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Ear_tipping Stellungnahme

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8. Zusammenfassung<br />

8<br />

R. Binder<br />

Bei verwilderten Hauskatzen ist das auch auf internationaler Ebene angewandte ear<br />

<strong>tipping</strong>, d.h. das fachgerechte Abtrennen einer Ohrspitze, zur Markierung kastrierter<br />

Individuen nicht nur als zulässig, sondern aus Gründen des Tierschutzes als geboten<br />

zu betrachten, so lange keine schonendere Alternative zur Verfügung steht, welche<br />

die dauerhafte und auf Distanz erkennbare Markierung kastrierter Katzen in gleicher<br />

Weise gewährleistet wie das ear <strong>tipping</strong>.<br />

Die Maßnahme dient der fachgerechten Kennzeichnung kastrierter verwilderter<br />

Hauskatzen und ist damit aus dem Eingriffsverbot gem. § 7 Abs. 1 TSchG<br />

ausgenommen.<br />

Da die Maßnahme am narkotisierten Tier durchgeführt wird, verursacht sie weder<br />

Schmerzen noch Leiden bzw. schwere Angst iSd § 5 Abs. 1 TSchG. Die durch das<br />

ear <strong>tipping</strong> erzielten Vorteile für den Schutz der verwilderten Katzen und für den<br />

zielgerichteten Mitteleinsatz überwiegen die Nachteile, die mit der Beschädigung der<br />

körperlichen Integrität der Katzen verbunden sind. Der Schaden, der dem Tier durch<br />

die Ohrspitzenmarkierung zugefügt wird, ist daher als gerechtfertigt zu betrachten:<br />

„<strong>Ear</strong>-<strong>tipping</strong> does not count as an unnecessary mutilation […] because it<br />

prevents more suffering that it causes, and aesthetically the affected ear is no<br />

less attractive that a lot of the shredded ears that have been damaged by cats<br />

themselves in fights.“ 33<br />

Das ear <strong>tipping</strong> stellt daher eine allgemein akzeptierte Methode zur Markierung<br />

kastrierter Individuen verwilderter Hauskatzenkolonien dar. Wer die Zulässigkeit bzw.<br />

Tierschutzkonformität dieser Markierungsmethode in Frage stellt, gefährdet die<br />

Effizienz und damit letztlich den Erfolg der aus Tierschutzsicht dringend<br />

erforderlichen Projekte zur Bestandskontrolle verwilderter Hauskatzen.<br />

33 K. WHITCOMB (1977): A Veterinary View on <strong>Ear</strong>-Tipping.

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