Zukunft-Sicherung M itder Ö BV durch - bei der GÖD
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01/02 Cover_öbv 24.02.2003 11:27 Uhr Seite 1<br />
Der öffentliche Dienst aktuell März 2003 7 1,09<br />
G<strong>Ö</strong>D<br />
REPORT:<br />
Der öffentliche Dienst<br />
in Europa
01/02 Cover_öbv 24.02.2003 11:27 Uhr Seite 2<br />
Die <strong>Ö</strong><strong>BV</strong>-<br />
<strong>Zukunft</strong>-<strong>Sicherung</strong><br />
M i t d e r <strong>Ö</strong> B V d u r c h ’ s L e b e n !<br />
ServiceTel:<br />
01/401 20-0<br />
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<strong>Zukunft</strong>-<strong>Sicherung</strong> -<br />
Pensionsvorsorge mit Steuervorteil:<br />
unbürokratischund langfristig gesichert.<br />
Die Heimat <strong>der</strong> <strong>Ö</strong><strong>BV</strong> ist<br />
<strong>der</strong> öffentliche Dienst.<br />
„Von Kollege zu Kollege“<br />
kann die <strong>Ö</strong><strong>BV</strong> daher mit<br />
speziellen Produkten für<br />
Beamte und Vertragsbedienstete<br />
in Bund und<br />
Land aufwarten.<br />
Ihre Versicherung
03 edit 24.02.2003 10:34 Uhr Seite 1<br />
Wir alle würden uns besser fühlen, würden wir nicht ständig<br />
mit vermeintlich schlechten Nachrichten konfrontiert“,<br />
flachste kürzlich „profil“-Zyniker Reinhard<br />
Tramontana. Gute Nachrichten sind <strong>der</strong>zeit tatsächlich<br />
schwerer zu finden als die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.<br />
Doch es gibt sie – trotz <strong>der</strong> aktuellen medialen Mobilmache<br />
gegen den öffentlichen Dienst. Nämlich in Person all<br />
jener Journalistinnen und Journalisten, die sich gegen den<br />
Mainstream um Seriosität bemühen, Fakten prüfen, statt sich<br />
unreflektiert an <strong>der</strong> allgemeinen Hetzjagd auf den öffentlichen<br />
Dienst zu beteiligen. „Ohne Aufgabe von Staatsaufgaben“,<br />
stellt etwa Alexan<strong>der</strong> Purger in den „Salzburger<br />
Nachrichten“ fest, seien die Einsparungspotenziale <strong>bei</strong> den<br />
Bundesbeamten „weitgehend ausgeschöpft“, die Gesetzesflut<br />
sei bekannt als „einer <strong>der</strong> kostentreibenden Faktoren in<br />
<strong>der</strong> Verwaltung“. Norbert Stanzel schreibt im „Kurier“ zur<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Aktiv-Bezüge im öffentlichen Dienst: „Wer<br />
will, dass es in <strong>der</strong> Verwaltung, <strong>der</strong> Exekutive, <strong>der</strong> Rechtsprechung,<br />
an den Schulen und Universitäten qualifiziertes<br />
Personal gibt, kann nicht für eine Negativ-Auslese sein.“<br />
<strong>Ö</strong>sterreichs Beamte sind „im internationalen Vergleich tüchtig<br />
und gut ausgebildet“, zollt Dr. Georg Wailand im <strong>der</strong><br />
„Krone“ den öffentlich Bediensteten Lob. „Ärmelschoner<br />
und Schneezulagen sind <strong>der</strong> Stoff, aus dem Vorurteile<br />
gemacht sind“, bringt Eva Linsinger im „Standard“ das Problem<br />
schließlich auf den Punkt. Polemik, Halbwahrheiten<br />
und verkürzte Argumentationen führen uns nicht weiter. Sie<br />
verhärten Fronten und emotionalisieren statt zu informieren,<br />
vermitteln Meinungen statt Wissen. Seriosität ist gefragt. Das<br />
gilt für die Medien ebenso wie für Wissenschaft und Politik.<br />
Die Pensionslüge. „Wenn man von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />
<strong>bei</strong> den Alterspensionen <strong>der</strong> Beamten spricht, dann spricht<br />
man davon, dass nicht nur sozusagen in die ,pensionsrechtlichen’<br />
Verhältnisse eingegriffen wird, son<strong>der</strong>n vielmehr in<br />
E D I T O R I A L<br />
„Polemik, Halbwahrheiten und verkürzte Argumentationen<br />
führen uns nicht weiter. Seriosität ist gefragt.<br />
Das gilt für die Medien ebenso wie für Wissenschaft<br />
und Politik.“<br />
SERIOSITÄT IST AUF DAUER UNSCHLAGBAR<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
das Dienstrecht“, warnt <strong>der</strong> renommierte Finanzwissenschafter<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weigel und verweist damit<br />
seine Wissenschafterkollegen in ihre Schranken. Eine Harmonisierung<br />
von Pensionssystemen bedarf einer komplexen<br />
Zusammenschau sämtlicher Daten und Fakten, muss Spezifika<br />
des öffentlich-rechtlichen Pensionssystems wie die nicht<br />
existente Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage o<strong>der</strong> das Fehlen einer<br />
Abfertigung ebenso berücksichtigen wie höhere Pensions<strong>bei</strong>träge<br />
o<strong>der</strong> die Gestaltung des Lebenseinkommens. Wer<br />
sich vor dreißig Jahren für den Staatsdienst entschied, wurde<br />
wegen seines niedrigen Gehalts von seinen Schul- und Studienkollegen<br />
verlacht. Beamtenpensionen heute als Privileg<br />
zu bezeichnen, zeugt – bestenfalls – von eklatantem Unwissen.<br />
Diese Generation jedoch auch noch zur Kasse zu<br />
bitten, ist unseriös. Auch hier gilt: Nur eine wirklich<br />
ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema wird zu einer<br />
erfolgreichen Reform führen.<br />
Unsere For<strong>der</strong>ungen an die neue Regierung. Die G<strong>Ö</strong>D<br />
for<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> neuen Regierung ein klares Bekenntnis zur<br />
Sozialpartnerschaft, zum Erhalt des eigenständigen Dienstrechts,<br />
zu einem Ausglie<strong>der</strong>ungs- und Privatisierungsstopp,<br />
zu Sicherheit und Schutz für die Bürger, zu einer Absicherung<br />
<strong>der</strong> Pensionen, leistungsbezogener Bezahlung, zur<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Bildung als<br />
Investition in die Menschen. Allem voran aber for<strong>der</strong>n wir<br />
die Grundlage dafür: eine seriöse Politik.<br />
Fritz Neugebauer<br />
3
04/5 Inhalt-OK 21.02.2003 11:54 Uhr Seite 1<br />
TITELGESCHICHTE:<br />
„Das Ende <strong>der</strong> Fahnenstange“...............................10<br />
Pensionen, Krankenstände, Einkommen, Dienstverhältnis<br />
und mehr – in <strong>der</strong> diesjährigen Jagdsaison auf den<br />
öffentlichen Dienst schrecken die Kopfjäger vor nichts<br />
mehr zurück. Die Schrotkörner bestehen unverän<strong>der</strong>t<br />
aus halben Wahrheiten, verdrehten Tatsachen und haarsträubenden<br />
Vergleichen. Die Gewerkschaft<br />
<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst geht in die Offensive.<br />
G<strong>Ö</strong>D fährt klare Linie .............................................14<br />
Die aktuelle Debatte bezüglich Reformen im Bereich<br />
des öffentlichen Dienstes lässt an polemischen und<br />
unrealistischen Aussagen kaum etwas offen. Da werden<br />
Systeme vermischt, Fantasiezahlen in den Raum gestellt<br />
und unrealistische Szenarien entworfen, die in <strong>der</strong><br />
öffentlichen Meinung kritiklos wie<strong>der</strong>gegeben werden.<br />
Pressestimmen .....................................................18<br />
<strong>Ö</strong>sterreichische Printmedien bezogen in <strong>der</strong> zumeist<br />
unsachlich geführten Diskussion über Reformen im<br />
öffentlichen Dienst klar Stellung und zeigten da<strong>bei</strong><br />
Argumentationslücken auf. Ein Redaktionsaugenschein.<br />
I N H A L T<br />
10 34<br />
4 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
24<br />
AKTION<br />
Mitglie<strong>der</strong> werben Mitglie<strong>der</strong>.................................24<br />
Die G<strong>Ö</strong>D-Mitglie<strong>der</strong>aktion geht in eine neue Runde.<br />
Diesmal zu gewinnen: eine Woche in <strong>der</strong> Toskana.<br />
LANDESVERTEIDIGUNG<br />
Militär und Schule .................................................32<br />
Die Verbindung von Schule und Militär am Schulbataillon<br />
<strong>der</strong> Theresianischen Militärakademie ebnet neue<br />
Wege des Berufsbildes eines Soldaten.<br />
STANDPUNKT<br />
Wasser – Element des Lebens ...............................33<br />
Die Menschheit wird Umdenken müssen, will sie auch<br />
noch in den nächsten Generationen in Frieden leben.<br />
REPORT<br />
Der öffentliche Dienst in Europa ............................34<br />
Insgesamt 110 öffentlich Bedienstete werfen sich in<br />
Brüssel für alle erdenklichen Anliegen von Herrn und<br />
Frau <strong>Ö</strong>sterreicher ins Zeug. Die Ständige Vertretung in<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung von<br />
Botschafter Dr. Gregor Woschnagg ist <strong>Ö</strong>sterreichs<br />
größtes internationales Aushängeschild.
04/5 Inhalt-OK 21.02.2003 11:54 Uhr Seite 2<br />
Foto: Amdi Bruckner<br />
Foto: Corbis<br />
EUROPA<br />
Der soziale Dialog in Europa ..................................37<br />
Innerhalb <strong>der</strong> EU entwickelt sich die europäische<br />
Variante <strong>der</strong> österreichischen Sozialpartnerschaft.<br />
PORTRÄT<br />
Die Gipfelstürmerin................................................40<br />
Dr. Brigitte Bierlein, Vizepräsidentin des VfGH setzt<br />
einen Meilenstein in <strong>der</strong> heimischen Justizgeschichte.<br />
ESSAY<br />
Die Amtsökonomie ................................................44<br />
Der Staat kann schnell, oberflächlich und willkürlich<br />
verwaltet werden. Bürokratie aus an<strong>der</strong>er Sicht.<br />
I N H A L T<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
AUS DER REDAKTION<br />
IMPRESSUM „G<strong>Ö</strong>D – Der öffentliche Dienst aktuell“ ist das Mitglie<strong>der</strong>magazin <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />
Dienst und erscheint im 58. Jahrgang. Herausgeber: <strong>Ö</strong>sterreichischer Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />
Dienst, Fritz Neugebauer, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7. Medieninhaber: Verlag des <strong>Ö</strong>sterreichischen<br />
Gewerkschaftsbundes Ges.m.b.H., A-1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156. Chefredakteur: Hermann<br />
Feiner, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54-233, Fax: DW 326. Internet: www.goed.at.<br />
E-Mail: goed@goed.at. Redaktion & Produktion: Dr. Michaela Baumgartner, Mag. Gerald Fleischmann. Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
Text: Mag. Thomas Bankhofer, Hermann Feiner, Bettina Hofmacher, Marion Leodolter, Mag. Elfriede<br />
Schlamberger, Mag. Helmut Mooslechner, Karl Heinz Nachtnebel, Mag. Gerhard Neugebauer, Cordula Puchwein,<br />
Dr. Norbert Schnedl, Hannes Taborsky, Michael Winhofer, Dr. Sabine Zelger. Grafische Leitung & Layout:<br />
Mag. Jana Große. Konzeption, Anzeigen: Mo<strong>der</strong>n Times Media VerlagsgesmbH, A-4111 Walding. Büro Wien:<br />
A-1010 Wien, Himmelpfortgasse 17/2/8, Tel.: 01/513 15 50, Fax: DW 21. Hersteller: Elbemühl-Tusch G. m.<br />
b. H. & Co KG, 7201 Neudörfl, Blickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. DVR-Nr.:<br />
0046655. Die Redaktion behält sich das ausschließliche Recht <strong>der</strong> Vervielfältigung und Vertreibung <strong>der</strong> zum<br />
Abdruck gelangenden Beiträge sowie ihre Verwendung für an<strong>der</strong>e Ausgaben vor. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen die Meinung des Autors dar, die sich nicht mit <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D decken muss.<br />
40<br />
44<br />
Halali! Politiker, teils selbst ernannte Experten und Kommentatoren<br />
eifern <strong>der</strong>zeit um die tiefgreifendsten Vorschläge,<br />
wie man den öffentlichen Dienst an die Grenzen <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />
drängen kann. 25.000 Planstellen weniger,<br />
dann 30.000 und zu guter Letzt sogar 230.000. Vor allem<br />
aber die Beamtenpensionen gerieten unter medialen Dauerbeschuss.<br />
Grund genug für „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“, die Experten des<br />
öffentlichen Dienstes um einen Beitrag zur Versachlichung<br />
zu bitten. Ab Seite 14 finden Sie das Ergebnis: eine nüchterne<br />
Darstellung <strong>der</strong> relevanten Fakten, die so manches<br />
jüngste Expertenurteil ins richtige Licht rücken.<br />
Vors Scheinwerferlicht bat „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“ in seiner März-Ausgabe<br />
jene 110 Bediensteten, die seit geraumer Zeit auf<br />
europäischer Ebene die Interessen <strong>Ö</strong>sterreichs vertreten.<br />
Lesen Sie ab Seite 34 eine Reportage über den Berufsalltag<br />
in <strong>Ö</strong>sterreichs größtem internationalem Aushängeschild, <strong>der</strong><br />
Ständigen Vertretung in <strong>der</strong> EU. Dazu finden Sie auch ein<br />
Interview mit dem Leiter dieser Stelle, Botschafter Dr. Gregor<br />
Woschnagg, <strong>der</strong> zu brandaktuellen Themen <strong>der</strong> Europaund<br />
Innenpolitik Klartext spricht.<br />
Eindeutige Aussagen gibt es auch von Dr. Brigitte Bierlein,<br />
die seit 1. Jänner 2003 Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes<br />
ist und mit ihrer Bestellung zur Höchstrichterin<br />
einen Meilenstein in <strong>der</strong> Justizgeschichte setzt (das Porträt<br />
finden Sie auf Seite 40).<br />
Und wie immer berichten wir auch diesmal wie<strong>der</strong> im Heftinnenteil<br />
über die neuesten Angebote, Tipps und Tricks in<br />
puncto Urlaub, Internet, Freizeit und Recht. Viel Spaß <strong>bei</strong>m<br />
Lesen, wünscht<br />
die Redaktion<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial ...........................................................3<br />
Panorama.........................................................6<br />
Gewerkschaftswelt ...........................................7<br />
Spectrum .........................................................8<br />
Glosse .............................................................9<br />
<strong>BV</strong>A ...............................................................20<br />
Tech-News......................................................21<br />
Rechtsabteilung..............................................26<br />
Heimverein .....................................................28<br />
Zimmerbörse ..................................................31<br />
BS 2 Info ........................................................46<br />
Gewerkschaft aktuell ......................................47<br />
Haben Sie einen NEUEN<br />
ARBEITGEBER o<strong>der</strong> stehen Sie<br />
vor einer PENSIONIERUNG?<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />
01/533 33 40<br />
Evidenz <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D o<strong>der</strong> senden<br />
Sie uns ein E-Mail: goed@goed.at.
06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 1<br />
MEINUNG:<br />
HANDELN STATT JAMMERN<br />
Mit fast erstaunlicher Regelmäßigkeit<br />
findet in breiter o<strong>der</strong> breitgetretener<br />
<strong>Ö</strong>ffentlichkeit die große Hetzjagd auf<br />
den öffentlichen Dienst statt.<br />
Einsparungen, Reformen, Privatisierungen,<br />
Stellenabbau, Pragmatisierungsstopp, Pensionskürzungen<br />
und so weiter sind dann im<br />
Munde aller Medien, Politiker und Besserwisser.<br />
Da<strong>bei</strong> wissen die allerwenigsten, was es<br />
bedeutet, einen funktionierenden öffentlichen<br />
Dienst zu besitzen. Ich denke in diesem Zusammenhang<br />
oft an die Zustände am Ende<br />
<strong>der</strong> seinerzeitigen DDR im Jahre 1989. Das Allerwichtigste<br />
nach dem Zusammenbruch war<br />
die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Infrastruktur: geordnete<br />
Verwaltungen, geordnete Finanzen,<br />
Rechtssicherheit, Neuordnung des Gesundheitswesens<br />
usw. Bei uns scheint man sich in<br />
weiten Kreisen nicht bewusst zu sein, was wir<br />
besitzen. Daher mein Aufruf:<br />
Sagen wir unserer Bevölkerung, was ein<br />
Staat ohne intakte Verwaltung bedeutet. Jede/r<br />
Einzelne von uns ist dazu aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
nicht zu warten, bis irgendjemand eine Äußerung<br />
abgibt, nein, im Gegenteil: Selbst im eigenen<br />
Familienkreis, am Ar<strong>bei</strong>tsplatz, am berühmten<br />
Stammtisch die berufliche Situation<br />
zu schil<strong>der</strong>n und/o<strong>der</strong> in Leserbriefen seine<br />
eigenen Erfahrungen und die für die Allgemeinheit<br />
wichtige Tätigkeit vorzustellen. Viele<br />
geben sich schon halb resignierend <strong>der</strong> Hetze<br />
gegen uns hin – das ist fatal und stärkt unsere<br />
Gegner. Wehren wir uns gemeinsam gegen<br />
diese undifferenzierte Hetze gegen den öffentlichen<br />
Dienst!<br />
Zeigen wir auf, was ein öffentlicher Dienst<br />
bedeutet und was wir für die Allgemeinheit<br />
leisten. Beklagen wir nicht den kleinen Lichtschein<br />
unter dem Scheffel, son<strong>der</strong>n holen wir<br />
das Licht heraus und stellen es auf den Hocker,<br />
damit es je<strong>der</strong> sieht!<br />
Es ist Zeit zu handeln statt unsere Lage zu<br />
bejammern! Ihr Mag. Helmut Mooslechner<br />
Haben Sie Ihren Namen o<strong>der</strong> Ihre<br />
Adresse geän<strong>der</strong>t?<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />
01/533 33 40<br />
Evidenz <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D o<strong>der</strong> senden Sie<br />
uns ein E-Mail: goed@goed.at.<br />
P A N O R A M A<br />
6 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
SONNE, WIND, MEER UND DIE HOHE SCHULE DER KUNST<br />
Der Maler Karl Mo<strong>der</strong>er veranstaltet jeden Sommer Malreisen und<br />
-kurse in Santorin, Kroatien und Indien. Lernen auf beson<strong>der</strong>e Art.<br />
Nicht nur die Technik, auch <strong>der</strong> Weitblick macht den<br />
Maler aus. So veranstaltet <strong>der</strong> 1950 in Frohnleiten geborene<br />
und an <strong>der</strong> Wiener Kunstschule studierte Maler<br />
Karl Mo<strong>der</strong>er Malreisen nach Santorin und Indien<br />
sowie ganz beson<strong>der</strong>s begehrte Malkurse in Kroatien<br />
<strong>bei</strong>m Segeln. Mit Pinsel und Palette können auf einem<br />
klassischen Motorsegler zwischen dalmatinischen<br />
Inseln die Techniken Aquarell, Acryl und <strong>Ö</strong>l erlernt<br />
werden. Neben <strong>der</strong> hohen Schule <strong>der</strong> Kunst bieten diese<br />
Reisen natürlich auch Erholung, Sonne und jede<br />
Menge Spaß. Kosten: 7 749,– für Gewerkschaftsmitglie<strong>der</strong>,<br />
7 780,– für Nichtmitglie<strong>der</strong>. Anmeldung in <strong>der</strong><br />
Bildungsabteilung <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>der</strong> Eisenbahner,<br />
Margaretenstraße 166, 1050 Wien, Harald Günter,<br />
Tel.: 01/54 64 12 10 o<strong>der</strong> 880/234 02 10.<br />
ZUKUNFTSMODELL BETRIEBSRAT<br />
Widowitsch, Füre<strong>der</strong>, Gstöttner-Hofer,<br />
Wall-Strasser (Hg.); <strong>Ö</strong>GB-Verlag, 2003.<br />
Der Neoliberalismus hat das Wirtschaftsleben verän<strong>der</strong>t.<br />
Firmen organisieren sich neu, das Management<br />
gibt das Tempo vor, und die betriebliche Interessenvertretung<br />
sieht sich mit neuen Bedingungen<br />
konfrontiert. Wie schafft <strong>der</strong> Betriebsrat den Spagat<br />
zwischen Kooperation und Konflikt, zwischen ar<strong>bei</strong>tsrechtlichen<br />
Normen und betrieblichen Sachzwängen?<br />
In „<strong>Zukunft</strong>smodell Betriebsrat“ werden<br />
Leser zu Zeugen des Reformdrucks, dem Gewerkschaften<br />
ausgesetzt sind.
