Vegan für mich 02/2022
Jede Menge Infos über vegane Ernährung und veganes Leben – für alle, die in die rein pflanzliche Welt ohne Tierprodukte einfach mal reinschnuppern wollen. Mit vielen News, Portraits, Interviews und Rezepten, dazu viele spannende Informationen: Veganes Leben macht spaßt und ist gesund – und es gibt viel zu entdecken!
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feine rezepte<br />
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<strong>für</strong> die<br />
Frühlingsküche<br />
alles drin<br />
News, Tipps,<br />
Infos, tolle<br />
Preise u. v. m.<br />
interview<br />
Cem Özdemir: Das<br />
Essen der Zukunft<br />
Aljosha Muttardi<br />
Vom YouTuber<br />
zum Netflix-Helden<br />
dieser duft!<br />
Aus dem Backofen<br />
frisch auf den Tisch<br />
eifrei und freude dabei:<br />
ostern ohne tierleid<br />
<strong>02</strong><br />
4 198865 404906
editorial / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> Dich<br />
Bunt wie ein Regenbogen ist<br />
unsere Welt und sind ihre Menschen<br />
Willkommen<br />
in der bunten Welt!<br />
COVER: THOMAS SCHENK/ NETFLIX; FOTOS S.3: ARND KRIEG (1), ISTOCK/ TATSUYA OZAKI (1)<br />
Keine Frage: Mit meinen mittlerweile<br />
54 Jahren, männlich, Familie, drei<br />
Kinder, solide Mittelschicht, ohne Migrationshintergrund,<br />
zähle ich zu den<br />
„alten weißen Männern“, die in jeder<br />
Hinsicht privilegiert sind und in keiner<br />
Weise als diskriminiert gelten. In<br />
meinen ersten veganen Jahren im Restaurant<br />
mal schief angeschaut zu<br />
werden – das ist alles, was ich bisher<br />
an „Vorurteilen“ oder „Benachteiligungen“<br />
ertragen musste.<br />
Was Diskriminierung wirklich bedeutet,<br />
kann ich nur anhand von Berichten<br />
anderer nachvollziehen. Etwa<br />
von Menschen mit nicht heterosexueller<br />
Orientierung. Schon deshalb bin<br />
ich dankbar <strong>für</strong> das Interview, das ich<br />
mit Aljosha Muttardi führen konnte.<br />
Der Influencer, Speaker, <strong>Vegan</strong>-Experte<br />
und neuerdings auch Netflix-Darsteller<br />
ist übrigens der zweite Mann<br />
seit unserer ersten Ausgabe im November<br />
2014, der es auf die Titelseite<br />
geschafft hat (der erste war<br />
Niko Rittenau, Heft 4/2<strong>02</strong>0).<br />
Auf S. 62/63 befindet sich das „Auf<br />
einen Tee…“-Gespräch mit Aljosha.<br />
Dirk Müller,<br />
Chefredakteur<br />
Dabei geht es nicht nur um Diskriminierung<br />
und Emanzipation, sondern<br />
um eine Fülle interessanter Themen<br />
rund um einen Menschen, den ich als<br />
sehr sympathisch und dabei sehr reflektiert<br />
kennengelernt habe. Die neue<br />
Netflix-Serie „Queer Eye Germany“, in<br />
der er der Health-Experte ist, zeigt fünf<br />
queere Persönlichkeiten, die mit ihren<br />
besonderen Fähigkeiten und ihrer Empathie<br />
jeweils einer bestimmten Person<br />
bei echten Lebensaufgaben helfen<br />
– und sie verwandeln. Seit Anfang<br />
März ist die erste Staffel zu sehen.<br />
Viel Freude mit dieser Ausgabe!<br />
Pünktlich zum Frühlingsanfang bieten<br />
wir wieder ein buntes Potpourri aus<br />
der veganen Welt.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
IMPRESSUM<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> erscheint 8x im Jahr<br />
bei Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg,<br />
76530 Baden-Baden, ein Tochterunternehmen<br />
der IDS Information Display Services GmbH.<br />
IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland<br />
<strong>für</strong> Informationen im Gesundheitswesen.<br />
IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio.<br />
Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />
über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />
www.ids-deutschland.de<br />
Geschäftsführer: Peter Wolf<br />
Verlagsleiter: Marko Petersen<br />
petersen@ids-deutschland.de<br />
Chefredakteur: Dirk Müller<br />
mueller@ids-deutschland.de<br />
Gestaltung: Redaktionsbüro Wipper<strong>für</strong>th<br />
GmbH, Nina Sievert-Eckenbach<br />
Repro: Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> wird vermarktet von<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Anzeigenleitung: Marko Petersen<br />
(verantwortlich <strong>für</strong> Anzeigen),<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut<br />
Fremersberg, 76530 Baden-Baden.<br />
Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH,<br />
Postfach 1211, 53334 Meckenheim<br />
Druck: Neef + Stumme, Wittingen.<br />
Printed in Germany<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE (3/22)<br />
ERSCHEINT AM 4. MAI 2<strong>02</strong>2<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3
inhalt / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
VEGAN &<br />
LEBENSGEFÜHL<br />
Inhalt GEWINNEN!<br />
SIEHE SEITE 8<br />
3 EDITORIAL<br />
Willkommen in der Vielfalt<br />
30 BEWEGE ETWAS!<br />
Beautiful Commitment:<br />
<strong>Vegan</strong> zum Beruf machen<br />
52 VEGAN SCHWANGER<br />
Worauf werdende Mütter<br />
achten sollten<br />
VEGAN &<br />
MENSCHEN<br />
16 HEUTE AM HERD<br />
Alexander Matthaei,<br />
Restaurant „Vaust“, Berlin<br />
50 CEM ÖZDEMIR<br />
Der Ernährungsminister<br />
im Exklusiv-Interview<br />
62 ALJOSHA MUTTARDI<br />
Auf einen Tee mit dem YouTuber,<br />
Speaker und Netflix-Darsteller<br />
66 KOLUMNE<br />
Ulrich Bender:<br />
Als <strong>Vegan</strong>er in der Klinik<br />
10<br />
20<br />
Rein pflanzlicher Backspaß<br />
<strong>für</strong> die ganze Familie<br />
52<br />
<strong>Vegan</strong> durch die<br />
Schwangerschaft?<br />
So funktioniert‘s<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
Alexander Matthaei<br />
Restaurant „Vaust“,<br />
Berlin, S. 16<br />
Tolle Osterrezepte –<br />
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33<br />
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kann der Frühling kommen<br />
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VEGAN & WISSEN<br />
6 KURZ & GUT<br />
<strong>Vegan</strong>e Beziehungen,<br />
Warnung vor Antibiotika,<br />
Gewinnspiele u. v. m.<br />
20 WIE DAS DUFTET!<br />
Alles Wissenswerte<br />
rund um frisch<br />
gebackenes Brot<br />
24 BUCHTIPPS<br />
Für euch gelesen<br />
28 DER QUAL EIN ENDE<br />
Kampagne: Schluss mit<br />
Tierversuchen <strong>für</strong> Kosmetik<br />
64 PRODUKTTIPPS<br />
Für euch getestet<br />
48<br />
VEGAN & GENUSS<br />
10 OSTERN VEGAN<br />
Rein pflanzlich<br />
durch die Feiertage<br />
32 NEUE REZEPTE<br />
Leckere Ideen<br />
<strong>für</strong> den Frühling<br />
48 TILOS TOFU-TIPPS<br />
Neues aus der<br />
Tofu-Küche<br />
56 EIFREI GENIESSEN<br />
Alternativen <strong>für</strong>s Backen,<br />
Kochen und Braten<br />
62 KLEINE VERSUCHSKÜCHE<br />
Bei Rosa gibt‘s diesmal<br />
deftige vegane Wurst<br />
60Deftige<br />
Vurst-Aufstriche<br />
aus der kleinen<br />
Versuchsküche<br />
50<br />
Cem Özdemir<br />
im Interview<br />
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sein dürfen, wie sie sind<br />
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5• 2<strong>02</strong>1<br />
glücklich, fit und spass dabei<br />
vegane bio-mode<br />
Auf einen Espresso<br />
mit „Bleed“-Chef<br />
Michael Spitzbarth<br />
mehr knoblauch!<br />
Wie die to le Knole<br />
wahre Wunder wirkt<br />
tiere in not<br />
Ein Verein namens<br />
„Flauschmenschen“<br />
hilft und unterstützt<br />
vegane kunst: wenn<br />
der funke überspringt<br />
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V<strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
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Was Gutes drinsteckt,<br />
welche Vielfalt es gibt<br />
Ria Rehberg<br />
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glücklich, fit und spass dabei<br />
Auf einen Tee mit der Tierrechtlerin<br />
und Chefin der „<strong>Vegan</strong>uary“-Kampagne<br />
gesundes herz, langes<br />
leben – mit veganer kost<br />
7• 2<strong>02</strong>1<br />
veganes hotel<br />
Burg Lenzen: Pflanzlich,<br />
bio und klimapositiv<br />
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Gewinnspiele, Tipps,<br />
Infos und Motivation zum<br />
veganen Durchstarten<br />
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kurz<br />
BEIDE VEGAN?<br />
OFT MEHR GLÜCK<br />
IN DER LIEBE<br />
und gut<br />
„Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so<br />
genau zusammen, dass man zuversichtlich behaupten darf, wer<br />
gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.“<br />
Arthur Schopenhauer (dt. Philosoph, 1788–1860), in seinem Werk<br />
„Die beiden Grundprobleme der Ethik“ (S. 283 f.)<br />
Nach den Ergebnissen einer Umfrage der Dating-Plattform<br />
Gleichklang werden Paarbeziehungen glücklicher<br />
und stabiler, wenn beide vegan leben, als in Konstellationen<br />
mit einer veganen und einer omnivoren Person. Gleichklang<br />
befragte dazu 635 vegan lebende Personen, die alle in einer<br />
Beziehung lebten. Dabei wurden Aspekte abgefragt wie Harmonie<br />
im Alltag, Übereinstimmung bei Moral und Ethik, Tiefe<br />
des gegenseitigen Verstehens, Vermeidung der Konfrontation<br />
mit Tierprodukten sowie Übereinstimmung in der Kindererziehung.<br />
Deutliche Unterschiede zwischen rein veganen und<br />
vegan-omnivoren Partnerschaften gibt es in der Einschätzung<br />
der Stabilität der Beziehung: 67 Prozent der Befragten in rein<br />
veganen Partnerschaften stimmen der Aussage stark zu, dass<br />
ihre Beziehung stabil und dauerhaft sei, während dies nur bei<br />
46 Prozent der Befragten mit omnivorem Partner der Fall ist.<br />
Mehr als 64 Prozent der Befragten mit Fleisch essenden Partnern<br />
gaben an, sich eigentlich eine rein vegane Partnerschaft<br />
zu wünschen. Nach Einschätzung des Leiters der Untersuchung,<br />
Diplom-Psychologe Guido F. Gebauer vom Portal www.<br />
gleichklang.de sowie www.vegan.eu, zeige sich anhand der<br />
Umfrage, dass der <strong>Vegan</strong>ismus eine stark ethisch geprägte Lebensweise<br />
sei. Die Konfrontation mit einem Fleisch essenden<br />
Partner sei daher <strong>für</strong> viele <strong>Vegan</strong>er eine psychische Belastung.<br />
Es gehe ihnen um den authentischen Wunsch, in intimen Beziehungen<br />
eine tiefe Form von Verbindung und Zusammengehörigkeit<br />
zu erleben. Gebauer rät allerdings veganen Partnersuchenden,<br />
dabei nicht nur bereits vegan lebende Personen zu<br />
berücksichtigen, sondern auch solche, die <strong>für</strong> einen Wechsel<br />
zur veganen Lebensweise aufgeschlossen seien. Dadurch werde<br />
der Suchraum erweitert, ohne auf den Wunsch nach Übereinstimmung<br />
in den Grundeinstellungen zu verzichten. Mehr<br />
Informationen dazu: www.psychologie-partnersuche.de<br />
INTERVIEW<br />
Katia Pott, Fa. Bluefarm,<br />
Geschäftsführerin<br />
„Erhebliche<br />
Abfall-Ersparnis“<br />
Ihr produziert Haferpulver<br />
zum Anmischen von Haferdrinks.<br />
Woher stammt euer<br />
Hauptrohstoff, also der Hafer<br />
<strong>für</strong> eure Drinks?<br />
Für unsere Bio-Oat Base verwenden<br />
wir Hafer aus polnischer<br />
Landwirtschaft und<br />
können unsere Rohstoffe <strong>für</strong><br />
Berliner Verhältnisse – denn<br />
unser Geschäftssitz ist in Berlin<br />
– somit relativ regional beziehen.<br />
Unsere Bio-Oat Base<br />
ist seit Juli 2<strong>02</strong>1 erhältlich und<br />
war aufgrund der enormen Anfrage<br />
zwischenzeitlich schon<br />
einmal ausverkauft. Den Hafer<br />
<strong>für</strong> unsere konventionelle Oat-<br />
Base-Variante beziehen wir von<br />
unterschiedlichen Betrieben in<br />
Europa. Unsere Ambition ist,<br />
den Hafer künftig ausschließlich<br />
aus Deutschland und den direkten<br />
Nachbarländern zu beziehen.<br />
Und mittelfristig überlegen<br />
wir, unser gesamtes Sortiment<br />
auf 100 Prozent Bioqualität umzustellen.<br />
Wie sind eure Erfahrungen<br />
mit Unverpackt-Anbietern?<br />
Ihr seid ja auch bei www.<br />
gerneohne.de im Sortiment.<br />
Unverpacktläden geben aus<br />
unserer Sicht einen extrem<br />
wichtigen Impuls <strong>für</strong> den Lebensmittelhandel<br />
der Zukunft,<br />
v. a. um dem immer größeren<br />
Plastikmüllproblem etwas entgegenzusetzen.<br />
Unser Produkt<br />
ist durch seine pulverbasierte<br />
Form im Vergleich zu anderen<br />
Milchalternativen natürlich perfekt<br />
<strong>für</strong> den Verkauf dort sowohl<br />
stationär als auch online<br />
geeignet. Wir arbeiten bereits<br />
mit über 60 Unverpacktläden<br />
in Deutschland zusammen und<br />
sind so ein Teil der Bewegung,<br />
die <strong>für</strong> die Reduzierung von<br />
Plastik- und Verpackungsmüll<br />
sensibilisieren will.<br />
Wie schaut eure Öko- und<br />
Klimabilanz im Vergleich<br />
zum Tetrapak aus?<br />
Mit unserem Haferdrinkpulver<br />
können je nach Packungsgröße<br />
bis zu 4 bzw. 8 Liter Haferdrink<br />
hergestellt und demnach<br />
ebenso viele Tetrapacks eingespart<br />
werden. Das ist eine<br />
erhebliche Ersparnis, die die<br />
Menge des Haushaltsmüll reduziert,<br />
was wir aber auch als<br />
Unternehmen auf unserer Impact<br />
Bilanz eindeutig erkennen.<br />
In der Ökobilanz sehen wir<br />
deutliche CO2-Einsparungen<br />
gegenüber abgepackten Pflanzendrinks<br />
und sind dabei, diese<br />
Zahlen zu validieren. Nur so<br />
viel vorab: Bis 2<strong>02</strong>5 wollen wir<br />
gemeinsam mit unseren Kunden<br />
50 Millionen Getränkekartons<br />
einsparen.<br />
6 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
PETA: RESISTENTE KEIME ZWINGEN<br />
ZU AUSSTIEG AUS DER TIERWIRTSCHAFT<br />
Laut einer aktuellen Studie* starben 2019 weltweit mehr<br />
als 1,27 Millionen Menschen direkt durch eine Infektion<br />
mit einem antibiotikaresistenten Erreger. Vor diesem<br />
Hintergrund und der Tatsache, dass 70 Prozent aller Antibiotika<br />
in der Tiermast eingesetzt werden, fordert die Tierrechtsorganisation<br />
PETA erneut den zwingenden Ausstieg<br />
aus der Tierwirtschaft. „Der Studie zufolge standen allein<br />
2019 insgesamt 4,95 Millionen Todesfälle in Verbindung<br />
mit einer antibiotikaresistenten bakteriellen Infektion.<br />
Zum Vergleich: An Corona sind innerhalb von zwei Jahren<br />
laut Weltgesundheitsorganisation WHO 5,5 Millionen<br />
Menschen gestorben“, so Bettina Eick, PETA-Fachreferentin<br />
<strong>für</strong> Ernährung und Tiere in der Nahrungsmittelindustrie.<br />
Die Gründe liegen nach Angaben der PETA-Expertin<br />
auf der Hand: „In der industriellen Tierwirtschaft kommen<br />
Antibiotika massenhaft präventiv zum Einsatz – und das<br />
nur, um fühlende Lebewesen unter krankmachenden Haltungsbedingungen<br />
so lange am Leben zu halten, bis ihnen<br />
dann im Schlachthaus die Kehlen aufgeschlitzt werden.<br />
In der Hühner- oder Putenhaltung beispielsweise werden<br />
Antibiotika wie Colistin ins Getränkewasser gemischt<br />
– kein Wunder, dass viele Supermarkt-Geflügelfleischprodukte<br />
mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sind.“<br />
Die Tierwirtschaft fördere das Massensterben von Menschen<br />
durch antibiotikaresistente Keime, was in Zukunft<br />
zu einem noch viel gewaltigeren Problem werden könne.<br />
„Wir brauchen einen echten Strukturwandel in der Landwirtschaft,<br />
weg von der industriellen Tierhaltung hin zum<br />
veganen Ökolandbau“, fordert die PETA-Expertin.<br />
*Murray et al. (2<strong>02</strong>2): The Lancet. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(21)<strong>02</strong>724-0<br />
VEGANER UND<br />
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NEW YORK:<br />
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„Like You Give a Damn“, der<br />
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vegane Marktplatz <strong>für</strong> Mode,<br />
Kosmetik und Haushaltswaren<br />
Europas, mehr als 15.000<br />
vegane und nachhaltige Modeartikel<br />
auch in Deutschland<br />
an. Der Shop wurde vor drei<br />
Jahren in den Niederlanden als<br />
soziales Unternehmen gegründet<br />
und kooperiert mit mehr als<br />
350 ethischen Marken. „<strong>Vegan</strong>,<br />
nachhaltig, so fair wie möglich“<br />
ist das Credo von Mitgründer<br />
Stephan Stegeman. www.<br />
shoplikeyougiveadamn.com<br />
Eric Adams ist seit 1. Januar<br />
2<strong>02</strong>2 Bürgermeister von New<br />
York, lebt seit einer Diabetes-<br />
Diagnose 2016 vegan und<br />
beschreibt in Interviews oft,<br />
wie ihn seine Ernährungsumstellung<br />
gesund gemacht habe.<br />
Nun hat er erreicht, dass<br />
an den öffentlichen Schulen in<br />
New York City an Freitagen nur<br />
noch vegane Gerichte auf den<br />
Speisekarten stehen – Fleisch<br />
und Milchprodukte sind <strong>für</strong> die<br />
mehr als 930.000 Schüler/innen<br />
freitags gestrichen. „Wir<br />
wollen eine gesündere Richtung<br />
einschlagen“, so Adams.<br />
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*Das Ersetzen von zwei der täglichen Hauptmahlzeiten im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung<br />
durch einen solchen Mahlzeitersatz trägt zu Gewichtsabnahme bei.<br />
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kurz<br />
VEGANE BOLOGNESE<br />
und gut<br />
20 PROZENT GÜNSTIGER<br />
Für die Tierrechtsorganisation PETA hat der Influencer Fabian<br />
Grischkat den Spaghetti-Bolognese-Preisvergleich gemacht<br />
und sowohl <strong>für</strong> die vegane als auch die nicht vegane<br />
Variante möglichst günstige Zutaten ausgesucht. Für eine<br />
Portion mit 125 g Spaghetti, Hackfleisch und Hartkäse kam<br />
er auf 1,84 Euro, <strong>für</strong> die vegane Variation mit Sojagranulat<br />
einer günstigen Parmesanalternative aus Cashews und Hefeflocken<br />
auf nur 1,41 Euro. Zudem enthält die vegane Spaghetti<br />
Bolognese weniger Kalorien, mehr Protein und fast<br />
doppelt so viel Eisen. www.peta.de/themen/vegan-guenstig<br />
VEGAN, PLASTIKFREI UND<br />
AUS BIO-BAUMWOLLE<br />
Der vegane Modehersteller bleed clothing aus dem Landkreis<br />
Hof in Oberfranken hat gemeinsam mit dem Plastikfrei-Label<br />
flustix zu 100 Prozent plastikfreie Oberteile<br />
entwickelt, bestätigt und zertifiziert anhand unabhängiger<br />
Labortests des TÜV Rheinland. Entstanden sind zwei klassische<br />
T-Shirts <strong>für</strong> Sie und Ihn sowie ein Hoody (unisex), jeweils<br />
aus reiner Bio-Baumwolle. Für die Nähte wurde plastikfreies<br />
TENCEL Nähgarn verwendet. Eyecatcher sind<br />
die Care-Label. Normalerweise werden diese im Kragen<br />
versteckt, hier prangen sie bei allen Modellen direkt auf der<br />
Brust und zeigen, dass komplett auf Plastik verzichtet wurde.<br />
Mehr Infos: www.bleed-clothing.com bzw. www.flustix.com<br />
GEWINNEN!<br />
NATURATA: 5x „Fit in den Frühling“<br />
Pünktlich zum Frühlingsanfang verlosen wir fünf „Fit<br />
in den Frühling“-Pakete des Bio-Pioniers NATURATA.<br />
Jedes Paket enthält die Produkte Vollkorn Knäckebrot<br />
mit Dinkel, Aceto Balsamico di Modena, Olivenöl<br />
aus Kreta (250 ml), kanadischen<br />
Ahornsirup (Grad<br />
A, 250 ml) und ein praktisches,<br />
plastikfreies<br />
NATURATA Gymbag.<br />
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QUAI7: 1x Tasche MAG daily<br />
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28 BLACK: 3x vegane Grillpakete<br />
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Wir verlosen drei Grillpakete, mit je einem<br />
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8 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2<br />
*Die Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele finden Sie auf der Website
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genuss / <strong>Vegan</strong>e Ostern<br />
<strong>Vegan</strong>e Ostern –<br />
so läuft<br />
derHase!<br />
von Katrin Kasper<br />
10 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2<br />
Weihnachten ist kaum vorbei, schon steht das<br />
nächste große Familienevent an: Ostern. Mit<br />
Lamm und Ostereiern <strong>für</strong> viele der Inbegriff<br />
kollektiver Schlemmerei. Aber wer sagt denn,<br />
dass der Braten aus Fleisch sein muss? Mit Linsen,<br />
Nüssen und Pilzen zum Beispiel lässt sich<br />
ein leckerer Falscher Hase zaubern. Rezepte<br />
gibt’s zuhauf im Internet. Wer den Aufwand<br />
in der Küche scheut, kann einfach zu fertigen<br />
Fleischalternativen aus dem Supermarkt greifen.<br />
Ob Sojaschnitzel, Seitan-Braten oder Hack<br />
aus Erbsenprotein – das Angebot ist mittlerweile<br />
riesig und trifft selbst den Geschmack eingefleischter<br />
Fleischesser.<br />
in der Osterbäckerei<br />
Dass Hefezopf und Rüblitorte auch ohne Ei gelingen,<br />
spricht sich ebenfalls herum: Man nehme<br />
stattdessen einfach Leinsamen, Apfelmus,<br />
Sojamehl oder ein Ei-Ersatzpulver aus dem<br />
Bioladen. Bleiben noch die guten alten Ostereier:<br />
Eierfärben oder -anmalen ohne Eier geht<br />
schlecht. Aber es gibt sie auch aus Ton, Holz,<br />
Pappe oder Plastik – im Bastelladen oder online.<br />
Sie sehen als Deko im Nest oder am Osterstrauch<br />
genauso hübsch aus, sind tierleidfrei<br />
und man spart sich das lästige Ausblasen.<br />
<strong>Vegan</strong>e Schokohasen und -eier gibt es auch<br />
schon. Aber man kann leckere Alternativen<br />
einfach selber machen: <strong>Vegan</strong>e Schokolade<br />
im Wasserbad einschmelzen und in Ostereier-<br />
oder Hasen-Silikonformen gießen. Fest<br />
werden lassen und in bunte Pralinenfolien<br />
wickeln – Formen und Folie gibt’s online. Die<br />
handgefertigten Schokofiguren sind auch tolle<br />
Ostergeschenke!
