br />

in seinem Debatten<strong>bei</strong>trag<br />

nämlich gleich Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage,<br />

Dienstgeber<strong>bei</strong>trag und Lebenseinkommen<br />

auf einmal. (Lesen Sie<br />

dazu den Beitrag über Pensionen ab<br />

Seite 14 von G<strong>Ö</strong>D-Dienstrechtsreferent<br />

Dr. Norbert Schnedl.)<br />

Konfrontiert mit einem Sammelsurium<br />

von Vorurteilen, halben Wahrheiten<br />

und verdrehten Tatsachen von


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 4<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weigel<br />

„FUNDAMENTAL<br />

UNTERSCHIEDLICH“<br />

Pension und Dienstrecht.<br />

Der renommierte Finanzwissenschafter<br />

Wolfgang<br />

Weigel stellte die zahlreichen<br />

Expertenurteile zum Thema<br />

Beamtenpensionen ins<br />

richtige Licht.<br />

Die Reform <strong>der</strong> Beamtenpensionen<br />

mittels Angleichung <strong>der</strong>selben an das<br />

Pensionssystem des ASVG mag zwar<br />

ein erklärtes politisches Ziel sein und<br />

findet sogar die Befürwortung bekannter<br />

Sozialwissenschafter. Aber die reibungslose<br />

Umsetzung hat einen Haken:<br />

das Beamtendienstrecht.<br />

Um es gleich einmal vorweg zu sagen:<br />

Nicht die finanzmathematischen o<strong>der</strong><br />

technischen Fragen von Umlageverfahren,<br />

Versicherungs- und Versorgungsprinzip<br />

sind es, die hier zur Diskussion<br />

stehen: Das sind zwar für die Aufbringung<br />

<strong>der</strong> „Ruhegenüsse“ <strong>der</strong> Beamten<br />

wichtige Gesichtspunkte, aber sie<br />

än<strong>der</strong>n nichts daran, dass das Prinzip<br />

dieser Ruhegenüsse ein von <strong>der</strong> ASVG-<br />

Pension (und vergleichbaren Systemen)<br />

fundamental unterschiedliches<br />

ist:<br />

Staatsdiener auf Lebenszeit<br />

Mit ihrer Definitivstellung werden<br />

Beamte zu Staatsdienern auf Lebenszeit.<br />

Das heißt, dass sie zwar<br />

mit einem bestimmten Lebensalter<br />

aus dem aktiven Dienst ausscheiden,<br />

aber bestimmte Verhaltenskodices<br />

des Dienstrechts wie die<br />

Amtsverschwiegenheit etc. bleiben<br />

für sie verbindlich, sie könnten <strong>bei</strong><br />

Bedarf kurzfristig sogar wie<strong>der</strong> reaktiviert<br />

werden! Dafür beziehen<br />

sie dann eben ein lebenslanges<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

Einkommen vom Staat, das in <strong>der</strong><br />

Form des „Ruhegenusses“ lediglich<br />

kleiner ausfällt als <strong>der</strong> Aktivbezug.<br />

„Wenn man also von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />

<strong>bei</strong> den Alterspensionen<br />

<strong>der</strong> Beamten spricht, dann<br />

spricht man davon, dass nicht nur<br />

sozusagen in die ,pensionsrechtlichen‘<br />

Verhältnisse eingegriffen<br />

wird, son<strong>der</strong>n vielmehr in das<br />

Dienstrecht.“<br />

Direkter Eingriff ins Dienstrecht<br />

Ein ASVG-Pensionist dagegen scheidet<br />

aus dem Unternehmen einfach<br />

aus, für das er tätig war, und geht in<br />

die Obhut einer völlig davon getrennten<br />

Institution, einer Pensionsversicherungsanstalt,<br />

über.<br />

Wenn man also von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />

<strong>bei</strong> den Alterspensionen<br />

<strong>der</strong> Beamten spricht, dann spricht<br />

man davon, dass nicht nur sozusagen<br />

in die „pensionsrechtlichen“<br />

Verhältnisse eingegriffen wird, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr in das Dienstrecht.<br />

Nachdem die Ernennung zum Beamten<br />

mittels Bescheid erfolgt, hieße<br />

das eine rückwirkende Verän<strong>der</strong>ung<br />

im Inhalt des Bescheides. Einen <strong>der</strong>artigen<br />

Schritt kann sich wohl nicht<br />

einmal eine sehr selbstbewusste<br />

Politikergarde leisten ...<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

zumeist selbst ernannten Experten,<br />

fand <strong>der</strong> öffentliche Dienst zuletzt<br />

Unterstützung in Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />

Weigel, Finanzwissenschafter<br />

und bekannt für hartnäckige akademische<br />

Treue zu Fakten und Zahlen. Der<br />

Experte wies bereits wie<strong>der</strong>holt seine<br />

Kollegen in <strong>der</strong> Tageszeitung „Die<br />

Presse“ in die wissenschaftlichen<br />

Schranken: Mit einem Eingriff in die<br />

pensionsrechtlichen Verhältnisse eines<br />

Beamten würde man gleichermaßen in<br />

dessen dienstrechtliches Verhältnis<br />

eingreifen. (Lesen Sie dazu den Kasten<br />

auf dieser Seite.)<br />

Gehalt: Positive Entwicklung<br />

Positive Schlagzeilen während<br />

einer laufenden Jagdsaison auf den<br />

öffentlichen Dienst sind an sich<br />

schwer zu finden, doch es gibt sie: Sie<br />

betreffen die Gehaltserhöhung für<br />

das Jahr 2003. Die im November vergangenen<br />

Jahres zwischen Gewerkschaft<br />

<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst und Bundesregierung<br />

ausverhandelte Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Gehälter im öffentlichen<br />

Dienst wurde am 24. Jänner im Parlament<br />

beschlossen. Damit steigen<br />

rückwirkend mit 1. Jänner 2003 die<br />

Gehälter um 2,1 Prozent, mindestens<br />

aber um 30 Euro. ◆<br />

13<br />

Foto: Andi Bruckner


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 5<br />

Eine konstruktive, lösungsorientierte<br />

Debatte über notwendige<br />

Reformen ist zur Zeit<br />

schwer möglich. Dennoch hat<br />

die Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />

Dienst zu den verschiedenen<br />

Themen klare Positionen, die <strong>durch</strong> Daten<br />

und Fakten untermauert sind.<br />

Vorab muss allerdings allen Kritikern<br />

ins Stammbuch geschrieben werden:<br />

Die hervorragenden Leistungen des öffentlichen<br />

Dienstes in <strong>Ö</strong>sterreich sind<br />

national wie international anerkannt<br />

und tragen sehr wesentlich zur <strong>Sicherung</strong><br />

<strong>der</strong> Rechtsstaatlichkeit <strong>bei</strong>. Dies<br />

ist ein wesentliches Kriterium für international<br />

agierende Konzerne, als Betriebsstandort<br />

<strong>Ö</strong>sterreich zu wählen.<br />

14<br />

Orientierung. Die <strong>der</strong>zeitige<br />

Debatte bezüglich Reformen im<br />

Bereich des öffentlichen Dienstes<br />

lässt an polemischen und unrealistischen<br />

Aussagen kaum etwas offen.<br />

Da werden Systeme vermischt,<br />

Fantasiezahlen in den Raum gestellt<br />

und unrealistische Szenarien<br />

entworfen, die in <strong>der</strong> veröffentlichten<br />

Meinung meist kritiklos<br />

wie<strong>der</strong>gegeben werden. V ON D R .<br />

N ORBERT S CHNEDL<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

G<strong>Ö</strong>D FÄHRT KLARE LINIE!<br />

Foto: Buenos Dais<br />

Alle Bürgerinnen und Bürger können<br />

sich auf einen objektiven, den Gesetzen<br />

<strong>der</strong> Republik <strong>Ö</strong>sterreich verpflichteten<br />

Normenvollzug verlassen. Für diese<br />

herzeigbaren Leistungsstandards sind<br />

bestens ausgebildete und hoch motivierte<br />

öffentlich Bedienstete verantwortlich.<br />

Damit diese Leistungen weiterhin<br />

auf so hohem Niveau erbracht<br />

werden können, sind selbstverständlich<br />

spezielle Rahmenbedingungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wie schaut das im Ausland aus?<br />

In praktisch allen Mitgliedsstaaten<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union unterliegen<br />

die Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen<br />

Dienst beson<strong>der</strong>en Rechts-<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Dr. Norbert Schnedl.<br />

Der Autor ist Dienstrechtsreferent<br />

<strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D und Experte<br />

für Verwaltungsentwicklung<br />

vorschriften. Teils in <strong>der</strong> Verfassung,<br />

teils in an<strong>der</strong>en Rechtsvorschriften geregelt,<br />

wird auf die Funktion <strong>der</strong> Verwaltung,<br />

nämlich den objektiven Normenvollzug,<br />

Bezug genommen. Das<br />

Ausüben dieser beson<strong>der</strong>en Funktion<br />

im unmittelbaren Naheverhältnis zur<br />

Politik erfor<strong>der</strong>t für die Bediensteten<br />

beson<strong>der</strong>e Schutzbestimmungen. Da<strong>bei</strong><br />

ist es wichtig, dass <strong>bei</strong> wechselnden


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 6<br />

<strong>Ö</strong>ffentlich-rechtliches<br />

Pensionssystem<br />

politischen Entscheidungsträgern die<br />

Verwaltung für Kontinuität des Staatshandelns<br />

sorgen kann. Diese Rahmenbedingungen<br />

werden <strong>durch</strong> ein öffentlich-rechtliches<br />

Dienstverhältnis (funktionell<br />

am Gebot <strong>der</strong> Rechtsstaatlichkeit<br />

orientiert) sowie ein vertragliches<br />

Dienstverhältnis samt beson<strong>der</strong>em<br />

Kündigungsschutz gewährleistet.<br />

Diese Grundpfeiler einer funktionierenden<br />

Rechtsstaatlichkeit sind<br />

aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang<br />

wird an die Verantwortung<br />

und Schutzfunktion, die ein das Gemeinwohl<br />

realisieren<strong>der</strong> öffentlicher<br />

Dienstgeber gegenüber seinen Bediensteten<br />

wahrzunehmen hat, nachdrücklich<br />

erinnert.<br />

Absicherung des Pensionsstandards<br />

Ein wesentlicher Bereich, den <strong>der</strong><br />

Dienstgeber in seiner Verantwortung<br />

gegenüber seinen Bediensteten wahrzunehmen<br />

hat, ist die Absicherung des<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

aufgebaut nach dem Alimentationsprinzip, ähnlich dem Versicherungsprinzip organisiert<br />

Pensions<strong>bei</strong>träge fließen direkt ins Budget<br />

Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstnehmer: Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstnehmer:<br />

12,55 % bzw. 11,05 % 10,25 %<br />

Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstgeber: Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstgeber:<br />

0 % 12,55 %<br />

Pensionssicherungs<strong>bei</strong>trag <strong>der</strong> Beamtenpensionisten: Pensionssicherungs<strong>bei</strong>trag <strong>der</strong> ASVG-Pensionisten:<br />

2,3 % (Stand 2002) 0 %<br />

keine Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage; Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage;<br />

Beitrags-, aber auch Leistungshöhe unbeschränkt Beitrags-, aber auch Leistungshöhe beschränkt<br />

bis Ende 2002 keine Durchrechnung Durchrechnung <strong>der</strong> besten 15 Jahre<br />

ab 1. 1. 2003 Durchrechnung; 15 bzw. 18 Jahre ab 2020<br />

im Vollausbau ab 2020<br />

15 bzw. 18 <strong>der</strong> besten Jahre<br />

es gebührt keine Abfertigung es gebührt eine Abfertigung<br />

Pensionsantrittsalter <strong>der</strong> Frauen: Pensionsantrittsalter <strong>der</strong> Frauen:<br />

61,5 Jahre 56,5 Jahre<br />

Pensionsstandards für alle öffentlich<br />

Bediensteten. Dafür ist es erfor<strong>der</strong>lich,<br />

dass<br />

> Pensionskassenlösungen für alle öffentlich<br />

Bediensteten geschaffen<br />

werden,<br />

> die Dienstgeber<strong>bei</strong>träge in die Pensionskassen<br />

ein Niveau erreichen,<br />

mit dem <strong>der</strong> Kaufkrafterhalt im Alter<br />

gewährleistet ist (das bedeutet,<br />

die <strong>der</strong>zeitigen Dienstgeber<strong>bei</strong>träge<br />

für Vertragsbedienstete in <strong>der</strong> Höhe<br />

von 0,75 Prozent des Bruttoentgelts<br />

sind deutlich anzuheben – Messlatte<br />

80 Prozent Letztbezug),<br />

> allfällige Dienstnehmer<strong>bei</strong>träge<br />

steuerlich begünstigt werden (geltendes<br />

Modell <strong>der</strong> Bezugsumwandlung<br />

gem. § 3 EStG).<br />

Tragende Säule <strong>der</strong> Alterssicherung<br />

sollen weiterhin das Umlageverfahren<br />

und die staatliche Finanzierungsgarantie<br />

direkt aus dem Budget sein. Allenfalls<br />

notwendige Reformen dürfen nicht<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

ASVG-Pensionssystem<br />

kurzfristig erfolgen, son<strong>der</strong>n müssen<br />

entsprechend dem Vertrauensgrundsatz<br />

unter Bedachtnahme auf die Altersstrukturen<br />

und unterschiedlichen<br />

Auswirkungen einzelner Pensionsrechte<br />

langfristig angesetzt werden.<br />

Eine Harmonisierung von Pensionssystemen<br />

bedarf einer genauen Analyse<br />

<strong>der</strong> Daten und Fakten. Festgestellt werden<br />

muss, dass das öffentlich-rechtliche<br />

Pensionssystem mit dem ASVG-Pensionssystem<br />

nicht vergleichbar ist:<br />

Alleine die nicht existente Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage<br />

im öffentlich-rechtlichen<br />

Pensionssystem führt <strong>bei</strong> Spitzenkräften<br />

dazu, dass sie, <strong>bei</strong> gleichem Einkommen,<br />

den nahezu dreifachen (!!!)<br />

Pensions<strong>bei</strong>trag zahlen als z. B. ein Filialleiter<br />

einer mittleren Bank im privaten<br />

Bereich. Gut möglich, dass <strong>der</strong><br />

Bankmanager in unserem Beispiel<br />

<strong>durch</strong> eine Firmenpensionszusage dennoch<br />

die gleich hohe Pension erhält.<br />

Grundlage für eine Angleichung <strong>der</strong><br />

15


10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 7<br />

Pensionssysteme muss die Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Gesamtlebensverdienstsumme<br />

sein. Bei gleicher<br />

Lebensverdienstsumme<br />

ist das Verhältnis Aktiv- zu Ruhebezug<br />

in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

etwa 3:1, während dieses Verhältnis<br />

im öffentlichen Dienst<br />

etwa 2:1 ist. Das bedeutet, dass<br />

<strong>der</strong> Aktivbezug im privaten<br />

Bereich deutlich höher ist.<br />

Ausgehend davon, dass die<br />

Gesamtlebensverdienstsumme<br />

nicht geschmälert werden darf,<br />

müssen Einkommensbestandteile<br />

aus <strong>der</strong> Pension in den Aktivbezug<br />

verschoben werden,<br />

was natürlich in <strong>der</strong> Umstellungsphase<br />

(die zweifellos<br />

mehrere Legislaturperioden<br />

dauern würde) zu Mehrausgaben führen<br />

muss.<br />

Lebenseinkommen keine Rolle?<br />

Ein viel wichtigeres Element <strong>der</strong> öffentlich-rechtlichen<br />

Pension wird in <strong>der</strong><br />

Debatte (bewusst) völlig außer Acht<br />

gelassen. Diese Pensionen haben den<br />

Charakter einer Firmenpension. Viele<br />

Kolleginnen und Kollegen haben deshalb<br />

äußerst niedrige Anfangsbezüge in<br />

Kauf genommen, weil <strong>bei</strong>m Einstellungsgespräch<br />

die Zusage unter Hinweis<br />

auf das (damals) geltende Recht<br />

gemacht wurde, eine entsprechend bessere<br />

Pension zu erhalten. Selbst <strong>der</strong> als<br />

kritisch bekannte Sozialrechtler Univ.-<br />

Prof. Dr. Wolfgang Mazal wird im „profil“<br />

vom 13. Jänner 2003 zitiert: „Die<br />

Leute mussten sich in den sechziger und<br />

siebziger Jahren auslachen lassen wegen<br />

ihrer Minigehälter. Jetzt zu sagen:<br />

‚Seid solidarisch und zahlt‘, das ist zynisch.“<br />

Kein Mensch würde z. B. in <strong>der</strong><br />

Privatwirtschaft daran denken, vertraglich<br />

fixierte Pensionszusagen nicht einzuhalten.<br />

Was passiert mit den Aufgaben?<br />

Abenteuerlich sind die Aussagen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Einsparungspotenziale.<br />

Während SP<strong>Ö</strong>-Obmann Dr. Alfred Gusenbauer<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung gar Einspa-<br />

16<br />

T I T E L G E S C H I C H T E<br />

„Die Leute mussten sich in<br />

den sechziger und siebziger<br />

Jahren auslachen lassen für<br />

ihre Minigehälter. Jetzt zu<br />

sagen: ‚Seid solidarisch und<br />

zahlt‘, das ist zynisch.“<br />

Dr. Wolfgang Mazal<br />

rungsmöglichkeiten von 25 Prozent sah,<br />

gab Bundesminister Dr. Martin Bartenstein<br />

alle Gebietskörperschaften betreffend<br />

ein Einsparungspotenzial von<br />

30.000 öffentlich Bediensteten bekannt.<br />

Wünschenswert wäre, dass die Politik<br />

zu solchen Zahlen auch gleich die Aufgaben<br />

nennen würde, die dann nicht<br />

mehr von <strong>der</strong> Verwaltung erbracht werden<br />

müssen. Und schön wäre es, wenn<br />

dazu auch gleich gesagt würde, dass damit<br />

Leistungen, die bisher von <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand zur Verfügung gestellt<br />

wurden, privat – von jedem/je<strong>der</strong> Einzelnen<br />

– finanziert werden müssen.<br />

Außerdem sollten diejenigen, die solche<br />

Aussagen tätigen, auch gleich dazusagen,<br />

was mit den Menschen, die dann<br />

nicht mehr gebraucht werden, passieren<br />

soll? Fritz Neugebauer hat klargestellt,<br />

dass bezüglich Einsparungen das „Ende<br />

<strong>der</strong> Fahnenstange erreicht“ sei. Weitere<br />

Einschnitte sind, ohne dass die ausgezeichnete<br />

Funktionalität <strong>der</strong> Verwaltung<br />

gefährdet wird, nicht möglich.<br />

Auch mit Ausglie<strong>der</strong>ungen sind solche<br />

Einsparungswünsche <strong>der</strong> Politik<br />

nicht realisierbar. Ausglie<strong>der</strong>ungen in<br />

dieser Größenordnung würden einerseits<br />

die Budgetsteuerung stark beeinträchtigen<br />

und an<strong>der</strong>erseits keineswegs<br />

zu Einsparungen führen, da ja die Personen<br />

weiterhin bezahlt werden müssen<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

und ausgeglie<strong>der</strong>te Unternehmungen<br />

<strong>der</strong> Gewinnorientierung<br />

unterliegen (im Gegensatz<br />

zum öffentlichen Dienst,<br />

<strong>der</strong> das Gemeinwohl zum Ziel<br />

hat). Dies kann sicher nicht im<br />

Interesse <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger liegen. Schon alleine<br />

Vernunftgründe gebieten<br />

es, alle bisherigen Ausglie<strong>der</strong>ungen<br />

und Privatisierungen<br />

endlich einer genauen<br />

Evaluierung zu unterziehen.<br />

Ausglie<strong>der</strong>ungen können nur<br />

dann gerechtfertigt sein, wenn<br />

sie zu einer besseren Leistung<br />

für die Bevölkerung führen.<br />

Auch <strong>der</strong> Rechnungshof hat<br />

seit 1992 immer wie<strong>der</strong> erkannt,<br />

dass Ausglie<strong>der</strong>ungen<br />

keinen Wert an sich darstellen, son<strong>der</strong>n<br />

oft zur Budgetkosmetik o<strong>der</strong> gar zur<br />

Budgetbelastung verkommen.<br />

Ausglie<strong>der</strong>ungen, die einer Evaluierung<br />

nach den Gesichtspunkten <strong>der</strong><br />

„optimalen Leistungserbringung für die<br />

Bürger“, von „akzeptablen Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />

für die Leistungserbringer“<br />

und „budgetären Notwendigkeiten“<br />

nicht standhalten, sind in den öffentlichen<br />

Dienst rückzuführen. Da<strong>bei</strong><br />

muss die Prüfung von Ausglie<strong>der</strong>ungsgesetzen<br />

nach Qualitätsmängeln in <strong>der</strong><br />

Absicherung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer Priorität<br />

haben.<br />

Einbindung <strong>der</strong> Betroffenen<br />

Selbstverständlich steht die G<strong>Ö</strong>D<br />

für notwendige und sinnvolle Reformen<br />

zur Verfügung. Unabdingbar ist<br />

<strong>bei</strong> solchen Vorhaben die Einbindung<br />

<strong>der</strong> Betroffenen bereits in <strong>der</strong> Planungsphase.<br />

