ERFOLGSFLIEGEN! - Handfest-Online
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LECKER SACHEN! Süße Verführer vom Konditor<br />
AUGENOPTIKER! Pauken im Kloster Knechtsteden<br />
Nr. 6/2003<br />
<strong>ERFOLGSFLIEGEN</strong>!<br />
Sven Hannawald am Start<br />
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Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter<br />
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alle Leistungen kann bei der Hotline IKKcall: 018 02-<br />
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redaktion@spleens.de angefordert werden.
1001 Chancen<br />
Sicher wisst ihr, dass Sven Hannawald einer der besten Skispringer der Welt<br />
ist. Dass er zwei silberne und eine goldene Medaille bei Olympischen Spielen<br />
gewonnen hat. Dass er als einziger überhaupt alle vier Springen der<br />
Vierschanzentournee gewonnen hat. Dass er Sportler des Jahres 2002 ist. Und<br />
dass eure Mama ihn gerne als Schwiegersohn (für den Fall, dass ihr „weiblich,<br />
ledig, jung, sucht“ seid) zum Sonntagsnachmittagskaffee einladen würde.<br />
Aber vielleicht wisst ihr nicht, dass Sven Hannawald sehr gerne Kuchen backt.<br />
Was ein weiterer Grund für eure Mama (falls ihr noch immer „weiblich, ledig,<br />
jung, sucht“ seid) wäre, den Ausnahmespringer zum Kaffee einzuladen – denn<br />
er könnte ihr eine Menge Arbeit ersparen.<br />
So gesehen wäre Matthias Ludwigs auch ein Schwarm aller Schwiegermütter.<br />
Denn auch er kann Kuchen backen - mit gemahlenen Pistazien, frischen<br />
Früchten, Kokosnussraspeln, Mohn und Marzipan. Auch er hat viele raffinierte<br />
Rezepte im Kopf – wie Sven Hannawald. Und auch er ist überaus erfolgreich<br />
in seinem Job – er ist Konditor in der 1. Liga. Was Sven Hannawald über<br />
Ehrgeiz und Erfolg, Motivation und Medienrummel, Angst und Ausbildung<br />
sagt, könnt ihr im Interview auf den Seiten 30/31 lesen.<br />
Konditor ist einer von acht Berufen, die wir euch in diesem Heft vorstellen.<br />
Neben dem Tischler, Schornsteinfeger, Augenoptiker, Schilder- und<br />
Lichtreklamehersteller, Maurer. Dazu geben wir euch Tipps, wie ihr euch zum<br />
Ingenieur für Holztechnik, zum EU-Assistenten oder zum Restaurator - und<br />
zum Meister weiterbilden könnt.<br />
1000 Chancen. Eine häufig genutzte aber ebenso häufig unterschätzte Chance<br />
ist das Ehrenamt. Wir haben vier Ehrenamtler getroffen. Vier von Unzähligen.<br />
Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland setzen sich freiwillig ein. Für<br />
andere, für die Natur, für Tiere, für ihre Ideale.<br />
Wir wünschen euch eine entspannte Zeit,<br />
Euer handfest-Team
04 Inhalt<br />
CD-ROM KOSTENFREI<br />
bestellen: Seite 16<br />
Das Wesentliche<br />
Unterschiedliche Bands mit den gleichen<br />
Wurzeln: „Die Ärzte“ sind wieder da – mit<br />
neuem Doppel-Album und einer bereits<br />
jetzt ausverkauften Tour, die aber – keine<br />
Angst – im Sommer fortgesetzt wird. „The<br />
Revolvers“ spielen schlicht und einfach<br />
Punk. Und zwar so wie zur Punk-Explosion<br />
in England 1977.<br />
Seite 36: Musik<br />
01803.212127<br />
www.handfest-online.de<br />
Petit fours<br />
Matthias Ludwigs ist Konditor bei einem der<br />
besten Köche der Welt, dem derzeit besten<br />
Patissier Deutschlands, in einem der sieben<br />
besten Restaurants dieser Republik. Dort<br />
gestaltet der 23-jährige Kölner Pralinés,<br />
Desserts, Gebäck – lauter kleine Köstlichkeiten.<br />
Seite 8: Porträt<br />
„Ohne kommst du nicht durch“<br />
Rund 350 Augenoptiker bereiten sich pro<br />
Jahr im Kloster Knechtsteden auf ihre<br />
Meisterprüfung vor. Diese gelungene Verbindung<br />
aus denkmalgeschützten Mauern und<br />
modernster Technologie ist ein idealer<br />
Lernort für angehende Meister der Augenoptik<br />
aus ganz Deutschland.<br />
Seite 14: Service<br />
Grell, bunt, hell und schön<br />
Aktiv für Werbung. Fabian Fasel hat es sich<br />
vor knapp zwei Jahren ausgesucht. Der 20-<br />
Jährige ist im zweiten Lehrjahr zum<br />
Schilder- und Lichtreklamehersteller.<br />
Seite 18: Hintergrund<br />
Neugierig gewinnt<br />
Kathrin Brake hat in einer Tischlerei in<br />
Toulouse gearbeitet. Tobias Münzer ist 21<br />
Jahre alt, im zweiten Lehrjahr zum Mauerer<br />
und will Ähnliches machen – nur in<br />
Norwegen. Kathrin hat, Tobias wird sie<br />
erhalten – die Unterstützung durch die<br />
Handwerkskammer.<br />
Seite 26: Karriere<br />
INHALT<br />
Service<br />
Nr. 6/2003<br />
Porträt<br />
Petit fours<br />
Service<br />
Qualifikation, Zukunft, Erfolg<br />
Lebenswege<br />
Lady in black<br />
Service<br />
Ohne kommst du nicht durch<br />
Hintergrund<br />
Grell, bunt, hell und schön<br />
Interview<br />
Bundesministerin Renate Schmidt<br />
Was macht ...<br />
... der Restaurator<br />
Karriere<br />
Neugierig gewinnt<br />
Nachgefragt<br />
Sven Hannawald<br />
Reportage<br />
Vier von Unzähligen<br />
Musik/Rätsel<br />
Die Ärzte, The Revolvers<br />
Vorschau<br />
Nr. 1/2004<br />
06<br />
08<br />
10<br />
12<br />
14<br />
18<br />
22<br />
24<br />
26<br />
30<br />
32<br />
36
06 Service<br />
Jochen Tasler ist als Projektmanager der direkte Ansprechpartner<br />
für alle, die sich für ein kooperatives Studium an der FH in<br />
Lemgo (Projekt: KoBIHOLZ) interessieren.<br />
Andrea Weitkemper hat nach dem<br />
Abitur mit einer Ausbildung zur<br />
Tischlerin in Langenberg bei<br />
Gütersloh begonnen, sich aber<br />
nach einem Jahr dazu entschlossen,<br />
in das kooperative Studium<br />
einzusteigen. Die 21-Jährige will<br />
später im Holzbau arbeiten.<br />
Zwei auf dem Weg zum Diplom-Ingenieur der Holztechnik<br />
„Wir müssen<br />
flexibler sein“<br />
Roman Hagen hat nach seiner<br />
Tischler-Ausbildung in<br />
Steinhagen im Oktober<br />
2002 sein Holztechnik-Studium<br />
an der Fachhochschule<br />
in Lemgo aufgenommen.<br />
Der 24-Jährige will in der<br />
Möbelkonstruktion arbeiten.
Andrea Weitkemper (21) und Roman<br />
Hagen (24) sind nach dem Abitur in die<br />
Tischler-Ausbildung eingestiegen und<br />
befinden sich derzeit auf dem besten<br />
Weg zum Diplom-Ingenieur der Holztechnik.<br />
Die zwei studieren an der<br />
Fachhochschule in Lemgo. handfest hat<br />
sich mit den beiden über einige Eckpunkte<br />
unterhalten.<br />
AUSBILDUNG<br />
Roman: Die Ausbildung ist die Basis. Mir war<br />
früh klar, dass ich etwas lernen will, das<br />
über die normale Lehre hinausgeht. Der<br />
Abschluss Diplom-Ingenieur reizt mich, deshalb<br />
studiere ich Holztechnik.<br />
Andrea: In der Berufsschule fühlte ich mich<br />
deutlich unterfordert, deshalb habe ich<br />
mich nach einem Jahr reiner Ausbildung für<br />
das kooperative Studium entschieden.<br />
Roman: Meine Tischler-Ausbildung ist auf<br />
jeden Fall förderlich für mein jetziges Studium.<br />
Weil ich weiß, wie es in der Praxis<br />
läuft, kann ich mich in viele Problemstellungen<br />
besser hineindenken.<br />
STUDIUM<br />
Roman: Ich will das Grundstudium möglichst<br />
schnell hinter mich bringen. In den<br />
ersten drei Semestern muss das erledigt<br />
sein.<br />
Andrea: Ich habe acht Tage Urlaub im Jahr,<br />
wir schreiben sieben Klausuren pro Semester<br />
und in den Semesterferien muss ich<br />
Doppelqualifikation auf<br />
Gut Rosenberg<br />
TWO IN ONE<br />
In einem neuen Studiengang können junge<br />
Handwerker auf Gut Rosenberg in Aachen<br />
eine Doppelqualifikation erwerben. Die<br />
dreijährige Fortbildung „Two in One“ verknüpft<br />
Handwerksdesign und Management<br />
miteinander. „Unser Angebot schöpft die<br />
große Bandbreite der Akademie des Handwerks<br />
aus“, meint Nicole Tomys, stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer<br />
Aachen. Am Ende stehen zwei<br />
Abschlüsse: der Handwerksdesigner beziehungsweise<br />
der Meisterdesigner, der auch<br />
die Meisterprüfung umfasst.<br />
Infos:<br />
Akademie Handwerksdesign -<br />
Gut Rosenberg<br />
Horbacher Straße 319, 52072 Aachen<br />
www.gut-rosenberg.de<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Birgit Krickel, Telefon: 02407/9089132<br />
birgit.krickel@hwk-aachen.de,<br />
Beate Amrehn, Telefon: 02407/9089133<br />
beate.amrehn@hwk-aachen.de<br />
arbeiten. Das ist hart – aber es macht mir<br />
Spaß und ich bin mir sicher, dass es den<br />
gewünschten Erfolg bringt.<br />
Roman: Dozenten und Studenten kennen<br />
sich. An einer normalen Uni ist das ja nicht<br />
so. Da bist du nur eine Nummer, ziemlich<br />
anonym. Hier aber kann es dir passieren,<br />
dass dir ein Dozent begegnet und dich<br />
fragt, wo du heute Morgen gewesen bist.<br />
Wir sind ungefähr 20 Leute pro Seminar, da<br />
bist du kein Unbekannter.<br />
NEUGIERIG<br />
Roman: Das theoretische Wissen, das man<br />
als Tischler braucht, kann ich mir in drei<br />
Jahren Ausbildung ja gar nicht aneignen.<br />
Deshalb habe ich meine Ausbildung nicht<br />
verkürzt. Und selbst nach dem Studium<br />
muss ich sagen: Ich weiß wahrscheinlich<br />
nur einen Bruchteil.<br />
Andrea: Wenn ich nicht neugierig wäre,<br />
hätte ich diesen Studiengang gar nicht erst<br />
begonnen. Du musst neugierig sein, sonst<br />
schaffst du es nicht.<br />
Roman: Du lernst hier eine Menge, aber du<br />
musst auch Eigeninitiative zeigen und dir<br />
das weitere Wissen woanders holen. Zum<br />
Beispiel auf Messen, Exkursionen oder in<br />
Fachzeitschriften.<br />
ZUKUNFT<br />
Andrea: Ich würde gerne im Holzbau arbeiten.<br />
Holzhäuser interessieren mich zum<br />
Beispiel.<br />
Roman: Mich interessieren Möbelkonstruktion<br />
und -gestaltung. Aber so genau lässt<br />
sich noch gar nicht absehen, wo ich mal<br />
landen werde.<br />
Andrea: Ich glaube, dass wir in der Zukunft<br />