ezepte, lifehacks und experten-Tipps<br />
Praktische Tipps, wie man vegane Ostern im Familienkreis<br />
auch mental gut übersteht, hat die Ernährungswissenschaftlerin<br />
Anna-Lena Klapp von ProVeg<br />
International: „Ich empfehle, entspannt zu bleiben und<br />
leckeres Essen <strong>für</strong> sich sprechen zu lassen“ (s. Interview<br />
hier drunter).<br />
Anna-Lena Klapp<br />
„Eine Welt voller neuer<br />
kulinarischer Möglichkeiten“<br />
empfiehlt, der Familie auch<br />
zu Ostern einfach ein<br />
gutes veganes Vorbild zu sein<br />
FOTOS: ELISA BRUNKE (1), LARS WALTHER (1)<br />
Ostern ohne Ei? Die Buchautorin und Ernährungswissenschaftlerin<br />
Anna-Lena Klapp von<br />
ProVeg International gibt Tipps, wie sich das Fest<br />
nachhaltig und bewusst feiern lässt.<br />
Ostern ist das Fest von<br />
Lammbraten, Eiern und<br />
Osterzopf. Wie zeitgemäß<br />
ist das in Zeiten<br />
von Corona, Klimawandel<br />
und steigendem Gesundheitsbewusstsein?<br />
Tierische Produkte<br />
herzustellen, ist extrem<br />
ressourcenintensiv, treibt<br />
den Klimawandel an und<br />
erhöht das Risiko <strong>für</strong> die<br />
Entstehung von Pandemien.<br />
Auch Gesundheits-<br />
und Ernährungsfachgesellschaften<br />
sind sich<br />
einig, dass wir weniger<br />
Fleisch und andere<br />
tierische Produkte essen<br />
sollen. Genau das<br />
beobachten wir gerade:<br />
Es gibt einen tiefgreifenden<br />
Wandel aus der<br />
Mitte der Gesellschaft<br />
heraus, vorangetrieben<br />
von Menschen, die sich<br />
bewusster und nachhaltiger<br />
ernähren wollen.<br />
Auch zu Ostern.<br />
Feste wie Ostern sind<br />
auch soziale Rituale, die<br />
uns verbinden. Ist es<br />
da nicht eher spaltend,<br />
wenn man als vegan<br />
lebender Mensch beim<br />
gemeinsamen Essen eine<br />
Sonderrolle spielt?<br />
Menschen konsumieren<br />
Fleisch, Milch und Eier<br />
von Tieren hauptsächlich,<br />
weil die Mehrheit dies tut<br />
und es gesellschaftlich<br />
als normal empfunden<br />
wird. Dies wird jedoch<br />
zunehmend hinterfragt,<br />
denn selbst Lieblingsspeisen<br />
und viele traditionelle<br />
Gerichte lassen sich<br />
mit ein paar Handgriffen<br />
rein pflanzlich zubereiten.<br />
Je mehr pflanzliche<br />
Alternativen es gibt,<br />
desto normaler wird es,<br />
sich <strong>für</strong> sie zu entscheiden.<br />
Umfragen zeigen,<br />
dass schon jetzt immer<br />
mehr Haushalte ihre<br />
Festtagsessen vegan oder<br />
vegetarisch gestalten.<br />
Schon in wenigen Jahren<br />
werden diejenigen, die<br />
noch auf ihren Lammbraten<br />
bestehen, eine<br />
Sonderrolle spielen.<br />
Wie kann ich <strong>mich</strong><br />
gesund und nachhaltig<br />
ernähren, ohne <strong>mich</strong> zu<br />
kasteien?<br />
Allein in den letzten<br />
Monaten sind so viele<br />
neue und leckere<br />
pflanzliche Produkte auf<br />
den Markt gekommen!<br />
Auch das Angebot an<br />
veganen Kochbüchern<br />
und Restaurants wächst<br />
weiter. Ich kann nur<br />
dazu raten, auf kulinarische<br />
Entdeckungsreise<br />
zu gehen und Veränderungen<br />
schrittweise zu<br />
gestalten: anstelle der<br />
Kuhmilch von mal vorname zur name<br />
Hafermilch greifen, die<br />
Spaghetti Bolognese mit<br />
Sojahack zubereiten und<br />
die Pausenstulle mit<br />
Hummus und Tomaten<br />
belegen. Es war noch nie<br />
so einfach wie heute,<br />
sich <strong>für</strong> leckeres und<br />
gesundes Essen zu<br />
entscheiden, das gut <strong>für</strong><br />
die Menschen, die Tiere<br />
und unsere Erde ist. Auch<br />
zu Ostern.<br />
Und wenn dann gerade<br />
beim österlichen<br />
Familientreffen doch<br />
mitleidige Blicke und<br />
Kommentare kommen<br />
– wie soll ich reagieren?<br />
Wenn hier jemand Mitleid<br />
verdient, dann sind es die<br />
sogenannten Nutztiere,<br />
die unter unwürdigen<br />
Bedingungen leben und<br />
sterben müssen. Ich<br />
empfehle in diesem Fall,<br />
entspannt zu bleiben und<br />
leckeres Essen <strong>für</strong> sich<br />
sprechen zu lassen. Meine<br />
Erfahrung zeigt, dass es<br />
immer gut ankommt, zu<br />
Einladungen veganes<br />
Essen mitzubringen. Die<br />
meisten Menschen lieben<br />
es, neue Dinge zu probieren.<br />
Und der Übergang zu<br />
mehr pflanzlicher<br />
Nahrung eröffnet eine<br />
Welt voller neuer,<br />
aufregender kulinarischer<br />
Möglichkeiten!<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 11
genuss / <strong>Vegan</strong>e Ostern<br />
Schoko-Eier<br />
selbstgemacht<br />
<strong>Vegan</strong>e Schoko-Eier sind rar – und teuer.<br />
Dabei lassen sie sich mit dem richtigen Equipment<br />
leicht selber machen. Und das in jeder<br />
beliebigen Qualität und Sorte, ob Erdbeer,<br />
Nougat oder Weiße!<br />
<strong>Vegan</strong>er Möhren-Kuchen<br />
1. Mehl, Zimt, Backpulver, Natron und braunen Zucker in einer<br />
großen Schüssel miteinander vermischen. Die Möhren schälen<br />
und anschließend raspeln. Mit dem Öl und Orangensaft vermischen<br />
und zur Mehlmasse geben.<br />
2. Walnüsse fein hacken und mit den Kokosraspeln ebenfalls<br />
zum Teig geben. Alles gut verrühren, so dass eine homogene<br />
Masse entsteht. Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Teig in eine leicht gefettete Springform (Durchmesser<br />
28 cm) geben und <strong>für</strong> knapp 45 Minuten ausbacken.<br />
3. Den Kuchen anschließend gut abkühlen lassen. Joghurt, Saft<br />
einer halben Zitrone und Vanillezucker vermischen und anschließend<br />
den Puderzucker hineinsieben. Glasur über dem Kuchen<br />
verteilen und im Kühlschrank fest werden lassen.<br />
Mürbeteig-Nougat-<br />
Häschen<br />
© ARNE EWERBECK<br />
Der promovierte Physiker Arne Ewerbeck<br />
bloggt schon seit 2010 unter www.vegetariandiaries.de<br />
– Rezepte, aber auch Wissenswertes<br />
rund um die „Physik“ des Kochens. Nebenbei<br />
führt Arne die vegane Kochschule Kurkuma in<br />
Hamburg, wo er regelmäßig Kochkurse und<br />
Workshops gibt.<br />
Teig:<br />
ZUTATEN: • 1 TL Zimt • 2 TL<br />
Backpulver • 1/2 TL Natron<br />
• 230 g Mehl (Type 550)<br />
• 260 g brauner Zucker<br />
• 600 g Möhren • 110 g Walnüsse<br />
• 200 ml Sonnenblumenöl<br />
• 125 ml Orangensaft<br />
• 100 g Kokosraspeln<br />
Glasur:<br />
ZUTATEN: • 250 g Puderzucker<br />
• 3 El Sojajoghurt • 1/2<br />
Zitrone • 1/2 Pck. Vanillezucker)<br />
Du brauchst:<br />
• Silikonformen <strong>für</strong> Ostereier oder -hasen<br />
• <strong>Vegan</strong>e Schokolade nach Wahl (z. B.<br />
günstig in Bio-Qualität als Bruch unter<br />
www.schokoladen-outlet.de)<br />
• Pralinenfolie (Bonbon-Alufolie, gibt’s in<br />
kleinen Quadraten und verschiedenen<br />
Farben z. B. online zum Bestellen)<br />
So geht’s:<br />
1. Die Schokolade grob in Stücke brechen<br />
und unter gelegentlichem Rühren langsam<br />
im Wasserbad schmelzen. Die Temperatur<br />
sollte dabei nicht zu hoch sein (weiße<br />
Schokolade schmilzt schon bei 40–45 °C,<br />
dunkle bei 45–50 °C). Und Vorsicht, dass<br />
kein Wasser in die Schokolade spritzt –<br />
sie wird sonst krisselig.<br />
2. Die geschmolzene Schokolade in die Silikonförmchen<br />
füllen und abkühlen lassen.<br />
3. Wenn die Schokolade fest geworden ist,<br />
die Figuren in Pralinenfolie wickeln. Da<strong>für</strong> die<br />
Folie mit der Schere grob auf die passende<br />
Größe zurechtschneiden. Zum Schluss die<br />
Folie fest andrücken.<br />
Zutaten <strong>für</strong> ca. 30 gefüllte Plätzchen<br />
FÜR DEN MÜRBETEIG: • 250 g Dinkelmehl<br />
Type 630 • 70 g Birkenzucker (Xylit)<br />
• 30 g Kokosblütenzucker • 125 g vegane<br />
Butter/Margarine (z. B. Alsan) • 1 Prise Salz •<br />
2 EL Mandeldrink<br />
FÜR DIE FÜLLUNG UND DIE GLASUR: • 50 g<br />
vegane Nuss-Nougat-Creme (z. B. von Haselherz)<br />
• 100 g vegane Zartbitter-Schokolade<br />
AUSSERDEM: • 2 EL geröstete Haselnüsse, gehackt<br />
Zubereitung:<br />
1. Kokosblütenzucker und Xylit in einem Mixer zu feinem<br />
Puder verarbeiten – das dauert auf hoher Geschwindigkeit<br />
nur wenige Sekunden. Margarine in<br />
Würfel schneiden und mit einer Prise Salz in eine<br />
große Rührschüssel geben. Den Puderzucker zugeben<br />
und alles mit den Knethaken des Handrührgerätes cremig<br />
rühren. Das Mehl auf die Margarine-Zucker-Mischung<br />
sieben und alles zu einem krümeligen Teig verrühren,<br />
dann den Mandeldrink zugeben und kurz<br />
weiterrühren. Mit den Händen rasch zu einem glatten<br />
Teig verkneten, zur Kugel formen, leicht plattdrücken<br />
und in Frischhaltefolie wickeln. Für 60 Minuten im Kühlschrank<br />
ruhen lassen.<br />
© ELISA BRUNKE<br />
Elisa Brunke ist Redakteurin, vegane Ernährungsberaterin<br />
und Kochbuch-Autorin aus Hamburg. Ihre Herzensthemen<br />
sind vollwertige pflanzliche Ernährung und Fitness. Auf ihrem<br />
Instagram-Kanal @elisa.brunke und ihrem Blog teilt sie regelmäßig<br />
vegane Rezepte, Food Facts und Trainingstipps.<br />
2. Nach der Kühlzeit den Backofen auf 175 °C<br />
(Ober- und Unterhitze) vorheizen. Mürbeteig<br />
auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit<br />
dem Nudelholz 4–5 mm dünn ausrollen – ich<br />
lege dazu immer etwas Frischhaltefolie oder<br />
Backpapier auf den Teig, damit nichts klebt.<br />
Plätzchen ausstechen und mit etwas Abstand<br />
auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Je<br />
nach Dicke der Plätzchen ca. 10–12 Minuten.<br />
3. Zum Füllen: Nuss-Nougat-Creme und Schokolade<br />
über einem Wasserbad schmelzen und<br />
gründlich verrühren. Je einen Keks mit etwa<br />
1 TL Füllung bestreichen und einen zweiten<br />
Keks daraufsetzen. Bei Zimmertemperatur<br />
etwas abkühlen lassen, anschließend mit der<br />
übrigen Schokolade nach Belieben verzieren<br />
und mit gehackten Haselnüssen bestreuen.<br />
12 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Bunte Karotten-Quiche<br />
<strong>für</strong>s Osterfest<br />
ZUTATEN FÜR EINE QUICHE<br />
(4–6 PORTIONEN)<br />
FÜR DEN TEIGBODEN: • 250 g Dinkelmehl<br />
type 630 + etwas Mehl<br />
<strong>für</strong> die Arbeitsfläche<br />
• 60 g Margarine + Margarine<br />
zum Fetten der Backform • 50 g<br />
Sojajoghurt Natur • 45 ml Pflanzendrink<br />
(z. B. Soja- oder Mandeldrink)<br />
• 1 von TL Meersalz vorname • 2 name TL gerebelte<br />
Kräuter der Provence<br />
FÜR DIE FÜLLUNG: • 500 g Karotten<br />
mit Karottengrün + 150 g Karotten<br />
zum Raspeln • 150 g Zwiebeln<br />
• 1 EL Pflanzenöl • 200 g<br />
Tofu Natur • 400 g Seidentofu •<br />
2 EL Zitronensaft • 1/2 TL Kurkuma<br />
• 1 TL Kreuzkümmel (oder Ras<br />
el-Hanout) • Grobe Chiliflocken<br />
oder schwarzer Pfeffer • 50 g<br />
Kichererbsenmehl • Meersalz<br />
AUTORIN: LEA GREEN,<br />
FOODBLOG VEGGIES.DE<br />
VEGGIES.DE<br />
FÜR DAS TOPPING / ZUM<br />
GARNIEREN: • 40 g Karottengrün<br />
(oder Petersilie) • 5 EL Olivenöl<br />
• 25 g Kürbiskerne + 1 EL Kürbiskerne<br />
zum Garnieren • 10 g /2 EL Hefeflocken<br />
• 2 EL Zitronensaft • 100 g<br />
Sojajoghurt Natur • 50 g Erbsen •<br />
Optional: 1–2 TL Schwarzkümmel<br />
oder schwarze Sesamkörner<br />
ZUBEREITUNG (40 MINUTEN<br />
ARBEITSZEIT + 40 MINUTEN<br />
BACKZEIT)<br />
1. Alle <strong>für</strong> den Teig angegebenen<br />
Zutaten auf einer bemehlten Arbeitsfläche<br />
zügig zu einer geschmeidigen<br />
Teigkugel verkneten.<br />
Teig bis zur Verwendung im Kühlschrank<br />
ruhen lassen.<br />
2. Karottengrün waschen, trocken<br />
schütteln und <strong>für</strong> später zur<br />
Tipp: Für die<br />
spätere Dekoration<br />
der Quiche 2–3 kleine<br />
Karotten mit Ansatz und<br />
Stiel in den Dampfkocher<br />
geben, weich dünsten,<br />
herausnehmen und zur<br />
Seite legen.<br />
Seite stellen.<br />
500 g Karotten<br />
grob würfeln und<br />
rund 18 Minuten im<br />
Dampfkocher weich garen (oder<br />
in Wasser weich kochen).<br />
3. 150 g Karotten raspeln.<br />
Zwiebeln dünn aufschneiden und<br />
mit Pflanzenöl in einer Pfanne<br />
3–4 Minuten anbraten.<br />
4. Die gegarten Karotten im Mixer<br />
mit Tofu, Seidentofu, 2 EL Zitronensaft,<br />
Kurkuma, Kreuzkümmel,<br />
Chiliflocken und Kichererbsenmehl<br />
pürieren. Die Füllmasse anschließend<br />
mit den angerösteten<br />
Zwiebelstreifen und den Karottenraspeln<br />
vermischen und mit reichlich<br />
Meersalz abschmecken.<br />
5. Backofen auf 200 Grad Umluft<br />
vorwärmen. Quicheform mit Margarine<br />
einfetten.<br />
6. Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche ausrollen, in die gefettete<br />
Quicheform einpassen und<br />
den Boden mit einer Gabel mehrfach<br />
einstechen. Karottenmasse einfüllen<br />
und glatt streichen.<br />
7. Die Quiche bei 200 Grad Umluft<br />
(oder 220 Grad Ober- /Unterhitze)<br />
35–40 Minuten backen.<br />
8. Karottengrün (ca. 40 g) mit 5 EL<br />
Olivenöl, 25 g Kürbiskernen, Hefeflocken,<br />
2 EL Zitronensaft, einer<br />
kräftigen Prise Salz und Pfeffer im<br />
Mixer zu einem feinen Pesto pürieren.<br />
Pesto mit 2–3 EL Wasser cremig<br />
rühren, mit Salz abschmecken.<br />
9. 100 g Sojajoghurt mit dem Pesto<br />
leicht verquirlen und auf die<br />
Quiche auftragen. Erbsen und die<br />
gegarten kleinen Karotten aufgeschnitten<br />
auf die Quiche geben<br />
und diese mit Schwarzkümmel<br />
und Kürbiskernen bestreut und mit<br />
Karottengrün verziert servieren.<br />
3x einzigartige Cremigkeit –<br />
aus natürlichen Zutaten auf<br />
Basis von Sojasahne<br />
Von Hand hergestellt im<br />
Leipziger Westen<br />
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genuss / <strong>Vegan</strong>e Ostern<br />
© ISABELLE FRIEDRICH<br />
UND JULIA STEPHAN,<br />
ZUCKERJAGDWURST.COM<br />
Schon seit 2016 schreiben<br />
Isabelle Friedrich und Julia<br />
Stephan in ihrem Foodblock<br />
Zuckerjagdwurst.com übers<br />
Essen – und plaudern seit<br />
2019 darüber in ihrem Podcast.<br />
Sie lieben es, klassische<br />
Gerichte zu veganisieren –<br />
als zuckersüße oder auch<br />
deftige Antwort auf das<br />
Klischee, man könne nur<br />
Grünzeug essen.<br />
Linsenbraten mit veganem Kartoffelgratin<br />
Linsenbraten<br />
ZUTATEN: • 250 g gekochte Linsen (grün oder braun)<br />
• 2 Zwiebeln • 1 Knoblauchzehe • 1 Karotte • 125 g<br />
vegane Butter • 1 EL Mehl • 300 ml pflanzliche Milch<br />
• 2 EL Senf • 2 EL Tomatenmark • 1 EL getrockneter<br />
Thymian • 1 TL getrockneter Oregano • 150 g Haferflocken<br />
• 50 g Walnüsse • 200 g Weißbrot oder Toastbrot<br />
• Salz • Pfeffer • vegane Butter zum Einfetten<br />
• Semmelbrösel zum Bestreuen<br />
Zubereitung:<br />
1. Falls ihr keine gekochten Linsen bekommen habt,<br />
müsst ihr zunächst eure Linsen vorbereiten und im Wasser<br />
köcheln lassen, bis sie gar sind. In der Zwischenzeit<br />
Zwiebeln, Knoblauch und Karotte schälen und fein würfeln,<br />
die Walnüsse hacken und das Toastbrot mit euren<br />
Händen zerbröseln.<br />
2. Gebt die vegane Butter (ja, die 125 g!) in eine tiefe Pfanne<br />
und bratet zunächst Knoblauch und die Karotten- und<br />
Zwiebelwürfel ca. 5 Minuten an. Mehl einrühren, weitere<br />
2 Minuten anschwitzen und anschließend mit der pflanzlichen<br />
Milch ablöschen. Senf, Tomatenmark, Thymian- und<br />
Oreganoblätter dazugeben und einrühren. Zum Schluss<br />
schmeckt ihr die Soße mit Salz und Pfeffer ab.<br />
3. Gebt die gekochten Linsen, Haferflocken, gehackten<br />
Walnüsse, das zerbröselte Toastbrot und eure Gemüse-<br />
Soßen-Mischung in eine große Schüssel, würzt nochmal mit<br />
Salz und Pfeffer und vermengt alles gründlich.<br />
4. Heizt den Backofen auf 180°C vor, fettet eure Kastenform<br />
gut ein und bestreut die Innenseiten mit Semmelbröseln.<br />
Nun gebt ihr dir Masse hinein und streicht sie glatt.<br />
5. Mit Aluminiumfolie abgedeckt geht's erst <strong>für</strong> 60 Minuten<br />
in den Backofen. Nehmt danach die Alufolie weg und lasst<br />
den Linsenbraten noch 15 Minuten weiterbacken. Vor dem<br />
Servieren noch ein paar Minuten in der Form abkühlen und<br />
festigen lassen, anschließend in Scheiben schneiden.<br />
Kartoffelgratin<br />
• 1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend) • 1 TL Thymian<br />
• 1 TL Rosmarin • 250 ml pflanzliche Milch • 250<br />
ml pflanzliche Sahne • 1 EL Speisestärke • 2 EL Wasser<br />
• 2 Knoblauchzehen • Muskat • Salz • Pfeffer • vegane<br />
Butter zum Einfetten • Schnittlauch zum Servieren<br />
Zubereitung:<br />
1. Kartoffeln nach Wunsch schälen und in Scheiben<br />
schneiden.<br />
2. Thymian und Rosmarin hacken. Pflanzliche Milch, Sahne,<br />
Thymian und Rosmarin in einen kleinen Topf geben und aufkochen<br />
lassen. Speisestärke und Wasser vermengen und<br />
mit in den Topf geben, damit die Mischung leicht andickt.<br />
Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3. Eine Auflaufform mit veganer Butter einfetten und mit<br />
der Knoblauchzehe einreiben. Die Kartoffeln in die Form geben<br />
und mit der Soße übergießen.<br />
4. Bei 180°C ca. 30 Minuten backen und mit frischem gehacktem<br />
Schnittlauch bestreuen.<br />
FOTOS: ARNE EWERBECK/ THE VEGETARIAN DIARIES (1), ELISA BRUNKE (1), LEAGREEN_FOODBLOG (1), UDO TAUBITZ/<br />
KASPER KOMMUNIKATION (4), ZUCKERJAGDWURST.COM (1)<br />
14 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 15
vegan kochen / Interview<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
RESTAURANT „VAUST“<br />
BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />
Alexander Matthaei<br />
In der Braugaststätte „Vaust“<br />
im Berliner Stadtteil Charlottenburg<br />
kreiert der Chefkoch<br />
Alexander Matthaei Rezepte<br />
aus einer gutbürgerlichen,<br />
pflanzlichen Küche. Deftige<br />
Gerichte wie Spätzle und Currywurst<br />
stehen bei ihm dauerhaft<br />
auf dem Speiseplan.<br />
Aber auch Süßes wie Schokoladenkuchen<br />
und andere appetitliche<br />
Leckereien sind geboten.<br />
VORSPEISE<br />
Spinat-Reis-Suppe mit gerösteten Kichererbsen<br />
und Rauchcreme<br />
<strong>für</strong> 2 Portionen<br />
ZUTATEN:<br />
500 ml Gemüsebrühe • 60 g Reis • 50 ml<br />
Weißwein • 200 g blanchierter Spinat •<br />
1 Gemüsezwiebel • Reisessig • Salz, Muskatnuss<br />
und weißer Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DAS TOPPING:<br />
200 g Kichererbsen • 2 EL neutrales Öl<br />
FÜR DIE RAUCHCREME:<br />
50 ml Soja-Drink ungesüßt • 1 TL Senf • 50 ml<br />
Rauchöl • Rapskernöl • Salz, milder Essig<br />
Tipp<br />
Die Suppe mit den<br />
Kichererbsen und der<br />
Rauchcreme dekorativ<br />
anrichten.<br />
1. Reis in Brühe sehr weich kochen.<br />
2. Zwiebel schälen und würfeln, glasig dünsten,<br />
mit Weißwein ablöschen und kurz köcheln lassen.<br />
3. Alles zusammen fein pürieren.<br />
4. Das Wasser von den Kichererbsen aufheben,<br />
daraus könnt ihr zum Beispiel Schokomousse<br />
oder fluffige Pancakes machen.<br />
5. Für das Kichererbsen-Topping: Alles vermengen<br />
und die Kichererbsen im Ofen bei ca.<br />
190°C knusprig backen (ca. 25 Minuten).<br />
6. Für die Rauchcreme: Sojamilch (andere vegane<br />
Milchalternativen funktionieren nicht) und<br />
Senf mit einem Stabmixer in einem engen Gefäß<br />
mixen, dabei langsam die Öle hinzufügen,<br />
erst das Rauchöl, dann Rapskernöl, bis es fest<br />
genug ist, um seine Form zu halten. Mit Salz<br />
und Essig abschmecken.<br />
16 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
<strong>für</strong> 2 Portionen<br />
HAUPTSPEISE<br />
Countrypotatoes mit Crispy Sellerie<br />
ZUTATEN:<br />
800 g kleine Kartoffeln (vorwiegend festkochend)<br />
• Olivenöl • Paprika edelsüß und geräuchert<br />
• Salz • Pfeffer • Muskat • Kreuzkümmel<br />
ZUTATEN FÜR CRISPY SELLERIE:<br />
1 kleiner Sellerie • 35 g Kichererbsenmehl<br />
• 500 ml Wasser • Curcuma • Pfeffer • Salz<br />
• Öl • Mehl • Panko (Paniermehl)<br />
Tipp<br />
Countrypotatos mit<br />
Frühlingszwiebeln,<br />
Ketchup, veganer<br />
Mayonnaise und<br />
Salat servieren.<br />
1. Kartoffeln waschen und vierteln und <strong>für</strong> 15 Minuten<br />
dämpfen. Mit Gewürzen und Öl marinieren<br />
und <strong>für</strong> 15 Minuten bei 190°C im Ofen backen.<br />
2. Für den Sellerie: Wasser mit Curcuma, Kichererbsenmehl<br />
und Pfeffer aufkochen, dabei<br />
immer wieder umrühren. Sellerie schälen, vierteln<br />
und in 1cm dicke Scheiben schneiden.<br />
Mit Salz und Öl marinieren und bei 190°C <strong>für</strong><br />
20 Minuten im Ofen backen. Sellerie zuerst in<br />
Mehl wenden, dann durch das Wasser-Kichererbsenmehl-Gemisch<br />
ziehen zum Schluss im<br />
Panko wälzen. Bei 180°C frittieren.<br />