06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 2<br />
GEWERKSCHAFTSWELT<br />
Top-News international<br />
EUROPA<br />
P A N O R A M A<br />
EU – Welt. Ausgerechnet. Die neue Streikstatistik über das Jahrzehnt 1990<br />
bis 2000 weist <strong>Ö</strong>sterreich im internationalen Vergleich als wenig klassenkämpferisch<br />
aus. Mit vier Streiktagen je 1000 Beschäftigten pro Jahr liegt <strong>Ö</strong>sterreich<br />
vor Japan mit zwei an vorletzter Stelle. Drittletzter ist Deutschland mit 14 Tagen,<br />
während das EU-Mittel <strong>bei</strong> 65 liegt. Die größten Revoluzzer sind in Spanien<br />
daheim. Dort gibt es 324 Streiktage pro 1000 Beschäftigten, gefolgt von<br />
Griechenland mit 268 und Dänemark mit 184 Tagen.<br />
Frankreich. Protestiert. Mit mehr als 100 Demonstrationen machten die<br />
französischen Gewerkschaften im Februar ihrem Ärger Luft: Ziel des Ärgers<br />
tausen<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer war die geplante Reform <strong>der</strong> Altersrenten <strong>durch</strong> die<br />
Regierung Jean-Pierre Raffarins. Neben Paris fanden auch in Marseille, Lyon<br />
und Straßburg Großkundgebungen statt, wo Bahnar<strong>bei</strong>ter, Beamte, Angestellte<br />
und Rentner zu hun<strong>der</strong>ttausenden zusammengekommen waren.<br />
EU – Brüssel. Geeinigt. Im Februar hat sich die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe „Soziales<br />
Europa“ im EU-Konvent darauf geeinigt, dass das Ziel <strong>der</strong> Vollbeschäftigung in<br />
<strong>der</strong> geplanten europäischen Verfassung festgeschrieben werden soll. Damit einher<br />
gehen auch die in letzter Zeit stark gestiegenen Erwartungen, dass im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Vertragsrevision die Bedeutung <strong>der</strong> Sozialpartnerschaft auf EU-Ebene<br />
gestärkt und die Gewerkschaften wie in <strong>Ö</strong>sterreich mit Kollektivvertragsfähigkeit<br />
ausgestattet werden sollen.<br />
INTERNATIONAL<br />
Kolumbien I. Verübt. Es geht weiter: Gewerkschafter im südamerikanischen<br />
Kolumbien leben nach wie vor brandgefährlich, was zuletzt Guillermo Rivera<br />
Plata, Chef <strong>der</strong> Gewerkschaft für Landar<strong>bei</strong>ter, erfahren musste. Letztes<br />
Jahr wurde ihm aufgrund mehrfacher Todesandrohungen Spezialschutz zugeteilt,<br />
ehe dieser nun im Jänner 2003 von <strong>der</strong> Regierung wie<strong>der</strong> aufgehoben wurde.<br />
Plata hat sich zur Zeit im Untergrund verschanzt, ein Anschlag wurde bereits<br />
– erfolglos – verübt.<br />
Kolumbien II. Bedroht. Das ist noch nicht alles. Am 23. Jänner hob die kolumbianische<br />
Bundesregierung ein Abkommen auf, das sie erst im Vorjahr mit<br />
<strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst bezüglich Gehalt und Dienstrecht abgeschlossen<br />
hatte. Nachdem die Beamten öffentlich ihren Unmut darüber<br />
kundtaten, wurde die Polizei von <strong>der</strong> Regierung nun angewiesen, auf protestierende<br />
Staatsbedienstete zu schießen; also gegebenenfalls auch auf sich selbst.<br />
El Salvador. Veröffentlicht. Ein neuer Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes<br />
ICFTU, dem auch <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>GB angehört, hat dem lateinamerikanischen<br />
Kleinstaat El Salvador ein verheerendes Zeugnis in puncto Ar<strong>bei</strong>tnehmerrechte<br />
ausgestellt. Für den gesamten Exporthandel gibt es kein Ar<strong>bei</strong>tsgesetz,<br />
80.000 Ar<strong>bei</strong>tnehmer in diesem Bereich werken ohne Rechte, für<br />
lächerlichen Lohn und unter gesundheitlich bedenklichen Bedingungen.<br />
G<strong>Ö</strong>D-URLAUBSANGEBOTE<br />
Aktuelle Angebote (Restplätze,<br />
Last-Minute-Angebote) finden Sie<br />
im Internet unter www.rcw.at.<br />
SCHICK DURCHS 20.<br />
JAHRHUNDERT<br />
Einen Modebummel <strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Art kann man ab 19.<br />
März in <strong>der</strong> Hermesvilla genießen.<br />
Nichts hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />
so stark gewandelt wie die Mode.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Damenmode<br />
entwickelte sich <strong>durch</strong> die zunehmende<br />
Berufstätigkeit<br />
und Emanzipation <strong>der</strong> Frau<br />
rasant und führte zu bedeutenden<br />
Innovationen in<br />
<strong>der</strong> Bekleidungsindustrie. Die<br />
Ausstellung „chic – Damenmode<br />
des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts“ zeigt mit 320<br />
Exponaten die modischen Trends mit<br />
ihren typischen Formen, Schnitten und<br />
Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Ein kleines <strong>durch</strong>laufendes Kapitel widmet<br />
sich dem „Kleinen Schwarzen“, mit<br />
dem Coco Chanel eine elegante Kleidform<br />
schuf, die aus <strong>der</strong> Damenmode<br />
nicht mehr wegzudenken ist.<br />
Um die Trends zeitlich<br />
zuordnen zu können, ergänzen<br />
wichtige Ereignisse aus<br />
Politik, Wirtschaft, Technik<br />
und Kultur die Ausstellung. So<br />
spiegelt die Mode den Zeitgeist<br />
des jeweiligen Jahrzehnts<br />
wi<strong>der</strong>.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003 7
06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 3<br />
Foto: Corbis<br />
Foto: News/Zach-Kiesling<br />
S TANDORT<br />
Die Attraktivität<br />
eines Wirtschaftsstandorts<br />
werde im hohen<br />
Maß vom Bildungssystem,<br />
von <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
und von<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsqualität bestimmt,<br />
sagte jüngst Abgeordneter<br />
und Boss des Budgetausschusses<br />
im Parlament, Dr.<br />
Günther Stummvoll. Wie in <strong>der</strong><br />
Privatwirtschaft seien auch im<br />
öffentlichen Dienst die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
das wichtigste Kapital.<br />
„Umso schmerzlicher ist es daher<br />
zu sehen, dass die Beamten<br />
immer wie<strong>der</strong> als klassische<br />
Prügelknaben herhalten<br />
müssen“, so Stummvoll und<br />
verurteilte damit die diesjährige<br />
Beamtenhatz.<br />
L ANZE<br />
Dass in Zeiten<br />
<strong>der</strong> Beamtenjagdsaison<br />
ausgerechnet<br />
er eine Lanze<br />
für den öffentlichen<br />
Dienst<br />
bricht, verwun<strong>der</strong>t,<br />
ist aber wahr: FP-<br />
Generalsekretär Mag. Karl<br />
Schweitzer bezeichnete den<br />
auf Basis <strong>der</strong> Verhandlungen<br />
2002 jüngst zustande gekommenen<br />
Gehaltszuwachs von<br />
2,1 Prozent o<strong>der</strong> mindestens<br />
30 Euro für die Staatsdiener<br />
als „sozial gerecht“ und bestätigte<br />
damit den Erfolg <strong>der</strong><br />
Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />
Dienst.<br />
8<br />
Z ITAT DES M ONATS<br />
Dr. Brigitte Bierlein, seit 2003 neue Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes,<br />
exklusiv gegenüber „G<strong>Ö</strong>D-aktuell“<br />
zur diesjährigen von Politikern und Kommentatoren<br />
beson<strong>der</strong>s scharf geführten Beamtenhatz:<br />
Neue Sanktionen gegen <strong>Ö</strong>sterreich.<br />
S P E C T R U M<br />
„Es ist leicht, immer nur auf dem Beamten<br />
herumzuhacken. Wenn man sich aber die<br />
ausländischen Verwaltungen ansieht, dann<br />
liegt <strong>Ö</strong>sterreich im Spitzenfeld. Diese Position<br />
sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“<br />
E NTE À L’ ORANGE – D IE Z EITUNGSENTE DES M ONATS<br />
Die EU überlegt Sanktionen gegen <strong>Ö</strong>sterreich, wegen<br />
Regierungsbeteiligung einer beamtenfeindlichen Partei.<br />
Nur: Alle Parteien sind hierzulande davon betroffen.<br />
Nach den verstärkt geäußerten „Beamte raus!“-<br />
Rufen war <strong>der</strong> Gipfel <strong>der</strong> beamtenfeindlichen Parolen<br />
zuletzt die Plakatierung mit dem Slogan „Stopp <strong>der</strong><br />
Überbeamtung“. Die österreichische Politik for<strong>der</strong>t<br />
nun außerdem, dass keine Beamten mehr neu aufgenommen<br />
werden, denn „wir haben schon zu viele“.<br />
Nicht zuletzt würden die Beamten den <strong>Ö</strong>sterreichern<br />
die Ar<strong>bei</strong>tsplätze wegnehmen, so <strong>der</strong> einstimmige Ton<br />
<strong>der</strong> Kommentatoren. Anstatt „das Geld den Beamten<br />
hineinzustopfen“, sollte man es lieber für die <strong>Ö</strong>sterreicher<br />
verwenden, etwa für mehr öffentliche Sicherheit,<br />
mehr Bildung, mehr Gesundheit o<strong>der</strong> einfach für eine<br />
schnellere Verwaltung. Die jüngste For<strong>der</strong>ung: Beamte<br />
müssen in Hinkunft ein weißes Kreuz als Aufnäher<br />
tragen. GF<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Foto: Andi Bruckner<br />
Foto: News/Zach-Kiesling<br />
Foto: BMLV/HBF<br />
T ERROR?<br />
Der öffentliche Dienst in <strong>Ö</strong>sterreich<br />
rüstet für einen Irak-<br />
Krieg. Freilich nicht militärisch,<br />
aber die Alarmbereitschaft aufgrund<br />
möglicher Terroranschläge<br />
ist hoch: Eine Million Dosen<br />
an Impfstoffen lagert in den<br />
Zentrallagern des Bundesheeres,<br />
zwei Millionen befinden<br />
sich in <strong>der</strong> Herstellung. Die<br />
Spezialeinheiten <strong>der</strong> Exekutive<br />
haben Dauerschicht im Bewachen<br />
von beson<strong>der</strong>en ausländischen<br />
Politikern und Gebäuden;<br />
Bedrohungsszenarien<br />
wurden entwickelt, <strong>durch</strong>gespielt<br />
und Alarmpläne erstellt,<br />
Bundesheer, Innenministerium<br />
und Gesundheitsbehörden<br />
sind für einen Tag X vorbereitet.<br />
T REFFEND<br />
Wendelin Wiedeking,<br />
Chef<br />
des traditionsreichenAutoherstellers<br />
Porsche,<br />
machte vor<br />
kurzem deutlich,<br />
dass im sozialstaatlichen<br />
Zusammenhang unternehmerisches<br />
Denken<br />
allein wohl nicht alles ist:<br />
„Wenn nur Gewinne alle offenen<br />
Fragen beantworten,<br />
dann müssten wir alle im<br />
Drogengeschäft sein.“
06-9 Panorama-OK 21.02.2003 13:05 Uhr Seite 4<br />
Von Hermann Feiner<br />
Statistisch gesehen, trinkt je<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>sterreicher <strong>durch</strong>schnittlich<br />
80 Liter Bier im Jahr“, rechnete uns Karl Farkas<br />
<strong>der</strong>einst vor. Die Antwort Ernst Waldbrunns folgte auf<br />
den Fuß: „Ich frage mich, wer mein Bier trinkt.“ So ähnlich<br />
fühlt sich ein einigermaßen Informierter <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchsicht<br />
eines Gehaltsvergleiches zwischen dem/<strong>der</strong> Sekretär/in einer<br />
Führungskraft im öffentlichen Dienst und in <strong>der</strong> Industrie im<br />
Personaljahrbuch 2002 des Bundesministeriums für öffentliche<br />
Leistungen. Im offiziellen statistischen Kompendium<br />
unseres Dienstgebers wird für diesen Ar<strong>bei</strong>tsplatz im Bundesdienst<br />
ein monatliches Einkommen von bis zu 2780 Euro ausgewiesen,<br />
und damit wird die Vorstandssekretärin<br />
mit ihrem höchstmöglichen<br />
Monatseinkommen von<br />
1800 Euro locker übertroffen. Nicht<br />
schlecht, könnte man meinen, würde<br />
sich die statistische Realität mit <strong>der</strong><br />
Gehaltswirklichkeit treffen. Ein Blick<br />
in das G<strong>Ö</strong>D-Jahrbuch 2002 hätte einiges<br />
aufgeklärt. Der mit Statistiken<br />
nicht Vertraute ist zu Recht irritiert.<br />
Zur Erklärung: Statistiken sind nie<br />
falsch, es kommt lediglich darauf an,<br />
welche rechnerischen Parameter zugrunde<br />
gelegt werden, und die müssen<br />
mit <strong>der</strong> Wirklichkeit nicht ident sein.<br />
Waren Sie nicht auch schon tief beeindruckt, wenn Mitdiskutanten<br />
Statistiken zur Untermauerung ihrer eigenen Meinung<br />
nur so aus dem Ärmel schüttelten? So geht es auch Politikern<br />
und Medien, wenn ihnen scheinbar Wissende mit Zahlen unterlegte<br />
Argumente gegen den öffentlichen Dienst hinstreuen.<br />
Dann werden Personaleinsparungspläne von 25 Prozent o<strong>der</strong><br />
absolute Zahlen von 30.000 bis gar 150.000 öffentlich angeregt.<br />
Und wenn es gegen Mitar<strong>bei</strong>ter im öffentlichen Bereich geht,<br />
begibt sich selbst <strong>der</strong> Chefredakteur <strong>der</strong> „Presse“ vom Olymp<br />
einer führenden unabhängigen Tageszeitung in die Nie<strong>der</strong>un-<br />
G L O S S E<br />
PRODUZIERTE REALITÄTEN<br />
UND DIE WIRKLICHKEIT<br />
Zur Zeit wird mit falschen Tatsachen eine Kampagne gefahren, die nicht nur den öffentlichen<br />
Dienst an sich, son<strong>der</strong>n seine notwendigen Leistungen bedrohlich gefährdet.<br />
„Wer seine Kin<strong>der</strong> top ausgebildet<br />
sehen, sicher zu je<strong>der</strong> Zeit<br />
sein, medizinisch bestmöglich<br />
versorgt und rasch zu seinem<br />
Recht kommen will, aber<br />
gleichzeitig Personalreduktion<br />
im öffentlichen Dienst<br />
verlangt, handelt schizophren.“<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
gen des medialen Boulevards und wühlt vergnüglich im Sumpf<br />
von Halbwahrheiten.<br />
<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst in <strong>Ö</strong>sterreich heißt gleicher und leistbarer<br />
Zugang zu Bildung, Sicherheit, Recht und Gesundheit auf<br />
höchster Effizienzstufe. Und das haben wir erreicht, wie uns<br />
wie<strong>der</strong>kehrend <strong>bei</strong>spielsweise die OECD, das Weltwirtschaftsforum<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Speyerer Qualitätswettbewerb bescheinigen.<br />
Wer seine Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Pflichtschule bis zur Universität<br />
top ausgebildet sehen will, sicher zu je<strong>der</strong> Tages- und<br />
Nachtzeit an nahezu jedem Ort unterwegs sein will, medizinisch<br />
speziell in stationären Einrichtungen<br />
bestmöglich versorgt werden<br />
will und rasch zu seinem Recht <strong>bei</strong><br />
Gerichten und Verwaltungsbehörden<br />
kommen möchte, aber gleichzeitig<br />
eine weitere massive Personalreduktion<br />
im öffentlichen Dienst verlangt,<br />
handelt schizophren. Diese Dienstleistungen<br />
sind äußerst personalintensiv,<br />
ihre Qualität lebt vom ausschließlichen<br />
Engagement jedes einzelnen Bediensteten.<br />
Die Ausbildungszeiten, um<br />
letztlich diese Qualität zu erbringen,<br />
sind lang. <strong>Ö</strong>sterreich steht an einem<br />
Scheideweg: Gibt es ein weiteres Herunterfahren<br />
des Personalstandes im öffentlichen Dienst,<br />
dann wird zwangsläufig eine schrittweise Reduktion in Menge<br />
und Qualität öffentlicher Leistungen in Kauf genommen werden<br />
müssen. Die Auswirkungen werden ähnlich wie in<br />
Großbritannien, den Nie<strong>der</strong>landen o<strong>der</strong> Schweden erst in einigen<br />
Jahren sichtbar sein. O<strong>der</strong> entscheiden wir uns – wofür<br />
die G<strong>Ö</strong>D steht – für eine Qualitätssicherung <strong>durch</strong> Aufgabenreform,<br />
ausreichendes Personal und Sachmittel und permanente<br />
Weiterbildung <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter. An dieser Entscheidungsnotwendigkeit<br />
kann sich kein Verantwortungsträger<br />
vor<strong>bei</strong>schwindeln. ◆<br />
9
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 1<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
SCHLUSS MIT DER SCHMUTZKAMPAGNE:<br />
„DAS ENDE DER FAHNEN S<br />
Seitenblicke. Pensionen,<br />
Krankenstände, Einkommen,<br />
Dienstverhältnis und<br />
mehr – in <strong>der</strong> diesjährigen<br />
Jagdsaison auf den öffentlichen<br />
Dienst schrecken<br />
die Kopfjäger vor nichts<br />
mehr zurück. Die Gewerkschaft<br />
<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst<br />
geht in die Offensive. V ON<br />
M AG. GERALD F LEISCHMANN<br />
10<br />
Halali – <strong>Ö</strong>sterreichs Politiker<br />
und Kommentatoren versammeln<br />
sich auch heuer<br />
wie<strong>der</strong> zur jährlich traditionellen<br />
Medienjagd auf den<br />
öffentlichen Dienst und<br />
übertreffen sich diesmal selbst. Begnügte<br />
man sich bislang damit, sich<br />
auf ein Thema zu konzentrieren und<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
zu respektieren, so schießt man sich<br />
dieses Jahr auf so ziemlich alle Themen<br />
ein, die den öffentlichen Dienst<br />
betreffen, und kratzt mitunter an <strong>der</strong><br />
österreichischen Bundesverfassung.<br />
Die Jagdstrategie selbst hat sich allerdings<br />
nicht verän<strong>der</strong>t. Die Schrotkörner<br />
bestehen auch heuer aus verdreh-<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
ten Fakten, halben Tatsachen und<br />
haarsträubenden Vergleichen zwischen<br />
Beamten und ASVG-Versicherten,<br />
die eher dem Reich <strong>der</strong> Fabel<br />
als <strong>der</strong> realpolitischen Praxis zuzuordnen<br />
sind.<br />
Fiktiv, haltlos und skurril<br />
Die Printmedien waren voll von<br />
teils gerade noch nachvollziehbaren<br />
bis hin zu völlig skurrilen Argumenten,<br />
Phrasen und Schlagworten. Da<br />
war etwa die Rede vom öffentlichen<br />
Dienst als einer „mähbaren Wiese“,<br />
ganz im Sinne altbekannter Rasenmähermethoden.<br />
Es ging aber auch so<br />
weit, dass man die öffentlich Bediensteten<br />
mit „Krebszellen“ verglich o<strong>der</strong>
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 2<br />
STANGE“<br />
den Staatsapparat – für manche die<br />
Top-Aussage unter den skurrilen – als<br />
„anarchistisch strukturiert“ bezeichnete.<br />
Dieser Vorwurf <strong>der</strong> Gesetzlosigkeit<br />
ist vor allem insofern bizarr, als<br />
dem öffentlichen Dienst – ebenfalls<br />
dieser Tage zu lesen – zumeist eine<br />
„Überwucherung von Gesetzen“ zu<br />
Lasten gelegt wird. In Leserbriefen<br />
wie<strong>der</strong>um fanden sich die schon altbekannten<br />
Phrasen wie „Privilegienstadl“<br />
o<strong>der</strong> „Das können sich nur<br />
pragmatisierte Beamte leisten“, bestätigt<br />
<strong>durch</strong> „Ich kenne einige Fälle“<br />
und dem abschließenden Postulat:<br />
„So schaut’s aus!“ (Lesen Sie dazu<br />
von den Highlights im nebenstehenden<br />
Kasten.)<br />
Historie einer Kampagne<br />
Begonnen hatte es bereits im<br />
Vorfeld <strong>der</strong> Nationalratswahl, als<br />
Dr. Alfred Gusenbauer, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> SP<strong>Ö</strong>, vorrechnete,<br />
dass 25 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />
öffentlichen Verwaltung eingespart<br />
werden könnten. G<strong>Ö</strong>D-<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> Fritz Neugebauer<br />
hatte schon damals darauf reagiert:<br />
„Das würde bedeuten, dass<br />
wir im Bereich <strong>der</strong> Exekutive die<br />
gesamte Sicherheitswache aus<br />
dem Raum Wien einsparen müssten.“<br />
Kaum war die Bundeswahl<br />
geschlagen, ging es mit <strong>der</strong> munteren<br />
Zahlenspielerei weiter.<br />
Allem voran die Idee, 30.000<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Foto: Buenos Dias<br />
Highlights einer<br />
Kampagne<br />
Top-Flops. Die zwei Kategorien<br />
unpassen<strong>der</strong>, unsachlicher<br />
Aussagen einer Kampagne.<br />
> Haltlos. „Die Bedrängnis ist so groß,<br />
dass <strong>der</strong> kurzfristige Profit im Mittelpunkt<br />
steht, die Kurzfristigkeit diktiert<br />
den Handlungsbedarf“, sagte <strong>der</strong> Unternehmensberater<br />
Manfred Reichl. Der<br />
Experte stellte aber seinem Berufsstand<br />
kein gutes Zeugnis aus. Die überwiegende<br />
Beratungspraxis <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
für den öffentlichen Bereich sei<br />
„falsch“ gelaufen. Man habe „Beamte<br />
gezählt“, was lediglich ein „Umlegen <strong>der</strong><br />
Beratung aus dem privatwirtschaftlichen<br />
Bereich“ gewesen sei und nicht tief<br />
genug an den Strukturen gerührt habe.<br />
Viel zu kurzfristig also?<br />
Beson<strong>der</strong>s markant: Das Föhrenberger<br />
Forum <strong>der</strong> Führungseliten verlangte<br />
jüngst, 50 Prozent aller Staatsdiener einzusparen;<br />
also 230.000 Kündigungen.<br />
Neben <strong>der</strong> Frage, wie hoch die Ar<strong>bei</strong>tslosenzahlungen<br />
für so viele Menschen<br />
sind, blieb auch die Frage offen, wie<br />
Bildung, Sicherheit, Gesundheit und<br />
Rechtsstaat <strong>bei</strong> einem solchen Schritt<br />
noch existieren sollen.<br />
Haltlos war auch die Umfrage eines<br />
Magazins, ob man in die Pensionen <strong>der</strong><br />
Beamten eingreifen solle. Ergebnis: Ja,<br />
zu 88 Prozent. Vergessen hatte man zu<br />
fragen, ob künftig das Parken vor Einfahrten<br />
straffrei sein o<strong>der</strong> die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
auf <strong>der</strong> Autobahn<br />
auf 240 Stundenkilometer ausgedehnt<br />
werden soll.<br />
> Kurios. Dann gibt es da noch die Kategorie<br />
<strong>der</strong> regelrecht unappetitlichen Einwände.<br />
Da hieß es etwa, die öffentlichen<br />
Institutionen seien „wie Krebszellen“,<br />
o<strong>der</strong> – für manche die Top-Aussage unter<br />
den kuriosen: „Die öffentliche Hand ist<br />
anarchistisch.“ Dieser Vorwurf <strong>der</strong><br />
Gesetzlosigkeit kommt nämlich unmittelbar<br />
nach <strong>der</strong> Klage, dass <strong>der</strong> öffentliche<br />
Dienst „mit zu vielen Gesetzen überwuchert“<br />
sei. In Leserbriefen sind letztlich<br />
bekannte Phrasen zu lesen wie jene<br />
vom „Privilegienstadl“ o<strong>der</strong> „Das können<br />
sich nur pragmatisierte Beamte leisten“,<br />
bestätigt <strong>durch</strong> „Ich kenne einige Fälle“<br />
und dem Postulat: „So schaut’s aus!“<br />
11
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 3<br />
Foto: Buenos Dias<br />
Dienstposten im öffentlichen Dienst<br />
wegzurationalisieren, wurde in den<br />
Medien lanciert. Die „Salzburger<br />
Nachrichten“ schrieben dazu: „Wo<br />
und wie? Alles offen. ... Die Schaffung<br />
jener Voraussetzungen, die einen<br />
Abbau erst ermöglichen, wie die Neuverteilung<br />
von Aufgaben, haben die<br />
Sondierer blitzschnell in einen Konvent<br />
entsorgt.“<br />
Das absolute Highlight<br />
Den Vogel aber schoss letztlich <strong>der</strong><br />
so genannte Föhrenberger Kreis <strong>der</strong><br />
Führungskräfte ab, eine Gruppe von<br />
Unternehmensberatern und Industriellen,<br />
dessen Beitrag zur Diskussion<br />
so lautete: 50 Prozent weniger<br />
Staatsdiener. Sprich: 230.000 Kündigungen.<br />
Neben <strong>der</strong> Frage, wie hoch<br />
die Ar<strong>bei</strong>tslosenzahlungen für so viele<br />
Menschen wären, ließ <strong>der</strong> elitäre<br />
Kreis noch eine an<strong>der</strong>e offen: Wie<br />
nämlich Sicherheit, Gesundheit, Bildung,<br />
Verwaltung und Rechtsstaat<br />
nach einem solchen Stellenabbau<br />
12<br />
„Ein Abbau von 30.000<br />
Posten als fixe Größe,<br />
ohne zu sagen, welche<br />
Leistungen wegfallen,<br />
ist nicht vorstellbar.“<br />
Fritz Neugebauer<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
Stellenabbau und Pensionen. Mit den jüngsten Vorstößen,<br />
30.000 Dienstposten einzusparen sowie in bestehende<br />
Pensionen einzugreifen, erreichte die Debatte über Reformen<br />
ihren unsachlichen Höhepunkt<br />
noch existieren sollen.<br />
Zum Thema Postenabbau war<br />
erneut Fritz Neugebauer zur Stelle,<br />
<strong>der</strong> darauf hinwies, dass in den vergangenen<br />
<strong>bei</strong>den Jahren bereits 13.000<br />
Dienstposten eingespart wurden. Der<br />
G<strong>Ö</strong>D-Chef sah damit die Debatte<br />
über Personalkürzungen „am Ende<br />
<strong>der</strong> Fahnenstange“ angekommen.<br />
Neugebauer gegenüber den Medien:<br />
„Es kann nicht <strong>der</strong> öffentliche Dienst<br />
allein Träger des Konsolidierungskurses<br />
sein. ... Ein Abbau von 30.000<br />
Posten als fixe Größe, ohne zu sagen,<br />
welche Leistungen wegfallen, ist nicht<br />
vorstellbar.“<br />
Beamtenpension im Visier<br />
Der Stellenabbau allein war den<br />
Experten diesmal aber zu wenig. So<br />
