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auslands-tierschutz auslands-tierschutz - Bund gegen Missbrauch ...

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14<br />

J AGDTOURISMUS<br />

Einfuhrverbot für Bärentrophäen wieder<br />

aufgehoben!<br />

Skandal: Deutsches <strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz stimmt zu<br />

Der europäische Braunbär gehört nach EU-Richtlinien zu den<br />

streng geschützten Arten. Doch Rumänien ignoriert derartige<br />

Schutzbestimmungen, obwohl es 2007 Mitglied<br />

der Europäischen Union sein wird. Im Vergleich zu<br />

2004 setzte die Regierung die Abschussquote für<br />

Bären für 2005 sogar herauf. Zu der offiziell durch<br />

die Regierung festgelegten Quote von 300 Bären<br />

kamen - nach Einschätzung von Fachleuten - mindestens<br />

doppelt so viele durch unregistrierte Abschüsse<br />

und Wilderei dazu.<br />

Rumäniens Interesse an der Vergabe<br />

von Abschussbewilligungen ist groß:<br />

Denn Jagdtouristen in aller Welt sind<br />

bereit, für ihr perfides Hobby tief in die<br />

Tasche zu greifen. Der Preis für zum Abschuss<br />

stehende Bären liegt je nach Gewicht<br />

und "Präparation" zwischen 5500<br />

und 7500 Euro.<br />

Obwohl die Bestrebungen der rumänischen<br />

Regierung, den Jagdtourismus<br />

nachhaltig zu fördern, der <strong>Bund</strong>esregierung<br />

bekannt sind, stimmte das<br />

<strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz am 25. Oktober<br />

2005 zu, das Einfuhrverbot von<br />

2003 für Bärentrophäen aus Rumänien,<br />

Bulgarien und Russland wieder aufzuheben.<br />

Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere<br />

e.V. kritisiert diese Entscheidung scharf<br />

und verweist auf folgende Probleme:<br />

1. Bestandszahlen zu hoch<br />

angesetzt<br />

Bei der Festlegung der Abschussquoten<br />

stützt sich die Rumänien auf falsche Bestandszahlen.<br />

Man geht von 5.000 Bären<br />

aus (1989 waren es noch 8000 Tiere),<br />

während die Stiftung Aves, die sich<br />

seit vielen Jahren für den Schutz der rumänischen<br />

Braunbären einsetzt, gerade<br />

noch 2.500 Tiere ermittelt hat. Die zu<br />

hohen Zahlen entstehen, weil Jagdhüter<br />

die Bären oft doppelt zählen: Einmal in<br />

ihren Winterquartieren und ebenfalls in<br />

ihren Durchwanderungsgebieten.<br />

2. Bärenjagd als<br />

Tierschutzproblem<br />

Gejagt werden vorzugsweise kräftige,<br />

gesunde Bären (hohe Trophäenbewertung)<br />

und selbst Bärenmütter mit Jungtieren.<br />

Diese Art von Bejagung der Tiere<br />

wirkt sich nicht nur ungünstig auf die<br />

Alterstruktur aus, sondern gleichfalls<br />

geht wertvolles Genmaterial für künftige<br />

Populationen verloren.<br />

� Ein flächendeckendes und den neuesten wissenschaftlichen<br />

Prüfmethoden genügendes Monitoring-System zur<br />

Erfassung der Bärenpopulation einzuführen,<br />

� die Überwachung der verantwortlichen Forst- und Jagdbehörden<br />

zu verbessern,<br />

� die Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz der Lebensräume<br />

auszubauen,<br />

Im Fall der Tötung<br />

eines Muttertieres verhungern die Jungtiere<br />

in der Höhle oder fallen Wilderern<br />

in die Hände.<br />

3. Verstoß <strong>gegen</strong> Berner<br />

Konvention<br />

Die angewandten Jagdmethoden entsprechen<br />

nicht der Berner Konvention,<br />

die die Jagd in Europa regelt.<br />

Zum Beispiel:<br />

� Es wird in den Winterrevieren (vor<br />

den Höhlen der Bären) gejagt,<br />

� die Bären werden durch Auslegung<br />

von Haustierkadavern (oft infiziert) an<br />

Luderplätze gewöhnt, um die Jagd zu<br />

vereinfachen,<br />

� es wird aus geschlossenen Anständen<br />

oder Jagdhäusern gejagt,<br />

� die Jagdtouristen werden in der Regel<br />

von ungenügend ausgebildeten<br />

Jagdhütern betreut.<br />

DER BMT FORDERT DIE REGIERUNG IN BUKAREST AUF:<br />

� ein Verbot des Anfütterns wildlebender Bären zur Sicherung<br />

einer natürlicheren Bestandsentwicklung und auch<br />

zum Schutz der in der Nähe von Bären lebenden Menschen<br />

zu erlassen,<br />

� im Angesicht der künftigen EU-Mitgliedschaft schon jetzt<br />

die EU-Richtlinien einzuhalten, nach denen der europäische<br />

Braunbär streng geschützt ist.

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