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Kontakt - BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland

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Im Boot mit<br />

dem <strong>BUND</strong><br />

Flussschutz deutschlandweit<br />

www.b<strong>und</strong>.net


© Caroline Schrader/fotolia.com<br />

Liebe Flussfre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Flussfre<strong>und</strong>e,<br />

Flüsse <strong>und</strong> Bäche, zusammen mit ihren umrahmenden Auen, gelten<br />

nicht nur als Lebensadern der Zivilisation, sondern auch als ökologisches<br />

Rückgrat unseres Landes. Flüsse <strong>und</strong> Bäche prägen die Landschaft<br />

<strong>und</strong> sind <strong>für</strong> die biologische Vernetzung von unschätzbarem<br />

Wert.<br />

Dennoch wird kaum ein Teil der Natur so sehr gesch<strong>und</strong>en. Deswegen<br />

hat sich der B<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

(<strong>BUND</strong>) den Schutz <strong>und</strong> die Renaturierung von Flüssen, Bächen <strong>und</strong><br />

Auen zur Aufgabe gemacht, <strong>und</strong> das deutschlandweit. Kommen Sie<br />

mit ins Boot <strong>und</strong> helfen Sie uns da<strong>für</strong> zu sorgen, dass in diesen<br />

Lebensadern weiterhin ein kräftiger Puls schlägt.<br />

Diese Broschüre gibt Ihnen einen ersten Einblick in die Vielfalt der<br />

Menschen <strong>und</strong> Projekte, die im <strong>BUND</strong> durch Ihr Engagement <strong>für</strong> unsere<br />

Flüsse <strong>und</strong> Bäche vereint sind. Ich würde mich freuen, wenn sie<br />

Sie zum Mitmachen, Anpacken <strong>und</strong> Aktiv werden anregt. Ich bin mir<br />

sicher – auch in Ihrer Nähe gibt es bereits eine <strong>BUND</strong>-Gruppe oder<br />

Verbündete <strong>für</strong> Ihr ganz eigenes Flussprojekt. Denn selten gehen<br />

Natur- <strong>und</strong> Menschenschutz so eng einher wie beim Flussschutz! In<br />

sauberen Flüssen können wir baden <strong>und</strong> uns erfrischen, auf naturnahen<br />

Flüssen können wir uns treiben lassen, die Seele baumeln lassen<br />

<strong>und</strong> zur Ruhe kommen. Gewässerschutz ist <strong>Naturschutz</strong>. Echter <strong>Naturschutz</strong><br />

ist unbedingt Gewässerschutz. Und beides dient dem Wohl<br />

des Menschen.<br />

Ich freue mich, Sie im Boot begrüßen zu können!<br />

Ihr Sebastian Schönauer<br />

Sprecher im AK Wasser des <strong>BUND</strong>


3<br />

Flüsse sind wertvoll …<br />

Durch <strong>Deutschland</strong> fließen H<strong>und</strong>erte von<br />

kleineren <strong>und</strong> größeren Flüssen, allein 24<br />

davon mit einer Länge von mehr als 200<br />

Kilometern. Naturbelassene Flüsse <strong>und</strong><br />

Auen, ihre Uferlandschaften, gehören zu<br />

den artenreichsten Naturräumen Europas.<br />

Sie werden von dem natürlichen Wechsel<br />

von Hoch- <strong>und</strong> Niedrigwasser geprägt <strong>und</strong><br />

weisen ein dynamisches, kleinräumiges<br />

Mosaik unterschiedlicher Lebensräume auf.<br />

© Stephan Gunkel<br />

Die vielen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten, die hier<br />

leben, sind hervorragend an die extrem<br />

wechselnden Lebensbedingungen angepasst.<br />

Denn an <strong>und</strong> in naturbelassenen Flüssen<br />

schwanken mit den Jahreszeiten die<br />

Wasserstände. Zusammen mit den unterschiedlichen<br />

Gefällen <strong>und</strong> dem wechselnden Untergr<strong>und</strong> entsteht so eine enorme Strukturvielfalt. Es bilden sich neue<br />

Vertiefungen am Gr<strong>und</strong>, Uferabbrüche <strong>und</strong> Flachwasserzonen, mit einem hohen Wert <strong>für</strong> die biologische Vielfalt.<br />

Die Vielfalt der Welt wird an ihren Flüssen besonders deutlich. Reißende Strömungen werden von Stillwassern <strong>und</strong><br />

Altarmen abgelöst, kahle Kiesbänke <strong>und</strong> trockene Sanddünen folgen feuchten Auenwäldern. Seeadler, Flussregenpfeifer,<br />

Fischotter, Biber, Sumpfdotterblume <strong>und</strong> sogar Lachse leben an bzw. in unseren Flüssen.<br />

Aber Flüsse haben auch <strong>für</strong> uns Menschen als Erholungsparadies eine große Bedeutung. Sie berühren <strong>und</strong> faszinieren<br />

uns. Sie bieten Ruhe <strong>und</strong> Entspannung. Sie sind großartige Ausflugsziele. Doch wirklich ursprüng liche <strong>und</strong> naturbelassene<br />

