Verfahrenstechnik 4/2022
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Schnelle Entnahme<br />
Sichere Gefahrstofflagerung im Labor der Koblenzer Brauerei<br />
Das Qualitätsmanagement der<br />
Koblenzer Brauerei setzt bei der<br />
chemisch-technischen Untersuchung<br />
ihrer Biere Gefahrstoffe<br />
ein. Um diese sicher zu lagern,<br />
entschied sich das 300 Jahre alte<br />
Traditionsunternehmen für einen<br />
dezentralen Sicherheitsschrank<br />
der neuesten Generation.<br />
Hopfen und Malz, Hefe und Wasser –<br />
mehr braucht es bei der Koblenzer<br />
Brauerei nicht, um jährlich 350.000 Hektoliter<br />
Bier zu brauen. In der Qualitätssicherung<br />
des Mittelständlers kommen jedoch<br />
weitere Stoffe zum Einsatz: Dort wird das<br />
Bier physikalisch, chemisch, mikrobiologisch<br />
und sensorisch analysiert. Hierfür<br />
auch im Lagerkeller und bei der Flaschenabfüllung<br />
werden mikrobiologisch zu untersuchende<br />
Proben genommen. Insgesamt<br />
wandern täglich bis zu 100 Bierproben<br />
in die Qualitätssicherung.<br />
Lagert man Gefahrstoffe zusammen,<br />
können diese unter bestimmten Bedingungen<br />
miteinander reagieren. Deshalb<br />
müssen hier Besonderheiten berücksichtigt<br />
werden, die für das Aufbewahren von<br />
Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern<br />
(TRGS 510) gelten. Die Koblenzer<br />
Brauerei verwendet in Zusammenhang<br />
mit der Probenentnahme unter anderem<br />
einen brennbaren – und damit ebenfalls<br />
in den Gefahrstoffschrank gehörenden<br />
Stoff – nämlich vergällten Alkohol. Er<br />
kommt in 30-Liter-Kanistern, wird in<br />
kleinere Gebinde umgefüllt und dient<br />
beispielsweise der Desinfektion von<br />
Probe entnahmestellen.<br />
Beim Umgang mit den Gefahrstoffen ist<br />
die Umsetzung der aus der Gefährdungsbeurteilung<br />
abgeleiteten Maßnahmen elesind<br />
für bestimmte Untersuchungen<br />
regelmäßig entnommener Proben chemische<br />
Stoffe wie beispielsweise o-Phenylendiamin<br />
nötig, die gefährliche oder schädliche<br />
Eigenschaften für Mensch und Umwelt<br />
besitzen.<br />
Das Reagenz o-Phenylendiamin wird<br />
verwendet, um Diacetyl zu bestimmen –<br />
ein vor allem aus geschmacklichen Gründen<br />
unerwünschtes Nebenprodukt des<br />
Gärprozesses. O-Phenylendiamin kann<br />
beim Einatmen, Verschlucken oder bei<br />
der Aufnahme über die Haut zu Gesundheitsschäden<br />
führen. Möglich ist außerdem,<br />
dass sich explosionsfähige Staub-<br />
Luft-Gemische bilden.<br />
Ein weiterer Gefahrstoff in der Koblenzer<br />
Brauerei heißt Iso-Octan. Er ist leicht<br />
entzündlich, schädlich beim Einatmen<br />
und bei der Freisetzung in der Umwelt.<br />
Dieses Reagenz wird verwendet, um zu<br />
bestimmen, wie bitter ein Bier sein darf.<br />
Das richtet sich nach dem Biertyp und<br />
wird in Bittereinheiten gemessen. Aber<br />
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