INTERVIEW<br />
interview: beate förster<br />
Gute Hausmannskost!<br />
Lieber Alex, ihr zapft selbstgebrautes<br />
Bier, richtig?<br />
Genau, unser Geschäftsführer,<br />
Diplombraumeister Wolfgang<br />
Grabolle, braut das Bier in einer<br />
befreundeten Brauerei in der<br />
Nähe, dann wird es hier vom Fass<br />
verkauft – das Vaust Pilsener und<br />
das Vaust Dunkel. Wir haben aber<br />
auch hausgemachte Limonaden<br />
und einen schönen Wein da.<br />
Deine Küche kann man als<br />
gutbürgerlich bezeichnen?<br />
Ja, das Wort „Hausmannskost“<br />
mag ich auch ganz gern. Deftiges<br />
deutsches Essen, aber nicht mit<br />
Sojafleischimitaten, sondern von<br />
Grund auf mit Gemüse aufgebaut.<br />
Spätzle, Currywurst, Kichererbsen-Pommes,<br />
Gemüseplatte und<br />
Schokokuchen sind immer auf der<br />
Speisekarte. Alle zwei bis drei<br />
Monate haben wir einen Kartenwechsel,<br />
da wir ausschließlich<br />
saisonales Gemüse verwenden.<br />
Du benutzt keinen Fleischersatz?<br />
Wir haben Currywurst und<br />
Wurstplatte, alles hausgemacht.<br />
Aber einen fertigen Fleischersatz<br />
benutze ich nicht – auch keinen<br />
Käseersatz. Das Gemüse ist<br />
immer im Vordergrund. Bei<br />
Käsespätzle zum Beispiel überlege<br />
ich, was das Gericht so typisch<br />
macht – das ist der sehr starke<br />
Geschmack, eine cremige Soße und<br />
schöne gebratene Spätzle. Dazu<br />
benutze ich ein hochqualitatives<br />
Miso und mache die Soße aus<br />
Sonnenblumenkernen. Ich verstehe<br />
schon, dass man, wenn man vom<br />
Omnivoren zum <strong>Vegan</strong>er wird,<br />
auch mal einen Fleischersatz<br />
möchte. Aber ich persönlich mag‘s<br />
halt lieber, wenn man sich auf das<br />
Gemüse fokussiert.<br />
Welche Gäste habt ihr so?<br />
Wir haben ein sehr gemischtes<br />
Publikum – von Studierenden bis<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 17
vegan kochen / Interview<br />
zu älteren Damen. Die meisten<br />
Fleischesser unter den Gästen<br />
sind ziemlich begeistert von der<br />
Küche, weil sie kreativ ist; man<br />
bekommt kein Fleischimitat,<br />
sondern etwas Neues.<br />
Worüber freut ihr euch?<br />
Na, wenn‘s den Leuten schmeckt!<br />
Am schönsten ist es, wenn eine<br />
Familie Essen bestellt und dann<br />
alle rundum zufrieden sind. Oft<br />
haben Kinder die Eltern überredet,<br />
gemeinsam hierher zu<br />
kommen. Und die sind dann<br />
überrascht, welche Möglichkeiten<br />
die vegane Küche bietet. Es macht<br />
mir auch Freude, neue Gerichte<br />
zu kreieren – das bietet Spielraum,<br />
um detailverliebt zu sein.<br />
Hast du Tipps <strong>für</strong>s Kochen?<br />
Für zu Hause ist das Wichtigste,<br />
ein Gefühl da<strong>für</strong> zu bekommen,<br />
was man wie kocht, welche<br />
Gemüse man mit welchen<br />
Gewürzen kombiniert, was gut<br />
und schnell als Beilage passt. Wie<br />
baut man etwa eine Gemüsepfanne<br />
auf? Zum Beispiel mit<br />
Hülsenfrüchten, frischem Gemüse<br />
und einer Beilage. Dann sollte<br />
man überlegen, wie man die<br />
Soßen zubereitet. Im Supermarkt<br />
lässt sich ja ausfindig machen,<br />
was günstig ist und Saison hat.<br />
Mit etwas Erfahrung gelingen<br />
dann schon viele leckere vegane<br />
Gerichte. Wobei man zu Hause<br />
nicht unbedingt nach Rezept<br />
kochen muss. Mein Blog „Vaust<br />
Kitchen“ auf Instagram zum<br />
Beispiel bietet viele Inspirationen<br />
zur Frage, was sich gut miteinander<br />
kombinieren lässt.<br />
Im Großen und Ganzen ist das<br />
Wichtigste, erst mal anzufangen<br />
vegan zu kochen. Das macht<br />
Spaß und inspiriert!<br />
Vaust – Braugaststätte Berlin<br />
Pestalozzistr. 8<br />
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<strong>für</strong> 2 Portionen<br />
DESSERT<br />
Schoko-Mousse mit Kirschkompott<br />
und veganer Sahne<br />
ZUTATEN FÜR DIE MOUSSE:<br />
150 ml Aquafaba • 100 g dunkle Kuvertüre<br />
• 30 g Puderzucker • kleiner Schluck dunkler<br />
Rum<br />
ZUTATEN FÜR DAS KOMPOTT:<br />
200 g Sauerkirschen • 80 ml Kirschsaft •<br />
20 ml Kirschwasser • 50 g Zucker •<br />
1 Teelöffel Maisstärke<br />
FÜR DIE SAHNE:<br />
100 ml vegane Schlagsahne • 30 ml veganen<br />
Sahnelikör (Baileys, vegan) • evtl. 30 g<br />
Puderzucker<br />
Tipp<br />
Die Mousse mit<br />
dem Kirschkompott<br />
und der veganen<br />
Sahne dekorieren.<br />
1. Das Aquafaba steif schlagen und den Zucker<br />
langsam einrieseln lassen.<br />
2. Schokolade im Wasserbad schmelzen, mit<br />
Rum und 1/3 des Aquafaba mischen und vorsichtig<br />
unter das restliche Aquafaba heben.<br />
3. Für das Kompott: Stärke mit etwas Kirschsaft<br />
mischen. Zucker mit einem Schluck Wasser<br />
köcheln. Wenn das Wasser verdunstet ist,<br />
konstant rühren, bis ein helles Karamell entsteht.<br />
Mit Kirschwasser ablöschen, alles außer<br />
Stärke hinzufügen und aufkochen. Dann mit<br />
der Stärke binden.<br />
4. Für die Sahne: Alles zusammen steif schlagen.<br />
FOTOS: ALEXANDER MATTHÄI/ VAUST KITCHEN (3), PRIVAT (1)<br />
18 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
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Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft
Thema wissen / Beschreibung<br />
Brot<br />
Beim Einkaufen:<br />
Woran erkennt man<br />
gutes Brot?<br />
1. Fließbandbrot aus Fertigbackmischungen vom Discounter<br />
oder Backshop kann gut schmecken und dennoch mit künstlichen<br />
Zusatzstoffen zur Beschleunigung der Teigführung und maschinellen<br />
Verarbeitung versetzt sein. Industriebrötchen werden als Teiglinge<br />
aus ganz Europa angeliefert und vor Ort aufgebacken. Hier lohnt<br />
ein Blick auf die Zutatenliste.<br />
2. Echte traditionelle Handwerksbäcker und biologische Vollwertbäcker<br />
arbeiten mit hochwertigen, regionalen Zutaten, die sie transparent<br />
halten. Die großen Bioverbände Naturland, Bioland und<br />
Demeter erlauben keine künstlichen Zusatzstoffe. Hier lohnt sich<br />
genaues Nachfragen beim Bäcker vor Ort.<br />
3. Bei Zutaten wie Buttermilch, Eiern, Milch und Sahne ist es<br />
offensichtlich, aber auch gängige Brote sind nicht immer<br />
vegan. Aus Schweineborsten oder Federn gewonnenes<br />
L-Cystein wird zur Mehlbehandlung eingesetzt und<br />
Backbleche werden oft mit Schmalz gefettet.<br />
Aufpassen sollte man auch bei Backferment,<br />
das mit Honig angesetzt sein kann.<br />
Auch hier hilft ein Erfragen<br />
der Zutatenliste.<br />
20 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Brot selbst gemacht:<br />
Dieser duft!<br />
Frisch gebackenes Brot, garantiert rein pflanzlich? Mit ein bisschen<br />
Know-How gelingen die prächtigsten Backwerke<br />
von alexandra kuchenbaur<br />
Die deutschsprachigen Länder<br />
haben eine weltweit<br />
einzigartige Vielfalt an<br />
Brotkultur. Unsere Liebe zum „täglich<br />
Brot“ hat ihren Ursprung in der<br />
Jungsteinzeit vor rund 11.000 Jahren,<br />
als unsere Vorfahren damit<br />
begannen, methodisch Getreide<br />
anzubauen. Die alten Getreidesorten<br />
von damals waren Einkorn und<br />
Emmer, später kamen viele neue<br />
Sorten hinzu. Noch früher garten<br />
die ersten Brot-Pioniere Wildgetreidefladen<br />
auf heißen Steinen.<br />
Seit Jahrtausenden ist Brot ein<br />
überlebenswichtiges und hochgeschätzes<br />
Grundnahrungsmittel.<br />
Heutzutage wird das traditionelle<br />
Handwerkswissen um „ehrliches“<br />
Brot immer mehr einer<br />
Industrie überlassen, die mit<br />
Zusatzstoffen trickst, um Zeit und<br />
Geld zu sparen. Viele Bäckereien<br />
lassen sich Teiglinge und Backmischungen<br />
aus Fabriken liefern, die<br />
mit künstlichen Enzymen, Stabilisatoren,<br />
Emulgatoren, Klebermolekülen,<br />
Säuerungsmitteln<br />
und vielen weiteren Hilfs- und<br />
Geschmacksstoffen versetzt sind.<br />
Bei einem selbstgebackenen Brot<br />
entscheiden hingegen nur wir, was<br />
hineindarf. Ein gutes Brot braucht<br />
hochwertige Grundzutaten. Zutaten<br />
in Bioqualität stellen einigermaßen<br />
Sonnenblumen-Dinkel-<br />
Vollkornbrot<br />
Klassisches Weißbrot<br />
ZUTATEN<br />
• 350 g Weizenmehl Typ 550<br />
• 150 g Hartweizengrieß<br />
• ½ Würfel frische Hefe (21 g)<br />
• 1 EL Olivenöl<br />
• 1 TL Salz<br />
• 1 TL Zucker<br />
• ca. 300 ml warmes Wasser<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Hefe in eine Schüssel bröseln, Zucker und<br />
lauwarmes Wasser zufügen, verrühren und 15<br />
Minuten zugedeckt stehen lassen. Anschließend<br />
die restlichen Zutaten zufügen. Mit der Küchenmaschine<br />
oder per Hand einige Minuten durchkneten<br />
und zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />
Es entsteht ein weicher Hefeteig.<br />
2. Eine mittelgroße beschichtete Kasten-<br />
Backform (ca. 25 cm Länge) fetten.<br />
Den Teig hineingeben und gleichmäßig<br />
verteilen. Mit einem feuchten<br />
Tuch bedecken und mindestens<br />
zwei Stunden gehen<br />
lassen.<br />
3. Backofen auf 180 Grad<br />
Celsius Ober-Unterhitze<br />
vorheizen. Die Backform<br />
im unteren Drittel in den<br />
Backofen stellen und das<br />
Brot insgesamt ca. 40 Minuten<br />
backen. Das Brot<br />
nach dem Backen aus der<br />
Form lösen und auf einem<br />
Kuchengitter auskühlen lassen.<br />
sicher, dass das eigene Backwerk<br />
nicht mit Schwermetallen oder Pestiziden<br />
belastet ist. Backtriebmittel<br />
sorgen <strong>für</strong> Lockerheit. Frischhefe<br />
eignet sich hier<strong>für</strong> ganz wunderbar.<br />
Sie besteht aus einem Pilz, der mithilfe<br />
von Wärme und Nährstoffen<br />
kleine Gasbläschchen erzeugt, die<br />
den Teig lockern. Zu heiß dürfen<br />
die Zutaten nicht sein, denn bei 42<br />
Grad Celsius stirbt der Hefepilz ab.<br />
Auch Fett und Salz hemmen seine<br />
Triebwirkung. Trockenhefe hat die<br />
gleichen Effekte wie Frischhefe, allerdings<br />
schwächer. Schwere Teige
auchen zusätzlich Sauerteig, damit<br />
sie schön aufgehen und einen<br />
vollmundigen Geschmack entfalten.<br />
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile<br />
fertige Trocken- oder Flüssigsauerteige<br />
im Bioladen zu kaufen. Eine<br />
eigene Sauerteigführung ist die Königsdisziplin<br />
unter den Brotbäckern<br />
und braucht viel Erfahrung und Gewissen<br />
/ Brot<br />
FOTOS: ISTOCK/ AMBERTO4KA (1)/ NATALIPOPOVA (1)/ OLEKSANDR ZAMURUIEV (1)/ STEPHANIEFREY (1)/ YULIA GUSTERINA (1), SHUTTERSTOCK/ ELENA PIMONOVA (1)/ NATALIA HUBBERT (1)<br />
Hokkaido-Kürbisbrot<br />
ZUTATEN<br />
• 300 g Hokkaido-Kürbisfleisch<br />
• 30 ml Wasser<br />
• 500 g Weizenmehl Typ 550<br />
• 1 Päckchen Trockenhefe (9 g)<br />
• 50 ml Olivenöl<br />
• ¾ EL Ahornsirup<br />
• 1 TL Salz<br />
• 40 ml lauwarme ungesüßte Mandelmilch<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Das Kürbisfleisch klein schneiden, mit dem<br />
Wasser einige Minuten bei geschlossenem<br />
Deckel köcheln lassen, bis es weich ist, dann<br />
fein pürieren und abkühlen lassen.<br />
2. Mehl mit dem noch lauwarmen Püree und<br />
den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben.<br />
Mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder<br />
der Hand einige Minuten durchkneten, bis ein<br />
elastischer Teig entstanden ist. Den Teig mit<br />
einem feuchten Küchentuch bedeckt an einem<br />
warmen Ort eine Stunde gehen lassen.<br />
3. Den Teig nochmals gut durchkneten. Eine<br />
mittelgroße beschichtete Kasten-Backform<br />
(ca. 25 cm Länge) fetten. Den Teig hineingeben<br />
und gleichmäßig verteilen. In der Backform<br />
zugedeckt eine weitere Stunde gehen lassen.<br />
4. Brot mittig der Länge nach ca. 1 cm tief<br />
einschneiden. Backofen auf 200 Grad Celsius<br />
Ober-Unterhitze vorheizen.<br />
5. Die Backform im unteren Drittel in den<br />
Backofen stellen und das Brot insgesamt ca.<br />
25–30 Minuten backen. Das Brot nach dem<br />
Backen aus der Form lösen und auf einem<br />
Kuchengitter auskühlen lassen.<br />
schick. Hierbei wird Mehl mit Wasser<br />
angesetzt und verschiedenen Arbeitsschritten<br />
unterzogen, wobei Mikroorganismen<br />
wie Bakterien und Hefen<br />
Kohlendioxid, Milch- und Essigsäure<br />
erzeugen, die den Teig lockern und<br />
außerdem die Verdaulichkeit und<br />
Haltbarkeit des Brotes verbessern.<br />
Wiegen Sie zunächst alle Zutaten<br />
grammgenau ab. Je nach Eiweißgehalt,<br />
Umgebungstemperatur und<br />
Beschaffenheit bindet das verwendete<br />
Mehl die zugesetzte Flüssigkeit<br />
unterschiedlich, sodass die Flüssigkeitsmenge<br />
in den Rezepten etwas variieren<br />
kann. Jeder Brotteig mag eine<br />
lange Teigführung. Kneten Sie Ihren<br />
Teig geduldig und lange (am einfachsten<br />
mit der Küchenmaschine), damit<br />
sich das Klebereiweiß des Getreides<br />
entfalten kann und zur Lockerung viel<br />
Luft in den Teig gelangt. Anschließend<br />
erhält der Teig eine lange Ruhezeit.<br />
Sauerteig und Hefe enthalten lebende<br />
Organismen, die da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />
der Teig nun schön aufgeht.<br />
Am wohlsten fühlt sich der ruhende<br />
Teig unter einem feuchten<br />
Tuch an einem warmen Ort.<br />
Ober- und Unterhitze im Backofen<br />
lässt die Brotkruste schön knusprig<br />
werden, Umluft trocknet das Brot hingegen<br />
aus.<br />
Um nach der Backzeit sicherzugehen,<br />
dass das Brot durchgegart ist,<br />
machen Sie den Holzstäbchentest:<br />
Haftet beim Herausziehen kein Teig<br />
am Stäbchen, ist das Brot fertig. Bei<br />
schweren Broten empfiehlt sich der<br />
Klopftest: Das Brot ist fertig, wenn es<br />
beim Klopfen auf die Unterseite hohl<br />
klingt. Nun brauchen Sie nur noch ein<br />
bisschen Geduld, denn das Brot sollte<br />
auf einem Kuchengitter auskühlen,<br />
bevor es angeschnitten wird.<br />
Ein Brot sagt mehr als 1000 Worte:<br />
Unsere Rezepte auf diesen Seiten sind<br />
einfach und schnell zubereitet – und<br />
die Resultate schmecken ganz wunderbar.<br />
Sonnenblumen-<br />
Dinkel-Vollkornbrot<br />
ZUTATEN<br />
• 400 g Dinkel-Vollkornmehl, fein gemahlen • ½ Päckchen trockener<br />
Dinkel-Sauerteigextrakt (15 g) • 1 Päckchen Trockenhefe (9 g) • 1 TL Salz<br />
• 1 TL Vollrohrzucker • 1 EL Olivenöl • ½ TL Brotgewürz (Fenchel, Kümmel, Anis,<br />
Koriander), fein gemörsert • 70 g Sonnenblumenkerne • ca. 300 ml warmes Wasser<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Die Teigzutaten bis auf die Sonnenblumenkerne mischen, dann langsam das lauwarme<br />
Wasser zugeben und einige Minuten durchkneten, bis ein homogener Teig entstanden ist (am<br />
besten mit der Küchenmaschine). Am Ende des Knetvorgangs Sonnenblumenkerne in den Teig<br />
einkneten. Der Teig ist anfangs sehr weich. Den Brotteig mit einem feuchten Tuch bedeckt<br />
mindestens zwei Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.<br />
2. Anschließend den Teig nochmals durchkneten und in eine gefettete mittelgroße<br />
Kastenform (ca. 25 cm Länge) mit Anti-Haft-Beschichtung drücken und glatt streichen.<br />
Die Backform mit einer Schale Wasser ins untere Drittel des kalten Backofens<br />
stellen. Ofen auf 180 Grad Celsius Ober-Unterhitze einstellen und den Teig 30<br />
Minuten backen, dann die Temperatur auf 220 Grad Celsius hochstellen<br />
und das Brot in weiteren 15 Minuten fertig backen.<br />
3. Aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
22 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
ZUTATEN FÜR DEN VORTEIG:<br />
• 100 g Roggen, fein gemahlen<br />
• ½ Beutel flüssiger Roggensauerteig<br />
(75 g)<br />
• 100 ml lauwarmes Wasser<br />
ZUTATEN FÜR DEN BROTTEIG:<br />
• 500 g Roggen, fein gemahlen<br />
• 35 g frische Hefe<br />
• 300 ml warmes Wasser<br />
• 1 EL Olivenöl<br />
• 1 TL Brotgewürz<br />
• 2 TL Salz<br />
• 2 EL Sesamsamen<br />
Kräftiger Roggen-<br />
Sesam-Fladen<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Die Zutaten des Vorteiges am Vortag<br />
verrühren und mindestens 14<br />
Stunden zugedeckt bei Zimmertemperatur<br />
reifen lassen.<br />
2. Am nächsten Tag <strong>für</strong> den Brotteig<br />
Hefe in 300 ml warmem Wasser auflösen<br />
und zugedeckt 15 Minuten stehen<br />
lassen. Anschließend den zubereiteten<br />
Vorteig unterrühren. Nun die<br />
restlichen Brotzutaten zufügen und<br />
mit dem Knethaken der Küchenmaschine<br />
mindestens fünf Minuten kneten.<br />
Es entsteht ein weicher, klebriger<br />
Teig. Diesen zugedeckt eine Stunde<br />
an einem warmen Ort ruhen lassen<br />
und anschließend wieder fünf Minuten<br />
kneten.<br />
3. Den Teig mit dem Teigschaber auf<br />
ein mit Backpapier belegtes Backblech<br />
geben, mit nassen Händen eine Kugel<br />
formen und Sesam festdrücken. Den<br />
gefetteten Ring einer Springform um das<br />
Brot legen. Mit einem feuchten Tuch<br />
bedeckt nochmals eine Stunde gehen<br />
lassen.<br />
4. Eine feuerfeste Schale mit Wasser<br />
in den Backofen stellen. Ofen auf 220<br />
Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Brot im<br />
unteren Drittel des Ofens zunächst 15<br />
Minuten anbacken, dann die Hitze auf<br />
200 Grad einstellen und das Brot weitere<br />
40 Minuten backen.<br />
5. Wenn das Brot beim Klopfen auf die<br />
Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Auf<br />
einem Küchengitter auskühlen lassen.<br />
FOTOS: POLARSTERN GMBH (2)<br />
ADVERTORIAL<br />
polarstern<br />
Macht den Stromsee<br />
immer grüner!<br />
Mit dem Wechsel zu Ökostrom leistet ein Haushalt einen wichtigen<br />
Beitrag <strong>für</strong> den Klimaschutz. Und doch kommt kein reiner<br />
grüner Strom aus der Steckdose. Der Grund liegt im gemeinsamen<br />
Stromnetz. Man kann sich das wie einen See vorstellen, in<br />
den alle Kraftwerke den erzeugten Strom einspeisen (s. Abbildung<br />
unten). Dieser Stromsee ist also eine Mischung aus grünem und<br />
fossilem Strom. Von diesem Stromsee gehen wiederum Leitungen<br />
zu den Haushalten, um sie zu versorgen.<br />
Ziel: 100% Ökostrom<br />
Mit der Ökostrom-Entscheidung trägt eine Person dazu bei, dass<br />
<strong>für</strong> sie grüner Strom in den See fließt. Je mehr Menschen das tun,<br />
desto grüner wird der Stromsee. Und irgendwann fließt wirklich<br />
nur noch grüner Strom aus der Steckdose. Ziel erreicht.<br />
Echter Ökostrom oder Greenwashing?<br />
Hinter einem Ökostrom-Tarif steckt in Deutschland fast immer<br />
100% Strom aus erneuerbaren Quellen – meistens Wasserkraft,<br />
manchmal auch etwas Solar- und Windkraft. Die Krux liegt hier<br />
aber im Detail: Denn wichtig ist, dass der Anbieter wirklich Ökostrom<br />
einkauft und nicht irgendeinen Börsenstrom, den er dann<br />
mit Zertifikaten grün wäscht.<br />
Warum 100% Ökostrom nicht reicht<br />
Mindestens genauso wichtig ist es, dass mit dem Ökostromtarif<br />
der Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt wird. Unser<br />
Energiebedarf wandelt sich: Wir gehen raus aus Kohle, Gas und<br />
Öl – und rein in Wasser-, Solar-, Windkraft und Biomasse. Wenn<br />
wir an einer Stelle weniger erzeugen, muss es an anderer Stelle<br />
mehr sein – klar. Es reicht also nicht, einen Kohle- und Atomausstieg<br />
zu unterstützen: Wir brauchen umgekehrt auch mehr Windräder<br />
und Solaranlagen. Leider gibt es immer weniger Tarife, die<br />
explizit ihren Ausbau fördern.<br />
Weltweit handeln!<br />
Die Energiemärkte sind<br />
vernetzt, schon immer.<br />
Das hat auch seine<br />
Vorteile, weil so bei<br />
Engpässen oder Überschüssen<br />
Strom geteilt wird. Die Vernetzung zeigt aber auch,<br />
dass ein Land allein keine Energiewende vollziehen kann.<br />
Genauso macht das Klima nicht an den Landesgrenzen<br />
halt. Wenn wir die Zukunft lebenswert erhalten wollen,<br />
müssen wir grenzüberschreitend handeln. Jetzt – und nicht<br />
irgendwann.<br />
Polarstern: Der 100-prozentige Ökostromanbieter<br />
fördert bei jedem Tarif die globale Energiewende.<br />
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Ökokraftwerke in Deutschland und weltweit.<br />
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dem Umland oft verdrängt<br />
werden Wildpflanzen vermehrt<br />
in der Stadt heimisch:<br />
Sie sprießen aus<br />
Fugen, Baubrachen, Bahn-<br />
Zeit zum Schmökern<br />
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24 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> X. 2. 2<strong>02</strong>2 2019
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nicht deklariert werden müssen.<br />
25 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2<br />
FRoSTA ist <strong>für</strong> alle da.
