Leitfaden zur Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsfelder

2
MIT INNOVATION UND KREATIVITÄT ZU NEUEN PRODUKT-DIENSTLEISTUNGSIDEEN
Kreativität angeboren
oder erworben ?
Demnach entstehen ca. drei Viertel der neuen Ideen nicht am Arbeitsplatz bzw.
im Unternehmen.
Nun stellt sich die Frage, ob es sich bei der Kreativität um eine angeborene oder
eine erworbene menschliche Eigenschaft handelt. Sicherlich bestehen individuelle
Grenzen der Lernfähigkeit, die auch die Entfaltung von Kreativität einschränken.
Nicht jeder Mensch kann ein begnadeter Erfinder sein. Es ist aber durchaus so,
dass die Kreativität durch den Einsatz geeigneter Kreativitäts-„Methoden“ einzeln
oder in Gruppen trainiert und weiterentwickelt werden kann. Die Kreativität bleibt
damit ein personengebundenes Phänomen, dessen Ergiebigkeit sehr stark von
den objektiven und subjektiven Bedingungen abhängt. Neben den konkreten Ar-
beitsbedingungen und den Einflüssen durch die Unternehmenskultur kommt den
individuellen Faktoren, wie beispielsweise der Motivation, der Risikobereitschaft
und der Qualifikation, eine entscheidende Rolle für die Entfaltung von Kreativität
zu. Abb. 7 listet einige dieser kreativitätsfördernden Haltungen, Eigenschaften
und Verhaltensweisen auf.
Abbildung 7: Kreativitätsfördernde Verhaltensweisen (Quelle: Sellnow 1997, S. 16)
2.2. Kreativitätsmethoden und -techniken
An der Entwicklungsfähigkeit der menschlichen Kreativität setzen die Kreativitäts-
methoden oder -techniken an. Ihre Vielfalt ist sehr groß; mittlerweile sind wohl
über einhundert Kreativitätstechniken bzw. Varianten einzelner Kreativitätstech-
niken bekannt. Sie wollen entweder die Intuition verstärken oder die Kreativität
durch ein systematisch-analytisches Vorgehen fördern. Zu den bekanntesten
Kreativitätstechniken zählt das Brainstorming. In der Praxisaufgabe im Anhang zu
diesem Kapitel finden Sie eine genaue Anleitung zur Durchführung eines Brain-
stormings.
26 JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH