FineTobacco[+] 01|22
FREUDE AM LEBEN, SPASS AM GENUSS
FREUDE AM LEBEN, SPASS AM GENUSS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
finetobacco<br />
FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />
[+]<br />
01 | März | April | Mai 2022 | 5,- €<br />
NEUE SERIE:<br />
VON HÄNDEN GEFERTIGT<br />
DAS ENTSTEHEN EINER ZIGARRE<br />
ZIGARRE<br />
Bloß nicht gerade!<br />
Die Figurado<br />
PFEIFENTABAK<br />
Faszination<br />
Klassiker<br />
SPIRITUOSEN<br />
Die Schätze<br />
aus Cognac
EINZIGARTIGES<br />
GLEICHER<br />
UNVERWECHSELBARER<br />
GENUSS<br />
WWW.BUSHMILLS.EU<br />
/BU<br />
BUSHMILLSDE
EDITORIAL<br />
Wenn DIE SEELE<br />
nicht mehr<br />
BAUMELN kann<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
es fällt zunehmend schwerer, sich auf<br />
das Angenehme und Genussvolle zu<br />
konzentrieren. Corona & Co. begleitet<br />
uns seit über zwei Jahren und hat<br />
bislang die Schlagzeilen dominiert.<br />
Und ob dieses nicht schon genug<br />
wäre, beginnt Russland in Europa<br />
einen Krieg gegen die Ukraine und<br />
versetzt die Welt in Angst und Schrecken.<br />
Wir leben in Zeiten, die bis vor<br />
kurzem kaum vorstellbar waren. Doch<br />
was können wir tun? Wir können<br />
versuchen, unsere Ängste zu reduzieren.<br />
Angst ist nämlich immer ein<br />
schlechter Berater. Wir können helfen,<br />
wo Hilfe bitternötig ist. Wir können<br />
uns engagieren und ein kleines Stück<br />
zur Zuversicht beitragen. Hoffen wir<br />
gemeinsam, dass dieser Krieg schnell<br />
endet und die Welt wieder in Balance<br />
kommt, dass wir uns an den angenehmen<br />
Dingen erfreuen und die Seele<br />
wieder baumeln lassen können.<br />
Um Balance geht es auch in dieser<br />
Ausgabe von FINE TOBACCO. Eine<br />
interessante Themenvielfalt erwartet<br />
Sie. Wir setzen unseren besonderen<br />
Fokus auf feine Handarbeit fort. Eine<br />
neue Serie beginnt und nimmt uns mit<br />
auf den Weg von der Tabak-Aussaat<br />
bis zur fertigen Zigarre. Spannend und<br />
mit vielen Details beschrieben. Natürlich<br />
haben wir auch wieder eine kreative<br />
Zigarren-Gala für Sie fotografiert.<br />
Es geht um die nicht geraden Formate<br />
und Jan Röder hat sich ganz schön<br />
krumm gelegt, um die besten Motive<br />
festzuhalten. Unser Autor Stephan<br />
Rack konnte es da etwas komfortabler<br />
angehen lassen. Auf seiner Reise<br />
durch Cognac traf er auf interessante<br />
Zeitgenossen und lernte die Schätze<br />
der Region kennen.<br />
Elmar Schalk hat sich eingehend<br />
mit der royalen Persönlichkeit Edward<br />
VII beschäftigt. Er stieß dabei<br />
auf so manche Episode, die den King<br />
nicht in allerbestem Licht erscheinen<br />
lässt. In bester Manier hingegen stellt<br />
sich ein origineller Lederhosenmacher<br />
vor. Und Mark Horyna findet Gefallen<br />
an gepflegten Bärten. Kaffeegenuss<br />
und Neues aus der Welt der Pfeife und<br />
Tabak runden unsere Themenpalette<br />
ab und wir hoffen, dass Ihnen diese<br />
Mischung gefällt und Sie inspiriert.<br />
Noch ein Hinweis in eigener<br />
Sache: FINE TOBACCO arbeitet an<br />
einem gänzlich neuen Internetauftritt.<br />
Wir möchten zukünftig die analoge<br />
Genusswelt unseres Magazins mit<br />
digitalem Infotainment ergänzen. Start<br />
ist im Juni 2022. Mehr Informationen<br />
dazu gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß<br />
und Freude mit dieser Ausgabe und<br />
uns allen Frieden und Gesundheit.<br />
Ihr<br />
Bodo Meinsen<br />
Verleger FINE TOBACCO<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 3
INHALT<br />
40-41<br />
Kikis Reisenotizen<br />
ABGEHOBEN<br />
06-07<br />
CIigar Lounges<br />
THE ART OF SMOKING<br />
16-19<br />
Titelstory<br />
DAS ENTSTEHEN EINER ZIGARRE<br />
54-57<br />
Mark Horyna<br />
MÄNNERSACHE<br />
08-15<br />
Magazin<br />
DAS KALEIDOSKOP<br />
GUTEN GESCHMACKS<br />
58-62<br />
Der Lederhosenmacher<br />
HERR DER HÄUTE<br />
64-67<br />
Kaffeegenuss<br />
VON DER KAFFEEBOHNE<br />
ZUM KAFFEEGENUSS<br />
4<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
IMPRESSUM<br />
68-71<br />
FASZINATION<br />
KLASSIKER<br />
INHALT<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>01|22</strong><br />
HERAUSGEBER + VERLEGER<br />
Bodo Meinsen<br />
VERLAG<br />
MMM Medien Marketing Meinsen<br />
Inhaber: Bodo Meinsen<br />
Chiemseering 11<br />
D-85551 Kirchheim bei München<br />
Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />
Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />
Redaktion: Der Genussverlag<br />
Heinz Putschies<br />
Schurichstraße 19.<br />
D-81247 München<br />
Tel.: +49(0)89-74 26 01 24<br />
Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />
meinsen@genussverlag.com<br />
ART-DIRECTION<br />
Heinz Putschies<br />
putschies@genussverlag.com<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Kiki Baron, Mark Horyna, Carola Jaede,<br />
Jens Meyer, Michael Peter, Claudia Puszkar,<br />
Stephan Rack, Elmar Schalk, Wolfgang Specht<br />
42-53<br />
Die FIGURADO-Gala<br />
BLOSS NICHT GERADE!<br />
BILDREDAKTION<br />
Heinz Putschies<br />
putschies@genussverlag.com<br />
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />
Nina Bauer, Studio Jan Roeder, Mark Horyna<br />
Titelfoto:<br />
Adobe Stock<br />
36-39<br />
Raucherportrait<br />
EDUARD VII<br />
REDAKTIONSASSISTENZ<br />
Petra Meinsen<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Bodo Meinsen<br />
VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />
MMM Medien Marketing Meinsen<br />
Fax: +49 - (0)89 - 90 52 90 73<br />
E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />
DRUCK:<br />
KASTNER AG das medienhaus<br />
Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />
28-35<br />
Spirituosen<br />
SCHÄTZE AUS COGNAC<br />
ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR:<br />
20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />
Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />
Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />
alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />
unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />
wird keine Haftung übernommen.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 5
SMOKING•ROOMS<br />
the art of<br />
SMOKING<br />
Genuss für alle Sinne – in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.<br />
„Kuba meets Rheinland“ könnte man sagen, wenn man<br />
die 19. Habanos Lounge in Deutschland besucht und eine der erlesenen<br />
kubanischen Zigarren verkostet.<br />
LINZBACH tobacco<br />
Graf-Adolf-Straße 78<br />
40210 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 362302<br />
Fax: +49 2113613177<br />
E-Mail: linzbach@tobacco.de<br />
Mobile: +49 1703328898<br />
6<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Habanos Lounge bei Linzbach<br />
tobacco | Düsseldorf<br />
Linzbach tobacco hat die erste<br />
Habanos Lounge in in Nordrhein-<br />
Westfalen eröffnet. Auf 40 Quadratmetern<br />
können Zigarrenliebhaberinnen<br />
und -liebhaber in der Habanos<br />
Lounge eine erlesene Auswahl<br />
bekannter und weniger bekannter<br />
Formate aus dem 27 Marken<br />
umfassenden Habanossortiment<br />
genießen. Zum perfekten Genuss<br />
dürfen natürlich auch die flüssigen<br />
Zigarrenbegleiter nicht fehlen. Ein<br />
umfangreiches Angebot klassischer<br />
Spirituosen, französischer Weine,<br />
Kaffee, Tee und alkoholfreier Getränke<br />
steht dafür bereit.<br />
Die Lounge bietet im rustikal-rheinischen<br />
„Salong“ von unprätentiöser<br />
Eleganz Platz für bis zu 15<br />
Besucher. Damit auch die Augen<br />
sinnlich angeregt werden, finden<br />
hier verschiedene Werke zeitgenössischer<br />
Kunst eine Heimat.<br />
Insgesamt gibt es 19 Habanos<br />
Lounges in Deutschland, die dem<br />
Aficionado Orientierung bei der Suche<br />
nach dem perfekten Umfeld für<br />
feinen Cigarrengenuss bieten.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 7
MAGAZIN<br />
K@L€IdO∫KØP<br />
Dem Genuss verpflichtet:<br />
Neue Cigarren, Pfeifen, Hochprozentiges und mehr.<br />
GUANTANAMERA CRISTALES TINS 25 LIMITED EDITION<br />
Eine der meistverkauften kubanischen Zigarren Deutschlands jetzt auch in der 25er Designdose<br />
Die Marke Guantanamera wurde<br />
nach dem berühmten Lied des<br />
Cubaners Joseito Fernandez weltbekannt.<br />
Am 14. September 2002<br />
wurde die Marke, die dieses Jahr in<br />
20-jähriges Jubiläum feiert, auf der<br />
InterTabac in Dortmund erstmalig<br />
der Weltöffentlichkeit präsentiert.<br />
Heute zählt Guantanamera immer<br />
noch zu den meistverkauften kubanischen<br />
Zigarren in Deutschland.<br />
Alle Zigarren und Zigarillos<br />
dieser Marke werden in Kuba aus<br />
100% Tabak der Region Vuelta Arriba<br />
– eine der bedeutendsten Tabakanbauregionen<br />
Kubas - hergestellt.<br />
„Charakteristisch ist darüber<br />
hinaus der leichte, feinaromatische<br />
Geschmack und das ausgezeichnete<br />
Preis-Leistungsverhältnis.“, so<br />
5th Avenue, offizieller Alleinimporteur<br />
von Habanos in Deutschland.<br />
Min Ron Nee schreibt in seiner Enzyklopädie<br />
der postrevolutionären<br />
Havanna-Cigarren über die Cristales:<br />
„Diese Cigarre hat für mich<br />
historische Bedeutung, denn ich<br />
nehme an, dass es die erste kubanische<br />
Cigarre ist, die in einem<br />
Plastik-Tubo verpackt wird.“.<br />
Ab Anfang Februar und nur so<br />
lange der Vorrat reicht, wird nun<br />
das Guantanamera Sortiment um<br />
die Cristales in der 25er Designdose<br />
erweitert. Die bisherige 25er<br />
Kiste bleibt unverändert im Sortiment.<br />
Der Kleinverkaufspreis bleibt<br />
mit 2,38 € je Zigarre bzw. 59,50 €<br />
für 25 Zigarren unverändert<br />
preisgünstig.<br />
www.5thAvenue.de<br />
8<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Deutschlands Traditionsdestillerie<br />
Ziegler brennt seit 1865 für die besonderen<br />
Genussmomente des Lebens.<br />
Das Gute bewahren, das Neue<br />
ermöglichen: Mit dieser Konzentration<br />
auf das Echte und Wesentliche<br />
geht Ziegler 2022 in eine neue Ära.<br />
Wir brennen!<br />
Die neue Marken-Maxime von Ziegler<br />
Wertebewusstsein und das neue ikonische „Z“<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl und kreativem<br />
Input wurde an allen Stellschrauben<br />
des Markenauftritts gedreht.<br />
Künftig sind im Kernsortiment<br />
eine Auswahl von acht Bränden, zwei<br />
Geisten und zwei Likören zu finden.<br />
Dem allgemeinen Kundenwunsch<br />
folgend und als weitere optisch<br />
erkennbare Zäsur, sind die Edeldestillate<br />
ab sofort in 50cl Flaschen<br />
erhältlich und tragen ein neues, markantes<br />
Design, Wobei das „Z“ optisch<br />
herausragt.<br />
Mois oder Swag? Beides!<br />
WTF! SHISHARILLO in zwei neuen Sorten<br />
Lust auf das sommerliche Aroma von<br />
„fresh melon“ oder lieber auf süße Kirsche?<br />
Wer die Wahl hat, hat keine Qual:<br />
einfach bei Beiden zugreifen. WTF!<br />
SHISHARILLO kommt jetzt mit zwei<br />
weiteren trendigen Shisha-Aromen in<br />
den Kiosk, das Tabakgeschäft, die Tankstelle,<br />
den Späti…<br />
Mois (fresh melon) und Swag (cherry)<br />
heißen die Newcomer, gut aufbewahrt<br />
in der stylischen Metallbox und jederzeit<br />
bereit für einen superleckeren<br />
Smoke. Es riecht und schmeckt nach<br />
Shisha-Tabak, denn die Einlage ist prall<br />
gefüllt mit Aroma, der Filter zusätzlich<br />
aromatisiert und gesüßt. Wer mehr will,<br />
bekommt mehr: Cray (Apfel), Lit (dunkle<br />
Beeren), Sheeesh (Vanille) und Squad<br />
(Zitrone) heißen die anderen Buddys,<br />
die für noch mehr Aromenknaller auf<br />
dem Gaumen sorgen.<br />
Die WTF! SHISHAIRLLO in insgesamt<br />
sechs Sorten sind zu je 5 Stück zum<br />
unschlagbaren Out-of-Pocket Preis von<br />
nur 2 Euro erhältlich.<br />
www.shisharillo.de<br />
ENJOY<br />
SMOKING<br />
Zigarettenspitzen<br />
mit Filter<br />
Brenner &<br />
Mundstück<br />
in diversen<br />
Varianten<br />
Integrierter<br />
Kieselgelfilter<br />
für<br />
Schadstoffreduktion<br />
www.denicotea.de
MAGAZIN<br />
Schloss Elmau ist mehr als ein<br />
Top-Hotel. Schloss Elmau ist ein luxuriöser<br />
Erholungs-, Rückzugs- und<br />
Erlebnisort für international renommierte<br />
Kultur mit Spitzenkünstler<br />
aus Klassik und Jazz, Literatur und<br />
Kunst, gelegen in einer der schönsten<br />
Alpenregionen.<br />
Ein Haus, in dem eine Firmenphilosophie<br />
nicht nur auf dem Papier<br />
steht, sondern Tag für Tag gelebt<br />
Genuss-Gipfel<br />
Carlos André und Schloss Elmau werden Premium-Partner<br />
wird. Es ist diese Einstellung zum<br />
Gast und zum Genuss, zur Kulinarik<br />
und zur Kultur, die auch das Zigarrensortiment<br />
von Carlos André<br />
repräsentiert. Die edlen Longfiller<br />
von Arnold André, selbstverständlich<br />
handgerollt in der eigenen Manufaktur<br />
in der Dominikanischen<br />
Republik, demonstrieren, dass Genuss<br />
wenig mit Geiz, viel aber mit<br />
Geist zu tun hat. Ab sofort können<br />
die feinen Aromen verschiedener<br />
Carlos André-Formate in der „Smokers<br />
Lounge im Hideaway“ erlebt<br />
werden. Und ab dem Sommer sind<br />
gemeinsame Genuss-Events der<br />
Spitzenklasse in Planung.<br />
Carlos André und Schloss Elmau<br />
bieten höchsten Genuss – im doppelten<br />
Sinne des Wortes.<br />
www.carlos-andre.de<br />
www.schloss-elmau.de<br />
WhistlePig - Der Rye Whiskey der Extraklasse<br />
Vom verrufenen Getreide zum<br />
Geheimtipp des Whiskeys: Roggen!<br />
Einst war Rye-Whiskey die führende<br />
amerikanische Spirituose, fiel jedoch<br />
mit der Prohibition in Ungnade...<br />
Roggen ist ein heikles Getreide. Es<br />
ist schwierig anzubauen und braucht<br />
- wie ein großer Wein - viele Jahre,<br />
um sein Potenzial voll auszuschöpfen.<br />
Gesetzlich vorgeschrieben muss<br />
Rye Whiskey aus mindestens 51 Prozent<br />
Roggen hergestellt sein... WhistlePig<br />
stammt aus fast 100 Prozent<br />
Roggen, wodurch weniger Süße, aber<br />
viel mehr Geschmack entsteht.<br />
Im Jahr 2007 wurde WhistlePig<br />
gegründet und hat sich seitdem zur<br />
Nummer-1-Destillerie exquisiter<br />
Premium-Rye-Whiskeys in Nordamerika<br />
entwickelt. Zu 100 Prozent<br />
in Handarbeit abgefüllt, ist dieser<br />
Whiskey mit 100 Proof (50 Volumenprozent<br />
Alkohol) und zu 100 Prozent<br />
aus ungemälztem Roggen. Inzwischen<br />
zählt der 10 Years zu den<br />
höchstprämierten Rye-Whiskeys<br />
der Welt, die Quintessenz des Roggen-Whiskeys.<br />
Am Gaumen: Kräftig, mit Roggenaromen<br />
und Toffee, ein langer<br />
Nachklang mit Würze, dazu rauchige<br />
Eiche und einem Hauch Karamell.<br />
Whistlepig Small Batch Rye – 10 Years,<br />
50 vol%, 0,75 Ltr. UVP 76,00€<br />
10<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
VAUEN Jahrespfeife 2022<br />
Die Nürnberger Pfeifenmanufaktur<br />
VAUEN präsentiert ihre Frühjahrsneuheiten<br />
diesmal unter dem Motto<br />
„Wir sind VAUEN“. Der Fokus liegt<br />
neben den wunderschönen Neuheiten<br />
auf den Menschen hinter den<br />
Pfeifen, den Mitarbeitern, die mit<br />
Leidenschaft und Hingabe die neuen<br />
Ideen gemeinsam verwirklicht haben.<br />
Der neue Prospekt ist mal wieder<br />
sehr aufwendig und mit viel Liebe<br />
zum Detail gestaltet. Er lädt ein das<br />
neue und einfallsreiche Frühjahrsprogramm<br />
in Ruhe anzusehen und<br />
seinen Favoriten zu finden.<br />
Nun schon seit über 29 Jahren<br />
gibt es alljährlich eine Jahrespfeife<br />
von VAUEN, für die immer wieder<br />
aufs Neue eine eigene Kopfform entwickelt<br />
wird, die es im übrigen VAU-<br />
EN-Sortiment nicht gibt. Ein seltenes<br />
Glück für jeden Pfeifenfreund eines<br />
der limitierten Stücke zu besitzen.<br />
Die ursprüngliche Idee der diesjährigen<br />
Jahrespfeife stammt von<br />
einem CAD-affinen Mitarbeiter aus<br />
der VAUEN Produktion. Er entwickelte<br />
die raffinierte und geometrische<br />
Linienführung in einem CAD-Programm<br />
und stellte die Idee mit Hilfe<br />
eines 3D-Druck-Modells vor. Der<br />
Prototyp – ein runder, kugeliger<br />
Kopf mit zwei gegenüberliegenden,<br />
konkaven Seiten – überzeugte auf<br />
den ersten Blick und die Idee wurde<br />
weiterentwickelt. Die besonderen<br />
Merkmale der Pfeife in Handarbeit<br />
vorsichtig herauszuarbeiten, stellt<br />
eine echte Herausforderung dar.<br />
Dadurch wird jedes Modell zum<br />
Unikat. Als Gütezeichen wurden die<br />
hochwertige Sterlingsilber-Applikation<br />
an Holm und Mundstück und die<br />
von Hand eingelassenen gekreuzten<br />
Pfeifen ergänzt. Der konische Holm,<br />
der sich bewusst vom Kopf absetzt,<br />
vollendet das Gesamtkunstwerk.<br />
Der UVP liegt je nach Ausführung<br />
zwischen € 225,- und € 245,-.<br />
www.vauen.de<br />
villigercigars.com<br />
<br />
@<br />
Rauchen ist tödlich.