Flüsse gibt es heute kaum noch …


© Spargel/fotolia.com<br />

… aber Flüsse sind auch arm dran!<br />

Naturbelassene Flüsse sind in <strong>Deutschland</strong><br />

Mangelware geworden, da der Mensch<br />

sie viel zu lange als reine Wasserstraßen<br />

missbraucht hat. Sie wurden begradigt,<br />

betoniert, mit Staustufen versehen <strong>und</strong> kanalisiert.<br />

Natürliche Überschwemmungsgebiete<br />

wurden trockengelegt <strong>und</strong> Auenwälder<br />

zerstört, um Flächen <strong>für</strong> Siedlungen <strong>und</strong> die<br />

Landwirtschaft zu schaffen. Heute zählen<br />

Flusslandschaften zu den am stärksten geschädigten<br />

Ökosystemen in Mitteleuropa,<br />

nur etwa ein Fünftel der ursprüng lichen<br />

Flussauen ist erhalten geblieben.<br />

Dies hat teilweise verheerende Folgen <strong>für</strong><br />

die Natur. Die Verkürzung der Flüsse führt<br />

zu steigendem Gefälle <strong>und</strong> damit zu höheren<br />

Fließgeschwindigkeiten. Die Flüsse graben sich immer tiefer in ihr Bett. Mit dem Absinken des Wasserspiegels im Fluss<br />

sinkt aber auch der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel <strong>und</strong> es kommt sowohl in den Auen als auch auf land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichen<br />

Flächen zu irreparablen Schäden. Da wir den Flüssen ihren natürlichen Ausbreitungsraum genommen haben,<br />

richten Flutkatastrophen erheblichen Schaden an.<br />

Staudämme <strong>und</strong> Wehre sollen die Flüsse r<strong>und</strong> um die Uhr schiffbar machen. Sie sind aber unüberwindbare Hindernisse<br />

<strong>für</strong> wandernde Wasserbewohner wie Fische, Biber, Krebse <strong>und</strong> Muscheln. Auch der Geschiebetransport, also das Mitführen<br />

<strong>und</strong> Ablagern von Geröll, Sand <strong>und</strong> Kies im Fluss, wird unterbrochen <strong>und</strong> trägt zur Absenkung des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels<br />

bei.<br />

Zu diesen baulichen Veränderungen kommen noch weitere Störungen der Flussökosysteme: Kraftwerke nutzen Flusswasser<br />

zum Kühlen der Reaktoren <strong>und</strong> leiten das aufgewärmte Wasser einfach wieder zurück in die Gewässer, Industriebetriebe<br />

leiten schadstoffbelastete Abwässer in die Flüsse.


5<br />

Der <strong>BUND</strong> schafft lebendige Flüsse!<br />

Vom Eise befreit sind Strom <strong>und</strong> Bäche<br />

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick<br />

Im Tale grünet Hoffnungsglück<br />

(Johann Wolfgang von Goethe, Faust)<br />

Unsere Flüsse <strong>und</strong> Auen haben <strong>und</strong> hatten also einiges zu ertragen.<br />

Im <strong>BUND</strong> arbeiten daher zahlreiche Menschen daran die Flüsse zu<br />

schützen, zu bewahren <strong>und</strong> in ihren natürliche Zustand zurückzuversetzen.<br />

Und sie haben bereits viel erreicht: Zum Beispiel ist heutzutage<br />

in vielen Flüssen das Baden wieder möglich – dank moderner<br />

Kläranlagen <strong>und</strong> höherer Standards, <strong>für</strong> die sich die <strong>Umwelt</strong>bewegung<br />

eingesetzt hat.<br />

Der <strong>BUND</strong> hat eine Vision <strong>für</strong> naturnahe <strong>und</strong> ursprüngliche Flüsse,<br />

die weit über den jetzigen Ist-Zustand hinausgeht. Eine Vision von<br />

frei fließenden Flüssen <strong>und</strong> von lebendigen, hochdynamischen Auenlandschaften,<br />

die zu Kernzonen der biologischen Vielfalt in <strong>Deutschland</strong><br />

werden. Von klarem Wasser, das zum Baden einlädt, <strong>und</strong><br />

rücksichtsvollen Flusstouristen. Von naturverträglicher, flussangepasster<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> einem effektiven Flussschutz vor Ort.<br />

Die Vielfalt der Flussprojekte ist dabei so groß wie die Vielfalt der<br />

engagierten Menschen im <strong>BUND</strong>.<br />

Die nächsten Seiten sollen einen Eindruck über diese Vielfalt vermitteln<br />

<strong>und</strong> Lust darauf machen, selber aktiv zu werden <strong>und</strong> den Flussschutz<br />

in die eigene Hand zu nehmen – aber nicht alleine, sondern<br />

im <strong>BUND</strong> mit über 2.000 Gruppen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 500.000 Mitgliedern.<br />

© Rainer Sturm/pixelio.de


© Angelika Wolter/pixelio.de<br />

© Michael Frey/fotolia.de<br />

Einer von vielen<br />

Iller-Renaturierung <strong>und</strong> 200 Kilometer neue Ufer<br />

Freiwillige des <strong>BUND</strong> haben in Baden-Württemberg Bachläufe in neue Bahnen geleitet, um Altarme bereichert, <strong>für</strong> Fische durchgängig gemacht <strong>und</strong><br />

Ufer renaturiert.<br />

© Lukasz Lukasik/pixelio.de


7<br />

Die Iller war einst ein ungebändigter Gebirgsfluss. Heute wird sie<br />

stark zur Energiegewinnung genutzt – drei der vier großen deutschen<br />

Energieversorgungsunternehmen betreiben insgesamt dreizehn<br />

Laufwasserkraftwerke an Staustufen <strong>und</strong> Seitenkanälen der<br />

Iller.<br />

Ulrich Müller vom <strong>BUND</strong> in Dietenheim bei Ulm kämpfte jahrelang<br />

