THS N ews letter - Theodor-Heuss-Schule
THS N ews letter - Theodor-Heuss-Schule
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Ausgabe 5 • März 2007<br />
Informationen der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Ausbildungsbetriebe<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong><br />
Schutzgebühr für den<br />
<strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>:<br />
Schüler 0,50 Euro,<br />
Lehrkräfte 1,00 Euro<br />
Info- und Kulturabend der <strong>THS</strong><br />
Fürs Zusammenleben ist es egal,<br />
welchen Pass man hat<br />
Der Saal ist voll, es hat nicht einmal jeder einen Sitzplatz. Der Info-<br />
und Kulturabend zum Thema »Einbürgerung«, den Lehrer und<br />
Schüler der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> organisiert haben, erweist sich<br />
als voller Erfolg. Mit viel Liebe und Mühe zum Detail, mit Fahnen<br />
aus unterschiedlichen Ländern und einer Fotoausstellung mit Bürgern<br />
Offenbachs, ist der Saal dem Anlasss entsprechend dekoriert.<br />
Außerdem lockt ein Buffet mit internationalen Köstlichkeiten.<br />
Schulleiter Heinrich Kößler ist »überwältigt und sprachlos« aufgrund<br />
des großen Interesses.<br />
Carolin Winter, die diesen Abend initiiert und mit ihrer Klasse thematisch<br />
vorbereitet hat, fand die einleitenden Worte: »An dieser <strong>Schule</strong> sind viele<br />
Nationen, Religionen, Traditionen und Weltanschauungen vereint. Es ist<br />
wichtig, dass man sich kennen, verstehen und, vor allem, respektieren<br />
lernt.« Durch das tägliche Zusammenarbeiten in der <strong>Schule</strong> komme somit<br />
ganz natürlich ein interkultureller Dialog zustande, der während des<br />
Abends weiter ausgedehnt werden soll. Erst bei den Vorbereitungen mit<br />
den Schülern seien diese auf die Idee gekommen, sich gegenseitig zu fragen,<br />
welchen Pass der oder die andere eigentlich habe. »Daran sieht man,<br />
dass es für das tägliche Zusammenleben egal ist, ob man einen deutschen<br />
Pass hat oder nicht«, so Carolin Winter.<br />
Während der Veranstaltung gab es<br />
Gesprächs- und Showteile im Wechsel.<br />
Für gute Stimmung sorgte gleich<br />
die erste Vorführung mit einer Bauchtänzerin,<br />
die vor allem das junge<br />
männliche Publikum mit lautem Applaus<br />
bedachte.<br />
Zur Diskussion waren vier Gäste anwesend,<br />
die ihre eigenen Geschichten<br />
und Gedanken zum Thema »Einbürgerung«<br />
erzählten. Den Anfang machte<br />
Svetlana Vucelic, die vor 38 Jahren aus<br />
dem ehemaligen Jugoslawien nach<br />
Deutschland kam. Damals war sie 17<br />
Jahre alt, machte in Deutschland Abitur<br />
und nahm ein Hochschulstudium<br />
auf. Als sie sich Jahre später einbürgern<br />
lassen wollte, wurde trotzdem<br />
An der <strong>THS</strong> hatte man sich viel<br />
einfallen lassen und einen<br />
interessanten, aber auch<br />
unterhaltsamen Abend zum<br />
Thema Einbürgerung gestaltet.<br />
ein Deutschtest von ihr verlangt. Das<br />
habe sie nicht eingesehen und daher<br />
ihren alten Pass behalten. »Gesetze<br />
und Papiere sind das Eine, wahre Integration<br />
aber ist das Andere«, sagt sie<br />
heute. Sie bereut ihre Entscheidung<br />
nicht, hält sich selbst für gut integriert. Der gebürtige Afghane Dr. Nadjib<br />
Scharifi besuchte bereits in seiner Heimat eine deutsche <strong>Schule</strong>, kam dann<br />
zum Studium der Sozialpsychologie und Erziehungswissenschaften nach<br />
Deutschland. In dieser Zeit brach in Afghanistan der Krieg aus, die dortigen<br />
Behörden wollten Scharifis Pass nicht verlängern. Ihm blieb praktisch<br />
nur die deutsche Einbürgerung. Mittlerweile hat er eine doppelte Staatsbürgerschaft<br />
und arbeitet als Flüchtlingsberater, sieht sich selbst als<br />
Brücke zwischen den Kulturen. Weiter auf Seite 2<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Am 2. Februar ging unsere diesjährige<br />
Projektwoche (Prowo) mit<br />
einer tollen Präsentation in der<br />
Pausenhalle zu Ende. Die <strong>THS</strong> war<br />
mit der Projektwochen-Idee schon<br />
vor zwanzig Jahren »Vorreiter« in der schulischen<br />
Entwicklung. Ich kann mich noch an die<br />
heftigen Diskussionen im Kollegium erinnern.<br />
Die SV stand auf der Seite der »Prowo-Anhänger«.<br />
Die »Traditionalisten« unter den Lehrkräften<br />
sahen den Einzug der Anarchie in die heiligen<br />
Hallen unserer <strong>Schule</strong> und befürchteten,<br />
dass sie die Kontrolle über die Schüler/innen verlieren<br />
könnten. Des Weiteren könne man die Leistungen<br />
nicht messen. Und überhaupt würde so<br />
etwas nicht zu unserem schulischen Auftrag passen.<br />
Die ersten Prowos, die wir durchführten, standen<br />
unter einem Motto, dem sich alle Fachgruppen<br />
unterordnen mussten. Immer wieder zeigte sich<br />
jedoch, dass die Interessen der Schüler/innen mit<br />
diesen engen inhaltlichen Vorgaben nur zum Teil<br />
abgedeckt werden konnten. Die Intention einer<br />
Prowo, dass möglichst viele Lehrkräfte und<br />
Schüler/innen aktiv werden sollen, Potenziale<br />
zum Vorschein kommen, die im Regelunterricht<br />
zu kurz kommen, konnte nur eingeschränkt umgesetzt<br />
werden.<br />
Deshalb gab es dann flexible Leitmotive wie<br />
»Offenbach – unsere Stadt«, bis wir uns schließlich<br />
gänzlich von inhaltlichen Rahmensetzungen<br />
verabschiedeten und im Prinzip alle Themen frei<br />
gaben. Das Ziel, möglichst viele Schüler/innen<br />
als Teamer/innen zu gewinnen, damit sie ihre Begabungen<br />
und Interessen in den Schulalltag einbringen<br />
können, trat in den Vordergrund. Inzwischen<br />
ist die alljährliche Prowo im Schulprogramm<br />
der <strong>THS</strong> verankert und zu einer Art »Markenzeichen«<br />
unserer <strong>Schule</strong> geworden.<br />
Welche Talente und kreativen Begabungen in<br />
unserer Schülerschaft existieren, wurde auch bei<br />
der Schulveranstaltung zum Thema »Einbürgerung«<br />
Anfang Dezember 2006 unter Beweis gestellt<br />
(Bericht siehe links).<br />
Damit das Anliegen der Prowo-Idee, Schüler/innen<br />
aktiv in das schulische Leben einzubeziehen,<br />
noch mehr in unsere alltägliche Schulkultur Eingang<br />
findet, führt unsere <strong>Schule</strong> seit dem letzten<br />
Sommer Befragungen durch. Wir möchten eine<br />
»Feedback-Kultur« etablieren, die eine kontinuierliche<br />
Verbesserung unserer Arbeit ermöglicht.<br />
Wie das gehen kann, erfuhr das Kollegium bei einem<br />
Pädagogischen Tag im Dezember (Bericht<br />
Seite 8).<br />
In der Hoffnung, Interesse und Lust zum Mitmachen<br />
bei diesen Verbesserungen unseres Schulalltags<br />
wecken zu können, wünsche ich allen viel<br />
Spaß beim Lesen des 5. <strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>s<br />
Ihre/Eure<br />
Barbara Krämer- van de Loo
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 2<br />
Marketing-DVD<br />
Die Marketing-DVD über die Theordor-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> traf beim<br />
Informationstag auf starke Resonanz<br />
Von Stefan Falcione<br />
Die DVD trägt den Titel »Wir die<br />
<strong>THS</strong>« mit dem Untertitel »Die<br />
clevere Alternative auf dem<br />
Weg zum Abitur« und wurde in<br />
einer ersten Auflage mit 100 Exemplaren<br />
am 25. 11. 2006 zum<br />
Informationstag in der <strong>THS</strong> präsentiert.<br />
Sie informiert primär über die Vorteile<br />
des Beruflichen Gymnasiums<br />
und der Fachoberschule an der <strong>THS</strong><br />
und wendet sich an interessierte Eltern<br />
und Schüler/innen von abgebenden<br />
<strong>Schule</strong>n nach der Klasse 10<br />
in der Stadt und im Kreis Offenbach.<br />
Neben formalen Informationen wie<br />
z.B. Zugangsvoraussetzungen für<br />
die vielen Schulzweige, die die <strong>THS</strong><br />
anbietet, enthält die DVD Intervi<strong>ews</strong><br />
mit der Schulleitung und<br />
Schülern. Des Weiteren sind zehn<br />
Kurzfilme zu sehen, die u.a. über<br />
das schuleigene Cafe, Sequenzen<br />
von Schulfesten etc. informieren.<br />
Die meisten Filme sind musikalisch<br />
unterlegt. Die DVD eröffnet somit<br />
auch einen Einblick in die Atmos-<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Der dritte Gast war der Vorsitzende<br />
des Deutsch-Zentralafrikanischen<br />
Kulturverbandes in Frankfurt, Denis<br />
Angor. Der Kongolese ist seit 17<br />
Jahren in Deutschland, es ist, wie er<br />
sagte, seine zweite Heimat geworden.<br />
Dennoch habe er nie ernsthaft<br />
an eine Einbürgerung gedacht, weil<br />
er in ihr keine Vorteile sehe. Das<br />
sieht Canan Topcu, gebürtige Türkin<br />
und Redakteurin bei der Frankfurter<br />
Rundschau, ganz anders:<br />
»Ich möchte in dem Land, wo ich<br />
lebe, auch Rechte haben, wählen<br />
und meine Meinung äußern dürfen.<br />
Das kann ich hier nur mit einem<br />
deutschen Pass.« Trotzdem habe<br />
sie lange mit sich gerungen, bis sie<br />
den Schritt zur Einbürgerung wagte.<br />
Canan Topcu, das »typische<br />
phäre und das multikulturelle Lernklima<br />
der <strong>Schule</strong>.<br />
Von den Besuchern des Informationstages<br />
wurde die DVD mit großem<br />
Interesse aufgenommen. Die<br />
Erstauflage war schon nach zwei<br />
Stunden vergriffen.<br />
Deshalb wurde noch vor Weihnachten<br />
2006 eine zweite Auflage der<br />
DVD produziert. Die DVD wird<br />
künftig bei Veranstaltungen interessierten<br />
Eltern und Schüler/innen<br />
angeboten.<br />
Die Idee zu diesem Projekt entstand<br />
im Rahmen des Modellversuches<br />
»Selbstverantwortung plus«.<br />
Die <strong>THS</strong> ist eine von 17 Modellschulen<br />
in Hessen, die an diesem<br />
Projekt teilnehmen. Dieses Modellprojekt<br />
ist eine Initiative des Hessischen<br />
Kultusministeriums und soll<br />
den <strong>Schule</strong>n eine erweiterte Selbstständigkeit<br />
ermöglichen.<br />
Vor diesem Hintergrund hatte sich<br />
schon vor den Sommerferien 2006<br />
eine Arbeitsgemeinschaft zur Herstellung<br />
einer »Marketing-DVD« an<br />
der <strong>THS</strong> gebildet. Bemerkenswert<br />
ist, dass die Produktion der DVD<br />
Gastarbeiterkind«, wie sie sich<br />
selbst nennt, ist nun seit letzter Woche<br />
eine »frisch gebackene« deutsche<br />
Staatsbürgerin. Doch ein<br />
schlechtes Gewissen sitzt irgendwo<br />