MAGAZIN<br />
Neuer HANDMADE-CIGARS-AMBASSADOR bei VILLIGER<br />
Mit Beginn des Jahres 2022<br />
wurde Herr Felix Wallenhorst bei<br />
der Firma VILLIGER SÖHNE GmbH,<br />
Waldshut-Tiengen zum Handmade<br />
Cigars Ambassador befördert.<br />
Seine ersten beruflichen Schritte<br />
führten ihn nach Hamburg, genauer<br />
gesagt ins SIDE Hotel, dort<br />
absolvierte er seine Ausbildung<br />
zum Restaurantfachmann mit der<br />
Zusatzqualifikation Barmixer. Im<br />
Anschluss zog es ihn vom hohen<br />
Norden in den Süden, in Fritz Kellers<br />
Restaurant „Schwarzer Adler“,<br />
ein Michelin-Stern, in Oberbergen.<br />
Unweit hiervon entfernt, in Freiburg,<br />
liegt das Hotel Colombi, wo Herr<br />
Wallenhorst dann in der bekannten<br />
„Zirbelstube“, ein Michelin-Stern,<br />
seine Tätigkeit in der Top-Gastronomie<br />
fortsetzte.<br />
Über seine danach erworbene<br />
Qualifikation zum Handelsassistenten<br />
wurde er im Unternehmen<br />
real,- Ausbildungsbotschafter und<br />
referierte vor dutzenden Schülerinnen<br />
und Schülern.<br />
Zu Beginn des Jahres 2018<br />
begann seine berufliche Laufbahn<br />
bei der Firma Villiger Söhne GmbH<br />
als Handmade-Specialist im Außendienst,<br />
verantwortlich für die Gebiete<br />
BW und Bayern. Felix Wallenhorst,<br />
immer schon ein Genießer guter<br />
handgerollter Cigarren, wurde schon<br />
bald ein kompetenter und allseits<br />
geachteter Berater für seine Kunden<br />
im gehobenen Tabakwarenfacheinzelhandel.<br />
Aufgrund persönlicher Familienplanung<br />
zog es ihn nach Niedersachsen<br />
und ein Wechsel der<br />
Funktion innerhalb des Unternehmens<br />
stand für das Jahr 2022 an.<br />
Mit Freude und Engagement nahm<br />
er die Herausforderung an, die neu<br />
geschaffene Funktion des Handmade–Cigars–Ambassadors<br />
mit Leben<br />
zu füllen. Sein neues Aufgabengebiet<br />
besteht darin, unterstützend<br />
zum Vertrieb bereits bestehende<br />
VILLIGER HANDMADE Cigarrenmarken,<br />
aber auch neue Produkte der<br />
Öffentlichkeit näher zu bringen. Die<br />
Tätigkeitsfelder dafür sind Cigarren<br />
– Events, Social Media, Schulungen<br />
von Handelspersonal, sowie eine<br />
intensive Kontaktpflege mit Handel,<br />
Cigarren–Clubs und natürlich der<br />
Fachpresse.<br />
Das Ziel ist es, die Attraktivität<br />
und Bekanntheit der VILLIGER HM<br />
Marken am Markt zu erhöhen. Einerseits<br />
soll die langjährige Tradition<br />
bewahrt werden, andererseits sollen<br />
auch Türen für Neues geöffnet<br />
werden. Beides zu ermöglichen wird<br />
einen großen Teil seiner Aufgaben<br />
einnehmen.<br />
www.villigercigars.com<br />
JETZT AUCH ALS LIMITED EDITION ERHÄLTLICH<br />
12<br />
Seit Juli 2014 verkauft 5th<br />
Avenue, offizieller Exklusivimporteur<br />
von Habanos in Deutschland,<br />
Österreich und Polen, neben den<br />
klassischen Partagás Zigarillos<br />
auch die Premiumzigarillos Partagás<br />
Series.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />
Die Einführung der Partagás<br />
Series war die erfolgreichste<br />
Sortimentserweiterung der letzten<br />
Jahre. Bereits 2015, ein Jahr<br />
danach, konnte der Absatz der<br />
Partagás Familie noch mal um<br />
über 20% gesteigert werden. Die<br />
Partagás Series Zigarillos haben<br />
bis heute maßgeblich Anteil am<br />
enormen Erfolg der Marke, nicht<br />
zuletzt deshalb, weil es zu keiner<br />
nennenswerten Kannibalisierung<br />
mit den klassischen Partagás<br />
Zigarillos kam und damit insgesamt<br />
noch mehr Liebhaber für cubanische<br />
Premiumzigarillos gewonnen<br />
werden konnten.<br />
Der wesentliche Grund für den<br />
weltweiten Erfolg der Partagás<br />
Series Kleinformate ist jedoch: die<br />
meistverkaufte Habano der Welt, die<br />
legendäre Partagás Serie D No.4,<br />
stand bei der Produktentwicklung<br />
Pate. Und das merkt man auch: Ausgeprägte<br />
erdig-pfefferige Aromen<br />
und ein intensiver Tabakgeschmack<br />
sind charakteristisch für die Partagás<br />
Series Zigarillos, die sich vor<br />
allem an erfahrene Zigarilloliebhaber<br />
richten.<br />
Ab sofort gibt es nun diese<br />
Premiumzigarillos auch als „limited<br />
editions“ in den Formaten Mini<br />
und Club. Nur für kurze Zeit und<br />
nur solange der Vorrat reicht. Die<br />
Gestaltung der neuen Partagás<br />
Serie Editionen überrascht: das<br />
weltbekannte Design der großen<br />
Habanos Schwester, das rote Band<br />
auf schwarzem Grund wird neu<br />
inszeniert und spiegelt auch optisch<br />
die Verwandtschaft zu den entsprechenden<br />
Premium-Zigarren wider.<br />
www.5thAvenue.de
Mouton Cadet<br />
Héritage<br />
ONLINE-SHOP<br />
WWW.BIRKENHOF-BRENNEREI.DE<br />
Traditionell<br />
Er ist der führende Markenwein<br />
aus Bordeaux, ein Liebling der<br />
Bistros weltweit. Die von Baron<br />
Philippe de Rothschild 1930 gegründete<br />
Marke ‚Cuvée Héritage‘<br />
erfährt beim Héritage 2018 eine<br />
neue Hommage an den Schöpfer.<br />
Das Etikett wurde der ersten<br />
Mouton-Cadet-Flasche aus dem<br />
Jahr 1930 nachempfunden.<br />
Ein kleines Juwel zum bezahlbaren<br />
Preis, das mit der Kunst<br />
der Assemblage, Authentizität<br />
und höchster Qualität genau jene<br />
Werte vereint, denen die Familie<br />
Rothschild seit jeher verpflichtet<br />
ist.<br />
Mouton Cadet Héritage 2018 vermählt<br />
die traditionellen Bordeauxtrauben<br />
Merlot und Cabernet<br />
Sauvignon zu einem eleganten,<br />
authentischen Botschafter seiner<br />
Herkunft. Merlot, die große<br />
rote Traube der Region, verleiht<br />
der Cuvée feine Noten von reifen<br />
schwarzen Früchten, Cabernet<br />
Sauvignon unterlegt die Frucht<br />
mit Struktur und dichtem Tannin.<br />
holzfassgereift<br />
Mouton Cadet Cuvée Héritage 2018,<br />
UVP 13,95 €<br />
Nistertal · F 02661 982040 · info@birkenhof-brennerei.de
MAGAZIN<br />
AVO IMPROVISATION LIMITED EDITION 2022<br />
ine<br />
Die globale Premium-Zigarrenmarke<br />
AVO Cigars freut sich den<br />
neusten Zuwachs zu seiner Improvisation<br />
Serie vorzustellen. Die AVO<br />
Improvisation Limited Edition 2022<br />
ist die zehnte und letzte Veröffentlichung<br />
der Serie, die das Erbe und<br />
den Lifestyle des legendären Markengründers<br />
Avo Uvezian zelebriert.<br />
Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat<br />
AVO Cigars Jahr für Jahr seine AVO<br />
Improvisation Serie herausgebracht,<br />
um den Geburtstag des verstorbenen<br />
Markengründers Avo Uvezian<br />
gebührend zu feiern. Der leidenschaftliche<br />
Komponist und Jazz-Pianist<br />
strotzte zu Lebzeiten nur so vor<br />
Lebensfreude, füllte sein Leben<br />
mit Musik und war stets bestrebt,<br />
bereichernde und erinnerungswürdige<br />
Erlebnisse zu kreieren und<br />
zelebrieren.<br />
Die diesjährige Limited Edition<br />
besteht aus zwei verschiedenen Zigarren,<br />
deren Blend-Kompositionen<br />
harmonisch in sich abschliessen<br />
und sich doch gegenseitig ergänzen<br />
wie verschiedene Instrumente<br />
in einem gelungenen Musikstück.<br />
Die Kreationen fangen die Essenz<br />
von AVO als Marke und die Musikbegeisterung<br />
ihres Gründers<br />
ein – sie sind wahre Meisterwerke.<br />
Rein äusserlich heben die beiden<br />
Zigarren sich deutlich voneinander<br />
ab, sodass in der Zigarrenkiste ein<br />
schöner Kontrast von verschiedenen<br />
Farbtönen entsteht. Die eine Zigarre<br />
kommt in einem seidig-goldenen<br />
Ecuador-Connecticut-Deckblatt<br />
daher und enthält Einlage- und<br />
Umblatttabake aus der Dominikanischen<br />
Republik. Die andere<br />
besticht optisch durch ihr schönes,<br />
schokoladenfarbiges ecuadorianisches<br />
Deckblatt, unter dem sich<br />
ein Umblatt aus Mexiko und<br />
Einlagetabake aus Nicaragua<br />
und der Dominikanischen<br />
Republik verbergen. Insgesamt<br />
hat diese Zigarre eine viel braunere,<br />
dunklere Erscheinung und ist,<br />
obwohl beide eine mittlere Intensität<br />
aufweisen, stärker als ihr goldener<br />
Duettpartner.<br />
Markteinführung und Verfügbarkeit:<br />
Die AVO Improvisation Limited Edition 2022<br />
wird im März in den USA und im Juni* in europäischen<br />
Märkten lanciert. Auf 4'290 Kisten<br />
weltweit begrenzt.<br />
* Markteinführung kann je nach Land variieren.<br />
www.davidoff.com<br />
Volcán De Mi Tierra-Tequila<br />
Volcán de mi Tierra – so der<br />
vollständige Name des Tequilas<br />
aus dem mexikanischen Bundesstaat<br />
Jalisco – ist eine Erinnerung<br />
an die Eruption des Vulkans vor<br />
über 200.000 Jahren, die wiederum<br />
perfekte Bodenverhältnisse für den<br />
Anbau der Agaven schuf.<br />
Blaue Weber-Agaven aus dem Los<br />
Altos de Jalisco genannten Hochland<br />
reifen über 7 Jahre auf reichhaltigen<br />
Lehmböden und nehmen dabei weiche,<br />
fruchtig-florale Noten in ihren<br />
Piñas, den großen Agavenherzen auf.<br />
Nach der Ernte werden die Piñas<br />
halbiert und schonend gekocht. Die<br />
Destillation erfolgt nach der Fermentation<br />
zweifach in klassischen<br />
Brennblasen aus Stahl und Kupfer in<br />
kleinen Chargen. Amerikanische und<br />
europäische Eichenfässer wecken die<br />
Komplexität bei der anschließenden<br />
Reifung für 135 Tage.<br />
Dieser Tequila steht für hohe<br />
handwerkliche Qualität im harmonischen<br />
Einklang mit der Natur.<br />
Eine perfekte Verbindung des<br />
Agaven-Terroirs und ausgewähltem<br />
Holz. Das Ergebnis ist eine feine,<br />
natürliche und ausgewogene Spirituose.<br />
Am besten pur, auf Eis oder<br />
als Digestif zum Abschluss eines<br />
Dinners genossen.<br />
Volcán De Mi Tierra, 40 vol%, 0,7 Ltr.<br />
UVP 49,- €<br />
14<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Eine neue Art<br />
von Rum<br />
Market Row Botanical<br />
Als Botanical Rum gehört Market<br />
Row zu einer jungen, wachsenden<br />
Kategorie. Im Gegensatz zum<br />
Spiced Rum, der häufig sehr süß<br />
ist und von Vanillenoten dominiert<br />
wird, kommt dieser Botanical Rum<br />
ohne zugesetzte Süße aus und<br />
überzeugt durch florale und würzige<br />
Aromen.<br />
Market Row ist ein Blend aus hochwertigen,<br />
bis zu fünf Jahre alten<br />
Pot-Still-Rums bekannter Brennereien<br />
in Jamaika, Barbados und der<br />
Dominikanischen Republik - einige<br />
dieser gereiften Rums sind selbst<br />
preisgekrönt. Market Row wird ohne<br />
zugesetzten Zucker, künstliche Aromen<br />
oder Farbstoffe hergestellt.<br />
Wichtig: Nur ein Teil des Blends wird<br />
mit den Botanicals re-destilliert.<br />
Market Row überzeugt durch einen<br />
Hauch cremiger Vanille und<br />
Karamell am Gaumen, gefolgt von<br />
fruchtigen Noten von Banane und<br />
Ananas. Dabei stets präsent: der für<br />
Botanical Rum charakteristische<br />
eher würzige, florale Geschmack.<br />
Market Row Botanical Rum ist ab<br />
sofort in Deutschland erhältlich.<br />
Market Row Botanical Rum, 40 vol%, 0,5 Ltr.<br />
UVP 38,99€<br />
PERDOMO<br />
LOT 23<br />
Die Cigarrenserie PERDOMO LOT 23 zeichnet sich<br />
insbesondere durch die einzigartigen Einlage- und Umblatt-<br />
Longfiller-Tabake aus. Diese werden ausschließlich in einer hierfür<br />
vorgesehenen Plantage mit dem Namen „LOT 23“ angebaut und geerntet. Nach einem<br />
viermonatigen Reifeprozess werden diese Tabake sehr sorgfältig bis zu 12 Monate fermentiert.<br />
Format<br />
Gordito<br />
Robusto<br />
Toro<br />
Churchill<br />
Belicoso<br />
Größe<br />
4½ x 60<br />
5 x 50<br />
6 x 50<br />
7 x 50<br />
5¾ x 54<br />
Inhalt<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
KVP/Stück<br />
7,60 €<br />
7,90 €<br />
8,40 €<br />
8,60 €<br />
8,90 €<br />
KVP/Kiste<br />
182,40 €<br />
189,60 €<br />
201,60 €<br />
206,40 €<br />
213,60 €<br />
Die dann im Ballen bevorrate-<br />
ten Tabake erhalten noch zusätzlich<br />
eine 3-jährige Nachfermentation.<br />
PERDOMO LOT 23 – eine genussreiche<br />
Ergänzung im Perdomo Sortiment<br />
zu einem attraktiven Preis-/<br />
Leistungsverhältnis!<br />
Alle Formate in den Deckblättern „Connecticut“, „Sun Grown“ oder „Maduro“ erhältlich.<br />
Händlernachweis bitte anfordern bei dem Exclusiv-Importeur:<br />
Zigarren – Zigarillos<br />
100 % TOBACCO in PERFECTION<br />
info@donstefano.com
NEUE SERIE•HECHO A MANO<br />
Die Blüten der Tabakpflanze sind zwittrig. Männliche<br />
und weibliche Teile befinden sich in einer Blüte.<br />
Sind sie nicht wunderschön? Weiß bis rosa sind die<br />
Tabakblüten.<br />
16<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 1<br />
Einer der<br />
kleinsten Samen<br />
der Welt<br />
Wir verdanken es vielen fleißigen Menschen, ihrer Leidenschaft, ihrer Liebe zum<br />
Tabak und ihrer Hände Arbeit, dass es Zigarren gibt. Doch wessen Hände sind es,<br />
die diese Arbeit verrichten? Und was genau müssen sie tun? Viele von<br />
ihnen sehen wir nicht, sie arbeiten „hinter den Kulissen“. Ihnen kommt<br />
deshalb kaum oder nur wenig Beachtung zu, die ihnen eigentlich zusteht.<br />
Denn jeder Handgriff zählt!Beschäftigt man sich detaillierter mit der<br />
Herstellung einer Zigarre, sieht man, was eine Zigarre wirklich ist: ein<br />
kleines, von Menschenhand geschaffenes Wunderwerk.<br />
Text: Claudia Puszkar<br />
Am Anfang der Zigarrenherstellung<br />
steht ein winziges<br />
Korn: der Tabaksamen.<br />
Tabaksamen sind extrem kleine,<br />
eher dunkle Körner, rund oder nierenförmig.<br />
Mit einer Tausendkornmasse<br />
(das Gewicht von 1000 Körnern, eine<br />
Standardgröße) von 0,1 Gramm gehört<br />
der Tabaksamen mit zu den kleinsten<br />
Samen überhaupt. Als Vergleich: Grassamen<br />
bringen es auf stattliche 2 bis 5<br />
Gramm.<br />
Doch woher stammt der Samen,<br />
der auf kubanischen Feldern verwendet<br />
wird? Zum Einsatz kommt ausschließlich<br />
der Tabaksamen aus dem „Instituto<br />
de Investigaciones del Tabaco“, wie die<br />
insgesamt fünf Tabakforschungsinstitute<br />
in Kuba genannt werden, die sich in<br />
den jeweiligen Anbaugebieten befinden.<br />
Das Bedeutendste ist das in San Antonio<br />
de los Baños in der Provinz Artemisa,<br />
etwa 35 Kilometer südwestlich von Havanna<br />
gelegen. Doch was passiert dort<br />
eigentlich?<br />
Die Tabakpflanze ist eine einjährige<br />
Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse.<br />
Aus den Blüten der<br />
Pflanze wird der Tabaksamen gewonnen.<br />
Die wichtigste Aufgabe der Tabakforschungsinstitute<br />
besteht nun darin,<br />
durch Kreuzung und gezielte Auslese,<br />
die älteste Form der Pflanzenzüchtung<br />
überhaupt, optimale Tabakpflanzen zu<br />
entwickeln. Dabei setzen diese Institute<br />
eine jahrhundertelange Tradition auf der<br />
Insel fort. Belege aus dem 16. Jahrhundert<br />
weisen darauf hin, dass schon die<br />
Ureinwohner Kubas den Tabak kultivierten<br />
und weiterentwickelten. Im Prinzip<br />
wird dieser Prozess bis heute ununterbrochen<br />
fortgesetzt.<br />
Es geht einerseits darum, den Geschmack<br />
kubanischen Tabaks zu erhalten,<br />
die Tabakpflanzen optimal an die Bedingungen<br />
des Bodens anzupassen und<br />
eine ertragreiche Ernte zu ermöglichen.<br />
Wichtig ist es auch, perfekte Blätter für<br />
den jeweiligen Zweck, als Einlageblatt,<br />
Umblatt oder Deckblatt mit den dazugehörigen<br />
Eigenschaften zu erhalten. Dazu<br />
verfügt das Institut sogar über eigene<br />
Tabakfelder. Eine andere sehr wichtige<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 17
NEUE SERIE•HECHO A MANO<br />
oben links:<br />
Anders als die Pflanzen, deren Blätter geerntet<br />
werden sollen, lässt man diese Pflanzen blühen, um<br />
später den Samen<br />
oben rechts:<br />
1000 Tabaksamen wiegen nur 0,1 Gramm; die<br />
Samenkörner sind sehr klein<br />
Aufgabe ist es, die Pflanzen resistenter<br />
gegen auftretende Krankheiten zu machen.<br />
Die drei wichtigsten Krankheiten,<br />
von denen Tabak befallen werden kann,<br />
sind pata prieta, moho azul und necrosis<br />
ambiental.<br />
Pata prieta, oder auch Wurzelfäule, ist<br />
eine Krankheit, die aufgrund eines sich im<br />
Boden befindlichen Pilzes namens Phytophthora<br />
nicotianae auftritt. Herrschen<br />
unten links: „Instituto de Investigaciones del<br />
Tabaco“: Das Tabakforschungsinstitut in<br />
San Antonio de los Baños<br />
unten rechts:Der Samen von Pflanzen, die besonders<br />
gute Eigenschaften zeigen, wird im nächsten Jahr<br />
wieder verwendet. Außerdem werden durch künstliche<br />
Bestäubung „gute“ Pflanzen untereinander gekreuzt.<br />
gute Bedingungen für das Pilzwachstum,<br />
wie starke Hitze und starker Regen, kann<br />
es zu einem Befall kommen.<br />
Moho azul, Blauschimmel, ist ebenfalls<br />
eine Pilzerkrankung, Peronospora<br />
hyoscyami heißt der Erreger. Dieser Pilz<br />
wird über die Luft übertragen und kann<br />
bis zu 5000 Kilometer weit fliegen. Aufgrund<br />
der großen Reichweite ist dieser<br />
Erreger ein Problem für alle tabakproduzierenden<br />
Länder. Eine Behandlung<br />
durch chemische Präparate ist sehr aufwendig<br />
und nicht zielführend, sodass die<br />
Forschung nach resistenten Varianten<br />
im Vordergrund steht.<br />
Necrosis ambiental, Wetterflecken<br />
genannt, ist ein Befall, der durch besonders<br />
hohe Ozonbelastung zustande<br />
kommen kann. Die Klimaveränderung<br />
geht also auch an der Tabakproduktion<br />
nicht spurlos vorüber. Auch in diesem<br />
Fall kann man befallene Pflanzen<br />
schlecht behandeln, weshalb eine möglichst<br />
hohe Resistenz das Ziel ist.<br />
18<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Hinzukommt, dass kubanischer Tabak<br />
möglichst wenig mit chemischen<br />
Mitteln behandelt werden soll.<br />
Die Mitarbeiter des Tabakforschungsinstituts<br />
stehen selten im Fokus,<br />
wenn es um die Fertigung von Zigarren<br />
geht. Sie arbeiten mehr oder weniger<br />
unbeachtet hinter den Kulissen. Dabei<br />
schafft ihre Arbeit erst die Grundlage für<br />
alles weitere.<br />
GENUSSVOLLE<br />
VIELFALT FÜR<br />
HABANOS-<br />
LIEBHABER<br />
Nach diesem „trockenen Einstieg“<br />
ins Thema, wird es in den nächsten<br />
Folgen lebendiger, wenn wir den<br />
Vegueros, den Despalilladoras, den Escogedores,<br />
den Torcedores und vielen<br />
anderen Menschen mehr auf die Finger<br />
schauen.<br />
www.5thavenue.de
FINE PAIRINGS<br />
NICE<br />
TO TASTE<br />
GRAN DUQUE<br />
D’ALBA XO<br />
Ein spannender Brandy aus dem Haus ‚Bodegas Williams & Humbert‘ mit Sitz in<br />
Jerez/Spanien, en der bereits 1945 auf den Markt gebracht wurde.<br />
Auf den ersten en Blick fallen die edle Flasche und der dunkle Ton des Brandys auf:<br />
Ebenholzfarben im Sinne einer lang gelagerten Spirituose hat<br />
der Grand Duque D’Alba XO mindestens 15 Jahre in alten Sherry<br />
Fässern gereift. Den angenehmen cremig-samtigen Geschmack<br />
verdankt der Brandy dem Solera-Verfahren, wo die Reifung in<br />
verbundenen Fässern erfolgt. Als Solera Gran Reserva erreicht<br />
er die höchste Qualitätsstufe unter den spanischen Brandys.<br />
Mit einem Hauch von gepflegtem Edelholz in der Nase erinnert<br />
der Duft an die langen Jahre der Reifung. Komplex am Gaumen<br />
und gleichzeitig leicht ölig und samtig verwöhnt er mit einem<br />
langanhaltenden Abgang – dabei aber eben eher süß-cremi-<br />
gen Eindruck eines Brandys de Jerez passt der Gran Du-<br />
queD’Alba XO<br />
wunderbar zu Cigarren, die eher kräftig sind<br />
und eine gewisse Schärfe aufweisen.<br />
PERDOMO<br />
LOT 23 CONNECTICUT TORO<br />
Die Perdomo LOT 23 Connecticut Toro ist ein mild bis<br />
mittelkräftiger Leckerbissen aus Nicaragua. Mit lang<br />
und aufwendig gereiften sowie fermentierten Umblattund<br />
Einlagetabaken ausgestattet, bereitet sie jedem<br />
Genießer ein ungemein harmonisches Zigarrenerlebnis.<br />
Mit der Perdomo LOT 23 Connecticut Toro<br />
erwirbt man eine sanfte und aromatisch ausgereifte<br />
Zigarre von sehr guter Qualität.<br />
Cremig anmutende Nuss-, Holz-, Toast-, Leder-<br />
und Pfefferaromen geben dem sehr gut verarbeiteten<br />
Longfiller über einen angenehm samtigen<br />
Rauch an den Gaumen weiter.<br />
20<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Da kommt Freude auf! Wir habe wieder mal ein paar<br />
Gaumenfreuden für Sie getestet. Von Kuba bis<br />
Nicaragua und von Spanien bis Mauritius geht<br />
unsere Genussreise rund um den Globus. Wir<br />
laden Sie ein, mit diesen erlesenen Zigarren<br />
und Spirituosen für einen Moment der<br />
realen Welt zu entfliehen.<br />
BUENA VISTA ARAPERIQUE ROBUSTO<br />
Das Besondere dieser Zigarre aus dem Hause Arnold Andrè<br />
ist der brasilianische Arapiraca in der Einlage der auf eine<br />
besondere Art und Weise behandelt wurde. Bei den tabaken ist es üblich, die Tabake zusätzlich in alten Whis-<br />
Pfeifenkyfässern<br />
unter größerem Druck zu fermentieren. Dies<br />
wurde jetzt mit dem brasilianischen Tabak über 12 nate hinweg ebenfalls so gemacht: herausgekommen ist<br />
ein sehr dunkler, besonders kräftiger und aromatischer<br />
Einlagetabak der diesen dominikanischen Zigarren<br />
einen besonderen Twist gibt. Das Aroma wird beim<br />
Mo-<br />
gut 60-minütigen Smoke der Buena Vista Araperique<br />
Robusto bestimmt durch Noten von Nuss, Kaffee,<br />
Holz, Frucht und einem zarten Zimtaroma. Auch<br />
Abbrand und Zugverhalten können auf ganzer<br />
Linie überzeugen. en.<br />
OAKS & ÂMES VSOP – PURE SINGLE RUM<br />
Als Alternative zum Rum aus der Karibik bietet sich die Insel<br />
