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GesteinsPerspektiven 02/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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E 43690<br />

GESTEINS<br />

Ausgabe 2 | 2<strong>02</strong>2<br />

Perspektiven<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

ZUR SACHE Rückblickende Betrachtung<br />

PRAXIS Begehrte Batterierohstoffe<br />

IT & DATEN Fortschreitende Möglichkeiten<br />

AUFBEREITUNG Eingebautes Flexibilitätsplus


LE ITARTIKEL<br />

3<br />

Foto: gsz<br />

Foto: Mira Burgund<br />

Farbenfrohes<br />

Bekenntnis<br />

zur Gewinnung<br />

Seit einigen Wochen liegt ein „Kompendium“ des europäischen Rohstoffrechts<br />

nun auch in deutscher Sprache vor. Da es sozusagen Selbstverständlichkeiten<br />

der deutschen Rohstoffgewinnungspraxis festhält,<br />

sind Branchenkundige nach der Lektüre der überschaubaren sechs<br />

Seiten nicht unbedingt schlauer.<br />

Immerhin kommt das Papier der EU-Kommission mit dem vielversprechenden<br />

Titel „EU-Grundsätze für nachhaltige Rohstoffe“ farbenprächtig<br />

daher und verschafft Neueinsteigern ins Thema einen ersten Überblick.<br />

Die Kommission will damit den in der Nachhaltigkeit liegenden<br />

Vorteil der EU-heimischen Rohstoffgewinnung betonen und verfolgt<br />

gleichzeitig das Ziel, den Zugang zu diesen Rohstoffen langfristig zu<br />

sichern. Schwierig, das auf wenigen Seiten exakt zu vermitteln. Doch<br />

falls die Kommission die fixierten Fakten in die Technischen Kriterien<br />

für die Taxonomie aufnimmt und die Rohstoffgewinnung in der EU als<br />

entsprechend nachhaltig klassifiziert, wäre allerhand gewonnen. Tut<br />

sie dies nicht, widerspricht sie sich selbst.<br />

Trotz aller Kritik kann also festgehalten werden, dass die wenigen<br />

bunten Seiten auch Nichtkennern der komplexen Rechtsmaterie einen<br />

Überblick über die Nachhaltigkeit der Rohstoffgewinnung in Europa<br />

verschaffen. Ausgehend von den drei Nachhaltigkeitssäulen „Soziales“,<br />

„Ökonomie“ und „Ökologie“ verbindet die Kommission ihre Darstellung<br />

mit verschiedenen UN-Nachhaltigkeitszielen. Danach ist die Rohstoffgewinnung<br />

sozial, wenn Menschenrechte geachtet und menschenwürdige<br />

Arbeitsbedingungen gefördert werden. In ökonomischer Hinsicht ist sie<br />

nachhaltig, wenn die Gewinnungsunternehmen transparent im Einklang<br />

mit der Gesetzgebung agieren, um auf dieser Basis einen wichtigen<br />

Beitrag für nachhaltige Wertschöpfungsketten und eine belastbare Wirtschaftslage<br />

zu leisten. Schließlich sollen die Unternehmen ein solides<br />

Umweltmanagement vorweisen können, Energie und Ressourcen<br />

effizient nutzen sowie in Sachen Kreislaufwirtschaft auf der Höhe sein.<br />

All das ist in der deutschen Gesteinsindustrie gegeben.<br />

Interessant ist die Abrundung am Ende: Den sechs Kernseiten schließen<br />

sich nämlich 14 weitere an, die in tabellarischer Form auf Richtlinien und<br />

Verordnungen verweisen, die im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung<br />

gelten. Nach einem Mangel an Regulierung bis dato sieht das<br />

keineswegs aus, oder?<br />

Ihre<br />

Ipek Ölcüm<br />

MIRO-Geschäftsführerin Rohstoffsicherung,<br />

Umweltschutz und Folgenutzung<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


4 INHALT<br />

Foto: shutterstock/Alex Traveler<br />

Intelligentes Straßendesign.<br />

Lokales Material. Perfekt digital<br />

kombiniert in Richtung grüne<br />

Infrastruktur.<br />

In 2017 schlossen sich Holcim und IBM zusammen,<br />

um Branchenerfahrung und Spitzentechnologie in<br />

einem weltweit erstmals entwickelten digitalen Konzept<br />

für nachhaltigeren Straßenbau zu vereinen.<br />

Ausgegründet aus der Holcim-Gruppe bietet ORIS<br />

als unabhängiges Unternehmen neben umfangreichen<br />

Beratungsleistungen seit 2<strong>02</strong>1 die gleichnamige<br />

digitale Plattform in Deutschland an.<br />

Mit etwa 85 % der CO 2 -Emissionen<br />

eines Bauprojekts hat das Material<br />

einen massiven Einfluss auf die<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Das Ziel von ORIS besteht deshalb darin, das<br />

Material in den Fokus zu rücken. ORIS ermöglicht<br />

die automatisierte Planung von Straßenaufbauten<br />

auf Grundlage aller relevanten Normen und Regelwerke.<br />

Designs können nach Dauerhaftigkeit, CO 2 -<br />

Fußabdruck, Budget und Verbrauch natürlicher<br />

Rohstoffe individuell verglichen werden.<br />

ORIS wertet GAEB-Dateien, ein Format, in dem<br />

Leistungsverzeichnisse oft neben PDF veröffentlicht<br />

werden, innerhalb weniger Sekunden mithilfe<br />

von KI aus und filtert die relevanten Positionen für<br />

Gesteinskörnung, Beton und Asphalt. Darauf aufbauend<br />

kann für angelegte Projekte sekundenschnell<br />

Material gesucht und angeboten sowie der<br />

Kontakt zum jeweiligen Anbieter hergestellt werden.<br />

Das spart im Einkauf bzw. Vertrieb sowohl Zeit<br />

als auch Aufwand. In Kürze bietet ORIS BIM-<br />

Exporte (BIM = digitaler Zwilling des Bauprojekts)<br />

an, sodass zukünftige Vorgaben des BMDV eingehalten<br />

werden.<br />

ORIS rüstet Sie als Materiallieferant für das<br />

digitale Zeitalter auf und hilft Ihnen, durch erhöhte<br />

Sichtbarkeit für Bauunternehmen Ihre Vertriebsprozesse<br />

zu optimieren.<br />

Interessiert? Oliver Queck, Leiter ORIS Deutschland,<br />

freut sich auf ein persönliches Gespräch!<br />

oliver.queck@oris-connect.com<br />

38 Benutzerfreundliche Lösungen: Branchenbezogene Softwarelösungen<br />

sind dann am effektivsten, wenn sich ihr Nutzwert<br />

umgehend darstellt und die Beschäftigten gerne damit arbeiten.<br />

Fotos: siehe Artikel<br />

LEITARTIKEL<br />

3 Farbenfrohes Bekenntnis zur Gewinnung<br />

ZUR SACHE<br />

6 Als wäre es gestern gewesen<br />

So unglaublich schnell erscheint ein Vierteljahrhundert<br />

im Rückspiegel<br />

WIRTSCHAFT<br />

10 Baumaschinenindustrie hält sich auf solidem Fundament<br />

12 Ist das einen Versuch wert oder ein zu großes Wagnis?<br />

14 Landtag beschließt verschärftes Bannwaldgesetz<br />

16 Stoffstromstudie zur Nachfrage in der Bodenseeregion<br />

AUSBILDUNG<br />

18 Beruf: „Aufbereitungsmechaniker Naturstein“!<br />

… so passend wie ein Maßanzug<br />

AKTUELL<br />

20 Nachrichten aus der Branche für die Branche


INHALT<br />

5<br />

50 Aufbereitung nach neuen Mustern: Um zukunftsfeste Lösungen<br />

bemühen sich Gewinnungsunternehmen und Anlagenhersteller<br />

gleichermaßen. So werden von beiden Seiten verfahrenstechnische<br />

Innovationen vorangetrieben.<br />

MACH MAL WAS<br />

28 Zum Kies-Glück: bitte folgen!<br />

30 Größte schwimmende Photovoltaikanlage<br />

Deutschlands<br />

PRAXIS<br />

32 Heimischen Bergbau ankurbeln<br />

Aber wer dreht das Rad?<br />

36 Das kleine Arbeitspferd<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

38 Profis wollen benutzerfreundliche Lösungen<br />

40 Lieferscheine und Werksproduktionsauslastung<br />

42 Wirksame Sicherheitstechnik im Offroad-Einsatz<br />

44 Alle relevanten Daten auf dem Smartphone verfügbar<br />

46 Zur sofortigen Anwendung in verschiedensten<br />

Arbeitsumgebungen<br />

AUFBEREITUNG<br />

48 Relaunch für flexibles Nassaufbereitungskonzept<br />

50 „Wirtschaftlichkeit und Flexibilität werden in den<br />

Unternehmen großgeschrieben!“ – GP-Interview<br />

mit Peter Grotjohann<br />

54 „Der Fokus liegt klar auf Ressourcenschonung<br />

und wirtschaftlichem Arbeiten“ – GP-Interview<br />

mit Stefan Müller<br />

56 „Bedarfsgerecht planen und umsetzen!“ – GP-Interview<br />

mit Christian Stanzel<br />

58 Systemlösungen auch für kompakte Anlagen<br />

60 Steigerung der Ressourceneffizienz durch nachträglich<br />

integrierte Nassaufbereitung<br />

64 Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung zur<br />

Waschwasserrückgewinnung<br />

68 Wertvoller Sand für die Industrie<br />

TREFFPUNKT<br />

72 Betriebsleiter-Seminar 2<strong>02</strong>2 erneut als Webvariante<br />

74 Von Straßenbau bis Nachhaltigkeit<br />

75 Technik zum Anfassen beim Messeduo<br />

STANDARDS<br />

76 GP Top-Online<br />

77 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

80 Terminkalender / Impressum<br />

81 Inserentenverzeichnis<br />

82 Zu guter Letzt / Vorschau<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


6<br />

ZUR SACHE<br />

ALS WÄRE ES GESTERN GEWESEN<br />

So unglaublich schnell erscheint ein<br />

Vierteljahrhundert im Rückspiegel<br />

„Wir haben nichts für die Sand- und Kiesindustrie im Programm.<br />

Können wir das ändern – und wenn ja, wie richten wir es aus?“,<br />

fragte der damalige Inhaber des Stein-Verlages, Dr. Wilhelm<br />

Jösch, in die Redaktionsrunde. Die Redaktionskonferenzen damals<br />

waren ganztägig-arbeitsintensive Ereignisse mit regem<br />

Kollegenaustausch und am Ende einem Protokoll und einer Arbeitsteilung,<br />

die auch weit voneinander entfernt tätige Kollegen<br />

zusammenschweißte. Seit einigen Jahren beleben wir dieses<br />

Instrument wieder. Das (über die Jahre wieder) gewachsene<br />

Verlagsprogramm schafft neue Synergien. Damals entschieden<br />

wir uns mit den „Kies+Sand Perspektiven“ ganz bewusst, nicht<br />

der lange bekannten „SUSA“ nachzueifern, sondern einen eigenen<br />

Weg zu gehen. Anfangs bedeutete das: weniger Technik,<br />

mehr Recht, Politik, Wirtschaft und Kommentare – eben ein<br />

eigenes Profil. Aus der ersten erschienenen Ausgabe greifen wir<br />

ein „Pro & Kontra“ zur Rechtslage – bzw. der damals vieldiskutierten<br />

Bergrechtsvereinheitlichung auf und flankieren dieses mit<br />

einem Kommentar aus heutiger MIRO-Sicht.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


ZUR SACHE<br />

7<br />

RÜCKBLICKENDE BEWERTUNG<br />

Hinterher ist<br />

man immer schlauer …<br />

WALTER NELLES, Sprecher der<br />

MIRO-Geschäftsführung<br />

Vor 25 Jahren bezeichnete Dr. Günter<br />

Gaentzsch die Angleichung der unterschiedlichen<br />

Rechtsverhältnisse bei der<br />

Gewinnung von Steine- und Erden-Rohstoffen<br />

in den alten und neuen Bundesländern<br />

durch Wegfall der bergrechtlichen<br />

Sonderregelungen als richtige<br />

Entscheidung. Dem möglichen Eintreten<br />

einer „Verknappung“ erteilte er eine<br />

deutliche Absage, denn in einem solchen<br />

Falle wäre der Gesetzgeber befugt,<br />

über staatliche „Steuerung“ die Rohstoffgewinnung<br />

durch Erteilung von<br />

(dann neuen) staatlichen Gewinnungsrechten<br />

zu fördern. Die aufgeworfene<br />

Fragestellung, dass Grundstückseigentümer<br />

der Rohstoffgewinnung vermehrt<br />

eine Abfuhr erteilen könnten, sah<br />

Gaentzsch aufgrund eines nicht vorhandenen<br />

„monopolistischen Verhaltens“<br />

nicht. Von einer fehlenden oder nicht<br />

ausreichenden Rohstoffsicherung, auch<br />

aufgrund der gerade eingeführten Abgrabungskonzentrationszonen,<br />

wollte<br />

Gaentzsch nichts wissen.<br />

Man könnte Dr. Gaentzsch heute nun<br />

„retroperspektivisch gesehen“ eine<br />

Fehleinschätzung vorwerfen, sollte dann<br />

aber dazu Folgendes bedenken: Der<br />

Verwaltungsrechtler hatte die rechtsstaatlichen<br />

Prinzipien wie freie Marktwirtschaft,<br />

Ordnungsrecht und Verwaltungshandeln<br />

zu bewerten und kam zum<br />

Ergebnis, dass die Rohstoffgewinnung<br />

und vorsorgende Rohstoffsicherung<br />

weder politisch noch wirtschaftlich oder<br />

gar aus planerischen Gesichtspunkten<br />

kurzfristig auf einen Engpass zulaufen<br />

könnten und – langfristig gesehen –<br />

staatliches Handeln oder Entgegensteuern<br />

immer möglich gemacht werden<br />

könne. Verbunden mit der gedanklichen<br />

Verknüpfung „der Wirtschaft geht es gut,<br />

Rohstoffe werden immer gebraucht, gebaut<br />

wird immer“ hat er aber den aus<br />

heutiger Sicht vorhandenen Stolpersteinen<br />

nur rudimentär Beachtung geschenkt,<br />

wie etwa<br />

• der Entwicklung des Mitspracherechts<br />

des Europäischen Parlamentes und<br />

damit mehr bürgernahe politische Einflussmöglichkeit<br />

auf die europäische<br />

Gesetzgebung<br />

• die FFH- und Vogelschutz-Gesetzgebung<br />

(Natura 2000) war noch in den<br />

Kinderschuhen<br />

• das Klageverfahren von Umweltverbänden<br />

entwickelte sich gerade erst<br />

und<br />

• die Umweltsensibilisierung nahm gesellschaftlich<br />

und politisch Fahrt auf.<br />

Hans-Peter Braus hat damals aus<br />

BKS-Perspektive die Bergrechtsentwicklung<br />

nicht aus verwaltungs- oder<br />

ordnungspolitischer Sicht bewertet,<br />

sondern eine summarische Zusammenfassung<br />

der vielfältigen Problemstellungen<br />

„vor Ort“ dargestellt. Seine Bewertung<br />

trifft insoweit auch heute noch zu:<br />

Auch wenn ein ordnungspolitischer Rahmen<br />

gegeben ist, so findet die eigentliche<br />

Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung<br />

immer als „Einzelfall“ statt, der<br />

mit starken Emotionen behaftet ist, die<br />

sich nicht unbedingt ordnungspolitisch<br />

lösen lassen. Das zweifelsohne überörtliche<br />

Interesse an einer ausreichenden<br />

Rohstoffversorgung trifft auf lokale und<br />

standortbezogene Konfliktsituationen,<br />

die sich dann wieder (kreislaufartig) in<br />

der Regionalplanung bei der Sicherung<br />

von Rohstofflagerstätten auswirken.<br />

Aus seiner Sicht wäre (damals) ein<br />

stringenterer rechtlicher Rahmen zur<br />

Rohstoffsicherung und anschließender<br />

Gewinnung im Sinne des Bundesberggesetzes<br />

hilfreich gewesen, denn<br />

das Bundesberggesetz räumt der Rohstoffgewinnung<br />

einen überregionalen<br />

Belang ein.<br />

Erleben wir nicht gerade ein Déjà-vu<br />

beim Windkraftausbau? Er ist politisch<br />

gewollt, hat einen überregionalen Belang<br />

und erzeugt hinreichende Konfliktsituationen<br />

vor Ort.<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


8<br />

ZUR SACHE<br />

Interesse an den alten Originalseiten?<br />

Auf Anforderung<br />

mit Betreff „Originalseiten<br />

KSP 1/97“ an gabriela.<br />

schulz@stein-verlaggmbh.de<br />

gibt es die besser lesbare<br />

Version<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


10<br />

WIRTSCHAFT<br />

Baumaschinenindustrie hält sich auf<br />

solidem Fundament<br />

Im Rahmen einer Online-Pressekonferenz im Februar informierte der Fachverband<br />

Bau- und Baustoffmaschinen im VDMA über die aktuelle Branchensituation<br />

bei Baumaschinen und lieferte einen Ausblick in Richtung bauma Ende Oktober<br />

dieses Jahres.<br />

Hersteller der Baumaschinenindustrie<br />

am Produktionsstandort<br />

Deutschland blicken beim Auftragseingang<br />

laut VDMA beruhigt auf das Jahr<br />

2<strong>02</strong>2. Wann sie allerdings ihren Umsatz<br />

tatsächlich erzielen können, ist vielfach<br />

offen, da Material weiterhin knapp ist<br />

und Lieferkettenprobleme die Produktion<br />

von Baugeräten verzögern. So<br />

klafft in der Statistik die Schere zwischen<br />

Auftragseingang und Umsatz<br />

deutlich auseinander.<br />

Die Baumaschinen- und Baustoffanlagenbranche<br />

erzielte im Jahr 2<strong>02</strong>1 mit<br />

16,7 Mrd. Euro ein Umsatzplus von<br />

<strong>22</strong> % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Der Baumaschinensektor schaffte<br />

dabei mit 12,4 Mrd. Euro ein Plus von<br />

nominal 18 %. Der Auftragseingang lag<br />

bei plus 53 %. Der Exportumsatz betrug<br />

8,1 Mrd. Euro, der Inlandsumsatz lag bei<br />

4,3 Mrd. Euro. Hochbau-, Erdbewegungs-<br />

und Straßenbaumaschinen zeigen<br />

eine homogene Verteilung, Straßenbaumaschinen<br />

konnten mit <strong>22</strong> %<br />

Umsatzplus die höchste Steigerung<br />

erzielen. Diese Entwicklung katapultiert<br />

die Branche zurück auf das Rekordniveau<br />

von 2018/19. Dennoch sind die<br />

Umsatzerwartungen wegen fortdauernden<br />

Störungen bei Zulieferungen in diesem<br />

Jahr zurückhaltend. „Wir schieben<br />

eine Welle an Aufträgen vor uns her, die<br />

wir vermutlich bis ins Jahr 2<strong>02</strong>3 mitnehmen<br />

müssen, wenn die Situation so<br />

bleibt“, befürchtet Joachim Strobel,<br />

Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen<br />

im VDMA. Trotz voller Auftragsbücher<br />

kann die Branche für das laufende<br />

Jahr deshalb nur von einem<br />

Umsatzplus um maximal 7 % ausgehen.<br />

Auch die Erträge werden angesichts<br />

enorm gestiegener Kosten hinter<br />

den Erwartungen zurückbleiben. Die<br />

USA, Europa und China bleiben die wichtigsten<br />

Marktregionen und stellen zusammen<br />

75 % des Weltmarktes. Der<br />

Baumaschinenabsatz des Jahres 2<strong>02</strong>1<br />

stieg in den USA um 30 % und in Europa<br />

um 28 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

China schwächelt mit einem Rückgang<br />

von 7 %. Weltweit stieg der Absatz<br />

insgesamt um 18 %, ohne China um<br />

32 %. Trotzdem bleibt das Land weiterhin<br />

größter Einzelmarkt. Vielversprechend<br />

für die nächsten Jahre ist der<br />

US-Markt dank umfangreicher Konjunkturprogramme.<br />

Auch in Europa wirken<br />

die in der Pandemie gestarteten Konjunkturprogramme<br />

in den nächsten Jahren<br />

stützend. In China ist die Entwicklung<br />

unsicher, das Risiko einer Immobilienkrise<br />

dort nach wie vor präsent.<br />

In Deutschland ist der Absatz von<br />

Baumaschinen im vergangenen Jahr<br />

um knapp 10 % gestiegen, und auch im<br />

laufenden Jahr ist die Nachfrage aus<br />

den Abnehmerbranchen unverändert<br />

hoch. Dieser Boom wird sogar dem<br />

Fachkräftemangel und Materialengpässen<br />

trotzen können.<br />

Grafik: VDMA<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


Berechtigte Hoffnung auf<br />

Rückkehr zu Präsenzmessen<br />

Ganz oben auf der Agenda stehen bei den Entwicklungen<br />

der Baumaschinenhersteller die Aufgaben, CO 2 zu reduzieren<br />

und die Digitalisierung voranzubringen. Dies sind gleichfalls<br />

Schwerpunktthemen auf den Leitmessen der Baumaschinen-<br />

und Baustoffanlagenbranche in diesem Jahr.<br />

Speziell zur bauma im Oktober sind richtungsweisende Entwicklungen<br />

zu erwarten. Joachim Schmid, Geschäftsführer<br />

des VDMA-Fachverbands, erklärt auf Nachfrage, dass neben<br />

jenen Anbietern, die vorerst der bauma für 2<strong>02</strong>2 aus Gründen<br />

der Umstellung ihrer Marketingstrategien eine Absage erteilten,<br />

weitere Absprungbestrebungen nicht festzustellen sind.<br />

Vielmehr seien die Erwartungen in Richtung Weltleitmesse<br />

hoch und die Vorbereitungen entsprechend ambitioniert.<br />

Noch eine Frage zur weiteren Internationalisierung des<br />

Angebots interessierte uns als Redaktion – speziell mit dem<br />

Fokus auf Anbieter aus China. Hier gibt es Namen, die vor<br />

Längerem bereits groß gehandelt wurden, wie Sany, dann<br />

fast komplett wieder von der Bildfläche verschwanden und<br />

nun einen sehr ernsthaften neuen Anlauf starten. Der dem<br />

freien Wettbewerb verpflichtete VDMA positioniert sich dazu<br />

so, dass alle Hersteller, die in Europa produzieren und eine<br />

Wertschöpfung generieren, grundsätzlich mitgliedsfähig sind<br />

und dem VDMA beitreten können. Wörtlich heißt es: „Wenn<br />

chinesische Hersteller unserem europäischen Markt entsprechend<br />

Strukturen und Dienstleistungen aufbauen und<br />

anbieten, werden sie zu einem ganz normalen Wettbewerber.<br />

Da sich der VDMA als Sprachrohr für den europäischen Maschinenbau<br />

versteht, bezieht sich dies natürlich auch auf<br />

Unternehmen aus Drittstaaten, wenn sie sich europäisch<br />

aufstellen. Wir haben im VDMA einige chinesische Unternehmen<br />

als Mitglieder, darunter auch zwei im Fachverband Baumaschinen<br />

und Baustoffanlagen – konkret sind dies Sunward<br />

Europe, – Hersteller von Mini- und Mobilbaggern sowie Kompaktladern<br />

mit seiner Adresse in Belgien, sowie Sany Europe<br />

in Bedburg mit dem bekannt breiten Baumaschinenangebot.<br />

Im Ausstellerverzeichnis der bauma waren zum<br />

17. Februar dieses Jahres etwa 20 chinesische Aussteller<br />

über die Ländersuche zu finden.<br />

www.vdma.org/baumaschinen-baustoffanlagen<br />

kompatibel zu<br />

100%<br />

Drittherstellern<br />

Weil<br />

wir<br />

Herzblut<br />

pumpen<br />

sind wir Ihr starker Partner.<br />

Unser Service holt noch mehr aus<br />

Ihrer Pumpe heraus (auch bei<br />

Fremd fabrikaten) und sorgt dafür,<br />

dass Pumpe und Geschäft laufen.<br />

Ihre Hotline für starke Pumpen:<br />

05<strong>22</strong>3 - 18 96 49 - 0<br />

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info@spg-pumps.com


12<br />

WIRTSCHAFT<br />

Ist das einen Versuch wert oder ein zu<br />

großes Wagnis?<br />

Mit rudimentären China-Kenntnissen gewappnet, ganz gleich ob als Tourist,<br />

Mehrfachtourist, anderweitig Kundiger oder vom Hörensagen durch Erfahrenere,<br />

sind Europäer oft nach wie vor skeptisch gegenüber Investitionsgütern aus dem<br />

Reich der Mitte. Zu Recht oder zu Unrecht?<br />

DIGITALER KATALOG im Netz überrascht.<br />

Die im Text genannte Seite zielt<br />

auf gewerbliche Nutzer ab. Grafik: Wocat<br />

det. Sie wollen natürlich im Markt bestehen,<br />

ihre Produkte sind dafür die<br />

Botschafter. Weniger hochwertige Angebote<br />

existieren nach wie vor auch. Wie<br />

aber hält der geneigte Interessent beides<br />

auseinander?<br />

Die Skepsis ist und bleibt beim Aufrufen<br />

verschiedener Seiten mit technischen<br />

Gütern, Baumaschinen, Anlagentechnik,<br />

Geräten etc. ein ständiger Begleiter. Vorsichtshalber<br />

sucht man in englischer<br />

Sprache – um schnell festzustellen, dass<br />

fast alle interessanten Seiten in diversen<br />

Sprachen und natürlich auch als deutschsprachige<br />

Versionen angeboten werden.<br />

Ein Zufall ist das nicht. Hier werden Interessenten<br />

weltweit bewusst (sprach-)<br />

hürdenfrei kontaktiert.<br />

Ob es sich nun lohnt, einen Brecher,<br />

ein Sieb oder eine Baumaschine direkt<br />

im Reich der Mitte zu bestellen, kann nur<br />

bestätigen oder verneinen, wer es schon<br />

probiert hat. An der Lieferkette stimmt<br />

vor allem der lange Transportweg nachdenklich<br />

– erst recht in diesen holperigen<br />

Zeiten. Aber wenn es stimmt, was manche<br />

tatsächlich nur in Europa produzierende<br />

Hersteller sagen, dass nämlich der<br />

einheimische Wettbewerber XY doch<br />

sowieso seine Teile oder gar Anlagen in<br />

China fertigen lässt, muss ein Direktbezug<br />

nicht schlechter sein, sofern ein<br />

Händler der gewünschten Produkte (und<br />

Dienstleistungen) in der Nähe nicht existiert.<br />

Andererseits – was nicht ist, kann<br />

noch werden. Langsam, aber stetig<br />

nimmt die physische Annäherung einiger<br />

chinesisch-stämmiger Produzenten in<br />

unserem Umfeld zu. Auch schüchtern<br />

sind sie nicht, sondern stellen sich dem<br />

Wettbewerb. Manche beschleunigen<br />

ganz bewusst ihre Integration bspw.<br />

durch europäische Ableger.<br />

Professionelle Inspektoren<br />

Die SGS-Gruppe ist weltweit führend<br />

in den Bereichen Prüfen, Testen, Verifizieren<br />

und Zertifizieren. Der Warenprüfkonzern<br />

ist seit 1991 mit SGS-<br />

CSTC Standards Technical Services<br />

Co., Ltd als Joint Venture unter<br />

Staatsverwaltung auch in China aktiv<br />

und für One-Stop-Inspektionen, Prüfungen,<br />

Tests und Zertifikate aus verschiedenen<br />

Branchen bekannt. Unter<br />

buyerservice@made-in-china.com<br />

werden auch fallbezogene Antworten<br />

versprochen.<br />

In der „Werkstatt der Welt“ ist allerhand<br />

los. Nach China ausgelagerte Produktionen<br />

– auch von Edel- und Premiummarken<br />

aller Warengruppen – haben<br />

Verschiedenes bewirkt: Chinesische<br />

Spezialisten konnten nicht nur komplexe<br />

Technik studieren, sondern auch leicht<br />

entschlüsseln, wie die jeweiligen Märkte<br />

ticken und welche Anforderungen an die<br />

Produkte bestehen. Einige haben das<br />

Zusatzwissen mit ihrem eigenen multipliziert<br />

und selbst Unternehmen gegrün-<br />

Digitale Auswahl mit<br />

Seriositätsversprechen<br />

Auf der Seite „Made in China“ – amazonähnlich<br />

und doch anders, weil auf gewerbliche<br />

Nutzer ausgerichtet – wird der<br />

potenzielle Interessent auf die sogenannten<br />

„Audited Supplier“ in China<br />

hingewiesen, die ebenfalls gerne in alle<br />

Welt liefern. Diese im Auftrag des Betreibers<br />

der Seite „Made-in-China.com“<br />

Auditierten durchlaufen eine professionelle<br />

Inspektion und Überprüfung des<br />

Unternehmens und der Fertigung durch<br />

die Fachleute von SGS, Bureau Veritas<br />

oder auch durch den TÜV Rheinland.<br />

Eine Vor-Ort-Bewertung der Unternehmen<br />

sowie die Überprüfung der Firmenunterlagen<br />

und der Produkte gehen<br />

dabei der Ausstellung eines „Audit Reports“<br />

voraus. Fixiert sind hier die durch<br />

Dritte festgestellte Handelsfähigkeit, die<br />

Bestätigung von Qualitätskontrollsystemen<br />

und sonstigen Fähigkeiten der Lieferanten,<br />

die im Außenhandel zählen. Die<br />

Berichte der Anbieter sind für Interessenten<br />

jeweils abrufbar.<br />

Es ist kaum anzunehmen, dass die<br />

etablierten großen Marken der entsprechenden<br />

Maschinengattungen in<br />

Deutschland und Europa dieses Angebot<br />

bisher nicht kennen. Ihr Vorteil seit<br />

Jahren und Jahrzehnten ist die Nähe,<br />

das schon vorhandene Netzwerk, die<br />

Mundpropaganda, das seit Langem<br />

gepflegte Miteinander und nicht zu vergessen:<br />

die vielfach von Anwendern erprobte<br />

Technik. Diese gemeinsame Geschichte<br />

ist ein großer Wert – und wird<br />

es auch bleiben. Daneben gibt es für die<br />

eine oder andere Situation aber eben<br />

auch Alternativen, die hier und da einladen,<br />

einen Versuch zu wagen. (gsz)<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


WIRTSCHAFT<br />

13<br />

Kapazitätsaufstockung, Bremsklötze und Forderungen<br />

Die Bauunternehmen in Deutschland verbuchten zum Jahresende<br />

2<strong>02</strong>1 noch einen ordentlichen Auftragszuwachs. Sie meldeten<br />

für den Dezember im Vormonatsvergleich ein reales Orderplus<br />

von 24,1 %, zum Vorjahresmonat von 12,2 %. Das Gesamtjahr<br />

schließt damit mit einem Plus von real 2,3 %, nominal von 9,4 %.<br />

„Für 2<strong>02</strong>2 ist dies eine gute Basis. Um die zusätzlichen Aufträge<br />

abarbeiten zu können, haben die Bauunternehmen ihr Personal<br />

im Jahresdurchschnitt 2<strong>02</strong>1 um 18.800 auf 911.500 erhöht.<br />

Das ist deutlich mehr als erwartet“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die<br />

Bauwirtschaft.<br />

Den Zugewinn an Arbeitskräften für die Branche kommentiert<br />

auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, dahingehend,<br />

dass die Bauunternehmen von einer nachhaltigen Nachfrageentwicklung<br />

ausgehen.<br />

Eine zunehmende Spreizung zwischen der nominalen und der<br />

realen, preisbereinigten Entwicklung im vergangenen Jahr, auch<br />

getrieben von Preissteigerungen und Lieferengpässen bei Baumaterialien,<br />

hat laut Müller die Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes<br />

2<strong>02</strong>1 nach oben getrieben. Auch Auftragseingänge<br />

und Umsätze entwickelten sich zunehmend auseinander.<br />

Der Umsatz legte im Gesamtjahr 2<strong>02</strong>1 „nur“ um nominal 1,2 %<br />

zu, real ist dies ein Rückgang von 6 %“, erläuterte Müller die Lage.<br />

Am besten habe im Gesamtjahr 2<strong>02</strong>1 der Wirtschaftsbau mit<br />

einem nominalen Umsatzplus von 2,3 % abgeschnitten. Auch<br />

der Wohnungsbau habe nominal um 2 % über dem Vorjahresniveau<br />

gelegen. Lediglich für den öffentlichen Bau sei ein Rückgang<br />

von 1,2 % ausgewiesen worden. Hier hätte sich die fehlende<br />

Kompensation der Gewerbesteuerausfälle bei den Gemeinden<br />

durch Bund und Länder negativ ausgewirkt. Für das laufende<br />

Jahr sei der Verband aber optimistischer, schließlich habe die<br />

öffentliche Hand im Dezember 2<strong>02</strong>1 noch etliche Aufträge<br />

(nominal +28,6 %) vergeben, der Auftragseingang läge damit für<br />

das Gesamtjahr nominal endlich im Plus (+2,7 %).<br />

Felix Pakleppa geht gleichermaßen auf die statistischen Daten<br />

ein und stellt fest: „Wichtig bleibt, dass die Bauwirtschaft von<br />

verlässlichen Rahmenbedingungen ausgehen kann. Der überraschende<br />

Förderstopp bei den KfW-Programmen hat zu einem<br />

Vertrauensverlust geführt, der noch nachwirkt. Bauunternehmen,<br />

deren Geschäftsfeld schon seit Jahren der Bau klimaeffizienter<br />

Gebäude ist, berichten von einem Abbruch beim Auftragseingang.<br />

Wir brauchen hier schnell Klarheit über die Fortsetzung der<br />

Förderpolitik beim energieeffizienten Neubau.“ Außerdem fordert<br />

der ZDB-HGF mehr Impulse im Straßenbau.<br />

www.bauindustrie.de<br />

www.zdb.de<br />

Baujahr voraus<br />

ZURÜCKLIEGENDES BAUJAHR, grafisch umgesetzt von der Bauindustrie<br />

anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes sowie<br />

des ifo Instituts. Grafik: Bauindustrie


DOPPELZÜNGIGE SPERRUNG, aber es<br />

betrifft ja nur Hessen? Vorsicht! Ganz schnell<br />

kann Hessen überall sein. Foto: Beispielbild/gsz<br />

Landtag beschließt verschärftes<br />

Bannwaldgesetz<br />

Mehrere Wirtschaftsverbände in Hessen äußern ihr deutliches Unverständnis<br />

gegenüber dem verschärften Bannwaldgesetz. Es macht das Bauen teurer und<br />

verursacht Zehntausende unnötige Lkw-Fahrten. Mittel- bis langfristig ist die<br />

ortsnahe Versorgung mit Sand und Kies im Großraum Frankfurt gefährdet.<br />

Die hessische Wirtschaft bedauert<br />

die von CDU, Grünen und SPD Ende<br />

Februar im Landtag beschlossene Änderung<br />

des hessischen Waldgesetzes.<br />

Durch die Verschärfung des Bannwaldschutzes<br />

ist für das Rhein-Main-Gebiet<br />

zu erwarten, dass zukünftig die Versorgung<br />

mit Sand und Kies nicht mehr regional<br />

sichergestellt werden kann, weil<br />

vorhandene Lagerstätten in Bannwäldern<br />

zukünftig nicht mehr für die Rohstoffgewinnung<br />

zur Verfügung stehen<br />

dürfen. Was bedeutet das konkret?<br />

Im Jahr 2016 wurden in ganz<br />

Hessen ca. 7,3 Mio. t Sand und Kies gefördert.<br />

Die direkt von der Gesetzesänderung<br />

betroffenen Betriebe produzierten<br />

davon etwa 1 Mio. t. Rund 110 ha<br />

potenzielle Gewinnungsfläche stehen<br />

quasi durch die Gesetzesverschärfung<br />

nun nicht mehr für die Rohstoffgewinnung<br />

zur Verfügung. Das sind gerade<br />

einmal 0,58 % des gesamten Bannwaldes<br />

von 19.000 ha in Hessen. Die Wirtschaftsverbände<br />

bedauern und kritisieren<br />

die Verschärfung des Gesetzes auch<br />

gerade deshalb: Die Bannwaldfläche,<br />

um die es für die Rohstoffgewinnung<br />

geht, hat einen nur minimalen Anteil am<br />

gesamten Bannwald, dafür aber eine<br />

extrem hohe Bedeutung für die regionale<br />

Rohstoffversorgung insbesondere im<br />

Rhein-Main-Gebiet.<br />

Philipp Rosenberg, Geschäftsführer<br />

des Industrieverbandes Steine Erden<br />

(VSE) Neustadt/Weinstraße, kritisiert:<br />

„Wovor wollen wir die betroffenen<br />

0,58 % unseres Bannwaldes eigentlich<br />

‚schützen‘? Vor einer Rohstoffgewinnung,<br />

die zeitlich begrenzt unter höchsten<br />

Standards und im Einklang mit der<br />

Natur Rohstoffe dort gewinnt, wo wir sie<br />

benötigen? Der Bannwald wird durch die<br />

zeitlich begrenzte Nutzung nicht bedroht.<br />

Wenn wir die Rohstoffgewinnung<br />

im Bannwald ausschließen, dank der<br />

momentan noch auf sehr kleinem Raum<br />

ein Großteil unseres Bedarfs an Sand<br />

und Kies in Südhessen gedeckt wird,<br />

werden wir Sand und Kies künftig über<br />

weite Strecken transportieren müssen.<br />

Verbote auszusprechen, ohne Lösungen<br />

aufzuzeigen, bringt uns hier nicht weiter.<br />

Dies steht im direkten Widerspruch zu<br />

den Klimaschutzzielen, nimmt Infrastruktur<br />

unnötig in Anspruch und wird zu<br />

steigenden Kosten am Bau führen. Diese<br />

Folgen des Gesetzes können doch nicht<br />

ernsthaft gewünscht sein. Es darf uns<br />

in Hessen nicht egal sein, woher wir<br />

unsere Rohstoffe beziehen. Vielmehr<br />

muss gemeinsam eine Akzeptanz geschaffen<br />

und anerkannt werden, dass wir<br />

unsere Rohstoffe schon jetzt verantwortungsvoll<br />

gewinnen und dass wir dies<br />

auch künftig bedarfsnah tun müssen.“<br />

Alexander Groß, zuständiger Geschäftsführer<br />

Rohstoffe und Umwelt<br />

beim Verband der Bau- und Rohstoffindustrie<br />

(vero): „Hessen ist ein rohstoffreiches<br />

Land, allerdings können<br />

diese Rohstoffe schon jetzt nur noch an<br />

wenigen Stellen gewonnen werden. Das<br />

verschärfte Bannwaldgesetz zielt darauf<br />

ab, die Rohstoffgewinnung weiter<br />

auszuschließen – unter dem Vorwand<br />

des Waldschutzes. Dabei tragen die<br />

Gewinnungsbetriebe schon heute zur<br />

Nachhaltigkeit bei. Denn die Flächen<br />

werden nur vorübergehend in Anspruch<br />

genommen und nach Beendigung der<br />

Gewinnung rekultiviert. Zwischenzeitlich<br />

wird bedrohten Tier- und Pflanzenarten<br />

ein dynamischer Lebensraum<br />

geboten, der so in der Natur sonst nicht<br />

mehr zu finden ist. Zudem wird nach<br />

dem Eingriff der ursprüngliche Zustand<br />

wiederhergestellt, in vielen Fällen sogar<br />

verbessert. Außerdem bietet sich die<br />

Chance, den Wald angepasst an den<br />

Klimawandel aufzuforsten. Rohstoffgewinnung<br />

und Naturschutz passen demnach<br />

prima zusammen.“<br />

Dr. Matthias Schlotmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Bundesverbands<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


