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Verfahrenstechnik 4/2022

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LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I SPECIAL<br />

Hauptzutat Zucker …<br />

In Fachkreisen ist bekannt, dass die Bioverfügbarkeit<br />

von Zutaten nur dann erhalten<br />

bleibt, wenn der Mischvorgang scherungsarm<br />

erfolgt. Amorphe Partikelstrukturen<br />

aus der Sprühgranulation sollen<br />

nicht durch Druck und Reibung nachkristallisieren.<br />

Jeglicher Scherstress beim Mischen<br />

sollte unterbleiben.<br />

Instantgetränkepulver bestehen aus agglomerierten<br />

Einzelkomponenten – manche<br />

davon liegen in verkapselter Form vor.<br />

Auch sie sind empfindlich gegen Abrieb.<br />

Stäube, die entstehen, indem die Mischgutpartikel<br />

aneinander reiben und verrunden,<br />

verändern nicht nur den Geschmack.<br />

Der Feinanteil sammelt sich am<br />

Boden der Verpackung an und vermittelt<br />

den Eindruck, als handele es sich um einen<br />

niederwertigen Reststoff. Darüber hinaus<br />

neigt der Staub zum Aufschwimmen<br />

auf der Flüssigkeit und erschwert das Niedersinken.<br />

Im ungünstigsten Fall wird die<br />

Staubfraktion vom Pulver umschlossen<br />

und bildet Klumpen, die nur schwer aufzulösen<br />

sind. Das Problem kann nur gelöst<br />

werden, indem der Mischer schnell<br />

ideale Mischgüten erzielt, und zwar mit<br />

langsam drehenden Mischwerkzeugen<br />

und minimalem Energieeintrag. Mit der<br />

Pulverrezeptur werden andere produktspezifische<br />

Eigenschaften definiert,<br />

wie Trübung, Textur, Viskosität, Mundgefühl<br />

und Färbung.<br />

… oder Milchpulver<br />

Bei den trockenmilchbasierten Flüssignährmitteln<br />

ist die Kette der vorgeschalteten<br />

Produktionsschritte zumeist<br />

länger als bei den zuckerbasierten Erfrischungsgetränken.<br />

Milch wird mit unterschiedlichen<br />

Nährstoffen und Früchtederivaten<br />

vermischt, bevor sie via<br />

Sprühtrocknung zu einem nahrhaften Pulver<br />

wird. Ein typisches Instantpulver liegt<br />

aber nur dann vor, wenn es sich beim Zufügen<br />

von Wasser erwartungsgemäß verhält.<br />

Es muss eine gute Instantlöslichkeit<br />

besitzen. Dieser Vorgang des schnellen,<br />

vollständigen Benetzens ist nicht trivial,<br />

denn die im Pulver befindliche Luft muss<br />

in dem Maße aus der Schüttung entweichen,<br />

wie das Pulver den Flüssigkeitsspiegel<br />

passiert und niedersinkt.<br />

Koneslid-Mischer mit sekundenschneller Restlosentleerung<br />

Das Ziel ist, ideale Mischgüten in kurzer Zeit<br />

und mit geringem Energieeintrag herzustellen<br />

Die Löslichkeit, das Sinkverhalten und die<br />

Dispergierbarkeit des Pulvers in der Flüssigphase<br />

müssen der Konsumentenerwartung<br />

entsprechen. Entsprechende Dispergier-<br />

und Löslichkeitskinetik kann ein<br />

sprühgetrocknetes Pulver in der Regel nur<br />

dann erfüllen, wenn es in einem Fließbett<br />

agglomeriert und konditioniert wird. Das<br />

gilt insbesondere für Instant-Trinkschokolade.<br />

Der Kakao würde sich normalerweise<br />

nicht im Wasser verteilen. Wird er aber<br />

mit Zucker und Trockenmilchderivaten<br />

unter Hinzufügung kleiner gleichverteilter<br />

Lecithin-Additive agglomeriert, entsteht<br />

ein gut lösliches Pulver.<br />

Restlos entleerbar<br />

An dieser Stelle seien noch zwei herstellungsbedingte<br />

Qualitätsmerkmale angesprochen:<br />

Hygiene und Nachverfolgbarkeit<br />

bei bestmöglicher Chargentreue. Gestatten<br />

wir uns die Annahme, man würde<br />

über eine Mischanlage verfügen, die sich<br />

zu 100 % selbsttätig entleert, dann wäre<br />

jegliche Reinigung überflüssig. Das ist<br />

zwar in der Praxis kaum erreichbar, aber<br />

es gibt Möglichkeiten, die diesem Ziel innerhalb<br />

weniger Sekunden sehr nahekommen.<br />

Der zuvor dargestellte Koneslid-<br />

Chargenmischer von Amixon wurde speziell<br />

für die Restlosentleerung entwickelt.<br />

Egal ob Endanwender mit Spülchargen<br />

operieren oder ob sie explizit eine Trocken-<br />

oder Nassreinigung durchführen,<br />

die ergonomische Erreichbarkeit aller relevanten<br />

Anlagenteile ist wichtig. Müssen<br />

automatische Nassreinigungen (Washingin-Place)<br />

mehrmals täglich stattfinden,<br />

um etwa Halal-Anforderungen zu erfüllen,<br />

dann ist es umso wichtiger, dass die<br />

Misch anlage schnell und sicher trocknet.<br />

Die Reinigungsprozeduren sind identisch,<br />

wenn auf derselben Mischanlage Non­<br />

Allergene und allergenbehaftete Güter<br />

produziert werden.<br />

Durch geschicktes Inertisieren kann<br />

der ungewollten Oxidation des Instantgetränkepulvers<br />

entgegengewirkt werden:<br />

Apparate von Amixon sind nicht nur dauerhaft<br />

gasdicht, sondern auch druck- und<br />

vakuumfest. So kann während des<br />

Mischens Vakuum von –950 mbar angelegt<br />

werden, um die Umgebungsluft/Sauerstoff<br />

aus dem Pulver zu entfernen. Anschließend<br />

wird der atmosphärische<br />

Druck im Mischer wiederhergestellt, indem<br />

Stickstoff-Kohlensäure-Gasgemische<br />

eingetragen werden.<br />

Fotos: Amixon, Heike Rau – stock.adobe.com<br />

www.amixon.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/04 15

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