<strong>für</strong> die Renaturierung der Iller – <strong>und</strong> kann heute große Erfolge verbuchen.<br />

Für Fische unüberwindliche Staustufen wurden durch Sohlrampen<br />

ersetzt. So können die Fische das Gefälle auf etwa 50 Meter<br />

Länge überwinden <strong>und</strong> sich wie in einem Wildbach fühlen. Zehn<br />

Kilometer des Flusslaufs sind <strong>für</strong> Fische wieder durchgängig, <strong>und</strong> bestimmte<br />

Uferbereiche dürfen bei Hochwasser erodieren. Der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel<br />

stieg wieder an, <strong>und</strong> an vier Flussabschnitten kann<br />

die Iller ihre Aue wieder überspülen. Außerdem wurden 1.500 Meter<br />

einer Altwasserrinne geflutet <strong>und</strong> dadurch ein großer Auwaldbereich<br />

wiedervernässt. Durch einen Pflegeplan des <strong>BUND</strong> werden an vielen<br />

Illerabschnitten wertvolle Orchideen-Magerrasen erhalten.<br />

Ulrich Müller ist dies gelungen, da er die Wasserwirtschaftsbehörden,<br />

Gemeinden <strong>und</strong> VertreterInnen anderer Verbände von der<br />

Machbarkeit dieser Maßnahmen überzeugen konnte. Für seine Arbeit<br />

hat ihm das Land Baden-Württemberg den Ehrenamtspreis „Echt<br />

gut“ verliehen. In der Laudatio hieß es: „Aufgr<strong>und</strong> der Kenntnisse, die<br />

er sich durch unzählige Ortsbegehungen <strong>und</strong> Arbeitseinsätze erworben<br />

hat, ist er ein geschätzter <strong>und</strong> geachteter Gesprächspartner.<br />

Seine stets sachliche, konsequente, aber auch kompromissfähige<br />

Haltung hat ihm viel Respekt eingebracht.“<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Ulm<br />

Neu-Ulm<br />

Senden<br />

Vöhringen<br />

Dietenheim<br />

Illertissen<br />

Altenstadt<br />

Biberach<br />

an der Riß<br />

Donau<br />

Ulrich Müller ist nicht alleine – seit 1998<br />

haben <strong>BUND</strong>-Gruppen insgesamt über 200<br />

Kilometer Uferstrecke in Baden-Württemberg<br />

der Natur zurückgegeben. Das ursprünglich<br />

gesetzte Ziel von 150 Kilometern hatten die<br />

Aktiven bereits nach vier Jahren erreicht.<br />

Thomas Giesinger<br />

<strong>BUND</strong> Baden-Württemberg<br />

Mühlbachstraße 2<br />

78315 Radolfzell-Möggingen<br />

Tel.: (0 77 32) 15 07-26<br />

Fax: (0 77 32) 15 07-77<br />

thomas.giesinger@b<strong>und</strong>.net<br />

Iller<br />

Memmingen


© Karl-Ernst-Wodzicki<br />

Zeichen setzen<br />

Fackeln <strong>für</strong> Elbe, Saale, Schwarze Elster <strong>und</strong> Donau<br />

Die Menschenkette macht es deutlich: Die Menschen lassen sich ihre Flüsse <strong>und</strong> ihre Heimat nicht nehmen.


9<br />

An einem Samstag im Januar 2011 brannten Zigtausende Fackeln in<br />

acht B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> 45 Städten entlang der Elbe, der Saale, der<br />

Schwarzen Elster <strong>und</strong> der Donau. Der <strong>BUND</strong> hatte zum Protest gegen<br />

unsinnige Wasserstraßenprojekte <strong>und</strong> Flussvertiefungen aufgerufen.<br />

Und tatsächlich – selbst im Winter stellten sich die Menschen an<br />

den Flüssen vor ihre einzigartige Landschaft. Diese medienwirksame<br />

Aktion verlieh der Forderung des <strong>BUND</strong> nach einem ökologischen<br />

Hochwasser- <strong>und</strong> Flussschutz Gewicht. Neben dem <strong>BUND</strong> beteiligten<br />

sich zahlreiche Bürgerinitiativen, Verbände, Vereine <strong>und</strong> Kirchen.<br />

<strong>BUND</strong>-Aktive mobilisierten mit gewaltigem Einfallsreichtum <strong>und</strong><br />

kümmerten sich um tolle Rahmenprogramme. Vielerorts gab es<br />

neben Fackeln <strong>und</strong> Ansprachen auch Kinder- <strong>und</strong> Bläserchöre,<br />

Trommler <strong>und</strong> Künstler, Würstchen <strong>und</strong> Kuchen, Glühwein <strong>und</strong><br />

Kinderpunsch.<br />

Mit den Fackelketten machte der <strong>BUND</strong> darauf aufmerksam, dass in<br />

den letzten 20 Jahren über drei Milliarden Euro in unsinnige Wasserstraßenprojekte<br />

im Osten <strong>Deutschland</strong>s geflossen sind.<br />

Im Norden <strong>Deutschland</strong>s standen Hamburgs Pläne, die Unterelbe ein<br />

weiteres Mal zu vertiefen, im Mittelpunkt. Dabei macht die zunehmende<br />

Häufigkeit der Extremhochwässer deutlich, dass Hochwasserschutz<br />

<strong>und</strong> der Schutz der Bevölkerung Priorität haben.<br />

Die Menschen haben die Attraktivität natürlicher Flusslandschaften<br />

erkannt <strong>und</strong> sind bereit da<strong>für</strong> zu kämpfen. Mit „Fackeln <strong>für</strong> Elbe,<br />

