auslands-tierschutz auslands-tierschutz - Bund gegen Missbrauch ...
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Januar 2006<br />
AUSLANDS-TIERSCHUTZ<br />
IM BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE E.V.<br />
TIERSCHUTZ OHNE GRENZEN<br />
Alles über die großen<br />
Auslandsprojekte des bmt<br />
bmt-TIERSCHUTZ<br />
UNSERE NSERE ARBEIT RBEIT<br />
IN OSTEUROPA STEUROP<br />
UNGARN<br />
PROJEKTE ROJEKTE IN<br />
IKERVAR KERVAR,<br />
, PECS PECS<br />
UND KISKUNHALAS ISKUNHALAS<br />
RUMÄNIEN<br />
PROJEKT ROJEKT BRASOV RASO<br />
HILFE ILFE FÜR HUNDE UNDE<br />
UND BÄREN ÄREN<br />
BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE E.V.
Das Recht der Tiere 3/2005<br />
2<br />
I NHALT<br />
UNGARN<br />
Ungarn soll zum Vorzeigemodell<br />
werden<br />
Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong><br />
der Tiere (bmt) hat 1993 mit<br />
seiner Auslandsarbeit in Ungarn<br />
begonnen. Sie gliedert<br />
sich nach heutigem Stand in<br />
drei Schwerpunkte:<br />
1. Projekt Ikervar<br />
In Ikervar (bei Sarvar, nahe der Grenze<br />
zu Österreich) unterhält der bmt eine<br />
eigene, kleine Hundeauffangstation.<br />
Das von der Bevölkerung gut<br />
angenommene Tierheim wird vom<br />
Ehepaar Arpad und Gabi Lukacs geleitet.<br />
2. Projekt Pecs<br />
Der bmt arbeitet mit dem Misina Tierund<br />
Naturschutzverein eng zusammen.<br />
Der ungarische Verband unterhält in<br />
Pecs ein eigenes Tierheim. Der bmt<br />
unterstützt den Verein, der sich auf vorbildliche<br />
Weise für den Kinder- und Jugend<strong>tierschutz</strong><br />
stark macht.<br />
TIERSCHUTZ IM AUSLAND<br />
Die großen bmt-Projekte in Ungarn und Rumänien<br />
Es ist eine traurige, aber leider alltägliche Erfahrung, dass Tiere in ost- und<br />
südeuropäischen Ländern noch immer einen sehr geringen Stellenwert<br />
haben. Berichte von systematischer Tötung auf der Straße lebender Hunde,<br />
das Elend der Kettenhunde, der qualvolle Tod vergifteter, überfahrener,<br />
erschlagener Hunde und Katzen sind schockierende Tatsachen, vor<br />
denen kein Tierschützer die Augen verschließen kann und darf.<br />
Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere e.V. (bmt) engagiert sich deshalb<br />
seit vielen Jahren mit hohem persönlichem und finanziellem Einsatz in<br />
Ungarn und Rumänien. Mehr zu den Projekten in Brasov (Rumänien),<br />
Ikervar (Nordungarn), Pecs (Südungarn) und Kiskunhalas (Südostungarn)<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Mit den verantwortlichen Tierschutzverbänden hat der bmt Freundschaftsverträge<br />
geschlossen. Auf Basis dieser festen Partnerschaft werden notwendige Baumaßnahmen<br />
(Quarantäne, Freilaufgehege, Dachabdichtungen etc.) vorangetrieben, die An-<br />
S. 4-5<br />
S. 6-7 S. 8-9<br />
3. Projekt Kiskunhalas<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter des bmt engagieren<br />
sich in ihrer Freizeit für einen<br />
noch jungen Tierschutzverein in Kiskunhalas<br />
(Südostungarn). Sie konnten<br />
erreichen, dass die gefürchtete Hundefängeranlage<br />
geschlossen wurde und<br />
kein Hund mehr sterben musste.<br />
IKERVAR<br />
PECS<br />
BUDAPEST<br />
KISKUNHALAS
stellung von Tierärzten in den Tierheimen ermöglicht,<br />
die monatliche Versorgung und medizinische Behandlung<br />
der aufgenommenen Tiere sicher gestellt.<br />
Für seinen vorbildlichen Auslands<strong>tierschutz</strong> wurde der<br />
bmt 2003 bereits zum zweiten Mal mit dem<br />
Hessischen Tierschutzpreis ausgezeichnet.<br />
Große Anerkennung hat auch Pierre Brice dem<br />
Verband ausgesprochen und zugesichert, die<br />
Bemühungen um bessere Lebensbedingungen für<br />
Tiere gerade in Rumänien zu<br />
unterstützen. Der französische<br />
Schauspieler macht sich seit Jahren<br />
für humanitäre Projekte und besonders<br />
für Kinder in Not stark.<br />
RUMÄNIEN<br />
Dramatische Zuspitzung der Tierschutzproblematik:<br />
Rumänien geht uns alle an<br />
Der bmt unterstützt seit Jahren die rumänische Tierschutzorganisation "Asociatia de<br />
protectie a animalelor" in Brasov. Der Verband, von der Rumänin Cristina<br />
Lapis geleitet, betreibt ein Tierheim in Brasov.<br />
Mit dem bmt hat Cristina Lapis einen verlässlichen Partner an ihrer<br />
Seite. Die bmt-Tierschutzarbeit in Rumänien hat zwei Schwerpunkte:<br />
Hilfe für herrenlose Hunde<br />
Finanzielle Unterstützung des Tierheimbetriebs,<br />
Versorgung der<br />
Hunde, Medikamente, Tierärzte,<br />
Umbaumaßnahmen, Kastrationsaktionen<br />
etc.<br />
Hilfe bei der Rettung und<br />
Betreuung von Bären<br />
S. 12-14<br />
UNGARN<br />
I NHALT<br />
Kennt die schwierigen Lebensbedingungen<br />
für Tiere durch<br />
Dreharbeiten in Rumänien:<br />
Schauspieler Pierre Brice.<br />
S. 10-11<br />
RUMÄNIEN<br />
BRASOV<br />
Mit seiner Auslandsarbeit möchte der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere eine Brücke der Verständigung<br />
zwischen Mensch und Tier schlagen: Tierschutz im Ausland darf niemals an der Bevölkerung<br />
