23.03.2022 Aufrufe

Buch der Gefühle (Leseprobe)

»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn» von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli 232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28 ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch) In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.

»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn»
von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli
232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28
ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch)

In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom
renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sie glauben nie, dass sie alles wissen: Sie hören zu und beobachten, lernen<br />

und können staunen, sind neugierig und interessieren sich für Neues. Sie hören<br />

nie auf, das Talent und das Können an<strong>der</strong>er anzuerkennen, und schätzen<br />

die Beiträge von kompetenteren o<strong>der</strong> erfahreneren Menschen.<br />

Die Erfolge, das Lob, sogar <strong>der</strong> Applaus steigen ihnen nicht zu Kopf. Sie<br />

wissen, dass Berühmtheit, Bekanntheit und Lobhudelei nicht bedeuten, besser<br />

zu sein.<br />

Zur täglichen Bescheidenheit gehört also immer auch die Höflichkeit: Bisweilen<br />

behandeln diejenigen, die in einem Bereich erfolgreich sind, an<strong>der</strong>e<br />

anmaßend. Sie fühlen sich überlegen und sind davon überzeugt, dass sie<br />

niemanden mehr brauchen. Hochmut und Bescheidenheit passen aber nicht<br />

zusammen.<br />

Der große Wissenschaftler aber kann bescheiden sein, nachdem er den<br />

Nobelpreis bekommen hat, und macht sich wie<strong>der</strong> an die Arbeit. Die Künstlerin<br />

kehrt nach einer großen internationalen Ausstellung in ihr Atelier zurück<br />

und beginnt mit <strong>der</strong> gleichen Begeisterung wie zuvor mit einem neuen<br />

Kunstwerk.<br />

Auch ein Kaiser kann bescheiden sein, und das ist kein Wi<strong>der</strong>spruch,<br />

selbst wenn es so scheint.<br />

Der Betreffende war Mark Aurel, <strong>der</strong> den Titel im Jahr 161 nach Christus<br />

erhielt und ihn bis zu seinem Tod im Jahr 180 trug. Er war ein aufgeklärter<br />

Gesetzgeber, ein fähiger Feldherr und Philosoph. Knapp zwanzig Jahre war<br />

er die wichtigste Person seiner Zeit: Er hatte die gesamte Welt unter und niemanden<br />

über sich. Schwer zu glauben, dass er die Wesensart <strong>der</strong> Bescheidenheit<br />

besaß und sie auch praktizierte!<br />

Dennoch scheint es, dass Mark Aurel nackt auf dem Boden schlief, einfache<br />

Mahlzeiten zu sich nahm, seinen Freunden treu war und mit echter<br />

Dankbarkeit Ratschläge und Empfehlungen annahm. Er war also mächtig<br />

und bescheiden.<br />

In seinen Selbstbetrachtungen, einer Art philosophisches Tagebuch,<br />

schrieb <strong>der</strong> Kaiser, dass er von seinen Eltern und seinen Lehrern viele wertvolle<br />

Dinge geerbt hätte: die Ruhe und die Höflichkeit, die Zurückhaltung und<br />

die Standhaftigkeit, die Hilfsbereitschaft gegenüber den Freunden, die Toleranz<br />

für die, die nicht studiert haben o<strong>der</strong> sich unbegründet eine Meinung<br />

bilden, das gute Zusammenleben mit allen. Aber nicht nur: »Der Ruf und das<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!