Mauritius an, die östlich von Madagaskar im Indischen<br />
Ozean vor Afrika liegt.<br />
Die Oxenham Craft Distillery hat eine über 85 Jahre dauernde<br />
Wine Maker Vergangenheit und steht für eine Vielzahl<br />
von hochwertigen Spirituosen.<br />
Die Besonderheit beim OAKS & ÂMES VSOP liegt in der<br />
Herstellung.<br />
Neben der Verwendung der Erstpressung des Zuckerrohrs<br />
trägt auch der versierte Umgang mit mehreren<br />
Zuckerrohrsorten zur hohen Qualität bei. Gelagert wurde<br />
der Rum für 4 Jahre in Sauternes & Banyul – Fässern,<br />
Cognac-Fässern und Fässern von Tennessee Whisky. Anschließend<br />
erfolgt die filigrane Verblendung.<br />
Im Geschmack biete der Rum ein vielfältiges Aromen-Konzert<br />
mit anfänglichen Tennessee-Whisky Noten, die sanft<br />
übergehen in fruchtigen Cognac bis dieser von den Süßweintrauben<br />
und dem wachsenden Geschmacksspektrum<br />
an Aprikose, Nelke und Zimtrinde.<br />
Insgesamt ein sehr interessanter Rum, der gerade zum<br />
Cigarrenrauchen ein Potpourri von geschmacklichen Eindrücken<br />
bietet.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 21
FINE PAIRINGS<br />
COGNAC LHÉRAUD – COGNAC CUVEE 20<br />
Die<br />
Familie Lhéraud steht seit Generationen für einen unverwechselbarer Stil<br />
Cognac von bester Qualität zu erzeugen. Im Herzen der Region Cognac bauen sie<br />
auf<br />
rund 55 Hektar Fläche hauptsächlich Ugni Blanc Trauben an. In ihrer Welt ist<br />
das<br />
Altern der Brände eine Kunst, die es zu perfektionieren gilt und die Reife der<br />
Brände das Ziel für absoluten Genuss.<br />
Einer der bezahlbaren Schätze mit einem Preis von rund 80 Euro<br />
ist der Cuvee 20 – ein eleganter Cognac, der entsprechend seiner<br />
Bezeichnung 20 Jahre im Barrique Fass reifen durfte. Diese Zeit-<br />
spanne würde die Anforderung für eine XO-Klassifizierung mehr<br />
als übererfüllen.<br />
Im Geschmack mit Noten von Vanille und Orangenschalen, aber<br />
auch Holz und süße Gewürze sind vorhanden. Insgesamt reich<br />
und vollmundig – dieser Lhéraud trifft den Geschmack eines<br />
guten Cognacs perfekt.<br />
JOYA DE NICARAGUA ANTAÑO CT TORO<br />
Mit den Joya de Nicaragua Antaño CT Zigarren präsentiert<br />
die älteste Marke aus dem vulkanreichen mittelamerika-<br />
nischen Land eine eher mild angelegte Serie mit einem<br />
hellbraunen Connecticut Deckblatt aus Ecuador, die<br />
von einem cremig-süßen Grundgeschmack getrage-<br />
ne Nuss-, Zedernholz-, Kaffee-, Frucht-, Erd- und<br />
Karamellaromen offerieren. Diese zeigen sich in<br />
komplexer Manier am Gaumen und werden von<br />
subtil auftretenden Pfeffertönen zu Anfang und<br />
später aufkommenden salzigen Komponenten<br />
begleitet. Erhältlich sind die Zigarren der Joya<br />
de Nicaragua Antaño CT Serie in vier bestens<br />
verarbeiteten Formaten, die Ihnen delikaten<br />
und zuverlässigen Genuss mit viel Rauchvolumen<br />
für unterschiedliche Zeitfenster garantieren.<br />
Geschmacklich ein Gedicht, preislich<br />
absolut fair angesetzt! Die Joya de Nicaragua<br />
Antaño CT shat auf alle Fälle das Zeug<br />
zum zeitlosen Klassiker zu werden, der in<br />
keinem Humidor fehlen sollte.<br />
22<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
FILLIOUX CIGAR CLUB<br />
Im Herzen des besten Anbaugebietes in der Region Cognac<br />
- in der sogenannten Grande Champagne - findet man<br />
das familiengeführte Landgut Jean Fillioux. Christophe<br />
hat die Verantwortung von seinem Vater übernommen<br />
und inzwischen entdeckt die 6. Generation der Familie<br />
den Hof mit Kinderaugen.<br />
Seit 1894 steht das Haus Fillioux für den eigenen Anbau<br />
der Trauben auf rund 20 Hektar Land und das kontrollierte<br />
Reifen und Blenden von hochwertigen Cognacs. Gerade<br />
für Aficionados bietet das Haus Fillioux ein spannendes<br />
Angebot:<br />
Der Cigar Club bietet einen kraftvollen Cognac in einer<br />
attraktiven hohen Flasche und eine besondere Farbe des<br />
Cognacs im warmen Kupferton.<br />
Im Geschmack finden sich Aromen von Marmelade und<br />
Früchten wie Pflaume und Orange. Im Nachklang etwas<br />
kräftiger im Sinne von Gewürzen und Kaffee. Ein spannendes<br />
Produkt für die startende Outdoorsaison für uns<br />
Raucher.<br />
PARTAGAS SERIE D NO. 4<br />
Die Partagas Serie D No. 4 ist ein absoluter Klassiker<br />
und Bestseller der Marke Partagas und gehört<br />
zu den beliebtesten Robustos überhaupt. Bei einer<br />
Länge von 12,4 cm und einem 50er-Ringmaß<br />
verspricht dieser kubanische Premiumlongfiller<br />
Rauchgenuss für mindestens 60 Minuten.<br />
Wer eine würzige Robusto sucht, die man<br />
auch nach einem kräftigen Essen genießen<br />
kann und ein breites Aromenspektrum mit<br />
abwechslungsreichen Rauchverlauf bietet,<br />
ist mit der Partagas Serie D No. 4 bestens<br />
bedient. Eine entsprechende Lagerzeit<br />
ist aber Vorraussetzung. Frische Zigarren<br />
sind wohl nur für Fans wirklich<br />
kräftiger Zigarren zu empfehlen.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 23
TOP•FACHGESCHÄFTE<br />
WILLKOMMEN<br />
IN DER WELT<br />
DES GENUSS-<br />
FACHEINZEL-<br />
HANDELS:<br />
Hurra, Hurra, der Lenz ist da!<br />
Am 20. März 2022 hat der Frühling begonnen.<br />
Aber warum heißt der Frühling<br />
eigentlich auch Lenz?<br />
Seit dem 15.Jahrhundert nennt man die<br />
erste Jahreszeit in Deutschland Frühling;<br />
es ist eben die Jahreszeit, die am frühesten<br />
im Jahr liegt. Auch Lenz ist ein altes<br />
Wort. Lenzing ist das altgermanisches<br />
Wort für den Monat März – der Monat, in<br />
dem der Frühling kommt.<br />
Damit der Genuss im Lenz nicht zu kurz<br />
kommt stellen wir Ihnen auch in dieser<br />
Ausgabe von Fine Tobacco ausgesuchte<br />
Genusshändler vor. Wenn es Sie einmal<br />
ins Alte Land vor den Toren der Hansestadt<br />
Hamburg verschlägt, schauen<br />
Sie doch mal bei Pröhl Tabak&Whisky in<br />
Buxtehude vorbei. Das Fachgeschäft blickt<br />
auf eine 135jährige Tradition zurück! (Siehe<br />
auch Interview Seite 28/29 )<br />
Wen es Sie in den Westen um die Gegend<br />
von Erkelenz führt, lautet der Tipp Worms<br />
Leben& Genießen. Frau Ulrich und ihre<br />
Mitarbeiterinnen bieten ein umfangreiches<br />
Angebot an hochwertigen Spezialitäten<br />
an.<br />
Feinster Genuss aus Buxtehude<br />
Unser 10qm großer Humidor bietet Einsteigern wie erfahrenen<br />
Zigarrenrauchern die optimalen Produkte. Handgemachte<br />
Zigarren aus der Dominikanischen Republik, aus<br />
Kuba (Habanos Point), Honduras, Nicaragua und Brasilien<br />
werden ergänzt durch eine große Auswahl an Cigarillos.<br />
Rund 180 Sorten Pfeifentabak stehen bei uns zur Wahl.<br />
Von aromatisierten über klassisch dänische bis hin zu<br />
klassisch englischen Tabaken finden Sie bei uns Ihren<br />
richtigen Tabak. Neben den Industrieprodukten führen wir<br />
das Pfeifentabakvollsortiment der John Aylesbury Gruppe.<br />
irituosenbereich. Über 200 verschiedene Sorten Single<br />
Malt Whisky haben wir vorrätig, dazu kommen ca. 70 Miniaturflaschen.<br />
Von Schottland über Deutschland, Schweden<br />
und Japan: Aus jeder Region haben wir für jeden<br />
Geschmack und Anlass den richtigen Whisky für Sie! Auch<br />
als Whiskyeinsteiger sind Sie bei uns richtig, vertrauen Sie<br />
auf unsere persönliche und fachkundige Beratung.<br />
Für Rumliebhaber bieten wir mit etwa 80 Sorten eine<br />
ordentliche Auswahl für alle, die es etwas süßer<br />
mögen. Und Anhänger der Wacholderspirituose können<br />
aus knapp 70 Ginsorten wählen. Außerdem arbeiten<br />
wir eng mit der Edelbrennerei Nordik aus dem Alten<br />
Land zusammen, die sich auf die Herstellung feinster<br />
Obstbrände spezialisiert hat.<br />
Natürlich können Sie eine Vielzahl unserer Spirituosen vor<br />
Ort probieren.<br />
Pröhl Tabak & Whisky<br />
Lange Straße 36<br />
21614 Buxtehude<br />
Tel. 04161 / 22 95<br />
www.proehl-buxtehude.de<br />
info@proehl-buxtehude.de<br />
24<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Worms Leben & Genießen - Feinkost im Herzen<br />
von Erkelenz<br />
Betritt man eine der Filialen in Erkelenz von Worms Leben<br />
& Genießen taucht man in eine eigene Welt ein. In stilvollem<br />
Ambiente werden ausgesuchte Waren präsentiert.<br />
Unser Team kennt sich mit guten Weinen hervorragend<br />
aus und berät Sie ausführlich. Wer beim Wein nicht fündig<br />
wird, kann sich auch gerne den auserlesenen Spirituosen<br />
zuwenden.<br />
Allein über 25 Sorten Whisky zählen zum festen Sortiment.<br />
Kenner finden bei uns auch passend dazu in unserem Humidor<br />
eine Auswahl handgefertigter Zigarren und Zigarillos.<br />
Des Weiteren erwartet den Tabakliebhaber Pfeifen, Ta-<br />
bak und die dazugehörenden Accessoires<br />
in großer Auswahl und bester Qualität.<br />
Kunden schätzen die kompetente Beratung<br />
durch unsere Mitarbeiter. Hinzu<br />
kommt die zentrale Lage in Erkelenz.<br />
Hier zeigt sich, wie gut das Angebot auf<br />
die Kundschaft abgestimmt ist. Eine<br />
unserer Filialen beispielsweise beherbergt<br />
zusätzlich Postschließfächer und<br />
bietet Geschenkartikel sowie Presse und<br />
E-Zigaretten an.<br />
Worms Leben & Genießen steht seit<br />
Jahrzehnten in Erkelenz für auserlesene<br />
Spirituosen, eine hervorragende Auswahl<br />
an Tabakwaren und ein exquisites Sortiment<br />
an Pralinen.<br />
Zum Service gehört auch die Möglichkeit,<br />
interessante Produkte unverbindlich in der Wunschfiliale<br />
in Augenschein zu nehmen oder bei einem Tasting-Termin<br />
diese zu probieren.<br />
So ermöglichen wir jedem / jeder Interessierten ein individuelles<br />
Einkaufserlebnis.<br />
Worms Leben & Genießen<br />
Kölnerstrasse 17<br />
41812 Erkelenz, NRW<br />
Tel.: 02431 / 3120<br />
kontakt@ worms-leben-und-geniessen.de<br />
www.worms-leben-und-geniessen.de<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 25
TOP•FACHGESCHÄFTE<br />
135 JAHRE GENUSS<br />
IN BUXTEHUDE<br />
Kennen Sie die Geschichte vom Hasen<br />
und Igel? Es ist eine der uralten norddeutschen<br />
Sagengeschichten, und sie<br />
spielt in Buxtehude, einer Gemeinde<br />
mit knapp 40.000 Einwohnern nahe der<br />
Elbe. Der Hase fordert den überheblichen<br />
Igel zum Wettlauf heraus und gewinnt,<br />
weil er den Hasen mithilfe von<br />
Frau Igel überlistet. Die Moral von der<br />
Geschichte: Der Hase ist schneller, der<br />
Igel aber schlauer und gewinnt eine<br />
Buddel Schnaps. Und schon sind wir<br />
wieder beim Thema Genuss und Fachgeschäfte,<br />
in denen dieser Genuss angeboten<br />
wird.<br />
Denn in Buxtehude gibt es Pröhl Tabak &<br />
Whisky. Ein Genussgeschäft mit einer unglaublichen<br />
Geschichte von über 135 Jahren.<br />
In der Langen Straße 36, direkt im Zentrum<br />
von Buxtehude können Genießer<br />
zwischen Zigarren, Pfeifen, Raucherbedarf<br />
und hochwertigen Spirituosen wählen.<br />
Und sie können diese auch direkt<br />
vor Ort genießen. Hierfür stehen gleich 2<br />
Lounges zur Verfügung. Eine im oberen<br />
Stockwerk und eine im Außenbereich.<br />
Ole Prior, Inhaber und Geschäftsführer<br />
von Pröhl Tabak & Whisky in 5.Generation<br />
nimmt uns mit auf eine spannende<br />
Reise durch 135 Jahre Genuss:<br />
1. Generation: Am<br />
09.10.1886 gründete Wilhelm<br />
Pröhl in der Langen<br />
Straße eine Drechslerei.<br />
Drei Jahre später erwarb<br />
er das Haus Lange Straße<br />
36 und wechselte zum<br />
heutigen Standort. Vier<br />
Kinder wurden geboren<br />
– Sohn Hermann erlernte<br />
wie sein Vater das<br />
Drechslerhandwerk und<br />
fertigte zusammen mit<br />
ihm nach dem Buxtehuder Brand 1911 die Handläufe für das<br />
neue Rathaus. Außerdem fingen sie an im Geschäft Pfeifen zu<br />
drechseln.<br />
2. Generation: Der Sohn<br />
Friedrich, gelernter<br />
Kaufmann, übernahm<br />
1920 das Geschäft und<br />
begann damit, Tabak zu<br />
verkaufen. Das Sortiment<br />
wurde in den folgenden<br />
Jahren um Zigaretten,<br />
Zigarren und Regenschirme<br />
erweitert, ehe<br />
der Zweite Weltkrieg das<br />
Lager wieder schrumpfen<br />
ließ - in dieser Zeit wurde<br />
die Reparatur von Schirmen zum Standbein des Geschäfts.<br />
Nach dem Krieg begann Friedrich wieder mit dem Verkauf von<br />
selbst angebauten Rohtabaken.<br />
3. Generation: Seit 1960 unterstüzte ihn seine Tochter Christa<br />
im Geschäft. Nach seinem Tod im Jahr 1971 übernahm sie<br />
die Leitung.<br />
4. Generation: Peter Eckhoff übernahm im Jahr 1996. Über<br />
die Jahre wurde die Genussschiene durch die Ausweitung<br />
des Spirituosen-Sortimentes erweitert. Zudem wurde 2011<br />
ein Loungebereich für bis zu 17 Personen im Obergeschoss<br />
eingerichtet. 2012 wurde die Verkaufsfläche von 70qm auf<br />
100qm vergrößert. Die neu gewonnene Ladenfläche wurde vor<br />
allem zum Ausweiten des Spirituosenangebotes genutzt, für<br />
die hauptsächlich<br />
Ole Prior zuständig<br />
war. Eine weitere<br />
Lounge wurde 2015<br />
im Außenbereich<br />
des Ladens mit acht<br />
Sitzplätzen eingerichtet.<br />
5. Generation: Im<br />
Jahr 2018 übernahm Ole Prior die Leitung.<br />
Herr Prior, was ist für Sie das Wichtigste bei der Führung<br />
eines Fachgeschäftes für hochwertige Tabak- und Spirituosenprodukte?<br />
26<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Das erfahrene und funktionierende Team. Man merkt es<br />
einfach, wenn Mitarbeiter 15 oder 20 Jahre im Geschäft tätig<br />
sind.<br />
Auch unser Kunden merken das. Wir haben einen sehr hohen<br />
Anteil an Stammkunden. Und die freuen sich darüber, wenn<br />
sie von den Mitarbeitern nicht nur mit Namen begrüßt<br />
werden, sondern wenn dieser auch weiß, welche Zigarre der<br />
Kunde bevorzugt oder welche Rumsorte er gerne trinkt. Das<br />
unterscheidet uns auch vom klassischen Kiosk.<br />
Am Ende die Zigarre nicht ausdrücken, wie man es bei der<br />
Cigarette tut, sondern im Aschenbecher ausbrennen lassen.<br />
Dies zeigt auch Respekt gegenüber den Rollern uder Zigarre.<br />
Das zweite wichtige Standbein Ihres Geschäftes – Spirituosen.<br />
Genießen Sie eher Rum oder Whisky<br />
Ich persönlich tendiere eher zu den süßlicheren Spirituosen<br />
wie Rum, sage aber auch bei einem guten Whisky nicht nein.<br />
Aber wie bei den Zigarren gilt auch hier, es ist Geschmackssache.<br />
Und wie bei den Zigarren ist auch hier mein Rat, mit<br />
leichteren Produkten zu starten und später die geschmacklich<br />
kräftigeren Angebote zu testen. Am besten, man lässt<br />
sich in einem Fachgeschäft von kundigen Mitarbeitern<br />
beraten. Und dann setzt man sich in eine unserer beiden<br />
Lounges und testet den Rum oder Whisky erst einmal. Oder<br />
man nimmt (wenn es nach Corona hoffentlich bald wieder<br />
möglich ist) an einem unserer gut 50 Tastings teil, die wir<br />
pro Jahr anbieten.<br />
Und bei mir sorgt unser Team dafür, dass es mir jeden Tag<br />
wieder Spaß macht, morgens das Geschäft aufzuschließen<br />
Kürzlich hat mir ein Fachhandelskollege von Ihnen erzählt,<br />
dass im letzten Jahr die Nachfrage nach Zigarren,<br />
auch im hochpreisigen Segment deutlich gewachsen ist.<br />
Und auch jüngere Erwachsene steigen verstärkt auf die<br />
Zigarre um. Können Sie das bestätigen?<br />
Das stimmt, diese Entwicklung beobachten wir aber schon<br />
seit ca. 3-4 Jahren. Dass Kunden bereit sind, Preise von 10€<br />
oder mehr pro Zigarre auszugeben, war vor einigen Jahren<br />
nicht undenkbar, aber bei uns eher nicht die Regel. Mittlerweile<br />
gibt es doch schon eine breite Kundschaft, die bereit<br />
ist auch deutlich mehr für den Genuss auszugeben. Gerade<br />
bei Limitadas aus Kuba oder für Raritäten wie OPUS X von<br />
Arturo Fuente werden dann auch gerne mal 20€ bis 60€ pro<br />
Stück ausgegeben.<br />
Dass mehr junge Erwachsene Longfiller genießen, können wir<br />
auch bestätigen. Diese rauchen in der Regel weniger – sind<br />
also nicht die typischen Blockkisten Raucher – hier geht es<br />
mehr um den Genuss und weniger um den Wunsch nach einer<br />
beliebigen Zigarre.<br />
Herr Prior, was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Natürlich, dass meine Mitarbeiter, Kunden und meine Familie<br />
gesund bleiben und Corona hoffentlich bald der Vergangenheit<br />
angehört.<br />
Und, dass Pröhl Tabak&Whisky auch noch in der 6. Generation<br />
Genuss verkauft.<br />
Herr Prior, vielen Dank für das Gespräch<br />
Was würden Sie RaucherInnen, die sich neu für den<br />
Genuss einer Zigarre entscheiden, raten?<br />
Sie oder er sollte mit einer leichten Zigarre starten. Tipp: Je<br />
dicker und länger eine Zigarre ist, desdo leichter ist sie bei<br />
gleichem Tabak.<br />
Die Zigarre immer mit Streichholz oder Gasfeuerzeug<br />
anzünden. Auf keinen Fall mit einem Benzinfeuerzeug, man<br />
schmeckt dies beim Rauchen.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 27
SPIRITUOSEN<br />
Brandy, Weinbrand, Armagnac, Cognac – eins<br />
haben sie gemeinsam: sie sind Brände<br />
aus Wein. Während die Bezeichnung<br />
„Weinbrand“ oder „Brandy“<br />
zunächst einmal nichts über die<br />
Qualität der Produkte aussagt –<br />
hier findet man Massenware ebenso<br />
wie Spitzenqualitäten – ist dies bei<br />
den französischen Armagnacs und<br />
Cognacs anders. Beide sind nicht nur<br />
eine geschützte Herkunftsbezeichnung,<br />
sondern unterliegen als<br />
„Appellation“ einem strengen<br />
Reglement, das schon für<br />
die einfacheren Varianten<br />
eine hohe<br />
Qualität garantiert.<br />
Armagnac<br />
stammt aus der<br />
Gascogne südlich<br />
von Bordeaux,<br />
während Cognac<br />
nördlich von Bordeaux<br />
aus den Weinbaugebieten<br />
um die Kleinstadt an<br />
der Charente stammt, die dem Getränk<br />
ihren Namen gab. Beide Spirituosen<br />
stammen aus einem definierten<br />
Gebiet und weisen eine<br />
hohe Qualität auf. Das Terroir<br />
und die unterschiedlichen<br />
Destillationsverfahren – einfach<br />
bei Armagnac, zweifach bei Cognac<br />
– sorgen für verschiedene<br />
Geschmackserlebnisse.<br />
Nur wer sich an das strenge<br />
Reglement der Appellation<br />
hält, darf die begehrte<br />
Herkunftsbezeichnung<br />
„Cognac“ bzw.<br />
„Armagnac“<br />
führen. Dieser<br />
Ritterschlag<br />
macht Cognac<br />
und auch<br />
Armagnac zu<br />
Premium- Spirituosen,<br />
die zu<br />
Recht hohes weltweite<br />
Ansehen genießen.<br />
Text: Stephan Rack und Michael Peter<br />
28<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
DieSCHÄTZE<br />
aus COGNAC<br />
Der hohe Stellenwert<br />
der Spirituose Cognac<br />
war uns bekannt, doch wir wollten die<br />
Besonderheiten vor Ort kennenlernen.<br />
Zwei Dinge, die uns besonders gefesselt<br />
haben:<br />
Wir waren im Paradi(e)s: Das sind<br />
die besonders gesicherten Keller der<br />
Hersteller im Cognac, in denen man die<br />
ältesten und seltensten Brände lagert.<br />
Die älteste Karaffe mit einem Eau de<br />
Vie aus dem Jahr 1802 durften wir im<br />
Paradis von Cognac Lhéraud betrachten<br />
– ein Probieren dieser sehr raren Destillate<br />
war nicht möglich.<br />
Kunstwerke statt normaler Flaschen:<br />
Eigentlich ist eine Flasche eine Verpackung<br />
und soll den Inhalt schützen und<br />
einen Transport der Ware ermöglichen.<br />
Gerade die Hersteller aus dem Cognac<br />
haben für Ihre XO-Qualitäten besondere<br />
Karaffen in den schönsten Designs kreiert,<br />
was neben dem außergewöhnlichen<br />
Geschmack eine weitere Dimension des<br />
Genusses hinzufügt.<br />
Tatsächlich war es das Haus Hennessy,<br />
in dem Maurice Hennessy und<br />
sein Kellermeister im Jahr 1870 für<br />
den kleinen Kreis der Familie und<br />
Freunde nur die besten und ältesten<br />
Brände zu einem Cognac mischen<br />
wollte. Dieser „extra old“ – Blend wurde<br />
zu einem weltweiten Erfolg und<br />
schaffte nachfolgend für die gesamte<br />
Region einen Zugewinn an Ertrag aus<br />
den Verkäufen.<br />
1947 führte das Familienmitglied<br />
Gérald de Geoffre die Hennessy<br />
XO-Legende weiter, indem er eine<br />
unverwechselbare, sofort erkennbare<br />
Karaffe schuf, die so sinnlich und<br />
kraftvoll, wie der Cognac war, den sie<br />
enthielt.<br />
Seinerzeit wurde Cognac nur in den<br />
üblichen Langflaschen ausgeliefert.<br />
Hennessy wagte eine gestalterische<br />
Revolution und leitete mit dieser Karaffe<br />
eine neue Ära ein.<br />
Obwohl im Laufe der Jahre kaum<br />
merkbar angepasst, bleibt die Essenz<br />
des ursprünglichen Designs erhalten,<br />
dessen Kurven von den Konturen einer<br />
Weintraube inspiriert sind - eine Hommage<br />
an den Ursprung des Cognacs.<br />
Diese Entwicklung war nur möglich,<br />
da auch die Hersteller von Flaschen<br />
und Karaffen ihre Technik weiterentwickelt<br />
hatten und diese besonderen<br />
Designs in den erforderlichen Mengen<br />
für einen weltweiten Absatzes produzieren<br />
konnten.<br />
Heute gibt es eine Vielzahl von außengewöhnlichen<br />
Karaffen, die wiederum<br />
in Präsentern aus Leder oder<br />
Holz wertig verpackt sind. Die Bandbreite<br />
der Designs von Karaffen ist<br />
schier unerschöpflich, da der eigenen<br />
Marke mit einer besonderen Flasche<br />
etwas Besonderes, wie Unverwechselbarkeit<br />
und Exklusivität gegeben<br />
werden kann.<br />
Wir haben verschiedene Häuser in<br />
der Region Cognac besuchen dürfen<br />
und haben für Sie eine kleine Übersicht<br />
zusammengestellt:<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 29
SPIRITUOSEN<br />
Frapin<br />
