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Fjord und Schlei maritim 01/2022

Ausgabe 01/2022

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»Grattis Hasse!« –<br />

Herzlichen Glückwunsch, Hasse!<br />

Mit einem Foto aus jüngeren Jahren gratuliert der altehrwürdige Heimatclub HHS Helsingfors<br />

einem seiner berühmtesten Mitglieder, nämlich dem international erfolgreichen Regattasegler<br />

<strong>und</strong> Bootskonstrukteur Hans Groop zum 90. Geburtstag.<br />

Manchem sagt der Name eher weniger,<br />

aber wenn man das vom Vornamen Hans<br />

abgeleitete H-Boot erwähnt, gehen<br />

zahlreichen Besitzern <strong>und</strong> Besitzerinnen<br />

dieser Boote die Herzen auf. Sie verbinden<br />

damit einen langjährigen Segelgenuss<br />

auf ihrem Ostsee-Schärenkreuzer,<br />

der aufgr<strong>und</strong> seiner Segeleigenschaft<br />

geradezu idealtypisch für dieses Gewässer<br />

konzipiert wurde.<br />

Zu den Anfängen<br />

Hans begann seglerisch bereits 1937,<br />

als sein Vater in Vaasa den Knirps mit<br />

dem Motivationsschub „Mach mal!“ in<br />

einen Opti steckte. Hans machte es so<br />

gut, dass er recht schnell zu einem der<br />

besten Segler in Skandinavien wurde,<br />

u.a. im Folkeboot. Als junger Schiffbauingenieur<br />

in Helsinki wurde er in seinem<br />

Club HSS nach einer Alternative zu den<br />

klassischen, aber teuren Folkebooten<br />

gefragt, <strong>und</strong> zwar aus dem seinerzeit<br />

neuen GFK-Material. Damit hatte Hans<br />

Groop bereits viel Erfahrung gesammelt,<br />

nicht zuletzt bei Großschiffen.<br />

Der erste Entwurf<br />

So entstand aus einer ersten Skizze auf<br />

einer Serviette im HSS-Clubrestaurant<br />

der Entwurf <strong>und</strong> die spätere Konstruktion<br />

des H-Bootes mit aller Expertise eines<br />

Top-Regattaseglers in Personalunion mit<br />

dem späteren Professor für Schiffbau<br />

an der Uni Helsinki. Dieser Glücksfall H-<br />

Boot verbreitete sich aufgr<strong>und</strong> diverser<br />

Regattaerfolge in Skandinavien rasend<br />

schnell. Bis heute wurden über 5000 Exemplare<br />

auf diversen Werften in Europa<br />

gebaut.<br />

Lizenzübertragung<br />

Hans Groop übertrug recht bald die<br />

Lizenz an seiner Konstruktion dem finnischen<br />

Segelverband, der diese nun<br />

neben den finnischen Werften Artekno<br />

<strong>und</strong> Botnia auch an andere Werften<br />

außerhalb Finnlands vergeben konnte.<br />

Dass sich das H-Boot nicht nur für das<br />

Wettsegeln hervorragend eignete, sondern<br />

auch als erschwingliches Tourenboot<br />

gut zu gebrauchen war, sprach sich<br />

schnell herum.<br />

Für Familien:<br />

die H-35<br />

Bei größeren Familien stieß die Raumkapazität<br />

unter Deck dann doch an<br />

ihre Grenzen. Das merkte auch Hans,<br />

In Schleswig liegt die größte Flotte großer H-Boote Deutschlands. Hier segelt Kay<br />

Silbernagel mit seinem H-Boot vor der Schleswiger Kulisse.<br />

Foto: privat<br />

deshalb entwarf er 1976, acht Jahre<br />

nach der 7,8 Meter langen klassischen<br />

H-Boot (1)-Variante, eine größere. Mit<br />

der H-35 (10,50 Meter) erfüllte er den<br />

Wunsch vieler, mit bis zu fünf Personen/<br />

Schlafkojen auf Tour gehen zu können.<br />

Von den ca. 250 gebauten H-35 liegen<br />

heute allein 30 in den <strong>Schlei</strong>häfen von<br />

Kappeln bis Schleswig, von den kleinen<br />

H-Booten etliche mehr. Gr<strong>und</strong> hierfür ist<br />

sicher auch eine ehemalige Verkaufsstelle<br />

des finnischen Herstellers »Artekno«<br />

am Wikingturm in Schleswig.<br />

Auch heute noch kommen in jedem<br />

Jahr gebrauchte H-Boote oder H-35<br />

aus Dänemark oder Schweden dazu<br />

<strong>und</strong> vergrößern die Flotte dieser zeitlos<br />

schönen Groop-Konstruktionen.<br />

Das H-Boot:<br />

lang <strong>und</strong> schlank<br />

Die Groop-Schiffe haben als ein gemeinsames<br />

Merkmal »lang <strong>und</strong> schlank«, was<br />

allein an der Breite von nur 2,60m bei<br />

der H 35 (35 Fuß) deutlich zu erkennen<br />

ist.<br />

Heutige Dickschiffe dieser Länge sind<br />

locker 1 bis 1,5m breiter, was natürlich<br />

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Seite 6 - <strong>Fjord</strong> & <strong>Schlei</strong> <strong>maritim</strong> <strong>01</strong>/22

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