30. März 2022
- Lebensmittelsicherheit: Rasche Hilfe für Bauern gefordert - Neues Poke-Lokal in Graz hat eröffnet - 1. „Grazer" StarWine SalonGespräch: „Ab Oktober hätten wir kein Gas mehr" - Spatenstich: Start für Busbahnhof Faßlberg
- Lebensmittelsicherheit: Rasche Hilfe für Bauern gefordert
- Neues Poke-Lokal in Graz hat eröffnet
- 1. „Grazer" StarWine SalonGespräch: „Ab Oktober hätten wir kein Gas mehr"
- Spatenstich: Start für Busbahnhof Faßlberg
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4 graz<br />
www.grazer.at <strong>30.</strong> MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Grazer Energie-Experten zum Russland-Konflikt<br />
„Ab Oktober hätten<br />
wir kein Gas mehr“<br />
Jürgen<br />
Roth<br />
(WK) und<br />
Landesrätin<br />
Barbara<br />
Eibinger-<br />
Miedl<br />
zeigten<br />
sich beim<br />
„Grazer“<br />
StarWine<br />
Salongespräch<br />
aufgrund<br />
der Gas-<br />
Situation<br />
besorgt.<br />
SCHERIAU<br />
KRITISCH. Die russische Drohung die Gaslieferungen einzustellen, würde auch uns stark betreffen.<br />
Beim „Grazer“ StarWine Salongespräch wurde klar: Die steirische Industrie würde komplett stillstehen.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Nach der von der EU weitgehend<br />
abgelehnten Bezahlung<br />
von Gaslieferungen<br />
in Rubel hat Kremlsprecher<br />
Dmitri Peskow mögliche neue<br />
Schritte Russlands angekündigt.<br />
„Keine Bezahlung - kein Gas“,<br />
sagte Peskow nach Angaben der<br />
Staatsagentur Tass von Montagabend<br />
in einem Interview der<br />
amerikanischen Fernsehkette<br />
PBS. Moskau wolle die Antwort<br />
der EU abwarten und bereits am<br />
morgigen 31. <strong>März</strong> die nächsten<br />
Schritte festlegen.<br />
„Wir beabsichtigen aber auf<br />
keinen Fall, uns als Wohltäter<br />
zu zeigen und Westeuropa kostenloses<br />
Gas zu liefern“, betonte<br />
Peskow. Ein deutsches Embargo<br />
auf Öl, Gas und Kohle oder ein<br />
russischer Lieferstopp dieser<br />
Rohstoffe würde das deutsche<br />
Bruttoinlandsprodukt mittelfristig<br />
um bis zu 3 Prozent einbre-<br />
chen lassen, hat das Deutsche<br />
Institut für Wirtschaft (DIW)<br />
berechnet. Müsste sich die Wirtschaft<br />
dauerhaft darauf einstellen,<br />
kein Öl und Gas mehr aus<br />
Russland zu beziehen, würde der<br />
entsprechende Umbau den Berechnungen<br />
zufolge bis zu zehn<br />
Jahre in Anspruch nehmen, Die<br />
Wirtschaftsleistung ginge in den<br />
kommenden 18 Monaten um bis<br />
zu drei Prozent zurück.<br />
Steirische Sorgen<br />
Ähnliches muss man auch in Graz<br />
und der Steiermark erwarten. Im<br />
Rahmen unseres ersten Grazer<br />
StarWine Salongespräches bei<br />
Star.Wine in der Wiener Straße<br />
206 (mit Wirtschaftslandesrätin<br />
Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschaftsstadtrat<br />
Günter Riegler,<br />
WK-Fachverbandsobmann<br />
Energiehandel Jürgen Roth und<br />
WK-Regionalstellenobmann<br />
Paul Spitzer) zeigte sich Eibinger-Miedl<br />
höchst alarmiert:<br />
„Jetzt zu sagen wir kaufen kein<br />
Gas mehr von Russland würde<br />
heißen, dass die steirische Industrie<br />
steht.“<br />
Ähnlich schätzt Roth die Situation<br />
ein, der als Fachverbandsobmann<br />
für Energiehandel der<br />
österreichischen Wirtschaftskammer,<br />
genaueste Einblicke<br />
hinter die Kulissen auch auf europäischer<br />
Ebene hat. „Unsere<br />
Lagervorräte an Gas sind derzeit<br />
sehr niedrig. Wenn die russische<br />
Versorgung ab heute abreißen<br />
würde, hätten wir spätestens im<br />
Oktober kein Gas mehr.“ Das Gas,<br />
das wir bekommen ist zu 25 Prozent<br />
zur Stromerzeugung in Europa,<br />
zu 25 Prozent für die Industrie<br />
und 50 Prozent zur Versorgung<br />
von Kommunen. Das heißt wir<br />
hängen extrem am Gas. Wenn wir<br />
uns jetzt anders versorgen wollen,<br />
müssen wir genau darauf achten<br />
wo wir möglichst schnell so viel<br />
Gas herkriegen. Die Verhandlungen<br />
mit den USA laufen, aber die<br />
wissen natürlich auch, dass wir<br />
ihr Gas dringend brauchen.“<br />
Das erste von insgesamt zehn Salongesprächen kann hier nachgeschaut werden.<br />
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