Erfahrung mit Wein seit 1270<br />
Wenn man alle Voraussetzungen erfüllt,<br />
um sich „Cognac“ nennen zu dürfen<br />
und dann noch alle Produktionsstufen<br />
vom Weinanbau, übers Keltern, Destillation,<br />
Lagerung und Abfüllung auf dem<br />
eigenen Château erfolgen, dann darf<br />
sich der entsprechende Cognac „Château“<br />
nennen, was dem deutschen Begriff<br />
„Erzeugerabfüllung“ ähnelt, aber deutlich<br />
besser klingt.<br />
Da ist zunächst einmal der Frapin<br />
Château Fontpinot XO, benannt nach<br />
dem im Herzen der Grand Champagne<br />
von Cognac gelegenen ehemaligen Sitz<br />
der Familie Frapin, das stilvoll restauriert<br />
wurde und jetzt als Repräsentationsund<br />
Gästehaus der Firma Frapin dient.<br />
Anders als viele andere XO wird<br />
Château Fontpinot XO nicht in den speziellen,<br />
in der Region als „Dekanter“ bezeichneten<br />
Karaffen abgefüllt, sondern<br />
in der klassischen Langflasche.<br />
Château Fontpinot XO reift für 15<br />
bis 20 Jahre in sogenannten „trockenen“<br />
Kellern. Diese sind im Unterschied<br />
Der andere XO aus dem Hause Frapin<br />
ist der VIP XO, der eine andere Optik<br />
bietet, da er in einer schön geformten<br />
bauchigen Flasche abgefüllt ist. Im Glas<br />
zeigt der VIP XO eine dunkle Bernsteinfarbe,<br />
das Resultat einer Reifung von<br />
durchschnittlich 30 Jahren in „feuchten“<br />
Kellern mit ihren konstanteren<br />
Temperaturen.<br />
Die Aromen zeichnen sich durch<br />
ihre Komplexität und Vielfalt aus: Holz,<br />
Vanille und Frucht bilden eine schöne<br />
geschmackliche Einheit. Mit Recht erhielt<br />
daher der Frapin VIP XO Anfang<br />
2022 die Goldmedaille des International<br />
Spirit Award (ISW).<br />
Für Genießer ist die vergleichende<br />
Degustation der beiden XOs von Frapin<br />
interessant, da sich hier die Auswirkung<br />
unterschiedlicher Lagerungen auf Kreation<br />
unterschiedlicher Geschmackswelten<br />
erfahren lassen, und man damit<br />
auch die Leistung von Kellermeistern<br />
wie Patrice Piveteau würdigen kann.<br />
Empfehlungen:<br />
Château Fontpinot XO Premier Cru,<br />
Cognac Grande Champagne AOC<br />
41 vol%, 0,7 Ltr. UVP 99,- €<br />
Eines der wenigen Cognac-Häuser,<br />
das die Bezeichnung „Château“ verwenden<br />
darf, ist Frapin. Für den Bereich<br />
„Grande Champagne“, das Herz der Region<br />
Cognac, ist es sogar das einzige<br />
Haus. Der Umstand, die gesamte Produktionskette<br />
in der Hand zu haben,<br />
eröffnet die Möglichkeit Cognacs ganz<br />
nach eigenen Vorstellungen herzustellen,<br />
und hiervon macht der Frapins Kellermeister<br />
Patrice Piveteau mit großem<br />
Erfolg Gebrauch.<br />
Die Familie Frapin ist nachweislich<br />
seit 1270 in der Gegend um Cognac<br />
ansässig und beschäftigt sich seitdem<br />
erfolgreich mit Weinbau und Destillation.<br />
Von dem Erfolg zeugen die zahlreichen<br />
Auszeichnungen, die das Familienunternehmen<br />
im Lauf der Zeit<br />
sammeln konnte. Von Frapin erhält<br />
man in Deutschland zwei unterschiedliche<br />
XO, die beide das Genießerherz<br />
höherschlagen lassen, weil sie auf hohem<br />
Qualitätsniveau unterschiedliche<br />
Geschmacksrichtungen bedienen.<br />
zu den „feuchten“ Kellern größeren<br />
jahreszeitlichen Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt, was eine andere<br />
Verdunstung und andere Prozesse im<br />
Zusammenspiel von Holz und Spirituose<br />
bewirkt als in den kühleren und ausgeglicheneren<br />
„feuchten“ Kellern.<br />
Das Resultat ist ein Cognac, bei dem<br />
uns spontan der Begriff „harmonisch“ in<br />
den Sinn kam. Fruchtige und schokoladige<br />
Noten stehen bei den Aromen im Vordergrund.<br />
Ein ausgesprochen liebenswerter<br />
Cognac, der nicht nur als Digestif,<br />
sondern undogmatisch „on the rocks“<br />
genossen auch als Aperitif überzeugt.<br />
Cognac Frapin XO V.I.P. Premier Cru,<br />
Cognac Grande Champagne AOC<br />
40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 150,- €<br />
Hine<br />
An Englishman in France<br />
Ausgerechnet auf dem Höhepunkt<br />
der französischen Revolution im Jahr<br />
1791 aus dem beschaulichen englischen<br />
Dorset des Cognacs<br />
wegen nach Frankreich<br />
zu reisen, das kann<br />
eigentlich nur ein außergewöhnlicher<br />
Charakter<br />
leisten. Für Thomas<br />
Hine hat sich die riskante<br />
Reise auf jeden Fall<br />
gelohnt, denn trotz<br />
eines Gefängnisaufenthalts<br />
findet<br />
er seine Liebe bei<br />
Francoise-Elisabeth,<br />
der Tochter<br />
eines Cognac-Hauses<br />
aus Jarnac,<br />
dem er kurz darauf<br />
seinen Namen geben<br />
wird.<br />
Das Haus von<br />
Thomas Hines und<br />
seiner Familie liegt<br />
an den Ufern des<br />
Flusses Charente<br />
30<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
hat oder aber Monnets Kellermeister Eric<br />
Forget hat es fertiggebracht, der Produktrange<br />
einen besonderen sommerlich-fruchtigen<br />
Charakter zu verleihen.<br />
Monnets Produktportfolio reicht<br />
vom einfachen VS über die „Sunshine<br />
Collection“ (nach Aussage von Eric<br />
Forget ein „älterer“ VS an der Grenze<br />
zum VSOP), den VSOP bis zum XO und<br />
XXO. Was alle Sorten verbindet ist eine<br />
deutliche Ausprägung fruchtiger und<br />
floraler Noten, ohne dabei den eher „robusten“<br />
Grundcharakter der Cognacs<br />
aufzugeben. Das macht insbesondere<br />
die Sunshine Collection und den VSOP<br />
sehr zugänglich und sicher auch für Genießer<br />
interessant, die bisher „süßlichere“<br />
Brandys bevorzugten.<br />
Der XO mit der typischen gold-braunen<br />
Farbe alter Cognacs behält die fruchtigen<br />
Noten, die nun aber in einer komplexeren<br />
Welt von Aromen aufgehen. Honig,<br />
Ingwer und Kakao haben nun als Ergebnis<br />
der längeren Fassreife ihren Auftritt<br />
und ist nach wie vor der Geschäftssitz<br />
der Firma Hine Cognac. Das Haus ist liebevoll<br />
renoviert und verbindet auf eine<br />
gelungene Art und Weise moderne und<br />
klassische Elemente.<br />
Möglicherweise ist Thomas Hines<br />
Vorliebe Neues auszuprobieren Teil der<br />
Corporate Identity geworden, denn die<br />
Gestaltung der Flaschen und ihrer Etiketten<br />
ist klar, schlicht und schnörkellos.<br />
„H by Hine“ ist der Name des VSOP<br />
mit der Appellation „Fine Champagne“,<br />
ein ausgewogener jüngerer Cognac, bei<br />
dem die fruchtigen Noten gut mit den<br />
etwas herberen Holz- und Tabaktönen<br />
harmonieren. Obwohl als Solist ausdrucksstark,<br />
ist sein Geschmack nicht<br />
so dominant, dass „H“ nicht auch einen<br />
perfekten Begleiter in Longdrinks oder<br />
Cocktails geben könnte.<br />
Tatsächlich findet man anders als<br />
bei Whisky, Gin, Rum oder Wodka wenig<br />
Cocktailrezepte für Cognac. Weil es nun<br />
einmal zur Corporate Identity von Hine<br />
gehört, Neues zu wagen wurden kreative<br />
Barkeeper auf der ganzen Welt gebeten,<br />
neue Cocktails auf der Basis von<br />
„H by Hine“ zu entwickeln. Die Rezepte<br />
kann man auf der Homepage von Hine<br />
unter www.hinecognac.com/bartenders<br />
abrufen. Für uns gehört seit unserem<br />
Ausflug nach Cognac jedenfalls der<br />
Longdrink Cognac „H by Hine“ mit Ginger<br />
Ale zum festen Repertoire.<br />
Empfehlung:<br />
Hine H by Hine VSOP Fine Champagne<br />
Cognac<br />
40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 34,99 €<br />
Monnet<br />
Die Sonne im Glas<br />
Unter dem Dach des Hauses Hine<br />
wird auch die Cognac Marke Monnet<br />
betreut. Auf ihre lange und reiche Geschichte<br />
kann die Marke Monnet - 1838<br />
gegründet - zu Recht stolz sein. In den<br />
1930ern wurde der einprägsame Slogan<br />
„du soleil dans un verre“ – der Sonnenschein<br />
im Glas – entwickelt und auf<br />
einem künstlerischen und ikonischen<br />
Plakat verbreitet.<br />
Nun ist es möglich, dass dieser Slogan<br />
unser Geschmackserlebnis geprägt<br />
im Konzert der Geschmäcker. Uns gefällt<br />
der XO wegen seines Spiels mit fruchtigen<br />
Noten zusammen mit der Komplexität<br />
lange fassgereifter Eaux de Vie.<br />
Für besondere Momente sollte Monnets<br />
XXO reserviert bleiben, der in einem<br />
besonders gestalteten Dekanter<br />
mit dem Wappentier Monnets – dem<br />
mythologischen an einen Drachen erinnernden<br />
Salamander – erhältlich ist.<br />
Das komplexe Spiel von Aromen und<br />
Geschmäckern erinnert an eine Symphonie<br />
mit großem Orchester, vielfältig<br />
und doch harmonisch.<br />
Einmal mehr zeigt sich an der Produktrange<br />
Monnets, dass es innerhalb<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 31
SPIRITUOSEN<br />
der Richtlinien der Appellation Cognac<br />
für kreative Kellermeister möglich ist<br />
durch das Spiel mit Hölzern, alten und<br />
neuen Fässern, trockenen und feuchten<br />
Kellern und verschiedenen Crus und Terroirs<br />
höchst individuelle und verschiedene<br />
Geschmacksrichtungen zu kreieren<br />
und damit unterschiedliche Präferenzen<br />
von Genussmenschen zu befriedigen.<br />
Empfehlung:<br />
Monnet Cognac XO<br />
40 vol%, 0,7 Ltr. UVP 107,99 €<br />
Ferrand Cognac<br />
Ein Newcomer mit Geschichte<br />
Schaut man auf verschiedene Häuser<br />
in der Region Cognac, so wurden<br />
wichtige Weichenstellungen in der<br />
Gründung und Entwicklung der Unternehmen<br />
im 18. und 19. Jahrhundert<br />
getroffen. Die Verfahren zur Herstellung<br />
der Brände, die Komposition der<br />
Brände zum Cognac und auch das<br />
Bauen der Landhäuser und Châteaus<br />
wurde weitgehend in früheren Jahrhunderten<br />
realisiert.<br />
Bei Ferrand entwickelt sich seit<br />
jüngster Vergangenheit mit dem Eintreten<br />
der charismatischen Person Alexandre<br />
Gabriel eine spannende Dynamik.<br />
Der junge Student Gabriel lernte<br />
Heute produziert Maison Ferrandu.<br />
a. Rum auf Barbados (West Indies Rum<br />
Distillery) und Jamaica (Long Pond-und<br />
Clarendon Distillery). Für die zusätzlich<br />
aufgebaute Gin-Produktion wurden in<br />
der Region Cognac eigene Wacholderbäume<br />
gepflanzt.<br />
In diesem Zusammenspiel deckt<br />
das Haus Ferrand mit seiner Geschichte<br />
und den vorhandenen Ressourcen die<br />
Kategorie 'Cognac' ab:<br />
Die Historie der Familie Ferrand geht<br />
in der Region auf das 15. Jahrhundert<br />
zurück. Die Reben stehen im besten Gebiet<br />
der Region Cognac, der sogenannten<br />
‚Grande Champagne‘. Dort bietet der<br />
Kalksteinboden den Reben und Trauben<br />
den notwendigen Säuregehalt, um große<br />
Cognacs erzeugen zu können<br />
.<br />
Mit dem Bezug auf die Herstellung<br />
von Cognac schaut die Familie Ferrand<br />
auf eine Tradition von 10 Generationen<br />
zurück, die als Farmer und Weinbauern<br />
ihre Trauben und die Kunst des Brennens<br />
stets weiterentwickelt haben. Die<br />
7. und 8. Generation der Familie konnten<br />
dabei besondere Akzente setzen:<br />
So wurde von Elie Ferrand, der 7. Generation<br />
das Landhaus ‚Chez Barraud‘<br />
gebaut und die 8. Generation brachte<br />
mit neuen Ideen und kreativen Verfahren<br />
in der Herstellung die Marke Ferrand<br />
zu weltweitem Ruhm und vielen<br />
Auszeichnungen.<br />
Mademoiselle Henriette, Urenkelin<br />
von Elie dem 8. und letzte Nachkommin<br />
der angesehenen Linie, verbrachte ihr<br />
Leben im Herrenhaus ihrer Vorfahren.<br />
Dieser historische Ort mit den Erinnerungen<br />
und Geheimnissen wird in der<br />
Ferrand-Stiftung lebendig gehalten und<br />
geehrt.<br />
in den späten 1980ern die Region Cognac<br />
und das historische Haus Ferrand<br />
kennen. Er entwickelte den Plan, dieses<br />
Haus, das großartige Cognacs produzierte,<br />
jedoch keinen Vertrieb hatte,<br />
zu einem dynamischen Spirituosenunternehmen<br />
zu aufzubauen.<br />
Beim Besuch des Landhauses konnten<br />
wir die Historie der Familie in jedem<br />
Zimmer spüren und es ist eine Freude<br />
wahrzunehmen, dass diese besondere<br />
Geschichte in einem Museum erhalten<br />
bleiben wird.<br />
Der Cognac ‘10 Générations’ ist eine<br />
Hommage des Hauses Ferrand an die<br />
10 Generationen der Familie, für die<br />
großer Cognac vor allem das Ergebnis<br />
geduldiger Arbeit an einem großartigen<br />
Terroir war. Er wurde auf der Hefe<br />
destilliert, um das Aroma zu intensivieren.<br />
Die Reifung erfolgte in verschiede-<br />
32<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
nen Fässern, es handelt sich um einen<br />
Blend aus 5 bis 7 Jahren alten Cognacs<br />
und einem kleinen Anteil von 25 Jahren<br />
alten. Die ersten Jahre reiften die Cognacs<br />
für diesen Blend größtenteils in<br />
gebrauchten medium-getoasteten Cognac-Fässern,<br />
ein kleiner Teil reifte in<br />
neuen Fässern aus französischer Eiche.<br />
Am Ende erfolgte für 20% des Blends<br />
eine letzte 1-jährige Reifung in Sauternes-Fässern.<br />
Ein runder und vollmundiger Cognac,<br />
der ein interessantes Zusammenspiel<br />
von Birne und Honig, aber auch<br />
Pfeffer und Ingwer bietet. Ein empfehlenswertes<br />
Produkt zum absolut günstigen<br />
Preis bei der 0,5 Liter Flasche.<br />
10 Générations, 46 vol%, 0,5 Ltr.<br />
UVP 39,95 €<br />
Das ultimative Top-Produkt des Hauses<br />
ist der Cognac Ferrand Légendaire,<br />
eine kostbare Spezialität, für die<br />
nur die ältesten Destillate aus dem „le<br />
paradis“ genannten Keller vermählt<br />
wurden. Der Türklopfer an der Präsentbox<br />
ist eine Hommage an die reale Eingangstür<br />
des Landhauses der Familie<br />
Ferrand und wird im Gesamtbild durch<br />
das Kunstwerk der Karaffe ergänzt. Ein<br />
Kristallproduzent aus der Normandie<br />
hat das Design für Ferrand entworfen<br />
– dabei repräsentiert jedes Element<br />
der Gestaltung einen Wert der Familie,<br />
beispielsweise die nahrhaften Weinstöcke,<br />
die Engel und die Geheimnisse des<br />
Kellers. Die Herstellung der Karaffen<br />
erfolgt in Handarbeit.<br />
Der Cognac ist eine geschmackliche<br />
Offenbarung, bei der deutlich wird, was<br />
eine jahrzehntelange Lagerung in Fässern<br />
schaffen kann. Cremig und voller<br />
Eindrücke mit würzigen und holzigen<br />
Noten, die übrigens zur Zeit der damals<br />
verantwortlichen Kellermeister auch so<br />
angestrebt wurden. Fruchtige Eindrücke<br />
ergänzen das Geschmackserlebnis.<br />
Elemente, wie Kakao und Weihrauch geben<br />
dazu ein Gefühl von Tiefe.<br />
Der Cognac LÉGENDAIRE ist jährlich<br />
auf 500 Flaschen weltweit limitiert.<br />
Légendaire 42,1 vol%, 0,7 Ltr.<br />
UVP 2.800,- €<br />
Asbach Goethe Das Juwel aus dem Hause Asbach<br />
Das Haus Asbach wird schnell<br />
unterschätzt – das Hauptprodukt<br />
Asbach Uralt prägt mit der breiten<br />
Verfügbarkeit im Lebensmittelhandel<br />
das Bild der Marke. Darüber hinaus<br />
hat Asbach eine faszinierende<br />
Geschichte durch den Entrepreneur Hugo<br />
Asbach, der in seiner Zeit den Genuss von<br />
Weinbrand in Deutschland prägte.<br />
Auch heute bietet Asbach hervorragende<br />
Produkte mit einem Alter von<br />
8, 15 und 21 Jahren. Mit Asbach Goethe<br />
hat man in Rüdesheim zum<br />
120-jährigen Jubiläum des Hauses<br />
eine spezielle Rarität geschaffen,<br />
die an den großen deutschen Dichter<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
erinnert.<br />
Aus einem ausgewählten Weißwein<br />
des Jahres 1951 wurde im<br />
Folgejahr das Destillat gebrannt<br />
und sorgfältig eingelagert.<br />
Der Weinbrand ist streng limitiert<br />
und numeriert – die edle Karaffe<br />
wurde in einer böhmischen<br />
Glasmanukatur angefertigt und der<br />
Verkauf erfolgt in einer angefertigten<br />
Holztruhe mit besonderen Gläsern<br />
und einem Echtheitszertifikat.<br />
Der Johann Wolfgang von Goethe<br />
Vintage Reserve 1952 ist im<br />
sehr guten Fachhandel käuflich zu<br />
erwerben – auf jeden Fall ist diese<br />
Rarität über den Asbach Shop zu<br />
beziehen.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Vintage Reserve 1952 41,8 vol%,<br />
1,0 Ltr. UVP 2.000,- €<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 33
SPIRITUOSEN<br />
7 Frapin VIP XO<br />
Die Flaschenform ist an ein Tintenfass<br />
angelehnt, um den Vorfahren François<br />
Rabelais zu ehren. Der Cognac zeigt am<br />
Gaumen typische Holzaromen und viel<br />
reife Aprikose. Insgesamt sehr rund und<br />
harmonisch, mit unfassbar langem und<br />
weichem Abgang.<br />
UVP: 150,- €<br />
Hennessy Paradis 3<br />
Benannt nach den Kellern, in denen die<br />
feinsten und ältesten Brände lagern. Der<br />
Cognac wird aus Bränden vermählt, die<br />
bis zu 130 Jahren reifen durften und in<br />
einer von Ferruccio Laviani gestalteten<br />
Karaffe präsentiert werden.<br />
UVP 1070,- €<br />
Hennessy XO 3<br />
Die Flasche ist ‚die Ikone‘ unter den<br />
XO-Cognacs. Die XO-Qualität von Hennessy<br />
wurde aus etwa 100 der besten<br />
Eaux de Vie von Hennessy kreiert – ein<br />
ausgereifter wunderbarer Cognac.<br />
UVP 207,- €<br />
5 Monnet XO<br />
Der neue Dekanter des Monnet<br />
XO erinnert an eine Blütenknospe,<br />
kurz davor in der Sonne<br />
aufzublühen.<br />
Der Cognac ist eine außergewöhnliche<br />
Vermählung von besten<br />
Bränden aus vier Gebieten<br />
der Region Cognac mit würzigen<br />
und fruchtigen Noten.<br />
UVP: 107,99 €<br />
7 Monnet XXO<br />
Das Design des Monnet XXO-Dekanter<br />
präsentiert perfekte Rundheit und ultimative<br />
Geschmeidigkeit, kombiniert mit<br />
der starken Energie des Salamanders –<br />
genau wie die darin enthaltenen Cognac.<br />
Monnet XXO lädt zu einer beispiellosen<br />
Reise der Sinne ein. In sehr kleinen<br />
Mengen hergestellt, ist es ein seltener<br />
Cognac, der Monnets Savoir-faire mit<br />
perfekter Rundheit verkörpert.<br />
UVP: 208,99 €<br />
34<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
7 Ferrand 10 Générations<br />
Eine spannende Flasche mit besonderem<br />
Design: Das Flaschenetikett und die<br />
Geschenkbox stellen die Wurzeln einer<br />
Weinrebe und zugleich den Stammbaum<br />
der Familie dar.<br />
UVP: 39,95 €<br />
Hine Rare VSOP 3<br />
Ein sehr angenehmer, delikater Cognac.<br />
Sein Duft erinnert an fruchtige und<br />
blumige Aromen wie Jasmin und Akazie.<br />
Am Gaumen ist er delikat, gut ausbalanciert,<br />
süßlich mit Noten von Vanille und<br />
Frucht. Im Abgang wunderbar samtig.<br />
UVP: 49,99 €<br />
Frapin Extra 3<br />
Ein Luxus-Cognac der EX-<br />
TRA-Klasse. Inspiriert vom<br />
Juwelierhandwerk steht das<br />
Design der Flasche für einen<br />
Ring, der die Treue innerhalb<br />
der Familientradition darstellt.<br />
Der Cognac ist delikat im<br />
Geschmack, dabei sehr weich/<br />
rund.<br />
UVP: 470,- €<br />
5 Courvoisier XO<br />
Eine Hommage an das Terroir der<br />
Region Cognac im Stil des Hauses<br />
Courvoisier mit delikaten, reichhaltigen<br />
Fruchtnoten.<br />
UVP: 144,99 €<br />
7 Jean Fillioux So Elegantissme XO<br />
Im sogenannten Vivaldi-Dekanter mit<br />
einem wertigen Glasverschluss.<br />
Der Cognac bietet am Gaumen Aromen<br />
von Maracuja und Aprikosen. Langer<br />
Abgang mit einigen Noten von süßen<br />
Gewürzen. Mit einem Wort … Elegantissime!<br />
UVP: 120,- €<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 35
RAUCHER•PORTRAIT<br />
36<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
»Gentlemen, you<br />
may smoke!«<br />
Edward VII. war eine der schillerndsten Figuren im Britischen Königreich. Er<br />
war: modischer Trendsetter, unersättlich, das schwarze Schaf der Familie, unbelesen<br />
aber scharfsinnig, übergewichtig, ebenso jovial wie aufbrausend und<br />
nicht mal zehn Jahre Regent.<br />
Text: Elmar Schalk Foto: Nina Bauer<br />
Nein, die Neigung des<br />
zweijährigen Kronprinzen,<br />
seine hölzernen Kühe und Soldaten<br />
aus dem Fenster von Schloss Windsor<br />
zu werfen, sei schwerlich als Präzedenzfall<br />
für sein zukünftiges Verhalten<br />
zu werten, teilte man den besorgten Eltern<br />
mit: Bei Queen Victoria und Prinzgemahl<br />
Albert von Sachsen-Coburg<br />
und Gotha hatten schon die Alarmglocken<br />
geläutet. Denn in beiden Familienzweigen<br />
grassierte Machtmissbrauch,<br />
Trunksucht und Bigamie. Dem wollte<br />
man beim Thronfolger Albert Edward<br />
frühzeitig einen Riegel vorschieben. Mit<br />
strenger Erziehung, den besten Universitäten<br />
des Landes und militärischer<br />
Disziplin sollte „Bertie“ von Anfang an<br />
auf Linie gebracht werden. Doch die<br />
Erzieher und Privatlehrer konnten aus<br />
dem Jungen keinen Musterschüler<br />
machen. Bei seiner Nordamerikareise<br />
1860 bewies der 18-jährige zwar schon<br />
diplomatisches Geschick, wurde ansonsten<br />
aber von offiziellen Aufgaben<br />
ferngehalten. Dafür schickte man Bertie<br />
für zehn Wochen in ein irisches Armeelager,<br />
was seinem Werdegang eine entscheidende<br />
Wendung geben sollte. Statt<br />
des Kriegshandwerks wurden beim<br />
Kronprinzen aber ganz andere Interessen<br />
geweckt, nachdem Offizierskollegen<br />
ihm die junge irische Schauspielerin<br />
Nellie Clifden zugeführt hatten. Als<br />
dies den Eltern zu Ohren kam, waren sie<br />
geschockt. Weil Victoria schon ihre Fühler<br />
nach einer passenden Ehefrau für<br />
den Sohn ausgestreckt hatte, fürchtete<br />
sie, die Familie der Zukünftigen würde<br />
vom lasterhaften Leben des Schwiegersohnes<br />
in spe Wind bekommen und<br />
einen Rückzieher machen. Kurzentschlossen<br />
reiste der Vater im Dezember<br />
