O+P Fluidtechnik 4/2022
O+P Fluidtechnik 4/2022
O+P Fluidtechnik 4/2022
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04<br />
5445<br />
April <strong>2022</strong><br />
€ 16,50<br />
Organ des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
TITEL<br />
VERBESSERTE ÖKO-<br />
BILANZ MIT HYDRAULIK<br />
Kraft und Dynamik in der<br />
Verpackungsherstellung<br />
RISIKEN VERMINDERN<br />
Sicherheitsequipment für<br />
Schlauchleitungen<br />
MEMBRANVENTILE<br />
RICHTIG AUSWÄHLEN<br />
Einsatzbedingungen analysieren<br />
MIT 14 SEITEN<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Top-Thema:<br />
EFFEKTIV SCHALTEN<br />
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Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
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EDITORIAL<br />
KEINE SICHERHEIT OHNE<br />
VERANTWORTUNG<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sollte die Kapazität der Erdgaslieferungen<br />
von Russland nach Deutschland verdoppelt werden. Nun hat die<br />
Bundesregierung wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine die<br />
Genehmigung und damit die Inbetriebnahme der Anlage auf Eis gelegt.<br />
Doch die Pipeline ist bereits fertiggestellt und mit 177 Millionen<br />
Kubikmetern technischem Gas befüllt, das unter einem Druck von 103<br />
bar an der Deutschen Ostseeküste anlandet. Stellt sich nun die Frage:<br />
Was geschieht mit dem Gas und wer ist dauerhaft verantwortlich für die<br />
Instandhaltung der Pipeline? Die Schweizer Betreibergesellschaft Nord<br />
Stream AG wohl kaum. Die hundertprozentige Tochter des russischen<br />
Gazprom-Konzerns hat bereits mehr als 100 Mitarbeiter freigestellt und<br />
Konkursmeldungen machen die Runde. Von politischer Seite heißt es,<br />
man sehe sich in Sachen Sicherheit der Anlage in der Verpflichtung. Aber<br />
wie lange noch? Schließlich wurde schon vor der Stilllegung betont, Nord<br />
Stream 2 sei ein rein privatwirtschaftliches Projekt.<br />
Auch Hydraulikleitungen stehen teilweise unter mehreren 100 bar Druck.<br />
Werden sie nicht verantwortungsbewusst gewartet, können sie bersten<br />
oder mit enormer Energie aus den Armaturen reißen. Damit es erst gar<br />
nicht zu solchen Katastrophen kommt, wird in der Branche gemeinsam<br />
Verantwortung übernommen. So kümmert sich z.B. der VTH Verband<br />
Technischer Handel e.V. zusammen mit seinen Partnerunternehmen um<br />
das Thema Sicherheit von Hydraulikanlagen. Wie diese Verantwortung<br />
vor allem in Sachen Hochdruckleitungen aussieht, lesen Sie im Beitrag:<br />
„Risiken vermindern: Sicherheitsequipment für Schlauchleitungen“.<br />
Ihr<br />
Manfred Weber<br />
m.weber@vfmz.de
INHALT<br />
12<br />
24<br />
30<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Schiffe in 38 Meter Höhe<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
10 Trend zur Fertigung in<br />
klassischen Industrieländern<br />
UNTERNEHMENS-<br />
PARTNERSCHAFT<br />
12 Voss Fluid und HypTec<br />
gehen Partnerschaft ein<br />
UNTERNEHMENS-<br />
PRÄSENTATION<br />
13 Eine virtuelle Zeitreise durch<br />
80 Jahre Hydraulik<br />
ANZEIGE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL ELEKTROHYDRAU-<br />
LISCHE AKTUATOREN<br />
14 Moderne Hydraulik<br />
verbessert Ökobilanz<br />
SCHLAUCHLEITUNGEN<br />
20 Risiken vermindern:<br />
Sicherheitsequipment für<br />
Schlauchleitungen<br />
DRUCKLUFTERZEUGUNG<br />
22 Ölfreie Druckluft: Effiziente<br />
Antriebstechnik für effiziente<br />
Kompressoren<br />
HYDROSPEICHER<br />
24 Punktgenauer Kolbenhub für<br />
zuverlässige Fertigung<br />
PHARMAANWENDUNGEN<br />
28 Gesucht: Das passende<br />
Membranventil<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
SIMULATION<br />
DRUCKLUFTBREMSE<br />
30 Simulationsmodell einer<br />
Güterzugdruckluftbremse zur<br />
Untersuchung eines Ansatzes<br />
zur Zugvollständigkeitserkennung<br />
44<br />
PROPORTIONALVENTILE<br />
FÜR GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
36 Effizient beim Schalten<br />
TITELBILD<br />
Bosch Rexroth AG<br />
Lohr<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
08 Impressum<br />
SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
42 Intelligente Motoren für<br />
intelligente Agri-Bots<br />
BATTERIESYSTEME<br />
44 Nachhaltig auch unter Tage<br />
PROPORTIONALMAGNETE<br />
46 Wenig Hysterese bei hoher<br />
Präzision<br />
HYBRIDANTRIEBE<br />
48 Die Systemfrage: FVV forscht<br />
am nachhaltigen Hybridantrieb<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SCHMERSAL STOPPT BELIEFERUNG RUSSLANDS<br />
Die Geschäftsführung der<br />
Schmersal Gruppe hat den<br />
Vertriebspartner für<br />
Russland angewiesen, die<br />
Belieferung der in Russland<br />
ansässigen Kunden mit<br />
Sicherheitsschaltgeräten<br />
und -systemen einzustellen.<br />
Geschäftsführer Philip<br />
Schmersal (Bild): „In der<br />
Vergangenheit haben wir<br />
vertrauensvoll über unseren Vertriebspartner mit unseren<br />
Kunden in Russland zusammengearbeitet. Der Schritt, diese<br />
Zusammenarbeit vorerst einzustellen, fällt uns nicht leicht,<br />
zumal wir damit auf ein Umsatzvolumen verzichten, das<br />
spürbar ist. Aber wir sehen die Notwendigkeit, Position zu<br />
beziehen. Wir möchten keinen Beitrag dazu leisten, die<br />
Wirtschaft und die Produktion eines Landes zu fördern, das die<br />
Souveränität eines anderen Landes missachtet und großes Leid<br />
über dessen Bevölkerung bringt. Und wir sind entsetzt, dass<br />
dies jetzt in Europa geschieht. Ich denke, damit spreche ich<br />
nicht nur für die Geschäftsführung, sondern für die gesamte<br />
Belegschaft der Schmersal Gruppe.“<br />
Die Schmersal Gruppe hat in Russland sowohl führende<br />
Unternehmen des Maschinenbaus beliefert als auch die<br />
Endanwender von Maschinen und Anlagen in verschiedenen<br />
Branchen – von der Rohstoffgewinnung über die Konsumgüterindustrie<br />
bis zur Automobilproduktion. Diese Zusammenarbeit<br />
wird jetzt ausgesetzt. „Die Wirtschaftssanktionen durch den<br />
deutschen Maschinenbau, bestärken uns in unserer Entscheidung“,<br />
so der Geschäftsführer.<br />
www.schmersal.com<br />
SCHMALZ IST ANGEKOMMEN IN TAICANG<br />
Ab sofort fertigt<br />
Schmalz in<br />
seinem neuen<br />
China-Headquarter<br />
in Taicang<br />
sowohl einzelne<br />
Vakuum-Komponenten<br />
als auch<br />
komplette<br />
Systeme für die<br />
Automation und<br />
manuelle Handhabung mit Vakuum. Beim Spatenstich vor zwei<br />
Jahren setzte sich das Glattener Unternehmen das Ziel, neben<br />
dem praktischen Nutzen auch Nachhaltigkeitsaspekte in den<br />
Fokus zu stellen. Anfang 2020 erwarb die J. Schmalz GmbH ein<br />
etwa 27.000 Quadratmeter großes Grundstück in der West<br />
Dalian Road, Taicang City, rund 50 Kilometer nordwestlich vom<br />
Zentrum Shanghais. Heute stehen dort ein Büro- und ein<br />
Produktionsgebäude sowie ein Lager. Daneben unterhält<br />
Schmalz eine Vertriebszentrale in Shanghai und mehrere<br />
Außenbüros, unter anderem in Beijing und Shenzhen. Im neuen<br />
Headquarter Schmalz (China) Co., Ltd. in Taicang konzentriert<br />
man sich auf die Fertigung von Vakuum-Komponenten und<br />
Systemen. Mit dem neuen Standort wird nicht nur die lokale<br />
Wertschöpfung signifikant ausgebaut, auch werden Kunden<br />
aus verschiedensten Branchen bestmöglich bedient. Hierbei<br />
sollen zukünftig auch speziell für den chinesischen Markt<br />
entwickelte Produkte entstehen – ganz nach dem „local-forlocal“-Grundsatz.<br />
www.schmalz.com<br />
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UNS HERGESTELLTEN KOMPONENTE AB<br />
Wir verstehen, dass Leistung und Zuverlässigkeit wesentlich<br />
zu Ihrem Erfolg beitragen. Sie können sich auf HydraForce<br />
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dass Ihre Maschinen einwandfrei funktionieren – tagtäglich<br />
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São Paulo, Brasilien +55 11 4786 4555<br />
Eussenheim, DE +49 9353 9855 86<br />
Karlsruhe, DE +49 721 2048 3493<br />
Zweibrücken, DE +49 6332 79 2350<br />
© <strong>2022</strong> HydraForce, Inc.
MENSCHEN UND MÄRKTE
SCHIFFE IN 38 METER HÖHE<br />
5.800 Tonnen muss das<br />
Schiffshebewerk Scharnbeck auf 38<br />
Meter Höhe heben, um Schiffen den<br />
Weg vom Mittellandkanal in den<br />
Elbe-Seiten-Kanal und umgekehrt zu<br />
ermöglichen. Jeder Trog verfügt über<br />
eine hydraulisch betätigte<br />
Haltevorrichtung, die ihn während der<br />
Ein- und Ausfahrt der Schiffe sicher in<br />
Position hält. Auch bei der<br />
Verriegelung der diversen Kanaltore<br />
kommt Hydraulik zum Einsatz. Bei der<br />
hydraulischen Technik setzt der<br />
Betreiber seit Jahren auf die Firma<br />
Hansa-Flex als Partner. Schnelle<br />
Beschaffung von Schlauchleitungen<br />
und Montagearbeiten gehören zu<br />
deren Spezialitäten. Denn das<br />
Hebewerk arbeitet 360 Tage im Jahr<br />
- da muss immer alles funktionieren.<br />
www.hansa-flex.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 7
SZENE<br />
MARCEL<br />
BOGUSCH<br />
WOLF-HENNING<br />
SCHEIDER<br />
DR. MICHAEL<br />
DAMMER<br />
THOMAS<br />
TREFZER<br />
PASCAL<br />
FRIEDERICH<br />
ist seit Anfang dieses<br />
Jahres bei der Schmersal<br />
Gruppe der verantwortliche<br />
Branchenmanager<br />
für den Bereich<br />
Logistik. Das Unternehmen<br />
will die Marktpräsenz<br />
in dem Wirtschaftszweig<br />
ausbauen.<br />
Bogusch war<br />
zuletzt bei einem<br />
Hersteller im Bereich<br />
Logistik und Automatisierungstechnik<br />
vor<br />
allem für die Markteinführung<br />
von Robotersystemen<br />
und neuer<br />
Steuerungsgenerationen<br />
tätig.<br />
hat den Aufsichtsrat<br />
von ZF in seiner letzten<br />
Sitzung informiert,<br />
dass er seinen im<br />
Januar 2023 auslaufenden<br />
Vertrag nicht<br />
verlängern wolle. Nach<br />
über drei Jahrzehnten<br />
in der Automobilindustrie<br />
und Erreichen des<br />
60. Lebensjahres habe<br />
er sich entschlossen,<br />
seine aktive Zeit in der<br />
Branche zum Jahresende<br />
zu beenden. In seine<br />
Zeit als Vorstandsvorsitzender<br />
fiel unter<br />
anderem die Wabco-<br />
Akquisition.<br />
hat die Geschäftsführung<br />
der Paletti<br />
Profilsysteme GmbH &<br />
Co. KG übernommen.<br />
Damit tritt er die<br />
Nachfolge von Helmuth<br />
Kahl an, der das<br />
Unternehmen vor mehr<br />
als 30 Jahren gegründet<br />
hat. Dr. Dammer<br />
hat an der RWTH<br />
Aachen Maschinenbau<br />
mit der Fachausrichtung<br />
Fertigungstechnik<br />
studiert und war die<br />
vergangenen neun<br />
Jahre Geschäftsführer<br />
der Dömer GmbH & Co.<br />
KG, Lennestadt.<br />
ist seit März <strong>2022</strong><br />
Geschäftsführer bei der<br />
Gimatic Vertrieb GmbH<br />
in Hechingen. Der Dipl.-<br />
Ing. für Luft- und<br />
Raumfahrttechnik<br />
startete seine Karriere<br />
zunächst mit einer<br />
Offizierslaufbahn bei<br />
der Bundeswehr.<br />
Anschließend hatte er<br />
verschiedene Management<br />
Positionen<br />
innerhalb der Branche<br />
inne. Er übernimmt<br />
nun das Amt von<br />
Johannes Lörcher, der<br />
sich fortan verstärkt<br />
seiner Firma widmet.<br />
Tenure-Track-Professor<br />
am Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT),<br />
erhält den Heinz<br />
Maier-Leibnitz-Preis<br />
der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG). Der Preis gilt als<br />
wichtigste Auszeichnung<br />
für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs<br />
in Deutschland.<br />
In seiner Arbeit konzentriert<br />
sich Friederich<br />
u.a. auf den Einsatz von<br />
KI in der Materialsimulation<br />
sowie Methoden<br />
zur automatischen<br />
Materialerkennung.<br />
IMPRESSUM<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 66. Jahrgang<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
ISSN 0341-2660<br />
ISSN E-Paper: 2747-8009<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 69: gültig ab 1. Oktober 2021<br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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Einzelheftpreis: € 16,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />
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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
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8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SZENE<br />
WIRTSCHAFTSMINISTER HABECK BEI<br />
SENSORIK-HERSTELLER<br />
Im Rahmen seiner Bund-Länder-Reise<br />
durch NRW besuchte<br />
Bundeswirtschafts- und<br />
Klimaschutzminister Dr.<br />
Robert Habeck das Gladbecker<br />
Produktions- und<br />
Logistikcenter des Unternehmens<br />
Lenord+Bauer und<br />
staunte über High-Tech-Sensorik<br />
„Made in Germany“.<br />
„Stellvertretend für viele<br />
andere Unternehmen in der Region haben wir heute die<br />
Chance, Themen aus unserem Unternehmensalltag anzusprechen,<br />
die abseits der allgemeinen Diskussion zum Klimaschutz<br />
liegen“, sagt Dr. Rudo Grimm, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
bei Lenord+Bauer. „Nachhaltiges und werteorientiertes<br />
Handeln ist in unserem Unternehmen seit vielen Jahren<br />
selbstverständlich.“ Bereits heute erzielt Lenord+Bauer in etwa<br />
die Hälfte des Umsatzes im Umfeld der Energie- und Mobilitätswende.<br />
„Aber es ist nicht zu beschönigen: Konsequenter<br />
Klimaschutz kostet erst einmal Geld“, so Dr. Matthias Lenord,<br />
geschäftsführender Gesellschafter. „Wir dürfen beim Wandel<br />
der deutschen Industrie die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
nicht aus den Augen verlieren.“ Robert Habeck beschreibt<br />
die Wichtigkeit seiner Bund-Länder-Reise wie folgt: „Nordrhein-<br />
Westfalen strebt als bedeutender Industriestandort bei der<br />
Transformation der Industrie hin zu mehr Klimaneutralität eine<br />
Vorreiterrolle an.“<br />
www.lenord.de<br />
WECHSELSTROM-PROJEKT FÜR DIE NORDSEE<br />
Hitachi Energy, Technologieunternehmen<br />
für<br />
Stromnetze, ist von Aker<br />
BP, dem norwegischen<br />
Öl- und Gasexplorations-<br />
und Produktionsunternehmen,<br />
als<br />
Technologiepartner für<br />
das Noaka Power-from-<br />
Shore-Projekt vor der norwegischen Küste ausgewählt worden.<br />
Das gesamte Projekt wird mit bis zu 150 Megawatt erneuerbarer<br />
Energie aus dem Festlandnetz versorgt und ist mit rund 250<br />
Kilometer die weltweit längste Power-from-Shore-Wechselstromverbindung.<br />
Hitachi Energy wird detaillierte Front-End-<br />
Engineering- und Designstudien (FEED-Studien) für eine<br />
Power-Quality-Lösung durchführen, die es ermöglichen werden,<br />
das von Aker BP betriebene Noa-Fulla-Feld und das von Equinor<br />
betriebene Krafla-Feld in der Nordsee vom Festland aus mit<br />
Strom zu versorgen. Der an Hitachi Energy vergebene Auftrag<br />
beinhaltet eine Option zur Lieferung der Power-Quality-Lösung<br />
nach Abschluss der FEED-Studien.<br />
Um die reibungslose, zuverlässige und sichere Übertragung von<br />
Elektrizität zu den Offshore-Plattformen zu gewährleisten,<br />
kombiniert die Lösung von Hitachi Energy zwei Power-Quality-<br />
Technologien: ein Hochleistungs-Statcom, genannt SVC Light,<br />
und thyristorgesteuerte Reihenkondensatoren. Durch das<br />
MACH Steuerungs- und Schutzsystem werden die beiden<br />
Technologien als eine einzige synchronisierte und harmonisierte<br />
Lösung zusammenarbeiten.<br />
www.hitachienergy.com<br />
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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 9
TREND ZUR FERTIGUNG<br />
IN KLASSISCHEN<br />
INDUSTRIELÄNDERN<br />
Ulrich Lampen ist Leiter Product Management bei SMC Deutschland<br />
in Bad Homburg. Insgesamt hat er über 25 Jahre Erfahrung im<br />
Produktmanagement technischer Entwicklungen. Eine wichtige<br />
Aufgabe dabei ist die Marktbeobachtung, die Trends und<br />
Entwicklungen der Branche im Auge zu behalten. Seine Erkenntnisse<br />
nutzt er zum Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen. Hier teilt er<br />
sie mit den Lesern der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Wie sind Sie zur <strong>Fluidtechnik</strong> gekommen, was fasziniert Sie an dieser Technik?<br />
Product Management ist der rote Faden meiner beruflichen<br />
Laufbahn und Product Management hat<br />
mich auch vor mehr als zehn Jahren zur <strong>Fluidtechnik</strong><br />
gebracht, erstmals über die Hydraulik in Bau- und<br />
Landmaschinen. Wenn Sie einmal in einem Bagger<br />
gesessen haben und die Kraft und Präzision von Hyd-<br />
raulik erleben durften, dann werden Sie das nicht<br />
mehr vergessen. Die ganze Bandbreite der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
eröffnete sich mir mit meinem Wechsel zu SMC<br />
vor zweieinhalb Jahren. Seitdem freue ich mich auf<br />
jeden Tag, denn es gibt noch viel dazuzulernen.<br />
Wie schätzen Sie die Bedeutung der Pneumatik in der Industriewelt von morgen ein – Wachstum oder Schrumpfung?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Allgemein wächst die Automatisierung nach wie vor.<br />
Besonders in Deutschland sehen wir hier noch viel<br />
Potenzial, das auch von der Digitalisierung getrieben<br />
wird. Die Pneumatik wird ebenfalls in der modernen<br />
Industriewelt weiter wachsen, da sie in vielen Anwendungen<br />
die optimale Lösung bietet. Besonders<br />
wichtig in diesem Zusammenhang sind unsere weltweiten<br />
Lieferketten, die wir aktuell korrigieren und<br />
robuster gestalten. Wir sehen hier eine Entwicklung<br />
hin zu mehr Fertigung in den klassischen Industrieländern,<br />
was einen hohen Grad an Automatisierung<br />
erfordert. Da würde es mich wundern, wenn die<br />
Pneumatik auf dem Rückzug wäre.<br />
Auch in der <strong>Fluidtechnik</strong> werden immer häufiger Lösungen statt Komponenten angeboten. Wie sehen Sie<br />
diese Entwicklung und wie verhält sich SMC hier?<br />
SMC ist Hersteller, Partner und Lösungsanbieter für<br />
seine Kunden für pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik.<br />
Das bedeutet konkret: Wir<br />
arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um die<br />
perfekten Lösungen für zukünftige Aufgaben zu finden.<br />
Mit weltweit 8.700 Spezialistinnen und Spezialisten<br />
allein im Vertrieb bieten wir viel Know-how<br />
und eine persönliche Betreuung. Oft liefern wir Komponenten<br />
an unsere Kunden, die dann die gemeinsam<br />
erarbeiteten Lösungen zusammenstellen und<br />
vertreiben. In diesem Zusammenhang sei etwa das<br />
Thema der Maschinensicherheit nach ISO 13849<br />
erwähnt, das bei vielen Betrieben zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnt. Wir haben hier die richtigen<br />
Produkte, um die technischen Anforderungen sehr<br />
effizient zu erfüllen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
Ulrich Lampen<br />
Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden häufig als die aktuell wichtigsten Treiber für die Industrie genannt.<br />
Wie wird sich das Ihrer Ansicht nach auf die Pneumatik auswirken?<br />
Automatisierung und Digitalisierung gehen Hand in Hand –<br />
besonders dann, wenn Lohnkosten hoch sind, Fachkräfte fehlen<br />
und Effizienz im Fokus steht. Genau das ist die Situation,<br />
die wir heute in den Industrieländern erleben. Dementsprechend<br />
wird uns die Digitalisierung noch über viele Jahre begleiten<br />
und die Branche vorantreiben. Aktuell gibt es in diesem<br />
Bereich sehr viele neue Produkte und Entwicklungen bei SMC.<br />
Mindestens ebenso wichtig ist für uns bei SMC das Thema<br />
Nachhaltigkeit. Wir betrachten das Thema über den gesamten<br />
Produktentstehungsprozess hinweg. In der Entwicklung achten<br />
wir auf ressourcenschonendes Design, lange Lebensdauer der<br />
Produkte und eine hohe Energieeffizienz. Aus den täglichen<br />
Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass wir hier richtig<br />
aufgestellt sind.<br />
In der Fertigung setzen wir stark auf hauseigene Technologie,<br />
um mit eigenen Lösungen die Energiebilanz unserer Werke zu<br />
optimieren. Das betrifft alle Bereiche von der elektrischen und<br />
thermischen Energie über den Wasserverbrauch bis zum Recycling.<br />
Die Produkte selbst, die wir heute unseren Kunden anbieten,<br />
leisten natürlich auch einen wichtigen Beitrag, um den<br />
Energieverbrauch und somit die CO 2<br />
-Emissionen im Betrieb<br />
zu minimieren. Einige Komponenten und Lösungen in unserem<br />
Portfolio sparen im Vergleich zu herkömmlichen Produkten<br />
80 bis 90 Prozent der Versorgungsenergie ein.<br />
