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Arabische Pferde IN THE FOCUS 1/2022 (Vol. 29) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

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A<br />

RABIAN<br />

HORSES<br />

<strong>Arabische</strong><br />

<strong>Pferde</strong><br />

1/<strong>2022</strong> (VOL. <strong>29</strong>) • 6,50 €<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

MANIFEST ZUM<br />

ARABISCHEN PFERD<br />

ARABERZUCHT<br />

<strong>IN</strong> DER DDR<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

HENGSTKÖRUNG<br />

DES ZSAA


Festival des<br />

<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s.<br />

Festival des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s 16.-17. Juli <strong>2022</strong><br />

mit Distanzritten des Asil-Clubs in Marbach<br />

Samstag, 16. Juli<br />

- Präsentation der Stuten und Fohlen (Eintritt frei)<br />

- Schauprogramm „Das <strong>Arabische</strong> Pferd“<br />

Karten über www.diginights.com<br />

- VZAP-Stuten- und Fohlenprämierung,<br />

Verbandshengsteschau (Eintritt frei)<br />

Herzlich willkommen.<br />

Sonntag, 17. Juli<br />

- Praxisseminar mit Anja Beran, Thema:<br />

„Natürliche Schiefe des <strong>Pferde</strong>s erkennen und verbessern“,<br />

Karten über www.diginights.com<br />

- Nationales Championat arabischer <strong>Pferde</strong>rassen<br />

(Eintritt frei)<br />

Rahmenprogramm: Gestütsführungen, Führungen zu den Fohlen, Verkaufsausstellung | Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.<br />

Infos auf www.gestuet-marbach.de | Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Editorial<br />

FLUCHT UND<br />

VERTREIBUNG<br />

Im Zuge meiner Recherchen zur Geschichte des Gestüts Achental in<br />

diesem Heft, fiel mir auch wieder der Artikel von Eberhardt Schultz<br />

in die Hände, in dem er über seine abenteuerliche Flucht während<br />

des Zweiten Weltkriegs aus dem Wartheland (heute Polen) über<br />

Dresden und Aussig nach Ansbach erzählt. Über 700 km hatten er<br />

und der ihm anvertraute Araberhengst Towarzysz Pancerny zurückgelegt,<br />

zahlreiche gefährliche Situationen hatten sie gemeinsam<br />

gemeistert, bei denen ihnen die Granaten und Gewehrkugeln um<br />

die Ohren flogen. Keiner hätte ohne den anderen überlebt.<br />

Wir, die Nachkriegsgeneration, hat das ungeheure Glück, 77 Friedensjahre<br />

in den Staaten der Europäischen Union seit 1945 und<br />

damit die längste, ununterbrochen andauernde Friedensperiode<br />

in Europa zu erleben. Doch diese Beschaulichkeit wird seit dem 24.<br />

Februar durch die Kriegsbilder aus der Ukraine in ihren Grundfesten<br />

erschüttert. Historisch betrachtet entstanden auf dem Territorium<br />

der heutigen Ukraine einige der bedeutendsten Arabergestüte der<br />

Geschichte: Ohne Slawuta, Antoniny, Jarczowce, Bialocerkiew oder<br />

Sawran hätte es die polnische Araberzucht, wie wir sie kennen, nicht<br />

gegeben. Ohne diese, keinen Towarzysz Pancerny, der einem deutschen<br />

Soldaten die Flucht ermöglichte, und der als „Halef“ in die Geschichte<br />

der deutschen Araberzucht einging.<br />

Wie damals, sind wieder Menschen auf der Flucht. Was mich dabei<br />

zutiefst beeindruckt ist, wieviele Ukrainer ihre Haustiere mitnehmen,<br />

um sie nicht in der Ungewissheit der Kriegswirren zurückzulassen.<br />

„Die Größe einer Nation und ihr moralischer Fortschritt kann<br />

danach beurteilt werden, wie sie ihre Tiere behandelt" (Mahatma<br />

Ghandi) – nicht nur in dieser Hinsicht zeigt sich derzeit die Größe<br />

des ukrainischen <strong>Vol</strong>kes. Aber die Verzweiflung ist groß – so haben<br />

einige <strong>Pferde</strong>bsitzer ihre <strong>Pferde</strong> freigelassen, nachdem neben dem<br />

Stall eine Bombe eingeschlagen war. Andere sind mit ihren <strong>Pferde</strong>n<br />

Richtung Rumänien geflohen – sie wurden bei einem Raketenangriff<br />

getötet, wie Equiwent berichtet. Der berühmte Hengst und<br />

Springpferdevererber Cornet Obolensky und sein Sohn Comme il<br />

faut waren im Gestüt Zhashkov zuhause – nur 150 Kilometer von<br />

Kiew entfernt. Es gelang, die beiden <strong>Pferde</strong> – und andere – nach<br />

Polen zu bringen, wo sie von Helfern aus dem Westfälischen <strong>Pferde</strong>stammbuch<br />

abgeholt und nach Deutschland gebracht wurden.<br />

Wer die <strong>Pferde</strong> und <strong>Pferde</strong>halter in der Ukraine unterstützen möchte,<br />

kann dies über zwei Hilfsorganisationen tun, die "Ukrainian<br />

Equestrian Federation Charity Foundation" und "Equiwent". Es werden<br />

Hilfsgüter wie Heulage, Mischfutter und Späne benötigt, aber<br />

auch wer hier eine Unterbringung für <strong>Pferde</strong> aus der Ukraine anbieten<br />

kann, kann sich dort melden (siehe S. 41 für Kontaktdetails).<br />

FLIGHT AND<br />

EXPULSION<br />

In the course of my research on the history of the Achental stud in this issue,<br />

I came across the article by Eberhardt Schultz again, in which he told<br />

the story about his adventurous escape from Wartheland (today Poland)<br />

via Dresden and Aussig to Ansbach during the Second World War. He and<br />

the Arabian stallion Towarzysz Pancerny, who was entrusted to him, had<br />

covered more than 700 km, they had mastered numerous dangerous situations<br />

together, in which grenades and bullets flew past them. Neither<br />

would have survived without the other.<br />

We, the post-war generation, are incredibly fortunate to have experienced<br />

77 years of peace in the states of the European Union since 1945,<br />

making it the longest uninterrupted period of peace in Europe. But since<br />

February 24, this tranquillity has been shaken to its foundations by the<br />

images of war in Ukraine. From a historical point of view, some of the<br />

most important Arabian stud farms in history were established on the<br />

territory of today's Ukraine: Without Slawuta, Antoniny, Jarczowce, Bialocerkiew<br />

or Sawran, Polish Arabian breeding as we know it would not<br />

have existed. Without this, there would have been no Towarzysz Pancerny,<br />

who enabled a German soldier to escape and who went down in the<br />

history of German Arabian breeding as “Halef”.<br />

As in the past, people are fleeing again. What strikes me deeply is how<br />

many Ukrainians take their pets with them so as not to leave them behind<br />

in the turmoil of war. "The greatness of a nation and its moral progress<br />

can be judged by the way it treats its animals" (Mahatma Ghandi)<br />

- not only in this respect does the greatness of the Ukrainian people currently<br />

show. But the despair is great - that's why some horse owners have<br />

released their horses after a bomb went off next to their stable. Others<br />

fled to Romania with their horses - and were killed in a rocket attack, as<br />

Equiwent reports. Zhashkov Stud was home to the famous stallion and<br />

sire of show jumpers, Cornet Obolensky and his son Comme il faut – situated<br />

only 150 kilometers from Kyiv. It was possible to bring the two horses<br />

- and others - to Poland, where they were picked up by helpers from the<br />

Westphalian Horse Stud Book and taken to Germany.<br />

Anyone who would like to support the horses and horse owners in the<br />

Ukraine can do so through two aid organizations “Ukrainian Equestrian<br />

Federation Charity Foundation” and “Equiwent”. Aid items such as<br />

haylage, mixed feed and shavings are needed, but anyone who can offer<br />

accommodation for horses from the Ukraine can also contact them (see<br />

p. 41 for contacts).<br />

Editorial<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Araber-Hengstlinien aus genetischer Sicht 46<br />

ARTIKEL<br />

Eine Grundsatzerklärung aus der arabischen Welt -<br />

Das Manifest zum <strong>Arabische</strong>n Pferd 6<br />

Interview mit Yassir Ghanim -<br />

Das Manifest kritisch hinterfragt 14<br />

Die Anfänge der Araberzucht in Deutschland -<br />

In Erinnerung an Gertraude Griesbach 20<br />

Araberzucht in der DDR -<br />

Hinter dem Eisernen Vorhang 28<br />

ZSAA-Körung Alsfeld <strong>2022</strong> -<br />

Gutes Prüfungslot zum Jubiläum 34<br />

Genetische Spurensuche IV -<br />

<strong>IN</strong>HALTSVERZEICHNIS<br />

Schauszene in Aufruhr -<br />

Adieu, Paris? 54<br />

ECAHO Annual High Point Horse Award 2021 -<br />

Geldregen für den Sport 56<br />

Von Kunst und Künstlern -<br />

Emil <strong>Vol</strong>kers 58<br />

RUBRIKEN<br />

News 39<br />

Termine, Impressum 64-65<br />

Vorschau 66<br />

Das authentische arabische Pferd der Beduinen ist durch den <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

wie ihn die WAHO definiert, in seiner Existenz bedroht.<br />

Das zumindest ist die Ansicht, die die Gründer des<br />

„Manifests zum <strong>Arabische</strong>n Pferd“ vertreten.<br />

The authentic Arabian horse of the Bedouins is threatened in its<br />

existence by the purebred Arabian, as defined by WAHO.<br />

At least that is the view held by the founders of the<br />

"Manifest on the Arabian Horse".<br />

Fast 20 Jahre lang hat Gertraute Griesbach mit großem Engagement<br />

die Geschicke eines der ersten und damals größten privaten<br />

Arabergestüte Deutschlands geleitet.<br />

For almost 20 years, Gertraute Griesbach led with great commitment<br />

the fortunes of one of the first and at the time biggest<br />

private Arabian horse studs in Germany.<br />

Unser Titelbild<br />

Fadeel El Tarek (El Farabi /<br />

Al Gazyah EAO) *2016<br />

Z. u. B.: Shaarawi Arabians,<br />

Ägypten<br />

Fadeel El Tarek (El Farabi /<br />

Al Gazyah EAO) *2016<br />

b. u. w.: Shaarawi Arabians,<br />

Egypt<br />

Foto: Gudrun Waiditschka<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Content<br />

ARTICLES<br />

TABLE OF CONTENT<br />

A Statement of Principles on the Arabian Horse -<br />

The Arabian Horse Manifesto (I) 10<br />

Interview with Yasser Ghanim -<br />

The Manifesto critically questioned 17<br />

The Beginnings of Arab horse breeding in Germany -<br />

In Memory of Gertraude Griesbach 24<br />

Arabian Horse breeding in the GDR -<br />

Behind the Iron Curtain 32<br />

Genetic Research IV -<br />

Arabian Sire Lines from a Genetic View Point 51<br />

Show Scene in Turmoils -<br />

Adieu, Paris? 55<br />

RUBRIKEN<br />

Shows & Events <strong>2022</strong> 64-65<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

In der relativ kurzen Zuchtgeschichte der DDR von 1947 bis 1990<br />

leisteten die Staatsgestüte und der Zoo Rostock einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Fortbestand der Rasse und sorgten immer wieder für<br />

neue Impulse durch Importe aus Polen.<br />

In the relatively short breeding history of the German Democratic<br />

Re<strong>public</strong> (GDR) from 1947 to 1990, the state studs and the Rostock<br />

Zoo made a significant contribution to the continued existence of the<br />

breed and gave new impetus through imports from Poland.<br />

Table of Content<br />

In unseren viertetn Beitrag über Genetik gehen wir genauer<br />

auf die Y-chromosomalen Haplotypen der arabischen<br />

Hengstlinien ein, und was sie uns erzählen können.<br />

In our fourth part on genetics, we go into more detail on<br />

Y-chromosomal haplotypes of Arabian sire lines<br />

and what they can tell us.<br />

Der ZSAA feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen und wartete<br />

mit einem wirklich guten Körungsjahrgang auf: Von 18 angetretenen<br />

Hengsten wurde nur einer nicht gekört und sieben erhielten eine<br />

Prämie!<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5


E<strong>IN</strong>E GRUNDSATZERKLÄRUNG AUS DER ARABISCHEN WELT<br />

DAS MANIFEST ZUM<br />

ARABISCHEN PFERD (TEIL<br />

(TEIL I)<br />

Zucht<br />

Das authentische arabische Pferd der Beduinen ist durch den <strong>Vol</strong>lblutaraber, wie ihn die<br />

WAHO definiert, in seiner Existenz bedroht. Das zumindest ist die Ansicht, die die Gründer<br />

des „Manifests zum <strong>Arabische</strong>n Pferd“ vertreten. Die Gründe hierzu erläutert Yassir Ghanim,<br />

einer der Gründer und aktiver Verfechter des „Manifests“. Obwohl sich diese Grundsatzerklärung<br />

an die arabische Welt richtet, stellen wir das Manifest hier vor,<br />

um ein tieferes Verständnis für das arabische Pferd als integraler Bestandteil<br />

der arabischen Kultur zu vermitteln.<br />

6<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/202!<br />

Alle Fotos: Gudrun Waiditschka


Im vergangenen Jahr wurde eine neue internationale<br />

Initiative unter dem Namen<br />

„Das Manifest zum <strong>Arabische</strong>n Pferd“ („The<br />

Arabian Horse Manifesto“) ins Leben gerufen.<br />

Eine Gruppe von etwa 30 Gründungsmitgliedern<br />

aus der arabischen Welt sowie aus dem<br />

Westen hat ein Dokument formuliert, das ihre<br />

Haltung zum arabischen Pferd erklärt. Das Ergebnis<br />

wurde auf einer speziellen Website im<br />

Internet und in einem PDF veröffentlicht (siehe<br />

Kasten am Ende des Beitrags). Aber was ist<br />

das Besondere an dieser Arbeit?<br />

„Unsere Vision ist eine neue Ära des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s, basierend auf der Anerkennung<br />

seiner ursprünglichen Qualitäten,<br />

dem Verständnis und dem Studium seiner<br />

Geschichte, der Achtung seiner kulturellen<br />

Werte in diesem Zusammenhang und der<br />

Nutzung moderner Wissenschaft bei der Gestaltung<br />

der Zukunft der Rasse."<br />

Das Manifest repräsentiert die gemeinsame<br />

Vision der Gründerväter und das, was<br />

ihrer Meinung nach die arabischen und<br />

beduinischen Werte rund um die arabische<br />

Rasse richtig darstellt, umrahmt von einem<br />

modernen Ansatz, der Kultur und Wissenschaft<br />

verbindet. Es versucht die kollektive<br />

Weisheit der Gemeinschaft und die vielen<br />

Erkenntnisse zu nutzen, die man aus mehr<br />

als einem Jahrhundert moderner Züchtung<br />

gezogen hat. Dieser Zeitraum umfasst ein<br />

halbes Jahrhundert offizieller Stutbuchführung<br />

sowie das Wirken internationaler Organisationen.<br />

Die Entwicklung des Textes dauerte ein ganzes<br />

Jahr und wurde unter den Gründern ausführlich<br />

diskutiert und auf verschiedenen<br />

Blogs, Social-Media-Kanälen und Kongressen<br />

öffentlich diskutiert.<br />

Die Initiative befasst sich mit den Herausforderungen<br />

der Globalisierung und der Kommerzialisierung<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s. Sie<br />

würdigt dennoch seinen globalen Wert und<br />

seine interkulturelle Rolle. Die Initiative versucht<br />

jedoch, die negativen Auswirkungen<br />

zu benennen, die zu möglichen Veränderungen<br />

weg von der ursprünglichen Identität<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s geführt haben. Eine<br />

wichtige Säule dieser Arbeit ist es, die Authentizität<br />

und ursprüngliche Identität der<br />

Rasse als ein kulturelles Erbe zu bewahren,<br />

das im Laufe der Geschichte durch die Traditionen<br />

der Araber- und Beduinenstämme<br />

Arabiens entstanden ist.<br />

WESTLICHE VORHERRSCHAFT<br />

Während des letzten Jahrhunderts hat die<br />

westliche Welt in fast allen Facetten des<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>s die Initiative ergriffen.<br />

Registrierung, Wettbewerbe, schriftliche Abhandlungen<br />

und Forschung wurden hauptsächlich<br />

im Westen produziert und definiert<br />

und dann auf die arabische Welt ausgedehnt,<br />

die zu einem Anhänger dieser neuen<br />

und reimportierten Konzepte wurde. Diese<br />

Schwerpunktverlagerung von Ost nach West<br />

beinhaltete neben positiven Seiten und Folgen<br />

auch negative Auswirkungen und Herausforderungen.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Ein kurzer Realitätscheck zeigt eine Reihe von<br />

Problemen, denen die Rasse gegenübersteht<br />

und die derzeit ernsthafte Risiken darstellen.<br />

Dazu gehören, unter anderem eine vage<br />

Rassedefinition [Anm. d. Red.: die WAHO-Definition],<br />

ein sinkendes Verhältnis von Asil-Arabern<br />

zu anderen Araber-Populationen, sinkende<br />

Registrierungszahlen, geschlossene<br />

Stutbücher, der Verlust von Funktionalität<br />

und athletischen Eigenschaften, morphologische<br />

Veränderungen, Extremzucht und<br />

nicht zuletzt eine reduzierte genetische Vielfalt<br />

und Vitalität.<br />

DIE DREI HAUPTKOMPONENTEN<br />

Das Manifest markiert Problemfelder und<br />

legt die Grundlagen für die Bewältigung dieser<br />

Herausforderungen. Es besteht aus drei<br />

Hauptbestandteilen: aus Werten, Prinzipien<br />

und aus der Definition.<br />

Der erste Abschnitt des Manifests stellt die<br />

WERTE dar, die durch die Vorstellungen der<br />

Gründungsmitglieder in Bezug auf diese Rasse<br />

geprägt wurden und von denen angenommen<br />

wird, dass sie die gemeinsamen Werte<br />

der gesamten Gemeinschaft widerspiegeln.<br />

Sie bilden die Grundlage für den Aufbau von<br />

Vereinbarungen und einer gemeinsamen<br />

Vision zwischen uns allen. Absteigend vom<br />

Allgemeinen zum Speziellen werden die fünf<br />

wichtigsten Eigenschaften angegeben:<br />

1. Das arabische Pferd ist ein wertvolles kulturelles<br />

Erbe der Menschheit.<br />

2. Das arabische Pferd ist eine der ältesten<br />

<strong>Pferde</strong>rassen der Geschichte.<br />

3. Das arabische Pferd genießt einige einzigartige<br />

Qualitäten und Eigenschaften.<br />

4. Die ursprüngliche Heimat des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s liegt in den Steppen Arabiens.<br />

5. Das arabische Pferd ist das Produkt der<br />

arabischen Beduinenkultur.<br />

Der nächste Hauptbestandteil sind die PR<strong>IN</strong>-<br />

ZIPIEN. Prinzipien sind praktikable Konzepte,<br />

die die Steuerung aller Bemühungen<br />

im Zusammenhang mit der Rasse - von der<br />

Registrierung bis zum Handel und von Wettbewerben<br />

bis zur Forschung - unterstützen.<br />

Zwölf Prinzipien werden artikuliert und in<br />

vier Kategorien eingeteilt:<br />

Identitätsprinzipien: Dazu gehören drei<br />

Grundsätze, die das <strong>Arabische</strong> Pferd mit seiner<br />

wahren Identität - die aus der arabischen<br />

Beduinenkultur stammt - in Verbindung bringen.<br />

Diese Grundsätze präsentieren die Konzepte<br />

von asil und atiq, die Schlüsselkonzepte<br />

im kulturellen Rahmen sind. Einer der drei<br />

Grundsätze ist die Kultur:<br />

„Jede Definition der arabischen Rasse muss<br />

den kulturellen Werten entsprechen, die<br />

ihr von ihren ursprünglichen Hütern, den<br />

arabischen Beduinenstämmen in Arabien,<br />

zugeschrieben wurden. Die Identität eines<br />

<strong>Pferde</strong>s als „<strong>Arabische</strong>s Pferd“ basiert auf<br />

seiner Authentizität und Reinheit, Begriffe,<br />

die beide in den arabischen Begriffen atiq<br />

(in früherer Zeit verwendet) und asil (in neuerer<br />

Zeit) enthalten sind."<br />

Wissensprinzipien: Drei zusätzliche Grundsätze,<br />

die die Basis für die Festlegung bilden,<br />

7<br />

ob ein Pferd ein „Araber“ ist, oder nicht. Information<br />

und Recherche sind hierzu die wesentlichen<br />

Mittel.<br />

Qualitätsprinzipien: Zwei Grundsätze, die<br />

die Herangehensweise und die hauptsächlichen<br />

Gesichtspunkte für die Definition der<br />

Rassemerkmale und die Erhaltung ihrer Vielfalt<br />

und Reichhaltigkeit festlegen.<br />

Erhaltungsprinzipien: Vier Grundsätze, die<br />

einen integralen Ansatz zum Erhalt dieser<br />

<strong>Pferde</strong> bieten. Dies wird durch die Anwendung<br />

moderner Wissenschaft und durch den<br />

Aufbau eines kompletten Systems für die gesicherte<br />

Identität der Rasse und ihrer Merkmale<br />

erreicht.<br />

Die dritte Komponente ist die DEF<strong>IN</strong>ITION<br />

(mit den entsprechenden Anmerkungen):<br />

Die Definition des arabischen <strong>Pferde</strong>s stellte<br />

in letzter Zeit eine Herausforderung dar,<br />

denn es gibt derzeit keine allgemein anerkannte<br />

Definition. Offizielle Definitionen<br />

durch bestehende Stutbuchorganisationen<br />

sind mehrdeutig und lassen keine eindeutigen<br />

Erhaltungsmaßnahmen zu. Einige weitverbreitete<br />

informelle Definitionen basieren<br />

nur auf dem Phänotyp. Es gab Versuche in<br />

verschiedenen Teilen der Welt, hauptsächlich<br />

im Westen, Definitionen festzulegen, die<br />

dem arabischen und beduinischen Konzept<br />

nahe kommen. Die bekanntesten Beispiele<br />

sind der Asil Club in Deutschland und Al<br />

Khamsa und die Pyramid Society in den USA.<br />

Diese Versuche waren teilweise erfolgreich,<br />

um das arabische Pferd in seiner ursprünglichen<br />

Form zu erhalten. Die <strong>Pferde</strong>, die den<br />

Definitionen dieser drei Organisationen entsprechen,<br />

die allgemein als „asil“ bezeichnet<br />

werden, stellen eine sehr kleine Minderheit<br />

dessen dar, was heute als Araber bezeichnet<br />

wird.<br />

ERHALTUNG IST ERFORDERLICH<br />

In den arabischen Ländern werden die "Asilen"<br />

aus Unwissenheit oder Gleichgültigkeit<br />

ständig mit nicht-asilen <strong>Pferde</strong>n verpaart.<br />

Einige arabische Länder haben ihre Asil-Population<br />

bereits verloren oder stehen kurz<br />

davor, sie für immer zu verlieren, wobei nur<br />

noch eine Handvoll Asil-Stuten übrig sind. In<br />

einigen großen arabischen Ländern erreicht<br />

der Anteil der Nicht-Asilen fast 60 %.<br />

Die Wissenschaft hat eine ernst zu nehmende<br />

Warnung ausgesprochen. Jüngste genetische<br />

Studien, die auf den bereits verfügbaren<br />

Kenntnissen über das Englische <strong>Vol</strong>lblut basieren,<br />

zeigten bis zu 62 % Englischen <strong>Vol</strong>lblutblutanteil<br />

bei einigen weitverbreiteten<br />

registrierten Arabern, insbesondere bei denen<br />

für den Rennsport (Flachrennen). In einer<br />

kürzlich von 19 Forschern unter der Leitung<br />

von Dr. Samantha Brooks von der Universität<br />

in Florida durchgeführten Studie kommt sie<br />

zu dem Schluss: „Wir können in der genetischen<br />

Signatur sehen, dass die Kreuzung mit<br />

Englischen <strong>Vol</strong>lblütern mehrmals stattfand,<br />

und bei einigen <strong>Pferde</strong>n geschah dies über<br />

mehrere Generationen hinweg.“ Das Phänomen,<br />

so sagt sie, zeigt sich bei vielen, vielen<br />

der registrierten sogenannten arabischen<br />

Zucht


Zucht<br />

Rennpferde. [Red.: siehe <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> <strong>IN</strong><br />

<strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/2021, „Reinheit aus genetischer<br />

Sicht“, Seite <strong>29</strong>ff.]<br />

DEF<strong>IN</strong>ITION FÜR ARABISCHE PFERDE<br />

Es war entscheidend für das Manifest, eine<br />

klare und prägnante Definition zu finden, die<br />

jeden Zweifel darüber ausräumt, was ein Araber<br />

ist. Mehrdeutigkeit ist ein Killer. Wenn die<br />

(arabische) Kultur eine klare Definition liefert,<br />

warum sollten wir dann weiterhin alle verwirren?<br />

Wenn aber reinrassig nichts anderes als<br />

ein Synonym für „im Zuchtbuch eingetragen“<br />

bedeutet und <strong>Pferde</strong> mit nachgewiesenen<br />

nicht-arabischen Vorfahren den gleichen<br />

„reinrassigen“ Status erhalten wie solche mit<br />

100 % Beduinen-Ursprung, dann stimmt definitiv<br />

etwas nicht. [Red.: siehe <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/2021, „Was ist ein <strong>Vol</strong>lblutaraber“,<br />

Seite 23ff.]<br />

Das Manifest definiert einen Araber wie folgt:<br />

Das <strong>Arabische</strong> Pferd geht in allen seinen Vorfahren<br />

auf die Atiq-<strong>Pferde</strong> des arabischen <strong>Vol</strong>kes<br />

zurück.<br />

Araber sind per Definition asil. Damit ein<br />

Pferd als asil angesehen werden kann, muss<br />

seine Abstammung ausschließlich auf der<br />

Zucht der arabischen Beduinenstämme in<br />

seiner Heimat beruhen, das Pferd muss frei<br />

von jeglicher Einkreuzung mit nicht-arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>n sein - diese sind durch eindeutige<br />

Anzeichen von Unreinheit (Hujna)<br />

gekennzeichnet -, und einen anerkannten<br />

Stammnamen (rasan) und Unterstamm (marbat)<br />

gemäß den Beduinennormen tragen,<br />

von denen ziemlich sicher angenommen<br />

werden kann, dass sie korrekt sind.<br />

Ein Pferd ist nur dann ein Araber, wenn es frei<br />

von Hujna ist, und wenn es von bekannter akzeptabler<br />

Herkunft ist.<br />

Obwohl es große Ähnlichkeiten zwischen der<br />

obigen Definition und denen von Al Khamsa<br />

und dem Asil Club gibt, gibt es einen wesentlichen<br />

Unterschied, der in dem Satz liegt:<br />

„Araber sind per Definition asil.“ Im Gegensatz<br />

zu anderen Definitionen ist der Asil-Araber<br />

keine Untergruppe der arabischen Rasse.<br />

Es gibt keinen „nicht-asilen Araber“. Dies wird<br />

von der (arabischen) Kultur abgelehnt. Wenn<br />

ein Pferd nicht asil ist, bedeutet dies, dass es<br />

Halbaraber, Pseudo-Araber, Anglo-Araber,<br />

Partbred-Araber usw. ist, was einfach mit<br />

dem arabischen Begriff „hajin“ bezeichnet<br />

wird. „Hajin“ ist das Gegenteil von „asil“. Das<br />

moderne Konzept eines reinrassigen („purebred“),<br />

nicht-asilen Arabers ist illusorisch und<br />

destruktiv. Es ist offensichtlich, dass dieses<br />

Konzept erheblichen Schaden angerichtet<br />

hat, wobei vielen Menschen anscheinend der<br />

Unterschied entgangen ist. Andere benutzten<br />

die Verwirrung als Vorwand, um immer<br />

größere Prozentsätze von nicht-arabischem<br />

Blut in den Pedigrees der arabischen <strong>Pferde</strong><br />

zu tolerieren, eine Tatsache, die jetzt durch<br />

moderne DNA-Tests bewiesen wurde.<br />

WEITERE ERKLÄRUNGEN<br />

Das Manifest hört nicht bei der Definition<br />

auf. Es enthält zehn detaillierte begleitende<br />

Kommentare [Anm. d. Red.: ähnlich einem<br />

kommentierten Gesetzestext], die diese Definition<br />

in eine umsetzbare Definition ver-<br />

8<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


wandeln. Die Aufgabe, moderne <strong>Pferde</strong> in<br />

jeder Linie bis zur Zucht der arabischen Beduinen<br />

zurückzuverfolgen, ist nicht so einfach,<br />

wie es sich anhört. Die Definition von<br />

Heimatland, Rasan und Marbat, die Bedeutung<br />

von Hujna, die Bedingungen von „asil“,<br />

der Bewertungsansatz, die verschiedenen<br />

Arten von Beweisen, die Gewissheitsrisiken,<br />

die Aufrechterhaltung und der Widerruf des<br />

Asil-Status und die Steuerung des gesamten<br />

Prozesses werden in den „Definitions-Kommentaren“<br />

erörtert. Einige davon werden<br />

hier weiter erklärt:<br />

3. Hujna<br />

Hujna bedeutet ein eindeutiges Zeichen<br />

der Einkreuzung mit nicht-arabischem<br />

Blut. Anzeichen für „hujna“ können morphologisch,<br />

genealogisch oder genetisch<br />

sein.<br />

4. Bedingungen für den Asil-Status<br />

Um ein Pferd als asil zu bestätigen, gibt es<br />

zwei Bedingungen:<br />

A. Das Pferd muss direkte und/oder indirekte<br />

kontextbezogene Beweise über<br />

die arabische Beduinenherkunft all seiner<br />

Vorfahren haben, von denen ziemlich<br />

sicher angenommen werden kann,<br />

dass sie stichhaltig sind.<br />

Und:<br />

B. Das Pferd muss frei von Hujna sein, was<br />

bedeutet, dass es keinen eindeutigen<br />

(nicht spekulativen) Beweis für Hujna<br />

gibt.<br />

Zusätzlich zu den oben genannten Hauptkomponenten<br />

definiert und diskutiert das<br />

Manifest einige wichtige Konzepte, die die<br />

Zuchtphilosophie der Beduinen prägen.<br />

„Asil“ und „atiq“ tauchen als die beiden wichtigsten<br />

Konzepte im Manifest auf. Die Begriffe<br />

haben unterschiedliche Konnotationen und<br />

ergänzen sich bei der Definition der Rasse.<br />

"RE<strong>IN</strong>RASSIG" UND "RE<strong>IN</strong>BLUT"<br />

Das westliche Modell über <strong>Pferde</strong>rassen umfasst<br />

Konzepte und Terminologien wie reinrassig,<br />

reinblütig, Kreuzungszucht, Landrasse<br />

… usw. Die direkte Übersetzung der entsprechenden<br />

Konzepte in die arabische Sprache<br />

gab nicht immer die genaue Bedeutung wieder<br />

und führte zu Verwirrung und falschen<br />

Annahmen. Sprachliche Systeme sind stark<br />

mit der Kultur verflochten und erfordern eine<br />

sorgfältige Analyse der komplexen Anwendungen<br />

und der subtilen Unterschiede zwischen<br />

den entsprechenden Begriffen.<br />

Der Begriff „asil“ wird im Manifest wie folgt<br />

definiert: „Der Begriff in seiner allgemeinen<br />

arabischen Verwendung bedeutet bekannte<br />

und angesehene Ursprünge. Im Zusammenhang<br />

mit dem arabischen Pferd ist der Begriff<br />

gleichbedeutend mit Reinheit.“<br />

Der Begriff „atiq“ ist definiert als: „Der Begriff<br />

trägt mehrere sich überschneidende Bedeutungen.<br />

Es ist gleichzeitig uralt, kostbar und<br />

frei [von Fehlern]. Im Zusammenhang mit<br />

dem arabischen Pferd umfasst es sowohl Authentizität<br />

als auch Reinheit.“<br />

Atiq ist ein älterer und umfassenderer Begriff<br />

als asil. Obwohl jeder, der „atiq“ ist, auch „asil“<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

ist, und jeder der „asil“ ist, angeblich auch<br />

„atiq“ ist, hat „atiq“ mehr Konnotationen,<br />

wenn es um authentische Qualitäten und<br />

Eigenschaften geht. Daher ist anzunehmen,<br />

dass einige asilen <strong>Pferde</strong> Mängel bei der Darstellung<br />

von atiqen Eigenschaften aufweisen.<br />

Moderne Araber haben eine unterschiedlich<br />

starke Abnahme ihrer Atiq-Qualitäten erlebt,<br />

selbst wenn sie asil blieben.<br />

RE<strong>IN</strong>HEIT ALS KULTURBEGRIFF<br />

Dann kommen wir zu dem kaum zu erfassenden<br />

Problem der Reinheit. Im zweiten Grundsatz<br />

führt das Manifest das Konzept der Reinheit<br />

aus, indem es feststellt, dass Reinheit ein<br />

kultureller Begriff ist. Reinheit stellt ein Ideal<br />

dar, das die arabischen Beduinen immer bemüht<br />

waren aufrechtzuerhalten. Reinheit ist<br />

eng mit Authentizität verbunden, die in diesem<br />

Zusammenhang die Eigenschaft ist, auf<br />

alte, erhaltene, geschützte Beduinenquellen<br />

zurückzuführen, von denen angenommen<br />

wird, dass sie rein sind.<br />

Im Gegensatz zum westlichen Konzept<br />

des „Reinbluts“, das ein biologisches<br />

Schwarz-Weiß-Attribut ist, wird Reinheit in<br />

diesem Zusammenhang als das Ideal interpretiert,<br />

für das die arabische Kultur alle Maßnahmen<br />

ergriffen hat, um es zu bewahren,<br />

und ständig Korrekturmaßnahmen anwendet,<br />

um jeden möglichen kontaminierenden<br />

Einfluss zu korrigieren und zu eliminieren.<br />

Niemand kann behaupten, dass es eine biologische<br />

Reinheit in jedem einzelnen Moment<br />

der langen Geschichte der Rasse gegeben<br />

hat. Die gesamte kulturelle Denkweise<br />

wirkte jedoch als ständiger Filter gegen Unreinheit<br />

und weigerte sich, irgendeinen Grad<br />

von Hujna anzuerkennen. Die Verwendung<br />

der Begriffe Reinheit und Reinblut zur Beschreibung<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s muss also<br />

den historischen Kontext und den kulturellen<br />

Prozess zur Aufrechterhaltung der Reinheit<br />

anerkennen, anstatt anzunehmen, dass<br />

es zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte ein<br />

genetisches Reservoir gab, das so rein wie<br />

Gold ist. Dieses Verständnis lässt es nicht zu,<br />

sich in der Neuzeit die Freiheit zu nehmen,<br />

nicht-arabisches Blut oder „hujna“ zu tolerieren.<br />

Die (arabische) Kultur wird dies auch<br />

weiterhin ablehnen.<br />

Jetzt kommt das westliche Konzept von reinrassig:<br />

ein sehr technischer Begriff, der ziemlich<br />

illusorisch und irreführend ist, wenn er in<br />

einen anderen Kontext übersetzt wird. Reinrassig<br />

ist nicht gleich reinblütig. Es hat weder<br />

mit biologischer noch mit kultureller Reinheit<br />

zu tun. Es bedeutet einfach eine geschlossene<br />

Population nach Eintragung in ein bestimmtes<br />

Zuchtbuch. Reinrassig ist also „rein“<br />

unter den Gründungspferden des Zuchtbuchs,<br />

obwohl die Gründungspferde selbst<br />

unrein waren. Daher ist reinrassig niemals<br />

eine Übersetzung oder ein Äquivalent von<br />

asil oder atiq. Dies führte zu großer Verwirrung,<br />

als sich die Araber mit dem WAHO-Label<br />

„Purebred Arabian“ (Reinblut-Araber,<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber) befassten, das nichts anderes<br />

bedeutete als registrierte <strong>Pferde</strong>, die einen<br />

9<br />

gewissen Grad an Verunreinigung (in der<br />

Gründerpopulation des Stutbuchs) oder Hujna<br />

aufweisen können.<br />

Wir glauben, wenn diese sprachlichen Probleme<br />

von Anfang an jedem klar gemacht<br />

worden wären, würden die meisten Araberzüchter<br />

es nicht akzeptieren, ihre „reinen“<br />

<strong>Pferde</strong> mit der Mehrheit der sogenannten<br />

„reinrassigen Araber“ (wie sie von vielen Stutbüchern<br />

akzeptiert sind) zu kreuzen. Deshalb<br />

sagen wir, Mehrdeutigkeit ist ein Killer.<br />

JEDES VOLK SCHÄTZT SE<strong>IN</strong>E PFERDE<br />

Eine häufige Frage lautet: Was passiert mit all<br />

den nicht asilen <strong>Pferde</strong>n in den WAHO-Stutbüchern?<br />

Wie wollt ihr sie nennen? Und was<br />

sollen wir mit ihnen machen?<br />

„Jedes <strong>Vol</strong>k schätzt seine <strong>Pferde</strong>“ ist ein<br />

Sprichwort der Beduinen. Wir verstehen, wie<br />

wertvoll jede Gruppe von <strong>Pferde</strong>n für ihre<br />

Besitzer ist. Diese <strong>Pferde</strong> sollten weiterhin so<br />

geschätzt werden, wie sie sind, und weiterhin<br />

in verschiedenen Disziplinen eingesetzt werden.<br />

Es gibt unzählige <strong>Pferde</strong>rassen auf der<br />

ganzen Welt, viele davon mit unterschiedlichem<br />

Einfluss des arabischen <strong>Pferde</strong>s. Leider<br />

können wir sie nicht Araber nennen, wie es<br />

ihre Besitzer gerne tun würden. Wir nennen<br />

sie so, wie sie in der arabischen Kultur heißen:<br />

Hajin. In der arabischen Kultur und der<br />

allgemeinen arabischen Wahrnehmung gibt<br />

es bis heute keinen „nicht-asilen Araber“, wie<br />

bereits erwähnt. Diese guten und wertvollen<br />

<strong>Pferde</strong> Araber (ganz zu schweigen von reinrassige<br />

Araber) zu nennen, setzt die Illusion<br />

und Zweideutigkeit fort, die authentische<br />

Araber überall tötet. Das können wir nicht<br />

akzeptieren. Wir müssen die richtigen Namen<br />

verwenden. Das nicht-asile Pferd ist ein<br />

arabischer Abkömmling wie zum Beispiel die<br />

Shagya-<strong>Pferde</strong>, aber kein (reiner) Araber.<br />

Das Manifest ist nicht feindlich gegenüber<br />

irgendwelchen <strong>Pferde</strong>gruppen oder -organisationen<br />

eingestellt. Das Manifest ist eine<br />

kulturell verwurzelte Initiative zur Erhaltung<br />

einer universell geschätzten, in sich eigenständigen,<br />

kulturell reichen <strong>Pferde</strong>rasse, die<br />

die älteste <strong>Pferde</strong>rasse der Geschichte ist: das<br />

arabische Pferd.<br />

Lassen Sie mich zum Schluss sagen, was in<br />

der Einleitung des Manifests steht:<br />

„Das Manifest ist die kollektive Anstrengung<br />

seiner Gründerväter. Alle haben ein tiefes Verständnis<br />

für die kulturellen Aspekte der Rasse,<br />

die sich entweder aus ihrer Identität als Araber<br />

und/oder Beduine oder aus Respekt vor den<br />

Werten der Beduinenpferdezucht ergeben.<br />

Sie bauen diese Initiative aufrichtig auf den<br />

früheren Bemühungen bestehender Organisationen<br />

und unabhängiger Forscher auf.“<br />

Yasser Ghanim<br />

Das komplette Manifest kann auf folgender<br />

Website in englischer und arabischer<br />

Sprache eingesehen werden:<br />

www.arabianhorsemanifesto.org<br />

und steht dort auch als PDF zum Download<br />

bereit.<br />

Zucht


A STATEMENT OF PR<strong>IN</strong>CIPLES ON <strong>THE</strong> ARABIAN HORSE<br />

<strong>THE</strong> ARABIAN HORSE<br />

MANIFESTO (PART I)<br />

Zucht<br />

10<br />

The existence of the authentic<br />

Arabian horse of the<br />

Bedouins is threatened by<br />

the purebred Arabian, as<br />

defined by WAHO. At least<br />

that is the view taken by<br />

the founders of the Arabian<br />

Horse Manifesto. The reasons<br />

for this are explained<br />

by Yasser Ghanim, one of the<br />

founders and active advocate<br />

of the "Manifesto". Although<br />

this policy statement<br />

is addressed to the Arab<br />

world, we are presenting the<br />

Manifesto here to provide a<br />

deeper understanding of the<br />

Arabian horse as an integral<br />

part of the Arabian culture.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