1861 nach Cambridge, um dem jugendlichen<br />
Nichtsnutz, der sich mehr dem<br />
Alkohol und Glücksspiel widmete als<br />
dem Studium, die Leviten zu lesen. Ein<br />
langer Spaziergang im Regen soll dem<br />
gesundheitlich angeschlagenen Senior<br />
dort den Rest gegeben haben – zwei<br />
Wochen später verstarb der Prinzgemahl<br />
Albert mit 42 Jahren.<br />
Vatermörder?<br />
Die offizielle Todesursache lautete<br />
Typhus, heute geht man von einer chronischen<br />
Magen-Darm-Erkrankung aus.<br />
Doch für Queen Victoria war klar, wer<br />
ihren über alles geliebten Ehemann<br />
auf dem Gewissen hatte. Als der Prinz<br />
noch ein Baby war, begegnete ihm die<br />
Regentin mit dem gleichen Desinteresse<br />
wie ihren anderen acht Kindern im<br />
Säuglingsalter. Später wuchs mit dem<br />
Jungen exponentiell die Enttäuschung<br />
der Mutter (weil er ganz anders war als<br />
der Vater). Nun aber konnte sie ihn nicht<br />
mehr ohne Schaudern ansehen. Fortan<br />
zelebrierte die Witwe einen exzessiven<br />
Trauerkult und zog sich für den Rest<br />
ihres Lebens weitestgehend aus der<br />
Öffentlichkeit zurück. In der Monarchie<br />
des Vereinigten Königreichs hatte sie<br />
in der Praxis zwar keine Befugnisse einer<br />
konstitutionellen Monarchin, doch<br />
offizielle, zeremonielle und repräsentative<br />
Funktionen übte sie kaum noch<br />
aus. Der Thron, für den sie einst so<br />
hart gekämpft hatte, schien nun seltsam<br />
verwaist. Heutzutage wird von den<br />
meisten Mitgliedern des Königshauses<br />
erwartet, „ihren Beitrag“ zu leisten: medial<br />
präsent zu sein, sich für karitative<br />
oder andere sinnvolle Dinge einzusetzen<br />
und das United Kingdom würdig zu<br />
vertreten. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
wurde Prinz Albert Edward von allem,<br />
was nach Verantwortung roch oder ihn<br />
auf seine zukünftige Rolle vorbereitete,<br />
ferngehalten. Die gähnende Leere füllte<br />
der Thronfolger mit einer Ablenkung<br />
nach der anderen.<br />
#party #girls<br />
#thisismylife<br />
Heute wären Facebook, Instagram<br />
und Co. voll von Selfies, die Edward<br />
beim Champagnerschlürfen mit Pariser<br />
Tänzerinnen zeigen, er würde ständig<br />
Essensbilder und Videos von seinen<br />
Nachtclub-Streifzügen posten, dicke<br />
Zigarren in die Kamera halten und auf<br />
Twitter seine Glücksspiel-Erfolge feiern.<br />
Damals aber war alles etwas diskreter,<br />
obschon es der Mittzwanziger exzessiv<br />
krachen ließ. Zudem hielt der britische<br />
Hochadel als „Inner Circle“ weitgehend<br />
dicht, sobald es um Upper Class-Amü-<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 37
RAUCHER•PORTRAIT<br />
sements ging. Der junge Prince of<br />
Wales hatte eine ausgesprochene<br />
Vorliebe für exklusive Jagdgesellschaften,<br />
die französische Lebensart,<br />
für Pferderennen sowie die Welt des<br />
Theaters in all ihren Schattierungen.<br />
Sein Universum bildete das krasse<br />
Gegenstück zur freudlosen Welt Victorias<br />
im endlosen Dauerschwarz. Und<br />
je mehr die Mutter seinen Lebensstil<br />
missbilligte, desto doller trieb es der<br />
Sohnemann. Daran konnte auch die<br />
Eheschließung mit der attraktiven<br />
Alexandra von Dänemark nichts ändern.<br />
Auf dem Hochzeitsfoto von 1863<br />
blickt die damals 18-jährige noch zuversichtlich<br />
in die Kamera, acht Jahre<br />
und sechs Kinder später wirkt sie<br />
müde und desillusioniert. Trotzdem<br />
soll die Ehe „glücklich“ gewesen sein.<br />
Die Nächste, bitte!<br />
In den Geschichtsbüchern wird Bertie,<br />
bzw. der spätere König Edward VII.<br />
gerne als „notorischer Schwerenöter“<br />
bezeichnet, was aber blanker Euphemismus<br />
ist: Der Mann hat sich durch<br />
die Betten gepflügt wie die Royal Navy<br />
durch die sieben Weltmeere. Sein Hunger<br />
nach Sex war unstillbar, sein Verbrauch<br />
an Geliebten maßlos. Bereits<br />
ein Jahr nach der Hochzeit trieb er<br />
sich in Paris herum, wo er Affären mit<br />
Tänzerinnen, Opernsängerinnen und<br />
Schauspielerinnen hatte. Zwischendurch<br />
suchte der Kronprinz so viele<br />
einschlägige Etablissements auf als<br />
wollte er einen Edelbordellführer über<br />
die französische Hauptstadt schreiben.<br />
Auch später blieb er der Metropole treu,<br />
hatte eine eigene Dauersuite in seinem<br />
Lieblingspuff und ließ sich extra einen<br />
„siège d’amour“ anfertigen: Weil sein<br />
Bauchumfang im fortgeschrittenen Alter<br />
die 120 cm-Grenze sprengte, konnte<br />
er Dank dieser Rammelhilfe im Fin de<br />
Siècle-Stil immer noch seiner Lieblingsbeschäftigung<br />
nachgehen. Und<br />
das, was ihm an Attraktivität fehlte,<br />
machte er durch Charme, interessiertes<br />
Zuhören und die Tatsache wett, dass<br />
er einer der einflussreichsten Männer<br />
der Welt war. Ins Berties Beuteschema<br />
passten prominente Damen und speziell<br />
die Ehefrauen des britischen Adels.<br />
Zwar befand man sich nicht mehr im<br />
Mittelalter, wo der König wahllos seine<br />
Angelrute auswerfen konnte, aber wer<br />
seine Gattin dem Monarchen zur freien<br />
Verfügung stellte, durfte auf einen besseren<br />
Posten hoffen. Manchmal ergriffen<br />
auch die Ehefrauen selbst die Initiative.<br />
Beispielsweise Lady Churchill, die<br />
Mutter des späteren Premierministers,<br />
die mit der royalen Beziehung das Vorankommen<br />
ihres Sohnes sichern wollte.<br />
Tatsächlich waren Seitensprünge<br />
in den Adelskreisen so weit verbreitet,<br />
dass man nicht darüber sprach. Meistens<br />
jedenfalls.<br />
Skandal Royal<br />
Trotzdem verursachte Edwards ungehemmtes<br />
Liebesleben immer wieder<br />
Kollateralschäden, zumal er gerne Liebebriefe<br />
schrieb, die ihn kompromittieren<br />
konnten. So war er beispielsweise<br />
1875 in die Aylesford-Affäre verwickelt,<br />
einem gesellschaftlichen Skandal, in<br />
dem ihn ein Parlamentsmitglied zu erpressen<br />
versuchte. Doch der Prince of<br />
Wales war jemand, mit dem man sich<br />
besser nicht anlegen sollte. Mit dem<br />
Zorn eines alttestamentarischen Gottes<br />
verfolgte er seinen Herausforderer und<br />
dessen Familie, bis sie gesellschaftlich<br />
geächtet waren. Fünf Jahre zuvor stand<br />
Bertie in einem spektakulären Scheidungsprozess<br />
für sieben Minuten als<br />
Zeuge vor Gericht: Lady Mordaunt hatte<br />
gegenüber ihrem Gatten all ihre Liebhaber<br />
aufgelistet, unter anderem den<br />
Thronfolger. Nach der einwöchigen Verhandlung<br />
wurde die 22-jährige vom Gericht<br />
für verrückt erklärt und fristete ihr<br />
Dasein hinter den dicken Mauern einer<br />
viktorianischen Nervenheilanstalt, wo<br />
sie nach 35 Jahren starb. 1891 war der<br />
Prinz im Tranby-Croft-Skandal erneut<br />
als Zeuge vorgeladen; diesmal ging es<br />
allerdings um unerlaubtes Glücksspiel<br />
in Adelskreisen und nicht um eine skandalöse<br />
Liaison. Offiziell werden Albert<br />
Edward 55 Geliebte nachgesagt, die<br />
Dunkelziffer mochte um ein Vielfaches<br />
höher gewesen sein. Seine Eskapaden<br />
hatten die Monarchie zwar immer wieder<br />
erschüttert, aber was konnte ihm<br />
schon passieren?<br />
Dirty Bertie<br />
Während Queen Victoria mit ihrem<br />
Amt so fest verwurzelt war wie eine<br />
englische Eiche und sich ihren Untertanen<br />
nur zu unausweichlichen Feiertagen<br />
wie den Thronjubiläen zeigte,<br />
drehte Bertie eine Warteschleife nach<br />
der anderen. Längst war sein Ruf bis<br />
zum einfachen Volk herabgesickert. Die<br />
Presse nannte ihn “Edward The Caresser”<br />
oder schlicht „Dirty Bertie“. In Karikaturen<br />
wurde er als kleiner dummer<br />
Junge, als monströses Weinfass oder<br />
als hedonistischer Allesfresser dargestellt,<br />
während prominente Autoren<br />
wie Henry James oder Rudyard Kipling<br />
ungeniert ihren Hohn über den „fettleibigen<br />
Lüstling“ ausschütteten. Dass er<br />
trotzdem in der Bevölkerung gemocht<br />
wurde, lag größtenteils an seinem ungezwungenen<br />
Umgang mit Menschen<br />
aus allen Gesellschaftsschichten. Was<br />
heute selbstverständlich scheint, war<br />
Ende des 19. Jahrhunderts ein Novum:<br />
So volksnah hatte sich bis dato noch<br />
kein Kronprinz gezeigt! Und mit der<br />
Gründung des Royal College of Music<br />
1883 bewies er, dass „Nachwuchsförderung“<br />
nicht automatisch ein Synonym<br />
für „königliche Besetzungscouch“<br />
sein musste. Dennoch hatten die Briten<br />
keine Riesenerwartungen an ihren Partyprinz,<br />
als Queen Victoria nach einer<br />
Rekordzeit von über 63 Regierungsjahren<br />
1901 verstarb.<br />
King Edward VII.<br />
Jahrzehntelang hatte ihn seine<br />
Mutter von den Regierungsgeschäften<br />
ferngehalten, wie sollte der inzwischen<br />
59-jährige ein ganzes Empire führen?<br />
Die Zweifel und Vorbehalte seitens der<br />
Politiker waren berechtigt. Hinzu kam,<br />
dass der neue Regent bereits Abnutzungserscheinungen<br />
zeigte – der jahrzehntelange<br />
Missbrauch von allem,<br />
was Spaß macht und schmeckt, hatte<br />
bei ihm Spuren hinterlassen. Es waren<br />
nicht nur Massen an Speis & Trank, die<br />
seinen Körper belasteten, Edward hat<br />
auch unbändig gerne geraucht: Trotz<br />
zunehmender Atemwegsprobleme konsumierte<br />
er täglich seine zwölf Zigarren<br />
und 20 Zigaretten. Es existieren viele<br />
Fotos, die ihn mit Glimmstängel zeigen,<br />
seine große Leidenschaft aber war die<br />
Handgerollte. Immer klemmte eine zwischen<br />
seinem Zeige- und Mittelfinger.<br />
Zu besonderen Anlässen ließ er eine<br />
Doppelcorona herumreichen, deren<br />
Bauchbinde drei weiße Straußenfedern<br />
zierten – eine Anspielung auf das Wappen<br />
des Prince of Wales. Es wird oft behauptet,<br />
dass unter Queen Victoria ein<br />
striktes Rauchverbot in ihren Schlössern<br />
herrschte. Tatsächlich konnte<br />
man sich nicht überall eine anzünden,<br />
sondern nur in speziellen Raucherzimmern.<br />
Aber auch da nicht 24/7: Auf<br />
Anregung ihres schottischen Lieblingsdieners<br />
John Brown, ließ sie die Salons<br />
immer um Mitternacht schließen. Der<br />
„Große Raucherstreit von Balmoral“<br />
sorgte in der Öffentlichkeit für Irritation:<br />
Wie kann es sein, dass die königliche<br />
Familie plötzlich auf die Dienerschaft<br />
Rücksicht nehmen muss? Erst mit dem<br />
Tod der Queen konnte auch das Rauchverbot<br />
zu Grabe getragen werden. Und<br />
38<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
als Albert Edward endlich im August<br />
1902 zum König Edward VII. gekrönt<br />
wurde, soll er bei der Banketteröffnung<br />
den ebenso legendären wie befreienden<br />
Satz gesagt haben: „Gentlemen, you<br />
may smoke.“<br />
Eine neue Ära<br />
Damit war die Viktorianische Ära<br />
zu Ende. Der tradierte Puritanismus.<br />
Die Dauertrauer. Ein neuer König läutete<br />
ein neues Jahrhundert ein. Nur<br />
die Gewohnheiten blieben gleich: Zur<br />
Krönungszeremonie bestand Edward<br />
darauf, dass in der Westminster Abbey<br />
auch seine Ex-Geliebten ihren Platz<br />
hatten, der scherzhaft als „des Königs<br />
Stutenbox“ bezeichnet wurde. Seine<br />
aktuelle (und letzte) Favoritin war Alice<br />
Keppel, die einen ebenso großen wie<br />
mäßigenden Einfluss auf den reizbaren<br />
Monarchen hatte und selbst bei<br />
Staatsbesuchen präsent war. Interessanterweise<br />
fanden einige Generationen<br />
später auch Edwards Ururenkel<br />
(Prince Charles) und Alice Keppels<br />
Urenkelin (Camilla Parker Bowles) als<br />
Liebespaar zueinander. Alexandra, die<br />
frischgebackene Königin, wusste von<br />
den meisten Nebenfrauen ihres Mannes,<br />
war mit einigen sogar bekannt.<br />
Gegen den übersteigerten Paarungstrieb<br />
ihres Gatten war kein Kraut gewachsen,<br />
also arrangierte sie sich mit<br />
ihm, reiste viel und war das, was man<br />
heute eine Influencerin nennen würde.<br />
Sie war so beliebt, dass nicht nur<br />
ihr Kleidungsstil von der High Society<br />
übernommen wurde, sondern später<br />
sogar ihr rheumabedingtes Hinken.<br />
Auch der König präsentierte sich weiter<br />
als modebewusster Dandy, nachdem<br />
er schon den Homburg als Kopfbedeckung<br />
hoffähig gemacht hatte,<br />
den Smoking als Frack-Alternative ins<br />
Leben rief und den untersten Knopf<br />
seines Jacketts immer offen ließ. Im<br />
Gegensatz zu seiner Mutter, war Bertie<br />
auch als Edward VII. präsent. Bei seinem<br />
Umzug nach Buckingham Palace<br />
wurde alles ausgemistet, was ihn an<br />
seine Eltern erinnerte. Nach der Komplettrenovierung<br />
verglichen Spötter<br />
die Inneneinrichtung zwar mit einem<br />
französischen Hotel, aber Neuerungen<br />
wie diese verliehen dem Königshaus<br />
fortan Glamour. Als moderner Regent<br />
war er der Wegbereiter für die britische<br />
Monarchie wie wir sie heute kennen.<br />
Immer offen für Neues, ließ sich<br />
Edward im Automobil ablichten und<br />
erhielt vom US-Präsidenten Theodore<br />
Roosevelt das erste drahtlose Telegramm<br />
über den Atlantik. Hoffnung,<br />
Optimismus und Kreativität machten<br />
sich in Großbritannien breit. Als ein<br />
Befürworter der Völkerverständigung<br />
beendete er die britische Isolationspolitik<br />
in Europa und stellte schon 1904<br />
sein diplomatisches Geschick unter<br />
Beweis, als er ein Bündnis mit dem<br />
ewigen Erzrivalen Frankreich schloss.<br />
1906 erregte sein Besuch in Kanada<br />
Aufsehen, weil er eine Delegation der<br />
dortigen Ureinwohner empfing. Sehr<br />
schnell folgten weitere Abkommen<br />
mit anderen Ländern, was auch daran<br />
lag, dass Edward VII. mit fast allen<br />
europäischen Adelsfamilien verwandt<br />
war. Kaiser Wilhelm II. war ebenso sein<br />
Neffe wie Zar Nikolaus II. und Norwegens<br />
König Haakon VII.; die Könige von<br />
Griechenland und Dänemark waren<br />
wiederum seine Schwiegersöhne. Als<br />
der „Onkel Europas“ 1910 nach mehreren<br />
Herzinfarkten verstarb, betrauerte<br />
nicht nur sein Volk den Tod des 68-jährigen,<br />
der weniger als ein Jahrzehnt<br />
lang auf dem Thron saß. Sein Leben<br />
war eine pralle Inszenierung gewesen.<br />
Mit dem imposanten Trauerzug, der<br />
sich durch Londons Straßen zog und<br />
der mit Vertretern aus 70 Staaten die<br />
größte Zusammenkunft europäischer<br />
Königshäuser war, hatte Bertie seinen<br />
letzten großen Auftritt.<br />
100% Single Family Estate<br />
100% Cognac Grande Champagne<br />
Spitzenlage<br />
100% Eigene Trauben<br />
100% Destilliert und ausgebaut<br />
auf eigenem Schlossgut<br />
100% Handwerkskunst<br />
750 Jahre Familienunternehmen<br />
Das einzige Haus der Grande<br />
Champagne mit Château Appellation:<br />
Château Fontpinot<br />
Erhältlich bei Ihrem Fachhändler oder Joh. Eggers Sohn GmbH
KIKIS•REISENOTIZEN<br />
40<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
ABGEHOBEN<br />
München. Erdinger Moos. Morgennebel. So dick, dass man keine zehn Meter weit<br />
sehen kann. Der Minibus rollt bedächtig übers Flugfeld. Plötzlich schält sich die<br />
Silhouette eines eleganten Fliegers aus dem wabernden Weiß. Die Global7500<br />
schillert silbrig im diffusen Licht. Mit ihrer Spannweite von 31 Metern steht sie<br />
unter den Großen auf dem Münchner Airport parat. Das private Prachtstück, wird<br />
mich nach Dubai bringen. Mein erstes Erlebnis im Privatjet.<br />
Glücksgefühle, Herzklopfen,<br />
Bauchkribbeln, das alles<br />
auf einmal, jagt durch Körper<br />
und Geist, als ich die kurze Treppe<br />
erklimme. Vor uns, insgesamt vier Gäste,<br />
zwei Piloten und zwei Kabinen-Hostessen,<br />
liegt eine 2860-Meilen-Strecke,<br />
was entspricht 4960 Kilometern entspricht.<br />
Laut Aussage des Piloten werden<br />
wir je nach Verkehr über dem Golfstaat<br />
nach circa fünf Stunden landen,<br />
also etwa eineinhalb Stunden weniger<br />
benötigen als kommerzielle Flüge.<br />
Das Ultra-Langstrecken-Flugzeug, von<br />
Bombardier entwickelt und Aircraft der<br />
ersten und einzigen weltumspannenden<br />
Business Aviation Company „Vistajet“,<br />
könnte uns sogar nonstop bis nach<br />
Bali liften. Daher das Anhängsel 7500.<br />
Es steht für machbare Nonstop-Meilen.<br />
Vor lauter Aufregung weiß ich erstmal<br />
gar nicht, wohin setzen. Für maximal<br />
14 Gäste stehen dreh- und klappbare<br />
Sessel zur Verfügung, überzogen<br />
mit butterweichem italienischem Leder.<br />
Vier sind auf unserem Flug so positioniert,<br />
dass man sich gegenüber platzieren<br />
kann. In separater Suite nebst Bad<br />
ist ein Doppelbett gerichtet, dekoriert<br />
mit Schlafanzug und Cashmere-Socken.<br />
Doch schon mal vorab: Füße hoch erst<br />
nach Ankunft im Mandarin Oriental Dubai.<br />
Allerdings proben wir für Instagram<br />
ausgestrecktes Fläzen auf dem gemütlichen<br />
Daunenbett. Im Flieger gibt es auf<br />
Wunsch WLan, sprich man könnte nämlich<br />
sofort posten. Workoholics dürften<br />
sich über rasante Internetverbindungen<br />
freuen, die Video-Konferenzen und<br />
Live-Streaming erlauben. Wir schlürfen<br />
erstmal Champagner und genießen den<br />
Blick durch große Fenster auf die Alpen.<br />
Die Berge wirken noch miniaturhafter<br />
besuchen Sie auch<br />
LOGBUCH – DER PODCAST<br />
Aufzeichnungen einer<br />
Reisejournalistin<br />
@logbuch_podcast<br />
Jeden Sonntag eine neue Folge bei<br />
Spotifiy, Apple Podcast und Deezer.<br />
Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />
als auf „normalen“ Flügen. Ein Blick<br />
auf den HD-Screen bestätigt das. Anstatt<br />
10.000 Metern Flughöhe sind wir<br />
fast einen halben Kilometer höher unterwegs.<br />
Deswegen auch schneller und<br />
auf der gesamten Strecke ohne Störung<br />
von Turbulenzen. Die Global7500, zudem<br />
äußerst geräuscharm, scheint bewegungslos<br />
in der Luft zu liegen. Und<br />
die Szenerie draußen zieht wie ein Zeitlupenvideo<br />
vorbei. Dabei sausen wir mit<br />
einer Geschwindigkeit von Mach 0.925<br />
durch den Himmel.<br />
Die beiden Kabinen-Hostessen,<br />
ausgebildet vom British Butler Institut,<br />
decken zum 4-Gänge-Dinner Weißleinen<br />
ein. Mit Christofle Porzellan und<br />
Silberbesteck auf lang figurierter Tafel,<br />
sodass wir vier gemeinsam am Tisch<br />
speisen können. Gerichte können bei<br />
Buchung gewählt werden. Wir hatten<br />
uns für Lamb Chops zum Hauptgang<br />
entschieden. Die sind tadellos. Jeweils<br />
zwei Weiß – und Rotweine stehen als<br />
Begleitung zur Wahl. Welche hochkarätigen<br />
Tropfen Geschmack und Qualität<br />
beibehalten, wenn sie in der Luft ausgeschenkt<br />
werden, testet Vistajet auf speziellen<br />
Weinflügen. Wenn ein Spruch für<br />
dieses Allround-Vergnügen passt, dann<br />
dieser: Die Zeit vergeht wie im Fluge.<br />
Die bunte Glitzerwelt vom nächtlichen<br />
Dubai erstreckt sich unter uns. Nach<br />
exakt 5 Stunden 18 Minuten setzen wir<br />
auf. Das Vergnügen geht weiter. Zwei<br />
Roll Royce Phantom warten als Zubringer<br />
zum weiß marmornen Privatterminal.<br />
Wir sind an diesem Abend die einzigen<br />
Passagiere. Die Abfertigung samt<br />
Covid-Pass Check geht zügig. Noch auf<br />
einen Kaffee in die Lounge? Wobei mir<br />
auffällt, dass ich eigentlich putzmunter<br />
bin und der Genuss von zwei drei<br />
Gläschen Rotwein während des Fluges<br />
so gut wie wirkungslos blieb. Was, so<br />
wird erklärt, an 100% Frischluft im Flieger<br />
liegt. Kennt man von Spaziergängen<br />
daheim, um klaren Kopf zu kriegen. In<br />
der gläsernen Ruhe-Oase lockt eine<br />
formschöne Sitzgruppe in knalligem<br />
Orange, Rosen und Servietten auf dem<br />
Tisch sind farblich angepasst. Und sogar<br />
die Deko im deckenhohen Humidor,<br />
der ein paar Dutzend Cohibas birgt,<br />
schmückt dieser leuchtende Ton. Corporate<br />
Identity Color von Vistajet eben.<br />
Ein Cappuccino geht noch vor Abfahrt<br />
ins Hotel. Zum Glück, denn sonst hätte<br />
ich den finalen Clou verpasst. Auf dem<br />
Schaum guckt mir mein Konterfei entgegen,<br />
mein Profilbild von Linkedin. Der<br />
Private Jet Flug wird sich ins Langzeitgedächtnis<br />
graben, der Spaßmacher<br />
Cappuccino erst recht. Mal schauen, ob<br />
sich die hohe Hospitality diesen Gag abguckt.<br />
Alles über Vistajet, Mitgliedschaft,<br />
Kosten, Nachhaltigkeit und Partner<br />
unter www.vistajet.com<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 41
FIGURADO•GALA<br />
42 <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
BLOSS NICHT GERADE!<br />
FIGURADOS<br />
Die Meisterwerke der<br />
Torcedores<br />
Torpedo, Piramides, Perfecto, Mananita, Leyendas<br />
– Figurados haben viele Namen. Eines haben sie<br />
gemeisam, sie sind allesamt Meisterwerke der Zigarrenroller.<br />
Und nur sehr erfahrene Meister ihrer Kunst, sind<br />
in der Lage sie in Perfektion herzustellen.<br />
Eine unter vielen Rauchern vorherrschende Meinung zum<br />
Thema Zigarren ist, dass es keinesfalls die „eine“ perfekte<br />
Zigarre gibt. Vielmehr hat jeder Genießer seine eigenen<br />
Ansprüche an Rauchzeit, Geschmack oder Intensität. Gerade<br />
weil ex derart verschiedene Interessen gibt, ist das<br />
Angebot an unterschiedlichen Zigarrenformaten auch so<br />
groß. Denn es sind zum Großteil die einzelnen Formate,<br />
die das Raucherlebnis entscheidend beeinflussen.<br />
Wie es der Name bereits verrät, hat die Perfecto für Aficionados<br />
eine ganz besondere Bedeutung. Nur wenige<br />