in ihrem Hinterkopf, manchmal, erzählte<br />
sie, fühle sie sich wie eine<br />
Verräterin. Auf ihre Aussage »mit<br />
deutschem Pass lebt es sich besser«<br />
reagierten viele Schüler mit<br />
Pfiffen.<br />
Die Würze: Schülerbeiträge<br />
Die Auftritte, für die ausschließlich<br />
die Schüler der <strong>THS</strong> verantwortlich<br />
waren, gaben dem Abend die Würze.<br />
Es gab noch eine Breakdance-<br />
Aufführung und eine türkische Tanzgruppe.<br />
Musik machten die Schülerin<br />
Yelda aus dem Kaukasus, die Akkordeon<br />
und Geige spielte, ein Trio<br />
Gruppenfoto der Projektgruppe zur<br />
Erstellung der Marketing-DVD »Wir<br />
die <strong>THS</strong>«. Hintere Reihe (v.l.n.r):<br />
Kai Mühlhaus, Gudrun Bayer, Antje<br />
Lotz, Mahias Kemmerer, Christian<br />
Wussmann ( Schüler); vordere Reihe<br />
(v.l.n.r.): Alexander Härtl, Projektleiter<br />
Stefan Falcione, Patrick<br />
Roth, Christos Sitounis (Schüler).<br />
gemeinsam von Lehrern und<br />
Schülern gestaltet wurde. In dem<br />
Projektteam, das der Lehrer und<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
an der <strong>THS</strong>, Stefan Falcione, leitete,<br />
arbeiteten neben sechs Lehrern<br />
auch zwei Schüler mit.<br />
Christian Wußmann, der gegenwärtig<br />
die Fachoberschule der Jahrgangsstufe<br />
12 besucht und Daniel<br />
Schröder, der das Berufliche Gymnasium<br />
der <strong>THS</strong> im Sommer absol-<br />
mit indischen Trommeln und Gesang<br />
und die Freundinnen Tina und<br />
Elif, die a capella Songs von Whitney<br />
Houston und Maria Carey zum<br />
Besten gaben. Doch die Begeisterung<br />
kannte vor allem bei einer<br />
Nummer keine Grenzen – als MC<br />
NüLi die Bühne betrat. Der »Einbürgerungsrap«<br />
mit halb deutschen,<br />
halb türkischen Texten kam so gut<br />
an, dass die junge Interpretin um<br />
eine Zugabe nicht herumkam.<br />
Der Star des Abends wollte zwar<br />
den Nachnamen nicht verraten,<br />
heißt aber mit Vornamen Nilüfer<br />
und besucht den Gymnasialzweig<br />
der <strong>THS</strong>. »Ich möchte mit meinem<br />
Rap zum Nachdenken bewegen,<br />
die Botschaft rüberbringen, dass<br />
wir alle, gleich welcher Nation,<br />
gleich sind«, sagte die Schülerin,<br />
die auch während ihres Auftritts ihr<br />
vierte, machten durch ihren unermüdlichen<br />
Einsatz – auch in den<br />
Sommer- und Herbstferien dieses<br />
Jahres – die Realisation der DVD<br />
erst möglich. Stefan Falcione lobte<br />
deshalb auch die professionelle<br />
Kooperation zwischen Lehrern und<br />
Schülern und verwies darauf, dass<br />
die meiste Zeit der Arbeit in der<br />
Freizeit geleistet wurde.<br />
Die DVD wird nun noch weiter ergänzt<br />
und fortlaufend aktualisiert.<br />
Das Projektteam hofft, dass sie mit<br />
ihrem modernen Produkt dazu beigetragen<br />
haben, dass sich viele<br />
Menschen in Offenbach und Umgebung<br />
über die Qualität und die Bildungsmöglichkeiten<br />
an der <strong>THS</strong> informieren<br />
werden.<br />
Interessierte können sich an das<br />
Sekretariat der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong><br />
<strong>Schule</strong> wenden und dort eine DVD<br />
erwerben.<br />
Tel.: 069-8065 2435 oder E-Mail<br />
verw.ths@schulen-offenbach.de<br />
Dieser Artikel erschien (gekürzt)<br />
am 08.12.06 in der Offenbach Post<br />
und am 14.12.06 in der Frankfurter<br />
Rundschau (Bild).<br />
Kopftuch anbehielt, weil sie dahinter<br />
stehe und es gerne und freiwillig<br />
trage, wie sie betonte.<br />
Die Idee, zu rappen, ist auf kuriose<br />
Art und Wiese entstanden. Nilüfer<br />
sollte in der neunten Klasse ein Referat<br />
über Ludwig, den XIV. halten,<br />
und wollte es möglichst interessant<br />
gestalten. Sie besorgte einen Hintergrundbeat<br />
und rappte das Referat.<br />
Das Ergebnis waren begeisterte<br />
Mitschüler und Lehrer. Erst habe sie<br />
gar nicht auftreten wollen, erzählte<br />
sie, doch ihre Lehrer hatten ihr Mut<br />
zugesprochen, dass sie es schließlich<br />
gewagt hatte.<br />
Der Erfolg gab ihr Recht.Auch dank<br />
ihres Beitrags wurde es ein gelungener<br />
Abend mit zufriedenen Akteuren<br />
und Besuchern.<br />
Von Veronika Szeherova (Offenbach<br />
Post vom 11. 12. 2006)
Schülerinnenartikel im Rahmen des Projekts »FriSCH«<br />
Die hessischen <strong>Schule</strong>n zwischen »Verwahrung« und<br />
»Unterrichtsgarantie plus«<br />
Von Michèle Mons (BG11c)<br />
Ich habe mich für dieses Thema<br />
entschieden, weil ich während<br />
meiner bisherigen Schullaufbahn<br />
schon relativ häufig von<br />
Unterrichtsausfall betroffen<br />
war und immer noch bin. Deshalb<br />
habe ich recherchiert, um<br />
mir die wesentlichen Ursachen<br />
des drastischen Lehrermangels,<br />
welcher vor allem an hessischen<br />
<strong>Schule</strong>n besteht, zu erarbeiten.<br />
Dabei habe ich festgestellt, dass<br />
der Lehrermangel bereits seit über<br />
30 Jahren ein Problem darstellt und<br />
bspw. in diesem Schuljahr bundesweit<br />
ca. eine Millionen Unterrichtsstunden<br />
ohne Ersatz ausfallen werden.<br />
Die Zahl der unbesetzten Lehrerstellen<br />
liegt in Hessen zurzeit bei<br />
ca. 14.000 bis 16.000. Der Lehrermangel<br />
hat sich an weiterführenden<br />
<strong>Schule</strong>n in fast allen Fächern<br />
ausgeweitet, besonders Hauptund<br />
Berufsschulen sind betroffen.<br />
Für die Zukunft kommt noch hinzu,<br />
dass etwa jeder zweite Lehrer in<br />
Um die durchaus ernst zu nehmende<br />
Situation zu verändern, benötigt<br />
man genügend Lehrer/Lehrerinnen<br />
für überschaubare Schülergruppen,<br />
denn: »Um qualifizierten Unterricht<br />
zu geben, muss er zunächst erst<br />
mal stattfinden können.«<br />
den nächsten zehn Jahren<br />
aus Altersgründen<br />
aus dem Beruf ausscheiden<br />
wird und rund 74 %<br />
aller Schulleiter bis 2016<br />
pensioniert werden.<br />
Bedenklich erscheint zudem,<br />
dass immer häufiger<br />
keine ausgebildeten<br />
Fachkräfte mit Universitätsabschlussunterrichten,<br />
sondern Laien, wie zum<br />
Beispiel: Ingenieure, Diplomübersetzer,<br />
Förster, Studierende und sogar<br />
Praktikanten.<br />
Der wesentliche Grund dafür ist<br />
das Projekt der hessischen Landesregierung<br />
mit dem Namen »Unterrichtsgarantie<br />
plus«, welches seit<br />
dem Schuljahr 2006/07 in fast allen<br />
hessischen <strong>Schule</strong>n bis zur zehnten<br />
Klasse eingeführt wurde. Berufliche<br />
<strong>Schule</strong>n sind davon bis dato ausgenommen.<br />
Politiker sprechen von Erfolg<br />
Ob dieses Projekt ein geeignetes<br />
Mittel ist, die Qualität von Bildung<br />
zu verbessern, ist aber sehr fraglich,<br />
da in dem »Vertretungspool«,<br />
aus dem sich die <strong>Schule</strong>n bei<br />
Krankheit eines Fachlehrers/in bedienen<br />
sollen, viele Laien gemeldet<br />
sind. Öffentlich kritisiert wurde<br />
schon, dass den »Ersatzlehrern«<br />
noch nicht einmal ein polizeiliches<br />
Führungszeugnis abverlangt würde.<br />
Von vielen Schülern wurde auch<br />
beklagt, dass die fachliche Kompetenz<br />
der Ersatzlehrer oft zu wünschen<br />
übrig lässt. Außerdem sei die<br />
Verknüpfung mit dem Unterrichtsstoff,<br />
welches der erkrankte Lehrkörper<br />
vermittelte, häufig nicht gewährleistet<br />
(Frankfurter Rundschau<br />
vom 12.12.06). Die hessische Kultusministerin<br />
Karin Wolff spricht<br />
allerdings noch von einem »Erfolg<br />
des Projektes« (Frankfurter Rundschau,<br />
13.12.06 ).<br />
Bildungsqualität noch<br />
schlechter?<br />
Ich denke, dass ein Universitätsabschluss<br />
die Voraussetzung für einen<br />
Lehrer oder eine Lehrerin bleiben<br />
muss, wenn man sich nicht dem<br />
Verdacht aussetzen will, Laien in<br />
den <strong>Schule</strong>n einzusetzen, weil diese<br />
weniger Kosten verursachen als<br />
ausgebildete Lehrer.<br />
Es bleibt aber zu konstatieren, dass<br />
ein abschließendes Urteil über den<br />
Erfolg oder Misserfolg von »Unterrichtsgarantie<br />
plus« gegenwärtig<br />
noch nicht abschließend möglich<br />
ist.Aufgrund der angeführten Kritik<br />
lässt sich aber prognostizieren,<br />
dass dieses Projekt unserer Landesregierung<br />
primär darauf abzielt,<br />
uns zu »verwahren.«<br />
Die Qualität des Unterrichtes wird<br />
das Projekt – wegen den angeführ-<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 3<br />
DAS PROJEKT »FriSCH«<br />
Das Projekt »FriSCH« ( Frankfurter<br />
Rundschau in der <strong>Schule</strong>) findet<br />
jährlich statt und ist eine Initiative<br />
der Frankfurter Rundschau.<br />
Während der dreimonatigen Projektzeit<br />
bekommen die beteiligten<br />
Schüler/innen jeden Tag – auch in<br />
den Herbstferien – kostenfrei eine<br />
aktuelle Ausgabe dieser Zeitung<br />
geliefert.<br />
Vor dem Projektstart suchen sich<br />
die beteiligten Schüler/innen ein<br />
aktuelles Thema im Bereich Politik<br />
und Wirtschaft aus, um im Verlaufe<br />
von zwölf Wochen einen Fachartikel<br />
zu verfassen. Sie müssen zu<br />
diesem Zweck Informationen recherchieren,<br />
die Zeitungen studieren<br />
und neueste aktuelle Artikel zu<br />
ihrem Thema in einer Pressemappe<br />
sammeln. Diese gesammelten Materialien<br />
fließen dann punktuell in<br />
die Schüler/innenartikel ein. Diese<br />
müssen dann kurz vor Weihnachten<br />
beim Fachlehrer abgegeben<br />
werden. Die Arbeiten werden dann<br />
von ihm/ihr redigiert und benotet.<br />
Die besten Artikel werden an die<br />
Frankfurter Rundschau gesendet<br />
und veröffentlicht. Wir werden in<br />
den folgenden Ausgaben weiter<br />
über das Projekt berichten und<br />
publizierte Artikel auch bei uns im<br />
N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> würdigen.<br />
In diesem Jahr nehmen die Klassen<br />
BG11a und BG11c an dem Projekt<br />
teil. Sie werden betreut von unserer<br />
Kollegin Barbara Krämer und<br />
unserem Kollegen Stefan Falcione.<br />
Der hier veröffentlichte Schülerinnenartikel<br />
im Rahmen des Projekts<br />
»FriSCH« erschien am 15. Januar<br />
2007 in der Frankfurter Rundschau.<br />
ten Problemen – wahrscheinlich<br />
nicht verbessern können. Deshalb<br />
ist zu befürchten, dass unsere Bildungsqualität<br />
in Zukunft noch<br />
schlechter werden wird.