ging man gleich dazu über, die so<br />
genannten Privilegien aufzugreifen.<br />
Hier<strong>bei</strong> trat erneut Alfred Gusenbauer<br />
auf den Plan und schlug vor, Beamtenpensionen<br />
mit einem Solidar<strong>bei</strong>trag<br />
zu belegen. Da<strong>bei</strong> entging ihm,<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
dass ein solcher Solidar<strong>bei</strong>trag in<br />
Form eines Pensionsversicherungs<strong>bei</strong>trages<br />
bereits existiert. Noch dazu hatte<br />
gerade Gusenbauer vor <strong>der</strong> Nationalratswahl<br />
exklusiv gegenüber<br />
„G<strong>Ö</strong>D-aktuell“ gemeint: „Wir wollen<br />
den Menschen Erfahrungen ersparen,<br />
wie sie <strong>der</strong>zeit zehntausende Pensionisten<br />
machen, <strong>der</strong>en Pensionen<br />
gekürzt werden.“<br />
Dass <strong>der</strong> Politiker in seiner For<strong>der</strong>ung<br />
nach einem Eingreifen in bestehende<br />
Pensionen von Dr. Bernd Marin<br />
unterstützt wurde, ist zumindest in<br />
einer Hinsicht erstaunlich: Marin gilt<br />
als Pensionsexperte. Dieser verschwieg<br />
in seinem Debatten<strong>bei</strong>trag<br />
nämlich gleich Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage,<br />
Dienstgeber<strong>bei</strong>trag und Lebenseinkommen<br />
auf einmal. (Lesen Sie<br />
dazu den Beitrag über Pensionen ab<br />
Seite 14 von G<strong>Ö</strong>D-Dienstrechtsreferent<br />
Dr. Norbert Schnedl.)<br />
Konfrontiert mit einem Sammelsurium<br />
von Vorurteilen, halben Wahrheiten<br />
und verdrehten Tatsachen von
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 4<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weigel<br />
„FUNDAMENTAL<br />
UNTERSCHIEDLICH“<br />
Pension und Dienstrecht.<br />
Der renommierte Finanzwissenschafter<br />
Wolfgang<br />
Weigel stellte die zahlreichen<br />
Expertenurteile zum Thema<br />
Beamtenpensionen ins<br />
richtige Licht.<br />
Die Reform <strong>der</strong> Beamtenpensionen<br />
mittels Angleichung <strong>der</strong>selben an das<br />
Pensionssystem des ASVG mag zwar<br />
ein erklärtes politisches Ziel sein und<br />
findet sogar die Befürwortung bekannter<br />
Sozialwissenschafter. Aber die reibungslose<br />
Umsetzung hat einen Haken:<br />
das Beamtendienstrecht.<br />
Um es gleich einmal vorweg zu sagen:<br />
Nicht die finanzmathematischen o<strong>der</strong><br />
technischen Fragen von Umlageverfahren,<br />
Versicherungs- und Versorgungsprinzip<br />
sind es, die hier zur Diskussion<br />
stehen: Das sind zwar für die Aufbringung<br />
<strong>der</strong> „Ruhegenüsse“ <strong>der</strong> Beamten<br />
wichtige Gesichtspunkte, aber sie<br />
än<strong>der</strong>n nichts daran, dass das Prinzip<br />
dieser Ruhegenüsse ein von <strong>der</strong> ASVG-<br />
Pension (und vergleichbaren Systemen)<br />
fundamental unterschiedliches<br />
ist:<br />
Staatsdiener auf Lebenszeit<br />
Mit ihrer Definitivstellung werden<br />
Beamte zu Staatsdienern auf Lebenszeit.<br />
Das heißt, dass sie zwar<br />
mit einem bestimmten Lebensalter<br />
aus dem aktiven Dienst ausscheiden,<br />
aber bestimmte Verhaltenskodices<br />
des Dienstrechts wie die<br />
Amtsverschwiegenheit etc. bleiben<br />
für sie verbindlich, sie könnten <strong>bei</strong><br />
Bedarf kurzfristig sogar wie<strong>der</strong> reaktiviert<br />
werden! Dafür beziehen<br />
sie dann eben ein lebenslanges<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
Einkommen vom Staat, das in <strong>der</strong><br />
Form des „Ruhegenusses“ lediglich<br />
kleiner ausfällt als <strong>der</strong> Aktivbezug.<br />
„Wenn man also von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />
<strong>bei</strong> den Alterspensionen<br />
<strong>der</strong> Beamten spricht, dann<br />
spricht man davon, dass nicht nur<br />
sozusagen in die ,pensionsrechtlichen‘<br />
Verhältnisse eingegriffen<br />
wird, son<strong>der</strong>n vielmehr in das<br />
Dienstrecht.“<br />
Direkter Eingriff ins Dienstrecht<br />
Ein ASVG-Pensionist dagegen scheidet<br />
aus dem Unternehmen einfach<br />
aus, für das er tätig war, und geht in<br />
die Obhut einer völlig davon getrennten<br />
Institution, einer Pensionsversicherungsanstalt,<br />
über.<br />
Wenn man also von <strong>der</strong> Systemumstellung<br />
<strong>bei</strong> den Alterspensionen<br />
<strong>der</strong> Beamten spricht, dann spricht<br />
man davon, dass nicht nur sozusagen<br />
in die „pensionsrechtlichen“<br />
Verhältnisse eingegriffen wird, son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr in das Dienstrecht.<br />
Nachdem die Ernennung zum Beamten<br />
mittels Bescheid erfolgt, hieße<br />
das eine rückwirkende Verän<strong>der</strong>ung<br />
im Inhalt des Bescheides. Einen <strong>der</strong>artigen<br />
Schritt kann sich wohl nicht<br />
einmal eine sehr selbstbewusste<br />
Politikergarde leisten ...<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
zumeist selbst ernannten Experten,<br />
fand <strong>der</strong> öffentliche Dienst zuletzt<br />
Unterstützung in Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />
Weigel, Finanzwissenschafter<br />
und bekannt für hartnäckige akademische<br />
Treue zu Fakten und Zahlen. Der<br />
Experte wies bereits wie<strong>der</strong>holt seine<br />
Kollegen in <strong>der</strong> Tageszeitung „Die<br />
Presse“ in die wissenschaftlichen<br />
Schranken: Mit einem Eingriff in die<br />
pensionsrechtlichen Verhältnisse eines<br />
Beamten würde man gleichermaßen in<br />
dessen dienstrechtliches Verhältnis<br />
eingreifen. (Lesen Sie dazu den Kasten<br />
auf dieser Seite.)<br />
Gehalt: Positive Entwicklung<br />
Positive Schlagzeilen während<br />
einer laufenden Jagdsaison auf den<br />
öffentlichen Dienst sind an sich<br />
schwer zu finden, doch es gibt sie: Sie<br />
betreffen die Gehaltserhöhung für<br />
das Jahr 2003. Die im November vergangenen<br />
Jahres zwischen Gewerkschaft<br />
<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst und Bundesregierung<br />
ausverhandelte Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Gehälter im öffentlichen<br />
Dienst wurde am 24. Jänner im Parlament<br />
beschlossen. Damit steigen<br />
rückwirkend mit 1. Jänner 2003 die<br />
Gehälter um 2,1 Prozent, mindestens<br />
aber um 30 Euro. ◆<br />
13<br />
Foto: Andi Bruckner
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 5<br />
Eine konstruktive, lösungsorientierte<br />
Debatte über notwendige<br />
Reformen ist zur Zeit<br />
schwer möglich. Dennoch hat<br />
die Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher<br />
Dienst zu den verschiedenen<br />
Themen klare Positionen, die <strong>durch</strong> Daten<br />
und Fakten untermauert sind.<br />
Vorab muss allerdings allen Kritikern<br />
ins Stammbuch geschrieben werden:<br />
Die hervorragenden Leistungen des öffentlichen<br />
Dienstes in <strong>Ö</strong>sterreich sind<br />
national wie international anerkannt<br />
und tragen sehr wesentlich zur <strong>Sicherung</strong><br />
<strong>der</strong> Rechtsstaatlichkeit <strong>bei</strong>. Dies<br />
ist ein wesentliches Kriterium für international<br />
agierende Konzerne, als Betriebsstandort<br />
<strong>Ö</strong>sterreich zu wählen.<br />
14<br />
Orientierung. Die <strong>der</strong>zeitige<br />
Debatte bezüglich Reformen im<br />
Bereich des öffentlichen Dienstes<br />
lässt an polemischen und unrealistischen<br />
Aussagen kaum etwas offen.<br />
Da werden Systeme vermischt,<br />
Fantasiezahlen in den Raum gestellt<br />
und unrealistische Szenarien<br />
entworfen, die in <strong>der</strong> veröffentlichten<br />
Meinung meist kritiklos<br />
wie<strong>der</strong>gegeben werden. V ON D R .<br />
N ORBERT S CHNEDL<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
G<strong>Ö</strong>D FÄHRT KLARE LINIE!<br />
Foto: Buenos Dais<br />
Alle Bürgerinnen und Bürger können<br />
sich auf einen objektiven, den Gesetzen<br />
<strong>der</strong> Republik <strong>Ö</strong>sterreich verpflichteten<br />
Normenvollzug verlassen. Für diese<br />
herzeigbaren Leistungsstandards sind<br />
bestens ausgebildete und hoch motivierte<br />
öffentlich Bedienstete verantwortlich.<br />
Damit diese Leistungen weiterhin<br />
auf so hohem Niveau erbracht<br />
werden können, sind selbstverständlich<br />
spezielle Rahmenbedingungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Wie schaut das im Ausland aus?<br />
In praktisch allen Mitgliedsstaaten<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union unterliegen<br />
die Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen<br />
Dienst beson<strong>der</strong>en Rechts-<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Dr. Norbert Schnedl.<br />
Der Autor ist Dienstrechtsreferent<br />
<strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D und Experte<br />
für Verwaltungsentwicklung<br />
vorschriften. Teils in <strong>der</strong> Verfassung,<br />
teils in an<strong>der</strong>en Rechtsvorschriften geregelt,<br />
wird auf die Funktion <strong>der</strong> Verwaltung,<br />
nämlich den objektiven Normenvollzug,<br />
Bezug genommen. Das<br />
Ausüben dieser beson<strong>der</strong>en Funktion<br />
im unmittelbaren Naheverhältnis zur<br />
Politik erfor<strong>der</strong>t für die Bediensteten<br />
beson<strong>der</strong>e Schutzbestimmungen. Da<strong>bei</strong><br />
ist es wichtig, dass <strong>bei</strong> wechselnden
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 6<br />
<strong>Ö</strong>ffentlich-rechtliches<br />
Pensionssystem<br />
politischen Entscheidungsträgern die<br />
Verwaltung für Kontinuität des Staatshandelns<br />
sorgen kann. Diese Rahmenbedingungen<br />
werden <strong>durch</strong> ein öffentlich-rechtliches<br />
Dienstverhältnis (funktionell<br />
am Gebot <strong>der</strong> Rechtsstaatlichkeit<br />
orientiert) sowie ein vertragliches<br />
Dienstverhältnis samt beson<strong>der</strong>em<br />
Kündigungsschutz gewährleistet.<br />
Diese Grundpfeiler einer funktionierenden<br />
Rechtsstaatlichkeit sind<br />
aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang<br />
wird an die Verantwortung<br />
und Schutzfunktion, die ein das Gemeinwohl<br />
realisieren<strong>der</strong> öffentlicher<br />
Dienstgeber gegenüber seinen Bediensteten<br />
wahrzunehmen hat, nachdrücklich<br />
erinnert.<br />
Absicherung des Pensionsstandards<br />
Ein wesentlicher Bereich, den <strong>der</strong><br />
Dienstgeber in seiner Verantwortung<br />
gegenüber seinen Bediensteten wahrzunehmen<br />
hat, ist die Absicherung des<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
aufgebaut nach dem Alimentationsprinzip, ähnlich dem Versicherungsprinzip organisiert<br />
Pensions<strong>bei</strong>träge fließen direkt ins Budget<br />
Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstnehmer: Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstnehmer:<br />
12,55 % bzw. 11,05 % 10,25 %<br />
Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstgeber: Pensions<strong>bei</strong>träge Dienstgeber:<br />
0 % 12,55 %<br />
Pensionssicherungs<strong>bei</strong>trag <strong>der</strong> Beamtenpensionisten: Pensionssicherungs<strong>bei</strong>trag <strong>der</strong> ASVG-Pensionisten:<br />
2,3 % (Stand 2002) 0 %<br />
keine Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage; Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage;<br />
Beitrags-, aber auch Leistungshöhe unbeschränkt Beitrags-, aber auch Leistungshöhe beschränkt<br />
bis Ende 2002 keine Durchrechnung Durchrechnung <strong>der</strong> besten 15 Jahre<br />
ab 1. 1. 2003 Durchrechnung; 15 bzw. 18 Jahre ab 2020<br />
im Vollausbau ab 2020<br />
15 bzw. 18 <strong>der</strong> besten Jahre<br />
es gebührt keine Abfertigung es gebührt eine Abfertigung<br />
Pensionsantrittsalter <strong>der</strong> Frauen: Pensionsantrittsalter <strong>der</strong> Frauen:<br />
61,5 Jahre 56,5 Jahre<br />
Pensionsstandards für alle öffentlich<br />
Bediensteten. Dafür ist es erfor<strong>der</strong>lich,<br />
dass<br />
> Pensionskassenlösungen für alle öffentlich<br />
Bediensteten geschaffen<br />
werden,<br />
> die Dienstgeber<strong>bei</strong>träge in die Pensionskassen<br />
ein Niveau erreichen,<br />
mit dem <strong>der</strong> Kaufkrafterhalt im Alter<br />
gewährleistet ist (das bedeutet,<br />
die <strong>der</strong>zeitigen Dienstgeber<strong>bei</strong>träge<br />
für Vertragsbedienstete in <strong>der</strong> Höhe<br />
von 0,75 Prozent des Bruttoentgelts<br />
sind deutlich anzuheben – Messlatte<br />
80 Prozent Letztbezug),<br />
> allfällige Dienstnehmer<strong>bei</strong>träge<br />
steuerlich begünstigt werden (geltendes<br />
Modell <strong>der</strong> Bezugsumwandlung<br />
gem. § 3 EStG).<br />
Tragende Säule <strong>der</strong> Alterssicherung<br />
sollen weiterhin das Umlageverfahren<br />
und die staatliche Finanzierungsgarantie<br />
direkt aus dem Budget sein. Allenfalls<br />
notwendige Reformen dürfen nicht<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
ASVG-Pensionssystem<br />
kurzfristig erfolgen, son<strong>der</strong>n müssen<br />
entsprechend dem Vertrauensgrundsatz<br />
unter Bedachtnahme auf die Altersstrukturen<br />
und unterschiedlichen<br />
Auswirkungen einzelner Pensionsrechte<br />
langfristig angesetzt werden.<br />
Eine Harmonisierung von Pensionssystemen<br />
bedarf einer genauen Analyse<br />
<strong>der</strong> Daten und Fakten. Festgestellt werden<br />
muss, dass das öffentlich-rechtliche<br />
Pensionssystem mit dem ASVG-Pensionssystem<br />
nicht vergleichbar ist:<br />
Alleine die nicht existente Höchst<strong>bei</strong>tragsgrundlage<br />
im öffentlich-rechtlichen<br />
Pensionssystem führt <strong>bei</strong> Spitzenkräften<br />
dazu, dass sie, <strong>bei</strong> gleichem Einkommen,<br />
den nahezu dreifachen (!!!)<br />
Pensions<strong>bei</strong>trag zahlen als z. B. ein Filialleiter<br />
einer mittleren Bank im privaten<br />
Bereich. Gut möglich, dass <strong>der</strong><br />
Bankmanager in unserem Beispiel<br />
<strong>durch</strong> eine Firmenpensionszusage dennoch<br />
die gleich hohe Pension erhält.<br />
Grundlage für eine Angleichung <strong>der</strong><br />
15
10-16 titelgeschichte-OK 24.02.2003 10:46 Uhr Seite 7<br />
Pensionssysteme muss die Betrachtung<br />
<strong>der</strong> Gesamtlebensverdienstsumme<br />
sein. Bei gleicher<br />
Lebensverdienstsumme<br />
ist das Verhältnis Aktiv- zu Ruhebezug<br />
in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />
etwa 3:1, während dieses Verhältnis<br />
im öffentlichen Dienst<br />
etwa 2:1 ist. Das bedeutet, dass<br />
<strong>der</strong> Aktivbezug im privaten<br />
Bereich deutlich höher ist.<br />
Ausgehend davon, dass die<br />
Gesamtlebensverdienstsumme<br />
nicht geschmälert werden darf,<br />
müssen Einkommensbestandteile<br />
aus <strong>der</strong> Pension in den Aktivbezug<br />
verschoben werden,<br />
was natürlich in <strong>der</strong> Umstellungsphase<br />
(die zweifellos<br />
mehrere Legislaturperioden<br />
dauern würde) zu Mehrausgaben führen<br />
muss.<br />
Lebenseinkommen keine Rolle?<br />
Ein viel wichtigeres Element <strong>der</strong> öffentlich-rechtlichen<br />
Pension wird in <strong>der</strong><br />
Debatte (bewusst) völlig außer Acht<br />
gelassen. Diese Pensionen haben den<br />
Charakter einer Firmenpension. Viele<br />
Kolleginnen und Kollegen haben deshalb<br />
äußerst niedrige Anfangsbezüge in<br />
Kauf genommen, weil <strong>bei</strong>m Einstellungsgespräch<br />
die Zusage unter Hinweis<br />
auf das (damals) geltende Recht<br />
gemacht wurde, eine entsprechend bessere<br />
Pension zu erhalten. Selbst <strong>der</strong> als<br />
kritisch bekannte Sozialrechtler Univ.-<br />
Prof. Dr. Wolfgang Mazal wird im „profil“<br />
vom 13. Jänner 2003 zitiert: „Die<br />
Leute mussten sich in den sechziger und<br />
siebziger Jahren auslachen lassen wegen<br />
ihrer Minigehälter. Jetzt zu sagen:<br />
‚Seid solidarisch und zahlt‘, das ist zynisch.“<br />
Kein Mensch würde z. B. in <strong>der</strong><br />
Privatwirtschaft daran denken, vertraglich<br />
fixierte Pensionszusagen nicht einzuhalten.<br />
Was passiert mit den Aufgaben?<br />
Abenteuerlich sind die Aussagen bezüglich<br />
<strong>der</strong> Einsparungspotenziale.<br />
Während SP<strong>Ö</strong>-Obmann Dr. Alfred Gusenbauer<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung gar Einspa-<br />
16<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
„Die Leute mussten sich in<br />
den sechziger und siebziger<br />
Jahren auslachen lassen für<br />
ihre Minigehälter. Jetzt zu<br />
sagen: ‚Seid solidarisch und<br />
zahlt‘, das ist zynisch.“<br />
Dr. Wolfgang Mazal<br />
rungsmöglichkeiten von 25 Prozent sah,<br />
gab Bundesminister Dr. Martin Bartenstein<br />
alle Gebietskörperschaften betreffend<br />
ein Einsparungspotenzial von<br />
30.000 öffentlich Bediensteten bekannt.<br />
Wünschenswert wäre, dass die Politik<br />
zu solchen Zahlen auch gleich die Aufgaben<br />
nennen würde, die dann nicht<br />
mehr von <strong>der</strong> Verwaltung erbracht werden<br />
müssen. Und schön wäre es, wenn<br />
dazu auch gleich gesagt würde, dass damit<br />
Leistungen, die bisher von <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand zur Verfügung gestellt<br />
wurden, privat – von jedem/je<strong>der</strong> Einzelnen<br />
– finanziert werden müssen.<br />
Außerdem sollten diejenigen, die solche<br />
Aussagen tätigen, auch gleich dazusagen,<br />
was mit den Menschen, die dann<br />
nicht mehr gebraucht werden, passieren<br />
soll? Fritz Neugebauer hat klargestellt,<br />
dass bezüglich Einsparungen das „Ende<br />
<strong>der</strong> Fahnenstange erreicht“ sei. Weitere<br />
Einschnitte sind, ohne dass die ausgezeichnete<br />
Funktionalität <strong>der</strong> Verwaltung<br />
gefährdet wird, nicht möglich.<br />
Auch mit Ausglie<strong>der</strong>ungen sind solche<br />
Einsparungswünsche <strong>der</strong> Politik<br />
nicht realisierbar. Ausglie<strong>der</strong>ungen in<br />
dieser Größenordnung würden einerseits<br />
die Budgetsteuerung stark beeinträchtigen<br />
und an<strong>der</strong>erseits keineswegs<br />
zu Einsparungen führen, da ja die Personen<br />
weiterhin bezahlt werden müssen<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
und ausgeglie<strong>der</strong>te Unternehmungen<br />
<strong>der</strong> Gewinnorientierung<br />
unterliegen (im Gegensatz<br />
zum öffentlichen Dienst,<br />
<strong>der</strong> das Gemeinwohl zum Ziel<br />
hat). Dies kann sicher nicht im<br />
Interesse <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürger liegen. Schon alleine<br />
Vernunftgründe gebieten<br />
es, alle bisherigen Ausglie<strong>der</strong>ungen<br />
und Privatisierungen<br />
endlich einer genauen<br />
Evaluierung zu unterziehen.<br />
Ausglie<strong>der</strong>ungen können nur<br />
dann gerechtfertigt sein, wenn<br />
sie zu einer besseren Leistung<br />
für die Bevölkerung führen.<br />
Auch <strong>der</strong> Rechnungshof hat<br />
seit 1992 immer wie<strong>der</strong> erkannt,<br />
dass Ausglie<strong>der</strong>ungen<br />
keinen Wert an sich darstellen, son<strong>der</strong>n<br />
oft zur Budgetkosmetik o<strong>der</strong> gar zur<br />
Budgetbelastung verkommen.<br />
Ausglie<strong>der</strong>ungen, die einer Evaluierung<br />
nach den Gesichtspunkten <strong>der</strong><br />
„optimalen Leistungserbringung für die<br />
Bürger“, von „akzeptablen Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />
für die Leistungserbringer“<br />
und „budgetären Notwendigkeiten“<br />
nicht standhalten, sind in den öffentlichen<br />
Dienst rückzuführen. Da<strong>bei</strong><br />
muss die Prüfung von Ausglie<strong>der</strong>ungsgesetzen<br />
nach Qualitätsmängeln in <strong>der</strong><br />
Absicherung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer Priorität<br />
haben.<br />
Einbindung <strong>der</strong> Betroffenen<br />
Selbstverständlich steht die G<strong>Ö</strong>D<br />
für notwendige und sinnvolle Reformen<br />
zur Verfügung. Unabdingbar ist<br />
<strong>bei</strong> solchen Vorhaben die Einbindung<br />
<strong>der</strong> Betroffenen bereits in <strong>der</strong> Planungsphase.<br />
Ein Dienstgeber, <strong>der</strong> die<br />
Expertise seiner eigenen Bediensteten<br />
nicht nutzt, verschleu<strong>der</strong>t Ressourcen<br />
und Geld aller Steuerzahler.<br />
Außerdem sollte mittlerweile zum<br />
Standardrepertoire aller Dienstgebervertreter<br />
gehören, dass Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und Reformen nur dann erfolgreich<br />
sein können, wenn sie von den<br />
Bediensteten für sinnvoll erachtet<br />
und auch getragen werden. ◆
17 vav 21.02.2003 13:44 Uhr Seite 1<br />
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18/19 Pressespiegel-OK 21.02.2003 13:53 Uhr Seite 1<br />
IM BLICKPUNKT<br />
18<br />
P R E S S E S P I E G E L<br />
<strong>Ö</strong>sterreichische Medien zum jüngsten Reformeifer<br />
heimischer Politik und dem Sparziel Nummer eins: öffentlicher Dienst.<br />
In Ruhe<br />
Mehr als 1300 Dienstposten sind seit<br />
Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre in <strong>der</strong> oberösterreichischen<br />
Landesverwaltung eingespart<br />
worden. Mit dem Erfolg, dass<br />
<strong>der</strong> Anteil des Personalaufwandes am<br />
ordentlichen Haushalt des Landes von<br />
Jahr zu Jahr zurückgeht – zuletzt von<br />
14,2 Prozent im Vorjahr auf 13,35 Prozent<br />
im Budget 2003.<br />
Das alles ist in Oberösterreich in Ruhe<br />
abgelaufen; im Gegensatz zum Bund,<br />
wo das Thema regelmäßig für Aufregung<br />
unter den Bediensteten sorgt.<br />
Der Grund, warum Personal- und Einsparungsdebatten<br />
auf Bundesebene<br />
regelmäßig von Kriegsgeschrei begleitet<br />
werden, während in Oberösterreich<br />
Ruhe herrscht, liegt nicht etwa daran,<br />
dass die oberösterreichischen Landesbediensteten<br />
von harmoniesüchtigen<br />
Schwächlingen vertreten werden,<br />
son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> unterschiedlichen Vorgangsweise<br />
<strong>der</strong> Dienstgeber.<br />
Auf Bundesebene heißt es: Zehn-,<br />
zwanzig- o<strong>der</strong> dreißigtausend Stellen<br />
weniger, davon so viel <strong>bei</strong>m Bund und<br />
so viel <strong>bei</strong> den Län<strong>der</strong>n und Gemeinden.<br />
Am Anfang steht die Zahl, die<br />
Maßnahmen werden – wenn überhaupt<br />
– nachgereicht.<br />
In Oberösterreich war das an<strong>der</strong>s: Hier<br />
gab es eine Aufgabenreform, eine Besoldungsreform<br />
und einen Bürokratieabbau<br />
im großen Stil – mit <strong>der</strong> Einsparung<br />
von Dienstposten und Geld als logische<br />
Folge.<br />
Man sieht, es geht auch in Ruhe –<br />
wenn man will!<br />
Juhu, Reform<br />
Seit gut zehn Jahren wurstelt die Bundespolitik<br />
an <strong>der</strong> so genannten Bundesstaatsreform<br />
herum. Bis zu sieben Milliarden<br />
Euro könnte <strong>der</strong> Staat <strong>durch</strong> so<br />
eine Reform sparen. Doch lange kreisten<br />
die politischen Berge, um ein Mäuschen<br />
auf die Welt zu bringen. Aber juhu, jetzt<br />
ist die Sache vorangekommen.<br />
Bund und Bundeslän<strong>der</strong> haben mehr als<br />
30 Kompetenzen abgegeben. Nun müssen<br />
sich nicht mehr Wiener Behörden<br />
und Landesstellen um bestimmte Angelegenheiten<br />
(zum Beispiel des Strahlenschutzes,<br />
<strong>der</strong> Bundes-Berichtspflicht<br />
o<strong>der</strong> des Tuberkulosegesetzes) kümmern.<br />
Das müssen nun die Städte tun. Die bekommen<br />
von Bund und Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
für die zusätzliche Ar<strong>bei</strong>t keinen zusätzlichen<br />
Cent. Das nennt sich dann Reform.<br />
Für die Bürger von Linz, Wels und Steyr<br />
wird diese so genannte Reform ab 1. Februar<br />
beson<strong>der</strong>s spürbar – das Ausstellen<br />
von Reisepässen und das Entgegennehmen<br />
