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FineTobacco[+] 01|22

FREUDE AM LEBEN, SPASS AM GENUSS

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finetobacco<br />

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />

[+]<br />

01 | März | April | Mai 2022 | 5,- €<br />

NEUE SERIE:<br />

VON HÄNDEN GEFERTIGT<br />

DAS ENTSTEHEN EINER ZIGARRE<br />

ZIGARRE<br />

Bloß nicht gerade!<br />

Die Figurado<br />

PFEIFENTABAK<br />

Faszination<br />

Klassiker<br />

SPIRITUOSEN<br />

Die Schätze<br />

aus Cognac


EINZIGARTIGES<br />

GLEICHER<br />

UNVERWECHSELBARER<br />

GENUSS<br />

WWW.BUSHMILLS.EU<br />

/BU<br />

BUSHMILLSDE


EDITORIAL<br />

Wenn DIE SEELE<br />

nicht mehr<br />

BAUMELN kann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

es fällt zunehmend schwerer, sich auf<br />

das Angenehme und Genussvolle zu<br />

konzentrieren. Corona & Co. begleitet<br />

uns seit über zwei Jahren und hat<br />

bislang die Schlagzeilen dominiert.<br />

Und ob dieses nicht schon genug<br />

wäre, beginnt Russland in Europa<br />

einen Krieg gegen die Ukraine und<br />

versetzt die Welt in Angst und Schrecken.<br />

Wir leben in Zeiten, die bis vor<br />

kurzem kaum vorstellbar waren. Doch<br />

was können wir tun? Wir können<br />

versuchen, unsere Ängste zu reduzieren.<br />

Angst ist nämlich immer ein<br />

schlechter Berater. Wir können helfen,<br />

wo Hilfe bitternötig ist. Wir können<br />

uns engagieren und ein kleines Stück<br />

zur Zuversicht beitragen. Hoffen wir<br />

gemeinsam, dass dieser Krieg schnell<br />

endet und die Welt wieder in Balance<br />

kommt, dass wir uns an den angenehmen<br />

Dingen erfreuen und die Seele<br />

wieder baumeln lassen können.<br />

Um Balance geht es auch in dieser<br />

Ausgabe von FINE TOBACCO. Eine<br />

interessante Themenvielfalt erwartet<br />

Sie. Wir setzen unseren besonderen<br />

Fokus auf feine Handarbeit fort. Eine<br />

neue Serie beginnt und nimmt uns mit<br />

auf den Weg von der Tabak-Aussaat<br />

bis zur fertigen Zigarre. Spannend und<br />

mit vielen Details beschrieben. Natürlich<br />

haben wir auch wieder eine kreative<br />

Zigarren-Gala für Sie fotografiert.<br />

Es geht um die nicht geraden Formate<br />

und Jan Röder hat sich ganz schön<br />

krumm gelegt, um die besten Motive<br />

festzuhalten. Unser Autor Stephan<br />

Rack konnte es da etwas komfortabler<br />

angehen lassen. Auf seiner Reise<br />

durch Cognac traf er auf interessante<br />

Zeitgenossen und lernte die Schätze<br />

der Region kennen.<br />

Elmar Schalk hat sich eingehend<br />

mit der royalen Persönlichkeit Edward<br />

VII beschäftigt. Er stieß dabei<br />

auf so manche Episode, die den King<br />

nicht in allerbestem Licht erscheinen<br />

lässt. In bester Manier hingegen stellt<br />

sich ein origineller Lederhosenmacher<br />

vor. Und Mark Horyna findet Gefallen<br />

an gepflegten Bärten. Kaffeegenuss<br />

und Neues aus der Welt der Pfeife und<br />

Tabak runden unsere Themenpalette<br />

ab und wir hoffen, dass Ihnen diese<br />

Mischung gefällt und Sie inspiriert.<br />

Noch ein Hinweis in eigener<br />

Sache: FINE TOBACCO arbeitet an<br />

einem gänzlich neuen Internetauftritt.<br />

Wir möchten zukünftig die analoge<br />

Genusswelt unseres Magazins mit<br />

digitalem Infotainment ergänzen. Start<br />

ist im Juni 2022. Mehr Informationen<br />

dazu gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß<br />

und Freude mit dieser Ausgabe und<br />

uns allen Frieden und Gesundheit.<br />

Ihr<br />

Bodo Meinsen<br />

Verleger FINE TOBACCO<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 3


INHALT<br />

40-41<br />

Kikis Reisenotizen<br />

ABGEHOBEN<br />

06-07<br />

CIigar Lounges<br />

THE ART OF SMOKING<br />

16-19<br />

Titelstory<br />

DAS ENTSTEHEN EINER ZIGARRE<br />

54-57<br />

Mark Horyna<br />

MÄNNERSACHE<br />

08-15<br />

Magazin<br />

DAS KALEIDOSKOP<br />

GUTEN GESCHMACKS<br />

58-62<br />

Der Lederhosenmacher<br />

HERR DER HÄUTE<br />

64-67<br />

Kaffeegenuss<br />

VON DER KAFFEEBOHNE<br />

ZUM KAFFEEGENUSS<br />

4<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


IMPRESSUM<br />

68-71<br />

FASZINATION<br />

KLASSIKER<br />

INHALT<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>01|22</strong><br />

HERAUSGEBER + VERLEGER<br />

Bodo Meinsen<br />

VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11<br />

D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

Redaktion: Der Genussverlag<br />

Heinz Putschies<br />

Schurichstraße 19.<br />

D-81247 München<br />

Tel.: +49(0)89-74 26 01 24<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />

meinsen@genussverlag.com<br />

ART-DIRECTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Kiki Baron, Mark Horyna, Carola Jaede,<br />

Jens Meyer, Michael Peter, Claudia Puszkar,<br />

Stephan Rack, Elmar Schalk, Wolfgang Specht<br />

42-53<br />

Die FIGURADO-Gala<br />

BLOSS NICHT GERADE!<br />

BILDREDAKTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Nina Bauer, Studio Jan Roeder, Mark Horyna<br />

Titelfoto:<br />

Adobe Stock<br />

36-39<br />

Raucherportrait<br />

EDUARD VII<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Petra Meinsen<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Fax: +49 - (0)89 - 90 52 90 73<br />

E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />

DRUCK:<br />

KASTNER AG das medienhaus<br />

Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />

28-35<br />

Spirituosen<br />

SCHÄTZE AUS COGNAC<br />

ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR:<br />

20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />

Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />

Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />

alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 5


SMOKING•ROOMS<br />

the art of<br />

SMOKING<br />

Genuss für alle Sinne – in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.<br />

„Kuba meets Rheinland“ könnte man sagen, wenn man<br />

die 19. Habanos Lounge in Deutschland besucht und eine der erlesenen<br />

kubanischen Zigarren verkostet.<br />

LINZBACH tobacco<br />

Graf-Adolf-Straße 78<br />

40210 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 362302<br />

Fax: +49 2113613177<br />

E-Mail: linzbach@tobacco.de<br />

Mobile: +49 1703328898<br />

6<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Habanos Lounge bei Linzbach<br />

tobacco | Düsseldorf<br />

Linzbach tobacco hat die erste<br />

Habanos Lounge in in Nordrhein-<br />

Westfalen eröffnet. Auf 40 Quadratmetern<br />

können Zigarrenliebhaberinnen<br />

und -liebhaber in der Habanos<br />

Lounge eine erlesene Auswahl<br />

bekannter und weniger bekannter<br />

Formate aus dem 27 Marken<br />

umfassenden Habanossortiment<br />

genießen. Zum perfekten Genuss<br />

dürfen natürlich auch die flüssigen<br />

Zigarrenbegleiter nicht fehlen. Ein<br />

umfangreiches Angebot klassischer<br />

Spirituosen, französischer Weine,<br />

Kaffee, Tee und alkoholfreier Getränke<br />

steht dafür bereit.<br />

Die Lounge bietet im rustikal-rheinischen<br />

„Salong“ von unprätentiöser<br />

Eleganz Platz für bis zu 15<br />

Besucher. Damit auch die Augen<br />

sinnlich angeregt werden, finden<br />

hier verschiedene Werke zeitgenössischer<br />

Kunst eine Heimat.<br />

Insgesamt gibt es 19 Habanos<br />

Lounges in Deutschland, die dem<br />

Aficionado Orientierung bei der Suche<br />

nach dem perfekten Umfeld für<br />

feinen Cigarrengenuss bieten.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 7


MAGAZIN<br />

K@L€IdO∫KØP<br />

Dem Genuss verpflichtet:<br />

Neue Cigarren, Pfeifen, Hochprozentiges und mehr.<br />

GUANTANAMERA CRISTALES TINS 25 LIMITED EDITION<br />

Eine der meistverkauften kubanischen Zigarren Deutschlands jetzt auch in der 25er Designdose<br />

Die Marke Guantanamera wurde<br />

nach dem berühmten Lied des<br />

Cubaners Joseito Fernandez weltbekannt.<br />

Am 14. September 2002<br />

wurde die Marke, die dieses Jahr in<br />

20-jähriges Jubiläum feiert, auf der<br />

InterTabac in Dortmund erstmalig<br />

der Weltöffentlichkeit präsentiert.<br />

Heute zählt Guantanamera immer<br />

noch zu den meistverkauften kubanischen<br />

Zigarren in Deutschland.<br />

Alle Zigarren und Zigarillos<br />

dieser Marke werden in Kuba aus<br />

100% Tabak der Region Vuelta Arriba<br />

– eine der bedeutendsten Tabakanbauregionen<br />

Kubas - hergestellt.<br />

„Charakteristisch ist darüber<br />

hinaus der leichte, feinaromatische<br />

Geschmack und das ausgezeichnete<br />

Preis-Leistungsverhältnis.“, so<br />

5th Avenue, offizieller Alleinimporteur<br />

von Habanos in Deutschland.<br />

Min Ron Nee schreibt in seiner Enzyklopädie<br />

der postrevolutionären<br />

Havanna-Cigarren über die Cristales:<br />

„Diese Cigarre hat für mich<br />

historische Bedeutung, denn ich<br />

nehme an, dass es die erste kubanische<br />

Cigarre ist, die in einem<br />

Plastik-Tubo verpackt wird.“.<br />

Ab Anfang Februar und nur so<br />

lange der Vorrat reicht, wird nun<br />

das Guantanamera Sortiment um<br />

die Cristales in der 25er Designdose<br />

erweitert. Die bisherige 25er<br />

Kiste bleibt unverändert im Sortiment.<br />

Der Kleinverkaufspreis bleibt<br />

mit 2,38 € je Zigarre bzw. 59,50 €<br />

für 25 Zigarren unverändert<br />

preisgünstig.<br />

www.5thAvenue.de<br />

8<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Deutschlands Traditionsdestillerie<br />

Ziegler brennt seit 1865 für die besonderen<br />

Genussmomente des Lebens.<br />

Das Gute bewahren, das Neue<br />

ermöglichen: Mit dieser Konzentration<br />

auf das Echte und Wesentliche<br />

geht Ziegler 2022 in eine neue Ära.<br />

Wir brennen!<br />

Die neue Marken-Maxime von Ziegler<br />

Wertebewusstsein und das neue ikonische „Z“<br />

Mit viel Fingerspitzengefühl und kreativem<br />

Input wurde an allen Stellschrauben<br />

des Markenauftritts gedreht.<br />

Künftig sind im Kernsortiment<br />

eine Auswahl von acht Bränden, zwei<br />

Geisten und zwei Likören zu finden.<br />

Dem allgemeinen Kundenwunsch<br />

folgend und als weitere optisch<br />

erkennbare Zäsur, sind die Edeldestillate<br />

ab sofort in 50cl Flaschen<br />

erhältlich und tragen ein neues, markantes<br />

Design, Wobei das „Z“ optisch<br />

herausragt.<br />

Mois oder Swag? Beides!<br />

WTF! SHISHARILLO in zwei neuen Sorten<br />

Lust auf das sommerliche Aroma von<br />

„fresh melon“ oder lieber auf süße Kirsche?<br />

Wer die Wahl hat, hat keine Qual:<br />

einfach bei Beiden zugreifen. WTF!<br />

SHISHARILLO kommt jetzt mit zwei<br />

weiteren trendigen Shisha-Aromen in<br />

den Kiosk, das Tabakgeschäft, die Tankstelle,<br />

den Späti…<br />

Mois (fresh melon) und Swag (cherry)<br />

heißen die Newcomer, gut aufbewahrt<br />

in der stylischen Metallbox und jederzeit<br />

bereit für einen superleckeren<br />

Smoke. Es riecht und schmeckt nach<br />

Shisha-Tabak, denn die Einlage ist prall<br />

gefüllt mit Aroma, der Filter zusätzlich<br />

aromatisiert und gesüßt. Wer mehr will,<br />

bekommt mehr: Cray (Apfel), Lit (dunkle<br />

Beeren), Sheeesh (Vanille) und Squad<br />

(Zitrone) heißen die anderen Buddys,<br />

die für noch mehr Aromenknaller auf<br />

dem Gaumen sorgen.<br />

Die WTF! SHISHAIRLLO in insgesamt<br />

sechs Sorten sind zu je 5 Stück zum<br />

unschlagbaren Out-of-Pocket Preis von<br />

nur 2 Euro erhältlich.<br />

www.shisharillo.de<br />

ENJOY<br />

SMOKING<br />

Zigarettenspitzen<br />

mit Filter<br />

Brenner &<br />

Mundstück<br />

in diversen<br />

Varianten<br />

Integrierter<br />

Kieselgelfilter<br />

für<br />

Schadstoffreduktion<br />

www.denicotea.de


MAGAZIN<br />

Schloss Elmau ist mehr als ein<br />

Top-Hotel. Schloss Elmau ist ein luxuriöser<br />

Erholungs-, Rückzugs- und<br />

Erlebnisort für international renommierte<br />

Kultur mit Spitzenkünstler<br />

aus Klassik und Jazz, Literatur und<br />

Kunst, gelegen in einer der schönsten<br />

Alpenregionen.<br />

Ein Haus, in dem eine Firmenphilosophie<br />

nicht nur auf dem Papier<br />

steht, sondern Tag für Tag gelebt<br />

Genuss-Gipfel<br />

Carlos André und Schloss Elmau werden Premium-Partner<br />

wird. Es ist diese Einstellung zum<br />

Gast und zum Genuss, zur Kulinarik<br />

und zur Kultur, die auch das Zigarrensortiment<br />

von Carlos André<br />

repräsentiert. Die edlen Longfiller<br />

von Arnold André, selbstverständlich<br />

handgerollt in der eigenen Manufaktur<br />

in der Dominikanischen<br />

Republik, demonstrieren, dass Genuss<br />

wenig mit Geiz, viel aber mit<br />

Geist zu tun hat. Ab sofort können<br />

die feinen Aromen verschiedener<br />

Carlos André-Formate in der „Smokers<br />

Lounge im Hideaway“ erlebt<br />

werden. Und ab dem Sommer sind<br />

gemeinsame Genuss-Events der<br />

Spitzenklasse in Planung.<br />

Carlos André und Schloss Elmau<br />

bieten höchsten Genuss – im doppelten<br />

Sinne des Wortes.<br />

www.carlos-andre.de<br />

www.schloss-elmau.de<br />

WhistlePig - Der Rye Whiskey der Extraklasse<br />

Vom verrufenen Getreide zum<br />

Geheimtipp des Whiskeys: Roggen!<br />

Einst war Rye-Whiskey die führende<br />

amerikanische Spirituose, fiel jedoch<br />

mit der Prohibition in Ungnade...<br />

Roggen ist ein heikles Getreide. Es<br />

ist schwierig anzubauen und braucht<br />

- wie ein großer Wein - viele Jahre,<br />

um sein Potenzial voll auszuschöpfen.<br />

Gesetzlich vorgeschrieben muss<br />

Rye Whiskey aus mindestens 51 Prozent<br />

Roggen hergestellt sein... WhistlePig<br />

stammt aus fast 100 Prozent<br />

Roggen, wodurch weniger Süße, aber<br />

viel mehr Geschmack entsteht.<br />

Im Jahr 2007 wurde WhistlePig<br />

gegründet und hat sich seitdem zur<br />

Nummer-1-Destillerie exquisiter<br />

Premium-Rye-Whiskeys in Nordamerika<br />

entwickelt. Zu 100 Prozent<br />

in Handarbeit abgefüllt, ist dieser<br />

Whiskey mit 100 Proof (50 Volumenprozent<br />

Alkohol) und zu 100 Prozent<br />

aus ungemälztem Roggen. Inzwischen<br />

zählt der 10 Years zu den<br />

höchstprämierten Rye-Whiskeys<br />

der Welt, die Quintessenz des Roggen-Whiskeys.<br />

Am Gaumen: Kräftig, mit Roggenaromen<br />

und Toffee, ein langer<br />

Nachklang mit Würze, dazu rauchige<br />

Eiche und einem Hauch Karamell.<br />

Whistlepig Small Batch Rye – 10 Years,<br />

50 vol%, 0,75 Ltr. UVP 76,00€<br />

10<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


VAUEN Jahrespfeife 2022<br />

Die Nürnberger Pfeifenmanufaktur<br />

VAUEN präsentiert ihre Frühjahrsneuheiten<br />

diesmal unter dem Motto<br />

„Wir sind VAUEN“. Der Fokus liegt<br />

neben den wunderschönen Neuheiten<br />

auf den Menschen hinter den<br />

Pfeifen, den Mitarbeitern, die mit<br />

Leidenschaft und Hingabe die neuen<br />

Ideen gemeinsam verwirklicht haben.<br />

Der neue Prospekt ist mal wieder<br />

sehr aufwendig und mit viel Liebe<br />

zum Detail gestaltet. Er lädt ein das<br />

neue und einfallsreiche Frühjahrsprogramm<br />

in Ruhe anzusehen und<br />

seinen Favoriten zu finden.<br />

Nun schon seit über 29 Jahren<br />

gibt es alljährlich eine Jahrespfeife<br />

von VAUEN, für die immer wieder<br />

aufs Neue eine eigene Kopfform entwickelt<br />

wird, die es im übrigen VAU-<br />

EN-Sortiment nicht gibt. Ein seltenes<br />

Glück für jeden Pfeifenfreund eines<br />

der limitierten Stücke zu besitzen.<br />

Die ursprüngliche Idee der diesjährigen<br />

Jahrespfeife stammt von<br />

einem CAD-affinen Mitarbeiter aus<br />

der VAUEN Produktion. Er entwickelte<br />

die raffinierte und geometrische<br />

Linienführung in einem CAD-Programm<br />

und stellte die Idee mit Hilfe<br />

eines 3D-Druck-Modells vor. Der<br />

Prototyp – ein runder, kugeliger<br />

Kopf mit zwei gegenüberliegenden,<br />

konkaven Seiten – überzeugte auf<br />

den ersten Blick und die Idee wurde<br />

weiterentwickelt. Die besonderen<br />

Merkmale der Pfeife in Handarbeit<br />

vorsichtig herauszuarbeiten, stellt<br />

eine echte Herausforderung dar.<br />

Dadurch wird jedes Modell zum<br />

Unikat. Als Gütezeichen wurden die<br />

hochwertige Sterlingsilber-Applikation<br />

an Holm und Mundstück und die<br />

von Hand eingelassenen gekreuzten<br />

Pfeifen ergänzt. Der konische Holm,<br />

der sich bewusst vom Kopf absetzt,<br />

vollendet das Gesamtkunstwerk.<br />

Der UVP liegt je nach Ausführung<br />

zwischen € 225,- und € 245,-.<br />

www.vauen.de<br />

villigercigars.com<br />

<br />

@<br />

Rauchen ist tödlich.