Thema wissen / Beschreibung<br />
Tierversuche <strong>für</strong> Kosmetika<br />
Schluss<br />
mit der Quälerei!<br />
Das Tier als Versuchsobjekt:<br />
Immer mehr Menschen fordern<br />
ein Ende des Leidens<br />
26 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Trotz EU-Verordnung werden Kosmetika noch immer in<br />
Tierversuchen getestet –Tierschutzverbände wollen das<br />
mit einer Million Unterschriften beenden<br />
von dirk müller<br />
Mit dem Jahr 2009 wurden Tierversuche<br />
<strong>für</strong> Kosmetik in der EU<br />
eigentlich verboten. Seitdem gilt<br />
die EU-Kosmetik-Verordnung, die<br />
Versuche „in vivo“ (am oder im<br />
lebenden Organismus) <strong>für</strong> die Risikobewertung<br />
kosmetischer Produkte<br />
oder deren Bestandteile in der EU<br />
und all ihren Mitgliedsstaaten untersagt.<br />
Seit 2013 darf auch keine<br />
Kosmetik mehr eingeführt werden,<br />
die an Tieren getestet wurde.<br />
Eigentlich ein Meilenstein, <strong>für</strong><br />
den Tierschutz- und Tierversuchsgegner-Organisationen<br />
jahrzehntelang<br />
gekämpft hatten – in Wahrheit<br />
aber wird dieser Erfolg immer wieder<br />
unterspült und untergraben.<br />
Der Grund: Nach wie vor fordert die<br />
Europäische Chemikalien-Agentur<br />
(ECHA) unter bestimmten Umständen<br />
Tierversuche auch <strong>für</strong> kosmetische<br />
Substanzen – und auch <strong>für</strong><br />
solche Stoffe, die sogar ausschließlich<br />
in Kosmetika vorkommen und<br />
seit Jahrzehnten als unbedenklich<br />
in der Anwendung gelten.<br />
widersprüchliche<br />
verordnungen<br />
„Das ist nicht nur absurd, sondern<br />
ein Skandal. Dieses Vorgehen widerspricht<br />
der Absicht des Gesetzgebers,<br />
dass Tiere nicht mehr <strong>für</strong><br />
Kosmetik leiden und sterben sollen“,<br />
urteilt Michèle Dressel, Medien-<br />
und Kampagnenbeauftragte<br />
des 1979 gegründeten, bundesweit<br />
aktiven Vereins „Ärzte gegen Tierversuche“.<br />
Die Problematik besteht<br />
darin, dass <strong>für</strong> kosmetische Inhaltsstoffe<br />
in der EU zwei widersprüchliche<br />
Verordnungen gelten: Denn<br />
ebenso wie die EU-Kosmetik-Verordnung<br />
In-vivo-Tests <strong>für</strong> kosmetische<br />
Produkte verbietet, kann die<br />
„Chemikalien-Verordnung zur Registrierung,<br />
Bewertung, Zulassung<br />
und Beschränkung chemischer Stoffe“<br />
(REACH) In-vivo-Tests derselben<br />
Inhaltsstoffe vorschreiben.<br />
Zur Begründung wird unter anderem<br />
angegeben, dass <strong>für</strong> die<br />
Beschäftigten, die diese Stoffe herstellen,<br />
mitunter toxikologische<br />
Daten notwendig seien, die allein<br />
Tierversuche liefern könnten. Doch<br />
wie wichtig und notwendig sind<br />
diese auf Tierversuchen basierenden<br />
Daten wirklich? Gemäß REACH<br />
dürfen Versuche an Wirbeltieren<br />
(wie Ratten, andere Säugetieren<br />
oder Fische) nur „als letztes Mittel“<br />
zur Beschaffung von <strong>für</strong> die Registrierung<br />
notwendigen Informationen<br />
durchgeführt werden. Zumal es<br />
Möglichkeiten ohne Tierversuche<br />
gibt – wie etwa das Analogiekonzept<br />
(Verwendung relevanter Informationen<br />
aus analogen Substanzen) oder<br />
auch das konsequente Teilen bereits<br />
verfügbarer Daten von Unternehmen<br />
zu Unternehmen.<br />
tierversuch „immer im<br />
falschen Organismus“<br />
Diese Möglichkeiten zur Entwicklung<br />
von tierversuchsfreien<br />
Testmethoden hat die EU-Kosmetik-Verordnung<br />
wesentlich vorangetrieben:<br />
„Mit innovativen Systemen<br />
können <strong>für</strong> den Menschen potenziell<br />
gefährliche Stoffe sicher und<br />
verlässlich identifiziert werden. Das<br />
kann der Tierversuch nicht leisten,<br />
da er immer im falschen Organismus<br />
stattfindet und eine sehr<br />
schlechte Vorhersagekraft hat“, so<br />
Michèle Dressel. Wenn man zudem<br />
bedenke, „dass sich nur 43 Prozent<br />
der Reaktionen beim Menschen mit<br />
Mäusen und Ratten vorhersagen<br />
lassen, wäre ein Münzwurf Tierversuchen<br />
vorzuziehen.“<br />
Damit das hart erkämpfte Tierversuchsverbot<br />
<strong>für</strong> Kosmetika nicht<br />
»<br />
Tiere sind wehrlose<br />
Mitgeschöpfe<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 27
wissen / Tierversuche <strong>für</strong> Kosmetika<br />
weiter ausgehöhlt wird, hat ein<br />
Bündnis aus fünf europäischen Tierschutz-Dachverbänden<br />
die Europäische<br />
Bürgerinitiative (EBI) „Save<br />
Cruelty Free Cosmetics – <strong>für</strong> ein Europa<br />
ohne Tierversuche“ gestartet.<br />
Diese braucht die Unterstützung<br />
von mindestens einer Million EU-<br />
Bürgern in Form von Unterschriften.<br />
Bis zum 31.08.2<strong>02</strong>2 muss also eine<br />
Million Unterschriften gesammelt<br />
werden, um die Europäische Kommission<br />
zum Handeln zu bewegen<br />
(siehe Infokasten S. 29).<br />
Bilder wie diese<br />
sensibilisieren viele<br />
Menschen gegen den<br />
Tierversuch<br />
präzedenzfall beim<br />
europäischen gerichtshof<br />
Auslöser war ein Antrag des deutschen<br />
Unternehmens Symrise (Hersteller<br />
von Aromen und Duftstoffen)<br />
zur Registrierung zweier Inhaltsstoffe,<br />
die in Sonnencremes bereits<br />
eingesetzt werden. Die ECHA<br />
verlangte von dem Hersteller, drei<br />
Tierversuchsreihen mit insgesamt<br />
weit über 2.000 Tieren vorzunehmen<br />
– obwohl die Substanzen ausschließlich<br />
als Inhaltsstoffe in<br />
kosmetischen Mitteln verwendet<br />
werden. Die Firma legte Einspruch<br />
ein, doch die Beschwerdekammer<br />
der ECHA entschied, dass die Tierversuche<br />
durchgeführt werden<br />
müssen. Mittlerweile liegt der Fall<br />
beim Europäischen Gerichtshof in<br />
Luxemburg. Das endgültige Urteil<br />
steht noch aus und dürfte grundlegend<br />
darüber entscheiden, inwieweit<br />
das Tierversuchsverbot<br />
überhaupt in der Praxis umgesetzt<br />
werden darf.<br />
Der Fall Symrise ist keineswegs<br />
ein Einzelfall: Forschende der transatlantischen<br />
Denkfabrik t4 und des<br />
Europäischen Zentrums <strong>für</strong> Alternativmethoden<br />
zu Tierversuchen<br />
haben in einer Untersuchung festgestellt,<br />
dass in den vergangenen<br />
Jahren von 419 chemischen Dossiers,<br />
in denen Kosmetika als einzige<br />
Verwendung angegeben sind, in 63<br />
Fällen auf Grundlage der REACH-<br />
Verordnung In-vivo-Tests, also Tierversuche,<br />
zur Anwendung kamen,<br />
obwohl dies die EU-Kosmetikverordnung<br />
eigentlich verbietet.<br />
Die Tierrechtsorganisation Peta<br />
bezeichnet REACH als das „weltweit<br />
größte Tierversuchsprogramm“. Seit<br />
Inkrafttreten der EU-Chemikalienverordnung<br />
REACH 2007 wurden<br />
nach Expertenschätzungen mehrere<br />
Millionen Tiere im Versuch<br />
verätzt, vergast, vergiftet oder anderweitig<br />
„verbraucht“ – meist wurden<br />
den Tieren Stoffe wie Terpentin,<br />
Textilfarbe, Maschinenöl oder Pflanzenschutzmittel<br />
aufgetragen oder<br />
eingegeben um zu sehen, unter<br />
welcher Dosierung die Tiere welche<br />
Symptome zeigen bzw. sterben.<br />
Grausamkeiten, deren Ende nach<br />
wie vor nicht absehbar ist – umso<br />
wichtiger: ein Grundsatzbeschluss<br />
gegen Tierversuche wenigstens <strong>für</strong><br />
Kosmetika-Inhaltsstoffe.<br />
Der Vorstoß der EBI geht freilich<br />
weit darüber hinaus: Neben der<br />
Einhaltung und Stärkung des Kosmetik-Tierversuchsverbots<br />
fordert<br />
die Bürgerinitiative auch eine Umgestaltung<br />
des EU-Chemikalienrechts<br />
ohne Tierversuche und die<br />
Erarbeitung eines konkreten Plans<br />
zum generellen Ausstieg aus dem<br />
Tierversuch.<br />
die zukunft: miniorgane<br />
aus menschlichen zellen<br />
Eine Zielsetzung, <strong>für</strong> die die Europa-Abgeordneten<br />
grundsätzlich<br />
Zustimmung signalisieren: Im<br />
September 2<strong>02</strong>1 hat sich das Europäische<br />
Parlament mit der überwältigenden<br />
Mehrheit von 97<br />
Prozent <strong>für</strong> eine Resolution ausgesprochen,<br />
die die EU-Kommission<br />
auffordert, einen konkreten Plan <strong>für</strong><br />
einen EU-weiten Ausstieg aus dem<br />
Tierversuch vorzulegen. „Die Zeit<br />
ist mehr als reif <strong>für</strong> einen Paradigmenwechsel<br />
weg vom archaischen<br />
Tierversuch, hin zu modernen Forschungsmethoden<br />
wie zum Beispiel<br />
Miniorgane, die aus menschlichen<br />
Zellen gezüchtet werden, und Multi-Organ-Chips,<br />
welche alle im Gegensatz<br />
zum Tierversuch <strong>für</strong> den<br />
Menschen relevante Ergebnisse liefern“,<br />
so Michèle Dressel.<br />
FOTOS: ©ÄRZTE GEGEN TIERVERSUCHE E.V. (3), EVA NIMTSHCEK (2), FIGHTING FOR ANIMALS.PHOTOGRAPHY (1)<br />
28 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Aktion der „Ärzte<br />
gegen Tierversuche“<br />
Tatsächlich scheint der Wille zu einem<br />
Paradigmenwechsel bei Herstellern<br />
und Entwicklern in weiten<br />
Teilen durchaus vorhanden zu sein:<br />
Zig Millionen Euro hat die kosmetische,<br />
aber auch die chemische<br />
Industrie in den letzten 15 bis 20 Jahren<br />
in neue Methoden zum Ersatz<br />
von Tierversuchen investiert.<br />
Mittlerweile hat sich ein breites<br />
Bündnis aus Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen<br />
sowie mehr<br />
als 450 tierversuchsfreie Kosmetikunternehmen<br />
in einem offenen Brief<br />
an mehrere EU-Institutionen gewandt<br />
und gefordert, das Verbot <strong>für</strong><br />
Kosmetik-Tierversuche einzuhalten.<br />
Tierversuche<br />
beenden!<br />
Mit einer Million Unterschriften<br />
wollen wir Tierversuche beenden.<br />
Unterstütze jetzt die Bürgerinitiative<br />
<strong>für</strong> ein Europa ohne Tierversuche!<br />
unterstützen<br />
und verbreiten<br />
Wer mithelfen will, die Europäische Bürgerinitiative<br />
(EBI) „Save Cruelty Free Cosmetics<br />
– Für ein Europa ohne Tierversuche“<br />
zum Erfolg zu führen, kann den<br />
Aufruf verbreiten und sich auf der Website<br />
www.europa-ohne-tierversuche.de<br />
via Unterschrift daran beteiligen.<br />
Eine Europäische Bürgerinitiative ist ein<br />
Instrument, mit dem EU-Bürger*innen Gesetzesänderungen<br />
fordern können. Im<br />
Gegensatz zu sonst üblichen Petitionen,<br />
die lediglich Appelle an Politiker darstellen,<br />
wendet sich eine EBI direkt an die<br />
EU-Kommission und kann zu Änderungen<br />
des EU-Rechts führen. Dazu muss sie von mindestens einer Million EU-Bürgern,<br />
davon aus mindestens 7 Ländern eine bestimmte Mindestanzahl, innerhalb eines<br />
Jahres in Form von Unterschriften unterstützt werden. Wird das Ziel erreicht, muss<br />
sich die EU-Kommission mit dem Anliegen auseinandersetzen.<br />
Die Forderungen lauten:<br />
- Einhaltung und Stärkung des Kosmetik-Tierversuchsverbots (denn dieses wird<br />
derzeit von der EU selbst zunichtegemacht)<br />
- Umgestaltung des EU-Chemikalienrechts ohne Tierversuche<br />
- Erarbeitung eines konkreten Plans zum Ausstieg aus dem Tierversuch<br />
SaveCrueltyFree.eu<br />
JETZT SCANNEN UND<br />
UNTERSCHREIBEN!<br />
© Cruelty Free International | Carlota Saorsa<br />
EndAnimalTesting
lebensgefühl / Beautiful Commitment<br />
Bewege<br />
etwas!<br />
Zwei Frauen, ein<br />
Auftrag und jede Menge<br />
Motivation: Caroline<br />
von Schwerin (links) und<br />
Stephanie Klann<br />
Die wahre Berufung zum<br />
Beruf machen – und damit die<br />
Welt zu einem besseren Ort<br />
Wie lässt sich die vegane Lebensweise<br />
zum Beruf machen? Schauen<br />
wir uns das einmal konkret an: Du<br />
lebst vegan, bist ein nachhaltig denkender<br />
Mensch, engagierst dich <strong>für</strong><br />
deine Werte, sehnst dich in vielen gesellschaftlichen<br />
Bereichen nach einer<br />
Veränderung und wünschst dir <strong>für</strong> alle<br />
Lebewesen Freiheit, Unversehrtheit<br />
und Glück. Welche Vorteile bringt es mit<br />
sich, wenn du aus deinem Engagement<br />
<strong>für</strong> den <strong>Vegan</strong>ismus ganz einfach ein<br />
Business machst?<br />
1. Du gewinnst Zeit. Deine Lebenszeit!<br />
Damit meinen wir die Zeit, in der<br />
du wirklich „lebst“, nicht die, in der du<br />
eher <strong>für</strong> die Ziele, Wünsche und Träume<br />
<strong>für</strong> jemand anderen arbeitest. Wie vielen<br />
Menschen fehlt es an Motivation,<br />
weil sie keinen inneren Antrieb haben<br />
und sich täglich zu Arbeit quälen? In<br />
dem Wort „Motivation“ steckt das „Motiv“<br />
drin. Lebendig zu sein bedeutet <strong>für</strong><br />
uns das zu tun, was wir lieben, was uns<br />
wirklich erfüllt und glücklich macht.<br />
2. Du gewinnst<br />
Zeit. Du hättest acht<br />
Stunden täglich mehr bzw.<br />
qualitative Zeit <strong>für</strong> dein Herzensthema<br />
und die Realisierung deiner<br />
Vision. Stell dir vor, du könntest dich den<br />
ganzen Tag um deine Projekte <strong>für</strong> eine<br />
bessere Welt engagieren. Wieviel mehr<br />
Power und Energie hättest du auf einmal,<br />
die deine Resultate beeinflussen<br />
würden? Stell dir vor, was an Kreativität<br />
und Kapazitäten möglich wäre…<br />
3. Du gewinnst Zeit. Die Lebenszeit<br />
der Tiere. Die Produktionsbänder der<br />
Tierfabriken laufen 24 Stunden täglich<br />
auf Hochtouren (allein in Deutschland<br />
werden pro Sekunde 2 Säugetiere geschlachtet).<br />
Es wird Zeit gegenzusteuern!<br />
Mit ein bisschen Fantasie und Kreativität<br />
entdeckst du vielleicht, dass es<br />
noch viel mehr berufliche Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> <strong>Vegan</strong>erinnen und <strong>Vegan</strong>er gibt, als<br />
„nur“ rund um das Thema Essen & Trinken.<br />
Der <strong>Vegan</strong>ismus bietet in all seinen<br />
Facetten so viel mehr!<br />
Bewege etwas!<br />
Caroline von Schwerin und Stephanie Klann aus Hamburg sind „Beautiful Commitment“.<br />
Ihr Podcast „BEAUTIFUL COMMITMENT – Bewege etwas“ zählt mittlerweile<br />
mehr als 170 Episoden. Auf ihrer Website www.beautifulcommitment.de bieten sie<br />
u. a. ein Online-Workbook „Beautiful Commitment – Homework“, ihr Live-Webinar<br />
„Empower Yourself“ sowie unter www.beautifulcommitment.de/loewinnen-club<br />
ein neues Mentoring-Programm. Auch auf Instagram, Facebook, YouTube sowie<br />
Spotify und Apple (jeweils Podcast) sind sie präsent.<br />
Als Beispiel <strong>für</strong> die vielen Möglichkeiten,<br />
sich auf den veganen Berufsweg zu<br />
machen, bieten wir ein Mentoring-Programme<br />
<strong>für</strong> <strong>Vegan</strong>erinnen und <strong>Vegan</strong>er<br />
an, die auf ihren Werten basierend ein<br />
Business gründen möchten und bereit<br />
zur Veränderung sind (www.beautifulcommitment.de/loewinnen-club)<br />
Wie sieht eine Welt aus, wie wir sie<br />
uns wünschen? <strong>Vegan</strong>, nachhaltig, fair?<br />
Was braucht es da<strong>für</strong>? Wir werden in<br />
den nächsten 10 Jahren nicht nur mehr<br />
vegane Alternativen zu Fleisch, Eiern<br />
und Milch brauchen, sondern in praktisch<br />
jedem Bereich des täglichen Lebens.<br />
Der ganze Dienstleistungsbereich<br />
steht zur „<strong>Vegan</strong>isierung“ bereit: <strong>Vegan</strong>e<br />
Kitas, Schulen, Frisöre, Designer, Virtuelle<br />
Assistenzen, Gastronomie & Hotels,<br />
Hundeschulen, Fitness-Studios, Co-Working-Spaces,<br />
viele Online-Businesses…<br />
1. Wie könntest du z. B. deine aktuelle<br />
Tätigkeit konkret „veganisieren“?<br />
2. Erlaube dir kreativ zu denken und<br />
notiere dir frei von Bewertungen mal alle<br />
Berufe, Dienstleistungen, die du auch<br />
vegan anbieten bzw. leben könntest.<br />
3. Würde Geld keine Rolle spielen,<br />
was würdest du beruflich am liebsten<br />
tun? Erlaube dir diese Frage – denn hier<br />
könnte deine Reise beginnen! «<br />
FOTO: DANNY YASSARO (1)<br />
30 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
<strong>Vegan</strong><br />
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31 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
genuss / Rezepte<br />
Leckere<br />
Frühlingsküche<br />
Bunte Quinoa-Pfanne<br />
Für 2 Portionen<br />
90 g Quinoa 1 kleine Süßkartoffel<br />
(ca. 120 g) 120 g Brokkoli 1 Knoblauchzehe<br />
1 Frühlingszwiebel<br />
1 Bund Thymian 1 Bio-Zitrone<br />
2 EL Bratöl (alternativ 1 EL Ghee)<br />
1⁄2 TL Steinsalz Pfeffer<br />
60 g Cashewkerne<br />
1. Quinoa in ein Sieb geben, mit Wasser abspülen<br />
und gut abtropfen lassen. Die Süßkartoffel<br />
schälen und in mundgerechte Würfel<br />
schneiden. Den Brokkoli putzen, waschen<br />
und in mundgerechte Röschen teilen.<br />
2. Den Knoblauch schälen und klein hacken.<br />
Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und<br />
in feine Ringe schneiden. Den Thymian waschen,<br />
trocken schütteln und die Blättchen<br />
abstreifen. Die Zitrone heiß waschen, abtrocknen,<br />
die Schale fein abreiben und den<br />
Saft auspressen.<br />
3. Das Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze<br />
erwärmen. Knoblauch und Frühlingszwiebel<br />
hinzugeben und kurz darin andünsten. Quinoa<br />
zugeben, kurz mitbraten und mit ca.<br />
200 ml Wasser ablöschen. Mit Salz würzen<br />
und zugedeckt ca. 10 Minuten köcheln lassen.<br />
4. Die Süßkartoffel und den Brokkoli zugeben<br />
und, falls die Flüssigkeit bereits verkocht ist,<br />
nochmals ca. 50 ml Wasser angießen, dann<br />
zugedeckt weiterköcheln lassen. Dann 3 EL<br />
Thymian, 1 TL Zitronenabrieb hinzufügen und<br />
mit 1 Prise Pfeffer würzen. Die Quinoa-Pfanne<br />
vom Herd nehmen und noch mal kurz<br />
durchziehen lassen.<br />
5. In der Zwischenzeit die Cashewkerne in einer<br />
Pfanne ohne Fett bei mittlerer bis niedriger<br />
Hitze rösten, bis sie duften. Die Quinoa-<br />
Pfanne mit 2 EL Zitronensaft und bei Bedarf<br />
mit etwas Salz abschmecken, dann die Cashews<br />
unterheben und servieren.<br />
INTUITIV ESSEN<br />
Dania Schumann,<br />
EMF Verlag,<br />
25 Euro<br />
32 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Süßkartoffel-Linsen-<br />
Schiffchen<br />
Für 2 Portionen<br />
100 g rote Linsen 2 Süßkartoffeln<br />
(à ca. 200 g) 1 Knoblauchzehe 1 Stück frischer<br />
Ingwer (ca. 4 cm) 1 Frühlingszwiebel<br />
1 mittelgroße rote Paprika 1 TL Kokosoder<br />
Bratöl 1 TL gemahlener Kreuzkümmel<br />
1⁄2 TL gemahlener Koriander 1 TL Currypulver<br />
Pfeffer – Salz 3 getrocknete Aprikosen<br />
100 g Pak Choi (alternativ 1 Handvoll Spinat<br />
oder Grünkohl) 1 Handvoll Koriandergrün<br />
(alternativ Petersilie; nach Belieben)<br />
Für das Dressing<br />
60 g Tahin (Sesammus) 1 TL Aceto balsamico<br />
– 2 TL Sojasauce 1 TL Dattelsirup<br />
(nach Belieben)<br />
1. Die Linsen <strong>für</strong> mindestens 2 Stunden in ausreichend<br />
Wasser einweichen. Danach die Linsen<br />
durch ein Sieb abgießen und unter fließendem<br />
Wasser abspülen.<br />
2. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen. In der Zwischenzeit die Süßkartoffeln<br />
gründlich abbürsten und waschen, dann der Länge<br />
nach halbieren und die Hälften mit einem scharfen<br />
Messer mehrfach einstechen. Die Hälften gut<br />
mit Wasser benetzen und mit der aufgeschnittenen<br />
Seite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech legen, dann im heißen Backofen<br />
(Mitte) ca. 40 Minuten garen (sie sollten<br />
dann weich sein und sich ohne Widerstand mit einer<br />
Gabel einstechen lassen).<br />
3. Währenddessen Knoblauch und Ingwer schälen<br />
und klein hacken. Die Frühlingszwiebel putzen,<br />
waschen und in feine Ringe schneiden. Die Paprika<br />
halbieren, putzen, waschen und klein würfeln. Das<br />
Kokos- oder Bratöl in einem Topf erhitzen. Knoblauch,<br />
2 TL Ingwer und Frühlingszwiebel hinzugeben<br />
und darin glasig andünsten. Dann die restlichen<br />
Gewürze mit den Linsen und 1⁄2 TL Salz hinzufügen,<br />
200 ml Wasser angießen, alles gut<br />
verrühren und ca. 15 Minuten abgedeckt bei mittlerer<br />
Hitze köcheln lassen.<br />
4. Die Aprikosen klein hacken. Den Strunkansatz<br />
des Pak Choi entfernen, die Blätter vom Stiel zupfen,<br />
