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Swissmechanic Journal 2022-01

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Nr. 1<br />

<strong>Journal</strong><br />

Februar <strong>2022</strong> / 93. Jahrgang<br />

Das offizielle Organ<br />

von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

Private Equity<br />

zur Finanzierung<br />

von Innovationen<br />

Seite 18<br />

Innovationsschub<br />

durch<br />

Innovationsmanager<br />

Seite 15<br />

Der Schutz von<br />

geistigem Eigentum<br />

Seite 34


NEU<br />

CNC wie<br />

auch konventionell<br />

für Bohren<br />

Fräsen<br />

Gewinde<br />

Technischer Berater<br />

Zerspanungstechnik (m/w)<br />

Marktgebiet D-CH<br />

Wenn es um innovative Präzisionswerkzeuge geht, ist<br />

GLOOR weltweit ein Begriff. Werden Sie Teil dieses Teams!<br />

Unsere Auftraggeberin gehört mit ihrem 45-köpfigen Team zu den<br />

weltweit führenden Anbietern von Präzisionswerkzeugen, die sie<br />

entwickelt und produziert für hochwertige Nischenprodukte verschiedener<br />

Industrien. Wir suchen eine jüngere Persönlichkeit als<br />

Sales Engineer/technischer Berater (m/w)<br />

Sie sorgen dafür, dass die Produkte am Markt bekannt sind und<br />

bereits in der Evaluation auf Kundenseite berücksichtigt werden. Sie<br />

beraten Kunden und sind verantwortlich, dass Anfragen, Angebote<br />

und Projekte von A bis Z perfekt betreut sind. Das Gewinnen von<br />

Neukunden ist ebenso Ihr Ding.<br />

Sie besitzen eine technische Grundausbildung mit sehr guten Kenntnissen<br />

in der Zerspanungstechnik, haben sich kaufmännisch weitergebildet<br />

und verfügen idealerweise über erste Verkaufserfahrungen.<br />

Konzeptionell wie auch praktisch sind Sie sehr stark.<br />

Arbeitsort: Lengnau – Homeoffice möglich.<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Kontakt: Jean-Pierre von Burg / Markus Theiler<br />

Brändle Werkzeugmaschinen<br />

9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />

www.braendle-gmbh.ch<br />

Starke Marken · Starke Maschinen · Starker Partner<br />

JÖRG LIENERT AG BERN<br />

bern@joerg-lienert.ch, www.joerg-lienert.ch<br />

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Bern, Zug, Zürich<br />

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Zielgruppengerechte Werbung, die punktgenau und ohne Streuverlust ankommt.<br />

– Erreichen der gewünschten Zielgruppe direkt und ohne Streuverlust<br />

– Interessante Möglichkeit der Kombination von verschiedenen Medien (Print/online)<br />

– Attraktiver Rabatt für <strong>Swissmechanic</strong>-Mitglieder auf allen Werbemöglichkeiten<br />

Weitere Infos unter www.swissmechanic.ch/crossmedialewerbung<br />

Neu: Crossmedial<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

Renate Bachschmied, Telefon 079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />

Modell-Lehrgänge<br />

Verbandszeitschrift<br />

Verbandswebsite


Inhalt<br />

3<br />

22 dryTec<br />

Aus Gülle Gold<br />

machen<br />

24 Tiefbohrbär<br />

Wichtige Teile<br />

für Kern fusion<br />

27 Birchmeier AG<br />

«Innovation ist<br />

kein Zufall»<br />

30 WITg<br />

Botenstoffe für<br />

Innovationen<br />

Erwachsenenbildung<br />

40 Produktionsfachmann/frau und<br />

Produktionstechniker/in HF:<br />

Informationsveranstaltungen und<br />

Studienbeginn<br />

40 Expert-e en production : nos écoles<br />

41 Diplomprüfungen<br />

Produktionstechniker/in HF:<br />

Erfreuliche Resultate<br />

42 Kursangebote<br />

44 Neue Tagung: Industrie 4.0 –<br />

Evolution oder Revolution?<br />

Marktplatz<br />

45 Bezugsquellennachweis<br />

Editorial<br />

04 Im Zeichen der Innovation<br />

05 Sous le signe de l'innovation<br />

Politik<br />

06 Volksabstimmung vom 13. Februar <strong>2022</strong>:<br />

Dezidiertes Ja zum Werkplatz Schweiz<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

07 Unterstützen Sie die Teilnahme von <strong>Swissmechanic</strong> an den SwissSkills.<br />

Ihr Beitrag zählt!<br />

07 Soutenez la participation de <strong>Swissmechanic</strong> aux SwissSkills. Votre<br />

contribution compte!<br />

08 Neue Wege an den SwissSkills <strong>2022</strong><br />

09 Nouvelles voies aux SwissSkills <strong>2022</strong><br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz – Fokus Innovation<br />

10 Forschung und Innovation in der Schweiz<br />

12 Schweizerischer Innovationspark<br />

14 Technologietransferzentren: Innovationen aus dem Labor schneller<br />

industrietauglich machen<br />

15 Innovationsmanagement: Ein Schritt zurück hilft oft, vorwärtszukommen<br />

18 Private Equity zur Finanzierung von Innovationen<br />

20 Hightech Zentrum Aargau<br />

22 dryTec SWISS COMBI: Wie aus Gülle Gold werden könnte<br />

24 Tiefbohrbär: KMU-MEM als wichtiger Player in der Kernfusionsforschung<br />

27 Jürg Zwahlen, Birchmeier AG: «Innovation ist zwingend und kein Zufall»<br />

30 Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau: Botenstoffe für Innovationen<br />

Wirtschaft und Dienstleistungen – Fokus Innovation<br />

34 Rechtsberatung: Der Schutz von geistigem Eigentum<br />

36 Conseils juridiques : la protection de la propriété intellectuelle<br />

Regionalverbände<br />

38 Deutlicher Anstieg der Strompreise<br />

39 Hausse sensible du prix de l’électricité<br />

Das offizielle Organ von<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

L’organe officiel de<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />

<strong>Swissmechanic</strong><br />

Schweizerischer Verband mechanisch-technischer<br />

Betriebe / Association Suisse d’entreprises mécaniques<br />

et techniques / Associazione svizzera delle<br />

aziende meccaniche e tecniche<br />

Abonnementspreise<br />

Fr. 80.– für 8 Ausgaben (zus. MWST)<br />

Redaktion/Abonnemente<br />

<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz / Monica Hotz, Redaktionsleitung<br />

/ Claudia Frey Marti, Lektorat /<br />

Jürg Marti, Redaktionsbeirat / Felsenstrasse 6,<br />

Thurgauerhof / 8570 Weinfelden /<br />

Telefon 071 626 28 00 / Fax 071 626 28 09 /<br />

E-Mail: redaktion@swissmechanic.ch<br />

Druck/Versand<br />

Ströbele Kommunikation<br />

Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />

071 466 70 50, info@stroebele.ch<br />

Inseratemanagement<br />

Ströbele Kommunikation<br />

Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />

071 466 70 50<br />

www.swissmechanic.ch/crossmedialewerbung<br />

renate.bachschmied@stroebele.ch


Im Zeichen<br />

der Innovation<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne», schrieb Hermann Hesse in seinem<br />

Gedicht «Stufen». Ich hoffe, Ihr Jahresanfang war erfolgreich, Sie sind gut und<br />

gesund ins neue Jahr gestartet und haben den Zauber, die Energie, den Schwung<br />

des Jahreswechsels mit ins begonnene Jahr genommen. Ein Neuanfang ist<br />

auch diese Ausgabe unseres <strong>Swissmechanic</strong>-<strong>Journal</strong>s – eine Erneuerung, eine<br />

Innovation.<br />

Jürg Marti<br />

Direktor <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

Jürg Marti<br />

directeur de <strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />

Wie in der letzten Ausgabe angekündigt, halten Sie das neue <strong>Journal</strong> in den<br />

Händen. Das Layout kommt nun moderner daher – inspiriert durch den schnellen<br />

technischen Fortschritt unserer Branche. Kästchendenken ist passé, Leerraum<br />

ermöglicht es Gedanken und Ideen, sich zu entfalten – über die Papierversion<br />

hinaus. Links und QR-Codes führen die Leserschaft zu zusätzlichen digitalen<br />

Informationen – crossmedial ist die Zukunft. Jede Ausgabe fokussiert nun ein<br />

topaktuelles Thema.<br />

So gewinnt das <strong>Journal</strong> nicht nur thematisch. Unseren Inserierenden bieten sich<br />

vielfältige Möglichkeiten, ihre Inserate zielführend und crossmedial zu platzieren.<br />

Stillstand ist Rückschritt. Wer nachhaltig Erfolg haben möchte, muss in Bewegung<br />

bleiben, seinen Horizont öffnen und Entwicklungschancen erkennen. Es gilt aber,<br />

eine Idee oder eine technische Errungenschaft nicht nur zu haben, sondern sie auch<br />

zu analysieren und zu hinterfragen, bis sie wirklich markttauglich und gefragt ist.<br />

Und das, bevor zu viel Geld investiert wurde. Bei diesem Prozess stehen den<br />

Schweizer KMU zahlreiche Förderinstitutionen zur Seite. Das neue <strong>Journal</strong> schaute<br />

für Sie näher hin.<br />

Passend zur Neulancierung ist diese <strong>Journal</strong>ausgabe ganz der Innovation<br />

gewidmet. Diese betrachten wir aus verschiedenen Blickwinkeln. Erfolgreich<br />

innovative Mitglieder von <strong>Swissmechanic</strong> gewähren Einblick in ihren Innovationsprozess,<br />

schildern ihre Erfahrungen mit Förderinstitutionen und zeigen auf,<br />

wo Steine auf dem Weg liegen; Förderinstitutionen schildern, was sie im Alltag<br />

machen. Auch die rechtlichen und finanziellen Aspekte von Innovationen kommen<br />

nicht zu kurz.<br />

Diese Ausgabe möchte Ihnen eine Übersicht geben über die vielfältige und sich<br />

manchmal nicht ganz leicht erschliessende Innovationslandschaft der Schweiz.<br />

Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.


Editorial<br />

Fokus Innovation<br />

5<br />

Sous le signe de<br />

l'innovation<br />

Chères lectrices, chers lecteurs<br />

«Et tout début a sa magie», écrivit Hermann Hesse dans son poème «Stufen». J'espère<br />

que votre début d'année a réussi, que vous avez bien commencé, êtes en bonne santé<br />

et avez pris avec vous la magie, l'énergie et l'élan du début vers la nouvelle année.<br />

Le présent numéro du <strong>Journal</strong> est aussi un nouveau début – un renouvellement,<br />

une innovation.<br />

Comme annoncé au dernier numéro, vous avez entre les mains le nouveau <strong>Journal</strong>.<br />

La présentation est plus moderne – inspirée par le rapide progrès technique de notre<br />

branche. La pensée en petites cases appartient au passé, les espaces vides permettent<br />

aux pensées et idées de s'épanouir – au-delà de la version sur papier. Des liens et des<br />

codes QR guident les lecteurs vers des informations numériques supplémentaires –<br />

l'avenir est cross média. Chaque numéro se concentrera désormais sur un sujet d'une<br />

brûlante actualité.<br />

Le <strong>Journal</strong> n'y gagne pas que sur le plan thématique. De multiples possibilités s'offrent<br />

à nos annonceurs de placer leurs annonces de manière ciblée et cross médiatique.<br />

S'arrêter, c'est reculer. Qui souhaite réussir de manière durable doit rester en<br />

mouvement, ouvrir son horizon et discerner les chances de développement. Mais il<br />

s’agit non seulement d'avoir une idée ou une découverte technique, mais aussi de<br />

l'analyser et de la remettre en question jusqu'à ce qu'elle soit adaptée au marché et<br />

recherchée. Et ce avant d'avoir investi trop d'argent. Durant ce processus, de nombreux<br />

organismes de soutien assistent les PME suisses. Le nouveau <strong>Journal</strong> y a regardé de<br />

plus près pour vous.<br />

En phase avec le nouveau lancement, ce numéro du <strong>Journal</strong> est entièrement consacré<br />

à l'innovation, que nous examinons sous divers angles. Des membres novateurs<br />

couronnés de succès de <strong>Swissmechanic</strong> donnent un aperçu de leur processus<br />

d'innovation, exposent leurs expériences avec des organismes de soutien et montrent<br />

où il y a des obstacles; des organismes de soutien exposent ce qu'ils font au quotidien.<br />

Les aspects juridiques et financiers des innovations ne sont pas négligés non plus.<br />

Ce numéro souhaite vous donner un aperçu du paysage suisse de l'innovation,<br />

très varié et parfois difficile à appréhender.<br />

Je vous souhaite une lecture inspirante.


Politik<br />

Emissionsabgabe<br />

6<br />

Volksabstimmung vom 13. Februar <strong>2022</strong><br />

Dezidiertes Ja<br />

zum Werkplatz Schweiz<br />

Die Bildung von Eigenkapital nicht steuerlich bestrafen,<br />

sondern vielmehr erleichtern und damit Arbeitsplätze sowie<br />

langfristig neues Steuersubstrat schaffen: Die Unternehmen<br />

sollen deshalb von der Emissionsabgabe entlastet werden.<br />

Das ist ein wichtiger Schritt für den Werkplatz Schweiz, betont<br />

<strong>Swissmechanic</strong> und sagt dezidiert Ja zur Änderung<br />

des Bundes gesetzes über die Stempelabgaben.<br />

Medienmitteilung<br />

Weinfelden, 14. Januar <strong>2022</strong><br />

Juristische Personen ‒ zum Beispiel Aktiengesellschaften,<br />

GmbH und Genossenschaften<br />

‒ müssen heute bei der Beschaffung<br />

von Eigenkapital eine Steuer,<br />

die Emissionsabgabe, an den Bund abliefern.<br />

Ab einem Freibetrag von einer<br />

Million Franken wird eine Abgabe in der<br />

Höhe von einem Prozent des neugeschaffenen<br />

Kapitals fällig, zum Beispiel<br />

bei einer Firmengründung oder bei der<br />

Erhöhung des Eigenkapitals. Dabei gilt<br />

die Freigrenze von einer Million Franken<br />

nicht bei jeder Kapitalerhöhung wieder<br />

neu, sondern bezieht sich auf das gesamte<br />

während der Lebenszeit des Unternehmens<br />

eingeschossene Kapital.<br />

Diese sogenannte Emissionsabgabe soll<br />

abgeschafft werden. Nach mehr als zehn<br />

Jahren Diskussion will eine eidgenössische<br />

Parlamentsmehrheit Unternehmen<br />

gezielt unterstützen und den Standort<br />

Schweiz stärken. Die am 18. Juni<br />

2021 beschlossene Änderung des Bundesgesetzes<br />

über die Stempelabgaben<br />

kommt wegen des Referendums von<br />

Vertretern der SP, Grünen und Gewerkschaften<br />

am 13. Februar <strong>2022</strong> vors Volk.<br />

Abgabe bremst KMU und Start-ups<br />

Pro Jahr werden etwas über 2000 Unternehmen,<br />

davon überwiegend KMU, mit<br />

der Emissionsabgabe belastet. Es sind<br />

also nicht nur grosse Konzerne, sondern<br />

viele mittelständische Betriebe, welche<br />

die Abgabe leisten. Von ihrer Abschaffung<br />

profitieren besonders junge,<br />

wachstumsstarke Unternehmen, die<br />

noch keine Reserven haben. Um ihr<br />

Wachstum zu finanzieren, sind sie vielfach<br />

auf zusätzliches Eigenkapital angewiesen,<br />

oft, bevor sie ihren ersten Franken<br />

Gewinn erzielt haben.<br />

Die Emissionsabgabe belastet risikotragendes<br />

Eigenkapital. Besonders kontraproduktiv<br />

ist sie in Wirtschaftskrisen,<br />

wenn Unternehmen nach Verlusten auf<br />

neues Kapital angewiesen sind.<br />

Den Werkplatz Schweiz stärken<br />

Die bei der Abschaffung der Emissionsabgabe<br />

erwarteten Mindereinnahmen<br />

von schätzungsweise 250 Millionen<br />

Franken stellt <strong>Swissmechanic</strong> den positiven<br />

Effekten einer Entlastung gegenüber:<br />

Unternehmen sollen neues Eigenkapital<br />

aufnehmen können, ohne darauf<br />

Abgaben bezahlen zu müssen. Die Betriebe<br />

haben dadurch weniger Kosten<br />

und können so mehr Gelder investieren,<br />

mit positiven Auswirkungen für Wirtschaftswachstum,<br />

Innovation und Arbeitsplätze.<br />

Die so eingesetzten Mittel entfachen mit<br />

Sicherheit eine grössere Wirkung, als<br />

wenn diese der Wirtschaft durch Abgaben<br />

entzogen werden. Langfristig entsteht<br />

so auch mehr Steuersubstrat. Der<br />

Aufbau von Eigenkapital darf nicht steuerlich<br />

bestraft, sondern soll vielmehr erleichtert<br />

werden. Die Abschaffung der<br />

Emissionsabgabe ist deshalb ein wichtiger<br />

Schritt für den Werkplatz Schweiz.<br />

Vous trouverez ici le communiqué<br />

de presse:<br />

bit.ly/3KgT50P<br />

Qui troverete il comunicato stampa:<br />

bit.ly/3IbNyqn


<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />

Crowdfunding SwissSkills<br />

7<br />

Unterstützen Sie die Teilnahme<br />

von <strong>Swissmechanic</strong> an den SwissSkills<br />

Ihr Beitrag zählt!<br />

An den Berufsmeisterschaften zeigen<br />

junge Berufsleute, was sie während ihrer<br />

Lehrzeit gelernt haben. Sie sind somit<br />

Aushängeschild für ihren Beruf. Auch die<br />

Schweizer Polymechaniker und Polymechanikerinnen<br />

messen sich miteinander.<br />

Werden auch Sie Teil dieser faszinierenden<br />

Welt! Unterstützen Sie engagierte<br />

junge Polymechanikerinnen und Polymechaniker,<br />

die ihren Beruf mit Stolz<br />

vertreten! Sorgen Sie so dafür, dass die<br />

Faszination für diesen Beruf Jugendliche<br />

in der Berufswahl ansteckt und unsere<br />

MEM-Betriebe so motivierte Lernende<br />

finden! Sorgen Sie dafür, dass die<br />

ganze Welt sieht, dass Schweizer Qualität<br />

keine leere Worthülse ist und bereits<br />

in der Ausbildung unserer jungen Erwachsenen<br />

beginnt! Ihre Unterstützung<br />

zählt! Egal, welchen Beitrag Sie leisten –<br />

wir sind froh, wenn Sie uns dabei unterstützen,<br />

die Berufsmeisterschaften der<br />

Polymechanikerinnen und Polymechaniker<br />

auf hohem Niveau durchzuführen!<br />

Gegen den Fachkräftemangel, für den<br />

Werkplatz Schweiz!<br />

Dafür, dass das Label «Made in Switzerland»<br />

weiterhin weltbekannt bleibt!<br />

Bankverbindung:<br />

TKB Weinfelden<br />

IBAN: CH54 0078 4162 0002 7371 0<br />

Konto lautend auf:<br />

<strong>Swissmechanic</strong><br />

Schweiz. Verband mechanischtechnischer<br />

Betriebe<br />

8570 Weinfelden<br />

Vermerk «Berufsmeisterschaften»<br />

Herzlichen Dank!<br />

Gil Beutler gewann an den SwissSkills<br />

Championships 2020 die Goldmedaille in der<br />

Disziplin Polymechaniker Automation.<br />

(Archivbild SwissSkills Championships 2020)<br />

Soutenez la participation de <strong>Swissmechanic</strong> aux SwissSkills<br />

Votre contribution compte!<br />

Lors des championnats professionnels,<br />

de jeunes professionnels montrent ce<br />

qu’ils ont appris durant leur apprentissage.<br />

Ils sont en quelque sorte la vitrine<br />

de leur profession. Les polymécaniciennes<br />

et polymécaniciens suisses se<br />

mesurent les uns aux autres.<br />

Faites vous aussi partie de ce monde fascinant!<br />

Soutenez de jeunes polymécaniciennes<br />

et polymécaniciens engagés qui<br />

présentent fièrement leur métier ! Faites<br />

en sorte que la fascination de cette profession<br />

branche les jeunes dans le choix<br />

de leur profession et que nos entreprises<br />

MEM trouvent ainsi des apprentis motivés!<br />

Faites en sorte que tout le monde<br />

voie que la qualité suisse n'est pas un<br />

vain mot et commence déjà par la formation<br />

de nos jeunes adultes! Votre soutien<br />

compte! Quelle que soit votre contribution<br />

– nous sommes heureux si vous<br />

nous aidez à organiser à un haut niveau<br />

les championnats professionnels des<br />

polymécaniciennes et polymécaniciens!<br />

Contre le manque de main-d'œuvre,<br />

pour le site industriel suisse!<br />

Afin que le label «Made in Switzerland»<br />

reste mondialement connu!<br />

Relation bancaire:<br />

TKB Weinfelden<br />

IBAN : CH54 0078 4162 0002 7371 0<br />

Compte libellé au nom de :<br />

<strong>Swissmechanic</strong><br />

Schweiz. Verband mechanischtechnischer<br />

Betriebe<br />

8570 Weinfelden<br />

Mention « Championnats des métiers ».<br />

Un grand merci !