Welche Pfeile hat SMC hier im Köcher?<br />
Der Köcher von SMC ist prall gefüllt und bunt. Ein sehr einfaches<br />
Beispiel ist unsere Impulsblaspistole der Serie IBG. Sie<br />
pustet die störenden Partikel nicht mehr mit einem massiven<br />
Luftstrom weg, sondern nutzt einen einzigen Druckimpuls, der<br />
nur wenige Millisekunden anhält. Das verbraucht mehr als 80<br />
Prozent weniger Energie bei besserem Ergebnis.<br />
Mein Lieblingsbeispiel kommt aus der Vakuumtechnik. Hier<br />
bieten wir für Pick-&-Place-Anwendungen Vakuumejektoren<br />
an, die nur dann Vakuum erzeugen, wenn es notwendig ist.<br />
Jeder kennt Saugnäpfe in der Küche oder im Bad. Die halten so<br />
lange, bis das Vakuum durch Leckage nachlässt. Unser Ejektor<br />
erkennt dieses Nachlassen selbst und stellt das Vakuum sofort<br />
wieder her. Bis eine erneute Leckage wieder Arbeit erfordert,<br />
schaltet er sich danach aber wieder aus. Somit lässt sich im<br />
Vergleich zu Ejektoren, die permanent Vakuum ziehen, mehr<br />
als 90 Prozent der Energie einsparen.<br />
Selbst für einen einfachen Zylinder bietet SMC eine Technologie<br />
an, die die benötigte Energie um bis zu 40 Prozent reduziert.<br />
In bestimmten Anwendungsfällen benötigt man nur für<br />
den Arbeitshub die volle Energie, während der Rückhub mit<br />
weniger Kraft erfolgen kann. Dies machen wir uns zunutze<br />
und recyceln die eingesparte Energie aus dem Rückhub für<br />
den nächsten Arbeitshub. Bis zu 40 Prozent geringere Energiekosten<br />
sind mit dieser Technik realisierbar.<br />
www.smc.eu<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 11
UNTERNEHMENSPARTNERSCHAFT<br />
VOSS FLUID UND HYPTEC<br />
GEHEN PARTNERSCHAFT EIN<br />
Nach der Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Christian Mertens (CEO/<br />
Geschäftsführer, Voss Fluid GmbH), Thomas Höller (CEO/Geschäftsführer,<br />
HypTec GmbH) und Carsten Beissel (CFO/Geschäftsführer, Voss<br />
Automotive GmbH)<br />
Innovationspartner und Ventiltechnik für eine grüne Zukunft:<br />
Unter diesem Motto entwickelt und vertreibt die 2010 gegründete<br />
HypTec GmbH Wasserstoff- und Erdgastechnologie. Das<br />
Portfolio des österreichischen Unternehmens umfasst Behälterventile,<br />
Druckregeleinheiten, Rückschlagventile und End Plug<br />
Units (EPU). Ein USP: Die Ventile werden im Hochdruckbereich<br />
angewendet, sind aber bis zu viermal kleiner und sechsmal leichter<br />
als vergleichbare Modelle. Daraus resultiert ein fast lautloser<br />
Betrieb mit einem geringeren Energieverbrauch. Das fortschrittliche<br />
Behälterventil entfaltet sein volles Potenzial in Kombination<br />
mit dem Voss Lok 40-Rohrumformsystem, das seine Stärken<br />
vor allem in den Bereichen Dichtheit, Montagefreundlichkeit<br />
und hoher Wirtschaftlichkeit ausspielt. Die modernen Ventile<br />
passen perfekt auf die Voss Lok 40-Kontur und schaffen damit eine<br />
hochdichte Verbindung in wasserstoff- und gasbasierenden<br />
Antriebssystemen – insbesondere für den Hochdruckbereich von<br />
bis zu 700 bar.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Voss Fluid hat die Mehrheit an der<br />
österreichischen HypTec GmbH erworben.<br />
Durch den Zusammenschluss erweitert der<br />
Hersteller innovativer Rohrverbindungssysteme<br />
sein Portfolio um effiziente<br />
Hochdruckventilkomponenten für<br />
Wasserstoffanwendungen und den fluiden<br />
Gastransport. In Kombination mit dem<br />
bewährten Voss Lok 40-Rohrumformsystem<br />
bündeln beide Partner Synergien, um<br />
leckagesichere Verbindungen für entsprechende<br />
Antriebssysteme zu schaffen. Die Aktivitäten in<br />
diesem Bereich sind im Geschäftsfeld<br />
„Fluid-Transport & -Speicherung“ strategisch<br />
vereint.<br />
EXPERTISE WÄCHST ZUSAMMEN<br />
Einen Namen gemacht als führender Marktbegleiter hat sich<br />
HypTec vor allem mit seinem hochmodernen Testcenter für hydraulische<br />
und pneumatische Prüfungen. Dort werden u. a.<br />
Wasserstofftanks für namhafte Unternehmen aus ganz Europa getestet.<br />
Lange Zeit war dieses Center das Standbein der HypTec<br />
GmbH. Durch die neue Partnerschaft mit Voss Fluid rücken die<br />
Ventile nun mehr in den Vordergrund. Mittlerweile erstreckt sich<br />
das Portfolio über alle Ventile vom Behälter bis zur Brennstoffzelle.<br />
Aus dem Zusammenschluss von Voss Fluid und HypTec entstehen<br />
durch die sich sehr gut ergänzenden Produktlösungen<br />
Systeme für Wasserstoffanwendungen sowie für den fluiden<br />
Gastransport.<br />
STÄRKEN BÜNDELN MIT FOKUS AUF<br />
WASSERSTOFF UND DARÜBER HINAUS<br />
Die beiden Unternehmen passen in ihrem Bestreben, die Technologie<br />
Wasserstoff voranzutreiben, ideal zusammen. Diese<br />
Kompetenzen fließen im neuen Geschäftsbereich „Fluid-Transport<br />
& -Speicherung“ zusammen. Für Christian Mertens, Geschäftsführer<br />
von Voss Fluid, war aber auch der zwischenmenschliche<br />
Faktor ausschlaggebend für die Zusammenarbeit:<br />
„Mit HypTec haben wir einen hochinnovativen Anbieter von<br />
Wasserstoff-Hochdruckventilkomponenten und Prüfungen als<br />
Partner auf Augenhöhe gewonnen. Dieses Verhältnis ist uns<br />
wichtig, denn mit dem Zusammenschluss wachsen die Kompetenzen<br />
beider Seiten zusammen und ergänzen sich perfekt.<br />
Dadurch erweitert sich unser Produktportfolio, und unsere<br />
Chancen in diesem sich dynamisch entwickelnden Markt verbessern<br />
sich deutlich. Und nicht zuletzt stimmt einfach die Chemie –<br />
auch weil es menschlich hervorragend zusammenpasst.“<br />
Die durch die Zusammenarbeit stark angestiegene Innovationskraft<br />
soll die beiden Unternehmen in einem zukünftig enorm<br />
wachsenden Geschäftsfeld als Bench-Mark Partner etablieren.<br />
Thomas Höller, Geschäftsführer der HypTec GmbH resümiert:<br />
„Durch diesen Zusammenschluss entsteht ein innovatives, global<br />
agierendes Unternehmen, das die Wasserstofftechnologie als Basis<br />
der zukünftigen Mobilität und Energieversorgung zur Erreichung<br />
unserer Klimaziele als eines ihrer strategischen Ziele in<br />
den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellt. Wir bündeln die Stärken<br />
wie Innovation, Flexibilität, Verlässlichkeit und globale<br />
Marktbetreuung, um den Erfolg unserer Kunden weiter gewährleisten<br />
zu können.“<br />
Bild: Voss Fluid, Nokhoog – stock.adobe.com<br />
www.voss-fluid.net<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
UNTERNEHMENSPRÄSENTATION<br />
EINE VIRTUELLE ZEITREISE<br />
DURCH 80 JAHRE HYDRAULIK<br />
Weber-Hydraulik bietet für digitale<br />
Besucher*innen ein ganz neues Erlebnis und<br />
eine einzigartige Erfahrung. Auf vier Ebenen<br />
können Interessierte Weber-Hydraulik digital<br />
erleben und virtuell durch eine beeindruckende<br />
Welt navigieren. Dabei lernen sie das<br />
Unternehmen, dessen Anfänge und eine<br />
Auswahl an Anwendungen und Produkten<br />
ganz neu kennen.<br />
Wer schon immer einmal Weber-Hydraulik kennenlernen<br />
wollte, hat im neuen Showroom die Chance<br />
dazu. Besucher*innen können hier viele interessante<br />
Details über das Unternehmen erfahren und Produkte<br />
sowie Anwendungen spielerisch erleben. Dabei reisen sie<br />
durch die Zeit: Von den ersten Schritten in der Landtechnik bis<br />
hin zu innovativen Entwicklungsprojekten. „Mit unserer virtuellen<br />
Welt gehen wir nicht nur für unsere Branche, sondern auch<br />
darüber hinaus, ganz neue Wege. Das Erlebnis für die<br />
Besucher*innen unseres Showrooms steht für uns im Vordergrund.<br />
Zudem ist er individuell sowie von Ort und Zeit unabhängig<br />
nutzbar“, sagt Christine Grotz, geschäftsführende Gesellschafterin<br />
von Weber-Hydraulik. Eine Erweiterung des Showrooms mit<br />
zusätzlichen Themen und Segmenten ist bereits geplant.<br />
EINTRITT IN DIE VIRTUELLE WELT<br />
Nach erfolgreicher Registrierung erhält jeder Gast in einem kurzen<br />
Erklärvideo Tipps und Tricks, wie er sich durch die virtuelle<br />
Welt bewegen kann und wird anschließend von den beiden Weber-Maskottchen<br />
Emilia und Emil am Infopoint begrüßt.<br />
Eine Meeting Lounge lädt die Besucher*innen im<br />
Foyer zum informativen Austausch und zu Fachgesprächen<br />
mit den Vertriebsmitarbeitern von Weber-Hydraulik<br />
ein. Informationen zum Unternehmen runden das<br />
Erlebnis im Erdgeschoss ab. Über eine Treppe oder einen<br />
Fahrstuhl gelangen die Gäste des Showrooms in die<br />
anderen Stockwerke.<br />
DER SHOWROOM MACHT<br />
WEBER-HYDRAULIK ERLEBBAR<br />
Im nächsten Stockwerk angekommen, erleben die Besucher*innen<br />
eine Ausstellung mehrerer Landmaschinen: Vom Traktor über eine<br />
Erntemaschine bis zum Pflug. Rote nummerierte Punkte weisen<br />
auf die Platzierungen der Weber-Hydraulik-Produkte in den jeweiligen<br />
Fahrzeugen hin. Dazu lassen sich weitere Zusatzinformationen<br />
zu dem Produkt und ein eigenes drehbares sowie zoombares<br />
3D-Modell des verbauten Fahrzeugteils öffnen. Exemplarisch können<br />
die Besucher*innen beim Pflug auf eine von fünf Nummern<br />
klicken und sich so näher über einen eingebauten Pflugwendezylinder<br />
mit integrierter Ventiltechnik oder einen Breitenverstellzylinder<br />
bis hin zur Überlastsicherung informieren und erlebbar anschauen.<br />
Auf der dritten Etage befindet sich die Zukunftsebene mit einem<br />
Blick auf Innovationen aus verschiedenen Anwendungsgebieten.<br />
So begegnen den Gästen der virtuellen Welt beispielsweise<br />
ein intelligentes Lenksystem oder Onlineanwendungen, Apps<br />
und Smart Devices als digitale Helfer im Bereich der Feuerwehr<br />
und technischen Hilfeleistung.<br />
Zu finden ist die neue Plattform unter showroom.weber-hydraulik.com<br />
oder der Weber-Website. Mit dem Tablet oder dem PC<br />
können sich die Nutzer*innen eigenständig sowie zeit- und<br />
ortsunabhängig durch die Ebenen bewegen. Einen ersten Eindruck<br />
in Form eines Videos erhalten alle Interessierten unter youtu.be/pQ6EJ0vu9vw.<br />
Bild: Weber-Hydraulik<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
VON DER VERGANGENHEIT IN<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Die drei weiteren Ebenen bilden die Vergangenheit, die<br />
Gegenwart und die Zukunft von Weber-Hydraulik. Auf<br />
der Ebene 1 durchleben Interessierte eine Zeitreise von<br />
den Anfängen des Unternehmens im Jahr 1939, bis zur<br />
Gründung des Joint Ventures „Rescue Digital Systems“<br />
für digitale Technologien aus dem Jahr 2019. Jedem historischen<br />
Meilenstein ist dabei ein aktueller Bezug zur<br />
Seite gestellt. Ein weiteres Highlight der Ebene ist die<br />
Möglichkeit, eine Originaltonspur des Gründers Emil<br />
Weber zu hören, in der er erzählt, warum und unter welchen<br />
Umständen er das Unternehmen gegründet hat.<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
MODERNE HYDRAULIK<br />
VERBESSERT ÖKOBILANZ<br />
ELEKTROHYDRAULISCHE AKTUATOREN<br />
Kraft und Dynamik: Verpackungshersteller Rick<br />
Produktion sichert sich diese beiden<br />
Erfolgsfaktoren der Hydraulik durch ein<br />
Upgrade seiner Produktionsmaschinen mit der<br />
autarken Achse CytroForce von Bosch Rexroth.<br />
Das steigert nicht nur den Output, sondern<br />
auch die Energieeffizienz.<br />
In den Werkshallen des traditionsreichen Kartonverarbeiters<br />
Rick Produktion bei Schleiden in der Eifel herrscht ein hohes<br />
Tempo. Tausende Tonnen an Frischfaser- und Zellstoffkarton<br />
werden hier jedes Jahr zu Einweggeschirr, Verpackungs- und<br />
Lebensmittelschalen verarbeitet. Die Rohstoffe stammen größtenteils<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft, die Hälfte der dafür genutzten<br />
Primärenergie aus regenerativen Quellen.<br />
LEISTUNGSDICHTE UND DYNAMIK<br />
UNVERZICHTBAR<br />
Für kurze Taktzeiten bei der Produktion von Lebensmittelschalen<br />
sorgen unter anderem vier Hydraulikpressen, deren Stempel mit<br />
350 Millimetern pro Sekunde auf das Rohmaterial zueilen, um es<br />
anschließend mit 15 Tonnen Presskraft (150 kN) in Form zu bringen.<br />
Durch den rasanten Wechsel von Kraft und Dynamik nahm<br />
die Verfügbarkeit der Maschinen mit zunehmendem Alter ab.<br />
KOMBINATION AUS KRAFTDICHTE<br />
UND DYNAMIK DER HYDRAULIK<br />
IST UNVERZICHTBAR<br />
„Um Produktionsausfälle rechtzeitig zu vermeiden, mussten wir<br />
die Maschinen modernisieren“, berichtet Geschäftsführer Tom<br />
Kantelberg. „Wir überlegten uns zunächst einen elektromechanischen<br />
Umbau. Dieser konnte jedoch nicht überzeugen, da wir<br />
damit die erforderliche Kombination aus Kraft und Geschwindigkeit<br />
nicht wirtschaftlich realisieren konnten.“<br />
ELEKTROHYDRAULISCHES UPGRADE<br />
Thomas Kuzia, Kundenbetreuer bei Bosch Rexroth, kennt ähnliche<br />
Situationen in vielen Unternehmen. „Nur die wenigsten<br />
Hydraulikanwender können auf die typische Kombination von<br />
Kraftdichte und Dynamik verzichten“, so der Experte. „Gleichzeitig<br />
stehen sie vor der Herausforderung, ihre Anlagen zu modernisieren,<br />
sie einfacher, energieeffizienter und produktiver zu machen.“<br />
Als passenden Lösungsansatz für Rick Produktion empfahl<br />
Thomas Kuzia die von Bosch Rexroth entwickelte autarke Achse<br />
CytroForce. Der elektrohydraulische Aktuator mit gekapseltem<br />
Hydraulikkreislauf besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:<br />
einem drehzahlvariablen Antrieb Sytronix, einem strömungsoptimierten<br />
Hydraulikblock und einem passenden Zylinder.<br />
Im Fall von Rick Produktion kommt ein Tandemzylinder für<br />
Eil- und Schleichgang zum Einsatz.<br />
AUTARKE ACHSE MIT ELEKTRISCHEM<br />
ANTRIEBSSTRANG<br />
Antrieb und Steuerung der autarken Achse CytroForce sind rein<br />
elektrisch. Das kam Rick Produktion entgegen, da es aus produktionstechnischer<br />
Sicht kein Umdenken erforderte. „Steuerung,<br />
Umrichter und Programmierung sind dieselben Komponenten wie<br />
in der Elektromechanik“, berichtet Niklas Hanf, der die<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 15
ELEKTROHYDRAULISCHE AKTUATOREN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
MASCHINEN-UPGRADE MIT<br />
AUTARKEN ACHSEN<br />
01 In der einbaufertig und vorkonfiguriert gelieferten autarken Achse spielen digitale Regler,<br />
Elektromotor und strömungsoptimierte Hydraulik intelligent zusammen<br />
Mit der CytroForce steigert Bosch Rexroth die Effizienz der<br />
Hydraulik. Dank ihres elektrohydraulischen Antriebs und<br />
des schlanken Designs eignet sich die autarke Achse<br />
insbesondere als funktionelles und energetisches<br />
Upgrade für Pressen, Werkzeugmaschinen und viele<br />
weitere Anwendungen mit Kraft-/Weg-Aufgaben. Nach<br />
einer kurzen Konfigurationsphase beim Hersteller wird<br />
die CytroForce einbaufertig und vorkonfiguriert geliefert.<br />
Nach der Plug-and-produce-Inbetriebnahme vor Ort<br />
arbeitet die Linearachse nahezu wartungsfrei. Die Pflege<br />
des Fluids ist dank eines speziellen Service-Kits sehr<br />
einfach und weniger zeitaufwendig als das manuelle<br />
Schmieren mechanischer Achsen. Im Vergleich zur<br />
konventionellen Hydraulik sinken die Energiekosten bei<br />
halb so großem Bauraum um bis zu 80 Prozent, während<br />
die benötigte Ölmenge um bis zu 97 Prozent abnimmt.<br />
Upgrades als Projektleiter verantwortet. „Auch die Installation benötigte<br />
kein spezielles Hydraulikwissen, da die Achse einbaufertig<br />
geliefert wurde.“ Dank ihres kompakten Designs findet die Cytro-<br />
Force im vormaligen Hydraulikteil der Maschine Platz und benötigt<br />
dabei nur halb so viel Bauraum wie die bisher eingesetzte Lösung.<br />
MEHR PRODUKTIVITÄT, WENIGER ENERGIE<br />
UND CO 2<br />
-EMISSION<br />
Die erste mit CytroForce modernisierte Maschine arbeitet um bis<br />
zu 14 Prozent schneller als zuvor. Gleichzeitig spart sie 69 Prozent<br />
der bisherig verbrauchten Energie und damit entsprechend<br />
CO 2<br />
-Emissionen ein, wie abschließende Messungen ergaben.<br />
Verantwortlich für den Effizienzsprung ist in erster Linie die integrierte<br />
Verdrängersteuerung. Diese erzeugt nur so viel Leistung<br />
wie im jeweiligen Prozesspunkt benötigt wird. Weil der Zylinderdirektantrieb<br />
außerdem keine Regelventile erfordert, entfallen<br />
auch die entsprechenden Reibungsverluste. Der Steuerblock<br />
leistet ebenfalls einen Beitrag zur Energieeffizienz, da ihn Bosch<br />
Rexroth mithilfe von Simulation und 3D-Sandkerndruck auf optimale<br />
Strömungsbedingungen trimmte.<br />
Angesichts der damit möglichen Energie- und CO 2<br />
-Ersparnis<br />
möchte Rick Produktion für den Umbau der weiteren Maschinen<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
02<br />
03<br />
02 Alte Maschine, neue Effizienz: Das elektrohydraulische Upgrade<br />
mit zwei autarken Achsen zum Stanzen und Pressen senkt den<br />
Strombedarf um 69 Prozent<br />
03 Der in der Papptellerproduktion eingesetzte Aktuator benötigt 95<br />
Prozent weniger Öl und muss dank des geschlossenen Kreislaufs nicht<br />
gegen Fluidaustritt gesichert werden<br />
04 Die mit CytroForce upgedatete Hydraulikpresse arbeitet mit 15 t<br />
Presskraft (150 kN) und erreicht im Eilgang bis zu 350 mm/s<br />
einen Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) stellen.<br />
HYGIENISCH VORTEILHAFTES DESIGN<br />
Auch bezüglich des Betriebsmittelverbrauchs kann die CytroForce<br />
punkten, denn ihr geschlossener Kreislauf benötigt 95 Prozent weniger<br />
Öl als die frühere Baugruppe. Eine elektromechanische Lösung<br />
würde bei dieser Anwendung eine rund 50 Prozent größere<br />
Menge an Schmiermittel verbrauchen. Die Wartung der autarken<br />
Achse ist einfach: Mithilfe eines Service-Kits wird turnusmäßig eine<br />
Fluidprobe entnommen und zur Analyse eingeschickt. Je nach Ergebnis<br />
füllt der Maschinenbediener Öl aus einer Kartusche nach.<br />
Der geschlossene Kreislauf und der bessere Schutz vor Leckagen<br />
bringen weitere Vorteile für die Produktion: Die modernisierte Maschine<br />
muss nun nicht mehr speziell gegen Fluidaustritt gesichert<br />
werden. Darüber hinaus bietet Bosch Rexroth bei Bedarf auch ein<br />
lebensmittel-zertifiziertes Fluid für die CytroForce an.<br />
ERHÖHTE VERFÜGBARKEIT DURCH CONDITION<br />
MONITORING<br />
Mit dem elektrohydraulischen Upgrade kann Rick Produktion<br />
den Output bei niedrigeren Energie- und Wartungskosten steigern<br />
und damit noch mehr für den Klimaschutz tun. „Wir sind<br />
begeistert, wie leistungsstark und effizient die CytroForce arbeitet<br />
und wie engagiert uns Bosch Rexroth begleitet“, resümiert Niklas<br />
Hanf. Auch die technischen Voraussetzungen für eine vorausschauende<br />
Wartung sind bereits erfüllt. „Für die Zukunft planen<br />
wir, auch die ergänzende Service-Lösung CytroConnect Solutions<br />
zu nutzen, um mithilfe von Condition Monitoring verschleißbedingte<br />
Ausfälle frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.“<br />
Die optimierten Betriebs- und Ausfallkosten wirken sich wiederum<br />
positiv auf die Produktivität aus. „Die autarke Achse von<br />
Bosch Rexroth hat uns auf ganzer Linie überzeugt“, bestätigt<br />
Geschäftsführer Tom Kantelberg. „Wir haben jetzt eine leistungsstarke<br />
Alternative zur klassischen Hydraulik gefunden, die so einfach<br />
zu handhaben ist wie eine rein elektrische Lösung. Das erleichtert<br />
uns nicht nur die Modernisierung, sondern verbessert<br />
gleichzeitig unsere Ökobilanz und Wettbewerbsposition.“<br />
Bilder: Bosch Rexroth AG<br />
www.boschrexroth.de<br />
04<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 17
MARKTPLATZ<br />
PUMPEN RESSOURCENSCHONEND ENTWICKELN<br />
Die Pumpen der Baureihe R5 zählen zu den Standardprodukten im Portfolio des Pumpenherstellers<br />
Rickmeier, die Kunden können eine Vielzahl von Optionen aus einem Baukasten<br />
wählen. Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken, wurde das Baukastensystem unter<br />
Ressourceneffizienzmerkmalen optimiert. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzte Rickmeier das<br />
Beratungsangebot „ecodesign“ der EFA (Duisburger Effizienz-Agentur NRW). Das „ecodesign“<br />
beschreibt einen Gestaltungsansatz mit dem Ziel, die Umweltbelastungen von Produkten<br />
und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu minimieren.<br />
Zunächst wurde ein Referenzprodukt herausgesucht und gezielt auf Potenziale zur Materialeinsparung<br />
analysiert, wozu verschiedene unter ecodesign-Gesichtspunkten entwickelte<br />
Veränderungen in Bezug auf das Produkt sowie die Fertigungs- und Montageeffekte verglichen<br />