WIRTSCHAFT<br />

15<br />

Keramische Rohstoffe und Industrieminerale<br />

(BKRI), ergänzt: „Bereits heute<br />

bestehen hohe Hürden, damit die Rohstoffgewinnung<br />

im Bannwald genehmigt<br />

wird. Genehmigungsverfahren ziehen<br />

sich über viele Jahre und werden am<br />

Ende oftmals beklagt. Mineralische Rohstoffe<br />

sind jedoch als Vorleistungsgüter<br />

nahezu unverzichtbar. Ebenso kommen<br />

Industrien wie Keramik, Feuerfest, Glas<br />

und Papier nicht ohne keramische Rohstoffe<br />

und Industrieminerale aus. Gesetze,<br />

die Rohstoffgewinnung pauschal<br />

ausschließen, gefährden den Industriestandort<br />

Hessen. Bei der Rohstoffgewinnung<br />

müssen wir über das ‚Wie‘<br />

reden, nicht über das ‚Ob‘.“<br />

Flankenschutz erhalten die Rohstoffverbände<br />

von Branchenvertretern der<br />

Bau- und Immobilienwirtschaft:<br />

Thomas Reimann, Vizepräsident bei<br />

der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände<br />

und Vorsitzender des<br />

VhU-Bau- und Immobilienausschusses,<br />

äußert: „Wir bedauern die Verschärfung<br />

des Bannwaldgesetzes. Die Politik besiegelt<br />

damit den Ausstieg aus der verbrauchsnahen<br />

Versorgung mit Sand und<br />

Kies für die Zukunft. Ohne Rohstoffe<br />

lässt es sich aber nun mal nicht bauen:<br />

Statistisch gesehen nutzt jeder Bürger<br />

1 Kilo Steine pro Stunde. Das ergibt gut<br />

9 t Sand, Kies und Naturstein pro Kopf<br />

und Jahr“, Dr. Burkhard Siebert, HGF<br />

des Bauindustrieverbands Hessen-Thüringen<br />

macht die Kritik an einem Beispiel<br />

fest: „Die von heut auf morgen unbenutzbare<br />

Salzbachtalbrücke hat deutlich<br />

vor Augen geführt, welchen großen Investitionsbedarf<br />

unsere Infrastruktur vor<br />

sich herschiebt. Gerade im hochverdichten<br />

Ballungsraum mit all seiner Infrastruktur<br />

werden wir auch zukünftig große<br />

Mengen an Sand und Kies benötigen,<br />

um Infrastruktur zu erhalten und auszubauen.<br />

In Frankfurt soll ein 10 km langer<br />

Fernbahntunnel entstehen, den auch die<br />

Naturschutzverbände begrüßen. Dafür<br />

brauchen wir mineralische Rohstoffe von<br />

vor Ort.“<br />

Rainer von Borstel, HGF des Verbands<br />

baugewerblicher Unternehmer<br />

Hessen, gibt zu bedenken: „Der Wohnungsbau<br />

wird immer teurer. Zuletzt<br />

haben Materialengpässe und Lieferkettenstörungen<br />

zu steigenden Preisen und<br />

Verzögerungen beim Wohnungsbau geführt.<br />

Bis 2040 werden rund 300.000<br />

neue Wohnungen im Ballungsraum benötigt,<br />

gleichzeitig soll die Region aus<br />

der Gewinnung der Grundbaustoffe<br />

Sand und Kies aussteigen. Das passt<br />

nicht zusammen. Wer bezahlbaren<br />

Wohnraum will, darf die Baukosten nicht<br />

weiter antreiben.“<br />

Die Redaktion GP kann sich diesen<br />

Bewertungen nur anschließen und vielleicht<br />

noch ein Beispiel der gelebten<br />

Doppelzüngigkeit hinterherschieben:<br />

Rodungen im nordhessischen Reinhardswald<br />

werden im Eilverfahren für<br />

Windkraft durchgedrückt, Rohstoffgewinnung<br />

im Bannwald ausgeschlossen.<br />

Welche der Maßnahmen ist absehbar<br />

temporär und woraus bestehen Windkraftanlagen,<br />

Fundament und Zuwegungen?<br />

Beteiligte Verbände: verband-steineerden.de<br />

/ vero-baustoffe.de / bkri.de<br />

/ bauindustrie-mitte.de / ivn.de /<br />

bgvht.de / vhu.de<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


16<br />

WIRTSCHAFT<br />

Stoffstromstudie zur Nachfrage in<br />

der Bodenseeregion<br />

Dank der nunmehr veröffentlichten Studie „Länderübergreifende mineralische<br />

Rohstoffströme in der Bodenseeregion“, erarbeitet vom Institut für angewandte<br />

Wirtschaftsforschung an der Uni Tübingen im Auftrag der baden-württembergischen<br />

Landesregierung, liegen erstmals regionalisierte Zahlen vor. Sie scheinen<br />

geeignet, die Diskussion um den grenzüberschreitenden Austausch von Rohstoffen<br />

im Vierländereck zu versachlichen.<br />

n südlichen Teilräumen der Bo-<br />

übersteigt die Nach-<br />

„Idenseeregion<br />

frage an Kies- und Sandprodukten das<br />

verfügbare Angebot, sodass hierfür aus<br />

Deutschland zugefahren werden muss.<br />

Dies geschieht weiterhin in einem vertretbaren<br />

Umfang. Allerdings sollte man<br />

die Warnsignale der Studie ernst nehmen<br />

und überall Voraussetzungen für<br />

eine nachhaltige Rohstoffversorgung<br />

schaffen.“ Dieses Fazit zieht Thomas<br />

Beißwenger, Hauptgeschäftsführer Industrieverband<br />

Steine und Erden Baden-<br />

Württemberg (ISTE).<br />

Das Land Baden-Württemberg hatte<br />

zur Umsetzung der Maßnahme des<br />

Rohstoffkonzeptes Baden-Württemberg<br />

diese Stoffstromstudie, die für die<br />

vier betroffenen Länder im Bodenseeraum<br />

verschiedene Aspekte zur Rohstoffsicherung,<br />

-gewinnung, -verarbeitung<br />

und -transport untersuchte, in<br />

Auftrag gegeben.<br />

Ausgehend von der strukturellen und<br />

rohstoffgeologischen Situation in der<br />

internationalen Bodenseeregion wurde<br />

das Planungs- und Genehmigungsregime<br />

untersucht. Hierbei wird deutlich,<br />

dass die Prozesse und Verfahren hinsichtlich<br />

der Prüfung der Umweltverträglichkeit<br />

zwar vergleichbar sind, aber<br />

im konkreten Einzelfall unterschiedliche<br />

materielle Schwerpunkte setzen: So<br />

werden im Alpenrheintal die Kiesvorkommen<br />

durch Nassgewinnung derzeit<br />

kaum genutzt. Beißwenger: „Überraschend<br />

ist, dass abweichend von der<br />

Planungspraxis in Bayern und Baden-<br />

Württemberg in einigen Kantonen in der<br />

Schweiz für die Deckung des Rohstoffbedarfs<br />

mit Zufuhren aus anderen Ländern<br />

gerechnet wird und in Vorarlberg<br />

der österreichische Rohstoffplan zumindest<br />

für Kiese und Sande nicht oder<br />

nicht stringent genug umgesetzt wurde,<br />

um die dortigen Bedarfe decken zu können.<br />

Letzteres mahnt auch eine Untersuchung<br />

aus dem Jahr 2018 aus Vorarlberg<br />

an. Es wäre im Sinne der gesamten<br />

Bevölkerung der Bodenseeregion, dass<br />

die erforderlichen Rohstoffe in allen<br />

Teilräumen auf kurzem Weg bereitgestellt<br />

werden können.“ Dies erfordere<br />

eine verantwortungsbewusste planerische<br />

Abwägung zugunsten einer bedarfsbezogenen<br />

Rohstoffsicherung in<br />

jedem Land unter Beachtung wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse zur Vereinbarkeit<br />

der Rohstoffgewinnung mit den<br />

Schutzgütern.<br />

RC-Baustoffe, Fördermengen<br />

und Transportwege<br />

Zur nachhaltigen Rohstoffversorgung<br />

gehört auch die Nutzung von Recyclingbaustoffen.<br />

Die in diesem Themenbereich<br />

oftmals gelobte Schweiz weist eine<br />

Substitutionsquote bei Kiesen von 10 bis<br />

15 % durch Recyclingbaustoffe auf.<br />

Deutschland kann mit einer Substitutionsquote<br />

von 12 % mithalten. Hierdurch<br />

werden auf allen Seiten des Sees Lagerstätten<br />

geschont, wobei die weitere Entwicklung<br />

maßgeblich von der Rückbautätigkeit<br />

recyclingfähiger Bausubstanz<br />

und der Akzeptanz des Recyclingbaustoffes<br />

abhängt.<br />

Die Fördermengen in der internationalen<br />

Bodenseeregion sind der Studie<br />

zufolge in den vergangenen fünf Jahren<br />

weiter angestiegen. Auf den badenwürttembergischen<br />

Teilraum entfallen<br />

zwischen 12,5 und 13 Mio. t, wovon in<br />

der Befragung 69 % erfasst wurden. Die<br />

Unternehmen gehen von einer unverändert<br />

hohen Nachfrage aus. Dies äußert<br />

sich auch darin, dass sich rund zwei<br />

KLÄRUNG VORAUS? Die Studie „Länderübergreifende mineralische<br />

Rohstoffströme in der Bodenseeregion“, kann einen Beitrag dazu leisten,<br />

von der Dissonanz zum Verständnis zu gelangen. Foto: Karl Nömayr/Pixabay<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


WIRTSCHAFT<br />

17<br />

Drittel der Werke in einem Genehmigungsverfahren<br />

befinden oder ein solches<br />

vorbereiten.<br />

Mehr als die Hälfte der gewonnenen<br />

Rohstoffe wird in Distanzen von unter<br />

20 km verwendet, weitere 30 % innerhalb<br />

von 50 km, die übrigen rund 20 %<br />

werden weiter als 50 km transportiert.<br />

Die Studie geht davon aus, dass je nach<br />

Produkt bereits ab 20 bis 40 km die<br />

Transportkosten den Warenwert übersteigen<br />

und Lieferungen ins höherpreisige<br />

Ausland nur bei max. 20 km zusätzlicher<br />

Entfernung gegenüber dem<br />

üblichen Liefergebiet wirtschaftlich<br />

sinnvoll sind. Somit sind Lieferverflechtungen<br />

der seenahen Standorte erwartungsgemäß<br />

höher als von see-fernen<br />

Werken. Folglich weist die Untersuchung<br />

für den grenznahen, verkehrsgünstig<br />

gelegenen Landkreis Konstanz<br />

einen überdurchschnittlichen Verkaufsanteil<br />

in die benachbarten<br />

Kantone der Schweiz mit 13 % aus.<br />

Beißwenger: „Insgesamt dominiert<br />

in der internationalen Bodenseeregion<br />

die Eigenversorgung der jeweiligen<br />

Teilräume hinsichtlich der dort verfügbaren<br />

Rohstoffgruppen. Die Ausfuhren<br />

aus dem deutschen Teilraum<br />

bewegen sich somit weiterhin innerhalb<br />

eines langjährigen Korridors.“<br />

Langfristige Konzepte in allen<br />

Teilräumen erforderlich<br />

Die Studie hat auch hinsichtlich der Rohstoffpreise<br />

wichtige Erkenntnisse geliefert:<br />

So ist der Preis von ungebrochenen<br />

Kies- und Sandprodukten (nach Abbaumenge<br />

gewichteter Medianwert) in<br />

Deutschland und der Schweiz nahezu<br />

identisch, während er in Österreich deutlich<br />

höher liegt. Für höher veredelte, gebrochene<br />

Produkte ist er hingegen in der<br />

Schweiz und Österreich vergleichbar,<br />

während er in Deutschland niedriger liegt.<br />

Dies lässt den Schluss zu, dass den eidgenössischen<br />

Produkten die hohen Aufbereitungskosten<br />

und den Vorarlberger<br />

Produkten höhere Gewinnungskosten<br />

Kostennachteile entstehen lassen. Hinzu<br />

kommen die rund doppelt so hohen Transportkosten<br />

in der Schweiz. Laut Beißwenger<br />

formuliert die Studie klar, dass es<br />

keine Hinweise darauf gibt, dass Rohstoffe<br />

aus grenzfernen Regionen nur deshalb<br />

transportiert werden, weil sich im Ausland<br />

höhere Erlöse erzielen ließen. Vieles deutet<br />

darauf hin, dass neben der Nachfrage,<br />

die Entfernung zur Zielregion die entscheidende<br />

Determinante sei. Die Studie liefert<br />

einen interessanten Einblick in die rohstoffgewinnende<br />

und -verarbeitende Industrie<br />

rund um den Bodensee und offenbart,<br />

dass überall politische, planerische<br />

und genehmigungsrechtliche Hürden unterschiedlichster<br />

Ausprägung in einem<br />

vergleichbaren System bestehen. Beißwenger:<br />

„Am Markt bestehen Verflechtungen,<br />

die aber keine systemischen Disparitäten<br />

abbilden, sondern von der<br />

Nachfrage nach mineralischen (Bau-)<br />

Rohstoffen und Transportkosten getrieben<br />

sind. Die Studie untermauert daher<br />

auch für das Gebiet der internationalen<br />

Bodenseeregion, dass mineralische Rohstoffe<br />

– noch – die bei Weitem kürzesten<br />

durchschnittlichen Transportdistanzen<br />

aller Güter aufweisen und es sich dabei<br />

um einen kleinräumigen Markt handelt.“<br />

Politik und Behörden der jeweiligen<br />

Länder sind nach Auffassung des ISTE<br />

aufgerufen, in ihrer Zuständigkeit die<br />

Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass<br />

in allen Teilräumen die Nachfrage nach mineralischen<br />

Rohstoffen möglichst dezentral<br />

und auf kurzen Wegen gedeckt werden<br />

kann. Hierzu brauche es schnellstmöglich<br />

langfristige und umsetzungsorientierte<br />

Konzepte und Pläne sowie Genehmigungen.<br />

Es könne in allen Teilräumen zur Akzeptanz<br />

beitragen, wenn jede Raumschaft<br />

ihr Möglichstes für die eigene Versorgung<br />

mit Kiesen und Sanden leistet.<br />

www.iste.de<br />

Rohstoffstrategie 2<strong>02</strong>2<br />

Positiv für Wirtschaft, Menschen und Gesellschaft<br />

Anfang Februar hatte der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, Journalisten und Medien mit gestrafftem Wissen darüber<br />

versorgt, welche Bedeutung heimische, bedarfsnahe, mineralische Rohstoffe für wirtschaftliches Wachstum und die Versorgungssicherheit<br />

der Gesellschaft haben.<br />

Wie üblich erzeugte die Nennung aller Branchen und diverser Gegenstände, deren Basis mineralische Rohstoffe bilden oder<br />

an denen sie maßgeblich beteiligt sind, ungläubiges Staunen. Bauen ja – das kann sich noch jeder Laie vorstellen, danach ist<br />

aber auch Schluss. Dem rudimentären Wissen stehen nun erweiterte Fakten gegenüber. Der Verband stellte klar: „Die Verfügbarkeit<br />

heimischer Rohstoffe gewährleistet die regionale Versorgung und den Bestand der Lieferketten – eine Voraussetzung für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Bundesländer für sich und der Bundesrepublik insgesamt.“<br />

Vor dem Hintergrund rasant zunehmender Konflikte unterschiedlicher Interessensvertreter rund um die Thematik der mineralischen<br />

Rohstoffgewinnung will vero proaktiv zur sachlichen Diskussion beitragen und hat dazu eine „Rohstoffstrategie 2<strong>02</strong>2“<br />

formuliert. In insgesamt sechs Punkten werden Unklarheiten ausgeräumt und Fakten dargelegt. Die verankerten Positionen<br />

sollen als Basis für einen konstruktiven Dialog dienen. Zusätzlich wurden Forderungen an die Politik formuliert, die angemessene<br />

Rahmenbedingungen für die Branche herstellen muss.<br />

Einer Aufklärung und eines offenen sachlichen Austauschs bedürfen die Aspekte Raumordnung, Genehmigungsverfahren,<br />

Substitutionsmöglichkeiten, Nachnutzungskonzepte, Öffentlichkeitsbeteiligung etc. Fakten dazu wurden mit der vero-Rohstoffstrategie<br />

geliefert.<br />

Kim Walter, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei vero, erklärte, das Medieninteresse sei groß gewesen und<br />

neben einigen (erwartbaren) kritischen Berichten hätten sachliche Darstellungen in Wochenendausgaben verschiedener Zeitungen<br />

die Notwendigkeit von sachbezogener Aufklärung und direktem Zusammenkommen bestätigt. Gleichzeitig weiß sie als<br />

Kommunikationsprofi, dass damit die Arbeit nicht endet, sondern erst recht weitergeführt werden muss.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


18<br />

AUSBILDUNG<br />

Beruf: „Aufbereitungsmechaniker Naturstein“!<br />

… so passend wie ein Maßanzug<br />

GP: Herzlichen Glückwunsch, Herr<br />

Stolz. Welche Reaktionen haben Sie<br />

nach der ehrenden Veröffentlichung<br />

im Kreis-Anzeiger erhalten?<br />

Lukas Stolz: Ich habe viele Glückwünsche<br />

und Gratulationen aus meinem beruflichen<br />

wie auch privaten Umfeld erhalten.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Lohn des Tüchtigen<br />

„Stolz wie Lukas“ übertitelte der Kreis-Anzeiger<br />

der Verlag Wetterau und Vogelsberg<br />

GmbH einen Artikel Anfang Dezember 2<strong>02</strong>1,<br />

der den Ausbildungsweg von Lukas Stolz –<br />

abgeschlossen mit einem hervorragenden<br />

Ergebnis – zum Inhalt hatte. Doch nicht nur<br />

der junge Aufbereitungsmechaniker Lukas<br />

freut sich über seinen Facharbeiterbrief,<br />

sondern auch sein Arbeitgeber, die zur<br />

MHI-Gruppe zählende Johannes Nickel<br />

GmbH & Co KG in Unter-Widdersheim.<br />

Geschäftsführerin Dr. Bettina Nickel, selbst<br />

Mitglied im Bildungsausschuss der IHK<br />

Gießen-Friedberg und Vorsitzende des<br />

MIRO-Arbeitsausschusses Aus- und Weiterbildung,<br />

sieht für den tüchtigen und motivierten<br />

Jungfachmann noch weitere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten. Mit selten<br />

erreichten 95 von 100 möglichen Punkten<br />

schloss Lukas Stolz seine eigentlich dreijährige<br />

Ausbildung in nur zweieinhalb Jahren<br />

ab. Nicht nur hatte er mit dem Fachabitur in<br />

der Tasche einen gewissen Vorsprung, auch<br />

seine Begeisterung für den gewählten Beruf<br />

machte ihm die Lehrphase leichter. Am Ende<br />

gehörte der junge Bingenheimer zu den 96<br />

besten Azubis unter <strong>22</strong>.000, die vom hessischen<br />

Industrie- und Handelskammertag<br />

(HIHK) besonders geehrt wurden, und außerdem<br />

zu den 19 besten Azubis bundesweit.<br />

Genug der Vorrede. Ab jetzt gehört die<br />

Bühne Lukas Stolz selbst.<br />

Selbst in der Branche beheimatet, wissen<br />

unsere Leser natürlich, wie das<br />

Anforderungsprofil eines Aufbereitungsmechanikers<br />

aussieht. Gibt es<br />

unter den vielfältigen Aufgaben für Sie<br />

so etwas wie eine Lieblingstätigkeit<br />

und auf der anderen Seite etwas, das<br />

Sie lieber automatisiert erledigt sehen<br />

würden?<br />

Eine genaue Lieblingstätigkeit habe ich<br />

nicht, die Summe der verschiedenen<br />

Tätigkeiten gefällt mir. Für mich ist es<br />

immer ein gutes Gefühl wenn in der Anlage<br />

/ Produktion alles reibungslos läuft.<br />

Automatisiert könnten sich die Reinigungsarbeiten<br />

in der Anlage erledigen<br />

– dagegen hätte nichts einzuwenden.<br />

Was war für Ihre Ausbildungsentscheidung<br />

besonders maßgeblich? Haben<br />

Sie ähnliche Vorbilder in der Familie,<br />

kannten Sie das Unternehmen Nickel<br />

bereits oder hat Sie die Ausbildungsanzeige<br />

„Aufbereitungsmechaniker,<br />

Fachrichtung Naturstein gesucht“ ohne<br />

diesbezügliche Vorgeschichten gezielt<br />

motiviert?<br />

Durch mein familiäres und freundschaftliches<br />

Umfeld hatte ich nie zuvor<br />

Kontaktpunkte mit der Gewinnungsindustrie<br />

oder ähnlichen Betrieben.<br />

Auch das Unternehmen kannte ich<br />

vorher nicht, erstmalig bin ich tatsächlich<br />

durch die Stellenanzeige im Internet<br />

auf den Ausbildungsberuf und den<br />

Ausbildungsbetrieb aufmerksam geworden.<br />

Recherche im Internet und<br />

das Schnupper-Praktikum im Betrieb<br />

gaben mir die Sicherheit, dass ich<br />

mich für diesen beruflichen Werdegang<br />

entscheiden will.<br />

Für Ihre Theorieausbildung im Blockformat<br />

besuchten Sie die spezialisierte<br />

Berufsschule Hans-Schwier-Berufskolleg<br />

in Gelsenkirchen. Wie würden<br />

Sie das Angebot und die Bedingungen<br />

an der Berufsschule einschätzen? Und:<br />

War die Entfernung für Sie eine große<br />

Hürde?<br />

Das in der Berufsschule erlernte Wissen<br />

bot wichtige Ergänzungen zu den<br />

im Betrieb erlernten praktischen Fähigkeiten.<br />

Einen großen Wert für mich<br />

hatte aber definitiv der persönliche<br />

Austausch zu den Mitschülern im<br />

Hans-Schwier-Berufskolleg. Dieser<br />

Austausch war mir sehr wichtig. So<br />

sind beim Dialog über Privates oder<br />

Berufliches gute und beständige<br />

Freundschaften entstanden. Schon<br />

zweimal habe ich die Möglichkeit ge-<br />

LUKAS STOLZ entschied sich für eine Ausbildung zum „Aufbereitungsmechaniker<br />

Naturstein“. Mit einem bravourösen Ergebnis am Ziel angelangt, stehen ihm nun weitere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten offen. Mit ihm freuen sich: Rene Fecher (1. Betriebsleiter, l.)<br />

und Axel Reißer (2. Betriebsleiter, r.). Fotos: basaltnickel<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUSBILDUNG<br />

19<br />

nutzt, ehemalige Klassenkameraden<br />

zu besuchen und auch die damit verbundenen<br />

Führungen bzw. Besichtigungen<br />

in den unterschiedlichen Betrieben<br />

haben mir sehr interessante<br />

Einblicke ermöglicht!<br />

Entfernung und Blockunterricht waren<br />

definitiv neue Erfahrungen für mich.<br />

Dies war anfangs eine schwierige Umstellung,<br />

da man ja auch seine komplette<br />

Freizeit vollkommen umstrukturiert.<br />

Gerne erinnere ich mich aber an<br />

gemeinsame Nachmittage und Abende<br />

mit den Mitschülern, an die Ausflüge<br />

und Unternehmungen.<br />

Inzwischen sind Sie wahrscheinlich<br />

an Ihrem Arbeitsplatz komplett „zu<br />

Hause“. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit<br />

mit den Kollegen und ist das,<br />

was Sie schildern, aus Ihrer Sicht für<br />

die Branche typisch?<br />

Zu vielen meiner Arbeitskollegen habe<br />

ich auch privat ein gutes freundschaftliches<br />

Verhältnis. Dementsprechend<br />

ist eine gute Zusammenarbeit auf der<br />

Arbeit gewährleistet. Ich denke, das<br />

gemeinsame Arbeiten, gerade in „rauerer“<br />

Umgebung, schweißt einfach<br />

eng zusammen und ist nach meinem<br />

Eindruck typisch für diese Branche:<br />

Wenn es drauf ankommt, kann man<br />

sich aufeinander verlassen!<br />

Wie geht es bei Ihnen weiter – möchten<br />

Sie eine Weiterqualifizierung in Anspruch<br />

nehmen und wenn ja, welchen<br />

Zeithorizont peilen Sie an?<br />

Gerne würde ich mich zum „Techniker<br />

in der Fachrichtung Verfahrens- und<br />

Umwelttechnik“ ab Ende dieses Jahres<br />

weiterbilden. Ich habe mich vielfältig<br />

in alle Richtungen informiert, den<br />

Industriemeisterkurs oder auch Studienangebote<br />

angesehen. Persönlich<br />

erschien mir die Techniker-Weiterbildung<br />

in genau dieser Fachrichtung<br />

aber am passendsten. Diese Fortbildung<br />

dauert zwei Jahre in Vollzeit.<br />

Was kann unsere Branche – was können<br />

die Betriebe, die Verbände – aus<br />

Ihrer Sicht verbessern, um das Berufsbild<br />

„Aufbereitungsmechaniker“<br />

attraktiver darzustellen und mehr<br />

junge Leute darauf aufmerksam zu<br />

machen und zu gewinnen?<br />

Das ist nicht leicht zu beantworten und<br />

es liegt mir auch fern, hier Erfolgsvorschläge<br />

zu unterbreiten, die aus meiner<br />

Perspektive nur sehr subjektiv sein<br />

können. Aber vielleicht bringt es tat-<br />

IM BASALT ZU HAUSE: Der junge Aufbereitungsmechaniker<br />

Naturstein fühlt sich im Steinbruch und<br />

im miteinander hantierenden Team sehr wohl.<br />

sächlich etwas, junge Facharbeiter zu<br />

bitten, ihr Berufsbild in einem interessanten<br />

Vortrag an Schulen vorzustellen.<br />

Lässt sich das Ganze noch mit<br />

einer Exkursion in den entsprechenden<br />

Gewinnungsbetrieb kombinieren,<br />

wird es noch wirksamer. Mich jedenfalls<br />

hätte das ganz sicher in der Schulzeit<br />

sehr angesprochen.<br />

Wir danken Ihnen ganz herzlich für das<br />

Interview und wünschen Ihnen für Ihren<br />

Berufsweg alles Gute! (Interview: gsz)<br />

www.mhigruppe.de<br />

www.basaltnickel.de<br />

Studium und Beruf im Doppelpack: eine tolle Sache!<br />

Lukas Neijenhuis ist 24 und arbeitet seit 2019 als Rohstoffingenieur<br />

bei Holemans. Gleichzeitig studiert er an der Technischen Hochschule<br />

Georg Agricola in Bochum und ist gerade damit beschäftigt,<br />

seinen Masterabschluss im Studiengang Bergbau und Verfahrenstechnik<br />

zu machen. In einem kurzen Video erzählt er von seinem<br />

Berufseinstieg bei Holemans. Was er besonders attraktiv findet:<br />

Die Kombi aus Studium und Beruf: „Das ist eine tolle Sache, denn<br />

ich kann das Erlernte täglich in meiner Arbeit anwenden.“ Für den<br />

jungen Ingenieur ist es spannend, einerseits Verantwortung für<br />

einen bestimmten abgesteckten Bereich im Unternehmen zu übernehmen,<br />

andererseits mit vielen weiteren Arbeitsfeldern in Kontakt<br />

zu kommen. Lukas Neijenhuis absolvierte ein „Maschinenbau-<br />

Abitur“. Bei einem Infotag lernte er die THGA Bochum kennen und<br />

entschied sich für ein Bergbau-Studium. Seit 2019 ist er fest angestellt<br />

bei der Holemans Niederrhein GmbH. Hier sieht er auch<br />

seine Zukunft.<br />

Das Video „Berufseinstieg bei Holemans“ steht in der Mediathek<br />

auf der Holemans-Internetseite unter https://holemans.de/mediathek.html<br />

zur Verfügung.<br />

www.holemans.de<br />

Noch ein Lukas<br />

DIE VERKNÜPFUNG von neuem Studienwissen mit praktischen<br />

Erfahrungen schildert Lukas Neijenhuis als ideale Variante.<br />

Foto: Holemans<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


20<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Digitale Drehscheibe für Angebot und Nachfrage<br />

VIER KLICKS: Auf dem digitalen Marktplatz<br />

Digando kann Equipment nun rund um die Uhr<br />

online verbindlich gemietet werden. Foto: Digando<br />

Über 8000 Bagger, Arbeitsbühnen, Verdichter, Anhänger, Siebanlagen und mehr<br />

stehen auf dem digitalen Marktplatz Digando bei über 40 Mietstationen in Österreich<br />

rund um die Uhr zur Miete bereit. Im November des letzten Jahres expandierte<br />

das Unternehmen nun auch nach Deutschland. Mit Anton Kreitz & W. H.<br />

Ostermann, Hans Warner und Kuhn Baumaschinen konnten dafür drei Vermieter<br />

mit insgesamt 13 Mietstationen in Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland gewonnen<br />

werden. Weitere Bundesländer sollen zeitnah folgen.<br />

Digando ist der einzige Anbieter in Deutschland und Österreich, der eine Echtzeit-Abfrage<br />

völlig automatisiert ermöglicht. Dabei arbeitet das Unternehmen kooperativ<br />

mit Mieter und Vermieter zusammen, tritt aber lediglich als Digitalisierungspartner<br />

auf und nicht als Wettbewerber. Die Beziehung zwischen Mieter und<br />

Anbieter bleibt unverändert, findet jedoch auf einer digitalen Ebene statt. Kunden<br />

erhalten sogar dieselben Konditionen wie bei der Miete vor Ort.<br />

www.digando.com<br />

Fahrer-Testzentrum in Triptis<br />

Im Januar 2<strong>02</strong>2 wurde, von Fliegl initiiert, in Triptis ein neues<br />

Corona-Schnelltestzentrum eröffnet. Alle, die einen Schnelltest<br />

benötigen, haben nun die Möglichkeit, sich von Montag bis Samstag<br />

kostenfrei testen zu lassen. Das Angebot richtet sich vor allem<br />

an Lkw-Fahrer, denen auf ihren tagelangen Strecken für den so<br />

oft geforderten Gesundheitsnachweis oft der nötige Zugang zu<br />

einem Testzentrum fehlt. Deshalb ist der „Fliegl Drive In“ für Lkw<br />

leicht zugänglich und liegt unweit der A 9.<br />

www.fliegl.com<br />

TEST BESTANDEN: Mit der von Fliegl initiierten<br />

Teststation können nun auch „Schwergewichte“<br />

leicht an einen Testnachweis kommen. Foto: Fliegl<br />

Rund um die Uhr Baumaschinen ordern<br />

BAUMASCHINEN in Standardausstattung unabhängig von Öffnungszeiten<br />

online zu bestellen, ist jetzt bei Swecon möglich. Foto: Swecon<br />

Schon im Oktober 2<strong>02</strong>1 präsentierte die Swecon Baumaschinen<br />

GmbH ihren komplett überarbeiteten Internetauftritt. Nun ergänzt<br />

der Importeur und Handelspartner für Maschinen der Marken Volvo<br />

CE und Sennebogen sein digitales Angebot: Seit Beginn dieses<br />

Jahres werden erstmals vorkonfigurierte Neumaschinen in Standardausstattung<br />

zum Verkauf über die unternehmenseigene Onlineplattform<br />

angeboten. Dafür bietet Swecon den Volvo-Kompaktbagger<br />

EC15E im eigenen Webshop zum Kauf an. Die Maschinen sind direkt<br />

ab Lager verfügbar und können kurzfristig in Empfang genommen<br />

werden Das Unternehmen reagierte damit auf den vermehrten<br />

Wunsch der Anwender, auch online die Möglichkeiten für Kauf oder<br />

Miete nutzen zu können.<br />

www.swecon-direkt-kaufen.de<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AKTUELL<br />

21<br />

Position in Europa weiter<br />

ausgebaut<br />

MINIBAGGER UND WALZEN sowie passende Anbaugeräte<br />

und Ausrüstungen stehen im Zeppelin-Online-Shop zur Verfügung.<br />

Foto: Cat/Zeppelin<br />

Digitale und schnelle<br />

Bestelloption<br />

Der neue Zeppelin Cat Shop will mit erweiterten digitalen<br />

Möglichkeiten an das sich wandelnde Käuferverhalten anknüpfen<br />

und bietet eine Auswahl an kompakten Cat-Baumaschinen<br />

wie Minibagger und Walzen nun auch online zum<br />

Kauf an. Das Sortiment orientiert sich an der bisher gängigen<br />

Kundennachfrage.<br />

Zum Start des neuen Shops ist zunächst eine Auswahl<br />

von zehn fertig konfigurierten Baumaschinen verfügbar.<br />

Hinzu kommen entsprechende Grabgefäße sowie andere<br />

Anbaugeräte – insgesamt 85 Positionen stehen zur Auswahl.<br />

Der neue Shop richtet sich vor allem an Kunden, die Equipment<br />

für ihre Baumaschinen benötigen, ohne gleich das<br />

ganze Trägergerät kaufen zu müssen oder grundsätzlich<br />

Bedarf an kompakten Geräten haben.<br />

Bislang war es nicht möglich, Baumaschinen verbindlich<br />

zu einem konkreten Preis online zu erwerben. Mit dem neuen<br />

Shop ist es erstmals möglich, anhand des Endpreises etwa<br />

einen Cat-Minibagger oder eine Cat-Walze auszuwählen und<br />

diese dann komplett direkt online zu erwerben. Für die Zukunft<br />

ist angedacht, den Shop auch mit dem Konfigurator<br />

noch enger zu verzahnen.<br />

www.zeppelin-cat.de/shop<br />

Die Rema Tip Top AG (RTT) hat mit der Polytechna AG einen<br />

Komplettanbieter für Fördertechnik in der Schweiz übernommen.<br />

Polytechna vertritt namhafte Hersteller und verfügt als<br />

Komplettanbieter neben einem breiten Produktsortiment<br />

über einen kompetenten Service für Unternehmen in unterschiedlichsten<br />

Branchen. RTT verfügt bereits über vier<br />

Standorte in der Schweiz.<br />

Ebenfalls zu RTT zählt nun die Fördertechniksparte der<br />

Nuova Emil Riv srl mit Sitz in der norditalienischen Region<br />

Emilia Romagna. Emil Riv ist spezialisiert auf die Installation<br />

von Gummiförderbändern, Tragrollen und Verschleißschutzauskleidungen<br />

unter anderem in der Gesteinsindustrie.<br />

Damit wächst die Anzahl der RTT-Servicecenter in<br />

Italien auf sechs Standorte.<br />

www.rema-tiptop.com<br />

ÜBERNAHME: Mit Polytechna kommt für RTT ein weiterer<br />

Standort in der Schweiz hinzu. Die Fördertechniksparte von<br />

Nuova Emil Riv stärkt die italienische Präsenz. Fotos: RTT<br />

ZANDTcargo<br />

AnhängerTieflader AT-P 400 mit Radmulde<br />

T 09631 6423 • info@zandt-cargo.de • 95643 Tirschenreuth<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


<strong>22</strong><br />

AKTUELL<br />

KOOPERATIONEN<br />

& PARTNERSCHAFTEN<br />

Zusammenarbeit mit Farbwechsel<br />

EXKLUSIVE LIEFERVEREINBARUNG: Doosan und Tobroco-Giant<br />

sind eine gemeinsame Partnerschaft eingegangen. Foto: Doosan<br />

Doosan Infracore Europe hat eine exklusive Liefervereinbarung<br />

mit dem in den Niederlanden ansässigen Unternehmen<br />

Tobroco-Giant unterzeichnet, einem führenden Hersteller<br />

von Kompaktradladern. Im Rahmen der neuen Vereinbarung<br />

werden künftig fünf ausgewählte Modelle von Tobroco-Giant<br />

in Doosan-Orange hergestellt und auch unter dem Namen<br />

Doosan über das europäische Doosan-Händlernetz verkauft.<br />

Doosan Infracore Europe wird die ersten Einheiten, die<br />

im Rahmen der neuen Vereinbarung geliefert werden, in<br />

der Gewichtsklasse von 3500 bis 5000 kg noch in diesem<br />

Jahr einführen.<br />

www.eu.doosanequipment.com<br />

Strategisch die Datenflut bändigen<br />

Anfang November 2<strong>02</strong>1 trafen sich rund 30 Interessierte zur Eröffnungssitzung der neuen Arbeitsgruppe Bergbau & Aufbereitung<br />

des GKZ (Geokompetenzzentrum) Freiberg. Die Verknüpfung dieser beiden Themenbereiche spiegelt auch die<br />

Komplexität heutiger Rohstoffinwertsetzung wider. Das GKZ bündelt Fachkräfte verschiedener Disziplinen und Spezialisierungen<br />

des Geomontanwesens aus Industrie, Fachverwaltungen und Wissenschaft, um Synergieeffekte zu erzielen.<br />

Die Leiter der Arbeitsgruppe, Dr. Marco Roscher (Saxore Bergbau) und Prof. Lieberwirth (Institut für Aufbereitungsmaschinen<br />

und Recyclingsystemtechnik, TU Bergakademie Freiberg), gingen auf die wichtigsten Entwicklungen im Bereich<br />

Aufbereitung und Bergbau ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energie- und Mobilitätskonzepte der Bundesregierung<br />

stellen sich nicht nur Fragen zu deren Bereitstellung, sondern besonders zur Sicherung der Rohstoffe und der Möglichkeit,<br />

den Bedarf auch aus einheimischen Vorkommen zu decken. Mit diesen und weiteren Themen wird sich die neu gegründete<br />

AG zukünftig auseinandersetzen.<br />

www.gkz-ev.de<br />

PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />

Prämiertes wegweisendes Design<br />

GERMAN DESIGN AWARD 2<strong>02</strong>2: Der TA 230 Litronic<br />

überzeugte in der Hauptkategorie „Excellent Product<br />

Design“. Foto: Liebherr<br />

Der TA 230 Litronic, ein knickgelenkter Muldenkipper in der 30-Tonnen-Klasse<br />

von Liebherr, ist mit dem German Design Award 2<strong>02</strong>2 ausgezeichnet worden.<br />

Mit seinem modernen Maschinen- und Designkonzept erhielt er die Auszeichnung<br />

in der Hauptkategorie „Excellent Product Design“ im Bereich Utility Vehicles:<br />

Darin werden hervorragende und vorbildlich umgesetzte Gestaltungsleistungen<br />

gewürdigt.<br />

Der TA 230 Litronic ist eine äußerst robuste, leistungsstarke und geländegängige<br />

Maschine. Seine Stärken überzeugen beim Abraumtransport, in der<br />

Gewinnungsindustrie sowie bei größeren Infrastrukturprojekten. Das moderne<br />

Maschinen- und Designkonzept wurde auf maximale Nutzlast und dauerhaften<br />

Betrieb in unwegsamem Gelände ausgelegt – und nun auch ausgezeichnet.<br />

www.liebherr.com<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AKTUELL<br />