SwissSkills <strong>2022</strong><br />

8<br />

Neue Wege an den SwissSkills <strong>2022</strong><br />

<strong>Swissmechanic</strong> beschreitet mit den Schweizermeisterschaften der Polymechanikerinnen<br />

und Polymechaniker EFZ an den SwissSkills <strong>2022</strong> neue Wege und sammelt Erfahrungen<br />

für künftige Berufswettkämpfe.<br />

W<br />

Von Markus Naef<br />

egen der Corona-Pandemie<br />

wurden die ursprünglich auf den Herbst<br />

2021 geplanten WorldSkills in Shanghai<br />

um ein Jahr verschoben und überschneiden<br />

sich dadurch mit dem zweijährlichen<br />

Durchführungsrhythmus der SwissSkills.<br />

Folglich finden innerhalb eines Monats<br />

beide Grossanlässe statt. Die von <strong>Swissmechanic</strong><br />

durchgeführten Schweizermeisterschaften<br />

der Polymechanikerinnen<br />

und Polymechaniker EFZ an den<br />

SwissSkills <strong>2022</strong> werden deshalb leicht<br />

von der gewohnten Form abweichen.<br />

Spannung bis am Schluss garantiert an den<br />

SwissSkills <strong>2022</strong> das neue Cup-System. (Archivbild<br />

SwissSkills Championships 2020)<br />

Bekanntheit steigern<br />

Die Vorausscheidungen finden über die<br />

Berufswettbewerbe GDW-Cup (Drehen<br />

konventionell) und FRAISA ToolChampions<br />

(Fräsen konventionell und CNC)<br />

statt. Dadurch wird eine grössere Personengruppe<br />

angesprochen und so die Bekanntheit<br />

von Schweizermeisterschaften<br />

bei Polymechaniker/innen EFZ gesteigert.<br />

Die Bestplatzierten qualifizieren<br />

sich für die Teilnahme an den Schweizermeisterschaften<br />

an den SwissSkills<br />

<strong>2022</strong> in den Disziplinen Drehen, CNC Fräsen<br />

und Automation. Die Berufswettkämpfe<br />

<strong>2022</strong> stellen keine Selektion für<br />

die WorldSkills 2024 dar.<br />

Jüngere Kandidaten/innen<br />

Die Kandidaten/innen sind jünger als im<br />

gewohnten Modus mit dem Ziel, bei ihnen,<br />

den Arbeitgebern und ihrem Umfeld<br />

das Feuer für die Berufsmeisterschaften<br />

zu entfachen und sie dafür zu<br />

begeistern. So sollen möglichst viele<br />

junge Berufsathleten und -athletinnen<br />

an einer späteren Qualifikation für die<br />

WorldSkills teilnehmen. Hierdurch kann<br />

erreicht werden, dass das Mengengefüge<br />

für qualifizierte junge Polymechaniker/innen<br />

EFZ vergrössert wird und jene<br />

Personen gefunden werden können,<br />

welche das grösste Potenzial dafür mitbringen,<br />

die Schweiz an den WorldSkills<br />

zu vertreten.<br />

Neue Wege<br />

Das «Zwischenjahr <strong>2022</strong>» ermöglicht es,<br />

bei der Wettbewerbsart neue Wege zu<br />

beschreiten.<br />

Zwei von drei Disziplinen werden an den<br />

SwissSkills in einem Cup-System ausgetragen.<br />

In den vergangenen Jahren wurden pro<br />

Disziplin acht Kandidaten/innen für die<br />

Schweizermeisterschaften qualifiziert.<br />

Über die gesamte Dauer machten diese<br />

acht Jugendlichen den Sieg unter sich<br />

aus. Es gab eine Rangierung von eins bis<br />

acht.<br />

Zwei Halbfinals vor Ort<br />

<strong>2022</strong> werden in der Disziplin Drehen 16<br />

Teilnehmende an die Schweizermeisterschaft<br />

am GDW-CUP aufgeboten, die im<br />

Rahmen der SwissSkills stattfindet. Am<br />

1. und 2. Wettkampftag findet der Halbfinal<br />

statt. Die acht Besten daraus qualifizieren<br />

sich für das Finale am 3. und 4.<br />

Wettkampftag.<br />

In der Disziplin CNC Fräsen qualifizieren<br />

sich 12 junge Fachkräfte über die Vorausscheidung,<br />

die im Rahmen des FRAISA-<br />

ToolChampions Wettbewerbs stattfindet,<br />

für einen Auftritt an den SwissSkills.<br />

Während den ersten drei Wettkampftagen<br />

findet das Halbfinale statt. Für das<br />

Finale am 4. Wettkampftag qualifizieren<br />

sich die Halbfinal-Tagessieger und der<br />

beste Zweitplatzierte der Halbfinaltage.<br />

Wettbewerb spannender<br />

Durch das Cup-System sind kürzere Aufgabenstellungen<br />

möglich. Der Wettkampf<br />

wird nicht erst auf den 4. Tag hin<br />

spannend, sondern es gibt bereits nach<br />

2 oder 3 Tagen eine Rangliste, vergleichbar<br />

mit einem Ski-Slalom. Man muss<br />

sich im ersten Durchgang qualifizieren,<br />

damit man den zweiten Durchgang bestreiten<br />

darf und überhaupt die Chance<br />

hat, den Sieg zu erringen.<br />

Mit diesem andersartigen System sollen<br />

Erfahrungen für künftige Berufswettkämpfe<br />

gesammelt werden – ganz im<br />

Sinne unseres Bestrebens, sich vor<br />

neuen Ideen und Ansätzen nicht zu verstecken.


<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz SwissSkills <strong>2022</strong><br />

9<br />

Nouvelles voies aux SwissSkills <strong>2022</strong><br />

Avec les championnats de Suisse des polymécaniciennes et polymécaniciens CFC aux<br />

SwissSkills <strong>2022</strong>, <strong>Swissmechanic</strong> emprunte de nouvelles voies et acquiert de l'expérience<br />

pour de futurs concours professionnels.<br />

E<br />

Par Markus Naef<br />

n raison de la pandémie du coronavirus,<br />

les WorldSkills de Shanghai,<br />

prévus à l'origine pour l'automne de<br />

2021, ont été repoussés d'un an et il y a<br />

ainsi recoupement avec le rythme bisannuel<br />

des SwissSkills. Ainsi, les deux<br />

grands événements ont lieu au cours<br />

d'un mois. Cela fait que les championnats<br />

de Suisse des polymécaniciennes et<br />

polymécaniciens CFC aux SwissSkills<br />

<strong>2022</strong>, organisés par <strong>Swissmechanic</strong>,<br />

s'écarteront légèrement de la forme habituelle.<br />

Accroître la notoriété<br />

Les éliminatoires auront lieu par les<br />

concours professionnels GDW-Cup (Tournage<br />

conventionnel) et FRAISA ToolChampions<br />

(Fraisage conventionnel et CNC). Cela<br />

s'adressera ainsi à un plus grand groupe<br />

de personnes, augmentant la notoriété<br />

des championnats de Suisse des polymécaniciennes<br />

et polymécaniciens CFC. Les<br />

meilleurs placés se qualifieront en vue des<br />

championnats de Suisse aux SwissSkills<br />

<strong>2022</strong> dans les disciplines Tournage, Fraisage<br />

CNC et Automation. Les concours<br />

professionnels <strong>2022</strong> ne sont pas une sélection<br />

pour les WorldSkills 2024.<br />

Des candidats plus jeunes<br />

Les candidates et candidats sont plus<br />

jeunes que dans le mode habituel afin<br />

d'aviver chez leurs employeurs et dans<br />

leur entourage le feu des championnats<br />

professionnels et de les enthousiasmer.<br />

Ainsi, le plus possible de jeunes athlètes<br />

professionnels devront participer à une<br />

qualification ultérieure en vue des<br />

World Skills. Cela permettra de faire en<br />

sorte que le nombre de jeunes polymécaniciennes<br />

et polymécaniciens CFC<br />

augmente et que l'on puisse trouver les<br />

personnes offrantes le plus fort potentiel<br />

afin de représenter la Suisse aux World-<br />

Skills.<br />

Nouvelles voies<br />

Cette «année intermédiaire <strong>2022</strong>» permettra<br />

d'emprunter de nouvelles voies<br />

au niveau du type de concours.<br />

Deux des trois disciplines seront organisées<br />

au SwissSkills dans le cadre d'un<br />

système de coupe.<br />

Les années précédentes, huit candidats<br />

par discipline étaient qualifiés pour les<br />

championnats de Suisse. Pendant toute<br />

la durée, ces huit jeunes se disputaient la<br />

victoire. Il y avait un classement de un à<br />

huit.<br />

Deux demi-finales sur place<br />

En <strong>2022</strong>, 16 participants de la discipline<br />

Tournage seront convoqués au championnat<br />

de Suisse au GDW-CUP, qui aura<br />

lieu dans le cadre des SwissSkills. La demi-finale<br />

aura lieu la 1ère et la 2ème<br />

journée. Les huit meilleurs se qualifieront<br />

pour la finale des 3ème et 4ème<br />

journées du concours.<br />

Dans la discipline Fraisage CNC, 12<br />

jeunes spécialistes se qualifieront par<br />

l'éliminatoire qui aura lieu dans le cadre<br />

du concours FRAISA ToolChampions, en<br />

vue de la participation aux SwissSkills.<br />

La demi-finale aura lieu durant les trois<br />

premières journées du concours. Les<br />

vainqueurs du jour en demi-finale et le<br />

Le nouveau système de coupe garantit le suspense<br />

jusqu'à la fin lors des SwissSkills <strong>2022</strong>.<br />

(Photo d'archives SwissSkills Championships<br />

2020)<br />

meilleur second placé des journées de<br />

demi-finale se qualifieront pour la finale<br />

de la 4ème journée.<br />

Un concours plus passionnant<br />

Le système de coupe permet des tâches<br />

plus courtes. Le concours ne deviendra<br />

pas passionnant que le 4ème jour mais il<br />

y aura un classement après 2 ou 3 jours,<br />

un peu comme à un ski-slalom. Il faudra<br />

se qualifier au premier passage afin de<br />

pouvoir participer au second et avoir<br />

une chance de remporter la victoire.<br />

Ce système d'un autre genre doit permettre<br />

d'acquérir de l'expérience pour<br />

de futurs concours professionnels, dans<br />

l'esprit de ne pas se fermer à de nouvelles<br />

idées et approches.


Forschung und Innovation<br />

in der Schweiz<br />

Die Grundlagenforschung findet in der Schweiz vor allem an den Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschulen ETH und an den Universitäten statt. Die angewandte Forschung<br />

und Entwicklung und die Umsetzung von Wissen in marktfähige Innovationen hingegen<br />

ist primär die Domäne der Privatwirtschaft und der Fachhochschulen.<br />

Quelle: «Forschung und Innovation<br />

in der Schweiz 2020» (SBFI)<br />

Eigeninitiative<br />

Die öffentliche Hand finanziert Forschung<br />

nach liberalen Grundprinzipien;<br />

das heisst, Gelder werden aufgrund von<br />

Eigeninitiative der Forschenden nach<br />

dem Wettbewerbsprinzip vergeben,<br />

ausschlaggebend ist die Qualität der eingereichten<br />

Anträge. Die Förderung der<br />

internationalen Zusammenarbeit bildet<br />

einen weiteren Eckpfeiler dieser Politik.<br />

Innovationsförderung des Bundes<br />

Der Bund ist auf der Grundlage des Forschungs-<br />

und Innovationsförderungsgesetzes<br />

(FIFG) zuständig für die Finanzierung<br />

der Forschungs- und Innovationsförderung<br />

durch den Schweizerischen<br />

Nationalfonds (SNF) und Innosuisse –<br />

Schweizerische Agentur für Innovationsförderung.<br />

Auch finanziert er den Verbund<br />

der Akademien der Schweiz und<br />

unterstützt rund 30 Forschungsinstitutionen<br />

von nationaler Bedeutung.<br />

Schliesslich finanziert der Bund die Lehre<br />

und Forschung an den Institutionen<br />

des ETH-Bereichs.<br />

Kantone<br />

Die Kantone leisten über die Finanzierung<br />

der kantonalen Universitäten,<br />

Fachhochschulen und pädagogischen<br />

Hochschulen einen wichtigen Beitrag<br />

zur Forschungs- und Innovationsförderung.<br />

Weiter betreiben die meisten Kantone<br />

– teils mit Unterstützung der Regionalpolitik<br />

– Innovations- und Wirtschaftsförderung.<br />

Das Leistungsangebot<br />

umfasst etwa die Unterstützung von<br />

Unternehmensgründungen oder die<br />

Förderung regionaler Netzwerke beziehungsweise<br />

Cluster im engen Kontakt<br />

mit Unternehmen sowie Coaching. Die<br />

Kantone verfügen einzeln oder im Verbund<br />

mit anderen Kantonen über eigene<br />

Stellen zur Wirtschaftsförderung. Diese<br />

informieren Unternehmen über Standortvorteile<br />

ihres Kantons, pflegen Kontakte<br />

zu Investoren, unterbreiten Ansiedlungsofferten,<br />

organisieren die Betreuung<br />

der Investoren und betreiben<br />

Kundenpflege vor Ort. Weiter setzen ver-


Fokus Innovation<br />

11<br />

schiedene Kantone Steuervergünstigungen<br />

ein. Ausserdem nutzen sie ihre<br />

Bildungsinstitutionen zur Förderung der<br />

regionalen Entwicklung.<br />

Gemeinden<br />

Auch Städte und Gemeinden betreiben<br />

Innovationsförderung, und zwar mit<br />

Gründerzentren oder Technoparks. Diese<br />

sind wie der Technopark Zürich meist<br />

privatwirtschaftlich finanziert, manchmal<br />

in Kooperation mit der öffentlichen<br />

Hand. Eine Immobiliengesellschaft stellt<br />

Gebäude zur Verfügung, und die Betreibergesellschaft<br />

wählt innovationsorientierte<br />

Unternehmen für die Nutzung der<br />

Räumlichkeiten aus und unterstützt diese<br />

mit Dienstleistungen.<br />

Banken<br />

Wie andere Banken bieten Kantonalbanken<br />

und teilweise auch Regionalbanken<br />

Finanzierungen für Start-ups an. Verbreitet<br />

ist die Beteiligung von Kantonal-<br />

banken an Wettbewerben und Förderpreisen<br />

für besonders innovative Unternehmen.<br />

Weiter leisten verschiedene<br />

Kantonalbanken Hilfe in Form von Ratgebern<br />

und Vorlagen für Start-ups.<br />

Stiftungen<br />

Ferner fördern Stiftungen Forschung<br />

und Innovation. 2<strong>01</strong>8 bereicherten rund<br />

13 000 gemeinnützige Stiftungen in der<br />

Schweiz das kulturelle, soziale und wissenschaftliche<br />

Leben. Rund 20 Prozent<br />

der Stiftungen sind im Bereich Bildung<br />

und Forschung tätig. Da die Stiftungen<br />

eine grosse Bandbreite an F&I-Vorhaben<br />

(F&I: Forschung und Innovation) finanziell<br />

unterstützen und unterschiedliche<br />

Förderkriterien anwenden, spielen sie<br />

eine wichtige Rolle für die Diversität der<br />

F&I-Förderung.<br />

Der Bericht «Forschung und Innova -<br />

tion in der Schweiz 2020» des SBFI bietet<br />

einen um fassenden Einblick in das<br />

aktuelle Schweizer Forschungs- und<br />

Innovationssystem.<br />

bit.ly/3g6usG5<br />

Folgende Listen geben einen Überblick<br />

über Innovationsförderungsmöglichkeiten<br />

in der Schweiz:<br />

Übersichtsliste der Anbieter öffentlicher<br />

Innovationsförderung<br />

bit.ly/349Wii5<br />

Übersichtsliste der Innovationspreise<br />

bit.ly/3s4wRaa<br />

Innosuisse<br />

Innosuisse ist eine öffentlich-rechtliche<br />

Anstalt des Bundes mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />

und fördert wissensbasierte<br />

Innovation im Interesse von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft, indem sie den<br />

Wissens- und Technologietransfer zwischen<br />

Universitäten, Fachhochschulen<br />

und Unternehmen fördert. Ausschlaggebend<br />

für die Förderung sind der innovative<br />

Gehalt und die Aussicht auf eine<br />

erfolgreiche Umsetzung im Markt.<br />

Durch finanzielle Mittel, Beratung und<br />

Netzwerke fördert Innosuisse die Entstehung<br />

wirtschaftlicher Leistung aus<br />

wissenschaftlicher Forschung. Weiter<br />

unterstützt Innosuisse Start-ups und<br />

Gründungsinteressierte, fördert die Internationalisierung<br />

von jungen und etablierten<br />

Unternehmen und stimuliert<br />

den Transfer von Wissen und Technologien.<br />

Ziel von Innosuisse ist, dass Forschungsergebnisse<br />

rasch in neue Produkte<br />

einfliessen und auf den Markt gebracht<br />

werden.<br />

Innosuisse fördert nach dem Prinzip der<br />

Subsidiarität: Sie unterstützt Projekte<br />

nur dann, wenn Innovationen ohne Finanzierung<br />

nicht zustande kämen oder<br />

Marktpotenziale ungenutzt blieben. In<br />

der Projektförderung gilt das Bottomup-Prinzip:<br />

Die Projektpartner definieren<br />

die Projekte selbst. Ein Innovationsprojekt<br />

beinhaltet die direkte Zusammenarbeit<br />

von mindestens einem Unternehmen<br />

und mindestens einer nicht<br />

gewinnorientierten Forschungsinsti tution.<br />

innosuisse.ch


Parabelflüge sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil jeder Forschung in Schwerelosigkeit und normalerweise in den Händen grosser Raumfahrtagenturen<br />

wie der European Space Agency (ESA). Im «UZH Space Hub» wird zusammen mit der Stiftung «Swiss SkyLab» ein anderer Weg beschritten: Die Kosten werden<br />

von Industrie, Wissenschaft und Privatpersonen geteilt. (Foto: R. Sablotny / UZH)<br />

Schweizerischer Innovationspark<br />

Mit dem Innovationspark sollen private Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />

in der Schweiz ausgebaut und die etablierten Förderinstrumente in der Schweiz gezielt<br />

ergänzt werden.<br />

D<br />

Quelle: Schweiz. Innovationspark<br />

er Schweizerische Innovations<br />

park ist eine gemeinsam von der<br />

Politik (Bund und Kantone), der Wissenschaft<br />

und der Privatwirtschaft betriebene<br />

Public-Private-Partnership-Initiative<br />

von nationaler Bedeutung. Neu ist<br />

der Ansatz, die Schweiz für internationale<br />

Forschungs- und Entwicklungseinheiten<br />

attraktiv zu machen, indem fertig erschlossene<br />

Grundstücke und Geschossflächen<br />

im Umfeld bestehender Hochschulen<br />

und Unternehmen für Ansiedlungen<br />

bereitgestellt werden und ein<br />

ausreichendes Ausbaupotenzial angeboten<br />

wird.<br />

Sechs Standorte<br />

An den sechs Standorten von Switzerland<br />

Innovation findet Vernetzung zwischen<br />

Hochschulen und Unternehmen<br />

statt. Durch den Austausch zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaft werden<br />