flexibler sein müssen. Ich bin zum Beispiel<br />
auch bereit, für einen guten Job ins<br />
Ausland zu gehen.<br />
Roman: Ich sehe meine Zukunft sehr positiv<br />
- trotz der derzeit eher angespannten Lage<br />
auf dem Arbeitsmarkt. Aber ich glaube, es<br />
gibt viele Punkte, wo man ansetzen kann.<br />
Und einen großen Pluspunkt haben wir<br />
nach dem Studium: Die Qualifikation.<br />
KoBIHOLZ vereint Handwerk und Studium an der FH Lemgo<br />
Mehr, besser und schneller<br />
Mehr wissen, mehr können, mehr verdienen,<br />
bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt,<br />
schnellerer Einstieg in die Verantwortung<br />
– das sind die Pluspunkte der<br />
kooperativen Berufs- und Ingenieursausbildung<br />
KoBIHOLZ im Studiengang<br />
Holztechnik.<br />
Handwerk und Studium flirten miteinander<br />
- Jochen Tasler vermittelt. Der Diplom-<br />
Ingenieur Architekt koordiniert alle eingehenden<br />
Bewerbungen und ist als Projektmanager<br />
der direkte Ansprechpartner für<br />
alle, die sich für ein kooperatives Studium<br />
an der FH in Lemgo interessieren.<br />
KoBIHOLZ ist eine kooperative Berufs- und<br />
Ingenieurausbildung. Sie verbindet die<br />
betriebliche Ausbildung zum Holzmechaniker<br />
beziehungsweise Tischler mit dem<br />
Studium zum Diplom-Ingenieur der Holztechnik.<br />
Die praktische Ausbildung erfolgt<br />
im Betrieb, die theoretischen Inhalte wer-<br />
den an der Fachhochschule vermittelt.<br />
Voraussetzung: Fachhochschulreife oder allgemeine<br />
Hochschulreife.<br />
Bewerbung für die kooperative Ausbildung:<br />
Bei deinem Ausbildungsbetrieb.<br />
Das Studium dauert acht Semester und endet<br />
mit der Diplomprüfung.<br />
Infos:<br />
Projektmanager KoBIHOLZ<br />
Dipl.-Ing. Architekt Jochen Tasler<br />
Arminstraße 11, 32756 Detmold<br />
0170/442 16 51<br />
info@kobiholz.de, www.kobiholz.de<br />
Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe<br />
zu Bielefeld<br />
Obernstr. 48,33602 Bielefeld<br />
Telefon: 05 21 / 56 08 0<br />
hwk@handwerk-owl.de<br />
www.handwerk-owl.de<br />
07
08 Porträt<br />
„Es macht Spaß,<br />
von einem guten,<br />
erfahrenen<br />
Chefpatissier zu<br />
lernen – wie hier“<br />
Matthias Ludwigs, Konditor
Beim Besten: Konditor Matthias Ludwigs<br />
PETIT FOURS<br />
Was Matthias Ludwigs herstellt, kann süchtig machen. Der 23-jährige Konditor<br />
gestaltet Pralinés, Desserts, Gebäck – lauter kleine Köstlichkeiten. Und das alles in<br />
einem der besten Restaurants Deutschlands - in der Patisserie des Drei-Sterne-Kochs<br />
Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach.<br />
„Kann sein, dass ich einfach nur Glück bei<br />
der Jobsuche hatte“, sagt Matthias Ludwigs<br />
und zuckt mit den Schultern: „Vielleicht<br />
habe ich gerade den richtigen Zeitpunkt<br />
erwischt. Aber man muss es auf jeden Fall<br />
versuchen. Auch beim Besten.“<br />
Zimperlich ist er nicht: Matthias Ludwigs<br />
weiß, was die Zauberwörter Mobilität und<br />
Flexibilität bedeuten. Der Konditor, der<br />
zuerst eine Kochlehre abgeschlossen hat, ist<br />
einmal quer durch die Republik gereist. In<br />
Köln hat er seine Ausbildung zum Konditor<br />
im Café Fromme gemacht und in München<br />
beim Punk-Koch Stefan Marquard, der<br />
schon für die Toten Hosen auf dem Loreley-<br />
Festival gekocht hat, viel Erfahrung gesammelt.<br />
Nun arbeitet er im Schlosshotel Lerbach,<br />
nur einen Katzensprung von Köln entfernt.<br />
Im Team des Chef-Patissiers Frederic Guillon<br />
– der Franzose wird im Oktober zum<br />
„Patissier des Jahres 2003“ ausgezeichnet.<br />
„Es macht Spaß, von einem guten, erfahrenen<br />
Chefpatissier zu lernen – wie hier“,<br />
erklärt Matthias Ludwigs, während er „petit<br />
fours“ herstellt. Dazu rollt er mit dem<br />
Nudelholz eine Kugel aus feinem Teig glatt,<br />
sticht viele millimeterdünne Mürbeteigscheibchen<br />
von etwa zehn Zentimetern<br />
Durchmesser aus und belegt bereits das dritte<br />
Blech damit. Wahlweise mit frischen<br />
Früchten, gemahlenen Pistazien, Kokosnussraspeln,<br />
Mohn und Marzipan bestrichen,<br />
werden daraus jene „petit fours“: feines<br />
Gebäck, zierliche Törtchen, fruchtige<br />
Schnitten. Sie werden zum Nachmittagskaffee<br />
gereicht: auf klassisch, frech oder<br />
modern gedeckter Tafel.<br />
Das Schlosshotel Lerbach ist eine der ersten<br />
Adressen in Deutschland – für Matthias<br />
Ludwigs aber noch längst nicht die letzte.<br />
Er will noch weitere gute Häuser von innen<br />
sehen und dabei viel Berufserfahrung sammeln.<br />
Der Konditor...<br />
... arbeitet hauptsächlich mit Marzipan, Nougat, Schokolade, Mandeln, Honig und natürlich<br />
Zucker<br />
... produziert kandierte Früchte, Marzipanerzeugnisse, Eis, Marmeladen, Desserts, Mousses,<br />
Weincremes, Pralinen, Teegebäck, Spekulatius, Schokoladenfiguren, Fleischpasteten,<br />
Salate, Gelees, Rumkugeln, Torten<br />
... touriert Teig, blanchiert Früchte, temperiert Kuvertüre oder garniert Torten<br />
... ist ein sehr vielseitiger Beruf, in dem das Künstlerische eine herausragende Stellung einnimmt<br />
... hat eine neue Ausbildungsordnung erhalten, die Marketing in den Vordergrund stellt<br />
und leichte Sachen wie Joghurt und Obst mehr in den Produktionsprozess einbezieht<br />
Deutscher Konditorenbund<br />
Speicker Straße 13, 41061 Mönchengladbach, Tel. 02161/833137/38, Fax 02161/831618<br />
dkb@konditoren.de, Internet: www.konditoren.de<br />
09
10 Service<br />
ZWH-Projekt: Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im Handwerk<br />
Qualifikation, Zukunft, Erfolg<br />
Es geht um Qualifikation, Zukunft und Erfolg. Und darum, jungen Menschen ausländischer<br />
Herkunft wie auch jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern bessere<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Viele sind hoch motiviert und gut qualifiziert<br />
und besitzen zusätzliche Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit oder interkulturelle<br />
Kompetenzen. Es zahlt sich in jedem Falle aus, sie stärker noch als bisher als potenzielle<br />
Auszubildende zu berücksichtigen.<br />
Viele Betriebe setzen bewusst auf die Mitarbeit von jungen Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft. Die Entscheidung, sie stärker einzubinden, ist eine wichtige<br />
Investition in die Zukunft.<br />
Die Situation<br />
Das Handwerk bildet seit jeher viele ausländische<br />
Jugendliche aus. Aber seit einigen<br />
Jahren ist zu beobachten, dass immer weniger<br />
Migrantinnen und Migranten eine<br />
Ausbildung im Handwerk aufnehmen – oder<br />
im Vergleich zu den deutschen Jugendlichen<br />
verstärkt eine Aus- und Weiterbildung<br />
abbrechen.<br />
Die Reaktion<br />
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im<br />
Handwerk (ZWH) will mit dem Projekt zur<br />
Förderung der Ausbildungsbeteiligung junger<br />
Migrantinnen und Migranten im Handwerk<br />
die Ausbildungschancen der Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund in den<br />
handwerklichen Berufen verbessern und<br />
gleichzeitig einen Beitrag zur Nachwuchssicherung<br />
im Handwerk leisten. Das Projekt<br />
will die Bereitschaft der Jugendlichen zu<br />
einer Aus- und Weiterbildung wecken.<br />
Die Chance<br />
Die Jugendlichen verfügen über viele interkulturelle<br />
Fähigkeiten, von denen die<br />
Handwerksbetriebe profitieren können.<br />
Das Ziel<br />
Ausbildungsberater der Kammern, Berufsbildungsverantwortliche<br />
aus Innungen, Betrieben<br />
und Schulen sowie Sozialberater aus<br />
Beratungs- und Selbsthilfeeinrichtungen<br />
gehen auf die jungen Migrantinnen und<br />
Migranten sowie auf deren Eltern zu, um<br />
ihnen die besonderen Chancen und Zukunftsperspektiven<br />
im Handwerk nahe zu<br />
bringen.<br />
Die Partner<br />
Dieses Vorhaben wird im Rahmen des<br />
Projektes ProInteCra (Professional Integration<br />
of Immigrant in Skilled Craft) von der<br />
BGZ (Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische<br />
Zusammenarbeit) koordiniert und<br />
im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative<br />
EQUAL vom Europäischen Sozialfonds gefördert.<br />
Die Initiative will neue Wege zur Bekämpfung<br />
von Diskriminierung und Ungleichheiten<br />
von Arbeitenden und Arbeitssuchenden<br />
auf dem Arbeitsmarkt entwickeln.<br />
Infos:<br />
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im<br />
Handwerk (ZWH) ist eine bundesweite Einrichtung<br />
der Handwerkskammern, regionalen<br />
Handwerkskammertage und dem Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks<br />
(ZDH). Die ZWH unterstützt die über 500<br />
handwerklichen Bildungsstätten in<br />
Deutschland durch Lehrgangsentwicklung,<br />
Mitarbeiterfortbildungen und überregionale<br />
Berufsbildungsprojekte.<br />
ZWH-Ansprechpartnerinnen:<br />
Dr. Ute Pascher, Tel.: 0211/302009-18<br />
upascher@zwh.de<br />
Seda Rass-Turgut, Tel.: 0211/302009-17<br />
srass-turgut@zwh.de<br />
ZWH - Zentralstelle für die<br />
Weiterbildung im Handwerk e.V.<br />
Sternwartstraße 27-29, 40223 Düsseldorf<br />
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Ausbildungsvertrag, Versicherungsunterlagen, Zeugnisse - wohin mit all den wichtigen<br />
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11
12 Lebenswege<br />
„Weil ich selbstständig sein will“:<br />
Nadine Bents ist Meisterin – mit 24<br />
LADY IN BLACK<br />
„Das würde ich auch gerne mal machen<br />
– geht das?“ Es ging – und zwar sofort.<br />
Nadine Bents war neugierig auf das, was<br />
ein Schornsteinfeger macht – also hat<br />
sie einen gefragt. Ganz direkt. Und sie<br />
hat direkt eine Einladung zum<br />
Praktikum erhalten.
