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doktorinwien 2022/04

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN <strong>04</strong> <strong>2022</strong><br />

MED4SCHOOL<br />

Gesundheitskompetenz<br />

für Volksschulkinder<br />

BÜRGERINITIATIVE<br />

„Achtung Gesundheit“<br />

online unterzeichnen<br />

RECHT<br />

Zulagenfortzahlung<br />

bei Absonderung<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Postaufgabenummer: <strong>04</strong><br />

HILFE FÜR DIE UKRAINE<br />

Im Wiener Parkschlössl sind seit Wochen viele freiwillige Helferinnen und<br />

Helfer im Einsatz, um Medikamente für die Ukraine zu sammeln und in<br />

die Kriegsgebiete zu schicken.<br />

Foto: Anna_Koberska/iStock


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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Nach der Wahl…<br />

► … ist vor der Wahl. Die Ärztekammerwahl <strong>2022</strong> ist geschlagen und ich möchte mich<br />

sehr herzlich bei allen 6907 Kolleginnen und Kollegen bedanken, die den Gang zur<br />

Wahlurne – entweder persönlich oder mittels Briefwahl – bei dieser für unseren Stand sehr<br />

wichtigen Wahl getätigt haben.<br />

„Die Ärztekammerwahl <strong>2022</strong> ist<br />

geschlagen und ich möchte<br />

mich sehr herzlich bei allen<br />

6907 Kolleginnen und Kollegen<br />

bedanken, die den Gang zur<br />

Wahlurne – entweder<br />

persönlich oder mittels<br />

Briefwahl – bei dieser für<br />

unseren Stand sehr wichtigen<br />

Wahl getätigt haben.“<br />

6907 Stimmen<br />

6907 Stimmen bedeuten in Prozent eine etwa gleich hohe Wahlbeteiligung wie bei der<br />

letzten Wahl im Jahr 2017: Vor fünf Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 51,13 Prozent, bei<br />

der diesjährigen Wahl lag sie bei 50,31 Prozent. Aber in absoluten Zahlen heißt das, dass<br />

dieses Mal noch mehr Ärztinnen und Ärzte die Bedeutung dieser Wahl erkannt haben und<br />

ihre demokratiepolitische Verantwortung übernommen haben (2017 wurden 6286 Stimmen<br />

abgegeben).<br />

Gratulieren möchte ich an dieser Stelle auch allen politischen Mitbewerberinnen und<br />

Mitbewerbern, die mit ein paar wenigen Ausnahmen einen sehr fairen Wahlkampf geführt<br />

haben. Denn die Art, wie wir miteinander umgehen, zeigt, welche Menschen wir sind und<br />

wie wir politisch agieren.<br />

Jetzt liegt es an den politischen Fraktionen, Anfang Mai in der konstituierenden Vollversammlung<br />

den Präsidenten zu wählen und alle weiteren Organe für die nächste Legislaturperiode<br />

zu bilden.<br />

Einziger Wehrmutstropfen ist für mich persönlich, dass eine Gruppierung wie<br />

„MFG - Liste Christian Fiala“ den Einzug in die Ärztekammer dank 425 Stimmen geschafft<br />

hat. 425 Ärztinnen und Ärzte haben damit aus Protest eine Gruppierung gewählt, die in der<br />

Vergangenheit nicht immer medizinisch sinnvoll argumentiert hat. Aber auch das ist Demokratie<br />

und ein deutliches Warnsignal, das uns die Aufgabe gibt, hinauszugehen und noch<br />

mehr mit den Kolleginnen und Kollegen zu sprechen, um zu verstehen, was sie dazu bewogen<br />

hat, so zu wählen, wie sie es getan haben. Der vorgeworfenen Ausgrenzung antworte ich stets<br />

mit einem offenen Ohr und Dialogbereitschaft.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

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Erfolgreich weiterarbeiten<br />

Aber ganz egal, wie es die nächsten fünf Jahre in der Ärztekammer weitergehen wird, die<br />

standes- und gesundheitspolitischen Themen, die die Ärztekammer betreffen, werden bleiben.<br />

Das betrifft vor allem die Pandemie, die uns bereits die letzten zwei Jahre stark beschäftigt<br />

hat und nach wie vor nicht überstanden ist. Aber genauso betrifft das Themen wie die<br />

Stärkung des angestellten Bereichs in den Spitälern und den Ausbau des niedergelassenen<br />

Bereichs in den Ordinationen. Denn nach der Wahl ist vor der Wahl, und wir sollen an dem<br />

gemessen werden, was wir tun und nicht lediglich an dem, was wir sagen. Auf das müssen<br />

sich unsere Kolleginnen und Kollegen verlassen können.<br />

Ruhe, Logik und Konsequenz<br />

Ich wünsche mir jedenfalls, dass es genauso erfolgreich in der Ärztekammer für Wien<br />

weitergeht, wie dies bisher der Fall war. Mit Ruhe, Logik und Konsequenz, basierend auf<br />

Fakten und Wissenschaft. Denn das ist, was uns Ärztinnen und Ärzte ausmacht – humanistische<br />

Werte und Prinzipien, die wir gegen nichts eintauschen. Und die wir jeden Tag<br />

vorleben. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine starke Ärztekammer, die unseren<br />

Stand weiter nach vorne bringt und sich für alle Menschen in diesem Land einsetzt.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Thomas Szekeres<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 3


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Herzliches Dankeschön<br />

Foto: AEK Wien<br />

„Ein wichtiges Ziel muss also<br />

sein, Gemeinsames zu<br />

identifizieren und über<br />

Trennendes zu stellen, und<br />

entsprechend geeint<br />

aufzutreten, wenn wir wieder<br />

einmal mit Zumutungen<br />

seitens der Politik, der<br />

Sozialversicherungen oder<br />

von Spitalsträgern<br />

konfrontiert sind.“<br />

Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />

► Es ist mir ein Anliegen, allen Kolleginnen und Kollegen zu danken, die bei den<br />

Ärztekammerwahlen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben. Sie haben mit<br />

ihrer Stimme dazu beigetragen, dass unsere Kammer demokratisch gut legitimiert in die<br />

nächste Funktionsperiode geht, die, soviel ist sicher, keine einfache sein wird. Corona-Krise<br />

und Ukraine-Krieg sind hier nur zwei Stichwörter. Weil die Pandemie das Budget belastet,<br />

muss wohl auch mit einem Sparkurs der Bundesregierung gerechnet werden, der auch die<br />

Gesundheitsversorgung und uns Ärztinnen und Ärzte nicht verschonen wird. Aus diesen und<br />

vielen anderen Gründen brauchen wir eine leistungsstarke Standesvertretung.<br />

Vor allem das gute Ergebnis und die hohe Wahlbeteiligung in der Kurie der niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte freut mich sehr. Es bestärkt mich, dass wir in den vergangenen Jahren<br />

gute Arbeit geleistet haben. Dieses Wahlergebnis ist aber auch unter dem Gesichtspunkt<br />

bedeutsam, dass die Fraktions-Landschaft in der Ärztekammer immer bunter und vielfältiger<br />

wird: unter anderem, weil es Gruppierungen mit sehr eng gefassten Wahlprogrammen gibt,<br />

die ganz bestimmte Wählersegmente ansprechen möchten.<br />

Eine leistungsstarke Kammer<br />

Es wird in der kommenden Funktionsperiode nicht zuletzt darum gehen, die Ärztinnen- und<br />

Ärzteschaft wieder zu einen. In den vergangenen Jahren ist der Ton aus mehreren Gründen<br />

oft rauer geworden, und wir sollten zu kollegialen Dialogformen zurückzufinden. So sollten<br />

sich zum Beispiel niedergelassene und Spitalsärztinnen und -ärzte nicht auseinanderdividieren<br />

lassen, ebenso wenig Ärztinnen und Ärzte im Kassensystem und Kolleginnen und<br />

Kollegen im Wahlarztsystem, Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner und Fachärztinnen<br />

und -ärzte oder Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Fächer.<br />

Ein wichtiges Ziel muss also sein, Gemeinsames zu identifizieren und über Trennendes zu<br />

stellen, und entsprechend geeint aufzutreten, wenn wir wieder einmal mit Zumutungen<br />

seitens der Politik, der Sozialversicherungen oder von Spitalsträgern konfrontiert sind.<br />

An Herausforderungen wird es in den kommenden Jahren nicht fehlen. Neben der Bedrohung<br />

durch „Kostendämpfungspfade“ aller Art drohen Attacken gegen unsere Freiberuflichkeit<br />

aus gleich mehreren Richtungen, zum Beispiel durch Bürokratisierung, Politisierung<br />

und Konzernisierung. Andere Gesundheitsberufe drängen sich zunehmend vor und wollen<br />

Leistungen anbieten dürfen, die aus guten Gründen uns Ärztinnen und Ärzten vorbehalten<br />

sind. Der Wettbewerb wird also schärfer werden. Die Politik wird die Rahmenbedingungen<br />

des Arztberufs endlich auf ein Niveau anheben müssen, das Österreich international konkurrenzfähig<br />

macht – nur so können Medizinerinnen und Mediziner im Land gehalten werden.<br />

Robuster für künftige Krisen<br />

Und schließlich lehrt uns die Pandemie, dass die politisch immer wieder geäußerte Überzeugung,<br />

unser Versorgungssystem sei „überausgestattet“, realitätsfern ist. Im Gegenteil: Mehr<br />

denn je wurde in den vergangenen zwei Jahren deutlich, dass wir ein Ressourcen-Upgrade<br />

benötigen, das uns robuster für künftige Krisen macht: also mehr Ärztinnen und Ärzte, mehr<br />

Pflegekräfte, mehr Spitalsbetten, et cetera.<br />

Das alles wird uns die Politik nicht einfach von sich aus anbieten, das werden wir herausverhandeln<br />

und gegebenenfalls erkämpfen müssen. Aus diesen und vielen anderen Gründen<br />

trete ich für eine leistungsstarke Kammer ein, die sich den Zeiten anpasst und für die Bedürfnisse<br />

ihrer Mitglieder konsequent und entschlossen eintritt.<br />

Mit besten Grüßen,<br />

Johannes Steinhart<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 5


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Selfmade Dilemma<br />

Foto: Andrea Hausmann<br />

„Traurig und frustrierend, dass<br />

noch immer nicht verstanden<br />

wird, dass die Pandemie ein<br />

dynamisches Geschehen ist,<br />

das einer ständigen Anpassung<br />

und des Abwägens von<br />

gesundheitlichen,<br />

wirtschaftlichen und<br />

psychosozialen Risiken bedarf.“<br />

Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />

► Stellen Sie sich vor, es ist Corona und keiner geht mehr hin, weil die österreichische<br />

Politik uns erklärt hat, dass ab 5. März wieder alles anders ist. So gut wie sämtliche<br />

COVID-Maßnahmen wurden mit einem Schlag und einigen wenigen Ausnahmen gelockert.<br />

Jubel, Trubel und Heiterkeit sind nun keine Grenzen mehr gesetzt, und eigentlich fühlt es<br />

sich ein bisschen an wie „früher“. Angesichts der Ausgelassenheit, die bestimmt auch der<br />

fünften Jahreszeit geschuldet war, stehen wir nun (mal wieder) vor einem Zurückrudern. 40<br />

Prozent des Gesundheitspersonals sind selbst erkrankt oder in Quarantäne, die Zahlen in den<br />

Spitälern und Inzidenzen schnalzen in schwindelerregende Höhen. Kalkuliertes Risiko?<br />

Naivität? Rücksichtslosigkeit den Personen gegenüber, die sich seit Jahren tagein, tagaus mit<br />

der medizinischen Betreuung COVID-Erkrankter beschäftigen? Nun stehen wir hier,<br />

Stationen und Betten gesperrt, OPs verschoben, Behandlungen nicht immer möglich.<br />

Rationale Entscheidungen? Fehlanzeige!<br />

Der Minister wurde ausgetauscht, die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger<br />

rudern zurück, liefern fadenscheinige Erklärungen und reduzieren die Corona-Tests. Wir<br />

haben die Zügel des Pandemiemanagements, so es denn noch vorhanden war, aus der Hand<br />

gegeben und wahrscheinlich wird die Welle jetzt auch aktionistisches Testen nicht mehr aufhalten<br />

können. Mal wieder ein hausgemachtes riesiges Dilemma, das hier produziert wurde,<br />

ohne Verständnis für – geschweige denn Rücksicht auf – die ohnehin angegriffene sensible<br />

Infrastruktur Spital.<br />

Traurig und frustrierend, dass nach so langer Zeit im Ausnahmezustand noch immer nicht<br />

verstanden wird, dass die Pandemie ein dynamisches Geschehen ist, das einer ständigen Anpassung<br />

und des Abwägens von gesundheitlichen, wirtschaftlichen und psychosozialen Risiken<br />

bedarf. Die Folgen dieser Quarantäne-Welle werden nicht mal, so scheint es, in irgendeiner<br />

Weise bedacht und die getroffenen Entscheidungen wirken nicht im Geringsten rational oder<br />

vorausschauend. Es bleibt der eindimensionale Tunnelblick. Ausgeblendet werden die Missstände,<br />

die die Omnikron-Welle wieder gnadenlos freispült: der seit Jahren fehlende Wille zu<br />

einer raschen und spürbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Aufstockung des ärztlichen<br />

und medizinischen Fachpersonals. Doch der Frust der (noch verbleibenden) Belegschaft<br />

mischt sich nun mit Wut. Wut darüber, dass vom gönnerhaften Geklatsche nichts geblieben ist<br />

und der Gesundheitsminister inklusive der gesamten Regierung sogar eine Gefährdungsanzeige<br />

des Gesundheitspersonals geflissentlich „übersieht“. Vogelstrauß-Politik und Gesprächsverweigerung<br />

statt konstruktivem und verständlichem Dialog.<br />

Das Unverständnis von uns allen für diese Ignoranz fördert den Schulterschluss aller Betroffenen,<br />

und so reichten wir gemeinsam mit der „Offensive Gesundheit“ die Bürgerinitiative<br />

„Achtung Gesundheit“ mit mehr als 44.400 Unterschriften ein (siehe auch Seite 12). Ein<br />

neues deutliches Zeichen – ich hoffe auch auf Ihre Unterstützung!<br />

Der Frühling ist da, die Vorfreude auf einen unbeschwerten Sommer steigt mit jeder Sonnenstunde<br />

und jedem grünen Pflänzchen, aber der nächste Herbst kommt bestimmt. Und<br />

bedauerlicherweise muss man kein Hellseher und keine Hellseherin sein, um bereits jetzt<br />

den treuherzigen Blick der (dann im Amt befindlichen) Protagonisten und Protagonistinnen,<br />

die mal wieder den Sommer verschlafen haben und im Herbst von den nächsten Problemen<br />

überrollt werden, aufmalen zu können.<br />

Neue Jahreszeit, neues Glück, neue Hoffnung auf Verbesserung!<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Gerald Gingold<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 7


INHALT EDITORIAL<br />

Inhalt<br />

3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

7 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

Intern<br />

9 News<br />

Wahlergebnisse der Ärztekammerwahl vom 19. März <strong>2022</strong><br />

12 News<br />

Gute Arbeit und faire Bezahlung für alle im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich<br />

fordert die parlamentarische Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit“.<br />

14 News<br />

Das Schulprojekt „Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe” der Ärztekammer für Wien<br />

fördert die Gesundheitskompetenz von Volksschulkindern.<br />

17 News<br />

Ruth Wodak ist Preisträgerin des Paul-Watzlawick-Ehrenrings <strong>2022</strong>.<br />

19 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

22 Hilfe für die Ukraine<br />

Im Wiener Parkschlössl sind seit Wochen viele freiwillige Helferinnen<br />

und Helfer im Einsatz, um Medikamente für die Ukraine zu sammeln.<br />

Die junge Ärztin Ivanna Y. ist eine davon.<br />

Service<br />

26 Fortbildung, Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

28 Medizin<br />

Der Pollenflug startete heuer deutlich früher und heftiger als in den Jahren davor.<br />

31 Medizin<br />

Nuklearmediziner Thomas Leitha über die sachgemäße Einnahme<br />

von Kaliumjodid-Tabletten.<br />

32 Informationen der Zahnärztekammer<br />

34 Chronik<br />

36 Recht<br />

In einer aktuellen Entscheidung musste sich der Oberste Gerichtshof mit einer<br />

Klage auf Zulagenfortzahlung bei Absonderung auseinandersetzen.<br />

37 Steuer<br />

Der Gesetzgeber sieht für Spenden an begünstigte Organisationen sowie das Bereitstellen<br />

von Geld- oder Sachwerten zur Hilfeleistung steuerliche Begünstigungen vor.<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Franz Mayrhofer Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

Mag. Bernhard Salzer, Mag. Alexandros Stavrou, Carla Constanceanu (Sekretariat). Verleger: MedTriX GmbH, Forum Schönbrunn,<br />

1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: at-office@medtrix.group. Abo verwaltung:<br />

Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: wolffinger@aekwien.at. Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />

friedrich.tomaschek@medtrix.group. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: anita.radl@medtrix.group.<br />

Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Editorial<br />

Heureka<br />

Wir alle zimmern<br />

beständig an unseren<br />

Weltbildern herum.<br />

Wenn es im intellektuellen<br />

oder emotionalen<br />

Gebälk knirscht und<br />

kracht, wird nachgedacht,<br />

argumentiert,<br />

diskutiert, gebogen und<br />

gedreht, eine Baustelle geht zu, eine neue<br />

öffnet sich. Passt manches nicht mehr, wird<br />

es verräumt, am Dachboden oder in den<br />

Keller, beim anderen Gerümpel gestapelt,<br />

neben all den Plänen, Illusionen, Ideologien,<br />

Glaubensbekenntnissen und Träumen, die<br />

im Laufe der Zeit gescheitert oder einfach<br />

nur unnütz worden sind. Gedankengebäude<br />

oder Handlungskonzepte, die so gar nicht<br />

mehr opportun, mag sein sogar peinlich<br />

oder kompromittierend sind, werden auf<br />

dem Misthaufen der eigenen Geschichte<br />

mehr oder weniger heimlich entsorgt.<br />

So aber wie der Zimmerer bei aller Kühnheit<br />

des Entwurfs wissen muss, was ein rechter<br />

Winkel ist, wissen muss, wie die Gesetze der<br />

Schwerkraft wirken, wissen muss, welche<br />

Tragekraft seine Werkstoffe haben, braucht<br />

auch ein Weltbild, soll es irgendeinen Wert<br />

haben, klare Orientierungspunkte und<br />

eine solide Basis in der Wirklichkeit. Einer<br />

Wirklichkeit, die als Wahrheit die Gesamtheit<br />

des Realen anerkennt. Des Realen,<br />

wie es uns von der Wissenschaft in einem<br />

fortwährenden Prozess von kreativem<br />

Einfall und systematischer methodisch<br />

nachvollziehbarer Erkenntnis aufbereitet<br />

wird. Gewonnen in konzentrierter Arbeit,<br />

in unzähligen kleinen Schritten, aber immer<br />

mit dem Ziel vor Augen, mit einem beglückenden<br />

„Heureka“ die Menschheit einen<br />

Schritt vorwärtszubringen. Undenkbar die<br />

Erfolgsgeschichte der modernen Medizin<br />

ohne dieses wissenschaftliche Fundament,<br />

basierend auf Erkenntnissen zahlreicher Disziplinen<br />

aus Naturwissenschaft, Technik und<br />

den Geistes- und Sozialwissenschaften. In<br />

welchen Zustand von Lähmung und Gewalt<br />

ein Weg führt, auf dem Glaubensbekenntnisse<br />

und ein egozentrischer Irrationalismus<br />

in die Handlungsebene drängen, wird uns<br />

derzeit auf vielen Ebenen vor Augen geführt.<br />

Dagegen zu halten ist mehr denn je Auftrag<br />

an alle, deren Weltbild einem aufgeklärten<br />

Humanismus verpflichtet ist.<br />

Ihr<br />

Franz Mayrhofer<br />

Foto: privat<br />

8 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


ÄRZTEKAMMERWAHL – ERGEBNISSE INTERN<br />

Kurie angestellte Ärztinnen und Ärzte Kurie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte<br />

GESAMT<br />

Turnusärzte Berufsberechtigte Allgemeinmedizin Fachärzte<br />

Wahlgruppe /Wahlkörper<br />

Stimmen Mandate Stimmen Mandate Stimmen Mandate Stimmen Mandate Stimmen Mandate<br />