Ideen so weiterentwickelt, dass Produkte<br />

und Dienstleistungen entstehen, die<br />

erfolgreich vermarktet werden können.<br />

Gleichzeitig findet durch die räumliche<br />

Nähe der Akteure eine Beschleunigung<br />

der Entwicklungsprozesse statt. So entsteht<br />

erfolgreiche Innovation.<br />

Ziele<br />

Ziele des Schweizerischen Innovationsparks<br />

sind die Realisierung erfolgreicher<br />

Forschungs- und Entwicklungskooperationen<br />

zwischen privaten Unternehmen,<br />

den Schweizer Hochschulen sowie weiteren<br />

Forschungspartnern; die Generierung<br />

von Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />

aus dem In- und Ausland;<br />

die Ansiedlung von Firmen und


Fokus Innovation<br />

Innovationspark<br />

13<br />

Forschungspartnern aus dem In- und<br />

Ausland, welche Arbeitsplätze schaffen<br />

und neue marktfähige Produkte, Dienstleistungen<br />

und Prozesse entwickeln; die<br />

Schaffung einer Plattform zur beschleunigten<br />

Umsetzung von Forschungsresultaten<br />

in marktfähige Lösungen; die<br />

Schaffung von attraktiven Rahmenbedingungen<br />

für Forschungsgruppen und<br />

Start-ups als Katalysatoren für die Ansiedlung<br />

etablierter Firmen; die Sicherung<br />

der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch klare Kompetenzprofile<br />

an den Standorten sowie durch exzellente<br />

Rahmenbedingungen und Dienstleistungen.<br />

Trägerschaft<br />

Dem Bund wurde keine operative Rolle<br />

für den Innovationspark übertragen.<br />

Diese wird von der Stiftung «Switzerland<br />

Innovation» wahrgenommen. Die Stiftung<br />

vernetzt und koordiniert die Netzwerkstandorte,<br />

positioniert den Innovationspark<br />

im internationalen Standortwettbewerb<br />

und trägt in Zusammenarbeit<br />

mit weiteren Akteuren (z.B. Switzerland<br />

Global Enterprise, Innosuisse) zur<br />

Standort- und Innovationsförderung in<br />

der Schweiz bei. Gleichzeitig bildet die<br />

Stiftung die Schnittstelle zum Bund und<br />

ermöglicht die Weiterentwicklung des<br />

Innovationsparks.<br />

Die Stiftung Switzerland Innovation ist<br />

Dienstleisterin zugunsten der Standorte.<br />

Sie bearbeitet jene Themen, die sinnvollerweise<br />

standortübergreifend angegangen<br />

werden.<br />

Die Standortträger des Innovationsparks<br />

sind grundsätzlich durch die<br />

Standortkantone und private Investoren<br />

eigenfinanziert (Public-Private-Partnership-Modell).<br />

Der Betrieb und Unterhalt<br />

sowie die Bereitstellung von Flächen<br />

für die Ansiedlung von Unternehmen<br />

werden von den Kantonen und privaten<br />

Quellen getragen. Die Netzwerkstandorte<br />

und Standorte erzielen Ein-<br />

künfte aus der Vermietung von Flächen<br />

und Dienstleistungen. Sie sollen mittelfristig<br />

selbsttragend werden.<br />

6 Standorte, 6 Kompetenzbereiche<br />

Die sechs Switzerland Innovation Parks<br />

liegen in verschiedenen Regionen der<br />

Schweiz und haben verschiedene übergeordnete<br />

Innovationsbereiche definiert.<br />

Basel Area<br />

Der Switzerland Innovation Park Basel<br />

Area in Allschwil BL konzentriert sich auf<br />

vier spezifische Themenbereiche für die<br />

Forschung und die anschliessende Entwicklung<br />

zu folgenden Produkten und<br />

Dienstleistungen: Biotech, Medtech, Digital<br />

Health & Healthtech sowie Industrial<br />

Transformation.<br />

sip-baselarea.com/<br />

Innovaare<br />

Der Switzerland Innovation Park innovaare<br />

in Villigen AG (beim Paul Scherrer<br />

Institut) bietet folgende Forschungskompetenzen<br />

an: Beschleuniger-Technologien,<br />

fortgeschrittene Materialien<br />

und Verfahren, Mensch und Gesundheit<br />

sowie Energie und Umwelt.<br />

parkinnovaare.ch/<br />

Zürich<br />

Der Switzerland Innovation Park Zurich<br />

in Dübendorf ZH (im Umfeld der ETH Zürich)<br />

hat Themen gewählt, die für das<br />

Meistern der Herausforderungen von<br />

morgen von grosser Bedeutung sind: Robotik<br />

& Mobilität, Luft- und Raumfahrt<br />

sowie Produktionstechnologien.<br />

bit.ly/33RBSdK<br />

Biel/Bienne<br />

Der Switzerland Innovation Park Biel/<br />

Bien ne BE betreibt folgende Forschungszentren:<br />

Swiss Smart Factory,<br />

Swiss Medtech Center, Swiss Advanced<br />

Manufacturing Center und Swiss Battery<br />

Technology Center.<br />

sipbb.ch/<br />

Network West<br />

Der Switzerland Innovation Park Network<br />

West EPFL in Lausanne (im Umfeld<br />

der EPF/ETH Lausanne) ist auf folgende<br />

Bereiche spezialisiert: Computer and<br />

Computational Science, Energy, Natural<br />

Resources and Environment, Health and<br />

Life Sciences, Materials and Manufacturing<br />

sowie Mobility and Transportation.<br />

bit.ly/3fCSyYQ<br />

Innovation Park Ost<br />

Der im Herbst 2021 gegründete Switzerland<br />

Innovation Park Ost in St. Gallen SG<br />

befasst sich mit Gesundheit, MEM-Industrie<br />

sowie der Digitalisierung in der Wirtschaft.<br />

bit.ly/33Mgo1y<br />

Switzerland Innovation<br />

bit.ly/3IhMMIm


Technologietransferzentren<br />

14<br />

Innovationen aus dem Labor<br />

schneller industrietauglich machen<br />

AM-TTC Alliance<br />

Als Dachverband für die künftigen zwölf<br />

Advanced Manufacturing Technology<br />

Transfer Centers (AM-TTC) fungiert der<br />

Verein AM-TTC Alliance in Dübendorf ZH.<br />

Dieser hat entschieden, zunächst zwei<br />

Technologietransferzentren mit insgesamt<br />

4,8 Millionen Franken zu fördern.<br />

Bei den geförderten Zentren handelt es<br />

sich um das Swiss m4m Center im solothurnischen<br />

Bettlach und das Zentrum<br />

ANAXAM im Kanton Aargau.<br />

Vor der Weiterbearbeitung: Frisch gedruckte Becken-Stützringe für die Hüftchirurgie. Die fadenartigen Strukturen<br />

dienen während des Druckprozesses als Stützen und werden später entfernt. (Foto: Swiss m4m Center)<br />

Die Initiative «Advanced Manufacturing Technology<br />

Transfer Centers» will Infrastrukturen in der Schweiz aufbauen,<br />

die dabei helfen, Technologien, die im Labor<br />

entwickelt wurden, schneller industrietauglich zu machen.<br />

Quelle: AM-TTC Alliance<br />

Die Initiative zum Aufbau eines Verbunds<br />

von Schweizer Technologietransferzentren,<br />

den sogenannten «Advanced Manufacturing<br />

Technology Transfer Centers»<br />

(kurz AM-TTC), ist ein Teil des Aktionsplans<br />

«Digitalisierung» des Bundes und<br />

hat zum Ziel, die Schweiz langfristig als<br />

modernen und qualitativ hochstehenden<br />

Produktionsstandort zu erhalten.<br />

Die Initiative «Advanced Manufacturing<br />

Technology Transfer Centers» wird in der<br />

Startphase mit Mitteln des ETH-Rats unterstützt.<br />

Die Initiative will Infrastrukturen<br />

in der Schweiz aufbauen, die dabei<br />

helfen, Technologien, die im Labor entwickelt<br />

wurden, schneller industrietauglich<br />

zu machen. Die Zentren geben Unternehmen<br />

– insbesondere auch den Schweizer<br />

KMU – einen besseren Zugang zu neuen<br />

Technologien. Die Unternehmen können<br />

die Technologien in den Zentren testen<br />

und sie dann mit Hilfe der Zentren in ihre<br />

eigene Produktion transferieren.<br />

Swiss m4m Center<br />

Das Swiss m4m Center hat zum Ziel, den<br />

3D-Druck für die Herstellung von medizinischen<br />

Implantaten aus Metall in der<br />

Schweiz zu etablieren. Dabei sollen auch<br />

KMU aus dem Medtech-Bereich Zugang<br />

zu solchen neuen Technologien erhalten.<br />

Das Swiss m4m Center ist in einer<br />

Public-Private-Partnership-Struktur von<br />

der Eidgenössischen Materialprüfungsund<br />

Forschungsanstalt (Empa), der<br />

Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) sowie<br />

den Industrieunternehmen 41medical<br />

und Precipart gegründet worden.<br />

swissm4m.ch<br />

ANAXAM<br />

Das Zentrum ANAXAM wird vom Paul<br />

Scherrer Institut (PSI), der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW), dem<br />

Swiss Nanoscience Institute (SNI), dem<br />

Kanton Aargau und bisher 14 Industriepartnern<br />

realisiert. Es soll Industrieunternehmen<br />

künftig Zugang zu modernsten<br />

Technologien zur Analyse und Charakterisierung<br />

von Materialien bieten.<br />

Dabei baut es auf das weltweit anerkannte<br />

Know-how des PSI im Bereich<br />

Neutronen- und Röntgenanalytik auf.<br />

anaxam.ch/de<br />

AM-TTC Alliance<br />

am-ttc.ch/


Fokus Innovation<br />

Innovationsmanagement<br />

15<br />

Innovationsmanagement<br />

Ein Schritt zurück hilft oft,<br />

vorwärtszukommen<br />

Andreas Kaiser ist Geschäfts- und Produktentwickler, spezialisiert auf Innovations management<br />

und Projektarbeit mit interdisziplinären Teams und agilen Methoden. Er ist im<br />

Ostschweizer Innovationsnetzwerk INOS als Kontaktperson der kantonalen Anlaufstellen<br />

Industrie- und Technozentrum Schaffhausen (ITS) sowie Thurgauer Technologieforum<br />

(TTF) tätig. Das <strong>Journal</strong> sprach mit ihm über Innovationsmanagement in KMU.<br />

A<br />

Interview: Monica Hotz<br />

ndreas Kaiser, was macht<br />

eigentlich ein Innovationsmanager/<br />

eine Innovationsmanagerin?<br />

Andreas Kaiser: Er/Sie beschäftigt sich<br />

erstens damit, was sein wird, also mit<br />

Trends und mit der Zukunft. Das tut er/<br />

sie global (Megatrends), aber auch ganz<br />

konkret auf die Branche bezogen, in der<br />

er/sie tätig ist. Der zweite Punkt ist ganz<br />

wichtig: Er/Sie beschäftigt sich damit,<br />

welche Kundenbedürfnisse mit dem bestehenden<br />

Produkt noch nicht abgedeckt<br />

werden und orchestriert entsprechende<br />

Marktforschung. Als Drittes beobachtet<br />

er/sie, welche Technologien<br />

sich entwickeln und welche dieser Technologien<br />

neue Chancen für die Branche<br />

und unternehmenseigene Produkte<br />

bieten.<br />

Aus diesen drei Bereichen der Informationsbeschaffung<br />

versucht er/sie Schlüsse<br />

zu ziehen, um ein neues Produktprofil<br />

zu erstellen, mit dem auf dem Markt eine<br />

Alleinstellung für die Firma unter den<br />

Wettbewerbern möglich ist. Basierend<br />

darauf kann dann das Produkt entwickelt<br />

werden.<br />

Innovationsmanager/innen, die so bezeichnet<br />

werden, gibt es bei mittelgrossen<br />

bis grossen Firmen. Oft nimmt der/<br />

die Produktmanager/in diese Funktion<br />

wahr. In kleinen Firmen ist es die Geschäftsleitung,<br />

meistens die Geschäftsführerin<br />

oder der Geschäftsführer<br />

höchstpersönlich.<br />

Wichtig ist: Innovationsnetzwerke wie<br />

INOS können KMU bei dieser Tätigkeit<br />

unterstützen. Dies geschieht auf unterschiedlichen<br />

Ebenen: mit Gedankenanstössen<br />

in direkten Beratungsgesprächen,<br />

der Vermittlung von Methoden an<br />

Veranstaltungen oder von Netzwerkpartner/innen<br />

und eventuell auch von<br />

Finanzierungshilfen. Diese nützlichen<br />

Hilfestellungen sind meist kostenlos.<br />

Aber die Schlüsse ziehen, die Essenz herausfiltern<br />

und die Erkenntnisse für die<br />

eigenen Produkte gewinnen, muss das<br />

Unternehmen selbst.<br />

Welche Arten von Innovation gibt es?<br />

Innovation definiert sich durch zwei Aspekte:<br />

Der eine ist der Neuheitsgrad eines<br />

Produkts oder einer Dienstleistung.<br />

Das allein reicht aber nicht. Die Neuheit<br />

muss auch auf den Markt gebracht und<br />

vor allem von diesem angenommen<br />

werden. Erst wenn die Kunden das Produkt<br />

auch kaufen, hat es einen erwiesenen<br />

Mehrwert. Eine Innovation bedingt<br />

also per gängiger Definition einen Markterfolg,<br />

sonst ist es keine.<br />

Innovationen gibt es in diversen Bereichen<br />

und Ausprägungen: am Produkt<br />

und dessen Funktionalität, bei Dienstleistungen,<br />

im Produktionsprozess, als<br />

neue Technologie, bis hin zum Geschäftsmodell<br />

– wenn beispielsweise<br />

neu eine Maschine statt verkauft vermietet<br />

wird. Letztere, die Geschäftsmodell-<br />

Innovation, ist aktuell gerade im Zusammenhang<br />

mit den Möglichkeiten digitaler<br />

Technologien ein ganz grosses<br />

Thema.<br />

Welche Phasen hat ein Innovationsprozess?<br />

Es gibt viele unterschiedliche Modelle.<br />

Der Klassiker ist das Stage-Gate-Modell<br />

von Cooper. Es wird heute noch oft angewendet,<br />

ist aber starr, sodass gewisse<br />

Ideen gar nicht abgebildet werden können<br />

und die Gefahr besteht, grosse<br />

Chancen zu verpassen.<br />

Heute lautet das Mantra Flexibilität respektive<br />

Agilität. Man arbeitet iterativ.<br />

Das Design-Thinking-Modell von Ideo<br />

und die Lean-Startup-Methode bieten<br />

Grundsätze dazu. Das Leitmotiv dabei ist<br />

der Fokus auf dem Kundennutzen. Es<br />

gibt grundsätzlich sechs Phasen, die je<br />

nach Bedarf in Teilen oder auch im Gesamtablauf<br />

wiederholt werden: 1. Beschäftigung<br />

mit der Zielgruppe, 2. Produktprofil,<br />

3. Lösungssuche, 4. Bau eines


läuft man Gefahr, die spannendsten Ansätze<br />

zu verpassen.<br />

Andreas Kaiser ist Kontaktperson für Unternehmen der Kantone Schaffhausen (ITS – Industrie-<br />

und Technozentrum Schaffhausen, www.its.sh.ch) und Thurgau (Thurgauer Technologieforum,<br />

www.technologieforum.ch). (Foto: Andreas Kaiser)<br />

Prototyps, 5. Testen mit der Zielgruppe,<br />

6. Realisieren.<br />

Bei der Realisierung mit Lean-Startup<br />

geht man sehr schnell auf den Markt,<br />

stellt wie in der Forschung jeweils eine<br />

Hypothese auf, prüft sie, verwirft oder<br />

bestätigt sie. Manchmal muss ein Schritt<br />

zurückgegangen werden, um die Innovation<br />

voranzutreiben, die Produktentwicklung<br />

ist also im Fluss. Die Schwierigkeit<br />

bei diesem iterativen Vorgehen ist,<br />

dass der / die Prozessführende bereits<br />

einiges an Erfahrung mitbringen sollte.<br />

Was ist das Wichtigste bei einem Innovationsprozess?<br />

Am einfachsten ist der Ansatz, sich mit<br />

dem Bedürfnis seiner Zielgruppe vertieft<br />

zu beschäftigen. Zu dieser, den Kunden<br />

und ihren Bedürfnissen, hat man oft einen<br />

guten Zugang und man kann sie im<br />

Erfolgsfall mit erweiterten Produkten<br />

oder Dienstleistungen bedienen.<br />

Sehr technologieorientierte Firmen entdecken<br />

und entwickeln oft eine neue<br />

Technologie und fragen sich dann erst,<br />

was sie damit an Nutzen stiften können.<br />

Dieser Ansatz ist schwieriger, denn man<br />

muss ein passendes Kundenbedürfnis<br />

finden und danach neue Kundenfelder<br />

erschliessen. Beide Ansätze sind aber<br />

valabel und durchaus erfolgversprechend.<br />

Wichtig ist weiter die Einstellung – wie<br />

man auf neue Themen eingeht. Es<br />

braucht Offenheit und zeitliche sowie<br />

finanzielle Freiräume, die man sich für<br />

die Entwicklung von Innovationen geben<br />

sollte, beispielsweise indem man<br />

qualifizierte Mitarbeitende einen Tag<br />

pro Woche dafür freistellt. Bei KMU<br />

sind in der Regel alle im Tagesgeschäft<br />

ausgelastet, sodass oft die Freiräume<br />

zu kurz kommen. Diese sind für kreative<br />

Ideen wichtiger als der Prozess an<br />

sich.<br />

Man sollte zudem nicht starr am Prozess<br />

festhalten und ein Thema, das aufkommt,<br />

aufnehmen, auch wenn es nicht<br />

1 zu 1 in den Prozess passt. Ansonsten<br />

Was gibt es für KMU, die keinen<br />

eigenen Innovationsmanager bzw.<br />

keine eigene Innovationsmanagerin<br />

haben, für Möglichkeiten, einen<br />

Innovationsprozess zu lancieren?<br />

Etwas vom Wichtigsten ist, als Firma eine<br />

Vision zu haben, wie man die Welt in<br />

der Zukunft sieht und was der eigene<br />

Beitrag zu dieser Welt ist. Wenn ich formuliere,<br />

wie es sein soll, gebe ich den<br />

Leuten gegen innen und gegen aussen<br />

einen Kompass, wo es hingeht. Das Unternehmen<br />

kann sich an der Vision ausrichten,<br />

denn als Akteur überlegt man<br />

sich dann üblicherweise automatisch:<br />

Zahlt meine Aktivität oder meine Entscheidung<br />

auf die Vision ein oder ist sie<br />

gar kontraproduktiv? Damit gebe ich vor,<br />

in welchen Bereichen ich innovieren<br />

möchte. Das ist nicht aufwendig, aber effizient.<br />

Wenn die Vision da ist, muss man sich intensiv<br />

mit den Kundenbedürfnissen (im<br />

Zusammenhang mit dieser Vision) beschäftigen<br />

und ein entsprechendes Produktprofil<br />

erstellen – ich wiederhole<br />

mich. Das heisst also, zuerst muss ich<br />

wissen, WAS ich mache, um die Alleinstellung<br />

zu erreichen, und dann erst,<br />

WIE ich es mache, also die Produktentwicklung.<br />

KMU können sich dafür Hilfe holen und<br />

sich bei regionalen Innovationssystemen<br />

wie INOS beraten und von ihnen<br />

verlinken lassen.<br />

Gibt es ein Hilfsmittel, ein Tool,<br />

das Sie KMU empfehlen können?<br />

Es gibt viel Literatur, vor allem aus dem<br />

anglofonen Sprachraum, aber auch aus<br />

der Schweiz. Da kann ich Prof. Oliver<br />

Gassmann von der HSG oder auch Jean-<br />

Philippe Hagmann empfehlen. Es ist allerdings<br />

nicht einfach, effektive Methoden<br />

zielgerichtet und effizient einzuset-


Fokus Innovation<br />

Innovationsmanagement<br />

17<br />

zen. Das braucht einige Erfahrung. Ich<br />

empfehle, sich die erwähnten Anlaufstellen<br />

zunutze zu machen. Bei INOS ist<br />

die Anlaufstelle mit Erstberatung für Firmen<br />

kostenlos. Auch weiterführende Angebote<br />

wie Vermittlungen, Veranstaltungen,<br />

Coachings etc. sind gefördert. Generell<br />

können sich KMU beim jeweiligen<br />

Amt für Wirtschaft oder bei der Wirtschaftsförderung<br />

ihres Kantons nach Innovations-Förderinstitutionen<br />

in ihrer<br />

Region erkundigen. Man sollte sich aber<br />

aufgrund der Vielfalt nicht davor scheuen,<br />

einfach loszulegen und verschiedene<br />

Tools auszuprobieren – man lernt dabei,<br />

was anwendbar ist und was nicht. Eine<br />

praxisnahe Toolbox findet sich zudem<br />

auf der Website des IDEE Institut für Innovation,<br />

Design und Engineering der<br />

Fachhochschule OST in St. Gallen.<br />

Es heisst, Firmen, die während<br />

Krisenzeiten innovieren, kommen<br />

mit einem beschleunigten Wachstum<br />

aus Krisenzeiten heraus. Weshalb?<br />

Wenn man investiert, wenn eine Krise<br />

stattfindet, ist man im besten Fall bereit,<br />

wenn sie vorbei ist. Das bedingt aber,<br />

dass man gewisse finanzielle Reserven<br />

hat.<br />

In der Coronakrise beispielsweise, wurde<br />

den Firmen der Zugang zur Kurzarbeit<br />

erleichtert, um sie zu unterstützen. Wer<br />

aber Reserven hatte, konnte die freie Kapazität<br />

auf die Entwicklung neuer Produkte<br />

konzentrieren und so gestärkt aus<br />

der Krise hervorgehen.<br />

Im Innovations-Epizentrum Silicon<br />

Valley gilt die Regel: Nur wer richtig<br />

auf die Nase gefallen ist, kann erfolgreich<br />

sein. Die beste Lektion sei,<br />

Misserfolge am eigenen Leib zu erfahren.<br />

Wie lassen sich aus gescheiterten<br />

Vorhaben wertvolle Erkenntnisse<br />

ziehen?<br />

Ein Scheitern zu analysieren und daraus<br />

zu lernen, ist immer vorteilhaft und<br />

macht einen stärker. Es mag trivial erscheinen,<br />

aber genau so lernen kleine<br />

Kinder sehr erfolgreich.<br />

Heute gilt unter Expertinnen und Experten<br />

die Auffassung, möglichst schnell<br />

mit Ideen zu scheitern, sei eine effiziente<br />

Art, Innovation zu betreiben. Das erreicht<br />

man, indem man immer die Annahme<br />

zuerst bearbeitet, welche das<br />

grösste Risiko birgt. So erkennt man<br />

frühzeitig, ob Ideen ein Potenzial haben,<br />

und vergeudet nicht unnötig Zeit und<br />

Geld. Scheitern ist in diesem Zusammenhang<br />

ein positiver Aspekt, der einen<br />

effizient macht. Das machen die Firmen<br />

im Silicon Valley gut, während in der<br />

Schweiz Scheitern im Zusammenhang<br />

mit einer Firmengründung oder auch auf<br />

Projektebene noch oft negativ behaftet<br />

ist. Letztere Einstellung löst sich jedoch<br />

langsam auf.<br />

Man muss dabei allerdings erwähnen,<br />

dass es in produzierenden KMU mit grösseren<br />

Risiken verbunden ist, Ideen umzusetzen,<br />

als bei digitalen Technologien<br />

und Geschäftsmodellen, wie sie im Silicon<br />

Valley vorherrschen. Bei physischen<br />

Gütern ist Scheitern schmerzhafter, weil<br />

grössere Vorinvestitionen nötig sind,<br />

z. B. in Produktionsprozesse, Materialien<br />

und Werkzeuge.<br />

Welches sind die grössten Stolpersteine<br />

bei einem Innovationsvorhaben?<br />

Sich zuwenig mit den Kundenbedürfnissen<br />

auseinanderzusetzen, ist eine grosse<br />

Gefahr – man entwickelt etwas, das einem<br />

werthaltig erscheint, aber auf dem<br />

Markt nicht wirklich gefragt ist. Wechseln<br />

Sie also immer wieder die Perspektive<br />

und setzen Sie die «virtuelle Kundenbrille»<br />

auf.<br />

Wenn zudem in der Firmenkultur keine<br />

Offenheit für neue Ansätze da ist, bringt<br />

man nichts auf den Boden. Kultur und<br />

deren Änderung ist eine Frage der Führung<br />

und beginnt daher ganz oben. Seien<br />

Sie also ein echtes, offenes Vorbild<br />

und fordern Sie Offenheit beharrlich ein.<br />

Man sollte ferner über den Tellerrand<br />

schauen und Ideen von aussen annehmen.<br />

Viele leiden diesbezüglich am<br />

«Not-invented-here-Syndrom». «Open<br />

Innovation» ist hier das Stichwort, sich<br />

mit anderen zu vernetzen und sich eventuell<br />

auch an deren Ideen zu beteiligen,<br />

lautet die Losung.<br />

INOS – das regionale Innovationssystem<br />

der Ostschweizer Kantone<br />

INOS fördert zusammen mit etablierten<br />

Partnern systematisch die Innovationskraft<br />

von Ostschweizer Unternehmen<br />

und stärkt damit deren Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Unterstützt werden Vorhaben<br />