waschen und Blätter und Stiele in mundgerechte<br />
Stücke schneiden. Aprikosen und Pak Choi<br />
ca. 5 Minuten vor Ende der Kochzeit zu den Linsen<br />
geben und mitköcheln lassen.<br />
5. Für das Dressing alle Zutaten in einer kleinen<br />
Schüssel verrühren. Falls das Tahin sehr fest ist,<br />
noch etwas Wasser hinzugeben, damit die Sauce<br />
eine cremige Konsistenz bekommt.<br />
6. Die Süßkartoffelhälften aus dem Ofen nehmen,<br />
auf zwei Teller verteilen, das Linsengemüse daraufhäufen,<br />
mit dem Dressing beträufeln und nach Belieben<br />
mit etwas Koriandergrün toppen.<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 33
genuss / Rezepte<br />
Schwarzer Linsen-Dal<br />
Für 2 Portionen<br />
100 g schwarze Linsen (Belugalinsen oder<br />
Urad Dal) 1 Frühlingszwiebel 1 Stück frischer<br />
Ingwer (ca. 4 cm) 1 mittelgroße<br />
Knoblauchzehe 250 g Ochsenherztomaten<br />
(alternativ Kirschtomaten) 1 EL Kokosöl<br />
1⁄2 TL Kreuzkümmelsamen 1⁄2 TL mildes<br />
Currypulver (z. B. Masala) 1⁄3 TL scharfes<br />
Currypulver (z. B. Madras) 1⁄3 TL gemahlener<br />
Koriander Pfeffer – Salz 150 ml Kokosdrink<br />
1 Handvoll Koriandergrün (nach<br />
Belieben) Zitronensaft (nach Belieben)<br />
1. Die Linsen <strong>für</strong> einige Stunden oder am besten<br />
über Nacht in ausreichend Wasser einweichen. Danach<br />
die Linsen durch ein Sieb abgießen und unter<br />
fließendem Wasser abspülen.<br />
2. Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in<br />
feine Ringe schneiden. Ingwer und Knoblauch<br />
schälen und klein hacken. Die Tomaten waschen,<br />
den Strunk entfernen und in kleine Würfel schneiden<br />
(alternativ mit einem Stabmixer pürieren).<br />
3. Das Kokosöl bei mittlerer Hitze in einem Topf erhitzen<br />
und die Kreuzkümmelsamen darin kurz anrösten.<br />
Dann 1 TL Ingwer mit den Frühlingszwiebeln<br />
und dem Knoblauch hinzugeben und unter<br />
Rühren einige Minuten anbraten, bis der Knoblauch<br />
leicht gebräunt ist. Anschließend die restlichen<br />
Gewürze, bis auf das Salz, hinzufügen und<br />
gut unterrühren.<br />
4. Nun die abgetropften Linsen und 1⁄2 TL Salz zugeben<br />
und alles gut vermengen. Dann mit 200 ml<br />
Wasser und dem Kokosdrink ablöschen und zugedeckt<br />
ca. 20 Minuten köcheln lassen. Die Tomatenwürfel<br />
dazugeben und das Dal weitere 10 Minuten<br />
bei reduzierter Hitze weiterköcheln lassen.<br />
5. Das Dal mit Pfeffer abschmecken und nach<br />
Wunsch mit dem Koriandergrün und einem Spritzer<br />
Zitronensaft verfeinern.<br />
FOTOS: EMF VERLAG (4)<br />
34 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Gewürzmischung<br />
<strong>für</strong> eine vegane<br />
Kräuterbutter<br />
250 g vegane Butter oder vegane Margarine<br />
1 geh. TL Pfiffikuss Bio Kräuterbuttersalz<br />
2 El Zitronensaft<br />
Zubereitung:<br />
1. 250 g vegane Butter mit dem Handrührer<br />
ca. 5 Min. cremig schlagen<br />
2. 1 geh. TL Kräuterbuttersalz + 2 EL Zitronensaft<br />
ca. 5 Min. weiter unterrühren.<br />
Fertig ist die selbergemachte vegane Kräuterbutter<br />
– und ab in den Kühlschrank!<br />
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FOTOS: PFIFFIKUSS<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 35
Quinoa-Spargel-Bowl<br />
mit Pistazien-Gremolata<br />
Von Food-Bloggerin Sandra Schumann<br />
Für 1 Portion<br />
Zubereitungszeit: 35 Min.<br />
75 g Radieschen 2 EL Rotweinessig Salz<br />
Pfeffer 1 TL Zucker 1 kleine Gurke<br />
200 g Süßkartoffel 1 Prise Kreuzkümmel<br />
1 Prise Zimt 150 g weißer Spargel 50 g<br />
Quinoa, tricolore Für die Pistazien-Gremolata:<br />
1 Zitrone 3 Stängel Petersilie 20 g amerikanische<br />
Pistazien, geröstet und geschält 1 Knoblauchzehe<br />
2 EL geriebenen veganen Parmesan<br />
Zubereitung<br />
1. Das Gemüse waschen und trocknen. Die Radieschen in<br />
dünne Scheiben schneiden und mit Essig, einer Prise Salz<br />
und 1 TL Zucker in einer Schüssel vermengen. Die Gurke<br />
mit einem Sparschäler in schmale Streifen schneiden. Die<br />
Süßkartoffel schälen und in kleine Würfel teilen.<br />
2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffelwürfel<br />
darin 15 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten. Eine<br />
Prise Salz, Kreuzkümmel und Zimt hinzufügen und durchschwenken.<br />
3. In der Zwischenzeit den Spargel schälen und 2–3 Min.<br />
(je nach Dicke der Spargelstangen) in Salzwasser bissfest<br />
kochen. Den Spargel abtropfen und zu den Süßkartoffeln<br />
in die Pfanne geben. Beides weitere 10 Minuten goldbraun<br />
braten.<br />
4. Quinoa waschen und nach Packungsanleitung garen.<br />
Für die Gremolata die Zitronenschale abreiben, Petersilie,<br />
Pistazien und Knoblauch fein hacken und alles mit dem<br />
veganen Parmesan vermengen.<br />
5. Zum Anrichten Quinoa in eine Schüssel füllen, Süßkartoffelwürfel<br />
und Spargel darauf geben. Die Gurkenstreifen<br />
aufrollen und nebeneinander platzieren. Die Radieschenscheiben<br />
abtropfen und auf der<br />
Bowl verteilen. Großzügig mit Gremolata<br />
bestreuen und genießen. Tipp<br />
Die Gremolata passt<br />
auch super zu Grillgemüse<br />
und Pasta!<br />
FOTOS: SANDRA SCHUMANN<br />
36 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 36
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FOTOS: MARIA GROSSMANN UND MONIKA SCHUERLE/ GU VERLAG<br />
LUPINENFILET MIT GEMÜSE<br />
Für 4 Personen<br />
Zubereitungszeit: 35 Min.<br />
4 Lupinenfilets (à 100 g; aus dem Bioladen)<br />
4 EL Olivenöl Salz Pfeffer 2 Zucchini<br />
(à ca. 200 g; davon möglichst 1 gelbe) 2 rote<br />
Paprika 2 Dosen Kirschtomaten (à 400 g)<br />
1. Die Lupinenfilets trocken tupfen, rundherum<br />
mit 2 EL Olivenöl bestreichen, salzen und<br />
pfeffern. Zucchini waschen, putzen, jeweils<br />
längs halbieren und quer in ca. 1⁄2 cm dicke<br />
Scheiben schneiden. Die Paprika waschen,<br />
putzen und anschließend in 2–3 cm große<br />
Stücke schneiden.<br />
2. Den Backofen auf 80° vorheizen. Eine<br />
große beschichtete Pfanne erhitzen, die Lupinenfilets<br />
darin bei starker Hitze auf jeder Seite<br />
in ca. 2 Min. hellbraun anbraten. Aus der<br />
Pfanne nehmen und auf einer Platte im Ofen<br />
warm halten.<br />
3. Übriges Öl (2 EL) in der Pfanne erhitzen<br />
und Zucchini darin bei mittlerer Hitze in 2–3<br />
Min. unter Wenden hellbraun braten. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Paprika dazugeben und<br />
ca. 2 Min. weiterbraten. Tomaten samt Saft<br />
hinzufügen. Aufkochen und zugedeckt bei<br />
mittlerer Hitze ca. 5 Min. schmoren. Mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken.<br />
4. Lupinenfilets in Stücke schneiden und mit<br />
dem Gemüse anrichten.<br />
38 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Öko + <strong>Vegan</strong><br />
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2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 39
genuss / Rezepte<br />
COLORS OF GREENS<br />
ALICE ZASLAVSKY,<br />
EMF VERLAG,<br />
39 EURO<br />
AUBERGINENRÖLLCHEN MIT WALNÜSSEN<br />
Für 4–6 Personen<br />
5–6 kleine bis mittelgroße Auberginen, insgesamt<br />
1,5 kg Olivenöl-Spray 120 g Walnusskerne<br />
1 Knoblauchzehe, geschält 1 TL<br />
Weißweinessig 1⁄2 TL gemahlener Koriander<br />
1⁄2 TL Currypulver Granatapfelkerne, zum<br />
Garnieren Korianderblätter, zum Garnieren<br />
FÜR DIE GRANATAPFELSAUCE<br />
80 ml Granatapfelsirup 80 ml Tahin<br />
80 ml natives Olivenöl extra<br />
1. Den Backofen auf 190 °C vorheizen. Drei<br />
Backbleche mit Backpapier auslegen und mit<br />
Olivenöl-Spray besprühen.<br />
2. Die Auberginen schräg in 8 mm dicke Scheiben<br />
schneiden. Die „Hinterteile“ auf jeder Seite<br />
so schmal wie möglich halten, da sich diese<br />
nicht gut rollen lassen. In einer Lage auf den<br />
Backblechen verteilen und mit Olivenöl-Spray<br />
besprühen.<br />
3. 50–60 Minuten lang backen. Nach der Hälfte<br />
der Backzeit wenden, sodass beide Seiten goldbraun,<br />
weich und durchgegart sind.<br />
4. Walnusskerne, Knoblauch, Essig, Gewürze<br />
und 60 ml frisch aufgekochtes Wasser in der Küchenmaschine<br />
zu einer glatten Paste verarbeiten.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
5. Alle Saucenzutaten vermengen und beiseitestellen.<br />
Wenn die Auberginen komplett biegsam<br />
sind, aus dem Backofen nehmen und so weit abkühlen<br />
lassen, bis man sie weiter verarbeiten<br />
kann.<br />
6. 1 TL der Walnusspaste auf den kürzeren Rand<br />
jeder Scheibe setzen und einrollen. Das Ende<br />
gut andrücken und das Röllchen auf diese Seite<br />
setzen, damit es nicht aufgeht.<br />
7. Die Auberginenröllchen auf einer Platte anrichten.<br />
Mit der Sauce beträufeln und mit Granatapfelkernen<br />
und Koriander bestreuen. Mit<br />
der restlichen Sauce servieren.<br />
REZEPTFOTO: © BENJAMIN DEARNLEY/ EMF VERLAG<br />
40 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
FOTO: BENJAMIN DEARNLEY/ EMF VERLAG<br />
IN SALZ GEBACKENE<br />
JAMS-TACOS<br />
Für 4–6 Personen<br />
35 Min. Zubereitung<br />
500 g Steinsalz 800 g Jicama oder eine<br />
Jamswurzel nach Wahl 1 Bund Koriander,<br />
Stiele und Blätter fein gehackt 4 Frühlingszwiebeln,<br />
fein gehackt 3 lange grüne<br />
Chilischoten, entkernt und fein gehackt<br />
2 Knoblauchzehen, fein gehackt Saft<br />
von 1 Zitrone Saft von 1 Limette, plus extra<br />
Spalten zum Servieren 18 kleine Tortillas<br />
200 g veganer Mozzarella, dünn geschnitten<br />
1 TL geräuchertes Paprikapulver<br />
60 ml natives Olivenöl extra<br />
1/2 TL gemahlener Koriander Gehobelter<br />
Rotkohl, zum Servieren Brunnenkresse,<br />
zum Servieren<br />
1. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Das<br />
Salz in einer dicken Schicht in einen Bräter geben.<br />
Jams hinzufügen und fest in das Salz drücken.<br />
1 Stunde braten, bis der Jams gabelzart<br />
ist. In der Zwischenzeit Koriander, Frühlings<br />
zwiebeln, Chili, Knoblauch, Zitronen- und Limettensaft<br />
in einer Schüssel vermengen und<br />
mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
2. Den gegarten Jams aus dem Backofen holen<br />
und so weit abkühlen lassen, dass er weiterverarbeitet<br />
werden kann. Schälen und in<br />
kleine, mundgerechte Stücke schneiden.<br />
3. Wenn es ans Servieren geht, die Tortillas<br />
auf drei Backbleche legen und die Mozarellascheiben<br />
darauf anordnen. Mit dem Paprikapulver<br />
bestreuen und 3 Minuten lang backen,<br />
bis der Mozarella anfängt zu schmelzen.<br />
Mozarellamit der Rückseite eines Löffels verstreichen.<br />
4. Olivenöl in einer Pfanne auf hoher Stufe erhitzen.<br />
Korianderpulver hinzufügen und kurz<br />
rösten, bis der Koriander sein Aroma freisetzt.<br />
Jams hinzufügen und umrühren, sodass alles<br />
gut durchgewärmt wird. Den frischen Koriander<br />
und die Chili-Mischung einrühren und auf<br />
die Tortillas setzen.<br />
5. Mit Rotkohl und Brunnenkresse bestreuen<br />
und sofort mit Limettenspalten servieren.
genuss / Rezepte<br />
Caponata im Glas<br />
Für 4 Personen<br />
45 g Rosinen 60 ml Rotweinessig<br />
1 kg Auberginen, in 2 cm große Würfel geschnitten<br />
1 EL Salzflocken 2 EL natives Olivenöl extra<br />
2 kleine rote Zwiebeln, in 1 cm große Würfel<br />
geschnitten 2 Stangen Staudensellerie, in 2 cm<br />
große Würfel geschnitten 1 Bund Petersilie,<br />
Blätter fein gehackt, Stiele zerkleinert<br />
Knoblauchzehen, fein gehackt 100 g Kapernäpfel,<br />
entstielt, in Scheiben geschnitten<br />
400 g Kirschtomaten (Dose) Schale von 1 Zitrone<br />
Reiskleie- oder Sonnenblumenöl zum Frittieren<br />
1. 4 Einmachgläser mit einem Fassungsvermögen von<br />
300 ml mit heißem Wasser und Spülmittel waschen<br />
und auf einem Geschirrständer trocknen lassen.<br />
2. Rosinen, Essig und 250 ml frisch gekochtes Wasser<br />
in eine hitzebeständige Schüssel geben und 5 Minuten<br />
lang ziehen lassen.<br />
3. Auberginenwürfel und Salzflocken in einem Sieb<br />
vermengen und über einer Schüssel abtropfen lassen.<br />
Auberginenwürfel ab und zu mit der Hand drücken,<br />
damit das Salz einmassiert wird und die Flüssigkeit<br />
entweicht.<br />
4. Olivenöl in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen.<br />
Zwiebel, Selleriestangen und Petersilienstiele 4 Minuten<br />
lang dünsten, bis sie weich sind. Knoblauch und<br />
Kapernäpfel hinzufügen und 1 Minute lang dünsten,<br />
bis sie ihr Aroma entfalten. Tomaten, Zitronenschale<br />
und eingeweichte Rosinen hinzufügen. 15 Minuten<br />
köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte<br />
reduziert hat.<br />
In der Zwischenzeit 5 cm Öl in einem großen Topf auf<br />
mittlerer Stufe erhitzen. Die Auberginenwürfel gut<br />
ausdrücken, damit keine Flüssigkeit darin verbleibt.<br />
Auberginenwürfel portionsweise 3–4 Minuten lang<br />
frittieren, bis sie goldbraun sind. Mit einem Schaumlöffel<br />
herausnehmen und direkt in die blubbernde<br />
Sauce geben. Mit den restlichen Auberginenwürfeln<br />
ebenso verfahren.<br />
5. Die gehackte Petersilie einrühren und nach Bedarf<br />
würzen. Noch heiß in die vorbereiteten Einmachgläser<br />
abfüllen und diese luftdicht verschließen. Wenn Sie<br />
vorhaben, die Caponata sofort oder innerhalb der<br />
nächsten 2–3 Wochen zu verzehren, die Gläser im<br />
Kühlschrank lagern. Für eine längere Lagerung die gefüllten<br />
Gläser in einen mittelgroßen Topf geben und<br />
mit Wasser bedecken. Aufkochen lassen, vom Herd<br />
nehmen und 10 Minuten stehen lassen. Gläser aus<br />
dem Wasser nehmen und abkühlen lassen. Die Deckel<br />
der Gläser sollten nun eine leichte Wölbung nach innen<br />
aufweisen.<br />
6. Ist dies nicht der Fall, Gläser wieder ins Wasser stellen,<br />
aufkochen und den Vorgang wiederholen. Die auf<br />
diese Weise versiegelten Gläser halten sich bis zu 4<br />
Monate lang. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren<br />
und innerhalb von 1 Monat verbrauchen.<br />
42 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
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genuss / Rezepte<br />
Tagliatelle-Bowl<br />
Für 2 Personen<br />
40 Min. Zubereitung<br />
250 g Tagliatelle Salz 1 Dose Kichererbsen<br />
(ca. 240 g Abtropfgewicht) 100 g Cocktailtomaten<br />
2 Knoblauchzehen 1 Zitrone 2 EL Olivenöl<br />
zum Braten 1 EL Ahornsirup Pfeffer<br />
1⁄4 Bund Basilikum 2 TL Sesam<br />
1. In einem Topf ausreichend Salzwasser aufkochen,<br />
die Tagliatelle hineingeben und nach<br />
Packungsanleitung garen.<br />
2. Zwischenzeitlich die Kichererbsen abgießen,<br />
abspülen und abtropfen lassen. Die Cocktailtomaten<br />
putzen und waschen. Den Knoblauch<br />
schälen und fein hacken. Die Zitrone auspressen.<br />
3. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Ahornsirup,<br />
1⁄4 TL Salz und 1 Prise Pfeffer hinzugeben.<br />
Nach etwa einer halben Minute mit dem Zitronensaft<br />
ablöschen, dann 25 ml Wasser, Tomaten<br />
und Kichererbsen hinzufügen und ca. 10 Minuten<br />
darin andünsten.<br />
4. Die Tagliatelle in ein Sieb abgießen und gut<br />
abtropfen lassen. Das Basilikum waschen, trocken<br />
schütteln und die Blättchen abzupfen.<br />
Dann die Nudeln gemeinsam mit den Basilikumblättchen<br />
zu den gedünsteten Tomaten hinzufügen<br />
und noch 2 Minuten weiterdünsten. Zum<br />
Schluss noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Tomaten-Tagliatelle auf zwei Schüsseln<br />
verteilen, etwas Sesam darüberstreuen und<br />
servieren.<br />
FOTOS: BENJAMIN DEARNLEY/ EMF VERLAG (1), EMF VERLAG (2), THOMAS WIART/ WHEATY (1), WHEATY (1)<br />
BUDDHA BOWLS<br />
– VEGAN<br />
Jessica Lerchenmüller,<br />
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44 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
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perfekt gegen den Hungerast, wenn<br />
Kondition und Leistung gefragt sind.<br />
Für 1 Person<br />
GEBRATENER BUTTERNUSSKÜRBIS:<br />
100 g Butternusskürbis 1 EL Olivenöl<br />
GERIEBENE ROTE BETE:<br />
40 g rohe Rote Beete 1 TL Zitronensaft<br />
1 TL Walnussöl Salz Pfeffer<br />
TAHINI-SAUCE:<br />
30 g Tahin 1 EL gesalzene Sojasauce<br />
1 TL Ahornsirup 1 TL Apfelessig<br />
2 EL Wasser 1 Prise Pfeffer<br />
AUSSERDEM:<br />
60 g Wheaty <strong>Vegan</strong>es Gyros 70 g<br />
gedämpfter Brokkoli 70 g gekochter<br />
Vollkornreis 60 g gekochte grüne Linsen<br />
1 TL Dukkah oder Sesam<br />
1. Brokkoli, Reis und Linsen in Wasser kochen.<br />
2. Backofen auf 190 ° C vorheizen, ein Backblech<br />
mit Pergamentpapier auslegen.<br />
3. Den Butternusskürbis aufschneiden, entkernen<br />
und in dünne Scheiben schneiden. Die<br />
Scheiben mit Olivenöl bestreichen, auf das<br />
Backblech legen und etwa 30 Minuten backen,<br />
bis sie weich sind.<br />
4. In der Zwischenzeit die Rote Beete reiben,<br />
mit Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer würzen.<br />
5. Für die Tahinisauce alle Zutaten in einer kleinen<br />
Schüssel mischen, um eine cremige Vinaigrette<br />
zu erhalten. Eventuell etwas Wasser hinzufügen,<br />
falls sie zu dickflüssig ist.<br />
6. Das Gyros in einer Pfanne mit etwas Öl kurz<br />
anbraten. Alles in der Schüssel arrangieren und<br />
vor dem Servieren mit etwas Dukkah oder Sesam<br />
bestreuen.<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 45
genuss / Rezepte<br />
Linsensalat-Bowl<br />
Für 2–3 Personen<br />
30 Min. Zubereitung<br />
FÜR DEN SALAT<br />
200 g Linsen (aus der Dose) 1⁄2 Zucchini<br />
1 TL Olivenöl zum Braten 1 Gelbe Bete<br />
1 gelbe Möhre 6 getrocknete Tomaten (in Öl<br />
eingelegt) 60 g Blattsalat (alternativ z. B. Lollo<br />
rosso oder ein Mix) frische Kräuter (z. B. Gartenkresse)<br />
4 essbare Blüten 2 EL Sonnenblumenkerne<br />
FÜR DAS DRESSING<br />
3 EL Aceto balsamico 2 EL Olivenöl<br />
Salz Pfeffer<br />
1. Für den Salat die Linsen abgießen, abspülen,<br />
abtropfen lassen und in eine Schüssel geben.<br />
Die Zucchini putzen, waschen, halbieren und in<br />
feine Scheiben schneiden.<br />
2. In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Zucchini<br />
bei mittlerer Hitze von beiden Seiten 4–5<br />
Minuten goldbraun braten.<br />
3. Die Gelbe Bete und die Möhre waschen und<br />
auf einer Gemüsereibe in feine Streifen hobeln.<br />
Das Öl der getrockneten Tomaten etwas abtropfen<br />
lassen und die Tomaten vierteln. Den<br />
Salat verlesen, waschen, trocken schütteln und<br />
grob zerzupfen. Die Kräuter waschen, trocken<br />
schütteln und die Blättchen abzupfen. Die Blüten<br />
waschen, trocken schütteln und zerzupfen.<br />
Dann das Gemüse zu den Linsen geben und alles<br />
vermischen.<br />
4. Für das Dressing alle Zutaten mit 1⁄2 TL Salz,<br />
1 Prise Pfeffer sowie 2 EL Wasser verquirlen.<br />
5. Den Linsensalat auf zwei Schüsseln verteilen<br />
und mit den Sonnenblumenkernen, den Blüten<br />
sowie den frischen Kräutern garnieren. Vor dem<br />
Servieren mit dem Dressing beträufeln. Und genießen.<br />
Guten Appetit!<br />
46 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Kohlrabiblätter-<br />
Wraps mit weißer<br />
Bohnencreme<br />
Für 2 Personen<br />
15 Min. Zubereitung<br />
6 große Kohlrabiblätter 400 g weiße Bohnen,<br />
gegart (260 g Abtropfgewicht)<br />
2 EL Rapskernöl Salz 2 EL Apfelessig<br />
1 Prise Chiliflocken 1–2 EL Gemüsebrühe<br />
(nach Bedarf) 1 säuerlicher Apfel 1 Karotte<br />
1 Handvoll Sprossen (z. B. Rote Bete, Leinsamen,<br />
Brokkoli, Radieschen) 1 EL Hanfsamen<br />
DIE GANZE<br />
PFLANZE,<br />
Susann Kreihe,<br />
Amalija Andersone,<br />
Christian Verlag,<br />
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1. Die Kohlrabiblätter waschen und abtropfen lassen.<br />
Die Bohnen mit dem Öl, 2 Prisen Salz, Apfelessig,<br />
Chiliflocken u. Gemüsebrühe fein pürieren.<br />
2. Den Apfel waschen, halbieren, entkernen und<br />
in Streifen schneiden. Die Karotte waschen und<br />
mit dem Sparschäler längs in dünne Streifen hobeln.<br />
Dann die Kohlrabiblätter mit der Bohnencreme<br />
und den Apfel- und Karottenstreifen füllen.<br />
3. Zum Schluss die Sprossen und die Hanfsamen<br />
daraufstreuen. Die Blätter oben zusammenschlagen<br />
und als Wraps servieren.<br />