23<br />

ZWEIFACH AUSGEZEICHNET: Der Bobcat T7X ist der erste vollelektrische<br />

Kompakt-Raupenlader im Markt. Foto: Bobcat<br />

Nachhaltige Weltneuheit<br />

überzeugte doppelt<br />

Doosan Bobcat hat auf der CES 2<strong>02</strong>2 in Las Vegas seinen<br />

neuen, vollelektrischen Kompakt-Raupenlader T7X vorgestellt<br />

– und damit die erste vollelektrische Maschine ihrer Art.<br />

Durch den Wegfall von Hydrauliksystemen, Komponenten,<br />

Emissionen und Vibrationen arbeitet der T7X signifikant sauberer<br />

und leiser. Er ist vollständig batteriebetrieben, produktiver,<br />

dank elektrischer Betätigung und elektrischem Antrieb<br />

leiser trotz hohem Drehmoment und leistungsfähiger als<br />

vergleichbare dieselbetriebene Raupenlader auf dem Markt<br />

– gänzlich ohne CO 2 -Emissionen.<br />

Im Rahmen des CES Innovation Awards wurde der Bobcat<br />

T7X gleich mit zwei Awards in den Kategorien Vehicle Intelligence<br />

& Transportation und Smart Cities ausgezeichnet.<br />

Das Modell wurde zunächst für den nordamerikanischen<br />

Markt entwickelt. In EMEA sind nun interne Tests und Analysen<br />

von Kundenfeedback geplant, um das kommerzielle<br />

Potenzial auch für diese Regionen zu ermitteln.<br />

www.bobcat.com<br />

Innovationspreis 2<strong>02</strong>2<br />

Neue Kategorien bringen Dynamik in den bekannten Wettbewerb<br />

um den bauma-Innovationspreis. Die verantwortlichen<br />

Mitglieder in der Task Force haben die Kategorien zeitgemäß<br />

überarbeitet und rufen dazu auf, sich mit zukunftsweisender<br />

Technik um einen der ersten Plätze zu bewerben. Die Verleihung<br />

des hochkarätigen Innovationspreises läutet jeweils den Start<br />

der Messewoche ein, die diesmal auf den 24. bis 30. Oktober<br />

2<strong>02</strong>2 terminiert ist.<br />

Die VDMA-Fachverbände Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

sowie Mining führen zusammen mit der Messe München<br />

und den Partnerverbänden HDB, ZDB und bbs das mehrstufige<br />

Bewerbungs- und Bewertungsverfahren durch. Die Bewerbungsfrist<br />

endet am 3. Mai 2<strong>02</strong>2. Alle notwendigen Informationen<br />

zu den Teilnahmebedingungen sind wie immer online<br />

abrufbar und auch die Teilnahme-Unterlagen können über das<br />

Webportal eingereicht werden.<br />

www.vdma.org/baumaschinen-baustoffanlagen<br />

www.bauma-innovationspreis.de<br />

bauma<br />

ERWEITERT: Der bauma-Innovationspreis wird nun in den Kategorien<br />

Klimaschutz, Digitalisierung, Maschinentechnik, Bauen und Forschung<br />

vergeben. Foto: VDMA<br />

September 2<strong>02</strong>3<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Satteldachhalle Typ SD11 (Breite: 11,01m, Länge: 20,00m)<br />

• Traufe 4,00m,<br />

Firsthöhe 5,90m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

4,00m x 4,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Aktueller<br />

Aktionspreis<br />

Schneelastzone 2,<br />

im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

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2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


24<br />

AKTUELL<br />

Bahnbrechendes elektro-hydraulisches System<br />

Das Konstantdruck-Hydraulik-Hybrid-System für Bagger, das zu radikalen<br />

Verbesserungen der Energieeffizienz führt, wurde mit dem Volvo<br />

Technology Award 2<strong>02</strong>1 ausgezeichnet. Das System von Volvo CE sorgt<br />

für verbesserte Leistung bei gleichzeitiger Reduzierung der CO 2 -Emissionen<br />

im Einklang mit den Netto-Nullwert-Ambitionen der Volvo-<br />

Gruppe bis 2040.<br />

Das Volvo-CE-Team aus Schweden und Südkorea hat bei dem Forschungsprojekt<br />

eng mit dem finnischen Unternehmen Norrhydro zusammengearbeitet<br />

und dabei eine Idee genutzt, die ursprünglich aus<br />

akademischen Kooperationen hervorgegangen war: In der neuen Systemarchitektur<br />

sind alle Arbeitsfunktionen der Maschine über ein gemeinsames<br />

Konstantdrucksystem, bestehend aus zwei oder mehr<br />

Druckniveaus, mit hydraulischen Energiespeichern verbunden. Die<br />

STARKES KONZEPT, das sich den Volvo Technology Award<br />

Energiespeicher ermöglichen eine energieeffiziente Rückgewinnung<br />

2<strong>02</strong>1 sichern konnte. Foto: Volvo CE<br />

von Bewegungsenergie und die Bereitstellung von Spitzenleistung.<br />

Durch die höhere verfügbare hydraulische Leistung lassen sich Zykluszeiten beispielsweise beim Beladen eines Lkw verkürzen.<br />

Die Innovation ist mittlerweile zu einer praxistauglichen Lösung gereift und soll helfen, die Einführung der E-Mobilität<br />

auf der großen Baggerplattform von Volvo CE zu beschleunigen.<br />

www.volvoce.de<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Wechsel zum schwedischen Online-Marktplatz<br />

Aufgrund des rasanten Wachstums in Skandinavien sowie stetig wachsender Nachfrage aus anderen europäischen Märkten<br />

gründete Blinto seine erste Tochterfirma in Deutschland. Der Sitz befindet sich in Düsseldorf, wobei ein deutschlandweiter<br />

professioneller Außendienst zur Verfügung stehen wird. Mit der Gewinnung von Matthias Ressel als Country Manager startete<br />

zum 1. März 2<strong>02</strong>2 direkt der operative Betrieb in Deutschland. „Nicht nur das exponentielle Wachstum in Schweden, sondern<br />

vor allem das enorme Potenzial der D/A/CH-Region sprechen für einen Erfolg und rasantes Wachstum“, freut sich Matthias<br />

Ressel, der über eine mehr als zehnjährige Erfahrung beim kanadischen Weltmarkt-Führer für Auktionen der Bau- und Landmaschinen-Branche<br />

verfügt, auf neue Aufgaben. Sein breites Know-how wird Blinto, als einer der am schnellsten wachsenden<br />

Online-Plattformen Europas, zugutekommen. Der geschäftliche Fokus liegt auf Bau- und Landmaschinen, ergänzt um Nutzfahrzeuge<br />

und Anbauteile.<br />

Käufer und Verkäufer können sich auf blinto.de registrieren,<br />

um weitere Informationen über das Unternehmen<br />

und seine Dienstleistungen zu erhalten. Sowohl<br />

mobil per App als auch klassisch per Rechner<br />

ist der Kauf und / oder Verkauf von Maschinen über<br />

eine sichere und erprobte IT-Infrastruktur möglich.<br />

Das selbst entwickelte Back-End-System ist flexibel<br />

und darauf ausgerichtet, diversen Anforderungen wie<br />

verschiedenen Sprachen, Währungen, lokalen Steuern<br />

usw. gerecht zu werden. Selbstverständlich genügt<br />

es höchsten IT-Sicherheits-Standards bei Transaktionen<br />

von Käufern und Verkäufern.<br />

www.blinto.de<br />

GEGRÜNDET: Mit Geschäftsaufnahme der Blinto GmbH ging<br />

Matthias Ressel (l.) als Steuermann an Bord. Richard Nilsson<br />

(CEO) sieht großes Potenzial in der D/A/CH-Region. Foto: Blinto<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AKTUELL<br />

25<br />

Globales Management-Team verstärkt<br />

Dressta, bekannter Hersteller von Planierraupen, hat seine Vertriebskapazitäten<br />

durch eine neue, hochkarätige Ernennung verstärkt: Demnach trat Bartosz Kozik<br />

dem Team von LiuGong Dressta Machinery als Global Dressta Sales Director<br />

bei. Er trägt die volle kommerzielle Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung<br />

der globalen Verkaufsstrategie von Dressta sowie für die Verwaltung<br />

und den Ausbau der Verkaufs- und Vertriebskanäle. Bartosz bringt für seine<br />

Funktion über 18 Jahre kommerzielle und strategische Erfahrung mit, die er in<br />

leitenden Positionen bei Volvo CE, Ammann, Ingersoll-Rand und zuletzt als<br />

European Business Director für Holms Attachments gesammelt hat.<br />

Howard Dale, Vorstandsvorsitzender von LiuGong Dressta Machinery, unterstreicht:<br />

„Wir freuen uns, Bartosz im Dressta-Team begrüßen zu dürfen. Er kommt<br />

in einer spannenden Zeit der Investitionen, der Expansion und des Wachstums<br />

zu uns. Wir bringen ein komplettes Sortiment an Planierraupen der nächsten<br />

Generation auf den Markt. Es ist unser bisher stärkstes Produktportfolio, und<br />

wir sind zuversichtlich, dass Bartosz‘ bewährte Fähigkeiten und sein Enthusiasmus<br />

dazu beitragen werden, Dressta auf die nächste Stufe zu bringen.“<br />

BARTOSZ KOZIK wird das nächste<br />

Kapitel in der Geschichte der Marke verantwortlich<br />

mitgestalten. Foto: Dressta/Liugong<br />

www.liugong-europe.com<br />

www.dressta.com<br />

Baumaschinenausrüstung unter neuer Vertriebsleitung<br />

Seit fast einem Jahr ist Rolf Nultsch Teil<br />

des Teams Rädlinger und wechselte<br />

zum Jahresbeginn von seiner bisherigen<br />

Tätigkeit als Projektmanager in die Rolle<br />

des Vertriebsleiters. Auf dem Plan steht<br />

jetzt, das Produktportfolio weiterzuentwickeln.<br />

Ob gesetzliche Änderungen,<br />

wie kürzlich im Bereich der Sicherheitsanforderungen<br />

an Schnellwechsler, oder<br />

Veränderungen in der Arbeitsweise der<br />

Kunden – das Vertriebsteam von Rädlinger<br />

hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />

schnell auf Entwicklungen reagieren zu<br />

können.<br />

Vor seinem Wechsel zu Rädlinger<br />

war Nultsch mehrere Jahre als Produktexperte<br />

für Bagger und Radlader bei<br />

Wacker Neuson tätig. Mit insgesamt 25<br />

Jahren Vertriebserfahrung, davon 13<br />

Jahren in der Baumaschinenbranche,<br />

bringt Rolf Nultsch ideale Voraussetzungen<br />

für die neue Position mit.<br />

www.raedlinger.de<br />

ROLF NULTSCH, hier in der Fertigung der Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH,<br />

übernahm jetzt die Vertriebsleitung. Foto: Rädlinger


26<br />

AKTUELL<br />

Sanft gleitende Übergänge in Nord und Ost<br />

Im neuen Jahr standen bei Zeppelin personelle Veränderungen im Norden und Osten Deutschlands an. So wird Eckhard<br />

Zinke als langjähriger Leiter des Vertriebs- und Servicezentrums Sachsen und Thüringen nach einer Übergangsphase<br />

seinen geplanten Ruhestand antreten. Als Mitglied der Geschäftsleitung sowie Prokurist von Zeppelin Baumaschinen<br />

und als Arbeitnehmervertreter der leitenden Angestellten im Aufsichtsrat des Zeppelin-Konzerns hat sich Eckhard Zinke<br />

mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen eingebracht und das Unternehmen entscheidend mitgestaltet. Seine Aufgaben<br />

übernimmt bereits seit Februar 2<strong>02</strong>2 Jörg Kästner, der bislang die Niederlassungen Hamburg und Rendsburg leitete.<br />

Die freiwerdende Position wird mit Lars Käselau besetzt – bisher Mietstationsleiter Hamburg-Harburg und stellvertretender<br />

Gebietsleiter Nord von Zeppelin Rental.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

ECKHARD ZINKE wechselt nach einer<br />

Übergangsphase in den Ruhestand.<br />

Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />

JÖRG KÄSTNER ist nun neuer Leiter des<br />

Vertriebs- und Servicezentrums Sachsen und<br />

Thüringen.<br />

LARS KÄSELAU wurde zum neuen Leiter<br />

der Zeppelin-Niederlassungen Hamburg und<br />

Rendsburg ernannt.<br />

JUBILÄEN & FEIERANLÄSSE<br />

Verkaufsbilanz der besonderen Art<br />

Komatsu Europe hat seinen 1000. HM300 verkauft. Seit 2003, als<br />

dieser knickgelenkte Muldenkipper (ADT) auf dem europäischen<br />

Markt eingeführt wurde, hat er sich dank seines leistungsstarken<br />

Motors, dem Zugkraftkontrollsystem, den wählbaren Betriebsarten<br />

für die flexible Leistungsanpassung an die Arbeitsbedingungen, seiner<br />

robusten Bauweise sowie modernster Achsaufhängung und Retardertechnik<br />

als perfekte Wahl für alle Arten schwieriger Arbeitsbedingungen<br />

erwiesen. Am 14. Dezember 2<strong>02</strong>1 wurde der neue<br />

30-t-Muldenkipper des Typs zusammen mit einem PC360-Hydraulikbagger<br />

feierlich im Steinbruch Croix-Gérard an den französischen<br />

Bergbaukonzern Imerys übergeben.<br />

Im Laufe der Jahre hatte Komatsu bereits diverse Maschinen an<br />

verschiedene Standorte von Imerys in Frankreich geliefert. Nun<br />

wurde das Jubiläum gemeinsam gefeiert.<br />

www.komatsu.eu<br />

ÜBERGABE des 1000. Komatsu HM300-5. Das japanische Zahlzeichen<br />

schmückt die Motorhaube. An der Übergabe nahmen Verantwortliche<br />

von Komatsu France und von Imerys teil. Foto: Komatsu<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


© OpenStreetMap<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2019/2<strong>02</strong>0<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

STANDORTKARTEN<br />

Über 7.600 Adressen von Verwaltungen und<br />

Werken unterschiedlicher Baustoffindustrien<br />

u Print<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

ZUSAMMENTREFFEN von Vergangenheit und Zukunft. Beim<br />

60. Jubiläum von Oli Spa wurde gleichzeitig der neue Hauptsitz in<br />

Medolla eingeweiht. Foto: Oli Spa<br />

Einweihung und Jubiläum<br />

in Mittelitalien<br />

Ende 2<strong>02</strong>1 hatten die italienischen Vibrationstechnik-Spezialisten<br />

von Oli Spa gleich zwei Gründe zum Feiern, denn<br />

die Einweihung eines neuen Gebäudes am Hauptsitz Medolla<br />

in der Region Emilia-Romagna fiel 2<strong>02</strong>1 zeitlich mit<br />

dem 60-jährigen Firmenjubiläum zusammen.<br />

Während der Feierlichkeiten zur Einweihung wurde dementsprechend<br />

nicht nur die Vergangenheit reflektiert, sondern<br />

auch die Weichen für die Zukunft des Unternehmens<br />

gestellt, das von Medolla aus 23 internationale Niederlassungen<br />

und sechs Produktionsstätten auf fünf Kontinenten<br />

koordiniert. Basis des Handelns sind seit jeher die vier<br />

Grundsätze: Zuhören, Zusammenarbeit, Proaktivität und<br />

Verantwortung.<br />

www.olivibra.com/de/<br />

Transportbeton<br />

STANDORTKARTEN<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

www.geoplangmbh.de<br />

Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstä te der Firma (Mischanlagen)<br />

© A le Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gesta tet. Stand: 2<strong>02</strong>0<br />

www.steinexpo.de<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

Transportbeton<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

STANDORTKARTEN<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Weitere Informationen: shop.stein-verlaggmbh.de<br />

• A0-Format inklusive separatem Adressregister oder<br />

webbasiertes Online-Tool<br />

• Aufteilung in Bundesländer / Online: Umkreissuche und Routingfunktion<br />

• Zusätzliche Informationen zu Jahresproduktion, Zertifizierung und<br />

Anzahl der Mitarbeiter<br />

• Genaue Standorte der Verwaltungen und Werke dank GPS-Codierung<br />

• Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Naturstein/Steinbrüche, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Adressregister<br />

Hessen<br />

Baden-Württemberg<br />

u Online<br />

STELLVERTRETENDES GRUPPENBILD – auch für jene, die<br />

aufgrund der Corona-Regelungen nicht präsent sein konnten:<br />

Christoph Lercher, Bernhard Leitner, Gerhard Meindl, Hermann<br />

Müllegger, Roswitha Haider, Stefan Kuhn, Klaus Pointegger,<br />

Gerhard Ortner (v.l.). Foto: Kuhn<br />

Auszeichnung für langjährige<br />

Mitarbeiterschaft<br />

Kuhn Baumaschinen in Eugendorf hat vor Kurzem wieder<br />

langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt. Anstelle<br />

der Weihnachtsfeier wurde den Jubilaren im kleinen Rahmen<br />

seitens der Geschäftsführung gratuliert. Gewürdigt<br />

wurden dabei die Leistungen der Jubilare, die aufgrund ihrer<br />

Erfahrung und ihres Könnens zu den Stützen des Unternehmens<br />

zählen. Manche von ihnen arbeiten bereits seit über<br />

30 Jahren beim Unternehmen. Unabhängig von diesen belastbaren<br />

Beweisketten wurden auch die Leistungen der<br />

engagierten Lehrlinge bei dieser Gelegenheit honoriert.<br />

www.kuhn.at<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de


28<br />

MACH MAL WAS<br />

BELOHNTER VERSUCH: Das Unternehmen Glück Kies kämpft, wie viele andere in der Branche auch, mit Unverständnis und manchmal<br />

sogar schädlichen Anfeindungen gegenüber der Kiesgewinnung. Hilft Aufklärung, hilft der Dialog? Geschäftsführer Markus Wahl beschreitet<br />

diesen Weg und will ihn auch weiter gehen. Die guten Resonanzen auf die angebotenen Werksführungen geben ihm recht. Fotos: Glück Kies<br />

Zum Kies-Glück: bitte folgen!<br />

Die Dialogoffensive der Bernhard Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH<br />

startete erfolgreich: Rund 150 interessierte Bürgerinnen und Bürger<br />

nahmen an den insgesamt vier Führungen des Unternehmens im Gräfelfinger<br />

Kieswerk im Oktober und November vergangenen Jahres teil.<br />

Auch das Unternehmen selbst zieht eine positive Bilanz nach den Werksführungen<br />

und wird weitere Veranstaltungen zur Bürgerinformation im<br />

laufenden Jahr fest einplanen.<br />

Mit den Werksführungen leistet das<br />

Unternehmen einen Beitrag, um<br />

thematische Klarheit über den für die<br />

Region existenziellen und unentbehrlichen<br />

Rohstoff zu schaffen sowie die<br />

Akzeptanz für die lokale Kiesgewinnung<br />

zu stärken. Die über einstündigen Werksbesichtigungen<br />

leitete Markus Wahl,<br />

Geschäftsführer der Firma Glück. Wegen<br />

der hohen Nachfrage nach den Führungen<br />

wurde zu den ursprünglich drei eingeplanten<br />

Werksbesichtigungen kurzfristig<br />

ein Zusatztermin organisiert.<br />

Interessierte erhielten Hintergrundinformationen<br />

zur regionalen Kiesgewinnung,<br />

zum vielfältigen Einsatz von Sand<br />

und Kies sowie praktische Einblicke in<br />

die Ablaufprozesse der Kiesaufbereitung.<br />

Während der Führungen konnten<br />

die Teilnehmer Fragen stellen, die<br />

Wahl beantwortete. Ebenso wurden<br />

Zukunftsthemen wie der Einsatz von<br />

Recyclingmaterialien im Bauwesen<br />

besprochen.<br />

Wahl: „Wir haben uns sehr gefreut,<br />

dass die Werksführungen auf so großes<br />

Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern<br />

gestoßen sind – unser Einsatz hat<br />

sich also gelohnt. Auch im Nachgang<br />

erreichten uns noch viele nette Rückmeldungen.<br />

Wir legen großen Wert auf einen<br />

faktenbasierten, differenzierten Austausch<br />

auf Augenhöhe und informieren<br />

die Öffentlichkeit daher regelmäßig und<br />

transparent über unsere Zukunftsthemen.<br />

Unser Ziel ist es, mit dem Rückhalt<br />

unserer Bürgerinnen und Bürger die Versorgungssicherheit<br />

von morgen mit<br />

einer regionalen, nachhaltigen und verantwortungsbewussten<br />

Kiesgewinnung<br />

sicherzustellen.“<br />

Aufgrund der positiven Resonanz<br />

wird das familiengeführte Unternehmen<br />

in den kommenden Monaten zusätzliche<br />

Werksführungen anbieten. Auch weitere<br />

(digitale) Bürgerdialogformate sind für<br />

das Jahr fest eingeplant.<br />

Glück Kies informiert Öffentlichkeit<br />

und Politik regelmäßig und transparent<br />

über alle aktuellen Entwicklungen und<br />

klärt offene Fragen. Ein breit gefächertes<br />

Informationsangebot und der Austausch<br />

mit der interessierten Öffentlichkeit sind<br />

der Firma ein besonderes Anliegen.<br />

Bemerkenswert aus eher interner Perspektive<br />

ist, dass das Unternehmen zu<br />

wichtigen Themen auch regelmäßig<br />

Presseinformationen auf seiner Internetseite<br />

veröffentlicht. Das ist kein Standard<br />

in unserer Branche und deshalb vielleicht<br />

auch ein gutes Beispiel, es gelegentlich<br />

nachzumachen.<br />

https://dialog-glueck-kies.de/<br />

www.glueck-kies.de<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


MACH MAL WAS<br />

29<br />

Der Gips klettert diesmal auf den Thron<br />

Der BDG, Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler, hat<br />

den Gips zum Gestein des Jahres 2<strong>02</strong>2 ernannt. Gips ist Werkstoff<br />

in der Bauindustrie, Nahrungsmittelzusatz oder auch Trägersubstanz<br />

in der Arzneimittelherstellung. In der Ausprägung<br />

als Alabaster ist er ein wertvoller Dekor- und Bildhauerstein. So<br />

vielfältig der Einsatz, so faszinierend sind auch einige seiner<br />

natürlichen Fundstellen. Gips entsteht zudem als Nebenprodukt<br />

bei der Kohleverstromung, was angesichts des Kohleausstiegs<br />

Auswirkungen auf die Versorgungslage haben wird.<br />

„Jeder nutzt Gips, aber kaum jemand ist sich darüber klar,<br />

dass er auch irgendwo gewonnen werden muss. Unser Ziel ist<br />

es, auf die Bedeutung der Geowissenschaften in weiten Teilen<br />

der Bevölkerung hinzuweisen“, erklärt Dr. Manuel Lapp, Sprecher<br />

des Fachkuratoriums.<br />

Gips ist sowohl Mineral als auch Gestein. Ein Mineral besteht<br />

aus Elementen, die in einer chemischen Verbindung vorkommen;<br />

ein Gestein setzt sich üblicherweise aus mehreren Mineralen<br />

zusammen. Gipsstein kommt in der Natur als monomineralisches<br />

Gestein vor, es besteht also ausschließlich aus dem Mineral Gips.<br />

Feinkörnig und massig, häufig weiß, gelegentlich braun-grau<br />

kommt Gips (CaSO 4<br />

. 2H2 0) meist zusammen mit Anhydrit<br />

(CaSO 4 ) In der Natur vor. In Deutschland wird Gips in 62 Steinbrüchen<br />

und neun untertägigen Bergwerken gefördert, vor allem<br />

in Württemberg, im westlichen Franken und am Harzrand.<br />

Etwa die Hälfte des in Deutschland verarbeiteten Gipses hat<br />

jedoch eine gänzlich andere Herkunft: Dieser stammt aus<br />

Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) der Kohlekraftwerke,<br />

wo er aus der Reaktion des Schwefeldioxids im Rauchgas mit<br />

Kalkstein entsteht. In dem Maße, wie die Kohlenutzung in Zukunft<br />

zurückgefahren wird, wird dieser REA-Gips künftig als<br />

Rohstoff fehlen und die Gewinnung von Naturgips erhöht werden<br />

müssen. „Daraus entsteht ein Konflikt zwischen Natur- und<br />

Landschaftsschutz einerseits und der Gipsgewinnung andererseits,<br />

insbesondere in Gipskarst-Landschaften, wo sich<br />

Biotope besonderer Schönheit herausgebildet haben. Hier<br />

suchen wir den konstruktiven Dialog, um die notwendige Rohstoffgewinnung<br />

so umweltverträglich wie möglich sicherzustellen“,<br />

so Holger Ortleb, Geschäftsführer des Deutschen Gipsverbandes,<br />

in diesem Jahr statt MIRO gesteinsbedingt<br />

Hauptpartner der Initiative auf Bundesebene.<br />

Die Termine der Veranstaltungen zum diesjährigen Gestein<br />

des Jahres werden auf der Website des BDG bekannt gegeben.<br />

www.geoberuf.de<br />

Gestein des Jahres 2<strong>02</strong>2<br />

GIPSSTEINBRUCH: Mit dem Wegfall von REA-Gipsen wird der<br />

Nachschub aus der Natur essenzieller. Foto: BV Gips<br />

ATTRAKTIVE<br />

BESONDERHEIT:<br />

Schlangengips aus<br />

Niedersachswerfen.<br />

Foto: BGR<br />

kluge Investition<br />

mit dem VHV FlatFeeder<br />

Sie wollen keinen Keller? Kein Problem! Einfach über Flur annehmen,<br />

puffern und dosieren! Sprechen wir darüber. Ihr Bernhard Veltmann<br />

flatfeeder@vhv-anlagenbau.de<br />

www.vhv-anlagenbau.de<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


30<br />

MACH MAL WAS<br />

SCHATZ AUF DEM SILBERSEE<br />

Größte schwimmende Photovoltaikanlage Deutschlands<br />

AM START: Auf knapp 1,8 ha Fläche werden rund 5800 Photovoltaikmodule jährlich knapp 3 Mio.<br />

kWh Strom produzieren. Grafik: Quarzwerke<br />

Am Standort Haltern am See betreibt<br />

das Familienunternehmen Quarzwerke<br />

eines der größten Quarzsandwerke Europas.<br />

Durch den Bau zweier hocheffizienter<br />

Blockheizkraftwerke haben die<br />

Quarzwerke bereits in den vergangenen<br />

Jahren eine nachhaltige Investition in die<br />

Zukunft getätigt. Mit der Genehmigung<br />

des Sonderbetriebsplans im vierten<br />

Quartal des vergangenen Jahres hat<br />

auch das Bergamt inzwischen einem<br />

weit aufsehenerregenderen Projekt zugestimmt:<br />

Auf einem kleinen Teil des<br />

Silbersees III wird die größte schwimmende<br />

Photovoltaikanlage Deutschlands<br />

entstehen. Auf knapp 1,8 ha<br />

Fläche, was nur etwa 2,3 % der Seefläche<br />

entspricht, werden rund 5800 Photovoltaikmodule<br />

zusammen eine installierte<br />

Nennleistung von 3 MWPeak<br />

erreichen und jährlich knapp 3 Mio. kWh<br />

Strom produzieren. Dabei handelt es<br />

sich um hocheffiziente und sehr lichtdurchlässige<br />

Glas-Glas-Module, die die<br />

Blendung so weit reduzieren, dass sie<br />

sogar geringer ist als die der Wasseroberfläche,<br />

sowie einer Verschattung<br />

des Wassers vorbeugen. Fixiert werden<br />

die PV-Module durch ein Stahlgerüst,<br />

das auf UV-resistenten Kunststoff-Pontons<br />

installiert wird. Zur Sicherung vor<br />

Wellen und Wind wird die Anlage mit<br />

einem Wellenbrecher ausgerüstet und<br />

nahezu senkrecht im Boden verankert.<br />

Ihre Ost-West-Ausrichtung bietet den<br />

Vorteil, dass eine flachere Stromerzeugungskurve<br />

entsteht und damit täglich<br />

mehr Strom selbst genutzt werden kann.<br />

Während der überwiegende Anteil<br />

(rund 75 %) des erzeugten Solarstroms<br />

betriebsintern zur Substitution von externem<br />

Fremdstrom genutzt werden<br />

soll, wird das restliche Viertel zur Versorgung<br />

der Allgemeinheit ins öffentliche<br />

Netz eingespeist um zur ganzjährigen<br />

Versorgung weiterer 160 Haushalte<br />

beizutragen.<br />

www.quarzwerke.com<br />

Was macht so ein Verband eigentlich?<br />

Die Frage der Überschrift ist ganz sicher nicht die Frage<br />

aller Fragen, aber ganz so leicht und verständlich für<br />

Außenstehende ist sie spontan auch nicht zu beantworten.<br />

Um hier schnell und gekonnt parieren zu können,<br />

hat der baden-württembergische Interessenvertreter<br />

der Steine- und Erdenindustrie unter dem Titel: „Der<br />

ISTE – Ihr Steine- und Erdenverband“ einen brandneuen<br />

Imagefilm in Auftrag gegeben und abdrehen lassen.<br />

Kurz, knackig, unterhaltsam – eben ganz typisch für den<br />

Regisseur und Wirtschaftsfilmpreisgewinner Søren Eiko<br />

Mielke („1 Kilo Steine pro Stunde!“) – entstand daraufhin<br />

ein zweiminütiger Erklärfilm zur Arbeit des Verbandes<br />

im Südwesten. Direkt dahin geht’s über: https://www.<br />

iste.de/aktuell/nachrichten/der-iste---ihr-steine--underdenverband.<br />

www.iste.de<br />

Heißt es „der“, „das“ oder „die“?<br />

ERNEUTER TREFFER: Der aktuelle ISTE-Film erntete viele positive<br />

Resonanzen. Screenshot: iste<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


32<br />

PRAXIS<br />

EXPLORATIONSBERGBAU auf Lithiumpegmatite, eingedrungen in Amphibolit, in den Kärntner Alpen. European Lithium will hier absehbar die<br />

Gewinnung starten. Spodumenführende Pegmatitbänder und Analysen versprechen ein lohnendes A-zu-N-Verhältnis. Fotos: GKZ/Reimer/gsz<br />

Heimischen Bergbau ankurbeln<br />

Aber wer dreht das Rad?<br />

West- und mitteleuropäische Industriestaaten unterschätzen vielfach ihr eigenes Rohstoffpotenzial. Alte<br />

Erkundungsunterlagen und geologische Karten gerieten in Vergessenheit. Aktualisierungen schienen überflüssig.<br />

Strategische Rohstoffe wurden importiert. Über manche Phasen wähnte man sich gar diesbezüglich<br />

in Rohstoffarmut. Bergbaufüchse bspw. aus Südamerika, Kanada, Australien oder China gingen den umgekehrten<br />

Weg und kauften sich dort ein, wo es vermeintlich nichts zu holen gibt – also auch in europäischen<br />

Ländern. Inzwischen herrscht im Markt ein beinahe unüberschaubares Gemisch aus territorialen Hoheiten<br />

und tatsächlichem Besitz.<br />

Um Österreich von Importen unabhängiger zu machen, hat<br />

Bergbauministerin Elisabeth Köstinger unter anderem<br />

einen „Masterplan Rohstoffe 2030“ ausarbeiten lassen. Mit<br />

einem „na endlich“, werden Kundige diese Aussage wider<br />

drohende Lieferengpässe parieren. Genau genommen stehen<br />

bspw. Österreich und auch Deutschland, was interessante<br />

Vorkommen betrifft, gar nicht schlecht da. Selbst das aktuell<br />

gefragte Lithium ist vorhanden.<br />

Als eine der Erfolg versprechendsten Bergbauentwicklungen<br />

in Europa gelten die Aktivitäten im oberostalpinen Kristallin<br />

Österreichs auf der Koralpe bei Wolfsberg. Die hier an<br />

Pegmatitgänge gebundene Lithiummineralisation, konkret<br />

handelt es sich um das Li-Mineral Spodumen, soll an Ort und<br />

Stelle aufbereitet werden und zu einem großen Teil den Bedarf<br />

der europäischen Batteriefabriken decken. Für die regionalen,<br />

respektive europäischen, Wertschöpfungsketten ist das gut.<br />

Der noch größere Teil der Freude bleibt im Erfolgsfall aber bei<br />

der European Lithium Ltd., denn dieses börsennotierte, im<br />

Kern australische, Bergbauunternehmen ist hier aktiv und trägt<br />

freilich im Vorfeld auch das hohe unternehmerische Risiko.<br />

Schiefgehen kann ein Bergbauprojekt immer. Abfederung bietet<br />

die Einbindung in das „Greenpeg“-Forschungsprojekt der<br />

EU zur Verbesserung der Erkundung von höffigen Pegmatiten<br />

in Europa, mit dem Ziel, kürzere und sicherere Lieferketten für<br />

Energiewende-relevante Rohstoffe zu generieren. Effiziente<br />

Exploration – früher schon der Schlüssel zum Erfolg im Bergbau<br />

– wird unter diesem Label wiederbelebt. Wer in das Projekt<br />

eingebunden ist, wie verschiedene Dienstleister, darf sich<br />

freuen: Hier wird nicht gekleckert, vielmehr ist der komplette<br />

Instrumentenkasten des Könnens gefragt. Die Greenpeg-Ergebnisse<br />

sollen sowohl zum Aktionsplan für kritische Rohstoffe<br />

als Teil der neuen EU-Industriestrategie und zum Erfolg des<br />

europäischen Green Deal beitragen – womit sich auch der<br />

Name des 2<strong>02</strong>0 installierten Projektes erklärt.<br />

Angestrebt wird eine Schlüsselrolle<br />

Entwicklungen wie die Elektromobilitätsoffensive machen es<br />

wahrscheinlich, dass Gesellschaften wie European Lithium<br />

in Europa künftig eine Schlüsselrolle einnehmen können<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


(https://europeanlithium.com/de/). Vielleicht wird im Bergbau<br />

tatsächlich eine ausländische „Denke“ gebraucht, da<br />

der „alte Kontinent“ ressourcentechnisch viel relevantes<br />

Wissen einschließlich passender unternehmerischer Ambitionen<br />

auf Eis gelegt hat. „Die Untätigkeit Europas stellte so<br />

lange kein Problem dar, wie sich der Bedarf an Lithium in<br />

Grenzen hielt. Mit zunehmender Forcierung der Elektromobilität<br />

herrscht aber Gefahr im Verzug und Europa droht, den<br />

Anschluss zu verlieren“, bringt es Dietrich Wanke, CEO von<br />

European Lithium, auf den Punkt. Der aus Deutschland stammende<br />

Bergbauspezialist mit jahrzehntelangen Erfahrungen<br />

im Tage- und Untertagebergbau sowie sympathischer<br />

Bodenständigkeit, erläuterte beim Greenpeg-Focus-Group-<br />

Treffen im Herbst 2<strong>02</strong>1 vor Ort das Vorgehen und die<br />

Weichenstellungen: Hier in Wolfsberg sollen die Lithiummineralisationen<br />

nicht nur gewonnen, sondern auch zu batteriefähigem<br />

Lithiumhydroxid weiterverarbeitet werden. Ein<br />

Stollen zur Erkundung der Lagerstätte bestand bereits. Die<br />

Erstaufnahme unter der Leitung von Dr. Richard Göd, vormals<br />

Chefgeologe des österreichischen Unternehmens Minerex,<br />

reicht bis in die Anfänge der 1980er-Jahre zurück.<br />

Nach Wiederaufnahme der Exploration durch das australische<br />

Unternehmen seit 2012 waren Probenahmen und Bohrungen<br />

nach aktuellen Maßstäben zu wiederholen. Ergebnis:<br />

Die 1980er-Werte wurden dabei ausnahmslos positiv bestätigt.<br />

Einer erfolgreichen Vor-Machbarkeitsstudie folgt nun die<br />

endgültige, an deren Fertigstellung European Lithium mit<br />

Hochdruck arbeitet, um das Potenzial zu verifizieren. Die<br />

Planungen sehen einen Produktionsstart für 2<strong>02</strong>4 vor. Zeit-<br />

EINMAL BERGMANN, IMMER BERGMANN: Dietrich Wanke<br />

erklärt bei der Befahrung des Erkundungsstollens die Geologie und<br />

das künftige Abbaukonzept am Standort.