vorbeigehen - er muss gemeinsam mit den Menschen praktiziert werden.<br />
Für bessere Lebensbedingungen von Tieren und Menschen.<br />
BUKAREST<br />
3
4<br />
U NGARN<br />
IKERVAR<br />
Arpad Lukacs<br />
BUDAPEST<br />
1. Projekt Ikervar<br />
Um die Hunde versorgen zu können,<br />
richtete der bmt 1997 in einem ehemaligen<br />
Bauernhof in Ikervar bei Sarvar<br />
ein Tierheim ein.<br />
Diese Anlage hat eine eigene Quarantäne<br />
mit vier hygienischen Quarantänezwingern,<br />
überdachte Außengehege<br />
und einen Freilauf. Alle neu aufgenommenen<br />
Tiere kommen zunächst in<br />
die Quarantäne, werden gebadet, entwurmt,<br />
geimpft und kastriert. Über die<br />
Aufnahme und Abgabe von Hunden<br />
wird wie in Deutschland Buch geführt<br />
und bei erfolgreicher Vermittlung ein<br />
Schutzvertrag abgeschlossen. In diesem<br />
Vertrag ist die Kettenhaltung, die<br />
leider in Ungarn noch üblich und durch<br />
UNGARN - TIERSCHUTZ<br />
UNGARN SOLL ZUM VORZEIGEMODELL WERDEN<br />
Lange Zeit wurden herrenlose<br />
Hunde auf dem Gelände<br />
der städtischen Tierkörperverwertungsanlage<br />
im nordungarischen Sarvar<br />
untergebracht. Nach qualvollem Vegetieren in provisorischen Zwingern und ohne<br />
Versorgung wurden die Hunde getötet. Gegen diese grausame und unhaltbare<br />
Praxis kämpfte der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere mit Erfolg: Das städtische Auffanglager<br />
wurde geschlossen und die Tötung der Tiere eingestellt.<br />
DAS bmt- TIERHEIM IKERVAR<br />
Eigene Hundeauffangstation des bmt<br />
Gabi Lukacs, die Frau<br />
des Tierheimleiters<br />
das Tierschutzgesetz<br />
nicht verboten<br />
ist, untersagt.<br />
Geleitet wird das<br />
Tierheim von dem<br />
aus Rumänien<br />
stammenden Ehepaar<br />
Gabi und<br />
Arpad Lukacs.<br />
Durch seinen Kontakt<br />
zum städtischenHundefänger<br />
ist es ihm<br />
gelungen, dass<br />
die aufgegriffenen<br />
Tiere nicht wie bisher nach einer bestimmten<br />
Frist getötet, sondern ins bmt-<br />
Tierheim mit Außengehegen<br />
Tierheim gebracht werden. Arpad Lukacs<br />
unterstützt außerdem den Misina
OHNE GRENZEN<br />
Kettenhundhaltung und staatliche Hundefänger ...<br />
2000 ist in Ungarn ein Tierschutzgesetz in Kraft getreten, das<br />
ähnlich wie in Deutschland allgemeine Regeln im Umgang<br />
mit Tieren enthält. Doch der Vollzug scheitert häufig an den<br />
mangelnden Möglichkeiten zur Durchsetzung; die Anwendung<br />
des Gesetzes wird nicht kontrolliert und die<br />
Misshandlungen von Tieren nicht als Straftat, eher<br />
als Kavaliersdelikt, angesehen. Erst langsam<br />
werden Verstöße geahndet.<br />
Auch die Kettenhundhaltung ist laut Tierschutzgesetz<br />
erlaubt und wird noch immer verbreitet<br />
praktiziert. Nicht selten<br />
verbringen Hunde,<br />
vom Welpenalter<br />
bis zu ihrem<br />
Tod, jeden<br />
Tier- und Naturschutzverein im Auftrag<br />
des bmt und holt Hunde in sein eigenes<br />
Tierheim, um sie vor Ort zu vermitteln<br />
oder sie nach Deutschland zu bringen.<br />
Mit Hilfe eines ortsansässigen Tierarztes<br />
wirbt der bmt in der Bevölkerung offensiv<br />
für die Kastration von Hunden<br />
und Katzen. Nur so kann die Flut von<br />
überzähligen Heimtieren eingedämmt<br />
und vorhersehbares Tierleid verhindert<br />
werden. Während die Vorurteile<br />
<strong>gegen</strong>über einer Kastration bei den<br />
Menschen noch vor Jahren unüberwindbar<br />
schienen, hat durch die Aufklärungsarbeit<br />
und Hilfsangebote des<br />
bmt hier langsam ein Umdenken eingesetzt.<br />
I KERVAR<br />
Tag ihres Lebens an der<br />
Kette. Sie schlafen ohne<br />
Witterungsschutz, haben<br />
keinen Bewegungsspielraum<br />
durch die enge<br />
Anbindehaltung und<br />
werden unzureichend<br />
gefüttert.<br />
Staatlich bestellte Hundefänger<br />
greifen ausgesetzte Tiere sehr schnell auf und verwahren<br />
sie in provisorischen Zwingern. Nach Ablauf einer<br />
vorgeschriebenen Frist, in der die Vierbeiner oft kaum gefüttert<br />
werden, steht dem Hundefänger ein Verwertungsrecht zu.<br />
Tierheime (in Ungarn gibt es ca. 100) erhalten in der Regel<br />
keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Lediglich die Hundefänger<br />
bekommen für die 14tägige Erstverwahrung der<br />
Hunde Geld. Erste Beispiele geben Hoffnung, dass die Tierheime<br />
die Verantwortung für die herrenlosen Hunde von Anfang<br />
an übernehmen und dafür staatliche Zuwendungen bekommen<br />
könnten.<br />
Werden Sie Pate!<br />
Mit 15 Euro im Monat sichern Sie das<br />
Überleben eines Hundes im Tierheim<br />
in Ikervar und Pecs (folgende Seiten).<br />
Es ist weitaus weniger, als ein Hund<br />
gemessen an seinen Futterkosten in<br />
Deutschland braucht, aber so viel für<br />
einen ungarischen Vierbeiner: Denn<br />
es sichert seinen Unterhalt im Tierheim<br />
- und gibt ihm damit die Chance,<br />
eines Tages gesund in eine neue<br />
Familie vermittelt zu werden.<br />