1<br />

VEREINIGUNG österreichischer Ärztinnen<br />

und Ärzte - Liste STEINHART<br />

221 3 547 9 346 5 645 9 1759 26<br />

2 TEAM THOMAS SZEKERES 202 3 677 11 109 1 382 5 1370 20<br />

3<br />

WAHLGEMEINSCHAFT - ÄRZTE FÜR<br />

ÄRZTE - WIENER MITTELBAU<br />

206 3 753 12 65 1 141 1 1165 17<br />

4 ASKLEPIOS - die Alternative mit Mut 19 0 147 2 8 0 36 0 210 2<br />

5 Grüne Ärztinnen und Ärzte 42 0 176 2 72 1 87 1 377 4<br />

6<br />

Turnusärzte für Turnusärzte -<br />

Assistenzärzt*inneninitiative<br />

333 6 0 0 0 0 0 0 333 6<br />

7 Kammer-Light 11 0 109 0 20 0 93 1 233 1<br />

8 WAHLÄRZTE WIEN 3 0 49 0 32 0 87 1 171 1<br />

9 PLATTFORM ÄrztInnen +/- 60 0 0 0 0 46 0 61 0 107 0<br />

10 ÖHV - Landesgruppe Wien 0 0 0 0 42 0 0 0 42 0<br />

11<br />

LISTE RAUNIG - LISTE FÜR<br />

HAUS ÄRZTE<br />

0 0 0 0 53 0 0 0 53 0<br />

12<br />

We4U - Wohlfahrtsfonds abschaffen,<br />

Kammerumlage senken<br />

72 1 303 5 25 0 56 0 456 6<br />

13 Liste Integrative Medizin - LIM 6 0 38 0 79 1 29 0 152 1<br />

14 MFG - Liste Christian Fiala 21 0 187 3 118 2 99 1 425 6<br />

Summe 1136 16 2986 44 1015 11 1716 19 6853 90<br />

Wahlberechtigte gesamt: 13.728<br />

Wahlbeteiligung:<br />

50,31 Prozent<br />

Gültige Stimmen: 6.853<br />

Ungültige Stimmen: 54<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 9


INTERN NEWS<br />

Ärztekammerwahl: Elf Fraktionen<br />

ziehen in die Vollversammlung ein<br />

Die „VEREINIGUNG österreichischer Ärztinnen<br />

und Ärzte - Liste STEINHART“ ist bei<br />

der Wahl in die Ärztekammer für Wien am<br />

19. März <strong>2022</strong> als stimmenstärkste Fraktion<br />

hervorgegangen. Sie errang insgesamt 1.759<br />

Stimmen oder 26 Mandate (2017: 1.592/26).<br />

An zweite Stelle kam das „TEAM THOMAS<br />

SZEKERES“ mit 1.370 Stimmen (20 Mandate;<br />

2017: 1.069/17), gefolgt von der „WAHL-<br />

GEMEINSCHAFT - ÄRZTE FÜR ÄRZTE<br />

- WIENER MITTELBAU“ mit 1.165 Stimmen<br />

(17 Mandate; 2017: 987/15).<br />

Insgesamt sind diesmal 14 Fraktionen zur<br />

Wahl angetreten, wovon elf den Einzug in die<br />

Vollversammlung geschafft haben: Dies sind<br />

neben der „VEREINIGUNG österreichischer<br />

Ärztinnen und Ärzte - Liste STEINHART“,<br />

dem „TEAM THOMAS SZEKERES“ und<br />

der „WAHLGEMEINSCHAFT - ÄRZTE<br />

FÜR ÄRZTE - WIENER MITTELBAU“ die<br />

Fraktion „We4U - Wohlfahrtsfonds abschaffen,<br />

Kammerumlage senken“ (sechs<br />

Mandate/456 Stimmen; 2017: nicht angetreten),<br />

die „MFG - Liste Christian Fiala“<br />

(sechs Mandate/425 Stimmen; 2017: nicht<br />

angetreten), „Turnusärzte für Turnusärzte<br />

- Assistenzärzt*inneninitiative“ (sechs Mandate/333<br />

Stimmen; 2017: fünf/222), „Grüne<br />

Ärztinnen und Ärzte“ (vier Mandate/377<br />

Stimmen; 2017: sechs/454), „ASKLEPIOS -<br />

die Alternative mit Mut“ (zwei Mandate/210<br />

Stimmen; 2017: elf/647), „Kammer-Light“<br />

(ein Mandat/233 Stimmen; 2017: vier/303),<br />

„WAHLÄRZTE WIEN“ (ein Mandat/171<br />

Stimmen; 2017: eins/182) sowie die „Liste<br />

Integrative Medizin – LIM“ (ein Mandat/152<br />

Stimmen; 2017: nicht angetreten).<br />

Leer gingen die „PLATTFORM ÄrztInnen<br />

+/- 60“ (107 Stimmen; 2017: ein Mandat/169<br />

Stimmen), „LISTE RAUNIG - LISTE FÜR<br />

HAUSÄRZTE“ (53 Stimmen; 2017: ein<br />

Mandat/75 Stimmen) sowie der „ÖHV -<br />

Landesgruppe Wien“ (42 Stimmen; 2017: ein<br />

Mandat, 81 Stimmen).<br />

Die Wahlbeteiligung liegt mit 50,31 Prozent<br />

leicht unter dem Wert von 2017 (51,13 Prozent),<br />

die Zahl der abgegebenen Stimmen hat<br />

mit 6.907 jedoch einen Höchstwert erreicht<br />

Insgesamt sind diesmal 14 Fraktionen<br />

zur Wahl angetreten.<br />

(2017: 6.286). Davon waren 6.853 Stimmen<br />

gültig und 54 ungültig. Insgesamt waren heuer<br />

13.728 (2017: 12.445) Ärztinnen und Ärzte<br />

wahlberechtigt.<br />

Der Präsident wird voraussichtlich am 3. Mai<br />

<strong>2022</strong> von der Vollversammlung der Ärztekammer<br />

für Wien gewählt.<br />

Schon im Vorfeld der Ärztewahl hat das Präsidium<br />

der Ärztekammer für Wien beschlossen,<br />

10 Euro pro abgegebene Stimme für die<br />

Ukraine-Hilfe zu spenden. Dementsprechend<br />

wird die Ärztekammer 69.070 Euro an Hilfsorganisationen<br />

überweisen. <br />

pressestelle @aekwien.at<br />

ERGEBNIS DER ÄRZTEKAMMERWAHL<br />

Vorweg: ich war niedergelassener Internist<br />

mit Zusatzfach Hämato-Onkologie, Psychotherapeut<br />

und Psychoonkologe, seit ein paar<br />

Jahren bin ich in Pension. Während meiner<br />

fast vierzigjährigen Berufszeit war ich immer<br />

tolerant gegenüber anderen Sichtweisen in<br />

der Medizin, zum Beispiel Komplementärmedizin.<br />

Angesichts der schockierenden Ergebnisse<br />

der Wiener Ärztekammerwahl ist mir die<br />

Toleranz abhandengekommen. 118 niedergelassene<br />

Wiener Allgemeinmediziner haben<br />

MFG gewählt, das ist die zweitstärkste Gruppe<br />

in dieser Kategorie! 99 niedergelassene<br />

Wiener Fachärzte haben MFG gewählt, das<br />

ist immerhin die viertstärkste Kraft in dieser<br />

Gruppe! Man braucht nicht viel Phantasie,<br />

um zu vermuten, was diese Personen (nein,<br />

für mich sind das keine Kolleginnen und Kollegen)<br />

ihren Patientinnen und Patienten erzählen<br />

und empfehlen. Wenn man annimmt,<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

dass die Ergebnisse in den anderen Bundesländern<br />

– was leider ziemlich wahrscheinlich<br />

ist – ähnlich sind, braucht man nicht mehr<br />

zu rätseln, warum es in Österreich trotz<br />

ständiger Information, Kampagnen und Aufrufen<br />

so viele Impfskeptiker beziehungsweise<br />

-gegner gibt.<br />

Eine von Impfgegnern gerne vorgebrachte<br />

Argumentation ist, dass es doch demokratisch<br />

geboten sei, andere Meinungen zu respektieren.<br />

Nein! Es gibt weltweit eine Gruppierung<br />

mit etwa zwei Millionen Anhängern, die die<br />

Meinung vertreten, dass die Erde eine Scheibe<br />

ist. Diese Meinung respektiere ich nicht. Die<br />

Ansichten von Herrn Hamer zur Krebserkrankung<br />

respektiere ich nicht. Es gäbe noch<br />

viele Beispiele, bis hin zu Trump und Putin.<br />

Das heißt, wenn eine Meinung falsch, dumm,<br />

gefährlich oder menschenverachtend ist, will<br />

und brauche ich sie nicht zu respektieren. Da<br />

geht der Hinweis auf das Demokratieverständnis<br />

ins Leere. Im Gegenteil: nach meinem<br />

Verständnis von Demokratie ist es vielmehr<br />

notwendig, derartigen Meinungen klar entgegenzutreten.<br />

Ärzte tragen Verantwortung. Primum nil nocere<br />

heißt es seit Hippokrates. Gilt das noch?<br />

Unterlassung oder Falschinformation können<br />

auch Schaden nach sich ziehen. Ärztliche<br />

Impfgegner gefährden das Patientenwohl und<br />

haben letzten Endes Tote auf dem Gewissen.<br />

Kann eine Standesvertretung zulassen, dass<br />

sich einige Mitglieder krass von der evidence<br />

based medicine entfernen und damit der<br />

Gesellschaft gesundheitlichen (und wirtschaftlichen!)<br />

Schaden zufügen? Ich appelliere<br />

daher an die Wiener und die Österreichische<br />

Ärztekammer, alle rechtlichen Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen, um diese Personen zur Räson<br />

zu bringen beziehungsweise ihnen gegebenenfalls<br />

die Berufsberechtigung abzuerkennen.<br />

Dr. Günther Linemayr, E-Mail<br />

Foto: Anton_Sokolov/iStock<br />

10 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


NEWS INTERN<br />

Wiener Ärztekammer zeichnet Journalistinnen aus<br />

Die Wiener Ärztekammer hat<br />

am 22. März <strong>2022</strong> an die ORF-<br />

Redakteurinnen Birgit Pointner<br />

(Radio Innenpolitikredaktion) sowie<br />

an Magdalena Pichler (ORF<br />

III, Kultur und Information)<br />

und Andrea Poschmaier („Thema“)<br />

für ihre hervorragenden<br />

medizinischen beziehungsweise<br />

gesundheitspolitischen Berichterstattungen<br />

im vergangenen Jahr<br />

zu geteilten Handen den „Pressepreis<br />

2021 der Ärztekammer für<br />

Wien“ verliehen.<br />

Birgit Pointner begann ihre journalistische<br />

Laufbahn 1995 beim<br />

Privatradio in der Steiermark (Antenne Steiermark)<br />

und Wien (88,6). Seit Oktober 1999 arbeitet<br />

sie beim ORF, zunächst bei Hitradio Ö3,<br />

danach in der Radio Wirtschaftsredaktion und<br />

seit 2015 in der Radio Innenpolitikredaktion.<br />

Den „Pressepreis der Ärztekammer für Wien<br />

2021“ erhielt Pointner für ein Interview mit<br />

einer Stationsleiterin einer COVID-Intensivstation<br />

im Rahmen der „Im Journal zu<br />

Gast“-Reihe in Ö1 am 13. November 2021. Zu<br />

diesem Zeitpunkt waren die Infektionszahlen<br />

in Österreich (wieder einmal) sehr hoch.<br />

Die Brisanz vor allem in den Spitälern war<br />

vielen Menschen nicht bewusst, die Belegung<br />

der Intensivbetten war für viele nicht mehr<br />

als eine abstrakte Zahl. Pointners Interview<br />

hat damals für (nicht nur mediales) Echo<br />

Magdalena Pichler (links) und Birgit Pointner (Mitte) mit Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres.<br />

gesorgt - ein paar Tage nach Ausstrahlung des<br />

Beitrags nahm die Stationsleiterin an einer<br />

Videokonferenz mit Expertinnen und Experten<br />

teil, zu der Bundespräsident Alexander<br />

Van der Bellen geladen hatte.<br />

Die zweiten Preisträgerinnen sind Magdalena<br />

Pichler und Andrea Poschmaier, die die Auszeichnung<br />

für das im Rahmen eines Lehrgangs<br />

des Forum Journalismus und Medien umgesetzte<br />

Medienprojekt „Alternative: Wahrheit“<br />

erhalten haben. Dabei versuchten die beiden<br />

Journalistinnen, Menschen, die etwa an der<br />

Wirkung der COVID-19-Impfung zweifeln<br />

oder an Verschwörungsmythen vor allem<br />

rund um das Corona-Virus glauben, medial<br />

zu erreichen. Zielgruppe sind Menschen, die<br />

sich im Internet und Social Media verirren<br />

und geschickt von Demagogen<br />

manipuliert werden. Die im Juni<br />

2021 online gegangene Website<br />

www.alternativewahrheit.at zeigt<br />

einerseits Fakten und (antisemitische)<br />

Codes hinter Verschwörungs-<br />

beziehungsweise Impfmythen<br />

auf und bietet andererseits<br />

eine Identifikationsmöglichkeit<br />

mit einem Aussteiger aus der<br />

Verschwörungsszene.<br />

Magdalena Pichler arbeitete zunächst<br />

als freie Journalistin, unter<br />

anderem für die „Österreichische<br />

Musikzeitschrift“, die „Salzburger<br />

Nachrichten“ und die „NÖN“, ehe<br />

sie 2018 zum ORF wechselte – zunächst als<br />

Praktikantin, später als Mitarbeiterin und von<br />

April 2019 bis November 2021 als Redakteurin<br />

bei ORF III, Kultur und Information. Aktuell<br />

ist sie Kampagnen- und Social-Media-Managerin<br />

der Diakonie Österreich.<br />

Andrea Poschmaier startete ihre Laufbahn<br />

beim ORF 2007: bis 2010 als Inspizientin<br />

und Kameraassistentin, danach als Redakteurin,<br />

unter anderem für die ZIB, das<br />

Wissenschaftsmagazin „Newton“ sowie das<br />

Konsumentenmagazin „heute konkret“ /<br />

„konkret“, und seit 2015 als Redakteurin in<br />

der Abteilung „Magazine“. Sie wurde bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit<br />

dem Prälat-Leopold-Ungar-Preis, Kategorie<br />

TV (2019). <br />

Ausschreibungen für Einzel- und Gruppenpraxen für April <strong>2022</strong><br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der Richtlinien<br />

für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011<br />

gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung der Selbstständigen<br />

(SVS), sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien Vertragsarztstellen aus.<br />

Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien für Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen für Einzelpraxen sowie für<br />

Gruppenpraxen für April <strong>2022</strong> auf der Website der Ärztekammer für Wien unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />

www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

Mag. a Gabriella Milinski<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1222 DW<br />

E-Mail: milinski@aekwien.at<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Sabine Hubmayr<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1259 DW<br />

E-Mail: hubmayr@aekwien.at<br />

Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, das Punktesystem, die Bewerbungsformulare und die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 11


INTERN NEWS<br />

„Achtung Gesundheit – Es ist 5 nach 12!“<br />

Nächster Coup der „Offensive Gesundheit“<br />

Gute Arbeit und faire Bezahlung für alle im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich – das ist die zentrale<br />

Forderung der Bürgerinitiative, die die „Offensive Gesundheit“ Ende März beim Parlament eingereicht<br />

hat. Über 44.400 Menschen haben dieses Anliegen bereits mit ihrer Unterschrift unterstützt –<br />

und mit jedem Tag werden es mehr. Nun kann man der Initiative auch elektronisch zustimmen.<br />

► 500 unterstützende Unterschriften<br />

waren notwendig, um die<br />

Einreichung der parlamentarischen<br />

Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit<br />

– Es ist 5 nach 12!“ beantragen zu können<br />

– letztendlich wurden es innerhalb<br />

eines Monats seit Start des Sammelns<br />

44.424 Unterschriften. Damit wurden<br />

die Anforderungen um ein Vielfaches<br />

übertroffen, die Initiatorin „Offensive<br />

Gesundheit“ erwartet aber noch mehr<br />

Unterstützung durch die digitale Phase<br />

der Bürgerinitiative. „Leider, denn eine<br />

hohe Zustimmung zur Bürgerinitiative<br />

bedeutet gleichzeitig ein schlechtes Attest<br />

für den österreichischen Gesundheits-<br />

und Langzeitpflegebereich“, so<br />

die „Offensive Gesundheit“.<br />

Digitale Unterstützung<br />

Seit 31. März <strong>2022</strong> kann die parlamentarische<br />

Bürgerinitiative mittels Eingabe<br />

des Namens und einer validen<br />

E-Mail-Adresse auf der Seite des österreichischen<br />

Parlaments unter dem<br />

Link www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/<br />

XXVII/BI/BI_00<strong>04</strong>2/ sowie durch Einscannen<br />

eines QR-Codes (siehe Info-<br />

Kasten) von jeder interessierten Person<br />

unterstützt werden. Offiziell wurde die<br />

Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit<br />

– Es ist 5 nach 12!“ bereits am 28. März<br />

<strong>2022</strong> beim Parlament eingereicht.<br />

Proteste am 12. Mai<br />

„Die Bürgerinitiative wird jedenfalls<br />

bis zum ‚Tag der Gesundheitsberufe’<br />

am 12. Mai <strong>2022</strong> laufen“, verkündet die<br />

„Offensive Gesundheit“. An dem Tag<br />

plane man auch österreichweit wieder<br />

„großflächige Demonstrationen und<br />

Proteste“, so die Initiatorin der Petition.<br />

„Wenn wir aber sehen, dass noch mehr<br />

Druck auf die Politik aufgebaut werden<br />

kann, um unsere Forderungen zu erfüllen,<br />

dann könnte die Bürgerinitiative<br />

auch darüber hinaus weiterlaufen.“<br />

„Die Bürgerinitiative<br />

fordert mehr<br />

Personal,<br />

bessere<br />

Arbeits- und<br />

Ausbildungsbedingungen<br />

und<br />

dafür mehr<br />

finanzielle<br />

Ressourcen.“<br />

Gemeinsam stark: „Wir brauchen sofort echte und überzeugende Maßnahmen seitens der Politik!“<br />

Schon jetzt übertrifft die Unterstützung<br />

seitens der Gesundheits- und Betreuungsberufe<br />

alle Erwartungen. „Wir<br />

wussten von Anfang an, dass die derzeitige<br />

Corona-Situation und der damit<br />

einhergehende hohe Arbeitsdruck<br />

auf unsere Beschäftigten eine breite<br />

Mobilisierung für die analoge Phase<br />

erschweren würden. Dass sich aber<br />

trotzdem so viele im Gesundheits- und<br />

Langzeitpflegewesen Tätige die Zeit genommen<br />

haben, unser Anliegen analog<br />

zu unterstützen, hat uns doch in der Sache<br />

sehr bestätigt“, betont die „Offensive<br />

Gesundheit“.<br />

Grundlegende Ziele<br />

„Unsere grundlegenden Ziele bleiben<br />

unverändert: Die Bürgerinitiative fordert<br />

mehr Personal, bessere Arbeits-<br />

So unterstützen Sie die Bürgerinitiative<br />

Den Direktlink zur parlamentarischen Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit –<br />

Es ist 5 nach 12!“ finden Sie unter www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/BI/<br />

BI_00<strong>04</strong>2/ und über den QR-Code auf www.offensivegesundheit.at.<br />

und Ausbildungsbedingungen und<br />

dafür mehr finanzielle Ressourcen“,<br />

erklärt die „Offensive Gesundheit“. Die<br />

Pandemie habe dabei „wie eine Lupe“<br />

die bereits schon seit Jahren bestehenden<br />

Probleme im Gesundheits- und<br />

Langzeitpflegebereich noch mehr hervorgehoben.<br />

Die Probleme hätten sich mit der Pandemie<br />

„massiv“ verschärft. „Die Spitäler<br />

und Pflegeheime stöhnen, das gesamte<br />

Gesundheitspersonal ist bereits über<br />

seine Grenzen gegangen und wir haben<br />

eine massive Versorgungskrise. Es ist 5<br />

nach 12, und wir brauchen sofort echte<br />

und überzeugende Maßnahmen seitens<br />

der Politik, denn versprochen wurde<br />

bereits viel. Lasst den Worten Taten<br />

folgen!“, so der abschließende Appell<br />

der „Offensive Gesundheit“. <br />

Die „Offensive Gesundheit“ ist eine gemeinsame Initiative der Arbeiterkammer<br />

Wien, der Ärztekammer für Wien, der ÖGB / ARGE - FGV Gesundheits- und Sozialberufe sowie der<br />

Gewerkschaften GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, Gewerkschaft GPA, Gewerkschaft vida und younion<br />

– die Daseinsgewerkschaft HG II.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

12 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


INTERN NEWS<br />

Med4School - Die Gesundheitsdrehscheibe<br />

Gesundheitskompetenz für Kinder<br />

Das Schulprojekt „Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe“ der Ärztekammer für Wien in<br />

Kooperation mit den Wiener Krankenversicherungsträgern erreicht im September <strong>2022</strong> seine vierte<br />

Projektphase und wird somit in ganz Wien ausgerollt.<br />

► Hauptziel des Schulprojekts<br />

„Med4School - Die Gesundheitsdrehscheibe“<br />

ist die Förderung der<br />

Gesundheitskompetenz mit Fokus auf<br />

Informationen zum gesunden Körper,<br />

dem Gesundheitssystem und den Berufsbildern<br />

des Gesundheitswesens.<br />

Dazu werden den zweiten und dritten<br />

Klassen der Wiener Volksschulen<br />

kostenlose Materialienpakete für den<br />

Unterricht zur Verfügung gestellt. Im<br />

Rahmen des „Themenateliers Gesundheit“<br />

am Ende des Schulprojekts wird<br />

mit den Schülerinnen und Schülern<br />

die „Med4School-Gesundheitsdrehscheibe“<br />

erarbeitet, die eine Übersicht<br />

und Anleitung zu den wichtigsten medizinischen<br />

Anlaufstellen und Notrufnummern<br />

in Wien für Zuhause bietet.<br />

Start in Donaustadt<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2019/2020<br />

startete das Pilotprojekt „Med4School<br />

– Die Gesundheitsdrehscheibe“ in der<br />

GTVS Wulzendorfstraße, der größten<br />

Volksschule in 1220 Wien mit insgesamt<br />

11 Klassen.<br />

„Die Idee hinter diesem Projekt ist, Gesundheitskompetenz<br />

schon in jungen<br />

Jahren zu stärken, um im Alltag die<br />

richtigen gesundheitsbezogenen Entscheidungen<br />

treffen zu können. Nur<br />

ein angemessenes Gesundheitswissen<br />

führt zu einem gesunden Leben, und<br />

Wissen zu unserem Gesundheitssystem<br />

in Österreich hilft die richtige medizinische<br />

Anlaufstelle zu kennen und<br />

adäquat zu nutzen“, sagt die Projektleiterin<br />

Naghme Kamaleyan-Schmied,<br />

Obfrau der Sektion Allgemeinmedizin<br />

der Ärztekammer für Wien.<br />

Hauptziel<br />

des Schulprojekts<br />

ist<br />

die Förderung<br />

der Gesundheitskompetenz<br />

mit Fokus<br />

auf Informationen<br />

zum<br />

gesunden<br />

Körper, dem<br />

Gesundheitssystem<br />

und den Berufsbildern<br />

des Gesundheitswesens.<br />

unterschiedlichen Gesundheitsthemen<br />

kostenlos zur Verfügung. Die Zahl der<br />

teilnehmenden Schulen in Wien nimmt<br />

ständig zu, ebenso wie das Interesse an<br />

der Teilnahme am Schulprojekt. So waren<br />

es im Schuljahr 2020/2021 schon 50<br />

Klassen, die im Rahmen des Projekts die<br />

Basispakete „Mein Körper“ und „Unser<br />

Gesundheitssystem“ erarbeitet haben.<br />

In diesem Schuljahr nehmen bereits 100<br />

Klassen am Projekt teil.<br />

Ergänzend zu den bestehenden Unterrichtsmaterialienpaketen<br />

wird den<br />

Pädagoginnen und Pädagogen jedes<br />

Schuljahr ein weiteres Materialienpaket<br />

zur Vertiefung gesundheitlichen<br />

Wissens angeboten. Im Jahr<br />

2020/2021 wurde so das Aufbaupaket<br />

„Von Bakterien & Viren – das Immunsystem<br />

hilft“ entwickelt und steht den<br />

Pädagoginnen und Pädagogen auf der<br />

projektbegleitenden Homepage www.<br />

med4school.at zum Download bereit.<br />

Im laufenden Schuljahr 2021/<strong>2022</strong><br />

wurde mit Beginn des Sommersemesters<br />

das Aufbaupaket „Meine Haut –<br />

meine Schale“ gelauncht.<br />

Trotz der COVID-Pandemie ist es<br />

letzten Sommer gelungen, das Schul-<br />

projekt im Schuljahr 2020/2021 erfolgreich<br />

abzuschließen und die Themenateliers<br />

Gesundheit für die Volkschulklassen<br />

in Form eines Workshops<br />

umzusetzen. Die Terminkoordination<br />

für die Themenateliers der heuer am<br />

Schulprojekt teilnehmenden 100 Klassen<br />

läuft bereits auf Hochtouren.<br />

„Das Herzstück unseres Projekts ist die<br />

‚Med4School-Gesundheitsdrehscheibe‘<br />

für Zuhause, die die Schülerinnen und<br />

Schülern im Rahmen des Themenateliers<br />

Gesundheit je nach familiärem<br />

Hintergrund in deutsch-englischer,<br />

deutsch-türkischer oder deutsch-bosnisch<br />

/ kroatischer / serbischer Sprache<br />

selbst basteln. Es ist uns ein Anliegen,<br />

das im Unterricht vermittelte Wissen<br />

um medizinische Anlaufstellen auch<br />

nach Hause in die Familie zu tragen“, so<br />

Gabriella Milinski, Bereichsleiterin der<br />

Sektionen Allgemeinmedizin und Fachärzte<br />

in der Ärztekammer für Wien.<br />

Positive Veränderung<br />

Der Erfolg des Schulprojekts zeigt sich<br />

bereits im ersten Evaluationszwischenbericht<br />

vom Jahr 2020/2021. Das Projekt<br />

wird von den Schulen sehr gut ange-<br />

Gesundheit lernen<br />

Das Projekt unterstützt Pädagoginnen<br />

und Pädagogen in ihrer Unterrichtsarbeit<br />

zum Thema Gesundheit und stellt<br />

weiterbildende und auf das Volkschulalter<br />

zugeschnittene Materialienpakete zu<br />

Das Projekt wird von den Schulen sehr gut angenommen und die Kinder sind mit Interesse, Engagement und viel Freude dabei.<br />

Fotos: Melanie Messner<br />

14 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


NEWS INTERN<br />

Clara S. (mitte): „Die Gesundheitsdrehscheibe hänge ich auf unseren Kühlschrank. So wissen wir<br />

zuhause alle, wo wir anrufen können.“<br />

nommen, sowohl die Pädagoginnen und<br />

Pädagogen als auch die Schülerinnen<br />

und Schüler schätzen sich mit dem<br />

Projektablauf, den Schwerpunkten, den<br />

Materialienpaketen und der Umsetzung<br />

des Themenateliers glücklich. Der Evaluationsbericht<br />

zeigt auch eine signifikante<br />

positive Veränderung der Gesundheitskompetenz<br />

der Schülerinnen und<br />

Schüler im Laufe des Schuljahres.<br />

Die Zwischenevaluation des Schuljahres<br />

2020/21 wurde aufgrund der<br />

COVID-Pandemie und den einhergehenden<br />

schulischen Schutzmaßnahmen<br />

adaptiert und umfasste die Erhebung<br />

der Gesundheitskompetenz der<br />

Schülerinnen und Schüler aus den dritten<br />

Klassen (n = 293) zu Projektbeginn<br />

und -ende sowie Telefoninterviews mit<br />

Personen aus den Mobilteams, die die<br />

Themenateliers an den Schulen durchgeführt<br />

haben.<br />

Besseres Wissen und Verständnis<br />

Es zeigte sich, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler mit einer etwas geringeren<br />

