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Sommerabend in Balga - Stadtgemeinschaft Tilsit eV

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Die Ordensburg <strong>Balga</strong> - Geschichte<br />

Im Jahre 1238 unternahm der Deutsche Ritterorden mit zwei Schiffen, „Pilgrim“ und<br />

„Friedland“, die ihm der Markgraf He<strong>in</strong>rich von Meißen geschenkt hatte, e<strong>in</strong>e<br />

Erkundungsfahrt von Elb<strong>in</strong>g aus über das Frische Haff <strong>in</strong> die Gegend von <strong>Balga</strong>. Auf hohem<br />

Haffufer erblickten die Ordensritter e<strong>in</strong>e stark umwehrte prußische Feste, die Haff und Land<br />

beherrschte.<br />

E<strong>in</strong> Angriff auf sie missl<strong>in</strong>gt; der Orden erleidet e<strong>in</strong>e Niederlage. Deshalb unternehmen<br />

Ordens‐ und Kreuzfahrer im nächsten Jahre 1239 e<strong>in</strong>e neue Fahrt nach der Burgfeste. Nach<br />

hartem Kampfe und mit Hilfe des prußischen Führers Kodrune, der zum Verräter an se<strong>in</strong>em<br />

Volke wird, fällt die Burg <strong>in</strong> die Hände des Deutschen Ordens. Sie, die erste deutsche Burg<br />

auf „alt‐ostpreußischem Boden“, wird Ausgangsbasis für die Eroberung des Preußenlandes.<br />

Der Landmeister lässt sie noch <strong>in</strong> demselben Jahre ausbauen. Seit der ersten Erwähnung<br />

wird sie Balge oder <strong>Balga</strong> genannt. Ungewiss bleibt es, ob sie vorher Honeda hieß.<br />

Der deutsche Name Balge, <strong>Balga</strong>, <strong>in</strong> alter Zeit oft auch Balige, Balyge, Ballge u. ä.<br />

geschrieben, geht wahrsche<strong>in</strong>lich auf das niederdeutsche Balge zurück, das soviel wie<br />

Wasserstraße, Meerbusen oder auch sumpfige Gegend bedeutet. Das Ordenshaus lag<br />

unmittelbar auf dem 30 m hohen Steilufer des Haffs und war im Süden und Osten von e<strong>in</strong>em<br />

Sumpfgürtel umgeben. Das Hoppenbrucher Mühlenfließ, das südlich der Bergburg <strong>in</strong>s Haff<br />

mündet, und die Wolitte, später Schiffsgraben genannt, waren Balgen, die zur<br />

Namensgebung angeregt haben mögen. Die Mündung der Wolitte wurde zum Hafen für die<br />

Ordensschiffe ausgebaut, die bis <strong>in</strong> die Nähe des Hauses <strong>Balga</strong> fahren konnten. Das<br />

Nehrungstief (Wasserstraße) <strong>Balga</strong> gegenüber entstand erst im ersten Jahrzehnt des 14.<br />

Jahrhunderts, und das weit entfernte Tief bei Lochstädt dürfte für die Namengebung<br />

ebenfalls kaum <strong>in</strong> Frage kommen.<br />

Die günstige und beherrschende Lage <strong>Balga</strong>s machte die Ordensburg zum “Schlüssel zu den<br />

östlichen Landschaften“ des Preußenlandes. Dessen waren sich die Prußen wohl bewußt und<br />

versuchten deshalb, sie zurückzuerobern. Sie schlossen die Burg e<strong>in</strong>, erbauten die<br />

Wehrfesten Partegal und Schrangenberg und wollten <strong>Balga</strong> aushungern. Die Besatzung<br />

geriet <strong>in</strong> äußerste Not. Da erschien zu Beg<strong>in</strong>n des W<strong>in</strong>ters 1239 e<strong>in</strong>e Kreuzfahrerflotte unter<br />

der Führung des Herzogs Otto, das K<strong>in</strong>d von Braunschweig und Lüneburg; Hamburger Bürger<br />

hatten ihm geholfen, die Flotte zu erbauen.<br />

Herzog Otto besiegte mit Hilfe der Ordenskrieger und des prußischen Edlen Pomande die<br />

vere<strong>in</strong>te Mannschaft der Warmier, Natanger und Barter. Die Sieger zogen vor die fe<strong>in</strong>dlichen<br />

Festen Partegal und Schrangenberg, nahmen sie e<strong>in</strong> und zerstörten sie. Ihre Bergkegel s<strong>in</strong>d<br />

noch heute bei Parthe<strong>in</strong>en (der Nußberg) und bei Groß Hoppenbruch (der Schrangenberg)<br />

erhalten. Der Herzog kehrte erst nach Jahresfrist nach Niedersachsen zurück. Die<br />

Ordensritter eroberten von <strong>Balga</strong> aus die umliegenden Gaue und sicherten sie durch Burgen.<br />

Schon damals dürfte mit dem massiven Ausbau <strong>Balga</strong>s begonnen worden se<strong>in</strong>. Mehrmals hat<br />

sich das Ordenshaus <strong>Balga</strong> als starkes Bollwerk bewährt. Als der Pommernherzog<br />

© Fördervere<strong>in</strong> Burg und Kirche <strong>Balga</strong> e.V. ‐ www.balga.de<br />

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