MAGAZIN<br />

Neuer HANDMADE-CIGARS-AMBASSADOR bei VILLIGER<br />

Mit Beginn des Jahres 2022<br />

wurde Herr Felix Wallenhorst bei<br />

der Firma VILLIGER SÖHNE GmbH,<br />

Waldshut-Tiengen zum Handmade<br />

Cigars Ambassador befördert.<br />

Seine ersten beruflichen Schritte<br />

führten ihn nach Hamburg, genauer<br />

gesagt ins SIDE Hotel, dort<br />

absolvierte er seine Ausbildung<br />

zum Restaurantfachmann mit der<br />

Zusatzqualifikation Barmixer. Im<br />

Anschluss zog es ihn vom hohen<br />

Norden in den Süden, in Fritz Kellers<br />

Restaurant „Schwarzer Adler“,<br />

ein Michelin-Stern, in Oberbergen.<br />

Unweit hiervon entfernt, in Freiburg,<br />

liegt das Hotel Colombi, wo Herr<br />

Wallenhorst dann in der bekannten<br />

„Zirbelstube“, ein Michelin-Stern,<br />

seine Tätigkeit in der Top-Gastronomie<br />

fortsetzte.<br />

Über seine danach erworbene<br />

Qualifikation zum Handelsassistenten<br />

wurde er im Unternehmen<br />

real,- Ausbildungsbotschafter und<br />

referierte vor dutzenden Schülerinnen<br />

und Schülern.<br />

Zu Beginn des Jahres 2018<br />

begann seine berufliche Laufbahn<br />

bei der Firma Villiger Söhne GmbH<br />

als Handmade-Specialist im Außendienst,<br />

verantwortlich für die Gebiete<br />

BW und Bayern. Felix Wallenhorst,<br />

immer schon ein Genießer guter<br />

handgerollter Cigarren, wurde schon<br />

bald ein kompetenter und allseits<br />

geachteter Berater für seine Kunden<br />

im gehobenen Tabakwarenfacheinzelhandel.<br />

Aufgrund persönlicher Familienplanung<br />

zog es ihn nach Niedersachsen<br />

und ein Wechsel der<br />

Funktion innerhalb des Unternehmens<br />

stand für das Jahr 2022 an.<br />

Mit Freude und Engagement nahm<br />

er die Herausforderung an, die neu<br />

geschaffene Funktion des Handmade–Cigars–Ambassadors<br />

mit Leben<br />

zu füllen. Sein neues Aufgabengebiet<br />

besteht darin, unterstützend<br />

zum Vertrieb bereits bestehende<br />

VILLIGER HANDMADE Cigarrenmarken,<br />

aber auch neue Produkte der<br />

Öffentlichkeit näher zu bringen. Die<br />

Tätigkeitsfelder dafür sind Cigarren<br />

– Events, Social Media, Schulungen<br />

von Handelspersonal, sowie eine<br />

intensive Kontaktpflege mit Handel,<br />

Cigarren–Clubs und natürlich der<br />

Fachpresse.<br />

Das Ziel ist es, die Attraktivität<br />

und Bekanntheit der VILLIGER HM<br />

Marken am Markt zu erhöhen. Einerseits<br />

soll die langjährige Tradition<br />

bewahrt werden, andererseits sollen<br />

auch Türen für Neues geöffnet<br />

werden. Beides zu ermöglichen wird<br />

einen großen Teil seiner Aufgaben<br />

einnehmen.<br />

www.villigercigars.com<br />

JETZT AUCH ALS LIMITED EDITION ERHÄLTLICH<br />

12<br />

Seit Juli 2014 verkauft 5th<br />

Avenue, offizieller Exklusivimporteur<br />

von Habanos in Deutschland,<br />

Österreich und Polen, neben den<br />

klassischen Partagás Zigarillos<br />

auch die Premiumzigarillos Partagás<br />

Series.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />

Die Einführung der Partagás<br />

Series war die erfolgreichste<br />

Sortimentserweiterung der letzten<br />

Jahre. Bereits 2015, ein Jahr<br />

danach, konnte der Absatz der<br />

Partagás Familie noch mal um<br />

über 20% gesteigert werden. Die<br />

Partagás Series Zigarillos haben<br />

bis heute maßgeblich Anteil am<br />

enormen Erfolg der Marke, nicht<br />

zuletzt deshalb, weil es zu keiner<br />

nennenswerten Kannibalisierung<br />

mit den klassischen Partagás<br />

Zigarillos kam und damit insgesamt<br />

noch mehr Liebhaber für cubanische<br />

Premiumzigarillos gewonnen<br />

werden konnten.<br />

Der wesentliche Grund für den<br />

weltweiten Erfolg der Partagás<br />

Series Kleinformate ist jedoch: die<br />

meistverkaufte Habano der Welt, die<br />

legendäre Partagás Serie D No.4,<br />

stand bei der Produktentwicklung<br />

Pate. Und das merkt man auch: Ausgeprägte<br />

erdig-pfefferige Aromen<br />

und ein intensiver Tabakgeschmack<br />

sind charakteristisch für die Partagás<br />

Series Zigarillos, die sich vor<br />

allem an erfahrene Zigarilloliebhaber<br />

richten.<br />

Ab sofort gibt es nun diese<br />

Premiumzigarillos auch als „limited<br />

editions“ in den Formaten Mini<br />

und Club. Nur für kurze Zeit und<br />

nur solange der Vorrat reicht. Die<br />

Gestaltung der neuen Partagás<br />

Serie Editionen überrascht: das<br />

weltbekannte Design der großen<br />

Habanos Schwester, das rote Band<br />

auf schwarzem Grund wird neu<br />

inszeniert und spiegelt auch optisch<br />

die Verwandtschaft zu den entsprechenden<br />

Premium-Zigarren wider.<br />

www.5thAvenue.de


Mouton Cadet<br />

Héritage<br />

ONLINE-SHOP<br />

WWW.BIRKENHOF-BRENNEREI.DE<br />

Traditionell<br />

Er ist der führende Markenwein<br />

aus Bordeaux, ein Liebling der<br />

Bistros weltweit. Die von Baron<br />

Philippe de Rothschild 1930 gegründete<br />

Marke ‚Cuvée Héritage‘<br />

erfährt beim Héritage 2018 eine<br />

neue Hommage an den Schöpfer.<br />

Das Etikett wurde der ersten<br />

Mouton-Cadet-Flasche aus dem<br />

Jahr 1930 nachempfunden.<br />

Ein kleines Juwel zum bezahlbaren<br />

Preis, das mit der Kunst<br />

der Assemblage, Authentizität<br />

und höchster Qualität genau jene<br />

Werte vereint, denen die Familie<br />

Rothschild seit jeher verpflichtet<br />

ist.<br />

Mouton Cadet Héritage 2018 vermählt<br />

die traditionellen Bordeauxtrauben<br />

Merlot und Cabernet<br />

Sauvignon zu einem eleganten,<br />

authentischen Botschafter seiner<br />

Herkunft. Merlot, die große<br />

rote Traube der Region, verleiht<br />

der Cuvée feine Noten von reifen<br />

schwarzen Früchten, Cabernet<br />

Sauvignon unterlegt die Frucht<br />

mit Struktur und dichtem Tannin.<br />

holzfassgereift<br />

Mouton Cadet Cuvée Héritage 2018,<br />

UVP 13,95 €<br />

Nistertal · F 02661 982040 · info@birkenhof-brennerei.de


MAGAZIN<br />

AVO IMPROVISATION LIMITED EDITION 2022<br />

ine<br />

Die globale Premium-Zigarrenmarke<br />

AVO Cigars freut sich den<br />

neusten Zuwachs zu seiner Improvisation<br />

Serie vorzustellen. Die AVO<br />

Improvisation Limited Edition 2022<br />

ist die zehnte und letzte Veröffentlichung<br />

der Serie, die das Erbe und<br />

den Lifestyle des legendären Markengründers<br />

Avo Uvezian zelebriert.<br />

Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat<br />

AVO Cigars Jahr für Jahr seine AVO<br />

Improvisation Serie herausgebracht,<br />

um den Geburtstag des verstorbenen<br />

Markengründers Avo Uvezian<br />

gebührend zu feiern. Der leidenschaftliche<br />

Komponist und Jazz-Pianist<br />

strotzte zu Lebzeiten nur so vor<br />

Lebensfreude, füllte sein Leben<br />

mit Musik und war stets bestrebt,<br />

bereichernde und erinnerungswürdige<br />

Erlebnisse zu kreieren und<br />

zelebrieren.<br />

Die diesjährige Limited Edition<br />

besteht aus zwei verschiedenen Zigarren,<br />

deren Blend-Kompositionen<br />

harmonisch in sich abschliessen<br />

und sich doch gegenseitig ergänzen<br />

wie verschiedene Instrumente<br />

in einem gelungenen Musikstück.<br />

Die Kreationen fangen die Essenz<br />

von AVO als Marke und die Musikbegeisterung<br />

ihres Gründers<br />

ein – sie sind wahre Meisterwerke.<br />

Rein äusserlich heben die beiden<br />

Zigarren sich deutlich voneinander<br />

ab, sodass in der Zigarrenkiste ein<br />

schöner Kontrast von verschiedenen<br />

Farbtönen entsteht. Die eine Zigarre<br />

kommt in einem seidig-goldenen<br />

Ecuador-Connecticut-Deckblatt<br />

daher und enthält Einlage- und<br />

Umblatttabake aus der Dominikanischen<br />

Republik. Die andere<br />

besticht optisch durch ihr schönes,<br />

schokoladenfarbiges ecuadorianisches<br />

Deckblatt, unter dem sich<br />

ein Umblatt aus Mexiko und<br />

Einlagetabake aus Nicaragua<br />

und der Dominikanischen<br />

Republik verbergen. Insgesamt<br />

hat diese Zigarre eine viel braunere,<br />

dunklere Erscheinung und ist,<br />

obwohl beide eine mittlere Intensität<br />

aufweisen, stärker als ihr goldener<br />

Duettpartner.<br />

Markteinführung und Verfügbarkeit:<br />

Die AVO Improvisation Limited Edition 2022<br />

wird im März in den USA und im Juni* in europäischen<br />

Märkten lanciert. Auf 4'290 Kisten<br />

weltweit begrenzt.<br />

* Markteinführung kann je nach Land variieren.<br />

www.davidoff.com<br />

Volcán De Mi Tierra-Tequila<br />

Volcán de mi Tierra – so der<br />

vollständige Name des Tequilas<br />

aus dem mexikanischen Bundesstaat<br />

Jalisco – ist eine Erinnerung<br />

an die Eruption des Vulkans vor<br />

über 200.000 Jahren, die wiederum<br />

perfekte Bodenverhältnisse für den<br />

Anbau der Agaven schuf.<br />

Blaue Weber-Agaven aus dem Los<br />

Altos de Jalisco genannten Hochland<br />

reifen über 7 Jahre auf reichhaltigen<br />

Lehmböden und nehmen dabei weiche,<br />

fruchtig-florale Noten in ihren<br />

Piñas, den großen Agavenherzen auf.<br />

Nach der Ernte werden die Piñas<br />

halbiert und schonend gekocht. Die<br />

Destillation erfolgt nach der Fermentation<br />

zweifach in klassischen<br />

Brennblasen aus Stahl und Kupfer in<br />

kleinen Chargen. Amerikanische und<br />

europäische Eichenfässer wecken die<br />

Komplexität bei der anschließenden<br />

Reifung für 135 Tage.<br />

Dieser Tequila steht für hohe<br />

handwerkliche Qualität im harmonischen<br />

Einklang mit der Natur.<br />

Eine perfekte Verbindung des<br />

Agaven-Terroirs und ausgewähltem<br />

Holz. Das Ergebnis ist eine feine,<br />

natürliche und ausgewogene Spirituose.<br />

Am besten pur, auf Eis oder<br />

als Digestif zum Abschluss eines<br />

Dinners genossen.<br />

Volcán De Mi Tierra, 40 vol%, 0,7 Ltr.<br />

UVP 49,- €<br />

14<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Eine neue Art<br />

von Rum<br />

Market Row Botanical<br />

Als Botanical Rum gehört Market<br />

Row zu einer jungen, wachsenden<br />

Kategorie. Im Gegensatz zum<br />

Spiced Rum, der häufig sehr süß<br />

ist und von Vanillenoten dominiert<br />

wird, kommt dieser Botanical Rum<br />

ohne zugesetzte Süße aus und<br />

überzeugt durch florale und würzige<br />

Aromen.<br />

Market Row ist ein Blend aus hochwertigen,<br />

bis zu fünf Jahre alten<br />

Pot-Still-Rums bekannter Brennereien<br />

in Jamaika, Barbados und der<br />

Dominikanischen Republik - einige<br />

dieser gereiften Rums sind selbst<br />

preisgekrönt. Market Row wird ohne<br />

zugesetzten Zucker, künstliche Aromen<br />

oder Farbstoffe hergestellt.<br />

Wichtig: Nur ein Teil des Blends wird<br />

mit den Botanicals re-destilliert.<br />

Market Row überzeugt durch einen<br />

Hauch cremiger Vanille und<br />

Karamell am Gaumen, gefolgt von<br />

fruchtigen Noten von Banane und<br />

Ananas. Dabei stets präsent: der für<br />

Botanical Rum charakteristische<br />

eher würzige, florale Geschmack.<br />

Market Row Botanical Rum ist ab<br />

sofort in Deutschland erhältlich.<br />

Market Row Botanical Rum, 40 vol%, 0,5 Ltr.<br />

UVP 38,99€<br />

PERDOMO<br />

LOT 23<br />

Die Cigarrenserie PERDOMO LOT 23 zeichnet sich<br />

insbesondere durch die einzigartigen Einlage- und Umblatt-<br />

Longfiller-Tabake aus. Diese werden ausschließlich in einer hierfür<br />

vorgesehenen Plantage mit dem Namen „LOT 23“ angebaut und geerntet. Nach einem<br />

viermonatigen Reifeprozess werden diese Tabake sehr sorgfältig bis zu 12 Monate fermentiert.<br />

Format<br />

Gordito<br />

Robusto<br />

Toro<br />

Churchill<br />

Belicoso<br />

Größe<br />

4½ x 60<br />

5 x 50<br />

6 x 50<br />

7 x 50<br />

5¾ x 54<br />

Inhalt<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

KVP/Stück<br />

7,60 €<br />

7,90 €<br />

8,40 €<br />

8,60 €<br />

8,90 €<br />

KVP/Kiste<br />

182,40 €<br />

189,60 €<br />

201,60 €<br />

206,40 €<br />

213,60 €<br />

Die dann im Ballen bevorrate-<br />

ten Tabake erhalten noch zusätzlich<br />

eine 3-jährige Nachfermentation.<br />

PERDOMO LOT 23 – eine genussreiche<br />

Ergänzung im Perdomo Sortiment<br />

zu einem attraktiven Preis-/<br />

Leistungsverhältnis!<br />

Alle Formate in den Deckblättern „Connecticut“, „Sun Grown“ oder „Maduro“ erhältlich.<br />

Händlernachweis bitte anfordern bei dem Exclusiv-Importeur:<br />

Zigarren – Zigarillos<br />

100 % TOBACCO in PERFECTION<br />

info@donstefano.com


NEUE SERIE•HECHO A MANO<br />

Die Blüten der Tabakpflanze sind zwittrig. Männliche<br />

und weibliche Teile befinden sich in einer Blüte.<br />

Sind sie nicht wunderschön? Weiß bis rosa sind die<br />

Tabakblüten.<br />

16<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 1<br />

Einer der<br />

kleinsten Samen<br />

der Welt<br />

Wir verdanken es vielen fleißigen Menschen, ihrer Leidenschaft, ihrer Liebe zum<br />

Tabak und ihrer Hände Arbeit, dass es Zigarren gibt. Doch wessen Hände sind es,<br />

die diese Arbeit verrichten? Und was genau müssen sie tun? Viele von<br />

ihnen sehen wir nicht, sie arbeiten „hinter den Kulissen“. Ihnen kommt<br />

deshalb kaum oder nur wenig Beachtung zu, die ihnen eigentlich zusteht.<br />

Denn jeder Handgriff zählt!Beschäftigt man sich detaillierter mit der<br />

Herstellung einer Zigarre, sieht man, was eine Zigarre wirklich ist: ein<br />

kleines, von Menschenhand geschaffenes Wunderwerk.<br />

Text: Claudia Puszkar<br />

Am Anfang der Zigarrenherstellung<br />

steht ein winziges<br />

Korn: der Tabaksamen.<br />

Tabaksamen sind extrem kleine,<br />

eher dunkle Körner, rund oder nierenförmig.<br />

Mit einer Tausendkornmasse<br />

(das Gewicht von 1000 Körnern, eine<br />

Standardgröße) von 0,1 Gramm gehört<br />

der Tabaksamen mit zu den kleinsten<br />

Samen überhaupt. Als Vergleich: Grassamen<br />

bringen es auf stattliche 2 bis 5<br />

Gramm.<br />

Doch woher stammt der Samen,<br />

der auf kubanischen Feldern verwendet<br />

wird? Zum Einsatz kommt ausschließlich<br />

der Tabaksamen aus dem „Instituto<br />

de Investigaciones del Tabaco“, wie die<br />

insgesamt fünf Tabakforschungsinstitute<br />

in Kuba genannt werden, die sich in<br />

den jeweiligen Anbaugebieten befinden.<br />

Das Bedeutendste ist das in San Antonio<br />

de los Baños in der Provinz Artemisa,<br />

etwa 35 Kilometer südwestlich von Havanna<br />

gelegen. Doch was passiert dort<br />

eigentlich?<br />

Die Tabakpflanze ist eine einjährige<br />

Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse.<br />

Aus den Blüten der<br />

Pflanze wird der Tabaksamen gewonnen.<br />

Die wichtigste Aufgabe der Tabakforschungsinstitute<br />

besteht nun darin,<br />

durch Kreuzung und gezielte Auslese,<br />

die älteste Form der Pflanzenzüchtung<br />

überhaupt, optimale Tabakpflanzen zu<br />

entwickeln. Dabei setzen diese Institute<br />

eine jahrhundertelange Tradition auf der<br />

Insel fort. Belege aus dem 16. Jahrhundert<br />

weisen darauf hin, dass schon die<br />

Ureinwohner Kubas den Tabak kultivierten<br />

und weiterentwickelten. Im Prinzip<br />

wird dieser Prozess bis heute ununterbrochen<br />

fortgesetzt.<br />

Es geht einerseits darum, den Geschmack<br />

kubanischen Tabaks zu erhalten,<br />

die Tabakpflanzen optimal an die Bedingungen<br />

des Bodens anzupassen und<br />

eine ertragreiche Ernte zu ermöglichen.<br />

Wichtig ist es auch, perfekte Blätter für<br />

den jeweiligen Zweck, als Einlageblatt,<br />

Umblatt oder Deckblatt mit den dazugehörigen<br />

Eigenschaften zu erhalten. Dazu<br />

verfügt das Institut sogar über eigene<br />

Tabakfelder. Eine andere sehr wichtige<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 17


NEUE SERIE•HECHO A MANO<br />

oben links:<br />

Anders als die Pflanzen, deren Blätter geerntet<br />

werden sollen, lässt man diese Pflanzen blühen, um<br />

später den Samen<br />

oben rechts:<br />

1000 Tabaksamen wiegen nur 0,1 Gramm; die<br />

Samenkörner sind sehr klein<br />

Aufgabe ist es, die Pflanzen resistenter<br />

gegen auftretende Krankheiten zu machen.<br />

Die drei wichtigsten Krankheiten,<br />

von denen Tabak befallen werden kann,<br />

sind pata prieta, moho azul und necrosis<br />

ambiental.<br />

Pata prieta, oder auch Wurzelfäule, ist<br />

eine Krankheit, die aufgrund eines sich im<br />

Boden befindlichen Pilzes namens Phytophthora<br />

nicotianae auftritt. Herrschen<br />

unten links: „Instituto de Investigaciones del<br />

Tabaco“: Das Tabakforschungsinstitut in<br />

San Antonio de los Baños<br />

unten rechts:Der Samen von Pflanzen, die besonders<br />

gute Eigenschaften zeigen, wird im nächsten Jahr<br />

wieder verwendet. Außerdem werden durch künstliche<br />

Bestäubung „gute“ Pflanzen untereinander gekreuzt.<br />

gute Bedingungen für das Pilzwachstum,<br />

wie starke Hitze und starker Regen, kann<br />

es zu einem Befall kommen.<br />

Moho azul, Blauschimmel, ist ebenfalls<br />

eine Pilzerkrankung, Peronospora<br />

hyoscyami heißt der Erreger. Dieser Pilz<br />

wird über die Luft übertragen und kann<br />

bis zu 5000 Kilometer weit fliegen. Aufgrund<br />

der großen Reichweite ist dieser<br />

Erreger ein Problem für alle tabakproduzierenden<br />

Länder. Eine Behandlung<br />

durch chemische Präparate ist sehr aufwendig<br />

und nicht zielführend, sodass die<br />

Forschung nach resistenten Varianten<br />

im Vordergrund steht.<br />

Necrosis ambiental, Wetterflecken<br />

genannt, ist ein Befall, der durch besonders<br />

hohe Ozonbelastung zustande<br />

kommen kann. Die Klimaveränderung<br />

geht also auch an der Tabakproduktion<br />

nicht spurlos vorüber. Auch in diesem<br />

Fall kann man befallene Pflanzen<br />

schlecht behandeln, weshalb eine möglichst<br />

hohe Resistenz das Ziel ist.<br />

18<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Hinzukommt, dass kubanischer Tabak<br />

möglichst wenig mit chemischen<br />

Mitteln behandelt werden soll.<br />

Die Mitarbeiter des Tabakforschungsinstituts<br />

stehen selten im Fokus,<br />

wenn es um die Fertigung von Zigarren<br />

geht. Sie arbeiten mehr oder weniger<br />

unbeachtet hinter den Kulissen. Dabei<br />

schafft ihre Arbeit erst die Grundlage für<br />

alles weitere.<br />

GENUSSVOLLE<br />

VIELFALT FÜR<br />

HABANOS-<br />

LIEBHABER<br />

Nach diesem „trockenen Einstieg“<br />

ins Thema, wird es in den nächsten<br />

Folgen lebendiger, wenn wir den<br />

Vegueros, den Despalilladoras, den Escogedores,<br />

den Torcedores und vielen<br />

anderen Menschen mehr auf die Finger<br />

schauen.<br />

www.5thavenue.de


FINE PAIRINGS<br />

NICE<br />

TO TASTE<br />

GRAN DUQUE<br />

D’ALBA XO<br />

Ein spannender Brandy aus dem Haus ‚Bodegas Williams & Humbert‘ mit Sitz in<br />

Jerez/Spanien, en der bereits 1945 auf den Markt gebracht wurde.<br />

Auf den ersten en Blick fallen die edle Flasche und der dunkle Ton des Brandys auf:<br />

Ebenholzfarben im Sinne einer lang gelagerten Spirituose hat<br />

der Grand Duque D’Alba XO mindestens 15 Jahre in alten Sherry<br />

Fässern gereift. Den angenehmen cremig-samtigen Geschmack<br />

verdankt der Brandy dem Solera-Verfahren, wo die Reifung in<br />

verbundenen Fässern erfolgt. Als Solera Gran Reserva erreicht<br />

er die höchste Qualitätsstufe unter den spanischen Brandys.<br />

Mit einem Hauch von gepflegtem Edelholz in der Nase erinnert<br />

der Duft an die langen Jahre der Reifung. Komplex am Gaumen<br />

und gleichzeitig leicht ölig und samtig verwöhnt er mit einem<br />

langanhaltenden Abgang – dabei aber eben eher süß-cremi-<br />

gen Eindruck eines Brandys de Jerez passt der Gran Du-<br />

queD’Alba XO<br />

wunderbar zu Cigarren, die eher kräftig sind<br />

und eine gewisse Schärfe aufweisen.<br />

PERDOMO<br />

LOT 23 CONNECTICUT TORO<br />

Die Perdomo LOT 23 Connecticut Toro ist ein mild bis<br />

mittelkräftiger Leckerbissen aus Nicaragua. Mit lang<br />

und aufwendig gereiften sowie fermentierten Umblattund<br />

Einlagetabaken ausgestattet, bereitet sie jedem<br />

Genießer ein ungemein harmonisches Zigarrenerlebnis.<br />

Mit der Perdomo LOT 23 Connecticut Toro<br />

erwirbt man eine sanfte und aromatisch ausgereifte<br />

Zigarre von sehr guter Qualität.<br />

Cremig anmutende Nuss-, Holz-, Toast-, Leder-<br />

und Pfefferaromen geben dem sehr gut verarbeiteten<br />

Longfiller über einen angenehm samtigen<br />

Rauch an den Gaumen weiter.<br />

20<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Da kommt Freude auf! Wir habe wieder mal ein paar<br />

Gaumenfreuden für Sie getestet. Von Kuba bis<br />

Nicaragua und von Spanien bis Mauritius geht<br />

unsere Genussreise rund um den Globus. Wir<br />

laden Sie ein, mit diesen erlesenen Zigarren<br />

und Spirituosen für einen Moment der<br />

realen Welt zu entfliehen.<br />

BUENA VISTA ARAPERIQUE ROBUSTO<br />

Das Besondere dieser Zigarre aus dem Hause Arnold Andrè<br />

ist der brasilianische Arapiraca in der Einlage der auf eine<br />

besondere Art und Weise behandelt wurde. Bei den tabaken ist es üblich, die Tabake zusätzlich in alten Whis-<br />

Pfeifenkyfässern<br />

unter größerem Druck zu fermentieren. Dies<br />

wurde jetzt mit dem brasilianischen Tabak über 12 nate hinweg ebenfalls so gemacht: herausgekommen ist<br />

ein sehr dunkler, besonders kräftiger und aromatischer<br />

Einlagetabak der diesen dominikanischen Zigarren<br />

einen besonderen Twist gibt. Das Aroma wird beim<br />

Mo-<br />

gut 60-minütigen Smoke der Buena Vista Araperique<br />

Robusto bestimmt durch Noten von Nuss, Kaffee,<br />

Holz, Frucht und einem zarten Zimtaroma. Auch<br />

Abbrand und Zugverhalten können auf ganzer<br />

Linie überzeugen. en.<br />

OAKS & ÂMES VSOP – PURE SINGLE RUM<br />

Als Alternative zum Rum aus der Karibik bietet sich die Insel<br />

Mauritius an, die östlich von Madagaskar im Indischen<br />

Ozean vor Afrika liegt.<br />

Die Oxenham Craft Distillery hat eine über 85 Jahre dauernde<br />

Wine Maker Vergangenheit und steht für eine Vielzahl<br />

von hochwertigen Spirituosen.<br />

Die Besonderheit beim OAKS & ÂMES VSOP liegt in der<br />

Herstellung.<br />

Neben der Verwendung der Erstpressung des Zuckerrohrs<br />

trägt auch der versierte Umgang mit mehreren<br />

Zuckerrohrsorten zur hohen Qualität bei. Gelagert wurde<br />

der Rum für 4 Jahre in Sauternes & Banyul – Fässern,<br />

Cognac-Fässern und Fässern von Tennessee Whisky. Anschließend<br />

erfolgt die filigrane Verblendung.<br />

Im Geschmack biete der Rum ein vielfältiges Aromen-Konzert<br />

mit anfänglichen Tennessee-Whisky Noten, die sanft<br />

übergehen in fruchtigen Cognac bis dieser von den Süßweintrauben<br />

und dem wachsenden Geschmacksspektrum<br />

an Aprikose, Nelke und Zimtrinde.<br />

Insgesamt ein sehr interessanter Rum, der gerade zum<br />

Cigarrenrauchen ein Potpourri von geschmacklichen Eindrücken<br />

bietet.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 21


FINE PAIRINGS<br />

COGNAC LHÉRAUD – COGNAC CUVEE 20<br />

Die<br />

Familie Lhéraud steht seit Generationen für einen unverwechselbarer Stil<br />

Cognac von bester Qualität zu erzeugen. Im Herzen der Region Cognac bauen sie<br />

auf<br />

rund 55 Hektar Fläche hauptsächlich Ugni Blanc Trauben an. In ihrer Welt ist<br />

das<br />

Altern der Brände eine Kunst, die es zu perfektionieren gilt und die Reife der<br />

Brände das Ziel für absoluten Genuss.<br />

Einer der bezahlbaren Schätze mit einem Preis von rund 80 Euro<br />

ist der Cuvee 20 – ein eleganter Cognac, der entsprechend seiner<br />

Bezeichnung 20 Jahre im Barrique Fass reifen durfte. Diese Zeit-<br />

spanne würde die Anforderung für eine XO-Klassifizierung mehr<br />

als übererfüllen.<br />

Im Geschmack mit Noten von Vanille und Orangenschalen, aber<br />

auch Holz und süße Gewürze sind vorhanden. Insgesamt reich<br />

und vollmundig – dieser Lhéraud trifft den Geschmack eines<br />

guten Cognacs perfekt.<br />

JOYA DE NICARAGUA ANTAÑO CT TORO<br />

Mit den Joya de Nicaragua Antaño CT Zigarren präsentiert<br />

die älteste Marke aus dem vulkanreichen mittelamerika-<br />

nischen Land eine eher mild angelegte Serie mit einem<br />

hellbraunen Connecticut Deckblatt aus Ecuador, die<br />

von einem cremig-süßen Grundgeschmack getrage-<br />

ne Nuss-, Zedernholz-, Kaffee-, Frucht-, Erd- und<br />

Karamellaromen offerieren. Diese zeigen sich in<br />

komplexer Manier am Gaumen und werden von<br />

subtil auftretenden Pfeffertönen zu Anfang und<br />

später aufkommenden salzigen Komponenten<br />

begleitet. Erhältlich sind die Zigarren der Joya<br />

de Nicaragua Antaño CT Serie in vier bestens<br />

verarbeiteten Formaten, die Ihnen delikaten<br />

und zuverlässigen Genuss mit viel Rauchvolumen<br />

für unterschiedliche Zeitfenster garantieren.<br />

Geschmacklich ein Gedicht, preislich<br />

absolut fair angesetzt! Die Joya de Nicaragua<br />

Antaño CT shat auf alle Fälle das Zeug<br />

zum zeitlosen Klassiker zu werden, der in<br />

keinem Humidor fehlen sollte.<br />

22<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


FILLIOUX CIGAR CLUB<br />

Im Herzen des besten Anbaugebietes in der Region Cognac<br />

- in der sogenannten Grande Champagne - findet man<br />

das familiengeführte Landgut Jean Fillioux. Christophe<br />

hat die Verantwortung von seinem Vater übernommen<br />

und inzwischen entdeckt die 6. Generation der Familie<br />

den Hof mit Kinderaugen.<br />

Seit 1894 steht das Haus Fillioux für den eigenen Anbau<br />

der Trauben auf rund 20 Hektar Land und das kontrollierte<br />

Reifen und Blenden von hochwertigen Cognacs. Gerade<br />

für Aficionados bietet das Haus Fillioux ein spannendes<br />

Angebot:<br />

Der Cigar Club bietet einen kraftvollen Cognac in einer<br />

attraktiven hohen Flasche und eine besondere Farbe des<br />

Cognacs im warmen Kupferton.<br />

Im Geschmack finden sich Aromen von Marmelade und<br />

Früchten wie Pflaume und Orange. Im Nachklang etwas<br />

kräftiger im Sinne von Gewürzen und Kaffee. Ein spannendes<br />

Produkt für die startende Outdoorsaison für uns<br />

Raucher.<br />

PARTAGAS SERIE D NO. 4<br />

Die Partagas Serie D No. 4 ist ein absoluter Klassiker<br />

und Bestseller der Marke Partagas und gehört<br />

zu den beliebtesten Robustos überhaupt. Bei einer<br />

Länge von 12,4 cm und einem 50er-Ringmaß<br />

verspricht dieser kubanische Premiumlongfiller<br />

Rauchgenuss für mindestens 60 Minuten.<br />

Wer eine würzige Robusto sucht, die man<br />

auch nach einem kräftigen Essen genießen<br />

kann und ein breites Aromenspektrum mit<br />

abwechslungsreichen Rauchverlauf bietet,<br />

ist mit der Partagas Serie D No. 4 bestens<br />

bedient. Eine entsprechende Lagerzeit<br />

ist aber Vorraussetzung. Frische Zigarren<br />

sind wohl nur für Fans wirklich<br />

kräftiger Zigarren zu empfehlen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 23