Med4School – Verstärken<br />

Sie unsere Mobilteams<br />

Wollen Sie das Projekt „Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe“<br />

unterstützen und unsere<br />

Mobilteams bei den Themenateliers Gesundheit<br />

jeweils im April/ Mai verstärken?<br />

Gesundheitskompetenz als erwartet in<br />

das Projekt gestartet sind. Am Ende der<br />

Projektlaufzeit verbesserte sich die Gesundheitskompetenz<br />

der Schülerinnen<br />

und Schüler beachtlich. So verfügen<br />

nur noch 9 Prozent der Schülerinnen<br />

und Schüler über eine unterdurchschnittliche<br />

Gesundheitskompetenz,<br />

während der Anteil an Schülerinnen<br />

und Schüler mit überdurchschnittlicher<br />

Gesundheitskompetenz auf 41<br />

Prozent gewachsen ist.<br />

Diese Verbesserung spiegelt sich in<br />

mehreren Facetten wider:<br />

•Die Schülerinnen und Schüler können<br />

nun besser Gesundheitsinformationen<br />

finden,<br />

•haben ein tiefergehendes Verständnis<br />

für einen gesunden Körper aufgebaut,<br />

•sind in der Lage, Grafiken und Gesundheitsinformationen<br />

leichter zu<br />

bewerten und<br />

•können diese Fähigkeiten besser nutzen,<br />

um alltägliche Probleme zu lösen.<br />

Die Personen aus den Mobilteams, bestehend<br />

aus Medizinstudierenden, Ärz-<br />

Wir freuen uns auf Medizinstudierende und Ärztinnen und Ärzte vor allem der<br />

Allgemeinmedizin und Ihre Kontaktaufnahme unter info@med4school.at.<br />

Ihre Ansprechpartnerin in der Ärztekammer für Wien, Michele Misztowt,<br />

informiert Sie sehr gerne detailliert zum Projekt.<br />

Am Ende<br />

der Projektlaufzeit<br />

verbesserte<br />

sich die Gesundheitskompetenz<br />

der Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

beachtlich.<br />

tinnen und Ärzten, die die Themenateliers<br />

durchgeführt und vor Ort koordiniert<br />

haben, hatten große Freude bei der<br />

Planung und Durchführung der Themenateliers.<br />

Sie waren begeistert vom Interesse<br />

und dem Engagement der Kinder<br />

und überrascht, wie viele Fragen diese<br />

stellten. Aus ihrer Sicht sollten die Themenateliers<br />

beziehungsweise das Schulprojekt<br />

unbedingt fortgeführt werden, da<br />

die Kinder viel Neues gelernt hätten und<br />

auch zahlreiche Fragen zu persönlichen<br />

Gesundheitsthemen hatten. Sie schätzten<br />

den Mehrwert des Schulprojekts<br />

hoch ein, vor allem da aus ihrer Sicht die<br />

Förderung der Gesundheitskompetenz<br />

in diesem Alter eine wichtige Basis für<br />

den weiteren Wissensaufbau und den<br />

Erwerb weiterer Kompetenzen ist.<br />

„Wir sind stolz, dass sich der Mehrwert<br />

unseres Projekts auch in der Evaluation<br />

widerspiegelt. Besonders glücklich sind<br />

wir darüber, dass unser Projekt Med-<br />

4School – Die Gesundheitsdrehscheibe<br />

im Jahr <strong>2022</strong>/2023 mit dem „Roll-Out<br />

III“ in seine nächste Projektphase übergeht<br />

und sich an 500 Klassen und somit<br />

an ganz Wien Med4School<br />

richtet“, freut sich Kamaleyan-Schmied<br />

über den Erfolg ihres<br />

„Herzensprojekts“. ▶ Informationen & Details <br />

auf www.med4school.at<br />

Gesundheitskompetenz<br />

<br />

MED 4 SCHoOL<br />

Die Gesundheitsdrehscheibe<br />

Für den Notfall<br />

Psychiatr. Soforthilfe<br />

Rat auf Draht<br />

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Ärztefunkdienst<br />

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Apothekennotruf<br />

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Wenn ich mei ausarzt nicht erre<br />

<br />

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<br />

Patientenservice<br />

Zahnärztl. Tonbanddienst<br />

<br />

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entrale<br />

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MeInE HaUsärZtin & meIn HaUsArZt<br />

sinD für micH da!<br />

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Med4School – Das Schulprojekt<br />

Mit dem Projekt Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe<br />

ist es der Ärztekammer für Wien, den Wiener<br />

Krankenversicherungsträgern und ihren Kooperationspartnern<br />

ein Anliegen, allen Kindern bereits ab der<br />

Volksschule das beste Werkzeug für ihre Gesundheit in<br />

die Hand zu geben, nämlich ihre Gesundheitskompetenz<br />

bestmöglich zu entwickeln. Und das erfordert Wissen!<br />

Gesundheitsnummer<br />

Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe ist eine Initiative der Ärztekammer für Wien, der Wiener Krankenversicherungsträger und ihrer Kooperationspartner<br />

Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe ist eine Initiative<br />

der Ärztekammer für Wien, der Wiener Krankenversicherungsträger<br />

und ihrer Kooperationspartner.<br />

133 <br />

14<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 15


25.-26. November <strong>2022</strong><br />

Wiener Medizinische Tage<br />

SOFIENSÄLE<br />

Marxergasse 17, 1030 Wien<br />

FREITAG, 25.11.<strong>2022</strong><br />

SAMSTAG, 26.11.<strong>2022</strong><br />

©Rainer Iglar/Sofiensäle<br />

17.00 –17.10 Uhr ERÖFFNUNG DURCH DEN<br />

PRÄSIDENTEN DER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

17.10 –17.15 Uhr ERÖFFNUNG DURCH DEN<br />

FORTBILDUNGSREFERENTEN<br />

Schwerpunkt: jugendliche Gynäkologie und Urologie<br />

17.15 –18.00 Uhr GYNÄKOLOGISCHE ASPEKTE BEI<br />

JUGENDLICHEN<br />

Dr. in Daniela Marianne Dörfler,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

18.00 –19.00 Uhr WIE IST DAS NUN MIT DER<br />

ÖSTROGENLAST FÜR DEN MANN –<br />

STERBEN MÄNNER ECHT AUS<br />

Univ.-Prof. Dr. Eugen Plas,<br />

Hanusch-Krankenhaus<br />

19.00 –19.45 Uhr PAUSE<br />

Schwerpunkt: Ernährung<br />

19.45 –20.30 Uhr DIABETES: MODERNE STRATEGIEN<br />

DER ORGANPROTEKTION<br />

Dr. Roland Edlinger,<br />

Karl Landsteiner Institut für Stoffwechselerkrankungen<br />

und Nephrologie &Klinik Hietzing<br />

20.30 –21.15 Uhr LIPIDSTOFFWECHSELSTÖRUNGEN<br />

UND DEREN THERAPIE HEUTE<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Stulnig,<br />

Karl Landsteiner Institut für Stoffwechselerkrankungen<br />

und Nephrologie &Klinik Hietzing<br />

21.15 –22.00 Uhr ERNÄHRUNG UND COVID-19<br />

Univ.-Doz. Dr. Cem Ekmekcioglu,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Schwerpunkt: Auswirkungen von Covid19<br />

9.00 –9.10 Uhr ERÖFFNUNG DURCH DEN<br />

PRÄSIDENTEN DER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

9.10 –9.15 Uhr ERÖFFNUNG DURCH DEN<br />

FORTBILDUNGSREFERENTEN<br />

9.15 –10.15 Uhr LONG COVID AUS<br />

NEUROLOGISCHER SICHT<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Stingl,<br />

Praxis in 1090 Wien<br />

10.15 –11.15 Uhr DIE AUSWIRKUNGEN DER PANDEMIE<br />

AUS SICHT DES ORTHOPÄDEN<br />

Dr. Thomas Rustler,<br />

Orthopädisches Spital Speising<br />

11.15 –12.15 Uhr AUSWIRKUNGEN DER REZENTEN<br />

GESELLSCHAFTLICHEN KRISEN AUF<br />

DIE PSYCHISCHE SITUATION DER<br />

KINDER UND JUGENDLICHEN<br />

Dr. Georg Sojka,<br />

Institut für Erziehungshilfe<br />

12.15 –13.00 Uhr PAUSE<br />

13.00 –14.00 Uhr COVID-19 UND PSYCHISCHE BELAS-<br />

TUNGEN BEI KINDERN UND JUGEND-<br />

LICHEN: KRISE, CHANCE UND DER<br />

WEG ZURÜCK IN DIE NORMALITÄT<br />

Univ.-Prof. Dr. Paul Plener, MHBA,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

14.00 –15.00 Uhr RÜCKENSCHMERZEN -VORBEUGEN<br />

UND KONSERVATIV BEHANDELN<br />

Ao.Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MSc MSc MBA,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Information und Anmeldung:<br />

Die Wiener Medizinische Tage finden als Hybrid-Veranstaltung statt.<br />

Sie können vor Ort oder online via Live-Stream teilnehmen.<br />

Anmeldung für die Teilnahme an der Präsenzveranstaltung:<br />

Referat für ärztliche Fortbildung der Ärztekammer für Wien<br />

Michaela Wörgötter, E-Mail: woergoetter@aekwien.at<br />

Für die Teilnahme am Webinar registrieren Sie sich unter<br />

folgendem Link:<br />

https://derbrutkasten.clickmeeting.com/wiener-medizinischetage-<strong>2022</strong>/register<br />

(Sie registrieren sich unter oben angeführtem<br />

Link mit Ihrem Vor- und Nachnamen und Ihrer<br />

E-Mail-Adresse. Sie erhalten dann auf diese<br />

E-Mail eine Registrierungsbestätigung (inklusive<br />

Kalender-Export-Funktion) und einem Button<br />

TEILNEHMEN.<br />

Kurskosten:<br />

Für Mitglieder einer Landesärztekammer sowie Medizinstudent*innen<br />

ist die Veranstaltung kostenlos.<br />

Für Nicht-Mitglieder wird ein Kostenbeitrag von EUR 35,- eingehoben.<br />

Stornobedingungen:<br />

Bei Nichterscheinen bzw. Nichtabmeldung (bis zu einem Tagvor Veranstaltungsbeginn<br />

möglich) ist ein Unkostenbeitrag von EUR 25,- fällig.<br />

Veranstalter:<br />

Die Veranstaltung ist mit 11 medizinischen Punkten<br />

für das DFP der ÖÄK approbiert.<br />

ZENTRUM FÜR<br />

ALLGEMEINMEDIZINSCHE<br />

AUS- UND FORTBILDUNG<br />

DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

Referat für ärztliche<br />

Fortbildung, Zentrum für<br />

allgemeinmedizinische<br />

Aus- und Fortbildung


NEWS INTERN<br />

Paul-Watzlawick-Ehrenring<br />

Ruth Wodak ist Preisträgerin <strong>2022</strong><br />

Die Sprachsoziologin und kritische Diskursforscherin Ruth Wodak ist Preisträgerin des Paul-Watzlawick-Ehrenrings<br />

<strong>2022</strong> der Ärztekammer für Wien. Wodak wurde durch ihre kritische Diskursanalyse<br />

bekannt und erlangte durch ihre Arbeiten zu Kommunikation in Institutionen, Identitätspolitik, Gender<br />

Studies, politischen Diskursen, Populismus und Vorurteilsforschung internationale Bekanntheit.<br />

Foto: privat; Stefan Seelig<br />

Im Herbst wird Ruth Wodak der Paul-Watzlawick-Ehrenring verliehen.<br />

► Unter anderem analysierte Wodak<br />

die politische Rhetorik und<br />

antisemitische Argumentation im Zuge<br />

der „Waldheim-Affäre“. 1996 wurde sie<br />

als erste Sozialwissenschafterin mit dem<br />

Wittgenstein-Preis ausgezeichnet. 1999<br />

folgte eine Forschungsprofessur an der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften,<br />

ab 20<strong>04</strong> war sie als „distinguished<br />

professor“ an der University of<br />

Lancaster (UK) tätig. Daneben hatte sie<br />

zahlreiche Gastprofessuren inne, unter<br />

anderem in Stanford (USA), Carleton<br />

(Kanada) und Uppsala (Schweden). Letztere<br />

verlieh ihr auch ein Ehrendoktorat,<br />

ebenso wie die Universitäten Örebro<br />

(Schweden) und Warwick University<br />

(UK). Seit 2020 ist Ruth Wodak Ehrensenatorin<br />

der Universität Wien. <strong>2022</strong> wurde<br />

ihr auch der „Bruno-Kreisky-Preis“ für<br />

das publizistische Gesamtwerk verliehen.<br />

Humanistischer Ansatz<br />

„Die Forschungen von Ruth Wodak<br />

sind heute aktueller denn je“, ist sich die<br />

Juryvorsitzende Elisabeth J. Nöstlinger-<br />

Jochum mit den Juroren einig, „müssen<br />

wir doch in unseren Tagen wieder<br />

schmerzhaft erleben, wie aggressive<br />

politische Rhetorik in Gewalt und Krieg<br />

münden. Deshalb freut es mich ganz<br />

besonders, dass die Wahl auf diese international<br />

renommierte Wissenschafterin<br />

gefallen ist.“<br />

Der Paul-Watzlawick-Ehrenring der<br />

Ärztekammer für Wien ist eine Hommage<br />

an den großen österreichischen<br />

Kommunikationstheoretiker, Psychotherapeuten<br />

und Mitbegründer der<br />

Theorie des radikalen Konstruktivismus,<br />

Paul Watzlawick. Den Ehrenring<br />

erhalten Persönlichkeiten, die in ihrem<br />

Werk und in ihrer Forschung jenen disziplinübergreifenden,<br />

humanistischen<br />

Ansatz verfolgen, der Paul Watzlawick<br />

auszeichnete.<br />

Renommierte Auszeichnung<br />

<strong>2022</strong> wird der Ehrenring zum bereits<br />

13. Mal vergeben. Die bisherigen Ringträger<br />

sind: Peter L. Berger (†), Aleida<br />

Assmann, Rüdiger Safranski, Friedrich<br />

Achleitner (†), Walter Thirring (†),<br />

Ruth Klüger (†), Konrad Paul Liessmann,<br />

Franz Schuh, Hartmut Rosa,<br />

Ulrike Guérot, Robert Pfaller und 2021<br />

die Komplexitätsforscher Peter Klimek<br />

und Stefan Thurner.<br />

„Die Forschungen<br />

von Ruth<br />

Wodak sind<br />

heute aktueller<br />

denn<br />

je.“<br />

Der Paul-Watzlawick-Ehrenring wurde<br />

von der Meisterklasse Paolo Piva der<br />

Universität für angewandte Kunst Wien<br />

im Rahmen eines Wettbewerbs designed<br />

und erinnert an eine Möbius-Schleife.<br />

Der Jury <strong>2022</strong> gehören, neben der Juryvorsitzenden<br />

Elisabeth J. Nöstlinger-<br />

Jochum, Michaela Fritz, Paulus Hochgatterer,<br />

Thomas Macho, Brigitte Hütter,<br />

Claudia van der Linden, Rainer Nowak,<br />

Heinz Sichrovsky und Christoph Thun-<br />

Hohenstein an. Erhard Busek, Mitgründer<br />

des Paul-Watzlawick-Ehrenringes<br />

und langjähriger Juryvorsitzender, verstarb<br />

wenige Tage vor der Wahl. Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres:<br />

„Dem großen Engagement von Erhard<br />

Busek ist es zu verdanken, dass sich der<br />

Paul-Watzlawick-Ehrenring zu einer der<br />

wichtigsten Wissenschaftsauszeichnung<br />

in Österreich etabliert hat. Und Ruth<br />

Wodak ist eine würdige Preisträgerin<br />

ganz im Sinne von Erhard Busek.“ <br />

Wiener Ärztekammer trauert<br />

um Erhard Busek<br />

Tief bestürzt zeigt sich<br />

die Wiener Ärztekammer<br />

über den Tod<br />

von Erhard Busek. Die<br />

österreichische Politik<br />

und Europa verlieren<br />

eine Person, die gemeinsam<br />

mit weiteren<br />

großen Politikern wie<br />

Franz Vranitzky und Alois Mock den EU-Beitritt und die<br />

neue Rolle Österreichs in Europa ab 1994 geprägt hat,<br />

betont Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. In der<br />

Ärztekammer war Erhard Busek ein wertvolles langjähriges<br />

Mitglied der Jury zum Paul-Watzlawick-Ehrenring<br />

und bis 2019 auch deren Vorsitzender. „Seine Expertise,<br />

sein stets kritischer und wacher Verstand sowie seine Intellektualität<br />

werden sowohl wir als auch ganz Österreich<br />

schmerzlich vermissen“, so Szekeres.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 17


®<br />

EIN SPITAL<br />

STELLTSICH<br />

VOR<br />

EIN SPITAL<br />

STELLTSICH<br />

VOR<br />

Moderation und Einleitung:<br />

Dir. in Dr. in Margot Löbl<br />

EINLADUNG |14. Mai <strong>2022</strong><br />

Klin<br />

EINLADUNG ik Floridsdorf<br />

|14. Mai <strong>2022</strong><br />

Dir.<br />

9:00<br />

in Dr. in Margot Löbl<br />

Eröffnung<br />

Anspruch an ein modernes Krankenhaus –<br />

Einfluß 9:00 der Architektur EINL<br />

Dir. Eröffnung in Dr. in Margot Löbl<br />

Anspruch an ein modernes KlinikKrankenhaus Floridsdorf –<br />

Einfluß 9:05 der Architektur<br />

Dir. Anforderungen in Dr. in Margot Löbl an die moderne Anästhesiologie –<br />

weit mehr als Narkose<br />

9:05 Prim. Priv.-Doz. Dr.Wolfgang Oczenski<br />

Anforderungen an die moderne Anästhesiologie –<br />

weit mehr als Narkose<br />

9:35<br />

Moderation Prim. Priv.-Doz. Dr.Wolfgang<br />

Moderne Radiologie<br />

und Einleitung: Oczenski<br />

ist Diagnose und Therapie<br />

Dir.<br />

Prim. in Dr.<br />

Univ.-Prof. in Margot Löbl<br />

Dr.Thomas Rand<br />

9:35<br />

Moderne 10:00 Radiologie ist Diagnose und Therapie<br />

9:00 Prim. Moderne Univ.-Prof. Herzklappentherapie<br />

Dr.Thomas Rand<br />

Eröffnung Prim. Univ.-Doz. Dr.Martin Grabenwöger,<br />

Anspruch 10:00 Prim. Priv.-Doz. an ein Dr.Georg modernes Delle-Karth Krankenhaus –<br />

Einfluß Moderne der Herzklappentherapie<br />

Architektur<br />

Dir. Prim. 10:30 in Dr. Univ.-Doz. Pause<br />

in Margot Dr.Martin Löbl Grabenwöger,<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr.Georg Delle-Karth<br />

9:05<br />

Anforderungen 10:30 Pause an die moderne Anästhesiologie –<br />

weit mehr als Narkose<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr.Wolfgang Oczenski<br />

EIN SPITAL<br />

STELLTSICH<br />

VOR<br />

Anmeldung:<br />

Klinik Floridsdorf<br />

Moderation und Einleitung:<br />

LADUNG |14. Mai <strong>2022</strong><br />

9:35<br />

Anmeldebestimmungen:<br />

Moderne Radiologie ist Diagnose und Therapie<br />

Eine Anmeldung:<br />

Prim. Univ.-Prof. erfolgt Dr.Thomas per E-Mail Randoder Fax:<br />

E-Mail: fortbildung@aekwien.at<br />

Fax: Anmeldebestimmungen:<br />

01/512 60 23 DW 1243 oder DW 1246 oder DW 1281<br />

Eine 10:00 Anmeldung erfolgt per E-Mail oder Fax:<br />

E-Mail: Kurskosten: Moderne fortbildung@aekwien.at<br />

Herzklappentherapie<br />

FürMitglieder Fax: Prim. 01/512 Univ.-Doz. 60einer 23Dr.Martin DW Landesärztekammer 1243Grabenwöger,<br />

oder DW 1246 sowie oder DW 1281<br />

Medizinstudierende Prim. Priv.-Doz. Dr.Georg ist diese Delle-Karth Veranstaltung kostenlos.<br />

Kurskosten:<br />

FürMitglieder 10:30 Pauseeiner Landesärztekammer sowie<br />

Medizinstudierende ist diese Veranstaltung kostenlos.<br />

®<br />

®<br />

®<br />

Fortbildung -Der fallorientierte Samstag<br />

mit Tipps für die Praxis<br />

Fortbildung -Der fallorientierte Samstag<br />

mit Tipps für die Praxis<br />

KURSORT:<br />

KURSORT:<br />

TECHNISCHES<br />

MUSEUM<br />

MARIAHILFERSTR. TECHNISCHES 212,<br />

MUSEUM 1140WIEN<br />

MARIAHILFERSTR. 212,<br />

1140WIEN<br />

Fortbildung -Der fallorientierte Samstag<br />

10:50 mit Tipps für die Praxis<br />

Transition–die Herausforderung<br />

erwachsen zu werden<br />

10:50 Prim. Dr.Michael Ertl,<br />

Transition–die Prim. Dr.Ralf Gössler, Herausforderung<br />

BLP erwachsen PetraWagner zu werden<br />

Prim. Dr.Michael Ertl,<br />

11:20 Prim. Dr.Ralf Gössler,<br />

BLP Zukunftkonservative PetraWagner und chirurgische<br />

Gastroenterologie –minimal invasive und<br />

interventionelle 11:20 Verfahren<br />

Prim. Zukunftkonservative Dr.Peter Razek, und chirurgische<br />

OA Gastroenterologie Dr.Alfred Walouschek –minimal invasive und<br />

interventionelle Verfahren<br />

Prim. 11:50Dr.Peter Razek,<br />

OA Moderne Dr.Alfred endoskopische Walouschek Diagnostik und minimalinvasive<br />

Chirurgie des Bronchuskarzinoms<br />

10:50<br />

11:50 Dr. Transition–die in Irene Sperk Herausforderung<br />

Priv.-Doz. Moderne<br />

erwachsen Dr.Thomas endoskopische<br />

zu werden KlikovitsDiagnostik und minimalinvasive<br />

Prim. Dr.Michael<br />

Chirurgie<br />

Ertl,<br />

des Bronchuskarzinoms<br />

Dr.<br />

Prim. in Irene<br />

Dr.Ralf<br />

Sperk<br />

Gössler,<br />

Priv.-Doz.<br />

BLP PetraWagner<br />

Dr.Thomas Klikovits<br />

KURSORT:<br />

TECHNISCHES<br />

MUSEUM<br />

MARIAHILFERSTR. 212,<br />

1140 WIEN<br />

11:20<br />

Zukunftkonservative und chirurgische<br />

Gastroenterologie –minimal invasive und<br />

interventionelle FürNicht-MitgliederVerfahren<br />

wirdein Kostenbeitrag von EUR 35,–<br />

Prim. eingehoben. Dr.Peter Razek,<br />

OA Dr.Alfred Walouschek<br />

Stornobedingungen:<br />

FürNicht-Mitglieder wirdein Kostenbeitrag von EUR 35,–<br />

Bei eingehoben.<br />

11:50 Nichterscheinen bzw.Nichtabmeldung zur Präsenzveranstaltung<br />

(bis endoskopische zu einem Tagvor Veranstaltungsbeginn Diagnostik und minimal-<br />

möglich)<br />

Moderne<br />

ist Stornobedingungen:<br />

invasive ein Unkostenbeitrag Chirurgie des vonBronchuskarzinoms<br />

EUR 25,-fällig.<br />

Bei<br />

Dr. in Nichterscheinen bzw.Nichtabmeldung zur Präsenzveranstaltung<br />

(bis zu einem Tagvor Veranstaltungsbeginn möglich)<br />

Irene Sperk<br />

Priv.-Doz. Dr.Thomas Klikovits<br />

ist ein Unkostenbeitrag Die Veranstaltung von EUR ist mit 25,-fällig. 4DFP-Punkten approbiert.<br />