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 4<br />
Von Fatima Essanhaji (BG 11c) und<br />
Michele Mons (BG 11c) – Mit einem<br />
großen Angebot und den unterschiedlichsten<br />
Themen wurde die<br />
diesjährige <strong>THS</strong>-Projektwoche, die<br />
vom 29. Januar bis 2. Februar 2007<br />
stattfand, wieder zu einem großen<br />
Erfolg. Zahlreiche Projektgruppen<br />
haben viel geleistet, viel Leidenschaft<br />
investiert und die meisten<br />
Schüler/innen hatten auch viel<br />
Spaß bei der Arbeit.<br />
Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden<br />
– wie immer – am Freitag, den 2.<br />
Februar 2007 in der Aula unserer<br />
<strong>Schule</strong> präsentiert. Die Tanzgruppen<br />
führten Tänze auf wie Salsa,<br />
Breakdance, orientalische und tür-<br />
Viel Leidenschaft:<br />
Projektwoche 2007<br />
PROJEKTWOCHE 2007: DIE HIGHLIGHTS<br />
kische Tänze. Ein anderes Projekt,<br />
das zum ersten Mal ins Leben gerufen<br />
wurde, war Singen. Unterschiedliche<br />
Stimmen zu verschiedenartigen<br />
Songs begeisterten das<br />
Publikum. Das Projekt »Partnerschaft<br />
mit Tieren – Schüler helfen<br />
Hunden in Rumänien und Bulgarien«<br />
startete eine Unterschriftenaktion<br />
zum Schutz dieser Tiere und<br />
hatte damit auch Erfolg.<br />
Die Aula, in der die Präsentation erfolgte,<br />
war gut gefüllt und die<br />
Schüler/innen waren von den Darbietungen<br />
begeistert und zollten allen<br />
Künstlern/innen ihren Respekt,<br />
indem sie sie mit tosendem Applaus<br />
bedachten.<br />
Schnupperkurs PR und Werbung:<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Von Fatima Essanhaji (BG 11c) und<br />
Michele Mons (BG 11c) – Unter der<br />
der Leitung von Stefan Falcione und<br />
Helmut Müssemann ging auch in<br />
diesem Jahr das Projekt »PR (Public<br />
Relations) und Werbung zum Anfassen«<br />
an den Start.<br />
Zunächst führten die Projektleiter<br />
uns in die Grundlagen der PR-Arbeit<br />
ein. Nach dieser sehr anschaulichen<br />
und informativen Einleitung<br />
besuchten wir am Mittag die<br />
Druckerei Ingra in Hanau. Mit<br />
großem Engagement führte uns die<br />
Eigentümerin Marion Weilbächer<br />
durch ihre Druckerei und erklärte<br />
uns das Produktionsverfahren vom<br />
Auftrag bis zur Fertigstellung einer<br />
Zeitung oder Broschüre. Sie erläuterte<br />
dabei auch technische Verfahren,<br />
wie den 4-Farbsatz, der für farbige<br />
Werbe- oder Informationsbroschüren<br />
notwendig ist. Dieser Besuch<br />
vermittelte uns einen sehr realistischen<br />
Einblick in die Arbeitswelt<br />
einer Druckerei mit den Bereichen<br />
Satz, Druck und Weiterverarbeitung.<br />
Am folgenden Tag kam Herr<br />
Böhmann in unsere <strong>Schule</strong>. Er ist<br />
selbstständig und führt seit über 25<br />
Jahren erfolgreich eine kleine PR-<br />
Agentur. Er verschaffte uns einen<br />
interessanten Einblick in seine Arbeitswelt.<br />
Am Mittwoch und Donnerstag besuchten<br />
wir in Teams die selbst gewählten<br />
Projekte, interviewten die<br />
Projektleiter/innen- und Teilnehmer/innen<br />
und verfassten Artikel.<br />
Die Arbeit war anstrengend, erforderte<br />
viel Selbstständigkeit, machte<br />
aber großen Spaß. Dank der informativen<br />
Einführung und der Unterstützung<br />
unserer Projektleiter<br />
verfassten alle Teilnehmer/innen<br />
Artikel.Am Donnerstag wählten wir<br />
in einer »Redaktionssitzung« die<br />
interessantsten Artikel aus. Alle Artikel<br />
präsentierten wir am Freitag<br />
auf einer Flipchartwand und freuen<br />
uns schon, unsere Artikel im N<strong>ews</strong><strong>letter</strong><br />
und/oder in der Zeitung lesen<br />
zu können.<br />
Wir haben in dieser Woche sehr viel<br />
für unser weiteres Leben gelernt,<br />
Spaß gehabt und würden uns freuen,<br />
wenn es auch im nächsten Jahr<br />
wieder heißt: »PR und Werbung<br />
zum Anfassen.«<br />
Kunst und Kultur<br />
in Frankfurt und Umgebung<br />
Von Madlen Großkopf (BG 13), Christina Klar (BG 13), Daniel Bastubbe (BG<br />
13) und Daniel Liehs (BG13) – Die Projektwoche begann unter der Leitung<br />
von Andrea Kranz und Maurizio Neuroth am Montag mit der Besichtigung<br />
des Goethe-Hauses und des Goethe-Museums am Großen Hirschgraben.<br />
Das Haus, in dem der Dichter Johann Wolfgang Goethe seine Kindheit und<br />
Jugend verbrachte, gab uns einen Einblick in die Zeit des 18. Jahrhunderts<br />
und insbesondere in das Leben der reichen Familie Goethe. Die Anschaulichkeit<br />
des Hauses wurde uns zusätzlich durch eine Führung näher gebracht.<br />
Anschließend ging es in das Goethe-Museum, wo eine Museumsmitarbeiterin<br />
uns die Gemälde erklärte und den Tag abrundete.<br />
Am Dienstag trafen wir uns am Schaumainkai vor dem weltweit bekannten<br />
Städelmuseum, welches mit der Ausstellung »Gärten« schon am Morgen<br />
ein Publikumsmagnet für »Jung und Alt« darstellte. Auch dort war eine<br />
Führung durch eine Kunsthistorikerin inbegriffen, die aber unserer<br />
Meinung nach tiefgründiger hätte ausfallen können. Insgesamt sollte man<br />
bei einem solchen Museumsbesuch Interesse am Thema haben. Beeindruckt<br />
haben uns aber dennoch die Originalgemälde von Paul Klee, Claude<br />
Monet und van Gogh.<br />
Am folgenden Tag stand das Jüdische Museum auf dem Plan. In Eigenregie<br />
folgten wir dem ausgewiesenen Rundgang der Ausstellung, die mit sehr<br />
anschaulichen Informationstafeln und Zeitbelegen vom 10. Jahrhundert bis<br />
in die heutige Zeit das jüdische Leben in Europa und speziell in Frankfurt<br />
dokumentierte. Empfehlenswert sind die zwei Filmvorführungen, die teilweise<br />
für die fehlende fachkundige Führung entschädigten.Wir würden jedem<br />
Besucher des Jüdischen Museums eine Führung nahe legen.<br />
Die Gestaltung des Donnerstags lag in unseren Händen. Nach Abstimmung<br />
innerhalb der Gruppe stand ein historischer Rundgang in der Frankfurter<br />
Innenstadt fest. Treffpunkt war der Römerberg, von wo aus wir den Kaisersaal<br />
im Rathaus besuchten, welcher einen großen Eindruck auf uns hinterließ.<br />
Im Anschluss liefen wir zur Alten Nikolai Kirche, die älteste protestantische<br />
Kirche Frankfurts. Von dort aus machten wir einen Abstecher in die<br />
Schirn Kunsthalle und gingen direkt weiter zum Kaiserdom, den wir auch<br />
von innen besichtigten und ebenfalls sehr beeindruckend fanden. Hervorzuheben<br />
ist, dass beinahe alle von uns besichtigten Gebäude im 2. Weltkrieg<br />
nahezu völlig zerstört wurden und durch eine beispiellose Rekonstruktion<br />
wieder entstanden.<br />
Viele Menschen kennen Frankfurt, doch es lohnt sich genauer hinzusehen<br />
und die Hintergründe der Stadt zu erforschen. Alles in allem waren die vier<br />
Tage der Projektwoche ein Erlebnis im schulischem Rahmen, welches bei<br />
dem einen oder anderen Interesse an Kunst und Kultur auch in der Freizeit<br />
bewirkt hat.<br />
Großes Bild: Claude Monet »Der Garten des Künstlers in Giverny«, 1896,<br />
Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich (bis 11. März im Städel zu sehen),<br />
rechts daneben Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, »Goethe in der römischen<br />
Campagna«, 1787, Städel Museum, Frankfurt am Main. Darunter der<br />
Römer in Frankfurt.