Saale, Schwarze Elster <strong>und</strong> Donau“ gibt der <strong>BUND</strong> jedem die Möglichkeit,<br />

ein Zeichen zu setzen.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Köln<br />

Bremen<br />

Iris Brunar<br />

<strong>BUND</strong>-Elbeprojekt<br />

Kirschweg 15<br />

06846 Dessau-Roßlau<br />

Tel.: (03 40) 8 50-79 78<br />

i.brunar@gmx.de<br />

www.elbeinsel.de<br />

Hannover<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Donau<br />

Elbe<br />

Saale<br />

München<br />

Berlin<br />

Schwarze<br />

Elster<br />

Dresden


Lebendige Werra<br />

Eine Lebensader <strong>für</strong> Mensch <strong>und</strong> Natur<br />

Zur lebendigen Werra gehören die Menschen dazu. Kanufahren, Baden, Natur beobachten – wenn wir den Fluss sorgsam behandeln, werden wir dies<br />

noch lange genießen können.


11<br />

Die noch intakten Lebensräume <strong>und</strong> die natürliche Vielfalt <strong>und</strong><br />

Schönheit der Werra erhält <strong>und</strong> entwickelt der <strong>BUND</strong> mit seinem<br />

Projekt „Lebendige Werra“. Die Werra entspringt im Thüringer Schiefergebirge.<br />

Von dort schlängelt sie sich zwischen Thüringer Wald <strong>und</strong><br />

Rhön hindurch, ehe sie nach fast 300 Kilometern mit der Fulda zusammenfließt<br />

<strong>und</strong> die Weser bildet.<br />

Die Werra ist einer der vielfältigsten <strong>und</strong> wertvollsten Lebensräume<br />

in der Region. Die vielen Bäche <strong>und</strong> Flüsse des Werra-Systems prägen<br />

die Landschaft im Süden <strong>und</strong> Westen Thüringens sowie in Teilen<br />

Hessens <strong>und</strong> geben ihr einen besonderen Charme. Besonders in<br />

ihrem Oberlauf gibt es noch saubere <strong>und</strong> strukturreiche Abschnitte,<br />

in denen zum Beispiel das gefährdete Bachneunauge oder die kleine<br />

Groppe leben. Auch Eisvogel <strong>und</strong> Schwarzstorch, Fischotter <strong>und</strong><br />

Laubfrosch tummeln sich hier. Doch viele kleine Querbauwerke machen<br />

den Fluss <strong>und</strong>urchgängig, Abwässer aus dem Bergbau versalzen<br />

das Wasser, der intensive Bootstourismus stört die Tierwelt.<br />

Die <strong>Umwelt</strong>schützerInnen von „Lebendige Werra“ haben daher deutliche<br />

Ziele vor Augen: Der Fluss soll wieder glasklares Wasser führen<br />

<strong>und</strong> seine Wege selber suchen. Wanderfische sollen ungehindert bis<br />

in den Oberlauf aufsteigen <strong>und</strong> ein Netzwerk von Werra-Fre<strong>und</strong>Innen<br />

soll entstehen. Daher regt der <strong>BUND</strong> konkrete Renaturierungsmaßnahmen<br />

an <strong>und</strong> legt selbst mit Hand an. Er motiviert<br />

SchülerInnen <strong>und</strong> Schulen aktiv zu werden <strong>und</strong> informiert die Öffentlichkeit.<br />

Er sensibilisiert WassersportlerInnen <strong>und</strong> TouristInnen<br />

<strong>und</strong> lädt zu Flussbadetagen ein.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Lahn<br />

Ems<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Frankfurt/Main<br />

Hessen<br />

Gießen<br />

Weser<br />

Das <strong>Naturschutz</strong>projekt „Lebendige Werra“<br />

wird vom <strong>BUND</strong> gemeinsam mit anderen<br />

ehrenamtlich engagierten Menschen umgesetzt.<br />

Unterstützung erhalten diese von verschiedenen<br />

H Stiftungen wie der Deutschen<br />

B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> (DBU) <strong>und</strong> den regionalen<br />

Sparkassen.<br />

Thomas Wey<br />

<strong>BUND</strong> Thüringen<br />

Büro am Fluss<br />

Wintergasse 8<br />

98617 Meiningen<br />

Fulda<br />

Tel./Fax: (0 36 93) 4 20 12<br />

thomas.wey@b<strong>und</strong>.net<br />

www.b<strong>und</strong>-thueringen.de<br />

Leine<br />

Niedersachsen<br />

Thüringen<br />

Werra<br />

Erfurt<br />

M


© Wolfgang Willner<br />

Im Zentrum des Widerstandes<br />

Einsatz <strong>für</strong> die Biodiversitäts–Highlights der Donau<br />

Die 70 Flusskilometer zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen sind von größter ökologischer, geschichtlicher <strong>und</strong> kultureller Bedeutung.


