Zukunft Ausbildung - Februar 2022
Zukunft Ausbildung - Ausgabe vom 14.02.2022
Zukunft Ausbildung - Ausgabe vom 14.02.2022
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Handwerk? Läuft!<br />
Junge <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter kommen zu euch in die Schule – Berufsinformation auf Augenhöhe<br />
Kennt Ihr schon die <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter der Handwerkskammer<br />
(HWK) Trier? Das sind Auszubildende<br />
und Gesellen und Gesellinnen aus dem Handwerk mit<br />
einer besonderen Mission: Sie gehen in Schulen und<br />
berichten dort von ihrem Beruf. Wie sie zu ihrem <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
gekommen sind, wie ihr Arbeitstag aussieht<br />
und was sie in ihrem Handwerk noch so alles<br />
vorhaben. Warum Handwerk eine echte Alternative<br />
zum Studium oder etwa kaufmännischen Berufen ist.<br />
Und warum selbstständige Handwerker mit 30 Jahren<br />
mehr verdienen können als gleichaltrige Akademiker.<br />
Viele Jugendliche haben das Handwerk bei ihrer Berufswahl<br />
nicht auf dem Schirm. Wer glaubt, Handwerk<br />
ist gleich Dreck und Staub, nur ackern und schwer<br />
schleppen, perspektivlos und im Mittelalter stehengeblieben,<br />
irrt sich gewaltig! Handwerk ist so modern<br />
und vielfältig wie das Angebot an <strong>Ausbildung</strong>smög-<br />
lichkeiten. Die Digitalisierung ist aus den meisten<br />
Handwerksberufen kaum noch wegzudenken. Mit einem<br />
Gesellenbrief in der Tasche stehen euch alle Türen<br />
offen. Denn Handwerk ist krisensicher: Als Handwerkerin<br />
oder Handwerker seid ihr begehrte Fachkräfte<br />
– heute und auch zukünftig!<br />
Ob als Augenoptiker, Brauer und Mälzer, Dachdecker,<br />
Anlagenmechaniker, Bäcker, Elektrotechniker, Fotograf,<br />
Friseur, Maskenbildner, Metallbauer, Raumausstatter,<br />
Schornsteinfeger, Steinmetz, Straßenbauer,<br />
Tischler, Zimmerer, Zweiradmechaniker usw. – ihr werdet<br />
immer gebraucht! Es gibt mehr als 100 verschiedene<br />
Handwerksberufe! Aber welches Handwerk passt<br />
zu wem und wo könnt ihr es ausprobieren? Wie kommt<br />
ihr an ein Praktikum oder den richtigen <strong>Ausbildung</strong>splatz?<br />
All das verraten euch die <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter<br />
der Handwerkskammer vielleicht schon bald in eurer<br />
Schule.<br />
15<br />
Drei frisch ernannte HWK-<strong>Ausbildung</strong>sbotschafter verraten<br />
euch hier, was sie antreibt.<br />
Lena Thonet,<br />
Auszubildende zur<br />
Orthopädietechnikmechanikerin/<br />
RehaWorld<br />
Doesken GmbH,<br />
Trierweíler<br />
Soziale und kreative<br />
Ader ausleben<br />
„Was macht dir an deinem Beruf Freude?“<br />
„Die Orthopädietechnik ist für mich die perfekte Kombination<br />
aus Handwerklichem und Sozialem. Ich kann mit meinen<br />
eigenen Händen Orthesen bauen, die die Anwender im Alltag<br />
unterstützen und zu mehr Selbstständigkeit verhelfen.<br />
Gerade habe ich meine Gesellenprüfung gemacht und dafür<br />
eine Unterschenkel-Orthese für einen Mann gebaut. Die individuelle<br />
Versorgung von Kindern macht mir besonders viel<br />
Spaß. Da kann ich mich gestalterisch austoben. Für einen<br />
kleinen Jungen habe ich eine Spiderman-Orthese gemacht<br />
und eine mit Einhorn war auch schon dabei.“<br />
AUSBILDUNGSBOTSCHAFTER<br />
ein kostenloses Angebot der HWK<br />
– Möchten Sie <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter in Ihre Schule<br />
einladen?<br />
– Möchtest du selbst <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter werden?<br />
– Möchten Sie <strong>Ausbildung</strong>sbotschafter aus Ihrem Betrieb<br />
entsenden?<br />
Kontakt:<br />
Michael Meyer (HWK), Telefon (06 51) 207-236<br />
mmeyer@hwk-trier.de<br />
Claudia Meyer (HWK), Telefon (06 51) 207-178<br />
cmeyer@hwk-trier.de<br />
Matthias J. Koch,<br />
Auszubildender zum<br />
Kfz-Mechatroniker/<br />
Benarrow GmbH,<br />
Wittlich<br />
Simon Classen, Auszubildender<br />
zum Kaufmann für<br />
Büromanagement/HWK Trier<br />
Kommunikation und<br />
Handwerksluft<br />
„Was reizt Dich an Deiner<br />
Arbeit?“<br />
„Ursprünglich wollte ich ins<br />
Handwerk – wie mein Vater,<br />
der Elektromeister ist. Da ich<br />
aber zwei linke Hände habe,<br />
habe ich mich für einen kaufmännischen<br />
Beruf entschieden.<br />
In meiner <strong>Ausbildung</strong> an der Handwerkskammer kann<br />
ich beide Interessen vereinen. Ich habe gerne mit Menschen<br />
und Kommunikation zu tun – ob am Telefon, Computer, mit<br />
Kollegen oder Kunden, bei Veranstaltungen oder am Empfang.<br />
Jeden Tag erwarten mich neue Aufgaben. Und in unseren<br />
Lehrwerkstätten an der HWK ist das Handwerk täglich im<br />
Einsatz. Für mich also der ideale Beruf!“<br />
Verrückt nach<br />
Oldtimern<br />
„Warum wolltest Du nach dem Fachabi ins Handwerk?“<br />
„Schon als Kind habe ich mit Lego die verrücktesten Fahrzeuge<br />
gebaut. Später habe ich ständig an meinem ersten<br />
Mofa herumgeschraubt. Da hatte ich schon Benzin im Blut.<br />
Nach zwei Praktika und einem Minijob bei der Benarrow<br />
GmbH wollte ich dort unbedingt in die Lehre. Der Betrieb ist<br />
auf das Instandsetzen von Oldtimern spezialisiert. In meiner<br />
<strong>Ausbildung</strong> lerne ich die pure Mechanik eines Autos kennen<br />
und arbeite mit Systemen, die für die Mehrheit heutzutage<br />
nur noch aus Fachbüchern präsent ist. Ich erhalte Kulturgut<br />
und repariere Teile, die es nicht mehr zu erwerben gibt, und<br />
lerne, Fehlerursachen ohne PC zu finden.“<br />
01 | <strong>2022</strong>