»Sensei«-<br />
Karate<br />
Von Katija Mulahmetovic (FOS 1Aa),<br />
Olja Bulajic (FOS 1Aa) und Natalia<br />
Dragisic (FOS 1Aa) – Nach etwa<br />
zwei Jahren Pause bekam das Projekt<br />
»Sensei-Karate« wieder neuen<br />
Geist eingehaucht. Mit Projektleiterin<br />
Andrea Reitz und ihrem Trainer<br />
Horst Wittig ging es in der Projektwoche<br />
wortwörtlich zur Sache. Die<br />
Schüler bekamen einen Einblick in<br />
das traditionelle Karate (Shotokan-<br />
Stil). Das Shoto-Kan Karate wurde<br />
1930 von »Meister« (=Sensei) Funa<br />
Koshi in Japan begründet. Die<br />
Schüler wurden mit neuen Körper-,<br />
sowie geistigen Erfahrungen konfrontiert.<br />
Interessant zu sehen war<br />
es, dass die meisten Schüler sich<br />
vorstellen können Karate zu praktizieren.<br />
Die vergangenen Tage wurden<br />
mit sehr viel Spaß gemeistert:<br />
»Bei Risiken und Nebenwirkungen<br />
fragen Sie Ihren Sensei.«<br />
Tänzer aus 1001<br />
Nacht<br />
Von Esra Kul (FOS 11Aa), Anel Suljevic<br />
(BF 1b), Seda Kuzaytepe (FOS<br />
11Aa), Zehra Eryigit (FOS11 Aa) –<br />
Das Projekt »Orientalischer Tanz«<br />
wurde von Gökcen Damlakoc aus<br />
der Klasse BF1b geleitet. Sie tanzt,<br />
seitdem sie drei Jahre alt ist. Mithilfe<br />
ihrer Choreographie, erlernten<br />
15 Mädchen den orientalischen<br />
Tanz. Mit Leidenschaft begeisterte<br />
die Projektleiterin die Teilnehmerinnen<br />
und ermöglichte einen Einblick<br />
in diesen Tanzstil.<br />
PROJEKTWOCHE 2007: DIE HIGHLIGHTS<br />
Zwischen Bierschaum<br />
und Exponenzialfunktionen<br />
Von Fatima Essanhaji (BG11c) und Michèle Mons (BG11c) – »Das braucht<br />
doch kein Mensch!« – ein Aufseufzer, den Mathematiklehrer oft (zu oft!)<br />
hören müssen. Auch deshalb wurde das Projekt »Wachstum und Zerfall«<br />
von den Mathematiklehrern Evmarie Frank, Michael Ott und Werner Knippel<br />
ins Leben gerufen. In den Computerräumen der <strong>THS</strong> konnten die SchülerInnen<br />
Aufgaben zu Exponentialfunktionen berechnen. Ein Experiment,<br />
das den Zerfall von alkoholfreiem Bierschaum zeigte, bildete den Einstieg<br />
ins Projekt. Mit Hilfsmitteln wie Stoppuhren, Zollstöcken und Reagenzgläsern<br />
wurde der Zerfallsvorgang beobachtet und analysiert. Die Schüler<br />
brachten »Interesse an Mathe« mit, andere wollten »Spaß an Mathe finden«,<br />
auf »Mathe am PC« freuten sich die meisten und »was dazulernen«<br />
wollten alle. Den SchülerInnen wurde ermöglicht, Anwendungsbereiche<br />
der Mathematik kennen zu lernen, bekannte mathematische Verfahren in<br />
Anwendungszusammenhängen zu erproben und beschreibbare Prozesse<br />
zu erfahren. Mit Hilfe von Rechnern wurden Daten z.B. zum Bevölkerungswachstum<br />
recherchiert, Wachstums- und Zerfallsverläufe bildlich dargestellt<br />
und mathematische Modelle auf ihre Tauglichkeit überprüft. So fand<br />
ein Projekt statt, in dem mit großer Konzentration und Intensität gearbeitet<br />
wurde und in dem Mathematik, zumindest zeitweise, aus einem anderen<br />
Blickwinkel betrachtet werden konnte. »Aha!-Erlebnisse« und Schüler,<br />
denen es gefallen hat, sich an Aufgabenstellungen »festzubeißen«, werteten<br />
die Projektleiter als Erfolg.<br />
Mohammed Zazri, Eda Yildiran, Christos Mitroudis, Naoual Al-Hassnaoui und<br />
Sanaa Benayad (BG 12) bei der Planung des Bierschaumzerfall-Experiments.<br />
Dieser Artikel erschien am 12. 02. 2007 in der Offenbach Post.<br />
Kirche trifft Moschee:<br />
Verschiedene Religionen<br />
Von Daniela Lombardo (BG 11b), Fatima Essanhaji (BG 11c) und Michèle<br />
Mons (BG 11c) – Das Projekt »Verschiedene Religionen« begann mit einem<br />
Besuch in einer Schlosskirche. Die Projektleiterin Carolin Winter ist Pfarrerin<br />
und stand den Schüler/innen bei Fragen bezüglich der christlichen Religion<br />
Rede und Antwort. Am nächsten Tag wurde eine Synagoge besucht.<br />
Religionslehrer Benni Polak erzählte viel über die jüdische Religion und erklärte,<br />
warum sie früher verfolgt wurden. Der dritte Tag begann mit der Besichtigung<br />
eines buddhistischen Tempels in Frankfurt. Dort mussten sich<br />
die Schüler/innen auf Kissen setzen, die auf dem Boden lagen. Zwei Glaubensanhänger<br />
erläuterten die Entstehung des Buddhismus. Am Donnerstag<br />
wurde die Marokkanische Moschee in Offenbach besucht. Die Schüler/innen<br />
wurden mit arabischem Tee und Gebäck begrüßt. Der Imam<br />
erzählte, wovon der Islam handelt und wie er entstanden ist. Diese Woche<br />
war für die Schüler/innen sehr lehrreich und ermöglichte einen Einblick in<br />
die unterschiedlichen Religionen, wobei interessant ist, dass die monotheistischen<br />
Religionen gemeinsame historische Wurzeln haben.<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 5<br />
Heiße Rhytmen,<br />
schnelle Schritte<br />
Von Katija Mulahmetovic (FOS 1Aa),<br />
Olja Bulajic (FOS 1Aa) und Natalia<br />
Dragisic (FOS 1Aa) – »Das Feuer<br />
und die Leidenschaft Lateinamerikas<br />
präsentierte Theo Caliente in<br />
der <strong>THS</strong>«. Das Projekt »Salsa«<br />
(übersetzt: Soße) wird seit 14 Jahren<br />
von Bernd Brockhoff an der<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> angeboten.<br />
Er praktiziert den Tanz schon seit<br />
1990 und die Projektgruppe heißt<br />
seit Beginn »Theo Caliente«. »Theo«<br />
steht für den Namen unserer <strong>Schule</strong><br />
und »Caliente« bedeutet scharf.<br />
In diesem Projekt vermittelt er den<br />
TeilnehmerInnen die wichtigsten<br />
Grundschritte des lateinamerikanischen<br />
Tanzes. Die SchülerInnen bewegten<br />
sich zu einer Mischung aus<br />
den Tänzen Merengue-Hip-Hop<br />
und Rueda Cubana und entwickelten<br />
mit viel Freude und Enthusiasmus<br />
eine große Leidenschaft zum<br />
Tanzen.<br />
Konflikte,<br />
nein danke!<br />
Von Souad El-Idrissi, Ricarda Breitenbach<br />
und Sabrina Heger (FOS<br />
11Aa) – Streitschlichten ist nicht nur<br />
die Aufgabe von Lehrern. Das Projekt<br />
»Mediation- Ausbildung zum<br />
Streitschlichter« wurde von Alexander<br />
Härtl und Andrea Reitz geleitet<br />
und bestand aus 15 Schülern. Die<br />
Schüler lernten in ihrer Gruppe, wie<br />
man Konflikte ohne Lehrer lösen<br />
kann. Sie lernten, wie man zwischen<br />
den streitenden Parteien vermittelt<br />
und Gemeinschaften knüpft.<br />
Die Teilnehmer spielten Streitsituationen<br />
und Konflikte anhand von<br />
Rollenspielen nach und setzten so<br />
das Gelernte um. Am Ende dieses<br />
Workshops erhielten die Schüler ein<br />
Zertifikat, welches für ihr späteres<br />
Berufsleben nützlich sein könnte.