wurden. Durch die Verbesserung wird der Materialbedarf reduziert und der Montageaufwand<br />
verringert. Das Ergebnis ist die neue Pumpenserie R6 mit einem optimierten<br />
Baukastensystem, mit dem die Variantenvielfalt um 70 Prozent reduziert wird, was zur Reduktion von Montageaufwänden von ca.<br />
25 Prozent führt. Bei vollständiger Substitution der Baureihe R5 durch die R6 können bis zu 34 Tonnen Grauguss und 55 Tonnen<br />
CO2-Äquivalente jährlich eingespart werden. Ferner wurde durch die gezielte Analyse die Substitution der bleihaltigen durch<br />
bleifreie Lagerbuchsen erreicht.<br />
wwww.rickmeier.de<br />
LAST CALL – BAUMA INNOVATIONSPREIS <strong>2022</strong><br />
PNEUMATIKSTEUERUNG FÜR HEBETECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bereits zum 13. Mal wird im Rahmen der bauma <strong>2022</strong> der<br />
Internationale Innovationspreis vergeben – ein gemeinschaftliches<br />
Projekt der bauma mit namhaften Verbänden. Aussteller<br />
können sich noch bis zum 3. Mai bewerben. Die Verleihung des<br />
Innovationspreises findet traditionell am Vorabend zur Messeeröffnung<br />
in der Münchner Residenz statt. Alle notwendigen<br />
Informationen zu den Teilnahmebedingungen sind auf www.<br />
bauma-innovationspreis.de abrufbar. Zugelassen sind Innovationen,<br />
die noch nicht auf anderen Messen beworben wurden<br />
oder bereits einen Preis erhalten haben. Bewerberinnen und<br />
Bewerber können ihre Unterlagen über ein Formular im<br />
Webportal einreichen. Um dem technischen Fortschritt und den<br />
gesellschaftlichen sowie politischen Entwicklungen gerecht zu<br />
werden, haben die verantwortlichen Mitglieder in der Task Force<br />
die Kategorien überarbeitet. Sie lauten: Klimaschutz, Digitalisierung,<br />
Maschinentechnik, Bauen, Forschung. Der VDMA Baumaschinen<br />
und Baustoffanlagen und der VDMA Mining, zusammen<br />
mit der Messe München und den Partnerverbänden HDB, ZDB<br />
und bbs, führen das Bewerbungsverfahren durch.<br />
www.bauma-innovationspreis.de<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
Für Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten müssen mitunter<br />
tonnenschwere Fahrzeuge mithilfe von Grubenhebern in die<br />
Höhe gestemmt werden. Um den Arbeitsablauf derartiger<br />
Wartungsarbeiten an Pkw sowie Nutz-, Agrar- und Sonderfahrzeugen<br />
reibungslos und sicher zu gestalten, setzt die MAHA<br />
Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG bei der Konstruktion<br />
ihrer neuen Teleskop-Grubenheber die Pneumatik-Kompaktsteuerung<br />
der Konstandin GmbH ein. Bei der Steuerung sind<br />
die komplette Pneumatik sowie die Ventil- und Vakuumtechnik<br />
in einem Block integriert. Dieser ist aufgrund seiner kompakten<br />
Größe hervorragend an enge Einbausituationen angepasst, wie<br />
sie bei Grubenhebern angesichts ihres Einsatzes in schmalen<br />
Arbeitsgruben gegeben sind. Bei einem Komponentenausfall<br />
kann die Steuerung unter<br />
minimalem Aufwand<br />
schnell ausgetauscht<br />
werden. Dank robuster<br />
Materialien wie Edelstahl<br />
und Aluminium sowie einer<br />
unkomplizierten Verschlauchung<br />
werden auch die<br />
Montage und die Wartung<br />
der Maschine vereinfacht.<br />
Mithilfe der beiden<br />
Fußtaster für Eil- und<br />
Lasthub kann der Teleskop-<br />
Grubenheber bequem ohne<br />
Einsatz der Hände betätigt<br />
werden. Dabei ermöglicht<br />
die pneumatische Eilsteuerung<br />
ein schnelles An- und<br />
Abfahren der Kolbenstange zum Lastenaufnahmepunkt,<br />
wodurch sich der gesamte Arbeitsprozess effizienter gestaltet.<br />
Alternativ kann das Gerät mittels Handsteuerventil mit<br />
Spiralschlauch aus einer Entfernung von bis zu einem Meter<br />
flexibel von allen Seiten im normalen sowie im Eilmodus<br />
ferngesteuert werden. Bei Nichtbenutzung kann das Handsteuerventil<br />
mit seinem Magnetkopf am Grubenheber selbst oder<br />
an entsprechenden metallischen Oberflächen im Arbeitsumfeld<br />
angebracht werden. Das verbaute ODER-Element sorgt dabei<br />
für die reibungslose Weiterleitung der Signale aus den beiden<br />
Modulen für die Hand- und Fußsteuerung. Hinzu kommt ein<br />
Stößelventil, das es erlaubt, den Grubenheber bei Bedarf<br />
mittels eines Handrads zügig abzusenken.<br />
www.konstandin.com<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
EHEDG-ZERTIFIZIERTES PNEUMATIK-FITTING<br />
MARKTPLATZ<br />
Speziell für Anwendungen, die oft und regelmäßig gereinigt werden und/oder mit Flüssigkeiten in Berührung<br />
kommen, hat der Automatisierungsspezialist SMC die neuen Klemmverbindungen der Serie KFG2H-E<br />
entwickelt – Pneumatik-Fittings, welche die strikte Zertifizierung der European Hygienic Engineering and<br />
Design Group (EHEDG) nach Typ EL Class I Aux erfüllen. Dank der Einhaltung dieser Anforderungen an<br />
Bauteilen in offenen Prozessen, die mit Flüssigkeiten (nass) und ohne Demontage gereinigt werden, lassen<br />
sich die Fittings schnell und effektiv säubern und prädestiniert sie als Ideallösung für optimierte Hygienesicherheit<br />
in der Lebensmittelindustrie.<br />
Die Serie KFG2H-E verfügt zum einen über eine polierte, rostfreie Edelstahl-Oberfläche (AISI 316) und offene<br />
Winkel, welche das Anhaften von Verschmutzungen vermeiden. Zum anderen werden die blau gefärbten<br />
und damit bestens sicht- und detektierbaren Dichtungen aus speziellem Naturkautschuk (FKM) bei der<br />
Montage durch Metallanschläge definiert komprimiert, die sich damit nahtlos in die Konstruktion einreihen.<br />
Die Verschraubungen erfüllen die Schutzart IP69K und somit die höchste Schutzklasse gegen Schmutz und<br />
Feuchtigkeit.<br />
Geeignet für die Medien Wasser, Dampf und Druckluft sowie mit einer Temperaturbeständigkeit von - 5 bis +150 ºC (kein Gefrieren)<br />
und einem Betriebsdruckbereich zwischen -100 kPa bis 1 MPa sind die neuen Fittings ideal für den Einsatz unter schwierigsten<br />
Bedingungen bei Anwendungen im Lebensmittelbereich.<br />
www.smc.de<br />
SCHLAUCHPUMPEN<br />
IM PROGRAMM<br />
Die Schlauchpumpen vom Typ<br />
Peripro erweitern das<br />
Pumpenportfolie von Netzsch<br />
Pumpen & Systeme durch<br />
ihre Eigenschaften als robuste<br />
und leistungsstarke Pumpen,<br />
die auch bei hohen Drücken<br />
viskose und abrasive Medien<br />
problemlos fördern. Diese<br />
Pumpen überzeugen aufgrund<br />
ihrer langen Betriebsdauer,<br />
sind einfach zu<br />
bedienen und ermöglichen<br />
zudem wegen ihres intelligenten<br />
Designs hohe Energieeinsparungen.<br />
Diese<br />
Schlauchpumpen kommen<br />
nahezu ohne Verschleißteile<br />
aus. Auf Ventile oder Gleitringdichtungen<br />
wird komplett<br />
verzichtet; das einzige<br />
Verschleißteil ist der<br />
Schlauch, der sich aufgrund<br />
eines innovativen Herstellungserfahren<br />
durch besondere<br />
Beständigkeit auszeichnet.<br />
Außerdem sind die<br />
Pumpen unempfindlich gegen<br />
Trockenlauf, benötigen<br />
weniger Schmiermittel und<br />
ermöglichen eine hohe<br />
Dosiergenauigkeit.<br />
Pumps-systems.netzsch.com<br />
Lead Center<br />
Sealing Solutions<br />
w w w . g a p i g r o u p . c o m
SCHLAUCHLEITUNGEN<br />
RISIKEN VERMINDERN:<br />
SICHERHEITSEQUIPMENT FÜR<br />
SCHLAUCHLEITUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Peitschende Hochdruckschlauchleitungen und<br />
dadurch unkontrolliert austretende Flüssigkeiten<br />
bilden gefährliche Risiken. Die Auswahl des<br />
richtigen Sicherheitsequipments ist dringend<br />
geboten, auch aus rechtlichen Gründen. Der<br />
Technische Handel ist für Unternehmen dabei<br />
ein wichtiger Partner.<br />
Hochdruckschlauchleitungen lassen Betriebsdrücke von<br />
mehreren 100 bar zu. Sie unterscheiden sich in<br />
Schlauchleitungen, die Flüssigkeiten als Arbeitsmittel<br />
verwenden (Hydraulik-Schlauchleitungen) und solche,<br />
die Fluide transportieren. Von beiden Schlauchleitungstypen<br />
können erhebliche Gefahren und Risiken für Mensch und Maschine<br />
ausgehen. Besonders groß ist die Gefährdung, wenn<br />
Schlauchleitungen platzen oder mit enormer Energie aus den Armaturen<br />
herausgerissen werden und dann unkontrolliert umherschleudern.<br />
Regelmäßige wiederkehrende Prüfungen und Wartungen dieser<br />
Arbeitsmittel sind daher selbstverständlich und werden in der<br />
Betriebssicherheitsverordnung gefordert. Gefahr-Hinweisschilder<br />
an den Maschinen und in den gefährdeten Arbeitsbereichen,<br />
spezifische Unterweisungen der an den Maschinen arbeitenden<br />
Beschäftigten und persönliche Schutzausrüstungen für diese<br />
Personengruppe (ganz wichtig: Schutzhandschuhe und Schutzbrillen)<br />
reichen aber nicht aus. Es sind technische Nachrüstungen<br />
notwendig, um die Risiken zu begrenzen. Dazu zählen<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
Schlauchfangsicherungen und Schutzschläuche (Berstschutzschläuche), aber auch Abschirmungen<br />
aus Blech sowie Auffangwannen. Bei der richtigen Wahl dieser Spezialprodukte beraten<br />
„Zertifizierte Fachbetriebe für Schlauch- und Armaturentechnik“ im VTH Verband Technischer<br />
Handel e. V. Sie halten das gesamte Produktsortiment vollumfänglich für ihre Kunden bereit und<br />
können die notwendige Funktions- und Sicherheitsprüfung der Schlauchleitungen wiederkehrend<br />
übernehmen.<br />
Stahlverschraubungen in<br />
Zink Nickel<br />
IhrLieferantfür höchste<br />
Anforderungen in der<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
Füralle Anwendungen.<br />
SO FUNKTIONIERT EINE SCHLAUCHFANGSICHERUNG<br />
Für den Fall, dass sich unter Druck die Verbindung zwischen den Anschlussarmaturen löst (in der<br />
Fachsprache „Peitschen“ genannt), begrenzt eine Schlauchfangsicherung den Schleuderweg der<br />
Schlauchleitung. Wie eine zweite Absicherungsstufe fixiert sie das Fangseil an der Maschine.<br />
Hartmut Schmitz, Vorsitzender der VTH-Fachgruppe „Schlauch- und Armaturentechnik“ (SAT),<br />
rät Unternehmen unter folgenden Voraussetzungen eine Schlauchfangsicherung einzusetzen:<br />
„Wenn der Betriebsdruck in den Leitungen 50 bar und mehr beträgt, sich Personen im Umkreis<br />
der Maschine aufhalten und durch eine peitschende Schlauchleitung getroffen werden könnten,<br />
dann besteht akuter Handlungsbedarf.“ Eine potenzielle Gefährdung liege auch bei neuwertigen<br />
Schlauchleitungen vor, ergänzt der Experte.<br />
SCHUTZ GEGEN FLUID-AUSTRITT UND SCHLIMMERES<br />
Eine weitere Gefährdung besteht, wenn Öle und andere gefährliche Fluide unkontrolliert austreten.<br />
Beschäftigte können ausrutschen und verunfallen und durch herausspritzende Flüssigkeit in<br />
den Augen und auf der Haut verletzt werden. Schließlich kann ein Kontakt bestimmter Fluide mit<br />
Zündquellen sogar Explosionen und Brände auslösen. Um diese Risiken bei einem unkontrollierten<br />
Schlauchplatzer zu reduzieren, sollten Schutzschläuche wie Berstschutzschläuche angewendet<br />
werden. Der als flaches Band gelieferte Schutzschlauch wird in Längsrichtung um den zu<br />
schützenden Schlauch gelegt und mittels eines Klettverschlusses verschlossen. Für einen Rundumschutz<br />
empfiehlt sich eine doppelte Ausführung. Schmitz erklärt: „Somit kann ein Berstschutzschlauch<br />
ohne jegliche Demontage der Schlauchleitung angebracht werden.“<br />
Schneidringverschraubungen<br />
Schlauchverbinder<br />
Schweissverschraubungen<br />
UMGANG MIT VERBLEIBENDEN RESTRISIKEN<br />
Die Vielzahl der Sicherheitsprodukte kann die Risiken deutlich reduzieren, einen hundertprozentigen<br />
Schutz aber nicht gewährleisten. „Es verbleiben Restrisiken“, betont Experte Schmitz.<br />
Über solche sei Buch zu führen und das Personal entsprechend zu unterrichten. Doch nicht jeder<br />
Betreiber von Schlauchleitungen bringt eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung mit, um<br />
alle Restrisiken zu erkennen. Auch hier kann der Technische Händler wichtige Hinweise liefern.<br />
Flanschverbinder<br />
Bild: Schmitz Siegen / Matthias Grosse<br />
www.vth-verband.de<br />
VTH-FACHGRUPPE „SCHLAUCH- UND ARMATURENTECHNIK“<br />
Der Technische Handel kann Unternehmen sowohl bei der Prüfung ihrer Schlauchleitungen<br />
als auch bei der Auswahl des passenden Sicherheitsequipments beraten. Die in der<br />
Fachgruppe SAT organisierten Händler vernetzen den gesamten deutschsprachigen<br />
Raum. Mit der Registrierung zum „Zertifizierten Fachbetrieb für Schlauch- und Armaturentechnik“<br />
zeigen sie Kunden an, dass sie über die geeignete Betriebsausstattung und<br />
qualifiziertes Personal für die Herstellung und Prüfung von Schlauchleitungen unter<br />
Zugrundelegung der geltenden Vorschriften und Normen verfügen. Fachgruppen-Vorsitzender<br />
Hartmut Schmitz erklärt: „Kompetente Fachberatung und vom Komponentenhersteller<br />
unabhängig geprüfte Schlauchleitungen gehören zu den Kernkompetenzen der<br />
Fachgruppen-Mitglieder. Durch eine langjährig aufgebaute Expertise können wir ein<br />
Mehr an Sicherheit bieten und uns von weniger erfahrenen Wettbewerbern absetzen.“<br />
Made in Germany<br />
• 30.000 Produkte ab Lager<br />
• Zubehör, Rohre,Sonderteile<br />
und Ventile<br />
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DRUCKLUFTERZEUGUNG<br />
ÖLFREIE DRUCKLUFT: EFFIZIENTE ANTRIEBS-<br />
TECHNIK FÜR EFFIZIENTE KOMPRESSOREN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei der Drucklufterzeugung spielt<br />
Energieeffizienz eine wichtige Rolle – sowohl aus<br />
Kostengründen als auch im Hinblick auf<br />
Nachhaltigkeit. Ölfreie Schraubenkompressoren<br />
kombiniert mit intelligenten Regelungssystemen<br />
für das Druckluftmanagement sind hier der<br />
richtige Lösungsansatz. Leistungsfähige<br />
Frequenzumrichter, effiziente Motoren und<br />
darauf abgestimmte Steuerungstechnik spielen<br />
bei solchen Konzepten eine Schlüsselrolle.<br />
Immer noch ist die Meinung verbreitet, dass Öl als Schmiermittel<br />
im Kompressor die Verdichtung von Luft energieeffizienter<br />
und damit Druckluft billiger macht. Jedes Jahr werden deshalb<br />
Millionen Barrel Mineralöl für die Drucklufterzeugung verbraucht<br />
und danach als Altöl und ölhaltiges Kondensat entsorgt.<br />
Außerdem ist die Öl-Dichtheit nie garantiert. Die mit Öl kontaminierte<br />
Druckluft verteilt das Öl in der Umwelt und kontaminiert<br />
Produkte. Dies ist insbesondere in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie<br />
unbedingt zu vermeiden. Deshalb sind Aufwand<br />
und Kosten für Beschaffung, Filtration und Entsorgung des Öls<br />
beträchtlich und machen wieder einen bedeutenden Teil des an-<br />
Autoren: Sven Meth, Key Account Manager, Yaskawa, Roland Endrass,<br />
Technical Sales Support Manager, Yaskawa, und Ellen-Christine Reiff,<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
gedachten energetischen Vorteils zunichte. Warum also Öl in den<br />
Verdichtungsprozess integrieren, wenn es mit ölfreier Druckluft<br />
sogar kostengünstiger und besser funktioniert?<br />
WASSER ALS SCHMIERMITTEL<br />
Dass es besser geht, beweist das deutsche Unternehmen AquaAir<br />
aus Augsburg mittlerweile seit einigen Jahren mit seinen durch<br />
Fresenius zertifizierten Schraubenkompressoren, die statt Öl<br />
Wasser als Schmier- und Dichtmittel nutzen. Die zertifizierten<br />
Kompressoren sind nachweislich biokompatibel und liefern<br />
100 Prozent öl- und keimfreie Druckluft. Dabei arbeiten die Kompressoren<br />
sehr energieeffizient und ohne verschleißbedingten<br />
Effizienzverlust über die gesamte Lebensdauer. Bei der Druck-<br />
Bei den Frequenzumrichtern für die ölfreien Kompressoren<br />
fiel die Wahl auf die Serie GA700<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
lufterzeugung lassen sich mit ihrer Hilfe bis zu 35 Prozent Energiekosten gegenüber<br />
konventionellen Lösungen sparen. Eine wesentliche Grundlage dafür sind die innovativen<br />
Schraubenrotoren, die aus neu entwickelten Hochleistungspolymeren bestehen.<br />
2018 wurde diese nachhaltige und ökologisch sinnvolle Technologie mit<br />
dem „Innovationspreis Bayern“ ausgezeichnet.<br />
Die ölfreien Schraubenkompressoren „Made in Germany“ sind in einem fein abgestuften<br />
Produktspektrum erhältlich, als frequenzgeregelte Anlage mit einer Antriebsleistung<br />
von 4 bis 110 kW, einem Volumenstrom von 0,3 bis 20 m³/min und<br />
einem Betriebsenddruck von 5 bis 15 bar. Hinzu kommt eine leistungsstarke und benutzerfreundliche<br />
Steuerung, die sich über ein Touch-Panel einfach bedienen lässt.<br />
Dementsprechend ist das Einsatzspektrum breitgefächert. Industrielle Anwendungen<br />
gehören ebenso dazu wie die Druckluftversorgung in Brauereien, der Impfstoffherstellung<br />
oder in medizintechnischen Geräten, wie sie zur Beatmung eingesetzt<br />
werden. Sogar im UN-Hauptgebäude in Genf (Schweiz) sind die ölfreien Kompressoren<br />
aus Augsburg im Einsatz.<br />
DREHZAHLREGELUNG SPART ENERGIE<br />
„Die Erzeugung von Druckluft benötigt immer Energie. Aber allein durch die Nutzung<br />
einer Drehzahlregelung mit Frequenzumrichtern anstelle von Getrieben oder<br />
Ventilen erschließen sich große Einsparpotentiale“, weiß Marco Lodni, Geschäftsführer<br />
bei AquaAir. Bei ihrem Energiesparkonzept arbeiten die Hersteller der ölfreien<br />
Kompressoren von Anfang an eng mit Yaskawa zusammen und seit 2016 ist der<br />
Automatisierungsspezialist Hauptlieferant, nicht nur für Frequenzumrichter, sondern<br />
auch für die kompakten Steuerungen und Touch-Panels. Lodni liefert die Begründung:<br />
„Bei Yaskawa spielen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eine ebenso<br />
wichtige Rolle wie bei uns, hinzu kommt die jahrzehntelange Erfahrung mit Frequenzumrichtern<br />
und ihrem Einsatz bei Kompressoren sowie der exzellente Support.<br />
Das macht sich für uns vor allem dann bezahlt, wenn es um die Entwicklung<br />
kundenspezifischer Lösungen und Softwareanpassungen geht.“<br />
Wie gut die Zusammenarbeit funktioniert, zeigte sich auch bei Kompressoren für<br />
die Atemlufterzeugung. Die Software für diese medizintechnische Anwendung haben<br />
beide Partner gemeinsam entwickelt und Yaskawa hat den gesamten Validierungsprozess<br />
mit Know-how und Manpower unterstützt. Lodni ergänzt: „Zudem haben wir<br />
einen Automatisierungsspezialisten im Boot, der auch international sehr gut aufgestellt<br />
ist und weltweite Unterstützung vor Ort bei unseren Kunden garantieren kann.“<br />
KOMPLETTLÖSUNG AUS EINER HAND<br />
Bei den Frequenzumrichtern für die ölfreien Kompressoren fiel die Wahl auf die Serie<br />
GA700. Die kompakten Umrichter decken alle für die Kompressoren benötigten<br />
Leistungen von 4 bis 220 kW ab und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 98,5 Prozent.<br />
Darüber hinaus optimieren sie vollautomatisch die Motoreffizienz. Durch die<br />
elektronische Drehzahlregelung gibt es an den Kompressoren zudem weniger bewegte<br />
Teile, was den Betrieb verschleißarm macht. Die Umrichter eignen sich für<br />
Asynchron-, Permanentmagnet- oder Reluktanzmotoren. Die energieeffiziente Antriebslösung<br />
kann für Stand-Alone-Systeme ebenso genutzt werden wie für Systeme<br />
mit vernetzten Antrieben oder Anwendungen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen.<br />
Mit einer Feldbusschnittstellen-Karte in nur einem Umrichter können bis zu<br />
fünf GA700-Frequenzumrichter vernetzt werden, was die Kosten senkt und den Verdrahtungsaufwand<br />
minimiert. Mit der integrierten STO-Funktion (Sicher abgeschaltetes<br />
Drehmoment) sind die Umrichter auch für Anwendungen geeignet, die Sicherheitslevel<br />
bis SIL3/Ple erfordern. Über eine 24-V-Schnittstelle lassen sich bei Bedarf<br />
zusätzliche Sensoren versorgen, z. B. für Druck oder Temperatur. Trotz dieser vielen<br />
Features sind die Umrichter innerhalb weniger Minuten in Betrieb zu nehmen.<br />
Die Ansteuerung der Frequenzumrichter übernehmen kompakte Yaskawa Steuerungssysteme<br />
aus der SLIO-Serie. Diese lassen sich in TIA, Siemens Step7 oder<br />
Speed7Studio programmieren und durch ihren modularen Aufbau gut an die jeweilige<br />
Anwendung anpassen. Um die Kompressoren komfortabel bedienen zu können,<br />
wurde die Steuerung mit einem Smart-HMI ausgestattet. Die Panels sind optimal für<br />
kleine bis mittlere Applikationen ausgelegt. Ihr 7-Zoll-Display ermöglicht nicht nur<br />
eine menügeführte Bedienung, sondern dient auch der Visualisierung. Für große<br />
Kompressoranlagen gibt es mit der IPC-Serie ebenfalls eine passende Lösung, die<br />