Die Veranstaltung ist mit 4DFP-Punkten approbiert.<br />

ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

Anmeldung:<br />

ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

Anmeldebestimmungen:<br />

Eine Anmeldung erfolgt per E-Mail oder Fax:<br />

®<br />

FürNicht-Mitglieder wirdein Kostenbeitrag von EUR 35,–<br />

eingehoben.<br />

Stornobedingungen:


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

ERNENNUNGEN<br />

Dr. Adelmann Dieter, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

DDr. in Eibenberger Katharina, Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Gerendas Bianca, PhD MSc, Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Gustorff Burkhard, Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Janik Stefan<br />

Dr. Kristo Ivan, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Leutner Michael Patrick<br />

Dr. Millesi Matthias, Neurochirurgie<br />

Dr. Negrin Lukas, PhD MSc, Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Posch Christian, PhD, Haut und Geschlechtskrankheiten<br />

Prim. Dr. Psota Georg, Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. in Sunk Ilse-Gerlinde, Radiologie<br />

Prof. Priv.-Doz. Dr. Vyssoki Benjamin Nathan,<br />

Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Werner Martin, Innere Medizin<br />

Privatdozent<br />

Privatdozentin<br />

außerplanmäßige Professorin<br />

Universitätsprofessor, Primarius Klinik Penzing<br />

(Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin)<br />

Privatdozent<br />

Professor MUW Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

außerplanmäßiger Professor<br />

Privatdozent, Primarius Klinik Hietzing (Dermatologische Abt.)<br />

ärztlicher Leiter Psychosoziale Dienste Wien<br />

Privatdozentin<br />

ärztlicher Leiter Ambulatorium ESRA<br />

Universitätsprofessor Privatuniversität Krems<br />

NAMENSÄNDERUNG<br />

Dr. Ahmed Daniel<br />

in: Dr. Ahmed-Balestra Daniel<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Bräuer Maria 1030, Invalidenstraße 17<br />

Dr. in Devenyi Eszter 1090, Maria-Theresien-Str. 5/5/Top 23<br />

lek. Frank Ewa-Barbara 1010, Am Hof 11**<br />

Dr. in Greslechner Alexandra 1050, Kliebergasse 15/7<br />

Dr. in Greslechner Alexandra 1090, Garnisongasse 7/rechte Stg./<br />

Tür 27**<br />

Dr. Kazkaz Ghias 1110, Am Hofgartel 7/4/6<br />

Dr. Kraft Gerhard B.Ac. Bakk.phil 1030, Invalidenstraße 17<br />

Dr. Krammer Gerolf 1220, Seiseneggergasse 18**<br />

DI in Dr. in Küng Elisabeth Pia Margarethe<br />

1130, Oskar-Jascha-Gasse 5<br />

Dr. in Kunz Alexandra 1030, Schwarzenbergplatz 6**<br />

Dr. Macho Markus 1050, Siebenbrunnengasse 48/1/1/13**<br />

Dr. in Mantinger Evi 1070, Neustiftgasse 73-75<br />

HR MR Dr. Segall Bernhard 1100, Columbusgasse 44/6<br />

Dr. Thell Rainer 1010, Tuchlauben 7<br />

Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie<br />

DDr. Taher Fadi 1010, Weihburggasse 18-20/41<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Priv.-Doz. Dr. Eilenberg Wolf-Hans<br />

1170, Leopold-Ernst-Gasse 27/4<br />

Dr. Kabalan Eyad 1100, Fernkorngasse 91<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. in Khater Eman 1070, Neustiftgasse 122/56<br />

Dr. Thell Rainer 1010, Tuchlauben 7<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Ali Huda 1090, Nußdorfer Straße 38<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. Pok Stefan Marcel 1150, Johnstraße 63/1<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Ferenc Katarzyna 1220, Sonnenallee 126/1/1<br />

Dr. Orasche Christian 1180, Währinger Straße 84<br />

Dr. in Hasan Hanaa<br />

1220, Eßlinger Hauptstraße 58/DG1/<br />

Top A11**<br />

Dr. in Rammer Theresa<br />

1080, Albertplatz 8a**<br />

Dr. in Zbyszewski Amanda 1050, Margaretenstraße 72<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Boltuch-Sherif Johanna 1060, Mariahilfer Straße 27/10<br />

Dr. Gurguta Calin 1230, Anton-Baumgartner-Str. 44/39A<br />

Dr. in Oblin Angelika 1230, Geßlgasse 19/1<br />

Dr. in Mahmoud Asmaa 1190, Geistingergasse 1<br />

Dr. Mai Harsono The-Hien 1130, Schrutkagasse 1-7/4/4<br />

Dr. Schenk Colin 1080, Lammgasse 5/4<br />

Dr. Schwarzer Remy 1130, Dommayergasse 2**<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Rath-Wacenovsky Regina Hannelore<br />

1220, Barbara-Prammer-Allee 9/1/1-4<br />

Dr. in Wolf-Abdolvahab Saskia 1220, Barbara-Prammer-Allee 9/1/1-4<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Dr. Thum Maximilian 1080, Alser Straße 71/6<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Weigl Gerhard 1200, Kluckygasse 6/2<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Dr. in Artner Christa 1230, Dr.-Neumann-Gasse 2/3<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Bitzan Peter, MSc. 1030, Landstr. Hauptstr. 75-77/2/15**<br />

DDr. in Eder Claudia 1080, Piaristengasse 2-4**<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. Malekzadeh Davud 1150, Oelweingasse 35<br />

Dr. med. Muresan Leonhard-Valentin<br />

1100, Fernkorngasse 91<br />

Dr. med. Pototschnig Adrian Heinrich<br />

1080, Alser Straße 25/7/2<br />

Dr. in Kamellor Iris 1230, Anton-Baumgartner-Straße 44**<br />

Priv.-Doz. Dr. Wolf Harald Christoph<br />

1060, Rahlgasse 1/12<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Kunz Alexandra 1030, Schwarzenbergplatz 6**<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Mag. Dr. Geßlbauer Bernhard 1010, Volksgartenstraße 3<br />

Dr. in Harik-Chraim Elissa 1190, Hartäckerstraße 50<br />

Dr. Paulhart Markus 1070, Neustiftgasse 64/26<br />

Dr. in Roka-Palkovits Julia 1080, Laudongasse 25/11**<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 19


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Priv.-Doz. Dr.scient.med. Dr. Fugger Gernot<br />

1010, Eßlinggasse 18/1b<br />

Dr. in Öztürk Keziban 1120, Am Schöpfwerk 64/14/1<br />

Dr. in Radißlovich Pia Luisa 1190, Heiligenstädter Straße 32/209<br />

Dr. in Schwengerer Bernadette 1190, Heiligenstädter Straße 32/209<br />

Radiologie<br />

Dr. in Gebetsroither Simone Christina<br />

1090, Pelikangasse 15<br />

Dr. in Hojreh Azadeh<br />

1080, Albertplatz 8a**<br />

Strahlentherapie-Radioonkologie<br />

Dr. in Simmel Elisabeth 1030, Neulinggasse 12/12<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. in Kamellor Iris 1230, Anton-Baumgartner-Straße 44**<br />

Urologie<br />

Lic. Med. Pozo Salido Carmen Azahara<br />

1080, Skodagasse 32<br />

DDr. Rahimi Shahmirzadi Mohammad Hossein<br />

1210, Floridusgasse 31<br />

Dr. Theimer Oliver 1080, Josefstädter Straße 51/1/8<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Bauer Peter Maximilian 1030, Salesianergasse 4<br />

Dr. Elhout Bara 1<strong>04</strong>0, Mommsengasse 28<br />

Dr. in Hingsammer Ina Ricarda 1010, Herrengasse 6-8/Stiege 1/ Top 11<br />

Dr. Kardos Ferenc 1150, Schwendergasse 35-37**<br />

Dr-medic stom. Popa-Tuns Madalina Ioana<br />

1<strong>04</strong>0, Mommsengasse 28<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Dimou Georg LL.M. 1220, Strohblumengasse 84 1110, Strindberggasse 2/6/3<br />

Dr. Jahn Markus 1010, Schottenring 10/6 1160, Weinheimergasse 8/13<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3 1120, Bonygasse 15/7<br />

Dr. Li Bor-Wen 1080, Skodagasse 32 1<strong>04</strong>0, Margaretenstraße 6/10<br />

Dr. in Reif-Pröll Maria-Calipso 1190, Billrothstraße 2/81 1140, Zehetnergasse 4/7<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Univ.-Doz. Dr. Ullrich Roman 1180, Gersthofer Straße 8/1/10 1120, Kundratstraße 37<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Kubista Katharina 1090, Höfergasse 3/6 1090, Höfergasse 3/3<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. Li Bor-Wen 1080, Skodagasse 32 1<strong>04</strong>0, Margaretenstraße 6/10<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. Sittenthaler Matthias Johannes 1170, Gilmgasse 5 1170, Hernalser Hauptstraße 162/2<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Emich Michael Matthias 1170, Jörgerstraße 41 1210, Brünner Straße 238<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Frass Michael 1120, Gaudenzdorfer Gürtel 63 1100, Columbusgasse 20/18<br />

Dr. Pichler Philipp 1150, Kranzgasse 22 1030, Rennweg 97<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Pichler Judith 1180, Semperstraße 29/2 1180, Semperstraße 29/7<br />

Lungenkrankheiten<br />

MR in Dr. in Grass-Schönbeck Susanne 1070, Siebensterngasse 56 1070, Zieglergasse 53/St.2/T3<br />

Neurochirurgie<br />

Dr. Minchev Georgi 1090, Alser Straße 18/1/24 1090, Borschkegasse 15/17<br />

Neurologie<br />

Dipl.-Psych. in Dr. in Daubner Ursula 1<strong>04</strong>0, Tilgnerstraße 3 1130, Rosenhügelstraße 192A<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3 1120, Bonygasse 15/7<br />

Psychiatrie<br />

Dr. Mählich Andreas Vinzenz 1<strong>04</strong>0, Prinz-Eugen-Straße 70/1 1050, Obere Amtshausgasse 16/1<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3 1120, Bonygasse 15/7<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

PhDr. Hamza Mhamed, MSc 1180, Gentzgasse 21/2/3 1030, Marxergasse 7/13<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. Amir Shahzada, PhD MSc 1210<br />

Dr. Derndarsky Georg 1150<br />

Dr. in Hobusch Ingrid 1030<br />

Dr. in Schmidt Martina Anna 1010<br />

Dr. in Seiser Mitra 1090<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Univ.-Prof. Dr. Kolb Roland Ferdinand 1090<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Wessolly Johannes 1010<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Kopeinig-Praschak Ursula 1050<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. in Seraydarian Anahid 1200<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Binder Martina Andrea 1130<br />

Dr. in Meidinger Margit 1010**<br />

Dr. in Schmidt Martina Anna 1010<br />

20 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISABMELDUNGEN (FORTS.)<br />

Innere Medizin<br />

Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bond Gregor, PhD<br />

1190<br />

Dr. in Flegel Ulla 1090<br />

Dr. Hanslik Rudolf, MSc 1190**<br />

Dr. in Hobusch Ingrid 1030<br />

Dr. Meron Giora 1020<br />

Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />

Univ.-Prof. Dr. Kerjaschki Dontscho 1160<br />

Lungenkrankheiten<br />

Dr. in Valipour-Ramasani Kargar Afrus 1060**<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Odpadlik Michael 1010<br />

Dr. Odpadlik Michael 1100**<br />

Dr. in Pauer-Metzker Regina 1010<br />

Dr. in Pauer-Metzker Regina 1<strong>04</strong>0**<br />

Neurochirurgie<br />

Priv.-Doz. Dr. Wolfsberger Stefan 1170<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Dr. Simon Rudolf 1130<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Univ.-Doz. Dr. Gottsauner-Wolf<br />

Florian Michael Andreas J. 1190<br />

Univ.-Prof. Dr. Hofmann Siegfried 1080<br />

Dr. Mader Günter 1010**<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische<br />

Medizin<br />

Dr. in med. Gresznaryk Andrea 1150<br />

Dr. in Pruckner Nathalie 1050<br />

Radiologie<br />

MUDr. Havel Vit 1200<br />

Dr. Stiassny Florian 1140<br />

Radiologie (ÄAO 1989)<br />

Univ.-Doz. MR Dr. Winkelbauer Friedrich 1200<br />

Unfallchirurgie<br />

Prof. Dr. Pelinka Hartmut 1<strong>04</strong>0<br />

Dr. Schätzner Werner 1100<br />

Dr. in Stergar-Brenner Pia 1190**<br />

Urologie<br />

Dr. Kontur Christian 1080<br />

Dr. in Resch Irene 1010<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. in Heschl Janina 1180<br />

Dr. in Scherngell Adelheid 1070<br />

Dr. Staus Christoph 1080<br />

Dr. Weinmann Ernst 1010<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

MR in Dr. in Becker Gerda 05.03.1925 28.09.2021<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Eber Bernd 22.09.1958 03.11.2021<br />

Dr. Erker Josef 14.03.1951 14.01.<strong>2022</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Honetz Norbert 01.03.1928 20.02.<strong>2022</strong><br />

Hull Josef 22.12.1945 14.11.2021<br />

Dr. Ingerle Heinz 14.03.1944 02.02.<strong>2022</strong><br />

Dr. Jilek Gustav 24.08.1942 25.02.<strong>2022</strong><br />

Dr. Keresztes Arpad 24.10.1936 10.02.<strong>2022</strong><br />

HR MR Dr. Leutner Michael 11.<strong>04</strong>.1957 07.02.<strong>2022</strong><br />

Dr. Martin Gerhard 09.06.1942 08.02.<strong>2022</strong><br />

Dr. Oprean Liviu Dorando 25.09.1942 31.10.2021<br />

Dr. in Penewa-Petrow Zenka 25.03.1940 02.01.<strong>2022</strong><br />

Dr. Potacs Walter 05.03.1927 07.01.<strong>2022</strong><br />

Dr. Schafhauser Roman Rudolf 30.01.1943 18.02.<strong>2022</strong><br />

MR Dr. Sündermann Rudolf 21.10.1935 24.02.<strong>2022</strong><br />

OMR Dr. Wallnöfer Heinrich 27.06.1920 10.02.<strong>2022</strong><br />

e-Card-Umstellung <strong>2022</strong><br />

Sind Sie schon bereit?<br />

Ab 14. Mai <strong>2022</strong> wird der bisherige Zugang zum e-Card System der<br />

Sozialversicherung deaktiviert.<br />

Die Anwendungen des e-Card Systems laufen zukünftig im e-Card<br />

Rechenzentrum der Sozialversicherung als zentrales Service GINS<br />

(Gesundheits-Informations-Netz-Service).<br />

Checken Sie rechtzeitig, ob Sie mit der technischen Infrastruktur in Ihrer<br />

Ordination bereit sind für den Umstieg!<br />

Alle Infos unter www.aekwien.at/e-card<strong>2022</strong><br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 21


AM PULS COVERSTORY<br />

►<br />

Hilfe für die Ukraine<br />

Im Wiener Parkschlössl sind seit Wochen viele Freiwillige im Einsatz, um Medikamente für die<br />

Ukraine zu sammeln. Eine davon ist Ivanna Y. Die angehende Urologin ist im Alter von<br />

17 Jahren für das Medizinstudium aus der Ukraine nach Wien gekommen. Nun ist die Ärztin<br />

mit viel Engagement dabei, Menschen in den Kriegsgebieten mit Arzneimitteln zu versorgen.<br />

Interview: Elisa Cavalieri<br />

22 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Foto: Elisa Cavalieri<br />

Ivanna Y.: „Ich wusste, dass ich helfen will, dass ich was machen muss.“<br />

► <strong>doktorinwien</strong>: Im Wiener<br />

Parkschlössl werden derzeit vor<br />

allem Medikamentenspenden gesammelt<br />

und von dort in die Ukraine gebracht.<br />

Sie sind eine der Hauptorganisatorinnen<br />

dieser Aktion. Wie ist es dazu<br />

gekommen?<br />

Ivanna Y.: Ende Februar hatte ich einen<br />

Urlaub geplant, um meine Tochter<br />

im Kindergarten einzugewöhnen. Weil<br />

sie den Platz nicht bekommen hat und<br />

die Eingewöhnung somit hinfällig war,<br />

habe ich beschlossen, den Urlaub für<br />

etwas Erholung zu nutzen. Doch dann<br />

hat der Krieg begonnen und Erholung<br />

war für mich kein Thema mehr. Ich habe<br />

mich so hilflos gefühlt. Ich wusste,<br />

dass ich helfen will, dass ich was machen<br />

muss, aber ich wusste nicht wie<br />

und was.<br />

Schließlich habe ich mir gedacht, es<br />

wäre bestimmt sinnvoll, Medikamente<br />

und Erste-Hilfe-Versorgung für die<br />

Menschen vor Ort zu sammeln. Ich<br />

habe der Direktion von meinem Krankenhaus<br />

geschrieben, ob es abgelaufene<br />

Waren gibt, die für eine Spende in<br />

Frage kämen, und auch über Freunde<br />

und Social Media Gruppen versucht,<br />

Medikamente zu sammeln oder etwas<br />

Geld zusammenzubekommen, um Antibiotika,<br />

Analgetika oder blutstillende<br />

Medikamente zu kaufen. Der Gedanke<br />

war, wenn wir eine Kiste in die Ukraine<br />

schicken können, oder zwei Kisten,<br />

dann ist es schon etwas.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie hat sich die Organisation<br />

der Sammelaktion seit Ende Februar<br />

entwickelt?<br />

Ivanna Y.: Zu Beginn haben wir die<br />

medizinischen Spenden in der St. Barbara<br />

Kirche in der Postgasse gesammelt,<br />

dort wird vor allem humanitäre<br />

Hilfe für die Ukraine organisiert. Die<br />

„Wir nehmen<br />

wirklich<br />

alle<br />

Medikamente.<br />

Auch<br />

Arzneimittelproben.<br />

Es geht nicht<br />

nur um Medikamente<br />

und Utensilien,<br />

die für<br />

die Erstversorgung<br />

gebraucht<br />

werden.“<br />

Menschen haben anfangs wirklich viel<br />

gespendet, was toll war. Die Medikamentenschachteln<br />

haben sich getürmt.<br />

Aber es ist sehr zeitaufwändig, alles<br />

durchzugehen, das Ablaufdatum zu<br />

kontrollieren und sinnvoll zu ordnen,<br />

und wir wussten ja nie, wie viel mehr<br />

am nächsten Tag kommen wird. In den<br />

ersten Tagen war ich bis zu 20 Stunden<br />

dort, auch meine Schwestern haben<br />

mir geholfen.<br />

Um den ukrainischen Ärztinnen und<br />

Ärzten Arbeit abzunehmen, werden<br />

die Spenden von uns vorab sortiert,<br />

sodass beispielsweise eine Kiste mit<br />

Antibiotika gefüllt werden kann, eine<br />

mit Analgetika, eine mit Herz-Kreislauf-Medikamenten<br />

und so weiter. Das<br />

heißt, die Medikamente müssen elektronisch<br />

erfasst werden, Name, Wirkstoff,<br />

Dosierung wie viel Stück in der<br />

Packung sind und wofür es angewendet<br />

wird, und zwar auf Ukrainisch. Denn<br />

vom Handelsnamen kennen die Kolleginnen<br />

und Kollegen in der Ukraine<br />

die Medikamente, die von hier kommen,<br />

nicht.<br />

Glücklicherweise hat uns die Ärztekammer<br />

Anfang März die Räumlichkeiten<br />

im Parkschlössl zur Verfügung<br />

gestellt, was die Arbeit wirklich sehr<br />

erleichtert. Wir haben hier genug Platz,<br />

um alles zu organisieren. Unser kleines<br />

medizinisches Team besteht aus fünf<br />

Leuten: ein ukrainischer Arzt aus dem<br />

AKH, eine Pharmazeutin, ein Chemiker,<br />

eine weitere Kollegin, die die<br />

Administration macht, und ich. Und<br />

mittlerweile hat es sich gut eingespielt,<br />

dass wir uns so abwechseln, dass täglich<br />

jemand für ein paar Stunden da ist,<br />

um auszusortieren, einzupacken und<br />

wegzuschicken.<br />

Medikamenten-Spenden und medizinische Sachspenden<br />

– Sammelstelle Parkschlössl:<br />

Im Parkschlössl werden für Patientinnen und Patienten sowie Spitäler in der Ukraine<br />

vor allem Medikamente gesammelt.<br />

Dringend benötigt werden:<br />

• Medikamente ALLER Art<br />

• auch unverkäufliche Muster<br />

• auch Medikamente, die bis zu sechs Monate abgelaufen sind<br />

• bitte keine Medikamente, bei denen eine Kühlkette notwendig ist<br />

Sammelstelle: Parkschlössl in Wien 3.,<br />

Landstraßer Hauptstraße 138,<br />

Montag bis Sonntag, 12 bis 19 Uhr<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 23


AM PULS COVERSTORY<br />

Geldspenden für Medikamente über<br />

„Apotheker ohne Grenzen Österreich“<br />

Auch die Apothekerkammer und die Ärztekammer<br />

setzen sich dafür ein, dass dringend benötigte<br />

Medikamente in die Ukraine gebracht werden<br />

können.<br />

Mithilfe von Apothekenkammerpräsidentin Ulrike<br />

Mursch-Edlmayr, der Vorstandsvorsitzenden<br />

von „Apotheker ohne Grenzen Österreich“, Irina<br />

Schwabegger-Wager, der Pharmazeutischen Gehaltskasse<br />

und dem Großhandel konnte dafür ein<br />

effizienter, niederschwelliger und unbürokratischer<br />

Weg organisiert werden.<br />

Jeder, der helfen möchte, kann demnach an<br />

„Apotheker ohne Grenzen Österreich“ Spenden<br />

überweisen. Mithilfe dieser Spenden bestellen<br />

diese dann beim pharmazeutischen Großhandel<br />

die entsprechend benötigten Medikamente. Der<br />

Großhandel wiederum liefert direkt in die Ukraine.<br />

Dort werden sie an Spitäler, Ordinationen oder<br />

sonstige Gesundheitseinrichtungen abgegeben.<br />

Diese Vorgangsweise ist auch mit dem ukrainischen<br />

Gesundheitsministerium abgesprochen.<br />

„Mit der Zeit<br />

ist unsere<br />

Arbeit<br />

organisierter<br />

geworden,<br />

und plötzlich<br />

hatten<br />

wir offizielle<br />

Anfragen<br />

von Spitälern<br />

aus<br />

Kiew, Charkiw<br />

und Mykolajiw.“<br />

Bis Ende März konnten schon mehr als 200 Kleinbus-Ladungen mit Hilfsgütern und Medikamenten in die<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie funktioniert der<br />