Ein Dienstgeber, <strong>der</strong> die<br />

Expertise seiner eigenen Bediensteten<br />

nicht nutzt, verschleu<strong>der</strong>t Ressourcen<br />

und Geld aller Steuerzahler.<br />

Außerdem sollte mittlerweile zum<br />

Standardrepertoire aller Dienstgebervertreter<br />

gehören, dass Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Reformen nur dann erfolgreich<br />

sein können, wenn sie von den<br />

Bediensteten für sinnvoll erachtet<br />

und auch getragen werden. ◆


17 vav 21.02.2003 13:44 Uhr Seite 1<br />

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18/19 Pressespiegel-OK 21.02.2003 13:53 Uhr Seite 1<br />

IM BLICKPUNKT<br />

18<br />

P R E S S E S P I E G E L<br />

<strong>Ö</strong>sterreichische Medien zum jüngsten Reformeifer<br />

heimischer Politik und dem Sparziel Nummer eins: öffentlicher Dienst.<br />

In Ruhe<br />

Mehr als 1300 Dienstposten sind seit<br />

Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre in <strong>der</strong> oberösterreichischen<br />

Landesverwaltung eingespart<br />

worden. Mit dem Erfolg, dass<br />

<strong>der</strong> Anteil des Personalaufwandes am<br />

ordentlichen Haushalt des Landes von<br />

Jahr zu Jahr zurückgeht – zuletzt von<br />

14,2 Prozent im Vorjahr auf 13,35 Prozent<br />

im Budget 2003.<br />

Das alles ist in Oberösterreich in Ruhe<br />

abgelaufen; im Gegensatz zum Bund,<br />

wo das Thema regelmäßig für Aufregung<br />

unter den Bediensteten sorgt.<br />

Der Grund, warum Personal- und Einsparungsdebatten<br />

auf Bundesebene<br />

regelmäßig von Kriegsgeschrei begleitet<br />

werden, während in Oberösterreich<br />

Ruhe herrscht, liegt nicht etwa daran,<br />

dass die oberösterreichischen Landesbediensteten<br />

von harmoniesüchtigen<br />

Schwächlingen vertreten werden,<br />

son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> unterschiedlichen Vorgangsweise<br />

<strong>der</strong> Dienstgeber.<br />

Auf Bundesebene heißt es: Zehn-,<br />

zwanzig- o<strong>der</strong> dreißigtausend Stellen<br />

weniger, davon so viel <strong>bei</strong>m Bund und<br />

so viel <strong>bei</strong> den Län<strong>der</strong>n und Gemeinden.<br />

Am Anfang steht die Zahl, die<br />

Maßnahmen werden – wenn überhaupt<br />

– nachgereicht.<br />

In Oberösterreich war das an<strong>der</strong>s: Hier<br />

gab es eine Aufgabenreform, eine Besoldungsreform<br />

und einen Bürokratieabbau<br />

im großen Stil – mit <strong>der</strong> Einsparung<br />

von Dienstposten und Geld als logische<br />

Folge.<br />

Man sieht, es geht auch in Ruhe –<br />

wenn man will!<br />

Juhu, Reform<br />

Seit gut zehn Jahren wurstelt die Bundespolitik<br />

an <strong>der</strong> so genannten Bundesstaatsreform<br />

herum. Bis zu sieben Milliarden<br />

Euro könnte <strong>der</strong> Staat <strong>durch</strong> so<br />

eine Reform sparen. Doch lange kreisten<br />

die politischen Berge, um ein Mäuschen<br />

auf die Welt zu bringen. Aber juhu, jetzt<br />

ist die Sache vorangekommen.<br />

Bund und Bundeslän<strong>der</strong> haben mehr als<br />

30 Kompetenzen abgegeben. Nun müssen<br />

sich nicht mehr Wiener Behörden<br />

und Landesstellen um bestimmte Angelegenheiten<br />

(zum Beispiel des Strahlenschutzes,<br />

<strong>der</strong> Bundes-Berichtspflicht<br />

o<strong>der</strong> des Tuberkulosegesetzes) kümmern.<br />

Das müssen nun die Städte tun. Die bekommen<br />

von Bund und Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

für die zusätzliche Ar<strong>bei</strong>t keinen zusätzlichen<br />

Cent. Das nennt sich dann Reform.<br />

Für die Bürger von Linz, Wels und Steyr<br />

wird diese so genannte Reform ab 1. Februar<br />

beson<strong>der</strong>s spürbar – das Ausstellen<br />

von Reisepässen und das Entgegennehmen<br />

von Fundsachen sind dann nicht<br />

mehr Angelegenheiten <strong>der</strong> Bundespolizei,<br />

son<strong>der</strong>n Magistratssache. Eines<br />

bleibt aber gleich: <strong>der</strong> teure Preis für Reisepässe<br />

(69 Euro) und Personalausweis<br />

(56 Euro).<br />

Wo, wie, wann?<br />

Die <strong>Ö</strong>VP prescht vor. Sie hat wohl den<br />

harschen Vorwurf von Rechnungshofprä-<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

sident Franz Fiedler über die „Mut- und<br />

Willenlosigkeit <strong>der</strong> politischen Klasse“<br />

im Ohr. O<strong>der</strong> den Vorwurf, das einmal geschaffte<br />

Nulldefizit fast ausschließlich<br />

mit <strong>der</strong> höchsten Steuerquote erreicht zu<br />

haben. Ohne wirklichen Ausgabenabbau.<br />

Der Abbau soll nun also kommen,<br />

30.000 Beamte sollen gehen. Wo und<br />

wie? Alles offen.<br />

Wo, wie, wann ist auch kein Thema in<br />

den Sondierungsgesprächen. Die Schaffung<br />

jener Voraussetzungen, die einen<br />

Abbau erst ermöglichen, wie die Neuverteilung<br />

von Aufgaben, haben die Sondierer<br />

blitzschnell in einen „Konvent“ entsorgt.<br />

Mit <strong>der</strong> Begleitmusik <strong>der</strong> SP<strong>Ö</strong>, einen Abbau<br />

in dieser Größenordnung nicht mittragen<br />

zu wollen. Und <strong>der</strong> Begleitmusik<br />

<strong>der</strong> Beamtengewerkschaft, dass ein<br />

Abbau vor Ende <strong>der</strong> Konventstätigkeit<br />

„nicht diskutierbar“ ist. Ebenso wenig<br />

diskutierbar wie Pensionen o<strong>der</strong> Krankentage.<br />

Alles nicht vergleichbar aufgrund<br />

unterschiedlicher Dienstrechte,<br />

stärkerer Beanspruchung von Beamten<br />

<strong>durch</strong> „Freilufttätigkeiten“...<br />

Der übliche Reflex? Durchaus. Wie die<br />

Kaltstellung heißer Themen in Ar<strong>bei</strong>tsgruppen.<br />

O<strong>der</strong> in einem Konvent.<br />

Mogelpackung<br />

Drei von vier <strong>Ö</strong>sterreichern gehen vor<br />

dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter<br />

in die Rente. Im Vorjahr stieg das<br />

<strong>durch</strong>schnittliche Antrittsalter lediglich<br />

von 57,7 Jahren auf 58 Jahre. Und das,<br />

obwohl Schwarz-Blau ab Oktober 2000<br />

das Frühpensionsalter schrittweise um<br />

eineinhalb Jahre angehoben hat, für


18/19 Pressespiegel-OK 21.02.2003 13:53 Uhr Seite 2<br />

Frauen auf 56,5 Jahre und Männer auf<br />

61,5 Jahre ...<br />

Auf <strong>der</strong> Regierungsbank wird Wasser gepredigt<br />

und Wein getrunken. „Verwaltungsrefom“<br />

steht auf <strong>der</strong> Packung<br />

drauf, drinnen ist eine lupenreine Frühpensionierungswelle.<br />

Post, Telekom und<br />

<strong>Ö</strong>BB werden gezwungen, ihre Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

mit 50 in Pension zu schicken. Weitere<br />

30.000 Beamte müssen weg, sagt nun<br />

die <strong>Ö</strong>VP. Und das Land wartet weiter gespannt<br />

auf eine richtige Pensionsreform.<br />

Die Scheinheiligen<br />

Die nackte Zahl hat Charme und Überzeugungskraft:<br />

Eine Milliarde Einsparungen,<br />

und das schon 2006, sind nach<br />

Plänen ... <strong>bei</strong> den Pensionen zu holen.<br />

Das Wie ist dazu angetan, die handelnden<br />

Personen in die Reihen <strong>der</strong> großen<br />

Reformer aufzunehmen: Bereits 2004<br />

wollen sie mit <strong>der</strong> Anhebung des Frühpensionsalters<br />

beginnen, ab 2009 soll<br />

Das Humboldt Fernlehr Institut<br />

bietet seit über 38 Jahren<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

– mehr als<br />

140 Lehrgänge – für Erwachsene, die<br />

ihre berufliche <strong>Zukunft</strong> eigenverantwortlich<br />

planen und gestalten wollen.<br />

Seit 1964 haben mehr als 168.000<br />

Kursteilnehmer im Fernunterricht unsere<br />

pädagogische Betreuung in<br />

Anspruch genommen. Eine neue<br />

Chance, berufliche sowie private Qualifikation<br />

und Kompetenz zu erwerben,<br />

bietet <strong>der</strong> praxisnahe Fernunterricht<br />

<strong>durch</strong> eLearning – die Weiterbildung<br />

am und mit dem PC. Erstmalig<br />

gibt es <strong>bei</strong>m Humboldt Fernlehr Institut<br />

(kurz HFL) die Möglichkeit, direkt<br />

mit Ihrem Trainer über Internet zu<br />

P R E S S E S P I E G E L<br />

mit dem frühen Lenz auf Grund von genügend<br />

Versicherungsjahren dann endgültig<br />

Schluss sein.<br />

Doch so sehr das Schlachten <strong>der</strong> heiligen<br />

Kuh Frühpension beeindruckt, Kanzler<br />

Schüssels Plänen haftet auch Scheinheiligkeit<br />

an. Denn wer, wenn nicht er,<br />

hat sich erst kürzlich <strong>der</strong> beliebten Entsorgung<br />

unliebsam gewordener Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

<strong>durch</strong> <strong>der</strong>en Frühpensionierung<br />

bedient? Wer, wenn nicht er, hat rund<br />

1000 Beamte des Bundes ab 55 Jahren<br />

in den Vorruhestand geschickt? Also<br />

zehn Jahre vor Erreichen des so erstrebenswerten<br />

Pensionsantrittsalters 65?<br />

Zugegeben, <strong>der</strong> Kanzler befindet sich in<br />

bester Gesellschaft. Nicht nur von Parteikollegen<br />

und Wirtschaftskammer-Boss<br />

Christoph Leitl, <strong>der</strong> wie Schüssel längeres<br />

Ar<strong>bei</strong>ten for<strong>der</strong>t, seine eigenen Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

aber ebenso mittels lukrativer<br />

Vorruhestandsmodelle zum vorzeitigen<br />

Dienstschluss animiert. Auch zahlreiche<br />

Unternehmen, allen voran <strong>Ö</strong>BB, Telekom<br />

Austria und Post, betreiben Frühpensionierungen<br />

großen Stils. Und trimmen<br />

sich schlank, indem sie dem Pensions-<br />

WEITERBILDUNG EIN LEBEN LANG!<br />

kommunizieren – <strong>bei</strong> folgenden Kursen:<br />

Web-Master, Web-Designer,<br />

Web-Betreuer (mit WAP/WML),<br />

Datenbank-Administrator, Netzwerk-<br />

Administrator NT, JAVA-Programmierer,<br />

Grafik-Designer am PC, Internet-Allroun<strong>der</strong>,<br />

Visual Basic for<br />

Applications, EDV-fit (Office 2000)<br />

für Einsteiger sowie Fortgeschrittene,<br />

Vorbereitungslehrgang auf den Europäischen<br />

Computer-Führerschein TM<br />

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Mit dem HFL können Sie nicht nur<br />

in IT-Belangen punkten, son<strong>der</strong>n sich<br />

auch auf die Matura – AHS/HAK/Berufsreifeprüfung<br />

– vorbereiten. O<strong>der</strong><br />

Sie wollen sich in Sprachen, wirtschaftlichen,<br />

technischen o<strong>der</strong> kreativen Bereichen<br />

weiterbilden!<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

system und damit den Steuerzahlern die<br />

untragbar gewordenen Personalkosten<br />

umhängen.<br />

Natürlich weiß je<strong>der</strong>, dass angesichts<br />

steigen<strong>der</strong> Lebenserwartungen mutige<br />

Pensionsreformen notwendig sind. Dass<br />

ein <strong>durch</strong>schnittliches Antrittsalter von<br />

58,7 Jahren <strong>bei</strong> Männern, also selbst<br />

vom Frühpensionsalter 61,5 weit entfernt,<br />

auf Dauer nicht zu halten ist. Und<br />

dass auch Frauen mit <strong>durch</strong>schnittlich<br />

57,3 Jahren viel zu bald in die Rente<br />

wechseln.<br />

Doch wer längeres Ar<strong>bei</strong>ten for<strong>der</strong>t,<br />

muss auch dazusagen, wie dies erreicht<br />

werden soll. Mit welchen Maßnahmen<br />

die Betriebe künftig ältere Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

gerne behalten. Zuerst muss also für<br />

eine Lohnnebenkostensenkung <strong>bei</strong> Älteren<br />

gesorgt werden, für eine Abflachung<br />

<strong>der</strong> Gehaltskurve und für ausreichend<br />

Qualifikation. Ist das alles verwirklicht –<br />

und auch mit jener Doppelzüngigkeit<br />

Schluss, die späteren Pensionsantritt<br />

for<strong>der</strong>t, die eigenen Beschäftigten aber<br />

möglichst bald in Rente schickt –, kann<br />

man Frühpensionen ruhig abschaffen.<br />

Kein Schlagwort, son<strong>der</strong>n Herausfor<strong>der</strong>ung und Verpflichtung für uns alle.<br />

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Beim Humboldt Fernlehr Institut<br />

lernen Sie selbstständig und unabhängig<br />

– doch Sie sind nie auf sich allein<br />

gestellt. Wir wollen schließlich, dass<br />

Sie Ihr Ziel erreichen!<br />

For<strong>der</strong>n Sie noch heute mit dem Gutschein<br />

auf <strong>der</strong> letzten Umschlagseite<br />

des „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“ das kostenlose Studienhandbuch<br />

des HFL an. Auch über<br />

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19<br />

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20/21 bva/technews-OK 21.02.2003 13:57 Uhr Seite 1<br />

Für die <strong>BV</strong>A stand von Anbeginn<br />

das Ziel im Vor<strong>der</strong>grund, den<br />

von ihr betreuten Personen die<br />

Bedeutung rechtzeitiger Gesundheitsvorsorge<br />

und Vorbeugung<br />

bewusst zu machen. Den „Impuls“ dafür<br />

sollte ein möglichst einfacher, aber<br />

effizienter Gesundheits-Check setzen:<br />

So erfolgte im Herbst 1995 <strong>der</strong> Startschuss<br />

für die gleichnamige Aktion, in<br />

<strong>der</strong>en Verlauf an bisher 312 Tagen bereits<br />

über 250 Dienststellen in ganz<br />

<strong>Ö</strong>sterreich besucht wurden.<br />

In den jeweiligen Landesstellen<br />

wird die Anmeldung <strong>durch</strong> die Dienststellen<br />

– meist über die Personalvertreter<br />

– entgegengenommen,<br />

Termine werden koordiniert,<br />

und das Personal wird eingeteilt.<br />

Einige Tage vor dem vereinbarten<br />

Termin erfolgt <strong>der</strong><br />

„Lokalaugenschein“, um die<br />

vorgesehenen Räumlichkeiten<br />

optimal zu nutzen. Zwei<br />

bis drei „Gesundheitsstraßen“<br />

müssen untergebracht<br />

werden, wo binnen<br />

kürzester Zeit die Untersuchungen<br />

<strong>durch</strong>geführt werden,<br />

dazu Wartezonen und<br />

<strong>der</strong> <strong>BV</strong>A-Info-Stand.<br />

Dieser ist auch stets erster<br />

Anlaufpunkt für die Besucher.<br />

Hier erfolgt die Anmeldung<br />

– ob <strong>der</strong> Betreffende nun<br />

Beamter o<strong>der</strong> Vertragsbediensteter<br />

ist, spielt da<strong>bei</strong> keine Rolle.<br />

Routiniert werden dann die Untersuchungen<br />

selbst <strong>durch</strong>geführt: Blutdruck<br />

und Körperfett werden gemessen,<br />

und nur ein Tropfen Blut genügt<br />

zur Ermittlung von Cholesterin-, Blutzucker-<br />

und Harnsäurewerten. Am<br />

20<br />

Ende <strong>der</strong> Untersuchung steht ein ärztliches<br />

Gespräch, in dem auf eventuelle<br />

Risikofaktoren aufmerksam gemacht<br />

wird und so mancher zur weiteren Behandlung<br />

an den Hausarzt verwiesen<br />

wird.<br />

Unsere kompetenten Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Der Kreis schließt sich wie<strong>der</strong> am<br />

<strong>BV</strong>A-Info-Stand: Hier stehen kompetente<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen zur Auskunftsleistung<br />

über leistungsrechtliche<br />

Fragen zur Verfügung, Ernährungsratgeber<br />

und an<strong>der</strong>es Informationsmaterial<br />

liegen bereit, und<br />

hier gibt es auch die Möglichkeit, an<br />

einem kleinen Gewinnspiel teilzunehmen:<br />

Als Preise gibt es die beliebten<br />

<strong>BV</strong>A-Schirme, T-Shirts und Handtücher.<br />

Und natürlich ist auch für eine<br />

kleine gesunde Stärkung gesorgt – wie<br />

etwa mit Fruchtsäften, Müsliriegeln<br />

und Obst.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

B V A<br />

DIE IMPULSTAGE GEHEN WEITER<br />

Blutdruck, Körperfett und Cholesterin. Mit <strong>der</strong> Aktion „imPULS“ bietet die <strong>BV</strong>A<br />

Gesundheitsvorsorge am Ar<strong>bei</strong>tsplatz an – im Dienste Ihrer Gesundheit.<br />

Die genauen Zeiten des „One-Stop“-Services in allen 36 steirischen<br />

Orten erfahren Sie auf <strong>der</strong> Kundendienstseite <strong>der</strong> <strong>BV</strong>A-<br />

Homepage (www.bva.at) o<strong>der</strong> telefonisch unter 0316/71 72 40<br />