von Fundsachen sind dann nicht<br />
mehr Angelegenheiten <strong>der</strong> Bundespolizei,<br />
son<strong>der</strong>n Magistratssache. Eines<br />
bleibt aber gleich: <strong>der</strong> teure Preis für Reisepässe<br />
(69 Euro) und Personalausweis<br />
(56 Euro).<br />
Wo, wie, wann?<br />
Die <strong>Ö</strong>VP prescht vor. Sie hat wohl den<br />
harschen Vorwurf von Rechnungshofprä-<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
sident Franz Fiedler über die „Mut- und<br />
Willenlosigkeit <strong>der</strong> politischen Klasse“<br />
im Ohr. O<strong>der</strong> den Vorwurf, das einmal geschaffte<br />
Nulldefizit fast ausschließlich<br />
mit <strong>der</strong> höchsten Steuerquote erreicht zu<br />
haben. Ohne wirklichen Ausgabenabbau.<br />
Der Abbau soll nun also kommen,<br />
30.000 Beamte sollen gehen. Wo und<br />
wie? Alles offen.<br />
Wo, wie, wann ist auch kein Thema in<br />
den Sondierungsgesprächen. Die Schaffung<br />
jener Voraussetzungen, die einen<br />
Abbau erst ermöglichen, wie die Neuverteilung<br />
von Aufgaben, haben die Sondierer<br />
blitzschnell in einen „Konvent“ entsorgt.<br />
Mit <strong>der</strong> Begleitmusik <strong>der</strong> SP<strong>Ö</strong>, einen Abbau<br />
in dieser Größenordnung nicht mittragen<br />
zu wollen. Und <strong>der</strong> Begleitmusik<br />
<strong>der</strong> Beamtengewerkschaft, dass ein<br />
Abbau vor Ende <strong>der</strong> Konventstätigkeit<br />
„nicht diskutierbar“ ist. Ebenso wenig<br />
diskutierbar wie Pensionen o<strong>der</strong> Krankentage.<br />
Alles nicht vergleichbar aufgrund<br />
unterschiedlicher Dienstrechte,<br />
stärkerer Beanspruchung von Beamten<br />
<strong>durch</strong> „Freilufttätigkeiten“...<br />
Der übliche Reflex? Durchaus. Wie die<br />
Kaltstellung heißer Themen in Ar<strong>bei</strong>tsgruppen.<br />
O<strong>der</strong> in einem Konvent.<br />
Mogelpackung<br />
Drei von vier <strong>Ö</strong>sterreichern gehen vor<br />
dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter<br />
in die Rente. Im Vorjahr stieg das<br />
<strong>durch</strong>schnittliche Antrittsalter lediglich<br />
von 57,7 Jahren auf 58 Jahre. Und das,<br />
obwohl Schwarz-Blau ab Oktober 2000<br />
das Frühpensionsalter schrittweise um<br />
eineinhalb Jahre angehoben hat, für
18/19 Pressespiegel-OK 21.02.2003 13:53 Uhr Seite 2<br />
Frauen auf 56,5 Jahre und Männer auf<br />
61,5 Jahre ...<br />
Auf <strong>der</strong> Regierungsbank wird Wasser gepredigt<br />
und Wein getrunken. „Verwaltungsrefom“<br />
steht auf <strong>der</strong> Packung<br />
drauf, drinnen ist eine lupenreine Frühpensionierungswelle.<br />
Post, Telekom und<br />
<strong>Ö</strong>BB werden gezwungen, ihre Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
mit 50 in Pension zu schicken. Weitere<br />
30.000 Beamte müssen weg, sagt nun<br />
die <strong>Ö</strong>VP. Und das Land wartet weiter gespannt<br />
auf eine richtige Pensionsreform.<br />
Die Scheinheiligen<br />
Die nackte Zahl hat Charme und Überzeugungskraft:<br />
Eine Milliarde Einsparungen,<br />
und das schon 2006, sind nach<br />
Plänen ... <strong>bei</strong> den Pensionen zu holen.<br />
Das Wie ist dazu angetan, die handelnden<br />
Personen in die Reihen <strong>der</strong> großen<br />
Reformer aufzunehmen: Bereits 2004<br />
wollen sie mit <strong>der</strong> Anhebung des Frühpensionsalters<br />
beginnen, ab 2009 soll<br />
Das Humboldt Fernlehr Institut<br />
bietet seit über 38 Jahren<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>te Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
– mehr als<br />
140 Lehrgänge – für Erwachsene, die<br />
ihre berufliche <strong>Zukunft</strong> eigenverantwortlich<br />
planen und gestalten wollen.<br />
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Kursteilnehmer im Fernunterricht unsere<br />
pädagogische Betreuung in<br />
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Chance, berufliche sowie private Qualifikation<br />
und Kompetenz zu erwerben,<br />
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am und mit dem PC. Erstmalig<br />
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(kurz HFL) die Möglichkeit, direkt<br />
mit Ihrem Trainer über Internet zu<br />
P R E S S E S P I E G E L<br />
mit dem frühen Lenz auf Grund von genügend<br />
Versicherungsjahren dann endgültig<br />
Schluss sein.<br />
Doch so sehr das Schlachten <strong>der</strong> heiligen<br />
Kuh Frühpension beeindruckt, Kanzler<br />
Schüssels Plänen haftet auch Scheinheiligkeit<br />
an. Denn wer, wenn nicht er,<br />
hat sich erst kürzlich <strong>der</strong> beliebten Entsorgung<br />
unliebsam gewordener Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
<strong>durch</strong> <strong>der</strong>en Frühpensionierung<br />
bedient? Wer, wenn nicht er, hat rund<br />
1000 Beamte des Bundes ab 55 Jahren<br />
in den Vorruhestand geschickt? Also<br />
zehn Jahre vor Erreichen des so erstrebenswerten<br />
Pensionsantrittsalters 65?<br />
Zugegeben, <strong>der</strong> Kanzler befindet sich in<br />
bester Gesellschaft. Nicht nur von Parteikollegen<br />
und Wirtschaftskammer-Boss<br />
Christoph Leitl, <strong>der</strong> wie Schüssel längeres<br />
Ar<strong>bei</strong>ten for<strong>der</strong>t, seine eigenen Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
aber ebenso mittels lukrativer<br />
Vorruhestandsmodelle zum vorzeitigen<br />
Dienstschluss animiert. Auch zahlreiche<br />
Unternehmen, allen voran <strong>Ö</strong>BB, Telekom<br />
Austria und Post, betreiben Frühpensionierungen<br />
großen Stils. Und trimmen<br />
sich schlank, indem sie dem Pensions-<br />
WEITERBILDUNG EIN LEBEN LANG!<br />
kommunizieren – <strong>bei</strong> folgenden Kursen:<br />
Web-Master, Web-Designer,<br />
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Datenbank-Administrator, Netzwerk-<br />
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Grafik-Designer am PC, Internet-Allroun<strong>der</strong>,<br />
Visual Basic for<br />
Applications, EDV-fit (Office 2000)<br />
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Computer-Führerschein TM<br />
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in IT-Belangen punkten, son<strong>der</strong>n sich<br />
auch auf die Matura – AHS/HAK/Berufsreifeprüfung<br />
– vorbereiten. O<strong>der</strong><br />
Sie wollen sich in Sprachen, wirtschaftlichen,<br />
technischen o<strong>der</strong> kreativen Bereichen<br />
weiterbilden!<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
system und damit den Steuerzahlern die<br />
untragbar gewordenen Personalkosten<br />
umhängen.<br />
Natürlich weiß je<strong>der</strong>, dass angesichts<br />
steigen<strong>der</strong> Lebenserwartungen mutige<br />
Pensionsreformen notwendig sind. Dass<br />
ein <strong>durch</strong>schnittliches Antrittsalter von<br />
58,7 Jahren <strong>bei</strong> Männern, also selbst<br />
vom Frühpensionsalter 61,5 weit entfernt,<br />
auf Dauer nicht zu halten ist. Und<br />
dass auch Frauen mit <strong>durch</strong>schnittlich<br />
57,3 Jahren viel zu bald in die Rente<br />
wechseln.<br />
Doch wer längeres Ar<strong>bei</strong>ten for<strong>der</strong>t,<br />
muss auch dazusagen, wie dies erreicht<br />
werden soll. Mit welchen Maßnahmen<br />
die Betriebe künftig ältere Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
gerne behalten. Zuerst muss also für<br />
eine Lohnnebenkostensenkung <strong>bei</strong> Älteren<br />
gesorgt werden, für eine Abflachung<br />
<strong>der</strong> Gehaltskurve und für ausreichend<br />
Qualifikation. Ist das alles verwirklicht –<br />
und auch mit jener Doppelzüngigkeit<br />
Schluss, die späteren Pensionsantritt<br />
for<strong>der</strong>t, die eigenen Beschäftigten aber<br />
möglichst bald in Rente schickt –, kann<br />
man Frühpensionen ruhig abschaffen.<br />
Kein Schlagwort, son<strong>der</strong>n Herausfor<strong>der</strong>ung und Verpflichtung für uns alle.<br />
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von ihr betreuten Personen die<br />
Bedeutung rechtzeitiger Gesundheitsvorsorge<br />
und Vorbeugung<br />
bewusst zu machen. Den „Impuls“ dafür<br />
sollte ein möglichst einfacher, aber<br />
effizienter Gesundheits-Check setzen:<br />
So erfolgte im Herbst 1995 <strong>der</strong> Startschuss<br />
für die gleichnamige Aktion, in<br />
<strong>der</strong>en Verlauf an bisher 312 Tagen bereits<br />
über 250 Dienststellen in ganz<br />
<strong>Ö</strong>sterreich besucht wurden.<br />
In den jeweiligen Landesstellen<br />
wird die Anmeldung <strong>durch</strong> die Dienststellen<br />
– meist über die Personalvertreter<br />
– entgegengenommen,<br />
Termine werden koordiniert,<br />
und das Personal wird eingeteilt.<br />
Einige Tage vor dem vereinbarten<br />
Termin erfolgt <strong>der</strong><br />
„Lokalaugenschein“, um die<br />
vorgesehenen Räumlichkeiten<br />
optimal zu nutzen. Zwei<br />
bis drei „Gesundheitsstraßen“<br />
müssen untergebracht<br />
werden, wo binnen<br />
kürzester Zeit die Untersuchungen<br />
<strong>durch</strong>geführt werden,<br />
dazu Wartezonen und<br />
<strong>der</strong> <strong>BV</strong>A-Info-Stand.<br />
Dieser ist auch stets erster<br />
Anlaufpunkt für die Besucher.<br />
Hier erfolgt die Anmeldung<br />
– ob <strong>der</strong> Betreffende nun<br />
Beamter o<strong>der</strong> Vertragsbediensteter<br />
ist, spielt da<strong>bei</strong> keine Rolle.<br />
Routiniert werden dann die Untersuchungen<br />
selbst <strong>durch</strong>geführt: Blutdruck<br />
und Körperfett werden gemessen,<br />
und nur ein Tropfen Blut genügt<br />
zur Ermittlung von Cholesterin-, Blutzucker-<br />
und Harnsäurewerten. Am<br />
20<br />
Ende <strong>der</strong> Untersuchung steht ein ärztliches<br />
Gespräch, in dem auf eventuelle<br />
Risikofaktoren aufmerksam gemacht<br />
wird und so mancher zur weiteren Behandlung<br />
an den Hausarzt verwiesen<br />
wird.<br />
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Mitar<strong>bei</strong>terInnen zur Auskunftsleistung<br />
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liegen bereit, und<br />
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Orten erfahren Sie auf <strong>der</strong> Kundendienstseite <strong>der</strong> <strong>BV</strong>A-<br />
Homepage (www.bva.at) o<strong>der</strong> telefonisch unter 0316/71 72 40<br />
Durchschnittlich nutzten im vergangenen<br />
Jahr 124 Personen pro Tag<br />
das Angebot zur Gesundheitsvorsorge,<br />
seit Beginn <strong>der</strong> Aktion wurden<br />
über 37.000 TeilnehmerInnen gezählt.<br />
Bestärkt <strong>durch</strong> den Erfolg und das Interesse<br />
setzt die <strong>BV</strong>A die Aktion „im-<br />
PULS“ auch heuer fort – für Informationen,<br />
Auskünfte und Terminvereinbarungen<br />
steht die jeweilige Landesstelle<br />
zur Verfügung.<br />
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Das Sozialversicherungsprojekt<br />
„One-Stop-Shop“ hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
umfassende, auf die einzelne Person<br />
abgestimmte Beratung in<br />
allen sozialversicherungsrechtlichen<br />
Fragen zu bieten<br />
und kompetente Hilfestellung<br />
zu geben. Als Vorreiter<br />
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<strong>der</strong> Landesstelle<br />
Graz jeden zweiten Monat in<br />
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allen Interessierten mit Rat<br />
und Hilfe zur Verfügung stehen.<br />
Wie <strong>bei</strong> den bisherigen<br />
„Sprechtagen“ in den Bezirkshauptstädten<br />
besteht<br />
natürlich auch die Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Antragstellung<br />
in den verschiedensten leistungs-<br />
und sozialrechtlichen Angelegenheiten<br />
und <strong>bei</strong> nicht eigener Erledigung<br />
die fristwahrende Weiterleitung<br />
dieser Anträge an die zuständigen Stellen.<br />
Damit ersparen sich die Besucher<br />
zusätzliche Wege und oft aufwendigen<br />
Schriftverkehr. ◆<br />
✂ Serviceteil zum Herausnehmen
20/21 bva/technews-OK 21.02.2003 13:57 Uhr Seite 2<br />
✂<br />
T E C H - N E W S<br />
Foto: Corbis<br />
Eine jüngste Umfrage <strong>der</strong> Statistik<br />
Austria ergab, dass bereits fast je<strong>der</strong><br />
dritte (31 Prozent) Haushalt<br />
in <strong>Ö</strong>sterreich einen Internetzugang<br />
hat. 1,5 Millionen haben einen<br />
Computer daheim, rund eine Million ist<br />
online, ganz zu schweigen von den Ar<strong>bei</strong>tsplätzen.<br />
Diese Entwicklung zeigt<br />
deutlich, dass sich Internet zu einem<br />
sehr beliebten Medium in unserem<br />
Land entwickelt hat. Einziger Wermutstropfen:<br />
Internetsucht heißt eine<br />
negative Nebenerscheinung.<br />
Der Begriff „Internetsucht“ IAD (Internet<br />
Addiction Disor<strong>der</strong>) soll vom<br />
New Yorker Psychiater Ivan Goldberg<br />
– selbst begeisterter Netz-User – eingeführt<br />
worden sein, <strong>der</strong> dies angeblich<br />
nur als Witz gemeint hat. Doch dieser<br />
Witz entwickelte sich bald zu einem<br />
Selbstläufer, und seitdem die „New<br />
York Times“ im Februar 1995 in einem<br />
Artikel über die Gefahr <strong>der</strong> Internetsucht<br />
aufklärte, mehrten sich die Untersuchungen<br />
zu diesem Thema. In den<br />
Folgejahren schrieb Dr. Kimberly<br />
Young (Pittsburgh, USA) mehrere Bücher<br />
über dieses Thema. 1999 befasste<br />
sich eine Gruppe um den Psychologen<br />
Matthias Jerusalem von <strong>der</strong> Berliner<br />
Humboldt-Universität mit diesem Thema.<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> Untersuchungen<br />
befand das Team rund drei Prozent<br />
<strong>der</strong> Untersuchten als süchtig.<br />
Auch in <strong>Ö</strong>sterreich hielt diese neue<br />
Sucht Einzug und gesellte sich zu den<br />
gewohnten wie Alkohol-, Spiel- o<strong>der</strong><br />
Fernsehsucht hinzu. So kann davon<br />
INTERNETSUCHT<br />
Krank. Das Medium Internet hat viel Positives für<br />
Ar<strong>bei</strong>t und Freizeit gebracht. Aber es gibt auch<br />
Schattenseiten. Eine davon heißt Internetsucht!<br />
V ON M ICHAEL W INHOFER<br />
ausgegangen werden, dass mindestens<br />
30.000 <strong>Ö</strong>sterreicher an Online-Sucht<br />
leiden. Da<strong>bei</strong> handelt es sich um Schätzungen.<br />
Die Dunkelziffer ist sicherlich<br />
höher.<br />
So erstellen Sie die Diagnose<br />
Symptome sind leicht erklärbar:<br />
> Betroffene haben ständig Verlangen<br />
nach dem Internet, <strong>der</strong> Computer zieht<br />
sie wie ein Magnet an.<br />
> Die Online-Zeit vergeht wie im Flug,<br />
und <strong>der</strong> Betroffene weiß nicht, wie lange<br />
er online war.<br />
> Ohne Internet kommt es zu Nervosität<br />
und Unruhe.<br />
> Oft vergisst man zu essen und zu trinken.<br />
> Schlafmangel.<br />
> Soziale Kontakte werden vernachlässigt.<br />
> Es kommt zu Problemen im direkten<br />
sozialen Leben (Ar<strong>bei</strong>t, Schule, Partnerschaft<br />
etc.).<br />
> Durch die langen Online-Zeiten<br />
können noch finanzielle Probleme auftreten.<br />
Körperliche Schäden:<br />
> Verspannungen <strong>durch</strong> falsche Sitzhaltungen<br />
können zu Rücken- und Genickschäden<br />
führen.<br />
> Langes Starren auf den Bildschirm<br />
kann auf Dauer dem Sehapparat schaden.<br />
> Kopfschmerzen, Nervenschädigungen<br />
und Schlafstörungen.<br />
> Thrombose.<br />
> Nervenleiden an Daumen und Hand<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
(ständiges Klicken mit Maus etc.).<br />
Online-Süchtige nutzen das Netz<br />
hauptsächlich um zu chatten, spielen<br />
o<strong>der</strong> sich Musik herunterzuladen. Gerade<br />
<strong>bei</strong> labilen Menschen können<br />
Chatrooms zu seelischen Krisen führen,<br />
und Realitätsverlust ist oft die Folge.<br />
Chatten hat auch positive Seiten. Die<br />
richtige Mischung ist eben optimal. So<br />
hat sich das Netz nicht umsonst zur<br />
größten Kommunikations- und Partnerbörse<br />
entwickelt. Auch linken sie<br />
sich oft in Erotikräume ein, in denen sie<br />
von einer Seite zur an<strong>der</strong>en automatisch<br />
geführt werden und sich zu stundenlangem<br />
Surfen verleiten lassen.<br />
Manche Seiten im Web sind ja so klug<br />
aufgebaut und verlinkt, dass sich User<br />
oft nicht davon losreißen können.<br />
Wenn jemand 40 Stunden und mehr in<br />
<strong>der</strong> Woche online ist, ist es bedenklich.<br />
Internet ist nur Mittel zum Zweck<br />
Schuster, bleib <strong>bei</strong> deinem Leisten:<br />
Kommunikationsmittel – wie Internet –<br />
sind Mittel zum Zweck. Einzig und allein<br />
<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> definiert Gutes und<br />
Schlechtes. So sollten wir dieses Medium<br />
für sinnvolle Zwecke einsetzen.<br />
Wissen und Information sollen <strong>der</strong> eigentliche<br />
Bestandteil <strong>der</strong> IT sein. Da<strong>bei</strong><br />
soll Kommunikation ebenso genutzt<br />
werden wie auch Seiten für Freizeit und<br />
Spaß. Nur auf die richtige und effiziente<br />
Dosierung kommt es an. Nutzen wir<br />
die neuen Technologien, dafür sind sie<br />
auch da. „Sehen – urteilen – handeln“<br />
soll die Devise sein. ◆<br />
21
22/23 PK/Card-OK 21.02.2003 14:01 Uhr Seite 1<br />
Nunmehr liegen die ersten erfreulichen<br />
Ziffern über die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Bundespensionskasse<br />
im Jahr 2002 vor. Diese<br />
Ziffern sind <strong>durch</strong>aus zufrieden stellend,<br />
spiegeln sie doch die hohe Akzeptanz<br />
des Unternehmens auch in<br />
schwierigen Zeiten wi<strong>der</strong>. Die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Anwartschaftsberechtigten konnte<br />
– trotz genereller Personaleinsparungsmaßnahmen<br />
des Bundes – um<br />
rund 1000 Personen auf fast 38.000 erhöht<br />
werden. Es konnten drei neue<br />
Pensionskassenverträge mit ausgeglie<strong>der</strong>ten<br />
Unternehmen, eines davon in<br />
einer zweiten Veranlagungs- und Risikogemeinschaft,<br />
abgeschlossen werden<br />
(weitere sieben Unternehmen stehen<br />
vor dem baldigen Abschluss). In<br />
einigen Unternehmen wird die Pensionskassenlösung<br />
auch Mitar<strong>bei</strong>tern,<br />
die nach <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung aus dem<br />
Bundesdienst aufgenommen werden<br />
(also freiwillig), angeboten. Auch die<br />
seit 1. Juli 2002 geltende Neuregelung<br />
des § 89 VBG, wonach die Möglichkeit,<br />
in die neuen Entlohnungsschemata<br />
v u. h zu wechseln, ein zweites<br />
Mal angeboten wird, wird oft in<br />
Anspruch genommen. Diese Personen<br />
werden ebenfalls Anwartschaftsberechtigte<br />
– also künftige Zusatzpensionsbezieher<br />
– <strong>bei</strong> <strong>der</strong> BPK.<br />
Insgesamt beträgt das Veranlagungsvolumen<br />
<strong>der</strong> BPK rund 18,7 Millionen<br />
Euro, mehr als 20 Prozent davon<br />
stammen aus freiwilligen Dienstnehmer<strong>bei</strong>trägen.<br />
Die jährlichen<br />
Gesamt<strong>bei</strong>träge <strong>der</strong> BPK sind mittlerweile<br />
auf zirka sieben Millionen Euro<br />
angewachsen. Aber auch die Leistun-<br />
22<br />
gen (die aufgrund des kurzen Zeitraumes<br />
nur aus Abfindungsbeträgen bestehen)<br />
können sich sehen lassen: Fast<br />
700 Personen haben 2002 etwa 253.000<br />
Euro erhalten.<br />
Gute Nachrichten vom Nationalrat<br />
Auch <strong>der</strong> Gesetzgeber stellt sich mit<br />
positiven Nachrichten ein: Die staatliche<br />
Zuschussprämie für freiwillige<br />
Dienstnehmer<strong>bei</strong>träge zu Pensionskassen,<br />
die von den Kapitalmarktverhältnissen<br />
abhängt und Jahr für Jahr<br />
neu festgelegt wird, wurde zwar geringfügig<br />
für 2003 auf 9,5 Prozent gesenkt,<br />
dafür aber liegt ein Initiativantrag<br />
im Parlament, wonach diese För<strong>der</strong>ung<br />
nicht nur für bestehende und<br />
2003 abgeschlossene Dienstnehmer<strong>bei</strong>tragsvereinbarungen<br />
gelten soll,<br />
son<strong>der</strong>n keine zeitliche Befristung vorsieht.<br />
Damit wird die Wichtigkeit <strong>der</strong><br />
Eigenvorsorge auch im Rahmen von<br />
Pensionskassenverträgen <strong>der</strong> zweiten<br />
Säule anerkannt.<br />
Das wesentlichste Erfolgskriterium<br />
einer Pensionskasse für den einzelnen<br />
Anwartschafts- o<strong>der</strong> Leistungsberech-<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
P K - N E W S<br />
DIE BPK EXPANDIERT WEITER<br />
Neues aus <strong>der</strong> Bundespensionskasse. Durch intelligente Veranlagung blieb die<br />
Bundespensionskasse von den Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt weitgehend<br />
verschont. V ON D IR. RUDOLF B <strong>Ö</strong>HM<br />
Sichere Anlage. Die BPK lässt sich nicht auf<br />
Spekulationen ein, son<strong>der</strong>n veranlagt Kapital<br />
auf konservativer Basis<br />
tigten ist aber immer noch das Veranlagungsergebnis:<br />
Dieses bestimmt die<br />
Höhe <strong>der</strong> Pension, das Ausmaß einer<br />
Valorisierung o<strong>der</strong> – im ungünstigen<br />
Fall – einer Kürzung. Auch hier hat die<br />
Bundespensionskasse die Turbulenzen<br />
des Kapitalmarktes im Vergleich<br />
zu allen an<strong>der</strong>en Pensionskassen relativ<br />
gut überstanden und für das Jahr<br />
2002 eine Performance von fast plus<br />
ein Prozent erwirtschaftet. Sie liegt damit<br />
zwar unter dem Rechnungszins<br />
und auch weit unter den Erwartungen,<br />
aber – voraussichtlich als einzige Pensionskasse<br />
– wenigstens im positiven<br />
Bereich. Nähere Informationen zu diesem<br />
Thema bringen wir in unserer<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Abschied<br />
Zum Abschluss meines heutigen<br />
Berichts möchte ich mich von Ihnen,<br />
liebe Leserinnen und Leser, verabschieden.<br />
Nach dreieinhalbjähriger<br />
nebenberuflicher Tätigkeit für die<br />
Bundespensionskasse werde ich das<br />
Unternehmen mit 31. März 2003 verlassen,<br />
um mich intensiver an<strong>der</strong>en<br />
Tätigkeiten <strong>bei</strong> meinem „Mutterunternehmen“<br />
widmen zu können. Ich<br />
bedanke mich <strong>bei</strong> allen für die Treue<br />
und <strong>bei</strong> denjenigen von Ihnen, mit denen<br />
es persönliche Kontakte gab, für<br />
die kollegiale und freundliche Aufnahme.<br />
Für mich war es eine interessante<br />
Aufgabe, am Aufbau dieses<br />
Unternehmens als Vorstand mitzuwirken.<br />
Ich wünsche Ihnen für die <strong>Zukunft</strong><br />
alles Gute und <strong>der</strong> „Bundespensionskasse“<br />
eine gedeihliche Weiterentwicklung!<br />
◆<br />
✂ Serviceteil zum Herausnehmen
22/23 PK/Card-OK 21.02.2003 14:01 Uhr Seite 2<br />
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Mit gewerkschaftlichen Grüßen,<br />
Hans Gansberger,<br />
Referent für Freizeit, Jugend und Sport<br />
23
24/25 aktion-OK 21.02.2003 14:12 Uhr Seite 1<br />
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G<strong>Ö</strong>D-Evidenz eingelangten Neu<strong>bei</strong>tritte teil. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
24/25 aktion-OK 21.02.2003 14:12 Uhr Seite 2<br />
<strong>Ö</strong>sterreichischer Gewerkschaftsbund • GEWERKSCHAFT <strong>Ö</strong>FFENTLICHER DIENST • 1010 Wien, Teinfaltstraße 7 • Tel.: 01/534 54<br />
Evidenz: Tel.: 01/533 33 40 • E-Mail: goed.evidenz@goed.at • DVR: 0046655<br />
Akadem. Titel m w<br />
Familienname, Vorname<br />
Geboren am Staatsbürgerschaft<br />
Wohnadresse Postleitzahl<br />
Dienststelle<br />
Anschrift <strong>der</strong> Dienststelle<br />
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MITGLIEDS-ANMELDUNG<br />
Ort, Datum Unterschrift des Dienstnehmers<br />
DKZ (Dienststelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />
Beitritt ab<br />
Beamter/in<br />
Vertragsbedienstete(r)<br />
Angestellte(r)<br />
Lehrling<br />
Student/in, Schüler/in<br />
Sonstige<br />
Bundessektion<br />
Werber/in<br />
✂<br />
Lesen Sie bitte die Anmerkung auf <strong>der</strong> Rückseite!