Alle Fotos: Gudrun Waiditschka


Last year, a new international initiative<br />

was launched under the name "The<br />

Arabian Horse Manifesto". A group of<br />

some 30 founders from the Arab world, as<br />

well as the West, articulated a document<br />

that declares their stand toward the Arabian<br />

horse. The output has been published on a<br />

dedicated website on the Internet and in a<br />

downloadable PDF version. So, what is special<br />

about this work?<br />

"Our vision is a new era of the Arabian horse<br />

that is based on the acknowledgment of its<br />

original qualities, understanding and learning<br />

of its historical background, respect<br />

of its cultural values and context, and the<br />

adoption of modern science in drawing the<br />

future of the breed."<br />

The Manifesto represents the shared vision<br />

of the founders and what they believe is correctly<br />

representing the Arabic and Bedouin<br />

values around the Arabian breed, framed in<br />

a modern approach that combines culture<br />

and science. It tries to utilize the collective<br />

wisdom of the community and the many<br />

lessons learned after more than a century of<br />

modern breeding, including half a century<br />

of official registration, as well as international<br />

organizations.<br />

The text took a complete year to develop<br />

and was thoroughly discussed among the<br />

founders, as well as being subject to <strong>public</strong><br />

review on different blogs, social media<br />

channels, and conventions.<br />

The initiative addresses the challenges of<br />

globalization and the commercialization of<br />

the Arabian horse. It acknowledges, nevertheless,<br />

its global value and cross-cultural<br />

role. However, it tries to isolate the negative<br />

effects that led to any possible transformations<br />

away from its original identity. An important<br />

pillar of this work is to preserve the<br />

breed’s authenticity and original identity as<br />

a cultural product stemming from the extended<br />

traditions of the Arabs and Bedouin<br />

tribes of Arabia over history.<br />

WESTERN SUPREMACY<br />

During the last century, the Western world<br />

took the initiative in almost every facet related<br />

to the Arabian horse. Registration,<br />

competitions, writing, and research were<br />

mainly produced and defined in the West,<br />

then extended to the Arab world, which<br />

turned into a follower of the reshaped and<br />

reimported concepts. This shift of the center<br />

of gravity from the East to the West included<br />

positive sides and outcomes as well as other<br />

negative effects and challenges.<br />

A quick reality check shows a number of<br />

challenges the breed faces and which pose<br />

serious risks at present. Challenges include,<br />

but are not limited to, vague definitions,<br />

declining asil ratios and populations, declining<br />

registration rates, closed registries,<br />

dwindling functional conformation and<br />

athletic characteristics, morphological<br />

transformations, extreme breeding, and<br />

last but not least, reduced genetic diversity<br />

and vitality.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

<strong>THE</strong> THREE MA<strong>IN</strong> COMPONENTS<br />

The Manifesto raises flags and lays the foundations<br />

for dealing with these challenges. It<br />

consists of three main components: Values,<br />

principles, and the definition.<br />

The first section of the manifest provides<br />

the VALUES that shape the founders’ ideas<br />

about the breed and are believed to reflect<br />

the shared values among the community<br />

at large. They provide the basis for building<br />

agreement and a common vision among all<br />

of us. Five main values are stated from universality<br />

to specialty:<br />

1. The Arabian horse represents a valuable<br />

cultural heritage for humanity.<br />

2. The Arabian horse is one of the oldest<br />

horse breeds in history.<br />

3. The Arabian horse enjoys some unique<br />

qualities and traits.<br />

4. The Arabian horse's original homeland is<br />

in the steppes of Arabia.<br />

5. The Arabian horse is the product of the<br />

Arab Bedouin culture.<br />

The next main component is PR<strong>IN</strong>CIPLES.<br />

Principles are workable concepts that support<br />

the governance of any efforts related<br />

to the breed from registration to trade, and<br />

from competitions to research. Twelve principles<br />

are articulated and grouped under<br />

four categories:<br />

Identity Principles: this includes three<br />

principles that relate the Arabian horse to<br />

its true identity derived from the Arabic<br />

Bedouin culture. It presents the concepts of<br />

asil and atiq, which are key concepts in the<br />

cultural framework.<br />

One of the three principles is Culture:<br />

"Any definition of the Arab breed must<br />

comply with the cultural values ascribed<br />

to it by its original custodians, the Arab<br />

Bedouin tribes of Arabia. A horse’s identity<br />

as an Arab is based on its authenticity<br />

and purity, notions both encompassed<br />

in the Arabic language concepts of atiq<br />

in ancient times and asil in more recent<br />

times."<br />

Knowledge Principles: three additional<br />

principles that provide the basis for establishing<br />

horse credentials as "Arabian". Information<br />

and research are the essential<br />

means in this direction.<br />

Quality Principles: two principles that set<br />

the approach and main aspects for defining<br />

the characteristics of the breed, and maintaining<br />

its diversity and richness.<br />

Conservation Principles: four principles<br />

that provide an integral approach to preservation<br />

through the utilization of modern<br />

science and by building a complete system<br />

for sustaining the breed’s authentic identity<br />

and characteristics.<br />

The third component is the DEF<strong>IN</strong>ITION<br />

and definition notes.<br />

Defining the Arabian horse has been a challenge<br />

in recent times. No universally agreed<br />

definition exists today. Official definitions by<br />

current registries are ambiguous and do not<br />

allow for clear preservation measures. Some<br />

widespread informal definitions are based<br />

11<br />

on phenotype only. Attempts in different<br />

parts of the world, mainly in the West, tried<br />

to set definitions close to the Arabic and<br />

Bedouin concept. The Asil Club in Germany<br />

and Al Khamsa and the Pyramid Society in<br />

the US are the most famous examples. These<br />

attempts met partial success in preserving<br />

the Arabian horse in its original form. The<br />

horses that comply with the definitions of<br />

these three organizations, widely known as<br />

asil, represent a very small minority of what<br />

is labeled today as Arabian.<br />

PRESERVATION IS NEEDED<br />

In Arab countries, the "asils" are being constantly<br />

bred to non-asil horses out of ignorance<br />

or indifference. Some Arab countries<br />

have already lost their asil population or are<br />

about to lose it for good, with only a handful<br />

of asil mares remaining. For some big Arab<br />

countries, the percentage of non-asil reaches<br />

nearly 60%.<br />

Science has raised a big flag. Recent genetic<br />

studies based on the knowledge already<br />

available of the Thoroughbred breed<br />

showed up to 62% Thoroughbred blood in<br />

some widely spread registered Arabians,<br />

especially those of flat racing. In recent research<br />

conducted by 19 researchers led by<br />

Dr. Samantha Brooks from Florida University,<br />

she concludes: “we can see in the genetic<br />

signature that crossing with Thoroughbreds<br />

happened multiple times, and in some horses,<br />

it happened over multiple generations.”<br />

The phenomenon is apparent in many,<br />

many of the registered so-called Arabian<br />

racehorses, as she says. [ed.: see <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Pferde</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/2021, "Purity from a<br />

Genetic View Point", page <strong>29</strong>ff.]<br />

A DEF<strong>IN</strong>ITION FOR <strong>THE</strong> ARABIAN HORSE<br />

It was critical to the mission of this initiative<br />

to define a clear and concise definition that<br />

clears any doubt about what an Arabian is.<br />

Ambiguity is a killer. If culture provides clear<br />

definitions, why should we continue confusing<br />

everyone? When purebred means nothing<br />

but a synonym to “recorded in a studbook”,<br />

and horses with proven non-Arabian<br />

ancestors are given the same “purebred”<br />

status as those of 100% Bedouin origins,<br />

then something is definitely wrong. [ed.:<br />

see <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/2021,<br />

"What is a Purebred Arabian", page 23ff.]<br />

The Manifesto defines an Arabian as:<br />

The Arabian Horse traces through all its ancestors<br />

to the atiq horses of the Arab people.<br />

Arabians are asil by definition. For a horse<br />

to be assumed asil: its pedigree must be<br />

exclusively based on the breeding of the<br />

Arab Bedouin tribes in its homeland, the<br />

horse must be free of any crossbreeding to<br />

non-Arabian horses represented by definite<br />

evidence of impurity (hujna), and carry a<br />

recognized strain name (rasan) and substrain<br />

(marbat) as per the Bedouin norms<br />

that can be reasonably assumed correct.<br />

A horse is only Arabian if it is both, free of<br />

hujna, and of known acceptable origin.<br />

Zucht


Zucht<br />

12<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Although there are big similarities between<br />

the above definition and those of Al Khamsa<br />

and the Asil Club, there is one key difference,<br />

which lies in the sentence: “Arabians<br />

are by definition asil”. Contrary to what<br />

the other definitions imply, the asil horse is<br />

not a subset of the Arabian breed. There is<br />

no such thing as a non-asil Arabian. This is<br />

rejected by the culture. If a horse is non-asil<br />

that means it is half-Arabian, pseudo-Arab,<br />

Anglo-Arab, Arab derivative … etc., simply<br />

denoted by the Arabic term hajin. The hajin<br />

is the opposite of asil. The modern concept<br />

of a purebred non-asil Arabian is illusive and<br />

destructive. It is evident to have caused considerable<br />

damage with many people apparently<br />

missing the difference. Others used the<br />

confusion as a pretext to tolerate bigger and<br />

bigger percentages of non-Arabian blood<br />

in the Arabian horse registries, a fact now<br />

proven by modern DNA testing.<br />

<strong>THE</strong> DEF<strong>IN</strong>ITION FUR<strong>THE</strong>R EXPLA<strong>IN</strong>ED<br />

The Manifesto does not stop at the definition<br />

statement. It provides ten detailed definition<br />

notes that turn this definition into an actionable<br />

definition. The task of tracing modern<br />

horses through every line to the breeding<br />

of the Arab Bedouins is not as simple as<br />

it reads. Definition of homeland, rasan and<br />

marbat, the meaning of hujna, the conditions<br />

of asil, assessment approach, types of<br />

evidence, certainty risks, maintaining and<br />

revoking the asil status, and the governance<br />

of the whole process, are discussed in the<br />

definition notes, some of which are further<br />

explained here:<br />

3. Hujna<br />

Hujna means a definite sign of crossbreeding<br />

to non-Arabian blood. Hujna<br />

signs can be morphological, genealogical,<br />

or genetic.<br />

4. Asil Conditions<br />

To authenticate a horse as asil, there are<br />

two conditions:<br />

A. The horse must have direct and/or indirect<br />

contextual evidence about the<br />

Arab Bedouin origin of all its ancestors<br />

that can be reasonably assumed valid.<br />

and<br />

B. The horse must be free of hujna, meaning<br />

the absence of any definite (unspeculative)<br />

proof of hujna.<br />

In addition to the above main components,<br />

the manifesto defines and discusses some<br />

important concepts that shape the Bedouin<br />

breeding philosophy. The asil and atiq<br />

emerge as the top two concepts in the Manifesto.<br />

The terms have different connotations<br />

and complement each other in defining the<br />

main Arabic perception of the breed.<br />

"PUREBRED" AND "PURE-BLOOD"<br />

The Western paradigm about horse breeds<br />

includes concepts and terminology like purebred,<br />

pure-blood, part-bred, country-bred<br />

…etc. The direct translation of the corresponding<br />

Arabic concepts to these terms did<br />

not always indicate the exact meaning and<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

created confusion and wrong assumptions.<br />

Lingual systems are strongly intertwined<br />

with culture and need careful analysis of the<br />

complex indications and the subtle differences<br />

between the equivalent terms.<br />

The term asil is defined by the Manifesto as<br />

follows:<br />

“The term in its general Arabic use means<br />

of known and esteemed origins. Within<br />

the context of the Arabian horse, the term is<br />

equivalent to purity.”<br />

The term atiq is defined as:<br />

“The term carries multiple overlapping<br />

meanings. It is ancient, precious, and free<br />

[of flaws] all at the same time. Within the<br />

context of the Arabian horse, it encompasses<br />

both authenticity and purity.”<br />

Atiq is an older and more composite term<br />

than asil. Although every atiq is asil and<br />

every asil is supposedly atiq, atiq has more<br />

connotations when it comes to authentic<br />

qualities and characteristics. Therefore, it<br />

is possible to assume that some asil horses<br />

have shortages in illustrating atiq characteristics.<br />

Modern Arabians have witnessed<br />

varying degrees of degradation in their atiq<br />

quality, even when they remained asil.<br />

13<br />

PURITY AS A CULTURAL NOTION<br />

Then comes the subtle issue of purity. In the<br />

second principle, the Manifesto elaborates<br />

on the concept of purity by stating that purity<br />

is a cultural notion. It represents an ideal,<br />

which the Arab Bedouins always strived to<br />

maintain. Purity is closely related to authenticity,<br />

which in this context, is the quality of<br />

going back to ancient, preserved, protected<br />

Bedouin sources that are assumed to be<br />

pure.<br />

Contrary to the Western concept of pureblood,<br />

which is a black-and-white biological<br />

attribute, purity in this context is interpreted<br />

as the ideal that the Arabic culture<br />

incurred every measure to preserve, and<br />

constantly applied corrective measures to<br />

rectify and eliminate any possible inbound<br />

contamination. No one can assert biological<br />

purity at every single moment of the breed’s<br />

extended history. However, the whole cultural<br />

paradigm worked as a constant filter<br />

against impurity and refused to acknowledge<br />

any degree of hujna. So using the terms<br />

purity and pure-blood to describe the Arabian<br />

horse needs to acknowledge the historical<br />

context and cultural process of how purity<br />

was maintained, rather than assuming a<br />

gold pure genetic reservoir at every moment<br />

of time. This understanding does not allow<br />

for assuming any liberty in modern times to<br />

tolerate non-Arabian blood or “hujna”. The<br />

culture measures continue to apply in rejecting<br />

this.<br />

Now comes the Western concept of purebred:<br />

a very technical term that is quite illusive<br />

and misleading when translated to a<br />

different context. Purebred is not equivalent<br />

to pure-blood. It has nothing to do with neither<br />

biological nor cultural purity. It simply<br />

means a closed population after registration<br />

in a certain studbook. So, purebred is<br />

pure among the foundation horses of the<br />

studbook, even though the foundation horses<br />

themselves were impure. Therefore purebred<br />

is never a translation nor an equivalent<br />

of asil or atiq. This was a source of big confusion<br />

when the Arabs dealt with the WAHO<br />

label of “Purebred Arabian”, which meant<br />

nothing but registered horses that can have<br />

some degree of pre-registration impurity, or<br />

hujna.<br />

We believe that if these lingual issues were<br />

made clear to everyone from the beginning,<br />

most of the Arabian horse breeders would<br />

not accept breeding their “pure” horses to<br />

the majority of so-called “purebred Arabians”<br />

accepted by many registries. That is<br />

why we say ambiguity is a killer.<br />

EVERY PEOPLE VALUE <strong>THE</strong>IR HORSES<br />

A frequent question is asked: what happens<br />

to all the non-asil horses in the WAHO registries.<br />

What are you going to call them? And<br />

what shall we do with them?<br />

"Every people value their horses" is a<br />

Bedouin proverb. We understand how valuable<br />

any group of horses is to their owners.<br />

These horses should continue to be cherished<br />

for what they are, and continue to be<br />

used in different equestrian venues. There<br />

are countless valued horse breeds around<br />

the world, many of them with different levels<br />

of impact by the Arabian horse. Sadly, we<br />

cannot call them Arabians as their owners<br />

would wish to do. We call them what they<br />

are called in the Arabic culture: hajin. In the<br />

Arabic culture and the general Arabic perception<br />

until the present time, there is no<br />

such thing as a non-asil Arabian, as mentioned<br />

before. Calling these good and valuable<br />

horses Arabians (not to mention purebred<br />

Arabian) continues the illusion and<br />

ambiguity that is killing authentic Arabians<br />

everywhere. We cannot accept this. We have<br />

to use the correct names. The non-asil is an<br />

Arabian derivative, not an Arabian, same as<br />

the Shagya horses for example.<br />

The Manifesto is not hostile to any horse<br />

groups or organizations. The Manifesto is<br />

a culturally-rooted initiative to preserve a<br />

universally treasured, intrinsically distinct,<br />

culturally rich, and one of the oldest horse<br />

breeds in history: the Arabian horse.<br />

In the end, let me state what the introduction<br />

of the Manifesto says:<br />

“The Manifesto is the collective effort of its<br />

Founders. All have a deep understanding of<br />

the breed’s cultural aspects, stemming either<br />

from their identities as Arab and/or Bedouin,<br />

or from respect for Bedouin horse-breeding<br />

values. They sincerely build this initiative on<br />

top of previous efforts by existing organizations<br />

and independent researchers.”<br />

Yasser Ghanim<br />

The complete Manifesto can be accessed<br />

at www.arabianhorsemanifesto.org and<br />

can be downloaded as PDF<br />

Zucht


<strong>IN</strong>TERVIEW MIT YASSIR GHANIM<br />

DAS MANIFEST ZUM ARABISCHEN PFERD (TEIL II)<br />

KRITISCH H<strong>IN</strong>TERFRAGT<br />

Zucht<br />

Die Erhaltung des authentischen <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s der Beduinen als eigenständige<br />

Population ist sicherlich notwendig – über den Weg dorthin kann man<br />

sich trefflich streiten. Yasser Ghanim stand Rede und Antwort, warum das „Manifesto“<br />

nötig ist, und beantwortet unter anderem die Frage, warum beispielsweise<br />

Asil-Club und Al Khamsa nicht ausreichen.<br />

ITF: Bitte lassen Sie mich vorweg anmerken,<br />

dass ich sehr für die Erhaltung der letzten<br />

„ursprünglichen“ autochthonen Populationen<br />

arabischer <strong>Pferde</strong> bin, die gemeinhin<br />

als „Wüstenaraber“ bezeichnet werden. Sie<br />

haben aufgrund ihrer genetischen Vielfalt<br />

definitiv einen hohen Wert, und sie sind ein<br />

kulturelles Erbe. Was wir hier diskutieren,<br />

ist, WIE dies erreicht werden kann. Was also<br />

ist das Ziel des Manifests?<br />

YG: Eigentlich geht es bei unserer Initiative<br />

nicht nur um die autochthonen arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>populationen. Wir akzeptieren arabische<br />

<strong>Pferde</strong>, egal wo sie gezüchtet wurden,<br />

solange sie unserer klaren Definition entsprechen.<br />

In Bezug auf das Manifest geht es darum,<br />

die authentische Identität der Rasse zu bewahren,<br />

so wie sie während ihrer langen<br />

Geschichte bis in die Neuzeit war. Die [arabische]<br />

Kultur ist dabei der entscheidende<br />

Faktor. Wir sehen die Rasse sowohl als ökologisches<br />

als auch als kulturelles Produkt.<br />

Wir glauben, dass die Rasse in den letzten<br />

Jahrzehnten einige große Veränderungen<br />

in ihrer Identität und in ihren Eigenschaften<br />

erfahren hat. Wir denken, dass die Rasse<br />

weitgehend kommerzialisiert und ihrer<br />

Grundwerte beraubt wurde. Das Manifest<br />

diskutiert die eigentliche Bedeutung dessen,<br />

was ein arabisches Pferd ist und wie wir es für<br />

zukünftige Generationen erhalten können.<br />

Der Interview-Partner und Autor Yassim Ghanim mit der Stute Farha Sa'faan (v. El Thay Moufid).<br />

ITF: Wie unterscheidet sich Ihre Sicht auf<br />

das arabische Pferd von der Sicht der<br />

WAHO und von der aktuellen internationalen<br />

Wahrnehmung der Rasse? Warum<br />

unterscheidet sich das arabische Pferd,<br />

wie Sie es sehen, von dem, was wir heute<br />

haben?<br />

YG: Das ist eine komplexe Frage. Es geht nicht<br />

nur um die WAHO, da gibt es viele Facetten.<br />

Erstens ist die WAHO-Definition ziemlich administrativ.<br />

Sie erlaubte seinen anfangs meist<br />

nicht-arabischen Mitgliedsländern, eigene<br />

Definitionen [dessen, was ein arabisches<br />

Pferd ist] zu besitzen. Diese Definitionen entsprachen<br />

nicht immer den Definitionen und<br />

Kriterien der arabischen und beduinischen<br />

Kultur, wie z. B. dem Fehlen von ‚Hujna’ [Unreinheit],<br />

was dazu führte, dass ein hoher<br />

Prozentsatz von <strong>Pferde</strong>n, die einheimische<br />

europäische Vorfahren in ihren Stammbäumen<br />

enthielten, trotzdem als „reinrassige<br />

Araber“ [<strong>Vol</strong>lblutaraber] bezeichnet wurden.<br />

Zweitens hat die WAHO keinen Korrekturmechanismus,<br />

um bekanntes nicht-arabisches<br />

Blut zu eliminieren. Fremdblut, durch die Einkreuzung<br />

von Englischen <strong>Vol</strong>lblut (xx)-Linien,<br />

kann heute mit den Mitteln der modernen<br />

Wissenschaft nachgewiesen werden. Jüngste<br />

genetische Studien zeigen bis zu 62 % xx-<br />

14<br />

Blut in vielen Rennlinien, was große Fragen<br />

aufwirft, ob diese <strong>Pferde</strong> weiterhin „Araber“<br />

genannt werden sollten. Drittens hat die moderne<br />

Vorstellung eines arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

die Bedeutung von Typ und Aussehen über<br />

den Rest der Merkmale gestellt. Es entwickelte<br />

sich ein völlig neues System, mit dem der<br />

Phänotyp des arabischen <strong>Pferde</strong>s von seinen<br />

funktionellen, mentalen und psychischen Eigenschaften,<br />

die sich im Laufe der Geschichte<br />

entwickelt haben, abgetrennt wurde. Dies<br />

hat zu großen physischen und genetischen<br />

Veränderungen in der Rasse geführt. Zusammenfassend<br />

lässt sich sagen, dass die<br />

Mainstream-Zuchtszene weltweit heute entweder<br />

aus stark mit Fremdblut verkreuzten<br />

Rennpferden oder aus stark dysfunktionalen<br />

Showpferden besteht, zu denen sowohl asile<br />

als auch nicht-asile <strong>Pferde</strong> gehören.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


ITF: Sie versuchen also, den Asil-Araber mit<br />

seinen ursprünglichen Wüstenqualitäten<br />

zu erhalten, das kann ich verstehen. Aber<br />

wollen Sie andeuten, dass die WAHO-<strong>Pferde</strong>,<br />

die Ihrer Definition nicht entsprechen,<br />

keine Araber sind?<br />

YG: Zunächst muss ich sagen, dass wir keine<br />

Gruppe von <strong>Pferde</strong>n diskriminieren. Es gibt<br />

unzählige Rassen, die unterschiedlich viel<br />

arabisches Blut führen und für das, was sie<br />

sind, großartige und brauchbare <strong>Pferde</strong> sind.<br />

Wir sind gegen die bürokratische Mehrdeutigkeit,<br />

gegen das bekannte und bewiesene<br />

Fremdblut (Hujna), gegen den Verlust von<br />

Eigenschaften und nicht zuletzt gegen das<br />

Fehlen des kulturellen Rahmens. Wir machen<br />

im Manifest eine sehr klare Aussage: Der<br />

Asil-Araber ist keine Untergruppe dessen,<br />

was die WAHO als „reinrassiger Araber“ definiert.<br />

Es gibt aus zwei Hauptgründen keinen<br />

„nicht-asilen Araber“:<br />

1. Die arabische Kultur lehnt dies ab, und<br />

2. Die zweideutigen modernen Definitionen,<br />

die nicht-asil mit arabisch verwechseln, verursachten<br />

überall unter den asilen Populationen,<br />

einschließlich der arabischen Länder,<br />

enorme Zerstörungen.<br />

Im Libanon zum Beispiel bemühte man sich<br />

in den 1980er Jahren, als das libanesische<br />

Stutbuch gegründet wurde, 20 asile Stuten<br />

zu retten, bevor sie aus Unwissenheit mit importierten<br />

nicht-asilen französischen Linien<br />

gekreuzt wurden, weil diese französischen<br />

Linien von der WAHO als "reinrassige" Araber<br />

akzeptiert wurden und niemand hat den Unterschied<br />

verstanden. Ein wichtiges Land wie<br />

der Libanon verlor seine Population von asilen<br />

<strong>Pferde</strong>n, weil sie dachten, alles sei "reinrassig".<br />

Die Nicht-Asilen sind keine weitere<br />

Kategorie der „reinrassigen Araber“, sie sind<br />

arabische Derivate.<br />

ITF: Aber wäre es nicht Ihre Pflicht – also die<br />

Pflicht der Araber – gewesen, Züchter in ihren<br />

arabischen Ländern zu informieren und<br />

aufzuklären...?<br />

YG: Damals verstand niemand den Unterschied.<br />

Niemand verstand, was in einigen<br />

französischen Linien oder in Crabbet Park<br />

geschah. Niemand wusste, wer Skowronek<br />

ist und wie die Dinge in Polen oder Russland<br />

in den letzten zwei Jahrhunderten funktioniert<br />

haben. Auch in Ägypten war Skowroneks<br />

Sohn Registan zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt willkommen.<br />

ITF: Von welcher Zeit sprechen wir? Fälle<br />

wie Skowronek wurden bereits in den<br />

1950er Jahren diskutiert und öffentlich<br />

bekannt gemacht. In seinem Buch „Der<br />

Araber und sein Pferd“ schreibt Raswan:<br />

„dass wir unter unseren registrierten Arabern<br />

Partbred- und <strong>Vol</strong>lblutaraber haben.<br />

Niemand hat in der Vergangenheit versucht,<br />

diese Wahrheit zu verbergen.“ Es war<br />

also bekannt, dass es einige fehlerhafte<br />

Stammbäume gibt. Trotzdem waren es die<br />

arabischen Länder, die später der WAHO<br />

beitreten wollten, sie wurden nicht dazu<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

gezwungen. Warum haben die arabischen<br />

Länder nicht schon vor dem Aufkommen<br />

der WAHO einen eigenen Dachverband gegründet?<br />

YG: Ich darf Ihnen sagen, ich hatte in den<br />

letzten zehn Jahren zahlreiche Diskussionen<br />

mit großen Züchtern in Ägypten, die nicht<br />

verstanden haben, was das Problem mit<br />

Skowronek ist, und seine nicht-arabischen<br />

Vorfahren verleugneten.<br />

Sie nahmen den<br />

WAHO-Begriff „reinrassiger<br />

Araber“ für bare<br />

Münze und verstanden<br />

nicht, dass dies<br />

ein sehr technischer<br />

Begriff ist, der nur bedeutet,<br />

rein innerhalb<br />

des Stutbuchs. Dank<br />

jüngster Bemühungen<br />

haben wir überzeugende<br />

Beweise ins<br />

Englische übersetzt,<br />

dass Skowronek tatsächlich<br />

einheimische polnische Stuten in<br />

seinen Stammbaum hat. Als die WAHO gegründet<br />

wurde, war dies unter den Arabern<br />

nicht allgemein bekannt. Vergessen Sie<br />

nicht, dass Ägypten das einzige arabische<br />

Land war, das an der Gründung der WAHO<br />

beteiligt war. Später folgten Jordanien, dann<br />

die anderen arabischen Länder. Ein Land wie<br />

Syrien brauchte zwanzig Jahre, um beizutreten.<br />

ITF: Zu den „jüngsten Bemühungen“ bezüglich<br />

Skowronek wäre zu sagen, dass<br />

Raswan bereits 1955 (und in englischer<br />

Sprache) schrieb: „Wenn wir den Stammbaum<br />

von Skowronek über viele (viele!)<br />

Generationen zurückverfolgen, weit zurück<br />

durch das gesamte letzte Jahrhundert,<br />

werden wir Vorfahren finden, die nicht nur<br />

unbekannter Herkunft, sondern auch fremden<br />

Blutes sind.“ Als WAHO gegründet wurde<br />

(1972), war dieser „Stammbaumfehler“<br />

also bereits auf dem Tisch.<br />

Doch was ist Ihr Ziel mit dem Manifest?<br />

Die <strong>Pferde</strong>, die jetzt (WAHO-akzeptierte)<br />

„<strong>Vol</strong>lblutaraber“ sind, umzubenennen?<br />

YG: Nein, wir werden das aufzeigen, worauf<br />

wir uns konzentrieren, für diejenigen, denen<br />

wichtig ist, was wir sagen. Wir werden<br />

diejenigen aufklären, die denken, dass alles<br />

„arabisch“ ist, und ihnen erklären, was man<br />

aus der Sicht der arabischen Kultur als arabisch<br />

bezeichnen würde. Wenn es ihnen<br />

egal ist, auch gut, wir können niemanden<br />

zwingen. Wir werden daran arbeiten, einen<br />

Ort zu schaffen, an dem der wahre Araber<br />

als authentischer, funktionaler Araber leben,<br />

überleben und gedeihen kann. Das ist unser<br />

Fokus.<br />

ITF: Es wird also zukünftig zwei unterschiedliche<br />

Definitionen des Wortes „Araber“<br />

(-Pferd) geben, zum einen ist ein „Araber“<br />

durch die WAHO definiert, als ein in einem<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber-Stutbuch eingetragenes<br />

15<br />

Pferd, die andere Definition von „Araber“<br />

wird durch das Manifest definiert und wird<br />

nur die „asilen“ <strong>Pferde</strong> einschließen. Glauben<br />

Sie nicht, dass dies zu weiterer Verwirrung<br />

führen wird? Warum nennen Sie Ihre<br />

authentischen <strong>Pferde</strong> nicht „Asil-Araber“,<br />

„Wüstenpferde“ oder „Beduinenpferde“?<br />

Und überlassen den anderen den geografischen<br />

Namen „arabisches Pferd“?<br />

Warum nennen Sie Ihre authentischen<br />

<strong>Pferde</strong> nicht „Asil-Araber“, „Wüstenpferde“<br />

oder „Beduinenpferde“? Und überlassen<br />

den anderen den geografischen<br />

Namen „arabisches Pferd“?<br />

YG: Weil das nie die Bedeutung war, wie sie<br />

die Beduinen und Araber beabsichtigten.<br />

Wenn wir das tun, werden die arabischen<br />

Menschen in Syrien, Saudi-Arabien, den Vereinigten<br />

<strong>Arabische</strong>n Emiraten usw. weiterhin<br />

denken, dass die nicht-asilen französischen<br />

Linien legitime Araber sind, und sie weiterhin<br />

sie mit den asilen Linien kreuzen. Dasselbe<br />

passiert in Ägypten mit den polnischen<br />

Skowronek-Linien. Mehrdeutigkeit ist ein<br />

Killer. Es tötet die asilen <strong>Pferde</strong>, während wir<br />

hier sprechen. Wir benennen Dinge so wie<br />

sie sind, und lassen die Menschen entscheiden.<br />

ITF: Aber diese Mehrdeutigkeit wird doch<br />

nicht dadurch beseitigt, dass zwei verschiedene<br />

Definitionen für denselben Begriff<br />

parallel nebeneinander bestehen. Und Sie<br />

werden sich nicht vom Rest der Welt abschotten<br />

können. Ich denke eher, es ist eine<br />

Frage der Bildung: Wenn Sie Ihren Züchtern<br />

sagen, dass die Kreuzung eines arabischen<br />

x Beduinenpferdes kein Beduinenpferd<br />

mehr ist, sollte das reichen!<br />

YG: Die Begriffe „asil“ und „Beduine“ sind nur<br />

eine sprachliche Möglichkeit, zu betonen,<br />

dass etwas „arabisch“ ist. Es ist eine Doppelung.<br />

In der arabischen Sprache, der arabischen<br />

Kultur und in der arabischen öffentlichen<br />

Wahrnehmung sind sie alle ein Kreis,<br />

sie sind unzertrennlich. Die Araber dachten<br />

offenbar nicht wie die Westler. Im Westen<br />

sind Sie an das Konzept mehrerer Rassen<br />

und Unterrassen gewöhnt.<br />

Jedes Pferd, das nicht asil ist, benennen wir<br />

als das was es ist: "hajin". Das Manifest erklärt<br />

dies. Hajin ist ein arabisches Derivat. Jedes<br />

„nicht-asile“ Pferd ist „Hajin“ – Skowronek ist<br />

Hajin. Französische Rennlinien sind Hajin ...<br />

usw.<br />

Wir können nicht jeden zwingen, unsere<br />

klaren Begriffe zu verwenden. Viele werden<br />

diese <strong>Pferde</strong> weiterhin Araber nennen. Sollen<br />

sie doch.<br />

Zucht


Zucht<br />

ITF: Darf ich Sie daran erinnern, dass Amer<br />

ein sogenannter „Wüstenaraber“ aus Saudi-Arabien<br />

war und dennoch Englisches<br />

<strong>Vol</strong>lblut in seinem Stammbaum hat (bewiesen<br />

durch seinen Y-chromosomalen Haplotyp)?<br />

Glauben Sie wirklich, dass dies an der<br />

Mehrdeutigkeit des Begriffs „Araber“ lag?<br />

Oder war es nicht eher ein (erfolgreicher)<br />

Betrugsversuch, um schnellere <strong>Pferde</strong> für<br />

die Rennbahn zu bekommen? Wie kann<br />

man diese Art von Betrug in Zukunft verhindern?<br />

YG: Bevor ich antworte, möchte ich Sie fragen:<br />

Wird WAHO bereit sein, jedes Pferd aus<br />

dem Stutbuch zu löschen, sollte moderne<br />

Die Aufrechterhaltung der authentischen<br />

Eigenschaften der Rasse erfordert<br />

auch andere Arten von Wettbewerben.<br />

Der Schauring und die Flachrennen sind<br />

nicht der beste Weg, dies zu tun.<br />

DNA beweisen, dass es nicht-arabisches Blut<br />

oder Englisches <strong>Vol</strong>llbut enthält? Ich stimme<br />

Ihnen zu, wir hatten solche Fälle in den arabischen<br />

Ländern seit Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />

„Partbred“-Rennpferde verursachten<br />

eine große Verunreinigung der irakischen<br />

und libanesischen <strong>Pferde</strong> und in geringerem<br />

Maße in Syrien. Viele dieser <strong>Pferde</strong> fanden<br />

ihren Weg in die Zuchtbücher. Hier brauchen<br />

wir moderne Wissenschaft und müssen bereit<br />

sein, ihre Ergebnisse zu akzeptieren. Moderne<br />

Flachrennen gaben einigen Menschen<br />

Anreize zum Betrug. Diese Rennen wurden<br />

in erster Linie nicht für das arabische Pferd<br />

entwickelt. Die ursprünglichen arabischen<br />

Rennen waren früher über 5 Meilen lang.<br />

Dies ist Teil der Manifesto-Philosophie, dass<br />

die Aufrechterhaltung der authentischen<br />

Eigenschaften der Rasse auch andere Arten<br />

von Wettbewerben erfordert. Der Schauring<br />

und die Flachrennen sind nicht der beste<br />

Weg, dies zu tun. Die klare Definition ist nur<br />

ein Teil unseres Ansatzes. Ein vollständiges<br />

System für das Überleben und Gedeihen des<br />

authentischen arabischen <strong>Pferde</strong>s, das Wettbewerbe,<br />

Registrierung und auch wissenschaftliche<br />

Forschung umfasst, ist erforderlich.<br />

Die Übernahme moderner Wissenschaft<br />

und die Bereitschaft, ihre Erkenntnisse zu<br />

akzeptieren, sind ebenfalls erforderlich.<br />

ITF: Was kann eine andere Definition für<br />

das arabische Pferd im gegenwärtigen Zustand<br />

erreichen?<br />

YG: Aus unserer Sicht ist es eine Rückkehr zu<br />

den kulturellen Wurzeln und der kulturellen<br />

Legitimität. Ich glaube, es wird eine ganze<br />

Reihe von Korrekturmaßnahmen auslösen,<br />

eine Kettenreaktion in den arabischen Ländern!<br />

Es hängt alles von den Maßnahmen ab,<br />

die nach dem Manifest ergriffen werden; das<br />

Manifest legt nur die Grundlagen dazu.<br />

ITF: Ich würde die Idee sehr unterstützen,<br />

dass die arabischen Länder aufhören, Geld<br />

in Schauen und Rennen zu stecken, weil<br />

dies der Rasse so viel Schaden zugefügt<br />

hat. Aber was genau sollten Ihre Alternativen<br />

sein?<br />

YG: Es gab mehrere Versuche in den arabischen<br />

Ländern, verschiedene Kategorien<br />

von Flachrennen mit längeren Distanzen zu<br />

starten. Es gibt immer noch einzelne Versuche.<br />

Distanzsport wird in einigen arabischen<br />

Ländern immer beliebter,<br />

benötigt aber noch mehr<br />

Regeln. Es stimmt, dass<br />

die Araber auch einigen<br />

Schaden angerichtet haben.<br />

Manche taten es aus<br />

Unwissenheit, manche<br />

aus Angeberei und wieder<br />

andere, weil sie blindlings<br />

folgten. Wir haben eine<br />

große Mission vor uns,<br />

um dieses Bewusstsein zu<br />

verbreiten und Dinge zu<br />

verbessern. Aber nehmen<br />

wir an, wir tun nichts – mit<br />

dem aktuellen Trend werden wir in 50 Jahren<br />

möglicherweise keine authentischen Araber<br />

(die Reinheit und Funktionalität verbinden)<br />

mehr haben! Die Flutwelle der Veränderung<br />

ist riesig und schnell, wenn wir nicht sofort<br />

handeln.<br />

ITF: Sie hätten vor 20 Jahren anfangen sollen<br />

... oder noch früher ...<br />

YG: Da stimme ich Ihnen zu … Vor 20 Jahren<br />

anzufangen hätte einen großen Unterschied<br />

gemacht. In Ägypten zum Beispiel hätte es<br />

Dutzende von Beduinenpferden gerettet und<br />

den raketenschnellen Rückgang der Qualität<br />

der Straight-Egyptian-Linien gestoppt.<br />

ITF: Was ist der Unterschied in der Praxis,<br />

also in Bezug auf die betroffenen <strong>Pferde</strong>,<br />

zwischen den Manifesto-<strong>Pferde</strong>n und den<br />

Asil Club-<strong>Pferde</strong>n?<br />

YG: Das ist eine gute Frage. Beide haben viel<br />

gemeinsam. Über die richtige Definition<br />

sind sie sich grundsätzlich einig. Aber der<br />

Asil Club ist nicht völlig unabhängig, weil<br />

er indirekt sagt, dass die asilen Araber eine<br />

Untergruppe der WAHO-Araber sind. Der Begriff<br />

„Asil-Araber“ oder „Al-Khamsa-Araber“<br />

begründet das Konzept einer Untergruppe,<br />

die wir ablehnen.<br />

ITF: Ist das der einzige Unterschied? Dass<br />

diese Vereine sich an (WAHO)-registrierte<br />

<strong>Pferde</strong> halten?<br />

YG: Beide unterstützten auch nicht-registrierte<br />

<strong>Pferde</strong>. Tatsächlich listet Al Khamsa<br />

bereits nicht-registrierte <strong>Pferde</strong> auf, also ist<br />

dies nicht das Problem. Denken Sie an die<br />

bei der WAHO registrierten Syrer, denken<br />

Sie an die in Ägypten, Bahrain und Saudi<br />

Arabien, sie alle sind denselben Risiken ausgesetzt.<br />

Der Asil Club hat in Europa viel geholfen,<br />

Al Khamsa hat in den USA geholfen,<br />

aber in den arabischen Ländern kennen die<br />

Leute nur WAHO. Die internationalen Rennlinien<br />

dringen in Syrien sowie in die Vereinigten<br />

<strong>Arabische</strong>n Emirate und Saudi Arabien<br />

ein. Die polnisch-Skowronek-Linien dringen<br />

trotz der Bemühungen der Pyramid Society<br />

sowohl in Ägypten als auch in Katar ein. Die<br />

bahrainischen Linien sind isoliert und sind<br />

zunehmend ingezüchtet. Wir brauchen einen<br />

neuen Raum, basierend auf einem klaren<br />

Konzept. Es gibt noch keinen globalen<br />

Dachverband für den authentischen Araber,<br />

und es gibt mit Sicherheit keine Organisation,<br />

die von Arabern geführt wird. Ich darf<br />

auch sagen, dass Al Khamsa und der Asil<br />

Club bereits eingeladen wurden, diesem<br />

neuen globalen Dach mit größerer Beteiligung<br />

der Araber beizutreten. Wir haben bereits<br />

Vorstandsmitglieder aus beiden Organisationen<br />

unter den Manifesto-Gründern.<br />

ITF: Ja, die internationalen Rennlinien<br />

sind auch in Syrien, aber wegen des Geldes!<br />

Diese Leute wollen gewinnen. Aber<br />

es gibt auch Rennen für original syrische<br />

Linien in Syrien – warum macht man diese<br />

Preisgelder nicht einfach höher als die für<br />

„WAHO-Araber“, um Anreize zu geben, mit<br />

authentischen syrischen Linien zu züchten?<br />

Außerdem gibt es Schauen nur für „Wüstenaraber“<br />

in Saudi-Arabien und Syrien,<br />

und es gibt überall Schauen für „Straight<br />

Egyptian“ (sogar ECAHO-anerkannt). Der<br />

Knackpunkt sind die Sponsoren. Vielleicht<br />

sollte man bei den Sponsoren anfangen,<br />

sie aufzuklären, nicht nur die Züchter…?<br />

YG: Die Aufklärung der Öffentlichkeit ist für<br />

uns ein vorrangiges Ziel, und diese Initiative<br />

bietet dafür einen klaren Rahmen. Es ist<br />

ein Fanfarenruf und eine solide Referenz. Es<br />

hilft, einen Konsens zu erzielen und Ideen zu<br />

korrigieren. Ohne sie bleiben alle Bildungsbemühungen<br />

isoliert. Das Manifest ist nur<br />

der Anfang. Wir gehen Schritt für Schritt vor.<br />

Niemand kann vorhersehen, wie die arabische<br />

und internationale Gemeinschaft darauf<br />

reagieren wird, aber wir verfolgen den<br />

einzigen praktikablen Ansatz, von dem wir<br />

glauben, dass er helfen kann.<br />

Ich füge hinzu, dass wir verstehen, dass uns<br />

nicht alle Züchter in den arabischen Ländern<br />

sofort folgen werden, einige werden sich widersetzen.<br />

Einige Araber sowie Nicht-Araber<br />

mögen Interessen gegen das haben, was wir<br />

tun, aber andere werden uns gerne unterstützen.<br />

Die arabischen Namen auf unserer<br />

Gründerliste sind vielversprechend. Ich weiß<br />

aus eigener Erfahrung, dass viel mehr noch<br />

zuschauen und gerne mitmachen würden.<br />

Sie werden mitmachen, wenn sie sehen, dass<br />

sich vor Ort etwas vorwärts bewegt, und daran<br />

arbeiten wir.<br />

ITF: Vielen Dank für diese offenen Worte<br />

und viel Glück!<br />

(Das Interview führte Gudrun Waiditschka)<br />

16<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


<strong>IN</strong>TERVEIW WITH YASSER GHANIM<br />

<strong>THE</strong> ARABIAN HORSE MANIFESTO (PART II)<br />

CRITICALLY QUESTIONED<br />

The preservation of the authentic Arabian horse of the Bedouins as an independent<br />

population is certainly necessary - one can argue about how to reach this<br />

goal. Yasser Ghanim answered questions about why the "Manifesto" is<br />

necessary and, among other things, answers the question of why for example<br />

the Asil Club and Al Khamsa are not enough.<br />

Zucht<br />

ITF: Please let me state beforehand, that I<br />

am all in favour that you (the Arab people)<br />

save what is left of the “original” autochthonous<br />

Arabian horse populations, commonly<br />

called “Desertbreds”. They definitely<br />

have a genetic value due to their genetic<br />

diversity, and they are a cultural heritage.<br />

What we are discussing here, is HOW this<br />

can be achieved. So, what is the aim of the<br />

Manifesto?<br />

YG: Actually, our initiative is not only about<br />

the autochthonous Arabian horse populations.<br />

We accept Arabians bred anywhere in<br />

the world as long as they adhere to our clear<br />

definition.<br />

With regards to the Manifesto, it is about preserving<br />

the breed’s authentic identity as it used<br />

to be over its extended history up to modern<br />

times. Culture is the key determinant in this<br />

regard. We see the breed as both, an ecological<br />

and cultural product. We think the breed<br />

has undergone some big transformations in<br />

its identity and characteristics over the past<br />

decades. We think that the breed has been largely<br />

commercialized and emptied of its core<br />

values. The Manifesto discusses the very meaning<br />

of what an Arabian horse is and how we<br />

can keep it for the future generations.<br />

ITF: How does your view of the Arabian horse<br />

differ from that of the WAHO and the current<br />

international perception of the breed?<br />

Why do you think the Arabian horse, as you<br />

see it, is different from what we have today?<br />

YG: It is a complex question. It is not only<br />

about WAHO, and it has multiple facets. First,<br />

the WAHO definition of the breed is quite administrative.<br />

It allowed its member countries<br />

at the beginning, who were mostly non-Arab<br />

countries, to set their own definitions. These<br />

definitions did not always adhere to the<br />

Arabic and Bedouin culture’s definitions and<br />

criteria such as the absence of hujna, which<br />

resulted in a high percentage of horses that<br />

include local European ancestors in their pedigrees<br />

to be labelled as “purebred Arabians”.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

The interview partner and author Yassim Ghanim with his Tahawi mare Bushra.<br />

Second, the WAHO has no correction mechanism<br />

to eliminate known non-Arabian blood.<br />

Hujna introduced by crossbreeding to Thoroughbred<br />

(TB) lines can now be proven via<br />

the means of modern science. Recent genetic<br />

studies show up to 62% TB blood in many registered<br />

race lines, which raises big questions<br />

on whether these horses should continue to<br />

be called Arabians. Third, the modern view<br />

of the Arabian horse has exaggerated the<br />

importance of type and look over the rest of<br />

the Arabian horse characteristics. A complete<br />

new system developed around isolating the<br />

Arabian horse phenotype from its functional,<br />

mental, and psychological qualities that developed<br />

over history causing big physical and<br />

genetic transformations to the breed. In summary,<br />

the mainstream breeding scene in the<br />

world today is either of the highly contaminated<br />

flat racing horses, or the highly dysfunctional<br />

show horses which include both asil<br />

and non-asil horses.<br />

17<br />

ITF: So you are trying to preserve the asil<br />

horse with its original desert qualities, I can<br />

understand that. But are you suggesting<br />

that the WAHO horses that do not comply<br />

with your definition are not Arabians?<br />

YG: First, I must say that we are not discriminating<br />

against any group of horses. There are<br />

countless breeds that carry varying degrees of<br />

Arabian blood and are great and useful horses<br />

for what they are. We are against the bureaucratic<br />

ambiguity, the known and proven<br />

hujna, the loss of qualities, and last but not least<br />

the absence of the cultural framework. We are<br />

making one very clear proposition in the Manifesto:<br />

The Asil (horse) is not a subset of what<br />

WAHO defines as “purebred Arabian”. There is<br />

no “non-asil Arabian” for two main reasons:<br />

1. The Arabic culture rejects this, and<br />

2. The ambiguous modern definitions that<br />

confuse non-asil with Arabian caused huge<br />

destruction to the asil populations everywhere<br />

including the Arab countries.


