08.04.2022 Aufrufe

Verfahrenstechnik 4/2022

Verfahrenstechnik 4/2022

Verfahrenstechnik 4/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schnelle Entnahme<br />

Sichere Gefahrstofflagerung im Labor der Koblenzer Brauerei<br />

Das Qualitätsmanagement der<br />

Koblenzer Brauerei setzt bei der<br />

chemisch-technischen Untersuchung<br />

ihrer Biere Gefahrstoffe<br />

ein. Um diese sicher zu lagern,<br />

entschied sich das 300 Jahre alte<br />

Traditionsunternehmen für einen<br />

dezentralen Sicherheitsschrank<br />

der neuesten Generation.<br />

Hopfen und Malz, Hefe und Wasser –<br />

mehr braucht es bei der Koblenzer<br />

Brauerei nicht, um jährlich 350.000 Hektoliter<br />

Bier zu brauen. In der Qualitätssicherung<br />

des Mittelständlers kommen jedoch<br />

weitere Stoffe zum Einsatz: Dort wird das<br />

Bier physikalisch, chemisch, mikrobiologisch<br />

und sensorisch analysiert. Hierfür<br />

auch im Lagerkeller und bei der Flaschenabfüllung<br />

werden mikrobiologisch zu untersuchende<br />

Proben genommen. Insgesamt<br />

wandern täglich bis zu 100 Bierproben<br />

in die Qualitätssicherung.<br />

Lagert man Gefahrstoffe zusammen,<br />

können diese unter bestimmten Bedingungen<br />

miteinander reagieren. Deshalb<br />

müssen hier Besonderheiten berücksichtigt<br />

werden, die für das Aufbewahren von<br />

Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern<br />

(TRGS 510) gelten. Die Koblenzer<br />

Brauerei verwendet in Zusammenhang<br />

mit der Probenentnahme unter anderem<br />

einen brennbaren – und damit ebenfalls<br />

in den Gefahrstoffschrank gehörenden<br />

Stoff – nämlich vergällten Alkohol. Er<br />

kommt in 30-Liter-Kanistern, wird in<br />

kleinere Gebinde umgefüllt und dient<br />

beispielsweise der Desinfektion von<br />

Probe entnahmestellen.<br />

Beim Umgang mit den Gefahrstoffen ist<br />

die Umsetzung der aus der Gefährdungsbeurteilung<br />

abgeleiteten Maßnahmen elesind<br />

für bestimmte Untersuchungen<br />

regelmäßig entnommener Proben chemische<br />

Stoffe wie beispielsweise o-Phenylendiamin<br />

nötig, die gefährliche oder schädliche<br />

Eigenschaften für Mensch und Umwelt<br />

besitzen.<br />

Das Reagenz o-Phenylendiamin wird<br />

verwendet, um Diacetyl zu bestimmen –<br />

ein vor allem aus geschmacklichen Gründen<br />

unerwünschtes Nebenprodukt des<br />

Gärprozesses. O-Phenylendiamin kann<br />

beim Einatmen, Verschlucken oder bei<br />

der Aufnahme über die Haut zu Gesundheitsschäden<br />

führen. Möglich ist außerdem,<br />

dass sich explosionsfähige Staub-<br />

Luft-Gemische bilden.<br />

Ein weiterer Gefahrstoff in der Koblenzer<br />

Brauerei heißt Iso-Octan. Er ist leicht<br />

entzündlich, schädlich beim Einatmen<br />

und bei der Freisetzung in der Umwelt.<br />

Dieses Reagenz wird verwendet, um zu<br />

bestimmen, wie bitter ein Bier sein darf.<br />

Das richtet sich nach dem Biertyp und<br />

wird in Bittereinheiten gemessen. Aber<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!