einen leistungsstarken Industrie-PC mit einem Touch-Panel kombiniert.<br />
Bilder: Yaskawa<br />
www.yaskawa.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 23<br />
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HYDROSPEICHER<br />
PUNKTGENAUER KOLBENHUB FÜR<br />
ZUVERLÄSSIGE FERTIGUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Druckgießanlagen eines Schweizer<br />
Herstellers dienen zum Gießen großer und<br />
komplexer Komponenten. Nun hat der Hersteller<br />
sein Sortiment um zwei neue leistungsstarke<br />
Druckgießmaschinen erweitert. Damit begegnet<br />
das Unternehmen der steigenden Nachfrage<br />
der Automobilindustrie nach Maschinen zur<br />
Herstellung von immer größeren Bauteilen.<br />
Ein wichtiger Baustein der neuen Maschinen sind<br />
die Hydrospeicheranlagen. Sie ermöglichen eine<br />
hohe Bauteilqualität und sorgen für zuverlässige<br />
und energieeffektive Gießkräfte der Maschine.<br />
Die Automobilhersteller gehen in ihrer Produktion neue<br />
Wege. Für die Fertigung großformatiger und komplexer<br />
Bauteile aus Aluminium für Karosserien sind neue Produktionsprozesse<br />
mit hohen Schließkräften nötig, etwa<br />
um vordere oder hintere Unterböden für Fahrzeuge herzustellen.<br />
Die neuen Druckgießmaschinen Carat 840 und Carat 920 von<br />
Bühler aus Uzwil, Schweiz, ermöglichen solche Produktionslösungen.<br />
Zentraler Baustein ist dabei eine leistungsstarke und<br />
präzise Gießeinheit mit einer gleichmäßigen Schließkrafteinleitung.<br />
Für die zuverlässige Bewältigung dieser Anforderung entschied<br />
sich Bühler für den Einsatz einer Druckspeicheranlage<br />
von Roth Hydraulics. Sie ist der Antrieb der Gießeinheit, die maßgeblich<br />
die Bauteilqualität erzeugt und für eine dauerhaft verlässliche<br />
Leistung sorgt.<br />
LEISTUNGSSTARKE UND DYNAMISCHE<br />
GIESSEINHEIT<br />
Der Anspruch an die Speicheranlage ist vielseitig: Einerseits benötigen<br />
die neuen Lösungen eine größere Menge an gespeicherter<br />
Energie und andererseits eine rasche Leistungsentfaltung, um<br />
die notwendige Dynamik der Gießeinheit sicherzustellen. So entfaltet<br />
etwa die Carat 920 Gießeinheit 2.130 Kilonewton dynamische<br />
Gießkraft und 5.340 Kilonewton Nachdruck. Die besondere<br />
Herausforderung ist hierbei in der zweiten Phase des Gießprozesses<br />
innerhalb von 100 Millisekunden rund 1,5 Meter Kolbenhub<br />
zu ermöglichen. Die Beschleunigung des Gesamtsystems,<br />
inklusive flüssigen Aluminiums, erfolgt praktisch von Null aus.<br />
„Die Carat 920 kann innerhalb von Millisekunden mehr als 200<br />
Kilogramm flüssiges Aluminium in eine Form einschießen. Dabei<br />
hält sie die Form mit einer Kraft von 92.000 Kilonewton zusammen.<br />
Das ist, als ob der gesamte Eiffelturm mit seinem Gewicht<br />
von rund 9.000 Tonnen auf die Form pressen würde“, erklärt<br />
Michael Cinelli, Product Manager Bühler Die Casting. Die Hydrospeicheranlage<br />
von Roth Hydraulics schafft diese Produktionsaufgabe<br />
mit Leichtigkeit und hoher Genauigkeit.<br />
Für das Erreichen solcher Lösungen kooperieren die Experten<br />
von Bühler und Roth Hydraulics seit vielen Jahren. Cinelli: „Die<br />
langjährige Zusammenarbeit in der Komponentenentwicklung<br />
mit Roth hat es immer wieder ermöglicht, neue Lösungen rasch<br />
zu entwickeln und bestehende Technologie weiterzuentwickeln.<br />
Im gemeinsamen Fokus stehen dabei immer der Endkunde und<br />
die erforderte Zuverlässigkeit der Komponenten.“<br />
Die größten Druckgießmaschinen der Carat Serie sind so groß<br />
wie ein Haus. Sie sind acht Meter hoch und stehen auf einer<br />
Grundfläche von rund 100 Quadratmetern. Zudem verfügt die<br />
Zweiplatten-Technologie der Carat über ein patentiertes und<br />
steifigkeitsoptimiertes Plattendesign für eine gleichmäßige<br />
Schließkrafteinleitung, die eine minimale Plattendurchbiegung<br />
und eine hohe Maßgenauigkeit der Gussteile sicherstellt. In Kom-<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
HYDROSPEICHER<br />
bination mit der echtzeitgeregelten Gießeinheit von Bühler und<br />
der DataView-Steuerung bietet die Carat höchste Gießdynamik<br />
und -qualität.<br />
HOHE PRODUKTIVITÄT UND NACHHALTIGKEIT<br />
SIND DAS ZIEL<br />
Die Speicheranlagen von Roth Hydraulics sind komplett verrohrt,<br />
verfügen über alle notwendigen Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen<br />
und entsprechen internationalen Regelwerken<br />
Die enorme Leistungsdichte von Hydrospeichersystemen sowie<br />
das passgenaue Freisetzen der Energie in der richtigen Menge<br />
und zum benötigten Zeitpunkt in der Druckgussfertigung spart<br />
elektrische Energie und reduziert die erforderliche Anschlussleistung<br />
erheblich. Zusätzlich ermöglicht die Verwendung von<br />
recyceltem Aluminium oder durch erneuerbare Energien gewonnenes<br />
Aluminium das Potenzial einer CO 2<br />
-neutralen Produktion.<br />
Als ein Bestandteil der ganzen Produktionskette verbessert dies<br />
den ökologischen Fußabdruck des Endprodukts, in dem Fall des<br />
Fahrzeugs.<br />
Die Vision von Bühler für die Zukunft der Druckgussindustrie<br />
ist 0 Prozent Ausschuss, 40 Prozent weniger Zykluszeit und<br />
24/7-Verfügbarkeit. Je größer die Gussteile, desto größer ist der<br />
Hebel zur Reduktion der Produktionskosten mittels Reduktion<br />
von Zykluszeit, Ausschuss und der Erhöhung der Verfügbarkeit.<br />
Bühler sieht sich als Vorreiter mit Maschinen für die Fertigung<br />
großer Druckgussteile und führend in diesem Segment. Das<br />
Familienunternehmen Roth zählt in den Segmenten Energiespeichersysteme,<br />
Composite Technologien und Flächen-Heizund<br />
Kühlsysteme zu den führenden Unternehmen. Frank Fuchs,<br />
Geschäftsführer von Roth Hydraulics, erklärt: „Familiengeführte<br />
Unternehmen verfolgen ähnliche Werte und stellen die persönliche<br />
Kundenbeziehung in den Fokus. Wir freuen uns und<br />
sind stolz darauf, dass wir auf dieser Basis schon viele Jahre mit<br />
Bühler kooperieren. Der Einsatz unserer Hydrospeicheranlagen<br />
in der neuen Carat Baureihe untermauert unsere erfolgreiche<br />
Partnerschaft.“<br />
Roth Hydraulics bietet energieeffiziente Hydrospeicherlösungen<br />
für Technologien bei denen hydraulische Energie gespeichert<br />
oder gewandelt werden muss. Zum Einsatz kommen die<br />
fluidtechnischen Bauteile nicht nur in Druckgussmaschinen,<br />
sondern etwa auch in der Energie- und Kraftwerkstechnik, Mobilhydraulik<br />
oder in der Öl- und Gastechnik. Roth Hydraulics ist<br />
ein Traditionsunternehmen der Branche mit einer fast 80-jährigen<br />
Firmengeschichte – bekannt unter der vorherigen Firmierung<br />
„Bolenz & Schäfer“. Als Vollsortimenter liefert Roth Hydraulics<br />
eine komplette Technologie-Palette mit Kolben-, Blasen- und<br />
Membranspeichern sowie Speicheranlagen für verschiedenste<br />
Anwendungen. Know-how und Erfahrung in der Entwicklung<br />
und Produktion von Kolbenspeichern macht das Unternehmen<br />
zu einem echten Spezialisten. Die Roth Speichersysteme sind<br />
nach einem Baukastenprinzip ausgelegt. Je nach Anforderung<br />
realisiert der Hersteller kundenspezifisch angepasste und wirtschaftliche<br />
Lösungen wie in diesem Fall für das Familienunternehmen<br />
Bühler.<br />
Bilder: Bühler AG, Roth Hydraulics<br />
www.roth-hydraulics.de<br />
TRIES HYDRAULIKVENTIL BAUREIHE<br />
HITZEBESTÄNDIG BIS +200° C<br />
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KEINE<br />
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NAMUR-TIEFTEMPERATURVENTILE FÜR DEN<br />
EINSATZ BIS -50 °C<br />
KOMPAKTE UND PLATZSPARENDE<br />
RÜCKSCHLAGVENTILE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Für den Einsatz in frostigem<br />
Umfeld hat das Unternehmen<br />
Airtec neue elektrisch<br />
betätigte Namur-Tieftemperaturventile<br />
der Baureihe<br />
TMN-05 in Ausführungen<br />
mit 3/2- und 5/2-Wegen<br />
entwickelt. Diese monostabilen<br />
Kolbenschieber-Ventile halten Umgebungstemperaturen<br />
von -50 °C bis +60 °C problemlos stand. Mit einer Nennweite<br />
von sieben Millimeter sind sie für einen Arbeits- und Steuerdruck<br />
von 2,5…10 bar bei Durchflussmengen von 950 Nl/min<br />
bzw. 1100 Nl/min ausgelegt. Das Namur-Tieftemperaturventile<br />
wird durch Zuschaltung der Spannung umgesteuert und ist<br />
zusätzlich mit einer rastenden Handhilfsbetätigung ausgestattet,<br />
die sich mittels Schraubendreher betätigen lässt. Die<br />
Schutzart IP65 bietenden TMN-05-Ventile im eloxierten<br />
Aluminium-Gehäuse verfügen über Dichtungen aus NBR, FKM<br />
und MVQ. Die Innenteile sind aus rostfreiem Stahl und Messing<br />
gefertigt. Darüber hinaus gehören Befestigungsschrauben,<br />
Codierstift und O-Ringe zum Lieferumfang.<br />
www.airtec.de<br />
EXPLOSIONSGESCHÜTZTE DREHGEBER<br />
Die ATEX/IECEx-zertifizierten<br />
explosionsgeschützten<br />
IXARC-Drehgeber<br />
von Posital verfügen<br />
über Aluminiumoder<br />
Edelstahlgehäuse,<br />
die so<br />
konstruiert wurden,<br />
dass elektrische<br />
Hotspots oder<br />
Funkenbildung, die<br />
eine Explosion auslösen könnten, ausgeschlossen sind. Die<br />
Drehgeber sind sowohl in inkrementalen als auch in absoluten<br />
Varianten erhältlich und werden mit optischen oder magnetischen<br />
Messsystemen angeboten. Optische Drehgeber eignen<br />
sich für hochpräzise Anwendungen und bieten eine Auflösung<br />
von bis zu 16 Bit sowie eine hervorragende Dynamik. Magnetische<br />
Varianten bieten eine ähnliche Auflösung und zeichnen<br />
sich durch ein kompaktes, robustes Design aus, das sie äußerst<br />
vielseitig und für raue Umgebungen geeignet macht. Bei vielen<br />
magnetischen Drehgebern können einige Betriebseigenschaften<br />
durch Software-Updates geändert werden, ohne dass<br />
mechanische Änderungen erforderlich sind. Bei programmierbaren<br />
inkrementalen Drehgebern kann etwa die Auflösung<br />
zwischen 1 und 16.384 PPR (Impulse pro Umdrehung) eingestellt<br />
werden, indem die entsprechenden Softwareparameter<br />
ausgewählt werden. Bei den absoluten Drehgebern sind sowohl<br />
magnetische als auch optische Varianten für den Multiturn-Betrieb<br />
verfügbar, deren Zählelektronik batterielos funktioniert<br />
und auf Energy-Harvesting per Wiegand-Technik setzt.<br />
Wie sämtliche Geräte der IXARC-Drehgeberfamilie können auch<br />
die ATEX/IECEx-zertifizierten Modelle mit einer Vielzahl von<br />
Montageflansch-Designs und Wellenkonfigurationen bestellt<br />
werden. Sie sind wahlweise mit Steckverbindern (M12 etc.)<br />
oder mit angeschlossenen Kabeln erhältlich. Unterstützt wird<br />
dabei eine Vielzahl von Kommunikationsschnittstellen.<br />
www.posital.de<br />
Die TVR400 von Weh sind<br />
mechanische Absperrventile,<br />
die den freien Durchfluss<br />
in Einschraubrichtung<br />
ermöglichen und den<br />
Medienstrom in der<br />
anderen Richtung absperren.<br />
Aufgrund ihrer<br />
kompakten Bauweise<br />
nehmen die Ventile nur geringen Platz in Anspruch und sind<br />
daher sehr wirtschaftlich.<br />
Im Gegensatz zu metallisch dichtenden Ventilsitzen, sind die<br />
einschraubbaren Rückschlagventile weichdichtend. Die<br />
Abdichtung erfolgt durch einen federbelasteten Dichtkegel mit<br />
O-Ring. Daher zeichnen sich die Ventile durch eine hohe<br />
Dichtheit aus, verbunden mit einem hohen Durchfluss. Die<br />
Einschraubventile lassen sich einfach mit einem Innensechskantschlüssel<br />
in Bohrungen mit Innengewinde einschrauben.<br />
Gefertigt aus hochwertigem Edelstahl erweisen sie sich als<br />
langlebig bei geringem Verschleiß und besonders geräuscharmen<br />
Betrieb.<br />
Die mechanischen Absperrventile TVR400 von Weh haben sich<br />
bereits bei hydraulischen und pneumatischen Anwendungen<br />
im Maschinen- und Anlagenbau, in der Fördertechnik und<br />
Medizintechnik sowie in der Chemie- und Pharmaindustrie und<br />
für Gase-Anwendungen bewährt.<br />
www.weh.de<br />
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LECKAGEERKENNUNG<br />
Die IST AG bringt ein<br />
neues Strömungsmodul<br />
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Das kompakte und korrosionsbeständige<br />
Modul<br />
eignet sich zur Durchflussüberwachung<br />
und<br />
Leckageerkennung<br />
verschiedenster Flüssigkeiten. Geeignet für verschiedenste<br />
Anwendungen von Kühlkreisläufen, Dosierpumpen, Haushaltsgeräten,<br />
CIP-Anlagen für die Lebensmittelindustrie, Landmaschinen,<br />
Industrie-Nasssauger bis hin zu Getriebeölen in der<br />
Metallbearbeitung und im Bergbau kann der neue thermische<br />
OOL-Strömungsdurchflussmesser einfach in neue oder bestehende<br />
industrielle Systeme integriert werden. Sein robustes<br />
Gehäuse enthält die bewährte OOL-Technologie der IST AG, die<br />
das bewährte und langzeitstabile thermische Messprinzip mit<br />
einer korrosionsbeständigen Oberfläche kombiniert und<br />
dadurch eine industriereife Lösung für die Durchflussüberwachung<br />
von wässrigen Lösungen, Alkoholen und Ölen, einschließlich<br />
aggressiver Flüssigkeiten, schafft. Der OOL Mass<br />
Flow Meter kommt werkskalibriert mit DI-Wasser und überträgt<br />
gleichzeitig Durchfluss- und Temperaturmessungen über<br />
eine standardisierte digitale Schnittstelle im I2C Protokoll. Das<br />
Modul ist mechanisch robust, genau über einen dynamischen<br />
Messbereich. Eine gute Empfindlichkeit bei geringem Durchfluss<br />
ohne Druckverlust mach das OOL Modul besonders gut<br />
auch für Aufgaben im Bereich Leckageerkennung geeignet.<br />
www.ist-ag.com<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
AUTOMATISIERTE TEMPERIERUNG VON DRUCKGUSSWERKZEUGEN<br />
Beim Aluminiumdruckguss führen die Wasserstrecken im<br />
Kühlkreislauf direkt durch die Werkzeuge. Üblicherweise<br />
wird der Durchfluss des Kühlwassers nach dem klassischen<br />
Auf/Zu-Verfahren gesteuert und mittels manueller<br />
Ventile eingestellt. Der Vorgang ist zeitaufwendig, nicht<br />
reproduzierbar und Druckschwankungen mindern die<br />
Leistung der Anlagen.<br />
Bürkert Fluid Control Systems hat deshalb automatisierte<br />
Regelsysteme für die Temperierung entwickelt, die als<br />
Ekomat.indd 1<br />
anschlussfertige Komplettlösung auf die jeweilige Anwendung abgestimmt sind.<br />
Dadurch wird der gesamte Prozess effizienter, die Produktqualität steigt und sogar<br />
das Wartungskonzept lässt sich optimieren.<br />
Für eine hohe Ausfallsicherheit, selbst bei Verschmutzungen und Partikeln im Kühlkreislauf, werden in den automatisierten<br />
Regelsystemen schmutzunempfindliche Motorregelventile vom Typ 3280 eingesetzt. Das Leckagerisiko, das besonders<br />
bei Schraubverbindungen und Temperaturänderungen besteht, lässt sich durch den Einsatz eines flexiblen Schweißgehäuses<br />
minimieren. Das komplette maßgeschneiderte Regelsystem, bestehend aus Fluid- und Elektrotechnik, wird dann<br />
für eine einfache Installation und Inbetriebnahme in einem kompakten Schaltschrank vormontiert, programmiert,<br />
geprüft und ausgeliefert. Installiert in der Anlage werden die Daten dann über nur eine digitale Schnittstelle an die<br />
übergeordnete Steuerung gesendet, überwacht und dokumentiert. Im Betrieb kann die Kühlleistung so digital beobachtet<br />
werden und bei Abweichungen sind Wartungsmaßnahmen planbar.<br />
www.buerkert.de<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
HYDRAULISCHER DIREKTANTRIEB IN EINER EINHEIT<br />
Das neue Antriebssystem von Hägglunds bietet Anwendern in der Fördertechnik,<br />
dem Bergbau und weiteren Branchen erstmals eine Plug-and-play-Lösung. Bei<br />
dem Fusion Antriebssystem werden alle Komponenten an der Drehmomentstütze<br />
montiert, vom Hydraulikmotor und den Pumpen bis hin zum Gehäuse. Das<br />
ermöglicht ein hohes Drehmoment und absolute Zuverlässigkeit aus einer<br />
einzigen Einheit heraus – und das bei minimalem Platzbedarf. Es gibt weder ein<br />
Getriebe noch ein Fundament und es muss keine Ausrichtung vorgenommen<br />
werden. Auch auf Hydraulikleitungen und -schläuche kann verzichtet werden.<br />
Bei Anlagen im unteren Leistungsbereich, zum Beispiel Plattenbänder, Bandförderer,<br />
Gurtförderer und Zuführbänder, werden die Vorteile der Hägglunds Lösung besonders deutlich. Die Hägglunds<br />
Lösung bietet maximales Drehmoment ab Drehzahl null und einen integrierten Überlastschutz. Das erhöht die Produktivität,<br />
verringert die Betriebskosten und ermöglicht eine einfache Montage.<br />
www.hagglunds.com<br />
TRIES HYDRAULIKVENTIL BAUREIHE<br />
KÄLTEUNEMPFINDLICH BIS -40° C<br />
IHR<br />
PROBLEM<br />
EISKALT<br />
GELÖST
PHARMAANWENDUNGEN<br />
GESUCHT: DAS PASSENDE<br />
MEMBRANVENTIL<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
In der Pharmaproduktion müssen häufig<br />
hochpreisige Rohstoffe exakt nach Rezeptur<br />
dosiert werden. Zuverlässigkeit und verlässliche<br />
Funktionalität sind dabei wesentliche<br />
Voraussetzungen für höchste Produktqualität,<br />
eine wirtschaftliche Produktion und letztendlich<br />
für die Zulassung. Meist sind hier<br />
Membranventile im Einsatz. Damit sie<br />
effizient arbeiten, ist eine Analyse der<br />
Einsatzbedingungen zwingend erforderlich.<br />
Nur die genaue Kenntnis von Stoffströmen,<br />
Schalthäufigkeit, eingesetzten Chemikalien und<br />
Medientemperaturen erlaubt es, ein exakt auf<br />
die Anforderungen zugeschnittenes Ventil<br />
auszuwählen. Im Betrieb ist dann fachgerechte<br />
Wartung wichtig, damit die Membranen den<br />
hohen Anforderungen lange gerecht werden.<br />
Autor: Michael Wiedmann, Produktmanager Membranventile<br />
bei Bürkert Fluid Control Systems<br />
Membranventile eignen sich für viele Anwendungen,<br />
bei denen Fluide entsprechend verfahrenstechnisch<br />
geführt werden müssen. Ob in Fermentations- und<br />
Bioreaktoren, in CIP/SIP-Systemen, bei Filtration<br />
oder Abfüllung, in der Chromatographie oder bei der Reinstwasserherstellung,<br />
jede Anwendung hat ihr besonderes Anforderungsprofil.<br />
Bürkert Fluid Control Systems bietet daher eine<br />
breite Palette an Membran-Ventilausführungen zusammen mit<br />
darauf abgestimmten Antriebssystemen und Lösungen zur einfachen<br />
Automatisierung. Der Baukasten an vielfältigen Komponenten<br />
gewährleistet bei richtiger Auswahl einen langen, störungsfreien<br />
Betrieb und planbare Wartungsintervalle.<br />
MEMBRANVENTILE SIND SPEZIALISTEN<br />
Moderne Membranventile sind Multifunktions-Spezialisten, die<br />
für zuverlässige Funktion genau auf ihren Einsatzbereich ausgelegt<br />
werden und die ganze Bandbreite an Medien und Betriebsparametern<br />
beherrschen. Insbesondere die Auswahl des<br />
Materials bei den Membranen ist eine Kunst und erinnert an die<br />
Reifenwahl in der Formel 1. Nur der richtige Materialmix ermöglicht<br />
es, das Fahrzeugpotential unter den jeweiligen Bedingungen<br />
auch auf die Straße zu bringen. Regenreifen taugen nicht für<br />
trockene Fahrbahn, Slicks nicht für Nässe, der Reifenpoker entscheidet<br />
über Sieg oder Niederlage. Bei Membranventilen ist es<br />
ähnlich, denn auch hier sind oft nicht alle Anwendungsanforderungen<br />
im Voraus bekannt. Man muss sie richtig einschätzen,<br />
bewerten und danach flexibel seine Wahl treffen. Grundlage für<br />
einen effizienten Ventileinsatz ist die Lebensdauer der medienberührenden<br />
Membran. Diese muss mechanisch und chemisch<br />
den Betriebsbedingungen widerstehen. Dabei kommt es sowohl<br />
auf den Ventilkörper, den Antrieb und natürlich auf das Membranmaterial<br />
an.<br />
Schaltwechsel, Temperatur, Mediendruck und chemische Zusammensetzung<br />
beeinflussen neben der Ventilauswahl daher<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
01<br />
01 Membranventil Typ 2103 mit<br />
Prozessregler (integrierte Luftführung)<br />
zur dezentralen<br />
Automatisierung<br />
02 Nahaufnahme einer Membran<br />
mit Stempel zur Rückverfolgbarkeit<br />
03 Membransonderausführungen<br />
wie im patentierten Robolux-Ventildesign<br />
erlauben mit einer Membran<br />
zwei unabhängige Prozess-Schaltfunktionen<br />
und minimiert die Zahl<br />
der benötigten Ventile und<br />
Membranen<br />
02<br />
03<br />
auch immer die Wahl der Membranwerkstoffe. Bei gleichbleibendem<br />
Ventilkörper kann so schon eine kleine Parameteränderung<br />
in der Produktion zu wesentlichen Lebensdauereinbußen führen.<br />
MEMBRANAUSWAHL ERFORDERT KNOWHOW<br />
Sind alle Betriebsparameter bekannt, sollte die Wahl der richtigen<br />