13<br />

Die BN-Kreisgruppe Deggendorf spielt eine zentrale Rolle<br />

im Widerstand gegen den Donauausbau zwischen Straubing<br />

<strong>und</strong> Vilshofen als Wasserstraße. Georg Kestel setzt<br />

sich seit über 15 Jahren <strong>für</strong> den Schutz der Donau ein. Seit<br />

2008 ist er Vorsitzender der Kreisgruppe.<br />

Herr Kestel, noch bis 2012 läuft eine mit 33 Millionen<br />

Euro angesetzte EU-Studie zum Donauausbau –<br />

ein Thema, das Sie schon länger beschäftigt?<br />

Der Donauausbau steht mehr oder weniger seit der<br />

Gründung der Kreisgruppe in den 70er Jahren auf der<br />

Tagesordnung. Die Studie soll die vom B<strong>und</strong>estag 2002<br />

ab ge lehnte Staustufenlösung durch die Hintertür wieder<br />

ins Spiel bringen. Diese hätte verheerende ökologische<br />

Folgen. Unser Kompromissvorschlag sind ökologisch optimierte<br />

Flussregulierungen. Mit diesen können die Fahrwasserbedingungen<br />

auf ein Niveau verbessert werden,<br />

das andere „Engpässe“ im Verlauf der Wasserstraße<br />

erreicht oder sogar übertrifft.<br />

Und welche Rolle spielt Ihre Kreisgruppe im aktuellen<br />

Prozess?<br />

Momentan beobachten wir in einer Monitoring-Gruppe<br />

mit Vertretern aus Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Naturschutz</strong> die Untersuchungen.<br />

Bis jetzt bekommen wir aber noch lange<br />

nicht alle Daten im Detail zu sehen. Und es zeichnen sich<br />

schon massive inhaltliche Defizite ab, vor allem in den<br />

ökologischen Bewertungen.<br />

2012 wird die Rhein-Main-Donau Wasserstraßen<br />

GmbH dann fertige Planfeststellungsunterlagen <strong>für</strong><br />

zwei Varianten präsentieren. Abgesehen von der Monitoring-Gruppe<br />

– wie begleiten Sie diesen Prozess noch?<br />

Wir organisieren ganz unterschiedliche Dinge, um auf die<br />

Besonderheiten <strong>und</strong> Qualitäten der frei fließenden Donau<br />

<strong>und</strong> den Widerstand gegen ihre Zerstörung aufmerksam<br />

zu machen: Unsere Donau-Schifffahrt, ein Donau-Fest,<br />

Exkursionen <strong>und</strong> Vorträge. Außerdem gibt es das <strong>Umwelt</strong>bildungsprojekt<br />

„Takatuka“ <strong>und</strong> die „Schatzkiste<br />

Donau“. Fachlicher Schwerpunkt, aber auch eine Art<br />

„Familientreffen“ mit Verbänden, Bürgerinitiativen <strong>und</strong><br />

engagierten Menschen, ist unser Donau-Kongress …<br />

… der 2011 einen klaren thematischen Schwerpunkt<br />

hatte!<br />

2011 stand die beabsichtigte Anerkennung der Donaulandschaft<br />

zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen mit dem<br />

Isarmündungsgebiet als Weltkultur- <strong>und</strong> Naturerbe der<br />

UNESCO im Mittelpunkt. Denn diese 70 Flusskilometer<br />

sind ein echtes „Biodiversitäts-Highlight“. Wir hoffen,<br />

dass schon die Bewerbung dazu beitragen wird, dass<br />

die Donau mit w<strong>und</strong>erbarer Natur <strong>und</strong> Kultur assoziiert<br />

wird – <strong>und</strong> nicht nur mit Fahrrinnentiefen!<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

B<strong>und</strong> <strong>Naturschutz</strong> in Bayern (BN)<br />

Kreisgruppe Deggendorf<br />

Amanstraße 21 · 94469 Deggendorf<br />

Tel.: (09 91)3 25 55 · Fax: (09 91)34 22 14<br />

b<strong>und</strong>-naturschutz@degnet.de<br />

www.bn-deggendorf.de


© Katharine Nabel<br />

© Birgit Felinks<br />

Deiche versetzen<br />

<strong>Naturschutz</strong>großprojekt Lenzener Elbtalaue<br />

Mit der Deichrückverlegung bei Lenzen gibt der <strong>BUND</strong> der Elbe einen kleinen Teil ihrer artenreichen Auenlandschaft zurück.<br />

© Diethelm Wulfert


15<br />

Der <strong>BUND</strong> hat zusammen mit dem Trägerverb<strong>und</strong> Burg Lenzen r<strong>und</strong><br />

420 Hektar Überschwemmungsfläche <strong>für</strong> die Elbe zurückgewonnen.<br />

Die NaturschützerInnen haben hier tatsächlich Deiche versetzt.<br />

Heute prägt der natürliche Wechsel von Hoch- <strong>und</strong> Niedrigwasser<br />

die Landschaft.<br />

Im „<strong>Naturschutz</strong>großprojekt Lenzener Elbtalaue“, im äußersten<br />

Nordwesten Brandenburgs an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>und</strong> Niedersachsen, entstand Raum <strong>für</strong> Auwälder, Flutrinnen<br />

<strong>und</strong> Stromtalwiesen. Wildpferde sorgen da<strong>für</strong>, dass die halboffene<br />

Landschaft erhalten bleibt. Biber <strong>und</strong> Seeadler konnten sich ihren<br />