26/27 Rechtsabteilung-OK 21.02.2003 14:15 Uhr Seite 1<br />
R E C H T S A B T E I L U N G<br />
EINE BRISANTE ENTSCHEIDUNG<br />
Urteil. Der Verwaltungsgerichtshof<br />
entschied in<br />
<strong>der</strong> bisher strittigen<br />
Rechtsfrage über Karenzurlaubsgeld<br />
<strong>bei</strong> Teilzeit,<br />
dass für alle Geburten bis<br />
zum 30. Juni 2000 Teilkarenzgeld<br />
auch während<br />
Teilzeitbeschäftigung nach<br />
dienstrechtlichen Vorschriften<br />
zusteht (VwGH<br />
vom 19. November 2002,<br />
Zl. 97/12/0314). V ON M AG.<br />
E LFRIEDE S CHLAMBERGER<br />
An die bezugsliquidierende Stelle<br />
Akad. Titel / Familienname / Vorname<br />
Unser Mitglied, eine Beamtin,<br />
brachte im Februar 1994 eine<br />
Tochter zur Welt. Ursprünglich<br />
plante sie die Inanspruchnahme<br />
von vollem Karenzurlaub<br />
und Karenzurlaubsgeld bis zum<br />
zweiten Geburtstag des Kindes. Auf<br />
beson<strong>der</strong>en Wunsch <strong>der</strong> Schule sollte<br />
unsere Kollegin aber schon vorzeitig<br />
den Dienst im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung<br />
wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />
Daher suchte sie um Abän<strong>der</strong>ung des<br />
Bescheides sowie Gewährung einer<br />
Teilzeitbeschäftigung nach dem Mutterschutzgesetz<br />
(MSchG) an. Die<br />
Dienstbehörde teilte mit, dass eine<br />
DKZ (Dienststelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />
Gemäß § 2 Abs. 2 des Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. 1961<br />
ersuche ich, den von mir zu leistenden Gewerkschafts<strong>bei</strong>trag in <strong>der</strong><br />
vom <strong>Ö</strong>sterreichischen Gewerkschaftsbund für die Gewerkschaft<br />
<strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst jeweils beschlossenen Höhe von meinen Bezügen<br />
monatlich einzubehalten, und schlage vor, ihn auf das Postscheck-<br />
Ort, Datum Unterschrift des Dienstnehmers<br />
ANMERKUNG:<br />
1. Bundesgesetz vom 5. April 1930, BGBl. Nr. 113, in <strong>der</strong> Fassung des<br />
Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. Nr. 196: § 2 Abs. 2: „Beiträge<br />
zu kollektivvertragsfähigen Berufsvereinigungen dürfen vom<br />
Ar<strong>bei</strong>tgeber nur insoweit vom Entgelt des Ar<strong>bei</strong>tnehmers abgezogen<br />
o<strong>der</strong> in Empfang genommen werden, als dies ausdrücklich zwischen<br />
dem Ar<strong>bei</strong>tgeber und dem Ar<strong>bei</strong>tnehmer vereinbart wird.<br />
Diese Vereinbarung kann vierteljährlich schriftlich gekündigt werden.“<br />
2. Unter Bruttomonatsbezug im Sinne dieses Schriftwechsels ist zu<br />
verstehen:<br />
<strong>der</strong>artige Teilzeitbeschäftigung nicht<br />
mehr möglich wäre, und so wurde<br />
einvernehmlich eine Teilzeitbeschäftigung<br />
nach dienstrechtlichen Bestimmungen<br />
gewährt. Froh, die Teilzeitbeschäftigung<br />
nun endlich gewährt<br />
bekommen zu haben, konnte<br />
es unser Mitglied kaum fassen, als<br />
man ihr mitteilte, dass ihr kein Karenzurlaubsgeld<br />
<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />
zusteht: nicht, weil ihr Anspruch<br />
bereits erschöpft wäre, nein,<br />
weil die Teilzeitbeschäftigung jetzt<br />
die „falsche“ Rechtsgrundlage aufweise,<br />
nämlich die dienstrechtliche<br />
Bestimmung und nicht das MSchG.<br />
✂<br />
konto Nr. 180 8029 <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst in Wien zu<br />
überweisen. Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Daten, die<br />
für den Organisationsgebrauch notwendig sind, automationsunterstützt<br />
verar<strong>bei</strong>tet und an die Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst weitergeleitet<br />
werden.<br />
a) <strong>bei</strong> öffentlich-rechtlich Bediensteten des Dienststandes: alle für<br />
die Ruhegenussberechnung anrechenbaren Bezugsteile einschließlich<br />
<strong>der</strong> Teuerungszuschläge, jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung;<br />
b) <strong>bei</strong> Vertragsbediensteten: das jeweils zustehende Vertragsentgelt,<br />
soweit es <strong>bei</strong> öffentlich-rechtlich Bediensteten für den Ruhegenuss<br />
anrechenbar wäre, einschließlich <strong>der</strong> Teuerungszuschläge,<br />
jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung;<br />
c) <strong>bei</strong> Empfängern von Ruhe- und Versorgungsgenüssen: <strong>der</strong> Ruheund<br />
Versorgungsgenuss einschließlich <strong>der</strong> Teuerungszuschläge,<br />
jedoch ohne Son<strong>der</strong>zahlung und Familienzulagen.<br />
✂ Serviceteil zum Herausnehmen
26/27 Rechtsabteilung-OK 21.02.2003 14:16 Uhr Seite 2<br />
✂<br />
Die Rechtslage (für alle Geburten<br />
bis zum 30. 6. 2000)<br />
Für alle Geburten bis zum 30. 6. 2000<br />
regelt das Karenzurlaubsgeldgesetz,<br />
dass Beamtinnen und Beamten Karenzurlaubsgeld<br />
<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />
dann zusteht, wenn „Teilzeitbeschäftigung<br />
nach ... Mutterschutzgesetz<br />
(MSchG) o<strong>der</strong> Elternkarenzurlaubsgesetz<br />
(EKUG) o<strong>der</strong> nach an<strong>der</strong>en<br />
gleichartigen österreichischen Rechtsvorschriften“<br />
in Anspruch genommen<br />
wird. Wurde – zum<br />
Beispiel wegen<br />
Fristversäumnis<br />
o<strong>der</strong> nachträglicher<br />
Än<strong>der</strong>ung<br />
von Dienstgeberseite<br />
– keine Teilzeitbeschäftigung<br />
nach dem MSchG<br />
o<strong>der</strong> EKUG gewährt, son<strong>der</strong>n nach<br />
den dienstrechtlichen Bestimmungen<br />
des BDG 1979, LDG 1984 o<strong>der</strong> LLDG<br />
1985, so gebührte laut Ansicht des<br />
Dienstgebers auch kein Teilkarenzurlaubsgeld.<br />
Die Entscheidung<br />
Die G<strong>Ö</strong>D behauptete nun, dass die<br />
Teilzeitbestimmungen des BDG, LDG<br />
und LLDG <strong>durch</strong>aus als „gleichartige<br />
österreichische Rechtsvorschriften“ im<br />
Sinne des Karenzurlaubsgeldgesetzes<br />
anzusehen seien, und bekam vor dem<br />
Verwaltungsgerichtshof letztlich Recht.<br />
Auswirkungen in <strong>der</strong> Praxis<br />
Jene Kolleginnen und Kollegen, die<br />
unter die Rechtslage für Geburten vor<br />
dem 1. 7. 2000 fallen und <strong>der</strong>en fälschlich<br />
abgelehnter Anspruch auf Karenzurlaubsgeld<br />
<strong>bei</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />
noch nicht verjährt ist (Achtung: 3-jährige<br />
Verjährungsfrist!), können ihren<br />
Anspruch ab sofort unter Berufung auf<br />
das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes<br />
vom 19. 11. 2002 (Zl.<br />
97/12/0314) mittels Antrag <strong>bei</strong>m<br />
Dienstgeber einfor<strong>der</strong>n.<br />
Rechtslage für alle Geburten ab 1. 7. 2000<br />
Seither hat sich einiges geän<strong>der</strong>t, das<br />
Karenzgeldgesetz (für Vertragsbe-<br />
R E C H T S A B T E I L U N G<br />
dienstete,-lehrer) und das Karenzurlaubsgeldgesetz<br />
(Beamte) wurden erheblich<br />
novelliert und dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />
angepasst, das nun<br />
für alle Geburten ab 1. 1. 2002 gilt:<br />
Übersicht Rechtslage für alle Geburten<br />
zwischen 1. 7. 2000 und 31. 12. 2001<br />
Für den Bezug von Karenzgeld (VB)<br />
bzw. Karenzurlaubsgeld (B) ist es nicht<br />
mehr nötig, sich in einem Karenzurlaub<br />
o<strong>der</strong> einer Teilzeitbeschäftigung nach<br />
Einkommen monatl. (12x jährlich) max. Monatseinkommen (brutto)<br />
für BeamtInnen öS 15.418,– 7 1.120,47<br />
für VB/Angestellte öS 15.725,– 7 1.142,78<br />
für VB/Ar<strong>bei</strong>terInnen öS 15.830,– 7 1.150,41<br />
dem Mutterschutzgesetz o<strong>der</strong> Elternkarenzurlaubsgesetz<br />
(heißt nun Väterkarenzgesetz)<br />
zu befinden. Karenz(urlaubs)geld<br />
steht dann zu, wenn die<br />
Zuverdienstgrenze nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />
nicht überschritten<br />
wird. (Siehe dazu die Tabelle und<br />
den Text unten.)<br />
Sollte die Zuverdienstgrenze aber<br />
überschritten werden und man sich in<br />
einer Teilzeitbeschäftigung befinden,<br />
die maximal drei Fünftel <strong>der</strong> Vollar<strong>bei</strong>tszeit<br />
entspricht, so ist entsprechend<br />
<strong>der</strong> alten Rechtslage auch weiterhin <strong>der</strong><br />
Bezug von Karenz(urlaubs)geld möglich.<br />
Wird die Ar<strong>bei</strong>tszeit entsprechend<br />
reduziert, so kann unabhängig von <strong>der</strong><br />
Zuverdienstgrenze anteiliges Karenz-<br />
(urlaubs)geld bezogen werden – und<br />
zwar doppelt so lange, wie zum Zeitpunkt<br />
des Wechsels von vollem auf Teilkarenz(urlaubs)geld<br />
das volle Karenz-<br />
(urlaubs)geld noch bezogen hätte werden<br />
können.<br />
Trotz dieser Liberalisierung des Leistungsrechtes<br />
(Karenzurlaubsgeld) gelten<br />
die ar<strong>bei</strong>tsrechtlichen Bestimmungen<br />
des Mutterschutzgesetzes bzw. des<br />
Väterkarenzgesetzes (VKG) (vormals<br />
EKUG) weiter wie bisher. Lediglich die<br />
Meldefristen wurden liberalisiert. Die<br />
Frage, ob Karenz/Teilzeit zusteht, ist<br />
also unabhängig vom allfälligen Anspruch<br />
auf Karenz(urlaubs)geld!<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Übersicht Rechtslage für alle Geburten<br />
ab 1. 1. 2002<br />
Ar<strong>bei</strong>tsrechtlich hat sich im<br />
MSchG/VKG im Wesentlichen<br />
nichts verän<strong>der</strong>t. Karenz steht nach<br />
diesen Bestimmungen weiterhin nur<br />
bis zum zweiten Geburtstag zu, Teilzeit<br />
maximal bis zum vierten Geburtstag<br />
des Kindes.<br />
Wie auch schon im Übergangsrecht<br />
haben sich Leistungsrecht und Ar<strong>bei</strong>tsrecht<br />
auseinan<strong>der</strong> entwickelt<br />
und bedingen einan<strong>der</strong><br />
nicht mehr.<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
steht nun bis<br />
zum 2,5ten bzw.<br />
dritten Geburtstag<br />
des Kindes zu. Ar<strong>bei</strong>tsrechtlich<br />
muss also auf dienstrechtliche<br />
Bestimmungen zurückgegriffen<br />
werden, um die Karenzbzw.<br />
Teilzeitzeit dem Bezugszeitraum<br />
anzupassen. Voraussetzung<br />
für den Bezug von Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
ist im Wesentlichen neben<br />
dem Bezug <strong>der</strong> österreichischen Familien<strong>bei</strong>hilfe<br />
das Einhalten <strong>der</strong> Zuverdienstgrenze.<br />
Zur Zuverdienstgrenze ist mit ganz<br />
wenigen Ausnahmen (z. B. 13. und<br />
14. Monatsentgelt) sämtliches Einkommen<br />
heranzuziehen, ganz gleich,<br />
aus welcher Einkommensquelle es<br />
auch kommt. Da die Berechnung dieser<br />
Zuverdienstgrenze denkbar kompliziert<br />
ist und ohne gewisse steuerrechtliche<br />
Kenntnisse relativ schwer<br />
handhabbar ist, haben wir uns bemüht,<br />
diese Jahresgrenze auf eine<br />
monatliche Bruttoeinkommensgrenze<br />
umzulegen. Wird also zwölfmal im<br />
Jahr Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld bezogen<br />
und ausschließlich unselbstständiges<br />
Einkommen, ergibt sich als Richtwert<br />
folgen<strong>der</strong> maximaler Bruttomonatsbezug<br />
(die nachstehenden Unterschiede<br />
ergeben sich aus den unterschiedlichenSozialversicherungs<strong>bei</strong>trägen):<br />
Details entnehmen Sie <strong>der</strong><br />
Artikelserie zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
aus G<strong>Ö</strong>D, September 2001 und<br />
November 2001. ◆<br />
27
28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 1<br />
28<br />
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Katharina Seifter<br />
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28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 2<br />
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die ideale Kulisse für einen unvergesslichen Urlaub. Bergund<br />
Kletterfreunden stehen alle Stege und Tore offen. Ein<br />
großes Netz von Spazier- und Wan<strong>der</strong>wegen führt <strong>durch</strong><br />
moosbewachsene Wäl<strong>der</strong> und idyllische Almböden. Sporthungrige<br />
kommen <strong>bei</strong> Tennis, Golf und Mountainbiking<br />
quer <strong>durch</strong> den Pinzgau vom Hundstein bis nach Lofer auf<br />
ihre Rechnung. Wer im Urlaub gern herumkommt, ist in<br />
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Kin<strong>der</strong> (im Zimmer <strong>der</strong> Eltern) bis 10 Jahre 7 140,–<br />
Kleinkin<strong>der</strong> bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 49,–<br />
Einzelzimmer-Zuschlag 7 30,–<br />
Freie Termine: 14. 6. – 20. 9. 2003<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003 29
28-30 Heimverein-OK 21.02.2003 14:17 Uhr Seite 3<br />
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besten das eine tun, das an<strong>der</strong>e nicht lassen. Möglich in<br />
Kirchberg, wo Seilbahnen und Sessellifte Sie rasch hinauf<br />
in die Berge bringen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schwarzsee mit moorhältigem<br />
Wasser, ein weiterer kleiner Badesee direkt in Kirchberg<br />
o<strong>der</strong> das geheizte Schwimmbad Badefreuden versprechen.<br />
Unser Ferienheim ermöglicht die Unterbringung<br />
in 15 Appartements für 2 bis 6 Personen. Die Appartements<br />
sind mit Dusche/WC, Kabel-TV (Geräte im Haus zu<br />
mieten) und Telefon ausgestattet und sind für Selbstversorger<br />
komplett eingerichtet, lediglich Tisch- und Geschirrtücher<br />
sind mitzubringen.<br />
Als zusätzliche Freizeit- und Entspannungsmöglichkeiten<br />
bieten wir unseren Gästen Sauna, Dampfbad, Solarium<br />
und Tischtennis an. Eigener Parkplatz.<br />
30 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
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Appartementgröße 7 15,00 7 30,00<br />
Freie Termine: 7. 6. – 20. 9. 2003<br />
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Andrea Hetzenauer<br />
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Teinfaltstraße 7, 1010 Wien. Fragen und Auskünfte:<br />
Tel.: 01/534 54-274. Fax: 01/534 54-305,<br />
E-Mail: martina.kaiblinger@goed.at.<br />
Die Einweisungen bzw. Absagen erhalten Sie Ende April 2003.<br />
Wir hoffen, dass diese Angebote für unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
interessant sind, und wünschen bereits jetzt gute Erholung!<br />
Hans Gansberger Mag. Gerhard Neugebauer<br />
Referent für Freizeit, Geschäftsführer<br />
Jugend und Sport<br />
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INFORMATIONEN ZUR ZIMMERB<strong>Ö</strong>RSE:<br />
G<strong>Ö</strong>D-Referat für Freizeit, Jugend<br />
und Sport, Tel.: 01/534 54-288 o<strong>der</strong><br />
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Die gesamte Angebotsliste <strong>der</strong> Zimmerbörse<br />
finden Sie auf <strong>der</strong> G<strong>Ö</strong>D-Homepage<br />
unter „Service“ zum Herunterladen,<br />
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EdR.<br />
TIROL KITZBÜHEL. Walter Mair, 6370, Aurach<br />
160, Tel./Fax: 05356/726 15 o<strong>der</strong> 0664/502 51 09,<br />
hausmaria@utanet.at, FW (2–5 P) im DG: Sat-TV,<br />
Radio, Du/WC, Bk. F ans Bett möglich. Schigebiet.<br />
7 30,– bis 7 80,–/FW/T.<br />
TIROL MIEMING. Isabella Schranz, 6414, Oberlandweg<br />
4, Tel./Fax: 05264/55 88, schranz6414<br />
@aon.at, 1 FW (2–6 P): 2 getr. SZ, jedes mit<br />
Du/WC, WohnKü, Sat-TV, Bk. Winterwan<strong>der</strong>ungen,<br />
Langlaufloipen, Rodelbahn, 7 27,– bis<br />
7 44,–/T.<br />
TIROL MARIA WALDRAST. Mag. Hans Spielmann,<br />
6143 Mühlbachl, Mützens 12, Tel.: 05273/62<br />
89, spielmann@a1.net, FW (5–6 P) im BH: 2 DZ,<br />
Sat-TV, MW, Zh, Stube mit Kachelofen. Div. Vergünstigungen<br />
mit VIP-card. Schigebiete Steinach,<br />
Gries. VS/NS: 7 58,50/T/FW, HS: 7 63,–/T/FW.<br />
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105, Tel./Fax: 05243/55 19, FW (2–6 P): kompl. eingerichtete<br />
Kü, Du/WC, Sat-TV. Schiregion Achensee<br />
(150 km Langlaufloipen).VS/NS: 7 31,50 bis<br />
7 54,90/T/FW, HS: 7 41,50 bis 7 66,60/T/FW.<br />
TIROL BEZIRK LANDECK. Wilhelmine Winkler,<br />
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Endreinigung, EZZ Einzelzimmerzuschlag, F Frühstück, FP(B) Frühstückspension(-buffet), FRä Fahrrä<strong>der</strong> (bzw. -verleih), FW(H) Ferienwohnung/haus,<br />
GS Geschirrspüler, KiE Kin<strong>der</strong>ermäßigung, KiSp Kin<strong>der</strong>spielplatz, Lw Liegewiese, MW Mikrowelle, N Nacht, Nk Nebenkosten, OT Ortstaxe, O(St)Z<br />
Orts(Stadt)zentrum, Pp Parkplatz, P/T(W) pro Person und Tag (Woche), SchBe(Ba) Schwimmbecken(-bad), TT Tischtennis, V(HP) Voll-, Halbpension,<br />
VR Vorraum, WM Waschmaschine, WSZ Wohnschlafzimmer, (Wo)KÜ (Wohn)Küche, Zh Zentralheizung, Zi Zimmer, Ü Übernachtung<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003 31
32/33OK 21.02.2003 16:54 Uhr Seite 1<br />
Aufgrund <strong>der</strong> sicherheitspolitischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen in Mitteleuropa<br />
ist das Aufgabenspektrum<br />
für den Soldaten im nationalen<br />
und internationalen Bereich<br />
breiter geworden. Die Verlagerung von<br />
Normaufgaben des klassischen Gefechts<br />
bis hin zu <strong>der</strong> umfangreichen Anfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>bei</strong> friedensunterstützenden<br />
Einsätzen for<strong>der</strong>t von jedem Soldaten<br />
aller Führungsebenen den gebildeten<br />
Soldaten mehr denn je zuvor.<br />
Das Bundesrealgymnasium für Berufstätige<br />
(BRGfB) an <strong>der</strong> Theresianischen<br />
Militärakademie bietet eine einmalige<br />
Gelegenheit für Chargen und<br />
Unteroffiziere, diesen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
auch in <strong>Zukunft</strong> gerecht zu werden.<br />
Matura, Zusatzprüfung und Aufnahme<br />
Das BRGfB ist eine allgemeinbildende<br />
höhere Schule (AHS) für Soldaten<br />
und Soldatinnen, welche nach sechs<br />
Semestern zur Reifeprüfung geführt<br />
werden und somit die notwendigen<br />
Voraussetzungen für die weitere Ausbildung<br />
zum Offizier mitbringen.<br />
Es besteht auch die Möglichkeit für<br />
qualifizierte Unteroffiziere ohne Reifeprüfung,<br />
sich in einem Vorbereitungskurs<br />
mit zusätzlichem Selbststudium<br />
auf die Zusatzprüfung (entspricht <strong>der</strong><br />
Studienberechtigungsprüfung) vorzubereiten,<br />
welche sie als Voraussetzung<br />
für die Bewerbung um einen Studienplatz<br />
für die Fachhochschule „Militärische<br />
Führung“ benötigen.<br />
Bewerbungen erfolgen auf dem militärischen<br />
Dienstweg, wo<strong>bei</strong> eine siebenjährige<br />
Gesamtdienstzeit und ein<br />
Höchstalter von 28 Jahren erfor<strong>der</strong>lich<br />
sind. Vorbereitungskurse laufen von Fe-<br />
L A N D E S V E R T E I D I G U N G<br />
MILITÄR UND SCHULE<br />
Schulbataillon. Die Verbindung von Schule und Militär<br />
am Schulbataillon <strong>der</strong> Theresianischen Militärakademie<br />
ebnet neue Wege des Berufsbildes eines Soldaten.<br />
bruar bis September in Blöcken am<br />
Schulbataillon. Der Prüfungstermin ist<br />
im Oktober, welcher den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Studienberechtigungsprüfung<br />
entspricht. Bedingungen sind das<br />
Höchstalter mit dem erreichten 26. Lebensjahr<br />
im Kalen<strong>der</strong>jahr <strong>der</strong> Aufnahmeprüfung,<br />
mindestens <strong>der</strong> Rang eines<br />
MZ Ch (Zugsführer) mit erfolgreicher<br />
Chargenausbildung und die volle körperliche<br />
und geistige Eignung für den<br />
Offiziersberuf.<br />
> Die schulische Aufnahmeprüfung<br />
umfasst die Gegenstände Deutsch,<br />
Mathematik, Englisch über den wesentlichen<br />
Lehrstoff <strong>der</strong> Unterstufe (Hauptschule,<br />
AHS). Erbrachte Leistungen<br />
<strong>der</strong> achten Schulstufe (vierte Klasse<br />
AHS sowie Hauptschule) werden berücksichtigt.<br />
> Die militärische Aufnahmeprüfung<br />
basiert auf <strong>der</strong> Grundlage des Wissens<br />
und des Könnens <strong>der</strong> bisherigen militärischen<br />
Ausbildung und einer Feststellung<br />
<strong>der</strong> körperlichen Leistungsfähigkeit.<br />
Für die Entscheidung einer entgültigen<br />
Aufnahme tritt die Aufnahmeund<br />
Eignungskommission zusammen.<br />
Sämtliche Aufnahme- und Prüfungskriterien<br />
im schulischen und militärischen<br />
Bereich können aus dem Verlautbarungsblatt<br />
I 28. Folge 2002 – Nr. 63<br />
entnommen werden (jährlicher Ausschreibungserlass<br />
– liegt <strong>bei</strong> den Einheiten<br />
auf!).<br />
Schulischer Lehrplan<br />
Durch die Implementierung eines erwachsenengerechten<br />
Lehrplans wird<br />
den Frequentanten eine höhere Allgemeinbildung,<br />
bis zur Hochschulreife,<br />
vermittelt. Zusätzlich werden zu Eng-<br />
32 G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
lisch auch Military English als Pflichtgegenstand,<br />
Informatik, Darstellende Geometrie<br />
zur Wahl (alternative Pflichtgegenstände)<br />
sowie Freigegenstände und<br />
unverbindliche Übungen als Interessenschwerpunkte<br />
angeboten. Weiters<br />
kommt es zur Einbeziehung von Militärchemie,<br />
Technik und Wehrpolitik.<br />