Durchschnittlich nutzten im vergangenen<br />

Jahr 124 Personen pro Tag<br />

das Angebot zur Gesundheitsvorsorge,<br />

seit Beginn <strong>der</strong> Aktion wurden<br />

über 37.000 TeilnehmerInnen gezählt.<br />

Bestärkt <strong>durch</strong> den Erfolg und das Interesse<br />

setzt die <strong>BV</strong>A die Aktion „im-<br />

PULS“ auch heuer fort – für Informationen,<br />

Auskünfte und Terminvereinbarungen<br />

steht die jeweilige Landesstelle<br />

zur Verfügung.<br />

„One-Stop-Shop“, alles unter einem Dach<br />

Das Sozialversicherungsprojekt<br />

„One-Stop-Shop“ hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

umfassende, auf die einzelne Person<br />

abgestimmte Beratung in<br />

allen sozialversicherungsrechtlichen<br />

Fragen zu bieten<br />

und kompetente Hilfestellung<br />

zu geben. Als Vorreiter<br />

für die <strong>BV</strong>A fungiert ab<br />

April 2003 das Bundesland<br />

Steiermark, wo Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

<strong>der</strong> Landesstelle<br />

Graz jeden zweiten Monat in<br />

36 Städten und Gemeinden<br />

allen Interessierten mit Rat<br />

und Hilfe zur Verfügung stehen.<br />

Wie <strong>bei</strong> den bisherigen<br />

„Sprechtagen“ in den Bezirkshauptstädten<br />

besteht<br />

natürlich auch die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Antragstellung<br />

in den verschiedensten leistungs-<br />

und sozialrechtlichen Angelegenheiten<br />

und <strong>bei</strong> nicht eigener Erledigung<br />

die fristwahrende Weiterleitung<br />

dieser Anträge an die zuständigen Stellen.<br />

Damit ersparen sich die Besucher<br />

zusätzliche Wege und oft aufwendigen<br />

Schriftverkehr. ◆<br />

✂ Serviceteil zum Herausnehmen


20/21 bva/technews-OK 21.02.2003 13:57 Uhr Seite 2<br />

✂<br />

T E C H - N E W S<br />

Foto: Corbis<br />

Eine jüngste Umfrage <strong>der</strong> Statistik<br />

Austria ergab, dass bereits fast je<strong>der</strong><br />

dritte (31 Prozent) Haushalt<br />

in <strong>Ö</strong>sterreich einen Internetzugang<br />

hat. 1,5 Millionen haben einen<br />

Computer daheim, rund eine Million ist<br />

online, ganz zu schweigen von den Ar<strong>bei</strong>tsplätzen.<br />

Diese Entwicklung zeigt<br />

deutlich, dass sich Internet zu einem<br />

sehr beliebten Medium in unserem<br />

Land entwickelt hat. Einziger Wermutstropfen:<br />

Internetsucht heißt eine<br />

negative Nebenerscheinung.<br />

Der Begriff „Internetsucht“ IAD (Internet<br />

Addiction Disor<strong>der</strong>) soll vom<br />

New Yorker Psychiater Ivan Goldberg<br />

– selbst begeisterter Netz-User – eingeführt<br />

worden sein, <strong>der</strong> dies angeblich<br />

nur als Witz gemeint hat. Doch dieser<br />

Witz entwickelte sich bald zu einem<br />

Selbstläufer, und seitdem die „New<br />

York Times“ im Februar 1995 in einem<br />

Artikel über die Gefahr <strong>der</strong> Internetsucht<br />

aufklärte, mehrten sich die Untersuchungen<br />

zu diesem Thema. In den<br />

Folgejahren schrieb Dr. Kimberly<br />

Young (Pittsburgh, USA) mehrere Bücher<br />

über dieses Thema. 1999 befasste<br />

sich eine Gruppe um den Psychologen<br />

Matthias Jerusalem von <strong>der</strong> Berliner<br />

Humboldt-Universität mit diesem Thema.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

befand das Team rund drei Prozent<br />

<strong>der</strong> Untersuchten als süchtig.<br />

Auch in <strong>Ö</strong>sterreich hielt diese neue<br />

Sucht Einzug und gesellte sich zu den<br />

gewohnten wie Alkohol-, Spiel- o<strong>der</strong><br />

Fernsehsucht hinzu. So kann davon<br />

INTERNETSUCHT<br />

Krank. Das Medium Internet hat viel Positives für<br />

Ar<strong>bei</strong>t und Freizeit gebracht. Aber es gibt auch<br />

Schattenseiten. Eine davon heißt Internetsucht!<br />

V ON M ICHAEL W INHOFER<br />

ausgegangen werden, dass mindestens<br />

30.000 <strong>Ö</strong>sterreicher an Online-Sucht<br />

leiden. Da<strong>bei</strong> handelt es sich um Schätzungen.<br />

Die Dunkelziffer ist sicherlich<br />

höher.<br />

So erstellen Sie die Diagnose<br />

Symptome sind leicht erklärbar:<br />

> Betroffene haben ständig Verlangen<br />

nach dem Internet, <strong>der</strong> Computer zieht<br />

sie wie ein Magnet an.<br />

> Die Online-Zeit vergeht wie im Flug,<br />

und <strong>der</strong> Betroffene weiß nicht, wie lange<br />

er online war.<br />

> Ohne Internet kommt es zu Nervosität<br />

und Unruhe.<br />

> Oft vergisst man zu essen und zu trinken.<br />

> Schlafmangel.<br />

> Soziale Kontakte werden vernachlässigt.<br />

> Es kommt zu Problemen im direkten<br />

sozialen Leben (Ar<strong>bei</strong>t, Schule, Partnerschaft<br />

etc.).<br />

> Durch die langen Online-Zeiten<br />

können noch finanzielle Probleme auftreten.<br />

Körperliche Schäden:<br />

> Verspannungen <strong>durch</strong> falsche Sitzhaltungen<br />

können zu Rücken- und Genickschäden<br />

führen.<br />

> Langes Starren auf den Bildschirm<br />

kann auf Dauer dem Sehapparat schaden.<br />

> Kopfschmerzen, Nervenschädigungen<br />

und Schlafstörungen.<br />

> Thrombose.<br />

> Nervenleiden an Daumen und Hand<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

(ständiges Klicken mit Maus etc.).<br />

Online-Süchtige nutzen das Netz<br />

hauptsächlich um zu chatten, spielen<br />

o<strong>der</strong> sich Musik herunterzuladen. Gerade<br />

<strong>bei</strong> labilen Menschen können<br />

Chatrooms zu seelischen Krisen führen,<br />

und Realitätsverlust ist oft die Folge.<br />

Chatten hat auch positive Seiten. Die<br />

richtige Mischung ist eben optimal. So<br />

hat sich das Netz nicht umsonst zur<br />

größten Kommunikations- und Partnerbörse<br />

entwickelt. Auch linken sie<br />

sich oft in Erotikräume ein, in denen sie<br />

von einer Seite zur an<strong>der</strong>en automatisch<br />

geführt werden und sich zu stundenlangem<br />

Surfen verleiten lassen.<br />

Manche Seiten im Web sind ja so klug<br />

aufgebaut und verlinkt, dass sich User<br />

oft nicht davon losreißen können.<br />

Wenn jemand 40 Stunden und mehr in<br />

<strong>der</strong> Woche online ist, ist es bedenklich.<br />

Internet ist nur Mittel zum Zweck<br />

Schuster, bleib <strong>bei</strong> deinem Leisten:<br />

Kommunikationsmittel – wie Internet –<br />

sind Mittel zum Zweck. Einzig und allein<br />

<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> definiert Gutes und<br />

Schlechtes. So sollten wir dieses Medium<br />

für sinnvolle Zwecke einsetzen.<br />

Wissen und Information sollen <strong>der</strong> eigentliche<br />

Bestandteil <strong>der</strong> IT sein. Da<strong>bei</strong><br />

soll Kommunikation ebenso genutzt<br />

werden wie auch Seiten für Freizeit und<br />

Spaß. Nur auf die richtige und effiziente<br />

Dosierung kommt es an. Nutzen wir<br />

die neuen Technologien, dafür sind sie<br />

auch da. „Sehen – urteilen – handeln“<br />

soll die Devise sein. ◆<br />

21


22/23 PK/Card-OK 21.02.2003 14:01 Uhr Seite 1<br />

Nunmehr liegen die ersten erfreulichen<br />

Ziffern über die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Bundespensionskasse<br />

im Jahr 2002 vor. Diese<br />

Ziffern sind <strong>durch</strong>aus zufrieden stellend,<br />

spiegeln sie doch die hohe Akzeptanz<br />

des Unternehmens auch in<br />

schwierigen Zeiten wi<strong>der</strong>. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Anwartschaftsberechtigten konnte<br />

– trotz genereller Personaleinsparungsmaßnahmen<br />

des Bundes – um<br />

rund 1000 Personen auf fast 38.000 erhöht<br />

werden. Es konnten drei neue<br />

Pensionskassenverträge mit ausgeglie<strong>der</strong>ten<br />

Unternehmen, eines davon in<br />

einer zweiten Veranlagungs- und Risikogemeinschaft,<br />

abgeschlossen werden<br />

(weitere sieben Unternehmen stehen<br />

vor dem baldigen Abschluss). In<br />

einigen Unternehmen wird die Pensionskassenlösung<br />

auch Mitar<strong>bei</strong>tern,<br />

die nach <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung aus dem<br />

Bundesdienst aufgenommen werden<br />

(also freiwillig), angeboten. Auch die<br />

seit 1. Juli 2002 geltende Neuregelung<br />

des § 89 VBG, wonach die Möglichkeit,<br />

in die neuen Entlohnungsschemata<br />

v u. h zu wechseln, ein zweites<br />

Mal angeboten wird, wird oft in<br />

Anspruch genommen. Diese Personen<br />

werden ebenfalls Anwartschaftsberechtigte<br />

– also künftige Zusatzpensionsbezieher<br />

– <strong>bei</strong> <strong>der</strong> BPK.<br />

Insgesamt beträgt das Veranlagungsvolumen<br />

<strong>der</strong> BPK rund 18,7 Millionen<br />

Euro, mehr als 20 Prozent davon<br />

stammen aus freiwilligen Dienstnehmer<strong>bei</strong>trägen.<br />

Die jährlichen<br />

Gesamt<strong>bei</strong>träge <strong>der</strong> BPK sind mittlerweile<br />

auf zirka sieben Millionen Euro<br />

angewachsen. Aber auch die Leistun-<br />

22<br />

gen (die aufgrund des kurzen Zeitraumes<br />

nur aus Abfindungsbeträgen bestehen)<br />

können sich sehen lassen: Fast<br />

700 Personen haben 2002 etwa 253.000<br />

Euro erhalten.<br />

Gute Nachrichten vom Nationalrat<br />

Auch <strong>der</strong> Gesetzgeber stellt sich mit<br />

positiven Nachrichten ein: Die staatliche<br />

Zuschussprämie für freiwillige<br />

Dienstnehmer<strong>bei</strong>träge zu Pensionskassen,<br />

die von den Kapitalmarktverhältnissen<br />

abhängt und Jahr für Jahr<br />

neu festgelegt wird, wurde zwar geringfügig<br />

für 2003 auf 9,5 Prozent gesenkt,<br />

dafür aber liegt ein Initiativantrag<br />

im Parlament, wonach diese För<strong>der</strong>ung<br />

nicht nur für bestehende und<br />

2003 abgeschlossene Dienstnehmer<strong>bei</strong>tragsvereinbarungen<br />

gelten soll,<br />

son<strong>der</strong>n keine zeitliche Befristung vorsieht.<br />

Damit wird die Wichtigkeit <strong>der</strong><br />

Eigenvorsorge auch im Rahmen von<br />

Pensionskassenverträgen <strong>der</strong> zweiten<br />

Säule anerkannt.<br />

Das wesentlichste Erfolgskriterium<br />

einer Pensionskasse für den einzelnen<br />

Anwartschafts- o<strong>der</strong> Leistungsberech-<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

P K - N E W S<br />

DIE BPK EXPANDIERT WEITER<br />

Neues aus <strong>der</strong> Bundespensionskasse. Durch intelligente Veranlagung blieb die<br />

Bundespensionskasse von den Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt weitgehend<br />

verschont. V ON D IR. RUDOLF B <strong>Ö</strong>HM<br />

Sichere Anlage. Die BPK lässt sich nicht auf<br />

Spekulationen ein, son<strong>der</strong>n veranlagt Kapital<br />

auf konservativer Basis<br />

tigten ist aber immer noch das Veranlagungsergebnis:<br />

Dieses bestimmt die<br />

Höhe <strong>der</strong> Pension, das Ausmaß einer<br />

Valorisierung o<strong>der</strong> – im ungünstigen<br />

Fall – einer Kürzung. Auch hier hat die<br />

Bundespensionskasse die Turbulenzen<br />

des Kapitalmarktes im Vergleich<br />

zu allen an<strong>der</strong>en Pensionskassen relativ<br />

gut überstanden und für das Jahr<br />

2002 eine Performance von fast plus<br />

ein Prozent erwirtschaftet. Sie liegt damit<br />

zwar unter dem Rechnungszins<br />

und auch weit unter den Erwartungen,<br />

aber – voraussichtlich als einzige Pensionskasse<br />

– wenigstens im positiven<br />

Bereich. Nähere Informationen zu diesem<br />

Thema bringen wir in unserer<br />

nächsten Ausgabe.<br />

Abschied<br />

Zum Abschluss meines heutigen<br />

Berichts möchte ich mich von Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, verabschieden.<br />

Nach dreieinhalbjähriger<br />

nebenberuflicher Tätigkeit für die<br />

Bundespensionskasse werde ich das<br />

Unternehmen mit 31. März 2003 verlassen,<br />

um mich intensiver an<strong>der</strong>en<br />

Tätigkeiten <strong>bei</strong> meinem „Mutterunternehmen“<br />

widmen zu können. Ich<br />

bedanke mich <strong>bei</strong> allen für die Treue<br />

und <strong>bei</strong> denjenigen von Ihnen, mit denen<br />

es persönliche Kontakte gab, für<br />

die kollegiale und freundliche Aufnahme.<br />

Für mich war es eine interessante<br />

Aufgabe, am Aufbau dieses<br />

Unternehmens als Vorstand mitzuwirken.<br />

Ich wünsche Ihnen für die <strong>Zukunft</strong><br />

alles Gute und <strong>der</strong> „Bundespensionskasse“<br />

eine gedeihliche Weiterentwicklung!<br />

◆<br />

✂ Serviceteil zum Herausnehmen


22/23 PK/Card-OK 21.02.2003 14:01 Uhr Seite 2<br />

✂<br />

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Das Referat für Freizeit, Jugend und<br />

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etc.) zu erweitern. Wir<br />

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auf das Anmeldeformular, das Sie vom Kartenbüro erhalten, G<strong>Ö</strong>D und die Mitgliedsnummer<br />

dazuzuschreiben.<br />

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ACHTUNG: ist nicht ident mit dem ADLER-Textilkonzern.<br />

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– viele Vorteile“ über unsere ausverhandelten,<br />

laufenden Angebote infor-<br />

mieren. Sämtliche Serviceangebote<br />

finden Sie ab April auch auf unserer<br />

Homepage www.goed.at.<br />

Mit gewerkschaftlichen Grüßen,<br />

Hans Gansberger,<br />

Referent für Freizeit, Jugend und Sport<br />

23


24/25 aktion-OK 21.02.2003 14:12 Uhr Seite 1<br />

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Teilnahmeberechtigt ist jedes G<strong>Ö</strong>D-Mitglied, das ein<br />

Neumitglied wirbt. Das werbende Mitglied kann die<br />

G<strong>Ö</strong>D-Beitrittserklärung zum G<strong>Ö</strong>D-Beitritt (Coupon) auf<br />

dem Postwege o<strong>der</strong> per Fax <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D übermitteln (Fax:<br />

01/533 33 40-124).<br />

Die G<strong>Ö</strong>D-Beitrittsformulare können auch von <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D-<br />

Homepage unter www.goed.at heruntergeladen werden.<br />

Nach Einlangen des ausgefüllten Beitrittsformulars <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D wird die Teilnahme am Gewinnspiel definitiv. An<br />

<strong>der</strong> Auslosung nehmen alle bis zum 11. Juni 2003 <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

G<strong>Ö</strong>D-Evidenz eingelangten Neu<strong>bei</strong>tritte teil. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.


24/25 aktion-OK 21.02.2003 14:12 Uhr Seite 2<br />

<strong>Ö</strong>sterreichischer Gewerkschaftsbund • GEWERKSCHAFT <strong>Ö</strong>FFENTLICHER DIENST • 1010 Wien, Teinfaltstraße 7 • Tel.: 01/534 54<br />

Evidenz: Tel.: 01/533 33 40 • E-Mail: goed.evidenz@goed.at • DVR: 0046655<br />

Akadem. Titel m w<br />

Familienname, Vorname<br />

Geboren am Staatsbürgerschaft<br />

Wohnadresse Postleitzahl<br />

Dienststelle<br />

Anschrift <strong>der</strong> Dienststelle<br />

■ DIE G<strong>Ö</strong>D IST IHR SOZIALPARTNER IM <strong>Ö</strong>FFENTLICHEN DIENST<br />

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■ DIE G<strong>Ö</strong>D IST DER BESTE ANWALT AN IHRER SEITE<br />

MITGLIEDS-ANMELDUNG<br />

Ort, Datum Unterschrift des Dienstnehmers<br />

DKZ (Dienststelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />

Beitritt ab<br />

Beamter/in<br />

Vertragsbedienstete(r)<br />

Angestellte(r)<br />

Lehrling<br />

Student/in, Schüler/in<br />

Sonstige<br />

Bundessektion<br />

Werber/in<br />

✂<br />

Lesen Sie bitte die Anmerkung auf <strong>der</strong> Rückseite!


26/27 Rechtsabteilung-OK 21.02.2003 14:15 Uhr Seite 1<br />

R E C H T S A B T E I L U N G<br />

EINE BRISANTE ENTSCHEIDUNG<br />

Urteil. Der Verwaltungsgerichtshof<br />

entschied in<br />

<strong>der</strong> bisher strittigen<br />

Rechtsfrage über Karenzurlaubsgeld<br />

<strong>bei</strong> Teilzeit,<br />

dass für alle Geburten bis<br />

zum 30. Juni 2000 Teilkarenzgeld<br />

auch während<br />

Teilzeitbeschäftigung nach<br />

dienstrechtlichen Vorschriften<br />

zusteht (VwGH<br />

vom 19. November 2002,<br />

Zl. 97/12/0314). V ON M AG.<br />

E LFRIEDE S CHLAMBERGER<br />

An die bezugsliquidierende Stelle<br />

Akad. Titel / Familienname / Vorname<br />

Unser Mitglied, eine Beamtin,<br />

brachte im Februar 1994 eine<br />

Tochter zur Welt. Ursprünglich<br />

plante sie die Inanspruchnahme<br />

von vollem Karenzurlaub<br />

und Karenzurlaubsgeld bis zum<br />

zweiten Geburtstag des Kindes. Auf<br />

beson<strong>der</strong>en Wunsch <strong>der</strong> Schule sollte<br />

unsere Kollegin aber schon vorzeitig<br />

den Dienst im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung<br />

wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />

Daher suchte sie um Abän<strong>der</strong>ung des<br />

Bescheides sowie Gewährung einer<br />

Teilzeitbeschäftigung nach dem Mutterschutzgesetz<br />

(MSchG) an. Die<br />

Dienstbehörde teilte mit, dass eine<br />

DKZ (Dienststelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />

Gemäß § 2 Abs. 2 des Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. 1961<br />

ersuche ich, den von mir zu leistenden Gewerkschafts<strong>bei</strong>trag in <strong>der</strong><br />

vom <strong>Ö</strong>sterreichischen Gewerkschaftsbund für die Gewerkschaft<br />

<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst jeweils beschlossenen Höhe von meinen Bezügen<br />

monatlich einzubehalten, und schlage vor, ihn auf das Postscheck-<br />

Ort, Datum Unterschrift des Dienstnehmers<br />

ANMERKUNG:<br />

1. Bundesgesetz vom 5. April 1930, BGBl. Nr. 113, in <strong>der</strong> Fassung des<br />

Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. Nr. 196: § 2 Abs. 2: „Beiträge<br />

zu kollektivvertragsfähigen Berufsvereinigungen dürfen vom<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber nur insoweit vom Entgelt des Ar<strong>bei</strong>tnehmers abgezogen<br />

o<strong>der</strong> in Empfang genommen werden, als dies ausdrücklich zwischen<br />

dem Ar<strong>bei</strong>tgeber und dem Ar<strong>bei</strong>tnehmer vereinbart wird.<br />

Diese Vereinbarung kann vierteljährlich schriftlich gekündigt werden.“<br />

2. Unter Bruttomonatsbezug im Sinne dieses Schriftwechsels ist zu<br />

verstehen:<br />

<strong>der</strong>artige Teilzeitbeschäftigung nicht<br />

mehr möglich wäre, und so wurde<br />

einvernehmlich eine Teilzeitbeschäftigung<br />

nach dienstrechtlichen Bestimmungen<br />

gewährt. Froh, die Teilzeitbeschäftigung<br />

nun endlich gewährt<br />

bekommen zu haben, konnte<br />

es unser Mitglied kaum fassen, als<br />

man ihr mitteilte, dass ihr kein Karenzurlaubsgeld<br />

<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

zusteht: nicht, weil ihr Anspruch<br />

bereits erschöpft wäre, nein,<br />

weil die Teilzeitbeschäftigung jetzt<br />

die „falsche“ Rechtsgrundlage aufweise,<br />

nämlich die dienstrechtliche<br />

Bestimmung und nicht das MSchG.<br />

✂<br />

konto Nr. 180 8029 <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst in Wien zu<br />