34<br />

PRAXIS<br />

GEMEINSAME ABSCHLUSSBOTSCHAFT: Rohstoffe sind Zukunft! Zwischenzeitlich<br />

schien dieser Fakt in Europa vergessen zu werden.<br />

gleich soll auch die extern projektierte und von relevanten<br />

Dienstleistern betriebene Aufbereitung stehen, denn der<br />

Li-Bedarf wächst rasant. Eine Verdoppelung bis 2<strong>02</strong>7 gegenüber<br />

2<strong>02</strong>1 gilt als wahrscheinlich. Die Rohstoffe des Standortes,<br />

eingebunden in annähernd 11 Megatonnen abbauwürdigem,<br />

lithiumhaltigem Gestein, sollen maßgeblich zur Bedarfsdeckung<br />

beitragen. Im Rahmen der gesetzten Explorationsziele besteht<br />

weiteres Aufwärtspotenzial.<br />

Laut Dietrich Wanke plant European Lithium ab dem Förderstart<br />

in Kärnten jährlich die Gewinnung von etwa 800.000 t lithiumhaltigem<br />

Gestein, um daraus 11.000 t batteriefähiges Lithiumhydroxid<br />

herzustellen. Zwar steht der Startschuss unter<br />

Corona-Vorbehalt – niemand weiß, was der Wirtschaft bis 2<strong>02</strong>4<br />

noch blüht, doch die Zeichen für einen pünktlichen Abschluss der<br />

Machbarkeitsstudie inklusive aller technischen Aspekte der Aufbereitung<br />

bis zum Zielprodukt noch in diesem Jahr mehren sich.<br />

angestimmt vor elf Jahren, ist in wechselnden Sprachen zu<br />

hören. Die Ver- und Sachwalter vor Ort, jetzt ist dies die<br />

Deutsche Lithium, sind mit Investorenwechseln leidlich vertraut.<br />

Im letzten Jahr sprangen erneut welche ab und andere<br />

auf, nachdem die tatsächliche Gewinnung ab 2<strong>02</strong>5 in<br />

Zinnwald greifbar wird. Das Vorkommen wird auf rund<br />

125.000 t des Leichtmetalls geschätzt – was der britischen<br />

Bacanora Lithium PLC gefiel. Eigentlich als Haupt-Aktionär<br />

im Rennen, gehört Bacanora aber inzwischen der chinesischen<br />

Gesellschaft Ganfeng Lithium (www.zinnwaldlithium.<br />

com/about/partnerships).<br />

Alle genannten Akteure sind nun dabei, sich ihre technische<br />

und wirtschaftliche Basis zu ebnen, denn jenseits von Börsengeld<br />

und Kursgewinnen geht es am Ende um die tatsächliche<br />

Rohstoffgewinnung und die Herstellung von Lithiumgrundstoffen.<br />

Vom Rohstoff über Stufen zur Batterie<br />

Der aktuelle Wettlauf beschränkt sich nicht nur darauf, wer<br />

als Erster die Gewinnung in Europa scharf schaltet, sondern<br />

zusätzlich ist ein Wettbewerb der Batterieproduzenten entbrannt.<br />

Der chinesische Konzern CATL baut in Thüringen am<br />

Erfurter Kreuz seine Fabrik. Die Produktion soll noch 2<strong>02</strong>2<br />

starten.<br />

Versorgungssicherheit für Europas Industrie<br />

Neben dem Vorkommen in Kärnten sind auch deutsche Lithiumlagerstätten<br />

stark in den Fokus geraten: Im Norddeutschen<br />

Becken und Oberrheingraben sind erhöhte Lithiumgehalte in<br />

Thermalwässern von Interesse. Im Oberrheingraben werden<br />

etwa 15 Mio. t lithiumhaltiges Tiefenwasser vermutet. Die Rechte<br />

für Gewinnung und Verarbeitung hierfür ab 2<strong>02</strong>6 hat sich die<br />

australische Vulcan Energy gesichert. Das Lithium-Berggeschrei<br />

im Osterzgebirge an der deutsch-tschechischen Grenze,<br />

GREENPEG-FOCUS-GROUP-MEETING: Zum Themenworkshop bei<br />

European Lithium waren Wissenschaftsjournalisten, Wissenschaftler<br />

und Vertreter aus der Fachverwaltung in Deutschland eingeladen.<br />

Green Deal + Pegmatit = Greenpeg<br />

Wolfsberg ist – neben Lithium-Vorkommen<br />

in Pegmatiten von Irland und<br />

Norwegen – einer der Schauplätze des<br />

europäischen Greenpeg-Forschungsprojektes<br />

im Zuge des EU-Forschungsrahmenprogramms<br />

Horizon 2<strong>02</strong>0. Dessen<br />

Ziel ist es, Exploration, Gewinnung und<br />

Verarbeitung kritischer Rohstoffe, die<br />

speziell im Zusammenhang mit Pegmatiten<br />

zunehmend für die Produktion und<br />

Speicherung erneuerbarer Energie benötigt<br />

werden, effizienter zu gestalten und<br />

durch moderne, umweltfreundliche Methoden<br />

auf ein neues Level zu heben. Das<br />

Projekt wird dafür von der Europäischen<br />

Union mit 9,2 Mio. Euro unterstützt. Zielrohstoffe<br />

sind hochreiner Quarz, Silizium,<br />

Lithium, seltene Erden, Beryllium, Tantal,<br />

Feldspat und Cäsium. Die dazu entwickelten,<br />

besonders nachhaltigen Helikopter-<br />

und Drohnen-Explorationstechnologien<br />

werden an drei europäischen Standorten,<br />

darunter Wolfsberg, getestet und<br />

optimiert. Das Greenpeg-Konsortium<br />

Zeitbegrenztes Projekt<br />

wird vom Naturhistorischen Museum der<br />

Uni Oslo koordiniert. Beteiligt sind Explorationsdienste<br />

und Bergbaubetreiber,<br />

Beratungsunternehmen, Multiplikatoren<br />

und Forschungsinstitute aus acht europäischen<br />

Ländern. In Deutschland ist das<br />

Geokompetenzzentrum Freiberg (GKZ)<br />

Ansprechpartner für Greenpeg-Interessenten.<br />

www.greenpeg.eu<br />

www.gkz-ev.de<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech errichtet<br />

in Guben, nur 60 km vom Tesla-Werk entfernt, ab diesem<br />

Frühjahr die erste Lithiumraffinerie Europas. Erklärtes Rock-<br />

Tech-Ziel ist, China mit der Produktion von Lithiumhydroxid<br />

vom Spitzenplatz zu fegen. Damit dies aufgeht, sind noch vier<br />

weitere Werke in Europa geplant. Auf kurze Wege wird in diesem<br />

Fall allerdings gepfiffen: Es heißt, der Rohstoff für die<br />

Veredelung in Brandenburg kommt aus der eigenen Mine in<br />

Kanada.<br />

Tesla baut bekanntermaßen in Grünheide. Batteriezellen<br />

sollen dort ebenfalls hergestellt werden. BASF wird seine Kathodenfabrik<br />

in Schwarzheide in Betrieb nehmen und kooperiert<br />

laut Zeitungsberichten mit CATL.<br />

Konglomerat der gemischten Gefühle<br />

Beim Zusammenfügen aller Puzzleteile ergibt sich als Bild,<br />

dass die wertvollen Lithium-Rohstoffe, Teil des Schatzes der<br />

Länder, in denen sie lagern, von börsennotierten Großinvestoren<br />

aus aller Welt gewonnen werden. Die Verarbeiter der<br />

Roh- und Grundstoffe bilden ebenfalls eine internationale<br />

Riege. Ein Schelm, wer dabei an Subventionen und Förderungen<br />

denkt.<br />

Wenigstens der Rohstoff hat innerhalb Europas einen kurzen<br />

Weg zur Weiterverarbeitung. Jenen Teil aus Kanada klammern<br />

wir hier aus. Aber: Wer sagt denn, dass ein in Deutschland<br />

oder Österreich gewonnener, vielleicht aufkonzentrierter<br />

Rohstoff nicht auch in China, Australien oder anderswo Nutzen<br />

GEWALTIGER BEDARF: Statistische Hochrechnungen zeigen die<br />

weltweiten Annahmen nach jetzigem Wissensstand. Grafik: Statista<br />

stiften kann, nachdem die Subventionen aufgezehrt sind? Die<br />

Wege (und Preise) speziell börsennotierter Konzerne und<br />

Güter sind generell ebenso unergründlich wie unvorhersehbar.<br />

Lehrbeispiel: Nokia! Schon vergessen?<br />

Die Bodenschätze eines Landes haben demselben im Laufe<br />

der Geschichte oft genug in schwierigen Zeiten oder nach Kriegen<br />

wieder auf die Beine geholfen. Heute muss die Frage gestellt<br />

werden, ob sie dazu in der börsendominierten Neuordnung noch<br />

in der Lage wären. Die Zeit wird es zeigen müssen. (gsz)<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


36<br />

PRAXIS<br />

Das kleine Arbeitspferd<br />

Der Geländewagenspezialist Steyr-Puch aus dem österreichischen Graz ist<br />

heute zumindest unter Fachleuten ein Begriff. Die Entwicklung der SUV-Legende<br />

Mercedes G-Klasse verlief in einer Kooperation zwischen den beiden Unternehmen<br />

unter Federführung von Puch. Noch heute wird das Modell dort gebaut. Ihr<br />

außerordentliches Renommee erwarben sich die Grazer aber unter anderem mit<br />

eigenen Off-Road-Fahrzeugen. Der Erstling hörte auf den Modellnamen Haflinger<br />

– benannt nach der gleichnamigen Rasse kleiner, aber zäher Gebirgspferde.<br />

Sein Ursprung weist Parallelen zur Entwicklung anderer Geländewagen auf:<br />

Wie der legendäre Jeep oder die VW-Kreationen 181 (Kübel) und Iltis als auch<br />

der mächtige Hummer geht der Steyr-Puch Haflinger auf eine militärische<br />

Ausschreibung zurück.<br />

Der Puch bringt alles mit, was von einem<br />

guten Geländewagen erwartet werden<br />

kann. Das voll synchronisierte Schaltgetriebe<br />

hat in der Grundversion vier<br />

Gänge, optional war eine Fünfgangbox<br />

möglich, bei der ein Kriechgang enthalten<br />

ist. Es sitzt zusammen mit dem Hinterachsantrieb<br />

in einem Gehäuse und<br />

bildet den Grundvortrieb des Haflingers.<br />

An der Vorderachse ist ein Differenzialgetriebe<br />

für den zuschaltbaren Frontantrieb.<br />

Dieser kann ebenso während<br />

der Fahrt eingelegt werden wie die<br />

100%igen Differenzialsperren an beiden<br />

Achsen. Diese Ausstattung verleiht dem<br />

kleinen Kraxler größte Steigfähigkeit im<br />

ersten Gang bei trockenem, griffigem<br />

Untergrund bis zu 65 %, entsprechende<br />

Reifen vorausgesetzt. Die beiden getrennten<br />

Differenzialsperren ermöglichen<br />

ein Fortkommen des Fahrzeugs<br />

selbst dann, wenn nur noch ein einziges<br />

Rad Traktion hat. Doch die Geländegängigkeit<br />

beruht auf weiteren Merkmalen:<br />

Aufgrund der Form des Bodens und der<br />

Karosserieüberhänge sind große Böschungswinkel<br />

fahrbar, die vorne mit 45°<br />

und hinten immer noch mit 40° angegeben<br />

werden können. Hinzu kommt eine<br />

große Bodenfreiheit von 24 cm unter<br />

Volllast und damit ein günstiger Rampenwinkel<br />

in der Mitte, was die Überschreitung<br />

von Hindernissen erleichtert.<br />

Schließlich wirkt bei dem nur knapp 3 m<br />

langen Fahrzeug ein kurzer Radstand<br />

von 1,5 m mit. Trotz der kleinen Radgröße<br />

von 12'' erreicht der Haflinger all dies<br />

über das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung<br />

an gegabelten Portal-Pendelhalbachsen<br />

mit Schraubenfedern rundum.<br />

Die Portalachsen bestehen aus einem<br />

Achs-Zentrum über dem Rad-Zentrum,<br />

UNSCHEINBAR: Ein gut restaurierter Haflinger ist auch heute noch eine Augenweide. Fotos: Wistinghausen<br />

Zum Ende der 1950er-Jahre entsprach<br />

das Ergebnis aus Graz den<br />

damaligen Vorstellungen des Militärs,<br />

was den Haflinger als Einsatzfahrzeug<br />

für die alpenländischen Einsatzkräfte<br />

geeignet erscheinen ließ. Das Konzept<br />

war darüber hinaus überzeugend. Der<br />

Puch Haflinger wurde nicht nur bis in die<br />

Mitte der 1970er-Jahre gebaut, sondern<br />

konnte neben den heimatlichen Soldaten<br />

auch Truppen etwa in der Schweiz und<br />

Indonesien als Käufer gewinnen. Für<br />

heutige Verhältnisse mutet der Steyr-<br />

Puch beinahe skurril an, wie er so schmal<br />

und hochbeinig auf seinen kleinen 145er-<br />

12''-Rädern steht. Fast macht er einen<br />

unbeholfenen Eindruck. Doch der Grazer<br />

Klein-SUV sollte keineswegs unterschätzt<br />

werden, denn sein Name war<br />

Programm. Nur auf den ersten Blick erscheint<br />

der Puch Haflinger als kleines<br />

Spielzeug. Abseits der Straße hält der<br />

Winzling mehr, als er verspricht. Schon<br />

der Name des Herstellers sollte hellhörig<br />

machen. Der Allradspezialist Steyr-Puch<br />

hat den Könner vor allem für den Einsatz<br />

im Gebirge entwickelt.<br />

Geländegängig und<br />

maximal steigfähig<br />

UNTERMOTORISIERT: Der kleine Zwei-<br />

Zylinder-Heckmotor ist für den Straßenbetrieb<br />

etwas schwach dimensioniert.<br />

NAME IST PROGRAMM: Der kleine<br />

Haflinger verfügt unter anderem über eine<br />

enorme Bodenfreiheit.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


PRAXIS<br />

37<br />

SIMPEL UND DOCH KOMPLEX: Die übersichtliche Fahrerkabine braucht nur das Nötigste –<br />

dazu gehören die mannigfaltigen Hebel für Allradantrieb, Differenzialsperren und Co.<br />

KEIN WEG ZU SCHWER: Für den Haflinger gibt es im<br />

Gelände immer ein Fortkommen.<br />

was die Bodenfreiheit erhöht. Die Endübersetzung<br />

erfolgt in den Radnarben.<br />

Die unabhängige Radaufhängung an<br />

allen vier Rädern bietet jeder Halbachse<br />

etwa 25 cm Verschränkungsfähigkeit,<br />

was die potenzielle Bodenhaftung optimiert.<br />

Auch die Watfähigkeit ist daher mit<br />

0,5 m enorm für ein Fahrzeug dieser Dimension.<br />

Zumindest in der Standardversion<br />

mit Stoffverkleidung ergibt sich aus<br />

der Kombination von Zentralrohr-Chassis<br />

und dem Fehlen eines oberen Karosserieaufbaus<br />

ein niedriger Schwerpunkt,<br />

der Hang- und Schrägfahrten bis 45%<br />

erlaubt. Die Einzelradlenkung mit geteilter<br />

Spurstange sorgt für große Radeinschläge<br />

und damit für die erforderliche<br />

Wendigkeit.<br />

Eher nichts für flotte<br />

Straßenfahrten<br />

Ein weiteres Merkmal ist die Wandelbarkeit<br />

des kleinen Österreichers. Neben der<br />

Masse in militärischer Ausführung und<br />

Sonderausstattungen für Bergwacht oder<br />

Feuerwehr gibt es auch diverse Varianten<br />

im zivilen Sektor. Alle machen sich neben<br />

der extremen Geländegängigkeit besonders<br />

die kompakten Außenmaße zunutze.<br />

Dabei spielt besonders die geringe<br />

Breite von nur 1,35 m eine wichtige Rolle.<br />

Damit war der Haflinger eine ideale Basis<br />

für enge Innenstädte. Große Metropolen<br />

wie etwa Berlin oder Frankfurt nutzten<br />

entsprechende Kommunalfahrzeuge mit<br />

verstärktem Fahrwerk und Rahmen. Bei<br />

Nachrüstung eines Bremskraftverstärkers<br />

wächst die Nutzlast für verschiedene<br />

Aufbauten von etwa 500 kg bei der<br />

Grundversion auf stattliche 1,2 t. Am Getriebe<br />

erlaubt ein optionaler Nebenantrieb<br />

den Einsatz einer Seilwinde oder Zapfwelle.<br />

Die einfache Basis des Haflingers<br />

PLATZ FÜR VIELE:<br />

Zusätzliche Sitze lassen<br />

sich ausklappen. Bei Bedarf<br />

ist darunter zusätzlicher<br />

Stauraum verborgen.<br />

weist immerhin fast 2 m² Ladefläche auf.<br />

Bei Bedarf können mit unter Klappen versenkbaren<br />

Sitzen dort bis zu vier zusätzliche<br />

Personen Platz nehmen. Mit wenigen<br />

Hangriffen lassen sich zudem die<br />

Türen ganz oder teilweise entfernen<br />

sowie das gesamte Dach abbauen und<br />

die Windschutzscheibe abklappen.<br />

Abseits der Straße muss der Österreicher<br />

einem Respekt abringen. Es gilt<br />

ein legendärer Leitsatz: Im Gelände<br />

kommt der Haflinger immer ein gutes<br />

Stück später an seine Grenzen, als der<br />

Fahrer sich zutrauen mag. Für den vollen<br />

Spaß ist Entschlossenheit aber ebenso<br />

wichtig wie etwas Erfahrung, denn sonst<br />

legt man den schmalen hochbeinigen<br />

Wagen auch schon mal auf die Seite. Die<br />

entsprechend nötigen Geländereifen<br />

vertragen sich leider absolut nicht mit<br />

dem Straßenbetrieb. Besonders auf nassem<br />

Asphalt läuft der Puch wie auf<br />

Schmierseife. Aber auf einer Autobahn<br />

oder Schnellstraße ist er ohnehin fehl am<br />

Platz. Sein kleiner Motor reicht nur für<br />

knapp 80 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

bei nur gut 600 kg Leergewicht. Aus ganzen<br />

650 ccm erweckt der Zwei-Zylinder-<br />

Boxer je nach Ausführung nur maximal<br />

27 PS. Der Motor soll auf Konstruktionen<br />

von Ferdinand Porsche zurückzuführen<br />

sein. Mit dessen deutschen Kreationen<br />

von VW oder Porsche teilt er sich diverse<br />

Merkmale von den hängenden,<br />

schräg gestellten Ventilen, über Stößelstangen<br />

betätigt, sowie die zentrale Nockenwelle.<br />

Vom Steyr-Puch Haflinger<br />

wurden in den Jahren 1959 bis 1975 immerhin<br />

insgesamt 16.672 Fahrzeuge<br />

aller Varianten verkauft. <br />

(bwi)<br />

www.puch-haflinger.at<br />

VARIABEL: Die Türen<br />

schwingen weit auf<br />

und sind mit wenigen<br />

Handgriffen zu<br />

entfernen.


38<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

ANGENEHME BEDIENUNG, einfache und übersichtliche Disposition, passende<br />

Schnittstellen zu vorhandenen Systemen. Die Informaticon-Software erntet bei<br />

Max Wild positive Resonanzen. Fotos: Max Wild<br />

Profis wollen benutzerfreundliche<br />

Lösungen!<br />

Daniel Gehring, Leiter des Bereichs Kiesvertrieb und Transportdienstleistungen<br />

bei der Max Wild GmbH, ist überzeugt, dass die händische Erfassung<br />

von Lieferscheinen oder Lkw -Leistungen der Vergangenheit angehört.<br />

Ausschlaggebend für die Anschaffung einer Software zur Erfassung,<br />

Disposition und Verbuchung war der Wunsch, von Stift und Papier wegzu<br />

kommen sowie den Fuhrpark zu digitalisieren. Wichtig dabei war, dass die<br />

Software speziell auf die Baustoffbranche ausgerichtet und damit für<br />

Schüttgüter geeignet ist.<br />

Die Tätigkeiten des Familienunternehmens<br />

Max Wild sind weitreichend:<br />

Kiesvertrieb inklusive Transport<br />

und Container, Erd- und Tiefbau, Rohrleitungsbau,<br />

grabenlose Verlegetechnik,<br />

Abbruch bis hin zu Flächenrecycling,<br />

Schwertransporte, Logistik,<br />

Systementwicklung und Werkstattservice<br />

prägen das Profil.<br />

Bevor die Entscheidung für die Business-Software<br />

von Informaticon fiel,<br />

wurden drei weitere Lösungen näher<br />

betrachtet. Überzeugend war am Ende,<br />

dass die vielfältige Auswahl der Module<br />

zahlreiche Möglichkeiten für den Einsatz<br />

bei der Max Wild GmbH bot. Damit war<br />

es möglich, beispielsweise das Flottenleitsystem,<br />

die Waagenanbindung und<br />

die Disposition in Zusammenspiel mit<br />

den vor - und nachgelagerten Systemen<br />

zu nutzen. Außerdem waren die Erreichbarkeit<br />

des Softwareanbieters und dessen<br />

Standort mit den zuständigen Personen<br />

wichtige Kriterien.<br />

Daniel Gehring erklärt, dass aus Unternehmenssicht<br />

bei der Digitalisierung<br />

der Prozesse nicht nur die zuverlässige<br />

Datenübermittlung an das Buchhaltungssystem,<br />

sondern auch die angenehme<br />

Nutzung durch die Belegschaft<br />

entscheidend war – vor allem die Disposition<br />

sollte dadurch einfacher und über-<br />

sichtlicher werden. Für die Umsetzung<br />

waren zwölf Monate eingeplant. Immerhin<br />

ging es mit der Umstellung von mehr<br />

als 50 Fahrzeugen im Fuhrpark um eine<br />

größere Aufgabe, welche die Disposition<br />

der Kiestransporte sowie den Baustellen-<br />

Nahverkehr beinhaltete.<br />

Inzwischen bewertet Daniel Gehring<br />

die Vorgaben an die Software als erfüllt.<br />

„Auch zusätzliche Fragen und Wünsche<br />

wurden entgegengenommen, offen diskutiert<br />

und bestehende Funktionen auf<br />

unseren Ablauf abgestimmt. Zum Beispiel<br />

können wir nun mehrere Lieferscheine<br />

mit wenigen Klicks zusammenstellen<br />

und mit der dazugehörigen<br />

Rechnung per E- Mail versenden“, lobt er<br />

die Übergangsphase bis zur Auftragserfüllung.<br />

Inzwischen ist die Software optimal<br />

im Unternehmen integriert. Der<br />

Einstieg war natürlich nicht für alle Beschäftigten<br />

leicht, doch in jedem Fall<br />

seien aufkommende Zweifel ernst genommen,<br />

offen thematisiert und dadurch<br />

schnell aus der Welt geschafft<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

39<br />

worden. „Da wir in Zusammenarbeit mit<br />

Informaticon die Bedienung perfekt auf<br />

unsere Abläufe abstimmen konnten,<br />

wurde der Umstieg für alle enorm erleichtert“,<br />

lautet das Fazit.<br />

Auch die Einbindung der Verantwortlichen<br />

sei vorbildlich gewesen: Über ein<br />

Kollaborationstool konnten in einem virtuellen<br />

Raum beispielsweise im Falle von<br />

Updates alle Änderungen kommuniziert<br />

oder Fragen seitens Informaticon schnell<br />

beantwortet werden. Zusätzlich wurde<br />

im 14-Tage-Takt über den Projektstand<br />

und den Fortschritt der einzelnen Teilprojekte<br />

informiert. Bei Bedarf konnten<br />

offene Punkte zielorientiert geklärt werden.<br />

So wundert es nicht, dass die<br />

schnelle Reaktionszeit und die Kommunikation<br />

als Besonderheit hervorgehoben<br />

werden. Geriet ein Teilprojekt an die<br />

Grenzen des vereinbarten Volumens,<br />

wurde dies frühzeitig von Informaticon<br />

mitgeteilt und nach einer passenden Lösung<br />

gesucht. Besonders gut ausgebildete<br />

Programmierer, die immer als zentrale<br />

Ansprechpartner zur Verfügung<br />

standen, ein ausgewogenes Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis und Termintreue auch<br />

in Coronazeiten füllen die Positivwaagschale<br />

weiter auf.<br />

Inzwischen hat sich bestätigt, was die<br />

Anwender von der Informaticon-Business-Software<br />

und dem dazugehörigen<br />

Service erwarteten: Benutzerfreundlichkeit<br />

und schnelle Reaktionszeiten bei<br />

Fragen oder Störungen wurden nicht nur<br />

versprochen, sondern realisieren sich<br />

auch in der Anwendungspraxis. Bei weiteren<br />

Anpassungswünschen ist die Niederlassung<br />

in Neu -Ulm immer ansprechbar.<br />

Übrig bleibt auf der Nutzerwunschliste<br />

als i -Tüpfelchen eine aktualisierte<br />

Karte mit besserer Performance<br />

und Satellitenansicht sowie eine App-<br />

Lösung für unterwegs, sodass die Auftragsliste<br />

für den Disponenten im Web<br />

einsehbar ist. Bei Informaticon werden<br />

diese Wünsche natürlich ernst genommen<br />

und die Zusammenarbeit mit dem<br />

Anwender wird ebenso positiv reflektiert<br />

wie umgekehrt. Ideen und Rückmeldungen<br />

zu Optimierungsmöglichkeiten hätten<br />

einen wertvollen Beitrag zum Gelingen<br />

des Projektes geleistet, bestätigen<br />

die Verantwortlichen. Als Anwender mit<br />

Wartungsvertrag profitiert Max Wild übrigens<br />

von kostenlosen Updates der Lizenzen<br />

und schützt damit die Investition<br />

langfristig. Inbegriffen ist eine Hotline,<br />

die zuverlässigen Support gewährleistet.<br />

www.informaticon.com<br />

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40<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

NOCH KOMFORTABLER<br />

Lieferscheine und Werksproduktionsauslastung<br />

ÜBERFÜHRUNGSPHASE IN<br />

DIE ANWENDUNG STARTET:<br />

Die Lieferscheinerfassung II arbeitet<br />

mit der Counter-Generation II<br />

und der XR-4309-Radladerkonsole<br />

Generation II vollständig integriert<br />

zusammen. Foto: Praxis EDV<br />

Schneller, leistungsfähiger und komfortabler<br />

– so stellt sich die neue „Generation<br />

II“ in der Software-Entwicklung<br />

der Praxis EDV - Betriebswirtschaft- und<br />

Software-Entwicklung AG dar. Dazu zählt<br />

beispielsweise auch die digitale Lieferscheinerfassung,<br />

welche als native oder<br />

Web-Anwendung sowie als separate App<br />

genutzt werden kann. Selbstverständlich<br />

ist die integrative Anpassung an den jeweiligen<br />

Standort und die dortige Anbindung<br />

an ein vorhandenes Verladesystem<br />

möglich. Die Software kann dabei vollkommen<br />

herstellerunabhängig eingesetzt<br />

werden. Zu den besonderen Highlights<br />

zählen u. a. ein völlig neues System<br />

zur Erkennung von Kfz-Kennzeichen, die<br />

vollständige Integration einer vorhandenen<br />

Bauleiter-App und die Abwicklung<br />

von Bestellungen über das Web. Das<br />

Modul kann sowohl an die „WDV 2<strong>02</strong>0<br />

Team“-Version der Praxis AG als auch an<br />

jedes andere ERP-System (SAP, Dynamics<br />

o. a.) angebunden werden.<br />

Also sogenanntes „OEM-Lieferschein-<br />

Softwareerfassungs-System“ steht es<br />

auch den Herstellern von Waagen zur eigenen<br />

Integration zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus arbeitet die Lieferscheinerfassung<br />

II mit der Counter-Generation II und der<br />

XR-4309-Radladerkonsole Generation II<br />

vollständig integriert zusammen.<br />

In Kürze wird auch die Generation II<br />

des Moduls für die Werksproduktionsauslastung<br />

speziell in Asphalt- und Betonmischwerken<br />

folgen. Das erneuerte<br />

Modul verfügt beispielsweise über die<br />

Fähigkeit, Rohstoffzulieferungen weitgehend<br />

selbstständig passend zur Tages-<br />

Auftragslage und den zu liefernden Mengen<br />

zu koordinieren. In Verbindung mit<br />

einem kostenoptimierten Angebotsassistenten<br />

steht damit eine hoch wirtschaftliche<br />

Lösung für diese Werke zur<br />

Verfügung.<br />

Die Praxis AG entwickelt seit nunmehr<br />

20 Jahren betriebswirtschaftliche Branchensoftware<br />

für mineralische Gesteinsroh-<br />

und Massenbaustoffe sowie das<br />

Baustoff-Recycling. Die bekannte ERP-<br />

Softwarelösung „WDV 2<strong>02</strong>0 Team“ ist<br />

mittlerweile in insgesamt 380 Unternehmen<br />

und etwa 1700 Werken der betreffenden<br />

Branchen installiert. Daraus resultieren<br />

etwa 3600 Anwender, die von<br />

35 Mitarbeitern des Anbieters geschult<br />

werden und personalisierten Support<br />

erhalten.<br />

www.praxis-edv.de<br />

Mit dem Abtauschen in die Anonymität aus der Schusslinie gehen<br />

Immer wieder geistern Schreckensmeldungen durch die Medien,<br />

dass trotz aller möglichen Vorsichtsmaßnahmen Unternehmen<br />

komplett digital lahmgelegt werden könnten. Im schlimmsten<br />

Fall sind alle Daten danach verschlüsselt und werden nur<br />

gegen Lösegeld wieder freigeschaltet. Läuft es nicht ganz so<br />

drastisch und hat man an eine externe Datensicherung gedacht,<br />

müssen trotzdem oft ganze IT-Systeme komplett gelöscht und<br />

sehr zeitaufwendig völlig neu installiert werden. Ein finanzieller<br />

Verlust ist es in jedem Fall.<br />

Sogar hochintegrierte Abwehrsysteme können nicht vollständig<br />

garantieren, dass diese Angriffe zu ihrem eigentlichen<br />

Ziel gelangen. Doch es geht auch anders. „Verlagern Sie doch<br />

Ihre Software-Anwendungen außerhalb des Rechenzentrums<br />

in die Cloud und nutzen Sie die dadurch vorhandene Anonymität“,<br />

schlägt Beate Volkmann, Vorstandsmitglied der Praxis<br />

EDV - Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG vor.<br />

Damit würde man kein direktes Angriffsziel mehr bieten. Gerade<br />

in den letzten Monaten habe sich die Cloud-Technologie zu<br />

einem nützlichen und wettbewerbsfähigen Geschäftsinstrument<br />

entwickelt, was Datenkommunikation, Datenverschlüsselung,<br />

Elimination von Papier und die Vermeidung von sogenannten<br />

Medienbrüchen betreffe, und nehme so eine völlig<br />

neue zentrale Rolle in der täglichen Arbeit mit den Geschäftspartnern<br />

ein. Weil die Nachfrage in diesem Bereich so groß sei,<br />

habe man die Kapazitäten in der Betreuung von Rechenzentren<br />

sowie die technischen Möglichkeiten weiter aufgestockt.<br />

„Die Cloud ist die Zukunft.“ Dabei gehe es nicht nur darum,<br />

eventuelle Hardwarekosten einzusparen. Das Ziel sei neben<br />

einer möglichst anonymen Rechenleistungsumgebung die vollständige<br />

Möglichkeit, hochintegrierte Datenabläufe zu koordinieren.<br />

Viele Unternehmensprozesse besonders im mobilen<br />

Bereich oder dem Datenaustausch mit Lieferanten und Kunden<br />

ließen sich auf diese Weise ganz einfach wesentlich effektiver<br />

gestalten. Als zentrale Basis könne auch hier die Branchensoftware<br />

WDV 2<strong>02</strong>0 Team dienen. Selbst Standardprogramme wie<br />

MS Office, Zoom oder Outlook als potenzielles Angriffsziel<br />

sowie viele Speziallösungen wie Bau-Else oder Let’s Connect<br />

können hier komplett integriert werden.<br />

www.praxis-edv.de<br />

Cloud als Schutzwall<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

41<br />

Überwachung mit Aktivschutz und Täteransprache<br />

Drei-Stufen-Eskalation<br />

Mit der Lupus-LE232 POE erweitert der deutsche Hersteller<br />

Lupus-Electronics sein Sortiment um eine Überwachungskamera<br />

der besonderen Art. Sie vereint die Stärken markengleicher<br />

IP-Kameras mit neuen Funktionen, um ein Objekt aktiv zu schützen.<br />

Eine intelligente Objekterkennung sorgt in Kombination mit<br />

einer sowohl visuellen wie auch auditiven, individuell konfigurierbaren<br />

Drei-Stufen-Eskalation dafür, dass Täter bei einem Einbruchsversuch<br />

nicht nur aufgezeichnet, sondern aktiv davon<br />

abgehalten werden. Dazu liefert sie bei jeder Witterung Tag und<br />

Nacht ein gestochen scharfes Bild und alarmiert ihren Besitzer<br />

umgehend bei Erkennung einer potenziellen Gefahrenquelle.<br />

Registriert die Kamera einen Einbruchsversuch,<br />

erfolgt zunächst eine Audioansprache. In<br />

der zweiten Stufe wird zur fortgesetzten<br />

Audioansprache, ein helles, weißes<br />

LED-Flutlicht zugeschaltet. In<br />

Stufe drei folgt ein Alarm. Die integrierte<br />

Sirene macht mit einer Lautstärke von bis<br />

zu 110 dB auf unbefugte Personen aufmerksam<br />

und schreckt diese zusätzlich ab. Die<br />

Besitzer werden darüber hinaus umgehend<br />

dank Integration in die Lupus-Zentrale auf die<br />

potenzielle Gefahr per Push-Benachrichtigung aufmerksam<br />

gemacht. Benutzer haben die Möglichkeit,<br />

zwischen zehn verschiedenen Sätzen zu wählen, die unbefugte<br />

Personen zum Verlassen des Geländes auffordern. Das passiert<br />

nicht über eine generische Computerstimme, sondern die<br />

Sätze wurden vom deutschen Bruce-Willis-Synchronsprecher<br />

eingesprochen.<br />

Mit ihrer 4-MP-Auflösung, PoE-Stromversorgung, IP67-<br />

Schutzklasse für den Außenbereich sowie Alarm-Ein- und<br />

-Ausgängen zum Anschluss von Drittgeräten, Blickwinkeln von<br />

103°(H) und 53°(V) und bis zu 60 m IR-Nachtsicht kann die<br />

Kamera universell eingesetzt werden. Der lichtstarke CMOS-<br />

Halbleiter sorgt dafür, dass sogar bei 0,003 Lux ein detailliertes<br />

Farbbild ausgespielt wird. Dank Einbindung in das Lupus-<br />

System können Befugte jederzeit über die Lupus-App auf<br />

das Bild zugreifen. Darüber hinaus lässt sich die Kamera in bestehende<br />

Automationen einbinden.<br />

www.lupus-electronics.de<br />

TÄTERANSPRACHE und drei<br />

Eskalationsstufen: Die LE232 POE<br />

ist mehr als eine Überwachungskamera.<br />

Foto: Lupus-Electronics.<br />

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2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


42<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

RAUE UMGEBUNG, KEIN PROBLEM: Schließlich gibt es die<br />

richtige Sicherheitstechnologie für Offroad-Fahrzeuge aller Art.<br />

Fotos: Brigade<br />

VOLLSTÄNDIGE RUNDUMSICHT in Echtzeit dank Backeye 360.<br />

Das intelligente Kamera-Monitor-System verwandelt vier Einzelbilder<br />

zu einem einzigen in Vogelperspektive.<br />

FAHRZEUGSICHERHEITSSYSTEME<br />

Wirksame Sicherheitstechnik im Offroad-Einsatz<br />

Gefahren durch bewegte Anlagen und<br />

Maschinen dürfen nicht unterschätzt<br />

werden. Alle Fahrzeuge haben tote Winkel,<br />

die für Fahrer wegen Karosserieteilen,<br />

Ladung oder Anbauten nicht sichtbar<br />

sind. Spiegel und einzelne Kameras<br />

helfen zwar, tote Winkel zu reduzieren,<br />

können sie aber nicht komplett eliminieren.<br />

Laut Studien kann ein Fahrzeug in<br />

dem Zeitraum, in dem ein Fahrer vier<br />

Spiegel und einen Monitor prüft, Gefahren<br />

einschätzt und dann darauf reagiert,<br />

selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />

von nur 5 km/h bis zu 10 m zurücklegen.<br />

Ein Kamera-Monitor-System mit<br />

360°-Perspektive, wie Backeye 360 von<br />

Brigade, löst dieses Problem. Die Technologie<br />

mit vier Kameras macht Schluss<br />

mit toten Winkeln, vermittelt dem Fahrer<br />

eine vollständige Rundumsicht und unterstützt<br />

dadurch das sichere Rangieren<br />

unter schwierigen Bedingungen. Das<br />

System kombiniert dazu die Bilder von<br />

vier Ultraweitwinkel-Kameras in Echtzeit<br />

zu einem einzigen Bild auf dem Monitor<br />

im Fahrerhaus. Das Ergebnis: eine Vogelperspektive<br />

des Fahrzeugs und seiner<br />

Umgebung.<br />

Bei Arbeiten unter rauen Bedingungen<br />

können Schmutzteilchen schnell<br />

das Objektiv einer Rückfahrkamera zusetzen,<br />

sodass der Fahrer den Blick<br />

nach hinten verliert. Klappenkameras<br />

mildern dieses Problem erheblich. Sie<br />

sind mit einem automatischen Verschluss<br />

versehen, der die Kamera außerhalb<br />

der Gebrauchszeiten schützt.<br />

Die Klappe öffnet sich nur, wenn der<br />

Fahrer den Rückwärtsgang einlegt, was<br />

das Objektiv sauberer hält und die Lebensdauer<br />

der Kamera erhöht.<br />

Piepende Rückfahrwarner sind weltweit<br />

vielfach im Einsatz, aber heute gelten<br />

Multifrequenz-Systeme mit Breitbandtechnologie<br />

wie bbs-tek von<br />

Brigade als weitaus sicherer. Ihr lokalisierbares<br />

„Sch-sch“-Geräusch eliminiert<br />

nicht nur Lärmbeschwerden, es kann<br />

auch von Personen in Gefahrenzonen<br />

viel schneller geortet werden, besonders<br />

beim Tragen von Gehörschutz oder bei<br />

der Arbeit unter lauten Bedingungen.<br />

Bei schlechter Sicht brauchen Fahrer<br />

und Bediener zusätzliche Hilfe. Hier<br />

kommt die Hinderniserkennung per<br />

Radar ins Spiel. Radarsensoren erkennen<br />

feste und bewegliche Gegenstände<br />

selbst unter schwierigsten Bedingungen<br />

bei Nebel, Staub sowie Dunkelheit und<br />

informieren den Fahrer mittels optischer<br />

und akustischer Warnsignale sofort über<br />

potenzielle Gefahren.<br />

Die Fahrzeug-Videoüberwachung erhöht<br />

nicht nur die Sicherheit, sondern<br />

liefert bei Unfällen oder betrügerischen<br />

Versicherungsforderungen unwiderlegbare<br />

Beweise, schützt Fahrer vor falschen<br />

Anschuldigungen und fördert<br />

umsichtiges Fahren. Fehlen dagegen<br />

eindeutige Beweise, akzeptieren viele<br />

Firmen die Haftung oder Fahrern wird zu<br />

Unrecht die Schuld gegeben. Fahrzeugmontierte<br />

Kameras zeichnen Bilder auf,<br />

die Ereignisse zuverlässig wiedergeben<br />

und bei widersprüchlichen Aussagen als<br />

wichtiges Beweismittel dienen.<br />

https://brigade-electronics.com/de/<br />

SCHLUSS MIT PIEP: Rückfahrwarner mit Breitbandtechnologie<br />

wie bbs-tek erzeugen ein leicht lokalisierbares und nur im Gefahrenbereich<br />

hörbares „Sch-sch“-Geräusch.<br />

RADARANZEIGE, am besten gemeinsam mit dem IP69K-Sensor<br />

BS-9000 zum optimalen Schutz vor Wasser, Staub und Sand im<br />

Einsatz, wirkt bis zu 30 m Entfernung.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

43<br />

AUS DER FERNE<br />

Digitale Verschleißmessung für Großwälzlager<br />

Mit dem Condition-Monitoring-System für<br />

Großwälzlager schafft Liebherr ein digitales<br />

Überwachungssystem. Das integrierte<br />

Verschleißmesssystem Bearing Clearance<br />

Monitoring (BCM) sorgt für eine<br />

optimale Fernüberwachung der Großwälzlager<br />

in unterschiedlichen Miningsowie<br />

Materialumschlaggeräten oder<br />

maritimen Applikationen. BCM kann zur<br />

Messung des Lagerverschleißes in axialer<br />

und radialer Richtung sowie zur Messung<br />

des Kippspiels eingesetzt werden. Eine<br />

solche Ferndiagnose sorgt neben Flexibilität<br />

und ökonomischen Vorteilen auch für<br />

einen höheren Personenschutz.<br />

Alle bisher gängigen Verschleißmessverfahren<br />

haben den Nachteil, dass ein<br />

Servicetechniker Messuhren oder andere<br />

Messgeräte direkt am Großwälzlager<br />

in einem Gefahrenbereich anbringen<br />

muss. Das Liebherr-BCM-System macht<br />

dies nun überflüssig, da die Messgeräte<br />

bereits fest im Lager installiert sind. Ein<br />

weiterer Vorteil besteht in der zeitlichen<br />

Flexibilität: Derzeit beauftragen die Betreiber<br />

externe Dienstleister mit der Messung<br />

des Lagerverschleißes. Sie sind<br />

also von der Erfahrung und dem Zeitplan<br />

dieser Drittfirmen abhängig. Dies gehört<br />

mit der digitalen Wartung für Großwälzlager<br />

von Liebherr der Vergangenheit an.<br />

Dafür empfängt die Sensoranschlussbox<br />

die Daten der Sensoren, die am<br />

Großwälzlager angebracht sind, und versorgt<br />

das gesamte BCM-System mit<br />

Strom. Im Gateway werden sowohl diese<br />

Sensordaten gespeichert als auch Updates<br />

für das BCM aufgespielt. Dadurch<br />

kann das System sogar in Regionen<br />

ohne Datenverbindung autonom eingesetzt<br />

werden. Eine direkte Verbindung<br />

über Bluetooth macht den Messvorgang<br />

aus sicherer Entfernung und ohne Netzwerkverbindung<br />

möglich.<br />

www.liebherr.com<br />

SMART, integriert und remote ist das BCM-System ein kleiner Helfer mit großer Wirkung. Foto: Liebherr<br />

Prozessoptimierung im Straßenbau durch digitalen Datenfluss<br />

Mit der WDV2<strong>02</strong>4 TEAM und ihrer umfassenden Datenbasis sowie der digitalen<br />

Prozesse zu Kunden, Lieferanten und Logistik, vernetzen wir Unternehmen<br />

mit einem hohem Grad an Automation - von Endgerät zu Endgerät.<br />

Produktionsplanung, Rohstoffeinkauf<br />

und Materialbestellung auf Basis der<br />

Werksproduktionsauslastung<br />

und der Rezeptverwaltung<br />

lasten Werke optimal aus.<br />

PxP<br />

Materialbestellung<br />

Status & Lieferscheine<br />

PxP<br />

Kontinuierlicher Datenfluss<br />

rund um Materialzuläufe und<br />

Materialbestellung per<br />

PxP BauleiterApp.<br />

Das Asphaltmischwerk im<br />

Zentrum der digitalen Prozesse<br />

ermöglicht robuste Lieferketten.<br />

Transport & Logistik<br />

datentechnisch integriert<br />

per PxP Logistik App inkl.<br />

Tourenmanagement und<br />

Wartezeitenerfassung.<br />

Lieferscheine<br />

Fahrzeuginfos<br />

Status & Lieferscheine<br />

Materialbestellung<br />

Rohmaterial nach Bedarf<br />

bestellt und organisiert per<br />

Waage-Web-Portal.<br />

Informationen und Kontakt:<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />

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44<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

SCHLAUE ANLAGENKONTROLLE<br />

Alle relevanten Daten auf dem Smartphone<br />

SPECTIVE-BEDIENKONZEPT: Touchpanel direkt an der Anlage, große<br />

Funkfernsteuerung für den Rüst- und Fahrvorgang, kleine Funkfernsteuerung<br />

mit allen Bedienfunktionen plus neuer App mit allen relevanten Anlageninformationen<br />

und Jobsite-Reporting. Foto: Wirtgen Group<br />

Das digitale Bedienkonzept Spective von Kleemann hat die<br />

Steuerungsmöglichkeiten von Brechanlagen zukunftsweisend<br />

optimiert. Mit der Erweiterung durch Spective Connect geht es<br />

noch einen Schritt weiter. Das intuitive Bedienkonzept macht es<br />

Anwendern leicht, die notwendigen Settings vorzunehmen. Einmal<br />

eingestellt, läuft die Anlage dann im Automatikbetrieb. Beim<br />

Einsatz eines Anlagenzugs kann sich der Bediener nach der<br />

initialen Einrichtung direkt mit dem kompletten Anlagenzug verbinden<br />

und nicht nur mit jeder Anlage einzeln. Neu integriert<br />

wurden die Funkfernsteuerungen. Mit der großen Funkfernsteuerung<br />

werden die Anlagen vom Tieflader verfahren und der<br />

Rüstvorgang kann komfortabel und in sicherem Abstand zur<br />

Maschine durchgeführt werden. Mit der kleinen Funkfernsteuerung<br />

können alle relevanten Funktionen des Automatikbetriebs<br />

bequem vom Bagger aus bedient werden. Alle relevanten Prozessinformationen<br />

und Reportings werden jetzt auf dem Smartphone<br />

angezeigt, ohne das Beschickungsgerät verlassen zu<br />

müssen: Dieselfüllstand, durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch,<br />

durchschnittliche Produktionsleistung, Spalteinstellung, Auslastung<br />

und viele weitere wichtige Prozessdaten können jederzeit<br />

über das Dashboard angezeigt werden. In den meisten Fällen<br />

muss der Bediener die Kabine nicht mehr verlassen oder den<br />

laufenden Prozess unterbrechen. So kann er zum Beispiel am<br />

Smartphone erkennen, dass der Dieselfüllstand niedrig ist und<br />

direkt aus der Fahrerkabine heraus Nachschub ordern. Auch<br />

hat er die Auslastung der Maschine im Blick und kann die Beschickung<br />

dadurch regulieren. Die bereits erbrachte Tagesleistung<br />

auch im Vergleich zum Vortag ist einsehbar und vieles mehr.<br />

Anlagenübersicht für höchste Effizienz: In der Kabine wird<br />

durch das Kamerasystem auf dem Smartphone-Display ein<br />

Anlagenüberblick über die Zuförderung und die gesamte<br />

Brechanlage gewährt.<br />

Störungsmeldung mit gezielten Informationen: Bei einer Störung<br />

zeigt Spective Connect nicht nur allgemein eine Störung an,<br />

sondern gleich die entsprechenden Komponenten inklusive Fehlerbehebungshilfe.<br />

Das Smartphone kann an die Stelle des auftretenden<br />

Fehlers mitgenommen werden und Schritt für Schritt<br />

bei der Fehlerbehebung unterstützen.<br />

Prozessoptimierung durch detaillierte Reportings: Die<br />

Spective-Connect-App generiert automatisch übersichtliche<br />

Reports zum Verbrauch und der Produktionsleistung sowie<br />

der Anlagennutzung. Diese können per Messenger oder E-Mail<br />

weitergeleitet werden. Das sorgt für Transparenz im gesamten<br />

Prozess für den Betreiber der Anlage<br />

Spective Connect steht aktuell optional für die neue Backenbrechanlage<br />

Mobicat MC 110(i) EVO2 und die neue Kegelbrechanlage<br />

Mobicone MCO 90(i) EVO2 zur Verfügung.<br />

Nach und nach werden weitere Spective-Maschinen damit<br />

ausgestattet oder nachgerüstet werden. Die App ist für iOSund<br />

Android-Smartphones verfügbar.<br />

www.wirtgen-group.com<br />

Tel. 09853 / 3833-0<br />

www.mueller-sandwerk.de<br />

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GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

45<br />

WISSEN STATT SCHÄTZEN: Bei einer Füllrate von 95 bis 99 % gehört mit Efficient Load Out das kostspielige und zeitintensive Überoder<br />

Unterladen der Vergangenheit an. Die angeschlossene Verwaltung ist über den Prozessfortschritt informiert. Fotos: Volvo CE<br />

STÖRENDES AUSSCHALTEN<br />

Verbindendes Element bei der Massenbewegung<br />

Wenn es um den Massenaushub oder generell die Bewegung<br />

großer Materialmengen geht, ist jedes Ladespiel immens wichtig.<br />

Efficient Load Out hat das Potenzial, die Effizienz des<br />

Aushubprozesses drastisch zu steigern und die maximale<br />

Nutzlast bei jedem Ladezyklus optimal auszuschöpfen, denn<br />

genau dafür wurde die Cloud-basierte Softwarelösung entwickelt.<br />

Unabhängig vom Hersteller verbindet sie über eine einfach<br />

zu bedienende Schnittstelle alle am Ladeprozess Beteiligten<br />

– vom Einsatzort bis zum Büro – miteinander.<br />

Der Lkw-Fahrer lädt sich die Efficient Load Out App herunter<br />

und registriert das Fahrzeug vor der Ankunft per Kennzeichen<br />

und maximaler Nutzlast. Der Baumaschinenfahrer loggt<br />

sich in dasselbe System ein und bekommt die Liste der Fahrzeuge<br />

angezeigt, die vor Ort darauf warten, beladen zu werden.<br />

Der Bediener kann nun per Knopfdruck einen verfügbaren<br />

Lkw zur Beladung „anfordern“ und bis zur optimalen Ausladung<br />

befüllen. Im Büro werden alle Eingaben in einem Live-<br />

Dashboard dargestellt, bei Bedarf auch in Form zusammengefasster<br />

Produktionsberichte.<br />

Bei einer Füllrate von 95 bis 99 % bei jedem Ladedurchgang<br />

gehört mit Efficient Load Out das kostspielige und zeitintensive<br />

Über- oder Unterladen der Vergangenheit an. Auch minimiert<br />

die digitalisierte Lösung Efficient Load Out den Papieraufwand<br />

beim Verwalten von Ladeprozessen beträchtlich. Mit<br />

den verfügbaren Informationen, einschließlich Gewicht und<br />

Art des bewegten Materials sowie des Be- und Entladeortes,<br />

verfügt die Verwaltung auch stets über die volle Transparenz<br />

im Hinblick auf die Leistung und Profitabilität des Betriebs.<br />

Darüber hinaus lassen sich Informationen von allen am Prozess<br />

Beteiligten abrufen, was wiederum die Zusammenarbeit<br />

und Kommunikation verbessert.<br />

Die Lösung Efficient Load Out wurde 2019 erstmals eingeführt<br />

und in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Bauunternehmen<br />

NCC entwickelt, das auf der Suche nach einer<br />

Möglichkeit zur Optimierung des Ladevorgangs bei einem großen<br />

Infrastrukturprojekt war. Die Verwendung dieser digitalen<br />

Lösung von Volvo CE führte zu einer Reduzierung des Baustellenverkehrs<br />

um 10 %. Dies entsprach 1600 Lkw-Fahrten weniger<br />

und einem um 32.000 l verringerten Kraftstoffverbrauch. So<br />

ließen sich letztlich 100.000 Euro einsparen sowie weitere<br />

200.000 Euro beim Verwaltungspersonal. Basierend auf diesen<br />

positiven Erfahrungen wird Volvo CE nun die Vorteile von<br />

Efficient Load Out allen Interessenten zugänglich machen.<br />

www.volvoce.de<br />

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Systemberatung mbH<br />

Innovative<br />

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46<br />

IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

UNTERSTÜTZUNG NACH BEDARF<br />

Zur sofortigen Anwendung in<br />

verschiedensten Arbeitsumgebungen<br />

Die Topcon Positioning Group hat eine<br />

ganze Reihe ihrer Anwendungslösungen für<br />

unterschiedliche Belange weiterentwickelt.<br />

Dazu gehört unter anderem eine Erweiterung<br />

des Topnet Live Global Navigation<br />

Satellite Systems, GNSS, zur besseren Unterstützung<br />

in den aktuellen Arbeitsumgebungen.<br />

Ein Treiber war der wachsende<br />

Digitalisierungsbedarf in verschiedenen<br />

Branchen. Die flexiblen Serviceoptionen<br />

umfassen „Realpoint“, einen lokalen Service<br />

für Real-Time Kinematic (RTK) sowie „Starpoint“,<br />

einen Precise Point Positioning-Service<br />

(PPP). Die Serviceleistungen variieren<br />

hinsichtlich Bereitstellungsmethode, Abdeckung<br />

und zuverlässiger Zentimetergenauigkeit.<br />

Darüber hinaus wird „Skybridge“, ein<br />

von PPP unterstützter RTK-Service, angeboten,<br />

der Konnektivität und Produktivität<br />

aufrechterhält, wenn es wegen fehlender<br />

Mobilfunkabdeckung vorübergehend keine<br />

Verbindung zum Korrektursignal gibt. Auch<br />

Erstausrüster (OEM), die an Branchen liefern,<br />

in denen Positionierung, Navigation<br />

und Steuerung essenziell sind, profitieren<br />

von der insgesamt verbesserten Robustheit<br />

des Netzwerks. OEM können ihre Hardware<br />

zusammen mit Korrekturdienstleistungen<br />

und vorkonfiguriert zur sofortigen Anwendung<br />

je nach Wunsch verkaufen, unabhängig<br />

vom geografischen Standort, mit flexiblem<br />

Abonnement und Lizenzoptionen, die<br />

genau den jeweiligen Bedürfnissen entsprechen.<br />

Topnet Live verwendet alle vier GNSS-<br />

Konstellationen: GPS, Glonass, Galileo und<br />

Beidou, für kontinuierliche Genauigkeit und<br />

Always-on-Serviceabdeckung. Dieser Service<br />

bietet klare Vorteile in den unterstützten<br />

Branchen. Mit Topnet Live entfällt die Notwendigkeit<br />

eigener Basisstationen. Flexibilität,<br />

Produktivität und Sicherheit werden<br />

erheblich gesteigert und Projekte mit konstanter,<br />

zuverlässiger Genauigkeit vorangebracht.<br />

Die Lösung sorgt für präzise Positionierung<br />

und unterstützt die Implementierung<br />

flexibler Geschäftsmodelle, die sowohl auf<br />

die Bedürfnisse der OEM als auch die von<br />

Anwendern zugeschnitten sind.<br />

Eine weitere Neuheit umfasst die aktuellste<br />

Version von Topcons-Softwaresuite<br />

für Bau- und Vermessungsprofis. Magnet 7<br />

erschließt das Potenzial Cloud-basierter<br />

Konnektivität für die Rationalisierung von<br />

Prozessen mit GNSS-Empfängern, Totalstationen<br />

und anderen Positionierungswerkzeugen.<br />

Die neue Version enthält viele<br />

Verbesserungen bei Genauigkeit und Datenverwaltung<br />

sowie die Echtzeit-Zusammenarbeit<br />

mit einem Projektteam. In der<br />

Feldversion der Software werden 3D-Modelle,<br />

Berichterstellung und interaktives Arbeiten<br />

direkt auf visuellen Plänen jetzt noch<br />

besser unterstützt. Weitere Verbesserungen<br />

betreffen bspw. die Datenverarbeitung bei<br />

BAUMASCHINENEINSÄTZE können zielgerichtet<br />

optimiert werden. Das Netzwerk<br />

Topnet Live umfasst noch mehr Korrekturdienstleistungen<br />

und Abonnementoptionen.<br />

Foto: Topcon<br />

komplexen 3D-Projekten. In die Office-Lösung<br />

wurde die Möglichkeit zur Anbindung<br />

an die neueste Version des Überwachungsund<br />

Managementsystems Sitelink3D integriert.<br />

Unter anderem kann der Innendienst<br />

nun Informationen über das Webportal direkt<br />

an die Maschinen vor Ort senden. Diese<br />

neue Verknüpfung ermöglicht auch den Zugriff<br />

auf die Haul-Truck-App. Dadurch wird<br />

die Effizienz beim Massentransport erheblich<br />

verbessert, weil Echtzeitdaten –<br />

einschließlich Transportvolumen und Transporter-Standorte<br />

– direkt an den Master-<br />

Terminplan gesendet werden. Verbesserte<br />

Geländemodellierungsfunktionen für Vermessungsingenieure<br />

und eine Erweiterung<br />

der unterstützten Dateitypen für alle Benutzer<br />

sind weitere nützliche Ergänzungen<br />

der Lösung.<br />

www.topconpositioning.com<br />

Der Erdtrabant als potenzieller neuer Bauplatz<br />

Unter Federführung der japanischen Regierung sollen Technologien<br />

entstehen, die beispielsweise auf dem Mond eingesetzt werden<br />

können. Die Durchführung dieses Projekts wurde im Juli 2<strong>02</strong>1<br />

im Rahmen des strategischen Programms zur Beschleunigung<br />

der Forschung, Entwicklung und Nutzung von Weltraumtechnologie<br />

(„Stardust“) beschlossen. Der dazu von Komatsu eingereichte<br />

Vorschlag zur Entwicklung einer digitalen Zwillingstechnologie<br />

für den Einsatz von Baumaschinen auf dem Mond wurde als förderungswürdiges<br />

Ziel im Bereich der Technologie für autonomes<br />

Bauen (Automatisierung und Fernsteuerung) ausgewählt.<br />

Im aktuell geltenden Managementplan arbeitet Komatsu im<br />

ersten Schritt daran, entsprechende Produkte und Prozesse weiterzuentwickeln.<br />

Für die Entwicklung der digitalen Zwillingstechnologie<br />

zum Einsatz von Baumaschinen auf dem Mond wird<br />

Komatsu auch bereits vorhandene Technologien, Produkte und<br />

Prozesse nutzen. Da es schwierig ist, sich realen Objekten auf der<br />

Mondoberfläche zu nähern, gilt die Nutzung digitaler Zwillinge als<br />

unerlässlich. Damit werden die Bedingungen vor Ort und die Maschinen<br />

präzise nachgebildet. Zunächst steht dafür eine Machbarkeitsstudie<br />

an. Konkret entwickelt Komatsu einen digitalen<br />

Hydraulikbagger im Weltraum und vergleicht dessen Bewegungen<br />

mit denen von Baumaschinen auf der Erde, um zu prüfen, wie<br />

präzise die Simulation ist. Simuliert wird dabei auch die Oberfläche<br />

des Mondes, um Probleme festzustellen, die Maschinen eventuell<br />

dort haben könnten.<br />

www.komatsu.eu<br />

AB AUF DEN MOND,<br />

heißt es zuerst für digitale<br />

Zwillinge, mit denen die Anpassung<br />

von Baumaschinen<br />

für den Einsatz auf dem<br />

Erdtrabanten gecheckt<br />

werden soll. Grafik: Komatsu<br />

Autonom im All<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


IT-DATENINFRASTRUKTUR<br />

47<br />

PRODUKTIVITÄTSASSISTENTEN<br />

Mehr Effizienz im Ladereinsatz<br />

Baumaschinen der neuen Generation versprechen bei Caterpillar stets mehr<br />

Effizienz und reduzierte Kosten. Dazu tragen unter anderem Assistenzsysteme<br />

bei. So verfügen die vier Typen der neuen Generation Cat-Radlader<br />

966, 972, 966 XE und 972 XE standardmäßig über das Wägesystem Cat<br />

Payload with Assist zum Wiegen der Schaufelnutzlasten. Die neue Abkippfunktion<br />

unterstützt den Fahrer sogar beim dosierten Abkippen der letzten<br />

Schaufel, damit die zulässige Beladung schnell und genau erreicht wird. Cat<br />

Advanced Payload bietet darüber hinaus eine verbesserte Listenverwaltung,<br />

Standortintegration und erweiterte Wiegefunktionen. Das Assistenzsystem<br />

Cat Autodig ermöglicht ein sogar vollautomatisches Beladen der Schaufel.<br />

Dadurch steigen die Füllfaktoren und die Ladezyklen verkürzen sich. In Zusammenarbeit<br />

mit Autodig unterstützt Auto Set Tyres ideale Ladetechniken,<br />

indem es Schlupf und Reifenverschleiß erheblich reduziert.<br />

Mit benutzerdefinierten Profilen werden die neuen Lader für kundenspezifische<br />

Anwendungen und Fahrervorlieben optimal eingestellt. Ein Tastendruck<br />

genügt, um mehrere Parameter aufzurufen und die Maschine individuell<br />

für Fahrer und Einsatz zu konfigurieren.<br />

Die neuen Lader sind außerdem mit Caterpillars nächster Generation<br />

der Schaufeldämpfung Ride Control ausgestattet, die als Stoßdämpfer<br />

wirkt, um Tempo und Fahrkomfort auf unebener Strecke zu steigern.<br />

Cat-Detect-Radar zur Warnung des Fahrers vor Gefahren und ein 360°-<br />

Kamerasystem mit mehreren Ansichten (bird-view) sind weitere Optionen,<br />

die eine zusätzliche Überwachung bieten. Das Cat-Flottenmanagement –<br />

inzwischen selbstverständlich bei fast allen Cat-Baumaschinen – spielt auch<br />

eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Laderwartung. Verfügbar auf<br />

Desktop oder mobil bzw. besonders einfach nutzbar per Cat-App hilft es bei<br />

der Verwaltung aller wichtigen Einsatz- und Werterhaltungsdaten. Remote<br />

Troubleshoot verbindet die Maschine über das Internet mit dem Zeppelin-<br />

Service, um Fehler ohne Kabelverbindung schnell zu diagnostizieren. Darüber<br />

hinaus stellt Remote Flash sicher, dass die Radlader mit der aktuellsten<br />

Software betrieben werden, ohne den Produktionsplan zu beeinträchtigen.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

VON DIGITALEN ASSISTENTEN und Spezialversionen profitieren Betreiber des<br />

Cat 972 XE mit rund 25 t Einsatzgewicht ebenso wie Freunde der drei anderen<br />

neuen Modelle. Foto: Caterpillar<br />

FIT FÜR DIE PRAXIS: Leica-Maschinensteuerungen<br />

machen die Hitachi-Maschinen ab Werk schon smart.<br />

Foto: Hitachi<br />

Partnerschaft pro<br />

Digitalisierung<br />

Hitachi Construction Machinery Europe (HCME)<br />

erweitert sein Angebot an vernetzten Maschinen<br />

und bietet jetzt seine Zaxis-7-Bagger von 10 bis<br />

50 t mit werkseitig installierten 2D- und 3D-Maschinensteuerungslösungen<br />

von Leica Geosystems,<br />

einer Tochtergesellschaft von Hexagon, an.<br />

Da die Lösungen im Hitachi-Werk Amsterdam<br />

installiert werden, profitieren Anwender von der<br />

Garantie, umfangreichen Tests zur Gewährleistung<br />

einer optimalen Maschinenkalibrierung und<br />

einer professionellen Installation. Darüber hinaus<br />

kann über zuständige Vertragshändler unter<br />

mehreren Optionen gewählt werden. Auch der<br />

Kauf- und Lieferprozess vereinfacht sich, denn<br />

die Finanzierung kann in einem einzigen Paket<br />

kombiniert werden. Dank dieser Partnerschaft<br />

wird bei Auslieferung der Maschine auch eine<br />

praktische Schulung durch Leica Geosystems<br />

angeboten. Die entsprechende Ausstattung mit<br />

Maschinensteuerungstechnologie als OEM-<br />

Lösung hat allerhand praktische Vorteile und soll<br />

selbst die Lebensdauer der Maschine insgesamt<br />

positiv beeinflussen. Von der einfachen Anlage<br />

von Böschungen bis hin zu Blind- und Unterwasserschnitten<br />

bietet die Steuerungslösung im Einsatz<br />

planungsgetreue Vorteile. Dies sorgt für<br />

mehr Betriebszeit und für Zufriedenheit beim<br />

Bediener. Laut HCME steht die Ankündigung im<br />

Einklang mit der Philosophie, noch stärker auf<br />

Digitalisierung zu setzen.<br />

www.hitachicm.eu<br />

Intelligent ab Werk<br />

Baustoff<br />

Business Software<br />

www.informaticon.com<br />

Bringen Sie mit einer Gesamtlösung mehr Effizienz in Ihr Unternehmen.<br />

Die integrierte Software für die Baustoffindustrie.


48<br />

AUFBEREITUNG<br />

BÄRISCH: Mit einem umfangreichen Relaunch führt die Moerschen<br />

Mobile Aufbereitung ihre bewährte Schwimm-Sink-Abscheider-Serie<br />

Wash-Bear in die Generation 3.0. Fotos: Moerschen<br />

AUFGEWERTET<br />

Relaunch für flexibles<br />

Nassaufbereitungskonzept<br />

Über mehr als 15 Jahre haben sich die vielseitigen Ausführungen<br />

der Wash-Bear-Serie unter den unterschiedlichsten Anforderungen<br />

bei Baustoffaufbereitungen und Recyclinganwendungen<br />

hundertfach bewährt. Das robuste Konzept einer rein<br />

hydromechanisch arbeitenden Abtrennung von Verunreinigungen<br />

aus der Wertstoffmineralik hat sich als höchst effizient<br />

erwiesen. Jetzt hat die Moerschen Mobile Aufbereitung in einem<br />

umfassenden Relaunch die verfügbaren Weiterentwicklungen<br />

in einer neuen Produktgeneration zusammengefasst.<br />

Gegründet hat Moerschen Mobile Aufbereitung die Anlagenserie<br />

Wash-Bear auf drei Größen in halbstationärer Ausführung<br />

auf Hakenliftrahmen. Der jetzige umfangreiche Relaunch<br />

beginnt mit neuen Typenangaben: Die bislang je nach<br />

Größe S, L und XL genannten Modelle werden künftig als<br />

Wash-Bear „basic 100“, „pro 150“ sowie „pro 190“ bezeichnet.<br />

Dabei steht die Zahl jeweils für die Durchsatzmengen in Tonnen<br />

je Stunde. Die Grundlage der einfachen und unverwüstlichen<br />

Technologie der rein mechanischen Abscheidung von<br />

Leichtstoffen wie Porenbeton, Plastik oder organischem Material<br />

besteht in der patentierten Förderschnecke. Sie gewährleistet<br />

eine nahezu 100%ige Effizienz. Durch eine intelligente<br />

Steuerung lassen sich Drehgeschwindigkeit und Steigung der<br />

Schnecke stufenlos regeln und damit die Entwässerung des<br />

Materials. Die Austragung der aufschwimmenden Leichtstoffe<br />

erfolgt kontinuierlich und selbsttätig über ein eigens für den<br />

Wash-Bear konzipiertes Bürstenband. Vervollständigt werden<br />

die Abscheidungsoptionen unter anderem durch einen optionalen<br />

Windsichter.<br />

Neben der fortlaufenden Optimierung der Verfahrenseffizienz<br />

stand immer auch die Betriebszuverlässigkeit im Fokus.<br />

Diese wurde verwirklicht insbesondere über eine einfache zu<br />

handhabende Anlagentechnik in betont robusten und wartungsfreien<br />

Ausführungen. Ein weiteres Kennzeichen der Serie<br />

mit zunehmender Bedeutung sieht Sven Brookshaw, Geschäftsführer<br />

von Moerschen Mobile Aufbereitung, in der Einsatzflexibilität:<br />

„Die Anwender wünschen möglichst vielfältige<br />

Optionen auch und besonders mit Möglichkeiten, die Geräte<br />

unkompliziert transportieren und vor Ort schnell in Betrieb<br />

setzen zu können.“ Um dem Rechnung zu tragen, weist die<br />

aktuelle Überarbeitung einige neue Features auf: So wurde<br />

das Austragungsbürstenband so installiert, dass es beim<br />

Transport der Anlage nicht abgebaut werden muss. Ebenso<br />

kann der optionale Windsichter künftig beim Transport auf der<br />

Anlage verbleiben. Somit ist stets eine kompakte und vor allem<br />

unkomplizierte Transportierbarkeit ohne aufwendige Montagen<br />

gewährleistet. Eine verbesserte Möglichkeit zum Ablassen<br />

des Wassers aus dem Waschtrog wirkt sich merkbar erleichternd<br />

auf die Abläufe bei Inbetriebnahme, Wasserwechsel<br />

oder auch wieder zur Transportvorbereitung aus. Eine optische<br />

Darstellung des Durchflusses am Spüllager ermöglicht<br />

eine verbesserte Prozesskontrolle während des Waschvorgangs.<br />

Darüber hinaus erleichtert die intuitive Bedienung der<br />

weiter verbesserten Steuerungstechnik den Betrieb auch mit<br />

wechselndem Personal. Im Zuge von Weiterentwicklung und<br />

Relaunch wurde die Anlagenreihe auch konsequent ausgebaut,<br />

um weitere Einsatzanforderungen zielführend umsetzen<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

49<br />

zu können. So wurde bereits auf Basis der bisherigen XL-Variante<br />

auf vielfachen Kundenwunsch kürzlich zusätzlich eine raupenmobile<br />

voll autarke Arbeitseinheit ins Programm aufgenommen. Die<br />

jetzt folgerichtig als Wash-Bear „track 190“ bezeichnete Anlage<br />

steht für Flexibilität auf dem eigenen Betriebshof, wie ebenso für<br />

weitere Transportalternativen. Im Zuge der Relaunch-Strategie<br />

werden weitere Varianten Einzug in die Serie finden. Bereits im<br />

Stadium der Konstruktion befindet sich der wash-bear „core 50“,<br />

dessen Einführung absehbar geplant ist. Dabei handelt es sich um<br />

eine kleinere Anlage. Das Angebot richtet sich an Anwender mit<br />

max. 50 t/h Kapazitätsanforderung, die bisher auf einfachere Produkte<br />

zugreifen mussten ohne den bewährten Schneckenförderer<br />

der Wash-Bear-Serie.<br />

Auch nach 15 Jahren Wash-Bear hat das Konzept nichts an<br />

seiner Aktualität eingebüßt, sondern steht als absolut ausgereifte<br />

Anlagentechnik bereit. Zudem bietet das System immer wieder<br />

Potenzial für neue Produktgenerationen, die sich auch wandelnden<br />

Marktanforderungen immer wieder erfolgreich stellen können. Um<br />

einen noch größeren Kundenkreis erreichen zu können, hat Moerschen<br />

Mobile Aufbereitung mit der Kurz-Gruppe aus dem badenwürttembergischen<br />

Friolzheim einen weiteren Händler für den<br />

Raum Süddeutschland ins Boot geholt.<br />

www.moerschengmbh.de<br />

Die<br />

Aufbereitungsprofis<br />

Ihr kompetenter und zuverlässiger<br />

Partner im Anlagenbau für die<br />

Steine- und Erdenindustrie.<br />

SKG-Aufbereitungstechnik GmbH<br />

HefeHof 25<br />

D-31785 Hameln<br />

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Fax: +49 (0) 5151 106640 - 1<br />

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www.skg-aufbereitungstechnik.de<br />

Anlagenplanung für<br />

die Aufbereitung nach<br />

neuen Mustern<br />

Ein Standard von der Stange war bei stationären<br />

Werken für die Aufbereitung von Fest- und Lockergesteinen<br />

noch nie das allumfassende und universell<br />

passende Mittel der Wahl. Zu unterschiedlich<br />

sind einerseits die Rohstoffe, um die es bei der Aufbereitung<br />

geht, und andererseits auch die Erfahrungen<br />

der Verantwortlichen mit den verschiedenen<br />

Kernkomponenten und Layouts. Eines allerdings<br />

war mit gestrafften Normen und Kornspektren<br />

schon gängig: alle Fraktionen, die nicht in das Schema<br />

passten, „flogen“ raus. Sie wanderten teils in die<br />

nicht mehr genutzten Bereiche der Lagerstätten<br />

zurück, sedimentierten in Absetzbecken vor sich hin<br />

oder türmten sich zu Halden.<br />

Kein Wunder, dass sich aus der Perspektive Außenstehender,<br />

meist waren das nicht unbedingt<br />

gewinnungsfreundliche Anrainer, dann gelegentlich<br />

die Situation so darstellte, als würden die Unternehmen<br />

ungebührlich extensiv „auf Halde“ produzieren,<br />

statt eine Bedarfslage bedienen. Kaum<br />

jemand ahnte, dass sich gerade die Verantwortlichen<br />

selbst am allermeisten über diese nicht<br />

marktgängigen Nebenströme, in denen schließlich<br />

durch Gewinnung und Verarbeitungsprozesse<br />

schon Energie und Geld steckten, den Kopf zerbrachen.<br />

Trotzdem hieß es weitermachen – die<br />

Margen sind im Geschäft der Gesteinsrohstoffe<br />

nicht unbedingt hoch. Mit dem sich verschärfenden<br />

Genehmigungsprozedere wuchsen auf allen Seiten<br />

aber auch die Ideen: Bei Betreibern, Abnehmern<br />

und auch bei den Ausrüstern.<br />

Inzwischen sind viele Anlagen so „verarztet“ –<br />

sprich über einen technisch sinnvollen Bypass erweitert<br />

bzw. einzelne Komponenten oder Zusatzgeräte<br />

angepasst – dass die Halden schrumpfen,<br />

frühere Fein-Reststoffe von keramischen Betrieben<br />

abgenommen werden und die Rohstoffeffizienz auf<br />

Maximalniveau steigt. Auf den folgenden Seiten gibt<br />

es dazu Beispiele von Betreibern selbst und natürlich<br />

auch von ausrüstenden Unternehmen. Letztere<br />

fragten wir ganz gezielt, was die Anlagenplanung<br />

nach neuen Mustern für sie bedeutet. <br />

(gsz)<br />

Foto: Gerd Altmann/Pixabay<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


50<br />

AUFBEREITUNG<br />

„Wirtschaftlichkeit und Flexibilität werden<br />

in den Unternehmen großgeschrieben!“<br />

FÜR HAVER & BOECKER NIAGARA beantwortete<br />

Geschäftsführer Peter Grotjohann die Fragen zu<br />

veränderten Betreiberanforderungen.<br />

GP: Was unterscheidet die Planung<br />

einer stationären Aufbereitungsanlage<br />

heute von den Wünschen, die vor<br />

etwa zehn, 15, 20 Jahren an Sie als<br />

Hersteller bzw. Generalunternehmer<br />

herangetragen wurden?<br />

Peter Grotjohann: Haver & Boecker Niagara<br />

hat in den letzten Jahren viele Anlagenprojekte<br />

erfolgreich realisiert. Rückblickend<br />

kann man sagen, dass früher die<br />

gesamte Anlagenplanung als solche eher<br />

Kundensache war. Vielfach haben die<br />

Hersteller ihre Anlagenkomponenten für<br />

das jeweilige Projekt einzeln geliefert.<br />

Aktuell wird eher ein „Rundum-sorglos-<br />

Paket“ bevorzugt. Der Anlagenproduzent<br />

wird wieder stärker als Partner anstatt nur<br />

als Lieferant wahrgenommen und geschätzt.<br />

Auch die Qualitätsanforderungen<br />

an die Prozesstechnologien sind<br />

gestiegen. Hinzu kommen die Anforderungen<br />

an höchste Sicherheit für Mensch<br />

und Umwelt, das heißt Anpassungen an<br />

CE-Konformität und Maschinenrichtlinien,<br />

die Reduzierung von Staub- und<br />

Lärmemissionen und natürlich, nicht zu<br />

vergessen, die Energieeffizienz.<br />

Für Anlagenbauer und Kunden bieten<br />

Gesamtkonzepte von einem Lieferanten<br />

auch Vorteile: Schnittstellen werden minimiert<br />

und Gesamtverantwortung wird<br />

klar zugeordnet.<br />

Welche Gründe dominieren diesen<br />

veränderten Bedarf?<br />

Wirtschaftlichkeit und Flexibilität werden<br />

in den Unternehmen großgeschrieben.<br />

Um dies zu erreichen, müssen Schnittstellen<br />

und Personalaufwand optimiert<br />

werden. Dazu kommt heute immer mehr<br />

der Aspekt einer optimalen Ausnutzung<br />

der erschlossenen Lagerstätteninhalte.<br />

Um das zu erreichen, müssen Anlagen<br />

flexibler sein, zum Teil neue Produktlinien<br />

bedienen oder auch aus früheren<br />

Abfallprodukten der Nebenströme Verkaufsprodukte<br />

herstellen können.<br />

Überwiegen aktuell Neuinstallationen<br />

oder werden mehr Modernisierungen<br />

gewünscht?<br />

Wir verspüren einen Trend zu beiden<br />

Alternativen. Hohe Anforderungen und<br />

stetig wachsende technologische und<br />

produkttechnische Standards in Verbindung<br />

mit der Wirtschaftlichkeit stehen<br />

im Fokus. Heute gibt es keine Entschuldigung<br />

mehr, eine alte Anlage nicht auf<br />

dem neuesten Stand zu halten. Modernisierungen<br />

zahlen sich aus und das<br />

merken unsere Kunden.<br />

Wo setzt die Modernisierung überwiegend<br />

an?<br />

Meist werden kleinere Veränderungen<br />

und Anpassungen gewünscht, um bei-<br />

BEISPIELE FÜR UMSETZUNGEN: Vorbrechanlage für Quarzitgestein, Sandaufbereitung und Vorbrecheranlage mit Wassersteinaufbereitung.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

51<br />

spielsweise zusätzliche Trennschnitte<br />

realisieren zu können. Hinzu kommen<br />

Kapazitätserweiterungen oder Umstellungen<br />

auf neue Produkte.<br />

Welche Rolle spielt die Flexibilität der<br />

Anlagentechnik – und zwar im doppelten<br />

Sinne: Einmal beim Reagieren<br />

auf Materialschwankungen ohne<br />

Qualitätsverluste und auch beim<br />

eventuell leicht möglichen Versetzen<br />

einer Anlage bei Bedarf und/oder erforderlichem<br />

Ortswechsel?<br />

Die Flexibilität der Anlage ist bereits in<br />

der Planungsphase ein wichtiger Faktor.<br />

Dabei werden entscheidende Aspekte<br />

wie Produktqualität und Prozesssicherheit<br />

in den Vordergrund gestellt. Zunehmend<br />

werden dafür „selbstregelnde<br />

Maschinen und Prozesse“ verlangt, die<br />

sich an veränderte Aufgabebedingungen<br />

anpassen und somit eine Unterstützung<br />

leisten, die noch vor einigen Jahren<br />

in dieser Form nicht darstellbar war. Die<br />

Entfernung zwischen der Gewinnungsstelle<br />

in einem Steinbruch oder einer<br />

Kies- bzw. Sandgrube und der Aufbereitungsanlage<br />

lässt sich mit einer flexiblen<br />

Anlage minimieren, was natürlich aus<br />

Kosten- und Effektivitätsgründen sinnvoll<br />

sein kann. In diesem Zusammenhang<br />

fällt Branchenkennern unmittelbar<br />

die klassische Mobilanlagentechnik ein.<br />

Es gibt inzwischen hier aber auch Entwicklungen,<br />

die sich in Größe und Ausrichtung<br />

von solchen Anlagen abheben.<br />

Unsere neue Mobilanlage Niagara F-<br />

Class 1100 kann hier als Beispiel dienen.<br />

Dieses einzigartige System auf Rädern,<br />

welches zu ersten Mal ein Exzentersieb<br />

mobil macht, haben einige unsrer Kunden<br />

in Nordamerika seit Jahren in sehr<br />

erfolgreichem Einsatz. In Europa und in<br />

Deutschland sucht die Maschine noch<br />

nach Pionieren. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass sich der Einsatz von mobilen oder<br />

semimobilen – bzw. leicht versetzbaren<br />

– Anlagen bei der erfolgreichen Bewältigung<br />

von Genehmigungsverfahren<br />

günstig auswirken kann.<br />

Welche Bedeutung messen Betreiber<br />

der Überwachung, Automatisierung<br />

und Energieeffizienz bei?<br />

Bei der Anlagenplanung und Anlagenentscheidung<br />

hat die Maschinenüberwachung,<br />

Automatisierung und Energieeffizienz<br />

einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Die dauerhafte Zustandsüberwachung<br />

der wichtigsten Parameter wird von unseren<br />

Kunden als immer wichtiger eingestuft,<br />

um frühzeitig entstehende Abweichungen<br />

zu erkennen und uner<br />

wünschte Produktionsstillstände zu<br />

vermeiden. Das von Haver & Boecker<br />

Niagara entwickelte Pulse Condition<br />

Monitoring System ermöglicht eine intelligente<br />

und hocheffiziente Steuerung der<br />

Wartungsarbeiten. Darüber hinaus werden<br />

diese Daten für die Kommunikation<br />

der Maschinen untereinander verwendet,<br />

um so autonome Regelkreise zwischen<br />

einzelnen Maschinen oder ganzen<br />

Anlagen entstehen zu lassen. Ein Kundenwunsch<br />

steht hierbei im Fokus: Die<br />

Daten müssen so einfach und kompakt<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


52<br />

AUFBEREITUNG<br />

wie möglich dargestellt werden, da die<br />

Datenflut wächst und gleichzeitig die<br />

Personaldecke in den Werken abnimmt.<br />

Das Pulse System ist Teil der Quat²ro<br />

Familie. Als Quat²ro werden alle digitalen<br />

Produkte sämtlicher Technologiemarken<br />

von Haver & Boecker bezeichnet, die<br />

Betreibern Informationen wunschgemäß<br />

zur Verfügung stellen.<br />

In der heutigen Zeit wird die Effizienz<br />

einer Aufbereitungsanlage in einem<br />

großen Maß durch die Automatisierungstechnik<br />

beeinflusst. Hierbei<br />

nehmen neben den Antriebs- und Steuerungsfunktionen<br />

insbesondere Analysesysteme<br />

zur permanenten Überwachung<br />

der Anlagen zur Vermeidung von<br />

Überlastungen, Störungen und Ausfällen<br />

sowie zur Durchführung von vorausschauenden<br />

Wartungen eine immer<br />

größere Bedeutung ein. Durch permanente<br />

Prozessüberwachungen und<br />

automatisierte Anpassung der Prozessparameter<br />

werden Qualität und Gleichmäßigkeit<br />

der aufbereiteten Materialien<br />

verbessert und gleichzeitig die Betriebszustände<br />

der Anlagen optimal<br />

eingestellt, um die Produktgüte zu maximieren,<br />

die Anlagentechnik optimal zu<br />

betreiben und den erforderlichen Energieaufwand<br />

zu minimieren.<br />

Ist die Wartungsfreundlichkeit von<br />

Komponenten ein Entscheidungskriterium?<br />

Eindeutig „ja“! Verschleißteile sollten bei<br />

einer Anlage immer gesondert aufgeführt<br />

werden, damit ein reibungsloser Austausch<br />

stattfinden kann. Ein gutes Logistikkonzept<br />

für die zeitgenaue Bereitstellung<br />

von Ersatz- und Verschleißteilen<br />

kann ebenfalls den Ausschlag für eine<br />

positive Entscheidung geben. Die von<br />

Haver & Boecker Niagara angebotenen<br />

„Make and Hold“- Konzepte verschaffen<br />

Anwendern einen Liquiditätsvorteil ohne<br />

zusätzliche Lagerkosten bei sicherer Lieferzeit.<br />

In diesem Zusammenhang ist für<br />

unsere Kunden Verlässlichkeit manchmal<br />

GIGANTISCH MOBIL: Die Einheit Niagara F-Class 1100 Portable Plant ist eine Art leistungsstarkes<br />