Membran kein Problem darstellen – eigentlich. Wie in der Formel<br />
1 ist aber gerade hier sehr umfangreiches Knowhow gefragt.<br />
Je nach Belag der Rennstrecke reicht es nicht aus bei hoher Temperatur<br />
normale Slicks zu fahren, der zusätzliche Abrieb durch<br />
eine raue Fahrbahn erfordert beispielsweise extra harte Gummimischungen.<br />
Ähnlich sind die Bedingungen für Ventilmembranen<br />
im Alltagsbetrieb. Da für FDA und ähnliche Zulassungen nur ganz<br />
bestimmte Grundstoffe erlaubt sind, müssen die Mischungen diese<br />
Beschränkungen einhalten. Zusätzlich muss der Grundsatz der<br />
VENTILKÖRPER, ANTRIEB UND<br />
MEMBRANMATERIAL ENTSCHEIDEND<br />
sogenannten Traceability (Rückverfolgbarkeit) ebenfalls beachtet<br />
werden. In Bezug auf die Inhaltsstoffe des Membran-Compounds<br />
gilt die Vorgabe, dass alle Inhaltsstoffe lückenlos dokumentiert<br />
sind bzw. den Bestimmungen und Freigaben der entsprechenden<br />
Regularien entsprechen. Darüber hinaus ist eine gleichbleibende<br />
Qualität in der Herstellung, Zusammensetzung und Verarbeitung<br />
sicherzustellen. Kleinste Änderungen im Fertigungsablauf, in der<br />
Zusammensetzung des Compounds oder geometrische Änderungen<br />
dürfen nicht ohne vorherige Absprache mit den Endverbrauchern<br />
durchgeführt werden, da dies eine Nachvalidierung der<br />
Membranen zur Folge haben kann. Im Rahmen der Dokumentation<br />
respektive Nachverfolgbarkeit sind somit Membranen und der<br />
Ventilkörper, die sogenannten produktberührenden Komponenten<br />
eines Membranventils besonderen Anforderungen unterworfen.<br />
Aus dem immer noch riesigen Feld an Auswahlmöglichkeiten<br />
gilt es nun eine geeignete Zusammenstellung für den jeweiligen<br />
Einsatzzweck zu finden.<br />
Auch beim in Form pressen und „vulkanisieren“ der Membran<br />
gibt es eine Vielzahl von beeinflussenden Parametern, die den<br />
Einsatzbereich erweitern oder einschränken. Hier hilft nur langjährige<br />
Erfahrung und ständiges Dazulernen weiter, um beständige,<br />
langlebige und damit wirtschaftliche Membranen herzustellen.<br />
Die jahrzehntelange Erfahrung der Fluidspezialisten von<br />
Bürkert im Umgang mit Membranventilen auch in ungewöhnlichen<br />
Anwendungen ist daher eine gute Grundlage für eine robuste<br />
Ventilauslegung.<br />
FEHLERQUELLE WARTUNG<br />
Sind nun alle Komponenten vom Ventilgrundkörper bis hin zur<br />
optimalen Membranausführung gewählt und in Betrieb, muss irgendwann<br />
das Ventil gewartet und die Membran ausgetauscht<br />
werden. Gerade dabei passieren leider vermeidbare Fehler, die<br />
zu hohen Folgekosten führen können. Werden die neuen Membranen<br />
zu fest angezogen, kommt es zu vorzeitigem Verschleiß<br />
und Ausfällen. Alle Membranen sind formschlüssig einzusetzen<br />
und danach die Schrauben von Hand einzudrehen. Nun muss<br />
zwingend das Ventil drei bis vier Mal leer betätigt werden, damit<br />
sich die Membran exakt auf ihren Sitz anpassen kann, ohne dass<br />
sie am Ventilflansch festgeklemmt ist. Erst danach dürfen die<br />
Schrauben in der richtigen Reihenfolge mit vorgegebenem Drehmoment<br />
angezogen werden. Beachtet man das nicht, kann auch<br />
die widerstandsfähigste Membran nach wenigen Schaltzyklen<br />
bereits völlig zerstört und schlimmstenfalls wertvolle Produkte<br />
unbrauchbar sein.<br />
Die Hauptursache für einen vorzeitigen Ausfall bei der heute üblichen<br />
zertifizierten Fertigungsqualität liegt in Fehlern bei der<br />
Wartung bzw. dem unvorschriftsmäßigen Austausch. Statistisch<br />
betrachtet stehen Ausfälle nach ca. vier Wochen Betriebszeit bei<br />
Montagefehlern dem problemlosen Betrieb von über einem Jahr<br />
bei 98 bis 99 % richtig montierter Membranen gegenüber. Die richtige<br />
Wartung ist nach der Erstauswahl die wichtigste und „preiswerteste<br />
Komponente“ für einen langen störungsfreien Betrieb.<br />
Für einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ist es wichtig von<br />
Anfang an die passenden Membranventilkomponenten zur jeweiligen<br />
Anwendung zusammenzustellen. Bei Änderungen in<br />
der Betriebsweise, wie höherer Taktung, Temperatur etc. sollte<br />
man daher vorsorglich die eingesetzten Komponenten auf ihre<br />
Eignung für die neuen Bedingungen prüfen. Wenn Anwender zudem<br />
bei der Wartung die vorgeschriebenen Schritte einhalten,<br />
steht selbst bei schwierigen Einsatzfällen einem zuverlässigen<br />
Anlagenbetrieb nichts im Weg.<br />
Bilder: Bürkert Fluid Control Systems<br />
www.buerkert.de<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 29
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
SIMULATIONSMODELL EINER GÜTERZUGDRUCKLUFT-<br />
BREMSE ZUR UNTERSUCHUNG EINES ANSATZES<br />
ZUR ZUGVOLLSTÄNDIGKEITSERKENNUNG<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Um sicherzustellen, dass sich in einem Gleisabschnitt kein Zug oder Wagen befindet,<br />
werden bislang streckenseitige Methoden angewendet. Aufgrund der Nachteile dieser<br />
Methoden wird hier ein fahrzeugseitiges Zugsicherungssystem untersucht. Dieses<br />
basiert auf der durchgehenden, druckluftbetriebenen Bremsleitung eines Güterzuges.<br />
Im Triebfahrzeug wird ein Schallimpuls in die Hauptluftleitung eingekoppelt, dessen<br />
reflektiertes Schallsignals Informationen über die Zuglänge geben soll. Zur<br />
Untersuchung dieses Ansatzes ist ein Simulationsmodell entwickelt worden, welches<br />
als Grundlage für weiterführende Simulationen und Experimente dient.<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
Schienenfahrzeuge haben einen, im Vergleich zu Straßenfahrzeugen,<br />
erheblich längeren Bremsweg. Dies liegt am<br />
geringen Haftbeiwert des Tribokontakts zwischen den<br />
stählernen Rädern des Fahrzeugs und der Schiene, die<br />
ebenfalls aus Stahl ist. Der Haftbeiwert variiert sehr stark<br />
zwischen 0,06 und 0,3 [Ihm-19]. Er ist vor allem abhängig von der<br />
Relativgeschwindigkeit zwischen Rad und Schiene und der<br />
Witterung. Besonders niedrige Werte ergeben sich bei Laubfall<br />
und leichtem Nieselregen. Unabhängig von solchen Einflüssen<br />
muss immer gewährleistet sein, dass der Abstand zwischen zwei<br />
Fahrzeugen ausreichend groß ist, um ein Auffahren bei einer<br />
Bremsung des vorderen Fahrzeugs zu verhindern. Der hierfür<br />
notwendige Abstand unterscheidet sich im Straßen- und Schienenverkehr<br />
erheblich. Im Straßenverkehr gilt die Regel „Halber<br />
Tacho“, das sind bei 160 km/h also 80 Meter Sicherheitsabstand.<br />
Beim Schienenverkehr ist bei 160 km/h bereits ein Abstand von<br />
1.000 Meter notwendig, um ein sicheres Anhalten bei allen Witterungseinflüssen<br />
zu gewährleisten. Dieses Beispiel macht deutlich,<br />
dass es im Schienenverkehr nicht in allen Fällen möglich ist<br />
den Bremsweg zu überblicken. Da eben dies eine Voraussetzung<br />
für das im Straßenverkehr übliche Fahren auf Sicht ist, ist dies<br />
beim Schienenverkehr bis auf wenige Ausnahmen nicht möglich.<br />
Bei der Eisenbahn kommt daher in aller Regel das Konzept<br />
„Fahren im festen Raumabstand“ zur Anwendung. Hierbei ist die<br />
Strecke in Blöcke, also ortsfeste Abschnitte, unterteilt [Mas-18].<br />
NOTWENDIGKEIT DER<br />
ZUGVOLLSTÄNDIGKEITSERKENNUNG<br />
Diese Abschnitte sind bei klassischen Implementierungen, z. B.<br />
Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB), durch Signale begrenzt<br />
[Mas-18], wie in Abbildung 1 dargestellt. Die Länge eines solchen<br />
Abschnitts wird als Blockabstand bezeichnet. Hierbei gilt der<br />
Grundsatz, dass sich pro Abschnitt jeweils nur ein Zug befinden<br />
darf. Dies wird dadurch gewährleistet, dass das Signal am Anfang<br />
eines Blockabschnitts die Einfahrt in einen Streckenblock nur erlaubt,<br />
wenn sich kein Zug in dem Abschnitt befindet [Mas-18].<br />
Hierfür muss dem Stellwerk, das das Signal steuert, also mitgeteilt<br />
werden, wann sich kein Zug mehr in einem Abschnitt befindet.<br />
Dieser Vorgang wird als Gleisfreimeldung bezeichnet.<br />
Für die Gleisfreimeldung gibt es verschiedene Prinzipien, die<br />
sich etabliert haben [Mas-18]:<br />
n Stellwerkswärter beobachtet die Durchfahrt des Zugendes anhand<br />
der Zugschlusstafel.<br />
n Gleisstromkreis: Hierbei verbindet ein sich im Abschnitt befindliches<br />
Fahrzeug die ansonsten galvanisch getrennten<br />
Schienen eines Blockabschnitts.<br />
n Achszähler: Hierbei erfasst ein Sensor die Anzahl der Achsen,<br />
die in einen Abschnitt ein- und ausfahren.<br />
Alle diese Varianten haben sich im praktischen Einsatz bewährt.<br />
Dennoch haben Sie auch Nachteile. So ist die Variante mit<br />
dem Stellwerkswärter personalintensiv, da sie pro Blockabschnitt<br />
ein Stellwerk mit Wärter benötigt. Gleisstromkreise sind teilweise<br />
fehleranfällig, da Bremssand dazu führen kann, dass ein Fahrzeug<br />
die beiden Schienen nicht mehr elektrisch leitend verbindet.<br />
Achszähler sind zwar sehr zuverlässig, benötigen aber am<br />
Beginn und Ende jedes Abschnitts einen Sensor.<br />
Für zukünftige Zugsicherungssysteme wäre es wünschenswert<br />
die Gleisfreimeldung nicht mehr streckenseitig, sondern fahrzeugseitig<br />
durchzuführen. Dies verspricht gleich mehrere Vorteile:<br />
n Streckenseitige Infrastruktur ist der Witterung und potentiellem<br />
Vandalismus ausgesetzt. Auf dem Fahrzeug sind die Einrichtungen<br />
besser geschützt.<br />
n Für wenig befahrene Strecken lohnt sich Bau und Instandhaltung<br />
streckenseitiger Infrastruktur kaum. Hier ist eine fahrzeugseitige<br />
Einrichtung effizienter.<br />
01<br />
02<br />
Mehrere Züge in Blockabschnitten<br />
Übersicht Bremsanlage Güterwagen, Hauptluftleitung<br />
verkürzt dargestellt (weitere Information S. 32 unten)<br />
n Auf dem Fahrzeug stehen Energieversorgung und Datenverbindung<br />
zum Stellwerk bereits zur Verfügung.<br />
n Um die Leistungsfähigkeit von vielbefahrenen Strecken zu<br />
erhöhen ist es wünschenswert die Blockabschnitte kurz zu<br />
wählen, um eine dichte Zugfolge zu ermöglichen. Hierbei steigt<br />
der Aufwand für streckenseitige Einrichtungen.<br />
Mit ETCS Level 3 [Eur-06] gibt es bereits einen europäischen<br />
Standard für die Zugsicherung, der eine fahrzeugseitige Zugvollständigkeitserkennung<br />
vorsieht und so das Einsparen streckenseitiger<br />
Infrastruktur ermöglicht. Dieser Standard beschreibt<br />
allerdings keine konkrete technische Umsetzung.<br />
PROBLEMATIK FAHRZEUGSEITIGER<br />
ZUGVOLLSTÄNDIGKEITSERKENNUNG<br />
Derzeit kommt ETCS Level 3, das die fahrzeugseitige Zugvollständigkeitserkennung<br />
vorsieht, auf keiner im Durchgangsverkehr<br />
betriebenen Eisenbahnstrecke in Europa zum Einsatz. Ein<br />
naheliegender Grund hierfür ist, dass die technische Umsetzung<br />
der Gleisfreimeldung nicht trivial ist. Für eine fahrzeugseitige<br />
Zugvollständigkeitserkennung ist zu jeder Zeit die Ortung aller<br />
auf der Strecke befindlicher Fahrzeuge notwendig. Im Fall eines<br />
lokbespannten Zuges meint dies Lok und Wagen. Sollte es in einem<br />
Abschnitt zu einer Zugtrennung kommen muss verhindert<br />
werden, dass der Abschnitt wieder freigegeben wird, wenn das<br />
Triebfahrzeug den Abschnitt verlassen hat, sich die abgerissenen<br />
Wagen aber noch darin befinden. Bei der Lok ist die Ortung möglich,<br />
da diese standardmäßig mit der für die jeweilige Strecke notwendigen<br />
Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet ist. Bei Wagen<br />
ist dies nicht der Fall. So verfügen die in Europa eingesetzten Standard-Güterwagen<br />
bis heute über keinerlei elektrische Einrichtungen<br />
oder Stromversorgung [Ihm-19]. Da sich Güterwagen in einem<br />
europaweiten Umlauf befinden erscheint hier eine Umrüstung für<br />
das Befahren einzelner Streckenabschnitte unpraktikabel.<br />
Um die Verbreitung von ETCS Level 3 zu fördern ist also die<br />
Entwicklung einer Einrichtung zur kontinuierlichen Zugvollständigkeitserkennung<br />
notwendig, die insbesondere auch bei lokbespannten<br />
Güterzügen funktioniert. Die Ortung der Lok in Kombination<br />
mit der Zugvollständigkeitserkennung ermöglicht dann<br />
die fahrzeugseitige Gleisfreimeldung.<br />
Da die Vollständigkeit eines ganzen Zuges erkannt werden muss,<br />
kann dies nur auf Basis von Einrichtungen erfolgen, die durch den<br />
gesamten Zug gehen. Im Fall von Güterzügen gibt es dafür nur die<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 31
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
druckluftbetriebene Bremsleitung. Es gibt keinerlei durchgehende<br />
Kabel. Im Eisenbahnverkehr in Deutschland ist gemäß der Eisenbahn<br />
Bau- und Betriebsordnung (EBO) §23 eine durchgehende,<br />
selbsttätige Bremse vorgeschrieben [EBA-67]. Daher ist eine<br />
durchgehende Druckluftleitung, die als Hauptluftleitung bezeichnet<br />
wird, bei allen Güterzügen vorhanden. Es wird daher im<br />
folgenden Beitrag untersucht, ob es möglich ist eine Zugvollständigkeitserkennung<br />
basierend auf der Bremsleitung zu realisieren.<br />
Damit eine Zugvollständigkeitserkennung basierend auf der<br />
Hauptluftleitung praxistauglich ist, muss sie die folgenden Anforderungen<br />
zwingend erfüllen:<br />
n Die für die fahrzeugseitige Zugvollständigkeitserkennung notwendigen<br />
Einrichtungen können nur auf dem Triebfahrzeug<br />
installiert werden. Eine Modifikation der angehängten Wagen<br />
ist nicht möglich.<br />
n Die Zugvollständigkeitserkennung muss kontinuierlich arbeiten.<br />
Die Häufigkeit, mit der die Zugvollständigkeit überprüft<br />
wird, bestimmt den Abstand, in dem die Züge aufeinander<br />
folgen können.<br />
n Die Zugvollständigkeitserkennung muss unabhängig vom<br />
Betriebszustand der Bremsen funktionieren. Das bedeutet bei<br />
geöffneter Bremse, bei angelegter Bremse, während dem Anlegen<br />
und während dem Öffnen der Bremse.<br />
n Von dem System wird, wie bei allen Sicherheitssystemen im<br />
Eisenbahnbereich, eine hohe Zuverlässigkeit gefordert. Das<br />
nicht erkennen eines Zugabrisses gefährdet zwangsweise<br />
Menschenleben.<br />
Aufgrund dieser Anforderungen sind verschiedene, naheliegende<br />
Ansätze nicht zielführend:<br />
n Es genügt nicht nur den statischen Bremsdruck zu überwachen.<br />
Dies würde nicht bei jedem Füllstand der Bremsleitung eine<br />
Zugvollständigkeitserkennung ermöglichen.<br />
n Es genügt nicht den Volumenstrom durch das Bremsventil beim<br />
Anlegen oder Lösen der Bremse zu überwachen, da dies keine<br />
kontinuierliche Überwachung ermöglicht.<br />
PRINZIP ZUR FAHRZEUGSEITIGEN<br />
ZUGVOLLSTÄNDIGKEITSERKENNUNG<br />
Um eine fahrzeugseitige Zugvollständigkeitserkennung basierend<br />
auf der Bremsleitung zu erreichen, soll auf dem Triebfahrzeug<br />
ein Schallimpuls in die Hauptluftleitung eingekoppelt werden.<br />
Dieser Impuls erzeugt, während er durch die Hauptluftleitung<br />
läuft, Reflexionen. Diese Reflexionen werden dann von<br />
einem Sensor, der sich ebenfalls auf dem Triebfahrzeug befindet,<br />
detektiert und ausgewertet. Reflexionen entstehen hierbei<br />
sowohl am Ende des letzten Wagens, wo die Hauptluftleitung verschlossen<br />
ist, als auch an allen anderen Elementen, die sich in<br />
03<br />
Vernetzung Luftvolumen mit linearen Elementen<br />
Luftabsperrhahn<br />
Bremskupplung<br />
der Hauptluftleitung befinden, z. B. T-Stücke, Bremsventile,<br />
Kupplungen.<br />
Für die Auswertung des Signals zur Bestimmung der momentanen<br />
Zuglänge und somit zur Detektion von Zugabrissen sind zwei<br />
Strategien denkbar:<br />
n Das Letzte Echo stammt vom Verschluss der Hauptluftleitung<br />
vom letzten Wagen. Über dessen Laufzeit lässt sich mit der<br />
Schallgeschwindigkeit in der Leitung die Länge des Zuges ausrechnen.<br />
n Nach dem Zusammenstellen des Zuges kann einmalig die Anzahl<br />
der vorhandenen Echos gezählt werden. Wenn dann ein<br />
Echo fehlt bedeutet dies einen Zugabriss. Das initiale Zählen<br />
SCHALLAUSBREITUNG UND<br />
-INTENSITÄT ERMÖGLICHEN<br />
RÜCKSCHLÜSSE AUF ZUGLÄNGE<br />
der Echos stellt für den Eisenbahnbetrieb kein Hindernis dar,<br />
da nach dem Zusammenstellen eines Zuges immer eine<br />
Bremsprobe durchgeführt wird, die dafür genutzt werden kann.<br />
WARUM EIN SIMULATIONSMODELL<br />
NOTWENDIG IST<br />
Ob der beschriebene Ansatz funktioniert, hängt von der Qualität<br />
der reflektierten Impulse ab. Hier ist vor allem entscheidend, wie<br />
sich die Qualität der Reflexionen mit zunehmender Zuglänge und<br />
somit Bremsleitungslänge verändert. Hinzu kommt der Einfluss<br />
von Störgeräuschen. Das Abklingen der Impulse in der Leitung<br />
lässt sich nicht trivial berechnen. Experimentelle Untersuchungen<br />
scheiden im ersten Schritt ebenfalls aus, da hierfür ein geeignetes<br />
Signal als Impuls und ein Auswertealgorithmus bekannt<br />
sein müsste. Um dies zu bestimmen ist ein Simulationsmodell<br />
notwendig, das die Ausbreitung eines Schallimpulses in einer<br />
Hauptluftleitung abbildet. Dieses wird im Folgenden vorgestellt.<br />
SIMULATIONSSOFTWARE UND MODELL<br />
Zur Modellerstellung und Simulation wird die kommerzielle<br />
Multiphysics-Programmsuite ANSYS [How-15] verwendet.<br />
Untersucht werden die Schallausbreitung und die Abnahme<br />
der Schallintensität, um anhand der Reflexionen Rückschlüsse<br />
auf die Geometrie und somit auf die Länge des Zuges zu ziehen.<br />
Das in ANSYS erstellte Modell (s. Abb. 2) umfasst eine gerade<br />
Hauptluftleitung (HLL) (1) mit dem Ventilträger als Abzweigung<br />
Kupplungskopf<br />
(Schnitt)<br />
Ventilträger und<br />
Hauptluftleitung<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
zum Steuerventil (2), drei Luftabsperrhähnen (3) und eine<br />
Bremskupplung (4) bestehend aus zwei Bremsschläuchen und<br />
Kupplungsköpfen. Es bildet die Bremsanlage eines einzelnen<br />
Güterwagens ab.<br />
NUMERISCHE SIMULATIONSMETHODE<br />
Die Schallausbreitung in Pneumatikleitungen wird in guter<br />
Näherung von der Wellengleichung, einer linearen partiellen<br />
Differentialgleichung, beschrieben<br />
04<br />
Zeitlicher Verlauf Schalldruck im kompletten System<br />
(transiente Analyse)<br />
mit dem Schalldruck p und der Schallgeschwindigkeit c 0 . [Mös-15]<br />
Bei komplexen Geometrien und Schallfeldern (z. B. keine ebene<br />
Welle, große Druckgradienten) ist es nicht mehr möglich, das<br />
Schallfeld theoretisch zu analysieren [How-15]. Zur Lösung der<br />
akustischen Wellengleichung gibt es eine Reihe numerischer<br />
Verfahren (s. [Sch-06]).<br />
„Computational Fluid Dynamics“ (CFD) Software für numerische<br />
Strömungssimulation hat jedoch Einschränkungen bei der<br />
Analyse akustischer Wellenausbreitung. Zum Beispiel kann die<br />
CFD-Software ANSYS FLUENT Schallausbreitung nur bei niedrigen<br />
Strömungsgeschwindigkeiten berechnen. Außerdem können<br />
keine reflektierenden Randbedingungen definiert werden, d. h.<br />
es kann nur die Schallausbreitung „ins Freie“ und nicht innerhalb<br />
von Rohren untersucht werden. [ANS-18a]<br />
Aus diesem Grund wurde die Schallausbreitung in der Bremsanlage<br />
von Güterzügen numerisch mit der Finite-Elemente-Methode<br />
(FEM) analysiert. Bei niedrigen wie mittleren Frequenzen kann<br />
die Wellengleichung mithilfe der FEM gelöst werden. Jedoch stößt<br />
die FEM für höhere Frequenzen und somit kürzere Wellenlängen<br />
an ihre Grenzen, da die Anzahl der Elemente zunehmen muss<br />
[How-15].<br />
MODELLBILDUNG UND SIMULATION<br />
Um den Rechenaufwand der 3 D Simulation zu minimieren, wird<br />
zunächst nur die Bremsanlage eines Güterwagens untersucht.<br />
Die Länge der Hauptluftleitung beträgt 12,8 m (typische Länge<br />
eines Güterwagens (Modell Eanox-x 051) der Deutschen Bahn).<br />
Der Innendurchmesser der HLL beträgt nach DIN EN 14198<br />
[DIN-19] 32 mm. Bei der Modellierung der einzelnen Bauteile<br />
wird die Geometrie für den Fall vereinfacht, dass sich die Wellenlänge<br />
um einige Größenordnungen von der Dimension der Geometrie<br />
unterscheidet (vgl. [How-15]). Vereinfachend wird angenommen,<br />
dass der Luftfilter, welcher sich zwischen dem Ventilträger<br />
und Steuerventil befindet, die einfallenden Schallwellen<br />
komplett absorbiert (reflexionsfreie Randbedingung), wodurch<br />
das Steuerventil nicht modelliert werden muss.<br />
Als weitere Vereinfachung wird nur das Luftvolumen vernetzt<br />
und keine Fluid-Struktur-Interaktion berücksichtigt, da die<br />
Schallkennimpedanz (Wellenwiderstand) als Quotient aus Schalldruck<br />