Dabei hatte Nadine Bents mit 15 noch einen anderen Traum: Sie<br />
wollte Mathe studieren. Aber das Praktikum beim Schornsteinfeger<br />
wirbelte ihre Pläne ganz gehörig durcheinander. Es brachte einen<br />
Lehrvertrag und machte Appetit auf die Karriere im Handwerk.<br />
„Gott sei Dank ist alles so gekommen“, sagt Nadine heute, rund<br />
acht Jahre später. Sie ist Schornsteinfegermeisterin – und das mit<br />
24 Jahren.<br />
Nadine ist schnell und ehrgeizig. Bereits einen Tag nach ihrer<br />
Gesellenprüfung hat sie schon an ihrer Meisterprüfung gebastelt<br />
und den Teil III absolviert – erfolgreich. Wenige Monate später kam<br />
die Ausbilder-Eignungsprüfung dazu und seit dem 14. November<br />
2002 ist sie Schornsteinfegermeisterin. „Ich wollte einfach nicht<br />
länger warten. Den Titel wollte ich so früh wie möglich und so jung<br />
wie möglich besitzen“, erklärt sie.<br />
Die Zeit in der Meisterschule in Dülmen war hart – nicht nur wegen<br />
der 200 Kilometer, die sie täglich auf den Tacho ihres Astra gebracht<br />
hat. „Ich hab viel Zeit und viel Geld in den Meistertitel investiert –<br />
aber Vorankommen kostet immer was“, gibt Nadine zu. Ergänzt aber<br />
sofort, dass es sich gelohnt hat: „Ich habe viele wichtige Dinge<br />
gelernt. Der Meister bringt dich beruflich und persönlich sehr viel<br />
weiter.“<br />
Nadine schafft pro Tag „ungefähr 15-20 Häuser“, in denen sie die<br />
Heizanlagen kontrolliert und reinigt – zusätzlich bildet sie aus. „Es<br />
macht mir Spaß, mein Wissen und Können weiterzugeben. Aber es<br />
ist auch eine große Verantwortung. Der Meister ist eine Qualifizierung<br />
nicht nur für die Ausbildung.“<br />
Noch ist die junge Schornsteinfegermeisterin angestellt, aber sie<br />
denkt über einen eigenen Betrieb nach: „Klar, irgendwann will ich<br />
selbstständig sein. Ich bin sowieso ein Typ, der sich nicht gerne was<br />
sagen lässt, in manchen Dingen kann ich sehr stur sein.“ Ans<br />
Mathe-Studium denkt sie heute nicht mehr.<br />
Der Schornsteinfeger...<br />
... ist seit dem 17. Jahrhundert im staatlichen Auftrag unterwegs.<br />
Seitdem besteht in Deutschland der Kehrzwang, der besagt, dass<br />
die Hauseigentümer verpflichtet sind, ihre Öfen, Heizungen<br />
oder Feuerungsanlagen von einem Schornsteinfeger reinigen zu<br />
lassen<br />
... ist Experte für Feuerungsanlagen, Umweltschutz und<br />
Energieeinsparung<br />
... reinigt und überprüft regelmäßig etwa 13 Millionen<br />
Heizanlagen in Deutschland<br />
... hat im Jahr 2001 mehr als 1,3 Millionen Mängel an<br />
Feuerungsanlagen aufgedeckt und so dazu beigetragen, dass<br />
rund 102 Millionen Liter Heizöl und 59 Millionen Kubikmeter<br />
Erdgas eingespart wurden. Dadurch wurden viele Tausend<br />
Tonnen der berüchtigten Treibhausgase wie Kohlendioxid,<br />
Stickoxid und Schwefeldioxid weniger produziert<br />
Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks<br />
Zentralinnungsverband (ZIV)<br />
Westerwaldstraße 6, 53757 Sankt Augustin, Tel. 02241/34 070,<br />
ziv@schornsteinfeger.de, www.schornsteinfeger.de<br />
Meister-BAföG: Knete von Vater Staat<br />
Rund 27.000 Gesellen haben im vergangenen Jahr den Meistertitel erworben. Wer sich zum Meister weiterbildet, kann finanzielle Hilfe<br />
durch das Bundes-Ausbildungsförderungs-Gesetz (BAföG) erhalten – das so genannte Meister-BAföG. Die Förderung richtet sich nach<br />
Alter, Einkommen und Vermögen. Die Förderungshöchstsumme für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren ist 10.226 €. Der Staat gibt 35%<br />
der Fördersumme als Zuschuss, die übrigen 65% werden als zinsloses Darlehen gewährt. Mehr Infos: www.meister-bafoeg.info<br />
13
14 Service<br />
Das Fortbildungszentrum des Zentralverbandes der<br />
Augenoptiker (ZVA) im Kloster Knechtsteden<br />
Rund 350 Augenoptiker bereiten sich pro Jahr im Bildungszentrum des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA) im Kloster<br />
Knechtsteden in Dormagen auf ihre Meisterprüfung vor. Diese gelungene Verbindung aus denkmalgeschützten Mauern und modernster<br />
Technologie ist ein idealer Lernort für angehende Meister aus ganz Deutschland.<br />
Tim Reichert hätte allen Grund, nervös zu<br />
werden. Immerhin steht am Freitag seine<br />
Meisterprüfung an. Und heute ist Dienstag.<br />
Noch drei Tage, aber er lauscht seelenruhig<br />
dem grauhaarigen, gut gekleideten Herrn, der<br />
mit Powerpoint, Filzschreiber und angenehmer<br />
Erzählerstimme über die Wichtigkeit der<br />
exakten Brillenanpassung speziell für<br />
Gleitsichtbrillen referiert.<br />
Tim Reichert ist Augenoptiker, 30 Jahre alt,<br />
kommt aus Berlin und bereitet sich in<br />
Dormagen auf seine Meisterprüfung vor. Das<br />
macht er berufsbegleitend, wie jeder der etwa 350 Schüler, die über<br />
das Jahr verteilt in den denkmalgeschützten Mauern aus dem 12.<br />
Jahrhundert für die Prüfung büffeln.<br />
Berufsbegleitend heißt: Man braucht Urlaub<br />
oder einen netten Chef. Tim wird freigestellt<br />
von seinem Chef - frei für sieben Wochen<br />
harte Arbeit plus Abschlussprüfung, die hoffentlich<br />
den Meistertitel bringt. Das ist nicht<br />
bei allen Meisterschülern so. Viele müssen<br />
Urlaub nehmen, viele auch unbezahlten.<br />
Geht’s ohne Vorbereitung nicht? Tim schüttelt<br />
den Kopf und sagt rigoros: „Keine Chance.<br />
Diese Vorbereitung brauchst du. Ohne sie<br />
schaffst du die Prüfung nicht.“ Heike<br />
Gerstung, 27 Jahre alt und auch aus Berlin,<br />
bestätigt das: „Ohne diesen Vorbereitungskurs<br />
kommst du nicht durch.“ Die junge Augenoptikerin wird ebenfalls<br />
in drei Tagen in der Prüfung sitzen – nicht schwitzen. Sie hat mit<br />
ihrem Meistertitel viel vor: Sie wird in Spandau einen Laden über-
nehmen. Tim erklärt, warum er und alle übrigen angehenden<br />
Meister diese Plackerei auf sich nehmen: „Erstens ist die Ausbildung<br />
hier anerkannt super. Wir erhalten komplett ausgefertigte Skripte<br />
und haben sehr gute Dozenten. Und hinter dem Meistertitel steckt<br />
ja auch ein finanzieller Anreiz, denn als Meister verdiene ich mehr.<br />
Aber ich will auch mein Wissen erweitern. Vielleicht werde ich bald<br />
selbst ein Geschäft übernehmen.“<br />
Die Vorbereitung auf die Meisterprüfung dauert – inklusive des<br />
Prüfungszeitraumes – insgesamt rund drei Jahre. Sie gliedert sich<br />
in drei Grundkurse à zwei Wochen Blockunterricht und drei Hauptkurse<br />
à sieben Wochen Blockunterricht. Eine Förderung durch das<br />
Meister-BAFöG ist möglich, muss aber beantragt werden.<br />
Heike Gerstung (27),<br />
Berlin: „Ohne diesen<br />
Vorbereitungskurs<br />
kommst du nicht<br />
durch.“<br />
Das alles haben Tim Reichert, Heike Gerstung und ihre Kollegen<br />
bereits hinter sich, an diesem Freitagabend. Sie haben es geschafft,<br />
ihre Prüfung bestanden. Sie sind Meister der Augenoptik. Auch<br />
dank der guten Ausbildung im Kloster Knechtsteden, der größten<br />
und ältesten mittelalterlichen Klosteranlage im Rheinland, die von<br />
ihrer Erbauung im Jahre 1130 durch zwei Ordensgemeinschaften bis<br />
heute eine so wechselvolle Geschichte erlebt hat.<br />
Infos:<br />
ZVA-Fortbildungszentrum Knechtsteden<br />
41540 Dormagen, Telefon: 02133/978890<br />
post@zva-fbz.de, www.zva-fbz.de<br />
Tim Reichert ist<br />
Augenoptiker,<br />
30 Jahre alt, kommt<br />
aus Berlin und bereitet<br />
sich auf seine<br />
Meisterprüfung vor.<br />
15
16 Service<br />
Eine Frage, Herr Nosch!<br />
Was ist so interessant<br />
an dem Beruf<br />
Augenoptiker?<br />
„In erster Linie die Vielseitigkeit. Direkter<br />
Kundenkontakt, handwerkliches Geschick<br />
in der Werkstatt, Arbeiten mit modernster<br />
technischer Ausstattung und das auf einem<br />
fachlich hohen Niveau – damit sind nur<br />
einige der vielen wichtigen Aspekte der<br />
Tätigkeiten genannt, die den Beruf des<br />
Augenoptikers so interessant und attraktiv<br />
machen. Darüber hinaus arbeiten Augenoptiker<br />
eigenständig und selbstverantwortlich<br />
und nach der Ausbildung stehen viele<br />
Karrierewege offen. Die immer stärker fortschreitende<br />
Visualisierung der Umwelt des<br />
Menschen stellt immer größere Anforderungen<br />
an dessen Sehvermögen. Zum Beispiel<br />
am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr<br />
oder beim Sport. Diesen Ansprüchen mit<br />
individuellen und optimalen Lösungen<br />
gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung<br />
an den Augenoptiker, einen<br />
modernen und vielseitigen Beruf mit<br />
Perspektive.“<br />
Thomas Nosch, Präsident des<br />
Zentralverbandes der Augenoptiker<br />
Augenoptiker...<br />
...fertigen Brillen an aufgrund der Sehschärfenbestimmung<br />
durch den Augenoptikermeister<br />
...passen eigenverantwortlich Kontaktlinsen<br />
an nach entsprechenden Prüfungen<br />
und Messungen mit modernster Technik<br />
...bearbeiten ungerandete Gläser und setzen<br />
sie in die Fassung ein<br />
...reparieren und bearbeiten Brillen für die<br />
ca. 40 Millionen Brillenträger in Deutschland<br />
...beraten bei der Fassungs- und Gläserauswahl<br />
...wählen bei starker Sehbehinderung geeignete<br />
vergrößernde Sehhilfen aus.<br />
"Augenoptikerin will ich werden, weil<br />
ich unbedingt etwas Handwerkliches<br />
machen und gerne und oft mit<br />
Menschen zu tun haben möchte. Der<br />
Kontakt mit Kunden, die Beratung<br />
und das Verkaufen machen mir<br />
Spaß. Brille ist für mich viel mehr<br />
als nur Sehhilfe, sie ist modisches<br />
Accessoire. Hornbrillen und sportliche<br />
Designs sind zurzeit absolut<br />
modern."<br />
Denise Hempel (20) ist im ersten<br />
Ausbildungsjahr zur Augenoptikerin<br />
bei Optik Röcken in Essen.<br />
"Augenoptiker ist ein toller Beruf, weil er<br />
eine Kombination aus feinster Mechanik,<br />
modernster Technologie und dem täglichen<br />
Kontakt mit Kunden bietet - zusammen gibt<br />
es das in kaum einem anderen Beruf. Man<br />
braucht technisches Verständnis und<br />
Geduld. Zudem sollte man sich gut ausdrücken<br />
können im Gespräch. Von Vorteil<br />
sind Kenntnisse in Mathe, Physik und Bio."<br />
Robert Pennekamp, ist im ersten<br />
Ausbildungsjahr zum Augenoptiker bei<br />
Krane Optic in Essen
Augenoptiker: Moderner Beruf mit Zukunft<br />
„Habe nie gedacht, hier mal<br />
unterrichten zu dürfen“<br />
Günther Neukirchen (43) ist Leiter und Geschäftsführer des<br />
ZVA-Fortbildungszentrums Kloster Knechtsteden, das am 28.<br />
September 2003 offiziell eingeweiht worden ist. Nach seiner<br />
Ausbildung zum Augenoptiker absolvierte er von 1984 bis<br />
1988 sein Studium der Feinwerktechnik und Augenoptik an<br />
der Fachhochschule Aalen mit dem Abschluss „Dipl.-Ing. (FH)<br />
Augenoptik“. Danach trat er zunächst als Dozent ins ZVA-<br />
Hauptkurszentrum in Köln ein, bevor er 1992 stellvertretender<br />
Schulleiter wurde. 1996 übernahm er als Schulleiter die<br />
Verantwortung für das Hauptkurszentrum.<br />
handfest: Herr Neukirchen, Sie waren maßgeblich an der<br />
Verlegung des Fortbildungszentrums von Köln in das Kloster<br />
Knechtsteden beteiligt. Wie kam es dazu?<br />
Günther Neukirchen: Die Bildungseinrichtung in Köln war mittlerweile<br />
zu klein und zu alt. Dass wir Kloster Knechtsteden gefunden<br />
haben, war reiner Zufall. Wir haben uns darum bemüht, aber ich<br />
habe nie gedacht, dass es klappen könnte, in diesen denkmalgeschützten<br />