Werk auf Rädern. Fotos: Haver Niagara<br />

PULS-MESSER: Die Schwingungsanalysetechnik hat einen Punkt erreicht, an dem es<br />

möglich ist, die Leistung von Schwingsieben detailliert in Echtzeit zu überwachen.<br />

wichtiger als der Preis. Auch Montage<br />

und Demontage bedürfen einer speziellen<br />

Beachtung. Insbesondere beim<br />

Wechsel von Siebbelägen haben wir sehr<br />

interessante Lösungen entwickelt, welche<br />

den Austausch einfacher und schneller<br />

machen. Unser neues Ty-Rail-System<br />

zum Spannen von Siebbelägen können<br />

Interessenten noch dazu bei uns jederzeit<br />

testen.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen/beschreiben,<br />

das den neuen „Wunschkanon“<br />

ganz oder in Teilen in sich<br />

vereint?<br />

Die Erwartung der Kunden, einen Partner<br />

anstatt einen Lieferanten zu finden, nehmen<br />

wir sehr ernst. Kundenorientierte<br />

Projektbetreuung vom ersten Gespräch<br />

an bis in die Produktionsphase hat bei<br />

uns einen so hohen Stellenwert, dass wir<br />

dafür einen ganzheitlichen Ansatz entwickelt<br />

haben. Wir nennen das Konzept<br />

Pro-Check. Es besteht aus acht Segmenten<br />

die so entwickelt wurden, dass sie in<br />

ihrer Summe den gesamten Lebenszyklus<br />

der Anlage lückenlos betreuen. Von<br />

der ersten Projektskizze über die intelligente<br />

Automatisierung bis hin zur permanenten<br />

automatischen Qualitätskontrolle<br />

während des Verladeprozesses bietet<br />

Pro-Check vielfältigste Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Dabei geht es nicht nur um die<br />

Technik an sich, sondern auch um sämtliche<br />

Dienstleitungen von der Wartung bis<br />

hin zu vollwertigen Betreiberkonzepten.<br />

www.haverniagara.com<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

53<br />

Mosaik verbreitet sich durch Tippgeber<br />

Die Firma Henne Kies und Sand aus Nienburg setzt in ihrem<br />

Werk in Landesbergen bei Stolzenau an der Weser auf Verschleißschutz<br />

aus Hartguss und Polyurethan in Kachelform.<br />

Die je nach punktuellem Verschleißangriff wählbaren Elemente<br />

bilden am Ende ein einsatzbezogenes Mosaik und wurden bei<br />

Henne für die Auskleidung der neuen Prall- und Überlaufkästen<br />

gewählt. Diese an der Anwendungspraxis orientierte Art des<br />

Verschleißschutzes ist eine Spezialität der RWEV GmbH aus<br />

Hannover. Im Werk von Henne kam sie an, weil auch Nachbarbetriebe<br />

entlang der Weser bereits seit Jahren erfolgreich auf<br />

dieses System setzen.<br />

Bei der Neukonzeption des Prallkastens und der Übergabestellen,<br />

gefertigt von Ahrens Stahlbau aus Drakenburg, wurden<br />

die Erfahrungen bezüglich des Verschleißes der bisherigen Anlagenteile<br />

verwendet, um eine optimale Ausführung des Verschleißschutzes<br />

im Hinblick auf Material, Gewicht und Geometrie<br />

umzusetzen. Bereiche, an denen das Material mit großer<br />

Wucht auftrifft, wurden mit Hartguss- und im weiteren, entschleunigten<br />

Materialfluss mit Polyurethan-Noppenkacheln<br />

geschützt. Bekannt als Materialfänger, helfen diese Kacheln<br />

stabile Materialpuffer auszubilden, dank der sie eine besonders<br />

lange Standzeit erreichen. An den Seiten des Materialstromes<br />

kamen glatte Kacheln zum Einsatz, da sich dort das Material<br />

Aufbau_Schmidt2 05.05.2009 11:54 Uhr Seite 1<br />

nicht dauerhaft zwischen die Noppen setzen kann. Im Zuge der<br />

erforderlichen Abwägung zwischen Verschleißschutz und Gewicht<br />

des fertigen Bauteils besteht ein Großteil der gewählten<br />

Kacheln aus Polyurethan mit 85° Shore A, woraus trotz eingegossenem<br />

Stahlkern eine Gewichtsersparnis von etwa 50 %<br />

gegenüber Hartgusskacheln resultiert. Nach gewonnenen Einsatzerfahrungen<br />

hinsichtlich der Verschleißintensität an den<br />

einzelnen Stellen können einzelne Kacheln bedarfsweise noch<br />

gegeneinander ausgetauscht werden, um so den Verschleißschutz<br />

gegebenenfalls weiter zu optimieren.<br />

www.rwev.de<br />

Abgucken erlaubt<br />

EINSATZ AN<br />

DER WESER:<br />

Das Mosaiksystem<br />

von RWEV<br />

findet durch<br />

positive Beispiele<br />

eine<br />

selbstbefruchtende<br />

Weiterverbreitung.<br />

Fotos: rwev<br />

SCHMIDT WINDSICHTER<br />

für die Brechsandaufbereitung<br />

Zur Brechsand-Entfüllerung<br />

Zur Füller-Gewinnung<br />

Mit stufenloser Feinheitsregulierung und<br />

hoher Trennschärfe zur Herstellung fehlkornfreier<br />

Produkte<br />

Wir sind Spezialisten für die bei Ihnen anstehenden<br />

Sichtaufgaben. unsere jahrzehntelangen<br />

Erfahrungen stehen Ihnen zu Verfügung.<br />

Sprechen Sie mit uns:<br />

SCHMIDT & Co. GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 133<br />

D-63477 Maintal<br />

Tel.: 0 6181 - 42 42 00 Fax: 0 6181 - 4 24 20 28<br />

E-Mail: info@schmidt-classifier.com<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


54<br />

AUFBEREITUNG<br />

„Der Fokus liegt klar auf Ressourcenschonung<br />

und wirtschaftlichem Arbeiten“<br />

FÜR DIE AUGUST MÜLLER GMBH & CO. KG<br />

antwortete Projektleiter Stefan Müller (M. Eng.).<br />

Ebenfalls im Vertrieb unterwegs, kennt er<br />

die Wünsche von Betreibern aus erster<br />

Hand. Unterstützt wurde er von Johannes<br />

Hils, der als Dualer Student bei AMR arbeitet<br />

und nebenher das Marketing betreut.<br />

GP: Was unterscheidet die Planung<br />

einer stationären Aufbereitungsanlage<br />

heute von den Wünschen, die<br />

vor etwa zehn, 15, 20 Jahren an Hersteller<br />

bzw. Generalunternehmer herangetragen<br />

wurden?<br />

Stefan Müller: Generell hat sich bis<br />

heute vor allem die angestrebte Produktvielfalt<br />

unserer Kunden verändert.<br />

Neue Anforderungen auf dem Markt<br />

und einzuhaltende Normen zwingen<br />

diese zu einem Umdenken in der<br />

Gesteinsaufbereitung. Der Fokus liegt<br />

mittlerweile auf der Ressourcenschonung<br />

und dem wirtschaftlichen Arbeiten.<br />

Für uns bedeutet das im Umkehrschluss,<br />

innerhalb der Aufbereitungsanlage<br />

eine gewisse Flexibilität zu<br />

schaffen und aus den bestehenden Gewinnungsstätten<br />

so viel Material wie nur<br />

möglich herauszuholen. Dieses Vorhaben<br />

kann wiederum nur durch hochmoderne<br />

Aufbereitungsanlagen mit sehr<br />

guter Vorabsiebung und Siebschuttaufbereitung<br />

funktionieren. Hinzu kommen<br />

die Entwicklungen rund um die Sandaufbereitung.<br />

Durch den nicht abreißenden<br />

Boom in der Baubranche wird<br />

der elementare Flusssand immerzu<br />

knapper und teurer. Folglich ist es für<br />

viele Kunden mittlerweile sehr lukrativ,<br />

eine stationäre Anlage zur Sandaufbereitung<br />

zu bauen und den eigenen<br />

Brechsand aufzubereiten, welcher früher<br />

meist nur verkippt wurde.<br />

Welche Gründe dominieren diesen<br />

veränderten Bedarf?<br />

Gründe für diese Veränderungen sind,<br />

wie bereits erwähnt, die stark ansteigenden<br />

Preise für Flusssand sowie<br />

deren Fracht, aber auch die immer<br />

wertvoller werdenden Deponieflächen<br />

bei Anlagenbetreibern. Diese Aspekte<br />

schaffen einen hohen Antrieb, die eigenen<br />

Produkte und auch frühere Abfallprodukte<br />

so weit wie möglich aufzubereiten,<br />

zu veredeln und zu verkaufen.<br />

Selbst Produkte, die nicht kostendeckend<br />

aufbereitet werden können, sind<br />

unter Berücksichtigung des dadurch<br />

freiwerdenden Deponievolumens mittlerweile<br />

ein lohnendes Geschäft.<br />

Immer stärkere Anforderungen und<br />

Vorgaben an die Endprodukte treiben<br />

die neuen Entwicklungen ebenfalls<br />

stark voran. So gibt es mittlerweile fast<br />

nur noch güteüberwachte Baustellen,<br />

welche keinerlei Qualitätsschwankungen<br />

erlauben.<br />

Überwiegen aktuell Neuinstallationen<br />

oder werden mehr Modernisierungen<br />

gewünscht?<br />

Hier hat sich an der Situation in den<br />

letzten Jahren nicht viel geändert. Es<br />

werden nach wie vor Neuinstallationen<br />

von stationären und mobilen Anlagen<br />

wie auch Reparaturen und Modernisierungen<br />

von bestehenden Anlagen gefordert.<br />

Natürlich gibt es noch immer<br />

viele Kunden, die sich im ersten Moment<br />

vor einem Neubau sträuben und<br />

die vorhandene Anlage erhalten wollen.<br />

In einigen Fällen ergibt eine solche Modernisierung<br />

jedoch wirtschaftlich keinen<br />

Sinn mehr und ein kompletter Neubau<br />

wird favorisiert.<br />

Wo setzt die Modernisierung vor<br />

allem an?<br />

Die Modernisierung setzt in der Gesteinsbranche<br />

in den verschiedensten<br />

Bereichen an. Dabei gibt es konzeptionelle<br />

Entwicklungen wie die bei der<br />

Siebschutt- und Sandaufbereitung,<br />

aber auch Anpassungen einzelner Maschinen-<br />

und Anlagenbereiche. Meist<br />

werden dabei einzelne Komponenten<br />

wie Siebmaschinen vollständig durch<br />

effizientere und wirtschaftlichere Maschinen<br />

ersetzt. Des Weiteren sind zur<br />

Sicherung der Verfügbarkeit häufig<br />

Puffersilos sowie Dosier- und Verladeeinrichtungen<br />

beliebte Modernisierungsobjekte.<br />

Welche Rolle spielt die Flexibilität<br />

der Anlagentechnik – und zwar im<br />

doppelten Sinne – nämlich beim Reagieren<br />

auf Materialschwankungen<br />

ohne Qualitätsverluste und im Hinblick<br />

auf ein eventuell leicht mögliches<br />

Versetzen einer Anlage bei Bedarf<br />

und/oder erforderlichem<br />

Ortswechsel?<br />

Sehr wichtig! Qualitätsverluste werden<br />

in der heutigen Zeit absolut nicht mehr<br />

geduldet und sind daher vom Endkunden<br />

auf der Baustelle bis hin zu uns als<br />

Anlagenhersteller strengstens zu vermeiden.<br />

Stichwort „güteüberwachte<br />

Baustelle“ – das gehört mittlerweile bei<br />

jeder Großbaustelle und auch bei vielen<br />

kleineren Baustellen zur Normalität.<br />

Gibt es hier Qualitätsprobleme, kann<br />

das schnell zu hohen finanziellen<br />

und imagetechnischen Schäden bei<br />

Gesteinsunternehmen führen.<br />

Örtliche Flexibilität ist bei stationären<br />

Vorbrechanlagen teilweise durchaus<br />

gefragt, vor allem wenn die Mächtigkeit<br />

des Gesteins nicht so groß ist und weitere<br />

Flächen abgebaut werden müssen.<br />

Bei fortlaufenden Gewinnungsarbeiten<br />

drohen dann längere Transportwege<br />

mittels Radlader oder Muldenkipper.<br />

Bei sekundären Sieb-/Siloanlagen<br />

spielt die Flexibilität bzw. die Möglichkeit,<br />

eine Anlage zu versetzen, nahezu<br />

keine Rolle, da das Gestein nach der<br />

Vorbrechanlage eine Größe erreicht<br />

hat, bei der ein Transport über Gurtförderbänder<br />

möglich ist. Wenn die Vor-<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

55<br />

brechanlage versetzt wird, dann betreffen<br />

die örtlichen Veränderungen<br />

ausschließlich Zuführbänder, die das<br />

Gestein zum Puffersilo oder zur Sieb-/<br />

Siloanlage befördern. Die Anlage selbst<br />

kann somit immer am selben Standort<br />

bleiben.<br />

Welche Bedeutung messen Betreiber<br />

der Überwachung, Automatisierung<br />

und Energieeffizienz bei?<br />

Auch in diesem Bereich hat es in den<br />

letzten Jahren starke Veränderungen<br />

gegeben, Stichwort Industrie 4.0! Es<br />

gibt immer weniger Mitarbeiter, die in<br />

den Anlagen ausschließlich für die Anlagenüberwachung<br />

zuständig sind. Arbeitsplätze<br />

direkt an den Brechern, die<br />

bei Stopfern die Anlage stoppen sollen,<br />

wurden mittlerweile durch hochmoderne<br />

Sonden und Sensorik automatisiert<br />

und durch komplexe Steuerungen ersetzt.<br />

Der Trend geht immer weiter zum<br />

mannlosen Betrieb, was zum einen<br />

dem Wunsch nach Automatisierung<br />

entspricht, aber zum anderen auch hier<br />

dem starken Personalmangel geschuldet<br />

ist.<br />

Die Themen Energieeffizienz und Energiemanagement<br />

sind in den letzten Jahren<br />

ebenfalls massiv in den Fokus gerückt.<br />

In vielen Anlagen werden zur<br />

Gewinnung neuer Erkenntnisse bspw.<br />

die Motorenströme gemessen. Die Verwendung<br />

von IE3-Motoren ist zudem<br />

schon seit Längerem Standard und es<br />

werden verschiedene Konzepte erarbeitet,<br />

um energieeffizient Gestein aufzubereiten.<br />

Bis vor wenigen Jahren<br />

haben sich mit diesem Thema noch die<br />

wenigsten unserer Kunden beschäftigt.<br />

BEISPIELFOTOS verschiedener AMR-Anlagenumsetzungen in Gesteinsbetrieben. Fotos: AMR<br />

Ist die Wartungsfreundlichkeit von<br />

Komponenten ein Entscheidungskriterium?<br />

Im stationären Anlagenbau definitiv!<br />

Wartungsfreundlichkeit sollte für jeden<br />

stationären Anlagenbauer oberstes<br />

Gebot bei der Planung und Konstruktion<br />

sein. Trotz allem gibt es immer wieder<br />

Details, die sich die Betreiber und<br />

vor allem deren Mitarbeiter anders vorstellen.<br />

Ständige Kommunikation miteinander<br />

ist deshalb extrem wichtig,<br />

schließlich sind es später die Mitarbeiter<br />

in der Anlage, die die Wartungsarbeiten<br />

durchführen!<br />

www.august-mueller.com<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


56<br />

AUFBEREITUNG<br />

EFFIZIENTE EINZELMASCHINEN<br />

wie die SBM-Brecher-Baureihe SMR<br />

ermöglichen ohne großen Aufwand<br />

eine wirtschaftliche und<br />

qualitätsorientierte<br />

Aufwertung von<br />

Bestandsanlagen.<br />

MASSGESCHNEIDERTE semi-mobile Aufbereitungslinien<br />

bieten eine hohe Flexibilität in der<br />

Produktionslogistik. Fotos: SBM Mineral Processing<br />

„Bedarfsgerecht planen und umsetzen!“<br />

GP: Was unterscheidet die Planung<br />

einer stationären Aufbereitungsanlage<br />

heute von den Wünschen, die<br />

vor etwa zehn, 15, 20 Jahren an Hersteller<br />

bzw. Generalunternehmer herangetragen<br />

wurden?<br />

Christian Stanzel: Der vielleicht grundlegendste<br />

Unterschied ist die stärkere<br />

Berücksichtigung von Sekundär-Rohstoffen<br />

in der Anlagenkonzeption. Auf<br />

die unterschiedlichen Ausgangsstoffe<br />

reagieren wir mit einem entsprechenden<br />

Anlagen-Layout, hocheffizienten<br />

Maschinenkomponenten sowie einer<br />

flexiblen, aber weitgehend integrierten<br />

Steuerungsarchitektur, die alle Materialströme<br />

sowie vor- bzw. nachgelagerte<br />

CHRISTIAN STANZEL, Leiter Stationäre<br />

Anlagen und Einzelmaschinen bei SBM<br />

Mineral Processing, antwortete auf die<br />

GP-Fragen zu Trends und Lösungen in<br />

der stationären Aufbereitung.<br />

Verarbeitungsschritte berücksichtigt.<br />

Deutlich gestiegen sind auch die Anforderungen<br />

an Sicherheit und Umweltschutz<br />

im Sinne der unmittelbaren Umfeldemissionen,<br />

aber auch der<br />

allgemeinen Nachhaltigkeit. Und alle<br />

diese Herausforderungen sind natürlich<br />

wirtschaftlich zu meistern, sowohl investitionsseitig<br />

als auch hinsichtlich der<br />

mittel- bis langfristigen Betriebskosten.<br />

Welche Gründe dominieren diesen<br />

veränderten Bedarf?<br />

Zusätzlich zur Erhöhung der Recyclingquote<br />

sehen wir bei vielen Rohstoffbetrieben<br />

einen deutlichen Trend zu<br />

mehr höherwertigen Endprodukten,<br />

insbesondere von qualifizierten Sandund<br />

Splittkörnungen für die Baustoffproduktion.<br />

Neben einer grundsätzlichen<br />

Leistungssteigerung ihrer<br />

Sekundär- oder Tertiärlinien reagieren<br />

viele Betreiber darauf auch mit einem<br />

Technologiewechsel in den Zerkleinerungsstufen.<br />

Hier geht es vor allem um<br />

eine höhere Wertschöpfung durch eine<br />

noch bessere und vor allem konstante<br />

Produktqualität bzw. die stärkere Nutzung<br />

von werthaltigen Bestandteilen in<br />

bislang nur wenig qualifiziert eingestuften<br />

Mischkörnungen.<br />

Überwiegen aktuell Neuinstallationen<br />

oder werden mehr Modernisierungen<br />

gewünscht?<br />

Tatsächlich ist der Bedarf an Neuinstallationen<br />

aktuell recht hoch. Das gilt für<br />

den Natursteinbereich, wo viele Bestandsanlagen<br />

heute bereits 35 bis 50<br />

Betriebsjahre aufweisen, das gilt auch<br />

für das mineralische Recycling, wo die<br />

transportoptimierte Standortwahl den<br />

Markt für Neuanlagen stimuliert. Die<br />

Größenordnung der Projekte ist dabei<br />

sehr unterschiedlich – von wenigen<br />

Hunderttausend Euro bis in den zweistelligen<br />

Millionenbereich. Als Komplettanbieter<br />

in der Trocken- und Nassaufbereitung<br />

reagieren wir in Planung,<br />

Ausrüstung und Umsetzung ganz gezielt<br />

auf diese vielfältigen Ansprüche,<br />

ob als Generalunternehmer vor Ort oder<br />

in Zusammenarbeit mit langjährigen<br />

Partnern im Anlagenbau.<br />

Gleiches gilt für den Bereich der Modernisierungen:<br />

Mit den Serviceleistungen<br />

unseres „SBM-Technikums“ lassen<br />

sich bestehende Anlagen datenbasiert<br />

auf eventuelle Schwachstellen hin bewerten<br />

und exakt auf die Anforderungen<br />

der bislang verarbeiteten Ausgangsstoffe<br />

bzw. neuer Lieferprodukte<br />

hin optimieren. Selbst für komplexe<br />

Prozesse mit mehreren Verarbeitungsstufen<br />

entwickeln wir Alternativlösungen,<br />

die mit neuen oder zusätzlichen<br />

Komponenten sowie angepassten<br />

Materialströmen einen wirtschaftlich<br />

sinnvollen Weiterbetrieb ermöglichen.<br />

Welche Bedeutung messen Betreiber<br />

der Überwachung und Automatisierung<br />

bei?<br />

Intelligente Steuerungslösungen zählen<br />

heute zum Stand der Technik – egal ob<br />

es sich um überschaubare semi-stationäre<br />

Installationen oder komplexe mehrstufige<br />

Prozesse mit angeschlossenen<br />

Lagerkapazitäten, Umschlagterminals<br />

oder Baustoffproduktionen handelt.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

57<br />

BEREITS IN DER GRUNDVERSION<br />

mit zwei Siebmaschinen werden die<br />

platzökonomischen Vorteile des<br />

vertikalen Gravex-Containerkonzepts<br />

deutlich.<br />

Man spart Personal ein, schafft aber<br />

gleichzeitig ein attraktives Arbeitsumfeld<br />

für qualifizierte Fachkräfte. Unsere integrierten<br />

Steuerungslösungen erkennen<br />

frühzeitig Unregelmäßigkeiten im Betrieb<br />

und unterstützen bei der vorbeugenden<br />

Wartung oder anderen notwendigen<br />

betrieblichen Dokumentationen.<br />

Ist die Wartungsfreundlichkeit von<br />

Komponenten ein Entscheidungskriterium?<br />

Regelmäßige Wartung ist eine unabdingbare<br />

Voraussetzung für die Verfügbarkeit<br />

von Aufbereitungsanlagen –<br />

gleichzeitig macht der Aufwand dafür<br />

einen nicht unerheblichen Teil der Betriebskosten<br />

aus. Wir reagieren darauf<br />

mit verschleißoptimierten Technologien<br />

sowie schnellen und sicheren Abläufen<br />

beim Wechseln und Ersetzen von Werkzeugen<br />

oder Verschleißteilen, die nach<br />

entsprechender Einweisung jederzeit<br />

und ohne besondere Zusatzqualifikation<br />

bzw. Spezialwerkzeuge vom Anlagenpersonal<br />

selbst ausgeführt werden können.<br />

Wichtige Voraussetzung dafür ist<br />

die einfache und gefahrlose Zugänglichkeit<br />

von Maschinen, Bandanlagen oder<br />

Übergaben. Hilfsmittel bei der Planung<br />

sind hier eine 3D-Visualisierung oder<br />

ganz neu die „virtuelle Begehbarkeit“<br />

auch eingehauster Anlagenbereiche, mit<br />

der wir die Gestaltung neuralgischer<br />

Punkte bereits im Vorfeld mit den Betriebsverantwortlichen<br />

klären können.<br />

Welche Rolle spielt die Flexibilität<br />

der Anlagentechnik?<br />

Gerade bei Modernisierungen, aber<br />

auch bei Neubauten mit häufig wechselnden<br />

und qualitativ oder mengenmäßig<br />

stark schwankenden Ausgangsstof-<br />

fen sind universell einsetzbare<br />

Zerkleinerungs- und Klassiertechnologien<br />

unverzichtbar. Voraussetzung für die<br />

wirtschaftliche Effizienz und eine hohe<br />

Qualität der Endprodukte ist überdies<br />

ein möglichst konstanter Materialfluss,<br />

der bei der Auslegung und Dimensionierung<br />

der unterschiedlichen Prozesslinien<br />

zu berücksichtigen ist.<br />

Ein gutes Beispiel für universell einsetzbare<br />

Einzelkomponenten ist die SBM-<br />

Brecher-Baureihe SMR mit insgesamt<br />

fünf Typen mit Aufgabegrößen von 150<br />

bis 200 mm und Stundenkapazitäten von<br />

70 bis 300 t. Die reversierbare Prallmühle<br />

mit vertikaler Zuführung ist je nach<br />

Aufgabenstellung als Sekundär- bzw.<br />

Tertiärbrecher in der selektiven Aufbereitung<br />

von Hart- bis Weichgestein sowie<br />

dem Recycling von mineralischen Reststoffen<br />

bzw. Schlacke einsetzbar. Mit<br />

einem hohen Mittelkorn-Anteil im Sandund<br />

Splitt-Bereich und einem gleichmäßigen<br />

Brechprodukt mit bis zu 90 %<br />

kubischer Kornform eignen sich die<br />

SMR-Brecher sehr gut für die Optimierung<br />

der Produktion von werthaltigen<br />

Sanden und Splitten aus Überkorngemischen.<br />

Als effiziente Einzelmaschine ist<br />

der SMR-Brecher dort eine echte Alternative<br />

zu Kombinationen aus Kegelbrechern<br />

bzw. nachgeschaltetem Vertikal-<br />

Prallbrecher. Neben geringeren<br />

Investitionskosten und deutlich niedrigerem<br />

Energiebedarf punktet er auch mit<br />

optimierter Zugänglichkeit und schnellem<br />

Werkzeug-Wechsel. Dank ihrer kompakten<br />

Bauform und dem einfach über<br />

die Rotordrehzahl zu steuernden Brechprozess<br />

lassen sich die Brecher gut in<br />

bestehende Anlagen integrieren oder als<br />

semi-stationäre bzw. kufenmobile Einheit<br />

platzieren. Überhaupt gewährleisten<br />

auch bedarfsgerecht geplante semistationäre<br />

Aufbereitungslinien für Naturstein<br />

und Recycling ein hohes Maß an<br />

Flexibilität. Gegenüber leistungsähnlichen<br />

Linien aus Mobilbrechern bieten<br />

sie eine bessere Zugänglichkeit und<br />

meist auch die günstigere Energie- und<br />

Umweltbilanz. Dennoch lassen sich<br />

selbst mehrstufige Anlagen – etwa durch<br />

fundamentlosen Aufbau – gut auf die<br />

Veränderungen in der Logistik von Abbaustätten<br />

oder Recycling-Standorten<br />

anpassen oder leicht um zusätzliche<br />

Verarbeitungsstufen ergänzen. Unser<br />

neues containermobiles Aufbereitungskonzept<br />

„SBM Gravex“ verbindet diese<br />

Eigenschaften jetzt mit den Vorteilen<br />

stationärer Installationen. In standfesten<br />

Container-Konstruktionen sind alle Aufbereitungsstufen<br />

platzsparend vertikal<br />

angeordnet. Staub- und Lärmemissionen<br />

sinken deutlich – gleichzeitig wird<br />

die Produktion unabhängiger von extremen<br />

Witterungsbedingungen. Über<br />

kompakte Maschinenkomponenten lassen<br />

sich alle Verarbeitungsstufen der<br />

Trocken- und Nassaufbereitung integrieren,<br />

Endprodukte können bei Bedarf<br />

witterungssicher in direkt angeschlossenen<br />

großvolumigen Silos – ebenso in<br />

Container-Bauweise – gelagert werden.<br />

Anwendungen für Gravex sehen wir<br />

z. B. in der wirtschaftlichen Nutzung von<br />

kleineren (Rest-)Vorkommen, wobei die<br />

Technologie selbst nach mehrjährigem<br />

Einsatz noch wirtschaftliche Folgenutzungen<br />

und damit einen hohen Werterhalt<br />

gewährleistet. Hinzu kommt: Die<br />

„Container-Anlage“ lässt sich leicht umkonfigurieren<br />

oder an neue Standorte<br />

versetzen.<br />

www.sbm-mp.at<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


58<br />

AUFBEREITUNG<br />

AUFSTROM UND WIRBELSCHICHT: Mit dem allflux-Prinzip werden zahlreiche<br />

Prozessschritte in einer Maschine vereint.<br />

TROCKENE SORTIERUNG: Die allair-Luftsetzmaschine trennt Leichtstoffe<br />

und mineralische Bestandteile voneinander. Grafiken: Allmineral<br />

UNERWÜNSCHTES LOSWERDEN<br />

Systemlösungen auch für kompakte Anlagen<br />

Bei den allmineral-Systemlösungen steht<br />

die Sortierung, die ausschlaggebend sowohl<br />

für die Qualität des Endproduktes<br />

als auch für die Profitabilität der gesamten<br />

Anlage ist, als Kern des Aufbereitungsprozesses<br />

im Mittelpunkt. Im Zuge der<br />

Aufbereitung von Kies und Sand kann, um<br />

das Gestein von schädlichen Bestandteilen<br />

zu befreien, je nach individueller Anforderung<br />

flexibel mit verschiedenen<br />

Nassaufbereitungsmaschinen gearbeitet<br />

werden. Kein üblicher Korndurchmesser<br />

stellt für allmineral-Maschinen ein Hindernis<br />

dar, selbst gröbste Fraktionen können<br />

problemlos verarbeitet werden. Dazu verspricht<br />

der Hersteller eine hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

sowie eine erstaunliche<br />

Langlebigkeit der Anlagen.<br />

Entsprechend werden alljig-Setzmaschinen<br />

erfolgreich zur Abscheidung<br />

von schädlichen Stoffen organischen<br />

Ursprungs (Holz, Kohle etc.) sowie alkalireaktiver<br />

Bestandteile eingesetzt. Darüber<br />

hinaus werden Sekundärbaustoffe<br />

wie Bauschutt, Schlacken und kontaminierte<br />

Böden mit dieser Technologie<br />

perfekt gereinigt und zu hochwertigen<br />

Produkten aufbereitet.<br />

Das vielfach bewährte allflux-Verfahren<br />

erlaubt es, ein Gemisch aus Sand<br />

und Wasser ohne Voreindickung mit Aufgabekapazitäten<br />

bis 700 t/h zu reinigen<br />

und zu klassieren. So können auch in<br />

kompakten Anlagen hochwertige Qualitätssande<br />

nach Rezept erzeugt werden.<br />

Das Verfahren nutzt die Wirbelschicht<br />

zur Dichtesortierung und zur hydraulischen<br />

Klassierung. Die zweistufige Behandlung<br />

erzeugt dazu im Grobsandraum<br />

durch die Aufgabetrübe einen<br />

Aufstrom, der leichte und feine Partikel<br />

aufsteigen lässt, während grobe und<br />

schwere Partikel absinken und abgezogen<br />

werden. In den Feinsandraum, die<br />

ringförmig ausgebildete zweite Prozessstufe,<br />

gelangen mit dem Leichtgut die<br />

feinen Partikel. Sie bilden eine autogene<br />

Wirbelschicht, auf der das abzutrennende<br />

Leichtgut schwimmt und mit dem<br />

Aufstromwasser überläuft. Der Einsatz<br />

des allflux-Wirbelschichtverfahrens reduziert<br />

die Betriebskosten, da zahlreiche<br />

Prozessschritte in einer Maschine vereint<br />

sind. So können beispielsweise Zyklone,<br />

Klassierer, Sortierer und Eindicker<br />

oder auch Spiralen eingespart werden.<br />

Die neue Generation der Steuerungssoftware<br />

und zahlreiche sonstige Detailverbesserungen<br />

ermöglichen mit dem<br />

allflux-Wirbelschichtsortierer nicht nur<br />

eine zuverlässige Abtrennung organischer<br />

Verunreinigungen, sondern auch die Herstellung<br />

trennscharf klassierter Sandfraktionen<br />

und deren Mischung. So können<br />

bei spezifisch niedrigen Investitions- und<br />

Betriebskosten in kompakten Anlagen<br />

hochwertige Qualitätssande nach Rezept<br />

erzeugt werden. Das gilt auch für Teilströme<br />

in bestehenden Werken.<br />

Den Wunsch nach trockener Sortierung<br />

von Recyclingmaterial erfüllt die<br />

allair-Luftsetzmaschine. Die Vorteile<br />

des Sortierens durch Pulsieren werden<br />

kombiniert mit den Vorteilen der trockenen<br />

Aufbereitung, die eine Waschwasserbehandlung<br />

oder Entwässerung<br />

der Produkte überflüssig macht. Die<br />

allair-Lösung ist somit überall dort die<br />

Alternative, wo Produktfeuchte und<br />

Schlammhandling nicht gewünscht<br />

oder wegen der Standortbedingungen<br />

nicht möglich sind.<br />

www.allmineral.de<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

59<br />

VISIONÄR VORAUSGEDACHT<br />

Neue Rohstoffpotenziale für Ziegelwerke<br />

Der EurGeol Dr. Lutz Krakow ist in der<br />

keramischen Baustoffwelt ebenso zu<br />

Hause wie in der mineralischen Rohstoffund<br />

Gesteinsindustrie. Seit ungefähr 15<br />

Jahren – damals begann sich Ressourceneffizienz<br />

gerade zum Megathema zu<br />

entwickeln – motiviert er Gesteinsbetriebe,<br />

unter anderem als Referent bei MIRO-<br />

Veranstaltungen, ihre Feinstkorn-Nebenströme<br />

auf Verwertbarkeit in der Grobkeramik<br />

testen zu lassen. Durchführung und<br />

Interpretation zahlreicher tonmineralogischer<br />

Untersuchungen im Krakow-Labor<br />

legten nahe, dass hier ein großes Potenzial<br />

schlummert. War die Resonanz anfangs<br />

eher verhalten, muss der Mittler<br />

zwischen den Branchen inzwischen nicht<br />

mehr aufklären. Spätestens mit der künstlichen<br />

Verknappung von Primärrohstoffen<br />

über die Genehmigungspraxis und dem<br />

damit einhergehenden Druck, die Ressourceneffizienz<br />

in Richtung 100 % zu<br />

treiben, greifen immer mehr Gesteinsbetriebe<br />

auf seine geologische und labortechnische<br />

Kompetenz zurück. Dies betrifft<br />

nicht nur das Kies- und Sandsegment,<br />

auch nicht nur die in Kammerfilterpressen<br />

erzeugten klassischen Filterkuchen, sondern<br />

längst auch Steinbrüche. Gesteinsfüller,<br />

früher unproduktiver Reststoff, wird<br />

inzwischen bei mineralogischer Eignung<br />

ebenfalls in Ziegelwerken verarbeitet.<br />

Selbst der Transport ist einfach, wenn ihm<br />

entsprechende Befeuchtungsmaßnahmen<br />

vorausgehen.<br />

Da sich die „Filterkuchen-Thematik“ in<br />

dieser Rubrik gewaltig bündelt, hier ein<br />

Blick darauf, was Dr. Krakow dazu im Internet<br />

veröffentlicht hat: Demnach weisen<br />

Filterkuchen als aufgeschlämmte und<br />

druckentwässerte Mineralprodukte mit<br />

geogenem Tonmineralgehalt einzigartige<br />

Eigenschaften auf. Als plastische Zusatzstoffe<br />

in der Ziegelindustrie können sie je<br />

nach Mineralogie zur Verbesserung der<br />

Wärmedämmung der Ziegel beitragen<br />

oder andere Produkteigenschaften begünstigen.<br />

Die Korngrößenverteilung vieler<br />

Filterkuchen ist nach Darstellung im<br />

Winkler-Dreieck ideal und liegt im Bereich<br />

traditioneller Ziegelprodukte. Filterkuchen<br />

weisen eine sehr homogene Struktur auf<br />

und enthalten keine Kornanteile > 0,4 mm.<br />

Im Ziegelwerk müssen Filterkuchen nicht<br />

energieintensiv zerkleinert, sondern nur<br />

mit den übrigen Versatzkomponenten homogenisiert<br />

werden. Durch den Einsatz<br />

von Filterkuchen kann außerdem der Verschleiß<br />

an Aufbereitungsmaschinen deutlich<br />

gesenkt werden.<br />

An der Schnittstelle von Geologie und<br />

Keramik bieten die Krakow-Spezialisten<br />

Lagerstättenerkundungen, Masseoptimierungen<br />

sowie keramtechnologische<br />

Eignungsprüfungen an.<br />

Ein Fachbeitrag von Dr. Krakow für GP<br />

ist in Vorbereitung.<br />

www.dr-krakow-labor.de<br />

HAVER & BOECKER<br />

NIAGARA


60<br />

AUFBEREITUNG<br />

EINGEBETTET IN DIE LANDSCHAFT: Der Steinbruch<br />

Düro nutzt den Taunusquarzit im Rheinischen Schiefergebirge<br />

als Rohstoffbasis. Fotos: Düro/Pescher-Gruppe<br />

Steigerung der Ressourceneffizienz durch<br />

nachträglich integrierte Nassaufbereitung<br />

Der traditionsreiche Natursteinbetrieb Johann Düro GmbH & Co. KG nahe<br />

der Ortschaft Taben-Rodt, etwa 30 km südlich von Trier am Osthang des<br />

Saartales, liegt in einer Nordost-Südwest-streichenden Abfolge des sogenannten<br />