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 6<br />
Projekfahrt nach<br />
Berlin<br />
Von Hatice Kahraman, Iwona Pajak,<br />
Paola Toson und Melek Kocakoyun.<br />
(FOS 2 Ac) – Wir, die Fachoberschule<br />
(FOS), besuchten gemeinsam mit<br />
der Berufsfachschule (BFS) vom 29.<br />
Januar bis 01. Februar 2007 Berlin<br />
und lernten unsere Hauptstadt kennen.<br />
Am ersten Tag erkundeten wir<br />
auf eigene Faust Berlin.Am zweiten<br />
Tag nahmen wir an einer Stadtrundfahrt<br />
teil, die am Kurfürstendamm<br />
endete. Hier nutzten viele<br />
die Gelegenheit für eine Shoppingtour<br />
durch das bekannte Einkaufszentrum<br />
»KaDeWe.« Danach gingen<br />
wir in den »Berliner Underground«<br />
und nahmen an einer Führung<br />
durch das beengende, düstere<br />
und kalte Bunkersystem teil. Am<br />
letzten Tag besuchten wir das von<br />
Friedrich dem Großen in Potsdam<br />
erbaute Schloss Sanssouci, ein kleines<br />
Lustschloss mit einem großen<br />
Garten. Die Stadt ist so reich an Sehenswürdigkeiten,<br />
dass man Monate<br />
bräuchte, um alles Sehenswerte<br />
zu erkunden.<br />
Von Norman-Kevin Ritz und Nadine<br />
Anke – Wir, die Auszubildenden der<br />
Berufsschulklasse 11BK (Auszubildende<br />
Offenbacher Kreditinstitute)<br />
gründeten im Rahmen der Projektwoche<br />
»Die <strong>THS</strong>-Bank«.<br />
Wir hatten uns zum Ziel gesetzt,<br />
realitätsnahe Kundenbetreuung in<br />
Rollenspielen durchzuführen. Wir<br />
stellten uns vor, dass wir sowohl<br />
Privatkunden als auch Firmenkunden<br />
betreuen. Unser Terminkalender<br />
war gut gefüllt und wies<br />
verschiedene Gesprächstermine<br />
auf. Einen Termin stellen wir exemplarisch<br />
vor.<br />
PROJEKTWOCHE 2007: DIE HIGHLIGHTS<br />
»Allez les Boules«<br />
Grundkenntnisse und Turnier<br />
Unter dem Motto »Allez les Boules« begannen am 29. Januar zwölf Spieler<br />
und eine Spielerin in der Orangerie des Schlosses Philippsruhe in Hanau<br />
die Projektwoche der <strong>THS</strong> 2007. Nachdem die Regeln und die Grundkenntnisse<br />
im Umgang mit den 650 bis 800 Gramm schweren Kugeln erklärt waren,<br />
wurden postwendend die ersten praktischen Spielerfahrungen im Legen<br />
auf das »Cochonet«, die Zielkugel (auch »Schweinchen« oder »Sau«)<br />
genannt, unternommen. Standen am Montag die verschiedenen Wurftechniken<br />
im Legen aus dem Stand und aus der Hocke auf dem Programm, so<br />
wurde am Dienstag das Schießen auf die Kugeln trainiert. Abschließend<br />
wurde jeweils ein kleines Turnier organisiert.<br />
Am Mittwoch stand der Punktewettbewerb im Legen auf 7 und 8 Meter<br />
über jeweils 10 Runden auf dem Programm. Klarer Sieger: Memis Yalcin (BF<br />
0b) vor Jan Hongsmeier (BG 1b). Am Donnerstag stand das große Abschlussturnier<br />
an: In vier Runden wurden die SpielerInnen nach jeder Runde<br />
einander zugelost (Supermêlée). Mit großem Enthusiasmus gingen die<br />
SpielerInnen ans Werk, galt es doch, Geldpreise von 4,00 bis 20,00 € zu gewinnen.<br />
Knapper Sieger mit 3:1 Siegen war Marcello Trovato (BF 0e) vor Ertügrül<br />
Güngör (BF 0b) mit ebenfalls 3:1 Siegen. Der dritte Platz ging an Imran<br />
Gulzar (BF 0b) und 4. Sieger wurde Tobias Schuster (BG 1b).<br />
Bleibt abschließend der Schulleitung für die Finanzierung und Herrn Rothe<br />
für die unkomplizierte Durchführung des Fahrdienstes zu danken. Ein besonderer<br />
Dank gilt Martin vom Bouleclub Gründau, der während der Projektwoche<br />
dem Projektleiter, Willi Guth, assistierte und wie in der Projektwoche<br />
2006 bestens für die Infrastruktur in der Halle gesorgt hat.<br />
Eine Schülerin unserer Klasse, Pinar<br />
Can, schlüpfte in die Rolle einer<br />
Kundin. Sie war nun »Claudia Leder«,<br />
die im vergangenen Jahr das<br />
Abitur absolvierte. Sie informierte<br />
sich in unserer imaginären Bank<br />
über den günstigsten Studentenkredit.<br />
Sie war noch unsicher, ob<br />
und in welchen Bundesländern Studiengebühren<br />
erhoben werden.<br />
Daher recherchierten wir, welche<br />
Bundesländer Studiengebühren beschlossen<br />
haben. Nachdem unsere<br />
Kundin einen Überblick hatte, bat<br />
sie uns, das günstigste Angebot für<br />
einen Kredit zu suchen.<br />
Wir stellten fest, dass die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) gegenwärtig<br />
das günstigste Angebot<br />
bereithält und die Kreditbedingungen<br />
für einen Studentenkredit keine<br />
Sicherheiten notwendig machen.<br />
Bei der anschließenden Kreditverhandlung<br />
wurde auch die Kreditfähigkeit<br />
und die Kreditwürdigkeit<br />
von Claudia Leder geprüft. Unser<br />
Kreditsachbearbeiter Angello Alemanno<br />
konnte unserer Kundin<br />
letztlich den gewünschten Kredit<br />
gewähren. Der Weg zum Studium<br />
war nun frei.<br />
Medizin gegen<br />
Schulstress<br />
Von Marina Pacino (BF1c), Quarda<br />
Haddoudi (BF1c), Soraya Kasimi<br />
(BF0f) und Yelda Güney (FOS2Aa) –<br />
Im Projekt »Entspannungstechniken«<br />
lernten sieben Schülerinnen<br />
unter der Leitung von Petra Wolff,<br />
wie man sich in jeder Lebenssituation<br />
mit Bewegung und instrumentalischer<br />
Hintergrundsmusik entspannen<br />
kann. Es wurden verschiedene<br />
Entspannungstechniken vermittelt,<br />
u. a. Autogenes Training, Tai<br />
Chi, Chi Gong und Fantasieführung.<br />
Tai Chi ist ein Kampfsport, aber<br />
auch eine Entspannungstechnik. Es<br />
sind harmonische Bewegungen, die<br />
das innere Gleichgewicht fördern.<br />
Dabei bezieht sich die Sieben-Sterne-Stellung<br />
auf die Grundstellung<br />
der Füße. Chi Gong regt den Energiefluss<br />
an. Bei der Fantasieführung<br />
wird eine Geschichte erzählt, man<br />
muss sie sich vorstellen und nachempfinden.Entspannungstechniken<br />
kann man in jeder Lebenssituation<br />
anwenden, z. B. bei Stress, vor<br />
den Hausaufgaben oder bei Schlaflosigkeit.<br />
Eine abenteuerliche Woche in der Filiale der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-Bank:<br />
Angehende Bankkaufmänner leiteten die Filiale der <strong>THS</strong>-Bank, Offenbach<br />
Diese Projektwoche wurde von den<br />
Projektleitern Wolfgang Maier und<br />
Mathias Kemmerer so gut und alltagsnah<br />
vorbereitet, dass wir sehr<br />
viel Spaß hatten und dabei für unseren<br />
Beruf sehr viel gelernt haben.<br />
Im Bild: Kreditsachbearbeiter:<br />
Angello Alemanno und Pinar Can<br />
als Claudia Leder.
Hardcore-<br />
Bodybuilding<br />
Von Alina Keil, Danielle Teplizki und<br />
Christina Wolf (FOS 11Aa) – Das<br />
Projekt Hardcore-Bodybuilding<br />
wurde von Frank Scherer geleitet.<br />
Am Montag fand das Training in<br />
Bergen Enkheim und die restlichen<br />
Tage in dem Fitnesstudio »Body-<br />
Attack« in Offenbach statt. In diesem<br />
Projekt lernten die Teilnehmer,<br />
Muskeln aufzubauen und ihre Kondition<br />
zu verbessern. »Hardcore-<br />
Bodybuilding« bedeutet, dass mit<br />
schweren Gewichten trainiert wird.<br />
Dabei werden verschiedene Geräte<br />
benutzt. Der Kurs bestand aus neun<br />
Teilnehmern (siehe Bild): Dominic<br />
Baron, Miki Mitrojevic, Christian<br />
Becker, Josef Al-Masri, Tanja Haller,<br />
Emal Lmar, Matthias Stanco, Phillip<br />
Klausner, Skakoor Zeeshan.<br />
Hip Hop von der<br />
Straße<br />
Anel Suljevic (BF1b) und Mohamed<br />
Daraz (BF1b) – Das »Streetdance<br />
Hip Hop« Projekt wurde von dem<br />
Schüler Dario Castelletti aus der<br />
Berufsfachschule (BF1b) geleitet.<br />
Am Projekt nahmen zwölf Schüler-<br />
Innen teil. »Breaking«, ein beliebter<br />
Tanzstil des Hip Hops, ist ein riskanter<br />
Tanz, der akrobatische<br />
Elemente enthält und auf engem<br />
Raum getanzt wird.Am Freitag präsentierte<br />
die Projektgruppe ihre erlernten<br />
Tanzschritte in der Pausenhalle<br />
der <strong>THS</strong>, begeisterten mit akrobatischen<br />
Einlagen das Publikum<br />
und animierten zum Mitmachen.<br />
PROJEKTWOCHE 2007: DIE HIGHLIGHTS<br />
Digitalfotografie an der <strong>THS</strong>:<br />
Kunst und Verfremdung am Foto<br />
Von Susanne Motzko (FO2Ba) und Jennifer Kohlhepp (FO2Ba) – Das Projekt<br />
»Digitale Fotografie« fand dieses Jahr zum ersten Mal statt. Die Projektleiterinnen<br />
Antje Lotz und Alexandra Rahlves wollten die Teilnehmer/innen<br />
dazu ermutigen, ihre Umwelt mit anderen Augen wahrzunehmen. Am<br />
Montag schossen die Schülerinnen und Schüler zunächst Fotos in der<br />
näheren Umgebung der <strong>Schule</strong>. Den nächsten Tag ging es zum Fotografieren<br />
in den Steinbruch in Mühlheim-Dietesheim.Am Mittwoch stand Frankfurt<br />
auf dem Plan. Einige Schülerinnen und Schüler gingen in den Palmengarten<br />
und ließen sich von tropischen Schmetterlingen und Blumen<br />
inspirieren.Andere fotografierten in der Innenstadt von Frankfurt.Am Donnerstag<br />
lernten die 22 Teilnehmer/innen, wie man Fotos am Computer in<br />
Form und Farbe bearbeiten und verfremden kann. Am Freitag wurde aus<br />
den besten Fotos eine Slideshow zusammengestellt und den Schülerinnen<br />
unserer <strong>Schule</strong> vorgestellt.<br />
Eine historische Bildungsreise<br />
durch die Zeit<br />
Von Christina Jung und Sabrina Stahlberg (BG 12) – Viele Mitschüler/innen<br />
fragten: »Wie könnt ihr nur ein Projekt mit Geschichte wählen, wenn es<br />
Projekte gibt, bei denen ihr Tanzen könnt?« Am Ende stellte sich heraus,<br />
dass dies genau die richtige Wahl war.<br />
Am ersten Tag traf sich unsere Gruppe mit den Projektleitern Eberhard<br />
Wenzel und Thorsten Braun im Chemiesaal. Dort sahen wir ausgewählte<br />
Filme zur Entstehung des 1.Weltkrieges, welche uns das Verständnis für die<br />
Ursachen des Krieges und seine weitere Entwicklung erleichterten. Am darauf<br />
folgenden Tag fuhren wir in das Zeppelin-Museum in Zeppelinheim.<br />
Wir sahen Kurzfilme über die Entstehung der Zeppeline und die Erfindung<br />
dieser durch Graf Zeppelin. Das Museum war für uns in jeder Hinsicht aufschlussreich,<br />
weil im 1. Weltkrieg zum ersten Mal Luftfahrzeuge eingesetzt<br />
wurden. Am nächsten Tag besuchten wir das Jüdische Museum in Frankfurt.<br />
Die Führung war sehr interessant, da sie uns auch Aspekte des Antisemitismus<br />
aufzeigte, welche ursächlich für die Verfolgung und Vernichtung<br />
der Juden im 2. Weltkrieg waren.<br />
Dieses Projekt war für uns sehr interessant, weil vielen Projektteilnehmern<br />
durch die anschauliche Gestaltung des Projekts Hintergründe von Geschichte<br />
und damit Gegenwart deutlicher wurden.<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 7<br />
Zukünftige<br />
Rettungsengel<br />
Von Franziska Sponer, Linda Lohse<br />
und Ertugrul Aydin (BG 1a) – Unter<br />
der Leitung von Stephan Kraft vom<br />
Arbeiter-Samariter-Bund ASB lernten<br />
die Schüler der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> auch in diesem Jahr, wie<br />
wichtig Erste-Hilfe sein kann. Anhand<br />
von Folien und praktischen<br />
Übungen wurden die verschiedensten<br />
Unfallsituationen nachgestellt.<br />
Grund für die zahlreiche Teilnahme<br />
ist der drängende Wunsch der<br />
Schüler, im Ernstfall Erste- Hilfe leisten<br />
und somit Menschen das Leben<br />
retten zu können. Ein positiver<br />
Nebeneffekt ist das Erste-Hilfe-Zertifikat.<br />
Dieses erhält jeder Teilnehmer<br />
am Ende der Woche. Es ist auch<br />
für den Erwerb eines Führerscheins<br />
notwendig.<br />
Kinowoche:<br />
historische Filme<br />
Von Soraya Kasimi (BF0f) und Yelda<br />
Güney (Fo2Aa) – Die Projektgruppe<br />
»Filme mit geschichtlichem Hintergrund«<br />
wurde von dem Schüler S.<br />
Mogharrebi aus der Klasse der Berufsfachschule<br />
geleitet und von<br />
Herrn Fiebig betreut. Die Schüler<br />
schauten sich interessante Filme<br />
an, wie u.a. den Film »9-11« über<br />
den Terroranschlag am 11. September<br />
2001 sowie »Troja« und<br />
»Braveheart«. Nach jedem Film diskutierten<br />
die 20 Teilnehmer mit<br />
dem Projektleiter und Lehrer, Herrn<br />
Fiebig, über die in den Filmen angesprochenen<br />
Probleme.