Lebensraum bereits zurückerobern. Weichholz- <strong>und</strong> Hartholzauwälder,<br />

ungewöhnlich artenreich <strong>und</strong> in unseren Flusslandschaften<br />

weitgehend verschw<strong>und</strong>en, entwickeln sich hier wieder.<br />

In Lenzen verbindet der <strong>BUND</strong> Natur- <strong>und</strong> Hochwasserschutz.<br />

Während das Elbehochwasser im Frühjahr 2011 vielerorts zu neuen<br />

Rekordhöhen der Wasserstände geführt hat, lag der Hochwasserscheitel<br />

im elbaufwärts gelegenen Städtchen Schnackenburg mehr<br />

als zwanzig Zentimeter unter dem Pegelstand vom April 2006.<br />

Neben Natur- <strong>und</strong> Hochwasserschutz ist aber auch das Erleben der<br />

Landschaft ein besonderes Anliegen der Projektpartner. Daher fördert<br />

das Europäische Auenökologische Zentrum des <strong>BUND</strong> auf der Burg<br />

Lenzen sanften Tourismus <strong>und</strong> vermittelt Wissen über die Fluss- <strong>und</strong><br />

Auenlandschaft mit hohem Erlebniswert. Vom Besucherzentrum Burg<br />

Lenzen aus bietet der <strong>BUND</strong> Exkursionen in das Projektgebiet an.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Hamburg<br />

Niedersachsen<br />

Celle<br />

Elbe<br />

Hessen<br />

Lenzen<br />

Träger des <strong>Naturschutz</strong>großprojektes Lenzener<br />

Elbtalaue ist ein Trägerverb<strong>und</strong>, mit dem<br />

<strong>BUND</strong>-B<strong>und</strong>esverband <strong>und</strong> den Landesverbänden<br />

Niedersachsen, Brandenburg, Berlin,<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Sachsen-<br />

Anhalt sowie der Stadt Lenzen, dem Netzwerk<br />

Auenkultur, dem Förderverein Lenzener<br />

Elbtalaue, der DUH <strong>und</strong> der Stiftung Euronatur.<br />

Gefördert wurde das Vorhaben unter anderem<br />

vom B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>und</strong><br />

dem Land Brandenburg.<br />

Europäisches Auenökologisches Zentrum<br />

des <strong>BUND</strong><br />

Burgstraße 3 · 19309 Lenzen<br />

Tel.: (03 87 92) 12 21<br />

Fax: (03 87 92) 8 06 73<br />

info@burg-lenzen.de<br />

www.burg-lenzen.de<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Berlin


WASsERLEBNIS<br />

Wasser, Abenteuer <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

Mit WASsERLEBNIS können Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Hilfe von GPS-Geräten interaktive <strong>und</strong> moderne Geocachingrouten zum Thema Wasser in<br />

der Natur anlegen oder lösen.


17<br />

Im Rahmen des Jugendprojektes WASsERLEBNIS entstehen in ganz<br />

<strong>Deutschland</strong> sogenannte GPS-Bildungsrouten (Blue Caches) r<strong>und</strong> um<br />

das Thema Wasser, mehrere befassen sich konkret mit unseren „lebendigen<br />

Flüssen“. Schulklassen entwickeln zum Beispiel zusammen<br />

mit der <strong>BUND</strong>jugend an der Panke Blue Cache-Routen. Die <strong>BUND</strong>jugend<br />

Brandenburg hat dagegen die Schlaube, einen Fluss im Osten<br />

des B<strong>und</strong>eslandes, zum Ort ihres Blue Caches gemacht. Schulklassen<br />

<strong>und</strong> Jugendgruppen können hier mit „Felix Feuersalamander“ Lebensräume<br />

<strong>und</strong> Flussstrukturen erforschen <strong>und</strong> den Wasserkreislauf<br />

kennenlernen.<br />

WASsERLEBNIS ist eine Art GPS-gestützte Schnitzeljagd. Blue Caches<br />

bestehen aus mehreren Stationen, die mit Koordinaten <strong>und</strong><br />

GPS-Gerät angelaufen werden <strong>und</strong> an denen Rätsel gelöst werden.<br />

Die Jugendlichen legen diese Cache-Routen selber an. Wer ihre Rätsel<br />

<strong>und</strong> Aufgaben richtig löst, kann sich von Station zu Station vorarbeiten<br />

– <strong>und</strong> am Ende den Schatz (Cache) finden.<br />

Für Aktive in der <strong>Umwelt</strong>bildung bietet die <strong>BUND</strong>jugend Fortbil -<br />

dungen an. Hier lernen MultiplikatorInnen aus dem Verband, wie<br />

naturverträgliches Geocaching geht oder wie man spannende<br />

Rätsel methoden zur Vermittlung von Wasserthemen einsetzen kann.<br />

Außerdem ruft die <strong>BUND</strong>jugend Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zwischen<br />

neun <strong>und</strong> sechzehn Jahren dazu auf, ihren eigenen Blue Cache einzureichen.<br />

Im Jahr 2011 nahmen über 200 Jugendliche an dem<br />

Wettbewerb teil. Alle eingereichten Blue Caches sind auf www.wasserlebnis.de<br />

zu finden.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

WASsERLEBNIS ist das gemeinsame Projekt<br />

von <strong>BUND</strong>jugend <strong>und</strong> DLRG-Jugend. Es wird<br />

von der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong><br />

(DBU) gefördert <strong>und</strong> wurde von der UNESCO<br />

als offizielles Dekadeprojekt einer Bildung <strong>für</strong><br />

nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.<br />

Martin Malkmus<br />

<strong>BUND</strong>jugend<br />

Am Köllnischen Park 1A<br />

10149 Berlin<br />

Tel.: (030) 2 75 89-5 83<br />

martin.malkmus@b<strong>und</strong>jugend.de<br />

www.wasserlebnis.de


© Wolfgang Tischler<br />

<strong>Umwelt</strong>bildung<br />

Mit Kindern im Bach<br />

© Wolfgang Tischler<br />

Flohkrebse <strong>und</strong> Blutegel sind die Renner bei Helmi Tischler-Venters Projektunterricht am Ölsbach.