in den Bereichen Produkt- und Prozessinnovation,<br />

Geschäftsmodellentwicklung<br />

sowie Kooperationen und Technologievermittlung.<br />

Über die lokalen Anlaufstellen<br />

in den Kantonen können<br />

sich Unternehmen mit Experten und<br />

Partnern aus der Industrie und Forschung<br />

vernetzen, erhalten Zugang zu<br />

spezifischer Projektunterstützung und<br />

zu Förderprogrammen.<br />

Getragen wird INOS von den Kantonen<br />

Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden,<br />

Glarus, Graubünden, Schaffhausen,<br />

St. Gallen, Thurgau, der Standortförderung<br />

Zürioberland und dem<br />

Bund.<br />

inos.swiss/


terien nicht, zuweilen übersteigt der<br />

Finanz bedarf die Fördermöglichkeiten<br />

dieser Gefässe bei Weitem. In diesem<br />

Fall sind Risikokapital-Investoren gefragt.<br />

René Götz ist Partner und VR-Präsident der Hanser Consulting AG. (Foto: Hanser Consulting AG)<br />

Private Equity zur<br />

Finanzierung<br />

von Innovationen<br />

René Götz ist Partner und VR-Präsident der Hanser<br />

Consulting AG. Diese ist führender Anbieter in der Schweiz<br />

im Bereich Unternehmensberatung, Politikberatung,<br />

Tourismusberatung und Strategie. Das <strong>Journal</strong> befragte<br />

den Unternehmensberater zum Thema Private Equity.<br />

R<br />

Interview: Monica Hotz<br />

ené Götz, welche Möglichkeiten<br />

zur Finanzierung von Innovationen<br />

haben KMU?<br />

René Götz: Innovationsprojekte sind<br />

häufig mit einem risikobehafteten Finanzbedarf<br />

verbunden, welcher die vorhandenen<br />

finanziellen Möglichkeiten eines<br />

KMU übersteigt. In jedem Fall sollte<br />

vorab geprüft werden, ob sich das Projekt<br />

für öffentliche Innovationsförderprogramme,<br />

beispielsweise von www.<br />

innosuisse.ch oder von kantonalen bzw.<br />

regionalen Innovationsförderungsstellen,<br />

qualifiziert. Manchmal entsprechen<br />

die Innovationsprojekte den Förderkri-<br />

Wie unterstützen Sie KMU bei<br />

der Suche nach Investoren?<br />

In einem ersten Schritt analysieren wir<br />

mit dem KMU zusammen den effektiven<br />

Finanzierungsbedarf, inklusive einer Beurteilung<br />

der Tragbarkeit und Risikofähigkeit<br />

des Unternehmens, und prüfen<br />

die konkreten Fördermöglichkeiten. Anschliessend<br />

definieren wir das gesuchte<br />

Finanzierungspaket, suchen einen (oder<br />

mehrere) passende(n) Finanzierungspartner<br />

und unterstützen das KMU bei<br />

den Verhandlungen bis zum Abschluss<br />

der Finanzierungsverträge.<br />

Worauf sollten KMU bei der Suche<br />

nach Investoren achten?<br />

Risikokapital-Investoren unterscheiden<br />

sich nicht nur bezüglich Renditeerwartungen,<br />

Investitionsfokus und Finanzierungsinstrumenten<br />

sehr stark. Oftmals<br />

verfügen Investoren neben dem<br />

Kapital auch über ein grosses Netzwerk,<br />

z. B. zu möglichen Technologie- und Vertriebspartnern.<br />

Manchmal können und<br />

wollen sie auch eigenes Know-how in<br />

Projekte einbringen. Deshalb ist es wichtig,<br />

dass man die gegenseitigen Erwartungen<br />

und Spielregeln vorgängig gut<br />

abklärt und regelt. Auch die Form der Beteiligung<br />

(Eigen- / Fremdkapital) und die<br />

Höhe der Beteiligung in Relation zum<br />

Gesamtkapital des Unternehmens beeinflussen<br />

die Art und Weise der Zusammenarbeit<br />

zwischen KMU und Investor.<br />

Was genau ist Venture Capital<br />

respektive Risikokapital?<br />

Unter Risikokapital versteht man Eigenkapital<br />

oder eigenkapitalähnliche Finanzierungen,<br />

die über normale Bankkredite<br />

hinausgehen. Diese charakterisieren


Fokus Innovation<br />

Private Equity<br />

19<br />

sich dadurch, dass der Kapitalgeber ein<br />

deutlich höheres Risiko als eine Bank<br />

eingeht und dafür im Gegenzug auch eine<br />

höhere Rendite erwartet. Typischerweise<br />

kommt Risikokapital bei Start-up-,<br />

Expansions-, Nachfolge- oder eben auch<br />

Projekt- sprich «Innovationsfinanzierungen»<br />

zum Einsatz.<br />

Inwiefern lohnt sich für Investoren<br />

überhaupt die Investition in Risikovorhaben?<br />

Die Prüfung und Begleitung von Risikokapital-Investitionen<br />

ist aufwendig. Zudem<br />

enden Risikokapital-Investitionen<br />

des Öfteren mit einem Total- oder Teilverlust<br />

für die Investoren. Die erfolgreichen<br />

Investitionen müssen diese Verluste<br />

überkompensieren. Dazu müssen sie<br />

eine überdurchschnittlich hohe Rendite<br />

abwerfen. Damit ein Projekt für Investoren<br />

attraktiv ist, sollte es deshalb nicht<br />

nur ein günstiges Rendite-/Risikoprofil<br />

aufweisen, sondern muss in der Regel<br />

auch einen Finanzierungsbedarf von<br />

mindestens 1 bis 3 Mio. Schweizer Franken<br />

aufweisen. Private Risikokapitalinvestoren<br />

oder sogenannte «Business Angels»<br />

sind aber durchaus bereit, auch geringere<br />

Summen pro Investment-Fall zu<br />

investieren.<br />

Einige erfolgreiche CEO sagen,<br />

gerade in Krisenzeiten sollte ein<br />

Unter nehmen investieren respektive<br />

Innovationen vorantreiben.<br />

Teilen Sie diese Meinung?<br />

Die Corona-Krise wirkte in zahlreichen<br />

Branchen und Betrieben als Innovationstreiber.<br />

Bestehende Geschäftsmodelle<br />

und -prozesse mussten überdacht<br />

und angepasst werden. Zum Teil<br />

ergaben sich durch die veränderte Nachfrage<br />

auch neue Marktchancen. Die<br />

Innovations- und Investitionstätigkeit<br />

wurde dadurch aber vielerorts nicht nur<br />

beschleunigt, sondern auch fokussiert.<br />

Dabei wurden sicher da und dort andere<br />

Innovationsprojekte aufgrund der geänderten<br />

Prioritäten zurückgestellt oder<br />

auf Sparflamme zurückgefahren. Andernorts<br />

wurden krisenbedingt brachliegende<br />

Ressourcen dazu genutzt, Produktinnovationen<br />

rascher voranzutreiben.<br />

Beides kann richtig sein. Wichtig ist,<br />

dass die Innovationstätigkeit darauf<br />

ausgerichtet ist, die künftige Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu verbessern, und mit<br />

den vorhandenen personellen und finanziellen<br />

Ressourcen in Einklang gebracht<br />

werden kann.<br />

Beratung für Mitglieder von <strong>Swissmechanic</strong><br />

Mitglieder von <strong>Swissmechanic</strong> können<br />

sich zum Thema Private-Equity-Investoren<br />

exklusiv von der Strategieberatungsfirma<br />

Hanser Consulting AG, Zürich, beraten<br />

lassen. Das Erstgespräch ist kostenlos.<br />

Seit mehr als 30 Jahren beraten René<br />

Götz und Rainer Grundler Unternehmen<br />

in strategischen Fragestellungen in den<br />

Bereichen der Geschäftsentwicklung sowie<br />

der Restrukturierung und Sanierung.<br />

Die Verantwortlichen verfügen<br />

über eine langjährige Beratungserfahrung<br />

in diversen Industriesektoren und<br />

über ein breites Netzwerk zu Eigen- und<br />

Fremdkapitalgebern.<br />

hanserconsulting.ch


Fokus Innovation<br />

Hightech Zentrum Aargau<br />

20<br />

Hightech Zentrum Aargau<br />

Die Förderung der Konkurrenzfähigkeit von innovationsorien tierten Aargauer KMU<br />

bildet das Kerngeschäft des Hightech Zentrums Aargau. Eine zentrale Rolle spielt dabei<br />

die Nutzung der Forschungskompetenz von Hochschulpartnern.<br />

D<br />

Quelle: HTZ Aargau<br />

er Kanton Aargau setzt seit<br />

2<strong>01</strong>3 gezielt auf das Innovationsförderprogramm<br />

Hightech Aargau mit der<br />

Hightech Zentrum Aargau AG (HTZ) und<br />

dem Forschungsfonds Aargau als Kernelemente.<br />

Das HTZ hat sich seit seiner<br />

Gründung schweizweit zu der Referenz<br />

der kantonalen Innovationsförderung<br />

entwickelt. Es ist die erste Einrichtung<br />

dieser Art und Grösse, welche zudem im<br />

Vergleich mit ähnlichen Programmen<br />

die meisten Kunden betreut, und hat seit<br />

Beginn rund 2500 Firmenprojekte in allen<br />

Technologiegebieten initiiert und<br />

begleitet.<br />

Der Wissens- und Technologietransfer<br />

(WTT) von den Hochschulen in die Unternehmen<br />

spielt eine zentrale Rolle. Als<br />

Kontaktvermittler und Türöffner zu den<br />

Forschungseinrichtungen trägt das HTZ<br />

dazu bei, den Nutzen der nationalen Investitionen<br />

in die Schweizer Hochschulen<br />

und Forschungsinstitute für KMU zu<br />

maximieren. Die Hauptaufgabe besteht<br />

in der Unterstützung von innovationsorientierten<br />

Aargauer KMU, um ihnen einen<br />

optimalen Zugang zu den besten<br />

verfügbaren Technologien zu ermöglichen.<br />

In neun von zehn Fällen handelt es<br />

sich beim jeweiligen Forschungspartner<br />

um das Institut einer Schweizer Fachhochschule.<br />

Wertvoller Brückenbauer<br />

In den meisten Fällen erleichtern die<br />

Technologie- und Innovationsexperten<br />

des HTZ den KMU die Suche nach dem<br />

passenden Forschungspartner massiv.<br />

In manchen Firmen besteht eine gewisse<br />

Schwellenangst, und allein würden viele<br />

den Schritt nicht wagen. Das HTZ übernimmt<br />

die Funktion des Brückenbauers.<br />

Der Experte hilft, die Herausforderungen<br />

der Unternehmen zu strukturieren und<br />

danach die am besten geeigneten Expertinnen<br />

und Experten an den Hochschulen<br />

zu identifizieren. Dabei kann sich das<br />

HTZ auf ein gut ausgebautes und intensiv<br />

gepflegtes Netzwerk stützen.<br />

Warum ist die Kooperation mit Hochschulen<br />

wichtig? Etliche Unternehmen,<br />

insbesondere Grossfirmen, verfügen<br />

über eigene Entwicklungsabteilungen<br />

und interne Forschungsinfrastruktur.<br />

Aber kleinere Betriebe sind in der Regel<br />

nicht in der Lage, eigene Entwicklungskapazitäten<br />

aufzubauen. Solchen Unternehmen<br />

kann das HTZ die Chance eröffnen,<br />

von externem Fachwissen und von<br />

externen Ressourcen zu profitieren.<br />

Beschaffung externer Fördermittel<br />

Zur Dienstleistungspalette des HTZ gehört<br />

die Beratung im Hinblick auf die<br />

Projektfinanzierung. Das HTZ zeigt die<br />

Fördermöglichkeiten für die Umsetzung<br />

eines Projekts auf. Es stehen diverse Fördermöglichkeiten<br />

zur Verfügung, im Aargau,<br />

national und international. Die HTZ-<br />

Experten wissen, wo die jeweiligen Organisationen<br />

bei ihren Engagements<br />

Schwerpunkte setzen, und sie sind vertraut<br />

mit den Projektanforderungen. Eine<br />

gewichtige Rolle spielen Fördermittel,<br />

die ausserhalb des Kantons Aargau<br />

eingeworben wurden. Mit Unterstützung<br />

durch das HTZ erreichen Aargauer<br />

Unternehmen bei externen Förderorga-<br />

nisationen mit ihren Unterstützungsanträgen<br />

Erfolgsquoten, die deutlich<br />

über den durchschnitt lichen Bewilligungsquoten<br />

dieser Organisationen liegen.<br />

Viele HTZ-Kunden räumen ein, dass<br />

sie ohne Unterstützung durch das HTZ<br />

(oder den Forschungsfonds Aargau)<br />

gar nicht versucht hätten, externe Förderunterstützung<br />

zu beantragen. Gründe<br />

sind mangelnde Ressourcen und das<br />

für die Antragsabwicklung fehlende<br />

Know-how sowie die fehlende Übersicht<br />

über die bestehenden Fördermöglichkeiten.<br />

International ungleiche Spiesse<br />

Viele ausländische Konkurrenten können<br />

von weit höherer staatlicher Innovationsförderung<br />

profitieren. Die Schweiz<br />

finanziert den Aufwand der Hochschulpartner,<br />

und die Unternehmen müssen<br />

einen gleich hohen Eigenanteil leisten.<br />

Firmen in der EU hingegen erhalten<br />

direkte Zuschüsse von bis zu 60 Prozent<br />

ihrer Projektkosten. Besonders wichtig<br />

ist deshalb im internationalen Wettbewerb,<br />

dass die Schweizer Unternehmen<br />

von den vorhandenen Fördermöglichkeiten<br />

optimal profitieren können. Dazu<br />

leistet das HTZ einen wichtigen Beitrag.<br />

Bewährte Machbarkeitsstudien<br />

Eine Besonderheit bei den Projekten mit<br />

Hochschulen bilden die Machbarkeitsstudien<br />

des HTZ. Der Kanton Aargau verfügt<br />

mit ihnen über ein schweizweit einmaliges<br />

niederschwelliges und sehr<br />

wirksames Instrument. Dieses macht<br />

das Risiko einer Innovation berechenba-


Im September 2021 stimmte der Grosse Rat mit grosser Mehrheit einer ab 2023 unbefristeten Weiterführung<br />

des Innovationsförderprogramms Hightech Aargau und somit auch des Hightech Zentrums Aargau<br />

zu. (Foto und Grafik: Hightech Zentrum Aargau AG)<br />

rer. Vor allem für kleinere Industriefirmen<br />

und gewerbenahe Betriebe ist dieser<br />

Aspekt von grosser Bedeutung. Der<br />

Erkenntnisgewinn aus den Machbarkeitsstudien<br />

führt letztlich dazu, dass<br />

mehr Innovationsprojekte tatsächlich<br />

umgesetzt werden. Die vom HTZ aufgewendeten<br />

Mittel decken jeweils die Kosten<br />

der Hochschulen. Die Unternehmen<br />

beteiligen sich mit einer Eigenleistung<br />

im gleichen Umfang an den Projekten.<br />

Förderung aller Technologien<br />

In den beiden Schwerpunktbereichen<br />

Werkstoff- und Nanotechnologien beziehungsweise<br />

Energietechnologien und<br />

Ressourceneffizienz bietet das HTZ den<br />

Unternehmen über die Innovationsberatung<br />

und -unterstützung hinaus Einblicke<br />

in neue Technologiefelder, hauptsächlich<br />

in Form von Anlässen und Workshops.<br />

Diese Foren werden wegen ihres<br />

fachlichen Gehalts und ihres starken<br />

Praxisbezugs sehr geschätzt. Das HTZ<br />

engagiert sich auf allen Technologiegebieten.<br />

Stark an Bedeutung gewonnen<br />

hat in letzter Zeit das Thema Digitalisierung.<br />

Das HTZ setzt auch bei Fragen rund<br />

um die Digitalisierung auf individuelle<br />

Unterstützung, zugeschnitten auf die<br />

konkreten Bedürfnisse von KMU. Das<br />

HTZ ist damit gerade für kleinere KMU<br />

zur ersten Anlaufstelle für Fragen zur Digitalisierung<br />

geworden.<br />

Innovationen im Aargau<br />

Das Programm Hightech Aargau, zu dem<br />

das Hightech Zentrum Aargau gehört,<br />

wurde 2<strong>01</strong>2 lanciert. Mit dem Programm<br />

stösst der Kanton Aargau zusammen mit<br />

Aargauer Unternehmen jährlich neue<br />

Projekte zur Steigerung der Innovationskraft<br />

und damit der Wettbewerbsfähigkeit<br />

an. 2021 wurden über 20 Millionen<br />

Franken in solche Projekte investiert. Allein<br />

aus den vom HTZ eingeworbenen<br />

externen Fördergeldern ergab sich ein<br />

starker Hebeleffekt. Für jeden Franken,<br />

den der Kanton Aargau investiert hat,<br />

wurden durch das HTZ externe Fördermittel<br />

in der Höhe von mindestens einem<br />

weiteren Franken verfügbar gemacht,<br />

und mit deutlich mehr als zwei<br />

Franken beteiligten sich die Unternehmen<br />

an diesen Projekten. Das Programm<br />

war bis zum September 2021 jeweils auf<br />

fünf Jahre befristet und musste immer<br />

wieder neu bewilligt werden. Im September<br />

2021 stimmte der Grosse Rat mit<br />

grosser Mehrheit einer ab 2023 unbefristeten<br />

Weiterführung des Innovationsförderprogramms<br />

Hightech Aargau und somit<br />

des Hightech Zentrums Aargau zu.<br />

hightechzentrum.ch


Markus Kunz, CEO der W. Kunz dryTec AG - SWISS COMBI, vor der Testanlage mit dem «ecoDry»-Trommeltrockner. (Foto: dryTec AG)<br />

Wie aus Gülle Gold<br />

werden könnte<br />

Aus Gülle wird Dünger mit einem Trockensubstanzanteil<br />

von 92 Prozent in Granulatform. Die W. Kunz dryTec AG –<br />

SWISS COMBI entwickelte mit dem ecoDry-Trommel trockner<br />

eine Anlage mit weltweit riesigem Potenzial. Das<br />

Hightech Zentrum Aargau half dem KMU, für das Projekt<br />

die richtigen Partner zu finden.<br />

I<br />

Von Monica Hotz<br />

nnovationsförderung ist nicht<br />

nur für Start-up-Unternehmen ein wichtiges<br />

Förderinstrument, sondern auch<br />

für erfolgreiche KMU. Denn wer sich auf<br />

verdienten Lorbeeren zu sehr ausruht,<br />

wird längerfristig mit der Konkurrenz<br />

nicht mithalten können. «Wenn man als<br />

Unternehmen nicht innovativ ist, geht<br />

die Firma irgendwann ein, denn alles<br />

rundherum entwickelt sich stetig weiter<br />

– Stillstand ist Rückschritt. Es gilt, mit offenen<br />

Augen durchs Leben zu gehen und<br />

Innovationsmöglichkeiten wahrzunehmen.<br />

Neun von zehn Ideen können vielleicht<br />

nicht umgesetzt werden, aber eine<br />

von zehn hebt ab», erklärt Markus Kunz,<br />

Geschäftsführer in dritter Generation<br />

der W. Kunz dryTec AG – SWISS COMBI.<br />

Ursprünglich Unternehmensberater,<br />

trägt er das Tüftler-Gen in sich – obschon<br />

er das bescheiden abstreitet. Nicht umsonst<br />

trug schon sein Vater Werner Kunz<br />

den Übernamen Daniel Düsentrieb. 1959<br />

von Grossvater Werner Kunz gegründet,<br />

der damals den Prototyp, sozusagen die<br />

Urmutter aller Schweizer Grastrocknungsanlagen<br />

entwickelte, blickt das<br />

KMU auf eine erfolgreiche Geschichte<br />

voller Innovationen zurück.<br />

Das Unternehmen hat sich auf den Bau<br />

von Anlagen zur Trocknung von Schüttgütern<br />

spezialisiert. Zum Einsatz kommen<br />

diese in der Ethanol-, Holz-, Futtermittel-,<br />

Stärke- und Zuckerindustrie sowie<br />

in der emissionsfreien Trocknung<br />

von Gärresten und Gülle. Die Trocknungsanlagen<br />

trocknen mit überhitztem<br />

Dampf oder mit heisser Luft besonders<br />

schonend. Es wird bewusst auf den<br />

Einsatz von Rauchgas als Trocknungsmedium<br />

verzichtet. Das zu trocknende<br />

Produkt kann auf mobilen Pilot-Trocknungsanlagen<br />

ausgiebig getestet werden,<br />

um das beste Trocknungsverfahren<br />

zu bestimmen. Seit der Gründung wurden<br />

mehr als 500 SWISS-COMBI-Trocknungsanlagen<br />

in über 40 Ländern in Betrieb<br />

genommen. SWISS COMBI exportiert<br />

95 Prozent ihrer Produkte, vor allem<br />

nach Europa, Nordamerika, China und<br />

Thailand.