Mauern mal unterrichten zu dürfen.<br />
Was können Ihre Schüler im neuen ZVA-Bildungszentrum<br />
erwarten?<br />
Wir bringen 25 Jahre Berufserfahrung mit, sind spezialisiert auf die<br />
berufsbegleitende Vorbereitung für die Meisterprüfung. In insge-<br />
3 Evil Eye Explorer von ADIDAS im<br />
Wert von je 169 € zu gewinnen!<br />
Evil Eye Explorer ist die Weiterentwicklung einer hochfunktionellen<br />
adidas Sportbrille, speziell für den Outdoor- und Bergsportbereich.<br />
Klare Sicht, optimaler Schutz und perfekte Passform unter den verschiedensten<br />
Bedingungen waren die obersten Zielsetzungen bei<br />
der Entwicklung der Evil Eye Explorer. Alle Farbstellungen bieten<br />
natürlich 100%igen UV Schutz.<br />
Der bewährte Performance Clip-in ermöglicht es auch Brillenträgern<br />
die Evil Eye Explorer zu verwenden.<br />
Die Evil Eye Explorer wird im Hartschalenetui zusammen mit<br />
Kopfband, sweat-blocker, 2 Sets Filter in unterschiedlichen<br />
Tönungen und einem Microfasersäckchen zu einem empfohlenen<br />
Verkaufspreis von € 169 angeboten.<br />
samt rund 1200 Schulstunden fachspezifischen Unterrichts besprechen<br />
wir mit den Schülern alle prüfungsrelevanten Themen, außerdem<br />
erhalten sie von uns ausführliches Skriptmaterial und finden<br />
praxisorientierte Repetitorien im Internet.<br />
Denkmalgeschütztes Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert, Idylle<br />
– was macht das Lernen im Kloster Knechtsteden aus?<br />
Das Ganze bringt auch so etwas wie Campus-Flair mit sich. Wir bieten<br />
Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Grundstück im<br />
Libermannhaus. Zudem ist diese Idylle und Ruhe auch bezeichnend<br />
für die Lernatmosphäre: Hier unterrichten sechs Dozenten, man<br />
kennt sich also. Zudem bemühen wir uns regelmäßig um<br />
Industrievertreter für Vorträge, Gastdozenten, Augenärzte oder<br />
Psychologen für den Unterricht.<br />
Werden Sie das Angebot erweitern?<br />
Ja, das ist geplant. Neben den Vorbereitungskursen auf die<br />
Meisterprüfung, sollen zukünftig auch weitere Fort- und<br />
Weiterbildungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Vorbereitungskurse<br />
auf das ECOO-Diplom im Kloster Knechtsteden angeboten werden.<br />
Wie viele Menschen in Deutschland tragen eine Brille?<br />
a) ca. 20 Millionen, b) ca. 30 Millionen, c) ca. 40 Millionen<br />
Lösung bis zum 15.12.2003 an mail@handfest-online.de<br />
Betreff: Evil Eye Explorer<br />
Alle Infos zum Augenoptiker per Video auf CD-ROM<br />
KOSTENFREI bestellen unter: presse@zva.de (Stichwort: Film) oder direkt beim Zentralverband<br />
der Augenoptiker, Düsseldorf<br />
Zentralverband der Augenoptiker (ZVA)<br />
Alexanderstraße 25a, 40210 Düsseldorf<br />
Telefon: 02 11/8 63 23 50<br />
info@zva.de, www.zva.de<br />
17
18 Hintergrund<br />
Experte für Werbung:<br />
Fabian Fasel ist<br />
Schilder- und<br />
Lichtreklamehersteller<br />
Grell,<br />
bunt,<br />
hell<br />
und<br />
schön
Fabian Fasel (20)<br />
Schilder- und<br />
Lichtreklamehersteller<br />
Sie steckt im Briefkasten, nervt zwischen Spielfilmen,<br />
plärrt aus dem Radio, klebt an Trainer-<br />
Hemdkragen, hängt in jeder U-Bahnhaltestelle, füllt<br />
ganze Zeitungsseiten und glitzert von Häuserwänden.<br />
Sie zeigt Muskeln, viel Haut und noch mehr Bein,<br />
erzählt uns welche Versuchung die zarteste ist und<br />
welches Waschmittel nicht nur weiß, sondern rein<br />
wäscht. Und ihre Lieblinge sind die 15- bis 45-<br />
Jährigen, weil die angeblich über das meiste Geld verfügen.<br />
Werbung verfolgt uns auf Schritt und Tritt.<br />
Anhänglich und aufdringlich, aber wichtig.<br />
19
20 Hintergrund<br />
Klaus Greschok,<br />
Schilder- und Lichtreklamehersteller-Meister.<br />
„Vor 15 Jahren brauchten wir zwei<br />
Tage, um ein Auto zu beschriften, heute<br />
ist es in wenigen Stunden fertig.“<br />
Werbung ist allerdings auch ein attraktives<br />
und zukunftssicheres Berufsfeld. Fabian<br />
Fasel hat es sich vor knapp zwei Jahren<br />
ausgesucht. Der 20-Jährige ist im zweiten<br />
Lehrjahr zum Schilder- und Lichtreklamehersteller<br />
bei Greschok Werbetechnik in<br />
Korschenbroich. Zu Fabians Aufgaben gehört<br />
der Siebdruck ebenso wie das<br />
Herstellen von Schildern am Computer. Er<br />
ist dabei, wenn Leuchtreklame zum Beispiel<br />
für die Sparkasse erstellt und montiert<br />
wird oder Werbebanden für Fußballplätze<br />
entwickelt und produziert werden.<br />
Immer so, wie der Kunde es wünscht. „Das<br />
Interessante an meinem Beruf ist, dass sich<br />
ständig Neues ergibt. Die Ausbildung ist<br />
unheimlich vielfältig“, sagt Fabian Fasel.<br />
Vor zwei Jahren ist er einfach in den Betrieb<br />
spaziert, hat nach einem Praktikum<br />
gefragt – und prompt eins bekommen. Und<br />
kurze Zeit später hat Betriebsinhaber Klaus<br />
Greschok ihn gefragt, ob er nicht die Ausbildung<br />
bei ihm machen will. „Wir bilden<br />
regelmäßig aus. Erstens bin ich der Mei-<br />
nung, dass man jungen Leuten eine Chance<br />
geben muss und zweitens verlasse ich mich<br />
am liebsten auf meine eigenen Leute“, sagt<br />
Klaus Greschok, Schilder- und Lichtreklamehersteller-Meister.<br />
1969 hat er in<br />
Korschenbroich seinen Betrieb aufgebaut.<br />
„Durch die moderne Technik hat sich<br />
enorm viel verändert in meinem Beruf.<br />
Früher haben wir die Buchstaben von Hand<br />
gezeichnet und ausgeschnitten. Heute<br />
macht das der Computer. Vor 15 Jahren<br />
brauchten wir zwei Tage, um ein Auto zu<br />
beschriften, heute ist es in wenigen<br />
Stunden fertig.“<br />
Aber dennoch: Der Schilder- und Lichtreklamehersteller<br />
ist Handwerker. Und das ist<br />
ein Punkt, der Fabian Fasel besonders gereizt<br />
hat, diesen Beruf zu erlernen. Er<br />
meint: „Der Computer ist nur ein Hilfsmittel<br />
– die Ideen muss man selber entwickeln<br />
und umsetzen.“<br />
www.greschok.de
Schilder- und Lichtreklamehersteller...<br />
...bemalen und beschriften verschiedene Werbeträger<br />
...beraten Kunden und fertigen Entwürfe<br />
...gestalten Werbeträger und nutzen Werbeflächen<br />
...fertigen und montieren Werbeanlagen<br />
Infos:<br />
Zentralverband Werbetechnik, Bundesinnungsverband der<br />
Schilder- und Lichtreklamehersteller<br />
Lange Reihe 62, 44143 Dortmund<br />
Telefon: 02 31/51 77-1 22<br />
info@werbetechniker.de, www.werbetechniker.de<br />
„Einblicke“ in den<br />
Coca-Cola Weihnachtstruck<br />
Zugmaschine: 12 Freightliner FLD Conventional<br />
Zugmaschinen, eigens für die<br />
Coca-Cola Weihnachtstour per Schiff aus<br />
den USA importiert.<br />
Das Fahrerhaus besteht aus einem speziellen<br />
Aluminiumgehäuse im typischen US-<br />
Design.<br />
PS: Der Motor ist aus der legendären<br />
Detroit Serie 60, 470 PS bei 1.800<br />
Umdrehungen.<br />
Hubraum: Mit seinen 6 Zylindern und<br />
einem Hubraum von 12,7 Litern hat der<br />
Motor aus der Detroit Serie 60 eine überdurchschnittliche<br />
(Lebenslauf-)Leistung<br />
von 1,5 Millionen Meilen.<br />
Schaltung: 18 Gänge Fuller Getriebe,<br />
Länge: 16,50 Meter, Breite: 2,55 Meter,<br />
Höhe: 4 Meter, Gewicht: ca. 18 Tonnen,<br />
Wendekreis: 25 Meter<br />
Lichtlaufleiste pro Truck: Allein an den<br />
Zugmaschinen wurden insgesamt ein<br />
Kilometer Lichtlaufleisten installiert. Dies<br />
entspricht einer Länge von 85 Metern pro<br />
Zugmaschine. Die Gesamtlänge der Lichtlaufleiste<br />
pro Truck beträgt 310 Meter.<br />
Verbrauch Folie pro Truck: Eine retroreflektierende<br />
Folie lässt jeden Weihnachtstruck<br />
– zusätzlich zu den Lichtlaufleisten –<br />
im Dunkeln hell erstrahlen. Insgesamt wurden<br />
pro Truck 65 qm Folie verklebt.<br />
Gesamtlaufleistung aller Trucks: Während<br />
der Weihnachtstour sind die 12 Trucks<br />
fast 100.000 km im Einsatz. Dies entspricht<br />
einer Strecke von zwei Weltumrundungen.<br />
www.coca-cola.de<br />
Hol den Coca-Cola Weihnachtstruck zu dir nach Hause!<br />
Santa Claus und seine Helfer bringen strahlende Lichterketten und viele Überraschungen zu dir. Wer sein Haus in diesem<br />
Jahr von Santa Claus schmücken lassen möchte, der kann sich unter www.coca-cola.de bewerben.<br />
21
22 Hintergrund<br />
Interview mit Bundesministerin<br />
Renate Schmidt<br />
„Mit anderen<br />
etwas auf die<br />
Beine stellen“<br />
Renate Schmidt ist Bundesministerin<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend. Die stellvertretende<br />
Parteivorsitzende der SPD setzt sich<br />
unter anderem für die<br />
Arbeiterwohlfahrt (AWO), den<br />
Naturschutzbund, die AIDS-Hilfe, den<br />
Kinderschutzbund und den deutschen<br />
Familienverband ein. handfest hat sich<br />
mit ihr unterhalten - über freiwilliges<br />
Engagement und die Wichtigkeit des<br />
Ehrenamtes für die Gesellschaft.<br />
handfest: Wie kam ihr erster Kontakt<br />
mit dem Ehrenamt zustande?<br />
Renate Schmidt: In den ersten Jahren des<br />
Gymnasiums war ich stellvertretende<br />
Klassensprecherin, später war ich Redaktionsmitglied<br />
unserer Schülerzeitung und<br />
unter anderem für Anzeigenwerbung zuständig.<br />
Als Ehrenamt hätte ich mein Engagement<br />
damals sicherlich nicht bezeichnet,<br />
das klang mir zu gewichtig. Mir hat einfach<br />
Spaß gemacht, mit anderen etwas auf die<br />
Beine zu stellen. Das geht jungen Leuten<br />
heute genauso. Sie wollen sich für ein konkretes<br />
Projekt stark machen – zum Beispiel<br />
für einen Jugendclub. Kompromissfindung,<br />
Teambildung und der Erfolg werden so<br />
direkt erlebbar.<br />
Wann haben Sie einmal vom Ehrenamt<br />
profitiert?<br />
Mein langjähriges ehrenamtliches Engagement<br />
in den 70er Jahren macht sich noch<br />
heute bezahlt: Ich habe mit viel Streitbarkeit,<br />
nach vielen Konflikten und immer<br />
neuen Hürden gemeinsam mit Mitstreiterinnen<br />
und Mitstreitern einen Abenteuerspielplatz<br />
für Kinder in meiner Heimatstadt<br />
Nürnberg aufgebaut. Ich bin schon ein<br />
wenig stolz, wenn ich heute daran vorbeilaufe<br />
und eine nächste und übernächste<br />
Generation von Kindern dort spielen und<br />
auf Erkundungstour gehen sehe. Außerdem<br />
habe ich gemeinsam mit meinem Mann eine<br />
Jugendgruppe der Falken geleitet. Mit einigen<br />
der damaligen Kinder und heutigen<br />
Erwachsenen habe ich auch jezt noch<br />
Kontakt.<br />
Sie setzen sich unter anderem für die<br />
Arbeiterwohlfahrt, den Naturschutzbund,<br />
die AIDS-Hilfe, den Kinderschutzbund<br />
und den deutschen Familienverband<br />
ein – warum? Was macht das<br />
Ehrenamt so wichtig, förderungswürdig<br />
und unverzichtbar für die Gesellschaft?<br />
Ehrenamt führt Menschen zusammen. Es ist<br />
für den Einzelnen wichtig: Bürgerschaftliches<br />
Engagement ist beliebt; ein Drittel<br />
der Bevölkerung ist ehrenamtlich aktiv. Es<br />
ist auch für die Gemeinschaft wichtig.<br />
Ehrenamtliche leisten einen Beitrag zu<br />
einem sozialen Gemeinwesen und einer<br />
zivilen Bürgergesellschaft. Wir brauchen<br />
solches zivile und ehrenamtliche Engagement,<br />
wenn in unserer Gesellschaft auch in<br />
Zukunft das soziale Miteinander funktionieren<br />
soll. Ich selbst werde ehrenamtlich<br />
aktiv bleiben: Wenn ich später nicht mehr<br />
Bundesministerin bin, werde ich für das<br />
Ehrenamt noch mehr Zeit aufwenden. Ideen<br />
habe ich viele.