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 8<br />
Selbstverantwortung plus<br />
Pädagogischer Tag:<br />
»Individualfeedback«<br />
Von Irina Fornauf<br />
Im Rahmen des Modellprojektes<br />
»Selbstverantwortung plus«<br />
sind Qualitätsentwicklung und<br />
Qualitätssicherung wesentliche<br />
Bausteine, um <strong>Schule</strong>n weiter zu<br />
entwickeln. Deshalb war das<br />
»Individualfeedback« am 13.<br />
Dezember 2006 das Thema des<br />
»Pädagogischen Tages«.<br />
Dazu hatte die Schulleitung die Arbeits-<br />
und Organisationspsychologen<br />
Sylvia Weise und Dr. Walter<br />
Goetze aus der Schweiz eingeladen.<br />
Sie unterstützten das Kollegium<br />
an diesem Tag dabei, Formen<br />
von Individualfeedback kennen zu<br />
lernen sowie deren Analysemöglichkeiten<br />
zu erproben.<br />
Nach einer etwas zu langen theoretischen<br />
Einführung arbeiteten die<br />
Kolleginnen und Kollegen zunächst<br />
an einem »Methodenkoffer«, der<br />
von unseren Gästen »Werkzeugkoffer<br />
Individualfeedback« benannt<br />
wurde.<br />
In Arbeitsgruppen wurden Methoden,<br />
wie bspw. die »Ratingkonferenz«<br />
oder das »kollegiale Feedback«<br />
erörtert.<br />
Im weiteren Verlauf des Tages<br />
durchliefen alle Kolleginnen und<br />
Kollegen vier verschiedene Stationen,<br />
wobei jede Station einen anderen<br />
Aspekt des Feedbacks beleuchtete.<br />
So konnte man in<br />
Rollenspielen erfahren, wie sich positives<br />
und negatives Feedback anfühlen<br />
kann, das »aktive Zuhören«<br />
üben oder auch Redewendungen<br />
kennen lernen, wie mit Feedback<br />
umzugehen ist. Auch eine Filmsequenz,<br />
welche unterschiedliche<br />
Perspektiven einer Situation verdeutlichte,<br />
sollte uns in Erinnerung<br />
rufen, dass nicht jede unmittelbare<br />
Einschätzung einer Situation so ist,<br />
wie sie dem/r Betrachter/in auf den<br />
ersten Blick erscheint.<br />
In einer abschließenden Diskussionsrunde<br />
äußerte das Kollegium<br />
Chancen aber auch Bedenken bei<br />
der Einführung des Individualfeedbacks.<br />
Besonders die Verknüpfung<br />
dieser Methode mit Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung<br />
stieß vor dem Hintergrund von zunehmender<br />
Arbeitsbelastung, Klassen<br />
mit hoher Schülerzahl, viele unterrichtsfremde<br />
Aufgaben auf Bedenken<br />
vieler Kolleginnen und Kollegen.<br />
Insgesamt wünschen sich<br />
diese Kolleginnen und Kollegen geeignete<br />
Rahmenbedingungen, um<br />
auch den Unterricht verbessern zu<br />
können.<br />
Zum Abschluss des Pädagogischen<br />
Tages bildeten sich fünf Arbeitsgruppen,<br />
die eine Form des Individualfeedbacks<br />
erproben werden.<br />
Man kann also auf einen interessanten<br />
Erfahrungsaustausch gespannt<br />
sein. Dieser wird neue Methoden<br />
für unseren »Individualfeedback-Koffer«<br />
hervorbringen<br />
und die <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> im<br />
Qualitätsentwicklungsprozess weiter<br />
vorantreiben.<br />
Ein Haus namens Europa<br />
<strong>THS</strong>-Schüler trafen Ungarn und<br />
Litauer<br />
Das erste Drei-Nationen-Seminar<br />
mit Gästen aus Litauen, Ungarn<br />
und Deutschland führte im Europa-<br />
Haus Marienburg zu sehr interessanten<br />
Begegnungen und Gesprächen.<br />
»Europa ist vereint, das<br />
friedliche Miteinander auf unserem<br />
Kontinent scheint gesichert. Dazu<br />
ist erforderlich, junge Menschen für<br />
fremde Kulturen und Länder zu sensibilisieren«,<br />
sagte Karsten Lucke,<br />
Studienleiter der internationalen<br />
Bildungsstätte, bei der Seminareröffnung<br />
vor 50 jungen Gästen aus<br />
den drei Ländern. Sie hatten Zeit,<br />
sich selbst und ihre Länder vorzustellen,<br />
über Alltag und Bildung zu<br />
sprechen. Es gab auch einen internationalen<br />
Länderbasar, wofür alle<br />
Delegationen typische Dinge mit-<br />
Die <strong>THS</strong> plant in Kooperation<br />
mit dem Tierschutzverein »Tierhilfe<br />
Süden e.V.« in München sowie<br />
dem »Bund gegen Missbrauch<br />
der Tiere« in München<br />
eine Partnerschaft.<br />
Ziel dieser Partnerschaft wird es<br />
sein, das deutsche Kastrationszentrum<br />
sowie ein gegenwärtig entstehendes<br />
Tierheim in Sofia/Bulgarien<br />
und das Tierheim in Brasov/Rumänien<br />
zu unterstützen.<br />
gebracht hatten. So war alles sehr<br />
anschaulich und unterhaltsam zugleich.<br />
Die europäischen Fragestellungen<br />
kamen ebenfalls nicht zu<br />
kurz und wurden mit zeit- und altersgerechten<br />
Methoden behandelt.<br />
Workshops in trilateraler Besetzung<br />
bildeten dabei den Mittelpunkt<br />
für zweieinhalb Tage, unterbrochen<br />
durch eine Exkursion nach<br />
Bonn (Haus der Geschichte). Vor<br />
dem Abschied, der allen schwer fiel,<br />
gab es ein dickes Lob für die jungen<br />
Gruppenleiter Natalia Schulz und<br />
Julia Tielmann – sie hatten die Herzen<br />
der Seminargäste im Sturm erobert.<br />
Dieser Artikel erschien am<br />
29.11.06 in der »Westerwälder<br />
Zeitung«<br />
Partnerschaft mit Tieren<br />
Eine Idee wird an der <strong>THS</strong>-<strong>Schule</strong><br />
geboren<br />
Gekürzter Artikel, erschienen am 30.01.2007 in der »Offenbach Post« und<br />
der »Frankfurter Rundschau«<br />
Die Idee ist bei den Vorbereitungen<br />
für die Projektwoche in der <strong>Schule</strong><br />
entstanden. Die Pädagogin Beate<br />
Lauer thematisierte im Unterricht<br />
den Beitritt der neuen EU-Länder<br />
Bulgarien und Rumänien. Besonderes<br />
Interesse erweckte bei den<br />
Schülern die erbarmenswerte Situation<br />
der Straßenhunde in Bulgarien<br />
und Rumänien.<br />
Wir werden über den Fortgang des<br />
Projektes noch detailliert berichten.