TOP•FACHGESCHÄFTE<br />

WILLKOMMEN<br />

IN DER WELT<br />

DES GENUSS-<br />

FACHEINZEL-<br />

HANDELS:<br />

Hurra, Hurra, der Lenz ist da!<br />

Am 20. März 2022 hat der Frühling begonnen.<br />

Aber warum heißt der Frühling<br />

eigentlich auch Lenz?<br />

Seit dem 15.Jahrhundert nennt man die<br />

erste Jahreszeit in Deutschland Frühling;<br />

es ist eben die Jahreszeit, die am frühesten<br />

im Jahr liegt. Auch Lenz ist ein altes<br />

Wort. Lenzing ist das altgermanisches<br />

Wort für den Monat März – der Monat, in<br />

dem der Frühling kommt.<br />

Damit der Genuss im Lenz nicht zu kurz<br />

kommt stellen wir Ihnen auch in dieser<br />

Ausgabe von Fine Tobacco ausgesuchte<br />

Genusshändler vor. Wenn es Sie einmal<br />

ins Alte Land vor den Toren der Hansestadt<br />

Hamburg verschlägt, schauen<br />

Sie doch mal bei Pröhl Tabak&Whisky in<br />

Buxtehude vorbei. Das Fachgeschäft blickt<br />

auf eine 135jährige Tradition zurück! (Siehe<br />

auch Interview Seite 28/29 )<br />

Wen es Sie in den Westen um die Gegend<br />

von Erkelenz führt, lautet der Tipp Worms<br />

Leben& Genießen. Frau Ulrich und ihre<br />

Mitarbeiterinnen bieten ein umfangreiches<br />

Angebot an hochwertigen Spezialitäten<br />

an.<br />

Feinster Genuss aus Buxtehude<br />

Unser 10qm großer Humidor bietet Einsteigern wie erfahrenen<br />

Zigarrenrauchern die optimalen Produkte. Handgemachte<br />

Zigarren aus der Dominikanischen Republik, aus<br />

Kuba (Habanos Point), Honduras, Nicaragua und Brasilien<br />

werden ergänzt durch eine große Auswahl an Cigarillos.<br />

Rund 180 Sorten Pfeifentabak stehen bei uns zur Wahl.<br />

Von aromatisierten über klassisch dänische bis hin zu<br />

klassisch englischen Tabaken finden Sie bei uns Ihren<br />

richtigen Tabak. Neben den Industrieprodukten führen wir<br />

das Pfeifentabakvollsortiment der John Aylesbury Gruppe.<br />

irituosenbereich. Über 200 verschiedene Sorten Single<br />

Malt Whisky haben wir vorrätig, dazu kommen ca. 70 Miniaturflaschen.<br />

Von Schottland über Deutschland, Schweden<br />

und Japan: Aus jeder Region haben wir für jeden<br />

Geschmack und Anlass den richtigen Whisky für Sie! Auch<br />

als Whiskyeinsteiger sind Sie bei uns richtig, vertrauen Sie<br />

auf unsere persönliche und fachkundige Beratung.<br />

Für Rumliebhaber bieten wir mit etwa 80 Sorten eine<br />

ordentliche Auswahl für alle, die es etwas süßer<br />

mögen. Und Anhänger der Wacholderspirituose können<br />

aus knapp 70 Ginsorten wählen. Außerdem arbeiten<br />

wir eng mit der Edelbrennerei Nordik aus dem Alten<br />

Land zusammen, die sich auf die Herstellung feinster<br />

Obstbrände spezialisiert hat.<br />

Natürlich können Sie eine Vielzahl unserer Spirituosen vor<br />

Ort probieren.<br />

Pröhl Tabak & Whisky<br />

Lange Straße 36<br />

21614 Buxtehude<br />

Tel. 04161 / 22 95<br />

www.proehl-buxtehude.de<br />

info@proehl-buxtehude.de<br />

24<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Worms Leben & Genießen - Feinkost im Herzen<br />

von Erkelenz<br />

Betritt man eine der Filialen in Erkelenz von Worms Leben<br />

& Genießen taucht man in eine eigene Welt ein. In stilvollem<br />

Ambiente werden ausgesuchte Waren präsentiert.<br />

Unser Team kennt sich mit guten Weinen hervorragend<br />

aus und berät Sie ausführlich. Wer beim Wein nicht fündig<br />

wird, kann sich auch gerne den auserlesenen Spirituosen<br />

zuwenden.<br />

Allein über 25 Sorten Whisky zählen zum festen Sortiment.<br />

Kenner finden bei uns auch passend dazu in unserem Humidor<br />

eine Auswahl handgefertigter Zigarren und Zigarillos.<br />

Des Weiteren erwartet den Tabakliebhaber Pfeifen, Ta-<br />

bak und die dazugehörenden Accessoires<br />

in großer Auswahl und bester Qualität.<br />

Kunden schätzen die kompetente Beratung<br />

durch unsere Mitarbeiter. Hinzu<br />

kommt die zentrale Lage in Erkelenz.<br />

Hier zeigt sich, wie gut das Angebot auf<br />

die Kundschaft abgestimmt ist. Eine<br />

unserer Filialen beispielsweise beherbergt<br />

zusätzlich Postschließfächer und<br />

bietet Geschenkartikel sowie Presse und<br />

E-Zigaretten an.<br />

Worms Leben & Genießen steht seit<br />

Jahrzehnten in Erkelenz für auserlesene<br />

Spirituosen, eine hervorragende Auswahl<br />

an Tabakwaren und ein exquisites Sortiment<br />

an Pralinen.<br />

Zum Service gehört auch die Möglichkeit,<br />

interessante Produkte unverbindlich in der Wunschfiliale<br />

in Augenschein zu nehmen oder bei einem Tasting-Termin<br />

diese zu probieren.<br />

So ermöglichen wir jedem / jeder Interessierten ein individuelles<br />

Einkaufserlebnis.<br />

Worms Leben & Genießen<br />

Kölnerstrasse 17<br />

41812 Erkelenz, NRW<br />

Tel.: 02431 / 3120<br />

kontakt@ worms-leben-und-geniessen.de<br />

www.worms-leben-und-geniessen.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 25


TOP•FACHGESCHÄFTE<br />

135 JAHRE GENUSS<br />

IN BUXTEHUDE<br />

Kennen Sie die Geschichte vom Hasen<br />

und Igel? Es ist eine der uralten norddeutschen<br />

Sagengeschichten, und sie<br />

spielt in Buxtehude, einer Gemeinde<br />

mit knapp 40.000 Einwohnern nahe der<br />

Elbe. Der Hase fordert den überheblichen<br />

Igel zum Wettlauf heraus und gewinnt,<br />

weil er den Hasen mithilfe von<br />

Frau Igel überlistet. Die Moral von der<br />

Geschichte: Der Hase ist schneller, der<br />

Igel aber schlauer und gewinnt eine<br />

Buddel Schnaps. Und schon sind wir<br />

wieder beim Thema Genuss und Fachgeschäfte,<br />

in denen dieser Genuss angeboten<br />

wird.<br />

Denn in Buxtehude gibt es Pröhl Tabak &<br />

Whisky. Ein Genussgeschäft mit einer unglaublichen<br />

Geschichte von über 135 Jahren.<br />

In der Langen Straße 36, direkt im Zentrum<br />

von Buxtehude können Genießer<br />

zwischen Zigarren, Pfeifen, Raucherbedarf<br />

und hochwertigen Spirituosen wählen.<br />

Und sie können diese auch direkt<br />

vor Ort genießen. Hierfür stehen gleich 2<br />

Lounges zur Verfügung. Eine im oberen<br />

Stockwerk und eine im Außenbereich.<br />

Ole Prior, Inhaber und Geschäftsführer<br />

von Pröhl Tabak & Whisky in 5.Generation<br />

nimmt uns mit auf eine spannende<br />

Reise durch 135 Jahre Genuss:<br />

1. Generation: Am<br />

09.10.1886 gründete Wilhelm<br />

Pröhl in der Langen<br />

Straße eine Drechslerei.<br />

Drei Jahre später erwarb<br />

er das Haus Lange Straße<br />

36 und wechselte zum<br />

heutigen Standort. Vier<br />

Kinder wurden geboren<br />

– Sohn Hermann erlernte<br />

wie sein Vater das<br />

Drechslerhandwerk und<br />

fertigte zusammen mit<br />

ihm nach dem Buxtehuder Brand 1911 die Handläufe für das<br />

neue Rathaus. Außerdem fingen sie an im Geschäft Pfeifen zu<br />

drechseln.<br />

2. Generation: Der Sohn<br />

Friedrich, gelernter<br />

Kaufmann, übernahm<br />

1920 das Geschäft und<br />

begann damit, Tabak zu<br />

verkaufen. Das Sortiment<br />

wurde in den folgenden<br />

Jahren um Zigaretten,<br />

Zigarren und Regenschirme<br />

erweitert, ehe<br />

der Zweite Weltkrieg das<br />

Lager wieder schrumpfen<br />

ließ - in dieser Zeit wurde<br />

die Reparatur von Schirmen zum Standbein des Geschäfts.<br />

Nach dem Krieg begann Friedrich wieder mit dem Verkauf von<br />

selbst angebauten Rohtabaken.<br />

3. Generation: Seit 1960 unterstüzte ihn seine Tochter Christa<br />

im Geschäft. Nach seinem Tod im Jahr 1971 übernahm sie<br />

die Leitung.<br />

4. Generation: Peter Eckhoff übernahm im Jahr 1996. Über<br />

die Jahre wurde die Genussschiene durch die Ausweitung<br />

des Spirituosen-Sortimentes erweitert. Zudem wurde 2011<br />

ein Loungebereich für bis zu 17 Personen im Obergeschoss<br />

eingerichtet. 2012 wurde die Verkaufsfläche von 70qm auf<br />

100qm vergrößert. Die neu gewonnene Ladenfläche wurde vor<br />

allem zum Ausweiten des Spirituosenangebotes genutzt, für<br />

die hauptsächlich<br />

Ole Prior zuständig<br />

war. Eine weitere<br />

Lounge wurde 2015<br />

im Außenbereich<br />

des Ladens mit acht<br />

Sitzplätzen eingerichtet.<br />

5. Generation: Im<br />

Jahr 2018 übernahm Ole Prior die Leitung.<br />

Herr Prior, was ist für Sie das Wichtigste bei der Führung<br />

eines Fachgeschäftes für hochwertige Tabak- und Spirituosenprodukte?<br />

26<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Das erfahrene und funktionierende Team. Man merkt es<br />

einfach, wenn Mitarbeiter 15 oder 20 Jahre im Geschäft tätig<br />

sind.<br />

Auch unser Kunden merken das. Wir haben einen sehr hohen<br />

Anteil an Stammkunden. Und die freuen sich darüber, wenn<br />

sie von den Mitarbeitern nicht nur mit Namen begrüßt<br />

werden, sondern wenn dieser auch weiß, welche Zigarre der<br />

Kunde bevorzugt oder welche Rumsorte er gerne trinkt. Das<br />

unterscheidet uns auch vom klassischen Kiosk.<br />

Am Ende die Zigarre nicht ausdrücken, wie man es bei der<br />

Cigarette tut, sondern im Aschenbecher ausbrennen lassen.<br />

Dies zeigt auch Respekt gegenüber den Rollern uder Zigarre.<br />

Das zweite wichtige Standbein Ihres Geschäftes – Spirituosen.<br />

Genießen Sie eher Rum oder Whisky<br />

Ich persönlich tendiere eher zu den süßlicheren Spirituosen<br />

wie Rum, sage aber auch bei einem guten Whisky nicht nein.<br />

Aber wie bei den Zigarren gilt auch hier, es ist Geschmackssache.<br />

Und wie bei den Zigarren ist auch hier mein Rat, mit<br />

leichteren Produkten zu starten und später die geschmacklich<br />

kräftigeren Angebote zu testen. Am besten, man lässt<br />

sich in einem Fachgeschäft von kundigen Mitarbeitern<br />

beraten. Und dann setzt man sich in eine unserer beiden<br />

Lounges und testet den Rum oder Whisky erst einmal. Oder<br />

man nimmt (wenn es nach Corona hoffentlich bald wieder<br />

möglich ist) an einem unserer gut 50 Tastings teil, die wir<br />

pro Jahr anbieten.<br />

Und bei mir sorgt unser Team dafür, dass es mir jeden Tag<br />

wieder Spaß macht, morgens das Geschäft aufzuschließen<br />

Kürzlich hat mir ein Fachhandelskollege von Ihnen erzählt,<br />

dass im letzten Jahr die Nachfrage nach Zigarren,<br />

auch im hochpreisigen Segment deutlich gewachsen ist.<br />

Und auch jüngere Erwachsene steigen verstärkt auf die<br />

Zigarre um. Können Sie das bestätigen?<br />

Das stimmt, diese Entwicklung beobachten wir aber schon<br />

seit ca. 3-4 Jahren. Dass Kunden bereit sind, Preise von 10€<br />

oder mehr pro Zigarre auszugeben, war vor einigen Jahren<br />

nicht undenkbar, aber bei uns eher nicht die Regel. Mittlerweile<br />

gibt es doch schon eine breite Kundschaft, die bereit<br />

ist auch deutlich mehr für den Genuss auszugeben. Gerade<br />

bei Limitadas aus Kuba oder für Raritäten wie OPUS X von<br />

Arturo Fuente werden dann auch gerne mal 20€ bis 60€ pro<br />

Stück ausgegeben.<br />

Dass mehr junge Erwachsene Longfiller genießen, können wir<br />

auch bestätigen. Diese rauchen in der Regel weniger – sind<br />

also nicht die typischen Blockkisten Raucher – hier geht es<br />

mehr um den Genuss und weniger um den Wunsch nach einer<br />

beliebigen Zigarre.<br />

Herr Prior, was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Natürlich, dass meine Mitarbeiter, Kunden und meine Familie<br />

gesund bleiben und Corona hoffentlich bald der Vergangenheit<br />

angehört.<br />

Und, dass Pröhl Tabak&Whisky auch noch in der 6. Generation<br />

Genuss verkauft.<br />

Herr Prior, vielen Dank für das Gespräch<br />

Was würden Sie RaucherInnen, die sich neu für den<br />

Genuss einer Zigarre entscheiden, raten?<br />

Sie oder er sollte mit einer leichten Zigarre starten. Tipp: Je<br />

dicker und länger eine Zigarre ist, desdo leichter ist sie bei<br />

gleichem Tabak.<br />

Die Zigarre immer mit Streichholz oder Gasfeuerzeug<br />

anzünden. Auf keinen Fall mit einem Benzinfeuerzeug, man<br />

schmeckt dies beim Rauchen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 27