Zigarrenformate weisen die Fähigkeit auf, dass der Raucher<br />
die Intensivität des Zuges allein dadurch bestimmen<br />
kann, wo die Abschnittfläche am Mundende sein<br />
wird. Für einen wahrlich perfekten Rauchgenuss kann<br />
dies ein entscheidender Faktor sein – probieren Sie es<br />
doch einfach Mal aus.<br />
Fotos: Studio Jan Roeder<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 43
FIGURADO•GALA<br />
»Die Zigarre gibt viel weichen, samtigen Rauch ab und<br />
verströmt feinwürzige Aromen und eine dezente Pfefferschärfe.<br />
Der seidige Rauch wird von zarter Süße unterstützt.<br />
Sie erfreut durch frisches Holz, einer pfeffrigen<br />
Würzigkeit und einer unterschwelligen Creme-Note.«<br />
ZINO NICARAGUA<br />
Vitola Short Torpedo<br />
Deckblatt Ecuador, Connecticut<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Dom. Rep., Honduras,<br />
Nicaragua<br />
Länge 100 mm<br />
Gauge 20,6 mm<br />
Preis 6,50 €<br />
Vertrieb Davidoff of Geneva<br />
Germany GmbH<br />
44<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
JOYA DE NICARA-<br />
GUA ANTAÑO 1970<br />
Vitola Gran Perfecto<br />
Deckblatt Nicaragua<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Nicaragua<br />
Länge 152 mm<br />
Gauge 23,8 mm<br />
Preis 10,70 €<br />
Vertrieb Arnold André<br />
»Die Antaño 1970 ist eine vollmundige Zigarre mit würzigem<br />
Rauch und erdigem Abgang. Kräftig und wegweisend – dem<br />
Charakter von Joya de Nicaragua gerecht werdend.<br />
Eine robuste Mischung aus kraftvollen nicaraguanischen<br />
Tabaken mit einem besonderen nicaraguanischen Criollo-<br />
Deckblatt als I-Tüpfelchen.«<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 45
FIGURADO•GALA<br />
»Herrliche Zigarre! Erdige Aromen mit Pfeffer,<br />
stellenweise auch eine leichte Süße/Fruchtigkeit.<br />
Hinzu kommen noch Röst-/Nussnoten. Der Abbrand<br />
und das Zugverhalten sind einfach ein Traum.«<br />
PARTAGAS<br />
SERIE P NO.2<br />
Vitola Piramides<br />
Deckblatt Kuba<br />
Umblatt Kuba<br />
Einlage Kuba<br />
Länge 156 mm<br />
Gauge 19,8 mm<br />
Preis 14,50 €<br />
Vertrieb 5th Avenue<br />
46<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
VEGUEROS<br />
MAFIANITAS<br />
Vitola Mananitas<br />
Deckblatt Kuba<br />
Umblatt Kuba<br />
Einlage Kuba<br />
Länge 100 mm<br />
Gauge 18,3 mm<br />
Preis 5,20 €<br />
Vertrieb 5th Avenue<br />
»Richtig leckere, kleine Kubanerin.<br />
Abbrand nahezu perfekt. Die Verarbeitung<br />
ist sehr gut und für das Format<br />
sehr tiefe und gute Aromenstruktur.<br />
Super Mini-Smoke.«<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />
47
FIGURADO•GALA<br />
»Diese wunderschöne Zigarre im Figurado-<br />
Format vereint fruchtige Aromen und die<br />
Geschmackskomponenten von Edelhölzern.<br />
Eingebettet in ein seidiges Connecticut<br />
Shade-Deckblatt und Dank des speziellen<br />
Zedernholz-Reifeverfahrens, erwartet Sie ein<br />
unvergesslicher Rauchgenuss.«<br />
LEÓN JIMENES<br />
Vitola Leyendas<br />
Deckblatt Connecticut Shade /<br />
Ecuador<br />
Umblatt Dom. Rep.<br />
Einlage Dom. Rep.<br />
Länge 102 mm<br />
Gauge 15,9 mm<br />
Preis 6,00 €<br />
Vertrieb Arnold André<br />
48<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
PERDOMO FRESCO<br />
MADURO<br />
Vitola Torpedo<br />
Deckblatt Nicaragua<br />
Umblatt Nicaragua<br />
Einlage Nicaragua<br />
Länge 165 mm<br />
Gauge 21,4 mm<br />
Preis 5,00 €<br />
Vertrieb Don Stefano<br />
» Eine wirklich schöne Torpedo mit leicht<br />
seidig glänzendem Deckblatt. Dunkles Holz,<br />
leichter Pfeffer, dunkle Schokolade.<br />
Später entwickelt sich eine leichte, hintergründige<br />
Süße.«<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />
49
FIGURADO•GALA<br />
SAMANA 1756<br />
FABULOSO<br />
Vitola Salomones<br />
Box Pressed<br />
Deckblatt Equador<br />
Umblatt Dom. Rep.<br />
Einlage Dom. Rep.<br />
Länge 146 mm<br />
Gauge 16,7 mm<br />
Preis 8,60 €<br />
Vertrieb Don Stefano<br />
»Die Samaná 1756 Fabuloso ist ein echter<br />
Hingucker. Sie sieht allerdings nicht nur<br />
gut aus, sondern mundet auch vorzüglich.<br />
Das Entzünden geht besonders schnell und<br />
leicht von der Hand, sollte aber dennoch<br />
mit viel Bedacht geschehen.«<br />
50<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
»Der Geschmack der Zigarren ist reichhaltig<br />
mit einer mittelkräftigen Stärke. Sie<br />
ist sehr cremig mit einer süßen Note von<br />
Kaffee. Sie bietet eine angemessene<br />
Qualität zu einem sehr guten Preis-<br />
Leistungsverhältnis.«<br />
REPOSADO 96<br />
ESRATE BLEND<br />
Vitola<br />
Deckblatt<br />
Umblatt<br />
Einlage<br />
Länge<br />
Gauge<br />
Preis 2,50 €<br />
Vertrieb AKRA<br />
Torpedo<br />
Connecticut<br />
Nicaragua<br />
Nicaragua<br />
152 mm<br />
20,6 mm<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 51
FIGURADO•GALA<br />
VILLIGER 1492<br />
Vitola Short Perfecto<br />
Deckblatt Ecuador<br />
Umblatt Indonesia<br />
Einlage Dom. Rep. ,<br />
Nicaragua<br />
Länge 133 mm<br />
Gauge 20,6 mm<br />
Preis 7,10 €<br />
Vertrieb Villiger<br />
»Tolle Zigarre, schönes Format, fein-samtiges,<br />
hellbraunes Deckblatt ohne Makel<br />
– gleichmäßig gerollt. Cut und Brandannahme<br />
ohne Probleme, startet die Short<br />
Perfecto mit fruchtiger Süße und einem<br />
Hauch Kaffee.«<br />
52<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
ROMA CRAFT EC XVIII<br />
INTEMPERANCE<br />
Vitola Faith (Short Perfecto)<br />
Deckblatt Ecuador<br />
Umblatt Indonesia<br />
Einlage Dom. Rep. ,<br />
Nicaragua<br />
Länge 127 mm<br />
Gauge 19,8 mm<br />
Preis 7,40 €<br />
Vertrieb August Schuster<br />
»Wie von Roma Craft gewohnt, ist die<br />
Intemperanceeine klasse verarbeitete<br />
Zigarre. Mit einem vollmundigen Kaffe<br />
ist diese Zigarre wie gemacht für einen<br />
entspannten Nachmittag.«<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 53
MÄNNERSACHE<br />
Wenn ich mich heute im<br />
Spiegel ansehe, fällt es mir<br />
schwer, mich ohne ihn zu denken. Ich<br />
liebe ihn, meine Frau liebt ihn, der Sohn<br />
auch. Einige behaupten, er mache mich<br />
älter. Andere meinen, er verdecke Gesicht.<br />
Doch wenn ich ehrlich bin, sehe<br />
ich mich erst, wie ich sein will, seitdem<br />
ich ihn trage.<br />
Die Rede ist natürlich<br />
von meinem Bart.<br />
Er ist natürlich nicht mein erster<br />
Bart. Als Jugendlicher habe ich, wie die<br />
meisten anderen wohl auch, mit den<br />
verschiedensten Varianten experimentiert.<br />
Oberlippen-, Backen-, Goatiebart<br />
schmückten alle zum einen oder anderen<br />
Zeitpunkt mein eher unscheinbares<br />
Gesicht. Je nach musikalischer Vorliebe,<br />
modischer Haltung oder beruflicher<br />
Verpflichtung war ich mal gesichtsbehaart,<br />
mal glattrasiert. Doch erst der<br />
seit einigen Jahren wachsende Vollbart<br />
gibt mir das Gefühl, ich selbst zu sein.<br />
Klingt vielleicht merkwürdig, aber ich<br />
bin damit sicher nicht alleine.<br />
Vor wenigen Jahren noch undenkbar,<br />
hat sich selbst in konservativen<br />
Kreisen der Bart wieder als Ausdruck<br />
individuellen Stils etabliert. Was noch<br />
vor nicht allzu langer Zeit jugendlichen<br />
Hipstern und eigenwilligen Exzentrikern<br />
vorbehalten zu sein schien, erlebt<br />
inzwischen in fast allen Bereichen der<br />
Gesellschaft eine Renaissance. Nicht<br />
nur Kulturschaffende und Kreative<br />
schmücken sich mit dem Gesichtshaar.<br />
Auch TV-Moderatoren, Profis aus der<br />
Wirtschaft und der Politik tragen ihn<br />
wieder. Und das nicht ausschließlich als<br />
ostentatives Zeichen dauerverhandelnder<br />
Überarbeitung, sondern auch als<br />
ernstgemeintes stilistisches Statement.<br />
Der Bart hat wieder einmal Konjunktur.<br />
Heiße Kompressen,<br />
scharfe Klingen. Unter<br />
den Händen des Barbiers<br />
findet der Mann zu sich.<br />
Ich schreibe „wieder einmal“, weil<br />
der Bart, jenes Testosteron bedingte<br />
gesichtshaarige Überbleibsel unserer<br />
Evolution, schon immer ein Fokuspunkt<br />
ästhetisch-ideologischer Auseinandersetzung<br />
gewesen ist. Die Geister, nicht<br />
nur der religiösen Eiferer unterschiedlichster<br />
Couleur, die ich gerne hier in<br />
diesem Text weitgehend ignorieren<br />
will, scheiden sich am Bart. Sehr lange<br />
schon.<br />
54<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
BART und<br />
BARBIER<br />
Während die Welt wieder einmal aus den Fugen gerät, Säbelrasseln<br />
und Kriegsgebrüll zu hören ist, flüchtet sich Ihr Autor an einen Ort<br />
der Ruhe und Entspannung. Alle vier Wochen hat<br />
er einen Termin, den er nicht um alles in der Welt<br />
verschieben würde.<br />
Text und Fotos: Mark Horyna<br />
MARK<br />
Anthropologen wissen, dass wir seit<br />
mehr als 20.000 Jahren die Kunst der<br />
Rasur beherrschen. Wer sein Gesichtshaar<br />
wachsen lässt, tut dies also ganz<br />
bewusst. Der Bart ist Ausdruck der Natur<br />
und Kultur zugleich.<br />
Schon die alten Ägypter nahmen<br />
ihn recht ernst. Angehörige derer Oberschicht<br />
färbten ihr Geschichtshaar<br />
henna-rot und webten feine Goldfäden<br />
hinein. Auch die Griechen des Altertums<br />
gingen selten ohne Bart. Glatte<br />
Wangen galten ihnen als effeminiert.<br />
In Rom markierte die erste Rasur den<br />
Übergang des Jünglings zum Manne.<br />
Feldherren schmückten sich mit Bart,<br />
Senatoren gingen gerne ohne.<br />
Auch spätere Völker, Vandalen, Germanen,<br />
Gallier und Wikinger - ohne alle<br />
unbotmäßig vereinfachend in einen Topf<br />
werfen zu wollen - hielten den Bart als<br />
Zeichen ihrer Männlichkeit in Ehren.<br />
Der Gesichtsschmuck wurde mit Sorgfalt<br />
gepflegt, geflochten, mit Perlen geschmückt<br />
und auch gefärbt. Zwar setzte<br />
sich im Mittelalter eine merkwürdige<br />
Bartlosigkeit im Klerus durch, für die<br />
meisten anderen blieb das Gesichtshaar<br />
doch wichtiger Ausdruck männlicher<br />
Identität.<br />
Eine Theorie aus der Renaissance<br />
sah im Bart ein Abfallprodukt überhitzter<br />
Testikel und der Bartwildwuchs galt<br />
als Zeichen eines cholerischen Charakters.<br />
Man stutzte, pflegte und lockte<br />
den Bart und nutzte seine Existenz,<br />
um sich – ganz im Sinne der damaligen<br />
Zeit – als Individuum zu präsentieren.<br />
Aufklärerische Geister des 17. Jahrhunderts<br />
hingen später oft bartlos ihren<br />
philosophischen Gedanken nach. Als<br />
bräuchte ein klarer Geist ein glattpoliertes<br />
Antlitz. Der Bart geriet ein wenig aus<br />
der Mode, sollte jedoch bald mit voller<br />
Wucht zurückkehren.<br />
Das Aufkommen moderner Rasierer<br />
und eine neue urbane Barbier-Industrie<br />
beschleunigten in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts eine Veränderung<br />
der Bartkultur. Eine nie zuvor gekannte<br />
Formvielfalt entstand. Vollbärte, Backenbärte<br />
und Schnurbärte jeder Größe und<br />
Form schmückten den Mann dieser Zeit.<br />
Europa schickte sich damals an,<br />
die Welt zu kolonialisieren, Militärs und<br />
Abenteurer machten den großen Bart<br />
salonfähig. Der zu Hause gebliebene<br />
Bürger ahmte es ihnen fleißig nach.<br />
Viele Bärte dieser Zeit evozierten Eroberungswillen,<br />
verwegene Virilität und<br />
Abenteuerlust, auch wenn man seinen<br />
Alltag in der Amtsstube oder hinter einem<br />
Bankschalter verbringen musste.<br />
Im späten neunzehnten Jahrhundert<br />
begann sich auch - ein Glück für<br />
den historisch interessierten Pognophi-<br />
HORYNA<br />
len (Bartliebhaber, für die, die es nicht<br />
schon ahnen konnten) – das Lichtbild<br />
als Mittel der bürgerlichen Selbstdarstellung<br />
durchzusetzen. Die großbärtigen<br />
Männer der Zeit schlüpften in<br />
ihre Sonntagsanzüge, stellten sich vor<br />
Pappkulissen auf und blickten bedeutungsschwer<br />
für Fotografen und Nachwelt<br />
in die Ferne. Auch auf den Portraits<br />
früher Vertreter des ewig auf Wachstum<br />
ausgerichteten Kapitalismus sieht man<br />
viel extravagantes Gesichtshaar. Den<br />
Großindustriellen war der Wachstumsgedanke<br />
ins Gesicht geschrieben.<br />
Etwa Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
entwickelte sich das Bürgertum allerdings<br />
zusehend zu einer Hochburg der<br />
Glattrasierten. Angepasste Stromlinienförmigkeit,<br />
nicht nur im Automobildesign,<br />
war eine nachgesuchte Qualität.<br />
Der fleißige Mann der wirtschaftswundernden<br />
Nachkriegsjahre hatte sich<br />
und sein Gesichtshaar unter Kontrolle.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 55
MÄNNERSACHE<br />
Bärte waren Arbeitern, Revoluzzern,<br />
Kommunisten, aufmüpfigen Beatniks<br />
und kiffenden Hippies vorbehalten.<br />
Die Hippies waren es dann auch,<br />
die den Bart wieder in den Mainstream<br />
brachten. Buschig lange Koteletten,<br />
Schnurr- und Vollbärte und längeres<br />
Haupthaar wurden wieder modisch. Bis<br />
sie wieder verschwanden, um wieder zu<br />
kommen, um wieder zu verschwinden.<br />
Heute hat sich – zumindest im Westen<br />
- der Bart weitgehend vom ideologischen<br />
Ballast befreit. Er provoziert<br />
nicht mehr und ist eine Frage des persönlichen<br />
Geschmacks. Er ist frei. Kaum<br />
einer nimmt Anstoß am Bart. Er sollte<br />
aber gepflegt sein.<br />
Der Barbier<br />
Etwa Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
galt er hierzulande fast als ausgestorben,<br />
dabei ist der Beruf seit Ewigkeiten<br />
schriftlich verbürgt. Schon in der Antike<br />
arbeiteten Barbiere. In Rom war es<br />
üblich, dass sich nicht nur freie Männer<br />
gegen Bezahlung rasieren ließen, sondern<br />
auch Sklaven. Im Mittelalter waren<br />
Barbiere in europäischen und vorderorientalischen<br />
Badehäusern tätig. Während<br />
sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit<br />
auf den Schnitt und die Pflege von<br />
Haupt- und Barthaaren verwendeten,<br />
waren sie auch für Zahnextraktionen,<br />
die Verabreichung von Einläufen, für die<br />
Wundversorgung und auch für gewisse<br />
andere, damals als medizinisch betrachtete<br />
Anwendungen wie Aderlässe<br />
und Blutegelbehandlungen zuständig.<br />
Bis ins 15. Jahrhundert waren auch<br />
chirurgische Eingriffe beim manchem<br />
Barbier im Angebot. Der allseits bekannte<br />
Barber’s Pole, Erkennungszeichen für<br />
den Schaffensort des Barbiers, hat seine<br />
Ursprünge in dieser Zeit. Angeblich symbolisieren<br />
die spiralförmig angeordneten<br />
Farben Weiß (für Zähne), Rot (für Blut<br />
und Aderlass) und Blau (Haarpflege und<br />
Rasur) die drei Arbeitsbereiche.<br />
Tiegel, Schere, Stuhl und Stil.<br />
Moderne Barbiersalons sind<br />
Oasen der Wellness.<br />
Lange konnten sich Barbiere auch<br />
nach Anbruch der Moderne halten, doch<br />
die Verbreitung der Eigenrasur, die mit<br />
der Erfindung der Rasierhobel zu Beginn<br />
des letzten Jahrhunderts einherging,<br />
nahm dem Beruf eine wichtige<br />
Einnahmequelle. Als in den Sechzigern<br />
und Siebzigern auch noch längere Haare<br />
modisch wurden, schien der Untergang<br />
des Barbiers besiegelt. Männer<br />
rasierten sich selbst, oftmals auch elektrisch<br />
und gingen in den Uni-Sex Salon,<br />
wo sie zwischen Haubentrockner, Haarspray<br />
und Damenzeitschriften eine eher<br />
traurige Erscheinung abgaben.<br />
Auch meine Barbiergeschichte beginnt<br />
in einem Uni-Sex Salon. Die adrette,<br />
sehr nette junge Dame, die mir stets<br />
einen „tollen“ Schnitt zu verpassen<br />
suchte, den ich so gewiss nicht bestellt<br />
hatte, war wieder einmal zu weit gegangen.<br />
Natürlich war ich damit einverstanden<br />
gewesen, dass sie sich meiner<br />
Augenbrauen annahm, doch als ich einen<br />
letzten prüfenden Blick in den Spiegel<br />
warf und eine eh schon nicht wirklich<br />
zu verleugnende Ähnlichkeit mit<br />
meiner Großmutter nun auch an meiner<br />
Brauenform entdeckte, war Schluss. In<br />
Zukunft wollte ich nur noch einen Profi<br />
an mich heranlassen.<br />
Shpethim Osmani, wie der Barbier<br />
meines Vertrauens eigentlich heißt, hatte<br />
bei meinem ersten Besuch im Jahre<br />
2013 gerade seinen eleganten Laden<br />
eröffnet und sich damit nach langen<br />
Jahren als angestellter Friseur endlich<br />
einen Jugendtraum erfüllt. Osmani, der<br />
unter dem Namen „Timi - Der Barbier“<br />
arbeitet, stammt aus dem Kosovo. Seine<br />
Lebensgeschichte ist, wie die vieler<br />
Kosovaren seiner Generation, von<br />
Kriegserfahrungen, Flucht, Asylanträgen<br />
geprägt und dem willensstark verfolgten<br />
Ziel, sich mit Fleiß und Arbeit im<br />
Westen ein besseres Leben aufzubauen.<br />
Der stolze Vater zweier Jungs ist mit<br />
ganzer Seele Barbier. Neben dem Spiegel<br />
an seinem Arbeitsplatz, vor dem<br />
eine Unmenge Flaschen mit allerlei<br />
duftenden Wässern versammelt sind,<br />
hängt neben dem Bild seiner beiden<br />
Söhne eine alte Schwarzweißfotografie.<br />
„Es zeigt einen Jungen mit ernster<br />
Miene und raspelkurzen Haaren bei der<br />
Arbeit in einem altmodischen Salon.“ Es<br />
ist der erst vierzehnjährige Osmani als<br />
Lehrling im Geschäft seines Onkels im<br />
Kosovo. Unter den wachsamen Augen<br />
seines Lehrmeisters übte er dreieinhalb<br />
Jahre lang die Kunst des Rasierens<br />
und Frisierens. In Deutschland machte<br />
er später seinen Meister, sparte und<br />
eröffnete im Jahre 2013 seinen Salon.<br />
56<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Es sollte ein Ort für Männer sein. Eine<br />
Oase im stressigen Alltag, in die man<br />
sich hineinfallen lassen kann. Er traf<br />
damit als einer der ersten den Nerv<br />
der Zeit. Schnell sprach sich herum,<br />
dass Timi einer war, der seine Kunst<br />
nicht nur beherrschte, sondern perfektioniert<br />
hatte. Sein Kalender füllte<br />
sich, zeitweilig war er auf Monate hin<br />
ausgebucht. Bald musste er seinen Laden<br />
erweitern und inzwischen arbeiten<br />
drei weitere Barbiere im Salon. Einer<br />
davon ist sein Neffe. Der Kreis schließt<br />
sich also.<br />
Wer heute das Glück hat, in Timi‘s<br />
hellen Laden im Stuttgarter Westen<br />
einen Termin zu bekommen, kann sich<br />
auf eine Behandlung der Sonderklasse<br />
freuen, die den alltäglichen Wahnsinn<br />
vergessen lässt. Während im Hintergrund<br />
Jazz und Swingklänge für den<br />
akustischen Rahmen sorgen, taucht<br />
man als Kunde unter seinen fachkundigen<br />
Händen ab. Wo anderenorts<br />
im boomenden Markt mit unnötigem<br />
Chichi und viel Show gearbeitet wird,<br />
wissen Osmani und seine Mitarbeiter<br />
genau, was ihre ausschließlich männliche<br />
Kundschaft will und vor allen<br />
Dingen braucht. Jeder Handgriff sitzt,<br />
keine Geste ist zu viel, alles ergibt<br />
Sinn. Die Rasur ist hier wie eine kleine<br />
Urlaubsreise.<br />
Die heißen Kompressen, die meine<br />
Gesichtsporen öffnen sollen, sind exakt<br />
temperiert und duften nach Zitrone.<br />
Timi hat mich in eine fast liegende<br />
Position gebracht. Zur Entspannung<br />
gibt es eine Kopf- und Nackenmassage,<br />
ehe der Bart und die Gesichtshaut<br />
mit Öl auf die kommende Behandlung<br />
Jeder Handgriff<br />
sitzt, keine Geste<br />
ist zu viel,<br />
alles ergibt Sinn.<br />
vorbereitet werden. Osmani arbeitet<br />
konzentriert und präzise. Mit einem<br />
Dachshaarpinsel wird der schwere Rasierschaum<br />
aufgetragen, bevor mit einem<br />
klassischen Messer rasiert wird.<br />
Es braucht schon ein wenig Vertrauen,<br />
sich dieser Behandlung hinzugeben,<br />
aber in all den Jahren unserer Beziehung<br />
bin ich nicht ein einziges Mal<br />
mit auch nur dem kleinsten Schnitt<br />
aus dem Laden gegangen. Den Bart<br />
selbst stutzt er mit Hilfe einer Vielzahl<br />
von elektrischen Schneidern. Formt<br />
mit den Fingern, zwirbelt, bürstet und<br />
kämmt. Wildwuchernde Augenbrauen,<br />
Nasenhaare und widerspenstige<br />
Stachel auf und in den Ohren werden<br />
ohne Gewese entfernt. Wer will schon<br />
auf seine Schwächen aufmerksam gemacht<br />
werden? Form und Länge des<br />
Oberlippenbarts werden kurz diskrt,<br />
aber ansonsten lasse ich dem Mann<br />
freie Hand. Er weiß, wie ich am besten<br />
aussehe. Verschiedene Öle, wohlduftende<br />
Salben und Wachse kommen am<br />
Ende zum Einsatz und führen zu einem<br />
Ergebnis, das ich selbst unter Aufbringung<br />
größter Mühe zu Hause nicht zustande<br />
bringe.<br />
Wenn ich seinen Laden verlasse, um<br />
mich frisch der Welt zu stellen (dass<br />
Timi mir auch die Haare schneidet,<br />
versteht sich von selbst, steht aber auf<br />
einem anderen Blatt) ist es fast so, als<br />
trüge ich eine Rüstung. Eine Rüstung,<br />
die so aussieht, wie ich bin. Der monatliche<br />
Besuch bei meinem Barbier ist<br />
eine Art kleine Selbstversicherung. Ein<br />
Schritt, der zu werden, der ich bin. Und<br />
das kann in diesen Zeiten beileibe nicht<br />
schaden.<br />
a modern tradition<br />
anCnoc.com
HECHO A MANO<br />
58<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Der HERR der<br />
HÄUTE<br />
Die Lederhose ist zurück! Nachdem sie lange Zeit nur in alpenländischen<br />
Reservaten, auf dem Oktoberfest und – als moderne Variante – an Bikern<br />
und Alt-Rockern zu finden war, lebt heute das strapazierfähige Dauerbeinkleid<br />
neu auf. Einer, der für das archaische Naturmaterial und die Lederhose<br />
brennt wie kein Zweiter, ist Klaus Bensmann: Seit 40 Jahren fertigt er in Bad<br />
Hindelang aus heimischen Hirschen und Rindern Lederhosen.<br />