Regelmäßige Patenschaften sind die<br />
Basis der bmt-Tierschutzarbeit. Durch<br />
feste monatliche Zahlungen ist es<br />
möglich, Futter und Medikamente in<br />
Ungarn zu kaufen. Anders als in<br />
Deutschland gibt es in Ungarn kaum<br />
Menschen, die Patenschaften übernehmen<br />
oder das Tierheim mit finanziellen<br />
Zuwendungen unterstützen<br />
können oder wollen.<br />
Sie helfen den dortigen Tierheimen<br />
sehr, wenn Sie Pate von einem Hund<br />
werden oder zweckgebunden spenden<br />
für:<br />
� die tierärztliche Betreuung und den<br />
Kauf von Impfstoffen und Medikamenten<br />
(ca. 2.500 Euro/Monat)<br />
� den Kauf von geeignetem Trockenfutter<br />
(ca. 2.000 Euro/Monat)<br />
� die Bezahlung des Pflegepersonals<br />
(1 Tierpfleger: ca. 500 Euro/Monat)<br />
� notwendige Sanierungsmaßnahmen.<br />
5
6<br />
U NGARN<br />
PECS<br />
Die neue Quarantäne<br />
Täglicher Freilauf für die Hunde im alten Hundehaus<br />
2. Projekt Pecs<br />
BUDAPEST<br />
Freundschaftsvertrag: Unterstützung auf Basis einer festen Partnerschaft<br />
Das Tierheim ist das größte in der Region.<br />
Es kann bis zu 300 Hunde auf<br />
dem 6,5 Hektar großen Gelände eines<br />
ehemaligen LPG-Schweinemastbetriebs<br />
aufnehmen. Als der Misina Tierschutzverein<br />
die Anlage mit Hilfe des<br />
bmt, der Pecser Selbstverwaltung und<br />
staatlicher Unterstützung übernahm,<br />
waren die Gebäude marode, die Wände<br />
feucht, die Böden nass, die Dächer<br />
voller Löcher.<br />
Es gab keine Ausläufe, keine Freigehege<br />
und keine Möglichkeiten, unverträgliche<br />
Hunde von der Gruppe zu<br />
trennen. Viele Tiere, die in der ersten<br />
Zeit hier noch provisorisch unterkamen,<br />
starben an den gesundheitlichen<br />
Folgen von Feuchtigkeit, Kälte, Hunger<br />
und nicht zuletzt an den strengen Hierarchiestrukturen<br />
der zwangsweise miteinander<br />
vergesellschafteten Hunde.<br />
Sichtbare Fortschritte<br />
Wer heute über das weitläufige Areal<br />
geht, sieht mit Freude, welche Fortschritte<br />
durch die regelmäßige Unterstützung<br />
des bmt und seiner vielen Auslandsspender<br />
möglich wurden.<br />
Überdachungen, Erneuerung der Wasserleitungen,<br />
Quarantäne, Außenausläufe,<br />
Freigehege für unverträgliche<br />
Hunde, Gemeinschaftszwinger für Welpen<br />
und ein verbesserter Witterungsschutz<br />
- all diese notwendigen Baumaßnahmen<br />
haben nicht nur die<br />
Überlebenschance der Hunde verbessert,<br />
sondern auch den bmt immer enger<br />
mit dem Misina Tierschutzverein,<br />
seinen Aufgaben und Zielen verbunden.<br />
Dank monatlicher Zuwendungen<br />
von Paten können Tierarzt und Medikamente<br />
bezahlt werden.<br />
ZUKUNFTSORIENTIERTES PROJEKT<br />
Seit 1996 ist der Misina<br />
Tier- und Naturschutzverein<br />
Träger des Tierheims<br />
mit Unterrichtszentrum,<br />
Haustierzoo und Wildtierstation.<br />
Das weitläufige<br />
Tierheim liegt am Rande<br />
der Großstadt Pecs im<br />
südungarischen Mecsek<br />
Gebirge.<br />
MISINA TIER- UND NATURSCHUTZVEREIN<br />
Der ungarische Verband, unter Leitung<br />
eines fünfköpfigen Vorstands, hat mit<br />
seinem engagierten Tier- und Naturschutz<br />
viel dazu beigetragen, dass sich<br />
die Einstellung der Bevölkerung zu ihren<br />
Tieren ändert. Die steigenden Besuchszahlen<br />
im Tierheim, allein über<br />
20.000 im Jahr 2004, und die ausgebuchten<br />
Ferienlager für Kinder spiegeln<br />
diese positive Entwicklung wider. Gerade<br />
in der Jugendarbeit leistet der Misina-Tierschutzverein<br />
vorbildliche Aufklärungs-
UNTER QUALIFIZIERTER LEITUNG<br />
Ein Gnadenbrotplatz rettet Leben!<br />
Warum es alte Hunde so schwer haben<br />
und Schulungsarbeit in der von Arbeitslosigkeit<br />
geprägten Region.<br />
Um den Kindern den Umweltschutzgedanken<br />
nahe zu bringen, bietet das<br />
Tierheim Naturforscherlager an. Hier<br />
können Jugendliche unter Anleitung eines<br />
Pädagogen Wild und Vögel in<br />
freier Natur beobachten und bei der<br />
Versorgung der unterschiedlichsten<br />
Tierarten helfen. Denn neben den ausgesetzten<br />
Hunden werden auch verletzte<br />
Wildtiere sachkundig versorgt, in<br />
der Vogelstation Störche, Falken und<br />
Bussarde gepflegt, Ziegen, Esel und<br />
seltene Haustierrassen wie Zackelschafe<br />
gehalten und Reitunterricht<br />
auf geretteten Pferden angeboten.<br />
P ECS<br />
Ein Hund hat in Ungarn seine Funktion zu erfüllen, und wenn er die Leistung als Wachhund nicht mehr erbringt,<br />
wird er <strong>gegen</strong> einen jüngeren ausgetauscht und ins Tierheim gebracht. Oder sie werden verstoßen,<br />
irren oft ziellos umher, können sich nicht ernähren, werden schwächer und schließlich vom<br />
Hundefänger ins Tierheim gebracht.<br />
Für alle Hunde, die nicht jung, stark, kräftig und widerstandsfähig sind, bedeutet<br />
das Tierheim fast immer die Endstation. Sie haben weder eine<br />
Chance, vermittelt zu werden, noch unbeschadet den harten ungarischen<br />