SPIRITUOSEN<br />

Brandy, Weinbrand, Armagnac, Cognac – eins<br />

haben sie gemeinsam: sie sind Brände<br />

aus Wein. Während die Bezeichnung<br />

„Weinbrand“ oder „Brandy“<br />

zunächst einmal nichts über die<br />

Qualität der Produkte aussagt –<br />

hier findet man Massenware ebenso<br />

wie Spitzenqualitäten – ist dies bei<br />

den französischen Armagnacs und<br />

Cognacs anders. Beide sind nicht nur<br />

eine geschützte Herkunftsbezeichnung,<br />

sondern unterliegen als<br />

„Appellation“ einem strengen<br />

Reglement, das schon für<br />

die einfacheren Varianten<br />

eine hohe<br />

Qualität garantiert.<br />

Armagnac<br />

stammt aus der<br />

Gascogne südlich<br />

von Bordeaux,<br />

während Cognac<br />

nördlich von Bordeaux<br />

aus den Weinbaugebieten<br />

um die Kleinstadt an<br />

der Charente stammt, die dem Getränk<br />

ihren Namen gab. Beide Spirituosen<br />

stammen aus einem definierten<br />

Gebiet und weisen eine<br />

hohe Qualität auf. Das Terroir<br />

und die unterschiedlichen<br />

Destillationsverfahren – einfach<br />

bei Armagnac, zweifach bei Cognac<br />

– sorgen für verschiedene<br />

Geschmackserlebnisse.<br />

Nur wer sich an das strenge<br />

Reglement der Appellation<br />

hält, darf die begehrte<br />

Herkunftsbezeichnung<br />

„Cognac“ bzw.<br />

„Armagnac“<br />

führen. Dieser<br />

Ritterschlag<br />

macht Cognac<br />

und auch<br />

Armagnac zu<br />

Premium- Spirituosen,<br />

die zu<br />

Recht hohes weltweite<br />

Ansehen genießen.<br />

Text: Stephan Rack und Michael Peter<br />

28<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


DieSCHÄTZE<br />

aus COGNAC<br />

Der hohe Stellenwert<br />

der Spirituose Cognac<br />

war uns bekannt, doch wir wollten die<br />

Besonderheiten vor Ort kennenlernen.<br />

Zwei Dinge, die uns besonders gefesselt<br />

haben:<br />

Wir waren im Paradi(e)s: Das sind<br />

die besonders gesicherten Keller der<br />

Hersteller im Cognac, in denen man die<br />

ältesten und seltensten Brände lagert.<br />

Die älteste Karaffe mit einem Eau de<br />

Vie aus dem Jahr 1802 durften wir im<br />

Paradis von Cognac Lhéraud betrachten<br />

– ein Probieren dieser sehr raren Destillate<br />

war nicht möglich.<br />

Kunstwerke statt normaler Flaschen:<br />

Eigentlich ist eine Flasche eine Verpackung<br />

und soll den Inhalt schützen und<br />

einen Transport der Ware ermöglichen.<br />

Gerade die Hersteller aus dem Cognac<br />

haben für Ihre XO-Qualitäten besondere<br />

Karaffen in den schönsten Designs kreiert,<br />

was neben dem außergewöhnlichen<br />

Geschmack eine weitere Dimension des<br />

Genusses hinzufügt.<br />

Tatsächlich war es das Haus Hennessy,<br />

in dem Maurice Hennessy und<br />

sein Kellermeister im Jahr 1870 für<br />

den kleinen Kreis der Familie und<br />

Freunde nur die besten und ältesten<br />

Brände zu einem Cognac mischen<br />

wollte. Dieser „extra old“ – Blend wurde<br />

zu einem weltweiten Erfolg und<br />

schaffte nachfolgend für die gesamte<br />

Region einen Zugewinn an Ertrag aus<br />

den Verkäufen.<br />

1947 führte das Familienmitglied<br />

Gérald de Geoffre die Hennessy<br />

XO-Legende weiter, indem er eine<br />

unverwechselbare, sofort erkennbare<br />

Karaffe schuf, die so sinnlich und<br />

kraftvoll, wie der Cognac war, den sie<br />

enthielt.<br />

Seinerzeit wurde Cognac nur in den<br />

üblichen Langflaschen ausgeliefert.<br />

Hennessy wagte eine gestalterische<br />

Revolution und leitete mit dieser Karaffe<br />

eine neue Ära ein.<br />

Obwohl im Laufe der Jahre kaum<br />

merkbar angepasst, bleibt die Essenz<br />

des ursprünglichen Designs erhalten,<br />

dessen Kurven von den Konturen einer<br />

Weintraube inspiriert sind - eine Hommage<br />

an den Ursprung des Cognacs.<br />

Diese Entwicklung war nur möglich,<br />

da auch die Hersteller von Flaschen<br />

und Karaffen ihre Technik weiterentwickelt<br />

hatten und diese besonderen<br />

Designs in den erforderlichen Mengen<br />

für einen weltweiten Absatzes produzieren<br />

konnten.<br />

Heute gibt es eine Vielzahl von außengewöhnlichen<br />

Karaffen, die wiederum<br />

in Präsentern aus Leder oder<br />

Holz wertig verpackt sind. Die Bandbreite<br />

der Designs von Karaffen ist<br />

schier unerschöpflich, da der eigenen<br />

Marke mit einer besonderen Flasche<br />

etwas Besonderes, wie Unverwechselbarkeit<br />

und Exklusivität gegeben<br />

werden kann.<br />

Wir haben verschiedene Häuser in<br />

der Region Cognac besuchen dürfen<br />

und haben für Sie eine kleine Übersicht<br />

zusammengestellt:<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 29


SPIRITUOSEN<br />

Frapin<br />

Erfahrung mit Wein seit 1270<br />

Wenn man alle Voraussetzungen erfüllt,<br />

um sich „Cognac“ nennen zu dürfen<br />

und dann noch alle Produktionsstufen<br />

vom Weinanbau, übers Keltern, Destillation,<br />

Lagerung und Abfüllung auf dem<br />

eigenen Château erfolgen, dann darf<br />

sich der entsprechende Cognac „Château“<br />

nennen, was dem deutschen Begriff<br />

„Erzeugerabfüllung“ ähnelt, aber deutlich<br />

besser klingt.<br />

Da ist zunächst einmal der Frapin<br />

Château Fontpinot XO, benannt nach<br />

dem im Herzen der Grand Champagne<br />

von Cognac gelegenen ehemaligen Sitz<br />

der Familie Frapin, das stilvoll restauriert<br />

wurde und jetzt als Repräsentationsund<br />

Gästehaus der Firma Frapin dient.<br />

Anders als viele andere XO wird<br />

Château Fontpinot XO nicht in den speziellen,<br />

in der Region als „Dekanter“ bezeichneten<br />

Karaffen abgefüllt, sondern<br />

in der klassischen Langflasche.<br />

Château Fontpinot XO reift für 15<br />

bis 20 Jahre in sogenannten „trockenen“<br />

Kellern. Diese sind im Unterschied<br />

Der andere XO aus dem Hause Frapin<br />

ist der VIP XO, der eine andere Optik<br />

bietet, da er in einer schön geformten<br />

bauchigen Flasche abgefüllt ist. Im Glas<br />

zeigt der VIP XO eine dunkle Bernsteinfarbe,<br />

das Resultat einer Reifung von<br />

durchschnittlich 30 Jahren in „feuchten“<br />

Kellern mit ihren konstanteren<br />

Temperaturen.<br />

Die Aromen zeichnen sich durch<br />

ihre Komplexität und Vielfalt aus: Holz,<br />

Vanille und Frucht bilden eine schöne<br />

geschmackliche Einheit. Mit Recht erhielt<br />

daher der Frapin VIP XO Anfang<br />

2022 die Goldmedaille des International<br />

Spirit Award (ISW).<br />

Für Genießer ist die vergleichende<br />

Degustation der beiden XOs von Frapin<br />

interessant, da sich hier die Auswirkung<br />

unterschiedlicher Lagerungen auf Kreation<br />

unterschiedlicher Geschmackswelten<br />

erfahren lassen, und man damit<br />

auch die Leistung von Kellermeistern<br />

wie Patrice Piveteau würdigen kann.<br />

Empfehlungen:<br />

Château Fontpinot XO Premier Cru,<br />

Cognac Grande Champagne AOC<br />

41 vol%, 0,7 Ltr. UVP 99,- €<br />

Eines der wenigen Cognac-Häuser,<br />

das die Bezeichnung „Château“ verwenden<br />

darf, ist Frapin. Für den Bereich<br />

„Grande Champagne“, das Herz der Region<br />

Cognac, ist es sogar das einzige<br />

Haus. Der Umstand, die gesamte Produktionskette<br />

in der Hand zu haben,<br />

eröffnet die Möglichkeit Cognacs ganz<br />

nach eigenen Vorstellungen herzustellen,<br />

und hiervon macht der Frapins Kellermeister<br />

Patrice Piveteau mit großem<br />

Erfolg Gebrauch.<br />

Die Familie Frapin ist nachweislich<br />

seit 1270 in der Gegend um Cognac<br />

ansässig und beschäftigt sich seitdem<br />

erfolgreich mit Weinbau und Destillation.<br />

Von dem Erfolg zeugen die zahlreichen<br />

Auszeichnungen, die das Familienunternehmen<br />

im Lauf der Zeit<br />

sammeln konnte. Von Frapin erhält<br />

man in Deutschland zwei unterschiedliche<br />

XO, die beide das Genießerherz<br />

höherschlagen lassen, weil sie auf hohem<br />

Qualitätsniveau unterschiedliche<br />

Geschmacksrichtungen bedienen.<br />

zu den „feuchten“ Kellern größeren<br />

jahreszeitlichen Temperaturschwankungen<br />

ausgesetzt, was eine andere<br />

Verdunstung und andere Prozesse im<br />

Zusammenspiel von Holz und Spirituose<br />

bewirkt als in den kühleren und ausgeglicheneren<br />

„feuchten“ Kellern.<br />

Das Resultat ist ein Cognac, bei dem<br />

uns spontan der Begriff „harmonisch“ in<br />

den Sinn kam. Fruchtige und schokoladige<br />

Noten stehen bei den Aromen im Vordergrund.<br />

Ein ausgesprochen liebenswerter<br />

Cognac, der nicht nur als Digestif,<br />

sondern undogmatisch „on the rocks“<br />

genossen auch als Aperitif überzeugt.<br />

Cognac Frapin XO V.I.P. Premier Cru,<br />

Cognac Grande Champagne AOC<br />

40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 150,- €<br />

Hine<br />

An Englishman in France<br />

Ausgerechnet auf dem Höhepunkt<br />

der französischen Revolution im Jahr<br />

1791 aus dem beschaulichen englischen<br />

Dorset des Cognacs<br />

wegen nach Frankreich<br />

zu reisen, das kann<br />

eigentlich nur ein außergewöhnlicher<br />

Charakter<br />

leisten. Für Thomas<br />

Hine hat sich die riskante<br />

Reise auf jeden Fall<br />

gelohnt, denn trotz<br />

eines Gefängnisaufenthalts<br />

findet<br />

er seine Liebe bei<br />

Francoise-Elisabeth,<br />

der Tochter<br />

eines Cognac-Hauses<br />

aus Jarnac,<br />

dem er kurz darauf<br />

seinen Namen geben<br />

wird.<br />

Das Haus von<br />

Thomas Hines und<br />

seiner Familie liegt<br />

an den Ufern des<br />

Flusses Charente<br />

30<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


hat oder aber Monnets Kellermeister Eric<br />

Forget hat es fertiggebracht, der Produktrange<br />

einen besonderen sommerlich-fruchtigen<br />

Charakter zu verleihen.<br />

Monnets Produktportfolio reicht<br />

vom einfachen VS über die „Sunshine<br />

Collection“ (nach Aussage von Eric<br />

Forget ein „älterer“ VS an der Grenze<br />

zum VSOP), den VSOP bis zum XO und<br />

XXO. Was alle Sorten verbindet ist eine<br />

deutliche Ausprägung fruchtiger und<br />

floraler Noten, ohne dabei den eher „robusten“<br />

Grundcharakter der Cognacs<br />

aufzugeben. Das macht insbesondere<br />

die Sunshine Collection und den VSOP<br />

sehr zugänglich und sicher auch für Genießer<br />

interessant, die bisher „süßlichere“<br />

Brandys bevorzugten.<br />

Der XO mit der typischen gold-braunen<br />

Farbe alter Cognacs behält die fruchtigen<br />

Noten, die nun aber in einer komplexeren<br />

Welt von Aromen aufgehen. Honig,<br />

Ingwer und Kakao haben nun als Ergebnis<br />

der längeren Fassreife ihren Auftritt<br />

und ist nach wie vor der Geschäftssitz<br />

der Firma Hine Cognac. Das Haus ist liebevoll<br />

renoviert und verbindet auf eine<br />

gelungene Art und Weise moderne und<br />

klassische Elemente.<br />

Möglicherweise ist Thomas Hines<br />

Vorliebe Neues auszuprobieren Teil der<br />

Corporate Identity geworden, denn die<br />

Gestaltung der Flaschen und ihrer Etiketten<br />

ist klar, schlicht und schnörkellos.<br />

„H by Hine“ ist der Name des VSOP<br />

mit der Appellation „Fine Champagne“,<br />

ein ausgewogener jüngerer Cognac, bei<br />

dem die fruchtigen Noten gut mit den<br />

etwas herberen Holz- und Tabaktönen<br />

harmonieren. Obwohl als Solist ausdrucksstark,<br />

ist sein Geschmack nicht<br />

so dominant, dass „H“ nicht auch einen<br />

perfekten Begleiter in Longdrinks oder<br />

Cocktails geben könnte.<br />

Tatsächlich findet man anders als<br />

bei Whisky, Gin, Rum oder Wodka wenig<br />

Cocktailrezepte für Cognac. Weil es nun<br />

einmal zur Corporate Identity von Hine<br />

gehört, Neues zu wagen wurden kreative<br />

Barkeeper auf der ganzen Welt gebeten,<br />

neue Cocktails auf der Basis von<br />

„H by Hine“ zu entwickeln. Die Rezepte<br />

kann man auf der Homepage von Hine<br />

unter www.hinecognac.com/bartenders<br />

abrufen. Für uns gehört seit unserem<br />

Ausflug nach Cognac jedenfalls der<br />

Longdrink Cognac „H by Hine“ mit Ginger<br />

Ale zum festen Repertoire.<br />

Empfehlung:<br />

Hine H by Hine VSOP Fine Champagne<br />

Cognac<br />

40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 34,99 €<br />

Monnet<br />

Die Sonne im Glas<br />

Unter dem Dach des Hauses Hine<br />

wird auch die Cognac Marke Monnet<br />

betreut. Auf ihre lange und reiche Geschichte<br />

kann die Marke Monnet - 1838<br />

gegründet - zu Recht stolz sein. In den<br />

1930ern wurde der einprägsame Slogan<br />

„du soleil dans un verre“ – der Sonnenschein<br />

im Glas – entwickelt und auf<br />

einem künstlerischen und ikonischen<br />

Plakat verbreitet.<br />

Nun ist es möglich, dass dieser Slogan<br />

unser Geschmackserlebnis geprägt<br />

im Konzert der Geschmäcker. Uns gefällt<br />

der XO wegen seines Spiels mit fruchtigen<br />

Noten zusammen mit der Komplexität<br />

lange fassgereifter Eaux de Vie.<br />

Für besondere Momente sollte Monnets<br />

XXO reserviert bleiben, der in einem<br />

besonders gestalteten Dekanter<br />

mit dem Wappentier Monnets – dem<br />

mythologischen an einen Drachen erinnernden<br />

Salamander – erhältlich ist.<br />

Das komplexe Spiel von Aromen und<br />

Geschmäckern erinnert an eine Symphonie<br />

mit großem Orchester, vielfältig<br />

und doch harmonisch.<br />

Einmal mehr zeigt sich an der Produktrange<br />

Monnets, dass es innerhalb<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 31


SPIRITUOSEN<br />

der Richtlinien der Appellation Cognac<br />

für kreative Kellermeister möglich ist<br />

durch das Spiel mit Hölzern, alten und<br />

neuen Fässern, trockenen und feuchten<br />

Kellern und verschiedenen Crus und Terroirs<br />

höchst individuelle und verschiedene<br />

Geschmacksrichtungen zu kreieren<br />

und damit unterschiedliche Präferenzen<br />

von Genussmenschen zu befriedigen.<br />

Empfehlung:<br />

Monnet Cognac XO<br />

40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 107,99 €<br />

Ferrand Cognac<br />

Ein Newcomer mit Geschichte<br />

Schaut man auf verschiedene Häuser<br />

in der Region Cognac, so wurden<br />

wichtige Weichenstellungen in der<br />

Gründung und Entwicklung der Unternehmen<br />

im 18. und 19. Jahrhundert<br />

getroffen. Die Verfahren zur Herstellung<br />

der Brände, die Komposition der<br />

Brände zum Cognac und auch das<br />

Bauen der Landhäuser und Châteaus<br />

wurde weitgehend in früheren Jahrhunderten<br />

realisiert.<br />

Bei Ferrand entwickelt sich seit<br />

jüngster Vergangenheit mit dem Eintreten<br />

der charismatischen Person Alexandre<br />

Gabriel eine spannende Dynamik.<br />

Der junge Student Gabriel lernte<br />

Heute produziert Maison Ferrandu.<br />

a. Rum auf Barbados (West Indies Rum<br />

Distillery) und Jamaica (Long Pond-und<br />

Clarendon Distillery). Für die zusätzlich<br />

aufgebaute Gin-Produktion wurden in<br />

der Region Cognac eigene Wacholderbäume<br />

gepflanzt.<br />

In diesem Zusammenspiel deckt<br />

das Haus Ferrand mit seiner Geschichte<br />

und den vorhandenen Ressourcen die<br />

Kategorie 'Cognac' ab:<br />

Die Historie der Familie Ferrand geht<br />

in der Region auf das 15. Jahrhundert<br />

zurück. Die Reben stehen im besten Gebiet<br />

der Region Cognac, der sogenannten<br />

‚Grande Champagne‘. Dort bietet der<br />

Kalksteinboden den Reben und Trauben<br />

den notwendigen Säuregehalt, um große<br />

Cognacs erzeugen zu können<br />

.<br />

Mit dem Bezug auf die Herstellung<br />

von Cognac schaut die Familie Ferrand<br />

auf eine Tradition von 10 Generationen<br />

zurück, die als Farmer und Weinbauern<br />

ihre Trauben und die Kunst des Brennens<br />

stets weiterentwickelt haben. Die<br />

7. und 8. Generation der Familie konnten<br />

dabei besondere Akzente setzen:<br />

So wurde von Elie Ferrand, der 7. Generation<br />

das Landhaus ‚Chez Barraud‘<br />

gebaut und die 8. Generation brachte<br />

mit neuen Ideen und kreativen Verfahren<br />

in der Herstellung die Marke Ferrand<br />

zu weltweitem Ruhm und vielen<br />

Auszeichnungen.<br />

Mademoiselle Henriette, Urenkelin<br />

von Elie dem 8. und letzte Nachkommin<br />

der angesehenen Linie, verbrachte ihr<br />

Leben im Herrenhaus ihrer Vorfahren.<br />

Dieser historische Ort mit den Erinnerungen<br />

und Geheimnissen wird in der<br />

Ferrand-Stiftung lebendig gehalten und<br />

geehrt.<br />

in den späten 1980ern die Region Cognac<br />

und das historische Haus Ferrand<br />

kennen. Er entwickelte den Plan, dieses<br />

Haus, das großartige Cognacs produzierte,<br />

jedoch keinen Vertrieb hatte,<br />

zu einem dynamischen Spirituosenunternehmen<br />

zu aufzubauen.<br />

Beim Besuch des Landhauses konnten<br />

wir die Historie der Familie in jedem<br />

Zimmer spüren und es ist eine Freude<br />

wahrzunehmen, dass diese besondere<br />

Geschichte in einem Museum erhalten<br />

bleiben wird.<br />

Der Cognac ‘10 Générations’ ist eine<br />

Hommage des Hauses Ferrand an die<br />

10 Generationen der Familie, für die<br />

großer Cognac vor allem das Ergebnis<br />

geduldiger Arbeit an einem großartigen<br />

Terroir war. Er wurde auf der Hefe<br />

destilliert, um das Aroma zu intensivieren.<br />

Die Reifung erfolgte in verschiede-<br />

32<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


nen Fässern, es handelt sich um einen<br />

Blend aus 5 bis 7 Jahren alten Cognacs<br />

und einem kleinen Anteil von 25 Jahren<br />

alten. Die ersten Jahre reiften die Cognacs<br />

für diesen Blend größtenteils in<br />

gebrauchten medium-getoasteten Cognac-Fässern,<br />

ein kleiner Teil reifte in<br />

neuen Fässern aus französischer Eiche.<br />

Am Ende erfolgte für 20% des Blends<br />

eine letzte 1-jährige Reifung in Sauternes-Fässern.<br />

Ein runder und vollmundiger Cognac,<br />

der ein interessantes Zusammenspiel<br />

von Birne und Honig, aber auch<br />

Pfeffer und Ingwer bietet. Ein empfehlenswertes<br />

Produkt zum absolut günstigen<br />

Preis bei der 0,5 Liter Flasche.<br />

10 Générations, 46 vol%, 0,5 Ltr.<br />

UVP 39,95 €<br />

Das ultimative Top-Produkt des Hauses<br />

ist der Cognac Ferrand Légendaire,<br />

eine kostbare Spezialität, für die<br />

nur die ältesten Destillate aus dem „le<br />

paradis“ genannten Keller vermählt<br />

wurden. Der Türklopfer an der Präsentbox<br />

ist eine Hommage an die reale Eingangstür<br />

des Landhauses der Familie<br />

Ferrand und wird im Gesamtbild durch<br />

das Kunstwerk der Karaffe ergänzt. Ein<br />

Kristallproduzent aus der Normandie<br />

hat das Design für Ferrand entworfen<br />

– dabei repräsentiert jedes Element<br />

der Gestaltung einen Wert der Familie,<br />

beispielsweise die nahrhaften Weinstöcke,<br />

die Engel und die Geheimnisse des<br />

Kellers. Die Herstellung der Karaffen<br />

erfolgt in Handarbeit.<br />

Der Cognac ist eine geschmackliche<br />

Offenbarung, bei der deutlich wird, was<br />

eine jahrzehntelange Lagerung in Fässern<br />

schaffen kann. Cremig und voller<br />

Eindrücke mit würzigen und holzigen<br />

Noten, die übrigens zur Zeit der damals<br />

verantwortlichen Kellermeister auch so<br />

angestrebt wurden. Fruchtige Eindrücke<br />

ergänzen das Geschmackserlebnis.<br />

Elemente, wie Kakao und Weihrauch geben<br />

dazu ein Gefühl von Tiefe.<br />

Der Cognac LÉGENDAIRE ist jährlich<br />

auf 500 Flaschen weltweit limitiert.<br />

Légendaire 42,1 vol%, 0,7 Ltr.<br />

UVP 2.800,- €<br />

Asbach Goethe Das Juwel aus dem Hause Asbach<br />

Das Haus Asbach wird schnell<br />

unterschätzt – das Hauptprodukt<br />

Asbach Uralt prägt mit der breiten<br />

Verfügbarkeit im Lebensmittelhandel<br />

das Bild der Marke. Darüber hinaus<br />

hat Asbach eine faszinierende<br />

Geschichte durch den Entrepreneur Hugo<br />

Asbach, der in seiner Zeit den Genuss von<br />

Weinbrand in Deutschland prägte.<br />

Auch heute bietet Asbach hervorragende<br />

Produkte mit einem Alter von<br />

8, 15 und 21 Jahren. Mit Asbach Goethe<br />

hat man in Rüdesheim zum<br />

120-jährigen Jubiläum des Hauses<br />

eine spezielle Rarität geschaffen,<br />

die an den großen deutschen Dichter<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

erinnert.<br />

Aus einem ausgewählten Weißwein<br />

des Jahres 1951 wurde im<br />

Folgejahr das Destillat gebrannt<br />

und sorgfältig eingelagert.<br />

Der Weinbrand ist streng limitiert<br />

und numeriert – die edle Karaffe<br />

wurde in einer böhmischen<br />

Glasmanukatur angefertigt und der<br />

Verkauf erfolgt in einer angefertigten<br />

Holztruhe mit besonderen Gläsern<br />

und einem Echtheitszertifikat.<br />

Der Johann Wolfgang von Goethe<br />

Vintage Reserve 1952 ist im<br />

sehr guten Fachhandel käuflich zu<br />

erwerben – auf jeden Fall ist diese<br />

Rarität über den Asbach Shop zu<br />

beziehen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Vintage Reserve 1952 41,8 vol%,<br />

1,0 Ltr. UVP 2.000,- €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 33


SPIRITUOSEN<br />

7 Frapin VIP XO<br />

Die Flaschenform ist an ein Tintenfass<br />

angelehnt, um den Vorfahren François<br />

Rabelais zu ehren. Der Cognac zeigt am<br />

Gaumen typische Holzaromen und viel<br />

reife Aprikose. Insgesamt sehr rund und<br />

harmonisch, mit unfassbar langem und<br />

weichem Abgang.<br />

UVP: 150,- €<br />

Hennessy Paradis 3<br />

Benannt nach den Kellern, in denen die<br />

feinsten und ältesten Brände lagern. Der<br />

Cognac wird aus Bränden vermählt, die<br />

bis zu 130 Jahren reifen durften und in<br />

einer von Ferruccio Laviani gestalteten<br />

Karaffe präsentiert werden.<br />

UVP 1070,- €<br />

Hennessy XO 3<br />

Die Flasche ist ‚die Ikone‘ unter den<br />

XO-Cognacs. Die XO-Qualität von Hennessy<br />

wurde aus etwa 100 der besten<br />

Eaux de Vie von Hennessy kreiert – ein<br />

ausgereifter wunderbarer Cognac.<br />

UVP 207,- €<br />

5 Monnet XO<br />

Der neue Dekanter des Monnet<br />

XO erinnert an eine Blütenknospe,<br />

kurz davor in der Sonne<br />

aufzublühen.<br />

Der Cognac ist eine außergewöhnliche<br />

Vermählung von besten<br />

Bränden aus vier Gebieten<br />

der Region Cognac mit würzigen<br />

und fruchtigen Noten.<br />

UVP: 107,99 €<br />

7 Monnet XXO<br />

Das Design des Monnet XXO-Dekanter<br />

präsentiert perfekte Rundheit und ultimative<br />

Geschmeidigkeit, kombiniert mit<br />

der starken Energie des Salamanders –<br />

genau wie die darin enthaltenen Cognac.<br />

Monnet XXO lädt zu einer beispiellosen<br />

Reise der Sinne ein. In sehr kleinen<br />

Mengen hergestellt, ist es ein seltener<br />

Cognac, der Monnets Savoir-faire mit<br />

perfekter Rundheit verkörpert.<br />

UVP: 208,99 €<br />

34<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


7 Ferrand 10 Générations<br />

Eine spannende Flasche mit besonderem<br />

Design: Das Flaschenetikett und die<br />

Geschenkbox stellen die Wurzeln einer<br />

Weinrebe und zugleich den Stammbaum<br />

der Familie dar.<br />

UVP: 39,95 €<br />

Hine Rare VSOP 3<br />

Ein sehr angenehmer, delikater Cognac.<br />

Sein Duft erinnert an fruchtige und<br />

blumige Aromen wie Jasmin und Akazie.<br />

Am Gaumen ist er delikat, gut ausbalanciert,<br />

süßlich mit Noten von Vanille und<br />

Frucht. Im Abgang wunderbar samtig.<br />

UVP: 49,99 €<br />

Frapin Extra 3<br />

Ein Luxus-Cognac der EX-<br />

TRA-Klasse. Inspiriert vom<br />

Juwelierhandwerk steht das<br />

Design der Flasche für einen<br />

Ring, der die Treue innerhalb<br />

der Familientradition darstellt.<br />

Der Cognac ist delikat im<br />

Geschmack, dabei sehr weich/<br />

rund.<br />

UVP: 470,- €<br />

5 Courvoisier XO<br />

Eine Hommage an das Terroir der<br />

Region Cognac im Stil des Hauses<br />

Courvoisier mit delikaten, reichhaltigen<br />

Fruchtnoten.<br />

UVP: 144,99 €<br />

7 Jean Fillioux So Elegantissme XO<br />

Im sogenannten Vivaldi-Dekanter mit<br />

einem wertigen Glasverschluss.<br />

Der Cognac bietet am Gaumen Aromen<br />

von Maracuja und Aprikosen. Langer<br />

Abgang mit einigen Noten von süßen<br />

Gewürzen. Mit einem Wort … Elegantissime!<br />

UVP: 120,- €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 35


RAUCHER•PORTRAIT<br />

36<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


»Gentlemen, you<br />

may smoke!«<br />

Edward VII. war eine der schillerndsten Figuren im Britischen Königreich. Er<br />

war: modischer Trendsetter, unersättlich, das schwarze Schaf der Familie, unbelesen<br />

aber scharfsinnig, übergewichtig, ebenso jovial wie aufbrausend und<br />

nicht mal zehn Jahre Regent.<br />

Text: Elmar Schalk Foto: Nina Bauer<br />

Nein, die Neigung des<br />

zweijährigen Kronprinzen,<br />

seine hölzernen Kühe und Soldaten<br />

aus dem Fenster von Schloss Windsor<br />

zu werfen, sei schwerlich als Präzedenzfall<br />

für sein zukünftiges Verhalten<br />

zu werten, teilte man den besorgten Eltern<br />

mit: Bei Queen Victoria und Prinzgemahl<br />

Albert von Sachsen-Coburg<br />

und Gotha hatten schon die Alarmglocken<br />

geläutet. Denn in beiden Familienzweigen<br />

grassierte Machtmissbrauch,<br />

Trunksucht und Bigamie. Dem wollte<br />

man beim Thronfolger Albert Edward<br />

frühzeitig einen Riegel vorschieben. Mit<br />

strenger Erziehung, den besten Universitäten<br />

des Landes und militärischer<br />

Disziplin sollte „Bertie“ von Anfang an<br />

auf Linie gebracht werden. Doch die<br />

Erzieher und Privatlehrer konnten aus<br />

dem Jungen keinen Musterschüler<br />

machen. Bei seiner Nordamerikareise<br />

1860 bewies der 18-jährige zwar schon<br />

diplomatisches Geschick, wurde ansonsten<br />

aber von offiziellen Aufgaben<br />

ferngehalten. Dafür schickte man Bertie<br />

für zehn Wochen in ein irisches Armeelager,<br />

was seinem Werdegang eine entscheidende<br />

Wendung geben sollte. Statt<br />

des Kriegshandwerks wurden beim<br />

Kronprinzen aber ganz andere Interessen<br />

geweckt, nachdem Offizierskollegen<br />

ihm die junge irische Schauspielerin<br />

Nellie Clifden zugeführt hatten. Als<br />

dies den Eltern zu Ohren kam, waren sie<br />

geschockt. Weil Victoria schon ihre Fühler<br />

nach einer passenden Ehefrau für<br />

den Sohn ausgestreckt hatte, fürchtete<br />

sie, die Familie der Zukünftigen würde<br />

vom lasterhaften Leben des Schwiegersohnes<br />

in spe Wind bekommen und<br />

einen Rückzieher machen. Kurzentschlossen<br />

reiste der Vater im Dezember<br />

1861 nach Cambridge, um dem jugendlichen<br />

Nichtsnutz, der sich mehr dem<br />

Alkohol und Glücksspiel widmete als<br />

dem Studium, die Leviten zu lesen. Ein<br />

langer Spaziergang im Regen soll dem<br />

gesundheitlich angeschlagenen Senior<br />

dort den Rest gegeben haben – zwei<br />

Wochen später verstarb der Prinzgemahl<br />

Albert mit 42 Jahren.<br />

Vatermörder?<br />

Die offizielle Todesursache lautete<br />

Typhus, heute geht man von einer chronischen<br />

Magen-Darm-Erkrankung aus.<br />

Doch für Queen Victoria war klar, wer<br />

ihren über alles geliebten Ehemann<br />

auf dem Gewissen hatte. Als der Prinz<br />

noch ein Baby war, begegnete ihm die<br />

Regentin mit dem gleichen Desinteresse<br />

wie ihren anderen acht Kindern im<br />

Säuglingsalter. Später wuchs mit dem<br />

Jungen exponentiell die Enttäuschung<br />

der Mutter (weil er ganz anders war als<br />

der Vater). Nun aber konnte sie ihn nicht<br />

mehr ohne Schaudern ansehen. Fortan<br />

zelebrierte die Witwe einen exzessiven<br />

Trauerkult und zog sich für den Rest<br />

ihres Lebens weitestgehend aus der<br />

Öffentlichkeit zurück. In der Monarchie<br />

des Vereinigten Königreichs hatte sie<br />

in der Praxis zwar keine Befugnisse einer<br />

konstitutionellen Monarchin, doch<br />

offizielle, zeremonielle und repräsentative<br />

Funktionen übte sie kaum noch<br />

aus. Der Thron, für den sie einst so<br />

hart gekämpft hatte, schien nun seltsam<br />

verwaist. Heutzutage wird von den<br />

meisten Mitgliedern des Königshauses<br />

erwartet, „ihren Beitrag“ zu leisten: medial<br />

präsent zu sein, sich für karitative<br />

oder andere sinnvolle Dinge einzusetzen<br />

und das United Kingdom würdig zu<br />

vertreten. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

wurde Prinz Albert Edward von allem,<br />

was nach Verantwortung roch oder ihn<br />

auf seine zukünftige Rolle vorbereitete,<br />

ferngehalten. Die gähnende Leere füllte<br />

der Thronfolger mit einer Ablenkung<br />

nach der anderen.<br />

#party #girls<br />

#thisismylife<br />

Heute wären Facebook, Instagram<br />

und Co. voll von Selfies, die Edward<br />

beim Champagnerschlürfen mit Pariser<br />

Tänzerinnen zeigen, er würde ständig<br />

Essensbilder und Videos von seinen<br />

Nachtclub-Streifzügen posten, dicke<br />

Zigarren in die Kamera halten und auf<br />

Twitter seine Glücksspiel-Erfolge feiern.<br />

Damals aber war alles etwas diskreter,<br />

obschon es der Mittzwanziger exzessiv<br />

krachen ließ. Zudem hielt der britische<br />

Hochadel als „Inner Circle“ weitgehend<br />

dicht, sobald es um Upper Class-Amü-<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 37