Text Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />
Anfang der 1980er wollte<br />
Klaus Bensmann einfach<br />
nur raus. Aufgewachsen<br />
auf einem Bauernhof im westfälischen<br />
Münsterland, wurde es ihm<br />
nach Schulzeit und Bundeswehr<br />
zu oberflächlich im eigenen Land.<br />
Kanada bot die Ursprünglichkeit, von<br />
der der damals 20-jährige geträumt<br />
hatte: Ein Jahr lang lebt Bensmann<br />
mit seiner Freundin in Nordamerika<br />
wie ein Cowboy – reitet, hütet Vieh.<br />
In den Wäldern trifft er auf einen<br />
alten Trapper, der dort seit Jahrzehnten<br />
als Selbstversorger lebt,<br />
sich sein Abendessen selbst schießt<br />
und aus den Häuten seine Kleidung<br />
herstellt. Der junge Mann aus Germany<br />
ist begeistert. Wie der Alte aus<br />
den Fellen, dem Hirn der erlegten<br />
Tiere, Wasser und Rauch weiches,<br />
stabiles Leder fertigt, ist für ihn ein<br />
Erweckungserlebnis. Den achtzigjährigen<br />
Trapper überrascht es,<br />
dass nach 50 Jahren irgendjemand<br />
wissen will, wie er all das macht.<br />
Doch er ist überglücklich, dass er<br />
sein Wissen noch überliefern kann.<br />
Dieser besondere Moment „war wie<br />
das Weitergeben eines Staffelstabes“,<br />
erinnert sich Klaus Bensmann<br />
heute. Als sein Visum auslief, hatte<br />
er bei seiner Rückkehr nur noch<br />
ein Ziel: Gerber zu werden. Das<br />
war allerdings nicht so einfach, da<br />
dieser altmodische Beruf kaum<br />
Ausbildungsstätten bot. Lediglich<br />
im tiefsten Süden, in Bad Hindelang,<br />
fand er 1982 einen Sämischgerber,<br />
der Hirschleder mit Fischtran gerbte<br />
und ihm eine Ausbildung bot. Heute<br />
existiert der Betrieb nicht mehr,<br />
aber statt nach Kanada zurückzukehren,<br />
ist Klaus Bensmann mit<br />
seiner Frau im Ort geblieben. Als<br />
Autodidakt hatte er sich die Fertigung<br />
von Lederhosen selbst angeeignet<br />
und eine eigene Werkstatt<br />
eröffnet. Fast vierzig Jahre und vier<br />
erwachsene Kinder später, befindet<br />
sie sich an der Oberen Mühle von<br />
Bad Hindelang.<br />
Eine Arbeitshose wird<br />
berühmt<br />
Für einen Gerber, der auf einen<br />
jahrtausendealten Berufsstand<br />
zurückblicken kann, ist diese<br />
Zeitspanne nur ein Staubkorn im<br />
Universum. Auch die Entwicklung<br />
der alpenländischen Lederhose fällt<br />
da kaum ins Gewicht. Seit Jahrhunderten<br />
war sie als strapazierfähige<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 59
HECHO A MANO<br />
Arbeitshose im Einsatz, die Schutz<br />
vor den Widrigkeiten der Natur bot.<br />
Nach jahrelangem Gebrauch sah<br />
man ihr das auch an; wer es sich<br />
leisten konnte, hatte für die Sonnund<br />
Feiertage eine „richtige“ Hose<br />
im Schrank. Vor allem Loden setzte<br />
sich immer mehr durch. In gewalkter<br />
Form war der Wollstoff nicht nur<br />
widerstandsfähig, wind- und regendicht,<br />
sondern auch noch vorzeigbar.<br />
Diese Entwicklung betrachtete der<br />
Bayrischzeller Lehrer Josef Vogl<br />
mit wachsendem Unmut. Um dem<br />
Verschwinden der kurzen Lederhose<br />
Einhalt zu gebieten, gründete<br />
er mit einigen Gleichgesinnten<br />
1883 den ersten Trachtenverein.<br />
In der Öffentlichkeit hatten es die<br />
Kurzbehosten nicht leicht. Von den<br />
Einheimischen verspottet, von der<br />
Kirche verdammt, wandte sich Vogl<br />
an König Ludwig II. und teilte ihm<br />
sein Anliegen mit. Beim Monarchen<br />
rannte er offene Türen ein. In der<br />
Wittelsbacher Adelsfamilie träumte<br />
man schon lange von einer bayerischen<br />
Volkstracht, befeuert durch<br />
etliche Künstler und ihrer romantisierten<br />
Darstellung bäuerlichen<br />
Lebens. Mit der königlichen Aufforderung,<br />
überall im Land Trachtenvereine<br />
zu gründen, wurde der<br />
Siegeszug der Lederhose von ganz<br />
oben angeschoben. Entsprechend<br />
aufgebüschelt, eroberte sie auch<br />
die Städte des späteren Freistaats,<br />
während der Alpentourismus nach<br />
dem ersten Weltkrieg die Lederhose<br />
als Freizeitkleidung verkaufte. Im<br />
Dritten Reich als gesamtdeutsche<br />
Nationaltracht vereinnahmt, konnte<br />
sich die Lederhose in den letzten<br />
Jahrzehnten dann vom braunen Mief<br />
freistrampeln. Heute ist diese Hose<br />
ein Symbol. Im Ausland karikiert sie<br />
„den Deutschen“, so wie der Cowboyhut<br />
pauschal für „den Amerikaner“<br />
steht.<br />
Eine Lederhose wird<br />
nachhaltig<br />
Für Klaus Bensmann sind Grenzen<br />
nicht relevant. Er sieht lieber<br />
das Verbindende als das Trennende.<br />
Dass die Hirschhäute der heimischen<br />
Lederhosen von neuseeländischen<br />
Farmen stammen, war für ihn<br />
einerseits nachvollziehbar, anderseits<br />
widersprach dies jeglicher<br />
Form von Nachhaltigkeit. Natürlich<br />
haben Zuchttiere weitaus weniger<br />
Narben als freilebende Hirsche, aber<br />
sollte man deswegen Häute über<br />
60<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
18.000 Kilometer nach Deutschland<br />
transportieren, während hierzulande<br />
die Felle der erlegten Tiere einfach<br />
weggeworfen werden? Der gelernte<br />
Sämischgerber und Lederhandwerker<br />
wollte es anders machen.<br />
So, wie es eigentlich logisch wäre.<br />
„Wenn die Menschen hier stolz ihre<br />
Sonntagstracht tragen, dann sollte<br />
die Lederhose einfach aus einem<br />
Hirsch sein, der hier gelebt hat“,<br />
findet Bensmann. Früher sei das<br />
selbstverständlich gewesen, heute<br />
brauche es fast eine Generation, um<br />
diese Strukturen wieder aufzubauen.<br />
Doch der „Zugereiste“ hatte es<br />
irgendwann geschafft, Verbindungen<br />
zu Jägern und Metzgereien herzustellen<br />
und sie für diese Idee nicht<br />
nur zu gewinnen sondern dann auch<br />
zu begeistern. Aus diesem natürlichen<br />
Umdenken ist ein freundschaftliches<br />
Netzwerk mit nahezu<br />
reibungsloser Kommunikation<br />
entstanden. So stammen die Hirschhäute<br />
aus der heimischen Region,<br />
bis zum 40 km östlich gelegenen<br />
Ammergebirge Oberbayerns.<br />
Ein Hirsch wird<br />
zur Hose<br />
Die Felle werden in einer Sämischgerberei<br />
in Deutschland zu<br />
stabilem, samtweichen Hirschleder<br />
veredelt. „Leider haben wir keinen<br />
Betrieb vor der Haustür“, sagt<br />
Bensmann. Umso wichtiger sei<br />
der enge und stete Kontakt zum<br />
Gerber. Immer wieder beliefert ihn<br />
der Mann aus Bad Hindelang mit<br />
Häuten, bespricht die vom Kunden<br />
gewünschten Farben und holt das<br />
gegerbte Leder ab. Die aufwendige<br />
Verwandlung zum hochwertigen<br />
Lederhosenrohstoff dauert indes<br />
fast ein Jahr. Über mehrere Monate<br />
werden die Häute unter anderem<br />
gewaschen, mit Weißkalk vorbereitet,<br />
mit dem im Fischtran enthaltenen<br />
Jod gewalkt, über ein Vierteljahr<br />
getrocknet, anschließend ausgewaschen<br />
und erneut getrocknet, um<br />
letztlich geschliffen zu werden. Das<br />
Endergebnis ist ein Traum in Vanillegelb:<br />
Leder, dick und weich wie Wollvlies.<br />
Je nach Wunsch kann es nun<br />
pflanzlich gefärbt werden. Blauholz<br />
und Eisenoxyd färben die Oberfläche<br />
beispielsweise tiefschwarz. „Ich bin<br />
süchtig nach diesem Material“, sagt<br />
Klaus Bensmann, während er das<br />
Leder lächelnd in Händen hält. Man<br />
könne damit regelrecht modellieren.<br />
Ganz am Anfang steht freilich<br />
das Kundengespräch, bevor es ans<br />
Maßnehmen geht. Dann werden<br />
die erstellten Schablonen sorgsam<br />
auf die Häute gelegt, angezeichnet<br />
und zugeschnitten. Es ist ein ganz<br />
besonderer Moment, wenn die Schere<br />
das edle Material zerteilt – ein<br />
verantwortungsvoller Arbeitsschritt,<br />
den der Chef persönlich vornimmt.<br />
Vier Hirsche werden übrigens benötigt,<br />
um daraus eine lange Hose<br />
zu fertigen. Wie in einem Bausatz<br />
werden die Einzelteile nun exakt<br />
aneinandergefügt, fixiert, vernäht.<br />
Hier kann sich Klaus Bensmann auf<br />
den Perfektionismus seiner beiden<br />
Mitarbeiter verlassen, Christoph<br />
Haug und Christina Hipp: Den<br />
gelernten Orthopädieschuhmacher<br />
lobt er als hochkreativen und sehr<br />
genauen Handwerker, die junge<br />
Mitarbeiterin hat ihre Ausbildung<br />
zur „Fachkraft für Lederverarbei-<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 61
HECHO A MANO<br />
tung“ kürzlich als Bundesbeste<br />
abgeschlossen. So entsteht nach<br />
und nach ein dreidimensionales<br />
Kleidungsstück mit den Insignien<br />
einer alpenländischen Lederhose:<br />
dem breiten Latz mit den markanten<br />
„Leisterln“ sowie Knöpfen aus<br />
Steinnuss, Bein oder Horn, breite<br />
Schnittkanten mit Keder, einer<br />
kleinen Messertasche und – auf<br />
Wunsch – gestickte Verzierungen.<br />
Natürlich hat so ein maßgeschneidertes<br />
Modell seinen Preis. Dafür<br />
ist die Hose so authentisch und<br />
nachhaltig wie kaum eine zweite.<br />
Und bei entsprechender Pflege<br />
hält das gute Stück länger als ein<br />
Leben lang.<br />
Eine Lederhose wird<br />
modern<br />
Getreu dem Motto „Wir ehren das<br />
Alte und begrüßen das Neue“ blickt<br />
Klaus Bensmann immer wieder über<br />
den eigenen Tellerrand. Manchmal<br />
genügt schon die Aussicht auf eine<br />
nahe Bergweide und die Idee ist<br />
plötzlich präsent. „Irgendwann fing<br />
ich mit den Rindern an, für deren<br />
Häute sich auch niemand interessiert“,<br />
berichtet der Oberallgäuer.<br />
Im Gegensatz zum Hirschleder, das<br />
Wasser aufsaugt wie ein Schwamm,<br />
ist Rindleder einfach abwaschbar.<br />
Also verband er die Stärken beider<br />
Materialien in einer modernen,<br />
langen Lederhose mit Vintage-Optik.<br />
Die Rinderhäute bezieht er ausschließlich<br />
vom örtlichen Metzger,<br />
der jede Woche eine Kuh und ein<br />
Kalb schlachtet, und lässt sie pflanzlich<br />
gerben. „Eigentlich geht es nur<br />
darum, dass man das, was man hat,<br />
wirklich nutzt. Und nicht wegwirft,<br />
um etwas anderes zu kaufen“, lautet<br />
sein Prinzip. In die Bensmann-Hose<br />
hat er auch ein wenig seine eigene<br />
Vita mit eingearbeitet: Bevor er<br />
seinen kanadischen Traum ausleben<br />
konnte, war er zwei Jahre bei der<br />
Marine, wo eine blaue Tuchhose<br />
mit extrabreitem Latz zur Uniform<br />
gehörte. Dieses Detail hat der<br />
62-jährige nun geschickt mit dem<br />
Hirsch&Rind-Modell kombiniert, das<br />
er auch selbst gerne trägt.<br />
Ein Beruf wird wieder<br />
attraktiv<br />
Klaus Bensmann lebt für das<br />
Leder, das Naturmaterial ist seine<br />
ganze Leidenschaft. Neben den<br />
Hosen fertigt die kleine Manufaktur<br />
auch Westen, Jacken, Kopfbedeckungen,<br />
Gürtel, Taschen und Accessoires.<br />
Und wie die Einzelteile einer<br />
Lederhose, scheint sich jetzt alles<br />
passgenau zusammenzufügen. Die<br />
Werkstatt an der nahen Ostrach ist<br />
dabei wie ein Knotenpunkt, an dem<br />
die Fäden zusammenlaufen: Jäger,<br />
Metzger, Gerber, Mitarbeiter und<br />
Kunden ziehen an einem Strang.<br />
Und Bensmanns Ehefrau Petra –<br />
„die andere Hälfte des Betriebes,<br />
ohne die all das nicht möglich wäre“.<br />
Für die Zukunft hat er Pläne, Möglichkeiten<br />
und Ideen ohne Ende.<br />
Seit zehn Jahren ist "Fachkraft für<br />
Lederverarbeitung" ein staatlich<br />
anerkannter Ausbildungsberuf und<br />
in seiner Werkstatt hat er nach und<br />
nach mehrere Lederberufe integriert<br />
– das seien doch gute Voraussetzungen,<br />
dass die Vielfalt wieder wächst?<br />
Eine Schule für Lederverarbeitung,<br />
in der Ausbildungswillige alle Aspekte<br />
dieses komplexen Berufes erlernen<br />
könnten, wäre sein Traum. Und<br />
ob das deutsche Lederhandwerk<br />
tatsächlich aus dem Dornröschenschlaf<br />
geküsst werden kann, bleibt<br />
abzuwarten. Doch der Mann aus dem<br />
Münsterland ist zuversichtlich und<br />
bleibt offen für alles was kommt.<br />
62<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
1er CRU DE COGNAC<br />
GRANDE CHAMPAGNE<br />
Ausgezeichnete Cognacs<br />
FERRAND DEUTSCHLAND GMBH • www.ferrand-spirits.de • Facebook/Instagram: FerrandDeutschland
KAFFEEGENUSS<br />
64<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Von der KAFFEEBOHNE<br />
zum KAFFEEGENUSS<br />
Seit Jahrhunderten lieben die Menschen weltweit den Kaffee – dieses aromatische<br />
Getränk mit seinem intensiven Duft und seiner belebenden Wirkung. Allein in Deutschland<br />
ist der Kaffee, das am häufigsten konsumierte Getränk. Was verbirgt sich hinter<br />
diesem Erfolg und was macht einen guten Kaffee aus? Ein erster Besuch im Kaffeemuseum<br />
in der Hamburger Speicherstadt – bei dem ich mich während eines Kaffee-Tastings<br />
von den qualitativen Unterschieden verschiedener Kaffees überzeugen konnte,<br />
hatte meine Neugier geweckt. Ich habe mich danach auf den Weg begeben, die Geheimnisse<br />
eines guten Kaffees zu ergründen und das Zelebrieren des besonderen Kaffeegenusses<br />
zu entdecken.Auf diese Kaffee-Entdeckungsreise möchte ich Sie, liebe Leser<br />
mitnehmen - von der Rohware Kaffee zum perfekten Genuss.<br />
A<br />
Text: Carola Jaede<br />
lles beginnt mit der Kaffeepflanze<br />
– ein sehr sensibles<br />
Gewächs, das ganz<br />
bestimmte klimatische Bedingungen<br />
benötigt, um zu gedeihen.<br />
Diese Bedingungen finden sich in den<br />
Ländern rund um den Äquator – unter<br />
Experten auch „Kaffeegürtel“ genannt.<br />
Der Ursprung des Kaffeeanbaus ist<br />
historisch nicht eindeutig definiert und<br />
stützt sich auf verschiedene Legenden.<br />
Was feststeht ist, dass die Pflanzengattung<br />
Coffea im tropischen Afrika entstanden<br />
ist. Die ersten Erwähnungen<br />
zum Kaffee sind auf 900 n. Chr. und<br />
die Region Kaffa in Äthiopien zurückzuführen.<br />
Hier gab es auch die ersten<br />
kultivierten Kaffeepflanzen der Sorte<br />
Arabica, die vorwiegend im Hochland<br />
oberhalb von 600 Metern wachsen.<br />
Die zweite bekannte Kaffeesorte ist<br />
Was beide Sorten unterscheidet, verdeutlicht die Gegenüberstellung:<br />
der Robusta. Dieser wurde am Ende<br />
des 19. Jahrhunderts im Kongo entdeckt.<br />
Neben dem Arabica und dem Robusta<br />
sind noch mehr als 120 weitere<br />
Arten der Kaffeepflanze bekannt,<br />
doch nur „Coffeea arabica“ und „Coffea<br />
canephora“ (so der wissenschaftliche<br />
Name der Robusta-Pflanze)<br />
werden in beachtenswerten Mengen<br />
angebaut.<br />
Arabica<br />
wächst in Höhen zwischen 600 und 2000 m, ab 1000 m<br />
Höhe wird er als Hochlandkaffee bezeichnet<br />
Temperatur 18-25 Grad, mag keine übermäßige<br />
Feuchtigkeit, ist anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall<br />
eher edler vom Geschmack – ist mild und süßlicharomatisch<br />
Bohne ist länglich (und größer) mit geschwungener<br />
Einkerbung<br />
Robusta<br />
wächst in tieferen Lagen bis zu 900 m Höhe<br />
verträgt höhere Temperaturen, ideal um 26 Grad,<br />
verträgt mehr Feuchtigkeit und Hitze und ist unempfindlich<br />
gegenüber Krankheiten<br />
ist robuster, von herbem und nussigem Geschmack<br />
und säurehaltiger<br />
Bohne ist runder und mit gerader Einkerbung<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 65
66<br />
KAFFEEGENUSS<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />
dass der Arabica Kaffee aufgrund seines<br />
geringeren Säuregehalts milder<br />
und bekömmlicher ist und weltweit<br />
sehr beliebt. Dahingegen enthält Robusta<br />
mehr anregendes Koffein und<br />
lässt sich leichter anbauen.<br />
Um einen hochwertigen Kaffee ausfindig<br />
zu machen, habe ich mich als<br />
Wahl-Hamburgerin in die historisch<br />
Hamburger Speicherstadt begeben.<br />
In diesem weltgrößten historischen<br />
Lagerhauskomplex landen seit 1888<br />
Schiffen aus aller Welt an, die ausgesuchten<br />
Rohstoffe aus den besten Anbaugebieten<br />
der Erde an Bord haben.<br />
Diese werden in der Speicherstadt gelagert,<br />
um dann in Hamburg, Deutschland,<br />
Europa und er Welt konfektioniert,<br />
veredelt und gehandelt zu werden.<br />
Im der Speicherstadt befindet sich<br />
zum Beispiel das Unternehmen „Speicher<br />
& Consorten“. Die fünf Gründer<br />
um den Geschäftsführer Axel Heinrichson<br />
haben sich auf die Fahnen<br />
geschrieben, die typisch historischen<br />
Produkte der Speicherstadt durch Import<br />
der Rohstoffe und Handarbeit in<br />
der Herstellung aufleben zu lassen. So<br />
bieten die „Consorten“ in ihrem Sortiment<br />
vor allen Dingen Tees, Gewürze,<br />
Schokoladen und natürlich Kaffee an.<br />
Die Kaffeebohnen werden bei „Speicher<br />
& Consorten“ traditionell in einem<br />
Original-Trommelröster sehr schonend<br />
geröstet. Den genussfertigen<br />
Kaffee gilt es dann, neben den anderen<br />
Köstlichkeiten in Verkaufsstellen in der<br />
Hamburger City zu entdecken.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />
Einen, direkt vor Ort gerösteten und<br />
frisch gebrühten Kaffee genießen –<br />
da empfehle ich einen Spaziergang in<br />
die Deichstraße, mitten in der historischen<br />
Altstadt Hamburgs.<br />
Hier, unweit der Speicherstadt befindet<br />
sich das letzte erhaltene Ensemble althamburgischer<br />
Kaufmannshäuser und<br />
seit 2015 die „Nord Coast Coffee Rostery“.<br />
Paula und Jörn Gorzolla - die Gründer<br />
von Nord Coast haben ihre gemeinsame<br />
Leidenschaft für Kaffee entdeckt,<br />
weiterentwickelt und sich mit großer<br />
Hingabe die Kunst der verschiedenen<br />
Röstverfahren angeeignet.<br />
Die Kombination aus Café mit hausinterner<br />
Rösterei hat ein besonderes<br />
Flair. Mit dem Anspruch, Kaffee und<br />
Kaffeespezialitäten auf höchstem Niveau<br />
anzubieten, werden die Kaffeesorten<br />
aus den besten Anbaugebieten<br />
der Welt ausgewählt und täglich<br />
frisch und direkt vor Ort geröstet.<br />
„Kaffee mit Charakter“ - damit ist bei<br />
Nord Coast nicht nur Aroma, sondern<br />
auch eine Haltung gemeint. Paula<br />
und Jörn legen Wert auf nachhaltigen<br />
Anbau, fairen Handel und uneingeschränkte<br />
Qualität.<br />
Hier verbindet sich ein moderner und<br />
innovativer Ansatz an das Rösten und<br />
die liebevolle Zubereitung von Kaffeespezialitäten<br />
mit der historischen<br />
Vergangenheit des Kaffees im Hamburger<br />
Hafen.<br />
Neu verfügbar ist der Ruanda Women<br />
Coffee Extension - ein sehr ausbalancierter<br />
Kaffee mit fruchtiger Säure,<br />
Noten von Orangen und Kiwi.<br />
Die Women Coffee Extension (WCE)<br />
bringt Bäuerinnen zusammen, um<br />
ihnen durch Schulungen zur Kaffee-Wertschöpfungskette<br />
neue wirtschaftliche<br />
Möglichkeiten zu eröffnen.<br />
Ziel ist es, Bäuerinnen zu stärken, indem<br />
sie die Produktion und den Verkauf<br />
ihrer eigenen Produkte als Vehikel<br />
für einen sozialen Wandel nutzen.<br />
… und dann entdeckte ich bei meinem<br />
Lebensmittel-Einzelhändler des<br />
Vertrauens eine Auswahl von Spezialitätenkaffees<br />
der „Hanseatic Coffee<br />
Roaster“, die sofort meine Aufmerksamkeit<br />
hatten – der kurze Weg zum<br />
genialen Kaffeegenuss aus der heimischen<br />
Kaffeemaschine.<br />
Hanseatic Coffee Roaster - das Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Hamburg
Bahrenfeld wurde 2014 von dem Hamburger<br />
Sven Peters gegründet.<br />
2020 stieg Peters Sohn Frederic mit in<br />
das Unternehmen ein und holte sich<br />
mit Niklas Geise – den „Head of Coffee“<br />
ins Team. Gemeinsam übernehmen<br />
sie die Produktion und das Qualitätsmanagement<br />
ihres Röstkaffees.<br />
Ihre Leidenschaft für Kaffee zeigt sich<br />
unter anderem in der stätigen Suche<br />
nach charakterstarken Kaffees, die<br />
die Besonderheiten des Anbaugebietes<br />
abbilden. Dabei legen Frederic und<br />
Niklas besonderen Wert darauf, den<br />
Ursprung und die Beschaffenheit des<br />
Rohkaffees zu kennen. Das gelingt ihnen<br />
u.a. durch den persönlichen Kontakt<br />
zu Farmen und Händlern.<br />
Ihr Anspruch ist es, nur die besten Bohnen<br />
aus den Anbaugebieten durch das<br />
hauseigene Röstprofil mit dem besonderen<br />
Touch zu versehen, der einen<br />
„Hanseatic Coffee“ ausmacht.<br />
Die Länderkaffees der „Hanseatic<br />
Coffee Roaster“ haben mich besonders<br />
überzeugt. Hier zeigt sich, dass<br />
jedes Anbaugebiet den Kaffees ihren<br />
eigenen Charakter gibt.<br />
Ganz neu ab März 2022 gibt es einen<br />
100% Robusta Kaffee, der zu einem<br />
‚günstigeren Preis‘ angeboten wird.<br />
Der Robusta Ngoma wird in Uganda<br />
im Wakiso Distrikt nahe dem Victoria<br />
See angebaut. Ein starker Kaffee mit<br />
milder Säure – Noten von Haselnuss<br />
und Süße von Pflaume sind erkennbar.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 67
PFEIFENTABAK<br />
Faszination<br />
Klassiker<br />
F<br />
ür die Ewigkeit. Ja, das<br />
hätten wir gern. Doch es<br />
gibt sie, die Klassiker im<br />
Tabak, die uns seit Generationen<br />
begleiten. An denen scheinbar<br />
der Wandel der Zeit spurlos vorüber<br />
gegangen ist. Die sich nicht haben beeinflussen<br />
lassen durch gesellschaftliche<br />
Veränderungen, Kriege, Verbote<br />
und Irrungen der Zeit.<br />
Pfeifentabak, der schon auf der<br />
Titanic 1912 mit an Bord gewesen ist<br />
(Erinmore). Dunhill Mischungen, die<br />
im Stellungskrieg bei Verdun 1916 geraucht<br />
wurden (Dunhill 965 Mixture).<br />
Pfeifentabake, die eine Zeitenwende<br />
eingeläutet haben (Mac Baren Scottish<br />
Blend). Oder auch der Danske Club<br />
Black Luxury, über den schon so häufig<br />