Zucht<br />

In Lebanon, for example, they strived to save<br />

20 asil mares in the 1980s when the Lebanese<br />

registry was founded before they get contaminated<br />

by imported non-asil French lines<br />

out of ignorance, because those lines were<br />

accepted by WAHO as "purebred" Arabians<br />

and nobody understood the difference. An<br />

important country like Lebanon lost its population<br />

of asil horses because they thought<br />

everything is "purebred". The non-asil is not<br />

just another category of “purebred Arabians”,<br />

they are Arabian derivatives.<br />

ITF: But would it not have been your (Arab<br />

people) duty, to inform and educate breeders<br />

in the Arab countries...?<br />

Maintaining the breed’s authentic<br />

qualities requires also different kinds<br />

of competitions. The show rings<br />

and flat races are not the best<br />

way to do so.<br />

YG: Nobody understood the difference at that<br />

time. Nobody understood what happened in<br />

some French lines or at Crabbet. Nobody knew<br />

what Skowronek is and how did things work in<br />

Poland or Russia over the past two centuries.<br />

Even in Egypt Skowronek’s son Registan was<br />

welcomed at a certain point of time.<br />

ITF: What time are we talking about? Cases<br />

like Skowronek were discussed and <strong>public</strong><br />

knowledge already in the 1950ies. In his<br />

book “The Arab and his Horse” Raswan<br />

writes: “that we have pure- and part-bred<br />

Arabians among our registered Arabians.<br />

Nobody tried to hide this truth in the past.”<br />

So, it was known, there are some flawed<br />

pedigrees. Nevertheless, it was the Arab<br />

countries who later wanted to join WAHO,<br />

they were not forced to do so. Why did the<br />

Arab countries not found their own umbrella<br />

organisation, even before the advent<br />

of WAHO?<br />

YG: Let me tell you, I had numerous discussions<br />

over the past decade with big breeders<br />

in Egypt who did not understand what the<br />

problem with Skowronek is and were denying<br />

its non-Arabian ancestors. They took<br />

the WAHO term “purebred Arabian” at its<br />

face value and did not comprehend that this<br />

is a very technical term that only meant pure<br />

in registry. Thanks to recent efforts, we have<br />

compelling evidence translated to English<br />

that Skowronek does indeed include local<br />

Polish mares in its pedigree. This was not a<br />

common knowledge among the Arabs when<br />

the WAHO was established. Do not forget<br />

that Egypt was the only Arab country that<br />

participated in founding WAHO. Jordan followed<br />

later, then the other Arab countries. It<br />

took a country like Syria twenty years to join.<br />

ITF: With regards to the “recent efforts”<br />

regarding Skowronek: Raswan wrote already<br />

in 1955 (and in English language):<br />

“Tracing Skowroneks pedigree through<br />

many (many!) generations, way back through<br />

the whole of the last century, we<br />

will find other ancestors, which are not<br />

only of unknown origin, but of foreign<br />

blood.” So, by the time WAHO was founded<br />

(in 1972) this “pedigree flaw” was already<br />

on the table.<br />

However, what is your goal with the<br />

Manifesto? To re-name what is now a<br />

(WAHO-accepted) “purebred<br />

Arabian”?<br />

YG: No, we will name what<br />

we focus on, for those<br />

who care about what we<br />

say. We will educate those<br />

who think everything is<br />

“Arabian” and explain to<br />

them what would be called<br />

Arabian from the Arabic<br />

culture perspective. If<br />

they do not care then fine<br />

we cannot force anyone.<br />

We will work on creating<br />

a place for the true Arabian<br />

to live, survive and prosper as an authentic<br />

functional Arabian. This is our focus.<br />

ITF: So there will be in the future two different<br />

definitions of the word “Arabian”<br />

(horse), one will be defined by WAHO as a<br />

horse registered in a purebred Arabian studbook,<br />

the other “Arabian” will be defined<br />

by the Manifesto and include only the “asil”<br />

populations. Don’t you think that this will<br />

lead to further confusion? Why not call your<br />

authentic horses “Asil-Arabians”, “Desertbreds”<br />

or "Bedouins horses"? And leave the<br />

other with the geographical name "Arabian<br />

horse"?<br />

YG: Because that was never the meaning intended<br />

by the Bedouins and the Arabs. If we<br />

do so, the Arabs in Syria, Saudi, UAE... etc. will<br />

continue to think the non-asil French lines<br />

are legitimate Arabians and continue breeding<br />

them to the asil lines. The same happens<br />

in Egypt with the Polish-Skowronek lines.<br />

Ambiguity is a killer. It is killing the asil horses<br />

as we speak. We name things with what they<br />

are, and let people decide.<br />

ITF: But ambiguity will not be eradicated<br />

by having two different definitions for the<br />

same term parallel to each other. And you<br />

will not be able to close off yourself from<br />

the rest of the world. I rather think, it is a<br />

matter of education. If you tell your breeders<br />

that the cross of an Arabian x Bedouin<br />

horse is no longer a Bedouin horse, that<br />

should do the trick!<br />

YG: The terms “asil” and “Bedouin” are just<br />

a lingual way to emphasize being “Arabian”.<br />

They are redundant. In the Arabic language,<br />

the Arabic culture, and in the Arabic <strong>public</strong><br />

perception they are all one circle, they are inseparable.<br />

The Arabs apparently did not think<br />

like the Westerners. In the West, you are used<br />

to the concept of multiple breeds and sub<br />

breeds.<br />

Any horse that is not asil, we call it what it is:<br />

"hajin". The Manifesto explains this. Hajin is<br />

Arabian derivative. Any “non-asil” is “hajin”<br />

- Skowronek is hajin. French racing lines are<br />

hajin ... etc.<br />

We can't force everyone to use our clear<br />

terms. Many will continue to call these horses<br />

Arabians. Let them do so.<br />

ITF: May I remind you that Amer was a<br />

so-called “desertbred” from Saudi Arabia,<br />

and yet he has some TB blood in his pedigree<br />

(proven by his Y-chromosomal haplotype)?<br />

Do you really believe it was the ambiguity<br />

of the term “Arabian” that caused this? Or<br />

was it not more likely a (successful) attempt<br />

of cheating to get faster horses for the racetrack?<br />

How to prevent this type of cheating<br />

in the future?<br />

YG: Before I answer, let me ask you: will<br />

WAHO be ready to delete any horse should<br />

modern DNA prove it contains non-Arabian<br />

or TB blood? I agree with you, we did have<br />

cases like this in the Arab countries since the<br />

middle of the 20th century. Part-bred racehorses<br />

caused big contamination to the Iraqi<br />

and Lebanese horses and to a lesser extent in<br />

Syria. Many of these horses found their way<br />

to the studbooks. This is where we need modern<br />

science, and must be ready to accept its<br />

outcomes. Modern flat races gave incentives<br />

to some people to cheat. These races were<br />

not designed for the Arabian horse in the<br />

first place. The original Arab races used to<br />

be above 5 miles. This is part of the Manifesto<br />

philosophy, that maintaining the breed’s<br />

authentic qualities requires also different<br />

kinds of competitions. The show rings and<br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


flat races are not the best way to do so. The<br />

clear definition is only part of our approach.<br />

A complete system for the authentic Arabian<br />

horse to survive and flourish that includes<br />

competitions, registration, and also scientific<br />

research is needed. The adoption of modern<br />

science and being ready to accept its findings<br />

is also needed.<br />

ITF: What can another definition for the<br />

Arabian horse achieve in the present state?<br />

YG: In our view, it is a return to the cultural<br />

roots and cultural legitimacy. It will start a<br />

whole series of corrective actions, a chain<br />

reaction in the Arab countries I believe! It all<br />

depends on the post Manifesto moves; the<br />

Manifesto only lays the foundations for it.<br />

ITF: I would very much support the idea that<br />

the Arab countries stop pouring money into<br />

showing and racing because it caused so<br />

much destruction to the breed. But what<br />

exactly should be your alternatives?<br />

YG: There were several attempts in the Arab<br />

countries to start different categories of flat<br />

races with longer distances. They are still individual<br />

attempts. Endurance is becoming<br />

popular in some Arab countries yet it still<br />

needs more regulation. I agree that the Arabs<br />

caused some destruction, too. Some did<br />

it out of ignorance, some out of showing off,<br />

and some out of blind following. We have a<br />

big mission ahead of us to spread awareness<br />

and improve things. But let’s assume we do<br />

nothing – considering the current curve, we<br />

may end up with no authentic Arabian (purity<br />

+ functionality) in 50 years from now! The<br />

tide of transformation is huge and fast if we<br />

do not take an immediate action.<br />

ITF: You should have started 20 years ago...<br />

or more...<br />

YG: I agree … Starting 20 years ago would<br />

have made a huge difference. For example,<br />

in Egypt, it would have saved tens of Bedouin<br />

horses, and would have stopped the rocket<br />

speed decline in the qualities of the SE lines.<br />

ITF: What is the difference in practice, i.e.<br />

the horses concerned, between the Manifesto-horses<br />

and the Asil Club horses?<br />

YG: That is a good question. They both have<br />

a lot in common.<br />

They agree in principle<br />

about the correct<br />

definition. But,<br />

the Asil Club is not<br />

totally independent,<br />

because they indirectly<br />

say that the<br />

asil Arabians are a<br />

subset of the WAHO<br />

"purebred" Arabians.<br />

The term “Asil Arabian”,<br />

or “Al Khamsa<br />

Arabian”, establish<br />

the concept of a subset<br />

that we reject.<br />

ITF: Is that the only difference? That they<br />

stick to (WAHO)-registered horses?<br />

YG: They both endorsed non-registered horses.<br />

In fact, Al Khamsa lists non-registered<br />

horses already, so this is not the issue. Think<br />

about the WAHO-registered Syrians, think<br />

about those in Egypt, Bahrain, and the Saudi<br />

lines, they are all subject to the same risks.<br />

The Asil Club helped a lot in Europe, Al Khamsa<br />

helped in the US, but in the Arab countries,<br />

people only know WAHO. The international<br />

flat racing lines are invading Syria, as well as<br />

UAE and Saudi. The Polish-Skowronek lines<br />

are penetrating Egypt as well as Qatar despite<br />

the efforts of the Pyramid Society. The<br />

Bahraini lines are isolated and are becoming<br />

increasingly inbred. We need a new space,<br />

based on a clear concept. There is no global<br />

umbrella for the authentic Arabian yet, and<br />

there is no one led by the Arabs for sure. I<br />

must also say that Al Khamsa and the Asil<br />

Club are already invited to join a new global<br />

umbrella with bigger Arabic role. We already<br />

have board members from the two organizations<br />

among the Manifesto founders.<br />

Why not call your authentic horses<br />

“Asil-Arabians”, “Desertbreds” or<br />

"Bedouins horses"? And leave the other<br />

with the geographical name<br />

"Arabian horse"?<br />

ITF: Yes, the international race lines invade<br />

Syria, but it is because of the money! These<br />

people want to win. But there are races<br />

for original Syrian lines, too, in Syria – why<br />

don’t you simply make their purse higher<br />

than those for “WAHO-Arabians” to give<br />

incentives to breed with authentic Syrian<br />

lines? Also, there are shows for “Desertbreds<br />

only” in Saudi Arabia and Syria, and<br />

there are shows for “Straight Egyptians”<br />

everywhere (even ECAHO-affiliated). The<br />

crucial point is the sponsors. Maybe you<br />

should start with the sponsors, to re-educate<br />

them, not only the breeders…?<br />

YG: Educating the <strong>public</strong> is a primary target<br />

for us, and this initiative provides a clear reference<br />

for this. It is a clarion call, and a solid<br />

reference to spread the message. It helps<br />

building consensus and correcting ideas.<br />

Without it, any education efforts will remain<br />

isolated and ill founded. The Manifesto is just<br />

the beginning. We take it step by step. No one<br />

can foresee how the Arabic and international<br />

community will respond to this, but we are<br />

following the only workable approach we believe<br />

can help.<br />

I add, that we understand that not all the Arabs<br />

will immediately follow us, some will resist.<br />

Some Arabs as well as non-Arabs might<br />

have interests against what we do, but also<br />

many others will happily support. The Arab<br />

names on our list of founders are very promising.<br />

I know out of first hand knowledge that<br />

many more are watching and would like to<br />

join. They will join when they see something<br />

moving forward on the ground, and that is<br />

what we are working on.<br />

Zucht<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

19<br />

ITF: Thank you for these open words, and I<br />

wish you good luck!<br />

(The interview was conducted by Gudrun<br />

Waiditschka)


DIE ANFÄNGE DER ARABER-ZÜCHT <strong>IN</strong> DEUTSCHLAND<br />

Zucht-Geschichte<br />

Fast 20 Jahre lang hat<br />

Gertraute Griesbach mit<br />

großem Engagement die<br />

Geschicke eines der ersten<br />

und damals größten privaten<br />

Arabergestüte Deutschlands<br />

geleitet. Das Gestüt<br />

Achental bei Grassau bestand<br />

von 1946 bis 1964 und<br />

war ein Meilenstein in der<br />

Araberzucht und Quell vieler<br />

anderer Privatgestüte.<br />

Wisznu (Witez II / Malaga) *1943 mit Frau<br />

Griesbach im Sattel. - Wisznu with Mrs.<br />

Griesbach in the saddle.<br />

Ich traf Gertraude Griesbach 1991 in Coburg<br />

zu einem Gespräch über ihr Leben und<br />

ihre <strong>Vol</strong>lblutaraber-Zucht. Die alte Dame,<br />

sie war damals 90, war sichtlich bewegt,<br />

dass sich jemand so jung wie ich (damals<br />

30) für die alten Geschichten interessierte.<br />

Am Ende gab sie mir zahlreiche Fotos und<br />

eine Sammlung Erzählungen in Briefform,<br />

eine Art Tagebuch, das ihre Tochter Irmelin<br />

geschrieben hatte, und in dem sie die Begebenheiten<br />

rund um die <strong>Pferde</strong> und das<br />

Gestüt festhielt. Es sind über 100 „Briefe“,<br />

zwischen 1943 und 1964 verfasst, mit deren<br />

Hilfe die nachfolgende Geschichte der<br />

Achentaler Zucht von Gertraude Griesbach<br />

nachgezeichnet und veranschaulicht wurde.<br />

Die Zitate entstammen diesen Briefen.<br />

Gertraude<br />

<strong>IN</strong> ER<strong>IN</strong>NERUNG AN<br />

Griesbach<br />

20<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Zucht-Geschichte<br />

Ausritt mit Halef (Braun) und Jacaranda (Schimmel), in zweiter Reihe Isabell (Fuchs) und Roszka (Dunkelschimmel), und hinten Astrid (Schimmel)<br />

und Kahbitha (Fuchs). - Hacking out with Halef (bay) and Jacaranda (grey), in second row Isabell (chestnut) and Roszka (dark grey) and<br />

last Astrid (grey) and Khabitha (chestnut).<br />

Die Geschichte des Gestüts Achental<br />

bei Grassau begann eigentlich bereits<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts, als der<br />

Besuch eines Vetters aus Beirut das Interesse<br />

und die Liebe für das <strong>Arabische</strong> Pferd in<br />

Gertraute Griesbach weckte. Er zeigte ihr Bilder<br />

von seinen Arabem und erzählte ihr Geschichten<br />

von traumhaft schönen, rassigen<br />

<strong>Pferde</strong>n. Sie verliebte sich in die edlen Tiere,<br />

aber Rappen müßten es sein!<br />

PFERDEKAUF <strong>IN</strong> MARBACH<br />

Leider sollte es noch sehr lange dauern, bis<br />

das erste <strong>Arabische</strong> Pferd in ihren Besitz kam.<br />

Es war im Kriegsjahr I94l, als Gertraude Griesbach<br />

die Araberstute Astrid für ihre Tochter<br />

Irmelin kaufte. Leider hatte die Stute keine<br />

Papiere, man wußte nur, daß ein Offizier sie<br />

aus Polen mitgebracht hatte. Zusammen mit<br />

einem alten Lipizzanerwallach wurde sie für<br />

alle landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem<br />

Hof bei Grassau am Chiemsee herangezogen<br />

und regelmäßig von der Tochter Irmelin geritten.<br />

Wie groß war der Schreck, als die Stute<br />

1943 vom Militär eingezogen wurde!<br />

Im Dezember 1944 ging dann doch ein lang<br />

gehegter Wunsch in Erfüllung: Oberlandstallmeister<br />

Storz von Marbach hatte Gertraude<br />

Griesbach und ihre Tochter Irmelin nach<br />

Marbach eingeladen, die Araberstuten anzuschauen.<br />

Der Bestand war durch den Krieg<br />

stark dezimiert, aber Irmelin schreibt im Dezember<br />

überglücklich: „Jede Nacht träume<br />

ich von unserem Glück, dass wir in Marbach<br />

zwei Stuten haben kaufen können! Was für<br />

ein Zufall! Die herrliche Jacaranda (von dem<br />

ägpytischen Hengst Jasir), die zwar schon alt<br />

ist, aber noch so wunderbar in ihrer Erscheinung,<br />

und die junge Adrette (von Ahmet a.d.<br />

so bewährten Dinarsad); wie bedaure ich den<br />

so netten Oberlandstallmeister Storz, der so<br />

viel Unglück im Stall hat, seit Scharen von<br />

Gestüten aus dem Osten, die alle flüchteten,<br />

bei ihm einquartiert wurden, und die vielen<br />

Seuchen eingeschleppt haben, an denen sogar<br />

einige seiner <strong>Vol</strong>lblutaraber eingingen.<br />

Sicher hat er sich auch schwer von Jacaranda<br />

getrennt, aber wenn sie in ihrem Alter –<br />

schon seit Jahren – nicht mehr aufnimmt, hat<br />

sie für Marbach ja auch keinen großen Wert<br />

mehr. Meine Erfahrung mit dem Grassauer<br />

Tierarzt will ich benutzen, um sie eventuell<br />

doch noch trächtig zu bringen... In Marbach<br />

ist nur noch Caesarea (geb. 1927), die Mutter<br />

der Jacaranda, dazu deren Töchter Jena<br />

und Isabella. Und die stabile Dinarsad (geb.<br />

1936) mit ihrem Sohn Jason (v. Jasir) und ihre<br />

von Ahmet stammenden Tochter Adria, die<br />

mir sehr gut gefiel; sie ist aber nicht ganz so<br />

schön wie „unsere“ Adrette (v. Ahmet). Ganz<br />

wunderschön finde ich auch Jatta (a.d. Soldateska),<br />

sie ist eigentlich die schönste von<br />

allen. Jasir und Ahmet habe ich in je einer<br />

Koppel auf der Weide gesehen. Jasir kann<br />

als Vater seine Töchter ja nun nicht decken<br />

und so sucht Herr Storz nach einem anderen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber-Hengst. Meist nimmt er eben<br />

Ahmet dazu. Ein sehr schöner Hengst ist auch<br />

Jager, das brave Reittier von Storz’ Töchtern,<br />

ein wirklich würdiger Sohn seines Vaters Ja-<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

21<br />

Adrette (Ahmet / Dinarsad) *1944 [Araberrasse],<br />

geboren in Marbach, und Kho-Rha<br />

(Kuhaylan Zaid db / 2 Mersuch I) *1936 aus<br />

Bábolna in ihrem neuen Zuhause im Gestüt<br />

Achental beim Chiemsee. - Adrette [Arabian<br />

breed], born in Marbach, and Kho-Rha from<br />

Bábolna in their new home in the Achental<br />

stud.


Halef (Enwer Bey / Kasztelanka) *1937 - links<br />

während seines Deckeinsatzes in Marbach,<br />

unten aus der Hand des Künstlers Prof.<br />

Kühlbrandt. - Halef (Enwer Bey / Kasztelanka)<br />

*1937 - left during his stud assignment in<br />

Marbach, below from the hand of the artist<br />

Prof. Kühlbrandt.<br />

Zucht-Geschichte<br />

sir.“ Im Februar 1945 verkündet Irmelin dann<br />

stolz: „Jacaranda und Adrette sind wohlbehalten,<br />

wenn auch nach langer kalter Reise,<br />

in Brandstätt gelandet. Beide waren sehr<br />

brav, sie haben das harte Rangieren gut überstanden<br />

und auch einen Angriff in der Nacht<br />

in München, wo die Einschläge der Bomben<br />

ganz in der Nähe gewesen sein müssen. Aber<br />

Gottseidank sind wir durch alle Gefahren gut<br />

hindurchgekommen“.<br />

SUCHE NACH DEN BÁBOLNAER PFERDEN<br />

Nicht nur die Bevölkerung, auch die Staatsgestüte<br />

litten unter den Kriegseinwirkungen,<br />

so auch das ungarische Staatsgestüt<br />

Bábolna, das in den Westen evakuiert werden<br />

mußte. Die rund 400 <strong>Pferde</strong> wurden im<br />

bayerischen Bergstetten einquartiert. Nach<br />

amerikanischer Besetzung teilte der Befehlshaber<br />

Major Owens die <strong>Pferde</strong> in drei<br />

Kategorien ein: Die besten <strong>Pferde</strong> schickte<br />

er nebst Kutschen- und Geschirren als<br />

"Kriegsbeute" nach Amerika. Die zweite<br />

Partie mit vielen edlen <strong>Vol</strong>lblutaraber-Stuten<br />

kam in die Serumanstalt nach Marburg,<br />

wo sie der Herstellung von Tetanusserum<br />

dienten. Die dritte Kategorie wurde versteigert<br />

und von Bauem der Umgegend aufgekauft.<br />

Irmelin Griesbach schrieb hierzu: „Es<br />

war eine große Menge von Babolnaer Stuten<br />

in Marburg, wo sie Tetanus-Serum herstellen<br />

mußten (lt. amerikanischem Befehl). Diese<br />

armen Geschöpfe, zum Tode verurteilt, wurden<br />

nun erlöst, und zwar von der polnischen<br />

Regierung, die für je eine VA-Stute zwei andere<br />

<strong>Pferde</strong> nach Marburg lieferte und so ihren<br />

VA-Bestand in Janow vergrößerte! Die Polen<br />

haben sie alle als Babolnaer <strong>Pferde</strong> gekennzeichnet,<br />

indem sie ihnen einen Namen mit<br />

dem Anfangsbuchstaben 'B' gaben (wie z.B.<br />

Bojkena, etc.).“<br />

1946 - der Krieg war vorbei und es begann<br />

der eigentliche Aufbau des Gestüts Achental.<br />

Gertraute Griesbach hatte von den versprengten<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabern aus Ungarn gehört<br />

und wollte sie finden, um zu retten, was<br />

noch zu retten war. Also gingen Mutter und<br />

Tochter Griesbach jedem Hinweis nach, um<br />

die Überreste des Gestütes Bábolna ausfindig<br />

zu machen. An einem bitterkalten Februartag<br />

machten sich die beiden mit ihrem Holzvergaserauto<br />

auf die Suche. Obwohl sie oftmals<br />

im Schnee steckenblieben, fuhren sie durch<br />

halb Bayern auf der Suche nach arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>n.<br />

Glücklicherweise hatte Frau Griesbach die<br />

Käuferliste von der Versteigerung in Bergstetten<br />

erhalten, so daß<br />

sie wenigstens einen<br />

Anhaltspunkt hatten.<br />

Doch kaum machten sie<br />

den einen oder anderen<br />

Besitzer ausfindig,<br />

stellte sich heraus, daß<br />

die <strong>Pferde</strong> mittlerweile<br />

schon weiterverkauft<br />

wurden. Die Bauem<br />

konnten mit den sensiblen<br />

Arabern meist<br />

nicht umgehen und sie nicht zusammen mit<br />

ihren Ochsen anspannen, so wurden die <strong>Pferde</strong><br />

von einem zum anderen verkauft, bis sie<br />

letztendlich bei Zigeunern oder beim Metzger<br />

landeten. Nach einer Woche vergeblicher<br />

Suche mußten die Griesbachs schließlich unverrichteter<br />

Dinge wieder nach Hause fahren.<br />

Noch einmal wandte sich Frau Griesbach an<br />

Herrn von Arentschildt in Bergstetten und<br />

tatsächlich konnte er ihr die Adresse von einem<br />

Metzger in der Nähe nennen, der zwei<br />

Bábolna-Araber gekauft hatte. Diese waren<br />

ihm viel zu temperamentvoll, so daß er ihnen<br />

kaum Hafer gab, damit sie ihm am Wagen<br />

nicht durchgingen. Trotzdem fuhr er mit<br />

dem Gespann jede Woche nach München, an<br />

einem Tag hin, am nächsten zurück – jeweils<br />

100 Kilometer. Wenn das nicht für die Härte<br />

und Ausdauer dieser <strong>Pferde</strong> sprach! Aber weil<br />

sie ihm dennoch schon zweimal am Wagen<br />

durchgegangen waren, verkaufte er sie ganz<br />

gern - wenn auch viel zu teuer!<br />

Noch während des Zweiten Weltkriegs kam<br />

Jacaranda (Jasir / Caesarea) *1933 aus Marbach<br />

nach Achental. - During the Second World War,<br />

Jacaranda came to Achental from Marbach.<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Kho-Rha (Kuhaylan Zaid db / 2 Mersuch I)<br />

*1936 hinterlies dem Gestüt Achental vier<br />

Stuten. - Kho-Rha left four mares for the<br />

Achental Stud.<br />

Es stellte sich heraus, daß es sich bei den Stuten<br />

um eine <strong>Vol</strong>lblutaraberin und eine “Araber-Rasse”-<br />

(heute “Shagya-Araber”) Stute<br />

handelte. Die <strong>Vol</strong>lblutaraber-Stute war von<br />

dem Original-Araber Kuhaylan Zaid und wurde<br />

Kho-Rha getauft. Die Shagya-XXV-Stute<br />

erhielt den Namen Shaykah. Und nicht nur,<br />

daß sie jetzt zwei neue <strong>Pferde</strong> im Stall hatten,<br />

auch die Araberstute Astrid kam unbeschadet<br />

aus dem Krieg zurück.<br />

HALEF KOMMT NACH ACHENTAL<br />

Noch einmal, es war im Februar 1947, hatten<br />

Griesbachs Glück und konnten zwei Stuten<br />

ausfindig machen. Die Stuten stellten sich<br />

als Kuhaylan Zaid- und Koheilan VIII-Töchter<br />

heraus. Besonders die Kuhaylan Zaid-Tochter<br />

Khabitha war ein bildschöner Fuchs mit langem,<br />

edlem Hals und guter Oberlinie. Die Koheilan<br />

VIII-Tochter, ebenfalls ein Fuchs, wurde<br />

Khema getauft.<br />

Frau Griesbach hatte in Cortendorf bei Coburg<br />

eine Porzellanfabrik zu leiten, nachdem<br />

ihr Mann bereits 1933 bei einem Unfall ums<br />

Leben kam. Viel Zeit blieb nicht übrig, die sie<br />

mit ihren drei kleinen Kindem und den <strong>Pferde</strong>n<br />

verbringen konnte. Zum Glück waren die<br />

<strong>Pferde</strong> in Brandstätt bei Grassau am Chiemsee<br />

gut untergebracht und auch die Kinder<br />

zogen nach Oberbayern auf das Gestüt um.<br />

Nun fehlte nur noch ein geeigneter Hengst<br />

und die <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht konnte beginnen.<br />

Und tatsächlich, die Glückssträhne sollte<br />

nicht abreißen. Irmelin schreibt: „Ich kann es<br />

noch nicht fassen: Der herrliche, edle, stabile<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Towarysz Pancerny ist hier und wird unsere<br />

VA-Stuten alle decken und auch die anderen<br />

Stuten! Wie gut, dass er braun ist, denn der<br />

Haflinger-Züchter in Weilheim hat ihn uns<br />

deshalb geliehen, weil er doch viele braune<br />

Haflinger brachte, und das soll ja nicht sein,<br />

da diese Rasse immer nur aus Füchsen besteht.<br />

Er nannte ihn Halef. Er hatte ihn von<br />

seinem Freund Fischer, dem Landstallmeister<br />

in Ansbach, bekommen. In Polen hatte ihn<br />

ein Wachtmeister, der den Rückzug seiner<br />

Kompanie mitmachte, nachts geholt und sich<br />

darauf geschwungen. Er hatte seine Kompanie<br />

verloren und ritt nun aufs Geratewohl<br />

mit diesem Hengst nach Westen. Immer nur<br />

in der Nacht, denn die Russen waren schon<br />

ziemlich nahe. Halef muß ein ausgezeichnetes,<br />

zuverlässiges Reitpferd sein, sonst hätte<br />

er die vielen, vielen Kilometer nicht ohne<br />

Schaden gehen können. Zumal in der Nacht!<br />

Halef wurde bei dem Landstallmeister Fischer<br />

Stammstuten in Achental<br />

Jacaranda Sch. 1935 Jasir / Caesarea Gestüt Weil<br />

Jemen Sch. 1936 Jasir / Seerösle Gestüt Weil<br />

Adrette (Hlb.) Sch. 1944 Ahmet / Dinarsad Gestüt Weil<br />

Khabitha F. 1933 Kuhaylan Zaid / 204 Kemir Bábolna/HUN<br />

Kho-Rha Sch. 1936 Kuhaylan Zaid / 2 Mersuch I Bábolna/HUN<br />

Isabell F. 1937 Kuhaylan Zaid / 10 Koheilan IV Bábolna/HUN<br />

Khema F. 1939 Koheilan VIII / 203 Ajeeb Bàbolna/HUN<br />

Shaykah (ShA) Sch. 1940 Shagya XXV / 66 Siglavy Bagdady Bábolna/HUN<br />

Comtesse Sch. 1941 Koheilan VIII / 215 Mersuch II-1 Bábolna/HUN<br />

Rozka (Roszka) Sch. 1945 Kuhailan Ajouz I / 236 Kuhaylan Zaid Bábolna/HUN<br />

Isonda Br. 1945 Trypolis / Iwonka III Hostau<br />

Hengste im Einsatz in Achental<br />

Halef Br. 1937 Enwer Bey / Kasztelanka Janów Podlaski/POL 43 Fohlen<br />

Wisznu Br. 1943 Witez II / Malaga Mlynow-Olyka/POL 73 Fohlen<br />

Kalif F. 1948 Halef / Khabitha Gestüt Achental 18 Fohlen<br />

Borys R. 1956 Wielki Szlem / Bojkena Nowy Dwor/POL 12 Fohlen<br />

Bibars R. 1957 Witraz / Bojkena Nowy Dwor/POL 10 Fohlen<br />

Riad Br. 1962 Wisznu / Rualla Gestüt Achental 8 Fohlen<br />

Karim F. 1959 Wisznu / Kaira Gestüt Achental 3 Fohlen<br />

23<br />

abgeliefert und dann dessen Freund in Weilheim<br />

angeboten. Herr Schorg hat ihn also<br />

1947 in Ansbach gekauft und dann seine fünf<br />

Haflingerstuten damit gedeckt. Man hoffte,<br />

dass es dabei Füchse geben sollte, aber Halefs<br />

schöne braune Farbe hat sich bei den meisten<br />

Fohlen durchgesetzt. Und nun haben wir das<br />

Glück, ihn zu leihen!“ – „Ich reite ihn fast jeden<br />

Tag und kann nur sagen, dass er einmalig<br />

ist! Und so brav! Er scheint große Freude an<br />

unseren Stuten zu haben, ist aber ohne Zögern<br />

oder Schwierigkeiten an dem Laufplatz,<br />

wo die Stuten sich tummelten, vorbei gegangen.<br />

Er hat sich dabei stolz aufgerichtet und<br />

die Beine höher gehoben, der eitle Kavalier!<br />

Ich habe solche Freude an ihm!“<br />

In der Folgezeit kamen noch die Marbacherin<br />

Jemen (v. Jasir) und über die Herren von<br />

Pettkö-Szandtner und von Arentschildt die<br />

ungarischen Stuten Isabell (v. Kuhaylan Zaid)<br />

und Rozka (v. Kuhaylan Ajouz) hinzu. Damit<br />

war der VA-Bestand im Jahr 1946 auf acht<br />

Stuten und einen Pachthengst angewachsen<br />

- endlich konnte mit der Zucht ernsthaft begonnen<br />

werden.<br />

Im folgenden Jahr fiel der erste Fohlenjahrgang<br />

des braunen Halefs. Die Fohlen waren<br />

noch schöner und edler, als Griesbachs zu<br />

hoffen wagten! Das schönste Fohlen war<br />

zweifellos Kalif a. d. Khabitha, der sich schon<br />

als Fohlen sehr edel und stabil mit ausgezeichneten<br />

Gängen zeigte. Wieder wurde die<br />

Stutenherde mit Halef belegt und das Glück<br />

blieb dem Gestüt Achental treu. Jacaranda<br />

gebar im folgenden Jahr ein entzückendes<br />

Stutfohlen: Joschi. Es sollte Jacarandas letztes<br />

Fohlen sein, doch entpuppte sich Joschi als<br />

überragende Zuchtstute, die insgesamt 12<br />

Fohlen brachte.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Fortsetzung folgt im nächsten Heft.<br />

Der Beitrag erschien erstmals im Araber Journal<br />

6/1991, und ist hier in einer ergänzten<br />

Form wiedergegeben.<br />

Zucht-Geschichte


<strong>THE</strong> BEG<strong>IN</strong>N<strong>IN</strong>GS OF ARABIAN HORSE BREED<strong>IN</strong>G <strong>IN</strong> GERMANY<br />

Breeding History<br />

Gertraude<br />

<strong>IN</strong> MEMORY OF<br />

Griesbach<br />

For almost 20 years,<br />

Gertraute Griesbach led<br />

the fortunes of one of the<br />

first and at the time largest<br />

private Arabian stud<br />

farms in Germany with<br />

great commitment. The<br />

Achental stud near Grassau<br />

existed from 1946 to<br />

1964 and was a milestone<br />

in Arabian breeding<br />

and the source of many<br />

other private studs.<br />

I met Gertraude Griesbach in Coburg in<br />

1991 to talk about her life and her breeding<br />

of Arabian horses. The old lady, who<br />

was 90 at the time, was visibly moved that<br />

someone as young as I (30 at the time) was<br />

interested in the old stories. In the end she<br />

gave me numerous photos and a collection<br />

of stories in the form of letters, a kind of<br />

diary that her daughter Irmelin had written<br />

and in which she recorded the events<br />

surrounding the horses and the stud<br />

farm. There are over 100 "letters" written<br />

between 1943 and 1964, with the help of<br />

which the subsequent history of Achental<br />

stud of Gertraude Griesbach was traced<br />

and illustrated. The quotes are from these<br />

letters.<br />

The history of the Achental stud farm near<br />

Grassau began already at the beginning of<br />

the 20th century when a visiting cousin from<br />

Beirut aroused interest and love for the Arabian<br />

horse in Gertraute Griesbach. He showed<br />

her pictures of his Arabians and told her<br />

stories of fantastically beautiful horses. She<br />

fell in love with these noble animals, but it<br />

had to be black horses!<br />

HORSE PURCHASE <strong>IN</strong> MARBACH<br />

Unfortunately, it was to be a long time before<br />

the first Arabian horse came into her<br />

possession. It was in the war year of 1941<br />

when Gertraude Griesbach bought the Arabian<br />

mare Astrid for her daughter Irmelin.<br />

Unfortunately, the mare had no papers, all<br />

that was known was that an officer had<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

24


Gertraude Griesbach rescued several of the<br />

Babolna mares lost during the war and gave<br />

them a new home on her stud farm. The Kuhaylan<br />

Zaid daughter Khabitha (Kuhaylan Zaid db /<br />

204 Kemir) *1933 was a beautiful chestnut with a<br />

long, noble neck and a good topline. -<br />

Gertraude Griesbach rettete mehrere der im<br />

Krieg verlorenen Babolna-Stuten und gab<br />

ihnen auf ihrem Gestüt ein neues Zuhause.<br />

Die Kuhaylan Zaid-Tochter Khabitha war ein<br />

wunderschöner Fuchs mit langem, edlem Hals<br />

und guter Oberlinie.<br />

brought her from Poland. Together with an<br />

old Lipizzaner gelding, she was used for all<br />

agricultural work on the farm near Grassau<br />

at the Chiemsee and was regularly ridden by<br />

daughter Irmelin. What a shock it was when<br />

the mare was confiscated for military service<br />

in 1943!<br />

In December 1944, a long-cherished wish<br />

came true: Stud Director Storz of Marbach<br />

State Stud had invited Gertraude Griesbach<br />

and her daughter Irmelin to come to<br />

Marbach to look at the Arabian mares. The<br />

stock was severely decimated by the war,<br />

but Irmelin writes overjoyed in December:<br />

"Every night I dream of our luck that we<br />

were able to buy two mares in Marbach!<br />

What a coincidence! The splendid Jacaranda<br />

(by the Egyptian stallion Jasir), who is<br />

old but still so wonderful in her appearance,<br />

and the young Adrette (by Ahmet out of<br />

the well-proven Dinarsad). How I feel sorry<br />

for the very nice stud director Storz, who has<br />

had so much misfortune in the stable since<br />

so many stud farms from the East, who all<br />

fled, were billeted with him, and brought in<br />

the many diseases, from which even some of<br />

his purebred Arabians died. It was certainly<br />

difficult for him to part with Jacaranda, but<br />

if she hasn't been pregnant for years due to<br />

her age, then she's no longer of great value<br />

to Marbach. I want to use my experience<br />

with the Grassau veterinarian to get her<br />

pregnant again... In Marbach, there is only<br />

Caesarea (born 1927), the mother of Jacaranda,<br />

as well as her daughters Jena and<br />

Isabella. And there is also the solid Dinarsad<br />

(born 1936) with her son Jason (by Jasir) and<br />

her daughter Adria by Ahmet, who I really liked;<br />

but she is not quite as beautiful as “our”<br />

Adrette (by Ahmet). I also find Jatta (out of<br />

Soldeska) really beautiful, she is actually the<br />

most beautiful of them all. I saw Jasir and<br />

Ahmet in a paddock each on the pasture. As<br />

a sire, Jasir cannot be bred to his daughters<br />

and so Mr. Storz is looking for another purebred<br />

Arabian stallion. Most of the time he<br />

uses Ahmet. Jager is also a very handsome<br />

stallion, the well-behaved mount of Storz's<br />

daughter, and a really worthy son of his<br />

sire Jasir." In February 1945, Irmelin proudly<br />

announced: "Jacaranda and Adrette have<br />

safely arrived, even though they landed in<br />

Brandstätt after a long, cold journey. Both<br />

were very well behaved, they survived the<br />

hard maneuvering well and also an attack<br />

in the night in Munich, where the bomb impacts<br />

must have been very close. But thank<br />

God we got through all the dangers safely”.<br />

SEARCH FOR <strong>THE</strong> BÁBOLNA HORSES<br />

Not only the people but also the state<br />

studs suffered from the effects of the war,<br />

including the Hungarian state stud Bábolna,<br />

which had to be evacuated to the<br />

West. The approximately 400 horses were<br />

brought to Bergstetten, Bavaria. After the<br />

American occupation, the commander,<br />

Major Owens, divided the horses into three<br />

categories: He sent the best horses, along<br />

with harnesses and carriages, to America<br />

as "spoils of war". The second batch, with<br />

many noble Arabian mares, came to the<br />

serum facility in Marburg, where they were<br />

used to produce tetanus serum. The third<br />

category was auctioned off and bought up<br />

by local farmers. Irmelin Griesbach wrote:<br />

“There was a large number of Babolna mares<br />

in Marburg, where they had to produce<br />

tetanus serum (according to American orders).<br />

These poor creatures, sentenced to<br />

death, have now been redeemed by the<br />

Polish government, which delivered two<br />

other horses to Marburg for every Arabian<br />

mare, thus increasing their purebred Ara-<br />

Breeding History<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

25<br />

The gentlemen von Pettkö-Szandtner and von Arentschildt<br />

helped Gertraude Griesbach to locate<br />

the Hungarian mares; here Isabell (Kuhaylan Zaid<br />

db / 10 Koheilan IV) *1937. -<br />

Die Herren von Pettkö-Szandtner und von<br />

Arentschildt halfen Gertraude Griesbach bei<br />

der Suche nach den ungarischen Stuten; hier<br />

Isabell.