Kunstmappen<br />
Die Kunst fordert ihr Recht<br />
Von Aydin Ates (BG13)<br />
Der Endspurt für das BG13 hat<br />
begonnen! Dies galt und gilt<br />
auch für unseren Kunstkurs unter<br />
der Leitung von Andrea<br />
Kranz und Maurizio Neuroth.<br />
Nach einem Halbjahr mit Exkursionen,<br />
Arbeitsaufträgen und<br />
nicht zuletzt auch Spaß sollten<br />
zum Ende des 1. Halbjahres die<br />
lang erwarteten Kunstmappen,<br />
nun endgültig abgegeben werden.<br />
Diese Kunstmappen sollten alle Arbeitsaufträge<br />
des 1. Halbjahres beinhalten.<br />
Dabei kam es natürlich<br />
auf Vollständigkeit sowie inhaltliche<br />
und sprachliche Richtigkeit an.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />
die Bewertung war die Gestaltung<br />
der Mappe. Es wurden uns keinerlei<br />
Vorschriften gemacht. Wir sollten<br />
uns ein interessantes und ansprechendes<br />
Konzept ausdenken und<br />
einen Weg finden, dieses überzeugend<br />
umzusetzen. Also war Kreativität<br />
gefragt!<br />
Hierin bestand die Herausforderung.Wie<br />
sollte man die Mappe gestalten,<br />
um sie anspruchsvoll und<br />
künstlerisch wirken zu lassen?<br />
Auf Tipps und Anregungen von Seiten<br />
unserer Lehrer warteten wir<br />
vergeblich, was im Nachhinein verständlich<br />
ist, da es ja der Knackpunkt<br />
der Aufgabenstellung war,<br />
der eigenen Kreativität einen<br />
künstlerischen Ausdruck zu geben.<br />
Der Großteil des Jahrgangs ließ sich<br />
bis in die Weihnachtsferien Zeit damit,<br />
um mit der Ausarbeitung der<br />
Kunstmappe zu beginnen. Was war<br />
denn schon so schwer daran, eine<br />
Mappe mit einer Reihe von Arbeitsaufträgen<br />
fertig zu stellen? Doch<br />
das böse Erwachen ließ nicht lange<br />
auf sich warten. Schon in der Anfangsphase<br />
fiel den meisten auf,<br />
welche Mühe auf uns zukommen<br />
würde, um zu einer einigermaßen<br />
akzeptablen Mappe zu gelangen.<br />
Fragen wie: »Hast du schon angefangen?«,<br />
»Wie weit bist du?«, verzweifelte<br />
Ausrufe wie, »Ich schaff´<br />
das niemals bis Donnerstag!« vernahm<br />
man immer häufiger.<br />
Dann kam der Tag der Abgabe. In<br />
der ersten Pause war es soweit. Eine<br />
gewisse Anspannung war zu<br />
spüren. Schnell wurden die Mappen<br />
untereinander begutachtet<br />
und beurteilt. Manche waren aufwendig<br />
als Bücher gebunden, eines<br />
bestand aus Pergamentpapier aus<br />
China, einige waren überdimensional<br />
groß auf Plakaten und einige<br />
wenige waren einfache Kunststoffschnellhefter.<br />
Im Großen und Ganzen aber wurde<br />
schnell klar, dass die Mission erfüllt<br />
war. Fast alle Mappen waren sehr<br />
anspruchsvoll und durchdacht gestaltet.<br />
Dies wurde besonders an<br />
der Reaktion von Frau Kranz deutlich.<br />
Sie rief entzückt: »Mein Gott,<br />
was habt ihr da gezaubert? Das<br />
übertrifft ja die Mappen der letzten<br />
13er um Längen!« Diese Reaktion<br />
ließ uns einen Stein vom Herzen<br />
fallen und auf gute Punkte hoffen.<br />
Nun kam die Zeit des Wartens. Jedes<br />
Mal, wenn wir Herrn Neuroth<br />
oder Frau Kranz begegneten, ging<br />
es ans Ausquetschen. »Wie finden<br />
Sie die Mappen?«, »Wie finden Sie<br />
MEINE Mappe?«, »Gibt es schlechte<br />
Mappen?«, um nur einige Fragen<br />
zu nennen.<br />
Nach einer Woche wurden die<br />
Mappen zurückgegeben. Und uns<br />
wurde klar, dass sich die Mühe gelohnt<br />
hatte. Die meisten Mappen<br />
bekamen Punkte im zweistelligen<br />
Bereich, unter 5 Punkten war keine.<br />
Mit diesem Arbeitsauftrag nahmen<br />
unsere Kunst-/Literaturlehrer zum<br />
wiederholten Mal eine Gelegenheit<br />
wahr, unsere Kreativität zu fördern.<br />
Im Nachhinein ist zu sagen, dass<br />
der Kunstkurs eine lehrreiche und<br />
lohnende Abwechslung in den oftmals<br />
tristen Schulalltag unseres<br />
Wirtschaftsgymnasiums gebracht<br />
hatte, in dem Kreativität und Kunst<br />
meist zu kurz kommen.<br />
Damit wäre der Bedarf unserer<br />
<strong>Schule</strong> für das Fach Kunst erneut<br />
bewiesen.<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 9<br />
BFS<br />
Pädagogischer<br />
Tag<br />
Von Gudrun Bayer<br />
Am 6. Dezember 2006 fand wieder<br />
ein Pädagogischer Tag in der<br />
Abteilung Berufsfachschule BFS<br />
statt. Daran nahmen 40 KollegInnen<br />
teil.<br />
Zunächst stellte Frau Vicky Pompizzi<br />
von »JUMINA« (Junge Migranten in<br />
Ausbildung) ihr Projekt sowie ihre<br />
bisherige Arbeit in der <strong>THS</strong> vor. Sie<br />
ging dabei insbesondere auf Bewerbungstraining,Praktikumsbegleitung<br />
sowie Einzelcoaching ein.<br />
Nach einem kurzen Sachstandbericht<br />
der Abteilungsleiterin arbeiteten<br />
die KollegenInnen in Arbeitsgruppen<br />
nach Unterrichtfächern,<br />
um die Umsetzung der neuen Lehrpläne<br />
in den allgemein bildenden<br />
Fächern vorzubereiten beziehungsweise<br />
die Lernfelder im berufsbildenden<br />
Bereich zu konkretisieren.<br />
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit<br />
wurden in Form eines »Marktplatzes«<br />
vorgestellt. Im Anschluss daran<br />
erstellten die KollegenInnen einen<br />
»Wunschzettel«. Versüßt wurde die<br />
Arbeit mit Nikoläusen und Plätzchen.<br />
Auch das Mittagessen hatte<br />
die Kiosk-Gruppe unserer <strong>Schule</strong><br />
wieder gekonnt vorbereitet.<br />
Der Pädagogische Tag wurde wieder<br />
gut angenommen und auch<br />
weitere Tage zum Erarbeiten besonderer<br />
Themen, wie zum Beispiel der<br />
Umgang mit schwierigen Schülern<br />
und Lehrplanarbeiten wurden gewünscht.<br />
Praktika im Ausland<br />
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<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 10<br />
Studiengebühren beschäftigen uns!<br />
»Kick it like Frankreich – Der Aufstand der Studenten«<br />
als Dokumentarfilm<br />
Von Makbule Aydinli, Rabia Yilmaz, Mehtap Tanak, Alev Kocauludag (BG11c)<br />
Am 20. November 2006 machte<br />
sich das Berufliche Gymnasium<br />
der Klasse BG11c gemeinsam<br />
mit der Klasse BG11a in Begleitung<br />
unserer Lehrer Stefan Falcione<br />
und Barbara Krämer, die<br />
uns in den Unterrichtsfächern<br />
Politik und Wirtschaft unterrichten,<br />
auf den Weg in die Johann<br />
Wolfgang Goethe Universität<br />
nach Frankfurt. Grund war der<br />
Dokumentarfilm »Kick it like<br />
Frankreich – Der Aufstand der<br />
Studenten«, der den Widerstand<br />
der hessischen Studenten/innen<br />
gegen die geplante<br />
Einführung von Studiengebühren<br />
in Hessen zum Inhalt<br />
hat.<br />
Der Film wurde in dem Universitätskino<br />
»Pupille« aufgeführt.<br />
»Bildung für alle und zwar kostenfrei«<br />
war die Hauptthese des Filmes.<br />
Er ruft dazu auf, Bildung nicht<br />
als Ware zu verstehen. Er dokumentiert,<br />
wie die Studenten/innen diverse<br />
Protestaktionen gegen die<br />
Einführung von allgemeinen Studiengebühren<br />
organisierten.<br />
Diese orientierten sich dabei an<br />
dem erfolgreichen Widerstand in<br />
Frankreich, der es im Frühling 2006<br />
durch Massenproteste ermöglichte,<br />
die Einführung eines Gesetzes zur<br />
NEUE SCHULSPRECHERIN<br />
Da der bisherige Schulsprecher unsere<br />
<strong>Schule</strong> verlassen hat, wurde eine<br />
neue Schulsprecherin gewählt. Stellvertreterin<br />
wurde Esra Yedier aus der<br />
Berufsfachschule der 10. Klasse.<br />
Hallo, ich bin Anja<br />
Mazura und wurde<br />
am 28. Februar zur<br />
Schulsprecherin gewählt.<br />
Seit 2005 besuche<br />
ich die <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />
bin in der 12 Klasse des Beruflichen<br />
Gymnasiums und werde nächstes<br />
Jahr mein Abitur machen.<br />
Abschaffung des Kündigungsschutzes<br />
für junge Leute, zu verhindern.<br />
Deshalb auch der Titel des<br />
Films »Kick it like Frankreich«.<br />
Der Film dokumentiert aber auch<br />
die Ohnmacht der Studentenproteste,<br />
die es nicht schafften, die<br />
breite Bevölkerung für ihr Anliegen<br />
zu gewinnen. Auch ein Gespräch<br />
mit den Entscheidungsträgern der<br />
hessischen Landesregierung kam<br />
nicht zu Stande.<br />
Der Film zeigt die Folgen solcher<br />
Verständigungsdefizite in drastischer<br />
und unzensierter Form, indem<br />
er z. B. zeigt, wie einzelne Proteste<br />
im Sommer 2006 in der Eskalation<br />
mit der Polizei endeten.<br />
Der hessische Ministerpräsident<br />
Roland Koch wies in diesem Kontext<br />
darauf hin, dass Politik im Parlament<br />
und nicht auf der Straße gemacht<br />
würde. Des Weiteren<br />
äußerte er in dem Film seine Ansicht,<br />
dass die Protestaktionen keine<br />
Wirkung hätten.<br />
Diese Auffassung wurde untermauert<br />
durch die Verabschiedung des<br />
Gesetzes im hessischen Landtag<br />
am 05.10.06. Deshalb wird das Gesetz<br />
über die Einführung allgemeiner<br />
Studiengebühren zum Wintersemester<br />
2007 wirksam.<br />
Der Film zeigt aber auch Möglichkeiten<br />
auf, wie man die Umsetzung<br />
Das Redaktionsteam des <strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>s<br />
freut sich über jeden Artikel,<br />
der für die Veröffentlichung bei uns<br />
eingeht. Alle Artikel werden von uns<br />
sorgfältig formal, manchmal aber<br />
auch inhaltlich gekürzt und redigiert<br />
und dem Verfasser noch einmal zur<br />
Freigabe für den <strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> vorgelegt.<br />
Artikel per e-Mail an:<br />
helmut.müssemann@gmx;<br />
oder stefan.falcione@web.de<br />
Auch Bilder und Leserbriefe zu Artikeln<br />
sind uns sehr willkommen.<br />
des Gesetzes, auch nach der Verabschiedung,<br />
noch verhindern könnte.<br />
Er weist auf die Möglichkeit einer<br />
Verfassungsklage hin. Sollten<br />
43.000 Unterschriften von hessischen<br />
Wahlberechtigten gesammelt<br />
und eingereicht werden, muss<br />
der hessische Staatsgerichtshof das<br />
Gesetz auf seine Verfassungswidrigkeit<br />
überprüfen. Da in der hessischen<br />
Verfassung eine Lernmittelfreiheit<br />
garantiert ist, wäre es<br />
möglich, dass das Gesetz noch als<br />
verfassungswidrig erklärt wird.<br />
Nach dem Film folgte eine Diskussion<br />
mit dem anwesenden Regisseur,<br />
Martin Kessler. In dieser schilderte<br />
er seine Erfahrungen mit dem Ver-<br />
NEWSLETTER-ARTIKEL Hilfe! Hilfe! Hilfe!<br />
Wenn Ihnen der <strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> gefällt,<br />
sind Sie herzlich eingeladen,<br />
dieses Schulprojekt mit einer Spende<br />
an den <strong>THS</strong>-Förderverein zu unterstützen<br />
(Kennwort »<strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>«,<br />
Städtische Sparkasse Offenbach,<br />
Konto 8110875, BLZ 505 500 20. Sie<br />
erhalten nach Betragseingang eine<br />
Spendenquittung.<br />
Auch über Ihre Geschäftsanzeige<br />
freuen wir uns. Die Anzeigenpreise:<br />
1/8-Seite 50,00 €, 1/4-Seite 100,00 €,<br />
1/2-Seite 200,00 €, 1/1 Seite 400,00 €.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
auf Anfrage per Email an:<br />
helmut.muessemann@gmx.de.<br />
trieb des Films und zeigte sich verwundert<br />
darüber, dass auch die regionalen<br />
Medien wenig bis kein Interesse<br />
an dem Film zeigten.<br />
Warum das so ist, konnte nicht<br />
zweifelsfrei geklärt werden. Interessant<br />
erscheint uns, dass der Regisseur<br />
berichtete, dass die Polizei<br />
25 Exemplare des Films bestellt habe.<br />
Wir halten den Film für sehr informativ<br />
und wünschen uns, dass<br />
noch mehr Menschen die Möglichkeit<br />
haben sollten ihn sehen zu<br />
können.<br />
Mehr Infos findet ihr unter:<br />
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kleine warme Gerichte<br />
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Wir freuen uns auf Euch/Sie.