p und Schallschnelle v (lokale Teilchengeschwindigkeit)<br />
von festen Körpern um einige Größenordnungen größer ist als<br />
die von Luft (Z 0,Luft<br />
= 2040,73 Ns∙m -3 bei p0 = 5∙10 5 Pa) [Ler-09].<br />
Rückwirkungen des Schallfelds auf die Festkörperschwingung<br />
können vernachlässigt werden, der Festkörper reflektiert die einfallenden<br />
Schallwellen vollständig, was im Modell durch reflektierende<br />
Randbedingungen berücksichtigt wird [Abd-18].<br />
Der Bremsschlauch, welcher aus Gummi besteht, wird durch<br />
eine frequenzabhängige Absorptionsrandbedingung modelliert,<br />
da angenommen wird, dass dieser in geringem Maße Schall<br />
absorbiert und dadurch das Schallsignal dämpft. Die Daten für<br />
den Schallabsorptionsgrad α sind [Eid-09] entnommen.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 33
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
Damit reflektierte Schallwellen am Einlass nicht wieder reflektiert<br />
werden und das Ergebnis beeinflussen, ist der Einlass<br />
(s. Abb. 2) reflexionsfrei. Der Auslass ist schallhart, was einem geschlossenen<br />
Luftabsperrhahn am Ende entspricht.<br />
Die Luft wird als kompressibles Gas betrachtet. Effekte aufgrund<br />
von Luftfeuchtigkeit werden nicht berücksichtigt, da die<br />
Druckluft bei der Aufbereitung getrocknet wird. Vereinfachend<br />
wird angenommen, dass die Luft in der Hauptluftleitung keine<br />
Strömung vorweist, wodurch das Problem als rein akustisches<br />
Problem betrachtet werden kann. In dem Simulationsmodell<br />
werden visko-thermische Verluste berücksichtigt, wenngleich<br />
diese bei niedrigen Frequenzen vernachlässigt werden können.<br />
Aus Gleichung (1) ergibt sich die linearisierte homogene Wellengleichung<br />
(ohne Quellterm), welche in ANSYS gelöst wird, zu<br />
mit dem Verhältnis der spezifischen Wärmekapazitäten γ = c p ⁄c v<br />
und der Prandtl Zahl Pr (Verhältnis kinematische Viskosität zur<br />
Temperaturleitfähigkeit). [How-15]<br />
Die Werte für das Luftmodell sind in der Tabelle dargestellt.<br />
Die Lufttemperatur wird mit 20 °C (technischer Normzustand)<br />
angenommen. Der statische Druck entspricht dem Druck bei<br />
gelöster Bremse von 5,0 bar [Sau-78].<br />
mente-Netz erfährt numerische Dispersion [Ler-09]. Die Ergebnisse<br />
der Netzkonvergenzstudie der Hauptluftleitung zeigen,<br />
dass für die transiente Analyse in ANSYS lineare Elemente besser<br />
geeignet sind als quadratische Elemente, da die Rechenzeit und<br />
numerische Dispersion geringer sind.<br />
Daher ist das Simulationsmodell mit linearen Elementen<br />
vernetzt. Es werden 12 Elemente für die geringste Wellenlänge<br />
verwendet<br />
was zu einer Elementgröße von ca. 0,57 cm führt [How-15]. In<br />
Bereichen mit steilen Druckgradienten wird feiner vernetzt. Um<br />
die Impedanz nicht künstlich zu verfälschen, wird ein möglichst<br />
gleichmäßiges Netz mit Hexaederelementen erzeugt. In komplizierten<br />
Geometrieregionen werden Tetraederelemente verwendet,<br />
welche jedoch dazu tendieren, die Impedanz zu verfälschen.<br />
Die Gesamtanzahl der Elemente beträgt ca. 155.000.<br />
Für den Integrationszeitschritt (Integration Time Step, ITS)<br />
werden entsprechend den Empfehlungen aus dem ANSYS Handbuch<br />
[ANS-18b] 20 Zeitschritte für die maximale Anregungsfrequenz<br />
gewählt:<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Werte Luft [How-15], * abhängige Größen<br />
Beschreibung Parameter Wert Einheit<br />
Temperatur T 293,15 K<br />
Statischer Druck p 0<br />
500.000 Pa<br />
Schallgeschwindigkeit* c 342,08 m·s -1<br />
Dichte* ρ 5,98 kg·m -3<br />
Dynamische Viskosität μ 1,84·10 -5 Pa·s<br />
Kinematische Viskosität* ν 1,523·10 -5 m²·s -1<br />
Wärmeleitfähigkeit κ 0,0257<br />
-1<br />
W·m-1·K Spezifische isobare<br />
c p<br />
1.012<br />
-1<br />
J·kg-1·K Wärmekapazität<br />
Spezifische isochore<br />
Wärmekapazität<br />
c v<br />
722,9<br />
-1<br />
J·kg-1·K Zur Untersuchung der Ausbreitung von Schallwellen im Zeitbereich<br />
wurde eine transiente Analyse durchgeführt. Es wurde ein<br />
Schallsignal eingekoppelt und der Schalldruck an einzelnen Stellen<br />
(s. Abb. 2) ausgewertet. Die Arbeiten von ABDULLAHI und<br />
OYADIJI [Abd-18] und von OWOWO und OYADIJI [Owo-17] dienen<br />
hierbei als Referenz. Als Anregung wurde eine halbe Sinuswelle<br />
mit einer Amplitude von p = 1 Pa gewählt, um einen Vergleich<br />
mit den oben genannten Arbeiten zu ermöglichen. Die<br />
Anregungsfrequenz betrug 5.000 Hz, die einlaufende Schallwelle<br />
hat aufgrund der Randbedingung am Einlass jedoch nur eine<br />
Frequenz von 2.500 Hz. Gewählt wurde diese Frequenz, da für<br />
eine Frequenz von 2.500 Hz die Rückflussdämpfung (Return<br />
Loss) in der Frequenzganganalyse besonders gering ist, d. h. viel<br />
Schallleistung im System reflektiert wird.<br />
Um den Druckverlauf zu approximieren, können in ANSYS<br />
lineare oder quadratische Ansatzfunktionen verwendet werden<br />
[How-15]. Aufgrund der für die numerische Analyse notwendigen<br />
Diskretisierung kann das eigentliche Schallfeld nicht exakt abgebildet<br />
werden und die Schallausbreitung durch ein Finite-Ele-<br />
Die Simulation wurde auf einem Windows Server-PC (Systemtyp<br />
x64, Prozessor Intel® Xeon® CPU E7-8857 v2 @ 3.00 GHz, 48 logische<br />
Prozessoren, 512 GB RAM) parallel auf 44 Kernen durchgeführt.<br />
In ANSYS wird ein impliziter Lösungsalgorithmus (HHT<br />
Algorithmus) für die transiente akustische Analyse verwendet.<br />
Für eine Simulationsdauer von 0,1 s beträgt die Rechenzeit ca.<br />
29 Stunden, da die Lösung zu jedem Zeitschritt (insgesamt 10.532<br />
Zeitschritte) berechnet werden muss.<br />
SIMULATIONSERGEBNISSE<br />
Abbildung 4 zeigt den Verlauf des Schalldrucks in der Bremsleitung.<br />
Das Schallsignal läuft von links nach rechts durch das<br />
System. Am Einlass sind die aufgrund der Querschnittsprünge im<br />
1. Luftabsperrhahn reflektierten Schallwellen erkennbar. Die<br />
Amplitude der ersten reflektierten Welle beträgt p refl. = -0,2504 Pa.<br />
Dies entspricht in guter Näherung dem Wert der analytischen<br />
Lösung (im Fall ebener Schallwellen) für die Reflexion an einem<br />
einfachen und reflexionsfrei abgeschlossenen Querschnittsprung<br />
(vgl. [Mös-15]). Am Ende des 1. Luftabsperrhahns beträgt die<br />
Amplitude der Schallwelle p = 0,453 Pa. In den Bremsschläuchen<br />
wird das Schallsignal stark gedämpft und hat am Anfang des<br />
2. Luftabsperrhahns eine Amplitude p = 0,144 Pa. Innerhalb der<br />
Hauptluftleitung wird das Schallsignal bis zum Ventilträger nur<br />
sehr schwach gedämpft (p = 0,0582 Pa), was jedoch auf die numerische<br />
Dispersion zurückzuführen ist.<br />
In Abbildung 5 ist zu sehen, wie an der Abzweigung des Ventilträgers<br />
die Schallwelle aufgrund der Änderung der akustischen<br />
Impedanz teilweise reflektiert wird (p refl = -0,021 Pa). Der Transmissionsfaktor<br />
als Verhältnis aus transmittierter (p trans = 0,048 Pa)<br />
zu einlaufender Schallwelle (p ein 0,069 Pa) beträgt T ≈ 0,69. Dies<br />
stimmt gut mit der analytischen Lösung überein, die jedoch nur<br />
gültig ist, falls keine höheren Moden entstehen und für den Fall<br />
reflexionsfreier abgeschlossener Äste. Bei tiefen Frequenzen<br />
hängt der Reflexionsfaktor bei der analytischen Lösung von Querschnittsprüngen<br />
und Abzweigungen nur von den Querschnittsflächen,<br />
nicht aber von der Frequenz ab. [Mös-15]<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
SIMULATION DRUCKLUFTBREMSE<br />
Ausgehend vom Schalldruck kann der Schalldruckpegel Lp berechnet<br />
werden, welcher eine logarithmische Maßeinheit ist und<br />
das quadratische Verhältnis zwischen dem Effektivwert p eff = p/√2<br />
des Schalldrucks und dem Bezugsschalldruck p ref = 2⋅10 -5 Pa angibt<br />
[Deu-06]:<br />
05<br />
Reflexionen an der Abzweigung des Ventilträgers<br />
(Konturplot des Schalldrucks, Werte in Pa)<br />
Bei Umrechnung des Schalldrucks in den Schalldruckpegel<br />
beträgt zum Zeitpunkt t = 0,056 s die Reflexion der Schallwelle an<br />
der Abzweigung des Ventilträgers Lp = 52,55 dB und zum Zeitpunkt<br />
t = 0,088 s beträgt die Reflexion der Schallwelle am Ende<br />
der Hauptluftleitung Lp = 44,13 dB. Mithilfe des Schalldruckpegels<br />
können am Einlass die reflektierten Schallwellen besser<br />
identifiziert werden.<br />
Die transiente Analyse zeigt, dass die Querschnittssprünge und<br />
die Abzweigungen den größten Einfluss auf die Schalldämpfung<br />
haben. Die Schallleistung wird zum größten Teil an den Luftabsperrhähnen<br />
und an der Abzweigung des Ventilträgers reflektiert,<br />
diese wirken als sogenannte „Reflexionsdämpfer“. Das Schallsignal<br />
wird auch in den insgesamt ca. 1,2 m langen Bremsschläuchen<br />
gedämpft, welche als „Wandungsdämpfer“ bezeichnet werden<br />
können (vgl. [Mös-15]).<br />
AUSBLICK<br />
Das hier vorgestellte Simulationsmodell ist ein erster Schritt zur Untersuchung<br />
des Prinzips zur fahrzeugseitigen Zugvollständigkeitserkennung<br />
anhand der durchgehenden Bremsleitung. Die Plausibilität<br />
des Simulationsmodells wurde, wie bereits erwähnt, anhand<br />
analytischer Formeln an Stellen überprüft, wo dies möglich ist.<br />
Für die hier gezeigten Abbildungen wurde eine Frequenz gewählt,<br />
für die die Rückflussdämpfung besonders gering ist, d. h.<br />
eine hohe Schallleistung reflektiert wird. Dies hat allerdings den<br />
Nachteil, dass das Schallsignal nur eine geringe Reichweite hat.<br />
Hier gilt es eine Frequenz zu finden, die einen guten Kompromiss<br />
zwischen ausreichender Reflexion und Reichweite darstellt.<br />
Für eine Validierung sind Versuche notwendig. Diese sollen mit<br />
einem druckluftgebremsten LKW-Anhänger erfolgen. Dieses<br />
Bremssystem ist ähnlich aufgebaut, allerdings mit kleineren Abmessungen.<br />
Eine Adaptierung des Simulationsmodells auf die<br />
Verhältnisse einer LKW-Bremse ist also einfach möglich. Das<br />
Validieren des Simulationsmodells mit einem LKW-Anhänger hat<br />
den Vorteil, dass die Versuche gefahrlos auf einem abgesperrten<br />
Gelände erfolgen können. Dabei wird sich zeigen, wie groß der<br />
Einfluss von Vereinfachungen, die für das Modell getroffen wurden,<br />
ist. Dies betrifft beispielsweise die überlagerte Strömung in<br />
der Bremsleitung während dem Anlegen und Lösen der Bremse,<br />
Störgeräusche aus der Umgebung oder Schallwellen, die durch<br />
Vibration der Hauptluftleitung induziert werden.<br />
Mit diesen weiteren Schritten soll die Anwendbarkeit des Prinzips<br />
zur fahrzeugseitigen Zugvollständigkeitserkennung im alltäglichen<br />
Eisenbahnbetriebs nachgewiesen werden.<br />
Literaturverzeichnis<br />
[Abd-18] Abdullahi, M. und Oyadiji, S.: Acoustic Wave Propagation in<br />
Air-Filled Pipes Using Finite Element Analysis, Applied Sciences, 8 (2018) H. 8,<br />
doi: 10.3390/app8081318.<br />
[ANS-18a] ANSYS Inc. (Hrsg.): ANSYS Fluent User‘s Guide, Canonsburg, PA,<br />
USA 2018.<br />
[ANS-18b] ANSYS Inc. (Hrsg.): ANSYS Mechanical APDL User‘s Guide,<br />
Canonsburg, PA, USA 2018.<br />
[Deu-06] Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V.: DEGA-Empfehlung 101<br />
- Akustische Wellen und Felder, Berlin: Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. 2006.<br />
[DIN-19] DIN EN 14198: Bahnanwendungen (2019-02-00), Deutsches Institut<br />
für Normung e. V. Berlin: Beuth Verlag GmbH.<br />
[EBA-67] EBA: Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung - EBO 1967.<br />
[Eid-09] Eidgenössische Technische Hochschule Zürich: Schallabsorptionsgrad<br />
Materialien. Internet: https://archive.arch.ethz.ch/bph/Filep/Schall/<br />
Schall_Grundl/Kennwerte/Schallabsorptionsgrad.htm, Stand: Zugriff am:<br />
07.12.2021.<br />
[Eur-06]: Entscheidung der Kommission vom 28. März 2006 über die<br />
Technische Spezifikation für die Interoperabilität (TSI) zum Teilsystem<br />
„Zugsteuerung/Zugsicherung und Signalgebung“ des konventionellen<br />
transeuropäischen Eisenbahnsystems - K(2006) 964 (16.10.2006).<br />
[How-15] Howard, C. Q. und Cazzolato, B. S.: Acoustic analyses using Matlab<br />
and Ansys, Boca Raton, Florida, USA: CRC Press 2015, ISBN 9781482223279.<br />
[Ihm-19] Ihme, J.: Schienenfahrzeugtechnik. In: Springer eBook Collection, 2.<br />
Auflage, Wiesbaden: Springer Vieweg 2019, ISBN 978-3-658-24922-9, doi:<br />
10.1007/978-3-658-24923-6.<br />
[Ler-09] Lerch, R.; Sessler, G. und Wolf, D.: Technische Akustik - Grundlagen<br />
und Anwendungen, Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg 2009, ISBN<br />
978-3-540-23430-2, doi: 10.1007/978-3-540-49833-9.<br />
[Mas-18] Maschek, U.: Sicherung des Schienenverkehrs - Grundlagen und<br />
Planung der Leit- und Sicherungstechnik. In: SpringerLink Bücher, 4. Auflage,<br />
Wiesbaden: Springer Vieweg 2018, ISBN 978-3-658-22878-1.<br />
[Mös-15] Möser, M.: Technische Akustik. In: VDI-Buch, 10. Auflage, Berlin,<br />
Heidelberg: Springer Vieweg 2015, ISBN 9783662477045, doi: 10.1007/978-3-<br />
662-47704-5.<br />
[Owo-17] Owowo, J. und Oyadiji, S. O.: Finite element analysis and<br />
experimental measurement of acoustic wave propagation for leakage detection<br />
in an air-filled pipe, International Journal of Structural Integrity, 8 (2017) H. 4,<br />
S. 452–467, doi: 10.1108/IJSI-12-2015-0061.<br />
[Sau-78] Sauthoff, F.: Bremskunde für den technischen Wagendienst. In:<br />
DB-Fachbuch, 9/12, Heidelberg Mainz: Eisenbach-Fachverlag 1978.<br />
[Sch-06] Schäfer, M.: Computational Engineering - Introduction to<br />
Numerical Methods, Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag Berlin Heidelberg<br />
2006, ISBN 9783540306863, doi: 10.1007/3-540-30686-2.<br />
Autorenhinweis<br />
M. Sc. Kevin Daiß, B. Sc. Tim Grupp, Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, alle<br />
Karlsruher Institut für Technologie KIT, Institutsteil Mobile Arbeitsmaschinen<br />
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MOBILE MASCHINEN<br />
SONDERTEIL<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
PROPORTIONALVENTILE FÜR GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
EFFIZIENT BEIM SCHALTEN<br />
Die Anforderungen an Getriebe steigen, ebenso die Erwartungen an die Performance:<br />
Kompakt, energieffizient und bei kritischen Umgebungsbedingungen einsetzbar. Auf diese<br />
Herausforderungen müssen Getriebe und deren Komponenten eine Antwort liefern.<br />
Hydac hat sich dieser Aufgabe angenommen. Der Spezialist für Ventiltechnik stellt drei<br />
verschiedene Produktreihen an direktgesteuerten Proportionaldruckregelventilen für<br />
verschiedene Volumenstrombedarfe zur Verfügung. Diese überzeugen mit kleinen<br />
Magneten bei gleichzeitiger Performancesteigerung. Für Anwendungen mit extrem großen<br />
Volumenströmen oder Kupplungen mit erhöhten Regeldrücken bietet Hydac vorgesteuerte<br />
Proportionaldruckregelventile, die eine signifikante Effizienzsteigerung der Systeme ermöglichen.<br />
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MOBILE MASCHINEN<br />
PROPORTIONALVENTILE FÜR GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
Bei der Auslegung von modernen Getriebesystemen besteht<br />
die Herausforderung, stets einen Kompromiss zwischen<br />
kontrollierten und dynamischen Schaltvorgängen<br />
unter allen Lastbedingungen zu finden. Bei steigenden<br />
Erwartungen an die Performance gelten folgende Anforderungen<br />
an das Getriebe: Kompaktheit, Energieeffizienz und Einsetzbarkeit<br />
bei kritischen Umgebungsbedingungen.<br />
Zum einen wird bei modernen Arbeitsmaschinen ein kompaktes<br />
und gewichtsoptimiertes Design gefordert. Entsprechend<br />
müssen auch das Getriebe und seine Komponenten durch ihre<br />
Baugröße optimiert sein.<br />
Mit zunehmenden Anforderungen an CO 2<br />
-Einsparungen rückt<br />
zum anderen die Effizienzbetrachtung der Getriebehydraulik zunehmend<br />
in den Fokus. Durch die Verwendung zahlreicher vorgesteuerter<br />
Ventile mit hoher Leckage haben heute übliche Getriebehydrauliken<br />
hohe Energieverluste, welche die Energieeffizienz<br />
des Gesamtsystems der Maschine deutlich verschlechtern.<br />
Zuletzt stellen die kritischen Umgebungsbedingungen (bspw.<br />
niedrige Temperaturen, Verschmutzung) und die Forderung<br />
nach Vereinfachung der Integrierbarkeit einzelner Ventile in die<br />
Steuerung zusätzliche Herausforderungen dar.<br />
HERAUSFORDERUNGEN FÜR VENTILE IN<br />
GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
Um hohe Leckageverluste durch internes Vorsteueröl zu vermeiden,<br />
gibt es bereits heute eine Vielzahl von direktgesteuerten<br />
Ventillösungen. Diese haben im Vergleich zu vorgesteuerten Ventilen<br />
eine geringe Leckage und vereinfachte Bauform. Jedoch<br />
wird für die Beherrschung der Strömungskräfte häufig ein sehr<br />
großes Magnetsystem eingesetzt, das durch die erhöhte Induktivität<br />
ein verzögertes Schaltverhalten mit sich bringt.<br />
Andere Lösungen, mit kompakten Magnetsystemen, weisen<br />
hingegen stark abfallende Druckregelkennlinien bedingt durch<br />
geringe Magnetkräfte auf. Diese führen zu Einschränkungen bei<br />
der Beherrschbarkeit des Einkuppelvorgangs. Des Weiteren sind<br />
die limitierten Durchströmungsquerschnitte aufgrund des geringen<br />
Magnethubes beim schnellen Entleeren der Kupplung hinderlich.<br />
PDRC05S30A-17<br />
Hydac hat sich den Herausforderungen angenommen und stellt<br />
passend hierzu drei verschiedene Produktreihen von direktgesteuerten<br />
Proportionaldruckregelventilen für Getriebeanwendungen<br />
mit verschiedenen Volumenstrombedarfen zur Verfügung.<br />
PROPORTIONALVENTILE FÜR ANWENDUNGEN<br />
MIT MITTLEREN VOLUMENSTRÖMEN<br />
Die Lösung unterscheidet sich von den bisher auf dem Markt<br />
existierenden, konventionellen Lösungen mit großen und trägen<br />
Magnetsystemen durch die clevere Integration von kleinen Magneten<br />
ohne Performanceeinschränkungen.<br />
Dadurch kann wiederum die Induktivität des Magneten verringert<br />
und folglich die Schaltdynamik erheblich verbessert werden.<br />
Möglich wird dies durch die optimale Abstimmung zwischen Magnet<br />
und Ventil, bei der das Kraft-Hub-Potential des Magneten<br />
äußert effizient genutzt wird.<br />
Kurze Schaltzeiten und geringe Druckverluste durch Optimierung<br />
der Öffnungsquerschnitte ermöglichen sehr kurze Befüllund<br />
Entlastungzyklen der Kupplung. Die PDR10830-Produktbaureihe<br />
bietet insbesondere bei automatisierten Gruppenwechseln<br />
mit dem Ziel, die Zugkraftunterbrechung durch ein möglichst<br />
schnelles und wiederholbares Trennen der Kupplung auf ein Minimum<br />
zu reduzieren, ohne die Synchronringe zu gefährden, ideale<br />
Lösungen. Zusätzlich bietet die Verkleinerung des Magneten<br />
eine Reduzierung des Bauraums.<br />
Schaltplan eines Getriebes mit vor- und direktgesteuerten Proportional-Druckregelventilen<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
PROPORTIONALVENTILE FÜR GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
PDRC05S30A-57 PDRC1230P-15 PDR10830-01<br />
PROPORTIONALVENTILE FÜR LASTSCHALTSTUFEN<br />
MIT KLEINEREN VOLUMENSTROMBEDARFEN<br />
Direktgesteuerte Ventile mit diesem Volumenstrombereich finden<br />
häufig Anwendung in automatisierten Lastschaltstufen der<br />
Getriebe, bei denen mehrere Kupplungen parallel und synchron<br />
geschaltet werden. Bei Fahrzeugen mit geringen Geschwindigkeiten<br />
und hohen Zugkräften ist es zwingend notwendig, dass<br />
dieser Wechsel ohne Zugkraftunterbrechung erfolgen soll. Zum<br />
schnellen Entlasten der zu trennenden Kupplung mit geringem<br />
Differenzdruck durch die Kupplungsfeder muss das Ventil einen<br />
geringen Durchflusswiderstand aufweisen.<br />
Hydac-Ventile können dies durch eine effiziente Ausnutzung<br />
der Magnethübe und eine optimale Anschlussbelegung auf<br />
OPTIMALE AUSLEGUNG DER<br />
DRUCKREGELKENNLINIE<br />
ERMÖGLICHT PRÄZISE<br />
KUPPLUNGSBEWEGUNG<br />
kleinstem Bauraum erreichen. Die Anschlüsse und das Ventildesign<br />
sind so angepasst, dass insbesondere beim Entlasten der<br />
Kupplung der Strömungswiderstand im Ventil auf ein Minimum<br />
reduziert wird. Ein idealer Einkuppelvorgang der zweiten Kupplung<br />
muss exakt und dynamisch erfolgen, um eine synchrone<br />
und angepasste Drehmomentübertragung umzusetzen. Diese<br />
muss zu Gunsten des Fahrkomforts möglichst ruckfrei erfolgen.<br />
Zunächst wird beim Vorfüllen der Kupplung ein hoher Volumenstrom<br />
und dann beim Erreichen des Anlegepunktes eine exakte<br />