FOTOS: CHRISTIAN VERLAG (2), EMF VERLAG (1)<br />
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genuss / Rezepte<br />
GRÜNE VEGGIE<br />
KÜCHE<br />
EMF Verlag,<br />
9,99 Euro<br />
FOTOS: EMF VERLAG (2)<br />
Bunter Gemüsemix mit Kokoscurry<br />
Für 2 Personen<br />
1 Knoblauchzehe 15 g Ingwer 5 Stängel<br />
Koriandergrün 500 g Brokkoli 150 g Zuckerschoten<br />
1 rote Paprika 200 g Pak Choi<br />
1 Chilischote 1 EL Sesamöl 2 EL rote Currypaste<br />
1TL gemahlene Kurkuma 1 EL Rohrohrzucker<br />
1 Dose Kokosmilch (400 g Füllgewicht)<br />
Saft von 1⁄2 Limette 100 g<br />
Reisnudeln 1 EL gehackte Erdnüsse<br />
Außerdem<br />
20 g gehackte Schnittlauchblüten (Deko)<br />
1. Den Knoblauch schälen und fein hacken,<br />
den Ingwer schälen und reiben. Den Koriander<br />
waschen und grob hacken. Den Brokkoli waschen<br />
und in kleine Röschen teilen. Die Zuckerschoten<br />
ebenfalls waschen und putzen.<br />
Die Paprika und den Pak Choi putzen, waschen<br />
und klein schneiden. Die Chilischote waschen,<br />
putzen und fein hacken.<br />
2.. Das Sesamöl in einem Topf erhitzen, rote<br />
Currypaste, Kurkuma, Knoblauch, Ingwer, Chilischote<br />
und Zucker kurz darin anbraten, bis<br />
die ätherischen Öle ausströmen.<br />
3. Mit Kokosmilch und Limettensaft ablöschen,<br />
Brokkoli, Zuckerschoten, Paprika, Pak<br />
Choi und Koriander dazugeben und 10–15 Minuten<br />
bei mittlerer Hitze köcheln lassen.<br />
4. In der Zwischenzeit die Nudeln nach Packungsanweisung<br />
garen, abgießen und auf einem<br />
Teller oder in einer Schale anrichten.<br />
5. Das Curry darauf verteilen, mit den gehackten<br />
Erdnüssen bestreuen und nach Belieben<br />
mit gehackten Schnittlauchblüten dekorieren.<br />
48 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
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Tilos Tofu-Tipps<br />
von Tilo Hausmann<br />
Tilo Hausmann …<br />
ist IHK-zertifizierter Ernährungscoach, Mitglied im<br />
Bundesverband der Gesundheitsberater e.V.,<br />
Promoter <strong>für</strong> vegane Produkte und veganer Koch.<br />
Er entwickelt Rezepte <strong>für</strong> Unternehmen und Privatpersonen,<br />
schult Köche und praktiziert als ganzheitlicher<br />
Entspannungspädagoge. Seit 2000<br />
ernährt er sich vegetarisch. Doch erst seine ethisch<br />
motivierten vegane Umstellung 2012 heilte ihn<br />
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zubereitet und schmeckt immer!“<br />
ZUTATEN:<br />
• 150 g Taifun Tofu Curry-Mango<br />
• 200 g gekochter Vollkorn-<br />
Basmatireis<br />
• 200 g gegarter Spargel<br />
• ca. 120 g vegane Mayonnaise<br />
• 1 frische Mandarine oder<br />
ca. 60 g Mandarinen aus<br />
dem Glas<br />
• ½ TL vegane „GeVlügel“-<br />
Würzmischung (auf<br />
Inhaltsstoffe prüfen)<br />
• 3–4 Champignons<br />
• Olivenöl zum Braten<br />
• 1–2 Stk. Frühlingszwiebel<br />
• Salz, Pfeffer und wenn<br />
zur Hand Kala Namak<br />
Salz (Schwarzsalz, das<br />
nach Ei schmeckt)<br />
Curry-Mango Salat<br />
Zubereitung:<br />
1. Den Reis nach Packungsanweisung<br />
waschen und garen. Tofu in Würfel<br />
schneiden und in eine ausreichend<br />
große Schüssel geben.<br />
2. Die Champignons mit einem Tuch reinigen,<br />
in feine Scheiben schneiden und<br />
mit wenig Olivenöl etwas anbraten.<br />
3. Mandarine schälen, die Stücke quer<br />
durchschneiden oder aus dem Glas abtropfen<br />
und in den Salat geben.<br />
4. Den abgekühlten Reis und die abgekühlten<br />
Pilze in die Schüssel geben,<br />
Mayo und die GeVlügel-Würzmischung<br />
dazugeben und gut durchmengen.<br />
5. Nach 2–4 Stunden im Kühlschrank,<br />
vor dem Servieren, mit Kala Namak<br />
und Pfeffer abschmecken, evtl. etwas<br />
salzen.<br />
Passt perfekt zum Gartenfest oder<br />
beim veganen Grillen!<br />
FOTOS: HERSTELLER (1), ISTOCK/ EUGENE03 (1), VALENTYNVOLKOV (1), PRIVAT (2)<br />
7. 2<strong>02</strong>1 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 49
menschen / Interview<br />
„Biozyklisch-vegan soll<br />
seinen Platz finden“<br />
Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ist seit 40 Jahren Vegetarier – Im<br />
<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>-Interview erklärt er seine politischen Ziele – Eine Antwort bleibt er schuldig …<br />
Seit 8.12.21 ist ein Vegetarier<br />
Bundesminister <strong>für</strong><br />
Ernährung und Landwirtschaft.<br />
Wir haben Cem Özdemir<br />
gefragt, wie er die Zukunft<br />
seiner Fachbereiche<br />
gestalten will.<br />
Unsere letzte Frage – ob<br />
er zu einer begleiteten,<br />
30-tägigen <strong>Vegan</strong>-Challenge<br />
bereit sei – wollte er leider<br />
nicht beantworten.<br />
<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>: Sie wurden<br />
bereits mit 17 Jahren zum<br />
Vegetarier und sind es geblieben<br />
– was hat Sie bewogen,<br />
auf Fleisch, Wurst und<br />
Fisch vollständig zu verzichten,<br />
und wie geht es Ihnen<br />
damit?<br />
Cem Özdemir: Genau – zum<br />
Schrecken meiner Eltern habe<br />
ich mit 17 beschlossen, <strong>mich</strong><br />
vegetarisch zu ernähren. Meine<br />
Eltern konnten das null<br />
nachvollziehen, weil das mit<br />
dem Vegetarismus damals<br />
nicht so ein Thema war wie<br />
heute – schon gar nicht in der<br />
türkischen Küche. Mein Vater<br />
dachte, ich hätte den Verstand<br />
verloren. Sich Fleisch leisten zu<br />
können, war auch ein Zeichen<br />
von Wohlstand. Meine Mutter<br />
hat anfangs noch versucht, mir<br />
heimlich Fleisch ins Essen zu<br />
mischen. Letztlich haben meine<br />
Eltern das aber akzeptiert,<br />
weil ich sie vor die Wahl gestellt<br />
habe: entweder habt ihr<br />
einen vegetarischen Sohn oder<br />
gar keinen. Mich haben damals<br />
auch die Kindheitserinnerungen<br />
an den Schlachthof, wo<br />
ich eine Zeitlang in der Nähe<br />
gespielt habe, geprägt. Ich<br />
habe da schon mitbekommen,<br />
wie die Tiere angeliefert und<br />
geschlachtet wurden. Später<br />
war es das Wissen um den<br />
Ressourcenverbrauch <strong>für</strong> Futtermittel<br />
und um die planetaren<br />
Grenzen eines ausufernden<br />
Fleischkonsums. Jeder soll sich<br />
frei entscheiden, wie er sich ernährt.<br />
Aber das aktuelle System<br />
geht klar auf Kosten von<br />
Mensch, Tier, Umwelt und Klima.<br />
Deshalb will ich den Umbau<br />
der Nutztierhaltung hin zu<br />
mehr Tierschutz, mit weniger<br />
Tieren und mehr Platz, sowie<br />
Umwelt- und Klimaschutz vorantreiben.<br />
Eine pflanzenbasierte Ernährung<br />
ist nicht nur die beste<br />
aus tierethischer Sicht, son-<br />
dern auch die klima- und umweltfreundlichste<br />
– welche<br />
Maßnahmen ergreifen bzw.<br />
planen Sie, um diese Ernährungsform<br />
attraktiver zu<br />
machen?<br />
CEM ÖZDEMIR<br />
… ist 1965 auf der Schwäbischen Alb als Sohn türkischer Einwanderer<br />
geboren und seit 1981 Mitglied der Grünen. Er war von 1994 bis 20<strong>02</strong><br />
Bundestagsmitglied und ist dies erneut seit 2013.<br />
Von 2004 bis 2009 war er Abgeordneter im Europäischen Parlament,<br />
von 2008 bis 2018 Bundesvorsitzender seiner Partei. Bei der Bundes-<br />
tagswahl 2<strong>02</strong>1 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Stuttgart I<br />
mit 40 % der Erststimmen und wurde am 8.12.21 zum Bundesminis-<br />
ter <strong>für</strong> Ernährung und Landwirtschaft vereidigt. Cem Özdemir ist mit<br />
der Journalistin Pia Maria Castro verheiratet, das Paar hat zwei Kinder.<br />
Die Analyse teile ich. Gut ist ja,<br />
dass es zunehmend Alternativen<br />
zu tierischen Produkten<br />
auf der Basis pflanzlicher Rohstoffe<br />
gibt, die geschmacklich<br />
und ernährungstechnisch den<br />
FOTO: FELIX ZAHN/ PHOTOTHEK.NET (1), THOMAS TRUTSCHEL/ PHOTOTHEK.DE/ BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG<br />
UND LANDWIRTSCHAFT (1)<br />
50 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Cem Özdemir will vor<br />
allem die Bio-Landwirtschaft<br />
fördern<br />
Erwartungen an Milch, Fleisch<br />
und Eiern sowie deren Verarbeitungsprodukten<br />
gerecht<br />
werden. Ich will den Blick aber<br />
gar nicht so verengen: Wir<br />
wollen insgesamt und langfristig<br />
eine gesunde Ernährungsweise<br />
fördern – ohne erhobenen<br />
Zeigefinger, sondern<br />
indem wir Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher unterstützen.<br />
Dazu gehört zum Beispiel ein<br />
besseres Angebot mit regionalem<br />
und ökologischem Essen<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung.<br />
Außerdem arbeiten wir<br />
an einer umfassenden Ernährungsstrategie,<br />
die auf gesunde<br />
und nachhaltige Ernährung<br />
setzt. Der Bundesernährungsminister<br />
schreibt aber sicherlich<br />
niemandem vor, was sie<br />
oder er zu essen hat.<br />
Wie würden Sie die oft strapazierten<br />
Begriffe „artgerecht“<br />
und „Tierwohl“ definieren?<br />
Meinetwegen können wir die<br />
Begriffe solange strapazieren,<br />
bis eine bessere Tierhaltung<br />
auch im letzten Stall umgesetzt<br />
ist. Ich bin in die Politik<br />
gegangen, um Sachen besser<br />
zu machen, und nicht, um über<br />
Begrifflichkeiten zu streiten.<br />
Es muss doch darum gehen,<br />
dass wir von der Situation<br />
wegkommen, möglichst viele<br />
Tiere in den Stall zu pferchen.<br />
Bei den Schweinen beispielsweise<br />
ist es ja so, dass sie ausreichend<br />
Platz und auch Beschäftigung<br />
brauchen, weil sie<br />
sich sonst aus Stress oder Langeweile<br />
gegenseitig die<br />
Schwänze abbeißen. Ein zentraler<br />
Baustein beim Umbau der<br />
Nutztierhaltung ist eine verbindliche<br />
Tierhaltungskennzeichnung.<br />
Damit werden wir<br />
die tatsächlichen Haltungsbedingungen<br />
in den Ställen sichtbar<br />
machen.<br />
Wie bewerten Sie Entwicklung<br />
und Zukunftschancen<br />
von Fleischalternativen a)<br />
auf pflanzlicher Basis und b)<br />
auf In-vitro-Basis (Stichwort<br />
Clean Meat) – und wie lassen<br />
sich diese fördern?<br />
Es ist extrem spannend, was<br />
einen Trend zu bewusster Ernährung<br />
– das ist gut und gibt<br />
der Branche Schwung. Je mehr<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
sich Gedanken um<br />
ethische Aspekte ihrer Ernährungsweise<br />
wie Tierschutz<br />
oder Auswirkungen auf Klima<br />
und Umwelt machen, umso<br />
mehr wird auch auf Angebotsseite<br />
getan, um diese Nachfrage<br />
zu befriedigen. Als Politik<br />
flankieren wir das entsprechend<br />
und stärken etwa<br />
pflanzliche Alternativen oder<br />
fördern neue Entwicklungen<br />
im Bereich der alternativen<br />
Proteinquellen in unserem Innovationsförderprogramm.<br />
Durch unsere Eiweißpflanzenstrategie<br />
stärken wir den Anbau<br />
der Rohstoffe, wie etwa<br />
von Körnerleguminosen.<br />
Biozyklisch-veganer Anbau<br />
ist ökologischer Landbau<br />
auf rein pflanzlicher Grundlage.<br />
Welche Zukunfts- und<br />
Förderchancen sehen Sie in<br />
diesem Bereich?<br />
Ein biozyklisch-veganer Anbau<br />
insbesondere in Gemüsebaubetrieben<br />
und Dauerkulturen<br />
wie Obst-, Beeren- und Weinbau.<br />
Hier gibt es aber noch<br />
eine Reihe von offenen Fragen,<br />
die wissenschaftlich zu klären<br />
sind. Dass der biozyklisch-vegane<br />
Anbau grundsätzlich im<br />
Ökolandbau seinen Platz finden<br />
soll, was ich absolut be<strong>für</strong>worte,<br />
wird seit 2017 durch<br />
die Akzeptanz in den internationalen<br />
Biostandards, der<br />
IFOAM family of standards, bewiesen.<br />
Dieser Ansatz kann<br />
auch positiv auf die anderen,<br />
tierabhängigen Systeme ausstrahlen.<br />
Aber ich will doch einmal<br />
eine Ebene höher gehen:<br />
Unser Hauptziel ist, dass wir<br />
30 Prozent Öko-Landbau bis<br />
2030 erreichen. Hier haben wir<br />
ein Förder-System geerbt, dass<br />
Bio, wenn überhaupt, nur stiefmütterlich<br />
behandelt hat. Beim<br />
sogenannten GAP-Strategieplan<br />
konnten wir aber kurz vor<br />
knapp noch einiges rausholen.<br />
Und wir werden hier noch weitere<br />
Schritte gehen, wir sind ja<br />
sich da gerade tut. Wir sehen auf Biobetrieben ist möglich, gerade erst gestartet. «<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 51
Wissen Thema / <strong>Vegan</strong> / Beshreibung schwanger<br />
So optimieren Sie Ihre<br />
Nährstoffversorgung<br />
• Essen Sie täglich von jeder Farbe<br />
• Essen Sie Nahrungsmittel, die über<br />
und unter der Erde wachsen<br />
• Essen Sie täglich von jeder<br />
Nahrungsmittelgruppe:<br />
Gemüse, Obst, Getreide und<br />
Pseudogetreide, Hülsenfrüchte,<br />
Nüsse, Samen, Salat<br />
• Essen Sie täglich Rohkost<br />
• Essen Sie vollwertig in<br />
Bioqualität und kochen Sie<br />
Ihre Speisen möglichst selbst<br />
<strong>Vegan</strong>e Schwangerschaft<br />
Gut versorgt<br />
Für <strong>Vegan</strong>erinnen ist es selbstverständlich, in jeder<br />
Lebensphase rein pflanzlich zu essen. Doch vegan und<br />
schwanger – ist das gesund <strong>für</strong> Mutter und Kind?<br />
von alexandra kuchenbaur<br />
52 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
M<br />
it guter Planung, ausreichend Basiswissen und<br />
fachkundiger Unterstützung eignet sich eine<br />
vollwertige Pflanzenkost <strong>für</strong> jede Phase des<br />
Lebens. Bei veganen Schwangeren besteht eine hohe<br />
Bereitschaft, zum Wohle des Kindes gesund zu essen, Wissenslücken<br />
zu schließen und sich gut zu informieren. Eine<br />
gesunde Lebensführung vor und während der Schwangerschaft<br />
ist wiederum <strong>für</strong> die Fruchtbarkeit, den Schwangerschaftsverlauf,<br />
die Geburt und die Entwicklung des Kindes<br />
elementar wichtig. Schon weit vor der Empfängnis sollte<br />
eine ausgewogene Versorgung mit allen lebenswichtigen<br />
Nährstoffen sichergestellt sein, denn der Gesundheitsstatus<br />
der Mutter nimmt großen Einfluss auf die Entwicklung<br />
des heranwachsenden Kindes.<br />
<strong>Vegan</strong> international: Die Position von Ernährungsorganisationen<br />
Die Amerikanische „Academy<br />
of Nutrition and Dietetics“ (A.N.D.) als weltweit größte<br />
Verbindung von Ernährungsspezialisten betont in einem<br />
Grundsatzpapier, dass eine gut geplante vegetarische oder<br />
vegane Ernährung <strong>für</strong> jede Lebenssituation geeignet sei,<br />
insbesondere auch in der Schwangerschaft, Stillzeit und<br />
Kindheit. Ernährungsorganisationen aus Australien und<br />
Kanada schließen sich dieser Aussage an.<br />
Die vegankritische „Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung“<br />
(DGE) rät allerdings Schwangeren und Stillenden,<br />
sicherheitshalber nicht rein vegan zu essen, „da sich“, so die<br />
DGE, „mit dem Verzicht auf jegliche tierische Lebensmittel<br />
das Risiko <strong>für</strong> Nährstoffdefizite und damit das Risiko <strong>für</strong><br />
Gesundheitsstörungen erhöht“. Auch die Ernährungskommission<br />
des österreichischen Gesundheitsministeriums<br />
kommt zu diesem Schluss. In ihrem aktuellen Positionspapier<br />
rät die DGE bei reiner Pflanzenkost Vitamin B12 zu<br />
substituieren, Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte und<br />
angereicherte Nahrungsmittel zu bevorzugen und sich<br />
von Ernährungsexperten ausführlich beraten zu lassen.<br />
Diesem Rat schließen wir uns in vollem Umfang<br />
an. Denn tatsächlich ist im Rahmen einer rein veganen<br />
Schwangerschaft eine sorgfältige Planung nötig, um dem<br />
30 g<br />
Kalzium reichert der<br />
Fötus im Laufe der<br />
Schwangerschaft<br />
an. Deshalb sollten<br />
Schwangere auf ihre<br />
Kalziumversorgung<br />
achten<br />
veränderten Energie- und Nährstoffanspruch gerecht zu<br />
werden. Nicht nur <strong>für</strong> die Mutter beginnt eine völlig neue<br />
Zeit, sondern auch das heranwachsende Baby möchte optimal<br />
versorgt sein. Da man viele Mangelzustände in ihrer<br />
Frühform von außen nicht erkennen kann, sind regelmäßige<br />
Laborkontrollen und eine fachkundige Schwangerschaftsbegleitung<br />
ratsam – am besten bei Therapeuten,<br />
die mit veganer Ernährung viel Erfahrung haben.<br />
Viele Nährstoffe haben in der Schwangerschaft<br />
eine Sonderstellung „Du musst jetzt <strong>für</strong> zwei essen!“<br />
Das hören Schwangere immer wieder. In der Tat ist der<br />
Energiebedarf in der Schwangerschaft erhöht, allerdings<br />
mit täglich 250 Kilokalorien Mehrbedarf nur geringfügig.<br />
Der Mehrbedarf sollte idealerweise mit vollwertigen Lebensmitteln<br />
mit einer hohen Nährstoffdichte gedeckt<br />
werden wie beispielsweise Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte,<br />
Zufuhrempfehlungen ausgewählter<br />
Nährstoffe im Vergleich<br />
Nährstoff Normaler Tagesbedarf<br />
Tagesbedarf <strong>für</strong> Schwangere<br />
Vitamin B12 3,0 μg 3,5 μg<br />
Vitamin B2 1,2 mg 1,5 mg<br />
Vitamin B6 1,2 mg 1,9 mg<br />
Folsäure 400 μg 600 μg<br />
Kalzium 1000 mg 1000 mg; Schwangere<br />
unter 19 Jahren<br />
1200 mg<br />
Eisen 15 mg 30 mg<br />
Jod 200 μg 230 μg<br />
Vollkornprodukte, Pseudogetreide, Nüsse und Samen. Im<br />
Laufe der Schwangerschaft gilt eine durchschnittliche<br />
Gewichtszunahme von neun bis 18 Kilo als angemessen.<br />
<strong>Vegan</strong>erinnen, die zu Beginn ihrer Schwangerschaft<br />
untergewichtig sind, sollten dies durch eine höhere Gewichtszunahme<br />
ausgleichen, sonst steigt das Risiko <strong>für</strong><br />
Aborte und Untergewicht beim Kind.<br />
Viele Nährstoffe werden während der Schwangerschaft<br />
vermehrt benötigt. Besonders die bedarfsgerechte Zufuhr<br />
von B-Vitaminen, Folsäure, Eisen, Jod, Zink, Kalzium,<br />
Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und Provitamin A sollte<br />
sichergestellt werden. Die Studienlage zur veganen Ernährung<br />
in der Schwangerschaft und Stillzeit ist dürftig<br />
und teils recht widersprüchlich. Ein Eisenmangel tritt »<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 53
Thema Wissen // Beshreibung<br />
<strong>Vegan</strong> schwanger<br />
bei jeder zweiten Schwangeren unabhängig von ihrer<br />
Ernährungsform auf. Mit manchen Nährstoffen sind <strong>Vegan</strong>erinnen<br />
besser als Allesesserinnen versorgt (z. B. mit<br />
Folsäure, Magnesium, Vitamin C, sekundären Pflanzenstoffen),<br />
mit anderen jedoch schlechter. Dies betrifft unter<br />
anderem Jod, Kalzium, Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Zink<br />
und einige B-Vitamine. Damit die richtige Zufuhr nicht zur<br />
Herkulesaufgabe wird, ist es sicherlich am einfachsten,<br />
die kritischen Nährstoffe über seriöse Nahrungsergänzungsmittel<br />
zuzuführen.<br />
Allerdings richten einige Mikronährstoffe in zu hohen<br />
Dosen auch Schaden an. Deshalb sollte der Supplementierung<br />
eine gewissenhafte Blutuntersuchung vorausgehen,<br />
damit <strong>für</strong> die Schwangere unter fachkundiger Anleitung<br />
das passende Präparat ausgewählt werden kann. Routinemäßig<br />
sollten im Laufe der Schwangerschaft verschiedene<br />
Parameter aus dem Blut bestimmt werden: Die Vitamine<br />
B12, B2, B6 und D sowie Holo-Transcobalamin, Folsäure,<br />
DHA, Eisen, Ferritin (Speichereisen), Transferrin (Transporteisen),<br />
Homocystein, Selen, Zink, Magnesium und<br />
Kalzium gehören genauso dazu wie Schilddrüsen-, Leberund<br />
Nierenwerte, Blutzucker sowie rotes und weißes Blutbild.<br />
Der Jodstatus kann über den Urin bestimmt werden.<br />
Vorsorge beginnt schon vor der Schwangerschaft<br />
Bereits vor einer Schwangerschaft ist es sinnvoll, Folsäure<br />
einzunehmen und die Substitution während der<br />
Schwangerschaft fortzuführen. In zahlreichen Studien<br />
konnte der Anteil an kindlichen Neuralrohrdefekten<br />
(Fehlbildungen des zentralen Nervensystems) zwischen<br />
60 und 100 Prozentpunkten verringert werden, wenn die<br />
Mütter bereits vor der Empfängnis mit der Folsäureeinnahme<br />
begonnen hatten. Auch das Risiko <strong>für</strong> kindliche<br />
Herzfehler wird hierdurch gesenkt. Erfahrungsgemäß<br />
sind <strong>Vegan</strong>erinnen über grüne Blätter, grünes Gemüse,<br />