Winter zu überleben. Alte und schwache Tiere sind die ersten,<br />
die von den Futternäpfen vertrieben werden und die letzten, denen<br />
trockene, geschützte Liegeplätze zugestanden werden.<br />
Helfen Sie mit einer<br />
Patenschaft!<br />
Für ältere Vierbeiner<br />
versucht der bmt Gnadenbrotplätze<br />
in Deutschland<br />
zu organisieren und<br />
den Hunden eine Chance zu<br />
geben, vielleicht sogar noch<br />
über Jahre ein schönes Leben<br />
zu führen.<br />
Ansprechpartner<br />
Wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit in<br />
Ikervar und Pecs haben, wenden Sie<br />
sich bitte an unsere Auslands<strong>tierschutz</strong>koordinatorin<br />
Petra Zipp.<br />
Tel: 07121/820 17 12 oder<br />
0171/200 84 77<br />
eMail: petrazipp@web.de<br />
www.bmt-<strong>tierschutz</strong>.de/imausland<br />
Büro und Tierheim in Pecs<br />
7691 Pecs-Somogy, Pajtas u.18<br />
Tel: 0036-72-337035<br />
Adrien (deutschsprachig) und Farkas<br />
Tamás<br />
Tel: 0036-72-240758 (abends)<br />
www.misina.hu<br />
Email: misina@axelero.hu<br />
Spendenkonto<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Stichwort Ungarn<br />
Kto. 847 275<br />
BLZ 500 502 01<br />
7
8<br />
U NGARN<br />
Nicht weit von Pecs liegt Kiskunhalas<br />
im Südosten Ungarns.<br />
Im Februar 2003 wurde<br />
hier ein kleiner Tierschutzverein<br />
gegründet, der<br />
die ansässige Hundefängeranlage<br />
übernehmen und ein<br />
Tierheim aufbauen wollte.<br />
3. Projekt:<br />
BUDAPEST<br />
KISKUNHALAS<br />
PROJEKT KISKUNHALAS<br />
Engagierter Aufbau eines Tierheims<br />
Mit Hilfe der Presse gelang es den Tierschützern,<br />
die Stadt zu überzeugen, auf<br />
die bisherige Praxis - die eingefangenen<br />
Hunde nach 14 Tagen Aufbewah-<br />
EHRENAMTLICHE BAUEN TIERHEIM MIT<br />
rungszeit zu töten oder an Versuchslabore<br />
zu geben - zu verzichten. Die Stadt<br />
sagte dem Tierschutzverein eine Starthilfe<br />
und kostenloses Futter von einer<br />
zentralen Verteilstelle für Tierheime zu.<br />
Tierärzte und Helfer arbeiteten<br />
gratis, von Deutschland<br />
unterstützten eine Stiftung<br />
und das bmt-<br />
Tierheim in Kassel<br />
das engagierte<br />
Projekt.<br />
Im Herbst<br />
wurde ein<br />
geeignetes<br />
Tierheimge-<br />
Im Tierheim: Platz für über 50 Hunde<br />
lände gefunden und 8 kleine und 5<br />
große Zwinger errichtet.<br />
Im Frühjahr 2004 verlangte die Stadt<br />
plötzlich hohe Investitionen in die alte<br />
Hundefängeranlage (Ausbau zur Quarantäne<br />
etc.). Der junge Tierschutzverein<br />
Kiskunhalas konnte die Forderungen<br />
nicht erfüllen. Der Vertrag wurde<br />
gekündigt, es gab kein kostenloses Futter<br />
mehr, und der Hundefänger nahm<br />
seine gefürchtete Arbeit am 1. August<br />
wieder auf. Das bmt-Tierheim in Kassel<br />
übernahm nun aus eigener Kraft die<br />
Unterstützung des befreundeten Vereins<br />
mit Futter und Medikamentenspenden.
AUF - AUS FÜR GEFÜRCHTETE HUNDEFÄNGERANLAGE<br />
Im Oktober des Jahres startete<br />
ein Trupp von Ehrenamtlichen<br />
aus Kassel mit einer alten<br />
Zwingeranlage aus dem<br />
bmt-Tierheim in Brinkum bei<br />
Bremen. Die fünf Tierschützer<br />
hatten sich Urlaub genommen,<br />
um dem Tierheim in Kiskunhalas<br />
12 Zwinger von 12 m 2 in Eigenarbeit<br />
aufzubauen. Als sie während<br />
ihres Aufenthaltes die wieder in<br />
Betrieb genommene Hundefängeranlage<br />
besuchten, machten sie eine<br />
fürchterliche Entdeckung: In den Containern<br />
lagen tote Hunde, erschlagen,<br />
verhungert oder von verzweifelten Artgenossen<br />
zerbissen. Die lebenden<br />
Hunde in den Verschlägen hatten kein<br />
Wasser, verdorbene Essensreste und<br />
ranziges Fett.<br />
Die Kasseler und der engagierte Tierschutzverein<br />
intervenierten erfolglos<br />
beim Bürgermeister. Doch dann kam<br />
die unerwartete Wende: Die Stadt gab<br />
am 15. Oktober bekannt, dass die eingefangenen<br />
Hunde nach 14 Tagen<br />
vom Tierheim in Kiskunhalas aufgenommen<br />
werden dürfen. Außerdem<br />
erklärte sich die Administration bereit,<br />
den Tierschutzverein mit umgerechnet<br />
200 Euro zu unterstützen.<br />
Seitdem hat sich die Notaufnahmestation<br />
zu einem kleinen, funktionierenden<br />
Tierheim entwickelt. Der bmt leistet<br />
auch hier über das TH-Kassel Hilfe zur<br />
Selbsthilfe.<br />
K ISKUNHALAS<br />
Dem Tod entronnen: aus der alten Hundefängeranlage in das neue Tierheim gerettet<br />
Wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit in Kiskunhalas haben,<br />
wenden Sie sich bitte an unseren Tierheimleiter Karsten<br />
Plücker (rechts im Bild) in Kassel:<br />
Tel: 0561/ 8615292 oder 0179/ 6866900<br />
eMail: karsten_pluecker@web.de<br />
www.bmt-<strong>tierschutz</strong>.de/im-ausland<br />
www.halasiallatotthon.hu<br />
eMail: inesstefan@pannorgsm.hu<br />
Spendenkonto<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Stichwort<br />
Ungarn/Kiskunhalas<br />
Kto. 847 275<br />