„Taunusquarzits“ im Rheinischen Schiefergebirge. Der gewonnene<br />

Quarzit wird überwiegend zu hochwertigen Edelsplitten und Edelbrechsanden<br />

als Zuschlag für Asphalt und Beton, zu Gleisschotter, Wasserbausteinen<br />

und Tragschichtgemischen für den Straßenbau aufbereitet. Vom<br />

selbstgesteckten Anspruch maximaler Ressourceneffizienz ausgehend,<br />

wurde im Unternehmen der Pescher-Gruppe immer wieder zielgerichtet<br />

investiert. Der Erfolg dieses Einsatzes kann sich sehen lassen!<br />

Der „Steinbruch Düro“ hat sich von<br />

einem ehemals kleinen regional tätigen<br />

Betrieb zu einem großen Rohstoffproduzenten<br />

mit überregionaler Bedeutung<br />

für die Versorgung der Bauwirtschaft<br />

mit hochwertigen Natursteinprodukten<br />

sowie zu einem wichtigen Arbeit- und<br />

Auftraggeber entwickelt. Speziell in der<br />

jüngeren Vergangenheit hat der Betrieb<br />

aufgrund der hohen Qualität seiner Produkte<br />

und der guten logistischen Anbindung,<br />

unter anderem über eine eigene<br />

Schiffsbeladeanlage an der Saar, seine<br />

Stellung sowie seine Lieferradien im<br />

Markt kontinuierlich ausgebaut.<br />

Das derzeit zur Gewinnung genehmigte<br />

Rohstoffvolumen des Steinbruchs<br />

gewährleistet auch zukünftig die Deckung<br />

der hohen Nachfrage an Qualitätsprodukten<br />

aus dem anstehenden<br />

Quarzit. Im Gegenzug wird durch die<br />

mittel- bis langfristige Sicherung der<br />

Rohstoffbasis eine ausreichende Amortisationszeit<br />

für Investitionen in moderne<br />

Aufbereitungstechnik sichergestellt.<br />

So wurde im Jahr 2004 im ersten<br />

Schritt der langfristigen Investitionsplanung<br />

eine neue leistungsfähige Vorbrechanlage<br />

installiert. Den zweiten<br />

Schritt bildete 2010 eine moderne<br />

Nach- und Feinbrechanlage mit Sieb-/<br />

Siloanlage. Die neue Aufbereitung<br />

wurde so konzipiert, dass neben der<br />

Erhöhung der Produktqualitäten auch<br />

grundlegende Verbesserungen beim<br />

Immissionsschutz und Energieverbrauch<br />

erreicht werden konnten. Doch<br />

trotz dieser auf Qualität und nachhaltigumweltfreundlicher<br />

Produktion von Natursteinprodukten<br />

ausgerichteten modernen<br />

Anlagentechnik fallen im Zuge<br />

der Aufbereitung sogenannte „Kuppelprodukte“<br />

wie Vorsiebmaterial und einfache<br />

füllerreiche Brechsande an. Diese<br />

Nebenströme sind, weil sie den Qualitätsstandards<br />

nicht entsprechen, in der<br />

Regel kaum zu vermarkten. Mit Hilfe der<br />

vorhandenen, modernen Aufbereitungstechnik<br />

wird das Aufkommen dieser<br />

Produkte im Prozess zwar auf ein<br />

technisch mögliches Minimum reduziert,<br />

dennoch mussten bis zu 15 % der<br />

Gesamtproduktion aufgrund fehlender<br />

Vermarktungsfähigkeit auf innerbetrieblichen<br />

Flächen zwischengelagert<br />

oder einfachsten Anwendungsfällen<br />

ohne bindende Qualitätsanforderungen<br />

zugeführt werden. So wuchsen über die<br />

Zeit auch bei Düro derartige Halden mit<br />

beträchtlichen Ausmaßen heran.<br />

Parallel dazu reifte jedoch mit dem<br />

Plan, eine Aufbereitungsmöglichkeit dieser<br />

Stoffe zu vermarktungsfähigen Produkten<br />

zu finden, auch die Lösung. Da<br />

der wesentliche „Qualitätsmangel“ der<br />

Kuppelprodukte neben einem unregelmäßigen<br />

und schwankenden Kornaufbau<br />

ein deutlich zu hoher Feinstkornanteil<br />

< 0,063 mm war, entzog sich die<br />

Restfraktion einer effektiven Trockenaufbereitung.<br />

Nur eine Nassaufbereitung<br />

kam infrage, um den Anspruch: „Erzeugung<br />

normgerechter marktfähiger<br />

Produkte“ zu erfüllen.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


SELTENES BEISPIEL ÜBERZEUGT: Um eine vollständige Nutzung aller Rohstoffe zu erreichen, wurde die klassische Natursteinaufbereitung um<br />

eine leistungsfähige, mehrstufige Nassaufbereitung erweitert.<br />

Mit dem Projekt: „Integrierung einer<br />

Nassaufbereitung in den bestehenden Produktionsprozess<br />

eines Natursteinwerks zur<br />

Steigerung der Ressourceneffizienz“ sollten<br />

sowohl die künftig anfallenden Kuppelprodukte<br />

aus der laufenden Produktion als<br />

auch die vorhandenen Althalden passende<br />

Aufbereitungsschritte durchlaufen, um den<br />

Nutzwert dieser bereits gewonnenen Rohstoffanteile<br />

zu erschließen.<br />

Entwicklung des Projektes,<br />

Aufgabenstellung und Zielsetzung<br />

Den Beginn der Planungsphase bildeten eine<br />

umfangreiche Recherche bestmöglicher<br />

Verfahrenstechniken und die Suche nach<br />

„Best-Practice“-Beispielen. Die Nassaufbereitung<br />

einschließlich Prozesswasser- und<br />

Schlammaufbereitung ist jedoch in Steinbrüchen<br />

nicht sehr weit verbreitet. Zahlreiche<br />

Labor- und Praxisversuche mit unterschiedlicher<br />

Anlagentechnik verschiedener Hersteller<br />

als Testreihen mit verschiedenen<br />

Produkten für die Aufbereitungsschritte<br />

„Waschen“ sowie „Schlammaufbereitung“<br />

wurden gefahren und im Anschluss folgende<br />

Aufgabenstellung für die Planung und Ausschreibung<br />

des Projekts formuliert:<br />

• Anbindung der Nassaufbereitung an den<br />

bestehenden Produktionsprozess der<br />

Vorbrechanlage<br />

• Automatisierte Beschickung der Nassaufbereitung<br />

mit Vorsieb über Bandanlagen<br />

• Entkopplungsmöglichkeit der beiden Produktionseinheiten<br />

bei Bedarf aufgrund<br />

unterschiedlicher Produktionskapazitäten<br />

• Aufgabemöglichkeit für sonstige Produkte<br />

aus der bestehenden Aufbereitungsanlage<br />

sowie für Materialien von Althalden<br />

• Dosiermöglichkeiten zur Mischung verschiedener<br />

Produkte<br />

• Qualitativ hochwertige Aufbereitung<br />

von gewaschenen groben Gesteinskörnungen<br />

• Qualitativ hochwertige Aufbereitung<br />

von gewaschenen Brechsanden z. B.<br />

für den Einsatz in Asphalt oder Beton<br />

Verschleißtechnik<br />

Lösungen und Produkte<br />

WASSERWEG: Unweit vom Steinbruch sorgt die eigene Schiffsverladung<br />

dafür, dass auch längere Transportstrecken umweltfreundlich<br />

zurückgelegt werden können.<br />

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erheblich die Wettbewerbsfähigkeit und führt somit auch<br />

zu einer nachhaltigen Sicherung der Arbeitsplätze.<br />

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schleißtechnik


62<br />

AUFBEREITUNG<br />

schiedene Kornklassen erzeugt, Feinstkornanteile<br />

von den aufgegebenen<br />

Materialien abgewaschen und in Verbindung<br />

mit Hydrozyklonen abgetrennt.<br />

Aus ehemals nicht zu vermarktenden<br />

Produkten entstehen im Rahmen dieses<br />

Prozesses hochwertige gewaschene<br />

Splitte und Brechsande. In der Prozesswasseraufbereitung<br />

wird das Waschwasser<br />

durch Sedimentation geklärt und<br />

im Kreislauf dem Waschprozess wieder<br />

zugeführt. Die sedimentierten Feinstanteile<br />

werden als homogenisierter<br />

Schlamm einer Kammerfilterpresse zugeführt.<br />

Die entwässerten Filterkuchen,<br />

per Definition ein Ton, finden Abnehmer<br />

in der keramischen Industrie.<br />

Modernste Mess- und Regeltechnik<br />

überwacht das System der frequenzgesteuerten<br />

Pumpen zur Förderung des<br />

Prozesswassers und Schlamms. Die<br />

Nassaufbereitungsanlage verfügt über<br />

eine SPS-Steuerung mit Prozessvisualisierung,<br />

die wiederum in die zentrale<br />

Steuerung des Werks integriert ist und<br />

vom zentralen Leitsteuerstand aus überwacht<br />

wird. Die Gesamtanlage kann automatisiert<br />

betrieben werden und entspricht<br />

dem neuesten Stand der Technik.<br />

Insgesamt führt dieses Verfahren wie<br />

geplant zu einer vollständigen Aufbereitung<br />

von nicht vermarktungsfähigen Materialien<br />

zu hochwertigen Bauroh- und<br />

Zuschlagstoffen.<br />

ZUSÄTZLICHE PRODUKTSCHIENE: Die Filterkuchen, mit der Kammerfilterpresse aus<br />

Feinstgutsedimenten erzeugt, eignen sich für die Ziegelproduktion.<br />

Bewertung der Investition<br />

nach dreijähriger Betriebszeit<br />

• Optimierung der Qualität des Filterkuchens<br />

für eine Vermarktung durch entsprechende<br />

Verfahrenstechnik (Trennschärfe<br />

Hydrozyklone, Wassergehalt,<br />

saubere Lagerung)<br />

• Automatisierter Betrieb der Anlage mit<br />

Einbindung in die bestehende Werkssteuerung<br />

• Prozesswasseraufbereitung mit entsprechendem<br />

Wasserkreislauf, kein<br />

Abwasser<br />

• Ausreichende Puffermöglichkeiten<br />

(Aufgabematerial, Fertigprodukte, Filterkuchen,<br />

Prozesswasser, Schlamm)<br />

der verschiedenen Betriebseinheiten<br />

zur Vermeidung von „Flaschenhälsen“<br />

• Ein dem Aufgabematerial „Quarzit“ angepasstes<br />

Verschleißpaket und<br />

•Prüfung von Fördermöglichkeiten.<br />

Die Realisierung des Projekts erfolgte<br />

im zweiten Halbjahr 2017 mit der Zielsetzung<br />

einer Steigerung der Wertschöpfung<br />

durch bestmögliche Ressourceneffizienz.<br />

Der Produktionsbeginn der<br />

Nassaufbereitungsanlage datierte auf<br />

Januar 2018.<br />

Kurzbeschreibung der<br />

installierten Verfahrenstechnik<br />

Zur Sicherstellung einer möglichst flexiblen<br />

Zuführung verschiedener Materialien<br />

wurden mehrere Aufgabemöglichkeiten<br />

auf die Nassaufbereitung<br />

realisiert. Das im laufenden Produktionsprozess<br />

anfallende Vorsiebmaterial wird<br />

ohne Zwischentransporte automatisiert<br />

über Bandanlagen der Nassaufbereitung<br />

zugeführt. Die Aufgabe von Kuppelprodukten<br />

aus der Nachbrechanlage und<br />

Beständen von Althalden wird über zwei<br />

Aufgabetrichter für eine Beschickung mit<br />

Muldenkippern und einen Aufgabetrichter<br />

zur Beschickung mit Radladern<br />

sichergestellt. Mit Wasch- und Entwässerungssiebmaschinen<br />

werden ver-<br />

Nach einer dreijährigen Betriebszeit der<br />

Nassaufbereitung und einer aufbereiteten<br />

Menge von ca. 600.000 t ist eine<br />

gesicherte Bewertung der im Vorfeld<br />

gesteckten Ziele möglich. Das Fazit fällt<br />

positiv aus: Seit Produktionsbeginn der<br />

Nassaufbereitung wird nahezu die Gesamtmenge<br />

der Rohstoffe zu hochwertigen<br />

Bau- und Zuschlagstoffen aufbereitet<br />

und vermarktet. Indem die<br />

Filterkuchen als Tonrohstoffe in der<br />

keramischen Industrie Verwendung<br />

finden, wurde das Produktspektrum<br />

sogar erweitert.<br />

Zusätzlich konnten die einst nicht verwertbaren<br />

Massen der Althalden in der<br />

Nassaufbereitungsanlage aufbereitet<br />

und somit hochwertigen Anwendungen<br />

zugeführt werden. Die Ressourceneffizienz<br />

am Standort stieg somit während<br />

dieses Zeitraums nachhaltig auf einen<br />

Wert von über 99 %. Diese Steigerung<br />

führt bei gleichbleibender Verkaufsmen-<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

63<br />

ge und Reduzierung der Gesamtproduktionsmenge<br />

zu einer Verlängerung der<br />

Betriebsdauer des Steinbruchs auf Basis<br />

der derzeitigen Rahmenparameter um<br />

etwa sieben Jahre.<br />

Die Investition, die Laufzeitverlängerung<br />

und zusätzliche Abnehmer ziehen<br />

eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und somit auch die Sicherung der<br />

Arbeitsplätze am Standort nach sich.<br />

Hinzu kommt, dass sich durch die vollständige<br />

Rohstoffverwertung Sparpotenziale<br />

bei Energie, Sprengstoff und<br />

Kraftstoffen ergeben, was wiederum<br />

die damit verbundenen Emissionen<br />

reduziert.<br />

Die Investition wurde aus Mitteln des<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) im Rahmen des Ziels<br />

„Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“<br />

sowie nach der Verwaltungsvorschrift<br />

„Förderprogramm zur<br />

Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz<br />

in gewerblichen Unternehmen“<br />

des damaligen Ministeriums für<br />

„Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und<br />

Landesplanung Rheinland-Pfalz“ gefördert.<br />

GANZ AKTUELL wurde die „Nass-Strecke“ nochmals erweitert. Mit Hilfe eines Drei-Deck-<br />

Vibrationssiebes sollen zwei zusätzliche Kornfraktionen klassiert werden.<br />

Nicht nur stellt der gewählte Weg<br />

höchste Ressourceneffizienz sicher, sondern<br />

unterstreicht auch den Anspruch der<br />

Verantwortlichen, einen schonenden und<br />

gleichzeitig effizienten Umgang mit Gesteinsrohstoffen<br />

zu gewährleisten. Das<br />

Projekt steht im Einklang mit dem „Deutschen<br />

Ressourceneffizienzprogramm“<br />

(ProgRess II) zur nachhaltigen Nutzung<br />

und zum Schutz natürlicher Ressourcen,<br />

indem es ökologische und ökonomische<br />

Vorteile vereint.<br />

Ein Beitrag von Patrick Frohnhöfer, Betriebsleiter<br />

Johann Düro GmbH & Co. KG<br />

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2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


64<br />

AUFBEREITUNG<br />

Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung<br />

zur Waschwasserrückgewinnung<br />

Die im Landkreis Ansbach in Bayern ansässige Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG gewinnt seit<br />

1920 in nunmehr vierter Generation Sande und bereitet sie zu siebliniengerechten Qualitätssanden auf.<br />

Da die Gewinnung des Rohstoffes über die Landesplanung bzw. die jeweiligen Regionalpläne gesteuert<br />

und zum Schutz des Grundwassers faktisch keine Sandgewinnung im Nassabbau mehr genehmigt wird,<br />

müssen die Unternehmen zunehmend auch qualitativ „schlechtere“ Sandvorkommen nutzen. Um der<br />

Nachfrage der Bauwirtschaft weiterhin in der gewohnten Produktqualität nachkommen zu können, hat<br />

das Unternehmen in Eigeninitiative seine Sandwaschanlage um eine selbst konzipierte Waschwasserrückgewinnungsanlage<br />

mit Schlammentwässerung erweitert und damit eine besondere Aufbereitungstechnik<br />

in den bestehenden Prozess implementiert.<br />

ZUKUNFTSFEST: Die Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung<br />

zur Waschwasserrückgewinnung erlaubt die Verarbeitung auch von<br />

bisher als minderwertig eingestuften Rohstoffen.<br />

TECHNISCHE DATEN DER SANDWASCHANLAGE:<br />

100 t/h Sandwaschkapazität<br />

260 m³/h Waschwasserbedarf im Kreislauf<br />

15–20 t/h Schlammsuspension<br />

5–8 t/h gepresster Schlamm-Filterkuchen<br />

150 kWh Sandwaschanlage, 150 kWh Schlammbehandlung<br />

(alle Angaben sind ca.-Werte)<br />

Die qualitativ hochwertigeren Lagerstätten des Unternehmens<br />

sind zwischenzeitlich weitestgehend erschöpft oder<br />

aus den benannten Genehmigungsgründen nicht erschließbar.<br />

Zudem befinden sich die betriebenen Gewinnungsstätten in<br />

einem niederschlagsarmen Gebiet in Bayern. Das anfallende<br />

Niederschlagswasser, das in „Himmelsweihern“ für die Sandwäsche<br />

gesammelt wird, reicht nicht ganzjährig für eine Aufbereitung<br />

der Sande in einer Sandwaschanlage aus.<br />

Da bei einer Trockengewinnung von Sand im Vergleich zum<br />

Nassabbau kein bzw. nicht ausreichend Waschwasser zur<br />

Aufbereitung der Sande zur Verfügung steht, hat sich die<br />

Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG in den vergangenen<br />

Jahren intensiv mit der Sandaufbereitung und insbesondere<br />

mit der Herausforderung der Waschwasserrückgewinnung<br />

beschäftigt.<br />

Aus der Sicht eines Sandkorns<br />

Mit 40-jähriger Erfahrung gewappnet hat Georg Müller gemeinsam<br />

mit seinen technisch versierten Mitarbeitern und den<br />

Töchtern zwischenzeitlich am Firmensitz in Wilburgstetten<br />

eine Sandwaschanlage aufgebaut und diese um eine Pilotanlage<br />

zur Schlammentwässerung mit Waschwasserrückgewinnung<br />

ergänzt. Bernhard Kisch, Projektleiter Unternehmens-<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

65<br />

entwicklung, erklärt auf Nachfrage mit schmunzelndem<br />

Respekt, die Anlage sei aus der Sicht eines Sandkorns heraus<br />

konzipiert und umgesetzt worden. Inzwischen wurde der Versuch<br />

durch die guten Ergebnisse in der praktischen Umsetzung<br />

bestätigt. Mithilfe von Kammerfilterpressen wird der<br />

Schlamm aus der Sandwaschanlage so weit entwässert, dass<br />

nur noch das durch den gewaschenen Sand und der Restfeuchte<br />

im Schlammkuchen gebundene Wasser nachgespeist<br />

werden muss. Der „Frischwasserbedarf“ ist minimal, da das<br />

Filtrat aus den Kammerfilterpressen und der Überlauf aus der<br />

Schlammeindickung in zwei Schrägklärern bis zu 99 % den<br />

Waschwasserbedarf im Kreislauf decken. Für die Nachspeisung<br />

wird das in Zisternen und einem Regenrückhaltebecken<br />

gesammelte Niederschlagswasser verwendet. Zwar hat sich<br />

durch die Waschwasserrückgewinnung der technische und<br />

finanzielle Aufwand erhöht, jedoch können nun auch Sande<br />

aufbereitet werden, die noch vor Jahren als minderwertig galten.<br />

Parallel zur damit gestiegenen Ressourceneffizienz entstand<br />

mit dem Betrieb der Anlage ein zusätzlicher Arbeitsplatz<br />

am Standort.<br />

Mehrfachnutzen technisch erschlossen<br />

AUF DER HÖHE DER ZEIT: Gesellschafter und Geschäftsführer der<br />

Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG sind derzeit Bianca Müller,<br />

Georg Müller, Laura Müller (v.l.). Fotos: Georg Müller und Töchter<br />

Der in der Schlammentwässerung anfallende Filterkuchen hat<br />

eine Restfeuchte von etwa 25 % und ist daher als Schüttgut<br />

transportfähig. Wurde abgeschlämmtes Feingut einst zur Verfüllung<br />

verwendet, konnte im Zuge der Verfahrensumstellung nun<br />

auch dafür ein Verwertungsweg gefunden werden: Eingehende<br />

Analytik und Probebrände in Zusammenarbeit mit einem Ziegelhersteller<br />

bestätigten die Eignung des Schlammes als Beimischung<br />

für Tone zur Ziegelproduktion. Aufgrund dieser Ergeb-<br />

VERFAHRENSBESCHREIBUNG: Der Sand mit geringen Kiesanteilen wird per Radlader aufgegeben. Über verschiedene Verfahrensschritte<br />

wird bei Wasserkreislaufführung und nur 1 % Frischwassernachspeisung eine hohe Reinheit bei den Produktfraktionen erreicht.<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


66<br />

AUFBEREITUNG<br />

und Betriebsräume beheizt werden. Um auch die Abgaswärmeverluste<br />

des BHKW noch zu nutzen, wurde vor Kurzem ein<br />

von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entwickelter<br />

Abgaswärmetauscher eingebaut. Weitere elektrische Energie<br />

wird mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Werkstattund<br />

Betriebsgebäude gewonnen. Für die Spitzenlastabdeckung<br />

des Heizbedarfes steht zusätzlich eine Hackschnitzelheizung<br />

zur Verfügung. Die zentrale Erzeugung der elektrischen<br />

Energie ist dabei deutlich effizienter als der Betrieb einzelner<br />

Verbrennungsmotoren für die Antriebsaggregate der Sandwasch<br />

Anlage.<br />

Aufwand und Zusammenarbeit mit Behörden<br />

SANDWASCHANLAGE: Entwässerungssiebe und Förderbänder zum<br />

Sandaustrag.<br />

Da die Schlammentwässerung zur Waschwasserrückgewinnung<br />

als Pilot- und Versuchsanlage konzipiert und aufgebaut<br />

wurde, der Erfolg am Anfang demnach nicht sicher absehbar<br />

war, wurden alle wesentlichen Bestandteile der Anlage gebraucht<br />

erworben und mit eigenen Mitarbeitern vor Ort umund<br />

aufgebaut. Das Investitionsvolumen beläuft sich am Ende<br />

dennoch auf etwa 2,8 Mio. Euro.<br />

Da zu Beginn des Projektes nur feststand, dass die Georg<br />

Müller und Töchter GmbH & Co. KG einen Versuch wagen und<br />

daraus weitere Entscheidungen ableiten wollte, wurde mit der<br />

Gemeinde und der Baugenehmigungsbehörde das Einvernehmen<br />

erreicht, dass in der frühen Versuchsphase noch keine<br />

Bauantragsunterlagen eingereicht werden müssen. Zwischenzeitlich<br />

wurden der Anlagenaufbau und die Verfahrenstechnik<br />

optimiert, in einen stabilen Betrieb gebracht und ein Bauantrag<br />

zur baurechtlichen Genehmigung der Anlage eingereicht.<br />

Der Gemeinderat der Gemeinde Wilburgstetten und auch<br />

der örtliche Landtagsabgeordnete Alfons Brandl folgten bereits<br />

der Einladung zu einer Betriebsbesichtigung, um die Wirkungsweise<br />

der Sandwaschanlage mit Waschwasserrückgewinnung<br />

und Schlammentwässerung kennenzulernen.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

ZUSATZPRODUKT: Der mit 16 bar Druck in Kammerfilterpressen<br />

entwässerte Schlamm ist zusätzlicher Rohstoff für Ziegelhersteller.<br />

nisse wird nun dieser Stoffstrom in der Ziegelindustrie verwertet.<br />

Die einzelnen Aggregate der Sandwaschanlage waren ursprünglich<br />

mit Diesel-Verbrennungsmotoren ausgerüstet, wurden vom<br />

Betreiber aber sämtlich auf Elektroantriebe umgebaut.<br />

Um die gesamte für den Betrieb erforderliche Energie zu<br />

generieren, investierte das Unternehmen zusätzlich in ein<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 565 kW<br />

(elektrisch). Die Wärmeenergie des BHKW wird in einen Pufferspeicher<br />

gefördert, aus dem die Werkstatt sowie die Büro-<br />

Der ressourcenschonende Umgang mit dem begrenzten Element<br />

„Wasser“ ist Zukunftsaufgabe und Herausforderung zugleich.<br />

Die Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG hat dazu<br />

eine Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung zur Waschwasserrückgewinnung<br />

entwickelt und am Betriebsstandort in<br />

Wilburgstetten als Pilot- und Versuchsanlage aus gebrauchten<br />

und instand gesetzten Komponenten aufgebaut. Sie wird Standard<br />

für künftige Sandgruben des Unternehmens. Derzeit wird<br />

eine Anlage der beschriebenen Art für eine weitere Sandgrube<br />

konzipiert und zur Genehmigung eingereicht. Natürlich stimmt<br />

es, dass Aufbereitungseinheiten mit der gleichen Zielsetzung<br />

im Markt als „Neupakete“ erworben werden können. Doch sind<br />

nicht gerade unter dem Nachhaltigkeitsaspekt auch das Refit<br />

und die Weiterverwendung bereits vorhandener Einheiten und<br />

Baugruppen besonders zu begrüßen?<br />

Ein weiterer Vorteil des innovativen Verfahrens ist, dass<br />

damit Sande gewaschen werden können, die vor Jahren noch<br />

nicht als abbauwürdig betrachtet wurden. Damit kann ein bereits<br />

erschlossenes Rohstoffvorkommen vollständiger genutzt<br />

werden. Einstige Nebenprodukte kommen als Rohstoff der<br />

Ziegelindustrie zugute.<br />

Zudem wurde die Anlage in Weiterführung des Effizienzgedankens<br />

so konzipiert, dass die dafür erforderliche Energie<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


BESUCH VOR ORT: Georg und Laura Müller erläutern Alfons<br />

Brandl MdL die Funktionsweise eines Schrägklärers sowie der<br />

Kammerfilterpresse.<br />

über ein Blockheizkraftwerk erzeugt und die Wärme aus dem<br />

Abgas für die Gebäudeheizung genutzt wird.<br />

Mit der erfolgreichen Realisierung der Anlage wird die Leistungs-<br />

und Lieferfähigkeit des Unternehmens für die Zukunft<br />

gestärkt. Die eingehauste, weitestgehend unabhängig von der<br />

Witterung betreibbare Anlage macht eine fast ganzjährige<br />

Sandaufbereitung möglich. Damit verbunden ist die Sicherung<br />

und anteilige Neuschaffung von Arbeitsplätzen mit Zukunftsperspektive.<br />

Insgesamt hat der Mittelständler mit seiner Initiative<br />

einen innovativen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung begrenzter<br />

Ressourcen geleistet.<br />

Ein Beitrag von Georg Müller und Bernhard Kisch, Georg Müller<br />

und Töchter GmbH & Co. KG<br />

www.mueller-sandwerk.de<br />

EIN VORHER-NACHHER-VERGLEICH AM STANDORT<br />

Situation nach altem Muster<br />

Die Schlammsuspension, also<br />

das Waschwasser mit abschlämmbaren<br />

Anteilen an<br />

Ton und Schluff, floss über<br />

drei Absetzteiche. Um die<br />

notwendige Beruhigung und<br />

damit eine ausreichende<br />

Wasserklärung zu erreichen,<br />

wäre nunmehr eine Fläche<br />

von mindestens 2 ha erforderlich<br />

geworden.<br />

Erst der Überlauf am Ende des<br />

dritten Klärungsteiches hätte<br />

als Waschwasser zurückgeführt<br />

werden können.<br />

Bei diesem Klärverfahren<br />

ist eine Nachspeisung des<br />

Waschwassers für den Prozess<br />

von ca. 25 % erforderlich.<br />

(Der Standort umfasst eine<br />

Gesamtfläche von ca. 7 ha).<br />

Situation jetzt<br />

Die Schlammsuspension wird<br />

unter Zugabe eines Flockungshilfsmittels<br />

in einen Schrägklärer<br />

gepumpt und das geklärte<br />

Überlaufwasser dem<br />

Waschwasserkreislauf wieder<br />

zugeführt. Der Flächenbedarf<br />

beträgt nur 5000 m².<br />

Schlamm aus dem Schrägklärer<br />

wird diskontinuierlich in<br />

einem Schlammvorlagebehälter<br />

abgezogen und mit einer<br />

Membrankolbenpumpe<br />

(16 bar) über eine Kammerfilterpresse<br />

entwässert. Das<br />

während des Pressprozesses<br />

anfallende Filtrat wird ebenfalls<br />

wieder dem Waschwasserkreislauf<br />

zugeführt.<br />

Die Schlamm-Filterkuchen<br />

sind zusätzlicher Rohstoff.<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


EINGESPIELT: Das Team im Sandwerk Augustdorf: Ekkehard Schlegel, Jörg Smurthwaite und Fahrer Arne Heistermann (v.l.).<br />

Wertvoller Sand für<br />

die Industrie<br />

Die Ernst Schlegel GmbH & Co. KG aus dem lippischen Detmold betreibt in<br />

der Region mehrere Sand- und Kiesgruben. Das in den 1950er-Jahren gegründete<br />

Unternehmen wird heute in zweiter beziehungsweise dritter Generation<br />

von Ekkehard Schlegel und Christoph Schlegel geleitet. Besonders<br />

interessant im Firmenverbund ist das Sandwerk in Augustdorf.<br />

Bemerkenswert ist der Standort deshalb, weil er sich selbst und in Teilen<br />

auch die dort eingesetzte Technik von klassischen Sandgewinnungsbetrieben<br />

unterscheiden.<br />

Der Standort Augustdorf liegt am<br />

Nordrand der 300 km 2 großen<br />

Senne. Im Untergrund befindet sich ein<br />

Sandkörper mit einer Mächtigkeit von<br />

durchschnittlich 20 m, ein Relikt des<br />

Gletschers der Saaleeiszeit vor etwa<br />

200.000 Jahren. Er erodierte großflächig<br />

den Osningsandstein des Teutoburger<br />

Waldes und hinterließ die Sedimente hier<br />

bei seinem Abschmelzen als Sandablagerung.<br />

Schon das Festgestein war ein<br />

relativ reiner Sandstein mit hohem<br />

Quarzanteil, der mit der erneuten Sortierung<br />

durch das strömende Schmelzwasser<br />

weiter angereichert wurde. Die Gewinnungsstätte<br />

von Schlegel unmittelbar<br />

am Hang des Teutoburger Waldes ermöglicht<br />

eine unkomplizierte Direktgewinnung<br />

per Radlader.<br />

Reine Produkte für<br />

Spezialanwendungen<br />

Mit seinen Hauptgemengeteilen zwischen<br />

0,125 mm und 0,4 mm liegt das<br />

Material als feinsandiger Mittelsand vor.<br />

Schon im In-situ-Zustand, also vor jedweder<br />

Aufbereitung, leuchtet der Sand<br />

aus der Senne in einem gleichmäßig hellen<br />

Gelbgrau. Diese Farbe stellt bereits<br />

ein erstes Indiz für die hohe Reinheit dar.<br />

Auch störende Eisenverbindungen fehlen<br />

fast völlig, was neben dem äußeren<br />

Eindruck Mineralanalysen bestätigen.<br />

Durch seinen zuverlässig extrem hohen<br />

Quarzgehalt von 97 % ist der Rohstoff<br />

aus Augustdorf bestens geeignet für<br />

vielfältige Spezialanwendungen abseits<br />

klassischer Einsätze im Baubereich.<br />

Die Materialeigenschaften würden<br />

perfekt zu den Anforderungen vielfältiger<br />

sportlicher Aktivitäten, die auf sandigem<br />

Untergrund ausgetragen werden, passen.<br />

Die gleichmäßige feine Körnung wie<br />

auch die vorherrschend relativ runde<br />

Kornform des Sennesandes sind sowohl<br />

beim Golfplatzbau gefragt wie auch für<br />

Sprunggruben oder beim Beachvolleyball.<br />

Schlegel kennt den Bedarf aus dieser<br />

Richtung, hat sich bei seinen Abnehmern<br />

aber der produzierenden Industrie<br />

verschrieben, was auch ein gewichtiger<br />

Grund für die Gewinnungsgenehmigung<br />

war: Als derzeit einziger Betrieb darf<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


AUFBEREITUNG<br />

69<br />

Schlegel im Bundeswehr-Truppenübungsplatz<br />

Stapel seine Rohstoffe gewinnen.<br />

Ein großer Teil der Sennesande gelangt<br />

mit der Typisierung 0/1 mm in die<br />

Glasindustrie. Hierfür werden über zwei<br />

Trockensiebschritte die ohnehin verschwindend<br />

geringen Beimengungen an<br />

feinen Schluffen sowie an Sandkörnern<br />

> 1 mm abgetrennt. Der Bedarf aus weiteren<br />

Branchen verlangt nach aufwendigeren<br />

Aufbereitungsschritten.<br />

Zwar kommt der trocken gewonnene<br />

Sand eigentlich schon rieselfähig aus<br />

dem Berg, wird aber dennoch nach der<br />

Vorsiebung zunächst in einem Allgaier-<br />

Trommeltrockner getrocknet. Bei Temperaturen<br />

von bis zu 90 °C können hier<br />

bis zu 25 t/h im Sommer die Anlage<br />

durchlaufen. Dabei wird der Sand von<br />

einem Feuchtegehalt von maximal 5 %<br />

bei Eintritt auf 0,1 % nach Durchlauf der<br />

Trocknung gebracht. Weil im Winter und<br />

bei Regenperioden höhere natürliche<br />

Feuchtegehalte nicht auszuschließen<br />

sind, kann die Trocknerkapazität auf 10<br />

t/h sinken. Um die Wetterabhängigkeit<br />

gering zu halten, hat das Unternehmen<br />

einen überdachten Rohsandpuffer mit<br />

bis zu 2000 t Inhalt als Vorratslager angelegt.<br />

Im nachgeschalteten Fließbettkühler<br />

wird der Sand dann auf unter 40 °C gebracht.<br />

Um für diesen Schritt die passende<br />

Technik zu bekommen, sah sich<br />

Schlegel übergreifend um – und landete<br />

bei Gießereitechnik. Der Fließbettkühler<br />

wurde von der GUT Gießerei<br />

Umwelt Technik GmbH beigesteuert.<br />

Um die Gesamtanlage in kompakten<br />

Maßen zu halten – die auch eine komplette<br />

Einhausung erleichtern – verbindet<br />

ein maßkonfektioniertes Becherwerk<br />

des Fördertechnikspezialisten<br />

Russig aus Beckum die Trocknung und<br />

den Kühler. Es folgt ein weiterer Siebdurchgang<br />

über eine Allgaier-Vibrations-Taumelsiebmaschine<br />

mit Ultraschallbehandlung.<br />

Hier werden letzte<br />

unerwünschte Stäube und dergleichen<br />

zuverlässig entfernt. Übrig bleiben<br />

hochreine Materialien, wobei Schlegel<br />

zwei Produkte vermarktet: Die Quarzsandsorten<br />

QSA35 0/0,4 mm sowie<br />

QSA110 mit 0/1 mm stellen derzeit<br />

die chemisch und physikalisch standar-<br />

EINFACHE GEWINNUNG: Der gleichmäßig gelbgraue<br />

rieselfähige Sand wird mit einem Radlader<br />

abgebaut.<br />

STAUBFREI: Ein mächtiges Taumelsieb bildet den<br />

letzten Aufbereitungsschritt für die Glassande.<br />

MEHR SAND. MEHR KIES. MEHR ERFOLG.<br />

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Wir suchen zum 01. Juni 2<strong>02</strong>2 für das<br />

Vertretungsgebiet West- und Süddeutschland sowie Österreich<br />

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2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


KONTROLLIERTE WÄRMEZUFUHR: Die Trocknung<br />

in der Drehtrommel bildet die Grundlage für die Spezialsandanwendungen.<br />

ETAGENWECHSEL: Ein maßgeschneidertes Becherwerk<br />

hält die Anlage kompakt. Fotos: Wistinghausen<br />

disierten Qualitätsprodukte dar. Die<br />

Gesamtanlage arbeitet weitgehend automatisiert,<br />

weshalb am Standort nur<br />

drei Beschäftigte erforderlich sind, um<br />

den Regelbetrieb zu fahren.<br />

Bekannte und weniger<br />

bekannte Bedarfslagen<br />

Vor etlichen Jahren sorgte eine konkrete<br />

Anfrage aus der Industrie für eine unerwartete<br />

Initialzündung hinsichtlich der<br />

Produktentwicklung. Eine wenige Kilometer<br />

entfernte Möbelfabrik betrieb ein<br />

eigenes Biomassekraftwerk für die Verwertung<br />

von Holzresten aus der Produktion.<br />

Hier bestand Bedarf an hochreinem<br />

Quarzsand definierter Körnung, der<br />

als technisches Fluidisierungsmedium<br />

für den Brennprozess eingeblasen werden<br />

konnte. „Wir haben dann begonnen,<br />

mit improvisierten Eigenentwicklungen<br />

auszuprobieren, wie das gehen könnte“,<br />

erinnert sich Geschäftsführer Ekkehard<br />

Schlegel. Mit dem Aufbau der erforderlichen<br />

professionellen Technik wuchsen<br />

dann auch die Absatzmärkte, weil sich<br />

Eignung und Qualität herumsprachen.<br />

In der Bitumentechnik gibt es Abnehmer<br />

von QSA35 zur Verwendung als Füller<br />

für Isolieranstriche. Daneben wird das<br />

Material als Zusatz in guten Fliesenklebern<br />

eingesetzt. Die ebenfalls mit dem<br />

ausgesprochen hohen Quarzanteil verbundene<br />

ausgeprägte Resistenz gegen<br />

mechanische Beanspruchungen macht<br />

den QSA110 unter anderem besonders<br />

geeignet für die Verarbeitung in Lagen<br />

von Trittschalldämmung für Laminatfußböden.<br />

Der Auslieferungsradius der Produkte<br />

ist für Quarzsande eher ungewöhnlich:<br />

Das Unternehmen unterhält eine kleine<br />

Flotte von Silolastzügen mit denen der<br />

getrocknete Sand zu den Abnehmern<br />

kommt. Ein anderer Teil des Sandes wird<br />

vor Ort mit einer Absackanlage in 25-kg-<br />

Säcke verpackt. Da die Hauptkunden<br />

der hochwertigen Spezialware im regionalen<br />

und lokalen Umfeld ansässig sind,<br />

fallen keine besonders weiten Straßentransporte<br />

an.<br />

Gute 100.000 t/a gewinnt Schlegel am<br />

Standort Augustdorf. Etwa ein Drittel des<br />

hochwertigen Rohstoffs durchläuft die<br />

Trocknung. Seit 30 Jahren besteht der<br />

Standort schon und derzeit reicht die momentane<br />

Genehmigung bis 2030. Laut<br />

Ekkehard Schlegel stehen die Zeichen für<br />

eine künftige Erweiterung um 10 ha gut.<br />

Damit dürfte dem hochwertigen Rohstoff<br />

mit dem gewissen Etwas eine Zukunft für<br />

die nächsten Jahrzehnte beschieden<br />

sein. Vorausschauend wird derzeit eine<br />

Erweiterung der Produktion besonders<br />

bei der getrockneten Premiumware geplant.<br />

Dafür stehen die Einzelteile eines<br />

größeren Trommelofens ebenso schon<br />

bereit wie eine größere Ausgabe der<br />

Allgaier-Taumelsiebe. Natürlich kommt<br />

auch die Nachhaltigkeit nicht zu kurz.<br />

Betriebsleiter Jörg Smurthwaite erklärt,<br />

dass die Energieversorgung mittelfristig<br />

von Öl auf Gas umgestellt wird.<br />

ABKÜHLUNG: Ein Fließbettkühler aus der<br />

Gießereitechnik kühlt den heißen Sand.<br />

KLASSIERUNG: Ein ultraschall-unterstütztes<br />

Taumelsieb entstaubt den Sand.<br />

Und schon heute speist sich der betriebliche<br />

Bedarf zu etwa 20 % über eine<br />

eigene Photovoltaikanlage. <br />

(bwi)<br />

www.schlegel-kies.de<br />

Ausrüster der Anlage (u. a.):<br />

www.gut-gmbh.de<br />

www.allgaier-group.com<br />

www.russig.de<br />

EIGENE FLOTTE: Mit Silozügen wird der hochwertige Rohstoff zu Abnehmern gebracht.<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden,<br />

Deutschland<br />

23. bis 26.<br />

August 2<strong>02</strong>3<br />

(Mi.–Sa.)<br />

Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-29, info@geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de