Vollkorngetreide, Nüsse und Hülsenfrüchte gut mit Folsäure<br />
versorgt. Da aber ein Mangel zu schweren Defekten<br />
am Embryo führen kann, wird eine Folsäuresubstitution<br />
heute sicherheitshalber allen Schwangeren unabhängig<br />
von ihrer Ernährungsweise empfohlen.<br />
Für eine gesunde kindliche Gehirnentwicklung und<br />
Sehfunktion müssen Schwangere ausreichende Mengen<br />
der mehrfach ungesättigte Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure)<br />
und DHA (Docosahexaensäure) zur Verfügung<br />
stellen. Diese besonderen Omega-3-Fettsäuren kann unser<br />
Körper theoretisch aus Alpha-Linolensäure herstellen, die<br />
u. a. in Lein-, Hanf- und Rapsöl sowie in Walnüssen, Leinund<br />
Chiasamen vorkommt. Allerdings ist die köpereigene<br />
Umwandlungsrate mengenmäßig begrenzt und wird zudem<br />
von Omega-6-Fettsäuren (z. B. aus Sonnenblumen-,<br />
54 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2<br />
Palm- und Distelöl) behindert. Fetter Seefisch und Mikroalgenöle<br />
enthalten bereits umgewandeltes EPA und DHA.<br />
Beide können allerdings in großen Mengen Schadstoffe<br />
wie Quecksilber, Blei, Arsen, Aluminium und Kadmium<br />
aus belastetem Meerwasser anreichern. Für schwangere<br />
<strong>Vegan</strong>erinnen sind deshalb nur Supplemente in Form von<br />
Ölen aus Mikroalgen geeignet, die in sauberen Tanks gezüchtet<br />
werden und von kontrollierter Qualität sind, z. B.<br />
als Kapseln. Eine in der medizinischen Fachzeitschrift<br />
„The Lancet“ veröffentlichte Studie zur frühkindlichen<br />
Entwicklung (sog. „ALSPAC-Studie“) zeigte deutlich, dass<br />
eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren in der<br />
Schwangerschaft bei Kindern die geistige und soziale<br />
Entwicklung, sprachliche Intelligenz sowie Feinmotorik<br />
verbessert. Für <strong>Vegan</strong>erinnen empfehlen sich Supplemente<br />
in Kapselform, da in deren Organismus nachweislich<br />
weniger DHA zu finden ist als bei Mischköstlerinnen.<br />
Vitamin B12 muss grundsätzlich im Rahmen einer<br />
rein pflanzlichen Ernährung substituiert werden, dies<br />
ist mittlerweile hinreichend bekannt. Fehlt es in der<br />
Schwangerschaft, kann dies zu Fehlgeburten und schweren<br />
neurologischen Schäden beim Kind führen. Auch das<br />
Risiko <strong>für</strong> Schwangerschaftskomplikationen, angeborene<br />
Herzfehler und Defekte im zentralen Nervensystem steigt<br />
an, weshalb jede Schwangere auf eine ausreichende B12-<br />
Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel achten sollte. «<br />
10 %<br />
zusätzliche Nahrungsenergie<br />
braucht eine<br />
Frau während der<br />
Schwangerschaft.<br />
Zu empfehlen sind<br />
Lebensmittel mit<br />
hoher Nährstoffdichte
ADVERTORIAL<br />
Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel<br />
steigt der Eiweißbedarf<br />
um etwa 20 Prozent. Proteinreiche<br />
Lebensmittel wie Hülsenfrüchte,<br />
Soja, Kartoffeln, Vollkorn, Nüsse,<br />
Nussmus und Samen sollten deshalb<br />
täglich verzehrt werden<br />
Mikronährstoffe <strong>für</strong> eine gesunde Schwangerschaft<br />
Mikronährstoff Bedeutung <strong>für</strong> die Sichere Bedarfsdeckung <strong>für</strong><br />
Schwangerschaft<br />
schwangere <strong>Vegan</strong>erinnen<br />
FOTOS: ISTOCK/ DOLGACHOV (1)/ MARILYNA (1)<br />
Vitamin B12 Unverzichtbar <strong>für</strong> die Muss substituiert werden über<br />
kindliche Entwicklung Tabletten, Tropfen oder Injektionen<br />
Vitamin B6 Wichtige Funktionen im Bananen, Hülsenfrüchte, Vollkorn,<br />
Eiweißstoffwechsel Ölsaaten, Walnüsse, Kohl, Avocados<br />
Folsäure Wachstum von Plazenta Grünes Blattgemüse, grüne<br />
und Fötus, Blutbildung, Kräuter, Vollkorn, Hülsenfrüchte;<br />
Nervenfunktion<br />
Erhitzen zerstört Folsäure<br />
Vitamin A Wachstum und Entwick- Kann vom Körper aus Beta-Carotin<br />
lung des Fötus; hohe hergestellt werden, enthalten in<br />
reine Vitamin-A-Gaben gelbem, grünem und orangewirken<br />
fruchtschädigend farbigem Obst und Gemüse<br />
Vitamin D3 Vitamin-D-Mangel führt Im Sommer Eigensynthese über<br />
bei Mutter und Kind die Haut; von Herbst bis Frühling<br />
zu Störungen im<br />
sollte substituiert werden<br />
Kalziumstoffwechsel (Vorsicht vor Überdosierungen!)<br />
Kalzium Bestandteil vieler Vollkorn, Nüsse, Samen, Tofu,<br />
Körperstrukturen,<br />
dunkelgrüne Gemüse,<br />
reduziert das Risiko <strong>für</strong> angereicherte Pflanzendrinks,<br />
Präeklampsie (Vergiftung) kalziumreiches Mineralwasser<br />
Eisen Wichtiger Körperbau- Grünes Gemüse, Vollkorn, Hülsenstein;<br />
Eisenmangel kann früchte, Nüsse, Samen – kombiniert<br />
zu Fehlgeburten und Man- mit Vitamin C; bei Mangel:<br />
gelentwicklung führen Substitution über Säfte, Tabletten<br />
oder Injektionen<br />
Jod Jodmangel steigert das Jodsalz, Supplemente und jodhalti-<br />
Risiko <strong>für</strong> Aborte, Entwick- ge Algen (Vorsicht: letztere können<br />
lungsstörungen und wegen schwankendem Jodgehalt<br />
Intelligenzdefekte<br />
überdosiert werden)<br />
Zink Senkt die Komplikations- Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse,<br />
und Infektionsrate Ölsamen, Soja, Kakao
Thema wissen / Beschreibung<br />
<strong>Vegan</strong>e Ei-Alternativen<br />
ohne ei schmeckt's auch!<br />
Lecker backen, kochen und braten mit alternativen Zutaten,<br />
die klassische Gerichte mit Ei garantiert ganz „ohne“ gelingen lassen<br />
56 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 1. 2<strong>02</strong>2
von Beate Förster<br />
K<br />
uchen, Tortilla und Omelette:<br />
Beim traditionellen Backen,<br />
Kochen und Braten<br />
sind Eier oft wichtige Zutaten. Sie<br />
dienen als Bindemittel, Feuchtigkeitsspender<br />
und als Backtriebmittel<br />
in herkömmlichen Gerichten<br />
und Süßspeisen. Damit sorgen sie<br />
da<strong>für</strong>, dass z. B. der Teig geschmeidig<br />
und gleichzeitig locker wird.<br />
Doch Alternativen wie Leinsamen,<br />
Apfelmus, Tofu oder Ei-Ersatzpulver<br />
können diese Funktionen übernehmen.<br />
So gelingen Süßspeisen<br />
und deftige Gerichte wie „Rührei“<br />
ganz eifrei in der veganen Küche.<br />
„Ei-Ersatz per se benötigt man<br />
beim Backen nicht. Ich betrachte<br />
die Eigenschaften lieber individuell<br />
und suche mir dann die passenden<br />
pflanzlichen Zutaten <strong>für</strong><br />
das gewünschte Ergebnis aus. Das<br />
Ei erfüllt beim Backen fünf Funktionen:<br />
Bindung, Feuchtigkeit, Lockerung<br />
– mürbe Konsistenz vor<br />
allem <strong>für</strong> Plätzchen –, Farbe und<br />
Geschmack“ sagt die TV-Köchin<br />
der SWR-Sendung „Kaffee oder<br />
Tee“ und Buchautorin Stina Spiegelberg.<br />
„Bindung und Feuchtigkeit<br />
können durch Stärke, Tofu oder<br />
Flohsamenschalen erreicht werden.“<br />
Etwas Backpulver oder Mineralwasser<br />
erzeugen zusätzlichen<br />
Auftrieb und damit Lockerung<br />
im Gebäck und Margarine macht<br />
Plätzchen besonders mürbe, empfiehlt<br />
sie. „Für die Farbe nehme ich<br />
gerne etwas Kurkuma und der typische<br />
Ei-Geschmack kann auch<br />
im Käsekuchen mit Kala Namak<br />
herbeigeführt werden“, verrät Stina<br />
Spiegelberg. Und sie hat noch<br />
einen Tipp: „Baiser lässt sich ganz<br />
toll aus Aqua Faba herstellen, also<br />
Kichererbsenwasser. Dazu das gekühlte<br />
Aqua Faba einfach mit einer<br />
Prise Salz zehn Minuten<br />
aufschlagen, dann<br />
Puderzucker zugeben.“<br />
Eier ersetzen –<br />
aber wie?<br />
Weder Hühner noch<br />
Eier müssen dem<br />
1. Als Bindemittel leistet glutenhaltiges<br />
Menschen als<br />
Mehl aus Dinkel und Weizen gute Dienste.<br />
Alternativ bindet Johannisbrotkernmehl oder<br />
Nahrung dienen<br />
Tapiokamehl den Teig – etwa ein Esslöffel Mehl<br />
ersetzt ein Ei. Auch zwei Esslöffel Stärke und drei<br />
Esslöffeln Wasser entsprechen einem Ei.<br />
2. Ebenso ist ein Sojamehl-Wasser-Mix als Ersatz <strong>für</strong> Eier geeignet. Da<strong>für</strong> werden<br />
– statt einem Ei – ein Esslöffel Sojamehl und zwei Esslöffel (Mineral-) Wasser<br />
gemischt. Allerdings ist dieser Mix eher <strong>für</strong> herzhaftes Gebäck geeignet. Denn Sojamehl<br />
hat einen leichten Eigengeschmack.<br />
3. Alternativ kann statt einem Ei eine halbe Banane verwendet werden, um den Teig zu<br />
binden. Diese wird da<strong>für</strong> einfach zerdrückt und in den Teig gemischt. Banane verleiht<br />
dem Gebäck ihr typisches Aroma.<br />
4. Auch zwei bis drei Esslöffel Apfelmus – etwa 80 g – können ein Ei ersetzen. Das<br />
Mus bindet den Teig und verleiht ihm Feuchtigkeit. Dies ist zum Beispiel bei saftigen<br />
Kuchen und Muffins von Vorteil. Der fruchtige Geschmack des Apfelmuses lässt sich im<br />
fertigen Gebäck noch etwas wahrnehmen.<br />
5. Als Bindemittel im Teig hat sich auch Leinsamen bewährt. Um ein Ei in Kuchenteig<br />
zu ersetzen, werden zwei Esslöffel Leinsamen fein gemahlen mit 3 Esslöffeln Wasser<br />
gemischt. Dieser Mix ist vor allem in Vollkorngebäck nützlich.<br />
6. Auch 60 g Seidentofu können als Ersatz <strong>für</strong> ein Ei verwendet werden. Es spendet im<br />
Vergleich zu festeren Tofu-Sorten viel Feuchtigkeit. Damit eignet es sich beispielsweise<br />
<strong>für</strong> vegane Quiches und Rührtofu als Ersatz von Rührei.<br />
7. Kichererbsenmehl erweist sich als Allroundtalent, wenn es darum geht, Eier zu<br />
ersetzen und <strong>für</strong> Bindung zu sorgen. Etwa 50 g und etwas Wasser ersetzen zwei Eier. Das<br />
Kichererbsenmehl ermöglicht, veganes „Rührei“, Tortillas, Kartoffelpfannkuchen,<br />
Aufläufe, Gratins und andere „Eierspeisen“ zuzubereiten. Wer veganes Rührei gelb färben<br />
möchte, fügt einfach eine Prise fein gemahlenes Kurkumapulver hinzu. Diejenigen, die<br />
den typischen intensiven Eiergeschmack mögen, würzen den Rührtofu oder ihr veganes<br />
Spiegelei noch mit Kala Namak – auch schwarzes Salz genannt.<br />
8. Fertiges Ei-Ersatzpulver eignet sich zum Binden und Auflockern von Gebäck,<br />
Pfannkuchen und deftigen Gerichten wie Aufläufen. Es wird statt Eigelb, Eiweiß sowie<br />
ganzen Eiern verwendet. Damit können auch vegane Varianten von Rührei, Spiegelei,<br />
Omelettes, Tortilla und Quiches zubereitet werden. Das Ei-Ersatzpulver <strong>für</strong> Eiweiß<br />
erleichtert die Herstellung von Eischnee <strong>für</strong> Kuchen, Baiser, Biskuit, Makronen etc. Ein<br />
leicht gehäufter Esslöffel Ei-Ersatz-Pulver und 5 Esslöffel Wasser ersetzen in etwa ein Ei.<br />
Infos:<br />
https://www.peta.de/veganleben/ei-alternativen/<br />
https://proveg.com/de/ernaehrung/pflanzliche-alternativen/veganer-ei-ersatz/<br />
1. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 57
wissen / <strong>Vegan</strong>e Ei-Alternativen<br />
Apfelküchle<br />
Für 2 Portionen<br />
200 g Mehl 200 ml Pflanzenmilch<br />
2 Äpfel säuerlich 40 g Zucker<br />
1 Prise Salz 1 Pck. Vanillezucker<br />
1 Pck. Backpulver 2 Ei-Ersatz<br />
Pflanzenöl zum Braten Zimt<br />
FÜR DIE VANILLESOSSE:<br />
1 Pck. Vanillepuddingpulver<br />
2 EL Zucker Pflanzenmilch<br />
1. Zuerst den Ei-Ersatz anrühren und<br />
beiseitestellen. Die Äpfel schälen,<br />
entkernen und in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
2. Mehl, Zucker, Salz, Vanillezucker,<br />
Backpulver, Ei-Ersatz und Pflanzenmilch<br />
zu einem glatten Teig verrühren und<br />
dann die Apfelscheiben dazugeben.<br />
3. Öl in einer beschichteten Pfanne<br />
erhitzen und den Teig als kleine Küchlein<br />
ausbacken. Zwischendurch wenden, bis<br />
die Apfelküchle goldbraun sind<br />
4. Für die Vanillesoße: Die Vanillesoße<br />
wie auf der Packung angegeben<br />
zubereiten. Der Pflanzenmilchanteil<br />
muss <strong>für</strong> eine flüssigere Soße einfach<br />
verdoppelt werden.<br />
5. Die Apfelküchle mit Zimt und Zucker<br />
bestreuen oder einfach mit der<br />
Vanillesoße genießen.<br />
Nussecken<br />
Für 36 Stück<br />
FÜR DEN BODEN:<br />
300 g Mehl 2 TL Backpulver 150 g<br />
Zucker 1/2 TL Vanillepulver 1 EL<br />
Ei-Ersatzpulver oder Sojamehl 150 g<br />
Pflanzenmargarine kalt<br />
FÜR DEN BELAG:<br />
200 g Pflanzenmargarine 225 g<br />
Zucker 1 TL Vanillepulver 200 g<br />
Mandeln gehackt 200 g Haselnüsse<br />
gehackt 5 EL Aprikosenkonfitüre<br />
200 g Nougatschokolade vegan, oder<br />
Zartbitterschokolade<br />
1. Für den Boden das Mehl, das Backpulver,<br />
den Zucker, das Vanillepulver und das<br />
Ei-Ersatzpulver auf einer Arbeitsfläche<br />
vermischen. Die Pflanzenmargarine in<br />
kleinen Stückchen daraufgeben und alle<br />
Zutaten mit den Händen rasch zu einem<br />
Teig verkneten. Den Teig in Klarsichtfolie<br />
wickeln und im Kühlschrank ca. 30 Minuten<br />
ruhen lassen.<br />
Für 2 Portionen<br />
1 Zwiebel 200 g Naturtofu 1 EL<br />
Sojasoße Currypulver Schnittlauch<br />
frisch, zum Garnieren<br />
OPTIONAL<br />
50 g Räuchertofu 150 g<br />
Seidentofu je nach gewünschter<br />
Feuchte 1 Prise Kala<br />
Namak Paprikapulver<br />
Salz Pfeffer<br />
1. Naturtofu mit der Gabel<br />
zerdrücken, Zwiebel und<br />
Räuchertofu würfeln. Alles<br />
mit etwas Öl anbraten, bis<br />
der Tofu leicht golden wird.<br />
Mit Sojasoße und Gewürzen<br />
abschmecken.<br />
2. Inzwischen <strong>für</strong> den Belag die Pflanzenmargarine<br />
in einem Topf zerlassen. Zucker,<br />
Vanillepulver und 4 EL Wasser dazugeben<br />
und ca. 1 Minute karamellisieren lassen.<br />
Mandeln und Haselnüsse unter den Karamell<br />
rühren und die Masse abkühlen lassen.<br />
3. Den Backofen auf 180°C vorheizen. Ein<br />
Backblech mit Backpapier auslegen. Den<br />
Teig am besten mit den Händen oder auch<br />
einem Teigschaber gleichmäßig darauf<br />
verteilen. Aprikosenkonfitüre und 2 EL<br />
Wasser verrühren und mit einem Löffel oder<br />
Kuchenpinsel auf dem Teig verteilen. Den<br />
Teig mit der Nussmasse bestreichen. Den<br />
Kuchen im Ofen (Mitte) 25–30 Min. backen.<br />
4. Den Kuchen aus dem Backofen nehmen,<br />
abkühlen lassen und in ca. 36 Dreiecke<br />
schneiden. Die Schokolade hacken und in<br />
einer Schüssel über dem heißen Wasserbad<br />
schmelzen lassen. Die Nussecken dekorativ<br />
damit verzieren.<br />
Rührtofu – vegane Alternative zu Rührei<br />
2. Nach Wunsch Seidentofu unterheben,<br />
nur noch kurz erwärmen und von der<br />
Kochstelle nehmen. Mit frischem Schnittlauch<br />
servieren.<br />
Dieses Rezept <strong>für</strong> Rührtofu wurde von der<br />
Food-Bloggerin Anne Bohl (www.vegaensch.<br />
com) <strong>für</strong> die <strong>Vegan</strong><br />
Taste Week<br />
entwickelt.<br />
FOTOS: ISTOCK/ BERITK (1)/ BRIZMAKER (1)/ LEONHARD KRAISSER (1)/ MASKARAD (1)/ MIMADEO (1)/ PETEERS (1)/ WDNET (1)/ WORKLATER1 (1)( YUANRULI (1)<br />
58 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
NATÜRLICH LECKER!<br />
WIE KANN GLUTENFREI<br />
SO LECKER SEIN?<br />
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INDEM WIR BEI UNSEREN BROTEN NUR<br />
DAS BESTE DER NATUR VERWENDEN!<br />
www.biovegan.de<br />
DE-ÖKO-006
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59 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Genuss / Gewürze<br />
Rosas kleine<br />
Versuchsküche<br />
Deftig und lecker – Brotzeit! Schnell zubereitet und ein Genuss <strong>für</strong> die ganze<br />
Familie: feine Streichwurst und köstliche Würste à la Salami, Weißwurst oder<br />
Mortadella. Aus wenigen Zutaten lassen sich vegane Wurstsorten zubereiten<br />
von rosa andrea martin<br />
Seit nun fast einem Jahr lebe ich in<br />
Österreich und stelle immer wieder<br />
fest, dass gerade die Menschen<br />
in den bergnahen Regionen die<br />
deftige Küche bevorzugen.<br />
Dazu gehören neben diversen<br />
Fleischgerichten und Eintöpfen<br />
auch gut gewürzte Würste. Mein Lebensgefährte<br />
hat eine Vorliebe <strong>für</strong><br />
die Jause, das ist die österreichische<br />
Brotzeit – gerade als Stärkung während<br />
oder nach einer Bergtour ist<br />
die deftige Mahlzeit willkommen.<br />
Anfänglich stand er meinen veganen<br />
Wurstexperimenten skeptisch<br />
gegenüber, nun freut er sich über<br />
den abwechslungsreichen Brotbelag.<br />
Auch weil sie im Geschmack<br />
den tierischen Produkten nahekommen<br />
und sehr gut verträglich sind.<br />
<strong>Vegan</strong>e Wurstvarianten erhalten im<br />
Gegensatz zu den tierischen Produkten<br />
kein Cholesterin und liefern<br />
durch ihre Bestandteile reichlich<br />
pflanzliches Eiweiß. Für <strong>mich</strong> ist es<br />
immer wieder bereichernd zu erleben,<br />
wie einfach die veganen Wurstsorten<br />
zuzubereiten sind. Nur<br />
brauchen sie durch ihre weiche Konsistenz<br />
etwas Zeit zum Festwerden.<br />
Ich habe immer gerne die Basiszutaten<br />
zu Hause: Linsen, Tofu, Kichererbsen,<br />
Erbsen, Bohnen, Cashewkerne,<br />
Sojasauce und natürlich diverse<br />
Gewürze. Gerade die Hülsenfrüchte<br />
mit ihrem neutralen<br />
Geschmack bilden die perfekte<br />
Grundlage und lassen sich auch gut<br />
miteinander kombinieren. Manchmal<br />
braucht es bei der Herstellung<br />
ein paar kleine Kniffe, damit die<br />
Konsistenz der Wurst gelingt. Kleber<br />
ermöglichen einen besseren Zusammenhalt<br />
der Inhaltsstoffe. Gerade<br />
Guarkernmehl ist da<strong>für</strong> besonders<br />
gut geeignet. Und mit Glutenpulver<br />
kann man eigenen Seitan produzieren.<br />
Ein Schuss Rote-Bete-Saft sorgt<br />
<strong>für</strong> die richtige Farbe und die Wurstoptik<br />
ist perfekt. Für den rauchigen<br />
Geschmack sorgt Räuchertofu oder<br />
die Zugabe von Rauchsalz.<br />
Damit die Wurst im Kühlschrank<br />
nicht austrocknet, kann man sie mit<br />
Frischhaltefolie umwickeln oder in<br />
einer Aufbewahrungsbox kühl stellen.<br />
Aufstriche halten sich ca. 5–7<br />
Tage, feste Würste bis zu 10 Tage.<br />
Grill- oder Bratwürste lassen sich<br />
auch gut auf Vorrat einfrieren. «<br />
FOTOS: PRIVAT (1), ROSA ANDREA MARTIN (2)<br />
60 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Würzige vegane<br />
Fleischwurst<br />
Zutaten:<br />
> 125 g gekochte Kichererbsen<br />
(aus dem Glas)<br />
> 125 g gekochte kleine weiße<br />
Bohnen (aus dem Glas)<br />
> 20 ml frisch gepresster Rote-<br />
Bete-Saft<br />
> Prise Muskatnuss<br />
> Prise Chilli<br />
> 1 TL Majoran getrocknet<br />
> 1 TL Koriander getrocknet<br />
> 1/2 TL Kreuzkümmel<br />
> 3 Knoblauchzehen<br />
> 3 EL Pflanzenöl<br />
> Kräutersalz<br />
> Kleine leere Plastikflasche<br />
1. Die Knoblauchzehen klein schneiden<br />
und mit den Kichererbsen und<br />
Bohnen vermengen, Pflanzenöl dazu<br />
und mit dem Rührstab pürieren.<br />
2. Rote-Bete-Saft und alle Gewürze<br />
hinzufügen, gut vermengen und mit<br />
Gewürzsalz abschmecken.<br />
3. Die Masse in eine kleine leere<br />
Plastikflasche einfüllen. Vorab den<br />
Flaschenhals der Plastikflasche abschneiden.<br />
4. Über Nacht die Flasche mit Folie<br />
abdecken und in den Kühlschrank<br />
stellen. Plastikflasche zerschneiden<br />
und die Wurst ist zum Verzehr fertig.<br />
Und schon kann die deftige Brotzeit<br />
beginnen!<br />
Zarte vegane<br />
Leberwurst<br />
Zutaten <strong>für</strong> ein<br />
großes Einmachglas:<br />
> 150 g Berglinsen<br />
> 1 Räuchertofu<br />
> 1 Blatt Lorbeer<br />
> 1 Zwiebel<br />
> 1 Knoblauchzehe<br />
> 40 g Pflanzenöl<br />
> 3 TL Salz<br />
> 1 TL Thymian<br />
> 1 TL Majoran<br />
> 1/2 TL Ingwerpulver<br />
> 1 EL Balsamicoessig<br />
> 1/2 TL Stevia<br />
> Pfeffer nach Belieben<br />
1. Linsen zusammen mit dem Lorbeerblatt<br />
in der doppelten Menge<br />
Wasser aufkochen und bei niedriger<br />
Hitze kochen, bis die Linsen<br />
weich sind, aber noch einen leichten<br />
Biss haben.<br />
2. Abgießen, Lorbeer entfernen<br />
und Linsen gut abtropfen lassen.<br />
3. Während die Linsen kochen,<br />
Zwiebel, Knoblauch und Räuchertofu<br />
fein würfeln.<br />
4. Öl in eine heiße Pfanne geben,<br />
alles dazugeben bei mittlerer Hitze<br />
und unter häufigem Rühren<br />
anbraten. Aus der Pfanne nehmen<br />
und mit den Gewürzen und abgekühlten<br />
Linsen vermengen und<br />
mit einem Pürierstab pürieren.<br />