Transport und wo genau werden die<br />

Spenden hingebracht?<br />

Ivanna Y.: In den ersten Tagen war das<br />

noch etwas unorganisiert. Wir wollten<br />

die Spenden einfach in die Ukraine<br />

schaffen. Es gibt offizielle Lager an der<br />

polnischen, ungarischen und slowenischen<br />

Grenze, und von dort werden die<br />

Spenden gezielt an Spitäler und Organisationen<br />

verteilt. Ein weiteres großes Lager<br />

ist in Lemberg, wo auch Lieferungen<br />

aus anderen Ländern hinkommen.<br />

Mit der Zeit ist unsere Arbeit organisierter<br />

geworden, und plötzlich hatten<br />

wir offizielle Anfragen von Spitälern<br />

aus Kiew, Charkiw und Mykolajiw.<br />

Die Logistik in der Ukraine ist teilweise<br />

etwas problematisch. Es ist gefährlich,<br />

mit zivilen Autos mitten ins Kriegsgebiet<br />

zu fahren. Deshalb arbeiten wir<br />

auch mit den Bürgermeistern vor Ort<br />

zusammen. Wenn wir Anfragen aus<br />

Spitälern haben, die mitten im Kriegsgebiet<br />

liegen, schaffen siese dann eine<br />

Militärbegleitung, damit die Spenden<br />

gut und sicher dort ankommen, wo sie<br />

gebraucht werden.<br />

Mittlerweile haben wir einen Verein<br />

gegründet. Wir haben Leute, die Kommunikation<br />

verantwortlich sind, für die<br />

Logistik, für den medizinischen Teil<br />

und für den humanitären Teil. Wir haben<br />

auch einen Anwalt, und jeder hat<br />

seine Aufgaben.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Welche Medikamente<br />

werden gesammelt und gebraucht?<br />

Ivanna Y.: Wir nehmen wirklich alle<br />

Medikamente. Auch Arzneimittelproben.<br />

Es geht nicht nur um Medikamente<br />

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres ist froh,<br />

dass es gelungen ist, auf diese Weise Spenden<br />

für Medikamente rasch und direkt an den Ort zu<br />

bringen, wo sie in der Ukraine dringend gebraucht<br />

werden: „Unser Dank gilt vor allem der Organisation<br />

‚Apotheker ohne Grenzen Österreich‘, die<br />

für die gesamte Logistik, insbesondere auch den<br />

Transport, zuständig ist.“<br />

„Apotheker ohne Grenzen Österreich“ ist eine –<br />

noch – kleine Gruppe engagierter Apothekerinnen<br />

und Apotheker sowie Unterstützer, die Ende 2017<br />

den gemeinnützigen Verein „Apotheker ohne<br />

Grenzen Österreich“ nach dem Vorbild von „Pharmaciens<br />

Sans Frontieres“ gegründet hat.<br />

Spendenkonto<br />

„Apotheker ohne Grenzen Österreich“<br />

IBAN: AT26 1813 0813 7028 0000<br />

www.apothekerohnegrenzen.at/<br />

und Utensilien, die zum Blutstoppen und<br />

für die Erstversorgung gebraucht werden,<br />

wie beispielsweise Tourniquetes. Man<br />

muss bedenken, dass in den Gebieten,<br />

wo gerade Krieg ist, die Apotheken teilweise<br />

geschlossen sind. Leute, die zum<br />

Beispiel Blutdruck-Medikamente brauchen,<br />

bekommen diese nicht, sie müssen<br />

sich an Spitäler wenden. Deshalb<br />

schicken wir an die Spitäler alle möglichen<br />

Arzneimittel, urologische Medikamente,<br />

Medikamente für die Lunge,<br />

Herz-Kreislauf-Medikamente. Schilddrüsenmedikamente<br />

und Diabetesmedikamente<br />

sind sehr gefragt. Auch Psychopharmaka<br />

werden dringend benötigt. Es<br />

gibt ein Krankenhaus, wo psychiatrische<br />

Patientinnen und Patienten aus Kriegsgebieten<br />

hingebracht werden, aber dort ist<br />

man für diese Patientenmassen nicht gerüstet,<br />

es sind einfach nicht ausreichend<br />

Medikamente da. Und im Augenblick ist<br />

die Menge der Spenden auch deutlich<br />

zurückgegangen. Zu Beginn konnten wir<br />

mehrere Kleinbusse pro Tag in die Ukraine<br />

schicken, im Moment sind es ein oder<br />

zwei Busse in zwei bis drei Tagen.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie geht es Ihnen persönlich<br />

gerade mit der Situation?<br />

Ivanna Y.: Es ist schwierig. Ich bin mit<br />

17 Jahren für das Medizinstudium nach<br />

Wien gekommen und geblieben. Ursprünglich<br />

stamme ich aus dem Westen<br />

von der Ukraine, wo es im Vergleich zum<br />

24 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Ukraine geschickt werden.<br />

Osten noch eher ruhig ist. Mein Vater,<br />

meine Mutter und meine Schwestern<br />

sind derzeit in Wien, aber viele meiner<br />

Freundinnen, Freunde und Bekannten<br />

sind in der Ukraine. Ich habe erst kürzlich<br />

mit einer Freundin telefoniert, die in<br />

der Ukraine als Pharmazeutin arbeitet.<br />

Sie sagte, die Lage sei belastend. Wenn<br />

man die Sirene hört, sucht man Schutz<br />

in einem Keller. Aber manchmal hätte<br />

sie einfach nicht die psychische und<br />

physische Kraft dazu, um in den Keller<br />

zu gehen. Deshalb ist sie froh, dass sie<br />

die Arbeit als Pharmazeutin hat, das ist<br />

eine Ablenkung und es gibt ihr einen<br />

Sinn, dass sie Menschen helfen kann,<br />

die sie brauchen.<br />

Und mir geht es ähnlich, obwohl ich<br />

hier in Sicherheit bin. Es ist bedrückend<br />

zu sehen und zu hören, was in<br />

der Ukraine gerade passiert. Aber indem<br />

ich versuche, etwas Sinnvolles zu<br />

tun und zu helfen, kann ich etwas besser<br />

mit der Situation umgehen.<br />

„Es wird<br />

nicht so<br />

sein, dass –<br />

sobald der<br />

Krieg beendet<br />

ist – alle<br />

gesund sind<br />

und alles<br />

wieder gut<br />

ist.“<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie ist Ihre persönliche<br />

Einschätzung, wie es weitergehen wird?<br />

Ivanna Y.: Ich glaube, dass die Ukraine<br />

auch nach dem Ende des Krieges<br />

weiterhin Unterstützung und Hilfe bei<br />

der medizinischen Versorgung brauchen<br />

wird. Die Leute werden dann<br />

noch im Krankenhaus liegen und Behandlungen<br />

brauchen. Es wird nicht<br />

so sein, dass – sobald der Krieg beendet<br />

ist – alle gesund sind und alles<br />

wieder gut ist.<br />

Es herrscht in den Krankenhäusern derzeit<br />

kein Normalbetrieb, sondern eher<br />

der zehnfache Betrieb, Spitäler in westlichen<br />

Gebieten versorgen nun auch die<br />

Menschen, die aus dem Osten geflohen<br />

sind. Und es fehlt an so vielem. Die Operationsinstrumente<br />

in der Ukraine sind<br />

qualitativ oft nicht so hochwertig, sodass<br />

sie nach ein paar Mal Sterilisation<br />

nicht mehr verwendet werden können.<br />

Es werden VAC-Systeme gebraucht,<br />

externe Fixateure für Becken und Oberschenkel,<br />

Nahtmaterial, blutstillende<br />

Mittel. Viele Leute haben Verletzungen,<br />

die diese Versorgung benötigen.<br />

Und deshalb wollen wir uns auch nach<br />

dem Krieg dafür einsetzen, dass Medikamente<br />

und medizinische Versorgung<br />

gesammelt und in die Ukraine gebracht<br />

werden können. Auch, wenn wir vielleicht<br />

nicht einmal ein Spital versorgen<br />

können, versuchen wir, zu tun, was wir<br />

können, um zu helfen, mit all unseren<br />

Kräften und Möglichkeiten. <br />

Hilfe in Österreich: Erstversorgung und wie es weitergeht<br />

Foto: Stefan Seelig (5); Elisa Cavalieri<br />

Es sind überwiegend Frauen und Kinder, die aus der Ukraine nach Österreich<br />

kommen. Nach ihrer Ankunft auf der Flucht vor Bomben und einer<br />

katastrophalen humanitären Situation benötigen sie medizinische Versorgung,<br />

Verpflegung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und psychologische<br />

Unterstützung. Für jene, die zumindest vorerst dableiben, braucht<br />

es danach weitere Perspektiven: Rotes Kreuz und Hitradio Ö3 suchen<br />

im Rahmen von Team Österreich Helfende für eine Alltagsbegleitung. Es<br />

gehe darum, den Kriegsvertriebenen beim Einstieg in ihr neues Leben zu<br />

helfen. „Ein soziales Ankommen in einem für Ukrainerinnen und Ukrainer<br />

fremden Land wie Österreich ist genauso wichtig wie die Erstversorgung“,<br />

sagte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. „Wo kann ich was einkaufen,<br />

wie funktionieren Behördenwege?“<br />

Team Österreich ist eine 2007 gegründete Freiwilligenplattform, im Einsatz<br />

waren die Ehrenamtlichen bisher zum Beispiel beim Hochwasser oder der<br />

Corona-Nachbarschaftshilfe. „Mehr als 85.000 sind bereits im Team und<br />

haben ihre Bereitschaft deponiert, im Bedarfsfall zu helfen. Einige davon<br />

sprechen auch Ukrainisch oder Russisch, aber für diesen speziellen Einsatz<br />

suchen wir noch mehr Helferinnen und Helfer mit entsprechenden Sprachkenntnissen“,<br />

ergänzte Ö3-Senderchef Georg Spatt.<br />

Die Österreichische Gesundheitskasse ÖGK baut gerade ein Video-Dolmetschsystem<br />

auf, zwischenzeitlich behilft man sich mit Übersetzerinnen<br />

und Übersetzern am Telefon oder Online-Übersetzungs-Services, um<br />

medizinische Behandlungen schnell und adäquat anzubieten. Akutfälle<br />

werden in den Gesundheitseinrichtungen, Zahngesundheitszentren sowie<br />

im Hanusch-Krankenhaus sofort betreut, wurde erläutert. Als erste Anlaufstelle<br />

in Wien diene für viele das Gesundheitszentrum Mariahilf sowie<br />

die Kinderambulanzen in den Gesundheitszentren Favoriten und Floridsdorf.<br />

„Akutpatientinnen und Akutpatienten werden sofort behandelt,<br />

egal ob mit Versicherungsnummer oder nur mit ukrainischem Reisepass“,<br />

betont die ÖGK.<br />

Geschätzte 1,5 Millionen Kinder mussten nach Angaben der Hilfsorganisation<br />

World Vision Österreich bisher vor dem Krieg flüchten, damit<br />

seien bereits 20 Prozent aller ukrainischen Kinder Kriegsvertriebene. Das<br />

UN-Hochkommissariat für Menschenrechte berichtete jüngst über 81<br />

getötete Kinder, 108 Mädchen und Buben sollen verletzt worden sein, so<br />

World Vision in einer Aussendung. 7,5 Millionen Kinder seien insgesamt in<br />

der Ukraine vom Krieg betroffen. Vor allem in Polen seien viele unbegleitete<br />

Minderjährige angekommen.<br />

APA<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 25


SERVICE KONGRESSE<br />

APRIL BIS SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

38. Frühjahrestagung der Österreichischen Diabetes<br />

Gesellschaft<br />

Ort: IMC Fachhochschule Krems, 3500 Krems a. d. Donau,<br />

Am Campus Krems (Hybrid)<br />

Termin: 22. – 23.4.<strong>2022</strong><br />

Thema: Diabetes und Netzwerk. Gegenwart und Zukunft<br />

gemeinsam gestalten<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Dr. Christian Schelkshorn,<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Harald Stingl<br />

Veranstalter: Österreichische Diabetes Gesellschaft<br />

Kongressanmeldung: Mondial Congress & Events,<br />

1<strong>04</strong>0 Wien, Operngasse 20 B, Tel.: +43/1/588 <strong>04</strong>-0 DW,<br />

E-Mail: oedgfj22@mondial-congress.com,<br />

www.oedg.org<br />

32. EKG Seminar – Herzrhythmusstörungen<br />

Termin: 10. – 11.6.<strong>2022</strong><br />

Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 Wien, Savoyenstraße 2<br />

Tagungsleitung: Dr. Lukas Fiedler, Dr. Wilhelm<br />

Kaltenbrunner, Dr. Michael Nürnberg, Dr. Florian Tinhofer<br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf<br />

dem Gebiet der Arteriosklerose, Thrombose und vaskulären<br />

Biologie<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 Wien, Freyung 6,<br />

Tel.: +43/1/536 63-32 DW,<br />

E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/ekgwien22<br />

1. Sklerodermie Tag – Awarness<br />

Ärztliche Fortbildung I Patienteninformation<br />

Ort: MP09, 8<strong>04</strong>1 Graz, Liebenauer Tangente 4<br />

Termin: 29.6.<strong>2022</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Ass. in Priv.-Doz. in<br />

Dr. in Florentine Moazedi-Fürst, Assoz.-Prof. Priv.-Doz.<br />

Dr. Martin Stradner<br />

Veranstalter: Verein zur Förderung der Klinischen Abteilung<br />

für Rheumatologie, Österreichische Gesellschaft für<br />

Rheumatologie & Rehabilitation<br />

Tagungsbüro: Noelle Tybery,<br />

Tel.: +43/316 385-17779,<br />

E-Mail: noelle.tybery@medunigraz.at,<br />

www.rheumatologie.at<br />

Information: Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 Wien, Freyung 6,<br />

Tel.: +43/1/536 63 DW, E-Mail: maw@media.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.azmedinfo.co.at/<br />

sklerodermie22<br />

Sexualmedizin Interdisziplinär<br />

Ort: MedUni Wien, 1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20<br />

Termin: 16. – 17.9.<strong>2022</strong><br />

Tagungspräsidium: Univ.-Prof. in Dr. in Michaela<br />

Bayerle-Eder, Univ.-Prof. Dr. Christian Dadak<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft zur Förderung<br />

der Sexualmedizin und der sexuellen Gesundheit<br />

Information: Michaela Jony-Havel,<br />

Tel.: +43/1/4<strong>04</strong>00 29260, www.sexualmedizin.or.at<br />

ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG<br />

ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien<br />

1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW, Fax: 13 DW<br />

E-Mail: spitzhuetl@zafi.at<br />

Implantologische und augmentative Verfahren am Humanpräparat<br />

Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Dr. Christoph Vasak,<br />

Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner<br />

22.4.<strong>2022</strong><br />

Die Assistenz bei Implantationen in der Zahnarztpraxis<br />

Dr. in Corina List<br />

22.4.<strong>2022</strong><br />

Möglichkeiten und Grenzen der modernen Implantologie<br />

Dr. Peter Randelzhofer<br />

23.4.<strong>2022</strong><br />

Endo Update<br />

Dr. Christian Diegritz<br />

29. – 30.4.<strong>2022</strong><br />

Basislehrgang: „Digitale Praxisorganisation“ (Seminar für Assistent*innen)<br />

Norbert Haimberger<br />

6.5.<strong>2022</strong><br />

Aufbaulehrgang: „Termin- und Patientenmanagement“<br />

(Seminar für Assistent*innen)<br />

Norbert Haimberger<br />

7.5.<strong>2022</strong><br />

Effiziente Kieferorthopädie<br />

Dr. Stefano Troiani<br />

12. – 13.5., 15. – 16.9., 7. – 8.10., 2. – 3.12.<strong>2022</strong><br />

Einfache Reparaturen in der Ordination (Seminar für das Team)<br />

Dr. Florian Rummer, ZTM Andreas Wunsch<br />

11.6.<strong>2022</strong><br />

Prothetikkurs für zahnärztliche Assistent*innen<br />

Dr. Florian Rummer, ZTM Andreas Wunsch<br />

11.6.<strong>2022</strong><br />

Professionnelle Zahnreinigung mit Schall- und Ultraschallinstrumenten<br />

(Seminar für Prophylaxe-Assistent*innen )<br />

Elisabeth Köhler<br />

24. – 25.6.<strong>2022</strong><br />

Tipps und Tricks in der Prothetik<br />

Dr. Florian Rummer, ZTM Andreas Wunsch<br />

10.9.<strong>2022</strong><br />

Praxismanagement – Administration und Verwaltung<br />

(Seminar für zahnärztliche Assistentinnen)<br />

Dr. in Johannna Treer, Mag. Thomas Vilinsky<br />

23.9.<strong>2022</strong><br />

Die Durchführung der Abrechnung der zahnärztlichen Leistungen mit den<br />

Krankenkassen (Seminar für das Team)<br />

Dr. Werner Ossmann, Mag. Martin Schmuck<br />

24.9.<strong>2022</strong><br />

Orale Prophylaxe von 18 bis 88+ mit Nachhaltigkeit,<br />

Gutes Geld für geniale Gesundheits–Leistungen und gewitzte Gespräche<br />

(Seminar für Prophylaxe-Assistent*innen )<br />

Annette Schmidt<br />

30.9.<strong>2022</strong><br />

Refresher <strong>2022</strong> für Prophylaxe Profis Paro- und Peri–Mundhygiene mit<br />

Strategie (Seminar für Prophylaxe-Assistent*innen )<br />

Annette Schmidt<br />

1.10.<strong>2022</strong><br />

26 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


KONGRESSE SERVICE<br />

SOZIALPSYCHIATRISCHES KOLLOQUIUM<br />

Ort: Webinar/ Zoom-Konferenz<br />

Termine: • 22.4.<strong>2022</strong> – Bedürfnisse und Probleme der Angehörigen von EssstörungspatientInnen<br />

– ein Studienbericht<br />

• 6.5.<strong>2022</strong> – Psychosoziale Therapien, Angehörige und systemischer Kontext in der Behandlung<br />

von PatientInnen mit schweren Zwangserkrankungen<br />

• 13.5.<strong>2022</strong> – Überlebende der NS-Verfolgung und die österreichische<br />

Psychiatrie nach 1945<br />

• 3.6.<strong>2022</strong> – "Shifting the Curve": Neue Entwicklungen und Herausforderungen im<br />

Bereich der Public Mental Health<br />

• 17.6.<strong>2022</strong> – Integrierte Versorgungskonzepte in der Behandlung schwerer psychischer<br />

Erkrankungen – Erfahrungen aus RECOVER und den Hamburger Modellen<br />

• 24.6.<strong>2022</strong> – Internet-basierte Interventionen bei psychischen Krankheiten<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata<br />

Veranstalter: Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie – AKH Wien,<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Anmeldung: E-Mail: social-psychiatry@meduniwien.ac.at<br />

37. JAHRESTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR<br />

HYGIENE, MIKROBIOLOGIE UND PRÄVENTIVMEDIZIN<br />

Ort: Kongresshaus Bad Ischl, 4820 Bad Ischl, Kulturhausstraße 8<br />

Termin: 31.5. – 2.6.<strong>2022</strong><br />

Themen: Antibiotikaresistenz, Mikrobiologische Diagnostik, Umwelthygiene, Umweltmikrobiologie,<br />

Lebensmittelhygiene, Krankenhaushygiene, Industrielle Mikrobiologie,<br />

Infektiologie, Infektionsepidemiologie, Infektionsimmunologie, Medizinische<br />

Mikrobiologie, Mikrobielle Pathogenität, Mykologie, Parasitologie, Qualitätsmanagement,<br />

Spezifische Prophylaxe, Tropenmedizin, Veterinäre Mikrobiologie, Virologie,<br />

Wasserhygiene, Zoonosen, Freie Themen<br />

Tagungsorganisation: Univ.-Prof. in Dr. in Andrea Grisold, Univ.-Prof. in DI in Dr. in<br />

Regina Sommer, Ass.-Prof. in Priv.-Doz. in DI in Dr. in Miranda Suchomel, Dr. in Agnes<br />

Wechsler-Födös, Univ.-Prof. in Dr. in Birgit Willinger<br />

Tagungsbüro: MAW – Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />

1010 Wien, Freyung 6, Lisa Thek, Nathalie Ubl, Tel: +43/1/536 63 – 101 DW,<br />

E-Mail: oeghmp@media.co.at, www.oeghmp.at<br />

8. OBERÖSTERREICHISCHER DIABETESTAG<br />

Ort: Schlossmuseum Linz, 4020 Linz, Schlossberg 1<br />

Termin: 17.9.<strong>2022</strong><br />

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi<br />

Schirmherrschaft: Österreichische Diabetes Gesellschaft, Oberösterreichische<br />

Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/diabetestag22<br />

7. ÖSTERREICHISCHES CROHN COLITIS SYMPOSIUM DER ARBEITSGRUPPE<br />

FÜR CED DER ÖGGH<br />

Ort: Kongresshaus- und TheaterHaus Bad Ischl, 4820 Bad Ischl, Kurhausstraße 8<br />

Termin: 30.9. – 1.10.<strong>2022</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Alexander R. Moschen, PhD<br />

Information: MAW - Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft,<br />

Anne Scholtyssek, 1010 Wien, Freyung 6, Tel.: +43/1/536 63-83 DW,<br />

E-Mail: oecco-ced@media.co.at, www.oecco-ced.at<br />

BITTE BEACHTEN SIE<br />

Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der Ärzte in Wien können<br />

Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.<br />

JUNI BIS DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

Update-Refresher <strong>2022</strong><br />

Ort: Aula der Wissenschaften Wien, 1010 Wien,<br />

Wollzeile 27a /Bäckerstraße 20<br />

Termine: 22. – 25.6, 16. – 19.11.<strong>2022</strong> – Allgemeinmedizin,<br />

21. – 25.6., 29.11 – 3.12.<strong>2022</strong> – Innere Medizin,<br />

14. – 15.11.<strong>2022</strong> – Allergologie, 1. – 2.12.<strong>2022</strong> – Anästhesie<br />

und Intensivmedizin, 23. – 24.6. <strong>2022</strong> – Diabetes, 21. – 22.6.,<br />

14. – 15.11.<strong>2022</strong> – EKG, 18. – 19.11.<strong>2022</strong> – Kardiologie, 29. –<br />

30.11.<strong>2022</strong> – Neurologie, 17. – 19.11.<strong>2022</strong> – Pädiatrie,<br />

14. – 15-11.<strong>2022</strong> – Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Günter Krejs –<br />

Allgemeinmedizin & Innere Medizin, Univ.-Prof. in Dr. in Erika<br />

Jensen-Jarolim – Allergologie, Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching –<br />

Diabetes, Dr. Gustav Huber, MBA – EKG, Prim. Priv.-Doz. Dr.<br />

Hans Altenberger – Kardiologie, Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger,<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger, Univ.-Prof. Dr. Stefan Kiechl<br />

– Neurologie, Prim. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Wilhelm Kaulfersch<br />

– Pädiatrie, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Fleischhacker –<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Veranstalter und Anmeldung: Forum für Medizinische<br />

Fortbildung, 2500 Baden bei Wien, Kaiser Franz Joseph-Ring<br />

16/8, Tel.: +43/2252/263 263 10, E-Mail: info@fomf.at<br />

ÖSKIM <strong>2022</strong> - Österreichisches Symposium<br />

für Kardiovaskuläre Intensivmedizin<br />

Ort: Wyndham Grand Salzburg Conference Centre, 5020<br />

Salzburg, Fanny-von-Lehnert-Straße 7<br />

Termin: 21. – 22.10.<strong>2022</strong><br />

Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Christoph<br />

Brenner, Prof. Priv.-Doz. Dr. Dirk von Lewinski,<br />

Prof. Priv.-Doz. Dr. Walter Speidl<br />

Information: MAW – Medizinische Ausstellungs- und<br />

Werbegesellschaft, 1010 Wien, Freyung 6/3, David Grünseis,<br />

Tel: +43/1/536 63-62, E-Mail: kardio@maw.co.at<br />

Anmeldung: https://registration.maw.co.at/oeskim<strong>2022</strong><br />

Update Gastroenterologie-Stoffwechsel 2021<br />

Ort: Congress Innsbruck, 6020 Innsbruck, Rennweg 3<br />

Termin: 10. – 12.11.<strong>2022</strong><br />

Organisation: Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg<br />

Veranstalter: Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin I, 6020 Innsbruck, Anichstraße 35<br />

Information und Anmeldung: AZ med.info, 1010 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, PO Box 155, Tel.: +43/1/531 16-26 oder<br />

39 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at,<br />

www.updategastro-stoffwechsel.at<br />

Jahrestagung <strong>2022</strong> der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Dermatologie und Venerologie<br />