Khema (Koheilan VIII / 203 Ajeeb) *1939<br />

was among the Bábolna mares saved from<br />

the butcher. - Khema war eine der Bábolna-Stuten,<br />

die vor dem Schlachter gerettet<br />

wurden.<br />

Breeding History<br />

bian stock in Janow! The Poles identified<br />

them all as Babolna horses by giving them<br />

names beginning with the letter 'B' (such as<br />

Bojkena, etc.).”<br />

1946 - the war was over and the actual<br />

development of the Achental stud began.<br />

Gertraude Griesbach had heard about the<br />

scattered Arabian mares from Hungary and<br />

wanted to find them to save what could still<br />

be saved. So mother and daughter Griesbach<br />

followed every clue to locate the remains<br />

of the Bábolna stud farm. On a bitterly<br />

cold February day, the two of them set out<br />

in their wood gas car to find them. Although<br />

they often got stuck in the snow, they drove<br />

through half of Bavaria in search of Arabian<br />

horses.<br />

Luckily Mrs. Griesbach had received the list<br />

of buyers from the Bergstetten auction, so at<br />

least they had a starting point. But as soon<br />

as they found the one or the other owner, it<br />

turned out that the horses had already been<br />

sold on. The farmers mostly couldn't handle<br />

the sensitive Arabians and couldn't harness<br />

them together with their oxen, so the horses<br />

were sold from one to the other until they finally<br />

ended up with gypsies or the butcher.<br />

After a week of searching in vain, the Griesbachs<br />

finally had to return home without<br />

having achieved anything.<br />

Gertraude Griesbach contacted Detlev von<br />

Arentschildt in Bergstetten again and he<br />

was actually able to give her the address of a<br />

butcher nearby who had bought two Bábolna<br />

Arabians. These were much too temperamental<br />

for him, so he hardly gave them oats<br />

so that they wouldn't run away on the wagon.<br />

Nevertheless, he drove to Munich with<br />

the team every week, one day there and the<br />

next back home – 100 kilometers each way.<br />

If that didn't speak for the toughness and<br />

endurance of these horses! But because they<br />

had already run away with the carriage, he<br />

was quite happy to sell them - albeit much<br />

too expensive!<br />

The mares turned out to be a purebred<br />

Arabian and an “Arabian breed” (today<br />

“Shagya Arabian”) mare. The purebred<br />

Arabian mare was by the Original-Arabian<br />

stallion Kuhaylan Zaid and was named<br />

Kho-Rha. The Shagya XXV mare was<br />

named Shaykah. And not only did the<br />

Griesbachs now have two new horses in<br />

the stable, but the Arabian mare Astrid<br />

also came back from the war unscathed.<br />

HALEF COMES TO ACHENTAL<br />

Once again, it was February 1947, the Griesbachs<br />

were lucky and were able to locate<br />

two mares. The mares turned out to be<br />

daughters by Kuhaylan Zaid and Koheilan<br />

VIII. Especially the Kuhaylan Zaid daughter<br />

Khabitha was a beautiful chestnut with<br />

a long, noble neck and a good topline. The<br />

Koheilan VIII daughter, also a chestnut, was<br />

named Khema.<br />

Mrs. Griesbach had to manage a porcelain<br />

factory in Cortendorf near Coburg after her<br />

husband died in an accident in 1933. There<br />

wasn't much time left that she could spend<br />

with her three small children and the horses.<br />

Fortunately, the horses were well taken care<br />

of at Brandstätt near Grassau at the Chiemsee<br />

and the children also moved to the stud<br />

farm in Upper Bavaria.<br />

Now all that was missing was a suitable stallion<br />

and breeding purebred Arabians could<br />

begin. And indeed, the lucky streak should<br />

not break. Irmelin writes: “I still can't believe<br />

it: The wonderful, noble, solid Towarysz<br />

Pancerny is here and will cover all our purebred<br />

Arabian and also the other mares! It's<br />

a good thing that he's brown, and so the<br />

Haflinger breeder in Weilheim leased him to<br />

us because he brought a lot of brown Haflingers,<br />

and that shouldn't be the case, since<br />

this breed only ever consists of chestnuts. He<br />

called him Halef. He had received him from<br />

his friend Fischer, the director of the stallion<br />

depot in Ansbach. In Poland, a sergeant who<br />

was with his company in retreat had fetched<br />

him at night and just rode him. He had lost<br />

his company and now rode west at random<br />

with this stallion. They moved always only<br />

at night because the Russians were pretty<br />

close. Halef must be an excellent, reliable<br />

riding horse, otherwise, he would not have<br />

been able to go the many, many kilometers<br />

unscathed. Especially at night! Halef was delivered<br />

to director Fischer and then offered to<br />

his friend in Weilheim. So Mr. Schorg bought<br />

him in Ansbach in 1947 and then covered<br />

his five Haflinger mares with him. It was<br />

hoped there would be chestnuts, but Halef's<br />

beautiful bay color has prevailed in most of<br />

the foals. And now we are lucky enough to<br />

lease him!” – “I ride him almost every day<br />

and I can only say that he is unique! And so<br />

good! He seems to be enjoying our mares<br />

very much but passed the arena where the<br />

mares were frolicking without hesitation or<br />

difficulty. He proudly straightened up and<br />

lifted his legs higher, the vain cavalier! I take<br />

such pleasure in him!”<br />

In the years that followed, the Marbach mare<br />

Jemen (by Jasir) and, via the gentlemen von<br />

Pettkö-Szandtner and von Arentschildt, the<br />

Hungarian mares Isabell (by Kuhaylan Zaid)<br />

and Rozka (by Kuhaylan Ajouz) were added.<br />

By 1946, the purebred Arabian stock had<br />

grown to eight mares and one leased stallion<br />

- breeding could finally begin in earnest.<br />

The following year saw the first crop of bay<br />

Halef foals. The foals were even more beautiful<br />

and noble than the Griesbachs dared to<br />

hope! The most beautiful foal was undoubtedly<br />

Kalif out of Khabitha, who was already<br />

very noble and solid as a foal with excellent<br />

gaits. Again, the herd of mares was covered<br />

by Halef and luck stayed true to the Achental<br />

Stud. Jacaranda gave birth to a delightful<br />

filly the following year: Joschi. It was supposed<br />

to be Jacaranda's last foal, but Joschi<br />

turned out to be an outstanding broodmare,<br />

who produced a total of 12 foals.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

To be continued in the next issue.<br />

The article first was published in Araber<br />

Journal 6/1991 and is reproduced here in an<br />

extented version.<br />

26<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Stutenlinie Elsissa (über Khema) (stark verkürtzter Ausschnitt)<br />

Khema F. 1939 (Babolna) v. Koheilan VIII (I) a.d. 203 Ajeeb<br />

Kaja 1949 (v. Halef) Z: Griesbach<br />

Kajana 1956 (v. Kalif) Z: Griesbach, exp. DEN<br />

Kamila 1965 (v. Jager) Z: Nyegaard / DEN<br />

Kahira II 1977 (v. Kaisoon) Z: Patzek<br />

Kasida III 1982 (v. Ibn Shaker I) Z: Patzek<br />

Al Ju Kalahari 1993 (v. Tern) Z: Allemann<br />

JH Karyma 2000 (v. Hakeel lbn Kaysoon) Z: Fix<br />

Shima 1983 (v. El Shaklan) Z: Patzek<br />

Shahiraah 1995 (v. Ansata El Salaam) Z: Heckenbücker<br />

Sharlyn 1999 (v. FS Bengali) Z: Lemmer<br />

Shalima Bint Sahjat 2000 (v. ZT Sahjat) Z: Lemmer<br />

Sharahjah 2004 (v. Amethyst) Z: Lemmer<br />

Bint Shakiraah 2002 (v. Amethyst) Z: Lemmer<br />

Shadiva Sahibal Jalala 2007 (v. Amethyst) Z: Lemmer<br />

LE Shiva 2009 (v. Amethyst) Z: Lemmer<br />

Khuzama 1984 (v. Ibn Estopa) Z: Patzek<br />

Mihara 1991 (v. Mahjad) Z: Patzek<br />

VDM Farida 2003 (v. Ibn El Mokari) Z: von der Mühlen<br />

VDM Habiba 2004 (v. Ibn El Mokari) Z: von der Mühlen<br />

Marisi 1986 (v. Messaoud) Z: Patzek<br />

Minoucha 1996 (v. Najib II) Z: Baelke<br />

Manoar Rih Zara 2003 (v. Madallan-Madheen) Z: Nover<br />

Manoar Shirin 2005 (v. GR Amaretto) Z: Nover<br />

Masoumi El Bataa 2008 (v. Scharif El Bataa) Z: Stojkovic<br />

Mussawih Bint Nizaar 1997 (v. Nizaar) Z: Baelke<br />

Mijarah Bint Najib 2004 (v. Najib) Z: Dinges<br />

Mia Chiara 1999 (v. Najib II) Z: Baelke<br />

Manoar Shadara 2003 (v. Classic Shadwan) Z: Nover<br />

Manoar Aziza 2006 (v. Shakaar Ibn Sanadiva) Z: Nover<br />

Menahja 2000 (v. Najib II) Z: Baelke<br />

Niva Aliha 2002 (v. Najib II) Z: Baelke<br />

RP Majan 2003 (v. Najib II) Z: Baelke<br />

8 Siglavy Bagdady VI 1968 (v. Sigl. Bagd. VI) Z: Nyegaard / DEN<br />

Sabina 1977 (v. Emir Said) Z: Bartahus / DK<br />

Verona 1981 (v. Bipoli) Z: Lindeloev / DK<br />

Verczaska 1989 (v. Galas) Z: Ismer<br />

Samira 2000 (v. Nil I) Z: Zinßmeister<br />

Vesuvia 1994 (v. Napoli) Z: Ismer<br />

Rubina 2001 (v. Shaolin) Z: Hellrigl<br />

Indosha 2003 (v. Shaolin) Z: Hellrigl<br />

Vicky 1981 (v. Spartacus) Z: Lindeloev / DK<br />

Vichy 1990 (v. Edykt) Z: Ismer<br />

Victorie 1995 (v. Madkour I) Z: Ismer<br />

Bint Manjanah 2000 (v. Messaoud) Z: Großer<br />

Viszla 2003 (v. Santhos) Z: Bär<br />

Victoria 1994 (v. Madkour I) Z: Ismer<br />

CW Vicky 2002 (v. Cugant) Z: Wilske<br />

IS Victory 2006 (v. Madkours Impuls) Z: Ismer<br />

Vitaya 1998 (v. Pamour) Z: Ismer<br />

ES Virginia 2008 (v. Nogal) Z: Schröter<br />

ES Nagal 2011 (v. Nogal) Z: Schröter<br />

Nuri Valentina 2000 (v. Evidant) Z: Klüppel<br />

Evita III 2001 (v. Evidant) Z: Klüppel<br />

Maxim's Emely Nu 2006 (v. Ibn Bint Nurabi) Z: Hentschel<br />

Karima 1976 (v. Sekrit) Z: Abich<br />

Kalima 1983 (v. Dziskan) Z: Beeker<br />

Kara V 1987 (v. KIar Ibn Ibn Galal) Z: Klages<br />

Khema Bint Kamschatka 1997 (v. Kamschatka) Z: Rothländer<br />

Kijarah Bint Mirage 2009 (v. Mirage) Z: Göbel-Weiß<br />

Karima Bint Mirage 2013 (v. Mirage) Z: Göbel-Weiß<br />

Maysha Bint Mashour 1994 (v. Mashour) Z: Paff-Lauff<br />

Mashallah Bint Ibn Shahwa 2012 (v. Abdul) Z: Guggemos<br />

Khema F. 1939 (Babolna) v. Koheilan VIII (I) a.d. 203 Ajeeb<br />

Kenya 1954 (v. Wisznu) Z: Griesbach<br />

Gazella I 1962 (v. Ghazal) Z: Hansen<br />

Margazella 1970 (v. Marsuk) Z: Hansen<br />

Shahloul Famarga 1978 (v. Farouk) Z: Hansen<br />

Shahloul Nidschme 1983 (v. Machmut) Z: Mayer-Bäthge<br />

Shahloul Khuzama 1992 (v. Shahil) Z: Jung<br />

Shahloul Asali 2008 (v. MA Manaya's Pasha) Z: Lorenzoni-Jung<br />

Shahloul Nabiha 1984 (v. Shahil) Z: Jung<br />

Shahloul Tahira 1999 (v. Barq Al Asmar) Z: Gärtner<br />

Shahloul Amidouh 2007 (v. Darian) Z: Maul<br />

Shahloul Indirah 2005 (v. Barq Al Asmar) Z: Maul<br />

Shahloul Biryani 2008 (v. Darian) Z: Maul<br />

Maharani 1982 (v. Shabal) Z: Hansen<br />

Manjana 1991 (v. R.T. Royal Naggaf) Z: Tiemann<br />

Padishah II 1997 (v. Potomac) Z: Mahlstedt<br />

SH Pashima 2001 (v. Om El Bendigo) Z: Hoffmann<br />

Shams El Shaga 1980 (v. Shahal) Z: Hansen<br />

Shanah Bint Sahmir 1990 (v. Sahmir) Z: Soujon<br />

Shetana El Qahira 1994 (v. Jaban Al Amar) Z: Helms<br />

Sabijah El Qahira 2001 (v. Orion II) Z: Helms<br />

Scarlett RM 2006 (v. Attalah II) Z: Müller<br />

Stella RM 2007 (v. Attalah II) Z: Müller<br />

Shareefa El Qahira 2002 (v. Orion II) Z: Helms<br />

Safiyyah El Qahira 2003 (v. Attalah II) Z: Helms<br />

NA Tahia Bint Shaga 2001 (v. PA Noel) Z: Mahlke<br />

Marsukenia 1967 (v. Marsuk) Z: Hansen<br />

Nadia I 1976 (v. Nehros) Z: Abich<br />

Dafinah 1994 (v. Daoud) Z: Dreves<br />

Dashira 2000 (v. Domani) Z: Dreves<br />

Makena 1969 (v. Marsuk) Z: Hansen<br />

Shams El Samarkant 1974 (v. Sarwat) Z: Hansen<br />

Shahwan Ibtsam 1979 (v. Ibrahim) Z: Niebelschütz-Gleinitz<br />

Shahwan Ialal 1996 (v. El Jamaah) Z: Hamel-Stieghahn<br />

Shahwan Nassina Al Haria 2001 (v. Asra Sahabi) Z: Koopmann<br />

Sharifah Qiada Bint Nassina 2018 (v. Black Ethan) Z: Schmidt<br />

Shubani Al Asari 2004 (v. El Kajahn) Z: Schäfer<br />

Sharij Bint Shahin 2008 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

SA Shula Noir 2015 (v. Noir Khazar) Z: Schäfer<br />

Shawanij Bint Shahin 2012 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Sultani Bint Shahin 2013 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Shakyra Al Asari 2006 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Sharani Bint Shahin 2008 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Shima Bint Shahin 2010 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Hadyah al Sharaf bint Shahin 2011 (v. Shahin Ibn Naskhi) Z: Schäfer<br />

Shams El Nazeema 1975 (v. Nizar) Z: Hansen<br />

Shams El Inaza 1981 (v. Ibrahim) Z: Hansen<br />

Ishada 1996 (v. Nimroz) Z: Hospowsky<br />

Ileyla 2001 (v. Pasat) Z: Haman<br />

Shams El Shanaza 1982 (v. Shahal) Z: Hansen<br />

Amuna El Nil Bint Shanaza 1996 (v. Amal El Nil) Z: Gärtner<br />

JG Mareesa Bint Amuna 2003 (v. Mulayh Ibn Mareesa) Z: Gärtner<br />

Laila Nahara Bint Shanaza 2002 (v. Barq Al Asmar) Z: Gärtner<br />

JG Mandy M Bint Shanaza 2004 (v. Messaoud) Z: Gärtner<br />

JG Inshiraah Bint Shanaza 2005 (v. Barq Al Asmar) Z: Gärtner<br />

Shams El Inez 1984 (v. Ibrahim) Z: Hansen<br />

Indirah Bint Inez 1990 (v. Kauri) Z: Dieplinger<br />

Indiana Bint Inez 1994 (v. Vympel) Z: Slobodjan<br />

Anthalia 2003 (v. Anthal) Z: Slobodjan<br />

Shams El Shadmar 1984 (v. Shahal) Z: Hansen<br />

Nasharina 2000 (v. Tukum) Z: Kellner<br />

JK Shadmars White Beauty 2004 (v. Tukum Two) Z: Kellner<br />

Marsuka 1971 (v. Marsuk) Z: Hansen<br />

Shams El Fatoumah 1978 (v. Farouk) Z: Saenger<br />

Shem El Shalimar 1986 (v. Ibn Shaker) Z: Hagedorn<br />

Sharani El Cara 1996 (v. Elart) Z: Ziegler<br />

SZ Shalimar El Cara 2009 (v. QR Marc) Z: Ziegler<br />

Breeding History<br />

Indirah Bint Inez (Kauri / Shams El Inez) *1990 (Schimmel) und Tochter<br />

Indiana Bint Inez (v. Vympel) *1994 (Braun)<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27<br />

Dies ist ein stark verkürzter Ausschnitt aus der<br />

Stutenlinie Elsissa über die Achentaler Stammstute<br />

Khema. Es wurden nur <strong>Pferde</strong> berücksichtigt,<br />

deren Linien bis in die Gegenwart reichen, d.h. die<br />

weibliche Nachkommen haben, die im Jahr 2000<br />

oder später geboren wurden.<br />

Die gesamte Linie nach Khema beinhaltet (derzeit)<br />

334 weibliche Nachkommen, aufgeführt<br />

sind nur 130, wovon 66 nach 2000 geboren wurden.<br />

Die gesamte Linie finden Sie auf www.in-thefocus.de/alte-linien/khema/


ARABERZUCHT <strong>IN</strong> DER DDR<br />

H<strong>IN</strong>TER DEM<br />

EISERNEN VORHANG<br />

Zucht<br />

Raswan (Adonah / Roszka) *1960 hinterließ<br />

22 Töchter und zwei Söhne, die in die Zucht<br />

gingen. - Raswan left 22 daughters and two<br />

sons who were used for breeding.<br />

In der relativ kurzen Zuchtgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)<br />

von 1947 bis 1990 leisteten die Staatsgestüte und der Zoo Rostock einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Fortbestand der Rasse und sorgten dafür, dass immer<br />

wieder neue Impulse durch Importe aus Polen gegeben werden konnten.<br />

Rund 250 arabische <strong>Pferde</strong> wurden in diesem Zeitraum im Stutbuch der DDR als<br />

Zuchtpferde gelistet, die meisten der <strong>Pferde</strong> hatten polnische Wurzeln.<br />

Alle Fotos: Archiv Schladitz<br />

Die Araberzucht auf dem Gebiet der DDR begann<br />

nach dem 2. Weltkrieg mit der Einfuhr<br />

der Stute Suse (Ahmet / Seerösle). 1943 im<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach geboren,<br />

gelangte sie 1947 zu Dr. Kurt Lehrmann in<br />

Haldensleben. Ein Jahr später kam die Stute<br />

Daheim, geboren 1941, nach Magdeburg zu<br />

Prof. Dr. W. Lembcke. Suse wurde Jahre später<br />

ihre Zugehörigkeit zu den <strong>Vol</strong>lblutarabern<br />

aufgrund ihres Vaters Ahmet, der die Nigra-Zscheiplitz<br />

führte, aberkannt. Die genaue<br />

Abstammung der Daheim konnte dagegen<br />

nicht ermittelt werden. Allerdings trug sie<br />

einen Radautzer Brand, so dass sie als Shagya-Araber<br />

eingestuft wurde. Noch heute ist<br />

diese Stutenfamilie aktiv.<br />

DIE ANFÄNGE DER VA-ZUCHT<br />

Die <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht begann mit dem<br />

Import der Schimmelstute Roszka (Kohailan<br />

Adjouz I / 236 Kuhailan Zaid). 1945 in Babolna<br />

(Ungarn) geboren, stand sie zunächst im<br />

Gestüt Achental bei Gertraude Griesbach.<br />

Über ihre 1952 geborene Tochter Rualla (v.<br />

Kalif) begründete sie einen umfangreichen<br />

Familienzweig im Westen. Roszka kam 1954,<br />

tragend von Wisznu bzw. mit Fohlen bei Fuß,<br />

zu dem Arzt Dr. Kurt Lehrmann (1901 – 1959)<br />

in Haldensleben. Lehrmann gilt als einer der<br />

Pioniere der Araber-Zucht in der DDR. Hier<br />

brachte sie fünf weitere Fohlen. Ihr Partner<br />

war dabei immer der <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst<br />

Adonah (a.d. Fasila). Dieser 1936 in Ujazd<br />

(Polen) geborene Schimmel stammt vom<br />

berühmten Fetysz, der auch in der Trakehnerpopulation<br />

eine Linie begründete. Adonah<br />

kam durch die Kriegswirren nach Deutschland<br />

und war zunächst als Beschäler für das<br />

Landgestüt Halle-Kreuz im Einsatz. 1950/51<br />

28<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Galka (Marabut / Orda) *1946 hat über ihre<br />

drei Töchter Galopada, Grazyna und Gamosa<br />

drei Familien begründet, die in der DDR weit<br />

verbreitet waren. - Galka founded three families<br />

through her three daughters Galopada,<br />

Grazyna and Gamosa, which were widespread<br />

in the GDR.<br />

deckte er bei Berlin/Buch und kam dann aber<br />

noch 1951 zu Dr. Lehrmann.<br />

Nach dem Tod von Dr. Kurt Lehrmann übernahm<br />

Werner Wieland aus Liebenwalde die<br />

Stute Roszka mit ihrer Nachzucht. Adonah<br />

ging in das Tierzuchtinstitut nach Dummerstorf<br />

bei Rostock. Leider fohlte Roszka nur<br />

noch einmal von dem Hengst Aladin [Araberrasse]<br />

(Adonah / Suse) bevor sie 1961 einging<br />

– es war dies das Stutfohlen Gazelle, natürlich<br />

ebenfalls Araberrasse. Somit konnte lediglich<br />

ihre Tochter Rawanah zum Erhalt der Stutenfamilie<br />

im Osten beitragen. Allerdings erlangten<br />

ihre drei Söhne Wesir (v. Wisznu) 1954,<br />

Abdullah (v. Adonah) 1956 und Raswan (v.<br />

Adonah) 1960 züchterische Bedeutung.<br />

Wesir wurde vom Landgestüt Moritzburg<br />

angekauft und als Veredler in der Schweren<br />

Warmblutzucht eingesetzt. Sechs seiner Söhne<br />

wurden gekört und fünf Töchter erhielten<br />

die Staatsprämie. In der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht<br />

hat seine einzige Tochter Ghibli (a.d. Gamosa<br />

(a.d. Galka)) für zahlreiche Nachkommen<br />

gesorgt.<br />

Die <strong>Vol</strong>lbrüder Abdullah und Raswan haben<br />

hingegen mehrere Töchter in der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht<br />

hinterlassen. Insbesondere die<br />

ausdruckssstarke Fuchsstute Mekka (Raswan<br />

/ Marakesch (a.d. Ghibli)) *1978 ist zu erwähnen.<br />

In der Anpaarung mit dem Trakehnerhengst<br />

Ephor brachte sie eine typstarke Tochter<br />

für das <strong>Vol</strong>ksgut Kölsa. Heute ist Mekka<br />

noch über die Hengste Machmuth Nur (v. El<br />

Konto) *1994, der seine Rennleistungsprüfung<br />

in Polen abgelegt hat, und MC Menach<br />

(v. Cyklon) *1999 vertreten.<br />

Abdullah hat als Muttervater im Turniersport<br />

von sich reden gemacht. So konnte<br />

der Hengst Ghadif (Galdos ben Mors / Gäa (v.<br />

Abdullah)) *1987 in Springprüfungen gegen<br />

Warmblutkonkurrenz bis Klasse M bestehen.<br />

Raswan wurde fünfjährig an Brigitte Behrend,<br />

Schwanebeck, verkauft – in die Zucht ging<br />

er allerdings erst mit 17 Jahren, da er zuvor<br />

als Reit- und Fahrpferd Einsatz fand. Er hinterließ<br />

22 Töchter und zwei Söhne, die in die<br />

Zucht gingen – letztere allerdings erst nach<br />

der Wende. Raswan ging noch im hohen Alter<br />

unter dem Sattel und verrichtete seine Pflichten<br />

als Deckhengst, bis er mit 28 Jahren starb.<br />

Als zweites Standbein der ostdeutschen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberzucht kamen 1955 zunächst<br />

Galka (Marabut / Orda) *1945, und etwas später<br />

Armenia (Witraz / Amneris) *1947, beide<br />

aus Janow Podlaski, in die DDR. Sie wurden<br />

vom Tierzuchtinstitut Dummerstorf importiert<br />

und sollten die Demonstration verschiedener<br />

<strong>Pferde</strong>rassen ergänzen. Ab 1959 stand<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

hier mit Adonah auch ein Hengst mit polnischer<br />

Blutführung zur Verfügung.<br />

ZUCHT IM ZOO<br />

Da sich Dummerstorf ab Ende der 1950er Jahre<br />

nur noch der Forschung auf dem Gebiet der<br />

Rinder- und Schweinezucht widmete, ging<br />

1960 zunächst Galka und ein Jahr später auch<br />

Armenia in den Rostocker Zoo. Hier wurde etwas<br />

abseits der Zooanlage der Fohlenhof Biestow<br />

aufgebaut. Dr. Sperlich, Kustus für Haustiere,<br />

war der Ansprechpartner für alle Themen<br />

rund um die <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht des Zoos.<br />

1966 erfolgte der Import der 4-jährigen<br />

El-Trypoli-Tochter Zygota (a.d. Znachorka)<br />

aus dem polnischen Gestüt Michalow. Sie<br />

brachte im Rostocker Zoo neun Fohlen. Sechs<br />

Töchter stellten diese Stutenfamilie auf eine<br />

solide Basis. Drei davon wurden nach mehrjährigem<br />

Zuchteinsatz in Rostock an das Gestüt<br />

Ismer in Westdeutschland verkauft.<br />

Die letzte Stute, die 1967 in die DDR importiert<br />

wurde, war die Sedziwoj-Tochter Cyneraria<br />

(a.d. Cerozja) *1961. Leider hinterließ sie<br />

lediglich den Hengst Cid ben Afas, der hier<br />

nur kurz in der Zucht wirkte, bevor er 1981<br />

nach Schweden ging.<br />

Neben Adonah, der zum Zeitpunkt der Übersiedlung<br />

in den Zoo Rostock schon 26 Jahre<br />

alt war, kam 1964 Abu Afas (Bad Afas / Gahdar)<br />

*1947 als Deckhengst nach Rostock. In<br />

Nowy Dwor geboren, deckte er von 1955 bis<br />

1963 in der Mecklenburger Warmblutzucht.<br />

Hier hat er neben dem gekörten Sohn Azur<br />

hervorragende Halbblüter für den Springsport<br />

hinterlassen.<br />

Abu Afas, ein Enkel des Original-Arabers Kuhailan<br />

Afas, machte international vor allem<br />

über seinen Sohn Comet von sich reden. Erwähnenswert<br />

ist seine Tochter Sabellina in<br />

Polen. Sie war in zwei Rennjahren 7-mal am<br />

Start, gewann 5 Rennen, darunter das Derby<br />

und das Oaks (Stutenderby). Von ihren 16<br />

Nachkommen gewannen ebenfalls mehrere<br />

<strong>Pferde</strong> das Derby und Oaks.<br />

<strong>29</strong><br />

1972 kam aus dem Gestüt Janow Podlaski der<br />

Hengst Mors (Aquinor / Morena) *1966 dazu.<br />

Da sich in der Zwischenzeit der Stutenbestand<br />

in der DDR erhöht hatte, wurde er stark<br />

als Deckhengst genutzt.<br />

Im Rahmen des Tiertausches zwischen den<br />

Zoos folgte 1975 Kaidal II (Kaisoon / Dalila)<br />

als Fohlen aus dem Duisburger Zoo. Er wurde<br />

1978 gekört und gab seinen Nachkommen<br />

durchgängig Trockenheit, Ausstrahlung und<br />

sein wunderschönes großes Auge mit.<br />

Für drei Jahre (1977-1979) deckte der polnisch<br />

gezogene Hengst Polish Lancer (Gerwazy<br />

/ Lafirynda) *1966 im Rostocker Zoo. Er<br />

war von Patricia Lindsay in England gezogen<br />

und hinterließ vier eingetragene Töchter.<br />

Drei weitere Importhengste haben in der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberzucht der DDR gewirkt: Aus Babolna<br />

kam 1980 der ägyptische Fuchshengst<br />

Ibn Galal-22 (Ibn Galal / 17 Hawa) *1975. Er<br />

sollte vordergründig wegen seiner Fuchsfarbe<br />

in der Haflingerzucht als Veredler eingesetzt<br />

werden, brachte aber auch zahlreiche<br />

Nachkommen in der Araberzucht.<br />

1983 wurde der braune Hengst Puszczyk<br />

(Aloes / Pliszka v. Gwarny), geboren 1979 in<br />

Michalow, für zwei Jahre gepachtet. Er brachte<br />

u.a. den gekörten Hengst Zyrius (a.d. Zylona)<br />

1985.<br />

Der letzte Hengstimport zu DDR-Zeiten war<br />

1989. Das brandenburgische Haupt- und<br />

Landgestüt stellte mit Patrol (Aloes / Parma)<br />

*1985 einen Hengst auf, der auch in der<br />

Warmblutzucht eingesetzt wurde.<br />

Alle weiteren <strong>Vol</strong>lblutaraber in der DDR gehen<br />

auf die hier aufgeführten Importe zurück.<br />

Somit sind es überwiegend polnische<br />

Linien und Familien, auf deren Basis in der<br />

DDR gezüchtet wurde. Während die Stute<br />

Roszka und der Hengst Kaidal II neben anderen<br />

auch teilweise polnische Vorfahren<br />

aufweisen, war lediglich der Hengst Ibn Galal-22<br />

als reiner Ägypter in der Population<br />

vertreten.<br />

Cordula Schladitz<br />

Zucht


Breeding History<br />

Adonah (Fetysz / Fasila v. Bakszysz) *1936<br />

Welche Stationen Adonah während der<br />

Kriegswirren genau durchlaufen hat, dazu<br />

scheint es keine Informationen zu geben. Erst<br />

für 1946 ist für ihn als Deckstation Bellingen<br />

verzeichnet. 1947 bis 1948 deckte er in Schinne<br />

(bei Stendal) und 1949 in Iden. Von dort ging<br />

er nach Birkholz bis 1951 und stand dann von<br />

1952 bis 1960 in Haldensleben, bis er dann<br />

nach Dummerstorf und zum Schluss in den<br />

Rostocker Zoo ging.<br />

Außerhalb der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht brachte<br />

Adonah bei Dr. Lehrmann in der Anpaarung<br />

mit der Araberstute Suse (v. Ahmet), die drei<br />

<strong>Vol</strong>lbrüder Achmet I (*1949), Achmet II (*1950)<br />

und Achmet III (*1952). Alle drei Hengste<br />

wurden für die Warmblutzucht gekört. Achmet<br />

I deckte nur 2 Jahre und hinterließ 3 eingetragene<br />

Töchter und 2 gekörte Hengste (Achat<br />

und Amigo). Der Deckeinsatz von Achmet II<br />

ging von 1954 bis 1965. Auch er konnte seine<br />

Spuren in der Warmblutzucht hinterlassen. Auf<br />

sein Konto gehen 15 eingetragene Töchter und<br />

die beiden gekörten Hengste Amor und Amato.<br />

Eine weitere Adonah-Tochter in der Trakehnerzucht<br />

ist die 1953 geborene Vestalin a.d.<br />

Veramona.<br />

Der Schimmelhengst deckte von 1960 – 1961<br />

in Dummerstorf. Für die Trakehnerzucht<br />

brachte 1961 er den gekörten Hengst Adjudant<br />

aus einer Albatros-Tochter und die Zuchtstute<br />

Ademona a.d. Hugenottin v. Hugenotte. Zusammen<br />

mit weiteren Trakehnerstuten wurde<br />

sie 1964 in das volkseigene Gestüt Ganschow<br />

umgesetzt. Für die Zucht konnten dort 5 ihrer<br />

Töchter eingetragen und in den Bestand übernommen<br />

werden.<br />

DIE GRÜNDER-<br />

DDR-<br />

Mors (Aquinor / Morena) *1966 wurde 1971 aus Polen (Gestüt Michalow)<br />

importiert. Bis zu seinem Ausscheiden 1989 war er im Zoo Rostock<br />

stationiert und deckte ausschließlich in der Araberzucht.<br />

Er brachte mehr als 20 Zuchtstuten und die gekörten Hengste Araff,<br />

Galdos ben Mors, Gaibon ben Mors, Rzewuski, und Zytrus. Die beiden<br />

zuletzt genannten wurden nur in der Reitponyzucht eingesetzt.<br />

30<br />

Abu Afas (Bad Afas / Gahdar) *1947 kam 1964 als Deckhengst nach<br />

Rostock. Er wirkte von 1955 bis 1963 in der Mecklenburger Warmblutzucht.<br />

Hier hat er neben dem gekörten Sohn Azur hervorragende<br />

Halbblüter für den Springsport hinterlassen. Azur deckte von 1961 bis<br />

1977 und hinterließ 67 eingetragene Töchter. Besonders hervorzuheben<br />

ist die sportliche Leistungsveranlagung der Abu-Afas-Kinder, speziell<br />

im Springsport. Erhebungen aus dem Jahre 1985 verweisen auf eine<br />

Gewinnsumme von 63.125,00 Mark für seine Nachkommen.<br />

Seine Töchter in der VA-Zucht zeichnen sich durch eine hohe Fruchtbarkeit<br />

und Langlebigkeit aus. So gingen von ihm vier gekörte Söhne<br />

und 10 Stuten (bei einer Gesamtpopulation von unter 30 Zuchtstuten!)<br />

in die Zucht. Über seinen noch in Polen geborenen Sohn Comet bekam<br />

die Linie auch internationale Bedeutung.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Kaidal II (Kaisoon / Dalila) *1975 deckte im Jahr 1988 eine begrenzte<br />

Anzahl Warmblut- bzw. Trakehnerstuten, wobei von letzteren 3 Stutfohlen<br />

fielen, die zur Fohlenschau alle mit einem ersten Preis prämiert<br />

wurden. In der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht der DDR hinterließ er rund 60<br />

Nachkommen.<br />

Abgesehen von seinem Einsatz in der Haflingerzucht, wo er jedoch keinen<br />

gekörten Sohn hinterließ, hatte Ibn Galal-22 (Ibn Galal / 17 Hawa)<br />

*1974 rund 14 Shagya-Araber-Nachkommen und 24 <strong>Vol</strong>lblutarabernachkommen.<br />

(unten) Patrol (Aloes / Parma) *1985 war in Neustadt/ Dosse aufgestellt<br />

und deckte neben <strong>Vol</strong>lblutarabern auch Warmblutstuten. Einige<br />

seiner Nachkommen waren auch im Turniersport aktiv.<br />

Breeding History<br />

HENGSTE DER<br />

ZUCHT<br />

1983 wurde der braune Hengst Puszczyk (Aloes / Pliszka v. Gwarny)<br />

*1979, geboren in Michalow iimportiert, Er deckte die zwei Jahre, die er<br />

aus Polen gepachtet war, ausschließlich <strong>Vol</strong>lblutaraber. Drei seiner Söhne<br />

wurden noch gekört. Von diesen hatte Zyrius den größten Einfluss in<br />

der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht. Der Sohn Ghamal a.d. Gewollte v. Kaidal II ging<br />

zuletzt im Reitbetrieb im Landgestüt Neustadt/Dosse.<br />

Mit dem Einsatz des Hengstes Wesir (Wisznu / Roszka) *1954, tätig von<br />

1959 bis 1978, war die Möglichkeit gegeben, die Linie ziemlich zeitig in<br />

der DDR zu etablieren. Da der braune Hengst aber vorwiegend in der<br />

Schweren Warmblutzucht als Veredler zum Einsatz kam, hinterließ er für<br />

die Araberzucht nur 5 Stuten. Für die Schwere Warmblutzucht brachte<br />

er 6 Deckhengste und 24 Zuchtstuten.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31


BEH<strong>IN</strong>D <strong>THE</strong><br />

ARABIAN HORSE BREED<strong>IN</strong>G <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> GDR<br />

IRON CURTA<strong>IN</strong><br />

Zucht<br />

Mekka IV (Raswan / Marakesch) *1978 has<br />

still two active sons in breeding: Machmut<br />

Nur and MC Menach. - Mekka IV hat noch<br />

zwei aktive Söhne in der Zucht: Machmut<br />

Nur und MC Menach.<br />

In the relatively short breeding history of the German Democratic Re<strong>public</strong> from 1947 to<br />

1990, the state studs and the Rostock Zoo made a significant contribution to the constant<br />

existence of the breed and they initiated new impetus with imports from Poland. Around<br />

250 Arabian horses were registered as breeding stock in the GDR Studbook during this period,<br />

most of the horses had Polish roots.<br />

Alle Fotos: Archiv Schladitz<br />

Arabian breeding in the German Democratic<br />

Re<strong>public</strong> (GDR) began after World War II with<br />

the import of the mare Suse (Ahmet / Seerösle).<br />

Born in Marbach in 1943, she came to<br />

Dr. Kurt Lehrmann in Haldensleben. A year<br />

later, the mare Daheim, born in 1941, came to<br />

Magdeburg and into the ownership of Prof.<br />

Dr. W Lembcke. Years later, Suse was stripped<br />

of her status as a purebred Arabian because<br />

of her sire Ahmet, who had Nigra-Zscheiplitz<br />

in his pedigree. The exact lineage of Daheim<br />

could not be determined. However, she had<br />

a brand of the Romanian State Stud Radautz,<br />

so she was classified as a Shagya-Arabian.<br />

This mare family is still active today.<br />

<strong>THE</strong> BEG<strong>IN</strong>N<strong>IN</strong>GS<br />

Purebred Arabian breeding in the GDR began<br />

with the import of the grey mare Roszka (Kohailan<br />

Adjouz I / 236 Kuhailan Zaid). Born in<br />

Babolna (Hungary) in 1945, she initially stood<br />

at the Achental Stud with Gertraude Griesbach.<br />

Through her daughter Rualla (by Kalif),<br />

who was born in 1952, she founded an extensive<br />

branch of the family in the west. Roszka<br />

came to Dr. Kurt Lehrmann (1901 – 1959), a<br />

practicing medical doctor in Haldensleben.<br />

Lehrmann is considered one of the pioneers<br />

of Arabian breeding in the GDR. Here she<br />

had five more foals. Her partner always was<br />

the purebred Arabian stallion Adonah (out<br />

of Fasila). Born in Ujazd (Poland) in 1936,<br />

this grey stallion descends from the famous<br />

stallion Fetysz, who also established a line<br />

in the Trakehner population. Adonah came<br />

to Germany through the turmoil of war and<br />

32<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Armenia (Witraz / Amneris ) *1947 left only<br />

one daughter at the Rostock Zoo - Arabella,<br />

who continued the line with her daughters<br />

Arabeske, Aranaika and Arabia. - Armenia<br />

hinterließ im Rostocker Zoo nur eine Tochter<br />

- Arabella, die mit ihren Töchtern Arabeske,<br />

Aranaika und Arabia die Linie fortsetzte.<br />

initially was standing at the Halle-Kreuz stallion<br />

depot. In 1950/51 he was standing at stud<br />

near Berlin/Buch and in 1951 he came to Dr.<br />

Lehrmann.<br />

After the death of Dr. Kurt Lehrmann, Werner<br />

Wieland from Liebenwalde took over<br />

the mare Roszka and her offspring. Adonah<br />

went to the Animal Breeding Institute in<br />

Dummerstorf near Rostock. Unfortunately,<br />

Roszka only foaled once more by the stallion<br />

Aladin [Araber breed] (Adonah / Suse) before<br />

she died in 1961 - it was the filly Gazelle, of<br />

course also an Araber breed. Thus, only her<br />

daughter Rawanah could contribute to the<br />

preservation of the mare family in the east.<br />

However, her three sons Wesir (by Wisznu) in<br />

1954, Abdullah (by Adonah) in 1956, and Raswan<br />

(by Adonah) in 1960 gained importance<br />

in breeding.<br />

Wesir was bought by the State Stud Moritzburg<br />

and used as a refiner in heavy warmblood<br />

breeding. Six of his sons were licensed<br />

and 5 daughters received the state premium.<br />

His only purebred Arabian daughter Ghibli<br />

(out of Gamosa (out of Galka)) has produced<br />

numerous offspring in Arabian breeding.<br />

The full brothers Abdullah and Raswan, on<br />

the other hand, left several daughters in<br />

Arabian horse breeding. In particular, the<br />

expressive chestnut mare Mekka (Raswan /<br />

Marakesch (out of Ghibli)) *1978 should be<br />

mentioned. When mated with the Trakehner<br />

stallion Ephor, she produced a daughter with<br />

a strong type for the <strong>Vol</strong>ksgut Kölsa. Today<br />

Mekka is still represented by the stallions<br />

Machmuth Nur (by El Konto) *1994, who passed<br />

his performance test in Poland in racing,<br />

and MC Menach (by Cyklon) in 1999.<br />

As the dam's sire, Abdullah has made a name<br />

for himself in sport. In 1987, the stallion Ghadif<br />

(Galdos ben Mors / Gäa (by Abdullah))<br />

competed in show jumping tests against<br />

warmbloods up to medium level.<br />

Raswan was sold to Brigitte Behrend, Schwanebeck,<br />

at the age of five – but he only started<br />

breeding at the age of 17, as he had previously<br />

been used as a riding and driving horse. He<br />

left behind 22 daughters and two sons who<br />

went into breeding – the latter, however, only<br />

after reunification of East and West-Germany.<br />

Raswan continued to be ridden and performed<br />

his duties as a stallion until he died at<br />

the age of 28.<br />

In 1955, Galka (Marabut / Orda), born in 1945,<br />

and a little later Armenia (Witraz / Amneris),<br />

born in 1947, both from Janow Podlaski,<br />

came to the GDR as the second mainstay of<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