BLZ 500 502 01<br />
Ansprechpartner<br />
9
10<br />
R UMÄNIEN<br />
Der bmt unterstützt seit Jahren die rumänische Tierschutzorganisation<br />
"Asociatia de protectie a animalelor" in Brasov. Der Verband,<br />
von der Rumänin Cristina Lapis geleitet, betreibt ein Tierheim<br />
am Rande der Stadt.<br />
Die Stadt mit ca. 300 000 Einwohnern liegt am Fuß der Karpaten.<br />
Hier sind die Tierschutzprobleme gravierend: Jagd auf Braunbären,<br />
deren tierquälerische Privathaltung in engsten Drahtkäfigen<br />
oder das grausame Vorgehen <strong>gegen</strong> die zahlreichen Straßenhunde<br />
- im ehemaligen deutschen Kronstadt ist die Arbeit der<br />
Tierschützer ein täglicher Kampf <strong>gegen</strong> immer neues Leid.<br />
Und doch<br />
gelingt es<br />
Cristina Lapis<br />
durch<br />
hohen persönlichen<br />
Einsatz, nicht nur vielen Tieren das Leben<br />
zu retten, sondern die Bevölkerung<br />
langsam vom Sinn ihrer Tierschutzarbeit<br />
zu überzeugen. Zugute kommt ihr die<br />
Position ihres Mannes, der als französi-<br />
4. Projekt Brasov<br />
900 Hunde leben durchschnittlich in<br />
dem riesigen Tierheim am Rande der<br />
Stadt Brasov. 17 Mitarbeiter kümmern<br />
sich um die Tiere, drei Tierärzte sind<br />
nahezu rund um die Uhr im Einsatz. Sie<br />
kastrieren alle Vierbeiner, die im Tierheim<br />
aufgenommen werden und führen<br />
zusätzlich Kastrationsaktionen der<br />
frei lebenden Hunde (s. S. 11) durch.<br />
Ca. 30 Hunde können im Monat durch<br />
gezielte Aufklärungsarbeit des Verbandes<br />
vermittelt werden. Cristina Lapis<br />
spricht in Schulen und im Fernsehen,<br />
um ihre Landsleute für das Schicksal<br />
der unzähligen Hunde in ihrem Tierheim<br />
zu interessieren. Ein beschwerlicher<br />
Weg in einem Land, in dem die<br />
meisten Rumänen gleichgültig an an-<br />
RUMÄNIEN GEHT UNS<br />
DRAMATISCHE ZUSPITZUNG DER TIERSCHUTZP<br />
scher Honorarkonsul Kontakte<br />
bis in die Regierungsebene herstellen<br />
und Druck auf Entscheidungsträger<br />
ausüben kann. Das<br />
Ehepaar Lapis genießt für seinen<br />
jahrelangen Einsatz für geschundene<br />
Tiere allgemeine Anerkennung<br />
im Land.<br />
Mit dem bmt hat Cristina Lapis<br />
einen verlässlichen Partner an<br />
ihrer Seite.<br />
HILFE FÜR<br />
HERRENLOSE HUNDE<br />
gefahrenenStraßenhunden vorbeigehen<br />
und verletzte Tiere sich<br />
selbst überlassen.<br />
So angewiesen das<br />
überfüllte Tierheim auf<br />
jede Vermittlung ist, so aufmerksam<br />
wird dennoch auf die<br />
neuen Besitzer eines Hundes geachtet.<br />
Es finden Vorkontrollen statt,<br />
und nicht selten bedingt sich die Tierschützerin<br />
Lapis weitere Besuche aus.<br />
Sie bietet den adoptionswilligen Familien<br />
an, weiter mit ihrem Hund zur medizinischen<br />
Versorgung ins Tierheim zu<br />
kommen. Besonders bedürftigen Menschen<br />
zahlt sie das Hundefutter, damit<br />
die Vermittlung nicht am Geld scheitern<br />
Das goße Tierheim mit<br />
ca. 900 Hunden und Katzen<br />
Schlechte Erfahrungen:<br />
Viele Straßenhunde<br />
fürchten die Menschen<br />
muss.<br />
Seitdem die "Asociatia de protectie a<br />
animalelor" 1998 den ehemaligen<br />
Schweinestall zu einem Tierheim umgebaut<br />
hat, konnten innerhalb von 6<br />
Jahren 8020 Hunde und 2479 Katzen<br />
kastriert werden. Der bmt unterstützt
ALLE AN<br />
ROBLEMATIK<br />
die Organisation seit<br />
ihrer Anfangsphase und<br />
hat u.a. den Bau der dringend<br />
notwendigen Quarantäne<br />
ermöglicht. Im Tierheim<br />
leben im Schnitt ca. 900 Hunde<br />
in Gruppen, die Unverträglichen<br />
oder Schwachen an langen<br />
Ketten mit eigenen Hundehäusern. Viele<br />
von ihnen haben nur drei Beine; oft<br />
wird herrenlosen Hunden von Tierquälern<br />
ein Vorderbein abgeschlagen, um<br />
ihnen die Kraft für den Überlebenskampf<br />
auf der Straße zu nehmen. Doch<br />
die zähen Hunde sterben nicht. Sie<br />
BRASOV<br />
schaffen es trotzdem, sich ihr kärgliches<br />
Futter zusammen zu suchen.<br />
150 Hunde konnte Cristina Lapis im<br />
Jahr nach Deutschland oder Frankreich<br />
ausführen. Mit der neuen EU-Verordnung,<br />
die einen Nachweis des Tollwuttiters<br />
in bestimmten Instituten Europas<br />
vorsieht, ist die Adoption im Ausland<br />
erst einmal unmöglich geworden. Damit<br />
spitzt sich die Situation dramatisch<br />
zu: Denn die Tierschutzorganisation<br />
hat auf die Vermittlung im Ausland gesetzt,<br />
um das stets überfüllte Tierheim<br />
nicht bis an die Grenzen der Auslastung<br />
zu treiben.<br />
H ILFE FÜR H UNDE<br />
Der Kontakt zwischen dem bmt und Cristina Lapis wurde vor Jahren über Frau Dr. Koller<br />
hergestellt. Die Tierärztin aus München engagiert sich seit vielen Jahren für den bmt in<br />
Rumänien. Die Zusammenarbeit mit der rumänischen Tierschutzorganisation intensivierte<br />
sich, als im Frühjahr 2003 die Nachricht über die Tötung der Hunde auf dem Gelände<br />
