Buch der Gefühle (Leseprobe)
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn» von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli 232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28 ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch) In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn»
von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli
232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28
ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch)
In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom
renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
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»Danke!«<br />
Der Applaus verdoppelt sich, die Dankesbezeichnungen verdoppeln sich.<br />
»Danke! Danke!«<br />
Das Publikum ruft, pfeift, klatscht, unglaubliche Ovationen.<br />
Und er: »Danke! Danke! Danke!«<br />
Daniel Pennac: Danke<br />
Dankbarkeit<br />
In Japan gibt es ein sehr beliebtes Märchen, das in vielen Versionen erzählt<br />
wird. In einer davon heißt es, dass ein armer Fischer mit Namen Urashima<br />
Taro eines Tages am Strand Kin<strong>der</strong> trifft, die aus Spaß eine kleine Schildkröte<br />
quälen. Sie legen sie auf den gepanzerten Rücken, treten sie, tun so, als würden<br />
sie sie frei lassen. Doch kaum, dass sie zum Meer krabbelte, schnappen<br />
sie sich das Tier und fangen wie<strong>der</strong> von vorn an. Urashima versucht, sie von<br />
ihrem grausamen Spiel abzubringen. Aber die Kin<strong>der</strong> antworten, dass er sich<br />
um seinen eigenen Kram kümmern soll. Da holt <strong>der</strong> Fischer seine einzige<br />
Münze aus seiner Tasche und kauft die Schildkröte. Danach bringt er sie ins<br />
Meer zurück. »Du hast mich gerettet«, sagt die Schildkröte zu ihm, bevor sie in<br />
den Wellen verschwindet. »Und ich bin dir dankbar dafür. Eines Tages werde<br />
ich es dir vergelten.« In Märchen können Tiere ja bekanntermaßen sprechen<br />
und denken, was wie oftmals sogar besser als die Menschen tun. Tatsächlich<br />
hält die Schildkröte ihr Versprechen.<br />
Das ist nur <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Geschichte von Urashima Taro, in <strong>der</strong> er außergewöhnliche<br />
Abenteuer und wun<strong>der</strong>same Begegnungen erlebt. In diesem<br />
Märchen – wie auch in vielen an<strong>der</strong>en aus allen Epochen und Län<strong>der</strong>n, von<br />
Dichtern wie Äsop o<strong>der</strong> Basile, von Phädrus o<strong>der</strong> den Gebrü<strong>der</strong>n Grimm –<br />
wird die Dankbarkeit für das Gleichgewicht unter den Menschen und sogar<br />
zwischen Mensch und Natur als grundlegend angesehen. Daher werden die<br />
Undankbaren immer bestraft.<br />
Das Gefühl <strong>der</strong> Dankbarkeit zeigen wir mit dem kleinen Wort aus zwei Silben,<br />
das unsere Eltern uns immer vorsagen, wenn jemand uns etwas schenkt<br />
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