Fokus Innovation<br />

dryTec SWISS COMBI<br />

23<br />

Die Idee, das Tüfteln und Testen<br />

Als Oliver Arnold, Geschäftsführer der<br />

Arnold & Partner AG Biogas- und Verfahrenstechnik,<br />

einen Vakuum-Eindampfer<br />

entwickelt hatte, der den Trockensubstanz-Gehalt<br />

von flüssigen Gärresten<br />

und Gülle von 4 bis 6 auf 15 bis 25 Prozent<br />

erhöhen konnte, gelangte er mit der<br />

Idee an Markus Kunz, dieser könnte eine<br />

Anlage entwickeln, die dieses Konzentrat<br />

zum Schluss ganz trocknet. Nach drei<br />

Monaten Tüfteln und Testen gelang das<br />

Vorhaben. Der Prototyp des «ecoDry»-<br />

Düngertrockners war geboren. Aus dem<br />

Konzentrat war ein Dünger mit einem<br />

Trockensubstanzanteil von 92 Prozent in<br />

Granulatform entstanden, der staubfrei,<br />

lagerfähig, streufähig, dosierbar, hygienisch,<br />

geruchsarm und verkaufsfähig ist.<br />

Das Verfahren basiert auf einem geschlossenen<br />

Dampfkreislauf. Die Wärme<br />

für das Eindampfen des Konzentrats<br />

stammt aus dem Trocknungsprozess.<br />

Auf diese Weise lassen sich 60 Prozent<br />

der Energie aus der Trocknung zurückgewinnen.<br />

Eine kleine Sensation.<br />

Das Endprodukt ist laut CEO Markus<br />

Kunz ein hochwertiger organischer Dünger<br />

für eine breite Kundschaft. Ein weiterer,<br />

gewichtiger Vorteil dieser Lösung bestehe<br />

darin, dass man der Überdüngung<br />

der Böden entgegenwirken könne. Diese<br />

wird in europäischen Industriestaaten<br />

zunehmend zum Problem. Die Gründe:<br />

steigender Fleischkonsum, Zunahme<br />

der Biogasanlagen und Bevölkerungswachstum.<br />

Das Verfahren hat gegenüber<br />

der Austragung der Gülle auf Feldern<br />

den grossen Vorteil, dass dabei keines<br />

der beiden schädlichen Klimagase Lachgas<br />

und Ammoniak freigesetzt wird.<br />

Die Schublade droht<br />

Die W. Kunz dryTec AG - SWISS COMBI –<br />

ein KMU mit 28 Mitarbeitenden – hatte<br />

mit dem ecoDry-Trockner eine Anlage<br />

mit riesigem Potenzial entwickelt. Weil<br />

das Überdüngungsproblem alle betrifft,<br />

bestünde dafür weltweit ein Milliardenmarkt.<br />

Weil aber grosses Engagement<br />

erforderlich ist, bis ein Produkt auf dem<br />

Markt platziert ist, und es grosse Investitionen<br />

braucht, bis eine industrielle Versuchsanlage<br />

gebaut werden kann, bestand<br />

das Risiko, dass die bahnbrechende<br />

Idee in der Schublade verschwinden<br />

würde. Markus Kunz: «Wir haben auf den<br />

bestehenden Märkten Kundenkontakt –<br />

man kennt uns dort. Aber hier kommt<br />

ein anderes Kundensegment in Frage –<br />

wir haben dieselben Voraussetzungen,<br />

die ein Start-up vorfindet.» Hier kam das<br />

Hightech Zentrum (HTZ) Aargau ins<br />

Spiel.<br />

Das HTZ hilft<br />

Auf Empfehlung eines Freundes nahm<br />

Markus Kunz im Frühjahr 2<strong>01</strong>9 mit dem<br />

Hightech Zentrum (HTZ) Aargau Kontakt<br />

auf. Nach Vorabklärungen erfolgte im<br />

Sommer eine begleitete Patentrecherche<br />

verbunden mit einer Umfeldanalyse<br />

beim Institut für Geistiges Eigentum in<br />

Bern. HTZ-Technologie- und -Innovationsexperte<br />

Reto Eggimann und das Unternehmen<br />

lancierten in der Folge eine<br />

Machbarkeitsstudie. Das Ziel: die Entwicklung<br />

eines Konzepts für die Vermarktung<br />

des Verfahrens. Als Forschungspartner<br />

konnten Spezialisten<br />

für Industriegütermarketing an der<br />

Hochschule Luzern gewonnen werden.<br />

Ausgangsbasis ist ein innovatives Geschäftsmodell,<br />

bei dem eine Betreiberfirma<br />

Entsorgung, Herstellung und Verkauf<br />

übernimmt und nach etwa fünf Jahren<br />

die Gewinnschwelle erreicht. Eine<br />

Anlage würde jährlich 70 000 Tonnen<br />

Gärreste bzw. Gülle verarbeiten.<br />

Ein Parallelprojekt betrifft den Bau einer<br />

ersten industriellen Pilotanlage bei einem<br />

potenziellen Kunden – und die Finanzierung.<br />

Diese Investition übersteigt<br />

die Möglichkeiten des Aargauer KMU.<br />

Nach Abklärungen beim Bundesamt für<br />

Umwelt BAFU unterstützte HTZ-Experte<br />

Eggimann SWISS COMBI bei der Einreichung<br />

eines Gesuchs um Mitfinanzierung.<br />

Beide Entscheide stehen derzeit<br />

noch aus.<br />

Wichtiger Türöffner<br />

«Das HTZ hatte das richtige Gespür und<br />

brachte uns genau mit jener Hochschule<br />

in Kontakt, die uns weiterhelfen konnte<br />

– die Hochschule Luzern», erinnert<br />

sich CEO Markus Kunz. Einer der wichtigsten<br />

Aspekte, den die Förderung<br />

durchs HTZ mit sich bringe, sei der Türöffner-Effekt.<br />

Über die Hochschule Luzern<br />

sei es überhaupt erst möglich, mit<br />

einer Innovation bis in die entscheidenden<br />

Führungsetagen wichtiger Grossunternehmen<br />

zu gelangen, was als KMU<br />

mit 28 Leuten praktisch unmöglich sei.<br />

Dasselbe gelte in Bezug aufs BAFU. Das<br />

HTZ verfüge über ein grosses Netzwerk<br />

und rufe dort auf Anhieb die richtigen<br />

Personen an. Zudem gebe das HTZ den<br />

Geförderten immer wieder eine Plattform,<br />

in den Medien präsent zu sein.<br />

«Die Unterstützung durchs HTZ ist sehr<br />

effizient, unkompliziert und schnell»,<br />

lobt Kunz. «Sie haben gute Experten, sie<br />

haben Erfahrung und ein Riesennetzwerk.»<br />

Die erste Kontaktperson im HTZ<br />

bestimmt jeweils jemand des Teams, der<br />

die gefragte Branche kennt, sich ins Projekt<br />

einarbeitet und dieses fortan begleitet.<br />

«Ich hatte immer das Gefühl, dass<br />

das HTZ uns mit Reto Eggimann die richtige<br />

Person vermittelte.»<br />

Mit der Hochschule Luzern arbeitet Markus<br />

Kunz weiterhin zusammen, sie sei<br />

genau richtig positioniert. Auch mit dem<br />

BAFU steht der CEO weiterhin in Kontakt.<br />

Für ihn war die Zusammenarbeit<br />

mit dem HTZ ein voller Erfolg.<br />

bit.ly/357rIWT


Tiefbohrbär<br />

24<br />

KMU-MEM als wichtiger Player<br />

in der Kernfusionsforschung<br />

Tiefbohrbär heisst das Unternehmen, das Markus Bär in den 90er-Jahren gründete. Mit<br />

bemerkenswerter Ausdauer knobelte der gelernte Werkzeugmacher in der eigenen Garage<br />

daran, die perfekte Tiefbohrung mit spiegelglatter Oberfläche und ohne Verlauf zu<br />

schaffen, bis ihm 2003 der Durchbruch gelang. 2007 zeichnete die Jury das mittlerweile<br />

20-köpfige KMU mit dem 1. Aargauer Unternehmerpreis aus.<br />

H<br />

Interview: Monica Hotz<br />

eute beschäftigt das KMU 28<br />

Mitarbeitende und ist der Nummer-<br />

1-Lohnbetrieb in Europa für Tiefbohrungen<br />

mit Kleinstdurchmessern in Einzelteilen<br />

oder grossen Serien. Nur in den<br />

USA gibt es einen weiteren Betrieb mit<br />

den Kompetenzen der Korrugation von<br />

Tiefbohrbär. Aus allen Ecken der Welt gelangen<br />

Forschungsinstitute mit ihren<br />

Anliegen an das Schweizer KMU. So auch<br />

für den Forschungs-Kernfusionsreaktor<br />

ITER. Das <strong>Journal</strong> sprach mit Markus Bär<br />

über seine Erfahrungen mit seinem aktuellsten<br />

Projekt und die Unterstützung<br />

durch das Hightech Zentrum Aargau.<br />

Markus Bär, wobei hat Sie das Hightech<br />

Zentrum Aargau genau unterstützt?<br />

Markus Bär: Vor einiger Zeit haben wir<br />

damit begonnen, für den Bereich Kernfusion<br />

Mikrowellenleiter herzustellen.<br />

Beim Kernfusionsreaktor ITER (= International<br />

Thermonuclear Experimental<br />

Reactor oder lat. «der Weg») werden drei<br />

Heizsysteme benötigt, um die erforderliche<br />

Temperatur von rund 150 Mio. Grad<br />

Celsius zu erreichen. Eines dieser Heizsysteme<br />

arbeitet mit Mikrowellen. Damit<br />

die Mikrowellenstrahlen in der gewünschten<br />

Art und Weise von der Quelle bis<br />

zum Einsatzort (Torus) geleitet werden<br />

können, braucht es spezielle Wellenleiter,<br />

sogenannte Waveguides. Für ITER<br />

haben wir bereits verschiedene Mockups<br />

hergestellt und damit den Nachweis<br />

erbracht, dass Tiefbohrbär solch hochpräzise<br />

Bauteile herstellen kann. Die Waveguides<br />

sind mit einer extrem feinen<br />

Rillierung in der Präzisionsbohrung veredelt<br />

(= Korrugation). Da diese Komponenten<br />

im Ultrahochvakuum-Bereich<br />

(UHV) eingesetzt werden, ist eine extreme<br />

Bauteilsauberkeit notwendig. Und<br />

genau hier liegt eine grosse Herausforderung:<br />

Denn es ist mit bisher bekannten<br />

Reinigungsmethoden nicht mög lich,<br />

die feine Korrugation ausreichend zu reinigen.<br />

Wir haben das Hightech Zentrum<br />

Aargau kontaktiert und die Aufgabenstellung<br />

geschildert.<br />

Übergabe der von Tiefbohrbär produzierten<br />

Test-Waveguide an das PSI am 23. November<br />

2021. (Foto: Helmut Schift, PSI)


Fokus Innovation<br />

Tiefbohrbär<br />

25<br />

Wie hat Sie das Hightech Zentrum<br />

unterstützt?<br />

Nach ersten Gesprächen wurde rasch<br />

klar, dass die Sache Umfang und Komplexität<br />

eines Forschungsprojektes hat.<br />

Als KMU sind wir aber nicht in der Lage,<br />

solche Forschungsanstrengungen aus<br />

eigener Kraft zu stemmen.<br />

Wie genau lief die Unterstützung ab?<br />

Das Hightech Zentrum (HTZ) hat den Antrag<br />

für den Forschungsfonds Aargau redigiert<br />

und den Kontakt zu unserem Forschungspartner,<br />

dem Paul Scherrer Institut<br />

(PSI), hergestellt.<br />

Wie haben Sie die Beratung durch<br />

das Hightech Zentrum Aargau<br />

erlebt?<br />

Sehr positiv. Das HTZ haben wir als Brückenbauer<br />

zum Forschungspartner und<br />

als Türöffner zum Forschungsfonds Aargau<br />

kennengelernt. Da die Betreuungsperson<br />

vom HTZ im relevanten Bereich<br />

über ein fundiertes Wissen verfügt, ist es<br />

sogleich zu einem technisch wertvollen<br />

Dialog gekommen.<br />

Man soll sich aber keine Illusionen machen<br />

– Innovation kann nicht, wie bei anderen<br />

Dienstleistungen üblich, einfach<br />

und bequem eingekauft werden. Der<br />

Treiber der Innovation muss immer noch<br />

vom KMU selbst ausgehen. Es ist von<br />

ausserordentlicher Wichtigkeit, dass der<br />

Forschungspartner weiss, auf welches<br />

Ziel seine Forschung ausgerichtet werden<br />

soll. Es ist dann auch eine etwas delikate<br />

Daueraufgabe des KMU, den Forschungspartner<br />

während der gesamten<br />

Projektdauer an dieses Ziel zu erinnern.<br />

Zudem ist es erforderlich, die Arbeit des<br />

Forschungspartners zu hinterfragen und<br />

aktiv zu diskutieren. Nur der daraus entstehende<br />

Dialog kann zum erhofften Erkenntnisgewinn<br />

führen, und beide Seiten<br />

können so auch von den unterschiedlichen<br />

Kompetenzen des Projektpartners<br />

profitieren.<br />

Wäre Ihre Innovation ohne die Hilfe<br />

des Hightech Zentrums zustande<br />

gekom men?<br />

Der Forschungsfonds Aargau hat unseren<br />

Antrag bewilligt, das Projekt TUBE-<br />

CLEAN wurde inzwischen gestartet. Finanziert<br />

werden die Aufwendungen für<br />

das PSI vom Kanton Aargau, unser eigenes<br />

Engagement müssen wir selbst<br />

stemmen. Nun, die Innovation ist noch<br />

nicht wirklich finalisiert, da das Projekt<br />

noch am Laufen ist. Wir haben aber aus<br />

dem laufenden Forschungsprojekt<br />

schon wichtige Erkenntnisse gewonnen,<br />

die für die Reinigung unserer Wellenleiter<br />

von entscheidender Bedeutung sind.<br />

Als KMU sind wir auf eine solche Unterstützung<br />

angewiesen, denn aus eigener<br />

Kraft hätten wir dieses Forschungsprojekt<br />

nicht tragen können und wollen.<br />

Konnten Sie übers Hightech Zentrum<br />

zu Kontakten kommen, beispielsweise<br />

zu Forschungsinstituten/Hochschulen<br />

oder anderen Spezialisten,<br />

die Sie auch übers geförderte Projekt<br />

hinaus weiterpflegen?<br />

Definitiv. Wenn man die Welt der Kernfusion<br />

mitgestalten möchte, ist man auf<br />

ein funktionierendes und eingespieltes<br />

Netzwerk von weltweit angesehenen<br />

Spezialisten und Institutionen angewiesen.<br />

Dies ist insbesondere für kleinere<br />

Firmen herausfordernd, denn solche<br />

Netzwerke müssen nicht nur aufgebaut,<br />

sie müssen auch gepflegt werden. Eine<br />

Institution wie das Hightech Zentrum<br />

kann dabei sehr hilfreich sein.<br />

Sie waren bereits vor Gründung des<br />

Hightech Zentrums Aargau innovativ<br />

unterwegs. Inwiefern braucht es<br />

auch für so «alte Hasen» die Hilfe des<br />

Hightech Zentrums Aargau?<br />

Innovation ist keine Einbahnstrasse und<br />

dient nie dem Selbstzweck. Damit eine<br />

gute Idee zu einem verkaufsfähigen Produkt<br />

wird, muss manches Feedback von<br />

Markus Bär, Gründer des KMU-MEM Tiefbohrbär,<br />

dem Nummer-1-Lohnbetrieb in Europa für<br />

Tiefbohrungen mit Kleinstdurchmessern, zeigt<br />

einen Bohrer mit kleinstem Durchmesser.<br />

(Foto: Monica Hotz)<br />

aussen berücksichtigt werden. Die Rolle<br />

des unabhängigen Sparringspartners<br />

kann vom Hightech Zentrum übernommen<br />

werden.<br />

Kann man die durchschnittliche<br />

Wertschöpfung beziffern, die durch<br />

eine geförderte Innovation entsteht?<br />

Aufgrund der Verschiedenheit von Innovation<br />

wäre es vermessen, Durchschnittswerte<br />

anzugeben. Bleiben wir<br />

doch beim konkreten Beispiel der Mikrowellenleiter<br />

für die Kernfusion. Die herausfordernde<br />

Reinigung der Wellenleiter<br />

soll durch das vom Forschungsfonds<br />

Aargau unterstützte TUBECLEAN-Projekt<br />

gelöst werden. Dies ist Voraussetzung<br />

dafür, dass wir die Serienproduktion<br />

der Wellenleiter an ITER anbieten


Tiefbohrbär<br />

26<br />

Das Innere der Test-Waveguide ist mit einer<br />

extrem feinen Rillierung versehen (= Korrugation).<br />

Im Ultrahochvakuum-Bereich (UHV) sollen die<br />

Waveguides die elektromagnetischen Wellen zum<br />

Plasma im Kern fusionsreaktor leiten. Dafür ist<br />

eine extreme Bauteilsauberkeit notwendig.<br />

(Foto: Helmut Schift, PSI)<br />

können. Diese Serienproduktion wiederum<br />

ist ein sechsjähriges Grossprojekt<br />

im Wert von zweistelliger Millionenhöhe.<br />

Falls Tiefbohrbär den Zuschlag erhalten<br />

würde, müssten wir ausserhalb der bestehenden<br />

Infrastruktur eine neue Fertigung<br />

hochziehen, und einige neue Arbeitsplätze<br />

könnten geschaffen werden.<br />

Wo dies geschehen soll, ist noch nicht<br />

definitiv entschieden. Im Entscheidungsfindungsprozess<br />

spielen staatliche<br />

Hilfen und Förderbeiträge eine entscheidende<br />

Rolle. Denn in einer frühen<br />

Projektphase müssen signifikante Investitionen<br />

getätigt werden, die erst später<br />

vom Projekt getragen werden. In dieser<br />

kritischen Phase sind wir auf Unterstüt-<br />

zung von aussen angewiesen. Als bereits<br />

etabliertes Schweizer Unternehmen sehen<br />

wir aber gerade in diesem Bereich<br />

wenig Resonanz oder Interesse. So sind<br />

wir leider gezwungen, auch Alternativen<br />

im Ausland zu prüfen, wo die Frage nach<br />

staatlicher Förderung sehr viel aktiver<br />

angegangen wird.<br />

Kurz: Wo und wie viel Wertschöpfung<br />

entsteht, können wir im Moment noch<br />

nicht sagen.<br />

Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten hat der Bau des<br />

ITER-Reaktorgebäudes im Sommer 2<strong>01</strong>3 begonnen. Der Zutiefbohrbaer.com<br />