überweisen. Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Daten, die<br />

für den Organisationsgebrauch notwendig sind, automationsunterstützt<br />

verar<strong>bei</strong>tet und an die Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst weitergeleitet<br />

werden.<br />

a) <strong>bei</strong> öffentlich-rechtlich Bediensteten des Dienststandes: alle für<br />

die Ruhegenussberechnung anrechenbaren Bezugsteile einschließlich<br />

<strong>der</strong> Teuerungszuschläge, jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung;<br />

b) <strong>bei</strong> Vertragsbediensteten: das jeweils zustehende Vertragsentgelt,<br />

soweit es <strong>bei</strong> öffentlich-rechtlich Bediensteten für den Ruhegenuss<br />

anrechenbar wäre, einschließlich <strong>der</strong> Teuerungszuschläge,<br />

jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung;<br />

c) <strong>bei</strong> Empfängern von Ruhe- und Versorgungsgenüssen: <strong>der</strong> Ruheund<br />

Versorgungsgenuss einschließlich <strong>der</strong> Teuerungszuschläge,<br />

jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung und Familienzulagen.<br />

✂ Serviceteil zum Herausnehmen


26/27 Rechtsabteilung-OK 21.02.2003 14:16 Uhr Seite 2<br />

✂<br />

Die Rechtslage (für alle Geburten<br />

bis zum 30. 6. 2000)<br />

Für alle Geburten bis zum 30. 6. 2000<br />

regelt das Karenzurlaubsgeldgesetz,<br />

dass Beamtinnen und Beamten Karenzurlaubsgeld<br />

<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

dann zusteht, wenn „Teilzeitbeschäftigung<br />

nach ... Mutterschutzgesetz<br />

(MSchG) o<strong>der</strong> Elternkarenzurlaubsgesetz<br />

(EKUG) o<strong>der</strong> nach an<strong>der</strong>en<br />

gleichartigen österreichischen Rechtsvorschriften“<br />

in Anspruch genommen<br />

wird. Wurde – zum<br />

Beispiel wegen<br />

Fristversäumnis<br />

o<strong>der</strong> nachträglicher<br />

Än<strong>der</strong>ung<br />

von Dienstgeberseite<br />

– keine Teilzeitbeschäftigung<br />

nach dem MSchG<br />

o<strong>der</strong> EKUG gewährt, son<strong>der</strong>n nach<br />

den dienstrechtlichen Bestimmungen<br />

des BDG 1979, LDG 1984 o<strong>der</strong> LLDG<br />

1985, so gebührte laut Ansicht des<br />

Dienstgebers auch kein Teilkarenzurlaubsgeld.<br />

Die Entscheidung<br />

Die G<strong>Ö</strong>D behauptete nun, dass die<br />

Teilzeitbestimmungen des BDG, LDG<br />

und LLDG <strong>durch</strong>aus als „gleichartige<br />

österreichische Rechtsvorschriften“ im<br />

Sinne des Karenzurlaubsgeldgesetzes<br />

anzusehen seien, und bekam vor dem<br />

Verwaltungsgerichtshof letztlich Recht.<br />

Auswirkungen in <strong>der</strong> Praxis<br />

Jene Kolleginnen und Kollegen, die<br />

unter die Rechtslage für Geburten vor<br />

dem 1. 7. 2000 fallen und <strong>der</strong>en fälschlich<br />

abgelehnter Anspruch auf Karenzurlaubsgeld<br />

<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

noch nicht verjährt ist (Achtung: 3-jährige<br />

Verjährungsfrist!), können ihren<br />

Anspruch ab sofort unter Berufung auf<br />

das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes<br />

vom 19. 11. 2002 (Zl.<br />

97/12/0314) mittels Antrag <strong>bei</strong>m<br />

Dienstgeber einfor<strong>der</strong>n.<br />

Rechtslage für alle Geburten ab 1. 7. 2000<br />

Seither hat sich einiges geän<strong>der</strong>t, das<br />

Karenzgeldgesetz (für Vertragsbe-<br />

R E C H T S A B T E I L U N G<br />

dienstete,-lehrer) und das Karenzurlaubsgeldgesetz<br />

(Beamte) wurden erheblich<br />

novelliert und dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />

angepasst, das nun<br />

für alle Geburten ab 1. 1. 2002 gilt:<br />

Übersicht Rechtslage für alle Geburten<br />

zwischen 1. 7. 2000 und 31. 12. 2001<br />

Für den Bezug von Karenzgeld (VB)<br />

bzw. Karenzurlaubsgeld (B) ist es nicht<br />

mehr nötig, sich in einem Karenzurlaub<br />

o<strong>der</strong> einer Teilzeitbeschäftigung nach<br />

Einkommen monatl. (12x jährlich) max. Monatseinkommen (brutto)<br />

für BeamtInnen öS 15.418,– 7 1.120,47<br />

für VB/Angestellte öS 15.725,– 7 1.142,78<br />

für VB/Ar<strong>bei</strong>terInnen öS 15.830,– 7 1.150,41<br />

dem Mutterschutzgesetz o<strong>der</strong> Elternkarenzurlaubsgesetz<br />

(heißt nun Väterkarenzgesetz)<br />

zu befinden. Karenz(urlaubs)geld<br />

steht dann zu, wenn die<br />

Zuverdienstgrenze nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />

nicht überschritten<br />

wird. (Siehe dazu die Tabelle und<br />

den Text unten.)<br />

Sollte die Zuverdienstgrenze aber<br />

überschritten werden und man sich in<br />

einer Teilzeitbeschäftigung befinden,<br />

die maximal drei Fünftel <strong>der</strong> Vollar<strong>bei</strong>tszeit<br />

entspricht, so ist entsprechend<br />

<strong>der</strong> alten Rechtslage auch weiterhin <strong>der</strong><br />

Bezug von Karenz(urlaubs)geld möglich.<br />

Wird die Ar<strong>bei</strong>tszeit entsprechend<br />

reduziert, so kann unabhängig von <strong>der</strong><br />

Zuverdienstgrenze anteiliges Karenz-<br />

(urlaubs)geld bezogen werden – und<br />

zwar doppelt so lange, wie zum Zeitpunkt<br />

des Wechsels von vollem auf Teilkarenz(urlaubs)geld<br />

das volle Karenz-<br />

(urlaubs)geld noch bezogen hätte werden<br />

können.<br />

Trotz dieser Liberalisierung des Leistungsrechtes<br />

(Karenzurlaubsgeld) gelten<br />

die ar<strong>bei</strong>tsrechtlichen Bestimmungen<br />

des Mutterschutzgesetzes bzw. des<br />

Väterkarenzgesetzes (VKG) (vormals<br />

EKUG) weiter wie bisher. Lediglich die<br />

Meldefristen wurden liberalisiert. Die<br />

Frage, ob Karenz/Teilzeit zusteht, ist<br />

also unabhängig vom allfälligen Anspruch<br />

auf Karenz(urlaubs)geld!<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Übersicht Rechtslage für alle Geburten<br />

ab 1. 1. 2002<br />

Ar<strong>bei</strong>tsrechtlich hat sich im<br />

MSchG/VKG im Wesentlichen<br />

nichts verän<strong>der</strong>t. Karenz steht nach<br />

diesen Bestimmungen weiterhin nur<br />

bis zum zweiten Geburtstag zu, Teilzeit<br />

maximal bis zum vierten Geburtstag<br />

des Kindes.<br />

Wie auch schon im Übergangsrecht<br />

haben sich Leistungsrecht und Ar<strong>bei</strong>tsrecht<br />

auseinan<strong>der</strong> entwickelt<br />

und bedingen einan<strong>der</strong><br />

nicht mehr.<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

steht nun bis<br />

zum 2,5ten bzw.<br />

dritten Geburtstag<br />

des Kindes zu. Ar<strong>bei</strong>tsrechtlich<br />

muss also auf dienstrechtliche<br />

Bestimmungen zurückgegriffen<br />

werden, um die Karenzbzw.<br />

Teilzeitzeit dem Bezugszeitraum<br />

anzupassen. Voraussetzung<br />

für den Bezug von Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

ist im Wesentlichen neben<br />

dem Bezug <strong>der</strong> österreichischen Familien<strong>bei</strong>hilfe<br />

das Einhalten <strong>der</strong> Zuverdienstgrenze.<br />

Zur Zuverdienstgrenze ist mit ganz<br />

wenigen Ausnahmen (z. B. 13. und<br />

14. Monatsentgelt) sämtliches Einkommen<br />

heranzuziehen, ganz gleich,<br />

aus welcher Einkommensquelle es<br />

auch kommt. Da die Berechnung dieser<br />

Zuverdienstgrenze denkbar kompliziert<br />

ist und ohne gewisse steuerrechtliche<br />

Kenntnisse relativ schwer<br />

handhabbar ist, haben wir uns bemüht,<br />

diese Jahresgrenze auf eine<br />

monatliche Bruttoeinkommensgrenze<br />

umzulegen. Wird also zwölfmal im<br />

Jahr Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld bezogen<br />

und ausschließlich unselbstständiges<br />

Einkommen, ergibt sich als Richtwert<br />

folgen<strong>der</strong> maximaler Bruttomonatsbezug<br />

(die nachstehenden Unterschiede<br />

ergeben sich aus den unterschiedlichenSozialversicherungs<strong>bei</strong>trägen):<br />

Details entnehmen Sie <strong>der</strong><br />

Artikelserie zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

aus G<strong>Ö</strong>D, September 2001 und<br />

November 2001. ◆<br />

27


28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 1<br />

28<br />

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Erwachsene 7 266,–<br />

Kin<strong>der</strong> (im Zimmer <strong>der</strong> Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 161,–<br />

Kin<strong>der</strong> (im Zimmer <strong>der</strong> Eltern) bis 10 Jahre 7 140,–<br />

Kleinkin<strong>der</strong> bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 49,--<br />

Einzelzimmer-Zuschlag 7 30,--<br />

Freie Termine: 5. 7. – 2. 8. 2003, 9.–30. 8. 2003<br />

Buchungen für eine o<strong>der</strong> zwei Wochen vom 26. Juli bis 16. August 2003.<br />

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tageweise (mindestens 3 Tage) möglich.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Sportbegeisterte können mit Erwin Resch am Bike über<br />

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im Urlaub nicht unbedingt völlig verausgaben müssen,<br />

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<strong>der</strong> topmo<strong>der</strong>nen Freizeitanlage von Obertauern runden<br />

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mit Dusche/WC, Direktwahltelefon und Kabel-TV.<br />

Außer <strong>der</strong> Tiefgarage bieten wir Ihnen Lift, Tischtennis,<br />

Großbildfernseher sowie Sauna, Dampfbad und Solarium.<br />

Unser Team:<br />

Gerhard Kößlbacher und<br />

Katharina Seifter<br />

Tel.: 06456/72 16<br />

Fax: 06456/72 16 DW 44<br />


28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 2<br />

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H E I M V E R E I N<br />

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Hintermoos / Maria Alm 1000 m<br />

www.sportalm-hintermoos.at<br />

Hintermoos, ein Ortsteil von Maria Alm, am Fuße des<br />

Steinernen Meeres und des Hochkönigs gelegen, bietet mit<br />

seiner günstigen Höhenlage und dem milden Alpenklima<br />

die ideale Kulisse für einen unvergesslichen Urlaub. Bergund<br />

Kletterfreunden stehen alle Stege und Tore offen. Ein<br />

großes Netz von Spazier- und Wan<strong>der</strong>wegen führt <strong>durch</strong><br />

moosbewachsene Wäl<strong>der</strong> und idyllische Almböden. Sporthungrige<br />

kommen <strong>bei</strong> Tennis, Golf und Mountainbiking<br />

quer <strong>durch</strong> den Pinzgau vom Hundstein bis nach Lofer auf<br />

ihre Rechnung. Wer im Urlaub gern herumkommt, ist in<br />

Hintermoos gut aufgehoben. Es ist <strong>der</strong> perfekte Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge, etwa zum Großglockner, in die Fest-<br />

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Haus sorgt für Wohlbehagen – Whirlpool, Sauna, Dampfbad,<br />

Solarium, Massage und Wärmebänke verwöhnen<br />

selbst anspruchsvolle Genießer. Kulinarisch versorgt werden<br />

unsere Gäste <strong>durch</strong> die bekannte hauseigene Küche<br />

und exklusive Vinothek, die den geschulten Gaumen nichts<br />

vermissen lassen. Zimmer mit Aussicht inklusive. Sie sind<br />

geschmackvoll eingerichtet und mit Bad, Dusche, WC,<br />

Kabel-TV (Geräte im Haus zu mieten) und Telefon ausgestattet.<br />

WOCHENPAUSCHALE<br />

Unser Team:<br />

Magdalena und<br />

Martin Müllner<br />

Golf. Das<br />

Top-Angebot:<br />

G<strong>Ö</strong>D-Mitglie<strong>der</strong><br />

erhalten eine<br />

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Halbpension (Frühstück und Abendessen) Du/WC<br />

Preise für Mitglie<strong>der</strong> u. Angehörige<br />

Erwachsene 7 217,–<br />

Kin<strong>der</strong> (im Zimmer <strong>der</strong> Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 161,–<br />

Kin<strong>der</strong> (im Zimmer <strong>der</strong> Eltern) bis 10 Jahre 7 140,–<br />

Kleinkin<strong>der</strong> bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 49,–<br />

Einzelzimmer-Zuschlag 7 30,–<br />

Freie Termine: 14. 6. – 20. 9. 2003<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003 29


28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 3<br />

Berg- und wan<strong>der</strong>begeistert o<strong>der</strong> „Wasserratte“? Am<br />

besten das eine tun, das an<strong>der</strong>e nicht lassen. Möglich in<br />

Kirchberg, wo Seilbahnen und Sessellifte Sie rasch hinauf<br />

in die Berge bringen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schwarzsee mit moorhältigem<br />

Wasser, ein weiterer kleiner Badesee direkt in Kirchberg<br />

o<strong>der</strong> das geheizte Schwimmbad Badefreuden versprechen.<br />

Unser Ferienheim ermöglicht die Unterbringung<br />

in 15 Appartements für 2 bis 6 Personen. Die Appartements<br />

sind mit Dusche/WC, Kabel-TV (Geräte im Haus zu<br />

mieten) und Telefon ausgestattet und sind für Selbstversorger<br />

komplett eingerichtet, lediglich Tisch- und Geschirrtücher<br />

sind mitzubringen.<br />

Als zusätzliche Freizeit- und Entspannungsmöglichkeiten<br />

bieten wir unseren Gästen Sauna, Dampfbad, Solarium<br />

und Tischtennis an. Eigener Parkplatz.<br />

30 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

H E I M V E R E I N<br />

SOMMER IN <strong>Ö</strong>STERREICH BEDEUTET SICHERHEIT, SPASS UND ERHOLUNG.<br />

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Tirol 860 m<br />

WOCHENPAUSCHALE je nach Appartementgröße<br />

Erwachsene 7 81,20 7 106,40<br />

Kin<strong>der</strong> bis 14 Jahre 7 60,90 7 81,20<br />

Kleinkin<strong>der</strong> bis 6 Jahre 7 45,50 7 45,50<br />

+ Endreinigung je nach<br />

Appartementgröße 7 15,00 7 30,00<br />

Freie Termine: 7. 6. – 20. 9. 2003<br />

Unsere Verwalterin:<br />

Andrea Hetzenauer<br />

Das Wan<strong>der</strong>n<br />

in Kirchbergs<br />

abwechslungsreicher<br />

und<br />

romantischer<br />

Bergwelt über die<br />

berühmte gräserne<br />

Traumlandschaft<br />

bringt Freude und<br />

Erholung<br />

Das Wan<strong>der</strong>n in Kirchbergs<br />

abwechslungsreicher romantischer<br />

Bergwelt mit ihren Wiesen,<br />

Wäl<strong>der</strong>n und Almen soll Ihnen<br />

viel Freude und Erholung bringen.<br />

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mit 2362 Metern<br />

<strong>der</strong> Hausberg von<br />

Kirchberg<br />

TURNUSWECHSEL ist in allen Häusern Samstag.<br />

Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich an: Heimverein <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D,<br />

Teinfaltstraße 7, 1010 Wien. Fragen und Auskünfte:<br />

Tel.: 01/534 54-274. Fax: 01/534 54-305,<br />

E-Mail: martina.kaiblinger@goed.at.<br />

Die Einweisungen bzw. Absagen erhalten Sie Ende April 2003.<br />

Wir hoffen, dass diese Angebote für unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

interessant sind, und wünschen bereits jetzt gute Erholung!<br />

Hans Gansberger Mag. Gerhard Neugebauer<br />

Referent für Freizeit, Geschäftsführer<br />

Jugend und Sport<br />

✂ Serviceteil zum Herausnehmen


31 zibö/G<strong>Ö</strong>D 3-OK 21.02.2003 14:21 Uhr Seite 1<br />

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INFORMATIONEN ZUR ZIMMERB<strong>Ö</strong>RSE:<br />

G<strong>Ö</strong>D-Referat für Freizeit, Jugend<br />

und Sport, Tel.: 01/534 54-288 o<strong>der</strong><br />

Janine.Polyak@goed.at<br />

Die gesamte Angebotsliste <strong>der</strong> Zimmerbörse<br />

finden Sie auf <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D-Homepage<br />

unter „Service“ zum Herunterladen,<br />

nach Bundeslän<strong>der</strong>n geordnet.<br />

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G<strong>Ö</strong>D-ZIMMERB<strong>Ö</strong>RSE<br />

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a1.net, gaestehaus.schie<strong>der</strong>@sebersdorf.com, FH<br />

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Sat-TV, Radio. 5 Autominuten zur Therme Bad<br />

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bezahlen nur 4 P – max. 3 P zusätzlich gratis.<br />

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STEIERMARK PREDING. Erwin Kleier, 8504,<br />

Leitersdorf 16, Tel.: 03185/25 39, 1 FW (2–4 P):<br />

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WIEN. Stefan Weber, 1150 Wien, Illekg. 6, Tel.:<br />

0664/375 14 62 od. 985 04 60, stefanweber@gmx.at.<br />

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KÄRNTEN VELDEN. Georg Sima, 9536 St. Egyden,<br />

Pulpitsch 5, Tel.: 04274/81 65, sima.georg@<br />

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KÄRNTEN VILLACH. Ing. Bruno Sitter, Gasthof-<br />

Seepension Hofer, 9524 St. Magdalen, Dr.-Schärf-<br />

Str. 6, Tel./Fax: 04242/415 50, gasthof-seepension.<br />

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7 32,– bis 7 34,–/P/T.<br />

KÄRNTEN URBANSEE. Edeltraud Glie<strong>der</strong>, 8200<br />

Gleisdorf, Harbergerstr. 70, Tel.: 03112/54 21, FW<br />

(2–3 P): eig. Hallenbad, Sauna. Schifahren, Eislaufen,<br />

Tennis, Pferde. 7 27,–/T.<br />

KÄRNTEN W<strong>Ö</strong>RTHERSEE. Helmut Jannach,<br />

9220 Velden, Mittagskogelstr. 41, Tel./Fax: 04274/<br />

22 95, FW (2–3 P): kompl. eingerichtet, TV,<br />

Du/WC, Heizung, Waldnähe, 3 km Velden, Bus-<br />

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Tel./Fax: 04825/258 (ab 13 Uhr) o<strong>der</strong> 0664/142 29<br />

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Gerichtsweg 25, Tel./Fax: 02252/713 39,<br />

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N<strong>Ö</strong> RETZER LAND. Gerhard Heller, 2073<br />

Schrattenthal 124, Tel./Fax: 02946/84 47, www.<br />

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Melchiar, 3524 Grainbrunn 39, Tel.: 02877/73 13<br />

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5550, Reithäuslweg 5, Tel.: 06452/70 33, Fax: 7033<br />

od. 5242, www.radstadt.com/quartier/buchsteiner,<br />

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SALZBURG BAD HOFGASTEIN. Eduard<br />

Fleischmann, 5082 Grödig, Glanriedl 4, Tel./Fax:<br />

06246/742 65, AP (bis 4 P): WZ, SZ, Bad/WC,<br />

Kü, VR, Bk, Sat-TV, Pp. direkt neben Kurpark.<br />

VS/NS: 7 251,80/Wo, HS: 7 315,90/Wo, 25. 12. bis<br />

6. 1.: 7 389,20/Wo, OT/EdR extra.<br />

SALZBURG DORFGASTEIN. Robert Meikl,<br />

5632, Maierhofen 32, Tel.: 06433/70 63, Fax: 70 63-<br />

99, hartlbauer@aon.at, www.hartlbauer.at, BH/4<br />

AP (2–6 P): GS, Du/WC, Sat-TV, Radio, Tel.,<br />

Bk/Terrasse. Liftnähe, Rodelverleih, 1 km zur<br />

Bergbahn. VS/NS: 7 38,61 bis 7 105,21/T, HS:<br />

7 42,48 bis 7 115,74/T, EdR 7 18,20 bis 7 32,70.<br />

SALZBURG WOLFGANGSEE. Heinz Trötthan,<br />

5350 Strobl, Aigen 97, Tel.: 06137/75 48, Fax: 75 51,<br />

0664/991 02 12, FH: 2 SZ, kompl. ausgestattete<br />

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03326/534 71, waltraud.mich@gmx.at, www.tiscover.com/ferienhaus.mich,<br />