KREATIV-ECKE<br />
Ab sofort gibt es eine »Kreativ-<br />
Ecke« von Schülern für Schüler.<br />
Hier werden selbst verfasste Gedichte,<br />
Geschichten oder andere<br />
Produkte (Fotos, Bilder, Plastiken.<br />
Leserbriefe etc.) vorgestellt. Bitte<br />
schickt Eure Beiträge an:<br />
helmut.muessemann@gmx.de<br />
stefan.falcione@web.de<br />
Das Redaktionsteam wird aus den<br />
eingegangenen Arbeiten eine Auswahl<br />
für die Veröffentlichung in<br />
den zukünftigen <strong>THS</strong>-N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>-<br />
Ausgaben treffen.<br />
Wir beginnen mit dem Abdruck eines<br />
Gedichtes.<br />
HEUCHLER!<br />
Niemand sieht deinen Schmerz<br />
niemand sieht deine Qualen<br />
doch alle machen sie dir Vorwürfe,<br />
wenn du dich zurück<br />
ziehst<br />
zurück in eine Welt, in der du<br />
versuchst mit allem fertig zu<br />
werden<br />
alle wissen sie es besser<br />
alle schreiben sie dir was vor<br />
wie du mit all dem fertig<br />
werden sollst<br />
ohne auch nur zu wissen<br />
welche Ausmaße deine Wunden<br />
haben<br />
jeder will es wissen<br />
jeder will dir helfen<br />
doch sie stochern nur in<br />
Wunden<br />
um ihre kranke Neugier zu<br />
befriedigen<br />
und dann verstehen sie dich<br />
nicht<br />
und dann schicken sie dich<br />
weg<br />
um dich zu reparieren<br />
oder einfach um die Verantwortung<br />
weiter zu geben<br />
aber sie vergessen, dass du<br />
auch nur Mensch bist<br />
aber sie verdrängen, dass du<br />
kurz vor dem Zerbrechen bist<br />
und wenn es dann zu spät ist<br />
hat niemand was geahnt<br />
doch trauern tun sie dann<br />
alle...<br />
Heuchler!<br />
Soraya Kasimi (BF0f)<br />
Dritte Autorenlesung an der <strong>THS</strong><br />
Kleine Geschichten des Alltags:<br />
fesselnd und bewegend<br />
Von Hülya Barutcu (BG11b )<br />
Zur alljährlichen Autorenlesung<br />
in unserer <strong>Schule</strong> waren am 20.<br />
Dezember 2006 zwei junge Studentinnen<br />
zu Gast: Nadja Einzmann<br />
und Safiye Can.<br />
Die beiden erzählten uns zunächst,<br />
wie sie zum Schreiben kamen und<br />
gaben uns kleine Kostproben ihrer<br />
Arbeiten.<br />
Safiye Can, selbst Türkin und besonders<br />
an türkischer Literatur interessiert,<br />
übersetzt türkische Gedichte<br />
ins Deutsche und schreibt<br />
auch selbst Gedichte. An diesem<br />
Tag stellte sie uns zwei übersetzte<br />
und zwei selbstverfasste Gedichte<br />
vor.<br />
Nadja Einzmann hat bisher zwei<br />
Bücher geschrieben: »Da kann ich<br />
nicht nein sagen!« (2001) und<br />
»Dies und das und das« (2006). In<br />
»Da kann ich nicht nein sagen!« erzählt<br />
sie Geschichten von kleinen<br />
und großen Gefühlen. Sie erzählt<br />
von der Liebe, als gäbe es nichts anderes.<br />
Dabei sind diese vielen kleinen<br />
Geschichten, von denen sie uns<br />
eine vortrug, eingebettet in eine<br />
große Geschichte.<br />
Für das Buch »Dies und das und<br />
das« befragte sie vorab zwei Jahre<br />
die unterschiedlichsten Menschen.<br />
Aus diesen Gesprächen stellte sie<br />
eindrucksvolle Porträts zusammen.<br />
Diese erzählen vom täglichen Auf-<br />
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 11<br />
begehren und Sich Fügen, vom<br />
Träumen und Scheitern, vor allem<br />
aber von den versteckten und häufig<br />
übersehenen Ecken und Winkeln<br />
des Alltags, in denen sich »Dies und<br />
das und das« ereignet.<br />
Sie lässt die Menschen von ihrem<br />
Wunsch nach dem eigenen, ganz<br />
normalen Leben erzählen, wie es<br />
außergewöhnlicher nicht sein<br />
könnte.<br />
Am Ende der Lesung standen uns<br />
die Autorinnen für Fragen zur Verfügung.<br />
Wir nutzten die Gelegenheit,<br />
Fragen zu stellen und darüber zu<br />
diskutieren, welchen Eindruck die<br />
Gedichte und Geschichten hinterlassen<br />
haben.<br />
Wir, die Klasse BG 11b, fanden diese<br />
Lesung sehr interessant und<br />
möchten uns bei Frau Bayer, die<br />
diese Veranstaltung organisierte,<br />
bedanken und freuen uns auf die<br />
nächste <strong>THS</strong> - Lesung im nächsten<br />
Jahr.
<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> 5 • Seite 12<br />
Lehrerkollegen/innen<br />
Die »Neuen« an der <strong>THS</strong><br />
stellen sich vor<br />
Ich heiße Michaela<br />
Makosz, bin 1975 in<br />
Schlesien (Polen) geboren,<br />
dort aufgewachsen<br />
und lebe<br />
seit etwa 12 Jahren<br />
in Deutschland.<br />
Man sagt »Alle Wege führen nach<br />
Rom«. Meine Wege haben mich<br />
zwar nicht nach Rom, aber immer<br />
wieder an die <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
in Offenbach geführt. So habe ich<br />
im Jahre 1998 an der <strong>THS</strong> meine<br />
Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten<br />
absolviert. Drei Jahre<br />
später hatte ich meine allgemeine<br />
Hochschulreife, ebenfalls von der<br />
<strong>THS</strong>, in der Tasche.<br />
Studieren konnte ich allerdings an<br />
der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong> nicht, so<br />
dass ich mich für fünf Jahre nach<br />
Frankfurt an die Johann Wolfgang<br />
Goethe- Universität begeben habe,<br />
um dort Wirtschaftspädagogik zu<br />
studieren.<br />
Und nun, wie sollte es anders sein,<br />
unterrichte ich seit April 2006 an<br />
der <strong>THS</strong> in der Berufs- und in der<br />
Berufsfachschule. Die Arbeit an<br />
meiner alten <strong>Schule</strong> macht mir<br />
große Freude, so dass ich seit Februar<br />
2007 den Vorbereitungsdienst<br />
begonnen habe, wobei ich<br />
hoffe, dass mich das Glück und der<br />
Erfolg, welche mir die <strong>Schule</strong> bis<br />
jetzt gebracht hat, auch in der Zeit<br />
des Vorbereitungsdienstes nicht<br />
verlassen wird.<br />
Trotz meiner Arbeit verzichte ich<br />
nach Möglichkeit nicht auf gele-<br />
gentliche Theaterbesuche oder ein<br />
interessantes Buch und bin auch<br />
kommunalpolitisch engagiert.<br />
Einige Schüler/innen kennen mich,<br />
Patrizia Pascalis, aus meiner interreligiösen<br />
Arbeit an der Mathildenschule<br />
oder aus der halboffenen<br />
Jugendarbeit der Schlosskirchengemeinde<br />
in der östlichen Innenstadt.<br />
Dort arbeite ich nicht nur<br />
mit christlichen, sondern auch mit<br />
muslimischen und nicht gläubigen<br />
Jugendlichen.<br />
Seit vier Jahren bin ich dort Pfarrerin<br />
und genieße es, mit Menschen<br />
verschiedenster Traditionen über<br />
das Leben,die Welt und den ganzen<br />
Rest zu philosophieren – am Küchentisch,<br />
an der Straßenecke, in<br />
Kirche und <strong>Schule</strong>, oder eben auch<br />
im Pfarrhaus, hinter dem Klinikum,<br />
wo ich mit meinem Mann wohne,<br />
der Pfarrer in der Paul Gerhardt-Gemeinde<br />
ist.<br />
Ich habe schon an vielen Orten<br />
Wurzeln geschlagen: Ich bin in<br />
Darmstadt geboren, ein Teil meiner<br />
Familie stammt aus Sardinien, in<br />
Frankfurt und Heidelberg habe ich<br />
studiert und in Berlin und Süditalien<br />
gearbeitet. Ich unterrichte nun<br />
hier Religion und Ethik. Dafür, dass<br />
ich an dieser <strong>Schule</strong> einen guten<br />
Start hatte, danke ich allen Schüler/innen<br />
und Kollegen/innen.<br />
IMPRESSUM<br />
Impressum:<br />
»<strong>THS</strong> N<strong>ews</strong><strong>letter</strong>« erscheint 3 x pro Jahr<br />
und ist der aktuelle N<strong>ews</strong><strong>letter</strong> der <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong><br />
für Schüler, Eltern,<br />
Ausbildungsbetriebe und Lehrkräfte.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Schule</strong>,<br />
Buchhügelallee 86, D-63071 Offenbach,<br />
Tel. 069 - 80 65 24 35,<br />
Fax 069 - 80 65 31 92.<br />
Konzeption: H. Müssemann.Verantwortlich<br />
für den Inhalt: Stefan Falcione, Helmut<br />
Müssemann. Redaktionsteam: Gudrun<br />
Bayer, Stefan Falcione, Helmut Müssemann.<br />
Gesamtverantwortung: H. Kößler,<br />
Schulleiter. Gestaltung: arcus design<br />
& verlag oHG, Fankel.<br />
www.ths.schulen-offenbach.de