RAUCHER•PORTRAIT<br />

sements ging. Der junge Prince of<br />

Wales hatte eine ausgesprochene<br />

Vorliebe für exklusive Jagdgesellschaften,<br />

die französische Lebensart,<br />

für Pferderennen sowie die Welt des<br />

Theaters in all ihren Schattierungen.<br />

Sein Universum bildete das krasse<br />

Gegenstück zur freudlosen Welt Victorias<br />

im endlosen Dauerschwarz. Und<br />

je mehr die Mutter seinen Lebensstil<br />

missbilligte, desto doller trieb es der<br />

Sohnemann. Daran konnte auch die<br />

Eheschließung mit der attraktiven<br />

Alexandra von Dänemark nichts ändern.<br />

Auf dem Hochzeitsfoto von 1863<br />

blickt die damals 18-jährige noch zuversichtlich<br />

in die Kamera, acht Jahre<br />

und sechs Kinder später wirkt sie<br />

müde und desillusioniert. Trotzdem<br />

soll die Ehe „glücklich“ gewesen sein.<br />

Die Nächste, bitte!<br />

In den Geschichtsbüchern wird Bertie,<br />

bzw. der spätere König Edward VII.<br />

gerne als „notorischer Schwerenöter“<br />

bezeichnet, was aber blanker Euphemismus<br />

ist: Der Mann hat sich durch<br />

die Betten gepflügt wie die Royal Navy<br />

durch die sieben Weltmeere. Sein Hunger<br />

nach Sex war unstillbar, sein Verbrauch<br />

an Geliebten maßlos. Bereits<br />

ein Jahr nach der Hochzeit trieb er<br />

sich in Paris herum, wo er Affären mit<br />

Tänzerinnen, Opernsängerinnen und<br />

Schauspielerinnen hatte. Zwischendurch<br />

suchte der Kronprinz so viele<br />

einschlägige Etablissements auf als<br />

wollte er einen Edelbordellführer über<br />

die französische Hauptstadt schreiben.<br />

Auch später blieb er der Metropole treu,<br />

hatte eine eigene Dauersuite in seinem<br />

Lieblingspuff und ließ sich extra einen<br />

„siège d’amour“ anfertigen: Weil sein<br />

Bauchumfang im fortgeschrittenen Alter<br />

die 120 cm-Grenze sprengte, konnte<br />

er Dank dieser Rammelhilfe im Fin de<br />

Siècle-Stil immer noch seiner Lieblingsbeschäftigung<br />

nachgehen. Und<br />

das, was ihm an Attraktivität fehlte,<br />

machte er durch Charme, interessiertes<br />

Zuhören und die Tatsache wett, dass<br />

er einer der einflussreichsten Männer<br />

der Welt war. Ins Berties Beuteschema<br />

passten prominente Damen und speziell<br />

die Ehefrauen des britischen Adels.<br />

Zwar befand man sich nicht mehr im<br />

Mittelalter, wo der König wahllos seine<br />

Angelrute auswerfen konnte, aber wer<br />

seine Gattin dem Monarchen zur freien<br />

Verfügung stellte, durfte auf einen besseren<br />

Posten hoffen. Manchmal ergriffen<br />

auch die Ehefrauen selbst die Initiative.<br />

Beispielsweise Lady Churchill, die<br />

Mutter des späteren Premierministers,<br />

die mit der royalen Beziehung das Vorankommen<br />

ihres Sohnes sichern wollte.<br />

Tatsächlich waren Seitensprünge<br />

in den Adelskreisen so weit verbreitet,<br />

dass man nicht darüber sprach. Meistens<br />

jedenfalls.<br />

Skandal Royal<br />

Trotzdem verursachte Edwards ungehemmtes<br />

Liebesleben immer wieder<br />

Kollateralschäden, zumal er gerne Liebebriefe<br />

schrieb, die ihn kompromittieren<br />

konnten. So war er beispielsweise<br />

1875 in die Aylesford-Affäre verwickelt,<br />

einem gesellschaftlichen Skandal, in<br />

dem ihn ein Parlamentsmitglied zu erpressen<br />

versuchte. Doch der Prince of<br />

Wales war jemand, mit dem man sich<br />

besser nicht anlegen sollte. Mit dem<br />

Zorn eines alttestamentarischen Gottes<br />

verfolgte er seinen Herausforderer und<br />

dessen Familie, bis sie gesellschaftlich<br />

geächtet waren. Fünf Jahre zuvor stand<br />

Bertie in einem spektakulären Scheidungsprozess<br />

für sieben Minuten als<br />

Zeuge vor Gericht: Lady Mordaunt hatte<br />

gegenüber ihrem Gatten all ihre Liebhaber<br />

aufgelistet, unter anderem den<br />

Thronfolger. Nach der einwöchigen Verhandlung<br />

wurde die 22-jährige vom Gericht<br />

für verrückt erklärt und fristete ihr<br />

Dasein hinter den dicken Mauern einer<br />

viktorianischen Nervenheilanstalt, wo<br />

sie nach 35 Jahren starb. 1891 war der<br />

Prinz im Tranby-Croft-Skandal erneut<br />

als Zeuge vorgeladen; diesmal ging es<br />

allerdings um unerlaubtes Glücksspiel<br />

in Adelskreisen und nicht um eine skandalöse<br />

Liaison. Offiziell werden Albert<br />

Edward 55 Geliebte nachgesagt, die<br />

Dunkelziffer mochte um ein Vielfaches<br />

höher gewesen sein. Seine Eskapaden<br />

hatten die Monarchie zwar immer wieder<br />

erschüttert, aber was konnte ihm<br />

schon passieren?<br />

Dirty Bertie<br />

Während Queen Victoria mit ihrem<br />

Amt so fest verwurzelt war wie eine<br />

englische Eiche und sich ihren Untertanen<br />

nur zu unausweichlichen Feiertagen<br />

wie den Thronjubiläen zeigte,<br />

drehte Bertie eine Warteschleife nach<br />

der anderen. Längst war sein Ruf bis<br />

zum einfachen Volk herabgesickert. Die<br />

Presse nannte ihn “Edward The Caresser”<br />

oder schlicht „Dirty Bertie“. In Karikaturen<br />

wurde er als kleiner dummer<br />

Junge, als monströses Weinfass oder<br />

als hedonistischer Allesfresser dargestellt,<br />

während prominente Autoren<br />

wie Henry James oder Rudyard Kipling<br />

ungeniert ihren Hohn über den „fettleibigen<br />

Lüstling“ ausschütteten. Dass er<br />

trotzdem in der Bevölkerung gemocht<br />

wurde, lag größtenteils an seinem ungezwungenen<br />

Umgang mit Menschen<br />

aus allen Gesellschaftsschichten. Was<br />

heute selbstverständlich scheint, war<br />

Ende des 19. Jahrhunderts ein Novum:<br />

So volksnah hatte sich bis dato noch<br />

kein Kronprinz gezeigt! Und mit der<br />

Gründung des Royal College of Music<br />

1883 bewies er, dass „Nachwuchsförderung“<br />

nicht automatisch ein Synonym<br />

für „königliche Besetzungscouch“<br />

sein musste. Dennoch hatten die Briten<br />

keine Riesenerwartungen an ihren Partyprinz,<br />

als Queen Victoria nach einer<br />

Rekordzeit von über 63 Regierungsjahren<br />

1901 verstarb.<br />

King Edward VII.<br />

Jahrzehntelang hatte ihn seine<br />

Mutter von den Regierungsgeschäften<br />

ferngehalten, wie sollte der inzwischen<br />

59-jährige ein ganzes Empire führen?<br />

Die Zweifel und Vorbehalte seitens der<br />

Politiker waren berechtigt. Hinzu kam,<br />

dass der neue Regent bereits Abnutzungserscheinungen<br />

zeigte – der jahrzehntelange<br />

Missbrauch von allem,<br />

was Spaß macht und schmeckt, hatte<br />

bei ihm Spuren hinterlassen. Es waren<br />

nicht nur Massen an Speis & Trank, die<br />

seinen Körper belasteten, Edward hat<br />

auch unbändig gerne geraucht: Trotz<br />

zunehmender Atemwegsprobleme konsumierte<br />

er täglich seine zwölf Zigarren<br />

und 20 Zigaretten. Es existieren viele<br />

Fotos, die ihn mit Glimmstängel zeigen,<br />

seine große Leidenschaft aber war die<br />

Handgerollte. Immer klemmte eine zwischen<br />

seinem Zeige- und Mittelfinger.<br />

Zu besonderen Anlässen ließ er eine<br />

Doppelcorona herumreichen, deren<br />

Bauchbinde drei weiße Straußenfedern<br />

zierten – eine Anspielung auf das Wappen<br />

des Prince of Wales. Es wird oft behauptet,<br />

dass unter Queen Victoria ein<br />

striktes Rauchverbot in ihren Schlössern<br />

herrschte. Tatsächlich konnte<br />

man sich nicht überall eine anzünden,<br />

sondern nur in speziellen Raucherzimmern.<br />

Aber auch da nicht 24/7: Auf<br />

Anregung ihres schottischen Lieblingsdieners<br />

John Brown, ließ sie die Salons<br />

immer um Mitternacht schließen. Der<br />

„Große Raucherstreit von Balmoral“<br />

sorgte in der Öffentlichkeit für Irritation:<br />

Wie kann es sein, dass die königliche<br />

Familie plötzlich auf die Dienerschaft<br />

Rücksicht nehmen muss? Erst mit dem<br />

Tod der Queen konnte auch das Rauchverbot<br />

zu Grabe getragen werden. Und<br />

38<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


als Albert Edward endlich im August<br />

1902 zum König Edward VII. gekrönt<br />

wurde, soll er bei der Banketteröffnung<br />

den ebenso legendären wie befreienden<br />

Satz gesagt haben: „Gentlemen, you<br />

may smoke.“<br />

Eine neue Ära<br />

Damit war die Viktorianische Ära<br />

zu Ende. Der tradierte Puritanismus.<br />

Die Dauertrauer. Ein neuer König läutete<br />

ein neues Jahrhundert ein. Nur<br />

die Gewohnheiten blieben gleich: Zur<br />

Krönungszeremonie bestand Edward<br />

darauf, dass in der Westminster Abbey<br />

auch seine Ex-Geliebten ihren Platz<br />

hatten, der scherzhaft als „des Königs<br />

Stutenbox“ bezeichnet wurde. Seine<br />

aktuelle (und letzte) Favoritin war Alice<br />

Keppel, die einen ebenso großen wie<br />

mäßigenden Einfluss auf den reizbaren<br />

Monarchen hatte und selbst bei<br />

Staatsbesuchen präsent war. Interessanterweise<br />

fanden einige Generationen<br />

später auch Edwards Ururenkel<br />

(Prince Charles) und Alice Keppels<br />

Urenkelin (Camilla Parker Bowles) als<br />

Liebespaar zueinander. Alexandra, die<br />

frischgebackene Königin, wusste von<br />

den meisten Nebenfrauen ihres Mannes,<br />

war mit einigen sogar bekannt.<br />

Gegen den übersteigerten Paarungstrieb<br />

ihres Gatten war kein Kraut gewachsen,<br />

also arrangierte sie sich mit<br />

ihm, reiste viel und war das, was man<br />

heute eine Influencerin nennen würde.<br />

Sie war so beliebt, dass nicht nur<br />

ihr Kleidungsstil von der High Society<br />

übernommen wurde, sondern später<br />

sogar ihr rheumabedingtes Hinken.<br />

Auch der König präsentierte sich weiter<br />

als modebewusster Dandy, nachdem<br />

er schon den Homburg als Kopfbedeckung<br />

hoffähig gemacht hatte,<br />

den Smoking als Frack-Alternative ins<br />

Leben rief und den untersten Knopf<br />

seines Jacketts immer offen ließ. Im<br />

Gegensatz zu seiner Mutter, war Bertie<br />

auch als Edward VII. präsent. Bei seinem<br />

Umzug nach Buckingham Palace<br />

wurde alles ausgemistet, was ihn an<br />

seine Eltern erinnerte. Nach der Komplettrenovierung<br />

verglichen Spötter<br />

die Inneneinrichtung zwar mit einem<br />

französischen Hotel, aber Neuerungen<br />

wie diese verliehen dem Königshaus<br />

fortan Glamour. Als moderner Regent<br />

war er der Wegbereiter für die britische<br />

Monarchie wie wir sie heute kennen.<br />

Immer offen für Neues, ließ sich<br />

Edward im Automobil ablichten und<br />

erhielt vom US-Präsidenten Theodore<br />

Roosevelt das erste drahtlose Telegramm<br />

über den Atlantik. Hoffnung,<br />

Optimismus und Kreativität machten<br />

sich in Großbritannien breit. Als ein<br />

Befürworter der Völkerverständigung<br />

beendete er die britische Isolationspolitik<br />

in Europa und stellte schon 1904<br />

sein diplomatisches Geschick unter<br />

Beweis, als er ein Bündnis mit dem<br />

ewigen Erzrivalen Frankreich schloss.<br />

1906 erregte sein Besuch in Kanada<br />

Aufsehen, weil er eine Delegation der<br />

dortigen Ureinwohner empfing. Sehr<br />

schnell folgten weitere Abkommen<br />

mit anderen Ländern, was auch daran<br />

lag, dass Edward VII. mit fast allen<br />

europäischen Adelsfamilien verwandt<br />

war. Kaiser Wilhelm II. war ebenso sein<br />

Neffe wie Zar Nikolaus II. und Norwegens<br />

König Haakon VII.; die Könige von<br />

Griechenland und Dänemark waren<br />

wiederum seine Schwiegersöhne. Als<br />

der „Onkel Europas“ 1910 nach mehreren<br />

Herzinfarkten verstarb, betrauerte<br />

nicht nur sein Volk den Tod des 68-jährigen,<br />

der weniger als ein Jahrzehnt<br />

lang auf dem Thron saß. Sein Leben<br />

war eine pralle Inszenierung gewesen.<br />

Mit dem imposanten Trauerzug, der<br />

sich durch Londons Straßen zog und<br />

der mit Vertretern aus 70 Staaten die<br />

größte Zusammenkunft europäischer<br />

Königshäuser war, hatte Bertie seinen<br />

letzten großen Auftritt.<br />

100% Single Family Estate<br />

100% Cognac Grande Champagne<br />

Spitzenlage<br />

100% Eigene Trauben<br />

100% Destilliert und ausgebaut<br />

auf eigenem Schlossgut<br />

100% Handwerkskunst<br />

750 Jahre Familienunternehmen<br />

Das einzige Haus der Grande<br />

Champagne mit Château Appellation:<br />

Château Fontpinot<br />

Erhältlich bei Ihrem Fachhändler oder Joh. Eggers Sohn GmbH


KIKIS•REISENOTIZEN<br />

40<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


ABGEHOBEN<br />

München. Erdinger Moos. Morgennebel. So dick, dass man keine zehn Meter weit<br />

sehen kann. Der Minibus rollt bedächtig übers Flugfeld. Plötzlich schält sich die<br />

Silhouette eines eleganten Fliegers aus dem wabernden Weiß. Die Global7500<br />

schillert silbrig im diffusen Licht. Mit ihrer Spannweite von 31 Metern steht sie<br />

unter den Großen auf dem Münchner Airport parat. Das private Prachtstück, wird<br />

mich nach Dubai bringen. Mein erstes Erlebnis im Privatjet.<br />

Glücksgefühle, Herzklopfen,<br />

Bauchkribbeln, das alles<br />

auf einmal, jagt durch Körper<br />

und Geist, als ich die kurze Treppe<br />

erklimme. Vor uns, insgesamt vier Gäste,<br />

zwei Piloten und zwei Kabinen-Hostessen,<br />

liegt eine 2860-Meilen-Strecke,<br />

was entspricht 4960 Kilometern entspricht.<br />

Laut Aussage des Piloten werden<br />

wir je nach Verkehr über dem Golfstaat<br />

nach circa fünf Stunden landen,<br />

also etwa eineinhalb Stunden weniger<br />

benötigen als kommerzielle Flüge.<br />

Das Ultra-Langstrecken-Flugzeug, von<br />

Bombardier entwickelt und Aircraft der<br />

ersten und einzigen weltumspannenden<br />

Business Aviation Company „Vistajet“,<br />

könnte uns sogar nonstop bis nach<br />

Bali liften. Daher das Anhängsel 7500.<br />

Es steht für machbare Nonstop-Meilen.<br />

Vor lauter Aufregung weiß ich erstmal<br />

gar nicht, wohin setzen. Für maximal<br />

14 Gäste stehen dreh- und klappbare<br />

Sessel zur Verfügung, überzogen<br />

mit butterweichem italienischem Leder.<br />

Vier sind auf unserem Flug so positioniert,<br />

dass man sich gegenüber platzieren<br />

kann. In separater Suite nebst Bad<br />

ist ein Doppelbett gerichtet, dekoriert<br />

mit Schlafanzug und Cashmere-Socken.<br />

Doch schon mal vorab: Füße hoch erst<br />

nach Ankunft im Mandarin Oriental Dubai.<br />

Allerdings proben wir für Instagram<br />

ausgestrecktes Fläzen auf dem gemütlichen<br />

Daunenbett. Im Flieger gibt es auf<br />

Wunsch WLan, sprich man könnte nämlich<br />

sofort posten. Workoholics dürften<br />

sich über rasante Internetverbindungen<br />

freuen, die Video-Konferenzen und<br />

Live-Streaming erlauben. Wir schlürfen<br />

erstmal Champagner und genießen den<br />

Blick durch große Fenster auf die Alpen.<br />

Die Berge wirken noch miniaturhafter<br />

besuchen Sie auch<br />

LOGBUCH – DER PODCAST<br />

Aufzeichnungen einer<br />

Reisejournalistin<br />

@logbuch_podcast<br />

Jeden Sonntag eine neue Folge bei<br />

Spotifiy, Apple Podcast und Deezer.<br />

Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />

als auf „normalen“ Flügen. Ein Blick<br />

auf den HD-Screen bestätigt das. Anstatt<br />

10.000 Metern Flughöhe sind wir<br />

fast einen halben Kilometer höher unterwegs.<br />

Deswegen auch schneller und<br />

auf der gesamten Strecke ohne Störung<br />

von Turbulenzen. Die Global7500, zudem<br />

äußerst geräuscharm, scheint bewegungslos<br />

in der Luft zu liegen. Und<br />

die Szenerie draußen zieht wie ein Zeitlupenvideo<br />

vorbei. Dabei sausen wir mit<br />

einer Geschwindigkeit von Mach 0.925<br />

durch den Himmel.<br />

Die beiden Kabinen-Hostessen,<br />

ausgebildet vom British Butler Institut,<br />

decken zum 4-Gänge-Dinner Weißleinen<br />

ein. Mit Christofle Porzellan und<br />

Silberbesteck auf lang figurierter Tafel,<br />

sodass wir vier gemeinsam am Tisch<br />

speisen können. Gerichte können bei<br />

Buchung gewählt werden. Wir hatten<br />

uns für Lamb Chops zum Hauptgang<br />

entschieden. Die sind tadellos. Jeweils<br />

zwei Weiß – und Rotweine stehen als<br />

Begleitung zur Wahl. Welche hochkarätigen<br />

Tropfen Geschmack und Qualität<br />

beibehalten, wenn sie in der Luft ausgeschenkt<br />

werden, testet Vistajet auf speziellen<br />

Weinflügen. Wenn ein Spruch für<br />

dieses Allround-Vergnügen passt, dann<br />

dieser: Die Zeit vergeht wie im Fluge.<br />

Die bunte Glitzerwelt vom nächtlichen<br />

Dubai erstreckt sich unter uns. Nach<br />

exakt 5 Stunden 18 Minuten setzen wir<br />

auf. Das Vergnügen geht weiter. Zwei<br />

Roll Royce Phantom warten als Zubringer<br />

zum weiß marmornen Privatterminal.<br />

Wir sind an diesem Abend die einzigen<br />

Passagiere. Die Abfertigung samt<br />

Covid-Pass Check geht zügig. Noch auf<br />

einen Kaffee in die Lounge? Wobei mir<br />

auffällt, dass ich eigentlich putzmunter<br />

bin und der Genuss von zwei drei<br />

Gläschen Rotwein während des Fluges<br />

so gut wie wirkungslos blieb. Was, so<br />

wird erklärt, an 100% Frischluft im Flieger<br />

liegt. Kennt man von Spaziergängen<br />

daheim, um klaren Kopf zu kriegen. In<br />

der gläsernen Ruhe-Oase lockt eine<br />

formschöne Sitzgruppe in knalligem<br />

Orange, Rosen und Servietten auf dem<br />

Tisch sind farblich angepasst. Und sogar<br />

die Deko im deckenhohen Humidor,<br />

der ein paar Dutzend Cohibas birgt,<br />

schmückt dieser leuchtende Ton. Corporate<br />

Identity Color von Vistajet eben.<br />

Ein Cappuccino geht noch vor Abfahrt<br />

ins Hotel. Zum Glück, denn sonst hätte<br />

ich den finalen Clou verpasst. Auf dem<br />

Schaum guckt mir mein Konterfei entgegen,<br />

mein Profilbild von Linkedin. Der<br />

Private Jet Flug wird sich ins Langzeitgedächtnis<br />

graben, der Spaßmacher<br />

Cappuccino erst recht. Mal schauen, ob<br />

sich die hohe Hospitality diesen Gag abguckt.<br />

Alles über Vistajet, Mitgliedschaft,<br />

Kosten, Nachhaltigkeit und Partner<br />

unter www.vistajet.com<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 41


FIGURADO•GALA<br />

42 <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


BLOSS NICHT GERADE!<br />

FIGURADOS<br />

Die Meisterwerke der<br />

Torcedores<br />

Torpedo, Piramides, Perfecto, Mananita, Leyendas<br />

– Figurados haben viele Namen. Eines haben sie<br />

gemeisam, sie sind allesamt Meisterwerke der Zigarrenroller.<br />

Und nur sehr erfahrene Meister ihrer Kunst, sind<br />

in der Lage sie in Perfektion herzustellen.<br />

Eine unter vielen Rauchern vorherrschende Meinung zum<br />

Thema Zigarren ist, dass es keinesfalls die „eine“ perfekte<br />

Zigarre gibt. Vielmehr hat jeder Genießer seine eigenen<br />

Ansprüche an Rauchzeit, Geschmack oder Intensität. Gerade<br />

weil ex derart verschiedene Interessen gibt, ist das<br />

Angebot an unterschiedlichen Zigarrenformaten auch so<br />

groß. Denn es sind zum Großteil die einzelnen Formate,<br />

die das Raucherlebnis entscheidend beeinflussen.<br />

Wie es der Name bereits verrät, hat die Perfecto für Aficionados<br />

eine ganz besondere Bedeutung. Nur wenige<br />

Zigarrenformate weisen die Fähigkeit auf, dass der Raucher<br />

die Intensivität des Zuges allein dadurch bestimmen<br />

kann, wo die Abschnittfläche am Mundende sein<br />

wird. Für einen wahrlich perfekten Rauchgenuss kann<br />

dies ein entscheidender Faktor sein – probieren Sie es<br />

doch einfach Mal aus.<br />

Fotos: Studio Jan Roeder<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 43


FIGURADO•GALA<br />

»Die Zigarre gibt viel weichen, samtigen Rauch ab und<br />

verströmt feinwürzige Aromen und eine dezente Pfefferschärfe.<br />

Der seidige Rauch wird von zarter Süße unterstützt.<br />

Sie erfreut durch frisches Holz, einer pfeffrigen<br />

Würzigkeit und einer unterschwelligen Creme-Note.«<br />

ZINO NICARAGUA<br />

Vitola Short Torpedo<br />

Deckblatt Ecuador, Connecticut<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Dom. Rep., Honduras,<br />

Nicaragua<br />

Länge 100 mm<br />

Gauge 20,6 mm<br />

Preis 6,50 €<br />

Vertrieb Davidoff of Geneva<br />

Germany GmbH<br />

44<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


JOYA DE NICARA-<br />

GUA ANTAÑO 1970<br />

Vitola Gran Perfecto<br />

Deckblatt Nicaragua<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 152 mm<br />