5. Mit Balsamicoessig, Stevia, Salz<br />
und Pfeffer nach Belieben abschmecken<br />
und in verschließbare<br />
Gläser füllen. So hält sich die vegane<br />
Leberwurst bis zu 1 Woche.<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 61
menschen / Interview<br />
Auf einen Tee<br />
… Aljosha Muttardi<br />
In dieser Serie befragt Chefredakteur<br />
Dirk Müller Persönlichkeiten aus der<br />
veganen Welt. Im Vordergrund stehen<br />
inspirierende Lebensläufe<br />
Lieber Aljosha, wir starten<br />
wie immer mit der Frage:<br />
Hast Du einen Tee-Favoriten?<br />
Ich trinke morgens immer gerne<br />
mal Matcha mit Hafermilch,<br />
abends mag ich einen Kräutertee<br />
als Gute-Nacht-Tee. Generell<br />
bin ich aber nicht so der<br />
Hardcore-Teetrinker, haha.<br />
Du und Gordon seid ja mit<br />
„<strong>Vegan</strong> ist ungesund“ erfolgreiche<br />
YouTuber geworden,<br />
bekannt weit über die<br />
klassische vegane Szene<br />
hinaus. Was hat euch im<br />
Herbst 2<strong>02</strong>1 bewogen, nach<br />
über vier erfolgreichen Jahren<br />
damit aufzuhören?<br />
„<strong>Vegan</strong> ist ungesund“ war ein<br />
Herzensprojekt! Es war eine<br />
schöne und spannende Zeit<br />
mit vielen wichtigen Erfahrungen,<br />
und wir haben unglaublich<br />
viel Liebe und Zustimmung<br />
bekommen. Aber irgendwann<br />
haben wir beide erkannt, dass<br />
wir uns in verschiedene Richtungen<br />
entwickeln und andere<br />
Schwerpunkte setzen. Daher<br />
die Trennung im Guten; und<br />
die Videos bleiben alle online.<br />
Gab es tolle Momente, die<br />
Du nie vergessen wirst, oder<br />
auch solche, die eher problematisch<br />
waren?<br />
Die Zustimmung und auch die<br />
Dankbarkeit waren großartig!<br />
Problematisch fand ich einmal,<br />
als wir in einem Video die Werbung<br />
eines Smoothie-Herstellers<br />
kritisiert haben, weil die<br />
einfach rassistisch, ableistisch<br />
und sexistisch war. In dem Video<br />
hab ich <strong>mich</strong> bei unseren<br />
Follower*innen zum ersten Mal<br />
öffentlich als schwul geoutet.<br />
Die Resonanz war einerseits<br />
sehr positiv, aber es gab auch<br />
Anfeindungen. Letzteres hat<br />
uns wirklich erschreckt.<br />
ALJOSHA MUTTARDI, 33<br />
Der ausgebildete Facharzt war als Anästhesist einige<br />
Jahre an einer großen Hamburger Klinik tätig. Bekannt<br />
wurde er mit dem YouTube-Kanal „<strong>Vegan</strong> ist ungesund“,<br />
den er von 2017 bis 2<strong>02</strong>1 gemeinsam mit Gordon Prox<br />
mit meist humorvoll verpackten, aber ernsten Themen<br />
rund um nicht-vegane Ernährung speiste. Als Teil<br />
der „Fab 5“ ist er der Health-Experte in der TV-Serie<br />
„Queer Eye Germany“ (seit Anfang März auf Netflix).<br />
Das US-Vorbild „Queer Eye“ gilt als eine der weltweit<br />
erfolgreichsten Netflix-Produktionen.<br />
FOTO: PILLATH PHOTOGRAPHY<br />
62 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Nun bist Du als Health-Experte<br />
Teil der „Fab 5“ in der „Schwul wird man geboren, das ist nicht scheiden: <strong>Vegan</strong> bin ich aus<br />
Da muss man deutlich unter-<br />
neuen Netflix-Serie „Queer<br />
wie die Frage, was auf den Teller kommt.“<br />
freien Stücken und da merke<br />
Eye Germany“. War „<strong>Vegan</strong><br />
ich auch nicht viel Ablehnung.<br />
ist ungesund“ der Auslöser?<br />
Netflix ist durch einen Zeitungsartikel<br />
über toxische<br />
Männlichkeit auf <strong>mich</strong> aufmerksam<br />
geworden, dann auf<br />
die Videos. Zu der Zeit ging es<br />
mir eher schlecht und ich hatte<br />
den Eindruck, das ist jetzt ein<br />
Lichtblick oder Weckruf. Dass<br />
ich dann im Casting als einer<br />
von fünf ausgewählt wurde,<br />
war wie ein Geschenk!<br />
Ihr seid fünf queere Menschen<br />
mit jeweils eigenem<br />
Kompetenzschwerpunkt:<br />
Beauty, Life, Fashion, Design<br />
und eben Health. Dir<br />
kann man vor allem dabei<br />
zusehen, wie Du mit dem jeweiligen<br />
Menschen, den ihr<br />
besucht, gesundes Essen zubereitest.<br />
Das Wort „<strong>Vegan</strong>“<br />
fällt dabei nicht …<br />
Wenn man mir zusieht, dann<br />
stellt man fest, dass alles vegan<br />
ist, und ich empfehle dabei<br />
ausdrücklich pflanzliche Kost.<br />
Es geht ja nicht um veganen<br />
Altruismus, sondern um das Signal:<br />
„Ohne Fleisch geht’s<br />
auch – und schmeckt!“ Man<br />
muss es also gar nicht so auf<br />
rein vegan drehen und die Botschaft<br />
kommt doch an. Und:<br />
Soweit ich weiß, bin ich der<br />
erste <strong>Vegan</strong>er in Deutschland,<br />
der einer der Hauptprotagonisten<br />
im Reality-TV auf einer riesigen<br />
Plattform wie Netflix ist.<br />
Die erste Staffel besteht<br />
aus fünf Folgen. Wird es<br />
eine zweite Staffel geben?<br />
Ich hoffe es! Aber das hängt<br />
schaft und auch von Netflix ab.<br />
Dort wird man nach einer bestimmten<br />
Zeit erst mal die<br />
Zahlen auswerten.<br />
Du bist studierter Arzt,<br />
warst 7 Jahre als Anästhesist<br />
an einer großen Hamburger<br />
Klinik tätig. Welche<br />
Klinikerfahrungen konntest<br />
Du mitnehmen in dein neues<br />
Leben als Influencer, Speaker,<br />
<strong>Vegan</strong>-Experte und nun<br />
auch Netflix-Darsteller?<br />
Vor allem die Erfahrung im Umgang<br />
mit Menschen. Da geht<br />
es ja oft um ganz intime Dinge<br />
bis hin zur Sterbebegleitung.<br />
Und: Pragmatismus. Eine Eigenschaft,<br />
die vor allem in der<br />
Notfallmedizin extrem wichtig<br />
ist. Im Umgang mit den ganz<br />
individuellen Lebensrealitäten<br />
unserer Alltagsheld*innen bei<br />
„Queer Eye Germany“ hat mir<br />
Pragmatismus sehr geholfen –<br />
also die Dinge pragmatischer<br />
anzugehen und nicht zu viel<br />
darüber nachzudenken. Was<br />
ich außerdem mitgenommen<br />
habe, ist einiges an Selbstbewusstsein.<br />
Ich hatte in der Klinik<br />
jahrelang Probleme, meine<br />
eigene Leistung anzuerkennen.<br />
Erst als ich meine Facharzt-Ausbildung<br />
abgeschlossen<br />
hatte, wurde es besser. Auch<br />
durch meinen Chef, der mir<br />
das deutlich vermittelt hat.<br />
Was sagt dein Ex-Chef zu<br />
deiner Entwicklung? Er war<br />
ja sicherlich nicht unbedingt<br />
erfreut, dich als Facharzt<br />
Das nicht, aber er war schon<br />
auch stolz, jedenfalls habe ich<br />
das so empfunden. Und er hat<br />
klargestellt, dass ich immer an<br />
die Klinik zurückkehren kann.<br />
Wie bist Du eigentlich<br />
selbst <strong>Vegan</strong>er geworden?<br />
Lange hatte ich damit absolut<br />
nichts am Hut, bei mir gab‘s<br />
dreimal am Tag Fleisch! Bis ich<br />
ein Facebook-Video über die<br />
Tierindustrie gesehen habe.<br />
Das ging 15 Minuten und ich<br />
hab nur geheult. Ich hab <strong>mich</strong><br />
gefragt, wie es sein kann, dass<br />
das tagtäglich passiert? Und<br />
dass ich nichts davon weiß?<br />
Dann wurdest Du von jetzt<br />
auf gleich vegan?<br />
Nein, das war ein Prozess –<br />
erst dachte ich, mit Biofleisch<br />
und Biomilch bin ich schon auf<br />
der richtigen Seite. Aber mit<br />
der Zeit wurde mir klar, dass<br />
das einfach nicht stimmt. Komplett<br />
vegan ernähre ich <strong>mich</strong><br />
jetzt seit sechs Jahren. Und<br />
hey, es gibt keine 100 Prozent!<br />
Was ist mit Plastikmüll, Energieverbrauch,<br />
Reisen? Letztlich<br />
muss man immer Kompromisse<br />
machen; deswegen billige<br />
ich auch jedem Menschen zu,<br />
dass Umstellung Zeit braucht.<br />
Ganz oder überwiegend vegetarisch<br />
ist <strong>für</strong> den Anfang auch<br />
eine gute Entscheidung, und<br />
jedes vegane Essen ist ein<br />
Schritt in die richtige Richtung.<br />
Begegnen Dir als schwulen<br />
Mann sowie als <strong>Vegan</strong>er<br />
heute noch Ressentiments<br />
Schon „<strong>Vegan</strong> ist ungesund“<br />
hatte ja sehr überwiegend positives<br />
Feedback. Und ich denke,<br />
die Gesellschaft geht mit<br />
dem Thema entspannter um<br />
als noch vor ein paar Jahren.<br />
Also alles gut mit der allgemeinen<br />
<strong>Vegan</strong>-Akzeptanz?<br />
Nein, denn das darf nicht darüber<br />
hinwegtäuschen, dass das<br />
Problem global betrachtet gigantisch<br />
ist: Unter dem System<br />
der Tierausbeutung leiden<br />
alle! Die Tiere, die Menschen<br />
im globalen Süden, das Klima,<br />
die Umwelt, die ganze Zukunft<br />
des Planeten Erde. Wahrnehmung<br />
und Bewusstsein <strong>für</strong> das<br />
Ausmaß sind hier leider noch<br />
immer kaum vorhanden.<br />
Ok, noch mal zurück zur<br />
Frage nach dem Umgang<br />
der Öffentlichkeit mit deiner<br />
Homosexualität…<br />
Schwul wird man geboren, das<br />
ist keine individuelle Entscheidung<br />
wie die Frage, was auf<br />
den Teller kommt. Rassismus<br />
und Queer-Feindlichkeit können<br />
daher viel persönlicher<br />
treffen und sind im Vergleich<br />
zur Ablehnung einer veganen<br />
Lebensweise individuell ein<br />
größeres Problem. Ich persönlich<br />
kriege davon nicht so viel<br />
mit, weil ich schon sehr in meiner<br />
Blase lebe. Aber <strong>für</strong> viele<br />
queere Menschen auch in<br />
Deutschland ist die Situation<br />
nach wie vor extrem schwierig.<br />
„Queer Eye Germany“ ist hier<br />
wie ein Wegweiser und genau<br />
das macht <strong>mich</strong> froh und auch<br />
natürlich von der Zuschauer- zu verlieren.<br />
und Ablehnung?<br />
etwas stolz, dabei zu sein.<br />
«<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 63
test / Produkte<br />
Feinbuttrig-nussige Cashews<br />
Ihr mild-buttriges Aroma<br />
macht diese Cashewkerne<br />
ideal <strong>für</strong> asiatische Reis- und<br />
Currygerichte oder als Topping<br />
<strong>für</strong> Salate und Bowls. Auch <strong>für</strong><br />
nussige Cashewdrinks zu empfehlen.<br />
Bio-Cashewkerne,<br />
200 g ca. 5,50 Euro,<br />
Biohandel und<br />
www.shop.<br />
morgenland.bio<br />
Bio, basisch und<br />
lecker wie von Oma<br />
Diese Mittags- oder Frühstücksgerichte<br />
aus Bio-Zutaten<br />
schmecken nicht nur wie<br />
von Oma zubereitet, sondern<br />
sind auch noch basisch sowie<br />
frei von Zucker-, Süßungs-<br />
und Füllzusätzen.<br />
Frühstücks- und Mittagsgerichte,<br />
220 g je ca. 4 Euro<br />
(Frühstück) bzw. 370-400 g je<br />
ca. 4 Euro (Mittagsgerichte),<br />
Ella’s Basenbande,<br />
www.shop.basenbande.de<br />
Getestet<br />
Herzhaft und vielseitig<br />
Diese köstlichen Fleischalternativen<br />
auf Erbsen- bzw.<br />
Weizen- und Sojaproteinbasis<br />
aus der Schweiz werden<br />
auch Deutschland erobern!<br />
Steak 200 g ca. 4,50 Euro,<br />
Filet „Huhn“ 2 x 140 g ca. 4,50<br />
Euro, Burger 2 x 115 g<br />
ca. 3,50 Euro, Hack 250 g<br />
ca. 3,50 Euro; The Green<br />
Für gut befunden!<br />
Neues aus der Probierstube: Wir haben wieder<br />
viele vegane Produkte getestet und einige ausgewählt,<br />
die wir mit Überzeugung empfehlen können<br />
Mountain, Supermarkt: coop<br />
Schweiz, Edeka Deutschland<br />
Feine Bio-Olivenöle<br />
aus Kalabrien<br />
Mit dieser neuen Olivenöl-<br />
Serie aus Kalabrien unterstreicht<br />
der Bio-Pionier<br />
LaSelva in den Grünfacetten<br />
der entsprechenden<br />
Olivenernte eine feine geschmackliche<br />
Vielfalt von<br />
frisch-fruchtig (Novello)<br />
über kräftig (Fruttato) und<br />
fein-fruchtig (Equilibrato)<br />
bis leicht süß (Dolce).<br />
Olio extra vergine di oliva<br />
mit Naturland Qualität:<br />
Vierer-Serie mit<br />
vielfältigen Facetten<br />
des Geschmacks,<br />
auch einzeln und<br />
das Novello limitiert<br />
jeden Herbst<br />
erhältlich, 0,5 l-<br />
Flasche je ca.<br />
11 Euro, LaSelva<br />
Bio-Feinkost, im<br />
Bio-Laden und<br />
auf www.<br />
laselva.bio<br />
Vielfältige glutenfreie Bio-Pasta<br />
Diese glutenfreie Bio-Pasta aus Hülsenfrüchten<br />
oder Pseudogetreide in der Faltschachtel bringt<br />
Farbe und vielfältigen Geschmack auf den Tisch.<br />
<strong>Vegan</strong>e Nudeln aus Rote Linsen-, Buchweizen-,<br />
Kichererbsen-, Reis- oder Maismehl, von Fusilli<br />
und Penne bis Spaghetti (insg. 9 Sorten), 250 bzw.<br />
500 g zw. 2,50 bis 3,50 Euro; ALB-GOLD, Supermarkt,<br />
Biohandel u. www.alb-gold-shop.de<br />
Herzhafte Snack-Riegel<br />
Hier treffen Vollkorn-Haferflocken, Cashews, Mandeln und<br />
Quinoa auf feine Kräuter und kräftige Gewürze – das Ergebnis<br />
sind herzhafte, gehaltvolle Bio-Riegel, die mit geschmacklicher<br />
Fülle und Vielfalt überraschen.<br />
SpiceBit-Riegel in 4 herzhaften Sorten, ca. 2,50 Euro je 60 g-<br />
Riegel, Tasty Plant Food, Biohandel und www.spicebit.de<br />
64 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Lecker regenerieren<br />
Die dm-Marke Sportness bietet<br />
proteinreiche Sportlernahrung<br />
v. a. <strong>für</strong> die Regeneration nach<br />
dem Training – hier 3 leckere vegane<br />
Beispiele: Eiweißshake <strong>Vegan</strong>,<br />
Vanille oder Schoko, 300 g<br />
6,95 Euro; Protein Linsen Chips,<br />
40 g 0,95 Euro, Protein Riegel<br />
24% Salted-Caramel,<br />
45 g 0,95<br />
Euro; dm-drogerie<br />
markt<br />
Fruchtige Zahnpflege<br />
ohne Mikroplastik<br />
Ein Startup aus Bad Homburg<br />
erobert mit veganen, mikroplastikfreien<br />
Zahnpflegeprodukten<br />
den Markt, u. a. mit<br />
diesen 6 fruchtigen Zahnpasta-<br />
Sorten, darunter „Polar Punch“<br />
(Testsieger Stiftung Warentest<br />
10/20) und „Berry Blast“ (Ökotest<br />
„sehr gut“, 4/21).<br />
Zahnpasta vegan + mikroplastikfrei,<br />
75 ml ca. 2 bis 3 Euro,<br />
Dental Delight; dm-drogerie,<br />
Penny, Globus, Hit, famila,<br />
Combi, Tegut, teilw. Edeka u.<br />
budni u. www.dentaldelight.de<br />
<strong>Vegan</strong>e Bio-Sahne aus der Flasche<br />
Die erste ungekühlte Sahnealternative in<br />
der Mehrwegflasche – nicht nur in Bio-<br />
Qualität, sondern auch lecker-cremig<br />
mit ordentlichen 15 Prozent Fett!<br />
Hafer Cuisine Bio 0,33 l ca. 2 Euro,<br />
Voelkel; Biofachhandel, Reformhaus,<br />
ausgewählte Supermärkte und im<br />
Webshop: shop.voelkeljuice.de<br />
Schlemmer-Bordelaise – wie früher!<br />
Ohne Soja und Aromen, da<strong>für</strong> mit Blumenkohl,<br />
Schwarzwurzel, Sellerie, Kartoffel, Leinöl und<br />
Hanfsamenprotein: Dieses vegane „Schlemmerfilee“<br />
mit leckerem Knusper-Topping weckt Kindheitserinnerungen.<br />
Weiterer Umwelt-Pluspunkt:<br />
Die äußere und innere Verpackung<br />
bestehen aus Pappe.<br />
Schlemmerfilee Bordelaise,<br />
360 g ca. 4 Euro,<br />
Fisch vom Feld<br />
(FRoSTA); Globus, Bela u.<br />
www.fischvomfeld.de<br />
Würzige Seitan-Snacks<br />
Die neue „Snacker Familie“ von Biound<br />
Seitan-Pionier Wheaty besteht<br />
aus würzig-herzhaften Snacks, die in<br />
jede Jackentasche passen und ungekühlt<br />
haltbar sind. In den vier Sorten<br />
Merquez, Sucuk, Chorizo und Chili.<br />
<strong>Vegan</strong>e Snacker, 30 g ca. 1 Euro,<br />
Wheaty, Biohandel<br />
Tofu sauber auspressen<br />
Block- oder Seidentofu auspressen<br />
geht elegant mit dieser Tofupresse:<br />
Einfach in die Presse,<br />
Clips herunterklappen und in den<br />
Kühlschrank damit. Fertig gepresst<br />
kann man den Tofu im Behälter<br />
auch noch marinieren.<br />
Tofuture Tofupresse, ca. 27 Euro,<br />
www.tofuture.com u. www.<br />
amazon.de<br />
Herzhafte Klassiker<br />
vom Bauckhof<br />
Gleich sieben neue vegane<br />
Trockenmischungen<br />
hat der Bio-Pionier<br />
Bauckhof entwickelt –<br />
auf Getreidebasis, in 15<br />
Minuten fertig, sojafrei<br />
und klimaneutral produziert.<br />
Von Bolognese<br />
bis Frikadellen, von Bratwurst<br />
über Nuggets bis<br />
„Chili con Hafer“.<br />
Bio-VeggieMix aus 7<br />
Sorten, je 160 bis 180 g<br />
ca. 2,70 bis 3 Euro,<br />
Bauckhof; Biofachhandel<br />
u. www.bauckhof.de/<br />
shop<br />
FOTOS: HERSTELLER<br />
2. 2<strong>02</strong>2 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 65
kolumne / Ulrich Bender<br />
Knapp vorbei IST NICHT DANEBEN<br />
<strong>Vegan</strong>e Verpflegung muss nicht<br />
perfekt sein – schon gar nicht<br />
im Krankenhaus, wo man es<br />
ohnehin nicht erwartet. Häufig<br />
genügt schon ein guter Wille.<br />
Wenn der Wille aber fast<br />
zu gut wird, muss man ein<br />
bisschen improvisieren …<br />
von Ulrich Bender<br />
Der Tag, an dem ich wegen<br />
Nierensteinen ins Hospital<br />
gebracht werden musste,<br />
war <strong>für</strong> sich genommen kein<br />
schöner Tag, wurde von mir<br />
aber als Teil des Gesamtpakets<br />
Krankenhausaufenthalt<br />
durchaus positiv bewertet,<br />
was sowohl daran lag, dass<br />
ich das Haus steinlos später<br />
wieder verlassen durfte, als<br />
auch an einer hervorragenden<br />
Verpflegung, die nur ein<br />
einziges Manko hatte.<br />
VEGAN? NA KLAR,<br />
KEIN PROBLEM<br />
Aber der Reihe nach: Wie<br />
jeder Gast, der sich in die<br />
Hände einer Klinik begibt,<br />
wurde auch ich nach meinen<br />
Ernährungsgepflogenheiten<br />
gefragt. Leicht<br />
zögernd antwortete ich, dass<br />
ich ohne vegane Verköstigung<br />
als pflegeleichter Patient<br />
nur eingeschränkt zur<br />
Verfügung stünde. Zu meinem<br />
Erstaunen wurde dieses<br />
Anliegen kommentarlos<br />
zur Kenntnis genommen.<br />
Sollte es schon soweit sein?<br />
Hat sich die vegane Ernährung<br />
in den Krankenhäusern<br />
etabliert? Wird nicht mehr<br />
gefragt, was vegan überhaupt<br />
ist? Und siehe da – so<br />
war es. <strong>Vegan</strong>e Vollpension.<br />
Täglich. Lecker. Und abwechslungsreich.<br />
Bis auf<br />
eine Petitesse, die <strong>mich</strong> stutzig<br />
machte. Aber vielleicht<br />
lag es nur daran, dass deroder<br />
diejenige, die <strong>für</strong> den<br />
Kücheneinkauf verantwortlich<br />
war, einige Paletten zu<br />
viel an Alpro-Vanillepudding<br />
eingekauft hatte. Ich vermute<br />
das, weil ich konsequent<br />
zu jeder Mahlzeit einen Alpro-<br />
Vanillepudding gereicht<br />
bekam. Zum Frühstück,<br />
zum Mittagessen und zum<br />
Abendbrot. Und zwar nicht<br />
nur <strong>für</strong> <strong>mich</strong>, sondern auch<br />
<strong>für</strong> meinen Mitpatienten im<br />
Zimmer, der natürlich kein<br />
<strong>Vegan</strong>er war.<br />
EINE GEWISSE<br />
MÜDIGKEIT<br />
Jedenfalls die ersten fünf<br />
Tage. Ab der zweiten Woche<br />
gab es zu jeder Mahlzeit<br />
zwei Pudding-Näpfchen. Eine<br />
gewisse Alpro-Müdigkeit<br />
stellte sich ein. Außerdem<br />
begann mein Handgelenk<br />
zu schmerzen, da man die<br />
kleinen Plastik-Dinger, wie<br />
jeder weiß, nur mit Gewalt<br />
öffnen kann.<br />
Ulrich Bender,<br />
Autor, Künstler, Tierrechtsaktivist<br />
www.ulrich-bender.de<br />
„Das Leben ist zu kurz, um<br />
unglücklich zu sein. Darum sollten<br />
wir die Zeit nutzen und uns <strong>für</strong> das<br />
Glück aller Lebewesen einsetzen.“<br />
Und: Während du das Näpfchen<br />
aufreißt, spritzt der<br />
Pudding empor und verteilt<br />
sich großzügig im Raum.<br />
Wer eher grobmotorisch unterwegs<br />
ist, gerät bei diesen<br />
Übungen rasch ins Hintertreffen.<br />
LIEBER HORTEN ALS<br />
WEGWERFEN<br />
Ich begann die Puddings zu<br />
horten. Schließlich können<br />
ja irgendwann noch schlechtere<br />
Zeiten kommen, als die,<br />
die es sowieso schon sind,<br />
wenn du im Krankenhaus<br />
liegst. Außerdem werfe ich<br />
nichts weg. Auch das Zurückgeben<br />
von Mahlzeiten<br />
empfinde ich als Akt der<br />
Unhöflichkeit.<br />
Als ich das Krankenhaus<br />
verlassen durfte, fuhr meine<br />
Frau mit einem Kleintransporter<br />
vor. Freunde berichteten<br />
mir unlängst, dass<br />
sie während ihres Krankenhaus-Aufenthalts<br />
massive<br />
Probleme hatten, eine vegane<br />
Ernährung durchzusetzen.<br />
Verstehe ich nicht. «<br />
FOTO: PRIVAT (1)<br />
66 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. 2<strong>02</strong>2
Drei auf<br />
einen Streich.<br />
Pur und auf Brot<br />
ein veganer Genuss.<br />
Neu: jetzt<br />
probieren<br />
dm-drogerie markt GmbH + Co. KG · Am dm-Platz 1 · 76227 Karlsruhe<br />
ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-003<br />
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