und abrupt einsetzende Druckregelung ohne weiteren Volumenstrombedarf<br />
gefordert.<br />
Die Ventile von Hydac bieten eine optimale Kombination der<br />
beschriebenen Volumenstrom- und Druckregelung und zeichnen<br />
sich durch eine präzise Kontrolle der Kupplungsbewegung<br />
im Bereich des Anlegepunktes aus. Dies ist auf die optimale Auslegung<br />
der Druckregelkennlinie zurückzuführen, die durch den<br />
leistungsstarken Magneten ermöglicht wird.<br />
ANWENDUNGEN MIT VOLUMENSTRÖMEN<br />
BIS 100 L/MIN<br />
Für Anwendungen mit großen Volumenströmen (bis 100 l/min)<br />
oder auch für Kupplungen mit erhöhten Regeldrücken werden<br />
auch in Zukunft vorgesteuerte Proportionaldruckregelventile benötigt.<br />
Diese können neben klassischen Getriebeanwendungen<br />
auch bei der Ansteuerung von Differentialsperren in großen<br />
Fahrzeugen, wie z. B. bei knickgelenkten Kipperfahrzeugen, verwendet<br />
werden.<br />
Hier hat Hydac ein Produkt im Angebot, das sich von den<br />
marktüblichen Produktlösungen abhebt. Der erste signifikante<br />
Vorteil ist der reduzierte Bauraum. Die einzigartige Anschlussbelegung<br />
des Ventils ermöglicht eine Halbierung der Einbauraumlänge<br />
im Vergleich zu marktüblichen Lösungen. Somit<br />
kann der gesamte Steuerblock erheblich verkleinert werden,<br />
was zusätzlich eine Gewichtserleichterung ermöglicht. Der<br />
zweite Vorteil der Hydac Lösung resultiert aus der Eliminierung<br />
der Leckage. Vorgesteuerte Getriebeventile haben üblicherweise<br />
Leckagen von bis zu 1 l/min im nicht aktivierten Zustand.<br />
Die Summen leckage, die aufgrund der Vielzahl an verbauten<br />
Ventilen pro Getriebe entsteht, führt zu erheblichen Energieverlusten.<br />
Die im Ventil integrierte Vorsteuerung verfügt über eine einzigartige<br />
Vorrichtung zum Abschalten der Leckage im nicht aktivierten<br />
Zustand. Damit sinkt die Ventilleckage bei nicht betätigter<br />
Kupplung um den Faktor 20 auf weniger als 50 ccm. Dies<br />
ermöglicht den Einsatz kleinerer Pumpen und senkt den Energiebedarf<br />
der Getriebehydraulik spürbar. Auch der Wärmeeintrag<br />
ins Getriebeöl und somit der Kühlbedarf sinkt dadurch erheblich.<br />
Abschließend verdeutlicht dies, dass durch unsere Ventilbaureihen<br />
eine Performance- und Effizienzsteigerung der Getriebe<br />
ermöglicht wird.<br />
Bilder: Hydac<br />
www.hydac.com<br />
POINTIERT<br />
LECKAGE DER VORGESTEUERTEN VENTILE BEI<br />
NICHT BETÄTIGTER KUPPLUNG SINKT DEUTLICH<br />
HOHER SCHALTKOMFORT BEI<br />
LASTSCHALTVORGÄNGEN<br />
NIEDRIGER DURCHFLUSSWIDERSTAND<br />
DURCH ANWENDUNGSOPTIMIERTE VENTILE<br />
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Die neuen Polymergleitlager iglidur M210 und M260 von igus<br />
bieten Wandstärken von bis zu 5 mm und Innendurchmesser<br />
von 20, 25, 30, 40, 50 und 60 mm. Somit eignen sie sich vor<br />
allem für Anwendungen mit Schwenkbewegungen im mittleren<br />
Lastbereich ab 20 N/mm2, in denen ein schneller Austausch<br />
dickwandiger Metallbuchsen ohne konstruktionstechnische<br />
Anpassungen erwünscht ist – etwa für Baumaschinen, Agrarmaschinen<br />
und Kommunalfahrzeuge, die täglich rauen<br />
Umgebungsbedingungen standhalten müssen. Die Werkstoffe<br />
unterscheiden sich nur geringfügig, spielen dann aber ihre<br />
unterschiedlichen Stärken im Zusammenspiel mit verschiedenen<br />
Wellen aus. So erreicht die Variante M260 beispielsweise<br />
besonders gute Verschleißergebnisse in Kombination mit<br />
Wellen aus St37-Stahl.<br />
Der Umstieg von Metall- auf Polymerlager bedeutet besonders<br />
bei Maschinen und Fahrzeugen mit vielen Lagerstellen eine<br />
signifikante Kosten- und Zeitersparnis, weil keine Schmierung<br />
mehr erforderlich ist. Die Tribopolymer-Lager M210 und M260<br />
schmieren sich selbstständig. Dafür sorgen Festschmierstoffe,<br />
die für einen reibungsarmen Trockenlauf sorgen.<br />
Um ausreichende Robustheit der Gleitlager iglidur M210 und<br />
M260 zu garantieren, arbeiten die Materialexperten von igus<br />
mit Fasern und Füllstoffen. Diese Bestandteile verstärken die<br />
Werkstoffe, sodass sie auch bei Dauerbelastungen hohen<br />
Flächenpressungen von bis zu 40 MPa und Kantenbelastungen<br />
standhalten – selbst bei Extremtemperaturen zwischen -100 °C<br />
und +140 °C.<br />
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für digitale Dienste in der<br />
Landtechnik, gewinnt mit<br />
Bosch Rexroth einen<br />
Partner hinzu, dessen<br />
Telematik-Einheit RCU<br />
Nutzern ab sofort als<br />
robustes Connectivity<br />
Device zur Verfügung steht.<br />
Nevonex schafft als herstellerunabhängige Plattform die<br />
Voraussetzungen zur Ausführung digitaler Dienste direkt auf<br />
der Agrarmaschine. Jenseits von Nevonex bietet der Infrastruktur-Ansatz<br />
von Bosch Rexroth Landmaschinenherstellern die<br />
Möglichkeit zum Aufbau eigener Telematik-Lösungen mit<br />
modularem Device- und Daten-Management. Hilfreich ist in<br />
diesem Kontext auch das quelloffene Linux-Betriebssystem der<br />
RCU. Die Device-Software ist in Schichten installiert und daher<br />
übertragbar.<br />
www.boschrexroth.com<br />
Die leistungsfähige<br />
Steuerung CC16WP von<br />
MRS Electronic mit ihrem<br />
32-Bit Prozessor ist nun zu<br />
unterschiedlichen ISOBUS-<br />
Stacks kompatibel und<br />
gemäß ISO 11783-2 durch<br />
die AEF zertifiziert. Sie<br />
kann als ECU (Electronic<br />
Control Unit) an den<br />
ISOBUS angebunden werden und so mit weiteren verknüpften<br />
Komponenten wie Terminals oder Implements<br />
kommunizieren. Unter Einhaltung der Schutzklasse IP6K8<br />
kann die kompakte Steuerung für eine Vielzahl von<br />
Applikationen auch bei extremen Umweltbedingungen im<br />
Agrarbereich eingesetzt werden und erfordert keinen<br />
geschützten Schaltschrank.<br />
Die CC16WP eignet sich u. a. für Hydraulikanwendungen und<br />
regelt hier über die Ansteuerung von Wege- und Druckbegrenzungsventilen<br />
oder Stromventilen die Geschwindigkeit<br />
und Bewegungsrichtung von Hydraulikzylindern und<br />
-motoren. Darüber hinaus sind Applikationen wie die<br />
Verarbeitung von Sensordaten, die Regelung von Maschinenbeleuchtung<br />
oder die Ansteuerung von Gleichstrommotoren<br />
realisierbar. Insgesamt bietet die CC16WP maximale<br />
Anwendungsflexibilität in kleinsten Bauräumen, um<br />
Applikationen kostengünstig und effizient zu realisieren.<br />
www.mrs-electronic.com<br />
LHM 550 FEIERT 300. AUSLIEFERUNG<br />
Im Vertriebsjahr <strong>2022</strong> setzt der Liebherr-Hafenmobilkran LHM<br />
550 seine bereits seit über zehn Jahren bestehende Erfolgsgeschichte<br />
fort. Liebherr kann mit der 300. Auslieferung dieses<br />
Krantyps ein Jubiläum verkünden. Einer der größten Hafenumschlagsbetreiber<br />
Polens mit Sitz in Danzig, der Port Gdańsk<br />
Eksploatacja S.A., bekam kürzlich den 300. LHM 550 geliefert.<br />
Für das Unternehmen, welches Umschlagstätigkeiten auf einer<br />
Gesamtfläche über 89 Hektar durchführt, ist es eine der<br />
größten Investitionen in der<br />
dreißigjährigen Unternehmensgeschichte.<br />
Der gelieferte Kran ist mit einer<br />
Auslegerlänge von 48 Metern<br />
sowie mit einer Hubkapazität von<br />
bis zu 104 Tonnen ausgestattet.<br />
Die neue Maschine wird vorrangig<br />
für den Schüttgutumschlag von<br />
Koks, Kohle und Metallschrott<br />
eingesetzt kann aber auch für den<br />
Containerumschlag genutzt<br />
werden. Schwerlasthübe von bis zu<br />
154 Tonnen sind möglich.<br />
Vielseitig sind neben den Anwendungsmöglichkeiten auch die<br />
verschiedenen Antriebsarten. Neben einem hybriden Antriebskonzept<br />
aus Diesel- und Elektromotoren können die Krane auch<br />
ausschließlich elektrisch angetrieben werden und leisten somit<br />
einen wichtigen Beitrag für einen emissionsfreien Güterumschlag.<br />
Über 30 % der im Vertriebsjahr 2021 verkauften LHM<br />
550 waren mit einem elektrischen Hauptantrieb ausgestattet.<br />
www.liebherr.com<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
KOOPERATION FÜR DRAHTLOSE DATENKOMMUNIKATION<br />
Im Rahmen einer strategischen<br />
Partnerschaft bündeln die Unternehmen<br />
R3 Solutions und Conductix<br />
Wampfler ihr Know-how und<br />
kündigen für <strong>2022</strong> die Entwicklung<br />
einer innovativen Echtzeitvernetzungslösung<br />
an.<br />
„In der Industrie wächst der Bedarf<br />
an drahtloser, hochzuverlässiger<br />
Kommunikation mit geringer<br />
Latenzzeit. Die Möglichkeit, Kunden<br />
in diesem so wichtigen Bereich vor<br />
Ort unterstützen zu können, ist für<br />
uns von zentraler Bedeutung“,<br />
erklärt Florian Bonanati, Co CEO von<br />
R3 Solutions. Conductix Wampfler ist<br />
seit 25 Jahren Pionier im Bereich der induktiven Energieübertragungssysteme. Zuletzt hat das<br />
Unternehmen den Wireless Charger 3.0 vorgestellt. Das induktive Batterieladesystem ist Teil des<br />
Wireless Produktspektrums, das Conductix Wampfler in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
erweitert hat. Eine Reaktion auf den Trend zu batteriebetriebenen Maschinen, der durch die<br />
rasante Entwicklung des Elektrofahrzeugmarktes verstärkt wird. Jüngstes Resultat der Kooperation<br />
zwischen R3 Solutions und Conductix Wampfler ist das gemeinsame Projekt bei einem<br />
großen internationalen Hersteller von Elektroautos in den USA.<br />
Für Manuel Zak, Chief Marketing & Strategy Officer von Conductix-Wampfler ist das Projekt der<br />
Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit: „R3 Solutions hat sich über Jahre hinweg als<br />
Experte für drahtlose Datenkommunikation etabliert. Für uns war die Partnerschaft der nächste<br />
logische Schritt, um unsere Strategie in Richtung drahtloser Lösungen weiter fortzuführen.“ Die<br />
Partnerschaft ist langfristig ausgelegt, konkrete Vereinbarungen bestehen für die nächsten drei<br />
Jahre. Teil der Kooperation ist eine Beteiligung von Conductix-Wampfler an der Entwicklung von<br />
hoch zuverlässigen latenzarmen Wireless-Produkten durch R3 Solutions.<br />
www.conductix.de<br />
VISI N<br />
ERFÜLLT<br />
Getriebeteile auf<br />
höchstem technischen Niveau<br />
für effiziente und innovative<br />
Lösungen von Morgen.<br />
GSC Schwörer GmbH<br />
D-79871 Eisenbach<br />
www.gsc-schwoerer.de<br />
LEISER REIFEN MIT DURCHDACHTEM DESIGN<br />
Der Geräuschpegel von Reifen ist<br />
ein Faktor, der für viele Betreiber<br />
im Landwirtschaftssektor bei der<br />
Wahl der richtigen Ausstattung<br />
entscheidend sein kann. Leise<br />
Reifen sind oft gleichbedeutend<br />
mit höherem Fahrkomfort und<br />
können auf lange Sicht einen<br />
großen Vorteil bringen. Vor<br />
diesem Hintergrund hat BKT den<br />
Agrimax V-Flecto-Reifen entwickelt,<br />
der für die Verbesserung<br />
der Leistung von Hochleistungstraktoren<br />
konzipiert wurde. Ein<br />
Produkt, das die Arbeit, die Zeit und die Ressourcen der<br />
Landwirte optimiert, auch dank der VF-Technologie, die es<br />
ermöglicht, die Belastung zu maximieren, ohne den Reifendruck<br />
zu verändern. Der Reifen kann 40 Prozent mehr Gewicht<br />
transportieren als ein Standardreifen der gleichen Größe und<br />
mit der gleichen empfohlenen Felge. Durch die Verringerung<br />
des Drucks ist die Anzahl der Stollen, die auf dem Boden<br />
aufliegen, höher, was den Verschleiß verbessert und den Lärm<br />
verringert. Darüber hinaus eignet sich der Agrimax V-Flecto für<br />
alle Feldarbeiten, bei denen eine geringe Bodenverdichtung<br />
wichtig ist. Mehrere Geräuschmessungen in der Fahrerkabine<br />
und bei der Vorbeifahrt (Pass-by-Test) haben eine deutliche<br />
Verbesserung der Geräuschemission bei verschiedenen<br />
Fahrgeschwindigkeiten im Vergleich zu einem Standardreifen<br />
derselben Größe ergeben. Zu verdanken ist dies dem sorgfältig<br />
durchdachten Design der Stollen.<br />
www.bkt-tires.com<br />
TEMPERATURÜBERWACHUNG DER „LAST MILE“<br />
GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.10.21 17:11<br />
1<br />
Beim neuen LogTag Temperatur-Datenlogger<br />
USRID-16 mit integriertem<br />
USB-Anschluss und Display von CiK<br />
Solutions, handelt es sich um einen<br />
zuverlässigen Einweg-Datenlogger<br />
der LogTag Logger-Serie. Dieser<br />
Einweg-Datenlogger eignet sich für<br />
den Versand an mehrere unabhängige<br />
Empfänger.<br />
Der Datenlogger kann auch z. B. für<br />
klinische Studien und den Versand auf<br />
der „Last Mile“ für die Transportüberwachung<br />
temperatursensitiver Güter<br />
eingesetzt werden. Sein Display<br />
macht auf einen Blick ersichtlich, wenn vorgegebene Temperatur-Grenzwerte<br />
überschritten wurden. Der Temperatur-Datenlogger<br />
lässt sich direkt an einen Computer-USB-Port anschließen<br />
und kann vom Benutzer problemlos für eine Vielzahl von<br />
Aufzeichnungs- und Alarmbedingungen für einen oberen und<br />
einen unteren Grenzwert konfiguriert werden.<br />
Ein detaillierter PDF-Report wird automatisch erstellt, somit<br />
kann am Zielort einfach und unkompliziert eine Datenauswertung<br />
stattfinden – es ist keine spezielle Software erforderlich.<br />
Optional können die Daten zusätzlich mit der kostenlosen<br />
LogTag Analyzer-Software zur detaillierteren Analyse heruntergeladen<br />
werden.<br />
Der Temperaturmessbereich von -30 °C bis +60 °C, die Batterielebensdauer<br />
von ca. sechs Monaten ab dem Aktivierungszeitpunkt<br />
und seine Aufzeichnungsleistung bis 16.000 Messwerte<br />
sind selbst für Langstreckentransporte ausgezeichnet geeignet.<br />
www.cik-solutions.com<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 41
ANTRIEBSTECHNIK<br />
INTELLIGENTE MOTOREN FÜR<br />
INTELLIGENTE AGRI-BOTS<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Um den weltweit wachsenden Konsum von<br />
Nahrungsmitteln abzudecken, müssen die<br />
vorhandenen Ressourcen so effizient wie<br />
möglich genutzt werden. Gleichzeitig stehen<br />
immer weniger qualifizierte Fachkräfte zur<br />
Verfügung. Aus diesen Gründen entsteht ein<br />
immer größerer Druck hin zu autonomen<br />
Systemen als effiziente Lösungen für autonome<br />
Agraranwendungen.<br />
Seit Jahren bietet Dunkermotoren serienerprobte Antriebskonzepte<br />
im Bereich Automation und Robotics an.<br />
Besonders zu erwähnen ist hier der Bereich Fahrerlose<br />
Transportsysteme (AGV), der in den letzten Jahren stark gewachsen<br />
ist. Kunden im Agrar-Bereich profitieren von dem bereits<br />
vorhandenen Know-how und einfacher Adaption auf eigene<br />
Konzepte. Neben platzsparenden Radantrieben bietet das Unternehmen<br />
innerhalb der Robotik Applikation passende Produkte<br />
für z. B. Dosier-, Greif-, Verstell-, und Platzierungsaufgaben.<br />
Autoren: Markus Fechtig und Jan Maurath, beide Key Account Manager Motive/<br />
Agriculture, Markus Weishaar, Head of IIoT and Service, Dunkermotoren<br />
Diese Entwicklung fordert den Einsatz smarter Elektromotoren<br />
mit CANopen- bzw. Ethernet-Kommunikationsschnittstellen.<br />
GANZHEITLICHE KONZEPTE<br />
Die zunehmende Vernetzung cloudbasierter Plattformen und<br />
Dezentralisierung von Rechnerleistung eröffnen Herstellern von<br />
Landwirtschaftstechnik ganz neue Möglichkeiten. Mit den vom<br />
Motor zur Verfügung gestellten Daten ist eine Analyse und Nutzung<br />
möglich, die in logischer Konsequenz bis hin zu autonom<br />
ausgeführten Aufgaben reichen kann. Dunkermotoren bietet unter<br />
der Dachmarke nexofox, bereits heute diverse Systemlösungen<br />
und Dienstleistungen im Bereich Automatisierung, Vernetzung<br />
und Industrial Internet of Things (IIoT) an. Hierzu gehören zum<br />
einen die Entwicklung von Steuerungsprogrammen auf dem Motor<br />
selbst via MotionCode, aber auch Cloud basierte Monitoring-<br />
Lösungen zum Beispiel für ganze Antriebsflotten inklusive der<br />
zugehörigen Systemintegration. Neben der Entwicklung und Integration<br />
von Systemlösungen steht nexofox aber auch für die<br />
ganzheitliche Unterstützung und Beratung von der ersten Projektidee<br />
bis zur finalen Umsetzung rund um den optimalen Betrieb<br />
smarter Motoren von Dunkermotoren. Die Basis hierfür<br />
wurde bei Dunkermotoren schon vor einigen Jahren durch die<br />
Einführung der Motor Control Plattform (MCP) gelegt. Die MCP<br />
stellt eine einheitliche Softwareplattform dar, die es ermöglicht,<br />
alle Motoren der Baureihen dPro und dMove über alle Baugrößen<br />
hinweg identisch anzusteuern und auszulesen.<br />
Somit sind die BLDC-Motoren mit integrierter Elektronik ein<br />
wesentlicher Bestandteil des Smart Farming Gedanken und ermöglichen<br />
einen ressourcenschonenden Einsatz in der Landwirtschaft.<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
INTEGRIERTE ELEKTRONIK – EFFIZIENT<br />
UND NACHHALTIG<br />
Das Herzstück eines intelligenten bürstenlosen DC-Motors ist die<br />
verbaute Elektronik. Der Regler ist hier komplett im Motor integriert,<br />
der damit die kundenseitige Elektronik entlastet bzw. vereinfacht.<br />
Neben der Steuerung des Motors kann die Elektronik<br />
auch Aufgaben wie Datenmonitoring übernehmen. Dadurch ist<br />
eine präzise Auswertung der Fahrwege möglich. Darüber hinaus<br />
können zuvor definierte Ereignisse von der Motorelektronik<br />
überwacht werden, wie beispielsweise eine Erhöhung von Reibung<br />
bzw. Verschleiß. So werden Abweichungen sofort erkannt<br />
und ermöglichen Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von<br />
Stillstandzeiten. Ist-Werte im Feld können einfach und bequem<br />
analysiert werden. Durch die hohe Leistungsdichte können kleine<br />
Elektromotoren mit hohem Wirkungsgrad eingesetzt werden,<br />
deren Energiebedarf entsprechend gering ist. Dies schont nicht<br />
nur den Kraftstoffverbrauch, sondern entlastet auch das in vielen<br />
Fällen ausgereizte Bordnetz.<br />
Die Integration der Elektronik im Motorgehäuse schützt diese<br />
vor Umwelteinflüssen, sorgt für einen geringeren Verkabelungsaufwand<br />
und ermöglicht eine simple Plug & Play Inbetriebnahme.<br />
Durch den robusten Aufbau mit einem massiven Gehäuse<br />
aus Stahl oder Aluminium und optionaler Lackierung bzw. mit<br />
Überzug kann der gesamte Antriebsstrang eine Schutzklasse bis<br />
zu IP69K erreichen.<br />
Mit einer Abgabeleistung von 4 bis 5.000 W, bei möglichen<br />
12 VDC bis 325 VDC Versorgungsspannung, decken Dunkermotoren<br />
eine große Bandbreite an Agrarapplikationen ab. Zum<br />
Produktportfolio gehören neben bürstenbehafteten und bürstenlosen<br />
Gleichstrommotoren auch Linearantriebe, Getriebe, Geber<br />
und Bremsen, mit denen im Rahmen des modularen Baukastensystems<br />
unzählige Kombinationsmöglichkeiten realisiert werden<br />
können.<br />
Bild: Dunkermotoren<br />
www.dunkermotoren.de<br />
POINTIERT<br />
INTEGRIERTE MOTORELEKTRONIK<br />
ÜBERNIMMT DATENMONITORING<br />
PRÄZISE AUSWERTUNG<br />
DER FAHRWEGE MÖGLICH<br />
GERINGER VERKABELUNGSAUFWAND<br />
PLUG & PLAY INBETRIEBNAHME<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 43
BATTERIESYSTEME<br />
NACHHALTIG<br />
AUCH UNTER TAGE<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Zwei Spezialisten für Batteriesysteme für den<br />
Heavy Duty-Bereich arbeiten erfolgreich mit<br />
einem der größten kanadischen Hersteller von<br />
Bergbaumaschinen zusammen. Ziel ist, den<br />
Einsatz von sauberer, batterieelektrischer<br />
Energie für den Betrieb von mobilen Maschinen<br />
im Untertagebergbau zu fördern.<br />
Der kanadische Hersteller MacLean möchte seine<br />
schweren batterieelektrischen Bergbaumaschinen der<br />
EV-Series mit Gesteinsbrechern, Auslegerfahrzeugen,<br />
Sprengstoffladern, Maschinen für den Streckenvortrieb,<br />
Kassettenträgern, Straßenplaniermaschinen, Betonfahrzeugen<br />
und -spritzen sowie weitere Geräte emissionsfrei und<br />
dabei sicher und kosteneffizient betreiben. Aufgrund seiner Flexibilität<br />
bei der Konstruktion kommt zu diesem Zweck der Batterie-Subpack<br />
XMP76P von Freudenberg Battery Power Systems,<br />
eine Tochtergesellschaft von Freudenberg Sealing Technologies,<br />
zum Einsatz. Mehr als 30 Fahrzeugtypen hat MacLean bereits für<br />
das Freudenberg-Batteriesystem konfiguriert.<br />
„Wir freuen uns, die EV-Series von MacLean mit einer leistungsstarken<br />
Batterielösung unterstützen zu können, die den<br />
Energieanforderungen im rauen Bergbauumfeld unter Tage gerecht<br />
wird“, so Nils Martens, Senior Vice President der Division<br />
Battery & Fuel Cell Systems von Freudenberg Sealing Technologies.<br />