AUSGRENZUNG<br />
Willy Sagnol<br />
Frankreich<br />
ABWEHREN<br />
Owen Hargreaves<br />
England Sammy Kuffour<br />
Ghana<br />
live and let live<br />
Robert Kovac<br />
Kroatien<br />
Bundeszentrale<br />
für<br />
gesundheitliche<br />
Aufklärung<br />
DAH-Spendenkonto 220 220 220 - Berliner Sparkasse<br />
BLZ 100 500 00 - Kennwort WAT 2003 www.aidshilfe.de www.bzga.de<br />
Konzept & Design: Roland Demus / Photo: Uwe Arens
24 Was macht eigentlich ...<br />
...der Restaurator?<br />
Hüter alter Schätze<br />
Roland Schulze kratzt an Denkmälern,<br />
klettert auf Kirchtürme, nimmt Mörtel,<br />
Ziegel und Backsteine unter die Lupe,<br />
erneuert brüchige Balkone und gibt<br />
alten Häuserfassaden neuen Glanz. Aber<br />
der Potsdamer ist weder Abenteurer<br />
noch Altertumsforscher. Er ist<br />
Restaurator im Handwerk.
Restaurator im Handwerk...<br />
...muss Originalbausubstanz konservieren,<br />
restaurieren, renovieren und rekonstruieren<br />
...besitzt kunstgeschichtliche Kenntnisse<br />
und weiß mit wissenschaftlichen<br />
Konzepten und Gutachten umzugehen<br />
...will den Verfall historischer Substanz<br />
verhindern und Kulturgüter erhalten<br />
...kann werden, wer einen Meisterbrief<br />
besitzt oder einem Meister gleichgestellt<br />
ist, sich also in Lehr- und Gesellenjahren<br />
die Qualifikationen zur Denkmalpflege<br />
angeeignet hat<br />
...kann zurzeit in folgenden Handwerksberufen<br />
als Prüfung abgelegt werden:<br />
Buchbinder, Holzbildhauer, Maler und<br />
Lackierer, Maurer, Metallbauer, Orgelbauer,<br />
Parkettleger, Raumausstatter,<br />
Steinmetz- und Steinbildhauer, Stuckateur,<br />
Tischler, Vergolder, Zimmerer<br />
Informationen:<br />
Restaurator im Handwerk<br />
Haus des deutschen Handwerks<br />
Mohrenstr. 21-22<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: 030/20619336<br />
mail@restaurator-im-handwerk.de<br />
www.restaurator-im-handwerk.de<br />
Zurzeit restauriert Roland Schulze die Alte<br />
Neuendorfer Kirche. Ein 1852 errichteter<br />
Backsteinbau mit achteckigem Grundriss.<br />
„Je komplizierter, desto besser“, sagt<br />
Roland Schulze. Der Diplom-Bauingenieur<br />
mag die besonders kniffligen Aufgaben,<br />
liebt die ausgefallenen Bauwerke aus entfernten<br />
Epochen.<br />
Die Alte Neuendorfer Kirche in Babelsberg<br />
diente zu DDR-Zeiten als Kartoffelspeicher<br />
und verfiel langsam zur Ruine. Aber seit<br />
1998 macht sich ein Förderverein für den<br />
Wiederaufbau stark. Schon Weihnachten<br />
dieses Jahres soll der erste Gottesdienst in<br />
der Kirche stattfinden - unter dem wiederhergestellten<br />
hölzernen und mit Schieferschindeln<br />
gedeckten Dachstuhl.<br />
Roland Schulze ist Experte, wenn es um alte<br />
Schätzchen geht. Zusammen mit seinen 60<br />
Mitarbeitern kümmert er sich um Überbleibsel<br />
aus längst vergangenen Tagen. Das<br />
Gewesene und Verfallene wandert dabei<br />
allerdings nicht in den großen Container,<br />
sondern wird wieder verwendet, um den liebenswerten<br />
Kulturdenkmälern ihr altes<br />
Aussehen zurückzugeben.<br />
„Wichtig ist die Leidenschaft, sich für alte<br />
Bauten zu engagieren. Eine künstlerische<br />
Veranlagung ist von Vorteil. Aber es ist alles<br />
erlernbar, wenn man wirklich will“, erklärt<br />
Roland Schulze, der in der ehemaligen DDR<br />
Maurer gelernt und das Studium<br />
„Konstruktion und Statik in der Sanierung“<br />
angeschlossen hat. Kurz vor dem Mauerfall<br />
hat er am 1. November 1989 seinen<br />
Bauhandwerksbetrieb gegründet - mit<br />
damals sechs Handwerkern in Potsdam. Ein<br />
Jahr später musste er schon aufstocken und<br />
beschäftigte 15 Handwerker. Heute sind’s<br />
60: vom Maler und Lackierer über den<br />
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger bis zum<br />
Maurer und Zimmerer.<br />
Kontakt:<br />
Baudenkmalpflege Roland Schulze<br />
Friedrich-Engels-Straße 39<br />
14482 Potsdam<br />
Telefon: 0331/29 68 16<br />
E-Mail: info@baudenkmalpflege.de<br />
Internet: www.baudenkmalpflege.de<br />
25
26 Karriere<br />
Der eine will, die andere hat zwar<br />
schon, will aber auf jeden Fall noch<br />
mal: ins Ausland und dort Erfahrungen<br />
sammeln. Tobias Münzer und Kathrin<br />
Brake sind nur zwei Beispiele für<br />
gesunde Neugierde, gepaart mit einer<br />
gehörigen Portion Ehrgeiz,<br />
Eigeninitiative, Offenheit, Flexibilität<br />
und Motivation. Und für Interesse an<br />
der Kultur und Sprache anderer Länder<br />
und natürlich am eigenen Fortkommen.<br />
Kathrin Brake steckt in der Ausbildung zur<br />
Tischlerin: Die 21-Jährige hat im Juni und<br />
August neun Wochen lang in Frankreich in<br />
einer Tischlerei gearbeitet. Tobias Münzer<br />
ist 21 Jahre alt und im zweiten Lehrjahr<br />
zum Maurer: Er will nach Norwegen, dort<br />
lernen und später Bauingenieur werden.<br />
Anita Urfell von der Handwerkskammer<br />
Münster unterstützt sie und andere<br />
Auszubildende dabei, über Grenzen hinweg<br />
viele Einblicke in den Arbeitsalltag anderer<br />
Länder zu erhalten. Die 46-jährige Kfz-<br />
Mechaniker-Meisterin, die fließend englisch<br />
und französisch spricht, war 13 Jahre lang<br />
Ausbildungsberaterin bei der Handwerkskammer<br />
Münster und ist seit einem Jahr<br />
Expertin für den internationalen Austausch.<br />
Sie ist gerade aus Norwegen zurück,<br />
wo sie mögliche Betriebe für Tobias Münzers<br />
Bewerbung getestet hat. Sie sagt: „Wer in<br />
seinem Lebenslauf nachweisen kann, dass<br />
er beruflich im Ausland war, dokumentiert<br />
damit, dass er motiviert, engagiert, lernbereit,<br />
mobil und flexibel ist, und außerdem<br />
zusätzliche Sprachkenntnisse besitzt. Das<br />
ist ein großer Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.“<br />
Auf dem Arbeitsmarkt gefragt:<br />
Flexibilität und Auslandserfahrungen<br />
Neugierig<br />
gewinnt<br />
Der EUROPASS Berufsbildung ist ein<br />
wichtiges Dokument, wenn es um die<br />
Bewerbung und um Arbeitsplätze geht.<br />
Denn der EUROPASS Berufsbildung dokumentiert<br />
europaweit einheitlich, welche<br />
Aufgaben und Tätigkeiten während der<br />
beruflichen Ausbildung im Ausland absolviert<br />
worden sind.<br />
www.europass-berufsbildung.de
War neun Wochen in Frankreich:<br />
Tischlerin Kathrin Brake<br />
„Ich bin neugierig“<br />
Kathrin Brake ist im dritten Lehrjahr zur Tischlerin in Münster. Die 22-Jährige war<br />
während ihrer Ausbildung neun Wochen lang zu einem Auslandspraktikum in<br />
Frankreich. Gewohnt und gearbeitet hat sie in Toulouse.<br />
Franzosen verstehen was vom Genießen,<br />
das ist bekannt. Aber wie arbeiten sie?<br />
Auf jeden Fall nicht so völlig anders, wie<br />
ich mir das vorgestellt hatte. Mir ist aufgefallen,<br />
dass in Frankreich mehr massiv<br />
gebaut wird. Ich hatte überhaupt den Eindruck,<br />
dass die reine und traditionelle<br />
Handwerkskunst dort häufiger angewandt<br />
wird und eine größere Rolle spielt.<br />
Außerdem sind die Franzosen nicht so verbissen<br />
wie wir Deutschen.<br />
Du warst neun Wochen in Frankreich.<br />
Was hat dich daran gereizt, über zwei<br />
Monate lang woanders zu arbeiten?<br />
Ich bin neugierig. Und ich wollte wissen,<br />
wie in Frankreich gearbeitet wird. Außerdem<br />
halte ich es für wichtig, sich zumindest<br />
ein bisschen im europäischen Ausland<br />
auszukennen.<br />
Wie sah dein Tag aus?<br />
Um kurz vor Acht bin ich mit meinem Chef<br />
zur Arbeit gefahren...<br />
...mit deinem Chef?<br />
Ja, mein Chef hat mir ein kleines Appartement<br />
in seinem Haus in Toulouse zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Und wie war das?<br />
Super war das, ich habe es extrem gut<br />
getroffen. Ich bin mit ihm zur Arbeit und<br />
wieder zurückgefahren und habe meistens<br />
mit ihm zusammen zu Abend gegessen.<br />
Außerdem hatte ich Kost und Logis frei.<br />
Und er war sehr nett, gastfreundlich, aufgeschlossen<br />
und interessiert – wie fast alle<br />
Menschen, die ich in Frankreich getroffen<br />
habe.<br />
Wie viele Sprachkurse hast du vor deiner<br />
Reise besucht?<br />
Keinen. Ich hatte Französisch-Leistungskurs<br />
in der Schule. Das war zwar schon fast<br />
drei Jahre her, aber ich kam damit gut<br />
zurecht und habe mich sogar noch stark<br />
verbessert. Denn mir blieb ja nichts anderes,<br />
als französisch zu sprechen.<br />
Worin hat sich dein Arbeitstag in<br />
Frankreich von dem in Deutschland<br />
unterschieden?<br />
Es gibt eigentlich gar keinen Unterschied.<br />
Ich hatte eine Vier-Tage-Woche, was aber<br />
nicht überall so ist in Frankreich. Gearbeitet<br />
habe ich von 8 bis 19 Uhr, ohne Frühstücks-,<br />
dafür aber mit einer zweistündigen<br />
Mittagspause.<br />
Was planst du für die Zukunft?<br />
Ich wollte von vornherein Innenarchitektin<br />
werden. Ich werde also nach meiner<br />
Ausbildung studieren, vorher aber noch für<br />
mindestens ein halbes Jahr nach Frankreich<br />
gehen, um weitere Berufserfahrung zu sammeln.<br />
27
28 Karriere<br />
Deine Chance:<br />
Europa-Assistent/-in<br />
Beziehungen mit dem europäischen Ausland<br />
werden für alle Wirtschaftsbereiche immer<br />
wichtiger. Mitarbeiter und Führungskräfte,<br />
die über Qualifikationen wie interkulturelle<br />
und Wirtschaftsraum übergreifende Kompetenzen<br />
verfügen, und dazu noch gut mit der<br />
jeweiligen Sprache umgehen können, verbessern<br />
ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Deshalb entwickelt der Westdeutsche Handwerkskammertag<br />
(WHKT) die Zusatzqualifikation<br />
„EU-Assistent“ für die Erstausbildung.<br />
Und unterstützt verschiedene Handwerkskammern,<br />
mehrwöchige Berufspraktika<br />
für Azubis in Europa zu organisieren.<br />
Pluspunkte des Europa-Assistenten<br />
für Azubis:<br />
Zeitersparnis, Zusatzqualifikation, berufliche<br />
Aufstiegschancen, Entwicklung der<br />
Persönlichkeit, erweiterte Sprachkenntnisse,<br />
Verständnis für kulturelle Vielfalt,<br />
durchgehende Ausbildungsvergütung, neue<br />
Arbeitsfelder.<br />
Pluspunkte des Europa-Assistenten<br />
für Betriebe:<br />
Kompetenzzuwachs, frischer Wind durch<br />
Einblick in andere Arbeitsverfahren, eigenständiger<br />
Fach- und Führungskräftenachwuchs,<br />
höhere Betriebsbindung, gesteigertes<br />
öffentliches Ansehen. Erschließung<br />
neuer Märkte.<br />
Infos:<br />
WHKT<br />
Stefanie Schönrath<br />