Ort: Hofburg Wien, 1010 Wien, Heldenplatz<br />

Termin: 1.— 3.12.<strong>2022</strong><br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie<br />

und Venerologie<br />

Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Johann Bauer, MBA<br />

Kongresssekretärin: Priv.-Doz. DDr. Peter Kölblinger, MBA<br />

Kongressanmeldung: Mondial Congress & Events, 1<strong>04</strong>0<br />

Wien, Operngasse 20B, Tel: +43/1 588 <strong>04</strong>-0, E-mail:<br />

oegdv@mondial-congress.com, www.mondial-congress.com<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 27


SERVICE MEDIZIN<br />

Pollensaison <strong>2022</strong><br />

Früher Start und starke Belastung<br />

Der Pollenflug startete heuer deutlich früher und heftiger als in den Jahren davor. Fachleute des Österreichischen<br />

Pollenwarndienstes der MedUni Wien und der Informationsplattform IGAV (Interessensgemeinschaft<br />

Allergenvermeidung) prognostizieren, dass sich diese Entwicklung im Lauf der diesjährigen<br />

Pollensaison weiter fortsetzt. Dazu kommt, dass die Pandemie die ohnehin oft ungenügende<br />

Versorgung von Betroffenen weiter ausbremst.<br />

► Wie eine EU-weite Befragung<br />

von Ärztinnen und Ärzten zeigt,<br />

kam vor allem zu Beginn der Pandemie<br />

die für so viele Patientinnen und Patienten<br />

wichtige allergen-spezifische<br />

Immuntherapie (AIT) deutlich weniger<br />

zum Einsatz als davor. „Die AIT ist jedoch<br />

die einzige Behandlungsform, die<br />

ursächlich wirkt und das Potenzial hat,<br />

die Entstehung weiterer Allergien oder<br />

Folgeerkrankungen wie Asthma zu verhindern“,<br />

so Erika Jensen-Jarolim vom<br />

Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung<br />

der MedUni Wien und<br />

Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Allergologie und Immunologie<br />

(ÖGAI). Nur eine beziehungsweise<br />

einer von zehn Ärztinnen und<br />

Ärzten initiierte die Injektionskur wie<br />

gewohnt. Fast 60 Prozent gaben an,<br />

den Beginn der Therapie auf einen<br />

Zeitpunkt nach der Pandemie verschoben<br />

zu haben. Etwas besser war die Situation<br />

bei der AIT in Form von Tabletten<br />

oder Tropfen: Rund ein Drittel (35<br />

Prozent) sagte, die Therapie unabhängig<br />

von der Pandemie einzuleiten.<br />

„Inzwischen hat sich die Lage zwar<br />

gebessert, aber den entstandenen<br />

Rückstau spüren Behandelnde, Patientinnen<br />

und Patienten nach wie vor“,<br />

berichtet Wolfram Hötzenecker, Vorstand<br />

der Klinik für Dermatologie und<br />

Venerologie am Kepler Universitätsklinikum<br />

Linz und ÖGAI-Vizepräsident.<br />

„Allergikerinnen und Allergiker müssen<br />

deutlich länger als üblich auf Termine<br />

in spezialisierten Zentren warten.<br />

Dazu kommen die Ausfälle des Gesundheitspersonals<br />

durch die aktuelle<br />

hochansteckende Omikron-Variante.“<br />

Milde Temperaturen<br />

Neben den pandemiebedingt verschärften<br />

Bedingungen traten die Belastungen<br />

für die Pollenallergikerinnen und -all-<br />

Mit der<br />

kontinuierlich<br />

steigenden<br />

Zahl<br />

an Pollen-<br />

Allergikerinnen<br />

und<br />

Allergikern<br />

wächst auch<br />

der Bedarf<br />

an Spezialistinnen<br />

und<br />

Spezialisten.<br />

ergiker heuer aufgrund der überdurchschnittlich<br />

milden Temperaturen im<br />

Jänner und Februar früher und intensiver<br />

auf. „Der Pollenflug von Hasel<br />

und Erle setzte sehr plötzlich ein. So<br />

gaben die Bäume und Sträucher überdurchschnittlich<br />

viele Pollen an den<br />

Wind ab, was für Allergikerinnen und<br />

Allergiker besonders belastend war“,<br />

erläutert Uwe Berger von der Universitätsklinik<br />

für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten<br />

der MedUni Wien und<br />

Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes<br />

der MedUni Wien. Die nächste<br />

Belastungswelle folgt mit Esche und<br />

Birke. Auch ihre Blüte wird heuer voraussichtlich<br />

intensiver ausfallen. „Der<br />

Start der Birkenpollensaison ist heuer in<br />

der letzten Märzwoche zu erwarten und<br />

damit ebenfalls früher als üblich“, so<br />

Uwe Berger. Der weit verbreitete Alleebaum<br />

hat ein biologisches Muster: einer<br />

schwächeren Saison folgt eine starke.<br />

„Nachdem 2021 eine eher milde Saison<br />

war, müssen wir heuer mit einer starken<br />

Pflanzenblüte rechnen. Dies zeigt auch<br />

der Besatz an Birkenkätzchen, der heuer<br />

überdurchschnittlich stark ist.“<br />

Die nächste<br />

Belastungswelle<br />

folgt mit Esche<br />

und Birke.<br />

Services für Betroffene<br />

Um Verbesserungen in der Diagnose<br />

und Therapie von Pollenallergien zu<br />

erreichen, wurden nun beim Österreichischen<br />

Pollenwarndienst neue<br />

Services für Ärztinnen, Ärzte, Patientinnen<br />

und Patienten gestartet: „Über<br />

die Plattform www.pollenallergie.at<br />

können behandelnde Ärztinnen und<br />

Ärzte auf Symptom-Informationen<br />

ihrer Patientinnen und Patienten zugreifen<br />

und eine Verbindung zum Pollenflug<br />

in der jeweiligen Region der<br />

Betroffenen herstellen“, erklärt Markus<br />

Berger vom Institut für Pathophysiologie<br />

und Allergieforschung und Österreichischen<br />

Pollenwarndienst der<br />

MedUni Wien. Basis für diesen Service<br />

sind die regelmäßigen Einträge der<br />

Patientinnen und Patienten zu ihren<br />

Allergie-Beschwerden in das Pollentagebuch,<br />

das auf www.pollentagebuch.<br />

at zu finden und Teil der Pollen-App<br />

ist. „Dieser Service bringt Ärztinnen<br />

und Ärzten wertvolle Information und<br />

spart Zeit“, ist Wolfram Hötzenecker<br />

sicher. „Denn wenn die Behandelnden<br />

wissen, auf welches Allergen ihre Pati-<br />

Foto: Photodjo/iStock<br />

28 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


MEDIZIN SERVICE<br />

Leidenszeit für Pollenallergiker<br />

Belastung<br />

Im Lauf<br />

des Jahres<br />

Starke<br />

Belastung<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Ein Mensch isst pro Woche eine<br />

Kreditkarte<br />

Purpurerle<br />

Erle<br />

Hasel<br />

Esche<br />

Birke<br />

Gräser<br />

Roggen<br />

Beifuß<br />

Ragweed<br />

Pilzsporen<br />

Grafik: © APA<br />

Foto: inopponpat/iStock<br />

entinnen und Patienten reagieren, können sie<br />

ein zielgerichtetes Anamnesegespräch führen<br />

und ihre Therapieentscheidung zusätzlich absichern.<br />

Zudem kann damit über die Jahre der<br />

Behandlungserfolg evaluiert werden.“<br />

Je mehr Nutzerinnen und Nutzer ihre Beschwerden<br />

in das Pollentagebuch eintragen,<br />

desto zielgerichteter können die Angebote des<br />

Österreichischen Pollenwarndienstes ausfallen.<br />

So gibt die Pollen-App stets einen raschen<br />

und individuellen Überblick, wo und in<br />

welchem Ausmaß die zwölf wichtigsten Allergieauslöser<br />

gerade in der Luft sind. Dieses<br />

Angebot wird laufend weiterentwickelt. Aktuell<br />

wurde für eine leichtere Lesbarkeit gesorgt.<br />

Außerdem wurde ein FAQ-Bereich eingerichtet.<br />

Neu kann die Polleninformation nun auch<br />

über den Instant-Messaging-Dienst Telegram<br />

bezogen werden.<br />

Neue Ausbildung startet<br />

Mit der kontinuierlich steigenden Zahl an<br />

Pollen-Allergikerinnen und Allergikern<br />

wächst auch der Bedarf an Spezialistinnen<br />

und Spezialisten, die sich mit der Diagnose<br />

und Behandlung dieser Erkrankung auskennen.<br />

Die neue, fächerübergreifende Ausbildung<br />

„Spezialisierung in Allergologie“ soll<br />

hier Abhilfe schaffen. Ab Sommer können<br />

Fachärztinnen, Fachärzte, Allgemeinmedizinerinnen<br />

und Allgemeinmediziner mit der<br />

18 Monate dauernden Weiterbildung beginnen.<br />

„Ein Lichtblick für die wachsende Zahl<br />

an Allergikerinnen und Allergiker in unserem<br />

Land, die fachkundige Ärztinnen und Ärzte<br />

dringend brauchen“, so Wolfram Hötzenecker.<br />

<br />

MedUniWien<br />

Service: Nützliche Informationen für Betroffene,<br />

Ärztinnen und Ärzte sind online abrufbar unter<br />

www.pollenwarndienst.at, www.pollenallergie.at<br />

sowie www.allergenvermeidung.org.<br />

Fünf Gramm Plastik, etwa das Gewicht einer<br />

Kreditkarte – so viele winzige Plastikteilchen<br />

gelangen durchschnittlich pro Kopf<br />

und Woche in den menschlichen Magen-<br />

Darmtrakt. Ob von den aufgenommenen<br />

Mikro- und Nanokunststoffen ein Gesundheitsrisiko<br />

ausgeht, wird in zahlreichen<br />

Studien untersucht, ist aber bisher weitgehend<br />

unbekannt, hieß es kürzlich in einer<br />

Aussendung der MedUni Wien. Ein Forschungsteam<br />

der MedUni hat den aktuellen<br />

Stand der Wissenschaft zusammengefasst.<br />

Der Artikel dazu wurde im Journal Exposure<br />

& Health publiziert. Im Zentrum der<br />

medizinischen Forschung zur Thematik<br />

steht das Verdauungssystem, wo Mikro- und<br />

Nanoplastikpartikel (MNP) im Gewebe<br />

nachgewiesen werden können. Experimentelle<br />

Studien weisen darauf hin, dass MNP,<br />

die über den Magen-Darmtrakt aufgenommen<br />

werden, zu Veränderungen in der<br />

Zusammensetzung des Darmmikrobioms<br />

führen. Diese Veränderungen werden mit<br />

der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen<br />

wie Diabetes, Fettleibigkeit oder<br />

chronischen Lebererkrankungen assoziiert,<br />

berichtete das Forschungsteam um Elisabeth<br />

Gruber (Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie<br />

der Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie<br />

der MedUni Wien) und Lukas<br />

Kenner (Klinisches Institut für Pathologie<br />

der MedUni Wien, Comprehensive Cancer<br />

Center CCC von MedUni Wien und AKH<br />

Wien, Abteilung für Labortierpathologie der<br />

Vetmeduni).<br />

Neben den Auswirkungen auf das Darmmikrobiom<br />

beschrieben Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter außerdem<br />

spezielle molekulare Mechanismen, die die<br />

Aufnahme von MNP in das Darmgewebe<br />

erleichtern. Es wurde gezeigt, dass MNP im<br />

Magen-Darmtrakt unter bestimmten physikochemischen<br />

Gegebenheiten vermehrt<br />

aufgenommen werden und Mechanismen<br />

aktivieren könnten, die an lokalen Entzündungs-<br />

und Immunreaktionen mitwirken.<br />

Insbesondere die winzig kleinen Nanokunststoffe<br />

werden mit biochemischen<br />

Vorgängen in Verbindung gebracht, die<br />

entscheidend an der Krebsentstehung beteiligt<br />

sind.<br />

Nanoplastik wird mit einer Größe von unter<br />

0,001 Millimeter definiert, Mikroplastik ist<br />

mit 0,001 bis fünf Millimeter teilweise noch<br />

mit freiem Auge sichtbar. In die Nahrungskette<br />

gelangen MNP unter anderem aus<br />

Verpackungsabfall. In den Körper werden<br />

die Plastikteilchen nicht nur über Lebensmittel<br />

wie insbesondere Meereslebewesen<br />

oder Meersalz geschleust, auch das Trinken<br />

spielt dabei eine Rolle.<br />

Wer die empfohlenen 1,5 bis zwei Liter<br />

Wasser pro Tag aus Plastikflaschen trinkt,<br />

nimmt einer Studie zufolge allein auf diese<br />

Weise rund 90.000 Plastikpartikel pro Jahr<br />

zu sich. Wer zu Leitungswasser greift, kann<br />

– je nach geografischer Lage – die Menge<br />

auf 40.000 reduzieren. Außerdem wiesen<br />

Forschende eine weit verbreitete Kontamination<br />

von Mineralwasser mit Xenohormonen<br />

nach, die aus PET-Flaschen (Polyethylenterephthalat)<br />

ausgewaschen werden.<br />

Xenohormone weisen eine starke östrogene<br />

Aktivität auf, die im Körper krebserregend<br />

wirken kann.<br />

Die potenziellen negativen Folgen von<br />

Plastikpartikeln für die Gesundheit könnten<br />

insbesondere bei Menschen mit chronischer<br />

Krankheitsbelastung zum Tragen kommen,<br />

sagte Lukas Kenner: „Ein gesunder Darm<br />

kann das Gesundheitsrisiko eher abwehren.<br />

Aber lokale Veränderungen im Magen-<br />

Darmtrakt, wie sie bei chronischen Erkrankungen<br />

oder auch negativem Stress vorliegen,<br />

könnten für die schädlichen Auswirkungen<br />

von MNP anfällig machen.“ <br />

APA<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 29


SERVICE MEDIZIN<br />

STATUTEN THEODOR-BILLROTH-PREIS DER WIENER ÄRZTEKAMMER<br />

Artikel I<br />

1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten stiftet<br />

die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis<br />

der Ärztekammer für Wien”.<br />

2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich verliehen<br />

und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist maximal<br />

in drei Teile teilbar.<br />

3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />

einer fehlenden Empfehlung seitens der Jury Abstand<br />

genommen, so wird der vorgesehene Betrag<br />

trotzdem bereitgestellt und soll in einem der folgenden<br />

Jahre für eine Erhöhung des Preises Verwendung<br />

finden.<br />

Artikel II<br />

Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />

sich alle Angehörigen der Ärztekammer für Wien<br />

bewerben. Als Altersgrenze für Einreichende gilt 40<br />

Jahre. Da der Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer<br />

für Wien sowohl der Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses als auch der Förderung<br />

der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis<br />

dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände<br />

(ausgenommen als Co-Autoren) von der<br />

Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher kommen<br />

nur Erstautoren in Frage, die in den vorhergehenden<br />

fünf Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des<br />

„Theodor-Billroth-Preises“ oder des „Forschungsförderungspreises<br />

der Erste Bank der oesterreichischen<br />

Saprkassen AG“ waren.<br />

Artikel III<br />

1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in<br />

der „Mitteilungen der Ärztekammer für Wien”. Für<br />

die Einreichung der Arbeiten ist jeweils als Schlusstermin<br />

der 31. Mai festzusetzen.<br />

2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />

für Wien, Wien 1., Weihburggasse 10-12, in<br />

würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie<br />

sind in vierfacher Ausfertigung vorzulegen plus in<br />

elektronischer Form (PDF oder ähnliches Format).<br />

Bei Fremdsprachenpublikationen, außer in Englisch,<br />

ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung<br />

erforderlich.<br />

Artikel IV<br />

Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des Vorjahres<br />

in schriftlicher Form veröffentlicht noch für<br />

einen anderen Preis eingereicht worden sein. Sie sollen<br />

die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeiten<br />

beziehungsweise experimenteller Untersuchungen<br />

aus einem Fachgebiet der Medizin zum<br />

Gegenstand haben. Habilitationsschriften können<br />

nicht eingereicht werden. Von der Einreichung ebenfalls<br />

ausgeschlossen sind wissenschaftliche Arbeiten,<br />

die zum überwiegenden Teil im Rahmen eines<br />

Auslandsaufenthalts durchgeführt und von dieser<br />

ausländischen Institution publiziert werden.<br />

Artikel V<br />

1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />

der Ärztekammer für Wien eine ärztliche Jury<br />

eingesetzt.<br />

2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />

viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />

Artikel VI<br />

1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung<br />

ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.<br />

2. Die Verleihung des Preises (auch Theodor-Billroth-<br />

Gütesiegel) erfolgt in feierlicher Form durch das<br />

Präsidium der Ärztekammer für Wien.<br />

3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />

der hohen Dichte der Qualität nicht mit dem Preis<br />

ausgezeichnet werden können, kann die Jury der<br />

Wiener Ärztekammer die Verleihung des Theodor-<br />

Billroth-Preis-Gütesiegels vorschlagen.<br />

4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein Rechtsmittel<br />

zulässig.<br />

Artikel VII<br />

Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über Beschluss<br />

des Vorstands der Ärztekammer für Wien<br />

erfolgen.<br />

STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG<br />

Artikel I<br />

1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit<br />

der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.<br />

2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank der oesterreichischen<br />

Sparkassen AG”.<br />

3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste Bank<br />

der oesterreichischen Sparkassen AG” wird alljährlich<br />

verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert.<br />

Er ist maximal in drei Teile teilbar.<br />

4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />

einer fehlenden Empfehlung seitens der Jury Abstand<br />

genommen, so wird der vorgesehene Betrag<br />

trotzdem bereitgestellt und soll in einem der folgenden<br />

Jahre für eine Erhöhung des Preises Verwendung<br />

finden.<br />

Artikel II<br />

Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />

sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte bewerben. Dies<br />

gilt auch für promovierte Mediziner, die nicht Mitglied<br />

der Ärztekammer sind. Als Altersgrenze für Einreichende<br />

gilt 40 Jahre. Da der „Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen<br />

AG“ sowohl der Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses als auch der Förderung der wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind<br />

Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände (ausgenommen<br />

als Co-Autoren) von der Bewerbung ausgeschlossen.<br />

Als Einreicher kommen nur Erstautoren in Frage, die<br />

in den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung<br />

nicht Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“ oder<br />

des „Forschungsförderungspreises der Erste Bank der<br />

oestererichischen Sparkassen AG“ waren.<br />

Artikel III<br />

1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in<br />

der „Mitteilungen der Ärztekammer für Wien”. Für<br />

die Einreichung der Arbeiten ist jeweils als Schlusstermin<br />

der 31. Mai festzusetzen.<br />

2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />

für Wien, Wien 1., Weihburggasse 10-12, in würdiger<br />

und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in<br />

vierfacher Ausfertigung vorzulegen plus in elektronischer<br />

Form (PDF oder ähnliches Format). Bei<br />

Fremdsprachenpublikationen, außer in Englisch, ist<br />

die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich.<br />

Artikel IV<br />

Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des Vorjahrs<br />

in schriftlicher Form veröffentlicht noch für einen anderen<br />

Preis eingereicht worden sein. Sie sollen die Ergebnisse<br />

eigener wissenschaftlicher Tätigkeit beziehungsweise<br />

experimenteller Untersuchungen aus einem<br />

Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften<br />

können nicht eingereicht werden. Von<br />

der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche<br />

Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im<br />

Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt und<br />

von dieser ausländischen Institution publiziert werden.<br />

Artikel V<br />

1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />

der Ärztekammer für Wien eine ärztliche Jury<br />

eingesetzt.<br />

2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />

viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />

Artikel VI<br />

1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung<br />

ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.<br />

2. Die Verleihung des Preises (Erste Bank Forschungsförderungspreis-Gütesiegel)<br />

erfolgt in<br />

feierlicher Form durch die Erste Bank der oesterreichischen<br />

Sparkassen AG in Wien.<br />

3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />

der hohen Dichte der Qualität nicht mit dem<br />

Preis ausgezeichnet werden können, kann die Jury<br />

der Wiener Ärztekammer die Verleihung des<br />

ERSTE BANK Forschungsförderungspreis-Gütesiegels<br />

vorschlagen.<br />

4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein Rechtsmittel<br />

zulässig.<br />

Artikel VII<br />

Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über Beschluss<br />

des Vorstands der Ärztekammer für Wien erfolgen.<br />

30 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


MEDIZIN SERVICE<br />

Kaliumjodid-Tabletten<br />

Wann sie schaden, wann sie nützen<br />

Der russische Angriff auf die Ukraine hat laut Apothekerkammer in Österreich zu einer erhöhten<br />

Nachfrage nach Kaliumjodid-Tabletten geführt. Doch was bewirkt die Einnahme der Tabletten überhaupt<br />

und warum kann eine unsachgemäße Einnahme gesundheitsgefährdend sein? Nuklearmediziner<br />

Thomas Leitha klärt auf.<br />

Von Kathrin McEwen<br />

Fotos: privat: Ernst Weingartner/Weingartner-Foto/picturedesk.com<br />

► <strong>doktorinwien</strong>: In welchen Fällen<br />

würden die Gesundheitsbehörden<br />

zur Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten<br />

auffordern?<br />

Leitha: In Europa existiert ein dichtes<br />

automatisches Strahlenfrühwarnsystem,<br />

in das auch österreichische Messstellen<br />

eingebunden sind. Deren Werte<br />

lassen sich über die Seite 622 des ORF<br />

Teletexts beziehungsweise online unter<br />

https://sfws.lfrz.at/ in Echtzeit<br />

abrufen. In sogenannten Luftmonitor-<br />

Messsystemen werden insbesondere<br />

auch wesentliche, im Falle einer radiologischen<br />

Notfallsituation freigesetzte<br />

Radionuklide (Iod, Cäsium)<br />

erfasst. Kommt es zu einer<br />

gesundheitsbedrohlichen<br />

Freisetzung von Radiojod,<br />

wird von den Strahlenschutzbehörden<br />

eine<br />

allfällige Schilddrüsendosis<br />

abgeschätzt<br />

und entsprechend<br />

der von der WHOempfohlenen<br />

Eingriffsschwelle<br />

die Einnahme<br />

für bestimmte<br />

Personengruppen über<br />

die Medien bekanntgegeben. Da die<br />

Wirksamkeit von dem Einnahmezeitpunkt<br />

in Relation zum Eintreffen einer<br />

entsprechenden „Wolke“ abhängt<br />

ist, ist sowohl eine zu frühe (prophylaktische),<br />

aber auch eine zu späte<br />

Einnahme sinnlos und in manchen<br />

Fällen, beispielsweise bei älteren Personen<br />

mit Schilddrüsenautonomie,<br />

gesundheitsgefährdend.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wer soll die Tabletten<br />

nehmen und wovor schützt die Einnahme<br />

genau?<br />

Leitha: Prinzipiell gilt, dass das Risiko,<br />

nach Aufnahme von Radiojod ein<br />

Schilddrüsenkarzinom zu entwickeln,<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wovor schützt die<br />