East German purebred Arabian breeding.<br />

They were imported by the Animal Breeding<br />

Institute in Dummerstorf and were intended<br />

to complement the demonstration of various<br />

horse breeds. From 1959, Adonah, the stallion<br />

previously owned by Dr. Lehrmann, was<br />

also available at this institution.<br />

BREED<strong>IN</strong>G <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> ZOO<br />

By the end of the 1950s, Dummerstorf only<br />

devoted itself to research in the field of cattle<br />

and pig breeding. Therefore, Galka first went<br />

to the Rostock Zoo in 1960 and a year later Armenia<br />

followed. The Fohlenhof Biestow was<br />

built here a little away from the zoo. Dr. Sperlich,<br />

the curator for domestic animals, was the<br />

contact person for all topics relating to the<br />

zoo's purebred Arabian breeding program.<br />

In 1966, the 4-year-old El Trypoli-daughter<br />

Zygota (out of Znachorka) was imported from<br />

the Polish stud farm Michalow. She brought<br />

nine foals for the Rostock Zoo. Six daughters<br />

put this mare family on a solid footing. After<br />

several years of breeding in Rostock, three<br />

of them were sold to the Ismer Stud in West<br />

Germany.<br />

The last mare imported into the GDR in 1967<br />

was the Sedziwoj-daughter Cyneraria (out of<br />

Cerozja) in 1961. Unfortunately, she only left<br />

behind the stallion Cid ben Afas, who was<br />

only briefly used for breeding before going<br />

to Sweden in 1981.<br />

In addition to Adonah, who was already 26<br />

years old when he moved to Rostock Zoo,<br />

Abu Afas (Bad Afas / Gahdar) *1947 came<br />

to Rostock as a breeding stallion. Born in<br />

Nowy Dwor, he covered from 1955 to 1963<br />

in the Mecklenburg warmblood breed. Here,<br />

alongside his licensed son Azur, he left outstanding<br />

half-bloods for show jumping.<br />

Abu Afas, a grandson of the desert-bred Kuhailan<br />

Afas, made a name for himself internationally,<br />

primarily through his son Comet.<br />

Worth mentioning is his daughter Sabellina<br />

in Poland. She competed 7 times in two years<br />

of racing, winning five races including the<br />

33<br />

Derby and the Oaks. Of her 16 offspring, several<br />

horses also won the Derby and Oaks.<br />

In 1972 the stallion Mors (Aquinor / Morena)<br />

*1966 came from Janow Podlaski. Since the<br />

number of mares in the GDR had increased<br />

in the meantime, he was heavily used as a<br />

stallion.<br />

As part of the animal exchange between<br />

zoos, Kaidal II (Kaisoon / Dalila) followed in<br />

1975 as a foal from the Duisburg Zoo. He was<br />

licensed in 1978 and consistently gave his<br />

offspring dryness, charisma, and his beautiful<br />

big eyes.<br />

For three years (1977 - 1979) the Polish-bred<br />

stallion Polish Lancer (Gerwazy / Lafirynda)<br />

*1966 stood at stud in Rostock Zoo. He was<br />

bred by Patricia Lindsay in England and left<br />

behind four registered daughters. Today, his<br />

blood can still be found in the Lewitzer breed.<br />

Three other imported stallions were involved<br />

in Arabian breeding in the GDR: The Egyptian<br />

chestnut stallion Ibn Galal-22 (Ibn Galal / 17<br />

Hawa) *1975 came from Babolna in 1980. He<br />

was primarily intended to be used as a refiner<br />

in Haflinger breeding because of his chestnut<br />

color, but he also produced numerous<br />

offspring in Arabian breeding.<br />

In 1983 the bay stallion Puszczyk (Aloes /<br />

Pliszka by Gwarny) born in Michalow in 1979,<br />

was leased for two years. Among others, he<br />

produced the licensed stallion Zyrius (out of<br />

Zylona) in 1985.<br />

The last stallion import during GDR times<br />

was in 1989. The Brandenburg main and state<br />

stud offered Patrol (Aloes / Parma) *1985 for<br />

breeding, which was also used in warmblood<br />

breeding.<br />

All other purebred Arabians in the GDR can<br />

be traced back to the imports listed here.<br />

Thus, it is predominantly Polish lines and families<br />

that were used as a basis for breeding<br />

in the GDR. While the mare Roszka and the<br />

stallion Kaidal II, have both Polish ancestors<br />

(among others), only the stallion Ibn Galal-22<br />

was a Straight Egyptian.<br />

Cordula Schladitz<br />

Zucht


ZSAA KÖRUNG ALSFELD <strong>2022</strong><br />

GUTES PRÜFUNGSLOT<br />

ZUM<br />

JUBILÄUM<br />

Zucht<br />

Boston (Towaresh / Baby Bee) *2012 -<br />

Prämienhengst und bester <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

des Prüfungslots <strong>2022</strong>.<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Der ZSAA feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen und wartete mit einem wirklich<br />

guten Körungsjahrgang auf: Von 18 angetretenen Hengsten wurde nur einer nicht<br />

gekört und sieben erhielten eine Prämie!<br />

Das diesjährige Körungslot war von guter Qualität und es waren<br />

einige sehr interessante <strong>Pferde</strong> darunter. So stellten sich vier<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber der Körung, die alle vier gekört wurden. Des Weiteren<br />

ein Anglo-Araber und ein Englisches <strong>Vol</strong>lblut – letzterer wurde<br />

nicht gekört. Unter den Deutschen Edelblütern waren fünf in „Sonderlackierung“,<br />

zwei hatten einen <strong>Vol</strong>lblutaraber als Vater, zwei einen<br />

Anglo-Araber. Der Rest verteilte sich auf <strong>Pferde</strong> mit Warmblutabstammungen.<br />

„Dass bis auf einen Hengst alle gekört wurden, war nicht dem<br />

Jubiläum geschuldet“, meinte der ZSAA-Präsident Ahmed Al Samarraie<br />

schmunzelnd, „sondern der Tatsache, dass wir die Hengste vorher gemustert<br />

und eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen haben.<br />

Nur den Englischen <strong>Vol</strong>lblüter hatten wir vorher nicht gesehen.“<br />

VOLLBLUTARABER<br />

Boston (Towaresh / Baby Bee) *2012, Z. und B.: ZG Baumann & Kehl<br />

Ein „stolzer Typ” mit großer Aufmachung, er wirkt jedoch etwas weich<br />

und rund und es fehlt ihm ein bißchen an Textur. Trotzdem ist er ein<br />

„Herr“ und ein Beschälertyp. Die Körkommmission attestierte ihm<br />

gute Gebäudepoints, einen schön geschwungenen Hals mit gutem<br />

Ansatz, in der Schulter- und Rückenpartie ist er gut, das Querbein<br />

(Oberarm) ist sehr schön gelagert. Abstriche mußte man im Fundament<br />

machen, das zwar im Standbild gerade Achsen zeigt, in der<br />

Bewegung aber leichte Abweichungen. Der Schritt geht durch den<br />

gesamten Körper, ähnlich ist es auch im Trab, dieser ist taktsicher,<br />

dabei immer bergauf, schwungvoll und mit schwingendem Rücken.<br />

Der Galopp erfolgt in schöner Selbsthaltung, eine bergauf angelegte<br />

Bewegung, wobei das Hinterbein unter den Schwerpunkt tritt. Im<br />

Springen zeigte er sich schnell am Absprung mit einer schnellen Vorderbeinreaktion,<br />

es fehlte aber der letzte „drive“ nach vorne.<br />

Maße: 156 / 166 / 190 / 19,5 cm<br />

NuStar Kossack (Kunar T / Nustice Kossack) *2013, Z: The Kossack<br />

Stud / NL, B: Verena Altenberger / AT.<br />

Der Hengst ist bereits in Österreich gekört, hat in Stadl Paura seine HLP<br />

abgelegt und war somit nur zur Anerkennung da. Er hat ein schönes<br />

Gesicht und einen guten Geschlechtstyp, einen gut angesetzten Hals,<br />

gute Schulter, im Mittelstück etwas lang, die Kruppe etwas kurz. Das<br />

Fundament ist korrekt mit genügend ausgeprägten Gelenken, in der<br />

Fesselung etwas kurz, im Sprunggelenk etwas offen und locker, aber<br />

in der Bewegung ansprechend. Der Schritt gut im Takt, aber es fehlte<br />

etwas das „Schreiten“ über den Rücken. Der Trab ist durchaus schwungvoll<br />

mit viel Raumgriff, auch wenn er etwas nach hinten heraustritt.<br />

Auch der Galopp ist mit genügend Raumgriff ausgestattet. Am Sprung<br />

zeigte er sich willig, anfangs ein bißchen auf der Flucht, hat sich dann<br />

aber im Rücken gut losgelassen.<br />

Maße: 155,5 / 166 / 188 / 19 cm<br />

34<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


El Payam (Kunar T / Prisha) *2015, Z. u. B: Sabine Hallmann<br />

Ein Hengst mit sehr viel Ausdruck, mit einer tollen Aufmachung und<br />

wie er sich präsentiert – so soll ein Hengst aussehen! Auch der Körper,<br />

der Hals, die Points Schulter, Kruppenform und Oberlinie haben<br />

überzeugt. Das Fundament mit seinen flachen Hufen und breiten<br />

Fesseln ist das größte Problem an diesem Hengst. Die Hufform kann<br />

etwas durch Haltung und entsprechende Korrekturen verbessert<br />

werden. Der Schritt ist ein klarer Viertakt, er ist sehr taktsicher, wobei<br />

der Raumgriff nicht befriedigt, er ist zu kurz. Der Trab ist genügend<br />

im Antritt und Untertritt, er ist vorne aus der Schulter heraus gebunden,<br />

aber zeigte im Freilauf eine Schwebephase, was mit ziemlich gut<br />

bewertet wurde. Im Galopp gefällt die aktive Hinterhand, insgesamt<br />

hätte man sich etwas mehr Raumgriff und Aufrichtung, mehr Bergaufgaloppade<br />

gewünscht. Im Springen zeigte er viel Eifer, sehr viel<br />

„drive“ nach vorne und gute Bascule.<br />

Maße: 157 / 167 / 191 / 21 cm<br />

DF Kiyan (DF Siraj / DF Karimah) *2019, Z: Achim Dirnhofer, B: Tahani<br />

Ibrahim<br />

Ein Hengst mit noch sehr jugendlichem Ausdruck, er ist auch erst<br />

3-jährig und noch nicht ausgewachsen. Im Seitenbild sehr harmonisch,<br />

insgesamt mit viel Ausdruck und „typecht“. Das Gebäude verfügt<br />

über einige sehr schöne Points: der Hals, die Schulterlage, ein<br />

sehr gut markierter Widerrist, eine sehr schöne Oberlinie und Kruppenlänge.<br />

Das Fundament ist kurz gefesselt und etwas zehenweit.<br />

Der Schritt läßt zu wünschen übrig, im Trab hat er gewonnen mit<br />

einem aktiven Hinterbein. Die Galoppade ist sehr ergonomisch und<br />

ausbalanciert, wenn er in der Acht über die Diagonale wechselt. Am<br />

Sprung zeigte er sich willig.<br />

Maße: 148 / 156 / 170 / 19 cm<br />

ANGLO-ARABER<br />

Noupier x (Duke of Hearts xx / Nouvelle x AA) *2018, Z: Sabine von<br />

Ahlefeld, B: Stephanie Herken-Wendt<br />

Ein Hengst mit hervorragendem Interieur, ein toller Typ und sehr schön<br />

in der Gesamterscheinung. Am Gebäude fällt der optimal angesetzten<br />

Hals auf, sehr schön bemuskelt, eine große Schulter und ein markanter<br />

Widerrist. Im Fundament mußte ein Abstrich gemacht werden, wegen<br />

einer Fehlstellung vorne rechts. Der Schritt ist fleißig, mit genügend<br />

Übertritt und geht durch den Körper. Der Trab ist absolut gleichmäßig<br />

im Takt, dabei genügend schwungvoll, vielleicht in der Schwebephase<br />

nicht optimal. Die Galoppade zeigt eine sehr schöne Bergauf-Tendenz,<br />

auf der Acht zeigte er sich sehr gut ausbalanciert und immer im Gleichgewicht.<br />

Er springt mit ansprechender Manier und mit Übersicht.<br />

Maße: 163 / 172 / 188 / 20 cm<br />

DEUTSCHES EDELBLUT<br />

Luxury Falkenhorst Z (Letter of Marque / Mandelblüte) *2018, Z:<br />

Gwendolin Gregorio, B: Sven Bornschein<br />

Der Hengst ist ein Braun-Isabelle (oder Buckskin) in Frame Overo. Er<br />

steht im Sporttyp, wirkt aber noch etwas jugendlich, in der Bemuskelung<br />

ist er bereits fertig, aber insgesamt im Geschlechtstyp ist noch Luft<br />

nach oben. Im Gebäude zeigt er eine recht ansprechende Oberlinie, im<br />

Rechteck stehend, mit guten Points in Schulter und Nierenpartie, die<br />

sehr deutlich ausgeprägt sind. Das Fundament ist sehr trocken, fast<br />

beispielshaft trocken, jede Sehne ist sichbar, das hat sehr gut gefallen,<br />

trotz einer etwas zu weichen Fesselung. Der Schritt ist gelassen, schreitend,<br />

im Takt und auch mit genügend Schulterfreiheit. Im Trab zeigt<br />

er deutlichen Raumgriff und eine Schwebephase, im Galopp zeigte er<br />

eine gute natürliche Balance, als er auf der Acht bei jedem Wechsel sauber<br />

umgesprungen ist. Der Raumgriff ließe sich noch verbessern. Im<br />

Springen war er hochkonzentriert, mit guter Übersicht und Bascule. Er<br />

springt sehr rationell, d.h. er hat sich nicht übersprungen.<br />

Maße: 157,5 / 168 / 185 / 20 cm<br />

Boston (Towaresh / Baby Bee) *2012 B: ZG Baumann u. Kehl<br />

NuStar Kossack (Kunar T / Nustice Kossack) *2013, B: V. Altenberger<br />

El Payam (Kunar T / Prisha) *2015, B: S. Hallmann<br />

Zucht<br />

Magic Wizard R (Milky Way GF / Wolkenhexe) *2019, Z. u. B.: David<br />

und Svenja Rockstroh<br />

Ein Hengst, der sich nicht nur durch seine Farbe, sondern durch sein<br />

ganzes Erscheinungsbild auszeichnet. Sein Rassetyp, sein Gesicht,<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

35<br />

DF Kiyan (DF Siraj / DF Karimah) *2019, B: T. Ibrahim


Zucht<br />

Luxury Falkenhorst Z (Letter of M. xx / Mandelblüte GF) *2018, B: S. Bornschein<br />

Magic Wizard R (Milky Way GF / Wolkenhexe C) *2019, B: D. u. S. Rockstroh<br />

Chin Chip (Phin Phin / Water Lily) *2011, B: A.-K. Knapp<br />

waren eine "8" wert. Wenn man das Gebäude in seine Teile zerlegt,<br />

sieht man eine schöne Oberlinie, eine etwas lange Nierenpartie, er<br />

ist nicht ganz geschlossen, aber hat eine sehr gute Kruppenlage und<br />

eine fast ideale Halsung mit entsprechender Bemuskelung. Das Fundament<br />

ist glasklar und ausdrucksstark an den Gelenken, gute Textur,<br />

absolut korrekt. Der Schritt geht durch den Körper und das Pferd<br />

kommt zum Schreiten. Der Trab hat eine deutliche Schwebephase<br />

und ist sehr, sehr elastisch. Der Galopp ist rationell, aber er könnte etwas<br />

mehr bergauf sein, hat jedoch genügend Rahmen und Raumgriff.<br />

Im Springen war er erst etwas ängstlich, aber er schaffte es, sich durch<br />

den Körper zu bewegen und zügig zu taxieren.<br />

Maße: 161 / 170 / 178 / 20,5 cm<br />

Mysterious Prince R (Milky Way GF / Hakni) *2019, Z. u. B.: David<br />

und Svenja Rockstroh<br />

Ein Hengst, der im Seitenbild sehr harmonisch wirkt, sehr geschlossen,<br />

wobei er 3-jährig noch voll in der Entwicklung ist, aber bereits<br />

viel Ausdruck besitzt. Im Gebäude fällt sein sehr gut angesetzter Hals<br />

auf, sowie die gute Oberlinie mit einem deutlich markierten Widerrist.<br />

Sehr ansprechend ist die Lage der Schulter, insbesondere der lange<br />

Oberarm, was sich auch auf alle Grundgangarten auswirkt. Das Fundament<br />

ist weitgehend korrekt, nur hinten geht er minimal breit. Der<br />

Schritt geht durch den Körper, aber mit einer Tendenz, dass er nicht<br />

ganz im Takt ist. Im Trab zeigt er eine ansprechende Mechanik und<br />

schwingt über den Rücken, der Galopp ist rationell, fleißig, aber mit<br />

etwas wenig Raumgriff. Im Springen zeigt er ein ganz schnelles Vorderbein,<br />

insgesamt eine gute Manier.<br />

Maße: 161 / 170 / 180 / 20 cm<br />

Chin Chip (Phin Phin (Belg. WB) / Water Lily (AES Rpf.)) *2011, Z:<br />

Kevin Bacon / NL, B: Ann-Katrin Knapp<br />

Ein Hengst, der mütterlicherseits auf Australian Stockhorses, eine<br />

Arbeitspferderasse, zurückgeht. Er ist im Rasse- und Geschlechtstyp<br />

ziemlich gut. Im Gebäude fällt der breit angesetzte, kräftige Hals<br />

auf, bei einer guten Schulter. Das Fundament ist gut. Im Schritt tritt<br />

er hinten links etwas kürzer, der Trab ist elastisch und geht über den<br />

Rücken, der Galopp ist fördernd. Am Sprung zeigt er eine gute Vorderbeintechnik<br />

und Vermögen.<br />

Maße: 163 / 173 / 195 / 21,5 cm<br />

Ghost of Winnetou RW (Ghost of Manitu RW / Sendy (Slow.WB))<br />

*2019, Z. u. B.: ZG Riegger & Weiss<br />

Der Hengst wurde zur Anerkennung vorgestellt und ist bereits beim<br />

VZAP gekört und prämiert. Er stellt ein sehr kalibriges, ausdrucksstarkes<br />

Modell dar, grundsolide gebaut mit viel Geschlechtstyp. Er ist<br />

bestens bemuskelt, mit sehr guten Partien, besonders die Schulter,<br />

Oberlinie und Widerrist – alles sehr harmonisch. Das Fundament ist<br />

trocken und korrekt mit großen ausgeprägten Gelenken. Der Schritt<br />

zeitweise etwas spannig, neigt daher fast zu einem passartigen Gang.<br />

Der Trab ist schwungvoll und dynamisch, ebenso der Galopp, aber<br />

auch hier ist die Spannung feststellbar. Auch am Sprung ist er etwas<br />

spannig und macht über dem Sprung nicht ganz auf.<br />

Maße: 162 / 174 / 193 / 22 cm<br />

Podarok (Pagur ox / Pandora (Trak.)) *2019, Z. u. B.: Jana Scheffel<br />

Ein Hengst mit großem Auge, viel Charme, rassetypisch und ausdrucksstark.<br />

Er verfügt über eine sehr schöne Halsung, die von der<br />

Bemuskelung her die ideale Reitpferdehalsung darstellt. Weiter hat<br />

er einen markanten Widerrist, eine gute gelagerte Schulterpartie<br />

und gut geformte Oberlinie. Die Stellung und Fesselung ist sehr<br />

korrekt, vielleicht im Vorderbein etwas geschnürt. Der Schritt hat<br />

durchaus Qualität, ist schreitend, raumgreifend mit großem Übertritt,<br />

genügend aus der Schulter heraus kommend. Im Trab ist er<br />

ausgesprochen taktsicher, auch auf dem Hartplatz, mit einer super<br />

Mechanik, elastisch, losgelassen, mit guter Rückentätigkeit und<br />

Raumgriff. Dasselbe gilt auch für den Galopp, wo eine Bergauf-Bewegung<br />

erkennbar ist. Im Springen zeigte er Taxiervermögen und<br />

wurde von Sprung zu Sprung besser.<br />

Ghost of Winnetou (Ghost of Manitu / Sendy) *2019, B: ZG Riegger & Weiss Maße: 162 / 172 / 185 / 22 cm<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

36


ZSAA-Hengstkörung, Alsfeld, 26.-27. März <strong>2022</strong><br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Hengst geboren Farbe Vater / Mutter (v. Mutter-Vater) Punkte Urteil<br />

BOSTON 2012 Schimmel Towaresh / Baby Bee (v. Drug)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 7 Schritt 9 Trab 9 Galopp 8 Springen 8<br />

NUSTAR KOSSACK 2013 Braun Kunar T / Nustice Kossack (v. WH Justice)<br />

Typ 8 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 6 Trab 7 Galopp 7 Springen 7<br />

EL PAYAM 2015 Braun Kunar T / Prisha (v. El Dimor)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 6 Trab 6 Galopp 7 Springen 7<br />

DF KIYAN 2019 Fuchs DF Siraj / DF Karimah (v. Simeon Sadik)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 6 Schritt 6 Trab 7 Galopp 7 Springen 7<br />

Anglo-Araber / Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />

NOUPIER AA 2018 Braun Duke of Hearts xx / Nouvelle AA (v. Troupier)<br />

Typ 9 Gebäude 9 Fundament 7 Schritt 8 Trab 7 Galopp 8 Springen 8<br />

8,16 gekört<br />

7,00 gekört<br />

7,00 gekört<br />

7,00 gekört<br />

8,00 gekört<br />

Zucht<br />

TILANO xx 2018 Fuchs Russian Tango / Traummacht (v. Monsun) nicht gekört<br />

Deutsches Edelblut-Pferd<br />

PODAROK 2019 Braun Pagur ox / Pandora (Trak.) (v. Lichtblick)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 8 Trab 9 Galopp 9 Springen 8<br />

TABALUGA 2018 Fuchs<br />

Tabajan ox / Duke's Noble Girl (Old.) (v. Duke<br />

of Hearts xx)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 8 Trab 9 Galopp 8 Springen 8<br />

MAGIC WIZARD R 2019 Isabell<br />

Wilky Way GF / Wokenhexe C (Old.) v.<br />

Wolkentanz<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 9 Schritt 8 Trab 8 Galopp 7 Springen 9<br />

8,30 gekört<br />

8,16 gekört<br />

8,16 gekört<br />

REMEMBER 2019 Braun L'Elu de Dun AA / Ruby IV (Trak.) (v. Arrak)<br />

Typ 9 Gebäude 9 Fundament 8 Schritt 7 Trab 9 Galopp 8 Springen 7<br />

LUXURY FALKENHORST Z 2018 Braun-Isabell<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

37<br />

Letter of Marque xx / Mandelblüte GF (v. RFF<br />

The Alchemist)<br />

Typ 7 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 8 Trab 8 Galopp 8 Springen 9<br />

MYSTERIOUS PR<strong>IN</strong>CE R 2019 Perlino Milky Way GF / Hakni (v. Rädihäza Martaloc)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 7 Schritt 7 Trab 8 Galopp 7 Springen 8<br />

GHOST OF W<strong>IN</strong>NETOU RW 2019 Isabell Ghost of Manitu RW / Sendy (v. Shan Shayne)<br />

Typ 8 Gebäude 8 Fundament 8 Schritt 6 Trab 8 Galopp 8 Springen 7<br />

MAURITIUS 2018 Sch.'Braun Titulus (Trak.) / Mafalda (Trak.) (v. Sixtus)<br />

Typ 7 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 8 Galopp 7 Springen 9<br />

CALLE BLOMQUIST B 2018 Braun Catoki (Holst.) / Luna B (Westf.) (v. Lucio Silla xx)<br />

Typ 6 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 7 Trab 8 Galopp 8 Springen 9<br />

BON VIVANT 2019 D'Br., k.Sch.w.<br />

Bonaparte N AA / Exclusivs Dreamcatcher<br />

(Trak.) (v. Exclusiv)<br />

Typ 7 Gebäude 7 Fundament 7 Schritt 8 Trab 8 Galopp 7 Springen 7<br />

CASMIR 2019 Braun<br />

Contendro I (Holst.) / Rebell yell (Bay) (v.<br />

Heraldik xx)<br />

Typ 6 Gebäude 6 Fundament 7 Schritt 7 Trab 8 Galopp 7 Springen 9<br />

CH<strong>IN</strong> CHIP 2011 Isabell Phin Phin / Water Lilly (v. Sovereign Prince)<br />

Typ 7 Gebäude 7 Fundament 8 Schritt 6 Trab 7 Galopp 7 Springen 7<br />

8,16 gekört<br />

8,00 gekört<br />

7,66 gekört<br />

7,66 gekört<br />

7,66 gekört<br />

7,40 gekört<br />

7,20 gekört<br />

7,20 gekört<br />

7,00 gekört


Shagya-Araber<br />

Zucht<br />

Podarok (Pagur ox / Pandora (Trak.)) *2019<br />

Tabaluga (Tabajan ox / Duke’s Noble Girl (Old.)) *2018<br />

Noupier x (Duke of Hearts xx / Nouvelle x AA) *2018<br />

Remember (L’Elu de Dun AA / Ruby IV (Trak.)) *2019<br />

Tabaluga (Tabajan ox / Duke’s Noble Girl (Old.)) *2018, Z. u. B.:<br />

Christa Südhaus<br />

Ein sehr typvoller, deutlich arabisch geprägter Hengst mit schönem<br />

Typ. Er ist für sein Alter gut entwickelt, steht im Quadratformat und<br />

zeigt sich mit gutem Halsansatz und schöner Oberlinie. In der Korrektheit<br />

gab es nichts auszusetzen, er hat eine sehr gerade Beinführung.<br />

Im Schritt zeigte er einen guten Übertritt und war gut im Takt.<br />

Im Trab hat er begeistert durch seine schwungvollen, sehr elastischen<br />

Bewegungen, mit sehr guter Schulterfreiheit und deutlicher Schwebephase.<br />

Im Galopp zeigte er einen deutlichen Dreitakt mit Raumgriff<br />

und war gut ausbalanciert. Im Springen war er willig mit schneller Reaktion.<br />

Maße: 157 / 164 / 185 / 21 cm<br />

Remember (L’Elu de Dun AA / Ruby IV (Trak.)) *2019, Z. u. B. : Maria<br />

Lehnhardt<br />

Ein Hengst, der altersgemäß entwickelt ist, korrekte und harmonische<br />

Erscheinung im Seitenbild, mit einer sehr schönen Oberlinie und einer<br />

gut gelagerten, mächtigen Schulter. Minimale Abstriche mußten<br />

im Fundament gemacht werden, auffallend war eine gute, elastische<br />

Fesselung. Im Schritt ist er sehr taktsicher, mit genügend Übertritt,<br />

man könnte sich den Schritt noch etwas freier aus der Schulter kommend<br />

wünschen. Der Trab ist sehr gut, aktiv und schwungvoll, und<br />

macht viel Boden gut. Im Galopp ist eine Bergauf-Bewegung gut erkennbar,<br />

mit guter Selbsthaltung. Er springt mit viel Übersicht.<br />

Maße: 163,5 / 174 / 197 / 22 cm<br />

Mauritius (Titulus (Trak.) / Mafalda (Trak.)) *2018, Z. u. B.: Marion<br />

Diepenkofen<br />

Der Hengst geht zweifach über Sixtus und Habicht auf den Shagya-Araber<br />

Lapis zurück. Ein Hengst mit einem markanten Gesicht und<br />

Hengstausdruck, im mittleren Rahmen stehend. Das Fundament trocken,<br />

hinten etwas zehenweit. Der Schritt ist raumgreifend, der Trab<br />

energisch, schwungvoll und im Takt, im Galopp ebenfalls schwungvoll.<br />

Im Freispringen hat er gut taxiert und springt mit Balance.<br />

Maße: 163 / 172 / 190 / 21,5 cm<br />

Bon Vivant (Bonaparte N AA / Exclusivs Dreamcatcher (Trak.))<br />

*2019, Z: Vanessa Bölting, B: Birgit Reuter<br />

Ein noch sehr fohlenhaft wirkender Hengst mit nicht einmal drei<br />

Jahren, daher noch wenig Hengstausdruck, aber er ist ein cooler<br />

Charakter. Insgesamt von der Bemuskelung altersgemäß noch nicht<br />

ausgereift, mit guter Sattellage. Das Fundament zeichnet sich durch<br />

gute Gelenke, breite Hufe und planes Auffußen aus. Der Schritt geht<br />

durch den Körper, im Trab ist er federleicht, im Galopp etwas wenig<br />

Aufrichtung. Im Freispringen hat er naturgemäß noch keine Routine,<br />

aber durchaus Vermögen.<br />

Maße: 161,5 / 171 / 182 / 21 cm<br />

Casmir (Contendro I (Holst.) / Rebell yell (Bay)) *2019, Z: Claudia<br />

Brinkmann, B: Hubert Hermesmeyer<br />

Ein noch voll in der Entwicklung stehender Hengst, noch etwas schmal<br />

in der Brust, wenig Halsmuskulatur, der Widerrist reicht weit in den<br />

Rücken, die Kruppe ist abgeschlagen. Das Fundament ist so weit<br />

gut gewinkelt, vorne etwas verstellt. Der Schritt ist taktrein, der Trab<br />

schwungvoll und elastisch, der Galopp dynamisch. Am Sprung elastisch<br />

und mit guter Reaktion.<br />

Maße: 168 / 178 / 190 / 22 cm<br />

Calle Blomquist B (Catoki (Holst.) / Luna B (Westf.)) *2018, Z: Vanessa<br />

Bölting, B: Hubert Hermesmeyer<br />

Ein Hengst, der im Rasse- und Geschlechtstyp etwas enttäuscht, eine<br />

herbe Schönheit, im Reitpferdemodell stehend. Das Gebäude ist blutgeprägt,<br />

die Schulter etwas steil. Das Fundament im Stand korrekt,<br />

im Schritt hinten etwas breit. Der Trab mit einer deutlichen Schwebephase<br />

und über den Rücken gehend, das Gleiche gilt auch für den<br />

Galopp. Am Sprung zeigt er sich sehr gut, mit Übersicht.<br />

Maße: 169 / 177 / 194 / 22 cm<br />

Gudrun Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

38


Im Jahr 2021 wurden 180 Fohlen (aller arabischen<br />

Rassen) beim ZSAA registriert. Davon<br />

konnten 60 Fohlen mit einer 1*-Prämie, 39<br />

Fohlen mit einer 2*-Prämie und 17 Fohlen mit<br />

einer 3*-Prämie äusgezeichnet werden, das<br />

3***-Fohlen Rasse Geschl. Vater Mutter Züchter<br />

AS Klawis Najma ox H. AS Khalil AS Kalirah v. Matun al Naraah Dr. Christine Felton<br />

K Aminah ox St. NK Hamza Aladiah v. Ansata Al Salaam Sabine Klee<br />

Nayati ox H. Nasir Farida C v. Sagrand Hans-Peter Ebener<br />

Tyrion al samarra ShA H. Olymp Tigris al samarra v. Komet Nayla Al Samarraie<br />

Daliha ShA St. Daru Dalicah v. D´Artagnan Jörn-Helge Möller<br />

2**-Fohlen Rasse Geschl. Vater Mutter Züchter<br />

KA Orisha ox St. AJM Shirass KA Oriona Katharina Antersberger<br />

Sappralott ox H. AJM Shirass SB Rogara Sebastian Berschl<br />

Gani Bene ox St. Ganimed Nota Bene Hans-Peter Ebener<br />

Hadshara Naim ox H. Marib GW Nana Anja Froh<br />

Parysz ox H. Pagur Prasage Kossack Sabine Hoischen<br />

K Haroun ox H. NK Hamza Ghaydaa Sabine Klee<br />

Wasim ibn Machmut ox H Machmuth Nur Walyca bint Wioska Nicole Michel<br />

Muranas Nemesis ox H. Muranas Jassehr Nirwana Jamaal Michaela Weidner<br />

Luzifer ox H. Mefisto Lisea Jana Weingart<br />

Grace Kelly AB ox St. Al Ilaf Thamin Gameela Angelika Bruckner<br />

Djendellina ox (LZ) St. Djendelman Paraclet T Peter Baumann<br />

Witezza ox (LZ) St. Derbisz Chorsheed Frank Mechelhoff<br />

Tigra al Samarra ShA St. Kosmos al Samarra Tessa al Samarra Gestüt Samarrastud<br />

Jalamid il Lail ShA St. Lenkoran El Sahra Juba il Lail ox Anette Mayer<br />

1*-Fohlen Rasse Geschl. Vater Mutter Züchter<br />

Emira ox St. Wadis Esiria Matthias Blum<br />

Ganinova ox St. Ganimed Pieonova Hans-Peter Ebener<br />

Naim ibn Lamandro ox H. Lamandro Norisha bint Narew Nicole Frühwacht<br />

RG Aragon ox H. RG Amistoso WW Djoumanah Tanja Gamerdinger<br />

Medea vom Zentbacherhof ox St. GF Mashuk Artemis Anna Gugunava<br />

Eleya NH ox St. CH Lagos ibn Assad-4 BA Electra Nele Heemsoth<br />

Muna Amirah ox St. GF Mashuk MK Majidah Petra Hutterer<br />

Shai Albi Farin ox H. PA Shai Najim AM Palea Yvonne Kanstinger<br />

Muck ox H. Musab Bel Mejolie Karl Killer<br />

C'est la vie ox St. Mefisto CH Caprice Stefanie Kolpin<br />

Casim ox H. Salix Celina BS Theresa Kunze<br />

JM Aimee ox St. JM Saoud JM Marah Jutta Mauch<br />

Raja Indira Estelle ox St. Amurath Cheenook Nahani Silver Estelle Familie Röhr<br />

Zer Nailah AS ox St. Kunar T Zer Naizah AS ZG Scheele u. Intemann<br />

Buchenhofs Stina ox St. Nizar V.S. Sahira VIII Nadine Schnell<br />

Shahin ibn el Najim ox H. PA Shai Najim Sariya CK Manuela Schwarz-Veil<br />

GS Soraya bint Faatinah ox St. Ibn Layalia GS Faatinah Natasha Sommer<br />

GS Kahil ibn Mounir ox H. Mounir Noir Sheerara Natasha Sommer<br />

Muranas Nahlah ox St. Shadi al Khalediah Muranas Nasirah Michaela Weidner<br />

Phizaro ox (LZ) H. Bayard V.S. Bornerhofs Phara Sandrina Karl<br />

Viva La Diva ox (LZ) St. Vis di Callura Bahiega Tanja Köngeter<br />

Sirius ShA H. Balou Gaga Lady A Ingrid Früchtenicht<br />

Halley ShA St. Bashir Hasna Ingrid Früchtenicht<br />

Othello ShA H. O'Bajan Facer/Sultan Eina Maike Hagen<br />

Gala Sadik A ShA St. GF Nuri ox Galifa A Sabine Körber<br />

Banjo ShA H. Javino/Jussuf-311 ShA Beauty ZG Schriml u. Hienz<br />

Agnetha ShA St. Diamant Ashley Doris Wehner<br />

Bolero ShA H. Javino/Jussuf-311 ShA Bashra Doris Wehner<br />

N.N. ShA St. Mefisto ox Nastia Carin Weiß<br />

Allegro (geb. 2020) ShA H. Javino/Jussuf-311 ShA Ashley Elsa Törell<br />

Aufgeführt sind hier nur die <strong>Vol</strong>lblutaraber- und Shagya-Araber-Fohlen. Für die Rassen Deutsches Edelpferd und die Partbred-Rassen siehe www.zsaa.org<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

STERNE-FOHLEN 2021 DES ZSAA<br />

sind rund 72,5 % und damit eine deutliche<br />

Steigerung zum Vorjahr (60 %).<br />

Insgesamt wurden knapp 100 neue Stuten in<br />

den Verband aufgenommen und es konnten<br />

34 Stuten eine Verbandsprämie erhalten (d.<br />

39<br />

h. Eintragungsnote 7,5 und besser), darunter<br />

waren zehn <strong>Vol</strong>lblutaraber- und zwei Shagya-<br />

Araber-Stuten.<br />

Insgesamt wurden 2021 19 Hengste gekört,<br />

darunter nur 3 VA und kein Shagya-Araber.<br />

Zucht News


STALLRUNDGANG IM GESTÜT SAX ARABIANS<br />

News<br />

Nach einer Corona-bedingten, etwas<br />

längeren Winterpause hatten Reinhard<br />

und Monika Sax am 5. März zum<br />

Stallrundgang in ihrem Gestüt Sax Arabians<br />

in Altfraunhofen eingeladen. Diese „Rundgänge“<br />

wurden während der Corona-Jahre<br />

zu einem Treffpunkt für Kunden, Araberliebhaber<br />

und Interessenten, die neugierig auf<br />

die jüngste Nachzucht der neu eingesetzten<br />

Hengste sind. Gezeigt wurden nicht nur<br />

verkäufliche <strong>Pferde</strong>, auch „Zucht-Highlights“<br />

wurden im Hof vom langjährigen Trainer Simon<br />

Kelly an der Hand vorgestellt und informativ<br />

von Monika Sax kommentiert.<br />

So kommt es, dass die Rappstute Aziza Aarmaani<br />

(a.d. Monira Bint Amir) dieses Jahr bereits<br />

3-jährig ist und <strong>2022</strong> erstmals zur Zucht<br />

eingesetzt wird. Ihre 2-jährige <strong>Vol</strong>lschwester<br />

Aamona wurde ebenfalls vorgestellt, wie<br />

auch die drei im Jahr 2021 geborenen Rapphengste<br />

Aarnico (a. d. Rappstute Marnica),<br />

Monroe (a.d. Monira Bint Amir, ebenfalls Rappe)<br />

und Maxiaan (a. d. Rappstute Marni).<br />

Von Lamandros Nachkommen zählen die<br />

Stuten Princess Maha (a. d. Princess Marenga)<br />

sowie Ihre <strong>Vol</strong>lschwester Princess<br />

Marga zu den Favoriten, wie auch die letzte<br />

Al-Amrya-Tochter, die 3-jährige Alandra und<br />

– wie immer - die Fuchsstute Psayara Bint Lamandro.<br />

Der 1-jähirge Emilio Bint Lamandro<br />

aus der German-National-Champion-Stute<br />

Elisha Bint Marshan zeigte sich stolz den Besuchern,<br />

wie auch der 4-jährige Hengst Essandro<br />

(Lamandro / Espannja Al Justice), der<br />

die Präsentation an diesem Tag beendete.<br />

Alle Besucher wurden in den Stutenstall zu<br />

Kaffee und Kuchen eingeladen, alle zeigten<br />

sich gegenseitig freudig und voller Begeisterung<br />

Handy-Fotos von ihren <strong>Pferde</strong>n und es<br />

fanden an den Tischen endlich wieder einmal<br />

Gespräche über die <strong>Pferde</strong> und die Entwicklungen<br />

in der Zucht und im Schaugeschehen<br />

statt.<br />

Aufgrund von Corona hatte das Gestüt Sax<br />

zwei Jahre lang nicht an <strong>Vol</strong>lblutaraberschauen<br />

teilgenommen, daher wird es jeden Liebhaber<br />

und Interessenten der Sax’schen Zucht<br />

Großes Interesse fiel auf die Nachzucht von LF<br />

Aarmaan Vittorio, bei dem Reinhard und Monika<br />

Sax unter den ersten Züchtern waren, die<br />

den Hengst 2-jährig bereits eingesetzt hatten.<br />

Emilio Ibn Lamandro *2021 Essandro *2018<br />

HENGSTPRÄSENTATION IM GESTÜT RHÖN<br />

freuen, dass dieses Jahr wieder einige Nachkommen<br />

auf den Schauen in Wels, Prag und<br />

Aachen zu sehen sein werden – so zumindest<br />

der Plan!<br />

Fotos: privat<br />

Am 20. März luden Familie Wehner und<br />

Jonathan Marquardt zu einer Hengstpräsentation<br />

im Gestüt Rhön, Mittelkalbach,<br />

ein. Neben den gestütseigenen<br />

Reitausbildung steht. Der Hengst verdiente sich<br />

bereits diverse Titel: Er wurde 2020 mit Gold<br />

ausgezeichnet, war "Bester Eintragungshengst<br />

2020" und 2021 sogar "Bester Körhengst".<br />

A Magic Man of Kossack *2017 winnen aufwarten.<br />

NuStar Kossack *2013<br />

Hengsten waren auch einige, die hier auf<br />

Deckstation stehen, zu sehen.<br />

Den Auftakt machte A Magic Man of Kossack<br />

(S.M.A. Magic One / Abakana Kossack) *2017<br />

aus dem Vogelsberg Araber-Gestüt, der hier zur<br />

Die Shagya-Araber wurden durch Javino (Jelzin<br />

(Jussuf-911) / Alien) *2013 und Diamant<br />

(Puschkin R aus der Diema II) *2003 vertreten.<br />

Der in Dressur, Springen und Gelände erfolgreiche<br />

Diamant war seinerzeit auch Körungssieger<br />

beim ZSAA, während Javino Körungssieger<br />

des ÖAZV in Österreich wurde, seine<br />

HLP legte er beim ZSAA mit Höchstnoten ab.<br />

Neben diesen Hengsten wurden auch drei<br />

Anglo-Araber Ismael AA *2011<br />

NuStar Kossack (Kunar T / Nustice Kossack)<br />

*2013 war der nächste im Bunde der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber. Er steht im Gestüt Rhön auf<br />