ITER<br />

Die Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne und der Sterne.<br />

Wenn sie eines Tages in kommerziellen Kraftwerken nutzbar<br />

sein wird, steht der Menschheit eine praktisch unerschöpfliche,<br />

sichere und umweltfreundliche Energiequelle zur Verfügung.<br />

Um die grossen technischen Herausforderungen zu<br />

bewältigen, haben Europa, China, Indien, Japan, Russland,<br />

Südkorea und die USA beschlossen, gemeinsam in Südfrankreich<br />

den Internationalen Thermonu klea ren Experimentalreaktor<br />

(ITER) zu bauen. Mit dieser Grossanlage soll die Machbarkeit<br />

eines Fusionskraftwerks gezeigt werden.<br />

Die grosse technische Herausforderung besteht darin, dass die<br />

Kernfusion erst bei 150 Millionen Grad möglich ist, da zuvor<br />

die starken Abstossungskräfte zwischen den positiv geladenen<br />

Atomkernen überwunden werden müssen. Bei diesen enormen<br />

Temperaturen trennen sich die Elektronen von den Atomkernen,<br />

die dadurch ionisiert werden – das Gas liegt als sogenanntes<br />

Plasma vor. Weil das Plasma elektrisch leitend ist,<br />

lässt es sich durch magnetische Felder beeinflussen. Diese<br />

Eigen schaft macht man sich im Fusionsreaktor zunutze, indem<br />

das heisse Plasma in einem Käfig aus Magnetfeldern eingeschlossen<br />

und so von den Reaktorwänden fernge halten wird.<br />

sammenbau des Reaktors dürfte 2025 vollendet sein, wenn<br />

auch das erste Plasma erzeugt werden soll.<br />

Da die Fortsetzung der Teilnahme am ITER-Projekt in den Jahren<br />

2021–2027 an die Verhandlungen über die Assoziierung der<br />

Schweiz am Forschungsprogramm Horizon Euro pe sowie dem<br />

Euratom-Programm gebunden ist, ist die Schweizer Beteiligung<br />

an ITER derzeit ausgesetzt. Schweizer Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen können sich nur dann an Ausschreibungen<br />

beteiligen, wenn das erforderliche Fachwissen in den<br />

ITER-Mitgliedsländern nicht vorhanden ist. Die dadurch entstandene<br />

zusätzliche Hürde behindert innovative Schweizer<br />

KMU wie Tiefbohrbär unnötig.<br />

bit.ly/3o2eSje<br />

iter.org/


Fokus Innovation<br />

Birchmeier AG<br />

27<br />

«Innovation ist zwingend<br />

und kein Zufall»<br />

«Innovation ist keine Option – Innovation ist zwingend!» – dieses Zitat stammt aus einem<br />

der Vorträge von Jürg Zwahlen. Er ist Inhaber und Verwaltungsratspräsident der Birchmeier<br />

Sprühtechnik AG. Das Unternehmen hat schon zahlreiche Innovationen erfolgreich<br />

umgesetzt und einige Innovationspreise gewonnen. Das <strong>Journal</strong> sprach mit Jürg Zwahlen<br />

über die Zusammenarbeit mit dem HTZ Aargau.<br />

J<br />

Interview: Monica Hotz<br />

ürg Zwahlen, Sie haben<br />

bereits für mehrere Projekte mit<br />

dem Hightech Zentrum (HTZ) Aargau<br />

zusammengearbeitet. Für wie viele<br />

insgesamt?<br />

Jürg Zwahlen: Über die Jahre kam da<br />

einiges zusammen. So ein gutes halbes<br />

Dutzend dürften es schon gewesen sein.<br />

Tendenz «steigend mit Zwischenpausen»,<br />

weil wir als Unternehmen ja den<br />

Grossteil der Arbeit ausführen. Die Projekte<br />

unterscheiden sich auch in Umfang<br />

und Thematik sehr stark. Zudem haben<br />

wir über die Zeit gelernt, wie wir zusammenarbeiten<br />

und bei welchen Themen<br />

wir das HTZ einbeziehen können oder<br />

sogar müssen. Das hat sicher dazu geführt,<br />

dass wir heute viel schneller zum<br />

Telefon greifen. Und ich sage explizit<br />

«zum schnellen Telefon» und nicht zu<br />

langsamem Papier und Tinte.<br />

Worum ging es bei diesen Projekten?<br />

Immer um Unterstützung. Aber nicht um<br />

Geld, sondern darum, Partner zu finden<br />

in einem Innovationsprojekt, in dem wir<br />

die notwendigen Kompetenzen nicht<br />

hatten oder es sich aus zeitlichen oder<br />

auch wirtschaftlichen Gründen nicht<br />

lohnte oder nicht gangbar war, die Kompetenzen<br />

selber aufzubauen. Wir haben<br />

einige Machbarkeitsstudien zusammen<br />

durchgeführt. Es ging dabei z. B. um<br />

Kunststofftechnologie für einen neuen<br />

Produktionsansatz für Traggurte. Dazu<br />

hat uns das HTZ eine Hochschule vermittelt,<br />

die das spezifische Know-how hatte.<br />

Wir hatten den Innovationsansatz,<br />

aber nicht das profunde Wissen über die<br />

damaligen technologischen Möglichkeiten.<br />

Das Ergebnis hat uns die Komplexität<br />

und die noch erforderlichen Entwicklungs-<br />

und Forschungsarbeiten aufgezeigt,<br />

sodass wir eine klare Entscheidung<br />

fällen konnten. Diese hiess «auf<br />

Warteposition», da wir mit anderen Projekten<br />

bessere Realisierungschancen sahen.<br />

Das kann eben auch das Ergebnis<br />

sein: Rechtzeitig erkennen, was sinnvoll<br />

machbar ist.<br />

Noch krasser war ein Projekt, das sich<br />

mit einer Idee des Alterungsschutzes für<br />

bestimmte Komponenten befasste. Der<br />

Innovationsansatz war klar, das HTZ hatte<br />

uns einen Schweizer Industriepartner<br />

gefunden, der die Kompetenzen und die<br />

Produkte für die Idee – eine Produktionsprozesserweiterung<br />

– hatte. Im Vorprojekt<br />

hat sich dann gezeigt, dass die Lösung<br />

funktionieren würde, aber die Investitionen<br />

in die Produktion mit allen –<br />

durchaus sinnvollen – Umweltauflagen<br />

das Verfahren dermassen verteuert hätte,<br />

dass es sich wirtschaftlich nicht gelohnt<br />

hätte.<br />

Ein Paradebeispiel ist die Zusammenarbeit<br />

für ein erfolgreiches, sprich realisiertes<br />

Projekt, das zur neuen Sprühtechnik<br />

mit Luftunterstützung geführt<br />

hat. Wir haben dazu wissenschaftliche<br />

Unterstützung gebraucht zu den Themen<br />

Aerodynamik / Akustik / Fluidtechnik,<br />

um das gesamte komplexe System<br />

optimal auslegen zu können. Mit einem<br />

Luftstrom einen Sprühnebel zu vernebeln<br />

und auf grössere Distanz zu verblasen,<br />

war uns ja nicht neu. Birchmeier hat<br />

immerhin unter dem Fachbegriff «Nebelbläser»<br />

in den 1950er-Jahren diese<br />

Technik entwickelt. Deshalb kannten wir<br />

auch die Schwächen, die wir unbedingt<br />

eliminieren mussten. Dazu gehört das<br />

Vermeiden von schwebenden, unkontrollierbaren<br />

Aerosolwolken ebenso wie<br />

die Lärmbelastung, aber auch der optimale<br />

Einsatz der teuren Akkuenergie,<br />

die ein solches System braucht. Wir pusten<br />

ja bei maximaler Sprühleistung mittels<br />

des Luftstromes mit einer Gebläseleistung<br />

von über 1200 Watt mit Orkanstärke<br />

die definierten Tropfen – keine<br />

Aero sole – auf ein bis zu 12 Meter entferntes<br />

Ziel. Das können z.B. im Bereich<br />

Pflanzenschutz Bäume, Büsche, Treibhausanlagen<br />

und Felder sein, aber auch<br />

Eisenbahnwaggons oder Gebäudeinnen<br />

räume wie Büros, Logistikzentren<br />

oder die Justizvollzugsanstalt in Lenzburg<br />

(Desinfektion).<br />

Das Projekt hätten wir ohne die wissenschaftliche<br />

Unterstützung nie dermas-


Wobei hat Sie das HTZ unterstützt?<br />

Bei Machbarkeitsabklärungen als Hilfe<br />

am Anfang eines Projektes, bei Frühabklärungen,<br />

um Industriepartner und /<br />

oder Forschungspartner zu finden, als<br />

Vermittler zu Hochschulen mit den entsprechenden<br />

Forschern und Kompetenzen.<br />

Sehr hilfreich ist auch die Beratung zu<br />

den verschiedenen Fördermöglichkeiten.<br />

Für Unternehmen, die sich nicht jeden<br />

Tag mit dieser Materie befassen, ist<br />

das sehr hilfreich. Dabei sei unterstrichen,<br />

dass die Kosten eines Projektes<br />

von der Idee bis zur Umsetzung im Markt<br />

ein Vielfaches der Fördermittel betragen.<br />

Jürg Zwahlen ist Inhaber und Verwaltungsratspräsident der Birchmeier Sprühtechnik AG und hat schon<br />

zahlreiche Innovationen erfolgreich umgesetzt. (Foto: Birchmeier AG)<br />

sen punktgenau geschafft. Zumindest<br />

nicht so, dass wir alle Entwicklungsziele<br />

bis hin zum Lärmschutz erreicht hätten.<br />

So kann das System gemäss Vorschriften<br />

auch Indoor ohne Lärmschutz für den<br />

Anwender eingesetzt werden.<br />

Dieses Projekt wurde durch den Forschungsfonds<br />

Aargau unterstützt. Dieser<br />

hat einen Anteil der Forschungskosten<br />

der Hochschule übernommen. Auch<br />

wenn die Kosten, die wir als Unternehmen<br />

selber tragen, immer weit höher<br />

sind, ist es gerade zu Beginn eines Projektes,<br />

wenn man noch nicht weiss, ob<br />

alles so funktioniert wie geplant, sehr<br />

hilfreich, wenn eine finanzielle Unterstützung<br />

vorhanden ist – auch wenn das<br />

sicher nicht im Vordergrund steht. Gesagt<br />

sei allerdings, dass wir Unternehmen<br />

Fördergelder direkt erhalten würden,<br />

wenn wir solche Projekte im nahen<br />

europäischen Ausland durchführen würden.<br />

Man kann diese Gelder auch getrost<br />

Subventionen nennen. Auch da sind die<br />

Messer nicht gleich lang!<br />

Eine weitere Hilfestellung durch das HTZ<br />

hatten wir bei einem Projekt mit sehr<br />

komplexen Patentabklärungen. Es ging<br />

dabei um unser neues Konstantdruckregelventil<br />

PR 3. In einem weiteren Projekt,<br />

das noch in Arbeit ist, standen wir<br />

bei der Entwicklung einer elektrotechnischen<br />

Komponente an, d.h. der Industriepartner,<br />

mit dem wir daran einige Jahre<br />

gearbeitet hatten, war nicht in der Lage,<br />

das Problem zu lösen. Die Komponente<br />

hat nicht funktioniert. Aus Versuchen<br />

mit Funktionsmustern wussten wir<br />

jedoch, dass unser Prinzip funktioniert.<br />

Wir fanden auch mit umfangreicher Suche<br />

in der Schweiz und im europäischen<br />

Ausland keinen alternativen Industriepartner.<br />

Das Projekt stand auf der Kippe!<br />

Wir haben uns dann ans HTZ gewandt.<br />

Telefonisch. Ohne Bürokratie. Hätten wir<br />

viel früher machen müssen. Nach wenigen<br />

Tagen fand das HTZ ein spezialisiertes<br />

KMU in der Schweiz, mit dem wir jetzt<br />

binnen einiger Monate die Komponente<br />

funktionstüchtig realisieren konnten.<br />

Das HTZ fand dieses Unternehmen indirekt<br />

über Kontakte mit Forschern auf<br />

diesem Gebiet.<br />

Wie handhaben Sie als Inhaber<br />

eines erfolgreichen Unternehmens<br />

das Thema Innovation?<br />

Bei uns ist Innovation nicht etwas Zufälliges,<br />

sondern ein Teil der Unternehmensstrategie.<br />

Das bedeutet, dass sie eine<br />

lenkbare Grösse sein muss. Der Innovationsprozess<br />

ist bei uns sehr strukturiert,<br />

aber nicht bürokratisch. Wir sind<br />

als Unternehmen entsprechend aktiv.<br />

Ich habe einige Matrizes entwickelt, die<br />

dabei helfen, ein Innovationsprojekt<br />

strukturiert zu starten. Die Geschäftsleitung<br />

trifft sich regelmässig, um Innovationen<br />

zu planen. Beanstandungen werden<br />

erfasst und dazu genutzt, sie in Verbesserungen<br />

umzusetzen. Wir haben zudem<br />

ein betriebliches Vorschlagswesen.<br />

Mitarbeitende können jederzeit Verbesserungen<br />

vorschlagen.<br />

Wie waren Ihre Erfahrungen mit<br />

dem HTZ Aargau?<br />

Am Anfang war wie immer ein Lernprozess.<br />

Aber trotzdem hat es eigentlich von<br />

Beginn weg sehr gut funktioniert. Vor allem<br />

direkt und fachkompetent. Für uns<br />

als KMU – wenn auch nicht mehr gerade<br />

das kleinste – ist es wichtig, praxisnahe<br />

Unterstützung zu erhalten und nicht eine<br />

Bürokratieorgie.<br />

Hätten Sie diese Projekte ohne HTZ<br />

umsetzen können?<br />

Wir hätten einen viel grösseren Aufwand<br />

gehabt und in wesentlichen Teilen niemals<br />

das Ziel auf dem Niveau erreicht,<br />

das wir als «Made in Switzerland» und als<br />

Marke Birchmeier erreichen müssen.<br />

Das Niveau brauchen wir aber, wenn wir<br />

im weltweiten Markt, in dem wir tätig


Fokus Innovation<br />

Birchmeier AG<br />

29<br />

sind, bestehen wollen. Unsere grösste<br />

Herausforderung, ja Bedrohung, sind<br />

übrigens nicht unsere Wettbewerber,<br />

sondern der Schweizer Franken.<br />

Etwas provokativ gefragt: Rechnet<br />

sich denn auch für den Steuerzahler<br />

ein HTZ?<br />

Das HTZ unterstützt und fördert den Innovationsprozess<br />

der Industrie-KMU,<br />

teils auch der grösseren Unternehmen.<br />

Es verteilt keine Subventionen. Das HTZ<br />

führt vor allem vorhandene Kompetenzen<br />

in Industrie und Forschung wie auch<br />

der Hochschulen und Forschungsstätten<br />

mit den Unternehmen, die diese<br />

Kompetenzen benötigen, zusammen. Es<br />

ist also schon daraus ersichtlich, dass<br />

der Aufwand des HTZ immer nur ein<br />

Bruchteil von dem ist, was gesamthaft<br />

aufgewendet und investiert wird. Die<br />

Projekte, die letztendlich zu einem Umsatz<br />

führen und somit zu Arbeitsplätzen<br />

und Steuern, bringen mit Sicherheit für<br />

die Region und darüber hinaus ein Vielfaches<br />

an Return der Aufwendungen des<br />

Steuerzahlers.<br />

bit.ly/3KszBq8<br />

Das Akku-Sprühgebläse AS 1200 pustet mit einer Gebläseleistung von über 1200 Watt mit Orkanstärke<br />

die definierten Tropfen auf ein bis zu 12 Meter entferntes Ziel. (Foto: Birchmeier AG)


Botenstoffe für Innovationen<br />

Das Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau unterstützt KMU bei der Werkstoffforschung,<br />

Produktentwicklung, Simulation und Schadensanalytik. Der folgende Artikel<br />

gewährt einen Einblick in das Team und dessen Arbeit und zeigt die WITg-Sicht aufs<br />

Thema Innovation.<br />

Marc Hiefer (r. i. B.), WITg, im Kundengespräch mit Richard Steger, Scobamat AG, im Rahmen einer von Innosuisse geförderten Machbarkeitsstudie. (Fotos: WITg)<br />

I<br />

Von Monika Kuhl, WITg<br />

nnovationen entstehen nicht<br />

aus Zufriedenheit. Den wahren Kern dieser<br />

einfachen Erkenntnis (Prof. Löhn,<br />

ehem. Vorstandsvorsitzender Stein beis-<br />

Stiftung (1983–2004)) kann Torsten Bogatzky,<br />

operativer Leiter des Instituts für<br />

Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WITg)<br />

an der Hochschule Konstanz, aus seinen<br />

Erfahrungen unterstreichen: «Wer zufrieden<br />

ist, neigt dazu, weniger innovativ<br />

zu agieren, und nutzt eher selten die Angebote<br />

und Kompetenzen des WITg. Die<br />

Aussage, dass Innovationen nicht aus<br />

Zufriedenheit entstehen, ist ein Leitgedanke,<br />

der für mich persönlich nie an Bedeutung<br />

verlieren wird.»<br />

Prof. Dr. Bošković, Vorsitzender der<br />

WITg-Institutsleitung, formuliert es anders:<br />

«Der Begriff Innovation ist eher abschreckend,<br />

weil er beinahe inflationär<br />

benutzt wird und somit fast schon zum<br />

Modewort geworden ist. Schlussendlich<br />

sind es oft die einfachen Dinge, die Innovationen<br />

auslösen können.»<br />

Was sind Innovationen?<br />

Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff<br />

Innovationen? Was sind Wortbedeutung<br />

und Herkunft und in welchem<br />

Zusammenhang steht das Thema Inno-<br />

vation für das Tägerwiler Forschungsinstitut?<br />

Innovation heisst wörtlich «Neuerung»<br />

oder «Erneuerung» und wird von<br />

lateinisch «innovare» abgeleitet. Innovation<br />

ist ein Vorgang, der durch Anwendung<br />

neuer Verfahren, der Einführung<br />

neuer Techniken oder der Etablierung<br />

erfolgreicher Ideen einen Bereich, ein<br />

Produkt oder eine Dienstleistung erneuert<br />

und auf den neuesten Stand<br />

bringt. Der erste innovative Gedanke im<br />

unternehmerischen Umfeld setzt schon<br />

ein, wenn ein Problem identifiziert wird<br />

und die Bearbeitung eingeleitet wird.<br />

Vertrauen ist essenziell<br />

Dabei ist es häufig erforderlich, dass Unternehmen<br />

externe Kompetenzen hinzuziehen.<br />

Am WITg bildet sich dieser Prozess<br />

zum Beispiel in Form der Beauftragung<br />

einer Schadensanalyse oder Werkstoffberatung<br />

ab. Dabei wird neben dem<br />

Erstkontakt häufig eine der wichtigsten<br />

Voraussetzung für Innovationen geschaffen,<br />

sozusagen der Botenstoff: die<br />

Vertrauensebene zwischen dem Kunden<br />

und dem WITg. Ein Austausch auf Augenhöhe<br />

ermöglicht es, den Unternehmensvertretern<br />

offen zu begegnen, über Probleme<br />

zu sprechen und gemeinsam zu<br />

reflektieren. Dabei ist der Blick von aussen<br />

und aus einer anderen Fachrichtung<br />

häufig erkenntnisreich und kann wesentliche<br />

Impulse für Verbesserungen<br />

und Problemlösungen bieten. Hierbei<br />

kann das WITg Unternehmen begleiten<br />

und fachlich ergänzen. Dieser Prozess<br />

kann unterschiedlich ausgebaut werden<br />

und z. B. in einem Innosuisse-Projekt<br />

münden.<br />

Ideen müssen oft reifen<br />

Ideen mit innovativem Charakter brauchen<br />

oft Zeit zu reifen, was sich häufig<br />

erst in langjährigen Kundenbeziehungen<br />

entwickelt.<br />

Innovationsideen entstehen durch Austausch<br />

innerhalb von Netzwerken, in die<br />

das WITg in den letzten Jahren seine Arbeit<br />

verstärkt hat. So existiert eine intensive<br />

Verbindung zum Thurgauer Technologieforum,<br />

zum Industrie- und Technozentrum<br />

Schaffhausen (ITS), zum Innovationsnetzwerk<br />

Ostschweiz (inos) und<br />

zu vielen aktiven Verbandsmitgliedschaften,<br />

was zu neuen thematischen<br />

Impulsen führen kann.<br />

Verbesserte Sichtbarkeit<br />

Instrumente wie Medienarbeit und sozia<br />

le Netzwerke führen zur verbesserten<br />

Sichtbarkeit des Instituts und seiner Arbeitsschwerpunkte<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

Sie bieten die Möglichkeit einer transpa-


Fokus Innovation<br />

WITg<br />

31<br />

Entwickeln, Forschen, Vernetzen<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 2002 unterstützt das Institut für Werkstoffsystemtechnik<br />