Gauge 23,8 mm<br />

Preis 10,70 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

»Die Antaño 1970 ist eine vollmundige Zigarre mit würzigem<br />

Rauch und erdigem Abgang. Kräftig und wegweisend – dem<br />

Charakter von Joya de Nicaragua gerecht werdend.<br />

Eine robuste Mischung aus kraftvollen nicaraguanischen<br />

Tabaken mit einem besonderen nicaraguanischen Criollo-<br />

Deckblatt als I-Tüpfelchen.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 45


FIGURADO•GALA<br />

»Herrliche Zigarre! Erdige Aromen mit Pfeffer,<br />

stellenweise auch eine leichte Süße/Fruchtigkeit.<br />

Hinzu kommen noch Röst-/Nussnoten. Der Abbrand<br />

und das Zugverhalten sind einfach ein Traum.«<br />

PARTAGAS<br />

SERIE P NO.2<br />

Vitola Piramides<br />

Deckblatt Kuba<br />

Umblatt Kuba<br />

Einlage Kuba<br />

Länge 156 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 14,50 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

46<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


VEGUEROS<br />

MAFIANITAS<br />

Vitola Mananitas<br />

Deckblatt Kuba<br />

Umblatt Kuba<br />

Einlage Kuba<br />

Länge 100 mm<br />

Gauge 18,3 mm<br />

Preis 5,20 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

»Richtig leckere, kleine Kubanerin.<br />

Abbrand nahezu perfekt. Die Verarbeitung<br />

ist sehr gut und für das Format<br />

sehr tiefe und gute Aromenstruktur.<br />

Super Mini-Smoke.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />

47


FIGURADO•GALA<br />

»Diese wunderschöne Zigarre im Figurado-<br />

Format vereint fruchtige Aromen und die<br />

Geschmackskomponenten von Edelhölzern.<br />

Eingebettet in ein seidiges Connecticut<br />

Shade-Deckblatt und Dank des speziellen<br />

Zedernholz-Reifeverfahrens, erwartet Sie ein<br />

unvergesslicher Rauchgenuss.«<br />

LEÓN JIMENES<br />

Vitola Leyendas<br />

Deckblatt Connecticut Shade /<br />

Ecuador<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 102 mm<br />

Gauge 15,9 mm<br />

Preis 6,00 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

48<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


PERDOMO FRESCO<br />

MADURO<br />

Vitola Torpedo<br />

Deckblatt Nicaragua<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 165 mm<br />

Gauge 21,4 mm<br />

Preis 5,00 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

» Eine wirklich schöne Torpedo mit leicht<br />

seidig glänzendem Deckblatt. Dunkles Holz,<br />

leichter Pfeffer, dunkle Schokolade.<br />

Später entwickelt sich eine leichte, hintergründige<br />

Süße.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />

49


FIGURADO•GALA<br />

SAMANA 1756<br />

FABULOSO<br />

Vitola Salomones<br />

Box Pressed<br />

Deckblatt Equador<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 146 mm<br />

Gauge 16,7 mm<br />

Preis 8,60 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

»Die Samaná 1756 Fabuloso ist ein echter<br />

Hingucker. Sie sieht allerdings nicht nur<br />

gut aus, sondern mundet auch vorzüglich.<br />

Das Entzünden geht besonders schnell und<br />

leicht von der Hand, sollte aber dennoch<br />

mit viel Bedacht geschehen.«<br />

50<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


»Der Geschmack der Zigarren ist reichhaltig<br />

mit einer mittelkräftigen Stärke. Sie<br />

ist sehr cremig mit einer süßen Note von<br />

Kaffee. Sie bietet eine angemessene<br />

Qualität zu einem sehr guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis.«<br />

REPOSADO 96<br />

ESRATE BLEND<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 2,50 €<br />

Vertrieb AKRA<br />

Torpedo<br />

Connecticut<br />

Nicaragua<br />

Nicaragua<br />

152 mm<br />

20,6 mm<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 51


FIGURADO•GALA<br />

VILLIGER 1492<br />

Vitola Short Perfecto<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Dom. Rep. ,<br />

Nicaragua<br />

Länge 133 mm<br />

Gauge 20,6 mm<br />

Preis 7,10 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

»Tolle Zigarre, schönes Format, fein-samtiges,<br />

hellbraunes Deckblatt ohne Makel<br />

– gleichmäßig gerollt. Cut und Brandannahme<br />

ohne Probleme, startet die Short<br />

Perfecto mit fruchtiger Süße und einem<br />

Hauch Kaffee.«<br />

52<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


ROMA CRAFT EC XVIII<br />

INTEMPERANCE<br />

Vitola Faith (Short Perfecto)<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Dom. Rep. ,<br />

Nicaragua<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 7,40 €<br />

Vertrieb August Schuster<br />

»Wie von Roma Craft gewohnt, ist die<br />

Intemperanceeine klasse verarbeitete<br />

Zigarre. Mit einem vollmundigen Kaffe<br />

ist diese Zigarre wie gemacht für einen<br />

entspannten Nachmittag.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 53


MÄNNERSACHE<br />

Wenn ich mich heute im<br />

Spiegel ansehe, fällt es mir<br />

schwer, mich ohne ihn zu denken. Ich<br />

liebe ihn, meine Frau liebt ihn, der Sohn<br />

auch. Einige behaupten, er mache mich<br />

älter. Andere meinen, er verdecke Gesicht.<br />

Doch wenn ich ehrlich bin, sehe<br />

ich mich erst, wie ich sein will, seitdem<br />

ich ihn trage.<br />

Die Rede ist natürlich<br />

von meinem Bart.<br />

Er ist natürlich nicht mein erster<br />

Bart. Als Jugendlicher habe ich, wie die<br />

meisten anderen wohl auch, mit den<br />

verschiedensten Varianten experimentiert.<br />

Oberlippen-, Backen-, Goatiebart<br />

schmückten alle zum einen oder anderen<br />

Zeitpunkt mein eher unscheinbares<br />

Gesicht. Je nach musikalischer Vorliebe,<br />

modischer Haltung oder beruflicher<br />

Verpflichtung war ich mal gesichtsbehaart,<br />

mal glattrasiert. Doch erst der<br />

seit einigen Jahren wachsende Vollbart<br />

gibt mir das Gefühl, ich selbst zu sein.<br />

Klingt vielleicht merkwürdig, aber ich<br />

bin damit sicher nicht alleine.<br />

Vor wenigen Jahren noch undenkbar,<br />

hat sich selbst in konservativen<br />

Kreisen der Bart wieder als Ausdruck<br />

individuellen Stils etabliert. Was noch<br />

vor nicht allzu langer Zeit jugendlichen<br />

Hipstern und eigenwilligen Exzentrikern<br />

vorbehalten zu sein schien, erlebt<br />

inzwischen in fast allen Bereichen der<br />

Gesellschaft eine Renaissance. Nicht<br />

nur Kulturschaffende und Kreative<br />

schmücken sich mit dem Gesichtshaar.<br />

Auch TV-Moderatoren, Profis aus der<br />

Wirtschaft und der Politik tragen ihn<br />

wieder. Und das nicht ausschließlich als<br />

ostentatives Zeichen dauerverhandelnder<br />

Überarbeitung, sondern auch als<br />

ernstgemeintes stilistisches Statement.<br />

Der Bart hat wieder einmal Konjunktur.<br />

Heiße Kompressen,<br />

scharfe Klingen. Unter<br />

den Händen des Barbiers<br />

findet der Mann zu sich.<br />

Ich schreibe „wieder einmal“, weil<br />

der Bart, jenes Testosteron bedingte<br />

gesichtshaarige Überbleibsel unserer<br />

Evolution, schon immer ein Fokuspunkt<br />

ästhetisch-ideologischer Auseinandersetzung<br />

gewesen ist. Die Geister, nicht<br />

nur der religiösen Eiferer unterschiedlichster<br />

Couleur, die ich gerne hier in<br />

diesem Text weitgehend ignorieren<br />

will, scheiden sich am Bart. Sehr lange<br />

schon.<br />

54<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


BART und<br />

BARBIER<br />

Während die Welt wieder einmal aus den Fugen gerät, Säbelrasseln<br />

und Kriegsgebrüll zu hören ist, flüchtet sich Ihr Autor an einen Ort<br />

der Ruhe und Entspannung. Alle vier Wochen hat<br />

er einen Termin, den er nicht um alles in der Welt<br />

verschieben würde.<br />

Text und Fotos: Mark Horyna<br />

MARK<br />

Anthropologen wissen, dass wir seit<br />

mehr als 20.000 Jahren die Kunst der<br />

Rasur beherrschen. Wer sein Gesichtshaar<br />

wachsen lässt, tut dies also ganz<br />

bewusst. Der Bart ist Ausdruck der Natur<br />

und Kultur zugleich.<br />

Schon die alten Ägypter nahmen<br />

ihn recht ernst. Angehörige derer Oberschicht<br />

färbten ihr Geschichtshaar<br />

henna-rot und webten feine Goldfäden<br />

hinein. Auch die Griechen des Altertums<br />

gingen selten ohne Bart. Glatte<br />

Wangen galten ihnen als effeminiert.<br />

In Rom markierte die erste Rasur den<br />

Übergang des Jünglings zum Manne.<br />

Feldherren schmückten sich mit Bart,<br />

Senatoren gingen gerne ohne.<br />

Auch spätere Völker, Vandalen, Germanen,<br />

Gallier und Wikinger - ohne alle<br />

unbotmäßig vereinfachend in einen Topf<br />

werfen zu wollen - hielten den Bart als<br />

Zeichen ihrer Männlichkeit in Ehren.<br />

Der Gesichtsschmuck wurde mit Sorgfalt<br />

gepflegt, geflochten, mit Perlen geschmückt<br />

und auch gefärbt. Zwar setzte<br />

sich im Mittelalter eine merkwürdige<br />

Bartlosigkeit im Klerus durch, für die<br />

meisten anderen blieb das Gesichtshaar<br />

doch wichtiger Ausdruck männlicher<br />

Identität.<br />

Eine Theorie aus der Renaissance<br />

sah im Bart ein Abfallprodukt überhitzter<br />

Testikel und der Bartwildwuchs galt<br />

als Zeichen eines cholerischen Charakters.<br />

Man stutzte, pflegte und lockte<br />

den Bart und nutzte seine Existenz,<br />

um sich – ganz im Sinne der damaligen<br />

Zeit – als Individuum zu präsentieren.<br />

Aufklärerische Geister des 17. Jahrhunderts<br />

hingen später oft bartlos ihren<br />

philosophischen Gedanken nach. Als<br />

bräuchte ein klarer Geist ein glattpoliertes<br />

Antlitz. Der Bart geriet ein wenig aus<br />

der Mode, sollte jedoch bald mit voller<br />

Wucht zurückkehren.<br />

Das Aufkommen moderner Rasierer<br />

und eine neue urbane Barbier-Industrie<br />

beschleunigten in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts eine Veränderung<br />

der Bartkultur. Eine nie zuvor gekannte<br />

Formvielfalt entstand. Vollbärte, Backenbärte<br />

und Schnurbärte jeder Größe und<br />

Form schmückten den Mann dieser Zeit.<br />

Europa schickte sich damals an,<br />

die Welt zu kolonialisieren, Militärs und<br />

Abenteurer machten den großen Bart<br />

salonfähig. Der zu Hause gebliebene<br />

Bürger ahmte es ihnen fleißig nach.<br />

Viele Bärte dieser Zeit evozierten Eroberungswillen,<br />

verwegene Virilität und<br />

Abenteuerlust, auch wenn man seinen<br />

Alltag in der Amtsstube oder hinter einem<br />

Bankschalter verbringen musste.<br />

Im späten neunzehnten Jahrhundert<br />

begann sich auch - ein Glück für<br />

den historisch interessierten Pognophi-<br />

HORYNA<br />

len (Bartliebhaber, für die, die es nicht<br />

schon ahnen konnten) – das Lichtbild<br />

als Mittel der bürgerlichen Selbstdarstellung<br />

durchzusetzen. Die großbärtigen<br />

Männer der Zeit schlüpften in<br />

ihre Sonntagsanzüge, stellten sich vor<br />

Pappkulissen auf und blickten bedeutungsschwer<br />

für Fotografen und Nachwelt<br />

in die Ferne. Auch auf den Portraits<br />

früher Vertreter des ewig auf Wachstum<br />

ausgerichteten Kapitalismus sieht man<br />

viel extravagantes Gesichtshaar. Den<br />

Großindustriellen war der Wachstumsgedanke<br />

ins Gesicht geschrieben.<br />

Etwa Mitte des letzten Jahrhunderts<br />

entwickelte sich das Bürgertum allerdings<br />

zusehend zu einer Hochburg der<br />

Glattrasierten. Angepasste Stromlinienförmigkeit,<br />

nicht nur im Automobildesign,<br />

war eine nachgesuchte Qualität.<br />

Der fleißige Mann der wirtschaftswundernden<br />

Nachkriegsjahre hatte sich<br />

und sein Gesichtshaar unter Kontrolle.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 55


MÄNNERSACHE<br />

Bärte waren Arbeitern, Revoluzzern,<br />

Kommunisten, aufmüpfigen Beatniks<br />

und kiffenden Hippies vorbehalten.<br />

Die Hippies waren es dann auch,<br />

die den Bart wieder in den Mainstream<br />

brachten. Buschig lange Koteletten,<br />

Schnurr- und Vollbärte und längeres<br />

Haupthaar wurden wieder modisch. Bis<br />

sie wieder verschwanden, um wieder zu<br />

kommen, um wieder zu verschwinden.<br />

Heute hat sich – zumindest im Westen<br />

- der Bart weitgehend vom ideologischen<br />

Ballast befreit. Er provoziert<br />

nicht mehr und ist eine Frage des persönlichen<br />

Geschmacks. Er ist frei. Kaum<br />

einer nimmt Anstoß am Bart. Er sollte<br />

aber gepflegt sein.<br />

Der Barbier<br />

Etwa Mitte des letzten Jahrhunderts<br />

galt er hierzulande fast als ausgestorben,<br />

dabei ist der Beruf seit Ewigkeiten<br />

schriftlich verbürgt. Schon in der Antike<br />

arbeiteten Barbiere. In Rom war es<br />

üblich, dass sich nicht nur freie Männer<br />

gegen Bezahlung rasieren ließen, sondern<br />

auch Sklaven. Im Mittelalter waren<br />

Barbiere in europäischen und vorderorientalischen<br />

Badehäusern tätig. Während<br />

sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit<br />

auf den Schnitt und die Pflege von<br />

Haupt- und Barthaaren verwendeten,<br />

waren sie auch für Zahnextraktionen,<br />

die Verabreichung von Einläufen, für die<br />

Wundversorgung und auch für gewisse<br />

andere, damals als medizinisch betrachtete<br />

Anwendungen wie Aderlässe<br />

und Blutegelbehandlungen zuständig.<br />

Bis ins 15. Jahrhundert waren auch<br />

chirurgische Eingriffe beim manchem<br />

Barbier im Angebot. Der allseits bekannte<br />

Barber’s Pole, Erkennungszeichen für<br />

den Schaffensort des Barbiers, hat seine<br />

Ursprünge in dieser Zeit. Angeblich symbolisieren<br />

die spiralförmig angeordneten<br />

Farben Weiß (für Zähne), Rot (für Blut<br />

und Aderlass) und Blau (Haarpflege und<br />

Rasur) die drei Arbeitsbereiche.<br />

Tiegel, Schere, Stuhl und Stil.<br />

Moderne Barbiersalons sind<br />

Oasen der Wellness.<br />

Lange konnten sich Barbiere auch<br />

nach Anbruch der Moderne halten, doch<br />

die Verbreitung der Eigenrasur, die mit<br />

der Erfindung der Rasierhobel zu Beginn<br />

des letzten Jahrhunderts einherging,<br />

nahm dem Beruf eine wichtige<br />

Einnahmequelle. Als in den Sechzigern<br />

und Siebzigern auch noch längere Haare<br />

modisch wurden, schien der Untergang<br />

des Barbiers besiegelt. Männer<br />

rasierten sich selbst, oftmals auch elektrisch<br />

und gingen in den Uni-Sex Salon,<br />

wo sie zwischen Haubentrockner, Haarspray<br />

und Damenzeitschriften eine eher<br />

traurige Erscheinung abgaben.<br />

Auch meine Barbiergeschichte beginnt<br />

in einem Uni-Sex Salon. Die adrette,<br />

sehr nette junge Dame, die mir stets<br />

einen „tollen“ Schnitt zu verpassen<br />

suchte, den ich so gewiss nicht bestellt<br />

hatte, war wieder einmal zu weit gegangen.<br />

Natürlich war ich damit einverstanden<br />

gewesen, dass sie sich meiner<br />

Augenbrauen annahm, doch als ich einen<br />

letzten prüfenden Blick in den Spiegel<br />

warf und eine eh schon nicht wirklich<br />

zu verleugnende Ähnlichkeit mit<br />

meiner Großmutter nun auch an meiner<br />

Brauenform entdeckte, war Schluss. In<br />

Zukunft wollte ich nur noch einen Profi<br />

an mich heranlassen.<br />

Shpethim Osmani, wie der Barbier<br />

meines Vertrauens eigentlich heißt, hatte<br />

bei meinem ersten Besuch im Jahre<br />

2013 gerade seinen eleganten Laden<br />

eröffnet und sich damit nach langen<br />

Jahren als angestellter Friseur endlich<br />

einen Jugendtraum erfüllt. Osmani, der<br />

unter dem Namen „Timi - Der Barbier“<br />

arbeitet, stammt aus dem Kosovo. Seine<br />

Lebensgeschichte ist, wie die vieler<br />

Kosovaren seiner Generation, von<br />

Kriegserfahrungen, Flucht, Asylanträgen<br />

geprägt und dem willensstark verfolgten<br />

Ziel, sich mit Fleiß und Arbeit im<br />

Westen ein besseres Leben aufzubauen.<br />

Der stolze Vater zweier Jungs ist mit<br />

ganzer Seele Barbier. Neben dem Spiegel<br />

an seinem Arbeitsplatz, vor dem<br />

eine Unmenge Flaschen mit allerlei<br />

duftenden Wässern versammelt sind,<br />

hängt neben dem Bild seiner beiden<br />

Söhne eine alte Schwarzweißfotografie.<br />

„Es zeigt einen Jungen mit ernster<br />

Miene und raspelkurzen Haaren bei der<br />

Arbeit in einem altmodischen Salon.“ Es<br />

ist der erst vierzehnjährige Osmani als<br />

Lehrling im Geschäft seines Onkels im<br />

Kosovo. Unter den wachsamen Augen<br />

seines Lehrmeisters übte er dreieinhalb<br />

Jahre lang die Kunst des Rasierens<br />

und Frisierens. In Deutschland machte<br />

er später seinen Meister, sparte und<br />

eröffnete im Jahre 2013 seinen Salon.<br />

56<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Es sollte ein Ort für Männer sein. Eine<br />

Oase im stressigen Alltag, in die man<br />

sich hineinfallen lassen kann. Er traf<br />

damit als einer der ersten den Nerv<br />

der Zeit. Schnell sprach sich herum,<br />

dass Timi einer war, der seine Kunst<br />

nicht nur beherrschte, sondern perfektioniert<br />

hatte. Sein Kalender füllte<br />

sich, zeitweilig war er auf Monate hin<br />

ausgebucht. Bald musste er seinen Laden<br />

erweitern und inzwischen arbeiten<br />

drei weitere Barbiere im Salon. Einer<br />

davon ist sein Neffe. Der Kreis schließt<br />

sich also.<br />

Wer heute das Glück hat, in Timi‘s<br />

hellen Laden im Stuttgarter Westen<br />

einen Termin zu bekommen, kann sich<br />

auf eine Behandlung der Sonderklasse<br />

freuen, die den alltäglichen Wahnsinn<br />

vergessen lässt. Während im Hintergrund<br />

Jazz und Swingklänge für den<br />

akustischen Rahmen sorgen, taucht<br />

man als Kunde unter seinen fachkundigen<br />

Händen ab. Wo anderenorts<br />

im boomenden Markt mit unnötigem<br />

Chichi und viel Show gearbeitet wird,<br />

wissen Osmani und seine Mitarbeiter<br />

genau, was ihre ausschließlich männliche<br />

Kundschaft will und vor allen<br />

Dingen braucht. Jeder Handgriff sitzt,<br />

keine Geste ist zu viel, alles ergibt<br />

Sinn. Die Rasur ist hier wie eine kleine<br />

Urlaubsreise.<br />

Die heißen Kompressen, die meine<br />

Gesichtsporen öffnen sollen, sind exakt<br />

temperiert und duften nach Zitrone.<br />

Timi hat mich in eine fast liegende<br />

Position gebracht. Zur Entspannung<br />

gibt es eine Kopf- und Nackenmassage,<br />

ehe der Bart und die Gesichtshaut<br />

mit Öl auf die kommende Behandlung<br />

Jeder Handgriff<br />

sitzt, keine Geste<br />

ist zu viel,<br />

alles ergibt Sinn.<br />

vorbereitet werden. Osmani arbeitet<br />

konzentriert und präzise. Mit einem<br />

Dachshaarpinsel wird der schwere Rasierschaum<br />

aufgetragen, bevor mit einem<br />

klassischen Messer rasiert wird.<br />

Es braucht schon ein wenig Vertrauen,<br />

sich dieser Behandlung hinzugeben,<br />

aber in all den Jahren unserer Beziehung<br />

bin ich nicht ein einziges Mal<br />

mit auch nur dem kleinsten Schnitt<br />

aus dem Laden gegangen. Den Bart<br />

selbst stutzt er mit Hilfe einer Vielzahl<br />

von elektrischen Schneidern. Formt<br />

mit den Fingern, zwirbelt, bürstet und<br />

kämmt. Wildwuchernde Augenbrauen,<br />

Nasenhaare und widerspenstige<br />

Stachel auf und in den Ohren werden<br />

ohne Gewese entfernt. Wer will schon<br />

auf seine Schwächen aufmerksam gemacht<br />

werden? Form und Länge des<br />

Oberlippenbarts werden kurz diskrt,<br />

aber ansonsten lasse ich dem Mann<br />

freie Hand. Er weiß, wie ich am besten<br />

aussehe. Verschiedene Öle, wohlduftende<br />

Salben und Wachse kommen am<br />

Ende zum Einsatz und führen zu einem<br />

Ergebnis, das ich selbst unter Aufbringung<br />

größter Mühe zu Hause nicht zustande<br />

bringe.<br />

Wenn ich seinen Laden verlasse, um<br />

mich frisch der Welt zu stellen (dass<br />

Timi mir auch die Haare schneidet,<br />

versteht sich von selbst, steht aber auf<br />

einem anderen Blatt) ist es fast so, als<br />

trüge ich eine Rüstung. Eine Rüstung,<br />

die so aussieht, wie ich bin. Der monatliche<br />

Besuch bei meinem Barbier ist<br />

eine Art kleine Selbstversicherung. Ein<br />

Schritt, der zu werden, der ich bin. Und<br />

das kann in diesen Zeiten beileibe nicht<br />

schaden.<br />

a modern tradition<br />

anCnoc.com


HECHO A MANO<br />

58<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Der HERR der<br />

HÄUTE<br />

Die Lederhose ist zurück! Nachdem sie lange Zeit nur in alpenländischen<br />

Reservaten, auf dem Oktoberfest und – als moderne Variante – an Bikern<br />

und Alt-Rockern zu finden war, lebt heute das strapazierfähige Dauerbeinkleid<br />

neu auf. Einer, der für das archaische Naturmaterial und die Lederhose<br />

brennt wie kein Zweiter, ist Klaus Bensmann: Seit 40 Jahren fertigt er in Bad<br />