Telefon: 0211/3007716<br />
stefanie.schoenrath@handwerk-nrw.de<br />
www.handwerk-nrw.de<br />
Handwerkskammer Dortmund<br />
Gabriele Robrecht<br />
Telefon: 0231/5493302<br />
gabriele.robrecht@hwk-do.de<br />
www.hwk-do.de<br />
Handwerkskammer Düsseldorf<br />
Marie-Theres Lütje<br />
Telefon: 0211/8795610<br />
luetje@hwk-duesseldorf.de<br />
www.hwk-duesseldorf.de<br />
Handwerkskammer Münster<br />
Anita Urfell<br />
Telefon: 0251/7051460<br />
anita.urfell@hwk-muenster.de<br />
Fast alle Handwerkskammern Deutschlands<br />
unterhalten intensive Kontakte ins Ausland.<br />
Infos bei den Ausbildungsberatungen.<br />
Alle Kammern unter: www.zdh.de<br />
SESAM öffnet Türen nach Europa<br />
Gefördert ins Ausland<br />
Die Handwerkskammer Münster hilft, Erfahrung<br />
im Ausland zu sammeln.<br />
Zum Beispiel mit dem europäischen Vermittlungsprogramm<br />
SESAM, an dem sich<br />
fast alle EU-Länder beteiligen:<br />
Während des Auslandsaufenthalts, der 32<br />
Wochen dauert, erhalten die Teilnehmer<br />
(Gesellinnen und Gesellen) einen Zuschuss<br />
zu den Lebenshaltungskosten einschließlich<br />
der Kosten für Hin- und Rückreise in<br />
Höhe von derzeit 5.000 €. Bezuschusst werden<br />
außerdem die Kosten für einen<br />
Sprachkurs mit bis zu 500 €. Zusätzlich vereinbaren<br />
die Teilnehmer eine Vergütung mit<br />
ihrem Gastbetrieb.<br />
Infos:<br />
www.sequa.de<br />
Handwerkskammer Münster<br />
Internationale Vermittlungen und<br />
Austauschprojekte<br />
Echelmeyerstr. 1-2<br />
48163 Münster<br />
Anita Urfell<br />
Telefon: 0251/7051460<br />
anita.urfell@hwk-muenster.de
Will nach Norwegen: Maurer Tobias Münzer<br />
„...da habe ich nachgehakt“<br />
Tobias Münzer will Bauingenieur werden. Nach seinem Abitur hat er erstmal eine<br />
Ausbildung zum Maurer begonnen. Heute ist der 21-Jährige im zweiten Lehrjahr, hat<br />
einen Antrag auf Lehrzeitverkürzung gestellt und bewirbt sich um ein<br />
Auslandspraktikum. Er will nach Norwegen.<br />
Warum gerade Norwegen?<br />
Das Land reizt mich. Nicht nur wegen der<br />
Leute, die ich während meines Urlaubs als<br />
sehr freundlich und aufgeschlossen kennen<br />
gelernt habe. Sondern auch wegen der<br />
Bauweise, die komplett anders ist: naturverbundener,<br />
wärmer und es wird mehr mit<br />
Holz gebaut. Davon will ich lernen.<br />
Wie hast du deinen Wunsch umgesetzt,<br />
in Norwegen arbeiten zu können?<br />
In der Kreishandwerkerschaft in Dülmen<br />
habe ich von Projekten gehört, die<br />
Auslandspraktika vermitteln. Ich habe<br />
sofort nachgehakt, mir aus den Gelben<br />
Seiten Adressen gesucht und Kontakt mit<br />
Frau Urfell von der Handwerkskammer aufgenommen.<br />
Wie viele Sprachkurse wirst du besuchen?<br />
Überhaupt keinen. Ich verlasse mich auf<br />
mein Englisch aus der Schule – ich kann<br />
mich ganz gut auf Englisch verständigen.<br />
Wie lange wirst du in Norwegen sein?<br />
Geplant ist ein Aufenthalt von drei bis vier<br />
Wochen. Aber wenn mein Antrag auf<br />
Lehrzeitverkürzung durchkommt, dann<br />
würde ich gerne am SESAM-Projekt teilnehmen<br />
und für acht Monate in Norwegen<br />
arbeiten. Das passt dann zeitlich ganz gut<br />
direkt im Anschluss an meine Ausbildung.<br />
Was wirst du danach machen?<br />
Ich möchte mich beruflich weiterbilden.<br />
Und man sieht ja, dass es schwierig ist, auf<br />
dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Gerade im<br />
Bau-Ingenieurswesen ist Flexibilität gefragt<br />
– und die zeige ich meinem späteren<br />
Arbeitgeber zum Beispiel dadurch, dass ich<br />
schon mal im Ausland gearbeitet habe.<br />
29
30 Nachgefragt<br />
Sven Hannawald im Interview<br />
„...dann<br />
haut’s<br />
dich<br />
gleich<br />
weg“
Es gibt kaum einen Titel, den er nicht gewonnen hat: Olympiasieger, Weltmeister,<br />
Welt-Cupsieger und Sportler des Jahres. Und er ist der einzige, der alle vier Springen<br />
der Vierschanzen-Tournee gewonnen hat. Sven Hannawald hat Sportgeschichte<br />
geschrieben. Die Popularität des 1,84 Meter großen, 64 Kilo leichten und 29 Jahre<br />
alten Überfliegers aus Hinterzarten kann man getrost in die Nähe eines Popstars<br />
rücken. Im handfest-Interview äußert sich Ausnahme-Skispringer Sven Hannawald<br />
über Ehrgeiz und Erfolg, Motivation und Medienrummel, Angst und Ausbildung.<br />
In ein paar Tagen geht’s los: Am 28.<br />
November wird in Finnland die Saison<br />
eröffnet – bist du nervös?<br />
Klar, das bin ich in jedem Jahr. Ich habe<br />
hart trainiert, muss mir aber noch die nötige<br />
Frische holen bis dahin.<br />
Wie gefallen dir die neuen, eng anliegenden<br />
Anzüge, die ihr in dieser Saison<br />
erstmals tragt?<br />
Gewöhnungsbedürftig, es gibt noch ein paar<br />
Abstimmungsprobleme. Mal sehen, wie sich<br />
das im Wettkampf auswirkt. Es sind zwar<br />
nur Kleinigkeiten, aber wenn du wechselnde<br />
äußere Bedingungen erwischst, haut`s<br />
dich gleich weg.<br />
Hast du Angst davor, dass es dich mal<br />
„weghauen“ könnte?<br />
Nein, Angst habe ich nicht. Und wenn, dann<br />
würde ich sofort die Schanze verlassen oder<br />
ganz aufhören. Ich habe gelernt, zu fokussieren<br />
und die Angst auszublenden.<br />
Welche Rolle spielt das Material in deinem<br />
Sport?<br />
Das ist mindestens genauso wichtig wie die<br />
optimale körperliche Verfassung. Ich hatte<br />
auch schon manche Saison, in der ich mich<br />
zwar körperlich super fühlte, aber nichts<br />
klappte, weil die Ski, mein Anzug oder<br />
sonst was nicht passten. Also achte ich<br />
penibel darauf, das optimale Material für<br />
mich auszuwählen.<br />
Wie lange hast du gebraucht, das für<br />
dich Optimale auszuwählen?<br />
Du hast nie das optimale Material, denn es<br />
gibt immer Kleinigkeiten, die verbessert<br />
werden müssen.<br />
Du hast eine Ausbildung zum Kommunikationselektriker<br />
absolviert – könntest<br />
du dir vorstellen, heute in deinem<br />
erlernten Beruf zu arbeiten?<br />
Nein, auf keinen Fall. Ich bin seit sieben<br />
Jahren komplett raus aus dem Beruf. Ich<br />
bin nicht mehr auf dem Laufenden, und<br />
mittlerweile in dem Beruf wohl eine echte<br />
Niete.<br />
Welche Überlegung steckte dahinter,<br />
einen „richtigen“ Beruf zu erlernen?<br />
Sicher war das auch eine Art Absicherung<br />
gegen Unwägbarkeiten. Sich ganz auf den<br />
Leistungssport zu konzentrieren, birgt<br />
schließlich auch ein Risiko. Niemand konnte<br />
abschätzen, wie es laufen würde im<br />
Sport.<br />
Wenn du nicht Leistungssportler geworden<br />
wärst – was dann? Kommunikationselektriker?<br />
Nein, sicher nicht. Irgendwas mit Sport<br />
wollte ich immer schon werden.<br />
Gab es mal Zweifel an deinem Weg als<br />
Profisportler?<br />
Sicher. Wenn der Erfolg ausbleibt, machst<br />
du dir ernsthafte Gedanken, ob das alles so<br />
richtig ist und wie es weitergehen soll. Bei<br />
mir stellten sich in der Saison 97/98 die<br />
ersten größeren Erfolge ein. Bis dahin habe<br />
ich sehr viel Zeit und Kraft investiert.<br />
Was ist auf so einem langen Karriereweg<br />
zu beachten?<br />
Dass man stetig dranbleibt, sein Ziel nicht<br />
aus den Augen verliert und seinen Spaß<br />
nicht verliert.<br />
Fünf „Schwarze Rose“-Hemden von Seidensticker zu gewinnen!<br />
Das Hemd mit der gestickten Rose vorn links knapp über dem Hosenbund ist ein<br />
Klassiker und ein gesuchter Artikel in den Second Hand Läden. Seidensticker lässt den<br />
größten Hemdenerfolg der deutschen Nachkriegsgeschichte wieder aufblühen. Die<br />
„Schwarze Rose“ gibt es nun wieder zu kaufen.<br />
Auch Sven Hannawald fliegt auf die<br />
„Schwarze Rose“ von Seidensticker.<br />
Sein größter Erfolg ist der Gewinn der<br />
Vierschanzentournee – in welchen vier<br />
Städten findet sie statt?<br />
a) Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen,<br />
Innsbruck, Bischofshofen<br />
b) Garmisch-Partenkirchen, Wien,<br />
Bischofshofen, Oberstdorf<br />
c) Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf,<br />
Innsbruck, München<br />
Wer die richtige Antwort hat, kann<br />
eins von fünf Hemden der Schwarzen<br />
Rose gewinnen.<br />
Antwort an:<br />
mail@handfest-online.de<br />
oder per Telefon unter 01803-212127<br />
Stichwort: Schwarze Rose.<br />
Einsendeschluss:<br />
15. Dezember 2003<br />
(bitte mit Angabe der Kragenweite).<br />
Bist du ein ehrgeiziger Mensch?<br />
Ja, auf jeden Fall. Ohne gesunden Ehrgeiz<br />
geht’s nicht.<br />
Du bist am 9. November 29 Jahre alt<br />
geworden, was im Skispringer-Zirkus<br />
schon fast ein biblisches Alter ist.<br />
Denkst du über die Zeit nach deiner<br />
Sportlerkarriere nach?<br />
Nein. Über ein mögliches Karriereende<br />
mache ich mir noch keine Gedanken. Im<br />
Gegenteil: Ich freue mich auf den Winter.<br />
Du hast schon soviel erreicht, wirst<br />
immer an deinen Erfolgen gemessen.<br />
Wie motivierst du dich?<br />
Ich setze mich nicht unter Druck, sondern<br />
trainiere die Dinge, von denen ich glaube,<br />
dass sie mich voranbringen. Und ich freue<br />
mich darauf, im Winter zeigen zu können,<br />
was ich drauf habe.<br />
Skispringen ist der Renner: ausverkaufte<br />
Events, kreischende Fans, Superquoten<br />
im Fernsehen. Und alle Journalisten<br />
wollen was wissen. Nervt der Medienrummel<br />
manchmal?<br />
Nein, das gehört dazu. Natürlich gebe ich<br />
nicht jedem Interviews und renne nicht in<br />
jede Fernsehshow. Aber beide Seiten leben<br />
voneinander: Ich kann nicht ohne die<br />
Medien und die Medien nicht ohne mich.<br />
Das ist ein beidseitiges Geschäft, und deshalb<br />
so akzeptiert.<br />
Was bedeutet dir Erfolg?<br />
Erfolg ist der Zucker, der dazugehört. Ich<br />
freue mich über Siege und Erfolge, aber ich<br />
bin nicht so verbissen, nur noch Erfolg<br />
haben zu müssen. Als Sportler weißt du,<br />
dass nach Niederlagen auch wieder Siege<br />
kommen. Ich habe viel dafür getan, Erfolg<br />
zu haben. Und darauf arbeite ich immer<br />
hin, aber garantieren kann dir den Erfolg<br />
niemand.<br />
31
32 Reportage<br />
Vier von Unzähligen<br />
Ehrenamt und soziale Verantwortung<br />
Anja Greinz, Rebecca Hünemeyer, Jan Gräfe und Wilhelm Meiwes sind nur vier<br />
Beispiele. Vier von Unzähligen, die sich einmischen, sich für ihre Ideale und für<br />
andere Menschen einsetzen und Verantwortung übernehmen. Und das alles freiwillig<br />
und ohne Bezahlung.