berichtet wurde, dass wir ihn heute<br />
ausnahmsweise mal auslassen.<br />
Wir können noch weiter zurückschauen,<br />
ins 19. Jahrhundert hinein,<br />
genauer gesagt 1898. St. Bruno fand<br />
erstmals Erwähnung.<br />
Was macht einen Tabak zum Klassiker?<br />
Es ist die Einmaligkeit einer<br />
Mischung, der Geschmack, der seinesgleichen<br />
sucht, und der generationsübergreifend<br />
geschätzt wird.<br />
Weiter kommt ein gelungener Markenauftritt<br />
mit hohem Wiedererkennungswert<br />
dazu, sprich das Design.<br />
Viele der heutigen Klassiker sind bei<br />
Markteinführung skeptisch beäugt<br />
worden. Doch es steckte immer mindestens<br />
eine Person dahinter, die an<br />
die Marke geglaubt hat, bis die Verkaufszahlen<br />
ihm Recht gegeben hat.<br />
Wohlgemerkt: Nicht der Hersteller<br />
macht Klassiker, der Pfeifenraucher<br />
erhebt ihn erst dazu.<br />
Der hinter einem Tabak stehende<br />
Konzern sorgt lediglich für die<br />
Vermarktung und eine behutsame<br />
Anpassung an den Zeitgeist, wenn<br />
überhaupt. Fairerweise muss gesagt<br />
werden, dass der Inhalt sich über die<br />
Jahre verändert hat. Ein St. Bruno von<br />
heute entspricht nicht mehr dem von<br />
1898. Wie auch? Am dichtesten am<br />
Original liegen die beiden hier besprochenen<br />
Mac Barens.<br />
Leider sind nicht alle großen Blends<br />
unsterblich: Balkan Sobranie ist schon<br />
lange vom Markt verschwunden, Gold<br />
Block, Down the Road, um nur einige<br />
zu nennen. Vielleicht werden sie eines<br />
Tages wieder zu neuem Leben erweckt.<br />
Wünschenswert wäre es.<br />
Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />
Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />
wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />
in vierter Generation von Georg Huber geführt.<br />
Jens Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />
Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />
BEWERTUNGSSYSTEM:<br />
80-85 Punkte nicht empfehlenswert<br />
86-90 empfehlenswert<br />
91- 95 große Klasse<br />
96-100 Hochgenuss<br />
68<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
St. Bruno Ready Rubbed<br />
Erscheinungsjahr 1898. Auf YouTube findet man heute noch wunderbare Werbevideos<br />
aus den Siebzigern. Sehenswert! Der Tabak besteht aus Kentucky<br />
und Virginia Blättern und verspricht laut Hersteller einen weichen und<br />
angenehmen Rauchgenuss. Nach dem Öffnen macht sich erst einmal<br />
Skepsis breit: Dunkel, dezent rauchig und langfaserig geschnitten.<br />
Der soll leicht sein? Verblüffender Weise doch. Kühle Würze vom<br />
Kentucky gibt dem Virginia den nötigen Halt. Darunter, versteckt, eine Bourbon Süße.<br />
Kentucky ist erst einmal trocken im Geschmack, der Virginiaanteil muss also zwangsläufig<br />
dagegen steuern. Und das gelingt. Eine charakteristische Mischung, abseits<br />
von Aromatisierung, die trotzdem einer großen Allgemeinheit gefallen kann. Oder<br />
naturverliebten Enthusiasten. Ist auch als Flake erhältlich.<br />
50 Gramm Pouch für 10,20 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Leicht.<br />
93<br />
Punkte<br />
Peterson Standard Mixture<br />
Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, doch mir fällt es immer noch<br />
schwer, den Namen Peterson auf einem Dunhill Tabak zu sehen.<br />
Aus rechtlichen Gründen wurde der Name geändert, im Stillen<br />
hoffe ich immer noch auf eine Rückbesinnung. Das Original<br />
ist vermutlich 1928 in London auf den Markt gekommen, also<br />
deutlich später als die Klassiker 965 und Early Morning. Damals<br />
erhältlich in den Versionen Mild, Medium, Full. Wir haben hier die Mild Variante<br />
vor uns, die aber nicht mehr so genannt werden darf...<br />
Zum Tabak. Elegant, leicht, kühl und very British. In der Nase Rauch mit einer schüchternen<br />
Süße und Backobst. Kurzfaserig geschnitten verkörpert diese Mischung englische<br />
Rauchkultur par excellence. Virginia, Orient, Latakia. Premium im Qualitätsanspruch.<br />
Wem dieser Engländer zu leicht sein sollte, möge sich dem Early Morning, 965<br />
oder Nightcap zuwenden.<br />
50 Gramm Dose 12,70 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Leicht.<br />
94<br />
Punkte<br />
Exclusiv Mixture No. 1<br />
Gehört zu den Youngtimern. In den 1970-igern auf den Markt gekommen.<br />
Durfte bis 2016 den Untertitel Royal tragen. Der Tabak<br />
wird über Kreuz geschnitten, liegt flockig in der Hand. Lässt sich<br />
jedoch gut stopfen. Im Duft karamellisierter Zucker und Kakao.<br />
Helles Tabakbild aus Virginia und Burley. Dezente Aromatisierung,<br />
der damaligen Zeit entsprechend. Sommerleicht und zart<br />
im Geschmack, begleitend, nicht fordernd. Neben der Virginiasüße zieht sich der Kakao<br />
wie ein roter Faden durch Duft und Geschmack. Darin liegt wohl auch das Geheimnis<br />
dieser Mischung. Unaufdringlich die Raum Note, sorgt für keine Unruhe im Umfeld. Wird<br />
in gleich drei Größen angeboten.<br />
100 Gramm Dose 15,60 €. Aromatisierung: Leicht. Stärke: Leicht.<br />
91<br />
Punkte<br />
Special Dublin<br />
Hollywood hat nicht wenige Pfeifenraucher hervorgebracht, ht, doch sind sie<br />
Siebziger: Vietnam Krieg, Ölkrise, Flower Power und Sweet Dublin. Jeder der<br />
irgendetwas in der Zeit auf sich hielt rauchte-selbstverständlich-Pfeife. Kei-<br />
ne Vanille oder Kirsche, nein, Whisky prägt die Süße dieser Mischung. Das<br />
unterscheidet ihn deutlich von seinen Artgenossen aus Dänemark, wo<br />
er schon seit langen Jahren hergestellt wird. Schöne Länge, gute eingebaute<br />
Aromatik mit authentischer Whisky Note. Süffig. Die Raum Note stimmt und dem<br />
Dubliner ist es gelungen sich unter neuem Vornamen ins 21. Jahrhundert zu bugsieren.<br />
Jetzt noch schnell ein Glas holen und zwei Finger breit Jameson hineinfließen lassen.<br />
Ab 50 Gramm 10,70 €. Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht.<br />
95<br />
Punkte<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 69
PFEIFENTABAK<br />
Thomas Radford’s Sunday’s Fantasy<br />
Achtzigerjahre. Seitdem gehört die sonntägliche Fantasie zum Programm<br />
aus dem Hause Pöschl. Granulat Schnitt, bestehend aus schwarzem vendish und aufgelockerten, goldbraunen Virginia. Intensive Fruchtaromen<br />
in der Nase. Im Geschmack dann sofort die Frucht, umhüllt<br />
von Cremigkeit. Seit über 50 Jahren gehört diese Premiummi-mmischung<br />
zum Sortiment eines jeden guten Tabakwarenfachgeschäfts.<br />
Für Genießer, die es süß und fruchtig mögen. Dieser heute ungewöhnliche e<br />
Ca-<br />
Schnitt ist typisch für die Tabake von Pöschl. Im Mund präsent mit eigener Textur<br />
bis zum letzten Krümel.<br />
50 Gramm Pouch 9,75 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Leicht.<br />
93<br />
Punkte<br />
Thomas Radford’s Scottish Blend<br />
Achtzigerjahre. Vormals Old Scotch. Seit nunmehr 50 Jahren ist dieser Tabak<br />
im Programm von Pöschl. Im Duft Früchtekuchen und Whisky. Das Geheimnis<br />
liegt in der Sanftheit dieser Mischung, eingebettet in dezente Süße<br />
und einem Hauch Whisky. Feiner geschnitten als der Sunday´s Fantasy.<br />
Ebenso leicht zu stopfen, geizt der Schotte nicht mit Geschmack<br />
und Ausgewogenheit. Im Preis günstiger, ohne dass Abstriche im<br />
Genuss gemacht werden müssen. Sein Alter ist ihm nicht anzumerken, ähnlich einem<br />
guten Whisky. Gegenüber diesem, schon am Vormittag ohne Nebenwirkungen und<br />
93<br />
schöpferische Einschränkungen zu genießen.<br />
100 Gramm Dose 25,95 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Leicht.<br />
Punkte<br />
Mac Baren Scottish Blend<br />
Erscheinungsjahr 1958. Diese Mixture hat etwas erreicht, was nur wenigen Tabaken auf<br />
dem Markt gelungen ist. Eine Einmaligkeit im Geschmack, die immer mal wieder sucht wurde zu kopieren, aber nie erreicht worden ist. Wer diesen Tabak raucht, ist<br />
ver-<br />
ihm verfallen und hat keine Chance auf Alternativen. Noch etwas kommt hinzu.<br />
Der, wie er auch einfach nur Mixture genannt wird, schafft den Spagat nahezu<br />
alle Pfeifenraucher anzusprechen. Die Aromatisierung ist schwer zu beschreiben:<br />
Ein Hauch Süße, Pflaume, Honig und Zuckerrohrsüße. In der Aromatisierung dezent, ent, Süße ist<br />
vorhanden, tritt aber nicht in den Vordergrund. Die Messerspitze Kentucky Dark Fired fügt Rauch<br />
hinzu. Mit großem Abstand der meistverkaufte Tabak im Regal von Mac Baren. Weltweit t erhältlich<br />
und immer wieder spannend zu rauchen. Aufwendiger Schnitt, Ready Rubbed Virginia<br />
verbinden sich mit Burley, Cavendish und einer Prise Kentucky. Großartiges Flavour, typisch<br />
und sofort als Mac Baren erkennbar. Langsamer Abbrand, tolle Raum Note. Wenn wir von<br />
Tabaken sprechen, die man probiert haben sollte, der Mixture gehört nicht nur dazu,<br />
sondern belegt den ersten Platz. Und er ist sich treu geblieben. Viele andere Mischungen<br />
sind immer mal wieder dezent angepasst worden, nicht der Scottish Blend. 35<br />
Tabake werden verwendet für die Komposition. Das macht es möglich, Schwankungen<br />
in den Ernten auszugleichen und konstante Qualität zu liefern.<br />
97<br />
Punkte<br />
50 Gramm Pouch 10,20 €. Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht bis Medium.<br />
Mac Baren Navy Flake<br />
Nur 7 Jahre später zogen die Dänen ein weiteres Ass aus dem Ärmel:<br />
1965 kam ein Flake auf den Markt, wie ihn die Welt vorher weder im<br />
Geschmack noch Aroma gekannt hat. Eine Persönlichkeit wie der<br />
Scottish Blend, doch individueller und eine kleinere Zielgruppe<br />
ansprechend. Die Mehrheit zieht Loose Cuts und Mixtures<br />
vor, der Flake rauchende Genießer bleibt die Ausnahme.<br />
Was noch hinzu kommt: Der Navy Flake ist nichts für Leichtmatrosen. Perfekt<br />
geschnittene, fein marmorierte Scheiben mit diesem Duft von Honig, Melasse,<br />
Rum und Heu. Blind im Geruch unter Hunderten von Flakes zu erkennen, ohne<br />
dass Sie dafür einen Preis erhalten. Eine Persönlichkeit. Virginia, Burley und Cavendish<br />
werden mit einem Casing versetzt, gepresst, um dann zu reifen. Im Geschmack<br />
die typische Heu Note des Virginia, verwoben mit dem eigenen Burley, der<br />
dem Flake in der Kräftigkeit abfedert. Fein weben sich die Rum Noten mit der Melasse<br />
ein. Es gibt Tabake, die man nicht aus dem Gedächtnis bekommt. Immer wieder, wenn ich<br />
diesen Flake öffne, befördert er mich 35 Jahre zurück. Stille, Duft, Schönheit und Geschmack.<br />
Hat sich irgendetwas verändert? Nicht beim Tabak.<br />
50 Gramm Dose 12,20 €. Aromatisierung: Hoch. Stärke: Medium.<br />
95<br />
Punkte<br />
70<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
Erinmore Flake<br />
Erschienen Anfang des 20. Jahrhunderts. Was sofort auffällt,<br />
ist die falsche Dosenform. Eckiger, gepresster Tabak in einer<br />
zu großen, runden Dose. Der Tabak hat Spiel in der geschlossenen<br />
Verpackung, wie ein Paket, dass falsch gepackt wurde.<br />
Das kann Mac Baren besser. Der Kunde verlangt die kleine,<br />
eckige Dose für seinen gepressten Tabak. Nur so kann man ihn<br />
unterwegs gut in der Jackentasche mitführen. Kommen wir zum Tabak. Erinmore ist<br />
über Jahrzehnte legendär für sein Ananasaroma gewesen, böse Zungen haben sogar<br />
behauptet: Wer einmal Erinmore in seine Pfeife stopft, kann nie mehr einen anderen Tabak<br />
darin rauchen. Die Pfeife ist verloren, denn der Geschmack bleibt bestehen. Da war schon<br />
89<br />
etwas Wahres dran, was aber mit dem Geschmacksverstärker Cumarin zu tun hatte, der leider<br />
Anfang der Achtziger Jahre vom Markt genommen wurde. Nahezu sofort meldete der Tabak rückläufige<br />
Verkaufszahlen. Der heutige Flake hat nur noch wenig mit seinen Vorfahren gemein, doch das Ananas<br />
Flavour ist, wenn auch verändert, geblieben. Uns erwartet eine moderne Mischung mit raffiniertem Duft,<br />
perfekt in Form gebrachten Flake Scheiben und besten Raucheigenschaften. Geschmacklich als fruchtig<br />
leicht einzustufen, mit einer Annäherung an Virginia Flakes. Doch dem Tabak fehlen die Ecken<br />
und Kanten, die ihn einmal ausgemacht haben. Was lange Zeit als Ikone unter den Tabaken<br />
galt, läuft heute nebenher mit.<br />
50 Gramm Dose 12,,0 € Aromatisierung: Medium. Stärke: Leicht<br />
Punkte<br />
Rattray’s Red Rapparee<br />
Siebziger Jahre. Unverkennbar Latakia. Abgemischt mit rotbraunem<br />
Virginia, einer Prise Orient und Black Cavendish<br />
als Puffer. Großartiges Flavour, Rauch, Würze und einer darunterliegenden,<br />
subtilen Süße von Backpflaumen. Feingliederig<br />
geschnitten. Im Mund sofort die Rauchigkeit, ausfüllend,<br />
verbunden mit Tiefe. Dieser rote irische Bandit hat Manieren, keine<br />
Frage. Der Latakia stammt von Zypern, in vergangenen Zeiten ist es Syrien gewesen.<br />
94<br />
Hat durch die Herkunftsverschiebung keinen Schaden genommen. Bestes Preis Leistungsverhältnis.<br />
Kann es getrost mit den Dunhill-jetzt Peterson-Mischungen aufnehmen. Schön, dass es<br />
diesen Klassiker gibt. Latakia sorgt für eine Einzigartigkeit, wie es sie nur im Pfeifentabak gibt. Der Genuss<br />
dieses Engländers lässt uns an Zeiten zurückerinnern, die es so gar nicht gegeben hat.<br />
50 Gramm Dose 9,,80 €. Aromatisierung: Nein. Stärke: Medium.<br />
Punkte<br />
Die Pfeife mit Charakter<br />
und der Struktur der Natur<br />
Alle Modelle auf: www.vauen.de<br />
Handmade in Germany since 1848
SPIRITUOSEN<br />
Gentle 66 – Der Gentleman<br />
Gin aus dem Westerwald<br />
Um einen guten Gin zu kreieren, bedarf es mehrerer Voraussetzungen:<br />
einen guten aus agrarischen Produkten gewonnenen Alkohol, besten<br />
Wacholder und weitere Aromen aus „Botanicals“. Dazu das Wissen<br />
wie diese komplexen Aromen in den Alkohol zu übertragen sind und<br />
natürlich überzeugte Brenner mit guter Nase und geschultem Geschmack.<br />
Denn schließlich müssen sie aus über 200 möglichen Botanicals<br />
die passenden auswählen und in einer überzeugenden Art und<br />
Weise zu einem neuartigen Geschmackserlebnis vermählen.<br />
72<br />
In der seit 1848 bestehenden<br />
Familienbrennerei „Birkenhof“ im<br />
Westerwald kommen alle dieser Voraussetzungen<br />
zusammen. Wer seit fast<br />
175 Jahren Brände aus Getreide ebenso<br />
wie Edelbrände aus Obst herstellt,<br />
kennt sich mit den Tricks und Kniffen<br />
der Destillation und der Übertragung<br />
von Aromen aus. Wer zudem noch<br />
Leidenschaft für Qualität mitbringt und<br />
offen für Neues ist, dem stehen für die<br />
Herstellung außergewöhnlicher Gins<br />
alle Türen offen. Im Gespräch mit den<br />
Mitgliedern der Familie Klöckner - den<br />
Eigentümern des Birkenhof - spürt<br />
man schnell die Hingabe zur Qualität<br />
ihrer Produkte und ebenso das<br />
Selbstvertrauen mit dem Können und<br />
der Erfahrung von 8 Generationen neue<br />
Wege zu beschreiten.<br />
Mit Gentle 66 hat das Birkenhof-Team<br />
einen Gin auf den Markt gebracht, der<br />
es in sich hat. Mit 45 Vol% gehört er<br />
zu den eher stärkeren Gins, aber er<br />
macht seinem Namen alle Ehre und<br />
entpuppt sich im Geschmack als eher<br />
sanfter und milder Gin mit vornehm<br />
zurückhaltenden Wacholdernoten.<br />
Dazu lassen sich Orangennoten und<br />
exotische, pfeffrige Aromen wahrnehmen.<br />
Seinen milden Charakter ebenso<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022<br />
wir leichte bernsteinfarbene Tönung<br />
verdankt Gentle 66 auch der Lagerung<br />
im Holzfass, in dem zuvor Grand Marnier<br />
gelagert wurde. Und da das Fass<br />
die Nummer 66 trägt, wurde dies auch<br />
zum Namensbestandteil.<br />
Genießen kann man Gentle 66 pur,<br />
als Aperitif und Digestif und natürlich<br />
als Longdrink mit Tonic. Familie<br />
Klöckner empfiehlt Fevertree Mediterrenean<br />
und 1724, andere Tester<br />
schlagen Marken wie Thomas Henry<br />
und Schweppes Indian Tonic oder Dry<br />
Tonic vor. Wir empfehlen folgendes:<br />
laden Sie ein paar Freunde ein und<br />
kaufen eine Flasche Gentle 66 und
ADVERTORIAL<br />
verschiedene Tonics und machen ein<br />
Gin-Tonic Tasting. Sie werden überrascht<br />
sein, wie viele Geschmacksnuancen<br />
zu entdecken sind.<br />
Wenn Sie das Tasting noch ausbauen<br />
wollen, können wir zwei weitere<br />
interessante Gins aus dem Birkenhof<br />
empfehlen: Goat‘s Gin und Gustus.<br />
Goat’s Gin hat tatsächlich etwas Ziege<br />
in sich: das Destillat wird mit Ziegenmilch<br />
gefiltert an Stelle des sonst<br />
üblichen Mikrofilters. Die Klärung des<br />
Destillats mit Milcheiweiß hat eine<br />
lange Tradition, die in diesem Produkt<br />
wiederbelebt wird. Die Wacholdernoten<br />
sind beim Goat’s Gin dominanter und<br />
gehen einher mit kräftigen Noten von<br />
Gewürzen des Mittelmeeres.<br />
Gustus entstand aus der Frage, welche<br />
Botanicals wohl die Römer für ihren<br />
Gin verwendet hätten. Eine Frage, die<br />
angesichts des Limes, der alten Grenze<br />
zwischen dem römischen Reich und<br />
den germanischen Stammesgebieten,<br />
der durch die Region verläuft, naheliegend<br />
ist. Gustus ist nun ein deutlich<br />
erdigerer und kerniger Gin. Zum kräftigen<br />
Wacholdergeschmack kommen die<br />
eher „grünen“ Noten des verwendeten<br />
Dills und der Minze.<br />
Unsere Empfehlung:<br />
Gentle 66 Gin<br />
45 vol%, 0,5 Ltr. UVP 34,50 €<br />
Cocktail-Idee: White Clover Club<br />
40 ml Gentle 66<br />
10 ml Himbeerbrand<br />
15 ml trockener Vermouth<br />
20 ml Zuckersirup (2:1)<br />
20 ml frischer Zitronensaft<br />
Eiweiß<br />
– alle Zutaten in einen Cocktailshaker<br />
geben<br />
– ca. 45 Sekunden „dry shaken“, also<br />
noch ohne Eiswürfel, damit der<br />
Eiweissschaum entstehen kann<br />
– Shaker mit Eiswürfeln füllen<br />
– nochmal etwa 10-12 Sekunden<br />
lang shaken<br />
– „doube strain“ (doppelt gefiltert)<br />
in eine Cocktailschale abseihen<br />
- optional eine Himbeere als Garnitur<br />
dazu geben.<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022 73
TREFFPUNKTE<br />
Thai-Genuss mit einer Prise Vietnam...<br />
Die Münchner sind bekanntlich auch Liebhaber asiatischer Gaumengenüsse.<br />
Gegensätze ziehen sich an. Doch wie bei Weißwurst und Schweinsbraten<br />
gibt es auch hier erhebliche Unterschiede. Das Geheimnis der richtigen<br />
Würze und Zutaten...<br />
Kochkünstler Viet Hai Pham<br />
und seine Frau My eröffneten nach<br />
ihrem Erfolgsrestaurant ‚Shimai‘<br />
in der Maxvorstadt nun auch eine<br />
„Asia-Oase“ in der Innenstadt:<br />
„Aimy“ am Wittelsbacher Platz ist<br />
die neue Adresse für hochwertige<br />
In der interessanten Fusionsküche<br />
‚Asian Fine Dining‘ werden nur<br />
erstklassige Zutaten verwendet und<br />
auf Nachhaltigkeit geachtet. Vor allem<br />
die südost-asiatische Küche,<br />
insbesondere die Thai-Küche mit<br />
ihren eindringlichen Gewürzen und<br />
Thai-Kost – eine Gaumen-Oase in<br />
Edel-Ambiente. Mit moderaten Preisen!<br />
‚Aimy‘ (die „Geliebte“...) setzt<br />
unter den vielen Asia-Restaurants<br />
Münchens eine besondere Geschmacksnote<br />
der südostasiatischen<br />
Kost. Das Restaurant mit 70<br />
Plätzen in edlem, gemütlichen Ambiente<br />
bietet Fein-Kost pur: Nach<br />
seinem eigenen Motto „Ein guter<br />
Koch muss vor allem gut schmecken<br />
können“, zelebriert Viet Hai<br />
Pham seine hohe Koch-Kunst nach<br />
Familienrezepten mit Feingefühl –<br />
eine Genuss-Reise durch vielfältige<br />
Aromen und Gewürze mit besonderen<br />
kulinarischen Komponenten.<br />
Thai-Tradition trifft innovative Fusionsküche.<br />
Der gebürtige Vietnamese:<br />
„Nahrung nur für den Körper<br />
ist mir nicht genug, auch die Seele<br />
muss mitschmecken. Wir verfeinern<br />
die traditionelle Thai-Küche mit vietnamesischen<br />
Elementen auf europäischem<br />
Niveau.“<br />
Kräutern, ihrer Chili-Schärfe und<br />
dem Duftreis, macht das Aimy aus.<br />
Ob Fisch oder Fleisch, Suppen oder<br />
Vegetarisches – schon alleine die<br />
Speisekarte verspricht lauter „Zungenküsse“<br />
– von den Tapas, den Salaten<br />
oder Dumplings bis zu Rinderfilets,<br />
knuspriger Ente, sautiertem<br />
Hirsch, Seeteufel oder dem einmaligen<br />
„Black Cod“ in Tomaten-Madras-Curry-Sauce.<br />
Und die Liste der vielfältigen<br />
Drinks und Weine ist nahezu endlos<br />
– Viet Hai Pham und My haben<br />
sich spezialisiert auf Spitzen-Weine.<br />
Eine absolute Empfehlung ist der<br />
Weißburgunder „Aimy“. Aber auch<br />
französische, italienische und deutsche<br />
Spitzen-Weine veredeln die<br />
Aimy-Kost.<br />
Info@aimy-restaurant.de<br />
Briennerstr.10, München,<br />
Tel: 089-45212755<br />
(11.30 bis 15 Uhr, 18 –23 Uhr)<br />
www.aimy-restaurent.de<br />
74<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2022
finetobacco [+]<br />
Das Abonnement für Geniesser!<br />
Abonnieren Sie FINE TOBACCO für nur € 20,- inkl. MwSt.,<br />
Versand und Porto (4 Ausgaben). Bleiben Sie mit diesem<br />
Magazin regelmäßig auf dem neuesten Stand.<br />
Und genießen Sie auch weiterhin bewußt mit Lust.<br />
Das kann und wird Ihnen niemand verbieten!<br />
Abonnement-Hotline: Per Fax 0 89 - 90 52 90 73<br />
oder per E-Mail: info@genussverlag.com<br />
oder auch per Post: Medien Marketing Meinsen,<br />
Chiemseering 11, 85551 Kirchheim
Das Bremer Spirituosen Contor empfiehlt hanseatische Zurückhaltung und Alkoholgenuss bitte erst ab 18 Jahren.<br />
Import durch Bremer Spirituosen Contor GmbH info@bsc-bremen.de www.bsc-bremen.de BremerSpirituosenContor<br />
Cognac des Jahres 2022