19<br />

Die Gr<strong>und</strong>schullehrerin Helmi Tischler-Venter begeistert seit<br />

mehreren Dekaden ihre SchülerInnen <strong>für</strong> den Lebensraum<br />

Bach <strong>und</strong> seine Bewohner. Fast genau so lange ist sie<br />

<strong>BUND</strong>-Mitglied <strong>und</strong> heute in der Ortsgruppe Dierdorf<br />

engagiert.<br />

Frau Tischler-Venter, Sie machen mit ihren SchülerInnen<br />

Projektunterricht zum Bach. Erzählen Sie mal!<br />

Unser „Hausfluss“ ist der Ölsbach, der durch Dierdorf-<br />

Giershofen fließt. Der ist sauber <strong>und</strong> flach, <strong>und</strong> wir können<br />

ihn von der Schule aus gut zu Fuß erreichen. Ab Mai machen<br />

wir regelmäßige Ausflüge dahin. Für die Kinder ist das<br />

immer toll, die dürfen dann auch ruhig einmal nass werden,<br />

die Eltern wissen ja Bescheid <strong>und</strong> packen Wechselklamotten<br />

ein.<br />

Und was machen Sie dann am Ölsbach?<br />

Das kommt auf die Klasse an. Mit den ganz Kleinen fische<br />

ich mit alten Küchensieben nach seltenen Tierchen <strong>und</strong><br />

Flohkrebsen, die immer massenhaft zu finden sind. Wir<br />

untersuchen diese mit der Becherlupe. Dazu hab ich eingeschweißte<br />

Bestimmungsblätter mit Abbildungen dabei –<br />

so können auch Kinder, die noch nicht lesen können, ihren<br />

Fang zuordnen. Und das Bestimmen des eigenen Fangs<br />

steigert die Begeisterung immer noch. Absolute Renner<br />

sind dabei übrigens Blutegel mit ihren Wellenbewegungen<br />

<strong>und</strong> die kleinen Krebse im Seitwärtsgang. Kinder sind da<br />

wirklich schmerzlos <strong>und</strong> finden alles ungemein spannend.<br />

Was machen Sie mit den älteren Kindern?<br />

In den höheren Klassen kommen dann mehr <strong>und</strong> mehr ökologische<br />

Themen dazu, Uferbewuchs, Erosion, Fließgeschwindigkeit,<br />

solche Sachen. Manchmal kommen auch<br />

Kolleginnen mit, so dass wir mit zwei oder drei Klassen am<br />

Bach ankommen. Die Großen zeigen dann den Kleinen alles<br />

<strong>und</strong> erklären.<br />

Hält dieses Interesse der Kinder <strong>für</strong> den Bach an?<br />

Nach vier Jahren sind die Kinder richtige Wasserexperten.<br />

Mit meiner ersten Gr<strong>und</strong>schulklasse habe ich den Gr<strong>und</strong>stock<br />

<strong>für</strong> die „Holzbach AG“ des Martin-Butzer-Gymnasiums<br />

gelegt – fast die Hälfte meiner Klasse ist damals an<br />

das Gymnasium gekommen. Und diese AG gibt es immer<br />

noch. Die kleinen Flussexperten lernen dann noch die physikalischen<br />

<strong>und</strong> chemischen Aspekte <strong>und</strong> führen regelmäßig<br />

Untersuchungen zur Gewässergüte „ihres“ Baches durch.<br />

Einem anderen Bach können wir es, zumindest indirekt,<br />

verdanken, dass Sie seit Ende der 70er Jahre beim<br />

<strong>BUND</strong> sind!<br />

Genau, dem Holzbach in Dierdorf. Der <strong>BUND</strong> hat damals<br />

seine Renaturierung initiiert <strong>und</strong> gegen den massiven<br />

Widerstand der Landwirte auch durchgesetzt. Das hat mich<br />

motiviert <strong>und</strong> angeregt, mich ebenfalls zu engagieren.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

<strong>BUND</strong> Dierdorf<br />

Rotherhofstr.21 · 56269 Dierdorf-Giershofen<br />

info@team-tischler.de


© fhmedien_de<br />

Flusskonferenzen<br />

Bürgerbeteiligung als Teil einer neuen Flusspolitik<br />

Mit den Flusskonferenzen will der <strong>BUND</strong> ein flächendeckendes Angebot der Wasserbehörden initiieren.