„Der XMP76P erfüllt alle Anforderungen des Kunden und<br />
ist Wegbereiter für einen sauberen, sicheren und nachhaltigen<br />
Bergbau.“<br />
Der zum Xpand-Modular-Pack-Portfolio von Freudenberg gehörende<br />
XMP76P wird mit Lithium-Ionen-Zellentechnologie von<br />
Xalt Energy – ebenfalls eine Tochtergesellschaft von Freudenberg<br />
Sealing Technologies – betrieben. Der Hersteller liefert<br />
bereits seit fünf Jahren batterieelektrische Maschinen an Bergbauunternehmen<br />
in Kanada. Nun will MacLean mit den Premium-Batterien<br />
von Freudenberg Kunden auf der ganzen Welt eine<br />
dieselfreie Flottenlösung anbieten. „Während Klimawandel und<br />
steigende CO 2<br />
-Emissionen weltweit den Einsatz batterieelektri-<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
BATTERIESYSTEME<br />
Die Elektrifizierung von Maschinen für den Hartgesteintiefbau hat<br />
viele positive Facetten. Marshall: „Elektrische Maschinen sind<br />
leiser und stoßen keine Dieselpartikel aus. Es lassen sich zudem<br />
Einsparungen erzielen, weil die Kosten für unterirdische Belüftungssysteme<br />
sinken.“ Damit unterstütze MacLean mit den EV-Series<br />
seine Kunden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und zukünftige<br />
Investitionen zu sichern. „Viele Bergbauunternehmen<br />
haben sich verpflichtet, bis 2050 CO 2<br />
-neutral zu werden, einige<br />
sogar schon bis zum Jahr 2030“, so Marshall. „Sie wollen bei wichtigen<br />
Leistungsindikatoren für Umwelt, Nachhaltigkeit und Unternehmensführung<br />
gut abschneiden, da dies für Investoren immer<br />
wichtiger wird. Nachdem die Regierungen im Einklang mit dem<br />
Pariser Abkommen neue CO 2<br />
-Emissionsstandards festgelegt haben,<br />
will auch die Bergbauindustrie ihren Teil dazu beizutragen.“<br />
Deshalb war MacLean mit der Bitte um Unterstützung an Freudenberg<br />
herangetreten. Die Batterie-Experten des Unternehmens<br />
hatten gemeinsam mit den MacLean-Ingenieuren geprüft,<br />
welche Energieanforderungen gestellt, welche Batterieträgersysteme<br />
benötigt wurden und wie die Konfigurationen aussahen.<br />
Am Ende entschied sich MacLean für den XMP76P-Subpack als<br />
optimale Lösung für den Antriebsstrang. Mehrere Subpacks werden<br />
dabei in Reihe geschaltet, um ein Energieniveau von über<br />
106 kWh pro Fahrzeug zu erreichen.<br />
Ein Blick in<br />
die Batterieproduktion<br />
bei Xalt<br />
scher Antriebe vorantreiben, befindet sich der Bergbau in einer<br />
besonderen Situation“, so Patrick Marshall, Vice President Product<br />
Management bei MacLean. „Auf der einen Seite steigt die<br />
Nachfrage nach Erzen und Mineralien, die die Entwicklung von<br />
emissionsfreien, elektrischen Fahrzeugen und Maschinen unterstützen.<br />
Auf der anderen Seite könnten die steigenden Emissionen<br />
bei der Gewinnung dieser Ressourcen ohne eine Umstellung<br />
auf einen CO 2<br />
-neutralen Bergbaubetrieb jegliche Umweltvorteile<br />
zunichtemachen.“<br />
MacLean hat die EV-Series 2016 auf den Markt gebracht und<br />
das Portfolio seitdem kontinuierlich vergrößert. Zuletzt wurde<br />
die Baureihe 2021 um einen knickgelenkten Schwerlast-Spritzbetonierer<br />
und einen Grader erweitert, die speziell für die rauen<br />
Bedingungen im Untertagebau konzipiert wurden.<br />
UMWELTFREUNDLICHE ELEKTRIFIZIERUNG<br />
ÜBERZEUGENDE LEISTUNGSPERFORMANCE<br />
Im Subpack XMP76P kommen 43-Ah-Hochleistungszellen von<br />
Xalt in einer 2p24s-Architektur zum Einsatz, die insgesamt<br />
7,6 kWh Energie liefern. Mit einer 6C-Entlade- und 3C-Ladefähigkeit<br />
ist der XMP76P ideal für Anwendungen mit hohen Anforderungen<br />
an Entladeleistung und Rückspeisung. Jedes Subpack<br />
enthält VTB-Boards (Voltage Temperature Balancing), die die<br />
Spannungen aller 24 Zellenpaare sowie die internen Packtemperaturen<br />
messen und den Zellenausgleich durchführen. Der<br />
XMP76P ist für die Verwendung mit der BDU (Battery Disconnect<br />
Unit) und der MCU (Master Control Unit) von Xalt über den I/O-<br />
Port konzipiert.<br />
Das flexible Gehäuse des Subpacks ermöglicht kundenspezifische<br />
elektrische und kältetechnische Schnittstellen. Das aktive<br />
Flüssigkeitskühlsystem sorgt für ideale Zelltemperaturen, die<br />
schnell auf einen Anstieg des Strombedarfs und der Umgebungstemperaturen<br />
reagieren.<br />
„Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung der Batterien, der<br />
Technologie-Roadmap von Freudenberg und der Unterstützung,<br />
die wir vom technischen Vertrieb des Unternehmens erhalten –<br />
und natürlich mit der Tatsache, dass wir jetzt eine internationale<br />
Lieferkette für unsere Elektrofahrzeuge haben. Wir sehen in dieser<br />
Partnerschaft ein großes Wachstumspotenzial“, so Marshall<br />
abschließend.<br />
Bilder: MacLean Engineering, Freudenberg Sealing Technologies<br />
www.fbps.com<br />
ÜBER XALT ENERGY UND FREUDENBERG<br />
BATTERY POWER SYSTEMS<br />
Xalt Energy, LLC, und Freudenberg Battery Power Systems,<br />
LLC, sind Tochtergesellschaften von Freudenberg Sealing<br />
Technologies. Xalt Energy ist spezialisiert auf die Entwicklung<br />
und Produktion von langlebigen, hochbelastbaren<br />
Lithium-Ionen-Batteriezellen für robuste Anwendungen.<br />
Freudenberg Battery Power Systems fokussiert sich auf<br />
die Entwicklung, Produktion, Montage und den Service<br />
von Batteriesystemen für den Heavy Duty-Bereich, mit<br />
Schwerpunkt auf Bus, Lkw, Schiffe und Bergbauanwendungen.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 45
PROPORTIONALMAGNETE<br />
WENIG HYSTERESE BEI HOHER PRÄZISION<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Eine neue Baureihe elektromagnetischer<br />
Proportionaltechnik für Ventilmagnete, geeignet<br />
für Hydraulikkreisläufe in Baumaschinen, hat die<br />
Atam Group entwickelt.<br />
Die technische und kommerzielle Zusammenarbeit zwischen<br />
Atam, einem führenden Unternehmen im Bereich<br />
verkapselter Spulen, und Italmagneti, tätig in der<br />
Herstellung magnetischer Rohre zur Steuerung von Magnetventilen<br />
und Linearantrieben, hat zur Entwicklung von<br />
Ventilmagneten mit hohem technischen Standard geführt. Die<br />
Ventilmagnete sind vor allem für Hersteller von Magnetventilen<br />
für den Bereich der Hydraulik interessant.<br />
Atam und Italmagneti, die als Atam Group auf dem Markt tätig<br />
sind, haben sich in den letzten Jahren auf die Entwicklung von<br />
Proportionalmagneten als Antrieb für Ihre Magnetventile konzentriert.<br />
Die Entwickler arbeiteten dabei sehr eng mit den jeweiligen<br />
Kunden zusammen, um den spezifischen Anwendungsanforderungen<br />
verschiedener Industriebereiche gerecht zu werden.<br />
So entstanden eine Reihe sehr individueller und anwendungsspezifischer<br />
Produkte. Die proportionalen Magnetventile der<br />
Atam Group werden in Europa, im Fernen Osten und den Vereinigten<br />
Staaten vertrieben.<br />
LEISTUNGSFÄHIGE MAGNETVENTILE<br />
FÜR BAUMASCHINEN<br />
Proportionalmagnete für Magnetventile setzen sich aus einer<br />
Atam-Spule und einem Linearantrieb von Italmagneti zusammen,<br />
die ineinander integriert sind. Dieses Bauteil wird vor allem<br />
in Hydraulikkreisläufen von Land- und Baumaschinen, Verdich-<br />
tern und Straßenkehrmaschinen, Gabelstaplern, Betonmischern<br />
usw. verwendet. Dadurch können die verschiedenen Abnehmer<br />
der Maschine funktionieren, z. B. die Bewegung des Auslegers eines<br />
Baggers, die Drehung eines Betonmischers, in dem der Ölfluss<br />
reguliert und dorthin gelenkt wird, wo und wann er benötigt<br />
wird, wobei der erforderliche Druck und die Durchflussmenge<br />
genau und streng eingehalten werden.<br />
Vor kurzem haben Atam und Italmagneti eine Serie von Solenoiden<br />
für proportionale Magnetventile entworfen, die für Anwendungen<br />
in Baumaschinen gedacht sind. Diese Produkte sind<br />
äußerst leistungsfähig und können bei einem Druck von bis zu<br />
450 bar arbeiten; sie sind für 10 Millionen Kreisläufe geprüft.<br />
GERINGE RAUHEIT FÜR GERINGE<br />
HYSTERESEWERTE<br />
Jedes Ventilmagnet zeichnet sich durch seinen Linearantrieb aus,<br />
der besonders niedrige Hysteresewerte erlaubt: Dadurch wird<br />
das Magnetventil sehr präzise gesteuert, sowohl bei steigendem<br />
GEPRÜFT FÜR 10 MILLIONEN<br />
KREISLÄUFE SIND VENTILE FIT<br />
FÜR ABGELEGENE STANDORTE<br />
als auch bei fallendem Druck. Um besonders niedrige Hysteresewerte<br />
zu erreichen, wurden die Oberflächen der internen Bauteile<br />
des Antriebs speziell behandelt, so dass eine sehr geringe Rauheit<br />
geschaffenn wurde (0,1 – 0,15 μm). Zusätzlich wurde eine Folie<br />
gegen Reibung zwischen die Innenwand des Antriebs und den<br />
mobilen Kern eingesetzt, damit dieser besser gleiten kann. Die<br />
Spule hat Schutzgrad IP69K und wird mit allen handelsüblichen<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
PROPORTIONALMAGNETE<br />
01<br />
02 03<br />
elektrischen Anschlüssen geliefert. Sie ist in verschiedene Harze<br />
eingekapselt, um die geeignete Isolationsklasse zu erreichen.<br />
Die Atam Group bietet Lösungen mit hohem technischem Gehalt.<br />
Dieses hohe Niveau haben die Unternehmen in Zusammenarbeit<br />
mit ihren Kunden erreicht. Die Anforderungen der Kunden<br />
zu realisieren und das fertige Produkt im Anschluss so anzupassen,<br />
dass es in den vorhandenen Bauraum passt – diese Aufgabe<br />
immer und immer wieder zu lösen, hat die Atam Group stetig<br />
verbessert. Die kundenorientierte Arbeitsweise führt zu einer<br />
großen Flexibilität in der Produktion. Sowohl kleine Serien bis<br />
hin zu großen Chargen auf automatisierten Linien können hergestellt<br />
werden.<br />
WARTUNGSARM FÜR ABGELEGENE STANDORTE<br />
Die Atam Group bietet eine breite Palette von Lösungen an, die<br />
für verschiedene Anwendungsbereiche entwickelt wurden und<br />
auch aufgrund von Risikofaktoren in Verbindung mit bestimmten,<br />
auch extremen, Umgebungsbedingungen, in denen das Ventilmagnet<br />
arbeiten wird, kundenbezogen zugeschnitten sind. Nur<br />
ein kundenspezifisches Produkt kann folgende Probleme<br />
berücksichtigen: Leistung des Ventilaggregats, extreme Umgebungstemperaturen,<br />
starke Temperaturschwankungen oder starke<br />
Korrosion. Und nicht zuletzt auch sehr abgelegene Standorte,<br />
an denen eine Wartung besonders schwierig ist.<br />
Die Bandbreite an kundenspezifischen Lösungen, gemeinsam<br />
mit einer schnellen und flexiblen Produktion, die von den beiden<br />
Unternehmen gewährleistet wird, machen die Atam-Group zu einem<br />
wichtigen Akteur in der Entwicklung und Herstellung von<br />
Magnetventilen.<br />
Bilder: Atam<br />
www.atamgroupltd.com<br />
01 Das Produkt-Portfolio der Atam Group<br />
02 Die Grafik macht die Wechselwirkung zwischen Spule<br />
und Antrieb sichtbar<br />
03 Automatisierte Verkapselung und Prüfung von Spulen<br />
DIE ATAM GROUP<br />
Atam Group wurde in den 90er-Jahren gegründet, um<br />
eine technisch-kommerzielle Zusammenarbeit zwischen<br />
Atam und Italmagneti zu entwickeln. Ziel war es, ein<br />
Ventilmagnet für Hersteller von Magnetventilen zu<br />
konstruieren, die technisch hochwertige Produkte für<br />
verschiedene hydraulische Anwendungen benötigten.<br />
Das Ventilmagnet, welches sich aus dem Zusammenwirken<br />
von Spule und Stellglied ergibt, ist das Herz des<br />
Ventils und legt die technischen Leistungen fest. Die<br />
Atam-Unternehmensgruppe kann ein vollständiges<br />
Produktpaket anbieten, sowohl in technischer als auch<br />
kommerzieller Form, da die beiden Unternehmen über<br />
komplementäre technische Fähigkeiten verfügen. Beide<br />
Firmen haben ihre Marktpositionen auf dem Weltmarkt<br />
gefestigt und ein stabiles Wachstum erreicht. Als<br />
besondere Stärken sehen die Unternehmen ihre Erfahrung<br />
mit Endanwendungen, die vorausschauende<br />
Kundenbetreuung, die hohe Qualität der produzierten<br />
Spulen und Antriebe sowie eine vollständige und wettbewerbsfähige<br />
Produktpalette an.<br />
www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 47
DIE SYSTEMFRAGE: FVV FORSCHT AM<br />
NACHHALTIGEN HYBRIDANTRIEB<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Hybridantriebe, in denen Elektro- und<br />
Verbrennungsmotor zusammenarbeiten,<br />
ermöglichen schnelle CO 2<br />
-Einsparungen im<br />
Straßenverkehr – vorausgesetzt das<br />
Antriebssystem eines solchen Fahrzeugs ist von<br />
Anfang an auf einen möglichst effizienten Betrieb<br />
ausgelegt. Im neuen Hybridforschungsprogramm<br />
der Forschungsvereinigung<br />
Verbrennungskraftmaschinen e.V. FVV erarbeiten<br />
Ingenieure über Firmengrenzen hinweg die dafür<br />
notwendigen Methoden und Technologien.<br />
Das vom FVV-Vorstand 2020 initiierte Hybridforschungsprogramm<br />
hat inzwischen zu konkreten Projekten<br />
geführt, die sich mit der nachhaltigen Auslegung von<br />
Hybridantrieben beschäftigen. Dabei stehen weniger<br />
konkrete Einzeltechnologien als vielmehr deren Zusammenspiel<br />
im Fokus der Forscher. So untersucht die Technische Universität<br />
Darmstadt in einem Vorhaben, wie sich die theoretisch unendlich<br />
vielen Kombinationen aus Akkus, E-Maschinen, Motoren,<br />
Getriebevarianten sowie softwarebasierter Betriebsstrategie in<br />
ein modulares System überführen lassen 1 . Ein solcher Ansatz soll<br />
einerseits den Umweltnutzen maximieren, andererseits aber die<br />
Produktionskosten durch Variantenreduzierung niedrig halten<br />
und damit einer hohen Marktakzeptanz dienen. Ziel der Forscher<br />
ist es unter anderem, ein Software-Programm zu entwickeln, das<br />
nach Eingabe der Randbedingungen modulare Architekturen des<br />
hybriden Antriebsstrangs berechnet und die Eigenschaften der<br />
Komponenten berücksichtigt. Die Wissenschaftler verfolgen dabei<br />
einen objektorientierten Ansatz aus der Informatik, der die<br />
Rechenzeit deutlich verkürzen soll. Das Programm soll nach Ab-<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
HYBRIDANTRIEBE<br />
schluss des Projekts mit allen Unternehmen, die in der FVV zusammenarbeitenden,<br />
geteilt werden. „Insbesondere mittelständische<br />
Zulieferer können davon erheblich profitieren“, meint<br />
Martin Nitsche, Stellvertretender Geschäftsführer der Forschungsvereinigung.<br />
HOCHFLEXIBLER ANTRIEB<br />
Ziel jeder Hybridentwicklung ist der energieeffiziente Betrieb.<br />
Gleichzeitig gilt es aber auch Abgasemissionen zu minimieren<br />
und einen hohen Fahrkomfort zu ermöglichen. Doch in welchen<br />
konkreten Situationen treten dabei Zielkonflikte auf? Und was<br />
bedeutet die hohe Flexibilität, die vom Verbrennungsmotor erwartet<br />
wird, für dessen Technik? Solche Fragen versuchen Forscher<br />
der RWTH Aachen innerhalb eines weiteren Projekts zu<br />
klären 2 . Dafür verknüpfen sie verschiedene Simulationsverfahren,<br />
mit denen beispielsweise die Abgasnachbehandlung oder<br />
das Wärmemanagement einbezogen werden können. Mit einem<br />
„prädikativen Reisemanagement“ soll es möglich werden, Sonderemissionszonen<br />
sowie unvorhergesehene Ereignisse wie<br />
Staus zu berücksichtigen. Am Ende des Forschungsprojekts steht<br />
die Entwicklung einer herstellerneutralen, ganzheitlichen<br />
Entwicklungsmethodik für Hybridantriebe, die die Arbeit an Effizienztechnologien<br />
auch für kleine und mittelständische Unternehmen<br />
vereinfacht.<br />
CO 2<br />
-NEUTRALE HYBRIDANTRIEBE<br />
Frei von klimaschädlichen Emissionen sind Hybridantriebe nur<br />
dann, wenn der Elektromotor ausschließlich mit Grünstrom und<br />
der Verbrennungsmotor mit synthetischen Kraftstoffen wie grünem<br />
Methanol betrieben wird. Dass bei Methanolbetrieb in<br />
nahezu allen Betriebsbereichen des Verbrennungsmotors ein<br />
Wirkungsgrad von mehr als 40 Prozent erreicht werden kann,<br />
hatte bereits das 2020 abgeschlossene FVV-Projekt „ICE2025+“<br />
gezeigt. Am Bestpunkt erreichte der auf den Hybridbetrieb optimierte<br />
Motor mit dem synthetischen Kraftstoff sogar mehr als 46<br />
Prozent. In dem nun gestarteten Nachfolgeprojekt „ICE2030“ soll<br />
ein thermischer Wirkungsgrad von mindestens 50 Prozent erreicht<br />
werden 3 . Dafür untersuchen die beteiligten Wissenschaftler<br />
der Universitäten Aachen, Braunschweig, Darmstadt und<br />
Stuttgart, ob durch Zumischung von Wasserstoff eine extrem magere<br />
Verbrennung mit hoher Stabilität möglich wird. Zudem wollen<br />
sie untersuchen, wie sich der hohe Sauerstoffüberschuss auf<br />
die Abgaszusammensetzung auswirkt.<br />
Weitere laufende oder geplante Forschungsvorhaben rund um<br />
den Hybridantrieb und dessen Betriebsstrategien beschäftigen<br />
sich mit den Herausforderungen, die entstehen, wenn der<br />
Verbrennungsmotor nur sehr selten, dafür dann aber sehr zuverlässig<br />
einspringen muss. Zu den untersuchten Phänomenen gehören<br />
das Thermomanagement genauso wie beispielsweise die<br />
akustische Wahrnehmung im Innenraum. Martin Nitsche begründet<br />
die Relevanz dieser Forschung folgendermaßen: „Viele<br />
eigentlich gelöste technische Fragen, etwa zu Korrosion und Betriebsfestigkeit,<br />
stellen sich in Hybridantrieben ganz neu.“<br />
Im Rahmen des Hybridforschungsprogramms erprobt die FVV<br />
zudem ein neues Vergabeverfahren. Bei dem Call-for-Tender-<br />
Verfahren definiert eine Expertengruppe zu Beginn nur das Ziel.<br />
Forschungsstellen können den methodischen Weg selbst festlegen<br />
und entsprechende Projekte vorschlagen. Nitsche zufolge hat<br />
sich das neue Vorgehen bereits bewährt: „Wir können so das spezifische<br />
Know-how an den Forschungsstellen noch besser für die<br />
vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung nutzen.“<br />
Bilder: Aufmacher: kiri – stock.adobe.com, FVV<br />
www.fvv-net.de<br />
Vor allem mittelständische Zulieferer<br />
können von unserem Hybridforschungsprogramm<br />
erheblich profitieren<br />
Martin Nitsche, Stellvertretender Geschäftsführer,<br />
FVV<br />
Hinweise zum Forschungsprogramm:<br />
1 | FVV-Forschungsvorhaben Nr. 1428: Modulare objektorientierte Architekturen<br />
für skalierbare Hybridantriebsstränge. Durchgeführt an der TU Darmstadt (Prof.<br />
Dr. Christian Beidl, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe<br />
vkm). Abschluss erwartet zum 31.12.<strong>2022</strong>.<br />
2 | FVV-Forschungsvorhaben Nr. 1433: Hochflexible Verbrennungsmotoren für<br />
Hybridfahrzeuge. Durchgeführt an der RWTH Aachen (Prof. Dr. Stefan<br />
Pischinger, Lehrstuhl für Thermodynamik mobiler Energiewandlungssysteme<br />
tme). Abschluss erwartet zum 28.02.2023.<br />
3 | FVV-Forschungsvorhaben Nr. 1434: Grenzen der ottomotorischen Wirkungsgradsteigerung<br />
in hybridisierten Antriebssträngen. Durchgeführt an der RWTH<br />
Aachen (Prof. Dr. Stefan Pischinger, Lehrstuhl für Thermodynamik mobiler<br />
Energiewandlungssysteme tme), TU Braunschweig (Prof. Dr. Peter Eilts, Institut<br />
für Verbrennungskraftmaschinen ivb), TU Darmstadt (Prof. Dr. Christian Beidl,<br />
Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe vkm) und<br />
Universität Stuttgart (Prof. Dr. Michael Bargende, Institut für Fahrzeugtechnik<br />
IFS). Abschluss erwartet zum 31.01.2023.<br />
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ERSCHEINUNGSTERMIN: 28. 04. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 11. 04. <strong>2022</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
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01 Um Fehler bei der Konfiguration pneumatischer Systeme zu<br />
vermeiden, ist es ratsam, sich einen Experten an die Seite zu holen.<br />
Wichtig ist dabei die Betrachtung des kompletten Druckluftsystems.<br />
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02 Anwendungsspezifische Parameter, unzählige unterschiedliche<br />
Elastomere und deren Formulierungen machen die Auswahl der richtigen<br />
Dichtung nicht leicht. Doch worauf kommt es an?<br />
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03 Beim Betrieb von Krananlagen kommt es auf höchste Sicherheit an.<br />
Eine benutzerfreundliche und leistungsstarke CheckApp vereinfacht nun<br />
die tägliche Kranprüfung.<br />
Foto: Konecranes<br />
04 Um CO2-Emissionen zu reduzieren, soll es zukünftig keine mechanischen<br />
Keilriemen- oder Nebenantriebe mehr geben. Eine Alternative sind<br />
energieeffiziente elektrohydraulische Systemlösungen.<br />
Foto: Bucher Hydraulics<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de
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