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Leitfaden zur Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsfelder

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End of life:<br />

Jener Zeitpunkt, ab dem ein Produkt nicht mehr genutzt wird und somit zu Abfall<br />

wird, mit dem in unterschiedlicher Form weiter verfahren werden kann (Produktre-<br />

cycling, Materialrecycling, thermische Verwertung, Deponierung).<br />

Verbesserungsstrategien im Sinne von Ecodesign zielen nun darauf ab, mit mög-<br />

lichst geringem Ressourcenverbrauch möglichst langlebige und funktionsopti-<br />

mierte Produkte zu entwickeln. Ecodesign-Basisstrategien können innerhalb der<br />

einzelnen Phasen des Produktlebenszyklus umgesetzt werden:<br />

Tabelle 3: Ecodesign-Basisstrategien<br />

Rohstoffgewinnung<br />

� Auswahl der<br />

Rohstoffe<br />

(erneuerbar,<br />

recyclierbar,<br />

etc.)<br />

� Einsatz<br />

regional<br />

verfügbarer<br />

Rohstoffe<br />

Herstellung Transport Nutzung End of Life<br />

� Intelligentes<br />

Produktdesign(Multifunktionalität,<br />

Modularität)<br />

� Reduktion<br />

von Gewicht<br />

und Volumen<br />

� Reduktion<br />

der Produktbauteile<br />

� Effiziente<br />

Produktionstechnologie<br />

� Effiziente<br />

Transportlogistik<br />

� Wahl der<br />

Transportmittel<br />

� Reduktion<br />

von Verpackungsmaterial<br />

� Verlängerung<br />

der Produktlebensdauer<br />

� Einfache<br />

Reinigung,<br />

Wartung und<br />

Reparatur<br />

� Niedriger<br />

Energieverbrauch<br />

im<br />

Gebrauch<br />

� Aufrüstung<br />

von<br />

Produkten<br />

� Wieder und<br />

Weiterver-wendung<br />

von<br />

Produkten<br />

� Bauteilrecycling<br />

� einfache<br />

Zerlegbarkeit<br />

und Demontage<br />

Wesentliches Merkmal des Ecodesign-Ansatzes ist es, dass das Produkt nach<br />

wie vor im Vordergrund steht, d. h. Unternehmen erzielen Wertschöpfung durch<br />

den Verkauf von Produkten. Je mehr Produkte hergestellt und verkauft werden,<br />

desto höher ist der Umsatz. Wertschöpfung und Ressourcenverbrauch sind eng<br />

aneinander gekoppelt.<br />

In einer Weiterentwicklung von Ecodesign findet bei sog. „nachhaltigen Produkten<br />

und Dienstleistungen“ 3 ein Wechsel in der Denkweise unternehmerischer Tätig-<br />

keit statt. Nicht mehr die Herstellung und der Verkauf von Produkten stehen im<br />

Vordergrund, sondern die Bereitstellung von Nutzen für den Konsumenten, der<br />

darin besteht, dass seine Bedürfnisse möglichst bequem befriedigt und seine<br />

Lebensqualität erhöht werden. In vielen Fällen ist der Konsument nicht am eigent-<br />

lichen (materiellen) Produkt, sondern nur an dessen Funktionen (immateriellen<br />

Leistungsmerkmalen) interessiert, die ihm jenen Nutzen stiften sollen, der es ihm<br />

ermöglicht, seine Bedürfnisse zu befriedigen.<br />

NACHHALTIGE PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN – EINE EINFÜHRUNG<br />

3 Synonym verwendete Begriffe in Theorie und Praxis sind: Nachhaltige Produkt-Dienstleistungssysteme,<br />

nachhaltige Produkt-Dienstleistungsideen, Ecoservices, Produkt-Dienstleistungskonzepte, Product Service<br />

Systems (PSS), Sustainable services and systems (3 S), ökoeffiziente Dienstleistungen, ökologische<br />

Dienstleistungen<br />

„Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen“ – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>zukunftsfähiger</strong> <strong>Geschäftsfelder</strong> 13<br />

1.3<br />

Basisstrategien<br />

entlang des<br />

Produktlebenszyklus

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