des Autokonzerns Dacia bis nach Deutschland drang. Gemeinsam haben beide Vereine<br />
Gespräche mit der Konzernleitung gesucht und die Einstellung der Übergriffe<br />
erreicht. Die Hunde durften versorgt und kastriert werden.<br />
Inzwischen hat Cristina Lapis mit ihren Tierärzten<br />
alle Hunde auf dem Firmengelände kastriert<br />
und ihren Landsleuten überzeugend bewiesen,<br />
dass durch Kastrationen der Überpopulation<br />
frei lebender Hunden nachhaltig<br />
begegnet werden kann.<br />
Lebensbedingungen von Hunden langfristig verbessern ...<br />
BUKAREST<br />
Nach<br />
Übergriffen <strong>gegen</strong> Hunde:<br />
Kastrationsprojekt überzeugt Bevölkerung<br />
Verschärfend kommt noch ein weiterer<br />
Umstand hinzu: In der stadteigenen<br />
Auffangstation für Straßenhunde in<br />
Brasov (City Hall) leben die aufgenommen<br />
Tiere unter erbärmlichsten Bedingungen.<br />
Nach kurzer Zeit werden die<br />
Vierbeiner, auch wenn sie jung und<br />
kräftig sind, getötet. Die "Asociatia de<br />
protectie a animalelor" übernimmt auf<br />
eigene Kosten die zusätzliche Fütterung<br />
und medizinische Betreuung der Tiere.<br />
So viel Hunde wie möglich werden im<br />
eigenen Tierheim in Brasov untergebracht.<br />
11
12<br />
R UMÄNIEN<br />
BRASOV<br />
BUKAREST<br />
HILFE FÜR BÄREN<br />
Braunbärin Odi hat 12 Jahre in einem Drahtkäfig<br />
unter freiem Himmel zugebracht. Ohne<br />
Kontakte zu Artgenossen, jeder Witterung<br />
ausgesetzt, vereinsamt, verstört und unterernährt.<br />
Sie ist nur ein Beispiel für unendlich<br />
viele Bären, die in Rumänien artwidrig in<br />
Privathaltung leben.<br />
Zwar ist die private, <strong>tierschutz</strong>widrige Haltung<br />
von Bären auch in Rumänien nicht gestattet, doch<br />
kontrolliert der Staat nicht, ob entsprechende Verbote<br />
auch befolgt werden. Dass so viele Bären oft ihr ganzes<br />
Leben in fürchterlichen Gefängnissen ohne ausreichende<br />
Ernährung dahinvegetieren müssen, ist auch eine<br />
Folge des vom Staat geförderten Jagdtourismus.<br />
Die Karpaten mit ihrem hohen Wildbestand<br />
(Wölfe, Braunbären, Luchse etc.)<br />
sind beliebtes Pirschgebiet von Jägern<br />
aus aller Welt. Zurück bleiben die Jungtiere<br />
erschossener Altbären, deren Trophäen<br />
besonders begehrt sind. Allein<br />
2005 wurden 340 Bären von der Regierung<br />
zum Abschuss freigegeben -<br />
ein klarer Verstoß <strong>gegen</strong> EU-Bestimmungen!<br />
Werden die verwaisten Bärenkinder ge-<br />
ERFOLG: GEPLANTEM BÄRENFREIGEHEGE STEHT<br />
Cristina Lapis setzt sich für misshandelte Bären ein<br />
fangen, landen sie häufig in Privathand.<br />
Isoliert als Touristenattraktion<br />
hinter einem Restaurant oder als Anziehungspunkt<br />
eines kleinen "Tierparks"<br />
gehalten, verkümmern die Bären, die<br />
pro Nacht Wanderstrecken bis zu 15<br />
km zurück legen, an Körper und Seele.<br />
Oft bestehen ihre lebenslangen Gefängnisse<br />
aus einem Drahtverhau, in<br />
dem sie sich kaum umdrehen können.<br />
Sie schlafen auf bloßem Gitterboden,<br />
werden von Tierquälern mit Stangen<br />
durch die Gitterstäbe drangsaliert und<br />
oft schwer verletzt. Die Ernährung ist in<br />
der Regel so schlecht, dass Cristina Lapis<br />
und ihre Mitarbeiter die zusätzliche<br />
Versorgung der Tiere übernehmen.<br />
Auch Odi wurde von der "Asociatia de<br />
protectie a animalelor" über Wochen<br />
regelmäßig gefüttert, bevor sie endlich<br />
nach zähen Verhandlungen mit dem
NICHTS MEHR IM WEGE<br />
Nach 12 Jahren im Drahtkäfig<br />
zum ersten Mal unter freiem<br />
Himmel: Braunbärin Odi<br />
Eigentümer befreit<br />
und umgesiedelt werden<br />
konnte.<br />
Die rumänische Tierschutzorganisation<br />
mit Sitz in Brasov<br />
betreut inzwischen drei Bären,<br />
die nach zähen Verhandlungen<br />
aus fürchterlichen Privathaltungen<br />
befreit werden konnten. Die Bären leben<br />
in größeren Gehegen in der Nähe<br />
von Brasov und werden intensiv von<br />
Tierschützern betreut. Die Unterbringung<br />
der Bären ist nur eine Übergangslösung<br />
- ihre Käfige befinden<br />
sich schon auf dem Gelände des künftigen<br />
Bärenfreigeheges, sind aber erst<br />
noch provisorische Unterkünfte bis zur<br />
Fertigstellung des Parks in zwei Jahren.<br />
Die drei Bären werden aus Furcht vor<br />
tierquälerischen Übergriffen in drei<br />
Schichten rund um die Uhr bewacht.<br />
H ILFE FÜR B ÄREN<br />
Refugium für Bären gesichert - In Rumänien soll<br />
größtes Freigehege Europas entstehen<br />
Am 16. August 2005 wurde der Vertrag für Europas größtes Bärenfreigehege<br />
unterschrieben. Dank eines australischen Investors, der sich mit ca. 1,5<br />
Millionen Dollar an der Errichtung des Bärenparks beteiligt, wird der Verwirklichung<br />
des über Jahre angedachten Projekts nichts mehr im Weg stehen.<br />
Auf dem 70 Hektar großen Gelände in der Nähe von Brasov sollen<br />
misshandelte Bären eine Zuflucht finden und unter artgemäßen Bedingungen<br />