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huber_traudl@yahoo.de, FW (2–3 P): kompl. eingerichtete<br />

Wohnkü, SZ, Du/WC. Ruhige, sonnige<br />

Lage. Schigebiet Christlum und Langlaufloipen in<br />

unmittelbarer Nähe. 7 36,– bis 7 42,–/FW/T, keine<br />

EdR.<br />

TIROL KITZBÜHEL. Walter Mair, 6370, Aurach<br />

160, Tel./Fax: 05356/726 15 o<strong>der</strong> 0664/502 51 09,<br />

hausmaria@utanet.at, FW (2–5 P) im DG: Sat-TV,<br />

Radio, Du/WC, Bk. F ans Bett möglich. Schigebiet.<br />

7 30,– bis 7 80,–/FW/T.<br />

TIROL MIEMING. Isabella Schranz, 6414, Oberlandweg<br />

4, Tel./Fax: 05264/55 88, schranz6414<br />

@aon.at, 1 FW (2–6 P): 2 getr. SZ, jedes mit<br />

Du/WC, WohnKü, Sat-TV, Bk. Winterwan<strong>der</strong>ungen,<br />

Langlaufloipen, Rodelbahn, 7 27,– bis<br />

7 44,–/T.<br />

TIROL MARIA WALDRAST. Mag. Hans Spielmann,<br />

6143 Mühlbachl, Mützens 12, Tel.: 05273/62<br />

89, spielmann@a1.net, FW (5–6 P) im BH: 2 DZ,<br />

Sat-TV, MW, Zh, Stube mit Kachelofen. Div. Vergünstigungen<br />

mit VIP-card. Schigebiete Steinach,<br />

Gries. VS/NS: 7 58,50/T/FW, HS: 7 63,–/T/FW.<br />

TIROL ACHENSEE. Johann Walser, 6212 Maurach<br />

105, Tel./Fax: 05243/55 19, FW (2–6 P): kompl. eingerichtete<br />

Kü, Du/WC, Sat-TV. Schiregion Achensee<br />

(150 km Langlaufloipen).VS/NS: 7 31,50 bis<br />

7 54,90/T/FW, HS: 7 41,50 bis 7 66,60/T/FW.<br />

TIROL BEZIRK LANDECK. Wilhelmine Winkler,<br />

6531 Ried 154, Tel.: 05472/64 41, ma.wi@tirol.com,<br />

FW (2–4 P): behagl. eingerichtet, ruhige Lage.<br />

Schigebiete Ladis/Fiss/Serfaus/Fendels. Gratisschibus.<br />

VS/NS: 7 43,50/T, HS: 7 56,–/T.<br />

ABKÜRZUNGEN: AP Appartement, AR Aufenthaltsraum, BH Bauernhof/-haus, Bk Balkon, DZ Doppelzimmer, D(M)Z Doppel(mehrbett)zimmer, EdR<br />

Endreinigung, EZZ Einzelzimmerzuschlag, F Frühstück, FP(B) Frühstückspension(-buffet), FRä Fahrrä<strong>der</strong> (bzw. -verleih), FW(H) Ferienwohnung/haus,<br />

GS Geschirrspüler, KiE Kin<strong>der</strong>ermäßigung, KiSp Kin<strong>der</strong>spielplatz, Lw Liegewiese, MW Mikrowelle, N Nacht, Nk Nebenkosten, OT Ortstaxe, O(St)Z<br />

Orts(Stadt)zentrum, Pp Parkplatz, P/T(W) pro Person und Tag (Woche), SchBe(Ba) Schwimmbecken(-bad), TT Tischtennis, V(HP) Voll-, Halbpension,<br />

VR Vorraum, WM Waschmaschine, WSZ Wohnschlafzimmer, (Wo)KÜ (Wohn)Küche, Zh Zentralheizung, Zi Zimmer, Ü Übernachtung<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003 31


32/33OK 21.02.2003 16:54 Uhr Seite 1<br />

Aufgrund <strong>der</strong> sicherheitspolitischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in Mitteleuropa<br />

ist das Aufgabenspektrum<br />

für den Soldaten im nationalen<br />

und internationalen Bereich<br />

breiter geworden. Die Verlagerung von<br />

Normaufgaben des klassischen Gefechts<br />

bis hin zu <strong>der</strong> umfangreichen Anfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>bei</strong> friedensunterstützenden<br />

Einsätzen for<strong>der</strong>t von jedem Soldaten<br />

aller Führungsebenen den gebildeten<br />

Soldaten mehr denn je zuvor.<br />

Das Bundesrealgymnasium für Berufstätige<br />

(BRGfB) an <strong>der</strong> Theresianischen<br />

Militärakademie bietet eine einmalige<br />

Gelegenheit für Chargen und<br />

Unteroffiziere, diesen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

auch in <strong>Zukunft</strong> gerecht zu werden.<br />

Matura, Zusatzprüfung und Aufnahme<br />

Das BRGfB ist eine allgemeinbildende<br />

höhere Schule (AHS) für Soldaten<br />

und Soldatinnen, welche nach sechs<br />

Semestern zur Reifeprüfung geführt<br />

werden und somit die notwendigen<br />

Voraussetzungen für die weitere Ausbildung<br />

zum Offizier mitbringen.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit für<br />

qualifizierte Unteroffiziere ohne Reifeprüfung,<br />

sich in einem Vorbereitungskurs<br />

mit zusätzlichem Selbststudium<br />

auf die Zusatzprüfung (entspricht <strong>der</strong><br />

Studienberechtigungsprüfung) vorzubereiten,<br />

welche sie als Voraussetzung<br />

für die Bewerbung um einen Studienplatz<br />

für die Fachhochschule „Militärische<br />

Führung“ benötigen.<br />

Bewerbungen erfolgen auf dem militärischen<br />

Dienstweg, wo<strong>bei</strong> eine siebenjährige<br />

Gesamtdienstzeit und ein<br />

Höchstalter von 28 Jahren erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. Vorbereitungskurse laufen von Fe-<br />

L A N D E S V E R T E I D I G U N G<br />

MILITÄR UND SCHULE<br />

Schulbataillon. Die Verbindung von Schule und Militär<br />

am Schulbataillon <strong>der</strong> Theresianischen Militärakademie<br />

ebnet neue Wege des Berufsbildes eines Soldaten.<br />

bruar bis September in Blöcken am<br />

Schulbataillon. Der Prüfungstermin ist<br />

im Oktober, welcher den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Studienberechtigungsprüfung<br />

entspricht. Bedingungen sind das<br />

Höchstalter mit dem erreichten 26. Lebensjahr<br />

im Kalen<strong>der</strong>jahr <strong>der</strong> Aufnahmeprüfung,<br />

mindestens <strong>der</strong> Rang eines<br />

MZ Ch (Zugsführer) mit erfolgreicher<br />

Chargenausbildung und die volle körperliche<br />

und geistige Eignung für den<br />

Offiziersberuf.<br />

> Die schulische Aufnahmeprüfung<br />

umfasst die Gegenstände Deutsch,<br />

Mathematik, Englisch über den wesentlichen<br />

Lehrstoff <strong>der</strong> Unterstufe (Hauptschule,<br />

AHS). Erbrachte Leistungen<br />

<strong>der</strong> achten Schulstufe (vierte Klasse<br />

AHS sowie Hauptschule) werden berücksichtigt.<br />

> Die militärische Aufnahmeprüfung<br />

basiert auf <strong>der</strong> Grundlage des Wissens<br />

und des Könnens <strong>der</strong> bisherigen militärischen<br />

Ausbildung und einer Feststellung<br />

<strong>der</strong> körperlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Für die Entscheidung einer entgültigen<br />

Aufnahme tritt die Aufnahmeund<br />

Eignungskommission zusammen.<br />

Sämtliche Aufnahme- und Prüfungskriterien<br />

im schulischen und militärischen<br />

Bereich können aus dem Verlautbarungsblatt<br />

I 28. Folge 2002 – Nr. 63<br />

entnommen werden (jährlicher Ausschreibungserlass<br />

– liegt <strong>bei</strong> den Einheiten<br />

auf!).<br />

Schulischer Lehrplan<br />

Durch die Implementierung eines erwachsenengerechten<br />

Lehrplans wird<br />

den Frequentanten eine höhere Allgemeinbildung,<br />

bis zur Hochschulreife,<br />

vermittelt. Zusätzlich werden zu Eng-<br />

32 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

lisch auch Military English als Pflichtgegenstand,<br />

Informatik, Darstellende Geometrie<br />

zur Wahl (alternative Pflichtgegenstände)<br />

sowie Freigegenstände und<br />

unverbindliche Übungen als Interessenschwerpunkte<br />

angeboten. Weiters<br />

kommt es zur Einbeziehung von Militärchemie,<br />

Technik und Wehrpolitik.<br />

Ausbildung<br />

Das Spektrum umfasst eine allgemeine<br />

Ausbildung zur Aufrechterhaltung<br />

und Festigung <strong>der</strong> bereits erworbenen<br />

Kenntnisse als Ausbil<strong>der</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> vormilitärischen Ausbildung am<br />

Militärrealgymnasium. Weiters werden<br />

die Frequentanten neben zahlreichen<br />

Spezialausbildungen über die Lerninhalte<br />

für die Aufnahme zur Offiziersausbildung<br />

vorbereitet. Als Abschluss<br />

<strong>der</strong> militärischen Ausbildung erfolgt ein<br />

fünfwöchiger Allgemeiner Basis-Ausbil<strong>der</strong>einsatz<br />

(ABA) <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Truppe.<br />

Nach erfolgter Reifeprüfung hat <strong>der</strong><br />

Maturant die Möglichkeit, die Berufsoffizierslaufbahn<br />

im Rahmen des VBS<br />

o<strong>der</strong> die Milizoffiziersausbildung als<br />

EF-Kurs II (EF = einjährig Freiwilliger)<br />

anzustreben. Qualifizierung für die<br />

Aufnahme in den Fachhochschul-<br />

Diplomlehrgang „Militärische Führung“<br />

nach dem Assessment-(Auswahlverfahren)-Studium<br />

an <strong>der</strong> Theresianischen<br />

Militärakademie. Der Studienabschluss<br />

erfolgt als Magister (FH)<br />

„Militärische Führung“ und Leutnant<br />

und als Übernahme zum Berufsoffizier.<br />

Erfolgt we<strong>der</strong> eine Ausbildung zum Berufsoffizier<br />

noch zum Milizoffizier, so<br />

sind die Ausbildungskosten gemäß VBl<br />

I Nr. 63/2002 zurückzubezahlen. ◆<br />

Ausbildung. Der Bundesheersoldat von<br />

morgen ist ein Akademiker mit<br />

detaillierter Spezialausbildung zum Profi


32/33OK 21.02.2003 16:54 Uhr Seite 2<br />

„Je<strong>der</strong> Einzelne<br />

muss mit <strong>der</strong><br />

Umkehr<br />

beginnen!“<br />

Die Vereinten Nationen haben<br />

das Jahr 2003 zum internationalen<br />

„Jahr des Süßwassers“<br />

erkoren. Eine internationale<br />

NGO (Water Supply and Sanitation<br />

collaborative Council) hat in diesem<br />

Zusammenhang eine Kampagne na-<br />

S T A N D P U N K T<br />

WASSER – ELEMENT<br />

DES LEBENS<br />

Thales von Milet: „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser.<br />

Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück“.<br />

Franz Schubert konnte in seinem wun<strong>der</strong>vollen Lied<br />

„Die Forelle“ noch von des „munteren Fischleins Bade<br />

im klaren Bächlein“ schwärmen. Das hat sich geän<strong>der</strong>t.<br />

V ON D R . ERIKA D ANZINGER<br />

mens WASH gestartet, die unser Bewusstsein<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> weltweiten<br />

Wasser- und Abwassermisere schärfen<br />

soll. Rund ein Sechstel <strong>der</strong> Weltbevölkerung,<br />

1,1 Milliarden Menschen,<br />

hat keinen Zugang zu sicherem<br />

Trinkwasser, rund zwei Fünftel<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Foto: Corbis<br />

keinen Zugang zu adäquater Kanalisation<br />

und Sanitäranlagen.<br />

Wie das im Slum läuft<br />

Der <strong>durch</strong>schnittliche Weg, den<br />

Frauen in Afrika und Asien zurücklegen,<br />

um Wasser zu holen, beträgt<br />

sechs Kilometer. Durchschnittlicher<br />

Wasserverbrauch pro Person und Tag<br />

in Entwicklungslän<strong>der</strong>n sind zehn Liter,<br />

in Industrielän<strong>der</strong>n 135. Die<br />

Slum-Bevölkerung von Ki<strong>bei</strong>ra in<br />

Nairobi zahlt fünfmal so viel für einen<br />

Liter Wasser wie <strong>der</strong> Durchschnittsamerikaner.<br />

Als eine Antwort<br />

auf die Wasser- und Abwassernot<br />

hat die EU eine „Water for<br />

Life“-Initiative gestartet, um etwa<br />

die Zahl <strong>der</strong> Menschen, die nicht in<br />

<strong>der</strong> Lage sind, sicheres Trinkwasser<br />

zu erreichen, o<strong>der</strong> die sich kein sicheres<br />

Trinkwasser leisten können, bis<br />

2015 zu halbieren. Aber was geht das<br />

uns an, werden einige fragen.<br />

Negative Auswirkungen <strong>der</strong> Wasserknappheit<br />

in an<strong>der</strong>en Regionen<br />

betreffen uns über den Transmissionsriemen<br />

<strong>der</strong> globalen Gesundheitsprobleme<br />

(die nicht an Staatsgrenzen<br />

Halt machen) und über steigenden<br />

Migrationsdruck. Einen<br />

Beitrag zu leisten für die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Wasser- und Abwassersituation<br />

in an<strong>der</strong>en Regionen, wird damit<br />

zu einer Investition in unsere eigene<br />

Lebensqualität. Je<strong>der</strong> Einzelne muss<br />

mit <strong>der</strong> Umkehr beginnen.<br />

Nur gemeinsam geht es<br />

Aber auch ein großes gemeinsames<br />

Nachdenken muss einsetzen, das<br />

Bürger, Kirchen, Gewerkschafter<br />

und Unternehmer zu einem neuen<br />

Bündnis umschließt. Stellvertretend<br />

für viele aufgeschlossene Zeitgenossen<br />

sei <strong>der</strong> Nationalökonom E. F.<br />

Schuhmacher zitiert, <strong>der</strong> das Kürzel<br />

TLC (Ten<strong>der</strong> Loving Care = zart liebende<br />

Fürsorge) geprägt hat – als<br />

For<strong>der</strong>ung für unseren Umgang mit<br />

<strong>der</strong> belebten und unbelebten Natur<br />

und erst recht mit unseren Mitmenschen<br />

als <strong>der</strong>en Teil. ◆<br />

33


34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 1<br />

Sozusagen zeitlos: In den<br />

Büros <strong>der</strong> Avenue de Cortenbergh<br />

30 in 1040 Brüssel<br />

kann man eigentlich zu<br />

je<strong>der</strong> Tageszeit anrufen. Es<br />

ist immer jemand da. Das<br />

liegt daran, dass die dort ar<strong>bei</strong>tenden<br />

Menschen oft bis in die Nacht hinein<br />

am Werken sind, spätestens seit dem<br />

Jahr 1995. Denn da erfolgte <strong>der</strong> Startschuss.<br />

Neben dem Beitritt <strong>Ö</strong>sterreichs<br />

zur Europäischen Union, <strong>der</strong><br />

Entsendung von 21 Abgeordneten<br />

und eines Kommissars zog eine Schar<br />

von energiegeladenen Menschen in<br />

die Avenue in 1040 Brüssel und begann<br />

die Fäden in die Hand zu nehmen<br />

sowie: kräftig daran zu ziehen. Lobbying<br />

wurde zum Alltag von mittlerweile<br />

155 Mitar<strong>bei</strong>tern, davon 110 öffentlich<br />

Bediensteten, in <strong>der</strong>en Amtssitz sie die<br />

gleichnamige Aufgabe wahrnehmen:<br />

die Ständige Vertretung <strong>Ö</strong>sterreichs in<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union.<br />

Alle Interessen vertreten<br />

Innerhalb <strong>der</strong> bereits seit 1952 bestehenden<br />

und damals noch als Mission<br />

bezeichneten Vertretung sind so<br />

ziemlich alle Interessen <strong>Ö</strong>sterreichs<br />

gebündelt, was anhand einer Auflistung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Abteilungen deutlich<br />

wird: Neben <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Vertretung<br />

<strong>durch</strong> Botschafter Dr. Gregor<br />

Woschnagg gibt es die Abteilungen<br />

von Außenministerium, Bundeskanzleramt,<br />

Bildungsministerium, den Ministerien<br />

für Finanzen und Inneres,<br />

Justiz, Landwirtschaft, Soziale Sicher-<br />

R E P O R T<br />

DER <strong>Ö</strong>FFENTLICHE DIENST IN E<br />

Im Interesse <strong>Ö</strong>sterreichs. Insgesamt 110 öffentlich Bedienstete werfen sich in Brüssel<br />

für alle erdenklichen Anliegen von Herrn und Frau <strong>Ö</strong>sterreicher ins Zeug. Die Ständige<br />

Vertretung <strong>Ö</strong>sterreichs in <strong>der</strong> EU unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung Botschafter Dr. Gregor<br />

Woschnaggs ist <strong>Ö</strong>sterreichs größtes Aushängeschild. V ON M AG. GERALD F LEISCHMANN<br />