Hindelang aus heimischen Hirschen und Rindern Lederhosen.<br />

Text Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />

Anfang der 1980er wollte<br />

Klaus Bensmann einfach<br />

nur raus. Aufgewachsen<br />

auf einem Bauernhof im westfälischen<br />

Münsterland, wurde es ihm<br />

nach Schulzeit und Bundeswehr<br />

zu oberflächlich im eigenen Land.<br />

Kanada bot die Ursprünglichkeit, von<br />

der der damals 20-jährige geträumt<br />

hatte: Ein Jahr lang lebt Bensmann<br />

mit seiner Freundin in Nordamerika<br />

wie ein Cowboy – reitet, hütet Vieh.<br />

In den Wäldern trifft er auf einen<br />

alten Trapper, der dort seit Jahrzehnten<br />

als Selbstversorger lebt,<br />

sich sein Abendessen selbst schießt<br />

und aus den Häuten seine Kleidung<br />

herstellt. Der junge Mann aus Germany<br />

ist begeistert. Wie der Alte aus<br />

den Fellen, dem Hirn der erlegten<br />

Tiere, Wasser und Rauch weiches,<br />

stabiles Leder fertigt, ist für ihn ein<br />

Erweckungserlebnis. Den achtzigjährigen<br />

Trapper überrascht es,<br />

dass nach 50 Jahren irgendjemand<br />

wissen will, wie er all das macht.<br />

Doch er ist überglücklich, dass er<br />

sein Wissen noch überliefern kann.<br />

Dieser besondere Moment „war wie<br />

das Weitergeben eines Staffelstabes“,<br />

erinnert sich Klaus Bensmann<br />

heute. Als sein Visum auslief, hatte<br />

er bei seiner Rückkehr nur noch<br />

ein Ziel: Gerber zu werden. Das<br />

war allerdings nicht so einfach, da<br />

dieser altmodische Beruf kaum<br />

Ausbildungsstätten bot. Lediglich<br />

im tiefsten Süden, in Bad Hindelang,<br />

fand er 1982 einen Sämischgerber,<br />

der Hirschleder mit Fischtran gerbte<br />

und ihm eine Ausbildung bot. Heute<br />

existiert der Betrieb nicht mehr,<br />

aber statt nach Kanada zurückzukehren,<br />

ist Klaus Bensmann mit<br />

seiner Frau im Ort geblieben. Als<br />

Autodidakt hatte er sich die Fertigung<br />

von Lederhosen selbst angeeignet<br />

und eine eigene Werkstatt<br />

eröffnet. Fast vierzig Jahre und vier<br />

erwachsene Kinder später, befindet<br />

sie sich an der Oberen Mühle von<br />

Bad Hindelang.<br />

Eine Arbeitshose wird<br />

berühmt<br />

Für einen Gerber, der auf einen<br />

jahrtausendealten Berufsstand<br />

zurückblicken kann, ist diese<br />

Zeitspanne nur ein Staubkorn im<br />

Universum. Auch die Entwicklung<br />

der alpenländischen Lederhose fällt<br />

da kaum ins Gewicht. Seit Jahrhunderten<br />

war sie als strapazierfähige<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 59


HECHO A MANO<br />

Arbeitshose im Einsatz, die Schutz<br />

vor den Widrigkeiten der Natur bot.<br />

Nach jahrelangem Gebrauch sah<br />

man ihr das auch an; wer es sich<br />

leisten konnte, hatte für die Sonnund<br />

Feiertage eine „richtige“ Hose<br />

im Schrank. Vor allem Loden setzte<br />

sich immer mehr durch. In gewalkter<br />

Form war der Wollstoff nicht nur<br />

widerstandsfähig, wind- und regendicht,<br />

sondern auch noch vorzeigbar.<br />

Diese Entwicklung betrachtete der<br />

Bayrischzeller Lehrer Josef Vogl<br />

mit wachsendem Unmut. Um dem<br />

Verschwinden der kurzen Lederhose<br />

Einhalt zu gebieten, gründete<br />

er mit einigen Gleichgesinnten<br />

1883 den ersten Trachtenverein.<br />

In der Öffentlichkeit hatten es die<br />

Kurzbehosten nicht leicht. Von den<br />

Einheimischen verspottet, von der<br />

Kirche verdammt, wandte sich Vogl<br />

an König Ludwig II. und teilte ihm<br />

sein Anliegen mit. Beim Monarchen<br />

rannte er offene Türen ein. In der<br />

Wittelsbacher Adelsfamilie träumte<br />

man schon lange von einer bayerischen<br />

Volkstracht, befeuert durch<br />

etliche Künstler und ihrer romantisierten<br />

Darstellung bäuerlichen<br />

Lebens. Mit der königlichen Aufforderung,<br />

überall im Land Trachtenvereine<br />

zu gründen, wurde der<br />

Siegeszug der Lederhose von ganz<br />

oben angeschoben. Entsprechend<br />

aufgebüschelt, eroberte sie auch<br />

die Städte des späteren Freistaats,<br />

während der Alpentourismus nach<br />

dem ersten Weltkrieg die Lederhose<br />

als Freizeitkleidung verkaufte. Im<br />

Dritten Reich als gesamtdeutsche<br />

Nationaltracht vereinnahmt, konnte<br />

sich die Lederhose in den letzten<br />

Jahrzehnten dann vom braunen Mief<br />

freistrampeln. Heute ist diese Hose<br />

ein Symbol. Im Ausland karikiert sie<br />

„den Deutschen“, so wie der Cowboyhut<br />

pauschal für „den Amerikaner“<br />

steht.<br />

Eine Lederhose wird<br />

nachhaltig<br />

Für Klaus Bensmann sind Grenzen<br />

nicht relevant. Er sieht lieber<br />

das Verbindende als das Trennende.<br />

Dass die Hirschhäute der heimischen<br />

Lederhosen von neuseeländischen<br />

Farmen stammen, war für ihn<br />

einerseits nachvollziehbar, anderseits<br />

widersprach dies jeglicher<br />

Form von Nachhaltigkeit. Natürlich<br />

haben Zuchttiere weitaus weniger<br />

Narben als freilebende Hirsche, aber<br />

sollte man deswegen Häute über<br />

60<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


18.000 Kilometer nach Deutschland<br />

transportieren, während hierzulande<br />

die Felle der erlegten Tiere einfach<br />

weggeworfen werden? Der gelernte<br />

Sämischgerber und Lederhandwerker<br />

wollte es anders machen.<br />

So, wie es eigentlich logisch wäre.<br />

„Wenn die Menschen hier stolz ihre<br />

Sonntagstracht tragen, dann sollte<br />

die Lederhose einfach aus einem<br />

Hirsch sein, der hier gelebt hat“,<br />

findet Bensmann. Früher sei das<br />

selbstverständlich gewesen, heute<br />

brauche es fast eine Generation, um<br />

diese Strukturen wieder aufzubauen.<br />

Doch der „Zugereiste“ hatte es<br />

irgendwann geschafft, Verbindungen<br />

zu Jägern und Metzgereien herzustellen<br />

und sie für diese Idee nicht<br />

nur zu gewinnen sondern dann auch<br />

zu begeistern. Aus diesem natürlichen<br />

Umdenken ist ein freundschaftliches<br />

Netzwerk mit nahezu<br />

reibungsloser Kommunikation<br />

entstanden. So stammen die Hirschhäute<br />

aus der heimischen Region,<br />

bis zum 40 km östlich gelegenen<br />

Ammergebirge Oberbayerns.<br />

Ein Hirsch wird<br />

zur Hose<br />

Die Felle werden in einer Sämischgerberei<br />

in Deutschland zu<br />

stabilem, samtweichen Hirschleder<br />

veredelt. „Leider haben wir keinen<br />

Betrieb vor der Haustür“, sagt<br />

Bensmann. Umso wichtiger sei<br />

der enge und stete Kontakt zum<br />

Gerber. Immer wieder beliefert ihn<br />

der Mann aus Bad Hindelang mit<br />

Häuten, bespricht die vom Kunden<br />

gewünschten Farben und holt das<br />

gegerbte Leder ab. Die aufwendige<br />

Verwandlung zum hochwertigen<br />

Lederhosenrohstoff dauert indes<br />

fast ein Jahr. Über mehrere Monate<br />

werden die Häute unter anderem<br />

gewaschen, mit Weißkalk vorbereitet,<br />

mit dem im Fischtran enthaltenen<br />

Jod gewalkt, über ein Vierteljahr<br />

getrocknet, anschließend ausgewaschen<br />

und erneut getrocknet, um<br />

letztlich geschliffen zu werden. Das<br />

Endergebnis ist ein Traum in Vanillegelb:<br />

Leder, dick und weich wie Wollvlies.<br />

Je nach Wunsch kann es nun<br />

pflanzlich gefärbt werden. Blauholz<br />

und Eisenoxyd färben die Oberfläche<br />

beispielsweise tiefschwarz. „Ich bin<br />

süchtig nach diesem Material“, sagt<br />

Klaus Bensmann, während er das<br />

Leder lächelnd in Händen hält. Man<br />

könne damit regelrecht modellieren.<br />

Ganz am Anfang steht freilich<br />

das Kundengespräch, bevor es ans<br />

Maßnehmen geht. Dann werden<br />

die erstellten Schablonen sorgsam<br />

auf die Häute gelegt, angezeichnet<br />

und zugeschnitten. Es ist ein ganz<br />

besonderer Moment, wenn die Schere<br />

das edle Material zerteilt – ein<br />

verantwortungsvoller Arbeitsschritt,<br />

den der Chef persönlich vornimmt.<br />

Vier Hirsche werden übrigens benötigt,<br />

um daraus eine lange Hose<br />

zu fertigen. Wie in einem Bausatz<br />

werden die Einzelteile nun exakt<br />

aneinandergefügt, fixiert, vernäht.<br />

Hier kann sich Klaus Bensmann auf<br />

den Perfektionismus seiner beiden<br />

Mitarbeiter verlassen, Christoph<br />

Haug und Christina Hipp: Den<br />

gelernten Orthopädieschuhmacher<br />

lobt er als hochkreativen und sehr<br />

genauen Handwerker, die junge<br />

Mitarbeiterin hat ihre Ausbildung<br />

zur „Fachkraft für Lederverarbei-<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 61


HECHO A MANO<br />

tung“ kürzlich als Bundesbeste<br />

abgeschlossen. So entsteht nach<br />

und nach ein dreidimensionales<br />

Kleidungsstück mit den Insignien<br />

einer alpenländischen Lederhose:<br />

dem breiten Latz mit den markanten<br />

„Leisterln“ sowie Knöpfen aus<br />

Steinnuss, Bein oder Horn, breite<br />

Schnittkanten mit Keder, einer<br />

kleinen Messertasche und – auf<br />

Wunsch – gestickte Verzierungen.<br />

Natürlich hat so ein maßgeschneidertes<br />

Modell seinen Preis. Dafür<br />

ist die Hose so authentisch und<br />

nachhaltig wie kaum eine zweite.<br />

Und bei entsprechender Pflege<br />

hält das gute Stück länger als ein<br />

Leben lang.<br />

Eine Lederhose wird<br />

modern<br />

Getreu dem Motto „Wir ehren das<br />

Alte und begrüßen das Neue“ blickt<br />

Klaus Bensmann immer wieder über<br />

den eigenen Tellerrand. Manchmal<br />

genügt schon die Aussicht auf eine<br />

nahe Bergweide und die Idee ist<br />

plötzlich präsent. „Irgendwann fing<br />

ich mit den Rindern an, für deren<br />

Häute sich auch niemand interessiert“,<br />

berichtet der Oberallgäuer.<br />

Im Gegensatz zum Hirschleder, das<br />

Wasser aufsaugt wie ein Schwamm,<br />

ist Rindleder einfach abwaschbar.<br />

Also verband er die Stärken beider<br />

Materialien in einer modernen,<br />

langen Lederhose mit Vintage-Optik.<br />

Die Rinderhäute bezieht er ausschließlich<br />

vom örtlichen Metzger,<br />

der jede Woche eine Kuh und ein<br />

Kalb schlachtet, und lässt sie pflanzlich<br />

gerben. „Eigentlich geht es nur<br />

darum, dass man das, was man hat,<br />

wirklich nutzt. Und nicht wegwirft,<br />

um etwas anderes zu kaufen“, lautet<br />

sein Prinzip. In die Bensmann-Hose<br />

hat er auch ein wenig seine eigene<br />

Vita mit eingearbeitet: Bevor er<br />

seinen kanadischen Traum ausleben<br />

konnte, war er zwei Jahre bei der<br />

Marine, wo eine blaue Tuchhose<br />

mit extrabreitem Latz zur Uniform<br />

gehörte. Dieses Detail hat der<br />

62-jährige nun geschickt mit dem<br />

Hirsch&Rind-Modell kombiniert, das<br />

er auch selbst gerne trägt.<br />

Ein Beruf wird wieder<br />

attraktiv<br />

Klaus Bensmann lebt für das<br />

Leder, das Naturmaterial ist seine<br />

ganze Leidenschaft. Neben den<br />

Hosen fertigt die kleine Manufaktur<br />

auch Westen, Jacken, Kopfbedeckungen,<br />

Gürtel, Taschen und Accessoires.<br />

Und wie die Einzelteile einer<br />

Lederhose, scheint sich jetzt alles<br />

passgenau zusammenzufügen. Die<br />

Werkstatt an der nahen Ostrach ist<br />

dabei wie ein Knotenpunkt, an dem<br />

die Fäden zusammenlaufen: Jäger,<br />

Metzger, Gerber, Mitarbeiter und<br />

Kunden ziehen an einem Strang.<br />

Und Bensmanns Ehefrau Petra –<br />

„die andere Hälfte des Betriebes,<br />

ohne die all das nicht möglich wäre“.<br />

Für die Zukunft hat er Pläne, Möglichkeiten<br />

und Ideen ohne Ende.<br />

Seit zehn Jahren ist "Fachkraft für<br />

Lederverarbeitung" ein staatlich<br />

anerkannter Ausbildungsberuf und<br />

in seiner Werkstatt hat er nach und<br />

nach mehrere Lederberufe integriert<br />

– das seien doch gute Voraussetzungen,<br />

dass die Vielfalt wieder wächst?<br />

Eine Schule für Lederverarbeitung,<br />

in der Ausbildungswillige alle Aspekte<br />

dieses komplexen Berufes erlernen<br />

könnten, wäre sein Traum. Und<br />

ob das deutsche Lederhandwerk<br />

tatsächlich aus dem Dornröschenschlaf<br />

geküsst werden kann, bleibt<br />

abzuwarten. Doch der Mann aus dem<br />

Münsterland ist zuversichtlich und<br />

bleibt offen für alles was kommt.<br />

62<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


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KAFFEEGENUSS<br />

64<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Von der KAFFEEBOHNE<br />

zum KAFFEEGENUSS<br />

Seit Jahrhunderten lieben die Menschen weltweit den Kaffee – dieses aromatische<br />

Getränk mit seinem intensiven Duft und seiner belebenden Wirkung. Allein in Deutschland<br />

ist der Kaffee, das am häufigsten konsumierte Getränk. Was verbirgt sich hinter<br />

diesem Erfolg und was macht einen guten Kaffee aus? Ein erster Besuch im Kaffeemuseum<br />

in der Hamburger Speicherstadt – bei dem ich mich während eines Kaffee-Tastings<br />

von den qualitativen Unterschieden verschiedener Kaffees überzeugen konnte,<br />

hatte meine Neugier geweckt. Ich habe mich danach auf den Weg begeben, die Geheimnisse<br />

eines guten Kaffees zu ergründen und das Zelebrieren des besonderen Kaffeegenusses<br />

zu entdecken.Auf diese Kaffee-Entdeckungsreise möchte ich Sie, liebe Leser<br />

mitnehmen - von der Rohware Kaffee zum perfekten Genuss.<br />

A<br />

Text: Carola Jaede<br />

lles beginnt mit der Kaffeepflanze<br />

– ein sehr sensibles<br />

Gewächs, das ganz<br />

bestimmte klimatische Bedingungen<br />

benötigt, um zu gedeihen.<br />

Diese Bedingungen finden sich in den<br />

Ländern rund um den Äquator – unter<br />

Experten auch „Kaffeegürtel“ genannt.<br />

Der Ursprung des Kaffeeanbaus ist<br />

historisch nicht eindeutig definiert und<br />

stützt sich auf verschiedene Legenden.<br />

Was feststeht ist, dass die Pflanzengattung<br />

Coffea im tropischen Afrika entstanden<br />

ist. Die ersten Erwähnungen<br />

zum Kaffee sind auf 900 n. Chr. und<br />

die Region Kaffa in Äthiopien zurückzuführen.<br />

Hier gab es auch die ersten<br />

kultivierten Kaffeepflanzen der Sorte<br />

Arabica, die vorwiegend im Hochland<br />

oberhalb von 600 Metern wachsen.<br />

Die zweite bekannte Kaffeesorte ist<br />

Was beide Sorten unterscheidet, verdeutlicht die Gegenüberstellung:<br />

der Robusta. Dieser wurde am Ende<br />

des 19. Jahrhunderts im Kongo entdeckt.<br />

Neben dem Arabica und dem Robusta<br />

sind noch mehr als 120 weitere<br />

Arten der Kaffeepflanze bekannt,<br />

doch nur „Coffeea arabica“ und „Coffea<br />

canephora“ (so der wissenschaftliche<br />

Name der Robusta-Pflanze)<br />

werden in beachtenswerten Mengen<br />

angebaut.<br />

Arabica<br />

wächst in Höhen zwischen 600 und 2000 m, ab 1000 m<br />

Höhe wird er als Hochlandkaffee bezeichnet<br />

Temperatur 18-25 Grad, mag keine übermäßige<br />

Feuchtigkeit, ist anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall<br />

eher edler vom Geschmack – ist mild und süßlicharomatisch<br />

Bohne ist länglich (und größer) mit geschwungener<br />

Einkerbung<br />

Robusta<br />

wächst in tieferen Lagen bis zu 900 m Höhe<br />

verträgt höhere Temperaturen, ideal um 26 Grad,<br />

verträgt mehr Feuchtigkeit und Hitze und ist unempfindlich<br />

gegenüber Krankheiten<br />

ist robuster, von herbem und nussigem Geschmack<br />

und säurehaltiger<br />

Bohne ist runder und mit gerader Einkerbung<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 65


66<br />

KAFFEEGENUSS<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass der Arabica Kaffee aufgrund seines<br />

geringeren Säuregehalts milder<br />

und bekömmlicher ist und weltweit<br />

sehr beliebt. Dahingegen enthält Robusta<br />

mehr anregendes Koffein und<br />

lässt sich leichter anbauen.<br />

Um einen hochwertigen Kaffee ausfindig<br />

zu machen, habe ich mich als<br />

Wahl-Hamburgerin in die historisch<br />

Hamburger Speicherstadt begeben.<br />

In diesem weltgrößten historischen<br />

Lagerhauskomplex landen seit 1888<br />

Schiffen aus aller Welt an, die ausgesuchten<br />

Rohstoffe aus den besten Anbaugebieten<br />

der Erde an Bord haben.<br />

Diese werden in der Speicherstadt gelagert,<br />

um dann in Hamburg, Deutschland,<br />

Europa und er Welt konfektioniert,<br />

veredelt und gehandelt zu werden.<br />

Im der Speicherstadt befindet sich<br />

zum Beispiel das Unternehmen „Speicher<br />

& Consorten“. Die fünf Gründer<br />

um den Geschäftsführer Axel Heinrichson<br />

haben sich auf die Fahnen<br />

geschrieben, die typisch historischen<br />

Produkte der Speicherstadt durch Import<br />

der Rohstoffe und Handarbeit in<br />

der Herstellung aufleben zu lassen. So<br />

bieten die „Consorten“ in ihrem Sortiment<br />

vor allen Dingen Tees, Gewürze,<br />

Schokoladen und natürlich Kaffee an.<br />

Die Kaffeebohnen werden bei „Speicher<br />

& Consorten“ traditionell in einem<br />

Original-Trommelröster sehr schonend<br />

geröstet. Den genussfertigen<br />

Kaffee gilt es dann, neben den anderen<br />

Köstlichkeiten in Verkaufsstellen in der<br />

Hamburger City zu entdecken.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />

Einen, direkt vor Ort gerösteten und<br />

frisch gebrühten Kaffee genießen –<br />

da empfehle ich einen Spaziergang in<br />

die Deichstraße, mitten in der historischen<br />

Altstadt Hamburgs.<br />

Hier, unweit der Speicherstadt befindet<br />

sich das letzte erhaltene Ensemble althamburgischer<br />

Kaufmannshäuser und<br />

seit 2015 die „Nord Coast Coffee Rostery“.<br />

Paula und Jörn Gorzolla - die Gründer<br />

von Nord Coast haben ihre gemeinsame<br />

Leidenschaft für Kaffee entdeckt,<br />

weiterentwickelt und sich mit großer<br />

Hingabe die Kunst der verschiedenen<br />

Röstverfahren angeeignet.<br />

Die Kombination aus Café mit hausinterner<br />

Rösterei hat ein besonderes<br />

Flair. Mit dem Anspruch, Kaffee und<br />

Kaffeespezialitäten auf höchstem Niveau<br />

anzubieten, werden die Kaffeesorten<br />

aus den besten Anbaugebieten<br />

der Welt ausgewählt und täglich<br />

frisch und direkt vor Ort geröstet.<br />

„Kaffee mit Charakter“ - damit ist bei<br />

Nord Coast nicht nur Aroma, sondern<br />

auch eine Haltung gemeint. Paula<br />

und Jörn legen Wert auf nachhaltigen<br />

Anbau, fairen Handel und uneingeschränkte<br />

Qualität.<br />

Hier verbindet sich ein moderner und<br />

innovativer Ansatz an das Rösten und<br />

die liebevolle Zubereitung von Kaffeespezialitäten<br />

mit der historischen<br />

Vergangenheit des Kaffees im Hamburger<br />

Hafen.<br />

Neu verfügbar ist der Ruanda Women<br />

Coffee Extension - ein sehr ausbalancierter<br />

Kaffee mit fruchtiger Säure,<br />

Noten von Orangen und Kiwi.<br />

Die Women Coffee Extension (WCE)<br />

bringt Bäuerinnen zusammen, um<br />

ihnen durch Schulungen zur Kaffee-Wertschöpfungskette<br />

neue wirtschaftliche<br />

Möglichkeiten zu eröffnen.<br />

Ziel ist es, Bäuerinnen zu stärken, indem<br />

sie die Produktion und den Verkauf<br />

ihrer eigenen Produkte als Vehikel<br />

für einen sozialen Wandel nutzen.<br />

… und dann entdeckte ich bei meinem<br />

Lebensmittel-Einzelhändler des<br />

Vertrauens eine Auswahl von Spezialitätenkaffees<br />

der „Hanseatic Coffee<br />

Roaster“, die sofort meine Aufmerksamkeit<br />

hatten – der kurze Weg zum<br />

genialen Kaffeegenuss aus der heimischen<br />

Kaffeemaschine.<br />

Hanseatic Coffee Roaster - das Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Hamburg


Bahrenfeld wurde 2014 von dem Hamburger<br />

Sven Peters gegründet.<br />

2020 stieg Peters Sohn Frederic mit in<br />

das Unternehmen ein und holte sich<br />

mit Niklas Geise – den „Head of Coffee“<br />

ins Team. Gemeinsam übernehmen<br />

sie die Produktion und das Qualitätsmanagement<br />

ihres Röstkaffees.<br />

Ihre Leidenschaft für Kaffee zeigt sich<br />

unter anderem in der stätigen Suche<br />

nach charakterstarken Kaffees, die<br />

die Besonderheiten des Anbaugebietes<br />

abbilden. Dabei legen Frederic und<br />

Niklas besonderen Wert darauf, den<br />

Ursprung und die Beschaffenheit des<br />

Rohkaffees zu kennen. Das gelingt ihnen<br />

u.a. durch den persönlichen Kontakt<br />

zu Farmen und Händlern.<br />

Ihr Anspruch ist es, nur die besten Bohnen<br />

aus den Anbaugebieten durch das<br />

hauseigene Röstprofil mit dem besonderen<br />

Touch zu versehen, der einen<br />

„Hanseatic Coffee“ ausmacht.<br />

Die Länderkaffees der „Hanseatic<br />

Coffee Roaster“ haben mich besonders<br />

überzeugt. Hier zeigt sich, dass<br />

jedes Anbaugebiet den Kaffees ihren<br />

eigenen Charakter gibt.<br />

Ganz neu ab März 2022 gibt es einen<br />

100% Robusta Kaffee, der zu einem<br />

‚günstigeren Preis‘ angeboten wird.<br />

Der Robusta Ngoma wird in Uganda<br />

im Wakiso Distrikt nahe dem Victoria<br />

See angebaut. Ein starker Kaffee mit<br />

milder Säure – Noten von Haselnuss<br />

und Süße von Pflaume sind erkennbar.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 67