leben können. Im Bärenpark werden Lehrpfade für Besucher und ein<br />
Schulungscenter eingerichtet.<br />
Wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit in Rumänien haben, wenden Sie<br />
sich bitte an unsere Auslands<strong>tierschutz</strong>koordinatorin Petra Zipp.<br />
Tel: 0712/820 17 12 oder 0171/200 84 77<br />
eMail: petrazipp@web.de<br />
www.bmt-<strong>tierschutz</strong>.de/im-ausland<br />
Kontakt zu Cristina Lapis (englisch, französisch, italienisch) können<br />
Sie unter folgender Anschrift aufnehmen:<br />
Asociatia de protectie a animalelor<br />
Strada Rovine Nr.5<br />
500075 BRASOV, Roumanie<br />
Tel. (mobil): 0040 78 84 52 225 oder 0040 78 84 03 494<br />
Tel. (Festnetz): 01035 (Billigvorwahl) 0040 268 47 1202<br />
cristinalapis@9online.fr<br />
Spendenkonto<br />
Stichwort Rumänien<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Kto. 847 275<br />
BLZ 500 502 01<br />
Roger und Cristina Lapis<br />
Ansprechpartner<br />
13
14<br />
J AGDTOURISMUS<br />
Einfuhrverbot für Bärentrophäen wieder<br />
aufgehoben!<br />
Skandal: Deutsches <strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz stimmt zu<br />
Der europäische Braunbär gehört nach EU-Richtlinien zu den<br />
streng geschützten Arten. Doch Rumänien ignoriert derartige<br />
Schutzbestimmungen, obwohl es 2007 Mitglied<br />
der Europäischen Union sein wird. Im Vergleich zu<br />
2004 setzte die Regierung die Abschussquote für<br />
Bären für 2005 sogar herauf. Zu der offiziell durch<br />
die Regierung festgelegten Quote von 300 Bären<br />
kamen - nach Einschätzung von Fachleuten - mindestens<br />
doppelt so viele durch unregistrierte Abschüsse<br />
und Wilderei dazu.<br />
Rumäniens Interesse an der Vergabe<br />
von Abschussbewilligungen ist groß:<br />
Denn Jagdtouristen in aller Welt sind<br />
bereit, für ihr perfides Hobby tief in die<br />
Tasche zu greifen. Der Preis für zum Abschuss<br />
stehende Bären liegt je nach Gewicht<br />
und "Präparation" zwischen 5500<br />
und 7500 Euro.<br />
Obwohl die Bestrebungen der rumänischen<br />
Regierung, den Jagdtourismus<br />
nachhaltig zu fördern, der <strong>Bund</strong>esregierung<br />
bekannt sind, stimmte das<br />
<strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz am 25. Oktober<br />
2005 zu, das Einfuhrverbot von<br />
2003 für Bärentrophäen aus Rumänien,<br />
Bulgarien und Russland wieder aufzuheben.<br />
Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere<br />
e.V. kritisiert diese Entscheidung scharf<br />
und verweist auf folgende Probleme:<br />
1. Bestandszahlen zu hoch<br />
angesetzt<br />
Bei der Festlegung der Abschussquoten<br />
stützt sich die Rumänien auf falsche Bestandszahlen.<br />
Man geht von 5.000 Bären<br />
aus (1989 waren es noch 8000 Tiere),<br />
während die Stiftung Aves, die sich<br />
seit vielen Jahren für den Schutz der rumänischen<br />
Braunbären einsetzt, gerade<br />
noch 2.500 Tiere ermittelt hat. Die zu<br />
hohen Zahlen entstehen, weil Jagdhüter<br />
die Bären oft doppelt zählen: Einmal in<br />
ihren Winterquartieren und ebenfalls in<br />
ihren Durchwanderungsgebieten.<br />
2. Bärenjagd als<br />
Tierschutzproblem<br />
Gejagt werden vorzugsweise kräftige,<br />
gesunde Bären (hohe Trophäenbewertung)<br />
und selbst Bärenmütter mit Jungtieren.<br />
Diese Art von Bejagung der Tiere<br />
wirkt sich nicht nur ungünstig auf die<br />
Alterstruktur aus, sondern gleichfalls<br />
geht wertvolles Genmaterial für künftige<br />
Populationen verloren.<br />
� Ein flächendeckendes und den neuesten wissenschaftlichen<br />
Prüfmethoden genügendes Monitoring-System zur<br />
Erfassung der Bärenpopulation einzuführen,<br />
� die Überwachung der verantwortlichen Forst- und Jagdbehörden<br />
zu verbessern,<br />
� die Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz der Lebensräume<br />
auszubauen,<br />
Im Fall der Tötung<br />
eines Muttertieres verhungern die Jungtiere<br />
in der Höhle oder fallen Wilderern<br />
in die Hände.<br />
3. Verstoß <strong>gegen</strong> Berner<br />
Konvention<br />
Die angewandten Jagdmethoden entsprechen<br />
nicht der Berner Konvention,<br />
die die Jagd in Europa regelt.<br />
Zum Beispiel:<br />
� Es wird in den Winterrevieren (vor<br />
den Höhlen der Bären) gejagt,<br />
� die Bären werden durch Auslegung<br />
von Haustierkadavern (oft infiziert) an<br />
Luderplätze gewöhnt, um die Jagd zu<br />
vereinfachen,<br />
� es wird aus geschlossenen Anständen<br />
oder Jagdhäusern gejagt,<br />
� die Jagdtouristen werden in der Regel<br />
von ungenügend ausgebildeten<br />
Jagdhütern betreut.<br />
DER BMT FORDERT DIE REGIERUNG IN BUKAREST AUF:<br />
� ein Verbot des Anfütterns wildlebender Bären zur Sicherung<br />
einer natürlicheren Bestandsentwicklung und auch<br />
zum Schutz der in der Nähe von Bären lebenden Menschen<br />
zu erlassen,<br />
� im Angesicht der künftigen EU-Mitgliedschaft schon jetzt<br />
die EU-Richtlinien einzuhalten, nach denen der europäische<br />
Braunbär streng geschützt ist.
