Sommerabend in Balga - Stadtgemeinschaft Tilsit eV
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wieder Wohngemächer. Nach Bernhard Schmid war hier wahrsche<strong>in</strong>lich die Schäfferei,<br />
die Amtsstube des Ordensbruders (des Schafhalters und Schafverwalters), der die<br />
Handelsangelegenheiten verwaltete. E<strong>in</strong> Schäffer <strong>in</strong> <strong>Balga</strong> wird 1382 erwähnt. Neben der<br />
Schäfferei lag die Wohnung der Vikarien (zuständig für Stiftungen an die Kirche).<br />
Unmittelbar an die Ru<strong>in</strong>e schloss sich das Vorburgtor an, zu dem von außen e<strong>in</strong>e Zugbrücke<br />
<strong>in</strong>s Innere führte. Diese Stelle des Burggrabens war seit langem zugeschüttet. Vom<br />
Vorburgtor bis zum Haff zu lagen gleichfalls Gebäude. Der 1939 erbaute „Burgkrug“ wurde<br />
auf Fundamenten e<strong>in</strong>es dieser ordenszeitlichen Häuser errichtet.<br />
Im Nordosten waren vor der Vorburg e<strong>in</strong>ige Vortürme und e<strong>in</strong> Hospital, etwa 200 m abseits<br />
der Burg, erbaut worden. Der Plan <strong>Balga</strong>s aus dem Jahre 1810 zeigt noch e<strong>in</strong>es der Gebäude<br />
auf dem Lenzacker.<br />
<strong>Balga</strong> war bereits Ende des 13. Jahrhunderts e<strong>in</strong>e der stattlichsten und stärksten Burgen des<br />
Deutschen Ordens. Se<strong>in</strong>e Bauweise leitete für die Entwicklung der Ordensbauten, ja für die<br />
des deutschen Mittelalters e<strong>in</strong>en bedeutsamen Wandel e<strong>in</strong>. Es ist zu bedauern, daß die<br />
Grabungen Ste<strong>in</strong>brechts <strong>in</strong> <strong>Balga</strong> nur kurzfristig und notdürftig ausgeführt werden konnten,<br />
so daß ke<strong>in</strong> klares und geschlossenes Bild der Schloßanlage gewonnen werden kann.<br />
<strong>Balga</strong> war e<strong>in</strong>e Haffburg und hatte durch den Schiffsgraben, die alte Wolitte (Fluß),<br />
Verb<strong>in</strong>dung zum Haff und e<strong>in</strong>en Hafen. Hochmeister Konrad von Jung<strong>in</strong>gen ist im Jahre 1403<br />
von <strong>Balga</strong> zu Schiff nach Beistern gefahren. 1412 gehörten dem Konvent zu <strong>Balga</strong> zwei<br />
Deimeschiffe. Beim Hafen Wolitta wohnte der Fischmeister, e<strong>in</strong> Ordensbeamter, der für die<br />
Fische auf der Ordenstafel zu sorgen hatte. 1337 wird erstmalig e<strong>in</strong> Fischmeister zu <strong>Balga</strong><br />
genannt.<br />
© Fördervere<strong>in</strong> Burg und Kirche <strong>Balga</strong> e.V. ‐ www.balga.de<br />
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