Ausbildung<br />
Das Spektrum umfasst eine allgemeine<br />
Ausbildung zur Aufrechterhaltung<br />
und Festigung <strong>der</strong> bereits erworbenen<br />
Kenntnisse als Ausbil<strong>der</strong> im Rahmen<br />
<strong>der</strong> vormilitärischen Ausbildung am<br />
Militärrealgymnasium. Weiters werden<br />
die Frequentanten neben zahlreichen<br />
Spezialausbildungen über die Lerninhalte<br />
für die Aufnahme zur Offiziersausbildung<br />
vorbereitet. Als Abschluss<br />
<strong>der</strong> militärischen Ausbildung erfolgt ein<br />
fünfwöchiger Allgemeiner Basis-Ausbil<strong>der</strong>einsatz<br />
(ABA) <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Truppe.<br />
Nach erfolgter Reifeprüfung hat <strong>der</strong><br />
Maturant die Möglichkeit, die Berufsoffizierslaufbahn<br />
im Rahmen des VBS<br />
o<strong>der</strong> die Milizoffiziersausbildung als<br />
EF-Kurs II (EF = einjährig Freiwilliger)<br />
anzustreben. Qualifizierung für die<br />
Aufnahme in den Fachhochschul-<br />
Diplomlehrgang „Militärische Führung“<br />
nach dem Assessment-(Auswahlverfahren)-Studium<br />
an <strong>der</strong> Theresianischen<br />
Militärakademie. Der Studienabschluss<br />
erfolgt als Magister (FH)<br />
„Militärische Führung“ und Leutnant<br />
und als Übernahme zum Berufsoffizier.<br />
Erfolgt we<strong>der</strong> eine Ausbildung zum Berufsoffizier<br />
noch zum Milizoffizier, so<br />
sind die Ausbildungskosten gemäß VBl<br />
I Nr. 63/2002 zurückzubezahlen. ◆<br />
Ausbildung. Der Bundesheersoldat von<br />
morgen ist ein Akademiker mit<br />
detaillierter Spezialausbildung zum Profi
32/33OK 21.02.2003 16:54 Uhr Seite 2<br />
„Je<strong>der</strong> Einzelne<br />
muss mit <strong>der</strong><br />
Umkehr<br />
beginnen!“<br />
Die Vereinten Nationen haben<br />
das Jahr 2003 zum internationalen<br />
„Jahr des Süßwassers“<br />
erkoren. Eine internationale<br />
NGO (Water Supply and Sanitation<br />
collaborative Council) hat in diesem<br />
Zusammenhang eine Kampagne na-<br />
S T A N D P U N K T<br />
WASSER – ELEMENT<br />
DES LEBENS<br />
Thales von Milet: „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser.<br />
Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück“.<br />
Franz Schubert konnte in seinem wun<strong>der</strong>vollen Lied<br />
„Die Forelle“ noch von des „munteren Fischleins Bade<br />
im klaren Bächlein“ schwärmen. Das hat sich geän<strong>der</strong>t.<br />
V ON D R . ERIKA D ANZINGER<br />
mens WASH gestartet, die unser Bewusstsein<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> weltweiten<br />
Wasser- und Abwassermisere schärfen<br />
soll. Rund ein Sechstel <strong>der</strong> Weltbevölkerung,<br />
1,1 Milliarden Menschen,<br />
hat keinen Zugang zu sicherem<br />
Trinkwasser, rund zwei Fünftel<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Foto: Corbis<br />
keinen Zugang zu adäquater Kanalisation<br />
und Sanitäranlagen.<br />
Wie das im Slum läuft<br />
Der <strong>durch</strong>schnittliche Weg, den<br />
Frauen in Afrika und Asien zurücklegen,<br />
um Wasser zu holen, beträgt<br />
sechs Kilometer. Durchschnittlicher<br />
Wasserverbrauch pro Person und Tag<br />
in Entwicklungslän<strong>der</strong>n sind zehn Liter,<br />
in Industrielän<strong>der</strong>n 135. Die<br />
Slum-Bevölkerung von Ki<strong>bei</strong>ra in<br />
Nairobi zahlt fünfmal so viel für einen<br />
Liter Wasser wie <strong>der</strong> Durchschnittsamerikaner.<br />
Als eine Antwort<br />
auf die Wasser- und Abwassernot<br />
hat die EU eine „Water for<br />
Life“-Initiative gestartet, um etwa<br />
die Zahl <strong>der</strong> Menschen, die nicht in<br />
<strong>der</strong> Lage sind, sicheres Trinkwasser<br />
zu erreichen, o<strong>der</strong> die sich kein sicheres<br />
Trinkwasser leisten können, bis<br />
2015 zu halbieren. Aber was geht das<br />
uns an, werden einige fragen.<br />
Negative Auswirkungen <strong>der</strong> Wasserknappheit<br />
in an<strong>der</strong>en Regionen<br />
betreffen uns über den Transmissionsriemen<br />
<strong>der</strong> globalen Gesundheitsprobleme<br />
(die nicht an Staatsgrenzen<br />
Halt machen) und über steigenden<br />
Migrationsdruck. Einen<br />
Beitrag zu leisten für die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Wasser- und Abwassersituation<br />
in an<strong>der</strong>en Regionen, wird damit<br />
zu einer Investition in unsere eigene<br />
Lebensqualität. Je<strong>der</strong> Einzelne muss<br />
mit <strong>der</strong> Umkehr beginnen.<br />
Nur gemeinsam geht es<br />
Aber auch ein großes gemeinsames<br />
Nachdenken muss einsetzen, das<br />
Bürger, Kirchen, Gewerkschafter<br />
und Unternehmer zu einem neuen<br />
Bündnis umschließt. Stellvertretend<br />
für viele aufgeschlossene Zeitgenossen<br />
sei <strong>der</strong> Nationalökonom E. F.<br />
Schuhmacher zitiert, <strong>der</strong> das Kürzel<br />
TLC (Ten<strong>der</strong> Loving Care = zart liebende<br />
Fürsorge) geprägt hat – als<br />
For<strong>der</strong>ung für unseren Umgang mit<br />
<strong>der</strong> belebten und unbelebten Natur<br />
und erst recht mit unseren Mitmenschen<br />
als <strong>der</strong>en Teil. ◆<br />
33
34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 1<br />
Sozusagen zeitlos: In den<br />
Büros <strong>der</strong> Avenue de Cortenbergh<br />
30 in 1040 Brüssel<br />
kann man eigentlich zu<br />
je<strong>der</strong> Tageszeit anrufen. Es<br />
ist immer jemand da. Das<br />
liegt daran, dass die dort ar<strong>bei</strong>tenden<br />
Menschen oft bis in die Nacht hinein<br />
am Werken sind, spätestens seit dem<br />
Jahr 1995. Denn da erfolgte <strong>der</strong> Startschuss.<br />
Neben dem Beitritt <strong>Ö</strong>sterreichs<br />
zur Europäischen Union, <strong>der</strong><br />
Entsendung von 21 Abgeordneten<br />
und eines Kommissars zog eine Schar<br />
von energiegeladenen Menschen in<br />
die Avenue in 1040 Brüssel und begann<br />
die Fäden in die Hand zu nehmen<br />
sowie: kräftig daran zu ziehen. Lobbying<br />
wurde zum Alltag von mittlerweile<br />
155 Mitar<strong>bei</strong>tern, davon 110 öffentlich<br />
Bediensteten, in <strong>der</strong>en Amtssitz sie die<br />
gleichnamige Aufgabe wahrnehmen:<br />
die Ständige Vertretung <strong>Ö</strong>sterreichs in<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union.<br />
Alle Interessen vertreten<br />
Innerhalb <strong>der</strong> bereits seit 1952 bestehenden<br />
und damals noch als Mission<br />
bezeichneten Vertretung sind so<br />
ziemlich alle Interessen <strong>Ö</strong>sterreichs<br />
gebündelt, was anhand einer Auflistung<br />
<strong>der</strong> einzelnen Abteilungen deutlich<br />
wird: Neben <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Vertretung<br />
<strong>durch</strong> Botschafter Dr. Gregor<br />
Woschnagg gibt es die Abteilungen<br />
von Außenministerium, Bundeskanzleramt,<br />
Bildungsministerium, den Ministerien<br />
für Finanzen und Inneres,<br />
Justiz, Landwirtschaft, Soziale Sicher-<br />
R E P O R T<br />
DER <strong>Ö</strong>FFENTLICHE DIENST IN E<br />
Im Interesse <strong>Ö</strong>sterreichs. Insgesamt 110 öffentlich Bedienstete werfen sich in Brüssel<br />
für alle erdenklichen Anliegen von Herrn und Frau <strong>Ö</strong>sterreicher ins Zeug. Die Ständige<br />
Vertretung <strong>Ö</strong>sterreichs in <strong>der</strong> EU unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung Botschafter Dr. Gregor<br />
Woschnaggs ist <strong>Ö</strong>sterreichs größtes Aushängeschild. V ON M AG. GERALD F LEISCHMANN<br />
34<br />
heit und Generationen sowie Verkehr,<br />
Wirtschaft und Ar<strong>bei</strong>t, daneben<br />
noch die Verbindungsstelle <strong>der</strong> österreichischen<br />
Län<strong>der</strong>, die Abteilungen<br />
des <strong>Ö</strong>sterreichischen Städtebundes,<br />
des Gemeindebundes, <strong>der</strong> Nationalbank<br />
sowie <strong>der</strong> Wirtschaftkammer,<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>terkammer, <strong>der</strong> Präsidentenkonferenz<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaftskammern<br />
und last, but not least die<br />
Abteilungen des <strong>Ö</strong>sterreichischen<br />
Gewerkschaftsbundes und <strong>der</strong> Industriellenvereinigung.<br />
Dass all die Institutionen<br />
hier unter einen Hut passen,<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
muss nicht verwun<strong>der</strong>n. Immerhin ist<br />
die Behörde die <strong>bei</strong> weitem größte<br />
Auslandsvertretung <strong>Ö</strong>sterreichs.<br />
Ar<strong>bei</strong>ten bis in die Nacht<br />
Wie gewichtig Woschnaggs Truppe<br />
ist, zeigt <strong>der</strong>en Aufgabenstellung: Sie<br />
vertritt auf Grund von Weisungen die<br />
Bundesregierung gegenüber den<br />
Partnerstaaten und den Institutionen<br />
<strong>der</strong> EU. Außerdem liefert sie in klassischer<br />
Diplomatentradition die für<br />
Politiker so wichtigen Berichte, Analysen<br />
und Prognosen, ohne die
34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 2<br />
EUROPA<br />
Immer da<strong>bei</strong>. Egal in welcher<br />
Angelegenheit – die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
<strong>der</strong> Ständigen Vertretung<br />
ziehen die Fäden. Links: Botschafter<br />
Gregor Woschnagg<br />
mit Außenministerin Benita<br />
Ferrero-Waldner<br />
Reden, Tagungen o<strong>der</strong> Verhandlungen<br />
unmöglich sind. Am wichtigsten<br />
jedoch, sagt Woschnagg, „ist es sicherzustellen,<br />
dass <strong>Ö</strong>sterreichs Interessen<br />
größtmöglich Eingang in die EU-Politik<br />
finden“. Da<strong>bei</strong> nimmt die Vertretung<br />
auch Einfluss auf legislative Prozesse<br />
<strong>bei</strong> den wöchentlichen Sitzungen<br />
auf Botschafterebene sowie in<br />
rund 190 Ratsar<strong>bei</strong>tsgruppen, die im<br />
Jahr über 3500-mal stattfinden. Dazu<br />
kommen neun Ministerratsformationen,<br />
die etwa 80 Treffen jährlich<br />
abwickeln, informelle Ministertref-<br />
R E P O R T<br />
„Unveräußerliche Hoheitsaufgaben“<br />
Interview. Botschafter Dr. Gregor Woschnagg,<br />
Leiter <strong>der</strong> Ständigen Vertretung, über Transit,<br />
„Kleine und Große“, Irak, Stellenabbau und die<br />
Kampagne gegen das Berufsbeamtentum.<br />
Herr Botschafter, was sind die aktuellen<br />
Interessen, die Ihre Institution<br />
zur Zeit zu vertreten hat?<br />
Derzeit sind die Schwerpunkte <strong>der</strong> EU-<br />
Konvent über die <strong>Zukunft</strong> Europas, <strong>der</strong><br />
gesamte Bereich <strong>der</strong> EU-Erweiterung<br />
und die Transitfrage. Darüber hinaus<br />
decken meine Mitar<strong>bei</strong>ter laufend das<br />
gesamte Spektrum von <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
bis zur gemeinsamen Außenund<br />
Sicherheitspolitik ab.<br />
Bei <strong>der</strong> Transitregelung wirken Sie<br />
mit? Wie steht es?<br />
Wie Sie wissen, ist die Transitfrage<br />
eine Ausnahmebestimmung vom Prinzip<br />
des freien Warenverkehrs, die uns<br />
<strong>bei</strong>m Beitritt zugestanden wurde. Diese<br />
endet am 31. Dezember 2003,<br />
wo<strong>bei</strong> damals davon ausgegangen<br />
wurde, dass bis dahin in <strong>der</strong> gesamten<br />
EU eine neue Regelung für die Berechnung<br />
von Straßenbenützungsgebühren<br />
in Kraft sein würde. Da aber<br />
absehbar ist, dass diese Neuregelung<br />
nicht zeitgerecht kommt, setzt sich<br />
<strong>Ö</strong>sterreich für eine Übergangsregelung<br />
ein.<br />
Es ist oft von den „Kleinen und<br />
Großen“ in <strong>der</strong> EU die Rede. Gibt es<br />
einen solchen Wettbewerb?<br />
In <strong>der</strong> Mehrzahl geht es um spezifische<br />
Koalitionsbildungen je nach Interessenlage.<br />
Es gibt den Versuch eines deutschfranzösischen<br />
Direktoriums ...<br />
Der deutsch-französische Motor stellt<br />
die Basis für die Fortschritte <strong>der</strong> EU-<br />
Integration dar und ist unverän<strong>der</strong>t<br />
von großer Bedeutung. Das subjektive<br />
Gefühl eines Direktoriums hat oft mit<br />
dem Ton, <strong>der</strong> die Musik macht, zu tun.<br />
In <strong>der</strong> erweiterten Union wird ein<br />
Duumvirat aber wegen neuer Stimmengewichtung<br />
kaum möglich sein.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Zuletzt kam es zu einer Konfliktlinie<br />
in <strong>der</strong> Frage des Irak-Krieges ...<br />
Aus prinzipiellen Gründen ist für <strong>Ö</strong>sterreich<br />
<strong>der</strong> UNO-Sicherheitsrat jenes<br />
Gremium, das über Krieg und Frieden<br />
zu entscheiden hat.<br />
Geht es da<strong>bei</strong> nicht auch um eine<br />
eigenständige EU-Militärpolitik und<br />
den Führungsanspruch Frankreichs?<br />
Um langfristig ein gewichtiger Akteur<br />
in <strong>der</strong> Welt zu sein, muss Europa<br />
militärische Fähigkeiten erlangen. In<br />
<strong>der</strong> gemeinsamen Politik gibt es aber<br />
keinen Platz für Vorherrschaftsbestrebungen<br />
einzelner Staaten.<br />
Stehen Ihnen genügend Bedienstete<br />
zur Verfügung, bzw. ist auch Ihr<br />
Bereich vom Stellenabbau betroffen?<br />
Das kontinuierliche Ansteigen <strong>der</strong> Aufgaben<br />
in <strong>der</strong> EU erhöht zwangsläufig<br />
den Personalbedarf. Eine Reihe davon<br />
kann dank <strong>der</strong> hohen Qualifikation <strong>der</strong><br />
Mitar<strong>bei</strong>ter aufgefangen werden. Eine<br />
Personalreduzierung würde aber den<br />
österreichischen Interessen schweren<br />
Schaden zufügen.<br />
Wie beurteilen Sie die <strong>der</strong>zeitige<br />
Kampagne in <strong>Ö</strong>sterreich?<br />
Die aktuelle Kampagne gegen die<br />
Berufsbeamten übersieht <strong>der</strong>en traditionelle<br />
Rolle als Diener des Staates<br />
zur Sicherstellung eines funktionierenden<br />
Gemeinwesens. Auch wenn<br />
gewisse Aufgaben zur Entlastung des<br />
Haushaltes privatisiert werden, bestehen<br />
unveräußerliche Hoheitsaufgaben<br />
weiterhin: Außenpolitik, innere und<br />
äußere Sicherheit, Gesundheit und<br />
Soziales, Finanzen, Wirtschaftspolitik,<br />
Bildung und Erziehung.<br />
Zuletzt: das Image <strong>Ö</strong>sterreichs?<br />
Hier in Brüssel können wir sehr stolz<br />
auf <strong>Ö</strong>sterreichs Leistungen sein.<br />
35
34-36 Report-OK 21.02.2003 16:39 Uhr Seite 3<br />
fen, vier Gipfeltreffen im Jahr und<br />
noch viel mehr. „Darüber hinaus<br />
bemühen wir uns, den österreichischen<br />
Interessen auch gegenüber den<br />
übrigen Organen, <strong>der</strong> Kommission<br />
und dem Parlament, und in jedem<br />
Verfahrensschritt zum Durchbruch zu<br />
verhelfen“, sagt Woschnagg und erklärt<br />
damit, warum man in <strong>der</strong> Vertretung<br />
eigentlich zu je<strong>der</strong> Tageszeit<br />
anrufen kann: „Wir ar<strong>bei</strong>ten oft bis in<br />
die Nacht hinein.“ Wenn <strong>der</strong> Botschafter<br />
dann von Stellenabbau-Kampagnen<br />
Wind bekommt, wie sie <strong>der</strong>zeit<br />
in <strong>der</strong> Heimat geführt werden,<br />
schüttelt er schon mal den Kopf. Personalreduzierung<br />
in seiner Behörde<br />
„würde den österreichischen Interessen<br />
schweren Schaden zuführen“.<br />
Was zur Zeit passiert<br />
Aktuell sind die Beamten und Vertragsbediensteten<br />
etwa mit <strong>der</strong> Transitregelung<br />
beschäftigt. Hier steht<br />
<strong>Ö</strong>sterreich alleine da, dank Ständiger<br />
Vertretung aber noch nicht auf verlorenem<br />
Posten. GATS wie<strong>der</strong>um, das<br />
General Agreement on Trade in Services<br />
<strong>der</strong> WTO, in dem die Liberali-<br />
36<br />
RAT<br />
COREPER I/II<br />
R E P O R T<br />
Wie die Ständige Vertretung Austro-Interessen vertritt<br />
RATSARBEITSGRUPPEN<br />
>>><br />
STÄNDIGE VERTRETUNG<br />
>>><br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR<br />
AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN<br />
KOORDINIERT WEISUNG<br />
So geht’s.<br />
Zuerst gibt es<br />
einen Vorschlag<br />
<strong>der</strong> EU-Kommission,<br />
den prüfen<br />
einmal die Ratsar<strong>bei</strong>tsgruppe,<br />
dann<br />
<strong>der</strong> Ausschuss <strong>der</strong><br />
Ständigen Vertreter,<br />
ehe darüber<br />
im EU-Ministerrat<br />
entschieden wird<br />
sierung von Dienstleistungen vereinbart<br />
wird, steht ebenso im Ar<strong>bei</strong>tskalen<strong>der</strong><br />
Woschnaggs. Der Spitzendiplomat<br />
spricht Klartext: „Die<br />
Kommission hat vor kurzem den Mitgliedsstaaten<br />
den Entwurf einer Liste<br />
übermittelt, die die Angebote <strong>der</strong><br />
EU an die WTO zur Marktöffnung<br />
im Dienstleistungsbereich enthält.<br />
Sie sieht keine Liberalisierung in den<br />
Bereichen Gesundheit und Bildung<br />
vor, und auch <strong>der</strong> Sektor <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Dienstleistungen ist ausgenommen<br />
und bleibt damit in nationaler<br />
Hand.“<br />
Die Gewerkschaft in Europa<br />
Mit dem Thema GATS beschäftigt<br />
sich auch die Abteilung des <strong>Ö</strong>BG<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
BESCHLUSSFASSUNG DES RATES<br />
MINISTERRAT<br />
COREPER I<br />
Ausschuss Ständiger Vertreter<br />
(AStV) Soziales, Verkehr,<br />
Fischerei, Forschung, Umwelt,<br />
Bildung, Jugend, Binnenmarkt,<br />
Verbraucher, Kultur, Telekommunikation,<br />
Energie, Gesundheit,<br />
Industrie, Landwirtschaft<br />
<strong>Ö</strong>GB-Frau in Brüssel.<br />
Evelin Regner<br />
vertritt den<br />
Gewerkschaftsbund<br />
in <strong>der</strong> EU<br />
>>><br />
>>><br />
COREPER II<br />
Ausschuss Ständiger<br />
Vertreter (AStV) Allgemeine<br />
Angelegenheiten, Wirtschaft<br />
und Finanzen,<br />
Haushalt, Justiz und Inneres,Entwicklungszusammenar<strong>bei</strong>t<br />
>>><br />
Mertens- Gruppe Antici- Gruppe<br />
RATSARBEITSGRUPPEN<br />
innerhalb <strong>der</strong> Ständigen Vertretung.<br />
Hier sitzen die Juristen Mag. Evelin<br />
Regner als Leiterin und Mag. Oliver<br />
Röpke. Grundsätzlich setzen sich die<br />
<strong>bei</strong>den mit Sozial- und Wirtschaftspolitik<br />
auseinan<strong>der</strong>. Aktuell auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung steht <strong>der</strong> EU-Sozialschutz,<br />
wo man sich stark in den EU-<br />
Konvent einbringen will, damit eine<br />
künftige Verfassung soziale Aspekte<br />
berücksichtigt. Zweitens geht es um<br />
die Mitteilungen <strong>der</strong> Kommission<br />
zur Nachhaltigkeit von Gesundheit,<br />
Pensionen und Altersteilzeit sowie<br />
um die Daseinsvorsorge. Den zweiten<br />
Schwerpunkt in puncto Soziales<br />
bildet das Ar<strong>bei</strong>tsrecht: neue Ar<strong>bei</strong>tsorganisationsformen,<br />
die zur Zeit<br />
im EU-Parlament behandelt werden<br />
und natürlich die Erweiterung <strong>der</strong><br />
Union im Zusammenhang mit Ar<strong>bei</strong>tskräftemigration.<br />
Hier würde<br />
von verschiedenen Stellen noch versucht,<br />
etwas in den Beitrittsvertrag<br />
einzubringen, sagt Regner, etwa<br />
„dass von <strong>der</strong> Ausbildung her weniger<br />
qualifizierte Diplome mit<br />
hochwertigeren gleichgestellt werden.<br />
Das wollen wir verhin<strong>der</strong>n.“ ◆
37 sozialer dialog-OK 25.02.2003 11:10 Uhr Seite 1<br />
Der frühere Kommissionspräsident,<br />
Jacques Delors, erkannte,<br />
dass die Umsetzung des Europäischen<br />
Wirtschaftsraumes nur<br />
mit <strong>der</strong> Einbindung <strong>der</strong> Sozialpartner<br />
(SOPA) möglich sein werde.<br />
Die EU-Kommission anerkannte als<br />
SOPA von Anfang an: den Europäischen<br />
Gewerkschaftsbund (EGB), den<br />
Verband <strong>der</strong> europäischen Industrie<br />
und Unternehmungen (UNICE) und<br />
den Verband <strong>der</strong> öffentlichen Wirtschaften<br />
in Europa (CEEP). 2000 kam<br />
<strong>der</strong> Verband des Handwerks und <strong>der</strong><br />
Klein- und Mittelunternehmen in Allianz<br />
mit UNICE (UEAPME) dazu.<br />
Kompetenzen und Strukturen <strong>der</strong><br />
SOPA wurden <strong>durch</strong> die Verankerung<br />
des Abkommens über die Sozialpolitik<br />
im Amsterdamer Vertrag festgelegt.<br />
Der Ausschuss Sozialer Dialog entwickelte<br />
sich als operationelle Basis für<br />
die europaweite Ausdehnung <strong>der</strong> Verhandlungen<br />
auf die Branchen und Sektoren.<br />
Der Ausschuss selbst unterteilt<br />
sich in die Gruppen für Makroökonomie,<br />
für Sozialpolitik und für die berufliche<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
Die Struktur des Sozialen Dialoges<br />
umfasst drei Elemente:<br />
> die sektorale,<br />
> die betriebliche,<br />
> die überbetriebliche Ebene.<br />
Die sektorale Ebene<br />
Der Branchendialog führt Verhandlungen,<br />
die zu Abkommen und<br />
Vereinbarungen führen können, aber<br />
auch zu so genannten „Feierlichen<br />
Erklärungen“. Die EU-Erweiterung,<br />
verlangt auch die Einbeziehung <strong>der</strong><br />
SOPA aus den neuen MS. in den SD.<br />
E U R O P A<br />