34<br />

heit und Generationen sowie Verkehr,<br />

Wirtschaft und Ar<strong>bei</strong>t, daneben<br />

noch die Verbindungsstelle <strong>der</strong> österreichischen<br />

Län<strong>der</strong>, die Abteilungen<br />

des <strong>Ö</strong>sterreichischen Städtebundes,<br />

des Gemeindebundes, <strong>der</strong> Nationalbank<br />

sowie <strong>der</strong> Wirtschaftkammer,<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>terkammer, <strong>der</strong> Präsidentenkonferenz<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaftskammern<br />

und last, but not least die<br />

Abteilungen des <strong>Ö</strong>sterreichischen<br />

Gewerkschaftsbundes und <strong>der</strong> Industriellenvereinigung.<br />

Dass all die Institutionen<br />

hier unter einen Hut passen,<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

muss nicht verwun<strong>der</strong>n. Immerhin ist<br />

die Behörde die <strong>bei</strong> weitem größte<br />

Auslandsvertretung <strong>Ö</strong>sterreichs.<br />

Ar<strong>bei</strong>ten bis in die Nacht<br />

Wie gewichtig Woschnaggs Truppe<br />

ist, zeigt <strong>der</strong>en Aufgabenstellung: Sie<br />

vertritt auf Grund von Weisungen die<br />

Bundesregierung gegenüber den<br />

Partnerstaaten und den Institutionen<br />

<strong>der</strong> EU. Außerdem liefert sie in klassischer<br />

Diplomatentradition die für<br />

Politiker so wichtigen Berichte, Analysen<br />

und Prognosen, ohne die


34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 2<br />

EUROPA<br />

Immer da<strong>bei</strong>. Egal in welcher<br />

Angelegenheit – die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

<strong>der</strong> Ständigen Vertretung<br />

ziehen die Fäden. Links: Botschafter<br />

Gregor Woschnagg<br />

mit Außenministerin Benita<br />

Ferrero-Waldner<br />

Reden, Tagungen o<strong>der</strong> Verhandlungen<br />

unmöglich sind. Am wichtigsten<br />

jedoch, sagt Woschnagg, „ist es sicherzustellen,<br />

dass <strong>Ö</strong>sterreichs Interessen<br />

größtmöglich Eingang in die EU-Politik<br />

finden“. Da<strong>bei</strong> nimmt die Vertretung<br />

auch Einfluss auf legislative Prozesse<br />

<strong>bei</strong> den wöchentlichen Sitzungen<br />

auf Botschafterebene sowie in<br />

rund 190 Ratsar<strong>bei</strong>tsgruppen, die im<br />

Jahr über 3500-mal stattfinden. Dazu<br />

kommen neun Ministerratsformationen,<br />

die etwa 80 Treffen jährlich<br />

abwickeln, informelle Ministertref-<br />

R E P O R T<br />

„Unveräußerliche Hoheitsaufgaben“<br />

Interview. Botschafter Dr. Gregor Woschnagg,<br />

Leiter <strong>der</strong> Ständigen Vertretung, über Transit,<br />

„Kleine und Große“, Irak, Stellenabbau und die<br />

Kampagne gegen das Berufsbeamtentum.<br />

Herr Botschafter, was sind die aktuellen<br />

Interessen, die Ihre Institution<br />

zur Zeit zu vertreten hat?<br />

Derzeit sind die Schwerpunkte <strong>der</strong> EU-<br />

Konvent über die <strong>Zukunft</strong> Europas, <strong>der</strong><br />

gesamte Bereich <strong>der</strong> EU-Erweiterung<br />

und die Transitfrage. Darüber hinaus<br />

decken meine Mitar<strong>bei</strong>ter laufend das<br />

gesamte Spektrum von <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

bis zur gemeinsamen Außenund<br />

Sicherheitspolitik ab.<br />

Bei <strong>der</strong> Transitregelung wirken Sie<br />

mit? Wie steht es?<br />

Wie Sie wissen, ist die Transitfrage<br />

eine Ausnahmebestimmung vom Prinzip<br />

des freien Warenverkehrs, die uns<br />

<strong>bei</strong>m Beitritt zugestanden wurde. Diese<br />

endet am 31. Dezember 2003,<br />

wo<strong>bei</strong> damals davon ausgegangen<br />

wurde, dass bis dahin in <strong>der</strong> gesamten<br />

EU eine neue Regelung für die Berechnung<br />

von Straßenbenützungsgebühren<br />

in Kraft sein würde. Da aber<br />

absehbar ist, dass diese Neuregelung<br />

nicht zeitgerecht kommt, setzt sich<br />

<strong>Ö</strong>sterreich für eine Übergangsregelung<br />

ein.<br />

Es ist oft von den „Kleinen und<br />

Großen“ in <strong>der</strong> EU die Rede. Gibt es<br />

einen solchen Wettbewerb?<br />

In <strong>der</strong> Mehrzahl geht es um spezifische<br />

Koalitionsbildungen je nach Interessenlage.<br />

Es gibt den Versuch eines deutschfranzösischen<br />

Direktoriums ...<br />

Der deutsch-französische Motor stellt<br />

die Basis für die Fortschritte <strong>der</strong> EU-<br />

Integration dar und ist unverän<strong>der</strong>t<br />

von großer Bedeutung. Das subjektive<br />

Gefühl eines Direktoriums hat oft mit<br />

dem Ton, <strong>der</strong> die Musik macht, zu tun.<br />

In <strong>der</strong> erweiterten Union wird ein<br />

Duumvirat aber wegen neuer Stimmengewichtung<br />

kaum möglich sein.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Zuletzt kam es zu einer Konfliktlinie<br />

in <strong>der</strong> Frage des Irak-Krieges ...<br />

Aus prinzipiellen Gründen ist für <strong>Ö</strong>sterreich<br />

<strong>der</strong> UNO-Sicherheitsrat jenes<br />

Gremium, das über Krieg und Frieden<br />

zu entscheiden hat.<br />

Geht es da<strong>bei</strong> nicht auch um eine<br />

eigenständige EU-Militärpolitik und<br />

den Führungsanspruch Frankreichs?<br />

Um langfristig ein gewichtiger Akteur<br />

in <strong>der</strong> Welt zu sein, muss Europa<br />

militärische Fähigkeiten erlangen. In<br />

<strong>der</strong> gemeinsamen Politik gibt es aber<br />

keinen Platz für Vorherrschaftsbestrebungen<br />

einzelner Staaten.<br />

Stehen Ihnen genügend Bedienstete<br />

zur Verfügung, bzw. ist auch Ihr<br />

Bereich vom Stellenabbau betroffen?<br />

Das kontinuierliche Ansteigen <strong>der</strong> Aufgaben<br />

in <strong>der</strong> EU erhöht zwangsläufig<br />

den Personalbedarf. Eine Reihe davon<br />

kann dank <strong>der</strong> hohen Qualifikation <strong>der</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>ter aufgefangen werden. Eine<br />

Personalreduzierung würde aber den<br />

österreichischen Interessen schweren<br />

Schaden zufügen.<br />

Wie beurteilen Sie die <strong>der</strong>zeitige<br />

Kampagne in <strong>Ö</strong>sterreich?<br />

Die aktuelle Kampagne gegen die<br />

Berufsbeamten übersieht <strong>der</strong>en traditionelle<br />

Rolle als Diener des Staates<br />

zur Sicherstellung eines funktionierenden<br />

Gemeinwesens. Auch wenn<br />

gewisse Aufgaben zur Entlastung des<br />

Haushaltes privatisiert werden, bestehen<br />

unveräußerliche Hoheitsaufgaben<br />

weiterhin: Außenpolitik, innere und<br />

äußere Sicherheit, Gesundheit und<br />

Soziales, Finanzen, Wirtschaftspolitik,<br />

Bildung und Erziehung.<br />

Zuletzt: das Image <strong>Ö</strong>sterreichs?<br />

Hier in Brüssel können wir sehr stolz<br />

auf <strong>Ö</strong>sterreichs Leistungen sein.<br />

35


34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 3<br />

fen, vier Gipfeltreffen im Jahr und<br />

noch viel mehr. „Darüber hinaus<br />

bemühen wir uns, den österreichischen<br />

Interessen auch gegenüber den<br />

übrigen Organen, <strong>der</strong> Kommission<br />

und dem Parlament, und in jedem<br />

Verfahrensschritt zum Durchbruch zu<br />

verhelfen“, sagt Woschnagg und erklärt<br />

damit, warum man in <strong>der</strong> Vertretung<br />

eigentlich zu je<strong>der</strong> Tageszeit<br />

anrufen kann: „Wir ar<strong>bei</strong>ten oft bis in<br />

die Nacht hinein.“ Wenn <strong>der</strong> Botschafter<br />

dann von Stellenabbau-Kampagnen<br />

Wind bekommt, wie sie <strong>der</strong>zeit<br />

in <strong>der</strong> Heimat geführt werden,<br />

schüttelt er schon mal den Kopf. Personalreduzierung<br />

in seiner Behörde<br />

„würde den österreichischen Interessen<br />

schweren Schaden zuführen“.<br />

Was zur Zeit passiert<br />

Aktuell sind die Beamten und Vertragsbediensteten<br />

etwa mit <strong>der</strong> Transitregelung<br />

beschäftigt. Hier steht<br />

<strong>Ö</strong>sterreich alleine da, dank Ständiger<br />

Vertretung aber noch nicht auf verlorenem<br />

Posten. GATS wie<strong>der</strong>um, das<br />

General Agreement on Trade in Services<br />

<strong>der</strong> WTO, in dem die Liberali-<br />

36<br />

RAT<br />

COREPER I/II<br />

R E P O R T<br />

Wie die Ständige Vertretung Austro-Interessen vertritt<br />

RATSARBEITSGRUPPEN<br />

>>><br />

STÄNDIGE VERTRETUNG<br />

>>><br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR<br />

AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN<br />

KOORDINIERT WEISUNG<br />

So geht’s.<br />

Zuerst gibt es<br />

einen Vorschlag<br />

<strong>der</strong> EU-Kommission,<br />

den prüfen<br />

einmal die Ratsar<strong>bei</strong>tsgruppe,<br />

dann<br />

<strong>der</strong> Ausschuss <strong>der</strong><br />

Ständigen Vertreter,<br />

ehe darüber<br />

im EU-Ministerrat<br />

entschieden wird<br />

sierung von Dienstleistungen vereinbart<br />

wird, steht ebenso im Ar<strong>bei</strong>tskalen<strong>der</strong><br />

Woschnaggs. Der Spitzendiplomat<br />

spricht Klartext: „Die<br />

Kommission hat vor kurzem den Mitgliedsstaaten<br />

den Entwurf einer Liste<br />

übermittelt, die die Angebote <strong>der</strong><br />

EU an die WTO zur Marktöffnung<br />

im Dienstleistungsbereich enthält.<br />

Sie sieht keine Liberalisierung in den<br />

Bereichen Gesundheit und Bildung<br />

vor, und auch <strong>der</strong> Sektor <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Dienstleistungen ist ausgenommen<br />

und bleibt damit in nationaler<br />

Hand.“<br />

Die Gewerkschaft in Europa<br />

Mit dem Thema GATS beschäftigt<br />

sich auch die Abteilung des <strong>Ö</strong>BG<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

BESCHLUSSFASSUNG DES RATES<br />

MINISTERRAT<br />

COREPER I<br />

Ausschuss Ständiger Vertreter<br />

(AStV) Soziales, Verkehr,<br />

Fischerei, Forschung, Umwelt,<br />

Bildung, Jugend, Binnenmarkt,<br />

Verbraucher, Kultur, Telekommunikation,<br />

Energie, Gesundheit,<br />

Industrie, Landwirtschaft<br />

<strong>Ö</strong>GB-Frau in Brüssel.<br />

Evelin Regner<br />

vertritt den<br />

Gewerkschaftsbund<br />

in <strong>der</strong> EU<br />

>>><br />

>>><br />

COREPER II<br />

Ausschuss Ständiger<br />

Vertreter (AStV) Allgemeine<br />

Angelegenheiten, Wirtschaft<br />

und Finanzen,<br />

Haushalt, Justiz und Inneres,Entwicklungszusammenar<strong>bei</strong>t<br />

>>><br />

Mertens- Gruppe Antici- Gruppe<br />

RATSARBEITSGRUPPEN<br />

innerhalb <strong>der</strong> Ständigen Vertretung.<br />

Hier sitzen die Juristen Mag. Evelin<br />

Regner als Leiterin und Mag. Oliver<br />

Röpke. Grundsätzlich setzen sich die<br />

<strong>bei</strong>den mit Sozial- und Wirtschaftspolitik<br />

auseinan<strong>der</strong>. Aktuell auf <strong>der</strong><br />

Tagesordnung steht <strong>der</strong> EU-Sozialschutz,<br />

wo man sich stark in den EU-<br />

Konvent einbringen will, damit eine<br />

künftige Verfassung soziale Aspekte<br />

berücksichtigt. Zweitens geht es um<br />

die Mitteilungen <strong>der</strong> Kommission<br />

zur Nachhaltigkeit von Gesundheit,<br />

Pensionen und Altersteilzeit sowie<br />

um die Daseinsvorsorge. Den zweiten<br />

Schwerpunkt in puncto Soziales<br />

bildet das Ar<strong>bei</strong>tsrecht: neue Ar<strong>bei</strong>tsorganisationsformen,<br />

die zur Zeit<br />

im EU-Parlament behandelt werden<br />

und natürlich die Erweiterung <strong>der</strong><br />

Union im Zusammenhang mit Ar<strong>bei</strong>tskräftemigration.<br />

Hier würde<br />

von verschiedenen Stellen noch versucht,<br />

etwas in den Beitrittsvertrag<br />

einzubringen, sagt Regner, etwa<br />

„dass von <strong>der</strong> Ausbildung her weniger<br />

qualifizierte Diplome mit<br />

hochwertigeren gleichgestellt werden.<br />

Das wollen wir verhin<strong>der</strong>n.“ ◆


37 sozialer dialog-OK 25.02.2003 11:10 Uhr Seite 1<br />

Der frühere Kommissionspräsident,<br />

Jacques Delors, erkannte,<br />

dass die Umsetzung des Europäischen<br />

Wirtschaftsraumes nur<br />

mit <strong>der</strong> Einbindung <strong>der</strong> Sozialpartner<br />

(SOPA) möglich sein werde.<br />

Die EU-Kommission anerkannte als<br />

SOPA von Anfang an: den Europäischen<br />

Gewerkschaftsbund (EGB), den<br />

Verband <strong>der</strong> europäischen Industrie<br />

und Unternehmungen (UNICE) und<br />

den Verband <strong>der</strong> öffentlichen Wirtschaften<br />

in Europa (CEEP). 2000 kam<br />

<strong>der</strong> Verband des Handwerks und <strong>der</strong><br />

Klein- und Mittelunternehmen in Allianz<br />

mit UNICE (UEAPME) dazu.<br />

Kompetenzen und Strukturen <strong>der</strong><br />

SOPA wurden <strong>durch</strong> die Verankerung<br />

des Abkommens über die Sozialpolitik<br />

im Amsterdamer Vertrag festgelegt.<br />

Der Ausschuss Sozialer Dialog entwickelte<br />

sich als operationelle Basis für<br />

die europaweite Ausdehnung <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

auf die Branchen und Sektoren.<br />

Der Ausschuss selbst unterteilt<br />

sich in die Gruppen für Makroökonomie,<br />

für Sozialpolitik und für die berufliche<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Die Struktur des Sozialen Dialoges<br />

umfasst drei Elemente:<br />

> die sektorale,<br />

> die betriebliche,<br />

> die überbetriebliche Ebene.<br />

Die sektorale Ebene<br />

Der Branchendialog führt Verhandlungen,<br />

die zu Abkommen und<br />

Vereinbarungen führen können, aber<br />

auch zu so genannten „Feierlichen<br />

Erklärungen“. Die EU-Erweiterung,<br />

verlangt auch die Einbeziehung <strong>der</strong><br />

SOPA aus den neuen MS. in den SD.<br />

E U R O P A<br />

DER SOZIALE DIALOG IN EUROPA<br />

Neues aus Europa. Innerhalb <strong>der</strong> Europäischen Union entwickelte sich 1984<br />

mit dem so genannten „Val Duchesse Dialog“ die europäische Variante <strong>der</strong><br />

österreichischen Sozialpartnerschaft. V ON K ARL H EINZ N ACHTNEBEL*<br />

Dialogbereitschaft. Verhandlungs- und Kompromissfähigkeit <strong>der</strong><br />

Sozialpartnerschaft werden auch auf EU-Ebene immer mehr von Bedeutung<br />

Die betriebliche Ebene –<br />

<strong>der</strong> Europabetriebsrat<br />

In den Betrieben stellt die Richtlinie<br />

zur Errichtung Europäischer Betriebsräte<br />

das wichtigste Element <strong>der</strong> europäisierten<br />

Verhandlungen dar.<br />

Die überbetriebliche Ebene<br />

Darunter ist <strong>der</strong> oben genannte Ausschuss<br />

Sozialer Dialog zu verstehen, an<br />

dem die von <strong>der</strong> EU anerkannten europäischen<br />

Dachverbände <strong>der</strong> Sozialpartner<br />

teilnehmen.<br />

Die EU-Kommission stellt in puncto<br />

Beschäftigung und Soziales umfangreiche<br />

Informationen im Internet über die<br />

gesamte Ar<strong>bei</strong>t des Sozialen Dialoges<br />

zur Verfügung. Diese Informationen<br />

können über die Europa-Seite des<br />

<strong>Ö</strong>GB abgerufen werden:<br />

http://www.oegb.or.at/europa/.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Das Zusammenwachsen<br />

Europas und globale Aspekte<br />

Der Soziale Dialog kann sich zum<br />

Leitbild für die weltweiten industriellen<br />

und sektoriellen Ar<strong>bei</strong>tsbeziehungen<br />

entwickeln. Er steht am Anfang<br />

seiner Möglichkeiten und wird<br />

auch im globalen Dialog Impulse und<br />

Ideen einbringen können. Europäische<br />

Gewerkschaften und Ar<strong>bei</strong>tgeberverbände<br />

werden gut beraten<br />

sein, diese Chance und Verantwortung<br />

aufzugreifen, wenn sie sich gemeinsam<br />

für das Ziel einer fairen und<br />

gerechten Weltwirtschaftsordnung<br />

einsetzen. ◆<br />

*) Der Autor ist Leiter des <strong>Ö</strong>GB-Referates<br />

für internationale Verbindungen.<br />

37<br />

Foto: Corbis


38/39 buwog-OK 21.02.2003 17:00 Uhr Seite 1<br />

38<br />

BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH<br />

WELCOME HOME<br />

EINE WOHNUNG W<br />

® :<br />

Mit dieser Marke begründen die BUWOG und Hartl<br />

Haus eine neue Kooperation, die die Lücke zwischen<br />

freistehenden Einfamilienhäusern und mehrgeschoßigem<br />

Wohnbau füllen soll.<br />

E<br />

in innovatives Wohnkonzept<br />

stellte die BUWOG - Bauen<br />

und Wohnen GmbH gemeinsam<br />

mit dem österreichischen Fertighaushersteller<br />

Hartl Haus Ende<br />

Jänner in Wien vor. Ab 2003 wollen die<br />

<strong>bei</strong>den Unternehmen unter <strong>der</strong> Marke<br />

WELCOME HOME ® anspruchsvolle<br />

Reihenhäuser und Eigentumswohnungen<br />

errichten. In Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit dem Architektenteam Franz Kuzmich<br />

und Kurt Leitner entstehen<br />

Objekte in ökologischer Holzbauweise,<br />

die vor allem eine junge, anspruchsvolle<br />

Zielgruppe ansprechen<br />

sollen. „WELCOME HOME ® zielt<br />

auf das Marktsegment zwischen freistehendem<br />

Einfamilienhaus und<br />

mehrgeschoßigem Wohnbau“, erklärt<br />

Gerhard Schuster, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> BUWOG - Bauen und Wohnen<br />

GmbH. Die Marke konzentriere sich<br />

auf Familien, die an Wohnobjekten<br />

mit Siedlungscharakter interessiert<br />

sind, so Schuster. Architekt Franz<br />

Kuzmich bestätigt: „WELCOME<br />

HOME ® ist die ideale Wohnform für<br />

junge Familien. Ein Reihenhaus in<br />

attraktiver Lage, kombiniert mit <strong>der</strong><br />

Sicherheit und dem sozialen Umfeld<br />

einer Wohnanlage.“<br />

Service und Mitgestaltung<br />

Wichtigstes Anliegen <strong>der</strong> Kooperationspartner<br />

ist es, ihren Kunden<br />

höchste Wohnqualität in attraktiven<br />

Lagen zu bieten. So werden die<br />

Gebäude in ökologischer Holzbauweise<br />

errichtet, die künftigen Bewohner<br />

können außerdem die Grundrisse<br />

flexibel gestalten, ihre Vorstellungen<br />

fließen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung mit ein. Darüber<br />

hinaus werden die Häuser – die<br />

WELCOME HOME ® -Projekt Kainbach/Graz WELCOME HOME ® -Projekt Neugebäude/Wien<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Wohnflächen betragen zwischen etwa<br />

90 und 125 Quadratmetern – mit Gärten<br />

ausgestattet, zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen<br />

tragen zum Siedlungscharakter<br />

<strong>der</strong> Anlagen <strong>bei</strong> und<br />

werden die Kommunikation zwischen<br />

den Eigentümern erleichtern.<br />

Was die Reihenhäuser und Wohnungen<br />

kosten werden? Je nach Lage und<br />

Größe <strong>der</strong> Objekte wird <strong>der</strong> Kaufpreis<br />

zwischen 180.000 und 325.000 Euro<br />

liegen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt des Konzepts:<br />

<strong>der</strong> starke Servicecharakter.<br />

Der WELCOME HOME ® -Kunde<br />

kann alles aus einer Hand beziehen.<br />

So braucht <strong>der</strong> Kunde sich nicht um<br />

die Bauträgerabwicklung inklusive<br />

dem Grundstücksankauf zu kümmern<br />

und wird <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Vertragsabwicklung,<br />

die eine Vertragssicherheit<br />

bis zum Grundbuch garantiert, sowie


38/39 buwog-OK 21.02.2003 17:00 Uhr Seite 2<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bauabwicklung selbst unterstützt.<br />

Und auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> Finanzierung und <strong>der</strong><br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung stehen die<br />