Jan Gräfe leitet eine<br />
Jugendfeuerwehr-Gruppe<br />
„Ein kleiner,<br />
aber wichtiger<br />
Baustein“<br />
Die Feuerwehrwache in Düsseldorf an<br />
der Münsterstraße/Ecke Moltkestraße.<br />
Jan Gräfe hat 24-Stundendienst, von sieben<br />
bis sieben Uhr. Er sitzt in der<br />
Zentrale, den Telefonhörer griffbereit,<br />
den Monitor an. Aber heute ist es ruhig.<br />
Nur ein Einsatz am frühen Vormittag,<br />
der sich schnell aufgelöst hat. „Gott sei<br />
Dank nichts Schlimmes“, sagt Jan Gräfe.<br />
Jan Gräfe ist Brandmeister bei der Berufsfeuerwehr<br />
in Düsseldorf. Nach seinem<br />
Abitur hat er eine Ausbildung zum<br />
Rettungsassistenten absolviert und sich<br />
dann bei der Feuerwehr beworben. Im normalen<br />
Berufsleben umfasst seine Arbeitswoche<br />
54-Stunden. Aber das ist längst nicht<br />
alles: In seiner Heimatstadt Solingen leitet<br />
er eine von sechs Gruppen der Jugendfeuerwehr<br />
– freiwillig, in seiner Freizeit, ohne<br />
Bezahlung. Dort vermittelt er die Grundlagen<br />
der Feuerwehrtechnik, aber auch<br />
wichtige Eigenschaften für ein friedliches<br />
Miteinander: Toleranz, Diskussionsfähigkeit<br />
und Verständnis für andere Menschen und<br />
Völker.<br />
Bescheiden sagt der 26-Jährige über sein<br />
freiwilliges soziales Engagement: „Man sollte<br />
das nicht überbewerten. Was ich tue, ist<br />
ein kleiner, aber wichtiger Baustein im sozialen<br />
Bereich. Ich biete den Jugendlichen<br />
eine sinnvolle Alternative zum bloßen<br />
Rumhängen. So kann ich einen kleinen Teil<br />
dazu beitragen, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
zu finden.“<br />
Was ihn dazu bewegt, vier bis fünf Stunden<br />
pro Woche ehrenamtlich tätig zu sein? „Es<br />
gefällt mir, zu sehen, dass mein Engagement<br />
ankommt. Außerdem will ich der Jugendfeuerwehr<br />
etwas zurückgeben”, sagt er<br />
und denkt an den dreiwöchigen Austausch<br />
mit der Jugendfeuerwehr Solingen, die ihn<br />
1993 in den Senegal führte und ihm eine<br />
völlig neue Welt offenbarte.<br />
Infos:<br />
Deutsche Jugendfeuerwehr<br />
Koblenzer Straße 133, 53177 Bonn<br />
Telefon: 0228/952910<br />
info@jugendfeuerwehr.de<br />
www.jugendfeuerwehr.de<br />
33
34 Reportage<br />
Zum Beispiel Benni Hein. Er hat Glück<br />
gehabt. Glück und einen guten Fürsprecher.<br />
Benni hat sich nach mittlerer Reife und<br />
Praktikum sofort beworben – und ist<br />
genommen worden. Sein Fürsprecher war<br />
Wilhelm Meiwes. Der Landmaschinenmechaniker-Meister<br />
ließ nicht locker, er hat Benni<br />
dazu ermuntert, die Ausbildung zu machen<br />
– denn er hält den 17-Jährigen für talentiert<br />
und motiviert. Benni hat’s gemacht. Er<br />
ist nun im ersten Lehrjahr zum Landmaschinenmechaniker<br />
bei Ottomeyer Landtechnik<br />
im ostwestfälischen Steinheim.<br />
Wilhelm Meiwes bildet in der Steinheimer<br />
Ottomeyer-Filiale bis zu vier Auszubildende<br />
pro Jahr aus. Darüber hinaus ist der 33-<br />
Jährige noch Lehrlingswart der Landmaschineninnung<br />
Gütersloh, die auch für den<br />
Kreis Höxter zuständig ist. Freiwillig, ohne<br />
Honorar und in seiner Freizeit setzt er sich<br />
für die qualifizierte Ausbildung ein. „Wir<br />
müssen jungen Leuten Chancen bieten und<br />
wir brauchen qualifizierten Nachwuchs in<br />
den Betrieben. Dafür setze ich mich gerne<br />
ein“, begründet er.<br />
Für das Miteinander: Rebecca Hünemeyer ist Schülersprecherin<br />
„Für die Schule, für die Schüler und für<br />
mich selber“<br />
Rebecca Hünemeyer hängt an ihrer Schule und an ihrem Job. Drei Jahre lang ist sie<br />
nun schon Schülersprecherin am Düsseldorfer Rückert-Gymnasium. In der 11 ist sie<br />
gewählt worden. Jetzt ist sie in der 13 und bereitet sich aufs Abi vor. Im Sommer<br />
2004 wird sie sich von ihrer Schule verabschieden müssen. „Am liebsten würde ich<br />
weiter Schülersprecherin sein. Es gibt noch so viel zu tun - es wäre verdammt schade,<br />
wenn das einschläft“, sagt die 18-Jährige, die sich einmischt, einsetzt und stark<br />
macht. „Ich mache das für unsere Schule, für die Schüler und für mich selber. Ich<br />
habe ein gutes Gefühl dabei“, begründet sie.<br />
Rebecca hat in Schulkonferenzen Mitspracherecht:<br />
„Ich vertrete die Schüler. Aber<br />
manche Lehrer denken, wir hätten nichts<br />
zu sagen. Deshalb geht es manchmal ganz<br />
schön heiß her. Es ist meine Sache, den<br />
Mund aufzumachen – und ich sage gerne,<br />
was ich denke.“<br />
Für die Ausbildung: Wilhelm<br />
Meiwes ist Lehrlingswart<br />
„Dafür setze ich<br />
mich gerne ein“<br />
Und was sagt man Schülern, die nur<br />
meckern und gar nichts tun? „Denen sage<br />
ich: Es ist eure Schule, hier verbringt ihr<br />
fünf Tage pro Woche. Ich will mich dafür<br />
einsetzen, dass das eine schöne Zeit wird.“<br />
In ihrer Freizeit hilft Rebecca – ehrenamtlich<br />
- als Mitarbeiterin der Diakonie Fünftund<br />
Sechstklässlern bei den Hausaufgaben.<br />
Nach dem Abi will sie eine Ausbildung im<br />
sozialen oder medizinischen Bereich<br />
machen.
IMPRESSUM<br />
Für die Natur: Anja Greinz macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Handwerkskammertag<br />
Mohrenstr. 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Redaktion:<br />
Westdeutscher Handwerkskammertag<br />
Sternwartstr. 27-29<br />
40223 Düsseldorf<br />
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)<br />
Chefredakteur:<br />
Rolf Göbels<br />
Redakteure:<br />
Nicole Gudermann, Dieter Müller<br />
„Mir ist klar, dass dieser<br />
Lebensraum sehr selten ist“<br />
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:<br />
Anke Göbels, Ralf König, Clemens Urbanek, Uwe Müller,<br />
Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger,<br />
Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Stefanie Schönrath<br />
Anzeigen & Vertrieb:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
0211/55 80 255<br />
for-mat@t-online.de<br />
Gestaltung und Lithografie:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
Markus Kossack<br />
Druck:<br />
VVA Düsseldorf<br />
Brombeeren stören hier. Sie nehmen<br />
Sonnenlicht und Nährstoffe weg und<br />
wachsen zu dicht. So dicht, dass die<br />
Heide nicht durchkommt. „Brombeeren<br />
gehören hier einfach nicht hin. Die<br />
wuchern nur alles zu“, sagt Anja Greinz,<br />
zieht ihre Arbeitshandschuhe an und<br />
knipst mit Rosenschere einen ganzen<br />
Schwung Brombeersträucher ab. Nachher<br />
werden die Wurzeln entfernt.<br />
Auch der japanische Staudenknöterich ist<br />
hier nicht willkommen. „Das ist Unkraut“,<br />
erklärt Anja, rupft den hartnäckigen<br />
Knöterich mit einem Ruck aus der Erde und<br />
meint achselzuckend: „Das Wurzelwerk ist<br />
so stark und hartnäckig – irgendwie wird<br />
man das Gefühl nicht los, dass das Unkraut<br />
immer wieder kommt.“<br />
Anja trägt Jeans, eine gefütterte Cordjacke,<br />
Gummistiefel und Arbeitshandschuhe. Sie<br />
ist gut ausgerüstet für die Arbeitstage in<br />
freier Natur. Die 19-Jährige hat nach ihrem<br />
Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr<br />
(FÖJ) eingelegt. Um zu lernen, denn nach<br />
ihrem FÖJ in der Biologischen Station<br />
„Krickenbecker Seen“ will sie Biologie studieren.<br />
Das Naturschutzgebiet „Krickenbecker<br />
Seen“ in der Nähe von Viersen ist Lebensraum<br />
für bedrohte Lebewesen. Für die nur<br />
hier lebende Wespenspinne etwa. Oder für<br />
den Lungenenzian. Und für das Bachneunauge.<br />
Das ist ein Fisch, der nicht dicker,<br />
aber viel seltener als ein Bleistift ist. „Mir<br />
ist bewusst, dass dieser Lebensraum sehr<br />
selten ist. Und mir ist klar, dass man ihn<br />
erhalten muss. Dass ich dazu beitragen<br />
kann, gibt mir ein gutes Gefühl. Leider denken<br />
zu wenig Menschen an den Erhalt der<br />
Natur“, findet Anja Greinz, Naturschützerin<br />
aus Leidenschaft.<br />
Infos:<br />
Biologische Station Krickenbecker Seen<br />
Krickenbecker Allee 36<br />
41334 Nettetal-Hombergen<br />
Telefon: 02153/912909<br />
www.bsks.de<br />
Naturschutzbund Deutschland<br />
www.nabu.de<br />
Auflage:<br />
138.750<br />
Abonnement:<br />
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.<br />
Erscheinung: sechsmal jährlich<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.<br />
Papier: Recyclingpapier<br />
Mitglied der Informationssgemeinschaft zur<br />
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
36 Musik<br />
Geheimtipp aus Bochum: The Revolvers<br />
Das Wesentliche<br />
Glamrock, Punkrock oder einfacher Rock’n’Roll? Nichts von alledem. „The Revolvers“ spielen<br />
schlicht und einfach Punk. Und zwar so wie er zur Punk-Explosion in England 1977<br />
üblich war. Melodisch, trotzdem druckvoll, mit mehrstimmigem Gesang. „The Boys“, „The<br />
Clash“ und Co. lassen grüßen. Nach ihrer Debüt-CD „A tribute to cliches“ ist nun der nächste<br />
Longplayer draußen. Auf „End of apathy“ lassen es die aus Bochum und Düsseldorf<br />
stammenden Musiker wieder richtig krachen. Die Single-Auskopplung „Some kind of wonderful“<br />
und „Narrowminded...“ sind die Hits der CD. Vor allem der wechselnde Gesang - mal<br />
singt Frontmann Uwe, mal Leadgitarrist Marc - machen die Revolvers zu einer der besten<br />
deutschen Bands in diesem Genre. Flo bedient den Bass und hinterm Schlagzeug sorgt Tobbe<br />
für den richtigen Rhythmus.<br />
Beschreibt bitte kurz eure Musik.<br />
Revolvers: Punk, wir spielen 77er-Punk.<br />
Dort haben wir unsere Wurzeln. Es gibt viele<br />
Gummibegriffe wie Glam-Punk oder Punk'n'-<br />
Roll, aber die werden meist von den Labels<br />
und den Medien ins Spiel gebracht.<br />
Was unterscheidet die neue Platte von<br />
der alten?<br />
Sie ist eine Weiterentwicklung, aber nichts<br />
dramatisch Neues. Man muss darauf achten,<br />
dass man sich nicht nur kopiert und zu oft<br />
wiederholt.<br />
Ein Konzeptalbum?<br />
Nein, wir machen die Songs, auf die wir Lust<br />