DER SOZIALE DIALOG IN EUROPA<br />
Neues aus Europa. Innerhalb <strong>der</strong> Europäischen Union entwickelte sich 1984<br />
mit dem so genannten „Val Duchesse Dialog“ die europäische Variante <strong>der</strong><br />
österreichischen Sozialpartnerschaft. V ON K ARL H EINZ N ACHTNEBEL*<br />
Dialogbereitschaft. Verhandlungs- und Kompromissfähigkeit <strong>der</strong><br />
Sozialpartnerschaft werden auch auf EU-Ebene immer mehr von Bedeutung<br />
Die betriebliche Ebene –<br />
<strong>der</strong> Europabetriebsrat<br />
In den Betrieben stellt die Richtlinie<br />
zur Errichtung Europäischer Betriebsräte<br />
das wichtigste Element <strong>der</strong> europäisierten<br />
Verhandlungen dar.<br />
Die überbetriebliche Ebene<br />
Darunter ist <strong>der</strong> oben genannte Ausschuss<br />
Sozialer Dialog zu verstehen, an<br />
dem die von <strong>der</strong> EU anerkannten europäischen<br />
Dachverbände <strong>der</strong> Sozialpartner<br />
teilnehmen.<br />
Die EU-Kommission stellt in puncto<br />
Beschäftigung und Soziales umfangreiche<br />
Informationen im Internet über die<br />
gesamte Ar<strong>bei</strong>t des Sozialen Dialoges<br />
zur Verfügung. Diese Informationen<br />
können über die Europa-Seite des<br />
<strong>Ö</strong>GB abgerufen werden:<br />
http://www.oegb.or.at/europa/.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Das Zusammenwachsen<br />
Europas und globale Aspekte<br />
Der Soziale Dialog kann sich zum<br />
Leitbild für die weltweiten industriellen<br />
und sektoriellen Ar<strong>bei</strong>tsbeziehungen<br />
entwickeln. Er steht am Anfang<br />
seiner Möglichkeiten und wird<br />
auch im globalen Dialog Impulse und<br />
Ideen einbringen können. Europäische<br />
Gewerkschaften und Ar<strong>bei</strong>tgeberverbände<br />
werden gut beraten<br />
sein, diese Chance und Verantwortung<br />
aufzugreifen, wenn sie sich gemeinsam<br />
für das Ziel einer fairen und<br />
gerechten Weltwirtschaftsordnung<br />
einsetzen. ◆<br />
*) Der Autor ist Leiter des <strong>Ö</strong>GB-Referates<br />
für internationale Verbindungen.<br />
37<br />
Foto: Corbis
38/39 buwog-OK 21.02.2003 17:00 Uhr Seite 1<br />
38<br />
BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH<br />
WELCOME HOME<br />
EINE WOHNUNG W<br />
® :<br />
Mit dieser Marke begründen die BUWOG und Hartl<br />
Haus eine neue Kooperation, die die Lücke zwischen<br />
freistehenden Einfamilienhäusern und mehrgeschoßigem<br />
Wohnbau füllen soll.<br />
E<br />
in innovatives Wohnkonzept<br />
stellte die BUWOG - Bauen<br />
und Wohnen GmbH gemeinsam<br />
mit dem österreichischen Fertighaushersteller<br />
Hartl Haus Ende<br />
Jänner in Wien vor. Ab 2003 wollen die<br />
<strong>bei</strong>den Unternehmen unter <strong>der</strong> Marke<br />
WELCOME HOME ® anspruchsvolle<br />
Reihenhäuser und Eigentumswohnungen<br />
errichten. In Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
mit dem Architektenteam Franz Kuzmich<br />
und Kurt Leitner entstehen<br />
Objekte in ökologischer Holzbauweise,<br />
die vor allem eine junge, anspruchsvolle<br />
Zielgruppe ansprechen<br />
sollen. „WELCOME HOME ® zielt<br />
auf das Marktsegment zwischen freistehendem<br />
Einfamilienhaus und<br />
mehrgeschoßigem Wohnbau“, erklärt<br />
Gerhard Schuster, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> BUWOG - Bauen und Wohnen<br />
GmbH. Die Marke konzentriere sich<br />
auf Familien, die an Wohnobjekten<br />
mit Siedlungscharakter interessiert<br />
sind, so Schuster. Architekt Franz<br />
Kuzmich bestätigt: „WELCOME<br />
HOME ® ist die ideale Wohnform für<br />
junge Familien. Ein Reihenhaus in<br />
attraktiver Lage, kombiniert mit <strong>der</strong><br />
Sicherheit und dem sozialen Umfeld<br />
einer Wohnanlage.“<br />
Service und Mitgestaltung<br />
Wichtigstes Anliegen <strong>der</strong> Kooperationspartner<br />
ist es, ihren Kunden<br />
höchste Wohnqualität in attraktiven<br />
Lagen zu bieten. So werden die<br />
Gebäude in ökologischer Holzbauweise<br />
errichtet, die künftigen Bewohner<br />
können außerdem die Grundrisse<br />
flexibel gestalten, ihre Vorstellungen<br />
fließen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung mit ein. Darüber<br />
hinaus werden die Häuser – die<br />
WELCOME HOME ® -Projekt Kainbach/Graz WELCOME HOME ® -Projekt Neugebäude/Wien<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Wohnflächen betragen zwischen etwa<br />
90 und 125 Quadratmetern – mit Gärten<br />
ausgestattet, zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen<br />
tragen zum Siedlungscharakter<br />
<strong>der</strong> Anlagen <strong>bei</strong> und<br />
werden die Kommunikation zwischen<br />
den Eigentümern erleichtern.<br />
Was die Reihenhäuser und Wohnungen<br />
kosten werden? Je nach Lage und<br />
Größe <strong>der</strong> Objekte wird <strong>der</strong> Kaufpreis<br />
zwischen 180.000 und 325.000 Euro<br />
liegen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt des Konzepts:<br />
<strong>der</strong> starke Servicecharakter.<br />
Der WELCOME HOME ® -Kunde<br />
kann alles aus einer Hand beziehen.<br />
So braucht <strong>der</strong> Kunde sich nicht um<br />
die Bauträgerabwicklung inklusive<br />
dem Grundstücksankauf zu kümmern<br />
und wird <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Vertragsabwicklung,<br />
die eine Vertragssicherheit<br />
bis zum Grundbuch garantiert, sowie
38/39 buwog-OK 21.02.2003 17:00 Uhr Seite 2<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bauabwicklung selbst unterstützt.<br />
Und auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> Finanzierung und <strong>der</strong><br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ung stehen die<br />
WELCOME HOME ® -Partner mit<br />
Rat und Tat zur Seite.<br />
Neben den Privatkunden will man<br />
mit <strong>der</strong> Initiative auch Grundstückseigentümer<br />
ansprechen. Das Management<br />
hat langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />
Verwaltung und Nutzung von Grundstücksarealen<br />
verschiedenster Größe<br />
und liefert somit die Basis für eine<br />
optimale Grundstücksverwertung.<br />
WELCOME HOME ® kann eine im<br />
Vergleich zum Einfamilienhaus flächensparende<br />
Wohnform bieten, so<br />
können Gemeinden Wachstum mit<br />
Qualität sicherstellen.<br />
Zwei Pilotprojekte<br />
BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH<br />
WIE EIN HAUS<br />
Die nächsten Schritte <strong>der</strong> WEL-<br />
COME HOME ® -Partner: Heuer<br />
sollen in Wien und <strong>bei</strong> Graz die<br />
ersten 55 Häuser errichtet werden,<br />
Grundriss Erdgeschoss/Obergeschoss<br />
mittelfristig geht man von 80 bis 100<br />
Objekten österreichweit pro Jahr<br />
aus. 2003 werden zwei Pilotprojekte<br />
in Wien Simmering und Kainbach <strong>bei</strong><br />
Graz gestartet.<br />
Die Wiener WELCOME HOMEs<br />
entstehen in <strong>der</strong> Neugebäudestraße im<br />
11. Bezirk, in <strong>der</strong> Nähe des Schlosses<br />
Neugebäude.<br />
16 Reihenhäuser mit Wohnflächen<br />
von 93 bis 123 Quadratmetern werden<br />
errichtet, die Gärten sind von 60 bis<br />
170 Quadratmeter groß. Die potenziellen<br />
Hauseigentümer können<br />
zwischen verschiedenen Varianten<br />
wählen, die belagsfertig o<strong>der</strong> schlüsselfertig<br />
übergeben werden. Gemeinschaftseinrichtungen<br />
wie ein Kin<strong>der</strong>spielplatz<br />
und gärtnerisch gestaltete<br />
Grünflächen ergänzen die Anlage.<br />
Beson<strong>der</strong>s interessant an diesem<br />
Projekt: Es befindet sich einerseits in<br />
absoluter Grünruhelage, an<strong>der</strong>erseits<br />
ist <strong>durch</strong> die Straßenbahnlinien 71 und<br />
6 sowie die U3 eine rasche Anbindung<br />
an die Innenstadt gewährleistet. Das<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Interesse an dem neuen Produkt ist<br />
sehr groß und es gibt daher in <strong>der</strong> Neugebäudestraße<br />
nur mehr wenige Häuser.<br />
Das zweite Pilotprojekt wird auf<br />
einem 20.000 Quadratmeter großen<br />
Südhang in Kainbach <strong>bei</strong> Graz verwirklicht.<br />
WELCOME HOME ® baut dort 33<br />
Reihenhäuser und sechs Wohnungen<br />
in einem einstöckigen Wohnbau, <strong>der</strong><br />
Plan geht zurück auf einen Architekturwettbewerb,<br />
den Franz Kuzmich im<br />
Jahr 2001 gewonnen hat. In <strong>der</strong> Mitte<br />
des Areals wird ein Schwimmbiotop<br />
für Abkühlung sorgen.<br />
Weitere Projekte sind geplant in:<br />
Mödling, Neufeld, Seekirchen, Klagenfurt,<br />
Rietz. ◆<br />
Auskünfte zu WELCOME HOME ® :<br />
Fr. Janak-En<strong>der</strong>le o<strong>der</strong> Hr. Ing. Girg,<br />
Tel. 01/878 28-275 sowie im<br />
Internet unter www.welcomehome.at<br />
39
40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 1<br />
40<br />
P O R T R Ä T<br />
DIE GIPFELSTÜRMERIN<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003
40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 2<br />
Im altehrwürdigen Verfassungsgerichtshof<br />
(VfGH) am Wiener Judenplatz<br />
gehen die Maler ein und<br />
aus. Das Zimmer, in dem <strong>bei</strong>nahe<br />
20 Jahre <strong>Ö</strong>sterreichs höchster<br />
Verfassungsrichter, Dr. Ludwig<br />
Adamovich, gear<strong>bei</strong>tet hat, bekommt<br />
einen neuen, helleren Anstrich<br />
und wird auch sonst auf Vor<strong>der</strong>mann<br />
gebracht. Wenn das erledigt ist, wird<br />
hier die neue Vizepräsidentin Brigitte<br />
Bierlein einziehen. Sie folgt Karl Korinek<br />
nach, <strong>der</strong> seinerseits per 1. Jänner<br />
2003 zum Präsidenten des VfGH ernannt<br />
wurde. Ein wenig Zeit werden die<br />
Renovierungsar<strong>bei</strong>ten in Bierleins neuer<br />
Heimstätte allerdings noch in Anspruch<br />
nehmen. „Bis dahin residiere ich<br />
ein paar Türen weiter hier in diesem<br />
Zimmer, wo einst einmal eine Kapelle<br />
untergebracht war. Sehr stimmungsvoll“,<br />
erläutert Brigitte Bierlein und<br />
verweist auf eine imposante, farbenprächtige<br />
Deckenmalerei. Die attraktive<br />
Höchstrichterin hat ein Faible für<br />
Bil<strong>der</strong> und pflegt auch selbst künstlerische<br />
Ambitionen. „Früher, als ich noch<br />
ein bisschen mehr Zeit hatte, habe ich<br />
sehr viel gezeichnet. Nach <strong>der</strong> Matura<br />
habe ich sogar mit dem Gedanken gespielt,<br />
Kunstgeschichte zu studieren.<br />
Das schien mir aber dann doch zu brotlos,<br />
und so habe ich mich kurzfristig für<br />
die Juristerei entschieden. Eine Wahl,<br />
die ich nie bereut habe“, erzählt Bierlein,<br />
die ihr Studium in rekordverdächti-<br />
P O R T R Ä T<br />
Dr. Brigitte Bierlein. Die Erfolgsjuristin ist seit Beginn dieses Jahres die Vizepräsidentin<br />
des Verfassungsgerichtshofes und setzt damit einen Meilenstein in <strong>der</strong> österreichischen<br />
Justizgeschichte. Denn niemals zuvor hat es eine Frau an die Spitze dieses<br />
Höchstgerichtes geschafft. V ON: CORDULA P UCHWEIN, FOTOS: ANDI B RUCKNER<br />
„Die so<br />
genannte<br />
Pragmatisierung<br />
ist von unschätzbarer<br />
Wichtigkeit.“<br />
gen vier Jahren abgeschlossen hat. Dieses<br />
rasante Tempo hat sie auch später<br />
<strong>bei</strong>behalten. Mit 25 Jahren war sie<br />
bereits Richterin, mit 28 wurde sie zur<br />
Staatsanwältin ernannt, mit 37 zur<br />
Oberstaatsanwältin, und mit 41 Jahren<br />
wechselte sie in die Generalprokuratur,<br />
<strong>der</strong> höchsten staatsanwaltschaftlichen<br />
Behörde. In <strong>der</strong> Standesvertretung wurde<br />
sie 2001 zur Präsidentin <strong>der</strong> Vereinigung<br />
<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>sterreichischen Staatsanwälte<br />
gewählt. Der jüngste Karriereschub<br />
katapultierte sie geradewegs in die Position<br />
<strong>der</strong> Vizepräsidentin des VfGH.<br />
Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? „Dass ich<br />
es so weit gebracht habe, basiert auf<br />
einer guten Mischung aus Fleiß, Ehrgeiz,<br />
aber auch dem richtigen Quäntchen<br />
Glück, das mich stets begleitet hat.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Die neue Position ist eine große Auszeichnung<br />
und die Krönung meiner juristischen<br />
Karriere. Und eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist es allemal“, sagt Bierlein.<br />
In Justizkreisen ist ihre fachliche Qualifikation<br />
unumstritten. In ihrem neuen<br />
Job tigert sie sich bereits ganz schön hinein.<br />
Bis spät in die Abendstunden ist<br />
sie im Gerichtshof, denn Ar<strong>bei</strong>t gibt es<br />
in Hülle und Fülle.<br />
Mehr Durchblick für alle<br />
Im Verfassungsgerichtshof, im Übrigen<br />
<strong>der</strong> älteste ausschließlich für Verfassungsfragen<br />
zuständige Gerichtshof<br />
<strong>der</strong> Welt, fallen pro Jahr rund 3000 Fälle<br />
an. Da<strong>bei</strong> geht es <strong>bei</strong>spielsweise um<br />
Gesetzes- und Verordnungsprüfungen,<br />
die Kontrolle aller wichtigen Wahlen,<br />
41
40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 3<br />
DIE KARRIERE DER BRIGITTE BIERLEIN<br />
Geboren am 25. Juni 1949 in Wien.<br />
1967 Reifeprüfung am humanistischen Bundesgymnasium<br />
in Wien III<br />
1971 Promotion zum Dr. jur. an <strong>der</strong> Universität Wien<br />
ab 1972 Richterlicher Vorbereitungsdienst<br />
1975 Richteramtsprüfung, danach Richterin am<br />
Bezirksgericht Innere Stadt Wien und am Strafbezirksgericht<br />
Wien<br />
ab 1977 Staatsanwältin <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft Wien<br />
1986 Dienstzuteilung zur Oberstaatsanwaltschaft<br />
Wien<br />
1987 Dienstzuteilung zum Bundesministerium für<br />
Justiz, anschließend Oberstaatsanwältin in <strong>der</strong><br />
Oberstaatsanwaltschaft Wien<br />
ab 1990 Generalanwältin in <strong>der</strong> Generalprokuratur <strong>bei</strong>m<br />
Obersten Gerichtshof<br />
ab 1995 Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Vereinigung österreichischer<br />
Staatsanwälte<br />
seit 2001 <strong>der</strong>en Präsidentin. Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong><br />
IAP (International Association of Prosecutors)<br />
Seit 1. 1. 2003 Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes<br />
die Schlichtung von Kompetenzstreitigkeiten<br />
und – in quantitativer Hinsicht<br />
die wichtigste Kompetenz – um die<br />
Überprüfung letztinstanzlicher Bescheide<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsbehörden auf<br />
ihre Verfassungsmäßigkeit. Das ist stets<br />
eine abstrakte Materie, die viel<br />
Fachwissen, Sorgsamkeit und Zeit verlangt<br />
und für Otto Normalverbraucher<br />
gemeinhin nicht <strong>durch</strong>schaubar ist. Das<br />
will die neue Vizepräsidentin mit ein<br />
bisschen Imagepflege korrigieren. Ein<br />
neuer Mediensprecher soll künftig die<br />
Entscheidungen des Gerichts auch für<br />
die breite <strong>Ö</strong>ffentlichkeit verständlich,<br />
nachvollziehbar und <strong>durch</strong>schaubarer<br />
machen. Mit dieser neuen Form von<br />
Transparenz hofft Bierlein den Gerichtshof<br />
ein wenig von seinem Elfen<strong>bei</strong>nturmimage<br />
zu befreien.<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter sehr motiviert<br />
Aber auch in Sachen Verwaltung<br />
und Organisation gibt es für die Juristin<br />
ab sofort eine Menge zu tun,<br />
schließlich ar<strong>bei</strong>ten insgesamt an die<br />
100 Personen in dieser juridischen<br />
Schlüsselstelle. Da fällt abseits von<br />
fachlichen Fragen auch jede Menge<br />
bürokratischer Krimskrams an. „Ich<br />
42<br />
P O R T R Ä T<br />
freue mich jedenfalls auf die Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />
Alle Mitar<strong>bei</strong>ter hier im<br />
Haus sind sehr motiviert, dialog- und<br />
teamfähig“, streut die Höchstrichterin<br />
ihrer Mannschaft jede Menge Blumen.<br />
Dass die Beamten jüngst im<br />
Zuge öffentlicher Spar- und Reformmaßnahmen<br />
scharf unter Beschuss<br />
geraten sind, bedauert Dr. Bierlein<br />
sehr. Vor allem die Diskussionen um<br />
Pragmatisierung und Kündigungsschutz<br />
sieht sie kritisch. „Meiner Meinung<br />
nach ist die Pragmatisierung von<br />
unschätzbarer Wichtigkeit, eine Abschaffung<br />
wäre jedenfalls für Richter<br />
aus verfassungsrechtlicher Sicht nicht<br />
möglich. Vor allem deshalb, weil es<br />
sehr bedeutsame und unverzichtbare<br />
Instrumente sind, die gewährleisten,<br />
dass <strong>der</strong> Staat in seinen ureigensten<br />
Kernbereichen, wie Exekutive und<br />
Justiz, auch künftig unabhängig von<br />
parteipolitischem Einfluss bleibt.“<br />
Auch das Gezeter um die Beamtenpensionen<br />
empfindet sie als wenig<br />
sinnvoll. Hohe Beiträge, ein seit Jahren<br />
ohnehin gleichgeschaltetes Pensionsantrittsalter,<br />
keine Abfertigung –<br />
von „Zuckerln für Beamte“ könne da<br />
ohnehin keine Rede sein.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Behutsamkeit <strong>bei</strong> Beamtenpensionen<br />
Bierlein: „Aus verfassungsrechtlicher<br />
Sicht muss <strong>bei</strong> Eingriffen in bestehende<br />
Pensionssysteme in jedem Fall sehr<br />
behutsam umgegangen werden“, meint<br />
die Juristin und fährt fort: „Ich bin mir<br />
sicher, dass sinnvolle Spaßmaßnahmen,<br />
die auch weit reichende Synergieeffekte<br />
mit sich bringen, je<strong>der</strong>zeit und gerne<br />
von den öffentlich Bediensteten mitgetragen<br />
werden. Eingriffe ins Pensionsrecht<br />
– mithin ein Grundrecht – müssen<br />
deshalb mit beson<strong>der</strong>er Sorgfalt – auch<br />
in Hinblick auf künftige Generationen –<br />
behandelt werden. Schließlich muss<br />
man auch die weit reichenden Folgen<br />
bedenken. Denn je unattraktiver die<br />
Bedingungen werden, desto weniger<br />
Menschen werden sich in <strong>Zukunft</strong> für<br />
einen Posten im Staatsdienst interessieren.<br />
Das kann schnell zu Nachwuchsproblemen<br />
führen“, formuliert die Juristin<br />
und attestiert dem öffentlichen<br />
Dienst bislang aber noch <strong>durch</strong>wegs ein<br />
gutes Zeugnis. „Es ist leicht, immer nur<br />
auf den Beamten herumzuhacken. Die<br />
öffentliche Verwaltung ist aber weitaus<br />
besser als ihr Ruf. Wenn man sich ausländische<br />
Gebietskörperschaften ansieht,<br />
dann liegt <strong>Ö</strong>sterreich sicherlich im
40-43 BB-OK 21.02.2003 17:15 Uhr Seite 4<br />
Spitzenfeld. Diese Position sollte man<br />
nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“,<br />
erläutert Bierlein weiter und sieht in<br />
diesem Zusammenhang auch in <strong>der</strong><br />
Gewerkschaft <strong>Ö</strong>ffentlicher Dienst eine<br />
„wichtige Stütze“, um die Anliegen <strong>der</strong><br />
öffentlich Bediensteten zu vertreten.<br />
Durchforsten, entrümpeln, renovieren<br />
Mehr Transparenz wünscht sich Bierlein<br />
aber nicht nur im Dialog zwischen<br />
ihrem Haus und <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>ffentlichkeit;<br />
auch <strong>der</strong> Verfassung selbst, findet sie,<br />
würde eine Entrümpelung gar nicht<br />
schaden. „Heute gibt es an die 1000 Verfassungsbestimmungen,<br />
die nicht nur im<br />
Bundesverfassungsgesetz festgeschrieben<br />
sind, son<strong>der</strong>n in verschiedensten<br />
Gesetzen. Das gehört <strong>durch</strong>forstet und<br />
reduziert. Rund ein Drittel aller Bestimmungen<br />
könnte man ohne rechtsstaatlichen<br />
Verlust ersatzlos aufheben. Allenfalls<br />
könnte man die Verfassung<br />
überhaupt in ein einziges Gesetz zusammenfassen.<br />
Denn die Rechtssicherheit<br />
ist relativ gefährdet, wenn so viele Verfassungsbestimmungen<br />
in so vielen Einzelgesetzen<br />
sind, dass man selbst als<br />
Fachmann den Überblick kaum mehr<br />
haben kann. Derzeit ist die Verfassung<br />
P O R T R Ä T<br />
Frau Höchstrichter.<br />
Brigitte Bierlein<br />
steht für eine neue<br />
Form <strong>der</strong> Frauenpolitik:<br />
„Der Erfolg<br />
basiert auf einer<br />
guten Mischung aus<br />
Fleiß und Ehrgeiz,<br />
aber auch dem richtigen<br />
Quäntchen<br />
Glück“<br />
„Eingriffe in das Grundrecht <strong>der</strong> Pensionen<br />
müssen mit beson<strong>der</strong>er Sorgfalt behandelt<br />
werden. Schließlich muss man auch die Folgen<br />
bedenken. Denn je unattraktiver die Bedingungen,<br />
desto weniger Menschen werden sich hinkünftig<br />
für einen Posten im Staatsdienst interessieren.“<br />
zersplittert, unübersichtlich und kaum<br />
<strong>durch</strong>schaubar“, formuliert Bierlein ein<br />
Langzeitprojekt. Ob so eine Reform<br />
verwirklicht werden kann, wird wohl<br />
vom politischen Willen <strong>der</strong> künftigen<br />
Regierung abhängen. Bis diese zustande<br />
kommt, kann es allerdings noch<br />
dauern. „Verfassungsrechtlich gibt es<br />
jedenfalls nirgendwo eine Bestimmung,<br />
die eine zeitliche Befristung <strong>der</strong> Verhandlungen<br />
vorsieht“, geht Bierlein auf<br />
tagespolitisch aktuelle Themen ein.<br />
Eine Frau ist im Haus<br />
Neuland gibt es für die Spitzenakademikerin<br />