Deckstation und zur reiterlichen Weiterbildung.<br />

Der Hengst ist im Besitz von Epulari<br />

Arabians in Österreich und kann mit einer guten<br />

HLP in Stadl Paura sowie Championatsge-<br />

gestütseigene Anglo-Araber gezeigt, sowie<br />

das Deutsche Edelblut Davidoffs da Vinci und<br />

der Schecke Nor Cal Sierras Kir Royal. Insgesamt<br />

eine wirklich beeindruckende Hengstpalette!<br />

-gw-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

40<br />

Fotos: Sonja Bock


Millionen Menschen sind auf der Flucht vor<br />

der russischen Invasion und dem Krieg in<br />

der Ukraine. Um die Hilfsangebote für Menschen<br />

und <strong>Pferde</strong> vor Ort zu koordinieren,<br />

hat die Ukrainische Reiterliche Vereinigung<br />

(UEF) eine Stiftung gegründet und ein Logistikzentrum<br />

in Polen eingerichtet. Für die<br />

Versorgung der ukrainischen <strong>Pferde</strong> wird<br />

momentan um drei Arten von Hilfe gebeten:<br />

• Heulage in kleinen Paketen mit einem Gewicht<br />

von bis zu 20 kg<br />

• Mischfutter für <strong>Pferde</strong> (Müsli/<strong>Pferde</strong>futter)<br />

in Säcken mit einem Gewicht von bis zu 20<br />

kg<br />

• Späneballen bis zu 20 kg<br />

In gute Hände<br />

abzugeben:<br />

SPENDEN FÜR DIE PFERDE <strong>IN</strong> DER UKRA<strong>IN</strong>E<br />

Alle Lieferungen müssen über die UEF-Stiftung<br />

„Help Ukraine Horses“ koordiniert und<br />

über das Logistikzentrum in Polen abgewickelt<br />

werden. Zollverfahren sind dabei einzuhalten.<br />

Auf folgenden Wegen kann Kontakt<br />

zur Stiftung aufgenommen werden:<br />

Vor dem Versand von Hilfsgütern an das<br />

Logistikzentrum ist die Stiftung über folgenden<br />

Link zu benachrichtigen: helpukrainehorses.eu/en/bring-supplies-en/<br />

Dort ist auch die Adresse des Logistikzentrums<br />

zu finden.<br />

Wer in Europa Hilfe bei der Unterbringung<br />

und Evakuierung von <strong>Pferde</strong>n anbieten<br />

möchte, kann dafür dieses Formular ausfül-<br />

NAPOLEONS RUSSLANDFELDZUG VON 1812<br />

Napoleons Russlandfeldzug endete nach anfänglichen Erfolgen in<br />

einer der größten militärischen Katastrophen der Geschichte.<br />

Der Künstler und Schlachtenmaler Albrecht Adam stellt hier Napoleon<br />

im Moment seines größten Scheiterns dar, vor der brennenden<br />

Stadt Moskau. Er schrieb dazu: „Daß wir das Grab von Napoleons<br />

Herrlichkeit vor uns sehen und Moskau bald als Aschenhaufen verlassen<br />

müßten, daran dachte Niemand.“<br />

Wenn man nun "Russland" mit "Ukraine", "Moskau" mit "Kiew" und<br />

"Napoleon" mit "Putin" ersetzt, so sind auch nach rund 200 Jahren<br />

die Ähnlichkeiten frappierend ...<br />

Albrecht Adam: "Voyage pittoresque"<br />

22 September 1812 - Napoleon im brennenden Moskau<br />

len: helpukrainehorses.eu/en/offer-help-en/<br />

Alle Personen, die sich derzeit in der Ukraine<br />

aufhalten und Hilfe benötigen, sollten sich<br />

unter folgendem Link direkt an die Stiftung<br />

wenden: helpukrainehorses.eu/uk/ask-forhelp-uk/<br />

Auch die internationale Hilfsorganisation<br />

Equiwent/Schmiede ohne Grenzen hilft vor<br />

Ort in der Ukraine Tieren in Not: www.equiwent.org/ukraine<br />

Wer den Menschen in der Ukraine helfen<br />

möchte, kann zum Beispiel an das Aktionsbündnis<br />

Katastrophenhilfe spenden: www.<br />

aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de/<br />

FN<br />

Anzeige<br />

Sportliche News Araber<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />

z.B. WM Namas ox<br />

Hengstfohlen *2021<br />

v. Musab ox u.d. Pr.St. Namrata ox<br />

v. DF Malik Jamil ox<br />

Familie der Nadja<br />

Ansprechpartner:<br />

Klaus Niethammer (01 60) 8 10 90 63<br />

Alle verkäuflichen <strong>Vol</strong>lblutaraber unter<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

Foto: Oliver Seitz<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

41<br />

Arab WM Namas 210x148.indd 1 10.12.21 08:13


Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

NEUE REGELUNG FÜR SHAGYA-ARABER<br />

<strong>IN</strong> DER ANGLO-ARABER-ZUCHT<br />

Anläßlich der Mitgliederversammlung des<br />

Internationalen Anglo-Araber-Verbandes<br />

(Confédération Internationale de l’Anglo-Arabe,<br />

C.I.A.A.) im November 2021 hielt<br />

der ISG-Präsident Ahmed Al Samarraie einen<br />

Vortrag zur Geschichte und Genetik<br />

des Shagya-Arabers. Hintergrund war, dass<br />

bislang der C.I.A.A. den Shagya-Araber rechnerisch<br />

nur als 50%-igen Araber einstufte.<br />

Wer ihn höher angesetzt haben wollte, mußte<br />

diesen höheren Prozentsatz rechnerisch<br />

nachweisen. Auf einer per Videokonferenz<br />

abgehaltenen außerordentlichen MGV im<br />

Dezember 2021 wurde dann beschlossen,<br />

den Shagya-Araber mit (mindestens) 90 %<br />

Araberanteil festzulegen. Damit werden alle<br />

Anpaarungen aus Anglo-Araber und Shagya-Araber<br />

automatisch in die Sektion 2 des<br />

Stutbuchs eingeordnet und es wird kein<br />

rechnerischer Nachweis mehr benötigt.<br />

Außerdem wurde an derselben Video-MGV<br />

der ZSAA einstimmig als <strong>Vol</strong>lmitglied der<br />

C.I.A.A. aufgenommen. Dazu war eine Satzungsänderung<br />

nötig, da bislang jedes Land<br />

nur mit einem Stutbuch / Verband vertreten<br />

sein konnte. Außerdem wurde Ahmed Al<br />

Samarraie in die Stutbuchkommission des<br />

C.I.A.A. aufgenommen.<br />

-gw-<br />

WAHO-KONFERENZ <strong>IN</strong><br />

JORDANIEN GEPLANT<br />

Gute Nachrichten von der WAHO – die<br />

WAHO-Konferenz <strong>2022</strong> soll nach heutigem<br />

Stand vom 8. bis 14. Oktober <strong>2022</strong> stattfinden,<br />

mit der Möglichkeit anschließender<br />

„Post-Conference-Tours“. Alles steht und fällt<br />

natürlich mit der Coronapandemie und den<br />

gegebenenfalls bestehenden Reisebeschränkungen.<br />

Am 23. und 24. April findet auf der Reitanlage<br />

des Schwarzwälder Reitervereins<br />

in Freudenstadt ein Dressurlehrgang<br />

mit Susanne Hoyler statt. Angeboten<br />

wird Einzelunterricht 2 x 30 min. von Kl. E<br />

bis S.<br />

Susanne Hoyler ist selbst mehrfache Europameisterin<br />

mit Haifi El Sorrento in Dressur und<br />

Classic Pleasure. Reitern von arabischen <strong>Pferde</strong>n<br />

wird die Möglichkeit gegeben, sich als<br />

erste anzumelden. Email zur Kontaktaufnahme:<br />

hoyler@psk-nsw.de<br />

Bereits Ende 2021 fand<br />

in Weil der Stadt (Baden-Württemberg)<br />

auf<br />

der großzügigen Reitanlage<br />

des Güthlerhofs<br />

ein Dressurlehrgang<br />

mit Susanne Hoyler<br />

statt. Hierzu waren<br />

auch gerittene <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

eingeladen.<br />

Sehr erfreulich war die<br />

Resonanz: Von insgesamt<br />

sechs Teilnehmern<br />

war die Hälfte<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber.<br />

Insgesamt 3 <strong>Pferde</strong><br />

aus dem Gestüt<br />

Al Naarah von Mona<br />

DRESSURLEHRGANG MIT SUSANNE HOYLER<br />

Schnaufer nahmen<br />

teil. Hier war zum einen Karima El Naarah<br />

(Madheen El Shah / Kahr El Naarah), eine<br />

sehr erfolgreiche 13-jährige Zuchtstute,<br />

dabei. Sie zeigte sich auch unter dem Sattel<br />

sehr willig und ihre Reiterin profitierte<br />

von den Tipps zur Gymnastizierung der<br />

Stute. Des Weiteren die wunderschöne<br />

braune Stute Hamees El Naarah, die mit<br />

ihrer sehr einfühlsamen Reiterin sehr eifrig<br />

mitarbeitete. Dritter im Bunde war der<br />

6-jährige Wallach Kahlid El Naarah von Ikhnaton<br />

und aus der oben erwähnten Karima<br />

El Naarah. Die Basisarbeit zur Duchlässigkeit<br />

und Beweglichkeit steht immer an erster<br />

Stelle und wertvolle Anregungen für die<br />

Winterarbeit wurden vermittelt. Alle <strong>Pferde</strong><br />

zeigten sich sehr engagiert und machten<br />

dem arabischen Reitpferd alle Ehre.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig, dass weitere<br />

Veranstaltungen wie im Oktober 2020 in<br />

Ströhen sowie im August 2021 in Heilbronn<br />

stattfinden sollten.<br />

Dort wurden neben<br />

Schauklassen auch<br />

4 Reitklassen ausgeschrieben<br />

und<br />

sehr gut frequentiert:<br />

Hunter Pleasure,<br />

Classic Pleasure,<br />

Karimah El Naarah mit Madlen Porschke beim<br />

letzte Kurs. Bei Bedarf können diese regelmäßig<br />

stattfinden.<br />

Die eigentliche Konferenz für die Delegierten,<br />

WAHO-Mitglieder und Gäste ist für den<br />

11. und 12. Oktober geplant. Der touristische<br />

Teil (Pre- & Post-Conference Tours) wird die<br />

zahlreichen historischen und kulturellen Stätten<br />

in Jordanien umfassen, aber auch Privatgestüte.<br />

Die „Royal Stables“ mit einer privaten<br />

Züchterparade stehen am 13. Oktober auf<br />

dem Programm.<br />

Western Pleasure<br />

und Ranch Riding.<br />

Es fiel auf, dass es<br />

ein tolles Gemeinschaftsprojekt<br />

der Die längeren Touren nach der Konferenz sind<br />

Schau- und Reitszene<br />

geeignet für eine genauere Erkundung von<br />

war, bei dem sehr Jordaniens wundervollem Erbe. Es ist damit<br />

viel Rücksicht auf einander<br />

die Möglichkeit gegeben, länger an Orten<br />

genommen wie Petra und dem Toten Meer zu verweilen.<br />

Auch Besuche in der Wüste von Wadi Rum<br />

und dem Ferienort Aqaba am Roten Meer<br />

sind geplant. Besuche bei einigen weniger<br />

bekannten, aber faszinierenden Naturschutzgebieten<br />

und Naturschutzprojekten sollen<br />

ebenfalls ins Programm aufgenommen werden,<br />

beispielsweise das Al Ma’wa Reserve for<br />

Nature & Wildlife. Eventuell gibt es auch die<br />

Möglichkeit von Wüstenritten mit Kamelen<br />

oder <strong>Pferde</strong>n und eine Übernachtung in einem<br />

Zeltlager in der Wüste.<br />

Nähere Informationen gibt es unter:<br />

www.waho.org/waho-conference-news<br />

42<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

wurde.<br />

Ein Appell an Veranstalter:<br />

Bitte gerne<br />

solche Events für beide Lager in Deutschland<br />

ausschreiben und kommunizieren, damit<br />

auch das gerittene arabische Sportpferd<br />

mehr gefördert und gesehen wird.<br />

Zur Vorbereitung solcher Events ist Susanne<br />

Hoyler gerne bereit, weitere Lehrgänge,<br />

die gerne auch öfters und an verschiedenen<br />

Standorten angeboten werden könnten, abzuhalten.<br />

Edith Lipp


ARABISCHES WOCHENENDE <strong>IN</strong> MARBACH<br />

DER ÖAZV WIRD 50!<br />

Araberliebhaber können sich bereits<br />

jetzt auf das Festival des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s Mitte Juli freuen. Vom 15. bis<br />

17. Juli findet neben der Präsentation des<br />

Marbacher Fohlenjahrgangs <strong>2022</strong> auch ein<br />

Schauprogramm in der großen Reithalle<br />

statt, sowie die VZAP-Körung, Verbandshengstschau,<br />

Stuten- und Fohlenprämierung.<br />

Bei genügend Nennungen kann auch<br />

ein nationales Championat für die arabischen<br />

Rassegruppen Shagya-Araber, Partbred-Araber<br />

und Araber stattfinden. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit, bereits gekörte oder<br />

eingetragene Hengste einem breiten Publikum<br />

vorzustellen. Dies soll gerade den in den<br />

letzten beiden Jahren unter Ausschluss der<br />

Öffentlichkeit zur Körung bzw. Eintragung<br />

vorgestellten Hengste zugutekommen.<br />

Wissbegierige <strong>Pferde</strong>besitzer und -freunde<br />

können bei einem Seminar mit Anja Beran ihr<br />

Wissen erweitern. Eine vielfältige Ausstellung<br />

auf dem Vorplatz der großen Reithalle rundet<br />

das Programm ab. Infos auf www.gestuet-marbach.de<br />

und auf www.VZAP.org<br />

Der Österreichische<br />

Araber-Zuchtverband<br />

(ÖAZV)<br />

feiert dieses<br />

Jahr sein 50-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Zu diesem Anlass<br />

lädt der<br />

ÖAZV unter seinem<br />

Präsidenten<br />

Franz Hoppenberger<br />

am Wochenende vom 1. bis 3.<br />

Juli <strong>2022</strong> ins <strong>Pferde</strong>zentrum Stadl Paura zu<br />

einer Jubiläumsschau ein. Im Zuge dessen<br />

wird auch die alljährliche Hengstanerkennung<br />

sowie die Stutbuchaufnahme und<br />

das Fohlenchampionat stattfinden.<br />

Der ÖAZV ist in Österreich für die Rassen<br />

Shagya-Araber, Österreichischer Partbred-<br />

Araber und Anglo-Araber zu ständig,<br />

Zuchtleiter ist Dr. Peter Zechner.<br />

Genaue Infos und die Ausschreibung können<br />

zu gegebener Zeit auf der Website<br />

des ÖAZV gefunden werden: www.araber-zuchtverband.com<br />

-gw-<br />

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Sportliche News Araber<br />

Fotos: © M.Groger, K.Unger<br />

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Vom Zögling bis zur prämierten<br />

und leistungsgeprüften Zuchtstute,<br />

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1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

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Bernd & Gabriele Zimmermann, 88279 Amtzell<br />

Tel.: +49 (0) 75 22 - 93 15 60 * www.gestuet-amurath.de<br />

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A<br />

30<br />

r<br />

t<br />

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Jahre<br />

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DIE NEUEN HENGSTE DES VZAP<br />

News<br />

A Magic Man of Kossack FA Dajan Junimond Jussuf-507<br />

VZAP Hengsteintragung 2021<br />

Goldene Schleife<br />

Hengst geb. Rasse Vater Mutter Züchter Besitzer<br />

RD Harenaado 2016 ox Hariry Al Shaqab DM Endless Roma Popplewell / CA European Breeders Trust<br />

Akram OS 2018 ox Ajman Moniscione Arcadya OS Gestüt Osterhof Gestüt Osterhof<br />

Pueblo 2017 ox Ascot DD Perla Janow Podlaski / PL Frank Dill<br />

MS Aladdin 2016 ox EKS Alihandro GHS Rihanna Günther & Heike Scherle Günther & Heike Scherle<br />

Santorini 2009 ox Vervaldee Lady Madonna Heather Brown, GB Dr. Nils Ismer<br />

Silberne Schleife<br />

Nazareth ibn Shamekh 2019 ox Shamekh Aldanat RA Nalia Kerstin Thomas Kerstin Thomas<br />

Exagon OS 2019 ox Cyclon OS Strastya OS Gestüt Osterhof Gestüt Osterhof<br />

SA Sandro 2018 ox ESP Haife DE F MS La Isla Bonita Jürgen Schaufler Jürgen Schaufler<br />

NK Hani 2018 ox NK Nabhan NK Habiba Hans-Joachim Nagel Gerd Mihalik<br />

<strong>Vol</strong> Gas Kossack 2017 ox Marwan I Vydumka The Kossack Stud / NL C. u. B. Hartmann<br />

Nasheed Al Amal Hoor 2010 ox Hafez Al Ahd Hoor Aneedah Hoor Al Oyoun / EG H.u.L. Gestüt Marbach<br />

Abu Sabi 2001 ox Zaid ben Raswan Abaisha Brigitte Jedzini Brigitte Jedzini<br />

Al Habib 2007 ox Mahadin Mahmeya Gerhard Huber / AT Anika Hohmann<br />

Hafid 1999 ox Berak Helaah Brigitte Jedzini Brigitte Jedzini<br />

Weiße Schleife<br />

LLA Rayan 2019 ox GR Mahal ES Raya Bint Farau D. u. S. Lidschreiber D. u. S. Lidschreiber<br />

Highborns Pushkin 2019 ox GF Mashuk Patritzia S Alexandra Balz Alexandra Balz<br />

SK Dashan 2019 ox MK Diabolo SK Malisah Susanne Kruse Susanne Kruse<br />

MAI Shahen 2018 ox DG Maksus DG Schaza bint Marwteyn Andrej Mertin Melanie Vogler<br />

F Saamih 2017 ox Al Lahab F Siraja Hansjürgen Friedmann Sabine Brockamp<br />

Tag Al Ola Hoor 2016 ox Shaer Al Nil Hoor Kawkab al Sharq Hoor Hoor Al Oyoun / EG H. u. L. Gestüt Marbach<br />

Sultan v.d. Rengersmühle2014 ox Shahin Ibn Naskhi Shabah II Christin Völkel Nicole Reischel<br />

Azabat Al Batra 2014 ox Ali Nour Al Dahab Z Azizi Johari Petra u. Nigel Nutt Petra u. Nigel Nutt<br />

Black Warrior CA 2014 ox Blackwind Jafar CL Sensuelle F. u. B. Cargile / USA Sarah Geier<br />

Kasanova 2001 ox Wahhabit Kaslana Brigitte Jedzini Brigitte Jedzini<br />

Nacho 2019 ox Eurogant BS Najah Al Khaled Michal Zurawski / PL Martin Kullmann<br />

Miro MA 2018 ox Maserati A Bel Samina Heinz Mader Karl-Heinz Begon<br />

Gekörte Hengste<br />

Bester Körhengst<br />

Prämienhengs<br />

2017 ox S.M.A. Magic One Abakana Kossack The Kossack Stud / NL Harald Frey<br />

A Magic Man of Kossack<br />

Prämienhengst<br />

FA Dajan<br />

2015 ox Kanz Al Bidayer FA Dafina Hans-Dieter Ahlers Hans-Dieter Ahlers<br />

Körhengst *)<br />

Prämienhengst 2012 ox Amer Bouge Athbah Stud / GB Rolf Gagel<br />

Mislaf Athbah<br />

Rubin GW 2015 ox Smaragd GW Rachel GW Gisela Wegener Gisela Wegener<br />

Prämienhengst<br />

Junimond Jussuf-507 2015 ShA Jussuf-911 H Bernina M.u.S. Hamedinger / AT E. u. I. Seehrich<br />

(Jupiter)<br />

Gazal Zephyr 2019 ShA 1963 Gazal III- Sasanka Clará Dyková / CZ A. u. M. Branceisz<br />

Zugelassen für das Deutsche Edelblut<br />

Prämienhengst<br />

Ghost of Winnetou RW<br />

2019 DEbltPGhost of Manitu (DSP) Sendy (SVK.Wb) ZG Riegger u. Weiss ZG Riegger u. Weiss<br />

Camar Qazim Rouge 2019 Trak. Le Rouge (Trak.) Camar Qalifa ox C. Knaack-Lindemann C. Knaack-Lindemann<br />

Körhengst ')<br />

Hopeful Affair<br />

2014 DEbltPSweet Affair (Trak.) Hetti (Trak.) Nicole Engelhard Nicole Engelhard<br />

*) wenn eine bestandene HLP nachgewiesen wird<br />

Alle Fotos: Gudrun Waiditschka<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Die FEI hat ihre Tabelle der suspendierten<br />

Reiter und <strong>Pferde</strong> am 23.<br />

März aktualisiert: Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatten 80 % (32 von 40) aller derzeit<br />

suspendierten Personen einen Bezug zum<br />

Distanzreiten, 20 der 32 kommen aus Gr.-<br />

VII-Ländern.<br />

Unter den Suspendierten ist auch die deutsche<br />

Athletin, Trainerin, OK-Mitglied, FEI 3*<br />

Official Veterinarian und FEI 3* Endurance<br />

Veterinary Treating Official Ursula Klingbeil.<br />

Sie hatte im Januar <strong>2022</strong> das Pferd<br />

Badr Al Taj (KSA) im Al Ula CEI 2*-Ritt (leihweise)<br />

geritten, welches wegen Lahmheit<br />

eliminiert und positiv auf Dexamethason,<br />

Phenylbutazon und Oxyphenbutazon (kontrollierte<br />

Arzneimittelsubstanzen) getestet<br />

wurde. Es war der dritte gescheiterte Versuch<br />

des <strong>Pferde</strong>s, einen CEI 2*-Ritt zu beenden,<br />

nachdem er zuvor nur einen CEI 1* bei<br />

einer durchschnittlichen Rundengeschwindigkeit<br />

von 28 km/h absolviert hatte.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

SUSPENDIERTE REITER IM DISTANZSPORT<br />

Der Verband der <strong>Vol</strong>lblutaraberzüchter<br />

Österreich (VVÖ) hatte 2021 einen<br />

"Handtrail-Cup" ausgelotet. An drei<br />

Turnieren konnten dazu Punkte gesammelt<br />

werden und insgesamt haben 18 Paare teilgenommen.<br />

Die Gewinner sind:<br />

1. Susanne Schuh mit GFH Sukari (TA Markoni<br />

/ Baikals Shangrila) *2017<br />

2. Manuela Wenig mit Hag Nejada (BS Black<br />

Lover / SW Nabial Bint Sheitan) *2018<br />

Trotz anfänglich anderslautender Bekanntmachungen<br />

findet das beliebte<br />

ANC-Turnnier nun doch vom 23.-25.<br />

September in der Aachener Soers statt!<br />

Zugelassen sind alle <strong>Vol</strong>lblutaraber, die in<br />

eigenen Abteilungen starten werden, sowie<br />

<strong>Pferde</strong> aller Rassen ab 50% arabischem<br />

Blutanteil (ox, Sha, AA, A). <strong>Pferde</strong> der Rasse<br />

Dt. Edelblutpferd / Arabisch Partbred Spezial,<br />

die ein Papier des VZAP besitzen oder an<br />

dessen Zuchtprogramm teilnehmen, dürfen<br />

weiterhin ab 12,5% ox-Blutanteil an den<br />

Start.<br />

Freundlicherweise konnte Familie Paltra wieder<br />

für das Sponsoring des gleichnamigen<br />

Championats gewonnen werden. -gw-<br />

HANDTRAIL CUP SIEGER 2021<br />

ANC TURNIER <strong>2022</strong><br />

Auch die zweifache Weltmeisterin Valery<br />

Kanavy aus den USA befindet sich unter<br />

den suspendierten Personen, als Besitzerin<br />

und Trainerin des <strong>Pferde</strong>s Fine Cut Gold, geritten<br />

von dem 19-jährigen Alex Shampoe,<br />

der ebenfalls suspendiert ist. Angeblich<br />

wurde das Pferd mit einer nicht FEI-konformen<br />

Creme behandelt. Valery Kanavy<br />

errang 1994 und 1998 Gold in der Einzelwertung<br />

mit Piraz und High Winds Jedy.<br />

Clean Endurance / -gw-<br />

3. Barbara Grundwald-Ratzenböck mit Etzel<br />

(Etat / Evita) *2009.<br />

Für den ersten Platz gibt es 2 Nächte im Romantik<br />

Hotel Turm in Völs am Schlern, zur<br />

Verfügung gestellt von Stephan Pramstrahler.<br />

Es ist eines der besten Hotels, mehrfach<br />

prämiert und ausgezeichnet. Vom ersten bis<br />

zum dritten Platz gibt es Gilet-Jacken mit Beschriftung,<br />

gestiftet von Mario Matt Arabians.<br />

Mario Matt züchtet international erfolgreiche<br />

Schaupferde, die inzwischen auch Ihre Qualitäten<br />

unter dem Sattel beweisen konnten.<br />

Die Prüfung richtet sich in erster Linie an<br />

Jungpferde, die auf diese Weise an den Turniersport<br />

herangeführt werden können.<br />

Voraussichtliche Termine für <strong>2022</strong> sind: 7. - 8.<br />

Mai in Oberhofen, 30. - 31. Juli in Stadl Paura -<br />

Araber Sommerfestival und 1. - 4. September<br />

in Wiener Neustadt - Europa-Championat der<br />

Sportaraber. Der Hauptpreis sind wieder zwei<br />

Nächte im Romantikhotel Turm. -gw-<br />

45<br />

NEUES REGLEMENT FÜR<br />

SPORTPFERDEPLAKETTEN<br />

Alljährlich vergibt der Araberzuchtverband<br />

(VZAP) für jede sportliche Disziplin<br />

eine „Sportpferdeplakette“ in<br />

Gold, Silber und Bronze. Die genauen Modalitäten<br />

werden immer wieder überarbeitet,<br />

so auch Ende 2020, der Entwurf wurde dann<br />

vom Vorstand und von der Mitgliederversammlung<br />

2021 abgesegnet und ist nun für<br />

das Jahr 2021 gültig. Grund für die jüngste<br />

Überarbeitung war, dass man die Anforderungen<br />

etwas senken wollte, und zwar ausgehend<br />

von den potentiellen Möglichkeiten<br />

der Vertreter der verschiedenen Rassen. Bislang<br />

war es beispielsweise so, dass man für<br />

eine Goldplakette sowohl in der Dressur als<br />

auch in der Disziplin Springen 400 Ranglistenpunkte<br />

erreichen mußte. Die Ranglistenpunkte<br />

basieren auf einem ausgeklügelten<br />

System der FN und werden in deren Datenbank<br />

errechnet und dargestellt. In diese<br />

Ranglistenpunkte gehen das Niveau (Kl. E,<br />

A, L, M, S) und die Platzierung (1., 2., 3.,...)<br />

ein, auch Auslandsstarts werden berücksichtigt,<br />

sofern das Turnier von der ausländischen<br />

FN anerkannt ist und der Reiter bei<br />

der deutschen FN die Anerkennung seiner<br />

ausländischen Ergebnisse beantragt. Nun<br />

ist das System logischerweise auf das deutsche<br />

Sportpferd ausgerichtet, d.h. man setzt<br />

den Schwierigkeitsgrad einer S-Dressur mit<br />

einem S-Springen gleich. Das funktioniert<br />

aber nicht für unsere Araber, denn selbst<br />

wenn wir davon ausgehen, dass die besten<br />

Vertreter des <strong>Vol</strong>lblutarabers eine S-Dressur<br />

gehen können – man denke an Period, Exquisite’s<br />

Fantasy, Haifi El Sorrento – so gibt<br />

es wohl keinen <strong>Vol</strong>lblutaraber in den letzten<br />

50 Jahren, der ein S-Springen erfolgreich<br />

absolviert hat. Also muß man die Anforderungen<br />

an das potentielle Leistungsvermögen<br />

der <strong>Pferde</strong> anpassen, nicht umgekehrt,<br />

und dieses liegt im Springen maximal bei M<br />

(z.B. Al Ashar, GG Midnight Silver).<br />

Daher müssen nun <strong>Vol</strong>lblutaraber in der<br />

Dressur minimum 350 RLP für Gold, 160 RLP<br />

für Silber und 80 RLP für Bronze erreiten, im<br />

Springen liegen die Anforderungen bei 100<br />

RLP (Gold), 50 RLP (Silber) und 30 RLP (Bronze).<br />

Für andere arabische Rassengruppen<br />

liegen die Anforderungen nach wie vor bei<br />

400 / 250 / 100 RLP. Auch für den Westernreitsport<br />

wurde eine Ranglistenwertung erarbeitet,<br />

die analog der Dressur gewertet wird.<br />

Im Distanzsport müssen für eine Goldene<br />

Plakette mindestens 343 km Jahreskilometerleistung<br />

erbracht werden, darunter mindestens<br />

ein Ritt über 120 km als Eintagesritt.<br />

Für Silber ist eine Jahreskilometerleistung<br />

von mindestens 244 km erforderlich, darunter<br />

mindestens ein LDR als Eintagesritt. Für<br />

Bronze muß die Jahreskilometerleistung bei<br />

mindestens 183 km liegen, darunter mindestens<br />

ein MDR (für alle gilt: Keine Einführungsritte).<br />

-gw-<br />

News


GENETISCHE SPURENSUCHE (IV)<br />

ARABER-HENGSTL<strong>IN</strong>IEN<br />

AUS GENETISCHER SICHT<br />

Zucht<br />

In unseren vorherigen Artikeln dieser Serie haben wir uns mit dem Ursprung unserer modernen<br />

Rassen beschäftigt, uns bestimmte Merkmale angesehen und die verschiedenen<br />

Y-chromosomalen Haplotypen. In diesem vierten Teil gehen wir genauer<br />

auf die arabischen Hengstlinien ein.<br />

WAS S<strong>IN</strong>D HENGSTL<strong>IN</strong>IEN?<br />

In den letzten 200 bis 300 Jahren, seit die<br />

<strong>Pferde</strong>zucht systematischer betrieben und<br />

Anpaarungen in einem Zuchtbuch oder<br />

Register eingetragen wurden, wurde eine<br />

große Anzahl von Hengsten zur Zucht herangezogen,<br />

aber nur ein Bruchteil dieser<br />

Hengste konnte eine Hengstlinie gründen,<br />

die bis heute existiert. Die Hengste, denen<br />

das gelang, waren in der Regel genetisch<br />

starke Vererber, die ihre Eigenschaften mit<br />

großer Sicherheit weitergaben, daher häufig<br />

eingesetzt wurden und deren Nachkommen<br />

dann entsprechend selektiert werden<br />

konnten. Eine Hengstlinie kann daher nur<br />

über mehrere Generationen entstehen und<br />

nicht von vornherein als solche „etabliert“<br />

werden. Hengstlinien können als Instrument<br />

zur Typenkonsolidierung, zum Management<br />

von Inzucht und Linienzucht und zur Überwachung<br />

der genetischen Vielfalt verwendet<br />

werden.<br />

Dasselbe gilt natürlich auch für die Araberzucht.<br />

Hier wurden im 19. Jahrhundert<br />

Hunderte, wenn nicht Tausende von Araberhengsten<br />

aus den arabischen Ländern<br />

nach Europa importiert. Viele von ihnen<br />

wurden für die Zucht verwendet, aber nur<br />

ein Bruchteil von ihnen konnte eine Hengstlinie<br />

aufbauen, die bis heute existiert. Diese<br />

Linie wird meist (im Nachhinein) nach dem<br />

einst importierten „Wüstenpferd“ benannt.<br />

Diese <strong>Pferde</strong> könnten vor +/- 200 Jahren (z.<br />

B. Bairaktar db, imp. 1817) oder vor +/- 40<br />

Jahren (Amer db, geboren 1986) importiert<br />

worden sein. Während die Vorfahren<br />

und Abstammung dieser Wüstenpferde nur<br />

mündlich übermittelt wurden, wurde die<br />

Abstammung ihrer Nachkommen nach dem<br />

Import normalerweise sorgfältig in Zuchtbüchern<br />

registriert. Die männlichen Nachkommen<br />

eines solchen Wüstenhengstes<br />

führten die Hengstlinie in die Zukunft und<br />

daher gehen alle Mitglieder einer Hengstlinie<br />

in ihrer väterlichen Linie auf ein einziges<br />

Stammpferd zurück, das aus einem arabischen<br />

Herkunftsland importiert wurde. Solche<br />

Gründerhengste findet man daher ganz<br />

am „Anfang“ des Pedigrees in der obersten<br />

Linie. Heutzutage kann das 20 und mehr Generationen<br />

zurückliegen.<br />

Bei manchen dieser Gründerpferde ist die<br />

Dokumentation ihrer „persönlichen Daten“<br />

besser als bei anderen, was auch davon<br />

abhing, welche Bedeutung der Importeur<br />

oder der spätere Besitzer diesen Daten beigemessen<br />

hatte. So sind für einige <strong>Pferde</strong><br />

alle relevanten Daten verfügbar, die sie als<br />

„Wüstenaraber“ identifizieren, d. h. Geburtsjahr,<br />

Stamm und Unterstamm (d. h. „marbat“<br />

und „rasan“, zum Beispiel Saklawi Djedran)<br />

und Züchter (z. B. der Name des Beduinenstammes).<br />

Für andere <strong>Pferde</strong> hingegen liegen<br />

diese Informationen nicht vor, möglicherweise,<br />

weil sie von ihren Besitzern oder<br />

Importeuren als irrelevant angesehen worden<br />

waren oder im Zeitraum von bis zu 200<br />

Jahren verloren gegangen und somit (nicht<br />

mehr) verfügbar sind. Dies bedeutet jedoch<br />

nicht automatisch, dass das fragliche Pferd<br />

keinen Stamm und Unterstamm hatte oder<br />

nicht von einem der Beduinenstämme gezüchtet<br />

wurde – es bedeutet nur, dass diese<br />

Informationen die Zeit nicht überdauert<br />

haben. Bei begründeten Anhaltspunkten, z.<br />

B. anhand der Einfuhrgeschichte und Angaben,<br />

wo das Pferd gekaufte wurde, etc. gilt<br />

das Pferd dennoch als „Wüstenaraber“ – frei<br />

nach dem Motto: „Im Zweifel für den Angeklagten.“<br />

GENETISCHE BEWEISE<br />

Im Januar <strong>2022</strong> wurde ein neuer wissenschaftlicher<br />

Artikel von Dr. Wallner und<br />

etwa 25 weiteren internationalen Wissenschaftlern<br />

und Experten über „Einsichten<br />

mittels des Y-Chromosoms in die Zuchtgeschichte<br />

und Hengstlinien-Genealogie bei<br />

<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>n“ (1) veröffentlicht, das<br />

sich ausführlich mit arabischen Hengstli-<br />

TABELLE 1 (RECHTS) - HENGSTL<strong>IN</strong>IEN UND IHRE HAPLOTYPEN<br />

Spalte 1: Enthält Name des Gründungsvaters, Araber-Stamm ('rasan'<br />

und 'marbat'), Beduinenstamm oder Züchter (Land).<br />

Spalte 4: Die Anzahl der beprobten <strong>Pferde</strong> ist in Klammern angegeben.<br />

Abkürzungen: Trakehner (Trak), Shagya-Araber (ShA), Fredriksborger<br />

(FH), Knabstrupper (Ks), Warmblut (Wb), Lewitzer (Le), Lipizzaner (Lip),<br />

Kladruber (Kl), Partbred-Araber (PA), Pintabian (Pi).<br />

Spalte 5: Inkongruenz zwischen Stutbuch-Dokumentation der Hengstlinie<br />

und dem Haplotyp. "Subline-HT" = Unterlinie des Haplotyps, "privat<br />

HT" = ein Haplotyp, der nur hier vorkommt, "wrong paternity" = falsche<br />

Vaterschaftszuordnung.<br />

TABLE 1 (RIGHT) - SIRE L<strong>IN</strong>ES AND <strong>THE</strong>IR HAPLOTYPES<br />

Column 1: Contains name of founding father, Arab tribe ('rasan' and<br />

'marbat'), Bedouin tribe or breeder (country).<br />

Column 4: The number of horses sampled is given in brackets. Abbreviations:<br />

Trakehner (Trak), Shagya Arabian (ShA), Fredriksborger (FH),<br />

Knabstrupper (Ks), Warmblood (Wb), Lewitzer (Le), Lipizzaner (Lip),<br />

Kladruber (Kl), Partbred Arabian (PA) , Pintabian (Pi).<br />

Column 5: Incongruence between the stud book documentation of the<br />

stallion line and the haplotype. "Subline-HT" = subline of the haplotype,<br />

"privat HT" = a haplotype that only occurs here, "wrong paternity" =<br />

incorrect paternity assignment.<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Gründerhengst<br />