Einnahme im Fall eines Reaktorunfalls<br />

nicht?<br />

Leitha: Kaliumjodid-Tabletten sind<br />

kein prinzipieller Schutz gegen ionisierende<br />

Strahlen, sondern blockieren<br />

ausschließlich für einige Tage die Aufnahme<br />

von Radiojod. Die Aufnahme<br />

aller anderen gegebenenfalls über eine<br />

„radioaktive Wolke“ eingebrachten<br />

Radionuklide, zum Beispiel Caesium,<br />

Strontium oder Actinium, kann nur<br />

durch andere Maßnahmen wie beispielsweise<br />

Dekontaminationsmaßnahmen<br />

oder Lebensmittelkontrolle<br />

verhindert werden.<br />

Thomas Leitha:<br />

„Prinzipiell gilt, dass<br />

das Risiko, nach Aufnahme<br />

von Radiojod<br />

ein Schilddrüsenkarzinom<br />

zu entwickeln,<br />

mit zunehmendem<br />

Alter abnimmt.“<br />

mit zunehmendem Alter abnimmt.<br />

Deshalb wird die Behörde für die<br />

verschiedenen Personengruppen auf<br />

Basis wissenschaftlicher Evidenz unterschiedliche<br />

Empfehlungen aussprechen.<br />

Kaliumjodid-Tabletten schützen<br />

die Schilddrüse kompetitiv vor der<br />

Aufnahme von radioaktivem Iod und<br />

damit vor strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs.<br />

Sie bieten jedoch keinen<br />

Schutz vor der Aufnahme anderer Radionuklide<br />

in den Körper oder gegen<br />

die externe Strahlung von radioaktiven<br />

Stoffen in der Luft und am Boden.<br />

„Kaliumjodid-Tabletten<br />

sind kein<br />

prinzipieller<br />

Schutz gegen<br />

ionisierende<br />

Strahlen,<br />

sondern<br />

blockieren<br />

ausschließlich<br />

für einige<br />

Tage die<br />

Aufnahme<br />

von Radiojod.“<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Warum ist es wichtig,<br />

dass die Tabletten nur nach ausdrücklicher<br />

Aufforderung der Gesundheitsbehörden<br />

eingenommen werden?<br />

Leitha: Weil sowohl ein zu früh als<br />

auch ein zu spät mehr schadet als nützt.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Muss vor der Einnahme<br />

abgeklärt sein, ob eine Schilddrüsenfehlfunktion<br />

vorliegt – vor allem bei Kindern?<br />

Leitha: Kinder haben sehr, sehr selten<br />

unerkannte Krankheitszustände mit einer<br />

vermehrten Jodaufnahme. Eine mit<br />

Thyreostatika behandelte Überfunktion<br />

wie beim Morbus Basedow, oder eine<br />

Schilddrüsenhormonsubstitution bei<br />

einer Hashimoto-Thyreoiditis schützen<br />

sogar vor eine übermäßigen Jodaufnahme.<br />

Für Patientinnen und Patienten<br />

nach einer kompletten Schilddrüsenentfernung<br />

ist die Einnahme von<br />

Kaliumjodid-Tabletten zwar nicht gefährlich,<br />

aber sinnlos. Bei Schilddrüsen-Kranken<br />

kann im Einzelfall eine<br />

Rücksprache mit der behandelnden<br />

Ärztin beziehungsweise dem behandelnden<br />

Arzt sinnvoll sein, für spezielle<br />

Abklärungen von bislang Schilddrüsen-Gesunden<br />

besteht im Notfall keine<br />

Notwendigkeit.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie lange sind die Tabletten<br />

nach Ablaufdatum noch wirksam?<br />

Leitha: Es handelt sich bei Kaliumjodid<br />

um eine simple Chemikalie, die bei<br />

fachgerechter Lagerung mit Lichtschutz<br />

lange über das aufgedruckte „Verfallsdatum“<br />

wirkt und angewandt werden<br />

kann. <br />

Zur Person: Thomas Leitha ist Facharzt<br />

für Innere Medizin und für Nuklearmedizin<br />

sowie Vorstand der Abteilung für<br />

nuklearmedizinische Diagnostik und<br />

Therapie im SMZ Ost.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 31


SERVICE ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Kieferorthopädie<br />

Damit das Lachen nicht vergeht<br />

Die Digitalisierung hat natürlich auch in der Zahnmedizin auf vielen Ebenen Einzug gehalten, nicht<br />

immer zum Vorteil aller Beteiligten.<br />

► Es gibt zahlreiche Methoden,<br />

um Zahnfehlstellungen zu korrigieren.<br />

Seit Jahrzehnten sind festsitzende<br />

Zahnspangen mit Brackets und<br />

Bögen in Verwendung, in den letzten<br />

Jahren kamen immer mehr sogenannte<br />

„Aligner“, also transparente Kunststoffschienen,<br />

zum Einsatz. Vor allem<br />

letztere wurden in den vergangenen<br />

Jahren zum Objekt der Begierde zahlreicher<br />

Internet-Start-ups. „Aligner<br />

werden von Online-Anbietern als Life-<br />

Style-Produkt, vor allem über Social<br />

Media Kanäle und Influencerinnen,<br />

äußerst offensiv beworben. Oftmals<br />

fehlt jede persönliche Kontrolle durch<br />

einen Zahnarzt“, erklärt Christiane<br />

Stokreiter-Ebner, in der Landeszahnärztekammer<br />

für Wien zuständig für<br />

den Bereich Kieferorthopädie und laufend<br />

mit dem Thema konfrontiert.<br />

Das Wie ist entscheidend<br />

Dabei ist nicht die prinzipielle Korrekturmethode<br />

durch die nahezu unsichtbare<br />

Kunststoffschiene das Problem,<br />

sondern die praktische Umsetzung der<br />

Therapie selbst. Diese baut nämlich auf<br />

von den Patientinnen beziehungsweise<br />

Patienten selbstgemachten Handyfotos<br />

auf, die via App weitergeleitet als<br />

Grundlage der Ferndiagnose dienen.<br />

Eine zahnärztliche Begleitung fehlt zumeist<br />

gänzlich. Folgenschwere Eingriffe<br />

in das stomatognathe System werden<br />

als rein kosmetische Veränderungen<br />

dargestellt. Eine Therapie mit Alignern<br />

ohne ordnungsgemäße Diagnostik, also<br />

eine klinische Untersuchung mit Funktionsbefund,<br />

dazu eine Foto-Analyse,<br />

ergänzt um eine Modell- und Röntgendiagnostik<br />

und ohne regelmäßige klinische<br />

Überwachung, birgt erhebliche<br />

Risiken für die Gesundheit der Pati-<br />

„Der persönliche<br />

Kontakt und<br />

damit die<br />

regelmäßige<br />

Kontrolle<br />

jeder kieferorthopädischen<br />

Behandlung<br />

durch einen<br />

behandelnden<br />

Zahnarzt<br />

sind derzeit<br />

einfach noch<br />

unersetzbar.“<br />

entinnen und Patienten im gesamten<br />

Kauapparat. Zähne, Zahnhalteapparat,<br />

Kiefergelenk bis hin zur Muskulatur<br />

können dabei Schaden nehmen.<br />

Regelmäßige Kontrolle<br />

„Der persönliche Kontakt und damit die<br />

regelmäßige Kontrolle jeder kieferorthopädischen<br />

Behandlung durch einen<br />

behandelnden Zahnarzt sind derzeit<br />

einfach noch unersetzbar. Wir kennen<br />

noch keine elektronischen Diagnosesysteme,<br />

die das besser hinkriegen.<br />

Das muss man klipp und klar einmal<br />

sagen“, erklärt Birgit Vetter-Scheidl, in<br />

der Österreichischen Zahnärztekammer<br />

für die Themen rund um Kieferorthopädie<br />

zuständig. Entsprechend<br />

rät die Standesvertretung auch von vorschnellen<br />

„Klicks“ zu Vertragsabschlüssen<br />

auf entsprechenden Onlineseiten<br />

Christiane Stokreiter-Ebner: „Aligner werden<br />

von Online-Anbietern als Life-Style-Produkt, vor<br />

allem über Social Media Kanäle und Influencerinnen,<br />

äußerst offensiv beworben.<br />

ab. „Neben den fachlichen Fragezeichen<br />

beschäftigt auch die Lösung auftretender<br />

Probleme laufend heimische<br />

Gerichte, die sind – im Gegensatz zu<br />

den Korrekturschienen – alles andere<br />

als transparent“, so Vetter-Scheidl abschließend.<br />

<br />

Fotos: Antonio_Diaz/iStock; agile digital twins<br />

Aligner werden oft über Social<br />

Media Kanäle und Influencerinnen<br />

offensiv beworben.<br />

32 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


ZAHNÄRZTEKAMMER SERVICE<br />

Konflikt- und Kostenvermeidung<br />

Schlichtung<br />

Dort, wo die Meinungen zu zahnärztlichen<br />

Fragen auseinandergehen, ist die Schlichtungsstelle<br />

der Landeszahnärztekammer die<br />

richtige Anlaufstelle.<br />

► Die Landespatientenschlichtungsstelle<br />

Wien bietet Patientinnen,<br />

Patienten, niedergelassenen<br />

Fachärztinnen und Fachärzten für<br />

Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde<br />

sowie niedergelassenen Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzten die Möglichkeit, Differenzen<br />

aus dem Behandlungsverhältnis,<br />

also behauptete Behandlungsfehler,<br />

auf außergerichtlichem Wege und<br />

in beiderseitigem Einvernehmen zu<br />

regeln. So können Konflikte ohne unnötige<br />

Kosten und langwierige Rechtsstreite<br />

außergerichtlich geklärt werden.<br />

Aufgabe der Schlichtungsstelle<br />

und aufzulösen, bevor überhaupt ein<br />

Gutachten notwendig wird“, so Roland<br />

Scholz im Gespräch mit <strong>doktorinwien</strong>.<br />

Leichter Informationszugang<br />

Der neue Referent kümmerte sich mit<br />

Übernahme seiner Tätigkeit sofort um<br />

einen leichteren Zugang zu den Informationen<br />

rund um den Schlichtungsvorgang<br />

auf der Website der Standesvertretung.<br />

„Das war aufgrund der<br />

eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten<br />

durch die Pandemie eine dringende<br />

Notwendigkeit“, so Scholz. Den Kolleginnen<br />

und Kollegen mit Schlich-<br />

„Wir versuchen,<br />

die<br />

inhaltlichen<br />

Differenzen<br />

aufzuklären<br />

und aufzulösen,<br />

bevor<br />

überhaupt<br />

ein Gutachten<br />

notwendig<br />

wird.“<br />

tungsbedarf wurde die Möglichkeit zur<br />

Konsultation via E-mail oder Telefon<br />

eingerichtet. Ein Service, das bereits<br />

häufig von der Kollegenschaft genutzt<br />

wurde. Weiter wurde festgelegt, dass<br />

eine Behandlung von ratsuchenden<br />

Patientinnen und Patienten durch den<br />

Referenten nach der Beratung für mindestens<br />

zwei Jahre nicht mehr gestattet<br />

ist. „Abschließend kann ich mit Stolz<br />

berichten, dass alle zum Zeitpunkt der<br />

Referatsübernahme noch offenen Fälle<br />

binnen kürzester Zeit abgeschlossen<br />

werden konnten“, so Roland Scholz abschließend.<br />

<br />

In der Standesvertretung ist dafür seit<br />

bald einem Jahr Roland Scholz zuständig.<br />

Er ist seit 1999 als amtlich beeideter<br />

gerichtlich zertifizierter Sachverständiger<br />

tätig und blickt entsprechend auf<br />

über zwanzig Jahre Erfahrung in dem<br />

Bereich zurück. „In dem Zusammenhang<br />

möchte ich gleich auf ein häufiges<br />

Missverständnis bei Anrufung der<br />

Schlichtungsstelle hinweisen: wir in<br />

der Kammer liefern keine ‚kostenlosen‘<br />

Gutachten ab, sondern versuchen, die<br />

inhaltlichen Differenzen aufzuklären<br />

Open House der Landeszahnärztekammer<br />

Das Open House in der neuen Heimstätte der Landeszahnärztekammer für Wien im März war<br />

ein voller Erfolg. Zahlreiche Mitglieder und Partner konnten einen umfassenden Eindruck<br />

über die zukünftige Nutzung nach Zusammenlegung der bisherigen drei Standorte gewinnen.<br />

Eine ausführliche Nachlese gibt es in der nächsten Ausgabe von <strong>doktorinwien</strong>.<br />

Fotos: Radachynskyi/iStock; agile digital twins<br />

Roland Scholz: „Den Kolleginnen und Kollegen<br />

mit Schlichtungsbedarf wurde die Möglichkeit zur<br />

Konsultation via E-mail oder Telefon eingerichtet.“<br />

Präsidentin Bettina<br />

Schreder beim „Tag<br />

der offenen Türe“.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 33


SERVICE CHRONIK<br />

Biofilme im Darm: Maximilian Baumgartner ist „Researcher of the Month“<br />

Maximilian Baumgartner wurde im März<br />

anlässlich seiner im Journal Gastroenterology<br />

erschienenen Arbeit „Mucosal Biofilms Are an<br />

Endoscopic Feature of Irritable Bowel Syndrome<br />

and Ulcerative Colitis“ als Wissenschafter des<br />

Monats ausgezeichnet.<br />

Die Inzidenz von Erkrankungen, welche den<br />

Verdauungstrakt betreffen, nimmt weltweit zu.<br />

In Industriestaaten leidet schon jede zehnte<br />

Person am Reizdarmsyndrom (RDS) und<br />

0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung hat eine<br />

chronisch entzündliche Darmerkrankung<br />

(CED). Diese Erkrankungen korrelieren mit<br />

dem westlichen Lebensstil, zunehmendem Antibiotikakonsum<br />

und bakterienschädigenden<br />

Nahrungszusatzstoffen.<br />

Das bakterielle Ökosystem in unserem Darm<br />

(Mikrobiom) spielt eine entscheidende Rolle<br />

in der Krankheitsentstehung. Dies wird auch<br />

dadurch bestätigt, dass die Transplantation<br />

von gesundem Stuhl zu einer vorübergehenden<br />

Symptomlinderung bei RDS und<br />

CED führen kann. Bisher hat sich die Mikrobiomforschung<br />

vor allem auf die relative<br />

Zusammensetzung der Bakterienpopulation<br />

und ein vermehrtes beziehungsweise vermindertes<br />

Vorkommen einzelner „Bakterienarten“<br />

fokussiert.<br />

Die Studie hat sich mit der bakteriellen<br />

Biofilmbildung auseinandergesetzt. Bakterielle<br />

Gemeinschaften betten sich dabei in<br />

eine komplexe extrazelluläre Matrix ein und<br />

verwenden diese Wachstumsart, um sich zu<br />

Baumgartners Studie zufolge sind Biofilme im Übergangsbereich<br />

zwi schen Dünn- und Dickdarm endoskopisch<br />

sichtbar.<br />

schützen und dadurch einen Wachstumsvorteil<br />

zu erzielen. Die bekannteste Erkrankung,<br />

welche mit Biofilmen in assoziiert wird, ist<br />

Karies. Aber auch Infektionen der Gallengänge,<br />

des Magens, der Blase und Darmkrebs<br />

sind mit mikroskopisch identifizierten bakteriellen<br />

Biofilmen in Zusammenhang gebracht<br />

worden. In der multizentrischen Studie wurden<br />

1426 Patientinnen und Patienten mittels<br />

Darmspiegelung untersucht.<br />

Mit umfassenden interdisziplinären Methoden<br />

wie Amplikonsequenzierung,<br />

Metabolomik, Elektronenmikroskopie,<br />

konfokaler Lasermikroskopie, Bioinformatik<br />

mit „machine learning“ und in-vitro Biofilmassays<br />

konnte gezeigt werden, dass bakterielle<br />

Biofilme bei mehr als der Hälfte der<br />

RDS- und bei über einem Drittel der Colitis<br />

ulcerosa-Patientinnen und Patienten auftreten.<br />

Weiters konnten Biofilme mit einem aus<br />

dem Gleichgewicht gebrachten Mikrobiom in<br />

Zusammenhang gebracht werden. Patientinnen<br />

und Patienten, welche einen Biofilm<br />

im Darm haben, hatten auch einen gestörten<br />

bakteriellen Gallensäurenmetabolismus und<br />

eine verminderte bakterielle Diversität mit<br />

den überwachsenden Keimen Escherichia coli<br />

und Ruminococcus gnavus.<br />

Der Hauptpunkt dieser Studie war jedoch,<br />

dass Biofilme als membranartige grün-gelbe<br />

Auflagerungen im Übergangsbereich zwischen<br />

Dünn- und Dickdarm endoskopisch<br />

sichtbar sind. So konnte zum ersten Mal ein<br />

„gestörtes“ Mikrobiom makroskopisch visualisiert<br />

und widerlegt werden, dass RDS keine<br />

sichtbaren Veränderungen im Darm hat.<br />

Endoskopisch sichtbare Biofilme haben das<br />

Potenzial, die Behandlung und Krankheitsklassifikation<br />

von RDS und CED zu revolutionieren.<br />

<br />

Zur Person: Maximilian Baumgartner studierte<br />

technische Chemie mit dem Schwerpunkt Bioanalytik<br />

an der Technischen Universität Wien.<br />

Anschließend begann er parallel ein PhD- sowie<br />

Humanmedizinstudium an der MedUni Wien.<br />

Neben seiner Forschungstätigkeit beteiligt er<br />

sich an der Lehre im Rahmen des Humanmedizinstudiums<br />

und betreut Bachelor- sowie<br />

Diplomarbeiten.<br />

Neuer Sammelband „Frauengesundheit und Digitalisierung“<br />

Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss<br />

auf unsere Gesundheit und unseren Alltag:<br />

Mit dem Einzug digitaler Entwicklungen in<br />

die Medizin, den Gesundheitsbereich und die<br />

Pflege ergeben sich neue Handlungsspielräume<br />

und Herausforderungen. Welche Rahmenbedingungen<br />

und Kompetenzen notwendig<br />

sind, damit auch Frauen ins Zentrum rücken,<br />

zeigt der neue Sammelband „Frauengesundheit<br />

und Digitalisierung“.<br />

Die Publikation gibt Einblicke in die Digitalisierung<br />

von heute und ihren Einfluss auf Frauengesundheit<br />

von morgen: Wie beeinflussen<br />

Geschlechterstereotype und Rollenzuschreibungen<br />

technische Entwicklungen? Wie sieht<br />

es aus mit Gender Gaps im Feld der Algorithmen,<br />

die Basis medizinischer Entscheidungen<br />

sind? Wie verändert Robotik die Arbeit für<br />

Frauengesundheit<br />

undDigitalisierung<br />

Sammelband desWiener WienerProgramms<br />

fürFrauengesundheit<br />

Schriftenreihe Frauen*Gesundheit*Wien Nr.2<br />

Pflegekräfte und den Alltag von Gepflegten,<br />

beide in der Mehrzahl Frauen? Was müssen<br />

KI-Anwendungen berücksichtigen?<br />

Mit dem Sammelband werden Aspekte<br />

der Digitalisierung im Zusammenhang mit<br />

Frauengesundheit erstmals umfassend im<br />

Sinne eines „Health in All Policies-Ansatzes“<br />

analysiert. „Die Ergebnisse im Sammelband<br />

zeigen klar: Der Faktor Gender ist in vielen<br />

Bereichen der Digitalisierung unzureichend<br />

berücksichtigt – da ist Handlungsbedarf für<br />

Frauengesundheit gegeben“, so Kristina Hametner,<br />

Leiterin des Wiener Programms für<br />

Frauengesundheit.<br />

Interessierte finden den Sammelband auf<br />

der Webseite des Wiener Programms für<br />

Frauengesundheit zum Download:<br />

www.digital.wienbibliothek.at <br />

Foto: MedUni Wien<br />

34 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


Wir danken den Sponsoren des Abends:<br />

CHRONIK SERVICE<br />

Fotos: AKH Wien; Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit; Safdar Ahmed, Grafik: Bettina Jarosch/confici<br />

MedUni Wien: Medical Comics visualisieren<br />

„Grenzen“ in der Medizin<br />

Medical Comics haben sich in den vergangenen<br />

20 Jahren als Kunstform etabliert. In<br />

der Interaktion zwischen Ärztinnen, Ärzten,<br />

Patientinnen und Patienten, aber auch in<br />

der Ausbildung von medizinischem Personal<br />

nehmen sie inzwischen einen hohen<br />

Stellenwert ein. Die humorvolle Darstellung<br />

steht dabei nicht im Vordergrund. „Vielmehr<br />

sind Medical Comics deshalb so wertvoll,<br />

weil durch sie herausfordernde Situationen<br />

des medizinischen Alltags leichter greifbar<br />

und vermittelbar werden“, betonen die Initiatorinnen<br />

der Ausstellung, Eva Katharina<br />

Masel und Andrea Praschinger.<br />

Mithilfe von Medical Comics können die<br />

unterschiedlichen Sichtweisen von Patientinnen,<br />

Patienten, An- und Zugehörigen<br />

sowie medizinischem Personal dargestellt<br />

werden: „Dadurch wird ein Perspektivenwechsel<br />

möglich. Es fällt leichter, sich in<br />

das Gegenüber einzufühlen, da durch die<br />

Bildsprache Emotionen besser transportiert<br />

werden können“, verdeutlicht Masel. Nicht<br />

zuletzt sind Medical Comics auch gut dazu<br />

geeignet, interkulturelle und diverse Blickwinkel<br />

darzustellen.<br />

„Grenzen“ sind nach „Köper“ das zweite<br />

Thema, das im Rahmen des dreijährigen<br />

Projekts „Art – Action – Attitude“ aufgegriffen<br />

wird. Die Ausstellungsreihe steht in direktem<br />

Zusammenhang mit dem generellen<br />

Ziel der MedUni Wien, „Medical Humanities“<br />

als Begegnungsfeld von Medizin,<br />

Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften<br />

zu fördern und im gesamten universitären<br />

Bereich sichtbar zu machen.<br />

Die Ausstellung ist bei kostenlosem Eintritt<br />

bis 30. Juni <strong>2022</strong> im Hörsaalzentrum der<br />

MedUni Wien im AKH Wien zu sehen.<br />

Öffnungszeiten und Zugangsinformationen<br />

finden sich unter www.meduniwien.ac.at/<br />

medical-comics. <br />

41. Sportweltspiele „Medigames“ an<br />

der portugiesischen Algarveküste<br />

Die nächsten Sportweltspiele der Medizin<br />

und Gesundheit, international bekannt als<br />

Medigames, finden vom 3. bis 10.<br />

Juli <strong>2022</strong> an der Algarveküste<br />

im Süden Portugals statt.<br />

Seit über 40 Jahren reisen<br />

jedes Jahr rund 2000<br />

sportliche Ärztinnen und<br />

Ärzte sowie Kolleginnen<br />

und Kollegen aus dem<br />

gesamten Gesundheitswesen<br />

aus Praxis und<br />

Verwaltung für eine Woche<br />

zum jeweils wechselnden<br />

Austragungsort. Zum zweiten Mal<br />

nach 1996 wird Portugal die Medigames<br />

ausrichten. Die Sportweltspiele bieten<br />

den Teilnehmenden auch die Möglichkeit,<br />

neue Sportarten auszuprobieren. In<br />

über 20 verschiedenen Sportdisziplinen<br />

können Teilnehmende an den Start gehen,<br />

die Sportwettkämpfe werden – außer im<br />

Mannschaftssport sowie beim Golf<br />

– in sechs Alterskategorien<br />

gewertet.<br />

Teilnehmen können Medizinerinnen<br />

und Mediziner<br />

sowie Kolleginnen und<br />

Kollegen aus Praxis und<br />

Verwaltung. Studierende<br />

und Auszubildende<br />

erhalten Sonderkonditionen.<br />

Neben den sportlichen Wettkämpfen<br />

bietet der internationale<br />

Kongress für Sportmedizin einen<br />

Erfahrungsaustausch unter Kollegen und<br />

Kolleginnen aus aller Welt. Teilnahme- und<br />

Unterkunftskosten, Teilnahmebedingungen<br />

und Anmelde möglichkeiten finden sich<br />

online unter www.sportweltspiele.de. <br />

Klassisches Benefizkonzert<br />

zugunsten von<br />

neunerhaus<br />

Musikalisch hohes Niveau für den guten<br />

Zweck: Das ist das Motto der „Sinfonia<br />

Academica“, dem akademische Symphonie-Orchester<br />

mit Klosterneuburger<br />

Wurzeln. Aus einer kleinen Runde musikalischer<br />

Ärztinnen und Ärzte ist in wenigen<br />

Jahren ein 50-köpfiges Symphonieorchester<br />

entstanden.<br />

Am Donnerstag,<br />

den 5. Mai <strong>2022</strong> ist<br />

es endlich soweit:<br />

Die „Sinfonia<br />

Academica“ gibt<br />

ihr fünftes Benefizkonzert<br />

zugunsten<br />

von neunerhaus für<br />

medizinische Versorgung<br />

mit Zukunft.<br />

Auf dem Programm<br />

stehen Mozarts<br />

märchenhafte<br />

EINLADUNG<br />

Benefizkonzert zugunsten neunerhaus<br />

für medizinische Versorgung mit Zukunft<br />

Donnerstag, 5. Mai <strong>2022</strong>, 19:30 Uhr<br />

Wiener Konzerthaus, Mozartsaal<br />

Lothringerstraße 20, 1030 Wien<br />

www.neunerhaus.at<br />

Zauberflöten Ouvertüre und Beethovens<br />

weltbekannte fünfte Symphonie sowie<br />

das wundervolle Klarinettenkonzert Nr. 2<br />

von Louis Spohr, mit Simon Reitmaier als<br />

Solist. Den Platz am Dirigentenpult übernimmt<br />

dieses Mal Jera Petriček-Hrastnik.<br />

neunerhaus wurde 1999 gegründet und ist<br />

eine Sozialorganisation in Wien, die heute<br />

aus dem Wiener Sozial- und Gesundheitswesen<br />

nicht mehr wegzudenken ist. Sie<br />

ermöglicht obdachlosen und armutsgefährdeten<br />

Menschen ein selbstbestimmtes<br />

und menschenwürdiges Leben mit<br />

medizinischer Versorgung, Wohnen und<br />

Beratung. Ziel ist es, Betroffenen Hilfe zur<br />

Selbsthilfe zu geben, um ihre Lebenssituation<br />

nachhaltig zu verbessern. In drei neunerhaus<br />

Wohnhäusern sowie mit Housing<br />

First und mobiler Sozialarbeit werden<br />

jährlich mehr als 900 ehemals obdachund<br />

wohnungslose Menschen betreut und<br />

beraten. Über 5000 Menschen versorgt<br />

neunerhaus mit dem neunerhaus Gesundheitszentrum<br />

pro Jahr – Tendenz steigend.<br />

Mehr über neunerhaus unter<br />

www.neunerhaus.at<br />

Sinfonia Academica Benefizkonzert<br />

Donnerstag, 5. Mai <strong>2022</strong>, 19.30 Uhr<br />

Wiener Konzerthaus, Mozartsaal<br />

Lothringerstraße 20, 1030 Wien<br />

Kartenverkauf: https://konzerthaus.at/<br />

konzert/eventid/60202 direkt an der Konzerthauskassa:<br />

Lothringerstraße 20, 1030<br />

Wien; Tel. 01/242 002; E-Mail: ticket@<br />

konzerthaus.at;<br />

Kartenpreise: 42/35/30/28/25/20 Euro<br />

www.sinfa.at<br />

Herzlichen Dank für die grafische Gestaltung an k25 Neue Medien. Neue Werbung.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 35