72<br />

TREFFPUNKT<br />

IMMER NOCH ANDERS<br />

Betriebsleiter-Seminar 2<strong>02</strong>2 erneut als Webvariante<br />

SEMINAR-SCHALTZENTRALE: Moderator Walter Nelles kommunizierte<br />

mit den 90 Anwesenden via Bildschirm. Fotos: MIRO<br />

UNTERSTÜTZERINNEN: Anna-Lena Priebe (l.) und Kerstin<br />

Jäckel wirbelten im Hintergrund und koordinierten die Fragen.<br />

Zum zweiten Mal fand das traditionsreiche<br />

Betriebsleiter-Seminar (BLS) des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe in Form<br />

einer „Videoschalte“ statt. Trotz des gegenüber<br />

einer Präsenzveranstaltung abgespeckten<br />

normalen Rahmens konnte Walter<br />

Nelles, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

MIRO und „Kopf“ des Betriebsleiter-<br />

Seminars, 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

aus dem Mitgliederkreis und darüber<br />

hinaus begrüßen. Häufigster Teilnehmer<br />

war Michael Weidemann von den Hartsteinwerken<br />

Schicker in Bad Berneck, der zum<br />

29. Mal (in Folge!) am BLS teilnahm. „Natürlich<br />

sehnen wir uns wieder nach einem<br />

Betriebsleiter-Seminar in Präsenz, denn bei<br />

Videokonferenzen oder Hybridveranstaltungen<br />

bleibt der wichtige Erfahrungsaustausch<br />

untereinander auf der Strecke und<br />

auch das ‚Zwischenmenschliche‘ in den<br />

Seminarpausen, bei den geselligen Abenden<br />

und ebenso beim immer wieder interessanten<br />

Exkursionsprogramm wird ja<br />

doch auch zum Fachsimpeln genutzt“, so<br />

Michael Weidemann in seiner Kurz-Beurteilung,<br />

an die er die Hoffnung für ein analoges<br />

Miteinander im Jahr 2<strong>02</strong>3 knüpfte.<br />

Dennoch war die „Online-BLS-Variante<br />

2<strong>02</strong>2“ wieder ein Angebot, das sich inhaltlich<br />

hohe Punktzahlen verdiente. Walter<br />

Nelles hatte ein aktuelles und interessantes<br />

Programm auf die Beine gestellt, das mit<br />

Interaktionen wie Mentimeter-Umfragen,<br />

Wissensquiz unter der Überschrift „Ein<br />

Hauch von Jauch kann MIRO auch!“ oder<br />

mit „MIRO-Klick“-Aktionen gespickt war,<br />

alle Teilnehmer mit einband und so über die<br />

zwei Angebotstage im Februar von Anfang<br />

bis Ende „bei der Stange“ hielt. Diskussionsbeiträge,<br />

Anmerkungen und Statements<br />

zu den Referaten kamen über die Chat-<br />

Funktion oder wurden mündlich vorgetragen.<br />

Als Schaltzentrale bzw. „TV-Studio“<br />

diente erneut der kleine Sitzungsraum in der<br />

Duisburger Geschäftsstelle. Da keine gute<br />

Inszenierung ohne ein tatkräftiges Assistenz-<br />

und Technikteam möglich ist, flankierten<br />

die MIRO-Teamkolleginnen Anna-Lena<br />

Priebe und Kerstin Jäkel in Duisburg unterstützend<br />

das Geschehen vor Ort, während<br />

Technik-Coach Michael Barsakidis für<br />

einen störungsfreien technischen Ablauf<br />

sorgte. Ein ausführlicher Bericht zum Betriebsleiter-Seminar<br />

ist wie gewohnt für die<br />

nächste Ausgabe der GP vorgesehen. Alle,<br />

die dabei waren, haben zwischenzeitlich<br />

einen Link zum Download der gezeigten<br />

Präsentationen erhalten.<br />

www.bv-miro.org<br />

GEFÜHRTE ANLEITUNG<br />

Web-Seminar zum sozialen Dialog Quarzfeinstaub<br />

GESPANNT: Walter Nelles (l.) und Dr.<br />

Lützenkirchen verfolgen und antworten<br />

auf die Chat-Fragen.<br />

Im Rahmen der achten Umfrage zum<br />

„Sozialen Dialog Quarzfeinstaub“<br />

(NEPSI) führte MIRO am 23. Februar in<br />

Duisburg ein „Web-Seminar“ durch. Dr.<br />

Frank Lützenkirchen, Quarzwerke Gruppe,<br />

und Walter Nelles erläuterten dabei<br />

zwei Stunden lang die Hintergründe der<br />

regelmäßigen Umfrage, gaben Hinweise<br />

zum Teilnahme-Prozedere und gingen<br />

die einzelnen Punkte sowie deren Beantwortung<br />

durch. Zahlreiche Fragen zum<br />

gesamten Themenfeld Quarz wurden<br />

gestellt und von den beiden Referenten<br />

ausführlich beantwortet. Auf diese Weise<br />

konnten bei den etwa 50 Teilnehmern<br />

aus unterschiedlichen Branchen noch<br />

bestehende Unsicherheiten ausgeräumt<br />

werden. „Es ist zwingend erforderlich,<br />

dass alle Unternehmen der betroffenen<br />

Industriezweige an dieser Umfrage teilnehmen“,<br />

so Dr. Lützenkirchen, „denn<br />

schließlich gilt es, der Europäischen<br />

Kommission nachzuweisen, dass der<br />

Schutz vor den Gefahren von Quarzfeinstaub<br />

am Arbeitsplatz in den Betrieben<br />

gelebte Praxis ist und der Soziale Dialog<br />

Quarzfeinstaub zu Recht in der EU-<br />

Krebsrichtlinie als hervorragende Unterstützung<br />

zum Arbeitsschutz genannt<br />

ist.“ „Das soll auch so bleiben“, ergänzte<br />

Walter Nelles, „schließlich ist das<br />

grundsätzliche Schutzregime der Krebsrichtline<br />

– wie Substitution des Stoffes<br />

oder eine vollständige Kapselung der<br />

Anlagenkomponenten – in der Gesteinsindustrie<br />

nicht möglich. Wenn die be-<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


TREFFPUNKT<br />

73<br />

Im Alten Rathaus wird der Weg zum Bauen der Zukunft reflektiert<br />

Der diesjährige überregionale vero Bau- und Rohstofftag unter<br />

dem Motto „Wir bauen Zukunft“ wird am 2. und 3. Mai 2<strong>02</strong>2 in<br />

Hannover stattfinden. Hier, im Alten Rathaus, geht es am 3. Mai<br />

ums Fachliche, am 2. Mai um das entspannte Miteinander beim<br />

Begrüßungsabend im Brauhaus Ernst August. Der Bau- und<br />

Rohstofftag betont unter der Leitthematik auch, dass regionale<br />

Rohstoffgewinnung ein wichtiges Umsetzungselement im Klimaschutz<br />

ist. Das heißt, zahlreiche Maßnahmen zum Schutz des<br />

Klimas, für den Natur- und Artenschutz, zur Energieeffizienz und<br />

zur bestmöglichen Wiederaufbereitung von Baumaterial werden<br />

schon längst von der Industrie umgesetzt. Gemeinsam soll das<br />

Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen<br />

im Kontext der regionalen Rohstoffgewinnung<br />

geweckt und das besondere Engagement ökologischaktiver<br />

Unternehmen hervorgehoben werden. Mit seiner<br />

Klima-Kampagne „Wir bauen Zukunft. Für die Welt von morgen“,<br />

ist vero bereits im vergangenen Jahr einen entscheidenden<br />

Schritt zur entsprechenden Aufklärung gegangen. In Hannover<br />

wird dieses Tool-Paket für eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit<br />

noch einmal vorgestellt. In Fortführung dessen zielt auch das<br />

Vortragsprogramm auf daraus resultierende Chancen, Herausforderungen<br />

und Trends ab.<br />

Als Referenten stehen Dr. Ralf Bösinger, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen,<br />

Andreas Tschauder, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,<br />

Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Bastian Untiet,<br />

Uniper Hydrogen GmbH, sowie Christian Baudis, ehemaliger<br />

Google-Deutschland-Chef, im Programm.<br />

Die Podiumsdiskussion „Wir bauen Zukunft – mit regionalen,<br />

klimafreundlichen und ökologischen Rohstoffen“ wird bereichert<br />

von Tobias Goldschmidt, Staatssekretär im Ministerium für<br />

Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung<br />

des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Bernd Lindner, Staatssekretär<br />

im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,<br />

Verkehr und Digitalisierung, Franz-Bernd Köster, Westkalk Vereinigte<br />

Warsteiner Kalksteinindustrie GmbH & Co. KG, sowie<br />

Nico Steudel, Rhein-Umschlag GmbH & Co. KG. Eine begleitende<br />

Fachausstellung rundet das Angebot ab. Für die Moderation<br />

konnte der Journalist Tom Hegermann gewonnen werden.<br />

Anmeldungen werden bis zum 8. April 2<strong>02</strong>2 online auf der<br />

Organisatorenseite unter www.teilnehmer.vero.geoplangmbh.de<br />

erbeten. Etwaige Verlängerungsoptionen der Anmeldefrist sind<br />

individuell zu erfragen.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

Bau- und Rohstofftag<br />

Foto: benkrut/istockphoto.com<br />

troffenen Branchen die Teilnahme aller Betriebe<br />

an der Umfrage unterstützen, dann haben die<br />

Verbände in den Diskussionen um Grenzwertverschärfungen<br />

oder mögliche Verwendungsbeschränkungen<br />

quarzhaltiger Produkte gegenüber<br />

der Europäischen Kommission gute Gründe zum<br />

Gegensteuern.“<br />

www.quarzwerke.com<br />

TITELFOLIE: Einstieg in das Thema – ohne Mitgestaltung<br />

der Unternehmen kein langfristiger Erfolg.<br />

ANLEITUNG: „Schritt-für-Schritt-Navigation“ durch das<br />

NEPSI-Umfrage-Tool. Fotos: MIRO<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


74<br />

TREFFPUNKT<br />

Von Straßenbau bis Nachhaltigkeit<br />

Die Situation hatte der allgemeinen Hoffnung auf ein persönliches Wiedersehen<br />

erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem bot der 11. Baustoff-Technik-Tag<br />

des ISTE wieder ein reichhaltiges Themenspektrum rund ums<br />

Bauen, wenngleich auch „nur“ online für mehr als 70 zugeschaltete Gäste.<br />

Vom Straßenbau über die Ersatzbaustoffverordnung<br />

bis hin zu neuen<br />

Produkten und Nachhaltigkeitsthemen<br />

reichte das Angebot der Vorträge. Oliver<br />

Mohr, Vizepräsident des ISTE, lobte die<br />

Treue der Teilnehmer zum Baustoff-<br />

Technik-Tag: „Seit über einem Jahrzehnt<br />

bieten wir hier eine Plattform für<br />

den fachlichen Austausch zwischen<br />

Experten.“ Mohr unterstrich die Bedeutung<br />

der Rohstoffindustrie für den<br />

Infrastrukturbau, den Wohnungsbau und<br />

für die Energiewende: „Leider haben<br />

noch nicht alle verstanden, dass für dies<br />

alles mineralische Rohstoffe nötig sind<br />

und deshalb Abbaustätten erweitert<br />

werden müssen“, stellte er fest.<br />

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen<br />

des Straßenbaus im Südwesten<br />

beleuchtete Vera Schmitt vom<br />

baden-württembergischen Verkehrsministerium.<br />

Vor dem Hintergrund der Koalitionsverträge<br />

in Bund und Land erläuterte<br />

sie die Schwerpunkte der<br />

Verkehrspolitik in den kommenden Jahren.<br />

So spielen Klimaschutz und nachhaltige<br />

Mobilität eine immer bedeutendere<br />

Rolle. Ein leistungsfähiges<br />

Radwegenetz, PV an Verkehrsflächen<br />

und die verstärkte Nutzung von Recyclingmaterialien<br />

im Straßenbau gehörten<br />

in dieses Themenfeld. Das Land arbeite<br />

außerdem intensiv daran, die Digitalisierung<br />

im Verkehrswegebau zu beschleunigen<br />

sowie Forschungen und Pilotprojekte<br />

bei temperaturabgesenkten oder<br />

modifizierten Asphalten zu fördern.<br />

Björn Beutinger von der Niederlassung<br />

Südwest der Autobahn GmbH in Stuttgart<br />

zog Bilanz nach einem Jahr der Existenz<br />

dieser zentralen Bundesverwaltung.<br />

Entlastungseffekte, etwa durch bessere<br />

Ressourcennutzung oder den Austausch<br />

von Wissen, dürfe man erst in den kommenden<br />

Jahren erwarten. Obgleich der<br />

Personalbestand im Südwesten auf 950<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsenen<br />

sei, verspüre auch die Autobahn<br />

GmbH den Mangel an Fachkräften,<br />

insbesondere bei Ingenieuren.<br />

Die Auswirkungen der im vergangenen<br />

Jahr verabschiedeten Mantelverordnung<br />

und speziell der Ersatzbaustoffverordnung<br />

auf die Praxis beleuchtete<br />

ISTE-Referent und QRB-Geschäftsführer<br />

Dr. Bernd Susset. Es gelte, die<br />

Schnittstellen zwischen den in dieser<br />

Verordnung geregelten Umweltanforderungen<br />

und bautechnischen Anforderungen<br />

zu erkennen und zu beachten. Es<br />

seien praktische Auswirkungen auf Beprobung<br />

und Güteüberwachung sowie<br />

auf Klassifizierung und Einbau von Ersatzbaustoffen<br />

zu erwarten, so Susset.<br />

In diesem Zusammenhang stellte er die<br />

Informationen des ISTE und des QRB<br />

vor, insbesondere die QEB.APP. Es sei<br />

außerdem ein Handbuch für Praktiker in<br />

Arbeit. „Die neue Ersatzbaustoffverordnung<br />

müssen wir uns alle zusammen in<br />

der Praxis erarbeiten“, sagte er.<br />

Um Innovationen und Anwendungen<br />

ging es in einem zweiten Themenblock.<br />

Markus Holder, Geschäftsführer der<br />

Kies- und Sand-Vertrieb Biberach GmbH<br />

& Co. KG, und Dr. Henry Böttner, Gutachter<br />

für Steinbrüche und mineralische<br />

Bau- und Industriestoffe, stellten „Flexystone“<br />

vor, eine innovative Fugenlösung für<br />

hochbeanspruchte Pflasterbeläge. Mit<br />

den sehr widerstandsfähigen und temperatur-,<br />

streusalz- und säurebeständigen<br />

Polyurethan-Fugen könne man viel<br />

befahrene gepflasterte Flächen umweltfreundlich<br />

und nachhaltig sichern.<br />

Als Brückenbauerin zwischen Forschung<br />

und Industrie stellte sich Dr. Aurelia<br />

Zirner von der Mensch Next Big<br />

Thing GmbH vor. Sie zeigte auf, wie Unternehmen<br />

erfolgreich Fördermittel einwerben<br />

können. Es gelte, die Lücke zwischen<br />

Forschung und Wirtschaft zu<br />

schließen und durch einen Förderdschungel<br />

zu führen, der alles andere als<br />

transparent und nutzerfreundlich gestaltet<br />

sei. Mit der richtigen Fördermittelberatung<br />

jedoch ließen sich gute Ideen<br />

Erfolg versprechend formulieren und die<br />

Chancen auf Investitionszuschüsse erheblich<br />

steigern.<br />

Alternative Antriebe von Arbeitsmaschinen<br />

stellte Patrick Hildenbrand von<br />

der Putzmeister Holding anhand der ersten<br />

fahrbaren Betonpumpe mit Hybrid-<br />

Antrieb vor. Unter dem Titel „Iontron“<br />

verfolge das Unternehmen eine konsequente<br />

Elektrifizierungsstrategie mit<br />

dem Ziel, nachhaltige Baustellen zu ermöglichen.<br />

In der näheren Zukunft dürfe<br />

man auch elektrisch betriebene Fahrmischer<br />

erwarten.<br />

Mit dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit,<br />

Digitalisierung und Netzwerke“<br />

blickte dieser Baustoff-Technik-Tag auch<br />

in die Zukunft. Andreas Tuan Phan vom<br />

Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie<br />

(BTB) präsentierte neue<br />

Zusatzmodule beim Concrete Sustainability<br />

Council (CSC), einem Zertifizierungssystem<br />

für nachhaltige Produkte und<br />

Prozesse in der Zement-, Beton- und Gesteinsindustrie.<br />

Er stellte insbesondere<br />

Möglichkeiten vor, R-Beton und CO 2 -minimierte<br />

Betone als Beiträge zum nachhaltigen<br />

Bauen zu zertifizieren und zu dokumentieren,<br />

zumal Architekten und<br />

Bauherren zunehmend danach verlangten.<br />

Mit Blick auf ökonomische und ökologische<br />

Chancen von Photovoltaikanlagen<br />

auf Betriebsflächen der Roh- und<br />

Baustoff-Industrie beschloss Felix Pircher<br />

von „Wolff und Müller Energy“ die<br />

Nachhaltigkeitsthematik. „Ihre Branche<br />

ist für den Einsatz von PV prädestiniert“,<br />

lautete seine klare Botschaft. Es gelte,<br />

die von der baden-württembergischen<br />

Landesregierung angestrebte Vorreiterrolle<br />

beim Einsatz von Photovoltaik<br />

auch in den Unternehmen zu nutzen.<br />

Hier liege eine klare Chance für die Zukunft,<br />

so Pircher.<br />

www.iste.de<br />

23.–26. August 2<strong>02</strong>3<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


TREFFPUNKT<br />

75<br />

GANZ NAH DRAN am Geschehen sind die Besucherinnen und Besucher der Messen RecyclingAktiv & TiefbauLive. Fotos: Messe Karlsruhe<br />

Technik zum Anfassen beim Messeduo<br />

Zum dritten Mal in Folge spielt die RecyclingAktiv & TiefbauLive in<br />

Karlsruhe ihre konzeptionelle Stärke als kundennahe Live-Demo-Messe<br />

für Maschinentechnik sowie für die Bau- und Umweltbranche aus. Vom<br />

5. bis 7. Mai bietet sie eine breite Themenkombination komprimiert an<br />

einem Ort: Neben Bau- und Anbaugeräten bilden Materialtransport und<br />

-umschlag sowie Bauschuttrecycling die Knotenpunkte zwischen den<br />

beiden Branchen des Messeduos.<br />

rischer und mit mehr Neuerungen<br />

„Fim Gepäck als jemals zuvor kommen<br />

wir zurück – ich freu mich darauf,<br />

dass wir unser klares Profil als praxisnahe<br />

Live-Demomesse mit den neuen Demoformaten<br />

nochmals schärfen konnten.<br />

Gerade Angebote wie unser<br />

Messeduo, die komplexe Maschinentechnik<br />

praxisnah demonstrieren, leben<br />

vom persönlichen Zusammentreffen der<br />

Branche. Besucher lernen Maschinen im<br />

Realbetrieb kennen und können auf<br />

Basis der generierten Markttransparenz<br />

ihre Investitionsentscheidungen vorbereiten<br />

oder gar vor Ort treffen“, resümiert<br />

Projektleiterin Olivia Hogenmüller.<br />

Aussteller bestätigen<br />

den Wert der Messe<br />

Trotz Corona-Situation und Zweifach-Verschiebung<br />

zählt die Messe einige Neuzugänge<br />

wie Siebtechnik Tema, Cams M&R<br />

Maschinenhandel, Tibatek, Husqvarna<br />

oder Avant Tecno und kann gleichzeitig auf<br />

den Rückhalt der langjährigen Ausstellerschaft<br />

bauen. Die Messe Karlsruhe erwartet<br />

rund 185 Hersteller und Händler von<br />

Anlagen für alle Stufen der Behandlung,<br />

Verwertung und Wiederaufbereitung von<br />

werthaltigen Stoffen wie Bauschutt,<br />

Schrott und Metall sowie Altholz. Ebenso<br />

bietet sie das gesamte Spektrum an Maschinen<br />

des Tiefbaus, insbesondere des<br />

Kanal-, Straßen- und Wege- sowie Kompaktbaus.<br />

Mit gleich drei neuen Demoformaten<br />

geht die Doppelmesse auf die Bedürfnisse<br />

der Besucherschaft ein. In der<br />

neuen Anbaugeräte-Arena können sie in<br />

drei thematischen Vorführungen pro Tag in<br />

einer actionreich inszenierten Show die<br />

Vielseitigkeit des Werkzeugträgers beim<br />

Einsatz von Abbruch-, Recycling- oder<br />

Bodenaufbereitungsarbeiten erleben und<br />

dabei das perfekte Gerät für mehr Produktivität<br />

im eigenen Betrieb finden. Neben<br />

Baumaschinen und Baufahrzeugen stehen<br />

Werkzeuge wie Schaufelseparatoren, Abbruchhämmer<br />

oder Anbauverdichter im<br />

Fokus. Sie demonstrieren in realitätsnahen<br />

Bauprozessen eindrucksvoll ihr Können.<br />

Die fulminante Show-Kulisse wird durch<br />

Fachberater, die zu den Merkmalen und<br />

Anwendungsgebieten des Anbaugeräts<br />

informieren, inhaltlich optimal abgerundet.<br />

Verstärkt nachgefragt werden auch die<br />

Themen Spezialtiefbau sowie E-Mobilität.<br />

Diese erhalten durch die neuen Musterbaustellen<br />

Spezialtiefbau sowie Elektromobilität<br />

im Kompakt- und GaLaBau eine<br />

eigene Demonstrationsfläche. Die Musterbaustelle<br />

Kanalbau und die Aktionsfläche<br />

Schrott & Metall bleiben als erfolgreiche<br />

Formate bestehen.<br />

Im Rahmen der Besucherrundgänge<br />

wird den Themen Digitalisierung und<br />

Telematik eine besondere Bedeutung zukommen<br />

und es werden gezielt Anbieter<br />

angesteuert, die praxisnahe Lösungen<br />

aufzeigen“, erklärt Projektleiterin Olivia<br />

Hogenmüller. Einer dieser Aussteller ist<br />

das Unternehmen Zeppelin, das den<br />

hochtechnisierten Cat 340 UHD Ultra<br />

High Demolition-Bagger präsentiert.<br />

Messeduo greift Trendthemen<br />

für die Praxis auf<br />

Des Weiteren bietet die Gründer-Garage,<br />

die gemeinsam mit dem Coreum als Startup-Zone<br />

im Hallenbereich umgesetzt<br />

wird, jungen Unternehmen eine ansprechende<br />

Plattform, um die Vermarktung<br />

ihrer innovativen Lösungen zu fördern,<br />

potenzielle Partnerschaften auszuloten<br />

oder Investoren und Medienvertreter auf<br />

sich aufmerksam zu machen. Somit bildet<br />

dieser Bereich auch den Kern der Messe<br />

ab: ein Ort der Begegnung, um Netzwerke<br />

wachsen zu lassen und geschäftliche<br />

Verbindungen aufzubauen.<br />

Erstmalig findet auch der SBM Summit,<br />

Fachkongress für nachhaltige und<br />

ökologische Baumaterialien, parallel zur<br />

RecyclingAktiv & TiefbauLive am 6. Mai<br />

statt. Das Expertentreffen wird die<br />

Messe aufgrund thematischer Synergien<br />

als eintägiges Spezialprogramm begleiten<br />

und sich mit seinem exklusiven<br />

Fachvortragsprogramm nachhaltigen<br />

und ökologischen Materialien widmen.<br />

www.tiefbaulive.com<br />

www.recycling-aktiv.com


76<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 2<strong>02</strong>2<br />

Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />

Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

18.–20. Mai in Augsburg<br />

Fachgruppen Sand, Kies und Naturstein<br />

im Bayerischen Industrieverband Baustoffe,<br />

Steine und Erden, BIV<br />

www.biv.bayern<br />

8.–10. Juni in Hamburg<br />

vero und Fachgruppen<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

15.–17. Juni in Wernigerode<br />

Unternehmerverband Mineralische<br />

Baustoffe und Fachgruppen, UVMB<br />

www.uvmb.de<br />

23.–24. Juni in Baden-Baden<br />

Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />

Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />

www.iste.de<br />

Juli in Bensheim<br />

Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstr., VSE<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

28. November in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Perspektiven<br />

Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online- Leser in GP 1/2<strong>02</strong>2<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Beständige Arbeit am Image:<br />

Und wieder geht’s über „Los“<br />

Im ausführlichen Nachbericht zum ForumMIRO<br />

2<strong>02</strong>1 greift GP die Gesamtstimmung der<br />

Veranstaltung auf. Bilanz: Trotz Nutzen, Resilienz<br />

und Umweltfreundlichkeit scheinen Politik und<br />

Behörden die Bedeutung der Gesteinsbranche im<br />

Ganzen nicht zu überblicken. (Seite 48)<br />

Betrieb mit neuen Mitteln<br />

Eine ebenso interessante wie direkt anwendbare<br />

Alternative zum klassischen Diesel sind GTL-<br />

Kraftstoffe. Sie können ohne technische<br />

Modifikationen in vorhandenen Dieselfahrzeugen<br />

für eine saubere Verbrennung sorgen. (Seite 26)<br />

Deutlich längere Lebensdauer für Lager<br />

Bei Förderanlagen kommt es oft zu vorzeitigen<br />

Ausfällen der (offenen) Wälzlager an der<br />

Spannrolle. Nun hat ein versierter Anbieter eine<br />

Lösung gefunden, um die Lebensdauer von<br />

Pendelrollenlagern um das bis zu Zwanzigfache<br />

zu steigern. (Seite 30)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

TOP<br />

Online<br />

Die Sandmanufaktur aus Franken<br />

Quarzsand als Sackware über Amazon anbieten?<br />

Ein Unternehmen hat es probiert und der Erfolg<br />

gab ihm recht. Gleichermaßen von Erfolg gekrönt<br />

sind die regelmäßigen Investitionen des<br />

Quarzsandbetriebes in moderne Cat-<br />

Baumaschinen. (Seite 20)<br />

4<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

TreffpunktLight<br />

Der leicht beschwingte Rückblick auf den Abend<br />

in der Arminius-Markthalle während des<br />

ForumMIRO und auf die eher emotionalen<br />

Ereignisse während der Veranstaltung lebt von<br />

schönen Bildern, die gerne gesehen werden und<br />

im Gedächtnis bleiben. (Seite 66)<br />

Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />

zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />

Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />

Bewährte und sichere Nachhaltigkeit (runderneuerte Pneus) (S. 40)<br />

Schnelle Hilfe vor Ort oder in den modernen Werkstätten (S. 34) 7<br />

Gemeinsamer Hilfseinsatz im Flutgebiet (S. 16) 8<br />

Mehr Leistung für einen Stein mit Geschichte (S. 24) 9<br />

Multiplizierte Stärken mit Beständigkeitsplus (S. 38) 10<br />

5<br />

6<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

77<br />

Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />

www.spe-electronics.de www.sitec-components.com www.august-mueller.com<br />

• Abbaukontrolle,<br />

• Erkundung & Vermessung<br />

• Steuerungstechnik<br />

• Automatisierung<br />

• Beratung<br />

• Optimierung<br />

SPE GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Hamburg<br />

Klopstockstraße 13<br />

<strong>22</strong>765 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />

info@spe-electronics.de<br />

SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />

Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />

Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />

Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />

Wir bieten:<br />

• Seilzugnotschalter<br />

• Positions-Schieflaufschalter<br />

• Positions- Endlagenschalter<br />

• Wartungsschalter<br />

Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />

oder Duroplast Gehäuse.<br />

EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />

GmbH, Eichsfelder Str. 17, 40595 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 88933003<br />

info@sitec-components.com<br />

think big – Maschinen und Anlagen für<br />

die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />

In unserem Sortiment finden Sie:<br />

• Kettenförderer<br />

• Schubaufgeber<br />

• Rollenroste<br />

• Fingerrollenroste<br />

• Stufenstabroste<br />

• Brecher<br />

• Plattenbänder<br />

• Förderbänder<br />

• Sonderkonstruktionen<br />

Tel. +49 (0) 741 28<strong>02</strong>-0<br />

service@august-mueller.com<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

<strong>02</strong>041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />

durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />

Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />

Langlebigkeit aus.<br />

• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />

• Raupenmobile Haldenbänder<br />

• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />

• Nassaufbereitungsanlagen<br />

• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />

• Windsichtungsanlagen<br />

• Prall- und Backenbrecher<br />

• Siebmaschinen<br />

• Rollenroste und Plattenbänder<br />

GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />

T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />

• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />

Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />

• Waschen<br />

(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />

• Pelletieren<br />

(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />

• Fördern<br />

• Engineering<br />

• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />

• Aufbereitungsanlagen<br />

• Vorbrechanlagen<br />

HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />

48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />

E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />

www.haverniagara.com<br />

Aufbereitung<br />

Sofort Lieferbar:<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Gebrauchte und<br />

ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />

’t Winkel 17a<br />

NL-6<strong>02</strong>7 NT Soerendonk<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388,<br />

Fax 00-31-495-592315<br />

info@hensen.com, www.hensen.com<br />

± 50St. BRECHER<br />

± 100St. SIEBMASCHINEN<br />

± 90St. FÖRDERINNEN<br />

± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />

ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />

Hunderte ELEKTROMOTORE<br />

Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />

UND GETRIEBE<br />

FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />

KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />

im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />

Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />

starke Vibrationen und schmutzige<br />

Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />

bieten unsere Magnetanlagen eine<br />

schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />

Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />

wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />

Temperatur oder Unterbrechung.<br />

KW-Generator GmbH &Co.KG<br />

73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />

Tel +49 (0) 7171 104 17 – 0<br />

info@kw-generator.com<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


78<br />

EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

Automatisierung<br />

Bohr- und Sprengtechnik<br />

Dienstleistungen<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />

Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />

realisieren eine Verladung von<br />

Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />

Unsere Planung und Optimierung der<br />

Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />

von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />

Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />

beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />

und Verladung. Unser Energie<br />

Controlling steigert die Produktivität<br />

bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />

gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Sandvik Mining and Rock Solutions<br />

ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />

Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />

ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />

Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />

von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />

Dienstleistungen und technischen<br />

Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />

Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />

Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />

und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

MARKTPLATZ FÜR<br />

STEINBETRIEBE UND<br />

INVESTOREN<br />

Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />

nationale oder internationale Investoren.<br />

Öffentlich oder streng vertraulich.<br />

www.steinbruchverkauf.de<br />

Das internationale weltweite Portal:<br />

www.quarryforsale.com<br />

Balke & Partner<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />

info@steinbruchverkauf.de<br />

Gewinnung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

<strong>02</strong>041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

für Ihren Eintrag im<br />

Einkaufsführer<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

+49 8364 986079<br />

+49 162 9094328<br />

susa.grimm@t-online.de<br />

Labor - Software<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

<strong>02</strong>041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

www.hs-schoch.de<br />

Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />

steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />

ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />

entwickeln, produzieren und regenerieren<br />

Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />

Greifer für die Gewinnung:<br />

• Reißlöffel<br />

• Felsschaufel<br />

• Vibrations-Reißzahn<br />

• Hydraulikhammer<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />

73466 Lauchheim | 0736396096<br />

info@hs-schoch.de<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

79<br />

Dosiergeräte<br />

ERP - Software<br />

Gewinnung<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />

die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />

Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />

Mischer und Verladegarnituren für die<br />

perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />

von Schüttgut, unabhängig<br />

von Material, Qualität und Körnung.<br />

Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />

erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />

bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />

entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />

die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />

Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Branchensoftware -<br />

made in Germany<br />

OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />

ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />

mit den Lösungen für morgen.<br />

Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />

passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />

für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />

Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />

echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />

Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />

optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />

Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />

www.ogs.de<br />

www.achenbach-siegen.de<br />

Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />

Achenbach produziert Schutzhauben in<br />

vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />

jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />

Betreiber die optimale und preisgünstige<br />

Lösung.<br />

Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Haubenbefestigungen und der<br />

Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />

komplettieren das interessante Produktprogramm<br />

des Hauben-Spezialisten.<br />

Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />

und ist zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001:<br />

Tel.: <strong>02</strong>737 / 98630<br />

Nassgewinnung<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

MRS Greifer GmbH<br />

www.mrs-greifer.de<br />

Abraservice GmbH<br />

www.abraservice.com<br />

www.craco.de<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />

stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />

Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />

gebaut und passt somit perfekt zu den<br />

Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />

Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />

Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />

Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />

wie möglich zu halten.<br />

Talweg 15–17,<br />

74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />

Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />

Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />

export@mrs-greifer.de<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark<br />

und kompetenten Serviceleistungen<br />

realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Selbstverständlich liefern wir<br />

Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />

Blechformate und Rohrabmessungen<br />

aus unserem Produktprogramm.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />

DIN EN ISO 3834-3<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />

Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />

von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />

wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />

erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch modernste<br />

Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />

wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />

CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />

Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />

Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />

Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />

zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />

Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster<br />

3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO entwickelt<br />

Ihre Lösung.<br />

CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />

Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />

WPK und Eigenüberwachung<br />

STANDORTKARTEN<br />

Online<br />

Für PC, Tablet und Smartphone!<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />

Suchfunktionen.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />

• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />

• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

• Vollständige Adressansicht<br />

• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />

und Landkreise<br />

• Einfachere und schnellere<br />

Routenplanung<br />

• Detaillierte Routenbeschreibung<br />

• Umkreissuche in Entfernung<br />

oder Fahrzeit<br />

• Suche nach PLZ, Ort oder<br />

Werk möglich<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

80<br />

INFO<br />

TERMINE 2<strong>02</strong>2<br />

Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />

über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />

oder -ausfälle von<br />

Präsenzveranstaltungen.<br />

2. – 3. Mai in Hannover<br />

VERO-BAU- UND ROHSTOFFTAG<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

21. – 23. Juni, Buxton (UK)<br />

HILLHEAD<br />

www.hillhead.com<br />

21. – 23. Juni in Ulm<br />

BETONTAGE<br />

www.betontage.de<br />

<strong>22</strong>. – 23. Juni in Dortmund<br />

SOLIDS<br />

www.solids-dortmund.de<br />

5. – 7. Mai in Karlsruhe<br />

RECYCLINGAKTIV & TIEFBAULIVE<br />

www.recycling-aktiv.de<br />

9. Juni in Hamburg<br />

VERO-UNTERNEHMERFORUM<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

<strong>22</strong>. – 25. Juni in Nürnberg<br />

STONE+TEC<br />

www.stonetec.de<br />

19. – <strong>22</strong>. Juli in Willingen<br />

VDBUM-GROSSSEMINAR<br />

www.vdbum.de<br />

7. September in Neumünster<br />

TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />

(VERO)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

18. – 21. September in Telfs (A)<br />

WINTERARBEITSTAGUNG<br />

www.iste.de<br />

24. – 30. Oktober in München<br />

BAUMA<br />

www.bauma.de<br />

28. – 30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

8. – 10. Februar 2<strong>02</strong>3<br />

in Berchtesgaden<br />

DEUTSCHE ASPHALTTAGE<br />

www.asphalt.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 26 vom 01.01.2<strong>02</strong>2<br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG<br />

70329 Stuttgart<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 58,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 2<strong>02</strong>2:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine<br />

Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

2<strong>02</strong>2 (26. Jahrgang)<br />

ISSN 1864-9505<br />

Gendergerechte Sprache<br />

Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />

abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />

Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />

oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />

sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />

Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Hessen<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />

für Entscheider der<br />

Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />

erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2


INFO<br />

81<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 2/2<strong>02</strong>2<br />

Abraservice Deutschland GmbH, 4<strong>02</strong>33 Düsseldorf ......................................... S. 69<br />

Achenbach GmbH Metalltechnik, 57234 Wilnsdorf-Rudersdorf ................................ S. 67<br />

Balke & Partner LLC, 50678 Köln ........................................................ S. 25<br />

B+W Ges. für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 35<br />

Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover .............................S. 11<br />

CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96047 Bamberg ........................................... S. 51<br />

Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven ......................................................S. 41<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden. ........................................... S. 39<br />

Gerix Förder- und Aufbereitungsanlagen, 41747 Viersen ...................................... S. 63<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ .............................................Umschlagseite 4<br />

Haver Niagara GmbH, 48153 Münster .................................................... S. 59<br />

Paul Hedfeld GmbH, 58285 Gevelsberg. .................................................. S. 23<br />

Holcim Kies und Splitt GmbH, 20457 Hamburg. .........................................<br />

Titelseite<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ............................................ S. 33<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH .................................. S. 15<br />

Informaticon Deutschland GmbH, 89231 Neu-Ulm .......................................... S. 47<br />

LiuGong Machinery Europe B.V., 1314 CH Almere, NIEDERLANDE. .............................. S. 9<br />

August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil ............................................ S. 21<br />

Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG, 91634 Wilburgstetten .............................. S. 44<br />

OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH, 56068 Koblenz. ..................... S. 45<br />

Praxis EDV – Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben. ............ S. 43<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum ...................................... S. 76<br />

RWEV GmbH, 30419 Hannover ......................................................... S. 61<br />

Sandvik Mining and Construction Central Europe GmbH, 45329 Essen .................Umschlagseite 2<br />

Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal. ............................................ S. 53<br />

SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln ........................................... S. 49<br />

SMT Stichweh Maschinen & Service GmbH, 31<strong>02</strong>0 Salzhemmendorf. ........................... S. 69<br />

SPG Slurry Pumps Germany GmbH, 3<strong>22</strong>57 Bünde ...........................................S. 11<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel. .................................................. S. 29<br />

Vortex Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H, 4716 Hofkirchen, ÖSTERREICH. ......... S. 63<br />

Team GmbH, 45701 Herten ............................................................ S. 13<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen .................................................... S. 23<br />

Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth ....................................................... S. 21<br />

Beilagen<br />

QMJ Group Ltd., NG1 5BS Nottingham, Großbritannien<br />

Vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustie e.V., 47051 Duisburg ...............Teilbeilage PLZ 2–4, 6<br />

2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


82<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Was ist in dieser Situation möglich?<br />

„Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg“, möchte der friedliebende Mensch Marcus<br />

Tullius Cicero zitieren. Sind wir (Noch-nicht-)Betroffenen machtlose Zuschauer? Ist das, was wir sehen, auch das, was wirklich<br />

stattfindet? Was können wir tun, während das Bangen wächst?<br />

In jedem Fall gibt es Möglichkeiten, die betroffene Zivilbevölkerung zu unterstützen. Auch unterwegs gestrandete Lkw-Fahrer<br />

betroffener Regionen können Hilfe brauchen. Wer die Augen öffnet, wird Möglichkeiten finden, um tätig zu werden.<br />

In unserer Branche hat konkret der ISTE gemeinsam mit dem Moderator und Regisseur Søren Eiko Mielke und Mitgliedsfirmen<br />

sehr kurzfristig eine Unterstützungsaktion organisiert, unmittelbar nachdem die mittlerweile branchenbekannte ukrainische<br />

Sandkünstlerin Natalia Tarnay (sie illustrierte unter anderem die MIRO-Faktenchecks-Clips) aus gegebenem, ernsthaftem<br />

Anlass ein Video online gestellt hatte, um für die aktuelle Situation der Zivilbevölkerung in der Ukraine zu sensibilisieren.<br />

Abruf- und teilbar ist dieses Video über die ISTE-Website.<br />

Verband, Unternehmen und Unterstützer engagierten sich<br />

vor allem für die Bereitstellung von Notstromaggregaten<br />

aller Art zugunsten abgeschnittener Städte und Kliniken<br />

sowie für die Flüchtlingshilfe und richteten dafür in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Ostfildern ein Spendenkonto ein.<br />

Es sind die unschuldig Betroffenen eines Krieges, denen<br />

mit Unterstützung von außen Hoffnung gegeben wird. Das<br />

geht überall – allein oder gemeinschaftlich. <br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

„WENN DIE MACHT der Liebe über die Liebe zur<br />

Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“ Jimi Hendrix<br />

Vorschau Ausgabe 3/2<strong>02</strong>2<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

GEWINNUNG AUF JEDE MÖGLICHE ART<br />

DOSIEREN UND FÖRDERN<br />

Hammer, Reißzahn, Fräse oder Bohrgerät und<br />

Sprengstoff im Naturstein, Löffel oder Schaufel<br />

im trockenen Sand und Kies. Letzteres ist nicht<br />

ganz so kompliziert,<br />

wie in Abhängigkeit<br />

vom anstehenden Gestein<br />

das passende<br />

Verfahren im Steinbruch<br />

zu wählen.<br />

B LICK I N<br />

RICHTUNG IFAT:<br />

Die Lebensadern in den Betrieben wollen versorgt<br />

und gepflegt sein, Personen, die damit<br />

arbeiten, hätten gerne die nötigen Sicherheitseinrichtungen<br />

am Band und wenig Ärger mit<br />

Schieflauf oder anderen Hindernissen. Allerhand<br />

Lösungen tragen zur Wunscherfüllung bei.<br />

Foto: Sitec<br />

Entstaubung und Reinigung<br />

sind Themen, die auch auf<br />

der IFAT eine adäquate Darstellung<br />

finden.<br />

IDEALE KOMBINATIONEN<br />

Foto: Kiesel<br />

Fotos: BBurg/Kutter<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>2<br />

Foto: B+W<br />

Mit dem Einsatz der richtigen Maschinenkombinationen<br />

Zeit und Geld zu<br />

sparen, ist kein Hexenwerk bei abgestimmten<br />

Markenempfehlungen. Mischflotten<br />

genauso gut zu kombinieren<br />

verlangt Erfahrung.


© OpenStreetMap<br />

KLEINANZEIGEN<br />

83<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>1<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 3/2<strong>02</strong>2<br />

ist der 19.4.2<strong>02</strong>2, Erscheinungstermin: 20.5.2<strong>02</strong>2<br />

A 0<br />

FORMAT<br />

plus Adressregister<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2<strong>02</strong>0<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

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© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2<strong>02</strong>0<br />

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2 | 2<strong>02</strong>2 GESTEINS Perspektiven


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