HAUPTGESCHÄFTSSTELLE<br />
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />
Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />
Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80)<br />
VORSTAND<br />
B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE E.V.<br />
MIT 11 GESCHÄFTSSTELLEN , 7 TIERHEIMEN UND EINEM TIERSCHUTZZENTRUM<br />
1. <strong>Bund</strong>esvorsitzende:<br />
Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“<br />
61203 Reichelsheim, Siedlerstraße 2<br />
Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18<br />
2. <strong>Bund</strong>esvorsitzender:<br />
Dr. Jörg Styrie<br />
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />
Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65<br />
<strong>Bund</strong>esschatzmeister:<br />
Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51<br />
51469 Bergisch Gladbach<br />
Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415<br />
<strong>Bund</strong>esschriftführerin:<br />
Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln,<br />
Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57<br />
AUSLANDSTIERSCHUTZKOORDINATION<br />
LV Baden-Württemberg (www.<strong>tierschutz</strong>-bmt-bw.de)<br />
Tierschutzzentrum Pfullingen Leiter: Dr. Uwe Wagner<br />
Leiterin (TH): Petra Zipp<br />
Gönninger Straße 201, 72793 Pfullingen<br />
Tel. (07121) 820 17 -0, Fax (07121) 820 17 -18<br />
Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00)<br />
Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn<br />
Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar<br />
LV Bayern (www.bmt-bayern.de)<br />
Leiterin: Ewa Gara<br />
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />
Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />
Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80)<br />
LV Berlin (www.<strong>tierschutz</strong>-bmt-berlin.de)<br />
Leiter: Dr. Jörg Styrie<br />
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />
Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65<br />
Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10)<br />
LV Hamburg / Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de)<br />
Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32<br />
„Franziskus-Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37<br />
Leiter (TH): Frank Weber<br />
Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg<br />
Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50)<br />
LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland<br />
Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“<br />
(www.tierheim-elisabethenhof.de)<br />
Leiterin (Gst und TH): Jutta Breitwieser<br />
“Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim<br />
Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18<br />
Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01)<br />
Tierheim „Wau-Mau-Insel“ (www.wau-mau-insel.de)<br />
Leiter (TH): Karsten Plücker<br />
Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel<br />
Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681<br />
Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60)<br />
AUSLANDSTIERSCHUTZ<br />
Sonderkonto Ausland:<br />
Rumänien und Ungarn<br />
Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)<br />
LV Niedersachsen<br />
1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“<br />
(www.tierheim-arche-noah.de)<br />
Leiterin (Gst): Gabi Redeker; Leiterin (TH): Verena Krüpe<br />
Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum<br />
Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553<br />
Kreissparkasse Syke Kto. 113 000 29 57 (BLZ 291 517 00)<br />
2. Geschäftsstelle Vollenborn (Thüringen)<br />
Leiterin: Hannelore Thied, Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn<br />
Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556<br />
„Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de)<br />
Luttertal 79, 37075 Göttingen<br />
Leiterin: Monika Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32<br />
Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30)<br />
3. Geschäftsstelle Norden<br />
Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier<br />
Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum<br />
Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26<br />
Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de)<br />
Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage<br />
Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90<br />
Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden<br />
Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92)<br />
LV NRW<br />
1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück<br />
(www.tierheim-koeln-dellbrueck.de)<br />
Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel<br />
Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln<br />
Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48<br />
Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50)<br />
2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de)<br />
Leiterin: Dagmar Weist<br />
Drosselweg 15, 47661 Issum<br />
Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99<br />
Sparkasse am Niederrhein<br />
Kto. 111 500 2063 (BLZ 354 500 00)<br />
WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN:<br />
Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin)<br />
Fam.domaschke@t-online.de<br />
Hassel 2, 21261 Welle<br />
Tel. (04188) 899 434, Fax (04188) 899 435<br />
Claudia Lotz (Redakteurin)<br />
(lotzcl@nexgo.de)<br />
Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin,<br />
Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39<br />
INTERNET:<br />
http://www.bmt-<strong>tierschutz</strong>.de<br />
15
Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere e.<br />
V. (bmt) zählt zu den ältesten und größten<br />
Tierschutzorganisationen in Deutschland.<br />
Ihm gehören über 22.000 Mitglieder an.<br />
Der gemeinnützige Verband ist Mitglied<br />
im Deutschen Spendenrat und als besonders<br />
förderungswürdig anerkannt.<br />
Mit seinen 11 Geschäftsstellen, 7 Tierheimen und einem<br />
Tierschutzzentrum ist der bmt im gesamten <strong>Bund</strong>esgebiet<br />
vertreten. Zusätzlich zu seinen Tierheimen versorgt der bmt nicht<br />
mehr vermittelbare Tiere in Pflegestellen, auf Gnadenbrothöfen<br />
und in Auffangstationen.<br />
Seit über 50 Jahren kämpft der Verband für verbesserte<br />
Lebensbedingungen von Tieren. Tiertransporte, Tierversuche, die<br />
artwidrige Haltung von Pelztieren, Zirkustieren, die Zunahme<br />
exotischer Wildtiere in Privathaushalten, Missstände in der<br />
Heimtierhaltung und die industrielle<br />
Massentierhaltung sind<br />
gesamtgesellschaftliche Probleme,<br />
die auf politischer Ebene in Berlin<br />
und Brüssel gelöst werden müssen.<br />
Ja,<br />
<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere e.V.<br />
Viktor-Scheffel-Straße 15<br />
80803 München<br />
Tel : 089 / 38 39 52 - 0<br />
Fax: 089 / 38 39 52 - 23<br />
Spendenkonto<br />
Postbank München<br />
Kto. 181930-807<br />
BLZ 700 100 80<br />
Spendenkonto Ausland<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Kto. 847 275<br />
BLZ 500 502 01<br />
Mehr zu den<br />
bundesweiten Schwerpunkten unter:<br />
ich unterstütze den<br />
<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere e.V. und<br />
unterstütze den Auslands<strong>tierschutz</strong><br />
des bmt mit<br />
einer Spenden von ..........<br />
übernehme eine regelmäßige<br />
Patenschaft für<br />
ungarische/rumänische<br />
Hunde<br />
möchte Mitglied beim bmt<br />
werden<br />
Bitte Coupon ausschneiden und absenden an<br />
Tierschutzzentrum Pfullingen<br />
<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> der Tiere e.V.<br />
Gönninger Straße 201<br />
72793 Pfullingen<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Tel.-Nr.<br />
E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
www.bmt-<strong>tierschutz</strong>.de