Foundation Sire<br />

Koheilan Adjuze db<br />

Sbaa Anazeh<br />

Mahmoud Mirza db<br />

Mukhalladiyah<br />

Asad (Iraq)<br />

Old Jellabi Speckled<br />

(Bahrain)<br />

Zarif db<br />

Muniqi<br />

Shammar Bedouin<br />

Zobeyni db<br />

Seglawi Jedran Ibn Sbeini<br />

F‘daan<br />

Ilderim db<br />

Saqlawi Jidran<br />

Saklawi I db<br />

Saklawi Jidran Ibn Sudan<br />

El Deree db<br />

Saqlawi Shaifi<br />

Baqqara (Syria/Iraq)<br />

importiert<br />

Imported<br />

1885 Hungary<br />

Die Linie ist im Datensatz repräsentiert via<br />

Line represented in dataset via<br />

Piolun, 1934, Poland<br />

Jaszmak, 1928, Poland<br />

Rassen (n)<br />

Breed (n)<br />

Trak (8)<br />

ShA (3)<br />

Y-Haplotype<br />

Ao-aA1a*<br />

Ao-aA1a*<br />

ca. 1855 India,<br />

1866 Great Britain, Jussuf I, 1962, Shagya Arabian ShA (2) Ao-aA1a*<br />

1866 Hungary<br />

Bahrain<br />

Foundation horse<br />

Dhahmaan Alawwal, 1938, Bahrain (3) Ao-aA1a*<br />

1840 Germany<br />

Rex II 372, 1941, Fredriksborg Horse<br />

Hermolin, 1937, Knabstrupper<br />

Egyptian<br />

Foundation horse<br />

Aquinor, 1951, Poland<br />

1900 Poland Maharadscha, 1957, Trakehner<br />

Egyptian<br />

Foundation horse<br />

Egyptian<br />

Foundation horse<br />

Siglavy db ‚Schwarzenberg‘<br />

Saklawi<br />

1814 Austria<br />

Ibrahim db<br />

Saklawi Faliti<br />

Banu Sakhr<br />

Siglavy Bagdady db<br />

Saklawi<br />

Ruala<br />

Dahoman db<br />

Dahman<br />

Djelas Anazeh<br />

Jamil El Kebir db<br />

Saklawi Jidran<br />

F‘daan<br />

FH (4)<br />

Ks (2)<br />

Ao-aA1a*<br />

Ao-aA1a*<br />

Mahruss II, 1893, Egypt (1) Ao-aA1a*<br />

Doktryner, 1950, Poland<br />

Ansata Ibn Halima, 1958, Egypt<br />

Aswan, 1958, Egypt<br />

Galal, 1959, Egypt<br />

Habdan Enzahi, 1952, Egypt<br />

Morafic, 1952, Egypt<br />

(3)<br />

Trak, Wb (3)<br />

Le (2)<br />

ShA (7)<br />

ShA (5)<br />

(1)<br />

(2)<br />

ShA (17)<br />

Ao-aA1a*<br />

Ao-aA1a4<br />

Ta-b<br />

Ao-aA1a1<br />

Ao-aA1a1<br />

Ao-aA1a1<br />

Ao-aA1a1<br />

Ao-aA1a1<br />

Akhtal, 1968, Egypt (2) Ao-aA1a1<br />

Siglavy Monterosa, 1907, Lipizzaner<br />

Siglavy Capriola III, 1940, Lipizzaner<br />

21 Siglavy II, 1909, Shagya Arabian<br />

1907 Poland Negatiw, 1945, Russia<br />

Ferseyn, 1937, USA<br />

Lip (8)<br />

Lip (4)<br />

ShA,Trak (3)<br />

(7)<br />

PA, Pi (3)<br />

Ao-aA1a2<br />

Ao-aA1a2a<br />

Ao-aA1b<br />

Ao-aA1a3<br />

Ao-aA1a3<br />

1902 Hungary Siglavy Bagdady VI, 1949, Babolna ShA, PA (3) Ao-aA1a5<br />

1852 Hungary Dahoman XVI, 1904, Shagya Arabian ShA (1) Ao-aA3<br />

Egyptian<br />

Foundation horse<br />

Anter, 1946, Egypt (1) Ao-aD2<br />

Bemerkungen<br />

Remarks<br />

subline-HT<br />

wrong paternity<br />

subline-HT<br />

private HT<br />

Zucht<br />

Krzyzyk db 1876 Poland Enwer Bey, 1923, Poland (2) Ao-aD2<br />

Mirage db<br />

Seglavi Jedran Dalia<br />

Sbaa (Iraq)<br />

Kuhailan Haifi db<br />

Koheilan Haifi<br />

Ruala<br />

Hadban db<br />

Hadban Inzihi<br />

S’baa<br />

Gazlan db<br />

Kuhaylan Tamri<br />

Would Ali Anazeh (Iraq)<br />

O’Bajan db<br />

Ma‘anaqi Sbaili<br />

S’baa Anazeh<br />

Shagya db<br />

Beni Saher<br />

Mersuch db<br />

Hamdani Semri<br />

Hazaim Pasha (Iraq)<br />

Bairactar db<br />

Saklawi Jidran<br />

(Syria)<br />

Dahman Amir db<br />

Dahman Amir<br />

S. Abdulhamid II (Turkey)<br />

Seanderich db<br />

Saklawi Jidran<br />

Shammar<br />

Kuhailan Afas db<br />

Koheilan Afas<br />

(Bahrain)<br />

Latif db<br />

Hamdani Semri<br />

Anazeh Fedan<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

1923 Great Britain Bey Shah, 1976, USA (3) Ao-aD2<br />

1931 Poland<br />

Bask, 1956, Poland<br />

Celebes, 1949, Poland<br />

Wielki Szlem, 1938, Poland<br />

47<br />

PA (4)<br />

(4)<br />

WB (1)<br />

Ao-aD2<br />

Ao-aD2<br />

Ao-aD2<br />

1897 Hungary Habdan XI, 1954, Shagya Arabian ShA (1) Ao-aD2<br />

1852 Lipizza Gazal VII, 1944, Shagya Arabian ShA (6) Ta*<br />

1885 Hungary<br />

1836 Hungary<br />

O‘Bajan VII-4 530, 1936, Shagya Arabian<br />

O‘Bajan X, 19<strong>29</strong>, Shagya Arabian<br />

Shagya IV, 1875, Shagya Arabian<br />

Shagya VII, 1877, Shagya Arabian<br />

Shagya XI, 1886, Shagya Arabian<br />

ShA (2)<br />

ShA (2)<br />

ShA (3)<br />

ShA (2)<br />

ShA (3)<br />

Ta*<br />

Ta*<br />

Ta-s<br />

Ta-s<br />

Ta-s<br />

1902 Hungary Mersuch IV, 1936, Shagya Arabian ShA (1) Ta-b<br />

1817 Germany<br />

Arax, 1952, Poland<br />

Gwarny, 1952, Poland<br />

(3)<br />

(3)<br />

Ta-b<br />

Ta-bA<br />

1902 Poland Saludo, 1954, Spain PA (2) Ta-b<br />

1908 Spain Tabal, 1952, Spain (1) T2*<br />

1931 Poland Comet, 1953, Poland (2) Tb-oB1*<br />

1909 France Baroud II, 1927, France<br />

Kann, 1927, France<br />

(4)<br />

(1)<br />

Tb-oB1*<br />

Tb-oB1*<br />

subline-HT


Abb. 1:<br />

Y-Haplotypen in arabischen Hengstlinien.<br />

Vereinfachtes Netzwerk der „Crown Haplogroup“,<br />

basierend auf 118 Varianten. Die<br />

Genotypisierungsergebnisse von 145<br />

Hengsten sind in blauen Kreisen dargestellt.<br />

Linienbegründer sind für jeden HT angegeben,<br />

solche, die nur in Rassen außerhalb<br />

des <strong>Vol</strong>lblutarabers aktiv sind, sind hellblau<br />

markiert. Die Gründer des englischen <strong>Vol</strong>lbluts<br />

sind mit roten Kreuzen angegeben.<br />

Zucht<br />

Y-Haplotypes in Arabian stallion lines.<br />

Simplified network of the "Crown Haplo-group”<br />

based on 118 variants. Genotyping results from<br />

145 stallions are shown in blue circles. Lineage<br />

founders are given for each Haplotype, those<br />

that are only active in breeds outside of the<br />

purebred Arabian are marked in light blue.<br />

Thoroughbred founders are indicated with red<br />

crosses.<br />

nien befasst. Die Technik der feinskalierten<br />

Y-chromosmalen Haplotypen-Analyse wurde<br />

angewendet und es war möglich, verschiedene<br />

Haplotypen zu identifizieren, z. B.<br />

Ao-aA, Ao-aD, Ta und Tb-oB1, die als „typisch<br />

arabisch“ gelten können (siehe auch unseren<br />

vorherigen Artikel „Reinheit aus genetischer<br />

Sicht“ (2)). Da das Y-Chromosom ausschließlich<br />

vom Vater an den Sohn weitergegeben<br />

wird, bietet diese Technik eine Möglichkeit,<br />

in die Geschichte der männlichen Linie zurückzublicken.<br />

Indem wir heute lebende Tiere<br />

testen, erhalten wir einen Einblick in ihren<br />

genetischen Ursprung und können sogar die<br />

Richtigkeit von Stutbuch-Aufzeichnungen<br />

viele Generationen zurück überprüfen.<br />

Der Artikel zeigt an mehreren unterschiedlichen<br />

Beispielen, dass die oben genannte<br />

Herangehensweise „im Zweifel für den Angeklagten“<br />

sich genetisch als richtig erwiesen<br />

hat. Nehmen wir zum Beispiel Ilderim db<br />

(siehe Tabelle 1): Er wurde in Konstantinopel<br />

(heutiges Istanbul, Türkei) von Colonel Trippenbach<br />

für Slawuta gekauft, sein Züchter ist<br />

unbekannt, sein Geburtsjahr wurde auf 1896<br />

geschätzt und sein Stamm wird als Saklawi<br />

Djedran angegeben (oder Saqlawi Jidran). Er<br />

erfüllt also nur zwei der oben genannten Kriterien,<br />

aber sein Y-chromosomaler Haplotyp<br />

ist „Ao-aA1a“, was die Annahme stützt, dass<br />

er tatsächlich ein „Wüstenaraber“ war. Gleich<br />

vorweg: Es ist kein Reinheitsbeweis, da die<br />

Analyse nur auf die Vaterlinie abzielt. Weder<br />

seine Mutterlinie noch der Rest seiner Vorfahren<br />

sind wissenschaftlich überprüft. Aber es<br />

ist ein weiteres Puzzleteil.<br />

Ein weiteres Beispiel ist der Hengst Krzyzyk<br />

db: Er wurde 1876 von Graf Dzieduszycki von<br />

Sever Pasha in Konstantinopel (Türkei) gekauft.<br />

Sever Pasha war – trotz seines Namens<br />

– ein polnischer Emigrant namens Wladislaw<br />

Koscielski, der General in der türkischen Armee<br />

wurde und den Titel Sefer/Safer Pasha<br />

erwarb, er war also kein Orientale. Wir kennen<br />

weder Krzyzyks Stamm und Unterstamm<br />

noch seinen Züchter oder sein Geburtsjahr.<br />

Sein Haplotyp ist jedoch „Ao-aD2“, was wiederum<br />

seine Herkunft aus der Wüste bestätigt.<br />

Dann gibt es eine Gruppe von Hengsten, die<br />

zum „Ta-Haplotyp“ gehören. Wie bereits in<br />

unserem dritten Teil dieser Serie (2) erwähnt,<br />

hat dies zu Fehlinterpretationen durch einige<br />

Araberliebhaber geführt, die dachten, dass<br />

nur Haplogruppen, die mit „A“ beginnen,<br />

„Araber“ seien, und die Nachkommen dieser<br />

Ta-<strong>Pferde</strong> wurden allzuschnell als "unrein"<br />

oder als "Partbred-Araber" gebrandmarkt. Dr.<br />

Barbara Wallner erklärt jedoch: „Der Ta-Zweig<br />

entwickelte sich sehr früh nach der Bildung<br />

der Crown-Haplogruppe. Wenn wir also den<br />

Ursprung der Crown-Haplogruppe auf etwa<br />

500 n. Chr. datieren, dann fand die Abzweigung<br />

von Ta um 800 n. Chr. statt. Es gibt allen<br />

Grund anzunehmen, dass Ta ein typischer<br />

‚arabischer Haplotyp‘ ist, zumal er in unseren<br />

Untersuchungen nur bei arabischen <strong>Pferde</strong>n<br />

gefunden wurde, nicht bei englischen <strong>Vol</strong>lblütern<br />

oder Turkmenen.“ (Siehe Abb.1: Y-Haplotypen<br />

in arabischen Hengstlinie)<br />

Es gibt noch einen weiteren Haplotyp, der<br />

genauer betrachtet werden muss: „Tb-oB1“.<br />

Dieser Haplotyp wurde in abendländischen<br />

Hengstlinien (also solche, die in Europa, den<br />

USA usw. gepflegt wurden) und autochthonen<br />

syrischen Linien sowie in Achal-Teken,<br />

Turkmenen und englischen <strong>Vol</strong>lblütern<br />

gefunden. Das gibt nun Raum für Interpretationen<br />

(zitiert aus dem Artikel): „Die<br />

Subhaplogruppe Tb-oB1*, die in zwei abendländischen<br />

Linien gefunden wurde, wurde in<br />

allen Vergleichsdatensätzen nachgewiesen.<br />

Das prominente Vorkommen von Tb-oB1*,<br />

das sowohl in weltweit aktiven arabischen<br />

Abstammungs-Zertifikat von Kuhailan Afas<br />

db, gekauft in Bahrain.<br />

<strong>IN</strong> DER ARABERZUCHT BE-<br />

NENNEN WIR HENGST- UND<br />

STUTENL<strong>IN</strong>IEN NORMALER-<br />

WEISE NACH DEM „WÜSTEN-<br />

PFERD“, DAS E<strong>IN</strong>ST AUS ARA-<br />

BIEN IMPORTIERT WURDE.<br />

Übersetzung des Abstammungs-Zertifikats<br />

von Kuhailan Afas db.<br />

48<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Abb. 2: Y-chromosomale Haplotypen in weltweit aktiven arabischen Hengstlinien, Arabern<br />

aus dem Nahen Osten und anderen Rassen. Haplogruppen (fett) und Haplotypverteilung in<br />

den Rassen oder Rassegruppen Englisches <strong>Vol</strong>lblut (rot markiert), Araber (blau) und Achal Teke/<br />

Turkoman (gelb). Die Tb-oB1*-Subhaplogruppe wurde bei Englischen <strong>Vol</strong>lblütern, Achal Teke/<br />

Turkomanen und bei einer kleinen Untergruppe von Arabern entdeckt, aber die Herkunft von<br />

<strong>Pferde</strong>n, die diese Haplogruppe tragen, bleibt ungelöst.<br />

Y-chromosomal haplotypes in worldwide active Arabian stallion lines, Middle Eastern Arabians<br />

and other breeds. Haplogroups (bold) and haplotype distribution in the breeds or breed<br />

groups of English Thoroughbred (highlighted in red), Arabian (blue) and Akhal Teke/Turkoman<br />

(yellow). The Tb-oB1* subhaplogroup has been identified in Thoroughbreds, Akhal Teke/Turcomans<br />

and a small subgroup of Arabians, but the ancestry of horses carrying this haplogroup<br />

remains unresolved.<br />

Hengstlinien als auch in nahöstlichen arabischen<br />

Linien aus Syrien bis hin zu Achal-Teken,<br />

Turkmenen und <strong>Vol</strong>lblütern gefunden wurde,<br />

nährt Überlegungen zu den Szenarien,<br />

die zu dieser weiten Verbreitung geführt haben<br />

könnten. Zusammen mit den anderen<br />

arabischen Haplotypen (Ao-aA, Ao-aD und<br />

Ta) könnte Tb-oB1* typisch für autochthone<br />

arabische <strong>Pferde</strong> aus dem Nejd-Hochland<br />

gewesen sein. Selektion und genetische Drift<br />

könnten zu unterschiedlichen Haplotyphäufigkeiten<br />

zwischen verschiedenen Stämmen<br />

und Gebieten geführt haben. In diesem<br />

Szenario könnte Tb-oB1* während der Wanderungen<br />

der Beduinen von der arabischen<br />

Hochebene verbreitet worden sein. Alternativ<br />

könnte Tb-oB1* auch turkmenischen<br />

Ursprungs sein. Der Einfluss turkmenischer<br />

<strong>Pferde</strong> auf arabische <strong>Pferde</strong>, obwohl aus Sicht<br />

der Araberzüchter eher unerwünscht, kann<br />

während des Osmanischen Reiches (vom<br />

15. bis zum Beginn des 20. Jahrhundert),<br />

durch die Verwendung von Einheiten, die<br />

hauptsächlich mit Hengsten beritten waren,<br />

passiert sein. Eine solche Beimischung mag<br />

auch schon früher, zur Zeit der Kreuzzüge,<br />

stattgefunden haben, als türkische Soldaten<br />

mit ihren <strong>Pferde</strong>n nach Syrien kamen. Nissen<br />

wies in diesem Zusammenhang auf eine<br />

Kombination aus Jilfan-Stuten und turkmenischen<br />

Hengsten hin, aus der sich möglicherweise<br />

der Muniqi-Typ entwickelt hat. Eine<br />

Vermischung mit turkmenischen <strong>Pferde</strong>n<br />

wurde auch von Carl Raswan für Araber vom<br />

Muniqi-Typ postuliert. In Anbetracht der weiten<br />

Verbreitung von Tb-oB1* ist das unwahrscheinlichste,<br />

wenngleich dennoch mögliche<br />

Szenario, dass Byerley Turk-Blutlinien kürzlich<br />

in die Araber- und andere Blutlinien im Nahen<br />

Osten eingeführt wurden. Nach derzeitigem<br />

Kenntnisstand können wir weder ein<br />

Szenario noch eine Kombination mehrerer<br />

Szenarien bestätigen oder verwerfen.“ (Siehe<br />

Abb. 2: Y-chromosomale Haplotypen in weltweit<br />

aktiven arabischen Hengstlinien …)<br />

Interessant ist es in diesem Zusammenhang,<br />

einen Blick auf die Individuen zu werfen die<br />

einen Tb-oB1*-Haplotyp haben, und die am<br />

Anfang ihrer Hengstlinie stehen: Kuhailan<br />

Afas db und Latif db. Während die Linie von<br />

Latif über seine Enkel Kann und Baroud II<br />

(beide 1927 in Frankreich geboren) bereits<br />

unter dem Verdacht einer englischen <strong>Vol</strong>lblutbeimischung<br />

stand, traf dies auf die Linie<br />

von Kuhailan Afas db, der 1931 von Bogdan<br />

Zientarski nach Polen importiert wurde, sicherlich<br />

nicht zu, denn er hat einen von Hamad<br />

bin Isa al Khalifa, dem Herrscher von<br />

Bahrain, zertifizierter Stammbaum und gilt<br />

als „asil“.<br />

FORENSISCHE FRAGE 1 - DOKTRYNER<br />

Wie bereits erwähnt, ermöglicht es diese<br />

Technik auch, Fehler – oder zumindest „Fragezeichen“<br />

– in Stutbuchaufzeichnungen zu<br />

entdecken, die viele Generationen zurück-<br />

Tabelle 2: Potentielle Väter für Doktryner - Table 2: Potential sires for Doktryner<br />

Beschäler in Klemensow 1949<br />

Sires at Klemensow in 1949<br />

Hengstlinie<br />

sire line<br />

Haplotypen<br />

haplotypes<br />

Fohlenjahrg.<br />

foal crops<br />

Miecznik 1931<br />

(Fetysz / Koalicja)<br />

Ilderim db<br />

Ao-aA1a* or<br />

Z.: / br.: Janow Podlaski<br />

Ta-b<br />

1940-54<br />

Grand 1944<br />

(Kuhailan Abu Urkub / Sagar) Kuhailan Zaid db 1923 Ao-aA3 51+59-61<br />

Z.: / br.: Gumniska<br />

Amurath Sahib 1932<br />

(Amurath II / Sahiba)<br />

Bairactar db 1813 Ta-b 1938-53<br />

Z.: / br.: Breniow<br />

Wielki Szlem 1938<br />

(Ofir / Elegantka)<br />

Z.: / br.: Janow Podlaski<br />

Kuhailan Haifi db 1923 Ao-aD2 1942-60<br />

Werset 1938<br />

(Lowelas / Oda)<br />

Züchter Janow Podlaski<br />

Koheilan Adjuze db<br />

1876<br />

Ao-aA1a* 1953<br />

Zucht<br />

Miecznik (Fetysz / Koalicja) *1931 Doktryner - sein Vater ist lt. Stutbuch Miecznik, Amurath Sahib (35 Amurath II / Sahiba) *1932<br />

die Genanalyse legt Amurath Sahib nahe.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

49


Zucht<br />

liegen. Zwei sollen hier im Detail erläutern<br />

werden. Der erste Fall betrifft den Hengst<br />

Doktryner bzw. seinen Sohn Gerwazy. Doktryners<br />

Abstammung wird offiziell als „von<br />

Miecznik aus der Blaga“ angegeben, und<br />

<strong>Pferde</strong> nach Doktryner – über seinen Sohn<br />

Gerwazy – gehören zum Haplotyp „Ta-b“.<br />

Aber der Datensatz dieser Untersuchungen<br />

enthielt auch Proben von Nachkommen eines<br />

anderen Miecznik-Sohns, nämlich von<br />

Aquinor, und dessen Nachkommen gehören<br />

zum Haplotyp „Ao-aA1a*“, also deutlich anders!<br />

Auch ein weiterer Stamm über Fetysz<br />

(der Vater von Miecznik) in der Trakehnerzucht<br />

zeigte „Ao-aA1a4“. Die Vaterlinie von<br />

Fetysz über Miecznik nach Aquinor ist also<br />

identisch mit der Vaterlinie von Fetysz in der<br />

Trakehnerzucht, aber anders als die Linie<br />

über Miecznik nach Gerwazy. Eine unkorrekte<br />

Zuordnung des Vaters von Doktryner<br />

oder Gerwazy ist die wahrscheinlichste Erklärung.<br />

Der nächste Schritt war es, ein Blick auf<br />

Doktryners Herkunft zu werfen: Er wurde<br />

1950 in Klemensow, Polen, geboren. Unter<br />

der Annahme, dass Miecznik nicht sein biologischer<br />

Vater ist, wurden die Hengste, die<br />

1949, im Deckjahr von Doktryners Mutter<br />

Blaga, in Klemensow verfügbaren waren,<br />

angeschaut. Die Hengste sind in Tabelle 2<br />

(vorige Seite) vorgestellt.<br />

Die Liste der Hengste zeigt, dass es nur einen<br />

Hengst mit dem Haplotyp „Ta-b“ gab,<br />

nämlich Amurath Sahib.<br />

Um zu überprüfen, wann es zu einer falschen<br />

Vaterschaftszuweisung kam, wurde<br />

das Gleiche für den 1955 im Gestüt Michalow<br />

geborenen Gerwazy (Doktryner / Gwara)<br />

gemacht. Die Hengste, die 1954 (Jahr<br />

der Bedeckung von Gwara) aktiv waren,<br />

sind in Tabelle 3 (oben) benannt.<br />

Obwohl der Haplotyp von Rozmaryn unbekannt<br />

ist, kann er als Vater des Schimmels<br />

Gerwazy ausgeschlossen werden, da<br />

Rozmaryn Fuchs und Gwara braun ist, was<br />

keine Schimmel-Nachkommen zur Folge<br />

haben kann. Daher liefern die Haplotypen<br />

(in Kombination mit der Farbgenetik) einen<br />

Hinweis darauf, dass Amurath Sahib, der<br />

zum Zeitpunkt der Bedeckung auf dem Gestüt<br />

Klemensow aktiv war, der biologische<br />

Vater von Doktryner war. Und wenn man<br />

Tabelle 3: Potentielle Väter für Gerwazy - Table 2: Potential sires for Gerwazy<br />

Beschäler in Michalow 1953<br />

Sires at Michalow in 1953<br />

Hengstlinie<br />

Sire Line<br />

Haplotypen<br />

haplotypes<br />

Fohlenjahr<br />

foal crops<br />

Doktryner 1950<br />

(Miecznik - Blaga)<br />

Ilderim db ??<br />

1953-57<br />

Züchter Klemensow<br />

(Polen)<br />

Rozmaryn 1935<br />

(Almanzor - Dziewanna)<br />

Abu Argub II 1883 unknown 1953-58<br />

Züchter Janow Podlaski<br />

Como 1949<br />

(Witraż - Bona)<br />

Züchter Albigowa<br />

Kuhailan Haifi db 1923 Ao-aD2 1954-55<br />

sich die Fotos von Doktryner und Amurath<br />

Sahib ansieht, wird dies noch wahrscheinlicher.<br />

FORENSISCHE FRAGE 2 - SIGLAVY<br />

Ein anderes „Fragezeichen“ betrifft die „Siglavy“-Linien<br />

verschiedener Rassen. Stutbuch-Aufzeichnungen<br />

legten bislang nahe,<br />

dass Siglavy db ‚Schwarzenberg‘, Schimmel,<br />

geb. 1810, der Begründer der Siglavy-Linie<br />

bei den Shagya-Arabern, Lipizzanern und<br />

Trakehnern war, während Siglavy IV db,<br />

braun, geb. 1819, nur in der Shagya-Araber-Zucht<br />

aktiv war, seine Linie jedoch bereits<br />

im 19. Jahrhundert erloschen ist (3).<br />

Dr. Wallner und ihr Team entdeckten jedoch<br />

zwei unterschiedliche arabische Haplotypen<br />

bei <strong>Pferde</strong>n, die laut Stutbuch auf den<br />

importierten arabischen Hengst Siglavy<br />

'Schwarzenberg', 1810, zurückgehen (Zitat):<br />

„Die Linien der Lipizzaner und Kladruber<br />

(nach Siglavy Slavina III, 1893) trugen 'AoaA1a2'<br />

und den Unterlinien-Haplotyp 'AoaA1a2a',<br />

wohingegen Shagya-Araber und<br />

Trakehner (nach 21 Siglavy II-2, 1909) in einem<br />

anderen Haplotyp 'Ao-aA1b' gruppiert<br />

wurden. Beide Haplotypen wurden in keiner<br />

anderen Linie als den Siglavys nachgewiesen.<br />

Daher deuten die Ergebnisse darauf hin,<br />

dass die Siglavy-Vaterlinien bei Lipizzanern<br />

und Shagya-Arabern von väterlich nicht verwandten<br />

<strong>Pferde</strong>n gegründet wurden.“<br />

Eine Verwechslung könnte entstanden sein,<br />

weil zeitgleich in den Gestüten der Habsburger<br />

Monarchie ein zweiter Siglavy-Stamm,<br />

begründet durch den Araberhengst Siglavy<br />

IV db, 1819 (imp. 1825), parallel (von 1825<br />

bis 1868) zum Siglavy-Stamm nach Siglavy<br />

db 'Schwarzenberg', 1810, aktiv war. Aufgrund<br />

der traditionellen Namensgebung in<br />

diesen Gestüten wurden die männlichen<br />

Nachkommen beider Vererberlinien gleich<br />

benannt (mit unterschiedlichen römischen<br />

Nummern).<br />

Interessant ist, dass diese unterschiedlichen<br />

Vaterlinien bei Lipizzanern und Shagya-Arabern<br />

auch die in unserem Artikel über die<br />

Siglavys (2) aufgezeigte Diskrepanz und die<br />

Beschreibung des Gemäldes von Albrecht<br />

Adam erklären, das einen braunen Siglavy<br />

als Gründerhengst der Lipizzanerrasse bennent,<br />

der dann Siglavy IV sein müßte.<br />

Mit diesen Arbeiten wurde erstmals die<br />

Technik der feinskalierten Y-chromosmalen<br />

Haplotypanalyse bei Arabern angewendet<br />

und die Ergebnisse – insbesondere im historischen<br />

Kontext – sind überzeugend. Mit<br />

dieser Technik wurde ein mächtiges Werkzeug<br />

entwickelt, das Auskunft über Herkunft,<br />

Reinheit, Genealogie, Verbreitung<br />

und Einfluss von Araberhengsten und ihren<br />

Hengstlinien gibt.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Sources:<br />

(1) Remer, V.; Bozlak, E.; Felkel, S.; Radovic,<br />

L.; Rigler, D.; Grilz-Seger, G.; Stefaniuk-Szmukier,<br />

M.; Bugno-Poniewierska, M.;<br />

Brooks, S.; Miller, D.C.; et al.: “Y-Chromosomal<br />

Insights into Breeding History and Sire<br />

Line Genealogies of Arabian Horses”. Genes<br />

<strong>2022</strong>, 13, 2<strong>29</strong>. https:// doi.org/10.3390/genes130<strong>2022</strong>9<br />

(2) Waiditschka, G.: “Purity form a genetic<br />

view point”, AP 1/2021, p. <strong>29</strong>ff<br />

(3) Furrer, B.: “The two Siglavys with world<br />

influence”, AP 1/2019, p. 54ff.<br />

DIE LIPIZZANER- UND KLAD-<br />

RUBER-L<strong>IN</strong>IEN HABEN IM VER-<br />

GLEICH ZU DEN SHAGYAS UND<br />

TRAKEHNERN E<strong>IN</strong>EN ANDEREN<br />

HAPLOTYP UND DAHER VER-<br />

SCHIEDENE STAMMVÄTER.<br />

"Der große Siglavy", Begründer des Lipizzanerstammes,<br />

könnte der braune Siglavy IV sein.<br />

50<br />

Der Lipizzaner-Hengst Siglavy Alea *1867, ein<br />

Urenkel des Siglavy IV 1819 oder Siglavy 1810?<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


GENETIC RESEARCH (IV)<br />

ARABIAN SIRE L<strong>IN</strong>ES<br />

FROM A GENETIC VIEW PO<strong>IN</strong>T<br />

In our previous articles of this series we looked at the origin of our modern breeds and<br />

discovered the „Crown Haplogroup“ from which the Arabian, Barb / Iberian and Turkoman<br />

breeds evolved. In part two, we looked at certain characteristics, such as the “speed gene”,<br />

and in the third part at the various Y-chromosomal haplotypes of the Arabian breed and<br />

their interpretation. In this fourth part, we look into the Arabian sire lines in more detail.<br />

WHAT ARE SIRE L<strong>IN</strong>ES?<br />

Over the last 200 to 300 years, since horse<br />

breeding became more systematically and<br />

matings were registered in a studbook or<br />

register, a great number of stallions were<br />

used for breeding, but only a fraction of these<br />

stallions were able to establish a sire line<br />

that still exists today. Those who succeeded<br />

in doing so were usually genetically strong sires<br />

that passed on their traits with certainty,<br />

they therefore were used frequently and their<br />

offspring could then be selected accordingly.<br />

Therefore, a sire line can only emerge over<br />

several generations, and cannot be "established"<br />

as such from the outset. However, they<br />

can be used as a tool to consolidate types, to<br />

manage inbreeding or linebreeding and to<br />

keep an eye on genetic diversity.<br />

It is the same in Arabian horse breeding,<br />

where hundreds, if not thousands, of Arabian<br />

stallions have been imported into Europe<br />

from the Arab countries. Most of them were<br />

used for breeding, but again only a fraction<br />

of them were able to establish a sire line up<br />

until today. This line is usually named (in retrospect)<br />

after the “desertbred” horse, which<br />

once was imported. This can be as long<br />

ago as +/- 200 years (e.g. Bairaktar db, imp.<br />

1817), or as recent as +/- 40 years (Amer db,<br />

born 1986). While their ancestors and lineage<br />

before importation were only transmitted<br />

orally, the lineage of their descendants was<br />

usually carefully registered in studbooks. The<br />

male offspring of such a desertbred stallion<br />

carried the sire line into the future and therefore,<br />

all members of a sire line trace back<br />

in their paternal line to a single foundation<br />

horse, imported from a country of origin. You<br />

find such foundation stallions at the very<br />

“beginning” of the pedigree in the top line.<br />

Nowadays, that can be 20 and more generations<br />

back.<br />

For some of these foundation horses the<br />

documentation of their “personal data” is<br />

better than for others, which also depended<br />

on the importance given to such data<br />

by the importer or later owner. So, for some<br />

horses, all relevant data is available, i.e. year<br />

of birth, strain and substrain (i.e., “marbat”<br />

and “rasan”, for example Saklawi Djedran),<br />

and breeder (e.g. the name of the Bedouin<br />

tribe), to classify them as “desertbred Arabians”.<br />

For others, however, this information<br />

may have been regarded as irrelevant or may<br />

have gone lost over a period of time of up to<br />

200 years and hence, the information is (no<br />

longer) available. However, this does not automatically<br />

mean that the horse in question<br />

did not have a strain and substrain in the first<br />

place, or was not bred by one of the Bedouin<br />

tribes – it just means that this information<br />

has not stood the test of time. If there is<br />

reasonable evidence based, for example, on<br />

the story of importation, the area where the<br />

horse was purchased, ect., the horse is nevertheless<br />

regarded as “desertbred Arabian”<br />

– freely according to the motto: “In doubt for<br />

the accused”.<br />

GENETIC EVIDENCE<br />

In January <strong>2022</strong> a new research paper was<br />

released by Dr. Wallner and some 25 other<br />

international scientists and experts about<br />

“Y-Chromosomal Insights into Breeding History<br />

and Sire Line Genealogies of Arabian<br />

Horses” (1) which deals with Arabian sire lines<br />

in more detail. The technique of fine-scaled<br />

Y-chromosmal haplotype analysis was applied<br />

and it was possible to identify some haplotypes,<br />

e.g. Ao-aA, Ao-aD, Ta and Tb-oB1,<br />

as “typically Arabian” (see also our previous<br />

article “Purity from a genetic view point” (2)).<br />

As the Y-chromosome is exclusively passed<br />

on from father to son, this technique offers a<br />

Breeding<br />

<strong>IN</strong> ARABIAN HORSE BREED<strong>IN</strong>G,<br />

WE USUALLY NAME SIRE AND<br />

DAM L<strong>IN</strong>ES AFTER <strong>THE</strong> “DESERT-<br />

BRED” HORSE, WHICH ONCE<br />

WAS IMPORTED FROM AN ARAB<br />

COUNTRY.<br />

Zarif db imp. 1840 Bairaktar db imp. 1817<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

51


Breeding<br />

way to look back into history along the male<br />

line. By testing animals alive today, we get a<br />

glimpse of their genetic origin, and are even<br />

able to check the correctness of studbook records<br />

many generations back.<br />

The article shows with several different examples,<br />

that the above-mentioned approach<br />

“in doubt for the accused” was proven right<br />

by genetics. Take Ilderim db, for example (see<br />

table 1): He was purchased in Constantinopel<br />

(today’s Istanbul, Turkey) by Colonel Trippenbach<br />

for Slawuta, his breeder is unknown, his<br />

year of birth was estimated at 1896 and his<br />

strain is given as Saklawi Djedran (or Saqlawi<br />

Jidran). So, he fulfils only two of the above-mentioned<br />

criteria, but his Y-chromosomal<br />

haplotype is “Ao-aA1a”, which supports<br />

the assumption that he was indeed a “desertbred<br />

Arabian”. Let’s get it straight: It is no proof<br />

of purity, because the analysis only targets<br />

the sire line. Neither his dam line is scientifically<br />

verified nor the rest of his ancestors. But<br />

it is one more piece of the puzzle.<br />

Another example is the stallion Krzyzyk db:<br />

He was purchased in 1876 by Count Dzieduszycki<br />

from Sever Pasha in Constantinopel<br />

(Turkey). Sever Pasha was – despite his name<br />

– a Polish emigrant named Wladislaw Koscielski,<br />

who became a general in the Turkish<br />

army, and acquired the title of Sefer/Safer<br />

Pasha, so he was not an Oriental. We don’t<br />

know Krzyzyk’s strain and substrain, or his<br />

breeder or year of birth. However, his haplotype<br />

is “Ao-aD2”, which again supports his<br />

desertbred origin.<br />

Then there is a group of stallions that belong<br />

to the “Ta haplotype”. As mentioned already<br />

in our third part of this series (2), this has<br />

led to misinterpretations by some Arabian<br />

horse lovers, who thought that only haplogroups<br />

starting with “A” are “Arabian”, and<br />

the offspring of these Ta-horses were all too<br />

quickly branded as "impure" or as "Partbred<br />

Arabs". However, Dr. Barbara Wallner explains:<br />

“The Ta branch developed very early after the<br />

formation of the Crown haplogroup. So, if we<br />

date the origin of the crown haplogroup to<br />

around 500 AD, then the branching off from<br />

Ta took place around 800 AD. There is every<br />

reason to assume that Ta is a typical ‘Arabian<br />

haplotype’, especially since it was only found<br />

in Arabian horses in our investigations, not in<br />

FORENSIC QUESTION 1<br />

English Thoroughbreds or Turkmens." (see Figure<br />

X. MSY HTs in Arabian sire lines).<br />

There is yet another haplotype that needs<br />

a closer look: “Tb-oB1”. This haplotype was<br />

found in occidental Arabian lines (sire lines<br />

that have been maintained in Europe, US,<br />

etc.) and autochthonous Syrian lines, as<br />

well as in Akhal Tekes, Turkmans and English<br />

Thoroughbreds. Now, that gives room<br />

for interpretation (quoted from the article):<br />

“The subhaplogroup Tb-oB1*, which was<br />

found in two occidental lines, was detected<br />

in all comparison datasets. The prominent<br />

occurrence of Tb-oB1*, ranging from globally<br />

active [Arabian] lines and Middle Eastern<br />

Arabian lines from Syria, to Akhal Tekes, Turkomans,<br />

and Thoroughbreds fuels reflection<br />

about the scenarios that could have led to<br />

this widespread distribution. Together with<br />

the other Arabian haplotypes (Ao-aA, Ao-aD,<br />

and Ta), Tb-oB1* could have been typical of<br />

autochthonous Arabian horses from the Nejd<br />

highlands. Selection and genetic drift could<br />

have led to haplotype frequency differences<br />

among different strains and areas. In this<br />

scenario, Tb-oB1* may have been distributed<br />

from the Arabian plateau during the migrations<br />

of the Bedouins. Alternatively, Tb-oB1*<br />

could also be of Turkoman origin. The influence<br />

of Turkoman horses on Arabian horses,<br />

albeit rather undesirable from the standpoint<br />

of Arabian horse breeders, may have occurred<br />

during the Ottoman Empire (from the<br />

15th to the beginning of the 20th century)<br />

and the Wahhabi Wars (during the beginning<br />

of the 19th century), through the use of units<br />

mounted mainly with stallions. Such admixture<br />

may also have happened earlier, at the<br />

time of the Crusades, when Turkish soldiers<br />

came to Syria together with their horses. In<br />

this context, Nissen pointed to a combination<br />

of Jilfan mares and Turkoman stallions, from<br />

which the Muniqi type might have developed.<br />

Admixture with Turkoman horses was also<br />

postulated for Muniqi-type Arabians by Carl<br />

Raswan. Considering the wide distribution<br />

of Tb-oB1*, the least likely, albeit possible,<br />

scenario is that Byerley Turk bloodlines were<br />

recently introduced into the Arabian and<br />

other horse bloodlines in the Middle East.<br />

With the current state of knowledge, we cannot<br />

confirm or reject one or a combination of<br />

several scenarios.” (See Figure X. MSY Haplotypes<br />

in globally active Arabian lines…)<br />

In this context, it is interesting to look at the<br />

individuals that stand at the beginning of<br />

the occidental Arabian sire lines carrying TboB1*:<br />

Kuhailan Afas db and Latif db. While<br />

the line of Latif through his grandsons Kann<br />

and Baroud II (both born 1927 in France) has<br />

been under the suspicion of English Thoroughbred<br />

admixture, the stallion Kuhailan Afas<br />

db, imported 1931 by Bogdan Zientarski to<br />

Poland is certainly not, as he has a pedigree<br />

certified by Hamad bin Isa al Khalifa, Ruler of<br />

Bahrain.<br />

IF <strong>THE</strong>RE IS REASONABLE EVI-<br />

DENCE BASED ON <strong>THE</strong> STORY<br />

OF IMPORTATION, OF WHERE<br />

<strong>THE</strong> HORSE WAS PURCHASED,<br />

ECT., <strong>THE</strong> HORSE IS REGARDED<br />

AS “DESERTBRED ARABIAN”.<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


FORENSIC QUESTION 2<br />

FORENSIC QUESTION 1 - DOKTRYNER<br />

As mentioned before, this technique also<br />

allows us to detect errors – or at least “questionmarks”<br />

– in studbook records many generations<br />

back, two of which we will explain<br />

in detail. The first one concerns the stallions<br />

Doktryner or his son Gerwazy. Doktryners<br />

parentage officially is given as “by Miecznik<br />

out of Blaga”, and horses after Doktryner<br />

– through his son Gerwazy – belong to the<br />

haplotype “Ta-b”. But the dataset also included<br />

samples of descendants of another<br />

Miecznik-son Aquinor, and they belong to<br />

the haplotype “Ao-aA1a*”, i.e. distinctively<br />

different! Also, another line through Fetysz<br />

(the sire of Miecznik) in Trakehner breeding<br />

showed “Ao-aA1a4”. So, the sire line of Fetysz<br />

through Miecznik to Aquinor is identical<br />

with the sire line of Fetysz in Trakehner<br />

breeding, but different to the line through<br />

Miecznik to Gerwazy. A recent inaccurate<br />

paternity assignment of either Doktryner or<br />

Gerwazy is the most probable explanation.<br />

The next step was to look at Doktryners provenance:<br />

He was born in 1950 at Klemensow,<br />

Poland. Assuming that Miecznik is not<br />

his true sire, it was looked at the stallions<br />

that were available in 1949 in Klemensow,<br />

the year of covering Doktryners dam Blaga.<br />

These were:<br />

The list of stallions shows, that there was<br />

only one stallion at stud with the haplotype<br />

“Ta-b”, which is Amurath Sahib.<br />

To double-check when the wrong paternity<br />

assignment occurred, the same was done for<br />

Gerwazy (Doktryner / Gwara) born in 1955 at<br />

Michalow Stud. The stallions active in 1954<br />

(year of covering Gwara) were:<br />

Although the haplotype of Rozmaryn is<br />

unknown, he can be excluded as sire of the<br />

grey Gerwazy, because Rozmaryn is chestnut<br />

and Gwara bay, which cannot result in a<br />

grey offspring. Therefore the haplotypes (in<br />

combination with colour genetics) provide<br />

an indication that Amurath Sahib, active at<br />

Klemensow Stud at the time of covering, was<br />

the biological father of Doktryner. And actually<br />

looking at photographs of Doktryner and<br />

Amurath Sahib makes this even more probable.<br />

FORENSIC QUESTION 2 - SIGLAVY<br />

A different “questionmark” in the pedigrees<br />

concerns the “Siglavys” of various breeds.<br />

So far, pedigree records suggest that Siglavy<br />

db ‘Schwarzenberg’, grey, born 1810, was the<br />

founder of the sire lines in Shagya-Arabians,<br />

Lipizzans as well as Trakehners, while Siglavy<br />

IV db, bay, born 1819, was only active in Shagya-Arabian<br />

breeding, but his line became<br />

extinct already in the 19th century (3).<br />

However, Dr. Wallner and her team detected<br />

two distinct Arabian haplotypes in horses<br />

tracing back to the imported Arabian stallion<br />

Siglavy ‘Schwarzenberg’, 1810 (quote): “The<br />

Lipizzaner and Kladruber lines (after Siglavy<br />

Slavina III, 1893) carried ’Ao-aA1a2’ and the<br />

subline-haplotype ’Ao-aA1a2a’, whereas Shagya<br />

Arabians and Trakehner (after 21 Siglavy<br />

II-2, 1909) grouped distantly into haplotype<br />

’Ao-aA1b‘. Both haplotypes were not detected<br />

in any lines other than the Siglavys. Hence,<br />

the findings indicate that the Siglavy sire<br />

lines in Lipizzaner and Shagya Arabians were<br />

founded by paternally unrelated horses.”<br />

Confusion may have arisen because a second<br />

Siglavy line, founded by the Arabian stallion<br />

Siglavy IV db, 1819 (imp. 1825), was active<br />

in parallel (from 1825 to 1868) to the Siglavy<br />

line after Siglavy db ‘Schwarzenberg’, 1810<br />

in the studs of the Habsburg Monarchy, and<br />

due to the naming system in these studs, the<br />

same name (with differing Roman numbers)<br />

was given to the male offspring of both sire<br />

lines.<br />

It is interesting to note that these different<br />

sire lines in Lipizzaner and Shagya Arabians<br />

also explain the discrepancy pointed out in<br />

our article about the Siglavys (2) and the description<br />

of the painting by Albrecht Adam,<br />

who shows a bay Siglavy as founder stallion<br />

of the Lipizzan breed, which then should be<br />

Siglavy IV.<br />

For the first time, the technique of fine-scaled<br />

Y-chromosmal haplotype analysis was<br />

applied in Arabians, and the findings – especially<br />

when put into historical context – are<br />

convincing. With this technique, a powerful<br />

tool has been developed that provides information<br />

about the origin, purity, genealogies,<br />

distribution and influence of Arabian stallions<br />

and their sire lines.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Sources:<br />

(1) Remer, V.; Bozlak, E.; Felkel, S.; Radovic,<br />

L.; Rigler, D.; Grilz-Seger, G.; Stefaniuk-Szmukier,<br />

M.; Bugno-Poniewierska, M.;<br />

Brooks, S.; Miller, D.C.; et al.: “Y-Chromosomal<br />

Insights into Breeding History and Sire<br />

Line Genealogies of Arabian Horses”. Genes<br />

<strong>2022</strong>, 13, 2<strong>29</strong>. https:// doi.org/10.3390/genes130<strong>2022</strong>9<br />

(2) Waiditschka, G.: “Purity form a genetic<br />

view point”, AP 1/2021, p. <strong>29</strong>ff<br />

(3) Furrer, B.: “The two Siglavys with world<br />

influence”, AP 1/2019, p. 54ff.<br />

Breeding<br />

<strong>THE</strong> LIPIZZANER AND KLAD-<br />

RUBER SIRE L<strong>IN</strong>ES HAVE A<br />

DIFFERENT HAPLOTYPE AND<br />

<strong>THE</strong>REFORE DIFFERENT FOUND-<br />

ERS COMPARED TO <strong>THE</strong> SHAG-<br />

YAS AND TRAKEHNERS.<br />

Pedigree von Kuhailan Afas db im arabischen<br />

Original<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

53<br />

Übersetzung des Pedigrees von Kuhailan<br />

Afas db.


