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Leitfaden zur Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsfelder

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1<br />

NACHHALTIGE PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN – EINE NEUE SICHTWEISE<br />

Die neue Denkweise<br />

– das Entwickeln von<br />

Lösungen und die<br />

Bereitstellung von<br />

Nutzen<br />

Das<br />

Benutzungssystem<br />

Ihrer Produkte<br />

Ein Beispiel:<br />

Bei Heizungen steht nicht das technische Gerät (Produkt) im Mittelpunkt des<br />

Interesses, sondern vielmehr dessen Funktionsweise, die dem Konsumenten<br />

die erforderliche Wärme (Dienstleistung, Nutzen) bereitstellt. Dadurch wird sein<br />

Bedürfnis nach einer angenehmen Wohnatmosphäre befriedigt. Sog. „Energie-<br />

Contractinglösungen“ sind im Bereich der Heizungssysteme ein Beispiel für ein<br />

Produkt-Dienstleistungssystem. Sie sind ein relativ neues Finanzierungs- und<br />

Beteiligungsmodell, bei dem der Hersteller, als Eigentümer der Heizanlage durch<br />

sein Know-how den bestmöglichen (ressourcenschonensten) Einsatz von Technik<br />

ermöglicht und dem Konsumenten die Dienstleistung „Wärme“ verkauft.<br />

Der Nutzen als Dienstleistungsbündel eines Produktes <strong>zur</strong> Befriedigung von Kun-<br />

denbedürfnissen wird somit zum zentralen Element nachhaltiger Produkt-Dienst-<br />

leistungssysteme. Dabei ist zwischen dem „stofflich-technischen“ Grundnutzen<br />

(Bedarfserfüllung) und dem „psychologischen“ Zusatznutzen zu unterscheiden.<br />

Der „psychologische“ Zusatznutzen kann dabei wiederum in Geltungs-, Erlebnis-,<br />

Harmonie- und Ordnungsnutzen unterteilt werden.<br />

Entscheidend für Sie als Unternehmer bei der Gestaltung Ihres Leistungsange-<br />

bots ist, den Nutzen Ihrer Produkte möglichst vollständig zu kennen (und zwar<br />

aus der Sicht Ihrer Kunden !). Mit diesem Wissen sind Sie in der Lage, ein optima-<br />

les Benutzungssystem für Ihre Produkte zu gestalten. Dieses Benutzungssystem<br />

besteht im Kern aus dem eigentlichen Produkt („hardware“), das von einer Reihe<br />

von Dienstleistungen („software“) umrahmt wird, die dem Kunden in Kombination<br />

möglichst lange den gewünschten Nutzen bereitstellen (siehe dazu Praxisaufgabe<br />

Nr. 1). In Tab. 4 ist der (Grund)Nutzen einiger Produkte dargestellt, sowie mögli-<br />

che Alternativlösungen im Sinne von Produkt-Dienstleistungssystemen:<br />

Tabelle 4: Der Nutzen von Produkten<br />

Produkt (Grund)Nutzen Alternativlösungen<br />

Auto Mobilität Car-Sharing, Fahrgemeinschaften,<br />

kombinierter Personenverkehr,<br />

öffentlicher Verkehr<br />

Heizung Wärme Energie-Contracting<br />

Pestizid Schädlingsfreie Anbaufläche Biologische Schädlingsbekämpfung in<br />

Kombination mit Anbauberatung und<br />

-schulungen<br />

Reinigungsmittel Saubere Sanitäranlagen<br />

(Waschbecken etc.)<br />

Selbstreinigende Waschbeckenoberflächen<br />

(Lotosblüteneffekt)<br />

Staubsauger Saubere Wohnung Integrierte Zentralstaubsaugeinrichtung<br />

im Keller von Wohngebäuden<br />

14 JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH

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