PFEIFENTABAK<br />

Faszination<br />

Klassiker<br />

F<br />

ür die Ewigkeit. Ja, das<br />

hätten wir gern. Doch es<br />

gibt sie, die Klassiker im<br />

Tabak, die uns seit Generationen<br />

begleiten. An denen scheinbar<br />

der Wandel der Zeit spurlos vorüber<br />

gegangen ist. Die sich nicht haben beeinflussen<br />

lassen durch gesellschaftliche<br />

Veränderungen, Kriege, Verbote<br />

und Irrungen der Zeit.<br />

Pfeifentabak, der schon auf der<br />

Titanic 1912 mit an Bord gewesen ist<br />

(Erinmore). Dunhill Mischungen, die<br />

im Stellungskrieg bei Verdun 1916 geraucht<br />

wurden (Dunhill 965 Mixture).<br />

Pfeifentabake, die eine Zeitenwende<br />

eingeläutet haben (Mac Baren Scottish<br />

Blend). Oder auch der Danske Club<br />

Black Luxury, über den schon so häufig<br />

berichtet wurde, dass wir ihn heute<br />

ausnahmsweise mal auslassen.<br />

Wir können noch weiter zurückschauen,<br />

ins 19. Jahrhundert hinein,<br />

genauer gesagt 1898. St. Bruno fand<br />

erstmals Erwähnung.<br />

Was macht einen Tabak zum Klassiker?<br />

Es ist die Einmaligkeit einer<br />

Mischung, der Geschmack, der seinesgleichen<br />

sucht, und der generationsübergreifend<br />

geschätzt wird.<br />

Weiter kommt ein gelungener Markenauftritt<br />

mit hohem Wiedererkennungswert<br />

dazu, sprich das Design.<br />

Viele der heutigen Klassiker sind bei<br />

Markteinführung skeptisch beäugt<br />

worden. Doch es steckte immer mindestens<br />

eine Person dahinter, die an<br />

die Marke geglaubt hat, bis die Verkaufszahlen<br />

ihm Recht gegeben hat.<br />

Wohlgemerkt: Nicht der Hersteller<br />

macht Klassiker, der Pfeifenraucher<br />

erhebt ihn erst dazu.<br />

Der hinter einem Tabak stehende<br />

Konzern sorgt lediglich für die<br />

Vermarktung und eine behutsame<br />

Anpassung an den Zeitgeist, wenn<br />

überhaupt. Fairerweise muss gesagt<br />

werden, dass der Inhalt sich über die<br />

Jahre verändert hat. Ein St. Bruno von<br />

heute entspricht nicht mehr dem von<br />

1898. Wie auch? Am dichtesten am<br />

Original liegen die beiden hier besprochenen<br />

Mac Barens.<br />

Leider sind nicht alle großen Blends<br />

unsterblich: Balkan Sobranie ist schon<br />

lange vom Markt verschwunden, Gold<br />

Block, Down the Road, um nur einige<br />

zu nennen. Vielleicht werden sie eines<br />

Tages wieder zu neuem Leben erweckt.<br />

Wünschenswert wäre es.<br />

Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />

Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />

in vierter Generation von Georg Huber geführt.<br />

Jens Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />

Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />

BEWERTUNGSSYSTEM:<br />

80-85 Punkte nicht empfehlenswert<br />

86-90 empfehlenswert<br />

91- 95 große Klasse<br />

96-100 Hochgenuss<br />

68<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


St. Bruno Ready Rubbed<br />

Erscheinungsjahr 1898. Auf YouTube findet man heute noch wunderbare Werbevideos<br />

aus den Siebzigern. Sehenswert! Der Tabak besteht aus Kentucky<br />

und Virginia Blättern und verspricht laut Hersteller einen weichen und<br />

angenehmen Rauchgenuss. Nach dem Öffnen macht sich erst einmal<br />

Skepsis breit: Dunkel, dezent rauchig und langfaserig geschnitten.<br />

Der soll leicht sein? Verblüffender Weise doch. Kühle Würze vom<br />

Kentucky gibt dem Virginia den nötigen Halt. Darunter, versteckt, eine Bourbon Süße.<br />

Kentucky ist erst einmal trocken im Geschmack, der Virginiaanteil muss also zwangsläufig<br />

dagegen steuern. Und das gelingt. Eine charakteristische Mischung, abseits<br />

von Aromatisierung, die trotzdem einer großen Allgemeinheit gefallen kann. Oder<br />

naturverliebten Enthusiasten. Ist auch als Flake erhältlich.<br />

50 Gramm Pouch für 10,20 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Leicht.<br />

93<br />

Punkte<br />

Peterson Standard Mixture<br />

Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, doch mir fällt es immer noch<br />

schwer, den Namen Peterson auf einem Dunhill Tabak zu sehen.<br />

Aus rechtlichen Gründen wurde der Name geändert, im Stillen<br />

hoffe ich immer noch auf eine Rückbesinnung. Das Original<br />

ist vermutlich 1928 in London auf den Markt gekommen, also<br />

deutlich später als die Klassiker 965 und Early Morning. Damals<br />

erhältlich in den Versionen Mild, Medium, Full. Wir haben hier die Mild Variante<br />

vor uns, die aber nicht mehr so genannt werden darf...<br />

Zum Tabak. Elegant, leicht, kühl und very British. In der Nase Rauch mit einer schüchternen<br />

Süße und Backobst. Kurzfaserig geschnitten verkörpert diese Mischung englische<br />

Rauchkultur par excellence. Virginia, Orient, Latakia. Premium im Qualitätsanspruch.<br />

Wem dieser Engländer zu leicht sein sollte, möge sich dem Early Morning, 965<br />

oder Nightcap zuwenden.<br />

50 Gramm Dose 12,70 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Leicht.<br />

94<br />

Punkte<br />

Exclusiv Mixture No. 1<br />

Gehört zu den Youngtimern. In den 1970-igern auf den Markt gekommen.<br />

Durfte bis 2016 den Untertitel Royal tragen. Der Tabak<br />

wird über Kreuz geschnitten, liegt flockig in der Hand. Lässt sich<br />

jedoch gut stopfen. Im Duft karamellisierter Zucker und Kakao.<br />

Helles Tabakbild aus Virginia und Burley. Dezente Aromatisierung,<br />

der damaligen Zeit entsprechend. Sommerleicht und zart<br />

im Geschmack, begleitend, nicht fordernd. Neben der Virginiasüße zieht sich der Kakao<br />

wie ein roter Faden durch Duft und Geschmack. Darin liegt wohl auch das Geheimnis<br />

dieser Mischung. Unaufdringlich die Raum Note, sorgt für keine Unruhe im Umfeld. Wird<br />

in gleich drei Größen angeboten.<br />

100 Gramm Dose 15,60 €. Aromatisierung: Leicht. Stärke: Leicht.<br />

91<br />

Punkte<br />

Special Dublin<br />

Hollywood hat nicht wenige Pfeifenraucher hervorgebracht, ht, doch sind sie<br />

Siebziger: Vietnam Krieg, Ölkrise, Flower Power und Sweet Dublin. Jeder der<br />

irgendetwas in der Zeit auf sich hielt rauchte-selbstverständlich-Pfeife. Kei-<br />

ne Vanille oder Kirsche, nein, Whisky prägt die Süße dieser Mischung. Das<br />

unterscheidet ihn deutlich von seinen Artgenossen aus Dänemark, wo<br />

er schon seit langen Jahren hergestellt wird. Schöne Länge, gute eingebaute<br />

Aromatik mit authentischer Whisky Note. Süffig. Die Raum Note stimmt und dem<br />

Dubliner ist es gelungen sich unter neuem Vornamen ins 21. Jahrhundert zu bugsieren.<br />

Jetzt noch schnell ein Glas holen und zwei Finger breit Jameson hineinfließen lassen.<br />

Ab 50 Gramm 10,70 €. Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht.<br />

95<br />

Punkte<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 69


PFEIFENTABAK<br />

Thomas Radford’s Sunday’s Fantasy<br />

Achtzigerjahre. Seitdem gehört die sonntägliche Fantasie zum Programm<br />

aus dem Hause Pöschl. Granulat Schnitt, bestehend aus schwarzem vendish und aufgelockerten, goldbraunen Virginia. Intensive Fruchtaromen<br />

in der Nase. Im Geschmack dann sofort die Frucht, umhüllt<br />

von Cremigkeit. Seit über 50 Jahren gehört diese Premiummi-mmischung<br />

zum Sortiment eines jeden guten Tabakwarenfachgeschäfts.<br />

Für Genießer, die es süß und fruchtig mögen. Dieser heute ungewöhnliche e<br />

Ca-<br />

Schnitt ist typisch für die Tabake von Pöschl. Im Mund präsent mit eigener Textur<br />

bis zum letzten Krümel.<br />

50 Gramm Pouch 9,75 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Leicht.<br />

93<br />

Punkte<br />

Thomas Radford’s Scottish Blend<br />

Achtzigerjahre. Vormals Old Scotch. Seit nunmehr 50 Jahren ist dieser Tabak<br />

im Programm von Pöschl. Im Duft Früchtekuchen und Whisky. Das Geheimnis<br />

liegt in der Sanftheit dieser Mischung, eingebettet in dezente Süße<br />

und einem Hauch Whisky. Feiner geschnitten als der Sunday´s Fantasy.<br />

Ebenso leicht zu stopfen, geizt der Schotte nicht mit Geschmack<br />

und Ausgewogenheit. Im Preis günstiger, ohne dass Abstriche im<br />

Genuss gemacht werden müssen. Sein Alter ist ihm nicht anzumerken, ähnlich einem<br />

guten Whisky. Gegenüber diesem, schon am Vormittag ohne Nebenwirkungen und<br />

93<br />

schöpferische Einschränkungen zu genießen.<br />

100 Gramm Dose 25,95 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Leicht.<br />

Punkte<br />

Mac Baren Scottish Blend<br />

Erscheinungsjahr 1958. Diese Mixture hat etwas erreicht, was nur wenigen Tabaken auf<br />

dem Markt gelungen ist. Eine Einmaligkeit im Geschmack, die immer mal wieder sucht wurde zu kopieren, aber nie erreicht worden ist. Wer diesen Tabak raucht, ist<br />

ver-<br />

ihm verfallen und hat keine Chance auf Alternativen. Noch etwas kommt hinzu.<br />

Der, wie er auch einfach nur Mixture genannt wird, schafft den Spagat nahezu<br />

alle Pfeifenraucher anzusprechen. Die Aromatisierung ist schwer zu beschreiben:<br />

Ein Hauch Süße, Pflaume, Honig und Zuckerrohrsüße. In der Aromatisierung dezent, ent, Süße ist<br />

vorhanden, tritt aber nicht in den Vordergrund. Die Messerspitze Kentucky Dark Fired fügt Rauch<br />

hinzu. Mit großem Abstand der meistverkaufte Tabak im Regal von Mac Baren. Weltweit t erhältlich<br />

und immer wieder spannend zu rauchen. Aufwendiger Schnitt, Ready Rubbed Virginia<br />

verbinden sich mit Burley, Cavendish und einer Prise Kentucky. Großartiges Flavour, typisch<br />

und sofort als Mac Baren erkennbar. Langsamer Abbrand, tolle Raum Note. Wenn wir von<br />

Tabaken sprechen, die man probiert haben sollte, der Mixture gehört nicht nur dazu,<br />

sondern belegt den ersten Platz. Und er ist sich treu geblieben. Viele andere Mischungen<br />

sind immer mal wieder dezent angepasst worden, nicht der Scottish Blend. 35<br />

Tabake werden verwendet für die Komposition. Das macht es möglich, Schwankungen<br />

in den Ernten auszugleichen und konstante Qualität zu liefern.<br />

97<br />

Punkte<br />

50 Gramm Pouch 10,20 €. Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht bis Medium.<br />

Mac Baren Navy Flake<br />

Nur 7 Jahre später zogen die Dänen ein weiteres Ass aus dem Ärmel:<br />

1965 kam ein Flake auf den Markt, wie ihn die Welt vorher weder im<br />

Geschmack noch Aroma gekannt hat. Eine Persönlichkeit wie der<br />

Scottish Blend, doch individueller und eine kleinere Zielgruppe<br />

ansprechend. Die Mehrheit zieht Loose Cuts und Mixtures<br />

vor, der Flake rauchende Genießer bleibt die Ausnahme.<br />

Was noch hinzu kommt: Der Navy Flake ist nichts für Leichtmatrosen. Perfekt<br />

geschnittene, fein marmorierte Scheiben mit diesem Duft von Honig, Melasse,<br />

Rum und Heu. Blind im Geruch unter Hunderten von Flakes zu erkennen, ohne<br />

dass Sie dafür einen Preis erhalten. Eine Persönlichkeit. Virginia, Burley und Cavendish<br />

werden mit einem Casing versetzt, gepresst, um dann zu reifen. Im Geschmack<br />

die typische Heu Note des Virginia, verwoben mit dem eigenen Burley, der<br />

dem Flake in der Kräftigkeit abfedert. Fein weben sich die Rum Noten mit der Melasse<br />

ein. Es gibt Tabake, die man nicht aus dem Gedächtnis bekommt. Immer wieder, wenn ich<br />

diesen Flake öffne, befördert er mich 35 Jahre zurück. Stille, Duft, Schönheit und Geschmack.<br />

Hat sich irgendetwas verändert? Nicht beim Tabak.<br />

50 Gramm Dose 12,20 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Medium.<br />

95<br />

Punkte<br />

70<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


Erinmore Flake<br />

Erschienen Anfang des 20. Jahrhunderts. Was sofort auffällt,<br />

ist die falsche Dosenform. Eckiger, gepresster Tabak in einer<br />

zu großen, runden Dose. Der Tabak hat Spiel in der geschlossenen<br />

Verpackung, wie ein Paket, dass falsch gepackt wurde.<br />

Das kann Mac Baren besser. Der Kunde verlangt die kleine,<br />

eckige Dose für seinen gepressten Tabak. Nur so kann man ihn<br />

unterwegs gut in der Jackentasche mitführen. Kommen wir zum Tabak. Erinmore ist<br />

über Jahrzehnte legendär für sein Ananasaroma gewesen, böse Zungen haben sogar<br />

behauptet: Wer einmal Erinmore in seine Pfeife stopft, kann nie mehr einen anderen Tabak<br />

darin rauchen. Die Pfeife ist verloren, denn der Geschmack bleibt bestehen. Da war schon<br />

89<br />

etwas Wahres dran, was aber mit dem Geschmacksverstärker Cumarin zu tun hatte, der leider<br />

Anfang der Achtziger Jahre vom Markt genommen wurde. Nahezu sofort meldete der Tabak rückläufige<br />

Verkaufszahlen. Der heutige Flake hat nur noch wenig mit seinen Vorfahren gemein, doch das Ananas<br />

Flavour ist, wenn auch verändert, geblieben. Uns erwartet eine moderne Mischung mit raffiniertem Duft,<br />

perfekt in Form gebrachten Flake Scheiben und besten Raucheigenschaften. Geschmacklich als fruchtig<br />

leicht einzustufen, mit einer Annäherung an Virginia Flakes. Doch dem Tabak fehlen die Ecken<br />

und Kanten, die ihn einmal ausgemacht haben. Was lange Zeit als Ikone unter den Tabaken<br />

galt, läuft heute nebenher mit.<br />

50 Gramm Dose 12,,0 € Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht<br />

Punkte<br />

Rattray’s Red Rapparee<br />

Siebziger Jahre. Unverkennbar Latakia. Abgemischt mit rotbraunem<br />

Virginia, einer Prise Orient und Black Cavendish<br />

als Puffer. Großartiges Flavour, Rauch, Würze und einer darunterliegenden,<br />

subtilen Süße von Backpflaumen. Feingliederig<br />

geschnitten. Im Mund sofort die Rauchigkeit, ausfüllend,<br />

verbunden mit Tiefe. Dieser rote irische Bandit hat Manieren, keine<br />

Frage. Der Latakia stammt von Zypern, in vergangenen Zeiten ist es Syrien gewesen.<br />

94<br />

Hat durch die Herkunftsverschiebung keinen Schaden genommen. Bestes Preis Leistungsverhältnis.<br />

Kann es getrost mit den Dunhill-jetzt Peterson-Mischungen aufnehmen. Schön, dass es<br />

diesen Klassiker gibt. Latakia sorgt für eine Einzigartigkeit, wie es sie nur im Pfeifentabak gibt. Der Genuss<br />

dieses Engländers lässt uns an Zeiten zurückerinnern, die es so gar nicht gegeben hat.<br />

50 Gramm Dose 9,,80 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Medium.<br />

Punkte<br />

Die Pfeife mit Charakter<br />

und der Struktur der Natur<br />

Alle Modelle auf: www.vauen.de<br />

Handmade in Germany since 1848


SPIRITUOSEN<br />

Gentle 66 – Der Gentleman<br />

Gin aus dem Westerwald<br />

Um einen guten Gin zu kreieren, bedarf es mehrerer Voraussetzungen:<br />

einen guten aus agrarischen Produkten gewonnenen Alkohol, besten<br />

Wacholder und weitere Aromen aus „Botanicals“. Dazu das Wissen<br />

wie diese komplexen Aromen in den Alkohol zu übertragen sind und<br />

natürlich überzeugte Brenner mit guter Nase und geschultem Geschmack.<br />

Denn schließlich müssen sie aus über 200 möglichen Botanicals<br />

die passenden auswählen und in einer überzeugenden Art und<br />

Weise zu einem neuartigen Geschmackserlebnis vermählen.<br />

72<br />

In der seit 1848 bestehenden<br />

Familienbrennerei „Birkenhof“ im<br />

Westerwald kommen alle dieser Voraussetzungen<br />

zusammen. Wer seit fast<br />

175 Jahren Brände aus Getreide ebenso<br />

wie Edelbrände aus Obst herstellt,<br />

kennt sich mit den Tricks und Kniffen<br />

der Destillation und der Übertragung<br />

von Aromen aus. Wer zudem noch<br />

Leidenschaft für Qualität mitbringt und<br />

offen für Neues ist, dem stehen für die<br />

Herstellung außergewöhnlicher Gins<br />

alle Türen offen. Im Gespräch mit den<br />

Mitgliedern der Familie Klöckner - den<br />

Eigentümern des Birkenhof - spürt<br />

man schnell die Hingabe zur Qualität<br />

ihrer Produkte und ebenso das<br />

Selbstvertrauen mit dem Können und<br />

der Erfahrung von 8 Generationen neue<br />

Wege zu beschreiten.<br />

Mit Gentle 66 hat das Birkenhof-Team<br />

einen Gin auf den Markt gebracht, der<br />

es in sich hat. Mit 45 Vol% gehört er<br />

zu den eher stärkeren Gins, aber er<br />

macht seinem Namen alle Ehre und<br />

entpuppt sich im Geschmack als eher<br />

sanfter und milder Gin mit vornehm<br />

zurückhaltenden Wacholdernoten.<br />

Dazu lassen sich Orangennoten und<br />

exotische, pfeffrige Aromen wahrnehmen.<br />

Seinen milden Charakter ebenso<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />

wir leichte bernsteinfarbene Tönung<br />

verdankt Gentle 66 auch der Lagerung<br />

im Holzfass, in dem zuvor Grand Marnier<br />

gelagert wurde. Und da das Fass<br />

die Nummer 66 trägt, wurde dies auch<br />

zum Namensbestandteil.<br />

Genießen kann man Gentle 66 pur,<br />

als Aperitif und Digestif und natürlich<br />

als Longdrink mit Tonic. Familie<br />

Klöckner empfiehlt Fevertree Mediterrenean<br />

und 1724, andere Tester<br />

schlagen Marken wie Thomas Henry<br />

und Schweppes Indian Tonic oder Dry<br />

Tonic vor. Wir empfehlen folgendes:<br />

laden Sie ein paar Freunde ein und<br />

kaufen eine Flasche Gentle 66 und


ADVERTORIAL<br />

verschiedene Tonics und machen ein<br />

Gin-Tonic Tasting. Sie werden überrascht<br />

sein, wie viele Geschmacksnuancen<br />

zu entdecken sind.<br />

Wenn Sie das Tasting noch ausbauen<br />

wollen, können wir zwei weitere<br />

interessante Gins aus dem Birkenhof<br />

empfehlen: Goat‘s Gin und Gustus.<br />

Goat’s Gin hat tatsächlich etwas Ziege<br />

in sich: das Destillat wird mit Ziegenmilch<br />

gefiltert an Stelle des sonst<br />

üblichen Mikrofilters. Die Klärung des<br />

Destillats mit Milcheiweiß hat eine<br />

lange Tradition, die in diesem Produkt<br />

wiederbelebt wird. Die Wacholdernoten<br />

sind beim Goat’s Gin dominanter und<br />

gehen einher mit kräftigen Noten von<br />

Gewürzen des Mittelmeeres.<br />

Gustus entstand aus der Frage, welche<br />

Botanicals wohl die Römer für ihren<br />

Gin verwendet hätten. Eine Frage, die<br />

angesichts des Limes, der alten Grenze<br />

zwischen dem römischen Reich und<br />

den germanischen Stammesgebieten,<br />

der durch die Region verläuft, naheliegend<br />

ist. Gustus ist nun ein deutlich<br />

erdigerer und kerniger Gin. Zum kräftigen<br />

Wacholdergeschmack kommen die<br />

eher „grünen“ Noten des verwendeten<br />

Dills und der Minze.<br />

Unsere Empfehlung:<br />

Gentle 66 Gin<br />

45 vol%, 0,5 Ltr. UVP 34,50 €<br />

Cocktail-Idee: White Clover Club<br />

40 ml Gentle 66<br />

10 ml Himbeerbrand<br />

15 ml trockener Vermouth<br />

20 ml Zuckersirup (2:1)<br />

20 ml frischer Zitronensaft<br />

Eiweiß<br />

– alle Zutaten in einen Cocktailshaker<br />

geben<br />

– ca. 45 Sekunden „dry shaken“, also<br />

noch ohne Eiswürfel, damit der<br />

Eiweissschaum entstehen kann<br />

– Shaker mit Eiswürfeln füllen<br />

– nochmal etwa 10-12 Sekunden<br />

lang shaken<br />

– „doube strain“ (doppelt gefiltert)<br />

in eine Cocktailschale abseihen<br />

- optional eine Himbeere als Garnitur<br />

dazu geben.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 73


TREFFPUNKTE<br />

Thai-Genuss mit einer Prise Vietnam...<br />

Die Münchner sind bekanntlich auch Liebhaber asiatischer Gaumengenüsse.<br />

Gegensätze ziehen sich an. Doch wie bei Weißwurst und Schweinsbraten<br />

gibt es auch hier erhebliche Unterschiede. Das Geheimnis der richtigen<br />

Würze und Zutaten...<br />

Kochkünstler Viet Hai Pham<br />

und seine Frau My eröffneten nach<br />

ihrem Erfolgsrestaurant ‚Shimai‘<br />

in der Maxvorstadt nun auch eine<br />

„Asia-Oase“ in der Innenstadt:<br />

„Aimy“ am Wittelsbacher Platz ist<br />

die neue Adresse für hochwertige<br />

In der interessanten Fusionsküche<br />

‚Asian Fine Dining‘ werden nur<br />

erstklassige Zutaten verwendet und<br />

auf Nachhaltigkeit geachtet. Vor allem<br />

die südost-asiatische Küche,<br />

insbesondere die Thai-Küche mit<br />

ihren eindringlichen Gewürzen und<br />

Thai-Kost – eine Gaumen-Oase in<br />

Edel-Ambiente. Mit moderaten Preisen!<br />

‚Aimy‘ (die „Geliebte“...) setzt<br />

unter den vielen Asia-Restaurants<br />

Münchens eine besondere Geschmacksnote<br />

der südostasiatischen<br />

Kost. Das Restaurant mit 70<br />

Plätzen in edlem, gemütlichen Ambiente<br />

bietet Fein-Kost pur: Nach<br />

seinem eigenen Motto „Ein guter<br />

Koch muss vor allem gut schmecken<br />

können“, zelebriert Viet Hai<br />

Pham seine hohe Koch-Kunst nach<br />

Familienrezepten mit Feingefühl –<br />

eine Genuss-Reise durch vielfältige<br />

Aromen und Gewürze mit besonderen<br />

kulinarischen Komponenten.<br />

Thai-Tradition trifft innovative Fusionsküche.<br />

Der gebürtige Vietnamese:<br />

„Nahrung nur für den Körper<br />

ist mir nicht genug, auch die Seele<br />

muss mitschmecken. Wir verfeinern<br />

die traditionelle Thai-Küche mit vietnamesischen<br />

Elementen auf europäischem<br />

Niveau.“<br />

Kräutern, ihrer Chili-Schärfe und<br />

dem Duftreis, macht das Aimy aus.<br />

Ob Fisch oder Fleisch, Suppen oder<br />

Vegetarisches – schon alleine die<br />

Speisekarte verspricht lauter „Zungenküsse“<br />

– von den Tapas, den Salaten<br />

oder Dumplings bis zu Rinderfilets,<br />

knuspriger Ente, sautiertem<br />

Hirsch, Seeteufel oder dem einmaligen<br />

„Black Cod“ in Tomaten-Madras-Curry-Sauce.<br />

Und die Liste der vielfältigen<br />

Drinks und Weine ist nahezu endlos<br />

– Viet Hai Pham und My haben<br />

sich spezialisiert auf Spitzen-Weine.<br />

Eine absolute Empfehlung ist der<br />

Weißburgunder „Aimy“. Aber auch<br />

französische, italienische und deutsche<br />

Spitzen-Weine veredeln die<br />

Aimy-Kost.<br />

Info@aimy-restaurant.de<br />

Briennerstr.10, München,<br />

Tel: 089-45212755<br />

(11.30 bis 15 Uhr, 18 –23 Uhr)<br />

www.aimy-restaurent.de<br />

74<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022


finetobacco [+]<br />

Das Abonnement für Geniesser!<br />

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Magazin regelmäßig auf dem neuesten Stand.<br />

Und genießen Sie auch weiterhin bewußt mit Lust.<br />

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Das Bremer Spirituosen Contor empfiehlt hanseatische Zurückhaltung und Alkoholgenuss bitte erst ab 18 Jahren.<br />

Import durch Bremer Spirituosen Contor GmbH info@bsc-bremen.de www.bsc-bremen.de BremerSpirituosenContor<br />

Cognac des Jahres 2022

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