Schauen<br />

Denkanstösse<br />

Die Nachricht schlug im Lager der<br />

Schau-Liebhaber ein wie eine Bombe:<br />

Während des Katara International<br />

Arabian Horse Festival (KIAHF) in Doha, Qatar,<br />

wurde ein Vertrag unterzeichnet, dass<br />

das Welt-Championat 2023 und 2025 in Qatar<br />

abgehalten werden soll. Fünf Stunden<br />

später kam die Reaktion der ECAHO, dass<br />

diese weder gefragt noch informiert worden<br />

wäre und sie dieses Thema erst auf der<br />

nächsten Sitzung diskutieren müsse.<br />

Aber schauen wir uns an, was das Regelwerk<br />

der ECAHO überhaupt hergibt. Dazu<br />

heißt es in den Regeln zur Anerkennung von<br />

Schauen (Rules for Affiliation): „Innerhalb<br />

der ECAHO-<strong>Vol</strong>lmitgliedsländer werden nur<br />

sechs Titelschauen genehmigt, und nur die<br />

Show Commission (EAHSC) kann über eine<br />

neue Bewerbung aus einem Mitgliedsland<br />

entscheiden. Die Anzahl der Titel-Schauen<br />

bleibt begrenzt auf drei in Europa und<br />

drei in Ländern außerhalb Europas, um den<br />

Wert dieser Veranstaltungen zu erhalten.<br />

Eine neue Titelschau wird nur als Ersatz für<br />

eine andere Titelschau genehmigt, die aus<br />

irgendeinem Grund nicht mehr existiert.“<br />

In Europa zählen zu den Titel-Schauen das<br />

Welt-Championat, Europa-Championat und<br />

der All Nations Cup. In den arabischen Ländern<br />

zählt dazu das Middle East Championship<br />

(in Jordanien), das Prince Sultan Bin<br />

Abdulaziz International Arabian Horse Festival<br />

(PSAIAHF; in Saudi Arabien) und das<br />

Katara International Arabian Horse Festival<br />

(KIAHF; in Qatar).<br />

Genau auf diese Regeln bezog sich dann<br />

auch die ECAHO, als sie nach 10 Tagen ein<br />

zweite Erklärung veröffentlichte: Auch diese<br />

Schau müsse sich an die Regeln zur Anerkennung<br />

von Schauen halten, das bedeutet,<br />

dass die Frage eigentlich erst im Herbst<br />

<strong>2022</strong> ansteht, wenn die Schau-Organisatoren<br />

ihre Veranstaltungen bei der ECAHO<br />

beantragen müssen. Was aber, wenn die<br />

ECAHO den Antrag aus Qatar ablehnt? Und<br />

wer sagt, dass der Veranstalter die Schau<br />

bei der ECAHO überhaupt anmelden will?<br />

Er kann genauso gut eine „wilde“ Schau<br />

machen. Dann könnte ECAHO diese auf<br />

die schwarze Liste setzen, was bedeutet,<br />

dass ECAHO-Offizielle (also Richter, DCs,<br />

Ringstewards etc.) nicht daran teilnehmen<br />

dürfen. Aber schließlich gibt es ja auch<br />

noch Richter aus USA, Brazilien, Australien,<br />

Süd-Afrika ... Die Eskalationsspirale ließe<br />

sich sicherlich noch weiter drehen - letztendlich<br />

aber hängt es davon ab, wie wichtig<br />

es den arabischen Ländern ist, diese Schau<br />

in ihre Reihen zu bekommen. Denn über<br />

eines sollten wir uns im Klaren sein: Sie haben<br />

mit ihrem Geld auch die Macht, denn<br />

was wäre, wenn sie europäische Schauen<br />

künftig weder sponsorn, noch <strong>Pferde</strong> dahin<br />

entsenden? Und egal wie man es dreht oder<br />

wendet, der Damm ist gebrochen. Bis vor<br />

Kurzem war es noch undenkbar, dass das<br />

Welt-Championat Europa verlassen könnte!<br />

Heute überlegt man sich Schadensbegrenzungsmaßnahmen<br />

...<br />

Das Welt-Championat soll 2023 und 2025 nach Qatar gehen.<br />

Ist dies ein Dammbruch, der zum Ausverkauf der<br />

Nun muß man ehrlicherweise sagen, dass<br />

das letztjährige Welt-Championat (2021) an<br />

Attraktivität verloren hatte, denn es fand<br />

ohne den Rahmen des Salon du Chevals<br />

statt und hatte dadurch mit einem beachtlichen<br />

Zuschauerschwund zu kämpfen. Dieser<br />

war schon das Jahr zuvor bemerkbar, als<br />

die Schau am Wochenende vor der eigentlichen<br />

Messe-Eröffnung stattfand, dabei sind<br />

es gerade die Zuschauer, die die Stimmung<br />

ausmachen. Und auch wer sich die letztjährigen<br />

Hengstklassen ansah, dem kamen die<br />

Tränen! Ganze fünf Hengste waren angetreten<br />

– aufgeteilt in zwei Klassen! – , außerdem<br />

Equator, der sich seinen Platin-Titel abgeholt<br />

hat (für den er aber nur „anwesend“<br />

sein muß). Damit läßt sich in der Tat „kein<br />

Staat“ mehr machen. Klar, es war ein Corona-Jahr,<br />

und durch die wenigen Schauen,<br />

die das Jahr über stattfanden, waren auch<br />

weniger <strong>Pferde</strong> im Training. Aber trotzdem<br />

– nach 40 Jahren „Paris World Championships“<br />

ist der Glanz offensichtlich verblasst.<br />

Und noch ein weiterer Punkt kommt neben<br />

den Zuschauern hinzu: Die <strong>Pferde</strong> bzw. ihre<br />

Besitzer. Und diese kommen seit etlichen<br />

Jahren (geschätzt) zu 80 % aus dem arabischen<br />

Raum – was also liegt da näher, als<br />

die Schau in die arabischen Länder zu verlegen?<br />

Am besten auch noch den All Nations<br />

Cup, denn dann müssen die armen Tiere<br />

nicht ständig hin und her geflogen werden.<br />

Das erspart den <strong>Pferde</strong>n Stress und Magengeschwüre,<br />

ist damit auf jeden Fall ein<br />

Beitrag zum Tierschutz und vielleicht sogar<br />

auch einer zum Umweltschutz!<br />

Diese Überlegung ist im Übrigen nicht<br />

neu! Bereits in Ausgabe 4/2019, in meinem<br />

Bericht über das Welt-Championat – also<br />

noch vor Corona und sozusagen noch im<br />

„Normalzustand“ – schrieb ich: „Bislang waren<br />

die Zuschauermassen und die dadurch<br />

entstandene Stimmung ein dickes Plus für<br />

die Austragung dieser High-End-(Titel-)<br />

Schauen in Europa. Wenn dieser 'Standortvorteil'wegfällt,<br />

die Schauen zu reinen<br />

Insider-Veranstaltungen werden, die kaum<br />

noch Zuschauer haben, unterscheiden sie<br />

sich nicht von den Schauen im Mittleren<br />

Osten. Und dort spekuliert man schon lange<br />

darauf, das Welt-Championat oder den<br />

All Nations Cup ausrichten zu können.“<br />

Außerdem gibt es da auch noch einen finanziellen<br />

Aspekt: Der Organisator der<br />

54<br />

SCHAUSZENE <strong>IN</strong> AUFRUHR<br />

ADIEU,<br />

europäischen Titelschauen führen wird?<br />

Katara-Schau, der nun als künftiger Ausrichter<br />

des Welt-Championats gehandelt<br />

wird, bietet auf seiner (jetzigen) Schau<br />

Preisgelder, und zwar nicht zu knapp: Das<br />

Senioren-Goldchampionat ist mit rund<br />

250.000 € dotiert, und selbst ein 6. Platz<br />

in der Jährlingsklasse bringt noch 2.500 €<br />

ein. Es ist anzunehmen, dass das Preisgeld<br />

für das Welt-Championat diese Dotierung<br />

noch toppen wird. Die ECAHO erhält 3 %<br />

des Preisgeldes als Abgabe, woraus sie den<br />

Breeders-Fund und die Sportförderung finanziert,<br />

was auch den europäischen Züchtern<br />

zugutekommt, beispielsweise beim<br />

Nationalen Championat oder den High-<br />

Point-Awards. Also auch in dieser Hinsicht<br />

wäre eine Verlegung der „High-End-Schauen“<br />

nach Middle East nur von Vorteil, denn<br />

damit wird der Geldtopf der ECAHO gefüllt!<br />

Und seien wir doch ehrlich: Wieviele Europäer<br />

nehmen noch an diesen High-End-<br />

Schauen teil? Man kann sie an zwei Händen<br />

abzählen. Wenn der Veranstalter dann ein<br />

Qualifikationssystem auf europäischem<br />

Boden einführen würde, womit die besten<br />

<strong>Pferde</strong> ein Ticket zum Welt-Championat<br />

gewinnen könnten - ähnlich wie es im<br />

Rennsport bereits gehandhabt wird - dann<br />

hätten die schau-affinen Europäer wenigstens<br />

auch etwas davon!<br />

Die High-End-Schauszene hat das Bild<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong> in der Öffentlichkeit<br />

stark geprägt - und nicht zu<br />

seinem Vorteil. In einem Wegfall der<br />

High-End-Schauen auf europäischem<br />

Boden sehe ich daher durchaus eine<br />

Chance, dass sich das Bild des Arabers<br />

in der Öffentlichkeit wieder<br />

verbessern könnte und dass sich<br />

die europäischen Züchter wieder<br />

auf ihre alten Qualitäten zurückbesinnen,<br />

nämlich funktionale,<br />

athletische UND hübsche<br />

<strong>Pferde</strong> zu züchten. Vor diesem<br />

Hintergrund: Meinen<br />

Segen zum „Verkauf“ des<br />

Welt-Championats – und<br />

sei es auch nur peu à<br />

peu – nach Qatar haben<br />

sie! Und träumen<br />

darf man ja<br />

wohl …<br />

Gudrun<br />

Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


SHOW SCENE <strong>IN</strong> TURMOILS<br />

PARIS?<br />

The World Championship is supposed to go to Qatar in 2023<br />

and 2025. Is this a dam breach that will lead to the<br />

sell-out of European Title Shows?<br />

The news hit the show lover camp like<br />

a bomb: During the Katara International<br />

Arabian Horse Festival (KIAHF)<br />

in Doha, Qatar, a contract was signed that<br />

the 2023 and 2025 World Championships<br />

will be held in Qatar. Five hours later, ECA-<br />

HO responded that they had neither been<br />

asked nor informed and that they would<br />

have to discuss this issue at their next meeting.<br />

But let's take a look at what ECAHO's rules<br />

provide. The Rules for Affiliation state:<br />

“Only six Title shows shall be approved<br />

within ECAHO Full Member Countries and<br />

only the EAHSC can decide upon a new<br />

application from a Member Country. The<br />

number of Title shows shall remain limited:<br />

three in Europe, three in countries outside<br />

Europe, in order to maintain the value of<br />

these events. A new Title show shall only be<br />

approved in replacement of another Title<br />

show which ceases to exist for any reason.”<br />

In Europe, title shows include the World<br />

Championship, European Championship,<br />

and All Nations Cup. In the Arab world,<br />

these include the Middle East Championship<br />

(in Jordan), the Prince Sultan Bin Abdulaziz<br />

International Arabian Horse Festival<br />

(PSAIAHF; in Saudi Arabia), and the<br />

Katara International Arabian Horse<br />

Festival (KIAHF; in Qatar).<br />

It was precisely these rules that ECAHO<br />

referred to when it published a second<br />

statement 10 days later: This show<br />

must also comply with the Rules for<br />

Affiliation of Shows, which means<br />

that the question will not arise<br />

until autumn <strong>2022</strong> when the<br />

show organizers have to apply<br />

to ECAHO for their events. But<br />

what if ECAHO rejects the application<br />

from Qatar? And<br />

who says that the organizer<br />

even wants to register the<br />

show with ECAHO? He<br />

might as well put on a<br />

"wild" show. Then EC-<br />

AHO may blacklist<br />

the show, which<br />

means that EC-<br />

AHO officials<br />

(i.e. judges,<br />

DCs, ring<br />

s t e w -<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

ards, etc.) are not allowed to attend. But after<br />

all, there are also judges from the USA,<br />

Brazil, Australia, South Africa... The spiral<br />

of escalation could certainly be turned<br />

even further - but ultimately it depends on<br />

how important it is for the Arab countries<br />

to have this show in the Arab world. Because<br />

we should be clear about one thing:<br />

They have the power with the money, and<br />

we should think of what would happen if<br />

they neither sponsor European shows nor<br />

sent horses there in the future? And no matter<br />

how you twist or turn it, the dam has<br />

broken. Until recently it was unthinkable<br />

that the World Championship could leave<br />

Europe! Today we are considering damage<br />

control measures...<br />

Now, one has to honestly say that last year's<br />

World Championship (2021) had lost some<br />

of its attractiveness, because it took place<br />

without the Salon du Cheval, and as a result<br />

had to contend with a considerable drop<br />

in spectators. This was already noticeable<br />

the year before, when the show took place<br />

on the weekend before the actual opening<br />

of the "Salon", although it is precisely the<br />

spectators who create the atmosphere. And<br />

anyone who looked at last year's stallion<br />

classes had tears in their eyes! A total of<br />

five stallions competed – divided into two<br />

classes! –, as well as Equator, who picked<br />

up his platinum title (for which he only has<br />

to be “present”). This show was no longer a<br />

figurehead of the show circuit. Of course,<br />

it was a Corona year, and due to the few<br />

shows that took place throughout the year,<br />

there were fewer horses in training. But still<br />

- after 40 years of "Paris World Championships"<br />

the shine has faded.<br />

And there is another point besides the spectators:<br />

the horses and their owners. For several<br />

years (estimated) 80% of these have<br />

come from the Arab world – so what could<br />

be more obvious than moving the show to<br />

the Arab countries? And best would be, the<br />

All Nations Cup goes with it, because then<br />

the poor animals don't have to be flown<br />

back and forth all the time. This saves the<br />

horses stress and stomach ulcers, so it is a<br />

contribution to animal welfare and maybe<br />

even to environmental protection!<br />

Incidentally, this idea is not a new one! Already<br />

in our issue 4/2019, in my report on<br />

the World Championship - i.e. before Corona<br />

55<br />

and still in the "normal state", so to speak -<br />

I commented on the lack of spectators: "So<br />

far, the crowds of spectators and the resulting<br />

atmosphere have been a big plus for<br />

hosting this high-end (title-) shows in Europe.<br />

If this "location advantage" disappears<br />

and the shows become pure insider events<br />

that hardly have any spectators, they will no<br />

longer differ from the shows in the Middle<br />

East. And there, they have been speculating<br />

for a long time about being able to host the<br />

World Championship or the All Nations Cup.”<br />

There is also a financial aspect: The Katara<br />

Show, whose organiser is now being considered<br />

to be the future organizer of the World<br />

Championships, offers prize money at its<br />

(current) show, and no small sum: The senior<br />

gold championship is around 250,000 € and<br />

even a 6th place in the yearling class brings<br />

in 2,500 €. It can be assumed that the prize<br />

money for the world championship will top<br />

this endowment. ECAHO receives 3% of the<br />

prize money as a levy, from which it finances<br />

the Breeders Fund and sports promotion,<br />

which also benefits European breeders, for<br />

example at the National Championships or<br />

the High Point Awards. So in this respect, too,<br />

moving the "high-end shows" to the Middle<br />

East would only be an advantage, because<br />

that would fill the ECAHO's money pot!<br />

And let's be honest: How many Europeans<br />

still take part in these high-end shows? You<br />

can count them on two hands. But if the<br />

organizer would introduce a qualification<br />

system on European soil, with which the<br />

best horses could win a ticket to the World<br />

Championships - similar to what is already<br />

done in racing - then the show-loving Europeans<br />

would at least have something out of<br />

it, too!<br />

The high-end show scene has strongly<br />

shaped the <strong>public</strong> image of the Arabian<br />

horse - and not to its advantage. In the absence<br />

of high-end shows on European soil,<br />

I, therefore, see a chance that the <strong>public</strong><br />

image of the Arabian could improve again<br />

and that European breeders return to their<br />

old qualities, namely to breed functional,<br />

athletic, AND beautiful horses. Against this<br />

background: They have my blessing for the<br />

“sale” of the world championship – even if it<br />

is only little by little – to Qatar! And dreams<br />

are hopefully allowed...<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Shows Denkanstösse


ECAHO ANNUAL HIGH PO<strong>IN</strong>T HORSE AWARD 2021<br />

GELDREGEN FÜR DEN<br />

Auch 2021 hat die ECAHO rund 10.000 € für die<br />

High-Point-Awards im Sport ausgegeben!<br />

SPORT<br />

Sport<br />

Die ECAHO hat bereits vor einigen Jahren<br />

ein “High-Point”-System für die<br />

Sportpferde eingeführt, und zahlt jedes<br />

Jahr rund 10.000 € an die Reiter aus – je nachdem<br />

wie erfolgreich sie im vorangegangenen<br />

Jahr waren. Gewertet werden Resultate an<br />

ECAHO-Sportprüfungen in drei unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsstufen: Novice (Anfänger),<br />

Advanced (Fortgeschrittene) und Master<br />

(Meister). Man kann auch für mehrere „Levels“<br />

und in verschiedenen Disziplinen teilnehmen<br />

– da können ganz nette Summen zusammenkommen.<br />

So hat zum Beispiel Erasmos unter<br />

Daniela Enter über 2000 € in der zurückliegenden<br />

Turniersaison „verdient“.<br />

Gewertet werden nur ECAHO-angemeldete<br />

Turniere bzw. Klassen, aber davon gibt es immer<br />

mehr. Kernstück ist natürlich das Europa-Championat<br />

in Wiener Neustadt – hier gibt<br />

es zahlreiche Startmöglichkeiten und mit dem<br />

„Master-Level“ auch die höchsten Gelder.<br />

Dieses Jahr konnten Reiter aus fünf Nationen<br />

(Österreich, Niederlande, Deutschland, Dänemark<br />

und Polen) von diesem Geldregen profitieren<br />

- wer also erfolgreich reitet, kann sich<br />

seinen Auslandsstart z. B. am Europa-Championat,<br />

zumindest teilweise finanzieren. -gw-<br />

AHPH 2021 - Novice Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider €<br />

Classic Pleasure TOUCH OF GOLD (MCA Magnum Gold / SA Donna Karan) *2010 AUT Sabrina Heiligenbrunner 70<br />

Western Pleasure<br />

GFH ENIYA (Baikal / Enaam) *2016 AUT Reinhard Hochreiter 150<br />

GH SH<strong>IN</strong>EY PEPPERLENA (TA Markoni / Shiney Muscalena) *2017 AUT Gerhard Hairas 150<br />

Hunter Pleasure MASHEER IBN MARSHAN (Marshan / Lamera) *2012 AUT Lisa Woisetschläger 40<br />

Reining BAHIM K.S.I. (G Basgier / Sharifa K.S.I.) *2005 NED Carine de Waart 10<br />

Ranch Riding GH SH<strong>IN</strong>EY PEPPERLENA (TA Markoni / Shiney Muscalena) *2017 AUT Gerhard Hairas 50<br />

Dressur / Dressage MASHEER IBN MARSHAN (Marshan / Lamera) *2012 AUT Lisa Woisetschläger 180<br />

Trail DIEGO EL BRI (CH El Brillo / Scala El Jamaal) *2005 AUT Daniela Bergmoser 40<br />

AHPH 2021 - Advanced Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider €<br />

Trail LOGGIA (Alert / Laranda) *2011 AUT Susanne Schuh 480<br />

Reining<br />

GH SHANNA (Baikal / Eysha Bint Muscateal) *2009 AUT Franz Elias 60<br />

ASHRAF AL SHAMS (Ajman Moniscione / Esstonia) *2010 NED Canisia Romani 60<br />

Ranch Riding EMARIL (WH Justice / Edelmira) *2016 AUT Claudia Kohlhammer 260<br />

Western Pleasure GFH ENIYA (Baikal / Enaam) *2016 AUT Reinhard Hochreiter 340<br />

Hunter Pleasure EMARIL (WH Justice / Edelmira) *2016 AUT Claudia Kohlhammer 280<br />

Trad. Arabian Riding ELGORIUSZ (Medalion / Elgora) *2017 POL Oliwia Kowal 100<br />

Classic Pleasure ELGORIUSZ (Medalion / Elgora) *2017 POL Oliwia Kowal 180<br />

Dressur / Dressage ERASMOS (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011 AUT Daniela Entner 260<br />

Springen / Jumping WEBISTA (Perseusz / Werbera) *2015 POL Karolina Hernik-Jasik 160<br />

AHPH 2021 - Master Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider €<br />

Trail LOGGIA (Alert / Laranda) *2011 AUT Susanne Schuh 840<br />

Reining<br />

CH SILVERLIGHT (Azjaa / Silver Riole) *2004 GER Verena Böckle 360<br />

ZAHIMS NAVII (Zid Ibn El Zahim / India) *2010 GER Martin Pauli 360<br />

Ranch Riding CH SILVERLIGHT (Azjaa / Silver Riole) *2004 GER Verena Böckle 540<br />

Trad. Arabian Riding ELGORIUSZ (Medalion / Elgora) *2017 POL Oliwia Kowal 330<br />

Ladies Sidesaddle LILIAN (Chalef Ibn Madour / Elerna) *2002 AUT Sarah Gollowitzer 180<br />

Western Pleasure LOGGIA (Alert / Laranda) *2011 AUT Susanne Schuh 750<br />

Hunter Pleasure<br />

MOSRI AL DAHAB (Dahab / Mosila) *2004 GER Emma Dorn 840<br />

ERASMOS (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011 AUT Daniela Entner 840<br />

Classic Pleasure FA MOONSHADOW (Marajj / GF Kavadis) *2011 DEN Helena Jodie Byrne 1020<br />

Dressur / Dressage ERASMOS (Ainhoa St. Faust / Estylia) *2011 AUT Daniela Entner 960<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

56


Novice Advanced Master<br />

TOUCH OF GOLD unter Sabrina Heiligenbrunner<br />

LOGGIA unter Susanne Schuh<br />

CH SILVERLIGHT unter Verena Böckle<br />

Sport<br />

GFH ENIYA unter Reinhard Hochreiter<br />

GH SHANNA unter Franz Elias<br />

ZAHIMS NAVII unter Martin Pauli<br />

GH SH<strong>IN</strong>EY PEPPERLENA unter Gerhard Hairas<br />

ASHRAF AL SHAMS unter Canisia Romani<br />

MOSRI AL DAHAB unter Emma Dorn<br />

MASHEER IBN MARSHAN unter L. Woisetschläger<br />

EMARIL unter Claudia Kohlhammer<br />

ERASMUS unter Danniela Entner<br />

Alle Fotos: Gudrun Waiditschka<br />

DIEGO EL BRI unter Daniela Bergmoser<br />

ELGORIUSZ unter Oliwia Kowal<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

57<br />

FA MOONSHADOW unter Helena Jodie Byrne


Von Kunst und Künstlern<br />

<strong>Vol</strong>kers<br />

EMIL<br />

VON KUNST UND KÜNSTLERN<br />

Emil Ferdinand Heinrich <strong>Vol</strong>kers (1831-<br />

1905) war ein deutscher <strong>Pferde</strong>- und Genremaler<br />

der Münchner und Düsseldorfer Schule.<br />

Sein Vater Nikolaus <strong>Vol</strong>kers war Lehrer,<br />

unter anderem auch für Kunst. Emil <strong>Vol</strong>kers<br />

heiratete 1866 Marie Meinardus, mit der er<br />

vier Söhne hatte, zwei davon (Karl und Fritz)<br />

wurden wie ihr Vater <strong>Pferde</strong>maler, während<br />

Max Landschafts- und Figurenmaler wurde.<br />

Emil <strong>Vol</strong>kers interessierte sich bereits früh<br />

für <strong>Pferde</strong>. Geboren und aufgewachsen in<br />

Birkenfeld, waren die zahlreichen <strong>Pferde</strong> der<br />

Posthalterei gegenüber seinem Geburtshaus<br />

für ihn ideale Studienobjekte. 1842 zog er<br />

mit seiner Familie nach Oldenburg, wo er<br />

Zeichenunterricht bei seiner Tante erhielt, die<br />

Portraitmalerin und Zeichenlehrerin war. Später<br />

machte er eine Lehre als Porzellanmaler in<br />

Dresden, aber das war nicht, was er wollte. Es<br />

folgte ein Besuch der Kunstakademie unter<br />

den Historienmalern Rietschel und Schnorr<br />

von Carolsfeld. Erst als er 1852/53 nach München<br />

in die „Adamei“, das Künstleratelier der<br />

Familie Albrecht Adam, wechselte, kam er<br />

seinem späteren Haupttätigkeitsfeld, der<br />

<strong>Pferde</strong>malerei, näher. Es war bemerkenswert<br />

in dieser Zeit, dass <strong>Vol</strong>kers wirklich <strong>Pferde</strong>maler,<br />

kein Schlachtenmaler war. Er war einer der<br />

ersten, der den <strong>Pferde</strong>n ihren persönlichen<br />

individuellen Charakter ließ, wenngleich er<br />

sich natürlich immer im Konflikt zwischen<br />

der Realität und dem Wunsch des Auftrag-<br />

58<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Art and Artists<br />

gebers befand. Und Aufträge hatter er genügend!<br />

Sie führten ihn nach Mecklenburg,<br />

Württemberg und Schleswig-Holstein. So<br />

schuf er 1856 die Lithografien für den Band<br />

„Die <strong>Pferde</strong>zucht Württembergs – Abbildungen<br />

ausgezeichneter Zuchtpferde aus den le, er malte <strong>Pferde</strong> in Trakehnen, Graditz und<br />

Hengste des Hannoverschen Gestüts in Cel-<br />

Privat-Gestüten S. Maj. des Königs und dem Beberbeck - kurzum, er war einer der gefragtesten<br />

<strong>Pferde</strong>maler seiner Zeit.<br />

Königlichen Land-Gestüte“, die die im Gestüt<br />

gezogenen <strong>Pferde</strong> Amurath 18<strong>29</strong> und Kereja<br />

IV 1846 sowie die beiden Original-Araber Kunstverein bei. Er beschickte zahlreiche<br />

1857 zog er nach Düsseldorf und trat dem<br />

Koheil Aguse und Zarif darstellen. Im Auftrag Ausstellungen in Düsseldorf, Bremen, Hannover,<br />

Mainz und Württemberg. Durch die<br />

des Königs von Hannover portraitierte er 46<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59<br />

Gunst des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen,<br />

der aufgrund einer<br />

<strong>Vol</strong>ksabstimmung ab 1866 Fürst von Rumänien<br />

wurde, konnte er 1867 und 1874 längere<br />

Studienaufenthalte in Rumänien und<br />

Ungarn unternehmen. Hier entstanden eher<br />

Genrebilder, die <strong>Pferde</strong>märkte, Zigeuner und<br />

Szenen des Dorfalltags mit ethnografischem<br />

Wert darstellten.<br />

1869 brachte er das Werk „Abbildungen vorzüglicher<br />

<strong>Pferde</strong>-Rassen“, bestehend aus 34<br />

Lithografien von <strong>Pferde</strong>n unterschiedlicher


Von Kunst und Künstlern<br />

EMIL<strong>Vol</strong>kers<br />

Auf den vorangegangenen Seiten "Araber"<br />

und "Ägypter", hier "Berber" - alle aus dem<br />

Werk „Abbildungen vorzüglicher<br />

<strong>Pferde</strong>-Rassen“ von 1869<br />

Rassen heraus. Den dazugehörigen Textband<br />

steuerten G. Schwarzenecker und G. Zipperlen<br />

1880 bei. Das Werk war offensichtlich<br />

stark nachgefragt und erschien in mehreren<br />

Auflagen. Kein Wunder, es gab in realistischen<br />

Abbildungen einen Eindruck von der <strong>Pferde</strong>zucht<br />

in ganz Europa. Die Abbildungen zeigten<br />

neben einem Araber, Ägypter und Berber<br />

– den Orientalischen Rassen – auch deren<br />

Abkömmlinge in Europa, wie eine Babolnaer<br />

Stute, Radautzer (beides würde man heute<br />

als „Shagya-Araber“ bezeichnen), Lipizzaner<br />

und Gidran. Daneben die Landrassen in Russland,<br />

Siebenbürgen und Ungarn, aber natürlich<br />

auch die Edelrassen in Mitteleuropa,<br />

wie Trakehner, Ostpreuße, Mecklenburger,<br />

Hannoveraner, die englischen Rassen Cleveland,<br />

Suffolk, Clydesdale und viele andere.<br />

Es wurde damit zu einem bebilderten Standardwerk<br />

seiner Zeit. Dieser Erfolg mag auch<br />

dazu beigetragen haben, dass <strong>Vol</strong>kers 1890<br />

anläßlich der Ersten Allgemeinen <strong>Pferde</strong>ausstellung<br />

eine Goldmedaille verliehen bekam.<br />

Eine besondere Ehrung erfuhr der Maler am<br />

60<br />

Oldenburger Hof, wo er durch Großherzog<br />

Friedrich August gefördert und letztlich zum<br />

Professor ernannt wurde.<br />

Insbesondere aus der Zeit nach 1890 sind<br />

unzählige <strong>Pferde</strong>portraits von ihm überliefert<br />

bzw. wurden auf Auktionen veräußert. Sie<br />

zeigen typische <strong>Pferde</strong> des damaligen Bürgertums<br />

und Adels: edle <strong>Pferde</strong>, oftmals vom<br />

Englischen <strong>Vol</strong>lblut, mitunter auch orientalisch<br />

beeinflußt.<br />

Der „<strong>Pferde</strong>maler“ Emil <strong>Vol</strong>kers starb 1905<br />

und gilt als der Künstler, der wohl die meisten<br />

<strong>Pferde</strong>portraits geschaffen hat.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


AMURATH, Schimmelhengst,<br />

15 Faust 2 Zoll hoch, geb. *18<strong>29</strong> aus der<br />

original-arabischen Stute Saady, von dem<br />

Originalaraber Bairactar, war von 1834-<br />

36 Reitpferd Sr. Majestät des Königs, von<br />

1836-1856 Hauptbeschäler in dem königl.<br />

Privatgestüte.<br />

Art and Artists<br />

KOHEIL [Aguse], Forellenschimmel,<br />

Stute, 15 Faust hoch, 18 Jahre alt, wurde<br />

1852 von dem ersten Stallmeister, Freiherr<br />

v. Hügel, in der Nähe von Kairo von<br />

einem Pascha gekauft; sie machte die Reise<br />

hochtragend und hat gegenwärtig [1857] 5<br />

lebende Fohlen im Gestüte; sie zeichnet sich<br />

durch hohen Adel und große Schnelligkeit<br />

besonders aus.<br />

(unten) KEREJA, Grauschimmel, Stute,15 Faust 3 Zoll hoch, 10 Jahre alt,<br />

in dem königl. Privatgestüte gezogen aus der Thama von Amurath.<br />

(oben) ZARIF, Silberschimmel, Hengst, 20 Jahre alt, 15 Faust 2 Zoll hoch;<br />

wurde von dem Fürsten Pückler als vierjähriges Fohlen in der Wüste<br />

selbst gekauft. Er wurde 1852 von Sr. Majestät gekauft und<br />

deckt seither in dem königl. Privatgestüte.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

61


Von Kunst und Künstlern<br />

EMIL<strong>Vol</strong>kers<br />

Aquarell, beschriftet mit "Osman Pascha, arab.<br />

Hengst, Circus Carré" (datiert 1899).<br />

Der deutsche Zirkusdirektor Oscar Carré erbaute<br />

in Amsterdam ein Theatergebäude, das<br />

Circus Carré, um auch während der Wintermonate<br />

Vorstellungen geben zu können. Am 3.<br />

Dezember 1887 fand die erste Vorstellung des<br />

Zirkus statt.<br />

Ein weiteres Zirkuspferd, bereitgemacht für den<br />

Auftritt (1887).<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong><br />

62


Emil <strong>Vol</strong>kers hat insbesondere in den 1890er Jahren unzählige <strong>Pferde</strong><br />

portraitiert, alles edle, hoch im Blut stehende <strong>Pferde</strong>. Vor allem bei den<br />

Schimmeln ist der arabische Einfluß unverkennbar. Der Maler starb<br />

1905 und gilt als der Künstler, der wohl die meisten <strong>Pferde</strong>portraits<br />

geschaffen hat.<br />

Araberhengst Bravo aus Slawuta, Circus Renz (datiert 1873)<br />

Art and Artists<br />

<strong>Arabische</strong>s Pferd, datiert 1889.<br />

Auf der Rückseite bezeichnet als: "Effendi v. Amourat... u. v. Mousa, gez.<br />

in Wurtemberg" (datiert 1858)<br />

Dabei handelt es sich um den Hengst Effendi 1843 (Amurath I 18<strong>29</strong> /<br />

Musa II), gezogen im Gestüt Weil, der zwischen 1854 und 1859 an den<br />

Grafen Ernst Schimmelmann in Ahrensburg (in Holstein) verkauft<br />

wurde. Im Hintergrund ist die Schloßkirche von Ahrensburg zu erkennen.<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

63


TERM<strong>IN</strong>E <strong>2022</strong> / SHOWS & EVENTS <strong>2022</strong><br />

Für den Fall, dass es noch zu Einschränkungen oder Ausfällen durch die Corona-Virus-Pandemie kommt, informieren Sie<br />

sich bitte direkt beim Organisator, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in unserem<br />

Terminkalender sind nicht tagesaktuell!<br />

In the event that there are still restrictions or cancellations due to the corona virus pandemic,<br />

please contact the organizer directly to find out whether an event is taking place or not.<br />

The corresponding information in our calendar is not up-to-date!<br />

23. April <strong>2022</strong> VZAP Mitgliederversammlung D-36251 Bad Hersfeld www.vzap.org<br />

Sport Termine<br />

24. Apr. <strong>2022</strong><br />

CCAHS Turnier - <strong>Pferde</strong>sportanlage<br />

Barmatt<br />

CH-8320 Fehraltorf<br />

www.crystal-challenge.ch<br />

1. Mai <strong>2022</strong> Gestütsschau im Gestüt Ismer D-49419 Ströhen www.ismer-stud.com<br />

7. Mai <strong>2022</strong><br />

Araber-Stammtisch auf dem<br />

Forellenhof<br />

D-79224 Umkirch Forellenhof_Fath@t-online.de<br />

14. Mai <strong>2022</strong> Araber-Stammtisch bei EM Arabians D-84435 Lengdorf / Kopfburg elkewilfart@gmail.com<br />

26.-27. Mai <strong>2022</strong><br />

European, National & International<br />

B-Show, Riding Classes<br />

A-4600 Wels www.ecaho.org<br />

<strong>29</strong>. Mai <strong>2022</strong><br />

CCAHS Turnier - <strong>Pferde</strong>sportanlage<br />

Barmatt<br />

CH-8320 Fehraltorf<br />

www.crystal-challenge.ch<br />

10.-12. Juni <strong>2022</strong> <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen D-32791 Lage-Hörste www.arab-horses.org<br />

25.-26. Juni <strong>2022</strong> Dressurturnier in Seefeld D-23843 Bad Oldesloe www.reitanlage-seefeld.de<br />

1.-3. Juli <strong>2022</strong> 50 Jahre ÖAZV - Jubiläumsschau A-4651 Stadl Paura www.araber-zuchtverband.com<br />

2. Juli <strong>2022</strong> Tag der Offenen Tür auf Gestüt Sax D-84169 Altfraunhofen www.sax-arabians.de<br />

9.-10. Juli <strong>2022</strong> Intern. Tage des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s D-49419 Ströhen www.ismer-stud.com<br />

15.-17. Juli <strong>2022</strong> <strong>Arabische</strong>s Wochenende des VZAP D-72532 Gomadingen-Marbach www.vzap.org<br />

21.-24. Juli <strong>2022</strong><br />

DM Distanzreiter<br />

(Junioren & Senioren)<br />

D-49419 Ströhen www.vdd-aktuell.de<br />

24. Juli <strong>2022</strong> Prämienschau VZAP D-91746 Weidenbach www.vzap.org<br />

<strong>29</strong>.-31. Juli <strong>2022</strong> 12. Araber-Sommerfestival A-4651 Stadl Paura www.araberfestival.at<br />

30. Juli <strong>2022</strong> Prämienschau VZAP D-23843 Bad Oldesloe www.vzap.org<br />

30.-31. Juli <strong>2022</strong> DM Distanzfahrer D-06869 Coswig www.vdd-aktuell.de<br />

6.-7. Aug. <strong>2022</strong><br />

Arabian Futurity Europe<br />

Arabian Futurity Riding Cup<br />

D-746<strong>29</strong> Langenbrettach www.ecaho.org<br />

12.-14. Aug. <strong>2022</strong> ISG Delegiertenkonferenz CH-Bern www.shagya-isg.com<br />

20.-21. Aug. <strong>2022</strong> SLP und Fohlenchampionat ZSAA D-23715 Bosau www.zsaa.org<br />

27. Aug. <strong>2022</strong> CCAHS Turnier - KRVZ Reithalle CH-4665 Oftringen www.crystal-challenge.ch<br />

27.-28. Aug. <strong>2022</strong> VDD-Championat für Junge <strong>Pferde</strong> D-26434 Wangerland www.vdd-aktuell.de<br />

1.- 4. Sept. <strong>2022</strong><br />

ECAHO European Championships,<br />

Newcomer, Masters und Austrian<br />

National Championships<br />

A-2700 Wiener Neustadt www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


TERM<strong>IN</strong>E <strong>2022</strong> / SHOWS & EVENTS <strong>2022</strong><br />

Für den Fall, dass es noch zu Einschränkungen oder Ausfällen durch die Corona-Virus-Pandemie kommt, informieren Sie<br />

sich bitte direkt beim Organisator, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in unserem<br />

Terminkalender sind nicht tagesaktuell!<br />

In the event that there are still restrictions or cancellations due to the corona virus pandemic,<br />

please contact the organizer directly to find out whether an event is taking place or not.<br />

The corresponding information in our calendar is not up-to-date!<br />

4. Sept. <strong>2022</strong> Araberrennen UAE President Cup D-76473 Baden-Baden / Iffezheim www.zsaa.org<br />

4. Sept. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Kauber Platte D-56349 Kaub www.vzap.org<br />

10. Sept. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Coswig D-06869 Coswig www.vzap.org<br />

11. Sept. <strong>2022</strong> SLP - Zuchtstuten und Wallache D-36148 Mittelkalbach www.zsaa.org<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong><br />

ZSAA - Hengstleistungsprüfung<br />

Luhmühlen<br />

D-21376 Salzhausen www.zsaa.org<br />

Impressum<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong> ANC Turnier D-52070 Aachen www.vzap.org<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong><br />

7.-9. Okt. <strong>2022</strong><br />

German Nationals &<br />

All Nations Cup<br />

VZAP - Hengstleistungsrpüfung<br />

Mertingen<br />

D-52070 Aachen www.vzap.org<br />

D-86690 Mertingen www.vzap.org<br />

8.-14. Okt. <strong>2022</strong> WAHO-Konferenz in Jordanien JOR-Amman www.waho.org<br />

8. Okt. <strong>2022</strong> CCAHS Turnier - RPZ Lindenhof CH-4564 Obergerlafingen www.crystal-challenge.ch<br />

15. Okt. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Kalbach D-36148 Mittelkalbach www.vzap.org<br />

<strong>29</strong>.-30. Okt. <strong>2022</strong> Europa-Championat Azelhof, Lier / BE www.ecaho.org<br />

9.-11. Dez. <strong>2022</strong> Welt-Championat Paris / FR www.ecaho.org<br />

IMPRESSUM - MAST HEAD<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Druck / printing:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />

Anzeigen / Advertisement:<br />

e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />

Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />

see www.in-the-focus.com/advertising<br />

Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,60 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € postage outside Germany<br />

Jahresabonnement / Yearly Subscription:<br />

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Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

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Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Yassir Ghanem, Cordula Schladitz<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Archiv C. Schladitz, Archiv G. Waiditschka,<br />

Sonja Bock<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen<br />

oder digitalen Wiedergabe und der<br />

Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2022</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />

1/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

65


Vorschau - Preview<br />

VORSCHAU - PREVIEW<br />

Ausgabe 2/<strong>2022</strong> - erhältlich Ende Juni <strong>2022</strong><br />

Issue 2/<strong>2022</strong> - available at the end of June <strong>2022</strong><br />

Die PFERD Wels mit integrierter Araberschau ist wieder Auftakt<br />

der diesjährigen Schausaison. Dieses Jahr auch mit Reitklassen,<br />

so dass wir uns sowohl in Wels als auch in Lage Hörste (Westfalen)<br />

auf eine vielseitige Präsentation des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

freuen dürfen.<br />

The PFERD Wels Fair with integrated Arabian show is the start of<br />

this year's show season. This year, the event will also include riding<br />

classes, so we can look forward to a varied presentation<br />

of the Arabian horse.<br />

Einmal Araber, immer Araber!<br />

Diesen Ausspruch bekommt man immer wieder zu hören, denn<br />

der Charakter des arabischen <strong>Pferde</strong>s ist einmalig. Wir stellen<br />

in den nächsten Ausgaben Besitzer vor, die eigentlich etwas<br />

anderes gesucht, aber dann doch ihr Glück gefunden haben<br />

- manchmal auch, weil sie dem Pferd zuliebe ihre Ansprüche<br />

geändert haben.<br />

Das Gestüt Ismer gehört zu den ältesten Arabergestüten in<br />

Deutschland. Seine Anfänge liegen in den 1960er Jahren mit<br />

<strong>Pferde</strong>n aus der Zucht von Gertraude Griesbach. Im nächsten<br />

Heft finden Sie in unserer Reihe zu den alt-deutschen Linien<br />

den zweiten Teil zur Zucht von Gertraude Griesbach und die<br />

Fortführung einiger Linien im Gestüt Ismer.<br />

The Ismer Stud is one of the oldest Arab studs in Germany. It all<br />

started in the 1960s with horses bred by Gertraude Griesbach. In<br />

the next issue you will find the second part of our series about the<br />

old German lines on the breeding of Gertraude Griesbach and<br />

the continuation of some lines in the Ismer Stud.<br />

Das Welt-Championat feierte letztes Jahr sein 40-jähriges Bestehen.<br />

Wir zeigen, wie sehr sich die Zucht in dieser Zeit verändert hat.<br />

The world championship celebrated its 40th anniversary last year. We<br />

show how much breeding has changed during this time.<br />

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© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2022</strong>


Stutbuchaufnahme,<br />

Hengstanerkennung<br />

& Fohlenchampionat<br />

ÖAZV<br />

Jubiläumsschau<br />

Jahreshauptversammlung<br />

ÖAZV<br />

& Züchterabend<br />

JUBILÄUMSSCHAU 1. 3. Juli <strong>2022</strong><br />

<strong>Pferde</strong>zentrum Stadl-Paura, Stallamtsweg 1, 4651 Stadl-Paura<br />

<strong>IN</strong>FOS UND ANMELDUNG:<br />

+43(0)650/4112101 • office@araber-zuchtverband.com • www.araber-zuchtverband.com

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