SERVICE RECHT<br />

Vertragsbedienstete in Absonderung<br />

Klage auf Zulagenfortzahlung<br />

In einer aktuellen Entscheidung musste sich der Oberste Gerichtshof mit der Frage auseinandersetzen,<br />

ob Vertragsbediensteten eines Landes bei behördlich angeordneter Absonderung eine Erschwernis-,<br />

Infektions- und Strahlengefährdungszulage nach § 32 Abs 3 Epidemiegesetz 1950 (EpiG) gebührt.<br />

Von Alexandra Lichtenegger<br />

Die Klägerin<br />

wird damit<br />

so gestellt,<br />

als ob sie<br />

gearbeitet<br />

hätte.<br />

Infolge des Kontakts<br />

mit einem an<br />

COVID-19 erkrankten<br />

Patienten wurde die Klägerin<br />

in ihrer Wohnung<br />

abgesondert.<br />

schränkter Entgeltbegriff gelte und stützt<br />

sich dabei auf § 40 NÖ LVBG. Dieser<br />

zählt die bei Dienstverhinderung durch<br />

Krankheit oder Unfall fortzuzahlenden<br />

Zulagen taxativ auf, wobei die Erschwernis-,<br />

Infektions- und Strahlengefährdungszulage<br />

hier nicht umfasst ist.<br />

Das Erstgericht folgte dem Standpunkt<br />

der Beklagten und wies das Klagebegehren<br />

ab. Das Berufungsgericht gab<br />

der Klage, anders als das Erstgericht,<br />

aber statt. Der Oberste Gerichtshof bestätigte<br />

die Berufungsentscheidung.<br />

Rechtliche Erwägungen<br />

§ 40 Abs 1 NÖ LVBG regelt die Ansprüche<br />

von Vertragsbediensteten, die<br />

durch Unfall oder frühestens 14 Tage<br />

nach Dienstantritt durch Krankheit, an<br />

der Dienstleistung verhindert sind und<br />

zählt dabei taxativ das Monatsentgelt<br />

und bestimmte Zulagen auf, die den<br />

Vertragsbediensteten in diesem Fall gebühren.<br />

Die von der Klägerin begehrte<br />

Zulage ist wie erwähnt nicht von der<br />

Aufzählung umfasst. Die Regelung bezieht<br />

sich allerdings auch nicht auf den<br />

Fall einer behördlich angeordneten Absonderung<br />

im Sinne des EpiG, auf die<br />

sich die Klägerin stützt.<br />

Für diesen Fall sieht vielmehr<br />

§ 32 EpiG vor, dass natürlichen<br />

Personen wegen der durch die<br />

Behinderung ihres Erwerbes<br />

entstandenen Vermögensnachteile,<br />

dann eine Vergütung zu<br />

leisten ist, wenn und soweit<br />

sie abgesondert worden<br />

sind und dadurch ein<br />

Verdienstentgang eingetreten<br />

ist. Die Bestimmung<br />

regelt auch, dass<br />

die Vergütung für<br />

Personen in einem Arbeitsverhältnis,<br />

nach<br />

dem regelmäßigen<br />

Entgelt im Sinne des<br />

► Der Sachverhalt um die aktuelle<br />

Entscheidung stellt sich folgendermaßen<br />

dar: Die Klägerin ist Vertragsbedienstete<br />

des Landes Niederösterreich<br />

und unterliegt mit ihrem<br />

Dienstverhältnis dem Niederösterreichischen<br />

Landesvertragsbedienstetengesetz<br />

(NÖ LVBG). Infolge des Kontakts<br />

mit einem an COVID-19<br />

erkrankten Patienten wurde die Klägerin<br />

mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft<br />

Wiener Neustadt von 19.<br />

März 2020 bis 2. April 2020 in ihrer<br />

Wohnung abgesondert. Für den Zeitraum<br />

der Absonderung wurde von der<br />

Beklagten die Zahlung der Erschwernis-,<br />

Infektions- und Strahlengefährdungszulage<br />

eingestellt.<br />

Die Klägerin klagte sie daraufhin nach<br />

dem Epidemiegesetz (EpiG) auf Auszahlung<br />

der Zulage. Gemäß § 32 Abs<br />

3 EpiG habe sie Anspruch auf die Fortzahlung<br />

des regelmäßigen Entgelts im<br />

Sinne des Entgeltfortzahlungsgesetzes<br />

(EFZG). Dieses umfasse auch die vorenthaltenen<br />

Zulagen.<br />

Die Beklagte wandte ein, dass im<br />

Vertragsbedienstetenrecht ein einge­<br />

Entgeltfortzahlungsgesetzes (EF-<br />

ZG) zu bemessen ist. Die Arbeitgeber<br />

haben ihnen den gebührenden Vergütungsbetrag<br />

an den für die Zahlung des<br />

Entgelts im Betrieb üblichen Terminen<br />

auszuzahlen. Der Anspruch auf Vergütung<br />

gegenüber dem Bund geht mit dem<br />

Zeitpunkt der Auszahlung auf den Arbeitgeber<br />

über.<br />

Es handelt sich beim Anspruch nach<br />

§ 32 EpiG nicht um Entgelt, sondern<br />

um eine auf einem öffentlich-rechtlichen<br />

Titel beruhende Entschädigung<br />

des Bundes, für die der Arbeitgeber in<br />

Vorlage tritt. Demnach wird mit dem<br />

Verweis auf das EFZG kein Entgeltanspruch<br />

im engeren Sinn geschaffen,<br />

sondern nur eine Regelung für die Bemessung<br />

der Höhe der Entschädigung<br />

für epidemiebedingte Absonderungszeiten<br />

und dergleichen getroffen. Davon<br />

werden auch Arbeitsverhältnisse<br />

zum Bund, zu einem Land, einem Gemeindeverband,<br />

einer Gemeinde und<br />

anderen erfasst, die sonst vom Geltungsbereich<br />

des EFZG ausgenommen<br />

sind (§ 1 Abs 2 bis 4 EFZG).<br />

Die Vergütung des §32 EpiG soll eine<br />

Entschädigung für alle natürlichen<br />

und juristischen Personen sowie für<br />

die Personengesellschaften des Handelsrechts<br />

sein, die durch eine Erwerbsbehinderung<br />

infolge der im<br />

Gesetz aufgezählten behördlichen<br />

Maßnahmen einen Verdienstentgang<br />

erlitten haben.<br />

Die Entschädigungsleistung war im vorliegenden<br />

Fall daher nach dem Entgeltbegriff<br />

des EFZG zu bemessen, der die<br />

Erschwernis-, Infektions- und Strahlengefährdungszulage<br />

umfasst. Die Klägerin<br />

wird damit so gestellt, als ob sie gearbeitet<br />

hätte. (OGH 9 ObA 99/21f) <br />

Sollten Sie Fragen haben, so steht Ihnen<br />

die Rechtsabteilung für Auskünfte gerne<br />

zur Verfügung (recht@aekwien.at).<br />

Fotos: Imagesines/iStock<br />

36 doktor in wien <strong>04</strong>_<strong>2022</strong>


STEUER SERVICE<br />

Krieg in der Ukraine<br />

Spenden von Geld und Sachwerten<br />

Der Gesetzgeber sieht für Spenden an begünstigte Organisationen sowie das Bereitstellen von Geldoder<br />

Sachwerten zur Hilfeleistung steuerliche Begünstigungen vor, welche sowohl Privatpersonen wie<br />

auch Unternehmen in Anspruch nehmen können.<br />

Von Wolfgang Leonhart<br />

Fotos: ThitareeSarmkasat/iStock<br />

► Unternehmen können Hilfeleistungen<br />

in Geld- oder Sachwerten<br />

als Betriebsausgabe absetzen,<br />

wenn diese in Zusammenhang mit<br />

akuten Katastrophenfällen getätigt<br />

werden und für das Unternehmen<br />

werbewirksam sind. In diesem Fällen<br />

geht die Finanzverwaltung nicht von<br />

freigebigen Zuwendungen, sondern<br />

von steuerabsetzbaren Werbeaufwendungen<br />

aus.<br />

Katastrophenhilfe im<br />

betrieblichen Bereich<br />

In Betracht kommen im Zusammenhang<br />

mit dem Ukraine Krieg konkret<br />

Geldspenden für Flüchtlinge aus der<br />

Ukraine sowie auch Güterlieferung direkt<br />

in die Ukraine oder an humanitäre<br />

Organisationen.<br />

Katastrophenfälle sind laut Finanzverwaltung<br />

„außergewöhnliche Schadensereignisse,<br />

die nach objektiver Sicht<br />

aus dem regelmäßigen Ablauf der Dinge<br />

herausfallen und geeignet sind, in<br />

größerem Umfang Personen- oder<br />

Sachschäden zu bewirken, die mit<br />

örtlichen Einsatzkräften nicht bewältigt<br />

werden können“. Als solche<br />

kommen regelmäßig auch kriegerische<br />

Ereignisse oder Flüchtlingskatastrophen<br />

in Betracht. Ob sich<br />

die Katastrophe im Inland oder im<br />

Ausland ereignet, ist dabei unerheblich.<br />

Die geforderte Werbewirksamkeit der<br />

Hilfeleistung kann mit einfachen<br />

Mitteln kommuniziert werden.<br />

Alle Unternehmer, also auch<br />

niedergelassene Ärztinnen und<br />

Ärzte, können Geld- und Sachspenden<br />

in Katastrophenfällen<br />

steuerlich voll absetzen, wenn dies mit<br />

einem Werbeeffekt verbunden ist. Dabei<br />

genügt es, wenn der Werbeeffekt<br />

durch eine Erwähnung der Spende<br />

in Medien oder in firmeneigenen<br />

Werbeträgern (zum Beispiel in<br />

Newslettern an Patientinnen<br />

und Patienten, Inseraten, auf<br />

Aushängen beziehungsweise<br />

auf der firmeneigenen Website)<br />

dokumentiert wird.<br />

Im Falle einer Arztpraxis<br />

könnte am einfachsten ein<br />

Aushang im Wartezimmer<br />

erfolgen. Wichtig: Sie<br />

sollten unbedingt für die<br />

nächste Steuerprüfung eine<br />

Dokumentation aufbewah­<br />

Wolfgang Leonhart:<br />

Die geforderte<br />

Werbewirksamkeit<br />

der Hilfeleistung<br />

kann mit einfachen<br />

Mitteln kommuniziert<br />

werden.<br />

Alle Unternehmer,<br />

also<br />

auch niedergelassene<br />

Ärztinnen<br />

und Ärzte,<br />

können<br />

Geld- und<br />

Sachspenden<br />

in<br />

Katastrophenfällen<br />

steuerlich<br />

voll absetzen,<br />

wenn<br />

dies mit<br />

einem<br />

Werbeeffekt<br />

verbunden<br />

ist.<br />

ren. Konkret bietet sich an, zum Beispiel<br />

eine Aufnahme des Wartezimmers<br />

mit dem Aushang („ ...habe für …<br />

gespendet..“) aufzubewahren.<br />

Spenden an begünstigte<br />

Organisationen<br />

Spenden zur Verfolgung bestimmter<br />

begünstigter Zwecke an begünstigte<br />

Einrichtungen sind als Betriebsausgabe<br />

für Unternehmen bis zur Höhe<br />

von 10 Prozent des Gewinns und von<br />

Privatpersonen als Sonderausgabe bis<br />

zur Höhe von 10 Prozent des Gesamtbetrags<br />

der Einkünfte abzugsfähig. Bei<br />

der Veranlagung für die Jahre 2020 und<br />

2021 wurde die 10 Prozent Grenze insoweit<br />

gelockert, dass auf die jeweils höhere<br />

Grenze aus der Veranlagung 2019<br />

beziehungsweise dem jeweiligen Veranlagungsjahr<br />

abzustellen ist.<br />

Allerdings sind als begünstigte Empfänger<br />

nur jene Organisationen und<br />

Einrichtungen zugelassen, welche gesetzlich<br />

ausdrücklich definiert sind oder<br />

über eine gültige Spendenbegünstigung<br />

verfügen und in der Liste der begünstigten<br />

Einrichtungen des Finanzministeriums<br />

aufscheinen (https://service.bmf.<br />

gv.at/service/allg/spenden/_start.asp).<br />

Im Falle privater Spenden an begünstigte<br />

Empfänger und begünstigte<br />

Einrichtungen laut BMF-Liste erfolgt<br />

von diesen eine elektronische Benachrichtigung<br />

an das Finanzamt, was zur<br />

automatischen Berücksichtigung als<br />

Sonderausgaben im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung<br />

führt. Bei<br />

betrieblichen Zuwendungen müssen<br />

diese als Betriebsausgabe in die Einkommensteuerveranlagung<br />

aufgenommen<br />

werden. <br />

Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in<br />

Wien 7. und Verfasser des im Verlag der<br />

Österreichischen Ärztekammer erschienenen<br />

Buchs „Arzt und Steuern“.<br />

<strong>04</strong>_<strong>2022</strong> doktor in wien 37


KONTAKT KLEINANZEIGEN<br />

WIR ERWEITERN UNSER<br />

ÄRZTiNNEN-TEAM!<br />

Dr. JÖRG KNABL und das KMED-<br />

Ambulatorium für ästhetische Medizin<br />

An unseren Standorten 1010 Wien und 1140 Wien<br />

Schwerpunkt: Ästhetische Behandlungen mit Botox und Fillern, Ultherapy,<br />

Radiofrequenz Behandlungen, Plasma Pen und Peelings<br />

Die Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt<br />

Wien (KFA) sucht für den chefärztlichen Dienst eine/einen<br />

VERTRAUENSÄRZTIN/VERTRAUENSARZT (m/w/d)<br />

(36h/Woche)<br />

Aufgabenbereich<br />

• Eigenverantwortliche Begutachtung und<br />

Beurteilung, ob bei im Krankenstand befindlichen<br />

Versicherten eine Arbeitsunfähigkeit gegeben ist,<br />

gegebenenfalls Entscheidung über Beginn und<br />

Ende der Arbeitsunfähigkeit, Domizilwechsel etc.<br />

• Begutachtungen im Rahmen des Case<br />

Managements bei Rehabilitationsgeldbezug<br />

• Beurteilung von bewilligungspflichtigen Anträgen<br />

• Entscheidungen über die Kostenerstattung von<br />

Wahlarztrechnungen<br />

• Medizinische Beratung bei leistungsrechtlichen<br />

Fragen von Versicherten und Vertragspartnern<br />

Qualifikationen<br />

• Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin oder Fachärztin/<br />

Facharzt<br />

• Gültiges dfp-Diplom<br />

• Sehr gute EDV-Kenntnisse (insbesondere MS-Office)<br />

• Freude am Umgang mit Menschen<br />

• Integrative und teamfähige Persönlichkeit<br />

• Problemlösungs- und Entscheidungskompetenz<br />

• gutes sprachliches Ausdrucksvermögen in Wort und<br />

Schrift<br />

• Belastbarkeit und Einsatzbereitschaft<br />

• Einschlägige Berufspraxis von Vorteil<br />

Wir bieten<br />

• Verantwortungsvolles, herausforderndes und<br />

vielseitiges Aufgabengebiet<br />

• Mitarbeit in einem motivierten und engagierten Team<br />

• Interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten<br />

• Langfristige, stabile Anstellung<br />

• Keine Wochenend-, Feiertags- oder Nachtdienste<br />

• Gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

• Eine umfassende Einschulung und die Möglichkeit<br />

eines Schnuppertages<br />

• Kostengünstiges Mittagsessen<br />

Das kollektivvertragliche Mindestentgelt inklusive Zulagen<br />

und Nebengebühren beträgt EUR jährlich 72.176,98 brutto<br />

(Basis 36 Stunden/Woche). Das tatsächliche Bruttogehalt<br />

berechnet sich auf der Basis Ihrer Ausbildung,<br />

Qualifikation und Berufserfahrung.<br />

Bei Interesse freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Diese<br />

richten Sie bitte per E-Mail an die Leitende Chefärztin, Frau<br />

Dr. Doris Tschabitscher, doris.tschabitscher@kfa.co.at.<br />

Voraussetzungen:<br />

• Abgeschlossene Ausbildung zum AllgemeinmedizinerIn<br />

(oder Facharztausbildung) Lizenz zur selbständigen Ausübung<br />

des Arztberufs in Österreich erforderlich!<br />

• Großes Interesse an ästhetischer Medizin und<br />

Motivation in diesem Bereich arbeiten zu wollen<br />

• Vorkenntnisse erwünscht, jedoch kein muss<br />

• Hohes ästhetisches Empfinden<br />

• Einsatzfreude und Bereitschaft zum selbständigen Arbeiten<br />

Wir bieten:<br />

• Eine verantwortungsvolle und eigenständige Position<br />

• Geregelte Arbeitszeiten (keine Nachtdienste oder Feiertagsdienste)<br />

• Umfassende Einschulung sowie laufende Fortbildungsmöglichkeiten<br />

• Abwechslungsreiches Arbeiten in einem jungen, dynamischen Team im<br />

Umfeld der Plastischen Chirurgie<br />

• Langfristiges Dienstverhältnis erwünscht<br />

• Start-Gehalt auf Basis 30 Stunden € 82.000,- brutto/Jahr<br />

• Start-Gehalt bei Vollzeit (40 Stunden) € 123.778,- brutto/Jahr<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter office@drknabl.at<br />

KMED – Dr. Knabl GmbH – 1010 Wien, Fleischmarkt 18/10<br />

www.kmed.at<br />

FACHARZT/-ÄRZTIN<br />

FÜR RADIOLOGIE<br />

für den Standort 1110 Wien<br />

Im Diagnosehaus 11 Wien werden die<br />

folgenden Untersuchungen durchgeführt:<br />

Magnetresonanztomographie, Computertomographie,<br />

konventionelles Röntgen, Durchleuchtung,<br />

Knochendichtemessung, Sonographie und<br />

Röntgenschmerzbestrahlung<br />

Die Diagnosehausgruppe mit den drei Standorten 1030 Wien, 1110<br />

Wien und 1180 Wien steht für höchste Qualität in der bildgebenden<br />

Diagnostik. Neben modernster Technik und innovativen Untersuchungsmethoden<br />

liegt uns vor allem die Menschlichkeit im Umgang<br />

mit unseren Patienten/innen am Herzen. Zur Verstärkung unseres<br />

renommierten Ärzteteams suchen wir ab sofort in Voll- oder Teilzeit<br />

(20- 40 WS) eine/n motivierte/n Facharzt/-ärztin für Radiologie<br />

für den Standort 1110 Wien.<br />

Unsere Anforderungen:<br />

• Abgeschlossene Ausbildung<br />

zum/r Facharzt/-ärztin für<br />

Radiologie<br />

• Breites Fachwissen und sehr<br />

gute diagnostische Kenntnisse<br />

• sehr freundliches Auftreten,<br />

insbesondere gegenüber<br />

Patienten<br />

• Teamfähigkeit und Eigeninitiative<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Bewerbung an:<br />

Mag. Sina Wandinger unter:<br />

sina.wandinger@managemed.at<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• eine anspruchsvolle und<br />

verantwortungsvolle Tätigkeit<br />

• Fachlich vielseitige und<br />

herausfordernde Aufgaben<br />

• gut eingespieltes Team mit<br />

wertschätzendem Arbeitsklima<br />

• Flexibilität, keine Nachtdienste<br />

• Gute Erreichbarkeit mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

• Gehalt: ab 125.000€ Jahresbruttogehalt<br />

auf Vollzeitbasis<br />

mit der Möglichkeit zur Überzahlung,<br />

je nach Vorerfahrung<br />

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Dienstleistungen der MEDICENT­Betreiberorganisation (Terminvergabe,<br />

OP­Nutzung, IT, Marketing etc.) sind in allen Standorten verfügbar.<br />

Sprechen Sie uns gerne vertraulich an:<br />

Tel.: +43 (0)512-9010-1001, Mail: info@mmanagement.at<br />

Homepage: www.medicent.at und www.mmanagement.at<br />

Facharzt (m/w/d) für Augenheilkunde<br />

Das Augenzentrum Jedlersdorf sucht ab sofort einen Facharzt (m/w/d)<br />

für Augenheilkunde.<br />

Wir bieten ein sehr kollegiales und motiviertes Team, eine modernst<br />

ausgestattete Gruppenpraxis in Wien 21. Die Praxis deckt praktisch<br />

die gesamte konservative Augenheilkunde ab. Näheres unter www.azj.at<br />

Wir können eine Dauervertretung, eine Anstellung oder auch eine<br />

zukünftige Partnerschaft anbieten.<br />

Bei Interesse senden sie bitte ihre Bewerbung an augenarzt@azj.at<br />

Ansprechpartner: Dr. Peter Graziadei<br />

Kinder-Augen-Ordination, Wien, 8. Bezirk, Wahl-Privat-Arzt/Ärztin<br />

Übergabe an NachfolgerIn ab Februar 2023, gut laufende Ordination speziell<br />

für Kinderophthalmologie/Strabologie, ebenerdig/barrierefrei, gering<br />

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großem Haus und Parkgarten auf Wunsch mit Übergabepraxis<br />

von 1.7.-31.9.22 im idyllischen Südburgenland zu übergeben.<br />

email: b.benedek@medway.at, Tel.: 03328 322<strong>04</strong><br />

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