21<br />

Neben <strong>Umwelt</strong>bildung <strong>und</strong> handfestem Mitanpacken setzt der <strong>BUND</strong><br />

auf Partizipation, um seine Flussvisionen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Bei Flusskonferenzen kommen die Menschen zusammen, die den<br />

Gewässer- <strong>und</strong> Auenschutz in ihrer Region voranbringen wollen oder<br />

bereits Einfluss darauf nehmen.<br />

Partizipation ist ein zentrales Element der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Alle interessierten BürgerInnen sollen sich demnach<br />

in die wasserwirtschaftlichen Planungen einbringen können. Ein<br />

Novum <strong>für</strong> die deutsche Wasserwirtschaft, die bisher an eher obrigkeitsstaatliches<br />

Denken gewöhnt ist. Leider ist die Umsetzung des<br />

neuen Partizipationsgebots in den meisten B<strong>und</strong>esländern nicht ausreichend<br />

gelungen.<br />

Der <strong>BUND</strong> steuert hier gegen. Bei den Flusskonferenzen diskutieren<br />

BürgerInnen, AnglerInnen, NaturschützerInnen <strong>und</strong> VertreterInnen<br />

der Vereine <strong>und</strong> Kommunen zum Beispiel über die Frage: Wie soll<br />

unser Fluss im Jahr 2017 aussehen?<br />

Flusskonferenzen fördern jedoch nicht nur den Dialog zwischen den<br />

Interessensgruppen. Sie begeistern die Menschen auch <strong>für</strong> „ihre“<br />

Flusslandschaft. Daher stehen neben Flusspolitik <strong>und</strong> Gewässerschutz<br />

auch Erlebnisexpeditionen, Workshops <strong>und</strong> Flussfeste auf der<br />

Tagesordnung.<br />

Ganze Flüsse sind in der Regel zu groß <strong>für</strong> eine funktionierende Bürgerbeteiligung.<br />

Die <strong>BUND</strong>-Konferenzen an ausgewählten Flussabschnitten<br />

haben Beispielcharakter.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Köln<br />

Rhein<br />

Bremen<br />

Ems<br />

Weser<br />

Frankfurt/Main<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Donau<br />

Winfried Lücking<br />

B<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Naturschutz</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

Am Köllnischen Park 1<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 2 75 86-465<br />

Fax: (0 30) 2 75 86-440<br />

winfried.luecking@b<strong>und</strong>.net<br />

www.b<strong>und</strong>.net<br />

München<br />

Elbe<br />

Berlin<br />

Dresden


Aktionsnetz <strong>Naturschutz</strong><br />

<strong>Naturschutz</strong> zum Anfassen <strong>und</strong> Mitmachen<br />

Mit „ANNA“ können Sie <strong>Naturschutz</strong> bei sich zu Hause erleben <strong>und</strong> selbst mit anfassen.


22<br />

Der <strong>BUND</strong>, das sind 2.000 Gruppen, die sich <strong>für</strong> den Arten- <strong>und</strong><br />

<strong>Naturschutz</strong> stark machen. Die nicht nur reden, sondern zur Tat<br />

schreiten <strong>und</strong> in ihrer Freizeit Bäche renaturieren, den Dialog mit<br />

politischen Entscheidungsträgern suchen, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

<strong>für</strong> die Belange der <strong>Umwelt</strong> sensibilisieren oder Protestaktionen<br />

organisieren.<br />

Eine kleine Auswahl der Flussprojekte des <strong>BUND</strong> <strong>und</strong> seiner<br />

Aktiven haben Sie auf den letzten Seiten schon kennengelernt.<br />

Im Aktionsnetz <strong>Naturschutz</strong>, kurz ANNA, finden Sie noch viel<br />

mehr lokale <strong>Naturschutz</strong>projekte des <strong>BUND</strong>.<br />

Hier sehen Sie die ganze Vielfalt unserer Aktivitäten – r<strong>und</strong> um<br />

Flüsse <strong>und</strong> Auen, aber auch um Wildkatze <strong>und</strong> Wald, Schmetterlinge<br />

<strong>und</strong> Grünland, Amphibien <strong>und</strong> Moore <strong>und</strong> darüber hinaus. Sie erfahren,<br />

wie praktischer Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz deutschlandweit aussieht,<br />

wo der <strong>BUND</strong> überall anpackt <strong>und</strong> was unsere Erfolge sind.<br />

Mit ANNA fördert der <strong>BUND</strong> auch den fachlichen Austausch <strong>und</strong> die<br />

Vernetzung einzelner Projekte <strong>und</strong> Aktiven.<br />

Sie wollen <strong>Naturschutz</strong> bei sich zu Hause erleben oder selbst mit anfassen?<br />

Zu vielen Projekten finden Sie aktuelle Termine <strong>und</strong> Mitmachangebote.<br />

Wir laden Sie herzlich ein!<br />

Schauen Sie vorbei: www.b<strong>und</strong>.net/anna.<br />

<strong>Kontakt</strong>:<br />

Martina Löw<br />

B<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Naturschutz</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

Am Köllnischen Park 1<br />

10179 Berlin<br />

Tel: (0 30) 2 75 86-455<br />

Fax: (0 30) 2 75 86-440<br />

martina.loew@b<strong>und</strong>.net<br />

www.b<strong>und</strong>.net/anna<br />

© Alexander Bartl/pixelio.de


Impressum:<br />

B<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturschutz</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> e.V. (<strong>BUND</strong>)<br />

Friends of the Earth Germany<br />

Am Köllnischen Park 1<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 2 75 86-40<br />

Fax: (0 30) 2 75 86-440<br />

Titelbild: Ronald Wittek<br />

Rückseite: Oliver Raupach/fotolia<br />

ViSdP: Dr. Norbert Franck<br />

Text <strong>und</strong> Konzept: Nehle Hoffer<br />

Gestaltung: N&U GmbH<br />

Druck: Z.B.! Kunstdruck<br />

Jahr: 2012

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