Buch der Gefühle (Leseprobe)
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn» von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli 232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28 ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch) In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn»
von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli
232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28
ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch)
In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom
renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
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wachsenenalter erreichen, weil sie sich damit nicht haben vertraut machen<br />
können. So schreibt Raffaele Simone ganz richtig: »Die kognitiven Informationstechnologien<br />
sind eine drastische Form <strong>der</strong> De-Realisation«, bei <strong>der</strong> die<br />
Nutzer den Kontakt mit <strong>der</strong> Realität verlieren, weil im virtuellen Raum die<br />
Wirklichkeit durch ihre Simulation ersetzt worden ist.<br />
Als Folge <strong>der</strong> Isolation, die durch die Beziehung des Einzelnen zum Computer<br />
einsetzte, griffen die Digital Natives zuerst auf die Smileys, eine bestimmte<br />
Abfolge von Zeichen, die die Emotionen stilisieren, dann auf die<br />
Emojis zurück, jene runden Gesichter, die Gefühlszustände und Befindlichkeiten<br />
darstellen. Diese Tendenz, Schrift durch Emoticons zu ersetzen,<br />
scheint mir die offensichtlichste Form <strong>der</strong> Rückkehr in die erste Phase <strong>der</strong><br />
Menschheitsgeschichte zu sein, als die Menschen durch Felsmalerei und<br />
Skulpturen kommunizierten. Sie ist zudem eine Rückkehr in die erste Phase<br />
unseres Lebens, wenn es stimmt, dass Emoticons schon von Kin<strong>der</strong>n verstanden<br />
werden, die noch nicht schreiben können. Auf die Nutzung <strong>der</strong><br />
Emoticons wird während des Heranwachsens nicht mehr verzichtet. Ein Gesicht<br />
stellt Traurigkeit dar, ein an<strong>der</strong>es Freude, noch eines Wut, wie<strong>der</strong> eines<br />
Langeweile o<strong>der</strong> Gleichgültigkeit: So werden in einer schon fast zwanghaften<br />
Reihung die eigenen Gefühle nach außen getragen. Und wenn die Emojis<br />
nicht mehr genügend ausdrucksstark erscheinen, greifen die Digital Natives<br />
auf Sprachnachrichten und Selfies zurück. Denn mittlerweile scheint es,<br />
dass sie Mühe haben, ihre eigenen Gefühle und Emotionen zu beschreiben,<br />
nicht nur gegenüber an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n auch gegenüber sich selbst. Dabei<br />
haben sie ein immenses Bedürfnis, ihre Gefühle mitzuteilen und auszudrücken.<br />
Aber ist all diese Zwanghaftigkeit in <strong>der</strong> Kommunikation über virtuelle<br />
Kanäle, neben dem oben beschriebenen De-Realisationsprozess, nicht auch<br />
ein Symptom <strong>der</strong> De-Sozialisierung aufgrund <strong>der</strong> vermehrten Einsamkeit<br />
<strong>der</strong>jenigen, die ausschließlich im Internet leben, arbeiten und kommunizieren?<br />
Tatsächlich kann pro Computer nur eine Person interagieren. Doch<br />
wenn es stimmt, dass wir über das Internet Freunde in Amerika o<strong>der</strong> Australien<br />
finden können, so fragt man sich, wie tief diese Freundschaften im Vergleich<br />
zu denen gehen, die man in einer realen Gemeinschaft, in <strong>der</strong> Nach-<br />
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