Sommerabend in Balga - Stadtgemeinschaft Tilsit eV
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Swantepolk mit den abgefallenen Prußen Pogesanien, Warmien und Natangen verheerte,<br />
widerstanden Elb<strong>in</strong>g und <strong>Balga</strong>.<br />
Nachweisbar seit 1250 war <strong>Balga</strong> Sitz e<strong>in</strong>es Komturs (Geistlicher Befehlshaber) und e<strong>in</strong>es<br />
Ritterkonvents. Im Jahre 1251 bestimmte Eberhard von Sayn, der Stellvertreter des<br />
Landmeisters, das Ordenshaus Elb<strong>in</strong>g<br />
zum Haupthaus <strong>in</strong> Preußen und zur<br />
Stätte der großen Kapitel; zu diesen<br />
sollten <strong>in</strong> wichtigen Fällen je<br />
m<strong>in</strong>destens acht Brüder von <strong>Balga</strong> und<br />
von Christburg h<strong>in</strong>zugezogen werden.<br />
Das spricht für die große Bedeutung<br />
<strong>Balga</strong>s.<br />
© Fördervere<strong>in</strong> Burg und Kirche <strong>Balga</strong> e.V. ‐ www.balga.de<br />
<strong>Balga</strong> blieb während des großen<br />
Aufstandes der Prußen von 1260 bis<br />
1273 une<strong>in</strong>nehmbar. Im Jahre 1261<br />
wurde es nach dem für den Orden<br />
unglücklichen Schlacht bei Pokarben am<br />
22. Januar vergebens belagert; es hielt<br />
auch <strong>in</strong> den folgenden Jahren stand,<br />
und als Monte und Glappe, die Führer<br />
der Natanger und Warmier, tot waren,<br />
unterwarfen sich die Bewohner dieser<br />
Gaue und blieben ordenstreu, auch als<br />
es 1277 zu e<strong>in</strong>em Aufstand der Prußen<br />
<strong>in</strong> Pogesanien gekommen war.<br />
In den siebziger und achtziger Jahren des 13. Jahrhunderts konnte der Orden dann den<br />
umfangreichen Ausbau der Burg <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> durchführen. Die Anlage der Hauptburg läßt<br />
erkennen, daß die Ordensbaumeister beim Bau von der Gestalt der prußischen<br />
Abschnittsburg ausgegangen s<strong>in</strong>d.<br />
Die Hauptburg bildet e<strong>in</strong> unregelmäßiges Sechseck; es besteht aus dem dreiteiligen<br />
Hauptflügel, der den Kapitelsaal, den Remter (Speisesaal der Ritter) und die Kapelle enthielt,<br />
und aus dem Haffflügel mit den Schlafräumen. Von dem Haffflügel, den beiderseits Türme<br />
flankieren, war der Danzker (Abort) <strong>in</strong>s Haff h<strong>in</strong>aus gebaut, der Zugang zu ihm ruhte auf zwei<br />
Pfeilern. Im Erdgechoß des Haffflügels lagen wahrsche<strong>in</strong>lich die Küche und die Brauerei, über<br />
den Schlafsälen die Speicher. Unmittelbar an den Haffflügel schloss sich im Norden das<br />
Burgtor an. Diese Feststellungen s<strong>in</strong>d hauptsächlich Conrad Ste<strong>in</strong>brecht zu danken, der <strong>in</strong><br />
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