Thurgau an der Hochschule Konstanz (WITg) die Wirtschaft bei der Werkstoffforschung,<br />

Produktentwicklung, Simulation und Schadensanalytik.<br />

Prof. Dr. Lazar Bošković: «Eine Besonderheit des<br />

gelebten Führungsstils ist die wechselseitige Akzeptanz,<br />

dass jeder Mitarbeiter mit seiner eigenen<br />

interdisziplinären Kompetenz und seiner persönlichen<br />

Art dazu beiträgt, Kunden für Innovationen<br />

zu motivieren.»<br />

Trägerin des WITg ist die Thurgauische Stiftung für Wissenschaft und Forschung. Als<br />

An-Institut der Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG)<br />

hat das WITg Zugang zu einem Know-how-Pool an Wissenschaftlern aus verschiedensten<br />

Fachgebieten und kooperiert eng mit dem Team des Werkstoffinstituts Konstanz<br />

(WIK). Dadurch erweitern sich die operativen und apparativen Möglichkeiten<br />

für das WITg-Team mit den Forschungsschwerpunkten rostfreie Stähle, Tribologie,<br />

Korrosion, Formgedächtnislegierungen, Kunststoffe und Simulation. Das WITg ist zu<br />

einem hohen Anteil eigenfinanziert und förderfähig durch die Innosuisse.<br />

Die Dienste des WITg stehen Einzelunternehmen, KMU und Grossbetrieben in der gesamten<br />

Schweiz offen und sind im Rahmen einer Erstberatung kostenfrei. Das WITg<br />

steht Ihnen für Ihre Innovationen und Visionen zur Seite.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Fragen:<br />

Monika Kuhl, Forschungsreferentin<br />

m.kuhl@witg.ch, www.witg.ch<br />

Telefon 0041 71 666 42 00<br />

witg.ch<br />

Torsten Bogatzky: «Innovation darf auch mal trocken<br />

sein und Erfolg ist nicht immer garantiert!»<br />

renten Kommunikation mit dem Kunden<br />

und damit eines vertrauensvollen<br />

Umgangs, um gemeinsame Forschungsideen<br />

zu generieren.<br />

Offen und respektvoll<br />

Von besonderer Wichtigkeit für das Thema<br />

Innovation sind die Mitarbeitenden<br />

des WITg. Neben dem Führungsstil und<br />

der Offenheit, die dem WITg-Team die<br />

nötigen gedanklichen Freiheitsgrade geben,<br />

sind auch die gegenseitige Akzeptanz<br />

und der Einsatz der interdisziplinären<br />

Kompetenzen wichtige Voraussetzungen,<br />

um mit den Kunden erfolgreich<br />

Innovationen zu entwickeln. Es entsteht<br />

ein respektvolles Miteinander über das<br />

Team hinaus, wodurch den Kunden auf<br />

Augenhöhe begegnet wird. Ein wissenschaftliches<br />

Institut wird gerne mit einem<br />

akademischen Elfenbeinturm verglichen.<br />

Kunden und Partner bestätigen<br />

allerdings, dass die am WITg gelebte Umgangskultur<br />

weit davon entfernt ist.<br />

Voraussetzungen für Innovationen<br />

Innovationen können nicht erzwungen<br />

werden. Voraussetzung für Innovationen<br />

ist, dass in Unternehmen ein Führungsverständnis<br />

dafür vorhanden ist,<br />

Rahmenbedingungen für Innovationen<br />

zu schaffen und Mitarbeitende, Geld und<br />

Zeit zu investieren, um Innovationen<br />

ernsthaft voranzutreiben. Erst dann<br />

kann Innovationspotenzial entstehen.<br />

Die Kunden erwarten vom WITg als Forschungspartner,<br />

dass es ihnen Verständnis<br />

und Vertrauen entgegenbringt und<br />

auf die Erfahrung des Unternehmens<br />

eingeht. Erst dann können Projekte mit<br />

zufriedenen Kunden angegangen werden.<br />

Innovation bedeutet Gesprächsbereitschaft,<br />

Mut und die Einstellung, unkonventionelle<br />

Wege zu gehen. Innovation<br />

darf auch mal trocken sein und garantiert<br />

nicht immer einen Erfolg. Innovationen<br />

brauchen ein klares Ziel und das<br />

Bewusstsein für damit verbundene Risiken.<br />

So wie Neurotransmitter dafür Sorge tragen,<br />

dass Nervenimpulse weitergeleitet<br />

werden, versteht sich das WITg als Botenstoff,<br />

der zur Implementierung innovativer<br />

Konzepte beiträgt.


WITg<br />

32<br />

Beispiele aus der Forschung<br />

Aktuell laufen mehrere von Innosuisse<br />

geförderte Forschungsprojekte und<br />

Machbarkeitsstudien (Innoschecks) am<br />

WITg. Da Geheimhaltung eine wichtige<br />

Voraussetzung für eine vertrauensvolle<br />

Arbeit mit den WITg-Kunden ist, können<br />

laufende Projekte erst nach Projektabschluss<br />

publiziert werden.<br />

Werkstoffsystemtechnik mit Einsatz<br />

von strukturmechanischer Simulation<br />

Ein bestehendes und gut funktionierendes<br />

Produkt neu und besser zu gestalten,<br />

bedeutet auch, dass man in Bewegung<br />

bleibt. Das WITg kooperiert eng mit<br />

der HTWG Konstanz. Grenzüberschreitende<br />

Bewegung wird nicht nur örtlich<br />

gelebt, sondern auch mit Blick auf die<br />

Themenstellungen der Industrie- und<br />

Forschungspartner.<br />

Ein Produkt, welches im wahrsten Sinne<br />

des Wortes mit Bewegung zu tun hat und<br />

bei welchem im Rahmen weiterführender<br />

Untersuchungen Verbesserungspotenziale<br />

ausgeschöpft wurden, ist ein<br />

bereits sehr gut funktionierendes Skifederungs-<br />

und Dämpfungssystem (siehe<br />

Abbildung 1).<br />

Ziel der Untersuchungen war es, das bestehende<br />

System unter dem Aspekt der<br />

Gewichtsreduktion weiter zu verbessern.<br />

Um die konstruktive Freiheit entsprechend<br />

ausschöpfen zu können, wurde<br />

vorgesehen, die bisher konventionell<br />

gefertigten Bauteile mit Blick auf ein individualisierbares<br />

Produkt mittels additiver<br />

Fertigung herstellen zu können.<br />

Durch strukturmechanische Finite-Elemente-Simulationen<br />

unter Einsatz von<br />

Topologieoptimierung ist es gelungen,<br />

spannungsoptimierte leichte Bauteile<br />

zu erzeugen und letztlich auch zu fertigen<br />

(siehe Abbildung 2).<br />

Das Zusammenspiel zwischen Simulation,<br />

Betriebsfestigkeit, Werkstoff- und<br />

Fertigungstechnik erfordert ein gut abgestimmtes<br />

Vorgehen aller Beteiligten<br />

gemäss dem Motto: Innovation bedeutet<br />

auch, dass man in Bewegung bleibt.<br />

Untersuchung von magnetischen<br />

Eff ekten an austenitischen nichtrostenden<br />

Stählen nach einer Niedertemperatur-Oberflächenhärtung<br />

Eine der Kernkompetenzen des WITg<br />

sind die rostfreien Stähle. Kenntnisse<br />

über deren Korrosionsverhalten ermöglichen<br />

den richtigen Umgang mit dieser<br />

Werkstoffgruppe, was zu einem nachhaltigen,<br />

korrosionsfreien Einsatz führt.<br />

Ein häufiger Wunsch der industriellen<br />

Anwender wäre eine hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

bei gleichzeitig hoher Festigkeit<br />

bzw. Härte. Diese beiden Eigenschaften<br />

sind jedoch wechselseitig begrenzt<br />

und über den Einsatz der hochlegierten,<br />

martensitischen Chromstähle<br />

einstellbar. Eine weitere wichtige Option<br />

stellen Oberflächenhärteverfahren dar,<br />

mit denen sich auch hoch korrosionsbeständige,<br />

austenitische Stähle an der<br />

Oberfläche auf Härtewerte bis zu 60 HRC<br />

einstellen lassen.<br />

Das WITg engagiert sich bereits seit seiner<br />

Gründung 2002 für den verbreiteten<br />

Einsatz dieser auf Diffusionsprozessen<br />

basierenden Verfahren zur Steigerung<br />

Abbildung 1: Skifederungs- und Dämpfungssystem,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Konstanzer<br />

Sportmediziner Dr. Linzmeier, www.actri.de<br />

Abbildung 2: Vom strukturmechanischen Simulationsmodell<br />

zum fertigen Produkt<br />

Abbildung 3: Querschliff geätzt. Dünner als ein<br />

menschliches Haar und trotzdem von grosser<br />

Wirkung – die nur 30 µm dünne, aber sehr harte<br />

Oberflächenzone ermöglicht den innovativen<br />

Einsatz von rostfreien Stählen. (Fotos: WITg)


Fokus Innovation<br />

WITg<br />

33<br />

Lange Tradition der Zusammenarbeit – zwei Statements<br />

der Oberflächenhärte, was immer wieder<br />

zu versteckten Innovationen im Maschinenbau<br />

oder in der Fahrzeugtechnik<br />

geführt hat.<br />

Bei einer Anwendung aus der Uhrenindustrie<br />

zeigten sich unerwartete und<br />

auch unerwünschte ferromagnetische<br />

Eigenschaften der harten, nur ca. 30 µm<br />

dicken Schicht an einem eigentlich nicht<br />

magnetisierbaren, hochlegierten, austenitischen<br />

Stahl (Abbildung 3). Diese bis<br />

dahin un bekannten Effekte wurden im<br />

Rahmen einer Dissertation am WITg vertieft<br />

untersucht. Die Untersuchungen<br />

bein halteten klassische Methoden der<br />

Schichtcharakterisierung (Härtemessungen,<br />

Schliffbilder), die direkt vor Ort<br />

durchgeführt werden können. Spezifische,<br />

am WITg nicht verfügbare Untersuchungsmethoden<br />

der magnetischen Effekte<br />

wurden gemeinsam bei Forschungspartnern<br />

angewandt und ausgewertet.<br />

Dabei konnte ansatzweise ermittelt<br />

werden, warum diese Effekte auftreten<br />

können. Die Ergebnisse haben ein<br />

hohes Interessepotenzial für eventuell<br />

weitere Forschungsaktivitäten bei Forschungspartnern.<br />

Für das WITg ist die<br />

weitere Arbeit jedoch zu grundlagenlastig<br />

und apparativ zu aufwendig. Eine<br />

praktische Verwertung für neue Produkte<br />

erscheint aus heutiger Sicht noch<br />

nicht gegeben. Jedoch könnte das Potenzial<br />

dieser am WITg untersuchten<br />

Entdeckung für neuartige Sensoren genutzt<br />

werden – also für Innovationen in<br />

der Zukunft.<br />

Monika Knill, Regierungspräsidentin des Kanton Thurgau<br />

und Präsidentin des Stiftungsrats:<br />

«Mit dem WITg verfügen wir über ein sehr innovatives Forschungsinstitut, das ganz<br />

nahe an den Bedürfnissen von Industrie und Gewerbe arbeitet. Es hat sich in den<br />

letzten 20 Jahren als kompetente Anlaufstelle für Betriebe etabliert, die ein Entwicklungs-<br />

und Innovationsbedürfnis im Werkstoffbereich haben. Dabei verhilft es<br />

nicht nur seinen Partnern zu Innovationen, es wendet auch selber innovative<br />

Metho den an – neuerdings mit der Simulation der Auswirkungen langfristiger Einwirkungen<br />

auf das Material.»<br />

Prof. Dr. Sabine Rein, Präsidentin der HTWG Konstanz:<br />

«Die HTWG Hochschule Konstanz und unseren direkten Nachbarn, den Schweizer<br />

Kanton Thurgau, verbindet eine 20-jährige und sehr fruchtbare Tradition der Zusammenarbeit.<br />

Bei unserem Besuch im September vergangenen Jahres konnte das<br />

WITg uns mit seinen Forschungsergebnissen begeistern.»<br />

Zu Besuch am WITg v.l.n.r.: Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit,<br />

Prof. Dr. Sabine Rein, HTWG-Präsidentin, Prof. Dr. Bošković, Christof Widmer, stv. Geschäftsführer<br />

Thurgauische Stiftung für Wissenschaft und Forschung, Monika Knill, Regierungsrätin Kanton<br />

Thurgau und Präsidentin des Stiftungsrats, sowie Urs Schwager, Geschäftsführer Thurgauische Stiftung<br />

für Wissenschaft und Forschung. (Foto: WITg)


Der Schutz von geistigem Eigentum<br />

Der nachfolgende Artikel befasst sich mit den verschiedenen Schutzmöglichkeiten<br />

von Innovationen – der Jurist spricht dabei vom Schutz des geistigen Eigentums –<br />

sowie den Vorgehensmöglichkeiten bei deren Verletzung.<br />

Von Gian-Andrea Schmid,<br />

Muri Partner Rechtsanwälte AG<br />

2020 wurde die Schweiz gemäss dem<br />

Global Innovation Index zum zehnten<br />

Mal in Folge zum innovativsten Land der<br />

Welt gekürt. Innovatives Unternehmertum<br />

bildet einen wichtigen Pfeiler des<br />

hiesigen Wohlstandes – sowohl für die<br />

Schweiz als Ganzes wie auch für das einzelne<br />

Unternehmen. Dies kann jedoch<br />

nur so bleiben, wenn Innovationen effektiv<br />

geschützt und deren Verletzung<br />

behoben und geahndet werden können.<br />

Welche Möglichkeiten bestehen zum<br />

Schutz von geistigem Eigentum?<br />

Das schweizerische Recht offeriert verschiedene<br />

Schutzrechte, mit welchen<br />

geistiges Eigentum geschützt werden<br />

kann. Die wichtigsten sind der Patentschutz,<br />

der Markenschutz, der Designschutz<br />

sowie das Urheberrecht.<br />

Der Patentschutz gewährleistet den<br />

Schutz von gewerblich anwendbaren Erfindungen<br />

im Bereich der Technik. So<br />

kann zum Beispiel ein neues Verfahren<br />

zur Herstellung von Druckerpatronenflüssigkeit<br />

patentiert werden.<br />

Mit dem Markenschutz werden Zeichen<br />

geschützt, welche geeignet sind, Waren<br />

oder Dienstleistungen eines Unternehmens<br />

von solchen anderer Unternehmen<br />

zu unterscheiden. Unbedeutend<br />

hierbei ist, ob es sich dabei um Wörter,<br />

Bilder, Formen etc. handelt. So kann<br />

zum Beispiel ein Maskottchen geschützt<br />

werden, das eine Produktlinie kennzeichnet.<br />

Als Design geschützt werden alle Erzeugnisse,<br />

welche sich durch ihre Form oder<br />

äussere Gestaltung charakterisieren, sofern<br />

diese eine Eigenart aufweisen und<br />

neu sind. Das Aussehen eines Tisches<br />

fällt beispielsweise darunter.<br />

Urheberrechtlich geschützt sind geistige<br />

Schöpfungen der Literatur und Kunst<br />

mit individuellem Charakter – also etwa<br />

der Inhalt eines Romanes.<br />

Geistiges Eigentum<br />

Wie schütze ich nun mein geistiges Eigentum?<br />

Marken und Designs werden<br />

geschützt, indem sie ins Register des Instituts<br />

für Geistiges Eigentum (IGE) eingetragen<br />

werden. Eine Erfindung erhält<br />

ihren Schutz mit Erteilung des Patents.<br />

Das Urheberrecht hingegen entsteht ohne<br />

Weiteres mit der Erstellung des geschützten<br />

Werkes. Zu beachten ist, dass<br />

die Schutzrechte nach einer gewissen<br />

Zeit ablaufen. So ist etwa eine Marke<br />

nach der Eintragung während 10 Jahren


Fokus Innovation<br />

Schutz geistigen Eigentums<br />

35<br />

geschützt, der Schutz kann jedoch beliebig<br />

oft um weitere 10 Jahre verlängert<br />

werden. Ab der Anmeldung oder Hinterlegung<br />

können Schutzrechte sodann bei<br />

Bedarf verkauft, verpfändet oder lizenziert<br />

werden.<br />

Was gilt es sonst noch zu beachten?<br />

Angenommen, ein Arbeitnehmer erfindet<br />

ein neuartiges Gerät zur Temperaturmessung.<br />

Gehört das geistige Eigentum<br />

daran nun ihm oder dem Arbeitgeber?<br />

Ohne eine vertragliche Abmachung gelten<br />

die gesetzlichen Bestimmungen des<br />

Obligationenrechts. Diensterfindungen<br />

und -designs (also solche, welche sowohl<br />

in Ausübung der dienstlichen Tätigkeit<br />

als auch in Erfüllung der vertraglichen<br />

Pflichten gemacht werden) gehören<br />

ohne Weiteres dem Arbeitgeber.<br />

Gelegenheitserfindungen und -designs<br />

liegen hingegen vor, wenn deren Schöpfung<br />

nicht Bestandteil der vertraglich<br />

vereinbarten Arbeit war. Ohne gegenteilige<br />

Vereinbarung gehören diese dem Arbeitnehmer.<br />

Es kann jedoch vereinbart<br />

werden, dass Gelegenheitserfindungen<br />

und -designs dem Arbeitgeber angeboten<br />

werden müssen. Gegen Leistung einer<br />

angemessenen Vergütung kann er<br />

diese sodann übernehmen. Wichtig ist,<br />

dass eine solche Bestimmung vorgängig<br />

schriftlich vereinbart wurde (etwa im Arbeitsvertrag<br />

oder einem Reglement) und<br />

sich die Parteien sodann auf eine faire<br />

Entschädigungssumme einigen.<br />

Was tun bei Verletzung des geistigen<br />

Eigentums?<br />

Das geltende Recht bietet bei einer Verletzung<br />

des geistigen Eigentums verschiedene<br />

Instrumente, sowohl zivil- als<br />

auch strafrechtlicher Natur. Diese ähneln<br />

sich für die jeweiligen Schutzrechte,<br />

indes muss im Einzelfall jeweils genau<br />

geprüft werden, welche Vorgehensweise<br />

zulässig ist und sich anbietet.<br />

Zivilrechtlich besteht dabei in der Regel<br />

die Möglichkeit zur Klage auf Unterlassung<br />

oder Beseitigung der Verletzung,<br />

zur Klage auf Ersatz des durch die Verletzung<br />

entstandenen Schadens sowie zur<br />

Klage auf Feststellung der Verletzung<br />

verbunden mit einer allfälligen Veröffentlichung<br />

des Gerichtsurteils. Ferner<br />

kann unter Umständen beantragt werden,<br />

dass die widerrechtlich hergestellten<br />

Gegenstände zu bezeichnen sind,<br />

eingezogen sowie verwertet oder vernichtet<br />

werden.<br />

Die geistigen Eigentumsrechte sind auch<br />

strafrechtlich geschützt. Zu beachten ist,<br />

dass es sich dabei teilweise um Antragsdelikte<br />

handelt, also bei einer Widerhandlung<br />

rechtzeitig ein Strafantrag bei<br />

den Strafverfolgungsbehörden gestellt<br />

werden muss. Auch ohne Schutzrechte<br />

stellt das Strafgesetzbuch in Art. 162<br />

StGB die Verletzung des Fabrikationsoder<br />

Geschäftsgeheimnisses eines Unternehmens<br />

unter Strafe. Ferner bietet<br />

auch das Bundesgesetz gegen den unlauteren<br />

Wettbewerb einen gewissen<br />

Schutz vor Massnahmen, welche geeignet<br />

sind, Verwechslungen mit anderen<br />

Waren, Werken oder Geschäftsbetrieben<br />

herbeizuführen.<br />

Zusammenfassend kann das geistige Eigentum<br />

eines Unternehmens wirkungsvoll<br />

geschützt werden – das Ausarbeiten<br />

einer entsprechenden Schutzstrategie<br />

sowie deren Durchsetzung ist jedoch mit<br />

einigen Fallstricken verbunden. Es empfiehlt<br />

sich in jedem Fall, hierzu rechtzeitig<br />

anwaltliche Hilfe beizuziehen.<br />

Kontakt<br />

Gian-Andrea Schmid, Rechtsanwalt<br />

Muri Partner Rechtsanwälte AG<br />

Schmidstrasse 9<br />

8570 Weinfelden<br />

T +41 71 622 00 22<br />

F +41 71 622 00 23<br />

gian-andrea.schmid@muri-anwaelte.ch<br />

www.muri-anwaelte.ch


La protection<br />

de la propriété intellectuelle<br />

Le présent article est consacré aux différentes possibilités de protéger les innovations –<br />

le juriste parle ici de protection de la propriété intellectuelle – ainsi qu'aux possibilités<br />

d'action en cas de violation.<br />

Par Gian-Andrea Schmid,<br />

Muri Partner Rechtsanwälte AG<br />

En 2020, selon le Global Innovation<br />

Index, la Suisse a été pour la dixième fois<br />

de suite désignée pays le plus innovant<br />

du monde. L'entrepreneuriat innovant<br />

constitue un important pilier de la<br />

prospérité locale – tant pour la Suisse<br />

dans son ensemble que pour chaque<br />

entreprise individuellement. Mais il ne<br />

peut en rester ainsi que si les innovations<br />

sont protégées efficacement et leur violation<br />

supprimée et sanctionnée.<br />

Quelles possibilités y a-t-il de<br />

protéger la propriété intellectuelle?<br />

Le Droit suisse offre divers droits de protection<br />

qui permettent de protéger la<br />

propriété intellectuelle. Les principaux<br />

sont la protection des brevets, la protection<br />

des marques, la protection du design<br />

et le droit d'auteur.<br />

La protection des brevets garantit la protection<br />

des inventions susceptibles<br />

d'application industrielle dans le domaine<br />

de la technique. Il est par exemple<br />

possible de breveter un nouveau procédé<br />

de fabrication de liquide de cartouche<br />

d'impression.<br />

La protection des marques permet de<br />

protéger les signes de nature à distinguer<br />

les marchandises ou services d'une<br />

entreprise de ceux d'autres entreprises.<br />

Peu importe qu'il s'agisse de mots,<br />

d'images, de formes, etc. On peut par<br />

exemple protéger une mascotte caractérisant<br />

une gamme de produits.<br />

Sont protégés comme design tous les<br />

produits caractérisés par leur forme ou<br />

leur conception extérieure, dans la mesure<br />

où ils présentent un caractère particulier<br />

et sont nouveaux. L'aspect d'une<br />

table en est un exemple.<br />

Sont protégées par le droit d'auteur les<br />

créations intellectuelles littéraires et artistiques<br />

à caractère individuel – par<br />

exemple le contenu d'un roman.<br />

Propriété intellectuelle<br />

Comment protéger ma propriété intellectuelle?<br />

Les marques et designs<br />

sont protégés par l'inscription au registre<br />

de l'Institut fédéral de la Propriété<br />

Intellectuelle (IPI). Une invention est<br />

protégée par l'octroi d'un brevet. En revanche,<br />

le droit d'auteur naît sans autre<br />

avec la création de l'œuvre protégée. Il<br />

convient de noter que les droits de propriété<br />

intellectuelle expirent après un<br />

certain temps. C'est ainsi qu'une marque<br />

est protégée pour 10 ans après son<br />

inscription, la protection peut cependant<br />

être prolongée aussi souvent<br />

qu'on le désire. Dès l'annonce ou le<br />

dépôt, les droits de propriété intellectuelle<br />

peuvent si nécessaire être ven -<br />

dus, mis en gage ou faire l'objet d'une<br />

licence.