WELCOME HOME ® -Partner mit<br />

Rat und Tat zur Seite.<br />

Neben den Privatkunden will man<br />

mit <strong>der</strong> Initiative auch Grundstückseigentümer<br />

ansprechen. Das Management<br />

hat langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />

Verwaltung und Nutzung von Grundstücksarealen<br />

verschiedenster Größe<br />

und liefert somit die Basis für eine<br />

optimale Grundstücksverwertung.<br />

WELCOME HOME ® kann eine im<br />

Vergleich zum Einfamilienhaus flächensparende<br />

Wohnform bieten, so<br />

können Gemeinden Wachstum mit<br />

Qualität sicherstellen.<br />

Zwei Pilotprojekte<br />

BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH<br />

WIE EIN HAUS<br />

Die nächsten Schritte <strong>der</strong> WEL-<br />

COME HOME ® -Partner: Heuer<br />

sollen in Wien und <strong>bei</strong> Graz die<br />

ersten 55 Häuser errichtet werden,<br />

Grundriss Erdgeschoss/Obergeschoss<br />

mittelfristig geht man von 80 bis 100<br />

Objekten österreichweit pro Jahr<br />

aus. 2003 werden zwei Pilotprojekte<br />

in Wien Simmering und Kainbach <strong>bei</strong><br />

Graz gestartet.<br />

Die Wiener WELCOME HOMEs<br />

entstehen in <strong>der</strong> Neugebäudestraße im<br />

11. Bezirk, in <strong>der</strong> Nähe des Schlosses<br />

Neugebäude.<br />

16 Reihenhäuser mit Wohnflächen<br />

von 93 bis 123 Quadratmetern werden<br />

errichtet, die Gärten sind von 60 bis<br />

170 Quadratmeter groß. Die potenziellen<br />

Hauseigentümer können<br />

zwischen verschiedenen Varianten<br />

wählen, die belagsfertig o<strong>der</strong> schlüsselfertig<br />

übergeben werden. Gemeinschaftseinrichtungen<br />

wie ein Kin<strong>der</strong>spielplatz<br />

und gärtnerisch gestaltete<br />

Grünflächen ergänzen die Anlage.<br />

Beson<strong>der</strong>s interessant an diesem<br />

Projekt: Es befindet sich einerseits in<br />

absoluter Grünruhelage, an<strong>der</strong>erseits<br />

ist <strong>durch</strong> die Straßenbahnlinien 71 und<br />

6 sowie die U3 eine rasche Anbindung<br />

an die Innenstadt gewährleistet. Das<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Interesse an dem neuen Produkt ist<br />

sehr groß und es gibt daher in <strong>der</strong> Neugebäudestraße<br />

nur mehr wenige Häuser.<br />

Das zweite Pilotprojekt wird auf<br />

einem 20.000 Quadratmeter großen<br />

Südhang in Kainbach <strong>bei</strong> Graz verwirklicht.<br />

WELCOME HOME ® baut dort 33<br />

Reihenhäuser und sechs Wohnungen<br />

in einem einstöckigen Wohnbau, <strong>der</strong><br />

Plan geht zurück auf einen Architekturwettbewerb,<br />

den Franz Kuzmich im<br />

Jahr 2001 gewonnen hat. In <strong>der</strong> Mitte<br />

des Areals wird ein Schwimmbiotop<br />

für Abkühlung sorgen.<br />

Weitere Projekte sind geplant in:<br />

Mödling, Neufeld, Seekirchen, Klagenfurt,<br />

Rietz. ◆<br />

Auskünfte zu WELCOME HOME ® :<br />

Fr. Janak-En<strong>der</strong>le o<strong>der</strong> Hr. Ing. Girg,<br />

Tel. 01/878 28-275 sowie im<br />

Internet unter www.welcomehome.at<br />

39


40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 1<br />

40<br />

P O R T R Ä T<br />

DIE GIPFELSTÜRMERIN<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003


40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 2<br />

Im altehrwürdigen Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) am Wiener Judenplatz<br />

gehen die Maler ein und<br />

aus. Das Zimmer, in dem <strong>bei</strong>nahe<br />

20 Jahre <strong>Ö</strong>sterreichs höchster<br />

Verfassungsrichter, Dr. Ludwig<br />

Adamovich, gear<strong>bei</strong>tet hat, bekommt<br />

einen neuen, helleren Anstrich<br />

und wird auch sonst auf Vor<strong>der</strong>mann<br />

gebracht. Wenn das erledigt ist, wird<br />

hier die neue Vizepräsidentin Brigitte<br />

Bierlein einziehen. Sie folgt Karl Korinek<br />

nach, <strong>der</strong> seinerseits per 1. Jänner<br />

2003 zum Präsidenten des VfGH ernannt<br />

wurde. Ein wenig Zeit werden die<br />

Renovierungsar<strong>bei</strong>ten in Bierleins neuer<br />

Heimstätte allerdings noch in Anspruch<br />

nehmen. „Bis dahin residiere ich<br />

ein paar Türen weiter hier in diesem<br />

Zimmer, wo einst einmal eine Kapelle<br />

untergebracht war. Sehr stimmungsvoll“,<br />

erläutert Brigitte Bierlein und<br />

verweist auf eine imposante, farbenprächtige<br />

Deckenmalerei. Die attraktive<br />

Höchstrichterin hat ein Faible für<br />

Bil<strong>der</strong> und pflegt auch selbst künstlerische<br />

Ambitionen. „Früher, als ich noch<br />

ein bisschen mehr Zeit hatte, habe ich<br />

sehr viel gezeichnet. Nach <strong>der</strong> Matura<br />

habe ich sogar mit dem Gedanken gespielt,<br />

Kunstgeschichte zu studieren.<br />

Das schien mir aber dann doch zu brotlos,<br />

und so habe ich mich kurzfristig für<br />

die Juristerei entschieden. Eine Wahl,<br />

die ich nie bereut habe“, erzählt Bierlein,<br />

die ihr Studium in rekordverdächti-<br />

P O R T R Ä T<br />

Dr. Brigitte Bierlein. Die Erfolgsjuristin ist seit Beginn dieses Jahres die Vizepräsidentin<br />

des Verfassungsgerichtshofes und setzt damit einen Meilenstein in <strong>der</strong> österreichischen<br />

Justizgeschichte. Denn niemals zuvor hat es eine Frau an die Spitze dieses<br />

Höchstgerichtes geschafft. V ON: CORDULA P UCHWEIN, FOTOS: ANDI B RUCKNER<br />

„Die so<br />

genannte<br />

Pragmatisierung<br />

ist von unschätzbarer<br />

Wichtigkeit.“<br />

gen vier Jahren abgeschlossen hat. Dieses<br />

rasante Tempo hat sie auch später<br />

<strong>bei</strong>behalten. Mit 25 Jahren war sie<br />

bereits Richterin, mit 28 wurde sie zur<br />

Staatsanwältin ernannt, mit 37 zur<br />

Oberstaatsanwältin, und mit 41 Jahren<br />

wechselte sie in die Generalprokuratur,<br />

<strong>der</strong> höchsten staatsanwaltschaftlichen<br />

Behörde. In <strong>der</strong> Standesvertretung wurde<br />

sie 2001 zur Präsidentin <strong>der</strong> Vereinigung<br />

<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>sterreichischen Staatsanwälte<br />

gewählt. Der jüngste Karriereschub<br />

katapultierte sie geradewegs in die Position<br />

<strong>der</strong> Vizepräsidentin des VfGH.<br />

Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? „Dass ich<br />

es so weit gebracht habe, basiert auf<br />

einer guten Mischung aus Fleiß, Ehrgeiz,<br />

aber auch dem richtigen Quäntchen<br />

Glück, das mich stets begleitet hat.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Die neue Position ist eine große Auszeichnung<br />

und die Krönung meiner juristischen<br />

Karriere. Und eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist es allemal“, sagt Bierlein.<br />

In Justizkreisen ist ihre fachliche Qualifikation<br />

unumstritten. In ihrem neuen<br />

Job tigert sie sich bereits ganz schön hinein.<br />

Bis spät in die Abendstunden ist<br />

sie im Gerichtshof, denn Ar<strong>bei</strong>t gibt es<br />

in Hülle und Fülle.<br />

Mehr Durchblick für alle<br />

Im Verfassungsgerichtshof, im Übrigen<br />

<strong>der</strong> älteste ausschließlich für Verfassungsfragen<br />

zuständige Gerichtshof<br />

<strong>der</strong> Welt, fallen pro Jahr rund 3000 Fälle<br />

an. Da<strong>bei</strong> geht es <strong>bei</strong>spielsweise um<br />

Gesetzes- und Verordnungsprüfungen,<br />

die Kontrolle aller wichtigen Wahlen,<br />

41


40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 3<br />

DIE KARRIERE DER BRIGITTE BIERLEIN<br />

Geboren am 25. Juni 1949 in Wien.<br />

1967 Reifeprüfung am humanistischen Bundesgymnasium<br />

in Wien III<br />

1971 Promotion zum Dr. jur. an <strong>der</strong> Universität Wien<br />

ab 1972 Richterlicher Vorbereitungsdienst<br />

1975 Richteramtsprüfung, danach Richterin am<br />

Bezirksgericht Innere Stadt Wien und am Strafbezirksgericht<br />

Wien<br />

ab 1977 Staatsanwältin <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft Wien<br />

1986 Dienstzuteilung zur Oberstaatsanwaltschaft<br />

Wien<br />

1987 Dienstzuteilung zum Bundesministerium für<br />

Justiz, anschließend Oberstaatsanwältin in <strong>der</strong><br />

Oberstaatsanwaltschaft Wien<br />

ab 1990 Generalanwältin in <strong>der</strong> Generalprokuratur <strong>bei</strong>m<br />

Obersten Gerichtshof<br />

ab 1995 Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Vereinigung österreichischer<br />

Staatsanwälte<br />

seit 2001 <strong>der</strong>en Präsidentin. Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong><br />

IAP (International Association of Prosecutors)<br />

Seit 1. 1. 2003 Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes<br />

die Schlichtung von Kompetenzstreitigkeiten<br />

und – in quantitativer Hinsicht<br />

die wichtigste Kompetenz – um die<br />

Überprüfung letztinstanzlicher Bescheide<br />

<strong>der</strong> Verwaltungsbehörden auf<br />

ihre Verfassungsmäßigkeit. Das ist stets<br />

eine abstrakte Materie, die viel<br />

Fachwissen, Sorgsamkeit und Zeit verlangt<br />

und für Otto Normalverbraucher<br />

gemeinhin nicht <strong>durch</strong>schaubar ist. Das<br />

will die neue Vizepräsidentin mit ein<br />

bisschen Imagepflege korrigieren. Ein<br />

neuer Mediensprecher soll künftig die<br />

Entscheidungen des Gerichts auch für<br />

die breite <strong>Ö</strong>ffentlichkeit verständlich,<br />

nachvollziehbar und <strong>durch</strong>schaubarer<br />

machen. Mit dieser neuen Form von<br />

Transparenz hofft Bierlein den Gerichtshof<br />

ein wenig von seinem Elfen<strong>bei</strong>nturmimage<br />

zu befreien.<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter sehr motiviert<br />

Aber auch in Sachen Verwaltung<br />

und Organisation gibt es für die Juristin<br />

ab sofort eine Menge zu tun,<br />

schließlich ar<strong>bei</strong>ten insgesamt an die<br />

100 Personen in dieser juridischen<br />

Schlüsselstelle. Da fällt abseits von<br />

fachlichen Fragen auch jede Menge<br />

bürokratischer Krimskrams an. „Ich<br />

42<br />

P O R T R Ä T<br />

freue mich jedenfalls auf die Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />

Alle Mitar<strong>bei</strong>ter hier im<br />

Haus sind sehr motiviert, dialog- und<br />

teamfähig“, streut die Höchstrichterin<br />

ihrer Mannschaft jede Menge Blumen.<br />

Dass die Beamten jüngst im<br />

Zuge öffentlicher Spar- und Reformmaßnahmen<br />

scharf unter Beschuss<br />

geraten sind, bedauert Dr. Bierlein<br />

sehr. Vor allem die Diskussionen um<br />

Pragmatisierung und Kündigungsschutz<br />

sieht sie kritisch. „Meiner Meinung<br />

nach ist die Pragmatisierung von<br />

unschätzbarer Wichtigkeit, eine Abschaffung<br />

wäre jedenfalls für Richter<br />

aus verfassungsrechtlicher Sicht nicht<br />

möglich. Vor allem deshalb, weil es<br />

sehr bedeutsame und unverzichtbare<br />

Instrumente sind, die gewährleisten,<br />

dass <strong>der</strong> Staat in seinen ureigensten<br />

Kernbereichen, wie Exekutive und<br />

Justiz, auch künftig unabhängig von<br />

parteipolitischem Einfluss bleibt.“<br />

Auch das Gezeter um die Beamtenpensionen<br />

empfindet sie als wenig<br />

sinnvoll. Hohe Beiträge, ein seit Jahren<br />

ohnehin gleichgeschaltetes Pensionsantrittsalter,<br />

keine Abfertigung –<br />

von „Zuckerln für Beamte“ könne da<br />

ohnehin keine Rede sein.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Behutsamkeit <strong>bei</strong> Beamtenpensionen<br />

Bierlein: „Aus verfassungsrechtlicher<br />

Sicht muss <strong>bei</strong> Eingriffen in bestehende<br />

Pensionssysteme in jedem Fall sehr<br />

behutsam umgegangen werden“, meint<br />

die Juristin und fährt fort: „Ich bin mir<br />

sicher, dass sinnvolle Spaßmaßnahmen,<br />

die auch weit reichende Synergieeffekte<br />

mit sich bringen, je<strong>der</strong>zeit und gerne<br />

von den öffentlich Bediensteten mitgetragen<br />

werden. Eingriffe ins Pensionsrecht<br />

– mithin ein Grundrecht – müssen<br />

deshalb mit beson<strong>der</strong>er Sorgfalt – auch<br />

in Hinblick auf künftige Generationen –<br />

behandelt werden. Schließlich muss<br />

man auch die weit reichenden Folgen<br />

bedenken. Denn je unattraktiver die<br />

Bedingungen werden, desto weniger<br />

Menschen werden sich in <strong>Zukunft</strong> für<br />

einen Posten im Staatsdienst interessieren.<br />

Das kann schnell zu Nachwuchsproblemen<br />

führen“, formuliert die Juristin<br />

und attestiert dem öffentlichen<br />

Dienst bislang aber noch <strong>durch</strong>wegs ein<br />

gutes Zeugnis. „Es ist leicht, immer nur<br />

auf den Beamten herumzuhacken. Die<br />

öffentliche Verwaltung ist aber weitaus<br />

besser als ihr Ruf. Wenn man sich ausländische<br />

Gebietskörperschaften ansieht,<br />

dann liegt <strong>Ö</strong>sterreich sicherlich im


40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 4<br />

Spitzenfeld. Diese Position sollte man<br />

nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“,<br />

erläutert Bierlein weiter und sieht in<br />

diesem Zusammenhang auch in <strong>der</strong><br />

Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst eine<br />

„wichtige Stütze“, um die Anliegen <strong>der</strong><br />

öffentlich Bediensteten zu vertreten.<br />

Durchforsten, entrümpeln, renovieren<br />

Mehr Transparenz wünscht sich Bierlein<br />

aber nicht nur im Dialog zwischen<br />

ihrem Haus und <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>ffentlichkeit;<br />

auch <strong>der</strong> Verfassung selbst, findet sie,<br />

würde eine Entrümpelung gar nicht<br />

schaden. „Heute gibt es an die 1000 Verfassungsbestimmungen,<br />

die nicht nur im<br />

Bundesverfassungsgesetz festgeschrieben<br />

sind, son<strong>der</strong>n in verschiedensten<br />

Gesetzen. Das gehört <strong>durch</strong>forstet und<br />

reduziert. Rund ein Drittel aller Bestimmungen<br />

könnte man ohne rechtsstaatlichen<br />

Verlust ersatzlos aufheben. Allenfalls<br />

könnte man die Verfassung<br />

überhaupt in ein einziges Gesetz zusammenfassen.<br />

Denn die Rechtssicherheit<br />

ist relativ gefährdet, wenn so viele Verfassungsbestimmungen<br />

in so vielen Einzelgesetzen<br />

sind, dass man selbst als<br />

Fachmann den Überblick kaum mehr<br />

haben kann. Derzeit ist die Verfassung<br />

P O R T R Ä T<br />

Frau Höchstrichter.<br />

Brigitte Bierlein<br />

steht für eine neue<br />

Form <strong>der</strong> Frauenpolitik:<br />

„Der Erfolg<br />

basiert auf einer<br />

guten Mischung aus<br />

Fleiß und Ehrgeiz,<br />

aber auch dem richtigen<br />

Quäntchen<br />

Glück“<br />

„Eingriffe in das Grundrecht <strong>der</strong> Pensionen<br />

müssen mit beson<strong>der</strong>er Sorgfalt behandelt<br />

werden. Schließlich muss man auch die Folgen<br />

bedenken. Denn je unattraktiver die Bedingungen,<br />

desto weniger Menschen werden sich hinkünftig<br />

für einen Posten im Staatsdienst interessieren.“<br />

zersplittert, unübersichtlich und kaum<br />

<strong>durch</strong>schaubar“, formuliert Bierlein ein<br />

Langzeitprojekt. Ob so eine Reform<br />

verwirklicht werden kann, wird wohl<br />

vom politischen Willen <strong>der</strong> künftigen<br />

Regierung abhängen. Bis diese zustande<br />

kommt, kann es allerdings noch<br />

dauern. „Verfassungsrechtlich gibt es<br />

jedenfalls nirgendwo eine Bestimmung,<br />

die eine zeitliche Befristung <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

vorsieht“, geht Bierlein auf<br />

tagespolitisch aktuelle Themen ein.<br />

Eine Frau ist im Haus<br />

Neuland gibt es für die Spitzenakademikerin<br />

auch hinsichtlich <strong>der</strong> Finanzen.<br />

Gemeinsam mit dem Präsidenten des<br />

Gerichtshofes, Karl Korinek, und ihrem<br />

Team kümmert sich Brigitte Bierlein<br />

auch um die Verwaltung des Budgets –<br />

mit 5,2 Millionen Euro muss das Auslangen<br />

gefunden werden. Über eine<br />

Aufstockung wäre man allerdings nicht<br />

unglücklich, lässt Bierlein anklingen.<br />

Und: Ein bisschen mehr Platz wünscht<br />

sich die immer schick gestylte Juristin<br />

auch – nicht für sich, son<strong>der</strong>n für die Ersatzmitglie<strong>der</strong>,<br />

die im Haus bislang nicht<br />

einmal ein eigenes Zimmer haben. Und<br />

wenn es die Topjuristin ganz genau betrachtet,<br />

gehört da und dort im und am<br />

Gebäude auch <strong>der</strong> Verputz neu aufgezogen.<br />

Bierlein: „Schließlich kommt<br />

häufig auch Besuch aus dem Ausland,<br />

und da sollte neben <strong>der</strong> fachlichen<br />

Kompetenz doch auch <strong>der</strong> äußere Eindruck<br />

passen!“ – Man merkt, eine Frau<br />

ist im Haus! ◆<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003 43


44/45 essay-OK 21.02.2003 17:20 Uhr Seite 1<br />

Obwohl Planung und Produktion<br />

eines privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmens fernab<br />

<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>ffentlichkeit abgewickelt<br />

werden, wirkt es <strong>durch</strong><br />

Werbung, Waren und Verkaufspersonal<br />

für den Durchschnittskunden<br />

transparent genug. Beim Staat<br />

ist das an<strong>der</strong>s. Selbst dort, wo die Welt<br />

<strong>der</strong> Beamten dem Parteienverkehr geöffnet<br />

ist, erscheint dem Bürger <strong>der</strong> Apparat<br />

mit seinen Regelungen oft erst<br />

recht un<strong>durch</strong>schaubar. Auch das Personal<br />

wirkt unzugänglich und in seinen<br />

Aussagen un<strong>bei</strong>rrbar.<br />

Der feudale und traditionelle Beamte<br />

aus früheren Jahrhun<strong>der</strong>ten musste<br />

noch leidenschaftlich auftreten und<br />

konnte als Autorität auch willkürliche<br />

Entscheidungen treffen. Kreativität<br />

und Charisma waren gefragt, um Kaiser<br />

und Fürsten würdig zu vertreten. Der<br />

mo<strong>der</strong>ne Beamte hingegen, <strong>der</strong> seit Joseph<br />

II. die Honoratiorenverwaltung<br />

immer mehr ersetzt hat, agiert im Hintergrund.<br />

Idealerweise schaltet er alle<br />

persönlichen Regungen aus und widmet<br />

sich <strong>der</strong> Aktenar<strong>bei</strong>t. In dieser Prozedur,<br />

so <strong>der</strong> Autor Franz Werfel, werde<br />

„je<strong>der</strong> Sachverhalt dem Schmelzprozess<br />

des Lebens entrissen“. Diese Formalisierung<br />

dient <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>konomisierung<br />

in seinen ursprünglichen Bedeutungen<br />

von griechisch „oikonomía“ (Haushal-<br />

E S S A Y<br />

DIE AMTS<strong>Ö</strong>KONOMIE<br />

Was heißt eigentlich: Bürokratie? Einer weit verbreiteten Sicht<br />

zufolge ar<strong>bei</strong>ten Menschen im Amt an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>swo: langsam,<br />

detailversessen, streng geregelt und abgeschottet. Freilich, <strong>der</strong><br />

Staat kann auch schnell, oberflächlich, willkürlich und eingenommen<br />

verwaltet werden. Bürokratie aus einem an<strong>der</strong>en Blickwinkel.<br />