haben - kein Konzeptalbum. Wir machen<br />
sozialkritische Texte und haben auf der<br />
4 T-Shirts von „Die Ärzte“ und<br />
eine CD von „The Revolvers“ zu<br />
gewinnen!<br />
Wir verlosen vier T-Shirts der Besten Band<br />
der Welt und einmal „End of apathy“, die<br />
neue CD der Punkband „The Revolvers“. Ihr<br />
müsst nur die Fragen beantworten, die<br />
Zahlen addieren und euer Ergebnis an uns<br />
schicken – mit ein bisschen Glück seid ihr<br />
unter den Gewinnern. Vergesst bitte nicht,<br />
euren Wunschgewinn und eure Adresse<br />
anzugeben. Schickt eure Lösungen als<br />
Postkarte an Redaktion handfest,<br />
Niederkasseler Straße 61, 40547 Düsseldorf,<br />
per E-Mail an mail@handfest-online.de<br />
oder per Telefon unter 01803-212127.<br />
Einsendeschluss ist der 25. Dezember 2003.<br />
neuen LP die Ereignisse des 11. Septembers<br />
aufgegriffen. Auch der Tod von Clash-<br />
Sänger Joe Strummer ist ein Thema.<br />
Wie sieht eure Zukunft aus?<br />
Wir konzentrieren uns alle ganz auf die<br />
Revolvers. Im Frühjahr 2004 ist eine Tour<br />
durch Deutschland geplant. Im November<br />
spielen wir in Österreich. Auch ein Videodreh<br />
ist wie schon so oft in Planung. Wir<br />
hoffen, dass es endlich mal klappt.<br />
Was erwartet ihr von der neuen LP?<br />
Unsere letzte LP wurde über 3.000 Mal verlauft,<br />
das ist nicht schlecht für eine Punkband.<br />
Wir erhoffen uns natürlich eine<br />
Steigerung.<br />
„Die Ärzte“ haben seit 1987 ein Maskottchen:<br />
Wie heißt diese gefesselte<br />
junge Dame?<br />
(85) Gwendoline<br />
(09) Angela<br />
(97) Britney<br />
Gegen wen kämpften „Die Ärzte“ im<br />
Video zu ihrem Hit „Männer sind<br />
Schweine“?<br />
(92) Lara Croft<br />
(21) Dieter Bohlen<br />
(39) Verona Feldbusch<br />
Was untersagen „Die Ärzte“ heutzutage<br />
auf ihren Eintrittskarten?<br />
(56) Das Werfen von Unterwäsche<br />
(69) Das Erscheinen in Abendgarderobe<br />
(25) Das Mitbringen von Nazis<br />
Wer spielte von 1987 bis 1988 bei den<br />
„Ärzten“ den Bass?<br />
(02) The unbelievable Berlin<br />
(14) The mysterious Köln<br />
(61) The incredible Hagen<br />
www.the-revolvers.com<br />
3:2 haben die Helden von Bern das<br />
Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
1954 gewonnen. „Boss“ Helmut Rahn<br />
schoss das 2:2 und auch das entscheidende<br />
3:2. Aber wer schoss das erste Tor<br />
der Deutschen Nationalmannschaft?<br />
(01) Uwe Seeler<br />
(60) Max Morlock<br />
(44) Franz Beckenbauer<br />
Was stellt ein Flexograf her?<br />
(11) Schleifmaschinen<br />
(30) Stempel und Druckplatten<br />
(53) Kaugummis<br />
Der Franzose Joseph-Nicèphore Nièpce<br />
(1765-1833) belichtete 1827 acht Stunden<br />
lang eine mit Asphalt beschichtete<br />
Zinnplatte, unbelichtete Stellen bestrich<br />
er mit Olivenöl. Was hat Niépce erfunden?<br />
(10) ...den Schnellkochtopf<br />
(45) ...den Fotoapparat<br />
(81) ...den Heißluftherd
Er erfand die Dampfmaschine. Weil er<br />
ein Verkaufsargument brauchte,<br />
bestimmte er die Leistung seiner bahnbrechenden<br />
Erfindung in Pferdestärken<br />
(PS). Er erfand also nicht nur die<br />
Dampfmaschine, sondern auch die<br />
Einheit PS - wer war das?<br />
(59) James Watt (1736-1819)<br />
(29) Edward Kennedy Ellington (1899-1974)<br />
(08) Ferdinand Graf Zeppelin (1838-1917)<br />
Elisha Graves Otis präsentierte 1853 in<br />
New York seine neue Erfindung – mit<br />
weit reichenden Folgen. Ohne seine<br />
Erfindung gäbe es keine Hochhäuser.<br />
Was hat er erfunden?<br />
(04) absturzsichere Fahrstuhlsysteme<br />
(51) abnehmbaren Briefkästen<br />
(86) wieder verwendbare Klingelschildchen<br />
Ungewöhnlich und erfolgreich: Die Ärzte<br />
„Völlig beabsichtigt“<br />
Rund 700 Konzerte in 15 Jahren, genau 20 Tourneen plus eine als Special Guest der<br />
Bombast-Rocker KISS, 18 Alben, 33 Singles, 3 DVDs, eine 3,1 Kilo schwere Biografie,<br />
ein „MTV Unplugged“-Konzert, ein goldener, zwei silberne und ein bronzener Bravo-<br />
Otto: So lautet die Erfolgsbilanz der Punkrocker „Die Ärzte“.<br />
Die Ärzte<br />
www.bademeister.com<br />
„Die Ärzte“ gingen 1982 aus der Berliner<br />
Band „Soilent Grün“ hervor. Damals spielte<br />
Farin Urlaub die Gitarre, Bela B. stand<br />
hinterm Schlagzeug und ein gewisser<br />
Sahnie beackerte den Bass. Zwei Jahre später<br />
gewannen die drei den Berliner<br />
Senatsrockwettbewerb und erhielten ihren<br />
Lösung aus handfest 5/03: 314/b<br />
Und hier die Gewinner:<br />
Je ein Power-Wörterbuch von Langenscheidt:<br />
Sebastian Wendel, Ochtrup<br />
Constanze Dürr, Magstadt<br />
Careten Schmitt, Köln<br />
Anna Walter, Aichtal<br />
Wolfgang Vreys, Düsseldorf<br />
Beate Eschmann, Detmold<br />
Anna Tausch, Bonn<br />
Jinojan Soosaithasan, Stuttgart<br />
Heidrun Kizyna, Bottrop<br />
Christina Feldmann, Rietberg<br />
Thomas Phelippen, Eschweiler<br />
Daniela Vujcic, Stuttgart<br />
Lisa Becker, Hamm<br />
Anne Müller, Althütte<br />
Erika Witte, Radesdorf<br />
Jürgen Naumann, Böblingen<br />
Annika Mertens, Rheda-Wiedenbrück<br />
Andreas Klaus, Bonn<br />
Heide Schneider, Düsseldorf<br />
Melanie Möllers, Telgte<br />
ersten Plattenvertrag bei der CBS, wo auch<br />
das Debütalbum „Debil“ erschien. 1986:<br />
Sahnie ging – The Incredible Hagen stieg<br />
ein. 1988 trennten sich die Ärzte. Fünf<br />
Jahre später sorgte eine Anzeige für<br />
Aufsehen: „Die Ärzte (beste Band der Welt)<br />
suchen Plattenfirma“. Ein neuer Bassist war<br />
auch gefunden: Rod Gonzalez hatte bisher<br />
bei den „Rainbirds“ und zusammen mit Bela<br />
B. bei „Depp Jones“ gespielt. 1998 gründeten<br />
„Die Ärzte“ ihre eigene Plattenfirma:<br />
Hot Action Records. Die „Killer“-DVD gewann<br />
2000 den Medienpreis für Innovation.<br />
„Aus Versehen“, heißt es. Und ein Jahr später<br />
belegte die Bandbiographie „Ein überdimensionales<br />
Meerschwein frisst die Erde<br />
auf“ den 13. Platz der Spiegel-Bestsel-lerliste.<br />
„Völlig beabsichtigt“, betont die beste<br />
Band der Welt.<br />
In diesen Tagen ist das neue Doppel-Album<br />
„Geräusch“ erschienen: witzig, punkig, originell.<br />
Und der Dezembertour ist es ergangen<br />
wie der Singleauskopplung „Unrockbar“:<br />
Der Vorverkauf hatte gerade begonnen,<br />
da war er auch schon wieder vorbei.<br />
Je eine CD von „Serafin“:<br />
Hannes Wiegand, Hadamar<br />
Claudia Kaase, Münster<br />
Verena Becker, Windeck<br />
Je einen Einkaufsgutschein von IKEA im Wert<br />
von je 100 Euro:<br />
Uta Kitzmann, Wipperfürth<br />
Cornelia Karl, Bad Überkingen<br />
Anna Thomas, Wuppertal<br />
Monika Himmelberg, Voerde<br />
Eveline Heissler, Mülheim<br />
Annette Kantrowitz, Dresden<br />
Ronny Hartmann, Ludwigsburg<br />
Susanne Mohren, Aachen<br />
37
38 Vorschau<br />
Handbuch Ausbildung<br />
Ratgeber für<br />
Betrieb, Lehrling<br />
und Beratung<br />
Zählt der Samstag als Urlaubstag? Dürfen<br />
unentschuldigte Fehltage vom Urlaub<br />
abgezogen werden? Wo und wie findet<br />
man geeignete Auszubildende? Darf die<br />
Probezeit verlängert werden? Was muss<br />
in einem qualifizierten Ausbildungszeugnis<br />
enthalten sein?<br />
Jede Menge PS<br />
Mike Rockenfeller besitzt zwei Arbeitsverträge. Einen bei seinem Vater<br />
Helmut, bei dem er seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolviert. Und<br />
einen bei Porsche als Werksfahrer. Im Porsche Carrera und Porsche Super Cup<br />
bewegt er einen 390 PS starken Porsche GT3 über die Rennstrecken. Im normalen<br />
Leben fährt er ebenfalls einen Porsche - als Dienstwagen. Und doch<br />
steht der junge Handwerker Tag für Tag in der Werkstatt seiner Eltern, repariert<br />
ganz normale Fehler an ganz normalen Autos. Dafür hat Mike<br />
Rockenfeller eine einfache Begründung: "Es macht mir Spaß."<br />
Wärme für Kinder<br />
Der Winter im Litauischen Mosedis ist hart und die Heizung des dortigen<br />
Kinderheims alt und schwach. Der 36-jährige Kachelofenbauer-<br />
Meister Axel Schmitz sah die Fotos aus diesem Kinderheim und fasste<br />
spontan einen Entschluss: Er brach zusammen mit fünf ehrenamtlichen<br />
Helfern nach Litauen auf, um in eben diesem Kinderheim einen<br />
Kachelofen zu installieren.<br />
Das nächste handfest erscheint im Januar 2004.<br />
Bis dahin wünschen wir euch eine schöne und entspannte<br />
Advents-, Weihnachts- und Winterzeit.<br />
Der Ausbildungsalltag wirft viele Fragen auf.<br />
Fragen, die nicht immer schnell und eindeutig<br />
geklärt werden können. Das Handbuch<br />
Ausbildung, herausgegeben vom Westdeutschen<br />
Handwerkskammertag (WHKT),<br />
bietet eine allgemeinverständliche und praxistaugliche<br />
Orientierungshilfe im Dschungel<br />
der Gesetze, Rechtsnormen und gerichtlichen<br />
Entscheidungen. Autor Clemens<br />
Urbanek, der Hauptabteilungsleiter Berufsausbildung<br />
bei der Handwerkskammer zu<br />
Köln, richtet sich mit seinem 246 Seiten<br />
starken Buch an Betriebe, Ausbilder, Auszubildende<br />
und deren Eltern ebenso wie an<br />
Lehrer und Ausbildungsberater.<br />
Ein nützlicher Ratgeber - aus der Praxis<br />
für die Praxis.<br />
Bezugsadresse:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
Niederkasselerstraße 61, 40547 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211/5580255, Fax: 0211/5580257<br />
info@for-mat.de
Bei Berufsunfähigkeit<br />
kann man sich auf unseren<br />
Job garantiert verlassen.<br />
Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer<br />
Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
der SIGNAL IDUNA gibt Ihnen genau die Sicherheit, die<br />
Sie verdienen. Und das ist ausgezeichnet mit dem höchsten Rating der<br />
unabhängigen Versicherungsanalysten von Morgen & Morgen(★★★★★)<br />
sowie Franke und Bornberg (FFF).
Raucher haben<br />
Kontakt<br />
Stimmt: Mit krebserregenden Stoffen<br />
wie Arsen, Benzol, Radon oder Teer.<br />
Beratungshotline: 0180-5 31 31 31<br />
(12 Cent/Min.)