08.04.2022 Aufrufe

Verfahrenstechnik 4/2022

Verfahrenstechnik 4/2022

Verfahrenstechnik 4/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Direkter<br />

Austausch<br />

Prozessanlagen vernetzt planen und<br />

betreiben mit dem digitalen Zwilling<br />

Um die Anlagenleistung sowohl<br />

bei Brownfield- und Greenfield-<br />

Projekten als auch im Betriebszustand<br />

zu verbessern, setzen<br />

immer mehr Unternehmen der<br />

Prozessindustrie digitale<br />

Zwillingsstrategien ein. Daraus<br />

resultieren unmittelbare, aber<br />

auch mittel- und langfristige<br />

Gewinne.<br />

Die Digitalisierung zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch alle Bereiche der Prozessindustrie.<br />

Ein wichtiger Baustein ist<br />

hierbei der digitale Zwilling – unabhängig<br />

davon, ob sich die Anlage in der Planungsoder<br />

Betriebsphase befindet. Für ihn muss<br />

eine datenzentrierte Kultur geschaffen<br />

werden, die bereits in den ersten Phasen<br />

eines Projekts technische Daten in einem<br />

einzigen, vertrauenswürdigen Hub zusammenführt<br />

und überprüft.<br />

Untersuchungen der Beratungsgesellschaft<br />

Deloitte haben ergeben, dass Unternehmen<br />

durch die digitale Transformation<br />

eine höhere Sicherheit, Effizienz und<br />

Digitale Zwillinge unterstützen<br />

bei Planung und Betrieb von<br />

Prozessanlagen<br />

erhebliche finanzielle Vorteile erzielen<br />

können. Dazu gehöre eine Senkung der<br />

Baukosten um fünf bis zehn Prozent und<br />

eine Senkung der Betriebskosten um zehn<br />

bis 20 Prozent.<br />

Durch die Kooperation von unterschiedlichen<br />

Teams sowie die Verknüpfung von<br />

technischen Geräten und Daten in jeder<br />

Phase des Projekts können die Leistung<br />

verändert und die Effizienz einer Anlage<br />

um 30 Prozent gesteigert werden. Mit Mitarbeitern,<br />

die sich an Daten orientieren,<br />

kann Silodenken aufgebrochen werden.<br />

Das verbessert Transparenz, Zusammenarbeit<br />

und Entscheidungsfindung.<br />

In dem Maße, in dem Leistung und Effizienz<br />

steigen, sinken Projektkosten und -risiken.<br />

Dadurch bleiben den Auftragnehmern<br />

im Bereich Ingenieurswesen, Beschaffung<br />

und Bau (EPC: engineering, procurement<br />

and construction) sowie den Betreibern<br />

mehr Möglichkeiten für Neuentwicklungen.<br />

Visualisierung und Simulation<br />

Der Industriesektor sollte jetzt auf neue<br />

Technologien und Arbeitsmethoden setzen,<br />

um die Anlagen der Zukunft zu bauen.<br />

Cloud- und interaktive 3D-Visualisierungs-,<br />

Engineering- und Simulationslösungen<br />

ermöglichen es EPC und Betreibern,<br />

effizienter zu werden. Durch<br />

integrierte Konstruktionswerkzeuge lassen<br />

sich Prozesse rationalisieren. Das Budget<br />

für die Durchführung von Kapitalprojekten<br />

sowie für die Erstellung und Pflege<br />

von technischen Daten wird so geschont.<br />

Digitale Zwillinge eignen sich für die Integration<br />

in Neubauprojekte, Brownfield-<br />

Anlagen und sogar für Betriebe, die bereits<br />

seit Jahren laufen, um die Leistung<br />

langfristig zu optimieren.<br />

Ob Netto-Null-Projekte, Kohlenstoffbindung<br />

und -speicherung, Wasserstoffproduktion<br />

oder Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien – vernetzte technische<br />

Informationen können gerade bei<br />

Greenfield-Anlagen genutzt werden, um<br />

einen digitalen Zwilling zu erstellen. Er er-<br />

Autor: Steve Parvin, Head of Information<br />

Engineering, Aveva Group plc, Cambridge,<br />

Großbritannien<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 04/<strong>2022</strong> www.verfahrenstechnik.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!