auch hinsichtlich <strong>der</strong> Finanzen.<br />
Gemeinsam mit dem Präsidenten des<br />
Gerichtshofes, Karl Korinek, und ihrem<br />
Team kümmert sich Brigitte Bierlein<br />
auch um die Verwaltung des Budgets –<br />
mit 5,2 Millionen Euro muss das Auslangen<br />
gefunden werden. Über eine<br />
Aufstockung wäre man allerdings nicht<br />
unglücklich, lässt Bierlein anklingen.<br />
Und: Ein bisschen mehr Platz wünscht<br />
sich die immer schick gestylte Juristin<br />
auch – nicht für sich, son<strong>der</strong>n für die Ersatzmitglie<strong>der</strong>,<br />
die im Haus bislang nicht<br />
einmal ein eigenes Zimmer haben. Und<br />
wenn es die Topjuristin ganz genau betrachtet,<br />
gehört da und dort im und am<br />
Gebäude auch <strong>der</strong> Verputz neu aufgezogen.<br />
Bierlein: „Schließlich kommt<br />
häufig auch Besuch aus dem Ausland,<br />
und da sollte neben <strong>der</strong> fachlichen<br />
Kompetenz doch auch <strong>der</strong> äußere Eindruck<br />
passen!“ – Man merkt, eine Frau<br />
ist im Haus! ◆<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003 43
44/45 essay-OK 21.02.2003 17:20 Uhr Seite 1<br />
Obwohl Planung und Produktion<br />
eines privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmens fernab<br />
<strong>der</strong> <strong>Ö</strong>ffentlichkeit abgewickelt<br />
werden, wirkt es <strong>durch</strong><br />
Werbung, Waren und Verkaufspersonal<br />
für den Durchschnittskunden<br />
transparent genug. Beim Staat<br />
ist das an<strong>der</strong>s. Selbst dort, wo die Welt<br />
<strong>der</strong> Beamten dem Parteienverkehr geöffnet<br />
ist, erscheint dem Bürger <strong>der</strong> Apparat<br />
mit seinen Regelungen oft erst<br />
recht un<strong>durch</strong>schaubar. Auch das Personal<br />
wirkt unzugänglich und in seinen<br />
Aussagen un<strong>bei</strong>rrbar.<br />
Der feudale und traditionelle Beamte<br />
aus früheren Jahrhun<strong>der</strong>ten musste<br />
noch leidenschaftlich auftreten und<br />
konnte als Autorität auch willkürliche<br />
Entscheidungen treffen. Kreativität<br />
und Charisma waren gefragt, um Kaiser<br />
und Fürsten würdig zu vertreten. Der<br />
mo<strong>der</strong>ne Beamte hingegen, <strong>der</strong> seit Joseph<br />
II. die Honoratiorenverwaltung<br />
immer mehr ersetzt hat, agiert im Hintergrund.<br />
Idealerweise schaltet er alle<br />
persönlichen Regungen aus und widmet<br />
sich <strong>der</strong> Aktenar<strong>bei</strong>t. In dieser Prozedur,<br />
so <strong>der</strong> Autor Franz Werfel, werde<br />
„je<strong>der</strong> Sachverhalt dem Schmelzprozess<br />
des Lebens entrissen“. Diese Formalisierung<br />
dient <strong>der</strong> <strong>Ö</strong>konomisierung<br />
in seinen ursprünglichen Bedeutungen<br />
von griechisch „oikonomía“ (Haushal-<br />
E S S A Y<br />
DIE AMTS<strong>Ö</strong>KONOMIE<br />
Was heißt eigentlich: Bürokratie? Einer weit verbreiteten Sicht<br />
zufolge ar<strong>bei</strong>ten Menschen im Amt an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>swo: langsam,<br />
detailversessen, streng geregelt und abgeschottet. Freilich, <strong>der</strong><br />
Staat kann auch schnell, oberflächlich, willkürlich und eingenommen<br />
verwaltet werden. Bürokratie aus einem an<strong>der</strong>en Blickwinkel.<br />
V ON D R . SABINE Z ELGER<br />
44<br />
tung, Verwaltung) sowie lateinisch „oeconomia“<br />
(gehörige Einteilung), entspricht<br />
aber auch <strong>der</strong> „rationellen Verwertung“<br />
im mo<strong>der</strong>nen Sinn des Begriffes.<br />
Wegrationalisiert werden – um es<br />
überspitzt zu sagen – die Fülle des Lebens<br />
und jegliche gemeinschaftliche<br />
Verbindung zwischen Amtsperson und<br />
Behördengänger. Diese Distanz schützt<br />
den Verwaltungsstab – <strong>bei</strong> allen<br />
Nachteilen – vor vielfältigen Vereinnahmungen<br />
und sorgt für dessen staatstreues<br />
Selbstverständnis.<br />
Die unterschiedlichen Blickwinkel<br />
In seinem „Bürokraten“-Roman<br />
lässt Friedrich Kleinwächter den Ministerialrat<br />
Dr. Roeger die Beson<strong>der</strong>heit<br />
<strong>der</strong> Beamten wie folgt zusammenfassen:<br />
Für Wirtschaftsberufe seien die<br />
Staatsdiener ein für allemal „verpatzt“,<br />
weil sie „die Dinge immer vom<br />
Standpunkt <strong>der</strong> Allgemeinheit anschauen,<br />
haben tausend Bedenken, wo<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nur senkrecht auf seine Tasche<br />
losdenkt“. Dr. Roeger sagt: „Wir<br />
sind nicht für den Kampf ums tägliche<br />
Brot geschaffen. Man hat uns eine beson<strong>der</strong>e<br />
Empfindlichkeit gegen alles<br />
Unfaire, Hässliche anerzogen, die<br />
schon <strong>durch</strong> Dinge verletzt wird, über<br />
die <strong>der</strong> so genannte praktische Mensch<br />
nur lachen kann. Wir sind <strong>durch</strong> Generationen<br />
für etwas an<strong>der</strong>es gezüchtet.“<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Staat und Wirtschaft folgen, so <strong>der</strong><br />
Philosoph Jürgen Habermas, ihrer eigenen,<br />
„von den Absichten <strong>der</strong> Subjekte<br />
unabhängigen Logik“. Beide<br />
tendieren dazu, „sich gegen ihre Umwelten<br />
abzuschließen“ und nur den eigenen<br />
Imperativen zu gehorchen, dem<br />
Geld bzw. <strong>der</strong> Macht.<br />
Nicht von ungefähr differieren die<br />
Zuchtprogramme wesentlich: Dem<br />
Wirtschaftstreibenden muss die Anhäufung<br />
von Finanzen, dem Staatsdiener<br />
hingegen die Einhaltung <strong>der</strong> Gesetze<br />
und die Einordnung in die behördliche<br />
Hierarchie selbstverständlich<br />
sein.<br />
Der grundlegende Mechanismus<br />
Dementsprechend definiert <strong>der</strong> Bürokratieforscher<br />
Max Weber den Berufsbeamten<br />
als „Glied in einem rastlos<br />
weiterlaufenden Mechanismus“,<br />
<strong>der</strong> „nur von <strong>der</strong> höchsten Spitze her,<br />
nicht aber von <strong>der</strong> Seite, zur Bewegung<br />
o<strong>der</strong> zum Stillstand“ gebracht<br />
wird. Auch die „Marschrouten“ sind<br />
an diesen Mechanismus gebunden.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Staatsdiener<br />
sind damit vor allem in <strong>der</strong> individualisierten<br />
und flexiblen Gegenwart<br />
enorm: Er muss sich einpassen,<br />
fügen und mitmachen. Er hat nicht zu<br />
kämpfen, son<strong>der</strong>n für die Realisierung<br />
<strong>der</strong> Weisungen zu sorgen, ohne auf sei-
44/45 essay-OK 21.02.2003 17:20 Uhr Seite 2<br />
Foto: Corbis<br />
ne persönliche Einschätzung Rücksicht<br />
zu nehmen. Das bedeutet zum einen,<br />
dass er Fehler <strong>der</strong> Politik, wie die<br />
prekäre Verregelung des Alltags, mitzutragen<br />
hat. Das bedeutet aber auch,<br />
dass dort, wo für den Behördengänger<br />
bürokratische Auswüchse sichtbar<br />
werden, kein Verän<strong>der</strong>ungspotenzial<br />
vorhanden ist: Gegenläufige Bewegungen<br />
im Mechanismus, von unten<br />
nach oben, sind für gewöhnlich nicht<br />
vorgesehen.<br />
„Die bauliche Abschließung eines<br />
Ortes von allen an<strong>der</strong>en Orten“ und<br />
E S S A Y<br />
„Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
werden sowohl auf <strong>der</strong> Straße als<br />
auch <strong>bei</strong> Amtswegen als lästig<br />
empfunden. Sie verhüten aber da<br />
wie dort eine Reihe von Unfällen<br />
und vor allem: Chaos.“<br />
die „Parzellierung“ gehören laut des<br />
französischen Philosophen Michel<br />
Foucault zu wichtigen Prinzipien <strong>der</strong><br />
Disziplinarapparate. Sie sollen die internen<br />
Abläufe vor äußeren Störungen<br />
schützen und intern optimale<br />
Überwachung ermöglichen. Allerdings<br />
haben sich im Amt, an<strong>der</strong>s als<br />
etwa <strong>bei</strong>m Militär, zusätzlich Konventionen<br />
ausgebildet, die auch auf nicht<br />
maschinelle Art für den kontinuierlichen<br />
Ablauf im Staatsbetrieb sorgen.<br />
Dazu gehört die amtsinterne Kontrolle,<br />
die wesentlich informellen Cha-<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
rakters ist und <strong>durch</strong> das individuelle<br />
Interesse am Fortkommen auf <strong>der</strong><br />
„Marschroute“ abgesichert wird.<br />
Dazu gehört aber auch eine erstaunliche<br />
Autonomie <strong>bei</strong>m Umgang mit<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgeschwindigkeit.<br />
Variabel ist <strong>der</strong> Zeitaufwand, unter<br />
dem die Bürger beruhigt und mit den<br />
Härten des Amtslaufes versöhnt werden,<br />
was für den Beamtenautor Gustav<br />
von Festenberg „das ganze Geheimnis<br />
<strong>der</strong> Amtsführung“ ist. Weil<br />
die Bevölkerung in einer Demokratie<br />
nicht strategisch propagandistisch zur<br />
Einhaltung <strong>der</strong> Gesetze verführt werden<br />
kann, können die Beamten auf<br />
diese Vermittlungsar<strong>bei</strong>t nicht verzichten:<br />
Die Enthärtung des Amtslaufes,<br />
<strong>der</strong> von allen Parteien notorisch<br />
angekündigte Bürokratieabbau, ist<br />
Sache <strong>der</strong> Politik.<br />
Der Schutz vor dem Chaos<br />
Durch die Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />
„höchsten Spitze“, die nicht nur gestaltet,<br />
son<strong>der</strong>n selbst an politische Entscheidungen<br />
und Prozesse gebunden<br />
ist, hat <strong>der</strong> Verwaltungsstab auch<br />
Leerläufe und Verzögerungen mitzutragen.<br />
Ein Vermessungsbeamter <strong>der</strong><br />
k. k. Monarchie beschreibt in seiner<br />
Autobiografie denn auch eine Phase<br />
seines Ar<strong>bei</strong>tslebens, zur Zeit des<br />
Ersten Weltkrieges, wie folgt: Außer<br />
einem Bauingenieur hatten wir zu<br />
warten, „bis die Bevölkerung zurückkehrte,<br />
denn ohne sie hatten wir nichts<br />
zu verwalten“.<br />
Zugleich verteidigt er die penible,<br />
fast liebevolle Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit neuen Vorschriften, <strong>der</strong>en Inhalt<br />
„völlig verdaut“ wird. Selbst wenn diese<br />
amtsinterne Prozedur sehr zeitintensiv<br />
ist und angesichts des mo<strong>der</strong>nen<br />
Ar<strong>bei</strong>tstempos schon damals anachronistisch<br />
anmutete, sorgt sie eher für die<br />
Kontinuität des Staatsbetriebs als Flexibilität<br />
und Risikobereitschaft. Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
werden<br />
sowohl auf <strong>der</strong> Straße als auch <strong>bei</strong><br />
Amtswegen als lästig empfunden. Sie<br />
verhüten aber da wie dort eine Reihe<br />
von Unfällen und vor allem: Chaos. ◆<br />
45
46/47 BS 2/gew aktuell-OK 24.02.2003 10:07 Uhr Seite 1<br />
W I R T S C H A F T S V E R W A L T U N G<br />
BS 2<br />
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CU: www.bundessektion.at<br />
UMWELTMANAGER<br />
Das BEV setzt weit reichende Aktivitäten<br />
zur <strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />
Die steigende Anzahl von Umweltgesetzen,<br />
politische und gesellschaftliche<br />
For<strong>der</strong>ungen auf Nachhaltigkeit,<br />
<strong>der</strong> Druck <strong>der</strong> Lieferanten und zu befürchtende<br />
Wettbewerbsnachteile veranlassen<br />
immer mehr Unternehmen,<br />
sich <strong>durch</strong> aktives Umweltmanagement<br />
neu zu positionieren. Auch <strong>der</strong><br />
öffentliche Dienst in seiner Vorbildfunktion<br />
ist aufgefor<strong>der</strong>t, sich an dieser<br />
Initiative zu beteiligen.<br />
Bereits im Jahr 1998 hat das BEV<br />
ein Umweltmanagement eingerichtet.<br />
Der erste Erfolg zeigte sich im Jahr<br />
2000. Das BEV wurde im Rahmen des<br />
Wettbewerbs „Abfallmanager 2000“<br />
ausgezeichnet. Parallel zur Einführung<br />
seines Qualitätsmanagementsystems<br />
hat das BEV im Jahr 2002 mit<br />
dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems<br />
nach <strong>der</strong> europäischen<br />
Norm EMAS für den Standort Schiffamtsgasse<br />
begonnen.<br />
Die Nutzung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie<br />
erspart nicht nur Papier,<br />
son<strong>der</strong>n reduziert auch die Umweltauswirkungen<br />
<strong>durch</strong> den Wegfall von<br />
nicht mehr notwendigen Fahrten zur<br />
Behörde. Die Realisierung von E-<br />
Government ist da<strong>bei</strong> <strong>der</strong> richtige<br />
Weg.<br />
Anfragen: BEV, Umweltmanagement,<br />
Dipl.-Ing. Leopold Strenn, E-<br />
Mail: umweltmanagement@bev.gv.at.<br />
46<br />
36. OLYMPIADE<br />
Das BEV veranstaltete jüngst seine<br />
36. Winterolympiade in Maria Alm.<br />
Fachausschussvorsitzen<strong>der</strong> Hannes Taborsky<br />
konnte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> diesjährigen Winterolympiade<br />
des BEV knapp 400 Teilnehmer<br />
und Gäste <strong>bei</strong> Riesenslalom,<br />
Snowboard, Langlaufen, Rodeln und<br />
dem Gesellschaftsereignis Gloadschießen<br />
begrüßen.<br />
Ausgerüstet je nach Ansatz vom Modell<br />
„Tiroler Freiheitskampf 1809“ bis<br />
zur Rennmaschine Doppelüberschall,<br />
stürzten sich Kollegen wie die Gäste in<br />
die Bewerbe. Am ersten Tag stand vormittags<br />
das Rodeln am Programm. Bei<br />
einsetzendem starkem Schneefall nahmen<br />
die Teilnehmer die nahezu überhängenden<br />
Kurven in Angriff. Am<br />
Nachmittag kämpften die Kollegen im<br />
klassischen und Skatingstil um die<br />
Langlaufmedaillen. Es fanden alle das<br />
Ziel, und <strong>der</strong> Rettungsbernhardiner<br />
blieb in <strong>der</strong> Hütte. Dort traf man sich<br />
<strong>bei</strong>m abendlichen Gloadschießen. Der<br />
nächste Tag war den Speeddisziplinen<br />
Riesentorlauf und Snowboard gewidmet.<br />
Trotz Schneefalls war die Piste<br />
vom Schiclub bestens präpariert. Gewinner<br />
mit Tagesbestzeit: Günther Taxer<br />
vom BEV-Power-Team aus Kitzbühel.<br />
Auch <strong>der</strong> Nachwuchs mit zwei<br />
Startern in <strong>der</strong> Klasse „Unter 10“ war<br />
wie<strong>der</strong> vertreten. Dass man vom Sport<br />
nicht genug bekommen kann, bewies<br />
ein Kollege aus Wien. Er ging <strong>bei</strong> allen<br />
Bewerben an den Start und wurde somit<br />
Sieger <strong>der</strong> neu kreierten „All inclusive“-Klasse.<br />
Bei <strong>der</strong> Siegerehrung Freitag abends<br />
konnte Hannes Taborsky Zentralausschussvorsitzenden<br />
Mag. Hans Herold,<br />
den Bürgermeister von Maria Alm,<br />
NR-Abg. Mag. Langreiter, und den<br />
Präsidenten des BEV, DI Hochwartner,<br />
als Ehrengäste begrüßen.<br />
Die Motivation zur Teilnahme an<br />
den Schimeisterschaften des BEV war<br />
auch dieses Jahr nicht nur die Präsentation<br />
des eigenen Könnens, son<strong>der</strong>n vor<br />
allem die Möglichkeit, mit vielen<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
Konzentration vor dem Startschuss<br />
Das Veranstaltungsteam <strong>der</strong> PV des BEV<br />
Übergabe des Spendenschecks<br />
Freunden und Kollegen an <strong>der</strong> größten<br />
alljährlich stattfindenden Mitar<strong>bei</strong>terversammlung<br />
des BEV teilzunehmen.<br />
Symbolisch dafür stand die Übergabe<br />
<strong>der</strong> Hochwasserspenden <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
des BEV an Kollegen Jungreithmeier<br />
vom EA Linz stellvertretend für<br />
alle Geschädigten. Weiters wurde Kollege<br />
Reich als langjähriger DA-<br />
Obmann des BEV von Präs. Hochwartner<br />
das Goldene Ehrenzeichen für<br />
Verdienste um die Republik <strong>Ö</strong>sterrreich<br />
überreicht. Wie Taborsky <strong>bei</strong> seinen<br />
Dankesworten an das Veranstaltsteam<br />
<strong>der</strong> PV um Walter Preissl betonte:<br />
„Gemeinsam für die<br />
Kolleginnen und Kollegen im BEV.“<br />
Die umfangreichen Ergebnislisten<br />
<strong>der</strong> 36. Winterspiele und jede Menge<br />
Fotos finden sie unter dem Button<br />
SKEV – Schimeisterschaften auf <strong>der</strong><br />
Homepage <strong>der</strong> Personalvertretung des<br />
BEV: www.personalvertretung.at. ◆
46/47 BS 2/gew aktuell-OK 24.02.2003 10:07 Uhr Seite 2<br />
G E W E R K S C H A F T A K T U E L L<br />
BS 24. <strong>Ö</strong>GB-Chef Fritz Verzetnitsch (l.) überreicht den<br />
Anerkennungspreis <strong>der</strong> Anton-Benya-Stiftung<br />
Bundessektion Landesanstalten und Betriebe<br />
WAS DIE BS 9 JETZT FORDERT<br />
Nicht zusperren, son<strong>der</strong>n mo<strong>der</strong>nisieren, for<strong>der</strong>t<br />
Dir. Johann Hable, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BS 9.<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> Bundessektion Landesanstalten und<br />
Betriebe, Johann Hable, spricht sich gegen den Vorschlag des<br />
Präsidenten des Hauptverbandes <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger<br />
aus, kleinere Spitäler zu schließen. Hable: „Wir brauchen<br />
<strong>bei</strong> den kleineren Spitälern einen Erneuerungsschub.<br />
Zusperren ist <strong>der</strong> falsche Weg und darf für einen Profi im Gesundheitsbereich<br />
keine Dimension sein. Wir benötigen dringend<br />
regionale Krankenhäuser, die sich um die Aufgaben <strong>der</strong><br />
Akutgeriatrie, <strong>der</strong> Neurorehabilitation, <strong>der</strong> Langzeitversorgung<br />
kümmern.“ Hable ersuchte Präsident Martin Gleitsmann,<br />
die Mitar<strong>bei</strong>ter und Patienten nicht zu verunsichern,<br />
son<strong>der</strong>n neue Aufgaben anzudenken und zuzulassen.<br />
Grundsätzlich wird festgestellt, dass Krankenhäuser in <strong>der</strong><br />
Peripherie lebensnotwendig sind. Sie stehen für die unverzichtbare<br />
Soforthilfe <strong>bei</strong> medizinischer Not- und Grundversorgung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />
„Irrtum, Herr Bundesminister!“ Johann Hable erinnert<br />
BM Dr. Martin Bartenstein an dessen Aufgaben.<br />
„Nicht Ar<strong>bei</strong>tsplätze abbauen, son<strong>der</strong>n aufstocken!“, for<strong>der</strong>te<br />
BS-Vorsitzen<strong>der</strong> Johann Hable und erinnerte Martin<br />
Bartenstein, als Wirtschaftsminister Konzepte vorzulegen,<br />
die Ar<strong>bei</strong>tsplätze schaffen und nicht abbauen. Es sei grotesk,<br />
<strong>bei</strong> einer so hohen Ar<strong>bei</strong>tslosenrate wie <strong>der</strong>zeit in <strong>Ö</strong>sterreich,<br />
seitens des Wirtschaftsministers über den öffentlichen Dienst<br />
herzufallen und einen Stellenabbau anzukündigen. „Im gesundheitlichen<br />
Bereich brauchen wir tausende neuer Ar<strong>bei</strong>tsplätze,<br />
die zum Teil auch in den Bereich des öffentlichen<br />
Dienstes zu integrieren sind“, so Hable.<br />
G<strong>Ö</strong>D März 2003<br />
BS 24. Alle ausgezeichneten Mitar<strong>bei</strong>ter auf einen Blick<br />
Bundessektion <strong>Ö</strong>ffentlicher Baudienst<br />
PREISE, FREUD UND LEID<br />
Anton-Benya-Stiftungsfonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Fachar<strong>bei</strong>t an Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Straßenmeisterei.<br />
Für die Entwicklung einer Schneepflug-Beleuchtung wurde<br />
Gerhard Schwandegger von <strong>der</strong> Straßenmeisterei Waidhofen/Ybbs<br />
<strong>durch</strong> die Anton-Benya-Stiftung mit einem<br />
Anerkennungspreis ausgezeichnet. Die Beleuchtung ist ein<br />
Beitrag zur Verkehrssicherheit, da <strong>der</strong> überbreite Pflug von<br />
den Verkehrsteilnehmern früher gesehen wird.<br />
Paul und Engelbert Spindelberger, ebenfalls von <strong>der</strong><br />
Straßenmeisterei Waidhofen/Ybbs, erhielten einen Anerkennungspreis<br />
für die Entwicklung einer Anbauvorrichtung<br />
für Lkw, damit man Kehrmaschinen, die für Unimog- Trägerfahrzeuge<br />
konzipiert sind, auch mit Lkw verwenden kann.<br />
Dies bringt Kostenersparnis für den Dienstgeber, <strong>der</strong> sich<br />
den Ankauf von Lkw-Kehrmaschinen erspart. Die Preise<br />
wurden vom Präsidenten des <strong>Ö</strong>GB, Fritz Verzetnitsch, überreicht.<br />
Die G<strong>Ö</strong>D und die Bundessektion <strong>Ö</strong>ffentlicher Baudienst<br />
gratulieren den Kollegen zu dieser Auszeichnung.<br />
Nach unzähligen Beschwerden unterbreitet die<br />
Straßenmeisterei einen einfachen Vorschlag.<br />
Herr L. räumt vor <strong>der</strong> Fahrt zur Ar<strong>bei</strong>t den Gehsteig vor<br />
seinem Haus. Eine halbe Stunde später ist er fertig und will<br />
gerade gehen, als <strong>der</strong> Schneepflug kommt. Wie oft war die<br />
ganze Ar<strong>bei</strong>t umsonst, denn <strong>der</strong> Schnee, <strong>der</strong> vorher mühevoll<br />
auf die Straße geschippt wurde, liegt wie<strong>der</strong> auf dem Gehsteig.<br />
Der Zorn richtet sich gegen die Straßenmeisterei. Herr<br />
L. wurde aufgeklärt: Die halbe Breite des Gehsteiges befreien<br />
und Schnee am Gehsteigrand lagern bedeutet weniger Ar<strong>bei</strong>t,<br />
kein Schneepflug räumt den Schnee zurück, und kein<br />
Autofahrer ärgert sich über den Schnee auf <strong>der</strong> Fahrbahn. ◆<br />
47
48 humboldt 21.02.2003 17:32 Uhr Seite 1<br />
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