V ON D R . SABINE Z ELGER<br />

44<br />

tung, Verwaltung) sowie lateinisch „oeconomia“<br />

(gehörige Einteilung), entspricht<br />

aber auch <strong>der</strong> „rationellen Verwertung“<br />

im mo<strong>der</strong>nen Sinn des Begriffes.<br />

Wegrationalisiert werden – um es<br />

überspitzt zu sagen – die Fülle des Lebens<br />

und jegliche gemeinschaftliche<br />

Verbindung zwischen Amtsperson und<br />

Behördengänger. Diese Distanz schützt<br />

den Verwaltungsstab – <strong>bei</strong> allen<br />

Nachteilen – vor vielfältigen Vereinnahmungen<br />

und sorgt für dessen staatstreues<br />

Selbstverständnis.<br />

Die unterschiedlichen Blickwinkel<br />

In seinem „Bürokraten“-Roman<br />

lässt Friedrich Kleinwächter den Ministerialrat<br />

Dr. Roeger die Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>der</strong> Beamten wie folgt zusammenfassen:<br />

Für Wirtschaftsberufe seien die<br />

Staatsdiener ein für allemal „verpatzt“,<br />

weil sie „die Dinge immer vom<br />

Standpunkt <strong>der</strong> Allgemeinheit anschauen,<br />

haben tausend Bedenken, wo<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nur senkrecht auf seine Tasche<br />

losdenkt“. Dr. Roeger sagt: „Wir<br />

sind nicht für den Kampf ums tägliche<br />

Brot geschaffen. Man hat uns eine beson<strong>der</strong>e<br />

Empfindlichkeit gegen alles<br />

Unfaire, Hässliche anerzogen, die<br />

schon <strong>durch</strong> Dinge verletzt wird, über<br />

die <strong>der</strong> so genannte praktische Mensch<br />

nur lachen kann. Wir sind <strong>durch</strong> Generationen<br />

für etwas an<strong>der</strong>es gezüchtet.“<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Staat und Wirtschaft folgen, so <strong>der</strong><br />

Philosoph Jürgen Habermas, ihrer eigenen,<br />

„von den Absichten <strong>der</strong> Subjekte<br />

unabhängigen Logik“. Beide<br />

tendieren dazu, „sich gegen ihre Umwelten<br />

abzuschließen“ und nur den eigenen<br />

Imperativen zu gehorchen, dem<br />

Geld bzw. <strong>der</strong> Macht.<br />

Nicht von ungefähr differieren die<br />

Zuchtprogramme wesentlich: Dem<br />

Wirtschaftstreibenden muss die Anhäufung<br />

von Finanzen, dem Staatsdiener<br />

hingegen die Einhaltung <strong>der</strong> Gesetze<br />

und die Einordnung in die behördliche<br />

Hierarchie selbstverständlich<br />

sein.<br />

Der grundlegende Mechanismus<br />

Dementsprechend definiert <strong>der</strong> Bürokratieforscher<br />

Max Weber den Berufsbeamten<br />

als „Glied in einem rastlos<br />

weiterlaufenden Mechanismus“,<br />

<strong>der</strong> „nur von <strong>der</strong> höchsten Spitze her,<br />

nicht aber von <strong>der</strong> Seite, zur Bewegung<br />

o<strong>der</strong> zum Stillstand“ gebracht<br />

wird. Auch die „Marschrouten“ sind<br />

an diesen Mechanismus gebunden.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Staatsdiener<br />

sind damit vor allem in <strong>der</strong> individualisierten<br />

und flexiblen Gegenwart<br />

enorm: Er muss sich einpassen,<br />

fügen und mitmachen. Er hat nicht zu<br />

kämpfen, son<strong>der</strong>n für die Realisierung<br />

<strong>der</strong> Weisungen zu sorgen, ohne auf sei-


44/45 essay-OK 21.02.2003 17:20 Uhr Seite 2<br />

Foto: Corbis<br />

ne persönliche Einschätzung Rücksicht<br />

zu nehmen. Das bedeutet zum einen,<br />

dass er Fehler <strong>der</strong> Politik, wie die<br />

prekäre Verregelung des Alltags, mitzutragen<br />

hat. Das bedeutet aber auch,<br />

dass dort, wo für den Behördengänger<br />

bürokratische Auswüchse sichtbar<br />

werden, kein Verän<strong>der</strong>ungspotenzial<br />

vorhanden ist: Gegenläufige Bewegungen<br />

im Mechanismus, von unten<br />

nach oben, sind für gewöhnlich nicht<br />

vorgesehen.<br />

„Die bauliche Abschließung eines<br />

Ortes von allen an<strong>der</strong>en Orten“ und<br />

E S S A Y<br />

„Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

werden sowohl auf <strong>der</strong> Straße als<br />

auch <strong>bei</strong> Amtswegen als lästig<br />

empfunden. Sie verhüten aber da<br />

wie dort eine Reihe von Unfällen<br />

und vor allem: Chaos.“<br />

die „Parzellierung“ gehören laut des<br />

französischen Philosophen Michel<br />

Foucault zu wichtigen Prinzipien <strong>der</strong><br />

Disziplinarapparate. Sie sollen die internen<br />

Abläufe vor äußeren Störungen<br />

schützen und intern optimale<br />

Überwachung ermöglichen. Allerdings<br />

haben sich im Amt, an<strong>der</strong>s als<br />

etwa <strong>bei</strong>m Militär, zusätzlich Konventionen<br />

ausgebildet, die auch auf nicht<br />

maschinelle Art für den kontinuierlichen<br />

Ablauf im Staatsbetrieb sorgen.<br />

Dazu gehört die amtsinterne Kontrolle,<br />

die wesentlich informellen Cha-<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

rakters ist und <strong>durch</strong> das individuelle<br />

Interesse am Fortkommen auf <strong>der</strong><br />

„Marschroute“ abgesichert wird.<br />

Dazu gehört aber auch eine erstaunliche<br />

Autonomie <strong>bei</strong>m Umgang mit<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgeschwindigkeit.<br />

Variabel ist <strong>der</strong> Zeitaufwand, unter<br />

dem die Bürger beruhigt und mit den<br />

Härten des Amtslaufes versöhnt werden,<br />

was für den Beamtenautor Gustav<br />

von Festenberg „das ganze Geheimnis<br />

<strong>der</strong> Amtsführung“ ist. Weil<br />

die Bevölkerung in einer Demokratie<br />

nicht strategisch propagandistisch zur<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Gesetze verführt werden<br />

kann, können die Beamten auf<br />

diese Vermittlungsar<strong>bei</strong>t nicht verzichten:<br />

Die Enthärtung des Amtslaufes,<br />

<strong>der</strong> von allen Parteien notorisch<br />

angekündigte Bürokratieabbau, ist<br />

Sache <strong>der</strong> Politik.<br />

Der Schutz vor dem Chaos<br />

Durch die Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

„höchsten Spitze“, die nicht nur gestaltet,<br />

son<strong>der</strong>n selbst an politische Entscheidungen<br />

und Prozesse gebunden<br />

ist, hat <strong>der</strong> Verwaltungsstab auch<br />

Leerläufe und Verzögerungen mitzutragen.<br />

Ein Vermessungsbeamter <strong>der</strong><br />

k. k. Monarchie beschreibt in seiner<br />

Autobiografie denn auch eine Phase<br />

seines Ar<strong>bei</strong>tslebens, zur Zeit des<br />

Ersten Weltkrieges, wie folgt: Außer<br />

einem Bauingenieur hatten wir zu<br />

warten, „bis die Bevölkerung zurückkehrte,<br />

denn ohne sie hatten wir nichts<br />

zu verwalten“.<br />

Zugleich verteidigt er die penible,<br />

fast liebevolle Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit neuen Vorschriften, <strong>der</strong>en Inhalt<br />

„völlig verdaut“ wird. Selbst wenn diese<br />

amtsinterne Prozedur sehr zeitintensiv<br />

ist und angesichts des mo<strong>der</strong>nen<br />

Ar<strong>bei</strong>tstempos schon damals anachronistisch<br />

anmutete, sorgt sie eher für die<br />

Kontinuität des Staatsbetriebs als Flexibilität<br />

und Risikobereitschaft. Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

werden<br />

sowohl auf <strong>der</strong> Straße als auch <strong>bei</strong><br />

Amtswegen als lästig empfunden. Sie<br />

verhüten aber da wie dort eine Reihe<br />

von Unfällen und vor allem: Chaos. ◆<br />

45


46/47 BS 2/gew aktuell-OK 24.02.2003 10:07 Uhr Seite 1<br />

W I R T S C H A F T S V E R W A L T U N G<br />

BS 2<br />

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UMWELTMANAGER<br />

Das BEV setzt weit reichende Aktivitäten<br />

zur <strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

Die steigende Anzahl von Umweltgesetzen,<br />

politische und gesellschaftliche<br />

For<strong>der</strong>ungen auf Nachhaltigkeit,<br />

<strong>der</strong> Druck <strong>der</strong> Lieferanten und zu befürchtende<br />

Wettbewerbsnachteile veranlassen<br />

immer mehr Unternehmen,<br />

sich <strong>durch</strong> aktives Umweltmanagement<br />

neu zu positionieren. Auch <strong>der</strong><br />

öffentliche Dienst in seiner Vorbildfunktion<br />

ist aufgefor<strong>der</strong>t, sich an dieser<br />

Initiative zu beteiligen.<br />

Bereits im Jahr 1998 hat das BEV<br />

ein Umweltmanagement eingerichtet.<br />

Der erste Erfolg zeigte sich im Jahr<br />

2000. Das BEV wurde im Rahmen des<br />

Wettbewerbs „Abfallmanager 2000“<br />

ausgezeichnet. Parallel zur Einführung<br />

seines Qualitätsmanagementsystems<br />

hat das BEV im Jahr 2002 mit<br />

dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems<br />

nach <strong>der</strong> europäischen<br />

Norm EMAS für den Standort Schiffamtsgasse<br />

begonnen.<br />

Die Nutzung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie<br />

erspart nicht nur Papier,<br />

son<strong>der</strong>n reduziert auch die Umweltauswirkungen<br />

<strong>durch</strong> den Wegfall von<br />

nicht mehr notwendigen Fahrten zur<br />

Behörde. Die Realisierung von E-<br />

Government ist da<strong>bei</strong> <strong>der</strong> richtige<br />

Weg.<br />

Anfragen: BEV, Umweltmanagement,<br />

Dipl.-Ing. Leopold Strenn, E-<br />

Mail: umweltmanagement@bev.gv.at.<br />

46<br />

36. OLYMPIADE<br />

Das BEV veranstaltete jüngst seine<br />

36. Winterolympiade in Maria Alm.<br />

Fachausschussvorsitzen<strong>der</strong> Hannes Taborsky<br />

konnte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> diesjährigen Winterolympiade<br />

des BEV knapp 400 Teilnehmer<br />

und Gäste <strong>bei</strong> Riesenslalom,<br />

Snowboard, Langlaufen, Rodeln und<br />

dem Gesellschaftsereignis Gloadschießen<br />

begrüßen.<br />

Ausgerüstet je nach Ansatz vom Modell<br />

„Tiroler Freiheitskampf 1809“ bis<br />

zur Rennmaschine Doppelüberschall,<br />

stürzten sich Kollegen wie die Gäste in<br />

die Bewerbe. Am ersten Tag stand vormittags<br />

das Rodeln am Programm. Bei<br />

einsetzendem starkem Schneefall nahmen<br />

die Teilnehmer die nahezu überhängenden<br />

Kurven in Angriff. Am<br />

Nachmittag kämpften die Kollegen im<br />

klassischen und Skatingstil um die<br />

Langlaufmedaillen. Es fanden alle das<br />

Ziel, und <strong>der</strong> Rettungsbernhardiner<br />

blieb in <strong>der</strong> Hütte. Dort traf man sich<br />

<strong>bei</strong>m abendlichen Gloadschießen. Der<br />

nächste Tag war den Speeddisziplinen<br />

Riesentorlauf und Snowboard gewidmet.<br />

Trotz Schneefalls war die Piste<br />

vom Schiclub bestens präpariert. Gewinner<br />

mit Tagesbestzeit: Günther Taxer<br />

vom BEV-Power-Team aus Kitzbühel.<br />

Auch <strong>der</strong> Nachwuchs mit zwei<br />

Startern in <strong>der</strong> Klasse „Unter 10“ war<br />

wie<strong>der</strong> vertreten. Dass man vom Sport<br />

nicht genug bekommen kann, bewies<br />

ein Kollege aus Wien. Er ging <strong>bei</strong> allen<br />

Bewerben an den Start und wurde somit<br />

Sieger <strong>der</strong> neu kreierten „All inclusive“-Klasse.<br />

Bei <strong>der</strong> Siegerehrung Freitag abends<br />

konnte Hannes Taborsky Zentralausschussvorsitzenden<br />

Mag. Hans Herold,<br />

den Bürgermeister von Maria Alm,<br />

NR-Abg. Mag. Langreiter, und den<br />

Präsidenten des BEV, DI Hochwartner,<br />

als Ehrengäste begrüßen.<br />

Die Motivation zur Teilnahme an<br />

den Schimeisterschaften des BEV war<br />

auch dieses Jahr nicht nur die Präsentation<br />

des eigenen Könnens, son<strong>der</strong>n vor<br />

allem die Möglichkeit, mit vielen<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

Konzentration vor dem Startschuss<br />

Das Veranstaltungsteam <strong>der</strong> PV des BEV<br />

Übergabe des Spendenschecks<br />

Freunden und Kollegen an <strong>der</strong> größten<br />

alljährlich stattfindenden Mitar<strong>bei</strong>terversammlung<br />

des BEV teilzunehmen.<br />

Symbolisch dafür stand die Übergabe<br />

<strong>der</strong> Hochwasserspenden <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

des BEV an Kollegen Jungreithmeier<br />

vom EA Linz stellvertretend für<br />

alle Geschädigten. Weiters wurde Kollege<br />

Reich als langjähriger DA-<br />

Obmann des BEV von Präs. Hochwartner<br />

das Goldene Ehrenzeichen für<br />

Verdienste um die Republik <strong>Ö</strong>sterrreich<br />

überreicht. Wie Taborsky <strong>bei</strong> seinen<br />

Dankesworten an das Veranstaltsteam<br />

<strong>der</strong> PV um Walter Preissl betonte:<br />

„Gemeinsam für die<br />

Kolleginnen und Kollegen im BEV.“<br />

Die umfangreichen Ergebnislisten<br />

<strong>der</strong> 36. Winterspiele und jede Menge<br />

Fotos finden sie unter dem Button<br />

SKEV – Schimeisterschaften auf <strong>der</strong><br />

Homepage <strong>der</strong> Personalvertretung des<br />

BEV: www.personalvertretung.at. ◆


46/47 BS 2/gew aktuell-OK 24.02.2003 10:07 Uhr Seite 2<br />

G E W E R K S C H A F T A K T U E L L<br />

BS 24. <strong>Ö</strong>GB-Chef Fritz Verzetnitsch (l.) überreicht den<br />

Anerkennungspreis <strong>der</strong> Anton-Benya-Stiftung<br />

Bundessektion Landesanstalten und Betriebe<br />

WAS DIE BS 9 JETZT FORDERT<br />

Nicht zusperren, son<strong>der</strong>n mo<strong>der</strong>nisieren, for<strong>der</strong>t<br />

Dir. Johann Hable, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BS 9.<br />

Der Vorsitzende <strong>der</strong> Bundessektion Landesanstalten und<br />

Betriebe, Johann Hable, spricht sich gegen den Vorschlag des<br />

Präsidenten des Hauptverbandes <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger<br />

aus, kleinere Spitäler zu schließen. Hable: „Wir brauchen<br />

<strong>bei</strong> den kleineren Spitälern einen Erneuerungsschub.<br />

Zusperren ist <strong>der</strong> falsche Weg und darf für einen Profi im Gesundheitsbereich<br />

keine Dimension sein. Wir benötigen dringend<br />

regionale Krankenhäuser, die sich um die Aufgaben <strong>der</strong><br />

Akutgeriatrie, <strong>der</strong> Neurorehabilitation, <strong>der</strong> Langzeitversorgung<br />

kümmern.“ Hable ersuchte Präsident Martin Gleitsmann,<br />

die Mitar<strong>bei</strong>ter und Patienten nicht zu verunsichern,<br />

son<strong>der</strong>n neue Aufgaben anzudenken und zuzulassen.<br />

Grundsätzlich wird festgestellt, dass Krankenhäuser in <strong>der</strong><br />

Peripherie lebensnotwendig sind. Sie stehen für die unverzichtbare<br />

Soforthilfe <strong>bei</strong> medizinischer Not- und Grundversorgung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

„Irrtum, Herr Bundesminister!“ Johann Hable erinnert<br />

BM Dr. Martin Bartenstein an dessen Aufgaben.<br />

„Nicht Ar<strong>bei</strong>tsplätze abbauen, son<strong>der</strong>n aufstocken!“, for<strong>der</strong>te<br />

BS-Vorsitzen<strong>der</strong> Johann Hable und erinnerte Martin<br />

Bartenstein, als Wirtschaftsminister Konzepte vorzulegen,<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsplätze schaffen und nicht abbauen. Es sei grotesk,<br />

<strong>bei</strong> einer so hohen Ar<strong>bei</strong>tslosenrate wie <strong>der</strong>zeit in <strong>Ö</strong>sterreich,<br />

seitens des Wirtschaftsministers über den öffentlichen Dienst<br />

herzufallen und einen Stellenabbau anzukündigen. „Im gesundheitlichen<br />

Bereich brauchen wir tausende neuer Ar<strong>bei</strong>tsplätze,<br />

die zum Teil auch in den Bereich des öffentlichen<br />

Dienstes zu integrieren sind“, so Hable.<br />

G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />

BS 24. Alle ausgezeichneten Mitar<strong>bei</strong>ter auf einen Blick<br />

Bundessektion <strong>Ö</strong>ffentlicher Baudienst<br />

PREISE, FREUD UND LEID<br />

Anton-Benya-Stiftungsfonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Fachar<strong>bei</strong>t an Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Straßenmeisterei.<br />

Für die Entwicklung einer Schneepflug-Beleuchtung wurde<br />

Gerhard Schwandegger von <strong>der</strong> Straßenmeisterei Waidhofen/Ybbs<br />

<strong>durch</strong> die Anton-Benya-Stiftung mit einem<br />

Anerkennungspreis ausgezeichnet. Die Beleuchtung ist ein<br />

Beitrag zur Verkehrssicherheit, da <strong>der</strong> überbreite Pflug von<br />

den Verkehrsteilnehmern früher gesehen wird.<br />

Paul und Engelbert Spindelberger, ebenfalls von <strong>der</strong><br />

Straßenmeisterei Waidhofen/Ybbs, erhielten einen Anerkennungspreis<br />

für die Entwicklung einer Anbauvorrichtung<br />

für Lkw, damit man Kehrmaschinen, die für Unimog- Trägerfahrzeuge<br />

konzipiert sind, auch mit Lkw verwenden kann.<br />

Dies bringt Kostenersparnis für den Dienstgeber, <strong>der</strong> sich<br />

den Ankauf von Lkw-Kehrmaschinen erspart. Die Preise<br />

wurden vom Präsidenten des <strong>Ö</strong>GB, Fritz Verzetnitsch, überreicht.<br />

Die G<strong>Ö</strong>D und die Bundessektion <strong>Ö</strong>ffentlicher Baudienst<br />

gratulieren den Kollegen zu dieser Auszeichnung.<br />

Nach unzähligen Beschwerden unterbreitet die<br />

Straßenmeisterei einen einfachen Vorschlag.<br />

Herr L. räumt vor <strong>der</strong> Fahrt zur Ar<strong>bei</strong>t den Gehsteig vor<br />

seinem Haus. Eine halbe Stunde später ist er fertig und will<br />

gerade gehen, als <strong>der</strong> Schneepflug kommt. Wie oft war die<br />

ganze Ar<strong>bei</strong>t umsonst, denn <strong>der</strong> Schnee, <strong>der</strong> vorher mühevoll<br />

auf die Straße geschippt wurde, liegt wie<strong>der</strong> auf dem Gehsteig.<br />

Der Zorn richtet sich gegen die Straßenmeisterei. Herr<br />

L. wurde aufgeklärt: Die halbe Breite des Gehsteiges befreien<br />

und Schnee am Gehsteigrand lagern bedeutet weniger Ar<strong>bei</strong>t,<br />

kein Schneepflug räumt den Schnee zurück, und kein<br />

Autofahrer ärgert sich über den Schnee auf <strong>der</strong> Fahrbahn. ◆<br />

47


48 humboldt 21.02.2003 17:32 Uhr Seite 1<br />

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