Buch der Gefühle (Leseprobe)
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn» von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli 232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28 ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch) In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
»Das große Buch der Gefühle – 50 Emotionen von Angst bis Zorn»
von Umberto Galimberti und Anna Vivarelli
232 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28
ISBN 978-3-03876-220-1 (Midas Kinderbuch)
In diesem faszinierenden Buch werden 50 Emotionen von A wie Angst bis Z wie Zuversicht beschrieben - konzipiert und fachlich betreut vom
renommierten Philosophen und Psychotherapeuten Umberto Galimberti und geschrieben von der preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Anna Vivarelli. Inspiriert von Mythen, Literatur und alltäglichen Momenten werden hier alle Nuancen der verschiedene Stimmungen ausgelotet und es wird klar, dass sie wirklich allen Menschen gemeinsam sind - über Länder- und Altersgrenzen hinweg.
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es keine Jugendlichen gibt, son<strong>der</strong>n nur »Jugendliche in Beziehung zu Erwachsenen«.<br />
Beziehung ist hier jedoch nicht das Aufeinan<strong>der</strong>treffen von<br />
unterschiedlichen Positionen, son<strong>der</strong>n unser beständiger Versuch zu verstehen,<br />
was unsere Bereitschaft, uns selbst zu verän<strong>der</strong>n, im Jugendlichen<br />
auslöst. Diese Bereitschaft schützt uns vor <strong>der</strong> Anmaßung, wir hätten etwas<br />
verstanden, nur weil wir länger gelebt haben, und bewahrt uns vor überzogener<br />
Strenge.<br />
Solange wir Erwachsenen jedoch nicht bereit sind, uns in Gegenwart eines<br />
jugendlichen Gefühlssturms zu verän<strong>der</strong>n, wird auch <strong>der</strong> Fluss, in dem die<br />
Jugend verläuft, irgendwann Hochwasser führen und über die Ufer treten.<br />
Die Gesichter verschwinden dann hinter Masken, <strong>der</strong> Weg wird zum Abweg,<br />
die Geste zur Grausamkeit, <strong>der</strong> Traum zum Albtraum und jegliche Kommunikation<br />
wird unmöglich. Die Wunde vertieft sich und heilt nicht mehr, wenn<br />
wir beim Zusammentreffen von Erwachsenen und Jugendlichen nicht ausprobieren,<br />
was aus einer Hand wird, wenn sich die Faust öffnet.<br />
3. Sitz und Natur von Emotionen<br />
Die Emotion ist eine intensive, gefühlsmäßige Reaktion, die akut auftritt und<br />
nur kurz andauert. Sie wird durch einen Stimulus in <strong>der</strong> Umwelt, etwa durch<br />
eine Gefahr, o<strong>der</strong> mental ausgelöst, z. B. durch eine Erinnerung. Bevor <strong>der</strong><br />
Verstand vermitteln kann, treibt die Emotion uns durch die Welt – auf <strong>der</strong><br />
Suche nach Freuden und <strong>der</strong> Vermeidung von Frustrationen. Wie bereits erwähnt,<br />
haben Gefühle das Verhalten unserer Vorfahren geleitet, bevor sich<br />
<strong>der</strong> Neocortex im Gehirn entwickelt hat, in dem unser Verstand angesiedelt<br />
ist.<br />
Sitz <strong>der</strong> Emotion ist das limbische System, über das auch höher entwickelte<br />
Tiere verfügen.<br />
Dieser Bereich reguliert die grundlegenden vegetativen Körperfunktionen<br />
wie den Atem, den Metabolismus <strong>der</strong> Organe und ganz allgemein die<br />
Schaltzentralen, die für das korrekte Funktionieren des Körpers sorgen. Das<br />
erklärt, warum wir bei starken Gefühlsaufwallungen körperliche Reaktionen<br />
verspüren, die beispielsweise den Blutkreislauf betreffen, die Atmung,<br />
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