Fokus Innovation<br />

Protection propriété intellectuelle<br />

37<br />

Que faut-il encore prendre en<br />

compte?<br />

Supposons qu'un salarié invente un<br />

nouvel appareil de mesure de température.<br />

La propriété intellectuelle y attenante<br />

n'appartient-elle qu'à lui ou à<br />

l'employeur? En l'absence d'accord<br />

contractuel, les dispositions légales du<br />

Code des obligations s'appliquent. Les<br />

inventions et designs (donc faits tant<br />

dans l'exercice des fonctions qu'en exécution<br />

des obligations contractuelles)<br />

appartiennent sans autre à l'employeur.<br />

Les inventions et designs sont en revanche<br />

occasionnels si leur création ne<br />

fait pas partie du travail convenu par<br />

contrat. Sauf accord contraire, ils appartiennent<br />

à l'employé. On peut cependant<br />

convenir que les inventions et designs<br />

occasionnels doivent être proposés<br />

à l'employeur. Celui-ci peut alors les<br />

reprendre contre une rémunération appropriée.<br />

L'important est qu'une telle<br />

disposition ait au préalable fait l'objet<br />

d'un accord écrit (par exemple au contrat<br />

de travail ou dans un règlement) et que<br />

les parties s'accordent alors sur un montant<br />

d'indemnisation équitable.<br />

Que faire en cas de violation<br />

de la propriété intellectuelle?<br />

En cas de violation de la propriété intellectuelle,<br />

le droit en vigueur offre divers<br />

instruments de nature civile et pénale.<br />

Ceux-ci se ressemblent pour les différents<br />

droits de protection, il convient cependant<br />

d'examiner dans chaque cas individuel<br />

quelle est la procédure autorisée<br />

et appropriée.<br />

Au niveau du droit civil, il est généralement<br />

possible d'intenter une action en<br />

cessation ou en suppression de la violation,<br />

une action en réparation du dommage<br />

causé par la violation ainsi qu'une<br />

action en constatation de la violation,<br />

éventuellement avec publication du jugement<br />

du tribunal. En outre, on peut<br />

dans certaines circonstances demander<br />

que les objets fabriqués illégalement<br />

soient désignés, confisqués et valorisés<br />

ou détruits.<br />

Les droits de propriété intellectuelle<br />

sont également protégés par le droit pénal.<br />

Il convient de noter qu'il s'agit en<br />

partie de délits commis sur plainte, c'està-dire<br />

qu'en cas de contravention une<br />

plainte doit être déposée à temps auprès<br />

des autorités de poursuite pénale. Même<br />

en l'absence de droits de protection,<br />

l'Art. 162 du Code pénal punit la violation<br />

du secret de fabrication ou du secret<br />

commercial. En outre, la loi fédérale<br />

contre la concurrence déloyale offre une<br />

certaine protection contre les mesures<br />

de nature à provoquer des confusions<br />

avec d'autres marchandises, œuvres ou<br />

entreprises.<br />

En résumé, la propriété intellectuelle<br />

d'une entreprise peut être protégée<br />

effica cement – l'élaboration d'une stratégie<br />

correspondante et son imposition<br />

comportent cependant quelques pièges<br />

à éviter. Il est en tout cas recommandé<br />

de faire appel à temps à l'aide d'un avocat.<br />

Contact<br />

Gian-Andrea Schmid, avocat<br />

Muri Partner Rechtsanwälte AG<br />

Schmidstrasse 9<br />

8570 Weinfelden<br />

T +41 71 622 00 22<br />

F +41 71 622 00 23<br />

gian-andrea.schmid@muri-anwaelte.ch<br />

www.muri-anwaelte.ch


Deutlicher Anstieg<br />

der Strompreise<br />

Auf dem europäischen Markt steigen die Strompreise<br />

mit Folgen für die energieintensiven Industriesektoren<br />

der Schweiz. Im Moment ist die Lage noch entspannt,<br />

aber 2023 oder 2024 werden die Betriebe von Erhöhungen<br />

betroffen sein.<br />

S<br />

Von Alain Chapuis, Generalsekretär<br />

GIM-CH<br />

eit der teilweisen Liberalisierung<br />

des Strommarktes in der Schweiz<br />

im Jahr 2009 gibt es in der Schweiz zwei<br />

Kategorien von Verbrauchern:<br />

– Regulierte Kunden (Privatpersonen<br />

und Handwerker mit einem Jahresverbrauch<br />

von bis zu 100'000 kWh pro Jahr):<br />

Sie unterliegen den Tarifen des Verteilnetzbetreibers<br />

(VNB), der in ihrer Region<br />

das Versorgungsmonopol hat. Sie haben<br />

also keine freie Wahl des Anbieters, sind<br />

aber vor grossen Schwankungen in einem<br />

bestimmten Jahr geschützt (die Tarife<br />

werden 2021 für das gesamte Jahr<br />

<strong>2022</strong> festgelegt).<br />

– Freie Kunden (Kunden mit einem Verbrauch<br />

von mehr als 100'000 kWh pro<br />

Jahr, die sich für den freien Markt entschieden<br />

haben): Sie haben die freie<br />

Wahl des Anbieters (wodurch der Wettbewerb<br />

funktioniert und sie in normalen<br />

Zeiten zum günstigsten Preis einkaufen<br />

können). Die Verträge werden im Voraus<br />

für mehrere Jahre zu einem festen Preis<br />

abgeschlossen. Dennoch ist es einem Industriekunden,<br />

der sich einmal für den<br />

freien Markt entschieden hat, nicht mehr<br />

möglich, auf den regulierten Markt zurückzukehren;<br />

Gefahr besteht, wenn die<br />

Preise steigen und der freie Kunde seine<br />

Verträge nicht rechtzeitig neu verhandelt<br />

hat. Dies ist einigen Unternehmen in<br />

den letzten Wochen passiert: Ihr VNB<br />

bietet ihnen an, den auslaufenden Vertrag<br />

mit einer Verdreifachung des Kilowattstundenpreises<br />

für <strong>2022</strong> zu verlängern.<br />

Strompreis steigt<br />

Die Verteilnetzbetreiber in der Schweiz<br />

kaufen den Strom, den sie nicht selbst im<br />

Voraus produzieren können, um den Bedarf<br />

ihrer Kunden zu decken, unabhängig<br />

davon, ob es sich um regulierte oder<br />

freie Kunden handelt. Nun steigen die<br />

Strompreise auf dem europäischen<br />

Markt, die die Preise in unserem Land<br />

begründen, seit einigen Monaten in die<br />

Höhe. Im April 2021 betrug der Preis für<br />

eine Kilowattstunde noch 7-8 Eurocent,<br />

auf dem Grosshandelsmarkt liegt er<br />

mittlerweile bei rund 25 Eurocent pro<br />

Kilowattstunde. Eine baldige Entspannung<br />

ist nicht zu erwarten, da die Franzosen<br />

immer noch Probleme mit ihren<br />

Atomreaktoren haben, die Gasvorräte<br />

auf dem niedrigsten Stand sind und die<br />

Nachfrage immer grösser wird. Diese<br />

neue Realität trifft natürlich die energieintensiven<br />

Industriesektoren mit voller<br />

Wucht. Die Schweiz hat aufgrund ihrer<br />

starken Währung ausnahmsweise einen<br />

Vorteil, da Strom auf dem europäischen<br />

Markt in Euro gehandelt wird.<br />

Ruhe vor dem Sturm<br />

Als wir eine Reihe von Unternehmen befragten,<br />

ob sie mit einem deutlichen Anstieg<br />

ihrer Stromversorgungsbedingungen<br />

konfrontiert waren, stellten wir eine<br />

relative Ruhe fest, was entweder daran<br />

lag, dass es sich um Unternehmen handelte,<br />

die entweder Glück hatten oder<br />

besonders gewarnt waren, weil sie die<br />

Gelegenheit hatten, ihre Verträge vor<br />

Mai letzten Jahres zu erneuern. Für all<br />

diese Unternehmen ist im Moment die<br />

Lage entspannt, aber natürlich werden<br />

sie 2023 oder 2024 von Erhöhungen betroffen<br />

sein. In diesem Fall gibt es nur einen<br />

Leitsatz: den Wettbewerb zwischen<br />

den verschiedenen Verteilnetzbetreibern<br />

spielen lassen.


Regionalverbände<br />

Hausse du prix de l’électricité<br />

39<br />

Hausse sensible du prix<br />

de l’électricité<br />

Sur le marché européen, les prix de l'électricité augmentent,<br />

avec des conséquences pour les secteurs industriels à<br />

forte consommation d'énergie en Suisse. Pour le moment,<br />

la situation est encore détendue, mais en 2023 ou 2024, les<br />

entreprises seront touchées par des augmentations.<br />

D<br />

Par Alain Chapuis, Secrétaire général<br />

GIM-CH<br />

epuis la libéralisation partielle<br />

du marché de l’électricité en Suisse en<br />

2009, il y a 2 catégories de consommateurs<br />

en Suisse :<br />

– Les clients régulés (privés et artisans<br />

avec une consommation annuelle<br />

jusqu’à 100’000 kWh par an) : ils sont<br />

soumis aux tarifs du gestionnaire de réseau<br />

de distribution (GRD) qui a le monopole<br />

de l’approvisionnement sur leur région.<br />

Ils n’ont donc pas le choix du fournisseur,<br />

mais sont protégés contre les<br />

grandes fluctuations durant une année<br />

donnée (les tarifs sont fixés en 2021 pour<br />

toute l’année <strong>2022</strong>).<br />

– Les clients libres (clients consommant<br />

plus de 100’000 kWh par an qui ont choisi<br />

d’aller sur le marché libre). Ils ont le<br />

choix libre du fournisseur (qui permet de<br />

faire marcher la concurrence et, en<br />

temps normal, d’acheter au meilleur<br />

prix). Les contrats sont conclus à l’avance<br />

pour plusieurs années, à prix fixe. Néanmoins,<br />

une fois qu’un client industriel a<br />

choisi d’aller sur le marché libre, il ne lui<br />

est plus possible de retourner sur le marché<br />

régulé ; il y a danger si le marché est<br />

haussier et que le client libre n’a pas renégocié<br />

ses contrats à temps. C’est ce qui<br />

est arrivé à certaines entreprises ces<br />

derniè res semaines : leur GRD leur propose<br />

de renouveler le contrat arrivé à<br />

échéance avec un triplement du prix du<br />

kilowattheure pour <strong>2022</strong>.<br />

Le prix de l'électricité augmente<br />

Les gestionnaires de réseaux de distribution<br />

en Suisse achètent l’électricité qu’ils<br />

ne peuvent produire eux-mêmes à<br />

l’avance pour couvrir les besoins de leurs<br />

clients, que ceux-ci soient régulés ou<br />

libres. Or les prix de l’électricité sur le<br />

marché européen, qui fondent les prix<br />

dans notre pays, s’envolent depuis<br />

quelques mois. En avril 2021, le prix du<br />

kilowattheure se montait encore à 7-8<br />

centimes d’euro, mais il atteint désormais<br />

quelque 25 centimes d’euro par kilowattheure<br />

sur le marché de gros. On ne<br />

s’attend pas à ce qu’il se détende prochainement,<br />

les Français connaissant<br />

toujours des problèmes avec leurs réac-<br />

teurs nucléaires, les stocks de gaz étant<br />

au plus bas niveau et la demande étant<br />

toujours plus importante. Cette nouvelle<br />

réalité touche évidemment de plein<br />

fouet les secteurs industriels qui consomment<br />

beaucoup d’énergie. On précisera<br />

encore que la Suisse a pour une fois un<br />

avantage en raison de la force de sa monnaie,<br />

dans la mesure où l’électricité se<br />

négocie en euro sur le marché européen.<br />

Le calme avant la tempête<br />

En sondant un certain nombre d’entreprises<br />

pour savoir si elles avaient été<br />

confrontées à une hausse sensible de<br />

leurs conditions d’approvisionnement<br />

électrique, nous avons constaté un calme<br />

relatif, soit en raison que l’on a affaire à<br />

des entreprises soit chanceuses, soit particulièrement<br />

averties parce qu’elles ont<br />

eu l’occasion de renouveler leur contrat<br />

avant mai dernier. Toutes ces entreprises<br />

sont tranquilles pour l’heure, mais elles<br />

seront évidemment touchées par des<br />

hausses en 2023 ou 2024. Dans ce cas, un<br />

seul mot d’ordre : faire jouer la concurrence<br />

entre les différents gestionnaires<br />

de réseaux de distribution.


.<br />

Erwachsenenbildung<br />

Informationsveranstaltungen<br />

40<br />

PRODUKTIONSFACHMANN/-FRAU<br />

PRODUKTIONSTECHNIKER/-IN HF<br />

MIT CLEVEREN LÖSUNGEN<br />

IN DIE ZUKUNFT.<br />

DIE KADERAUSBILDUNG 4.0<br />

BILDUNGSGANG REDESIGNED<br />

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EXPERT-E EN PRODUCTION<br />

AVEC BREVET FÉDÉRAL<br />

ASSURER LE FUTUR AVEC DES<br />

SOLUTIONS INTELLIGENTES.<br />

LA FORMATION DE CADRE 4.0<br />

FORMATION REDESIGNED<br />

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Q U A L<br />

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.<br />

I E<br />

G A R A N T<br />

Informationsveranstaltungen<br />

und Studienbeginn<br />

Technische Fachschule Bern | www.tfbern.ch<br />

17.30 Uhr Mittwoch, 23. Februar <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, 24. März <strong>2022</strong><br />

Mittwoch, 06. April <strong>2022</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2022</strong><br />

Weiterbildungszentrum Lenzburg AG | www.wbzlenzburg.ch<br />

18.00 Uhr Mittwoch, 27. April <strong>2022</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2022</strong><br />

Luzern<br />

Patrick Riedweg, Telefon 041 249 98 33<br />

Bildungszentrum für Technik Frauenfeld TG | www.bztf.ch<br />

19.00 Uhr Donnerstag, 28. April <strong>2022</strong><br />

Dienstag, 21. Juni <strong>2022</strong><br />

Studienbeginn FA-Studium August <strong>2022</strong><br />

Expert-e en production :<br />

nos écoles<br />

Représentant :<br />

Centre valaisan de perfectionnement continu CVPC<br />

Chemin Saint-Hubert 2<br />

1950 Sion<br />

www.cvpc.ch<br />

Contacts et renseignements :<br />

Patrick Paccolat, Tél. 027 346 59 84, patrick.paccolat@cvpc.ch<br />

En coopération avec :<br />

Centre de perfectionnement interprofessionnel CPI<br />

Route des Grives 2<br />

8763 Granges-Paccot<br />

www.cpi.ch<br />

ceff INDUSTRIE<br />

Rue Baptiste-Savoye 26<br />

2610 Saint-Imier<br />

www.ceff.ch<br />

CIFOM<br />

Rue Klaus 1<br />

2400 Le Locle<br />

www.cifom.ch<br />

swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/deine-weiterbildung


Diplomprüfungen<br />

41<br />

Diplomprüfungen<br />

Produktionstechniker/in HF:<br />

Erfreuliche Resultate<br />

Anfang Dezember wurden mit einer Präsentation der<br />

Diplomarbeit und dem anschlies senden Fachgespräch<br />

die Diplomprüfungen der Produktionstechniker/innen HF<br />

durchgeführt.<br />

U<br />

Von Erika Sieber<br />

m das Diplom zum dipl. Techniker<br />

HF bzw. zur dipl. Technikerin<br />

HF Maschinenbau, Vertiefungsrichtung<br />

Produktionstechnik, zu erhalten,<br />

schlies sen die Studierenden nach<br />

sechs Semestern Studium mit einer<br />

Diplom arbeit und der Diplomprüfung<br />

die Ausbildung ab. Anfang Dezember<br />

wurde mit einer zwanzigminütigen<br />

Präsentation der Diplomarbeit und dem<br />

anschliessend vierzigminütigen Fachgespräch<br />

die Diplomprüfung durchgeführt.<br />

Die Diplomarbeit wird im eigenen<br />

Betrieb anhand von einer aktuellen<br />

Situation oder einem vorhandenen Problem<br />

erarbeitet. Diese Arbeit soll für den<br />

Betrieb und die eigene Arbeitsumgebung<br />

von Nutzen sein.<br />

standteil der Diplomarbeit. Die Planung<br />

geschieht entsprechend selbstständig<br />

durch den Kandidaten bzw. die Kandidatin.<br />

Die Arbeit muss in schriftlicher, gebundener<br />

Form termingerecht abgegeben<br />

werden und hat einen Umfang<br />

von 35 bis 40 Seiten (ohne Anhang).<br />

Expertinnen und Experten<br />

Die Studierenden werden während der<br />

gesamten Diplomarbeit durch zwei Experten/innen<br />

betreut. Anhand von unterschiedlichen<br />

Bewertungskriterien<br />

wird die Benotung gemacht. Ein Hauptaugenmerk<br />

wird dabei auf den Transfer<br />

von der Theorie in die Praxis gelegt. Deshalb<br />

wird vor allem die Fähigkeit zum<br />

vernetzten Denken geprüft. Das theoretische<br />

Fachwissen bildet die Basis, ist jedoch<br />

weniger stark gefragt als die Kompetenz<br />

des vernetzten Denkens.<br />

Die Resultate der Diplomprüfung in<br />

Bern, Lenzburg und Frauenfeld sind sehr<br />

erfreulich.<br />

Wir wünschen den Diplomierten viel Erfolg<br />

in der weiteren beruflichen und privaten<br />

Entwicklung.<br />

Themen und Umfang<br />

Die Arbeit soll eine der folgenden Themenschwerpunkte<br />

behandeln: Systemautomation,<br />

PPS und Logistik, Fertigungsprozess,<br />

Instandhaltung, betriebliches<br />

Rechnungswesen, Marketingund<br />

Markteinführungsprozess, Mitarbeiterführung,<br />

Unternehmensentwicklung<br />

und -führung, Managementsysteme<br />

oder Unternehmensinformatik. Das Projektmanagement<br />

ist ein wichtiger Be-<br />

Von links nach rechts: Die Experten, Adrian Omlin und Marc Furter, und der Absolvent, Silvan Amstutz.<br />

(Foto: <strong>Swissmechanic</strong>)


Kurse und Seminare<br />

42<br />

Kursangebote<br />

Die Austauschplattform von <strong>Swissmechanic</strong><br />

Mit dem Angebot einer ortsunabhängigen Plattform wollen<br />

wir allen interessieren Personen der MEM-Branche<br />

die Möglichkeit geben, sich schnell durch verschiedene<br />

kurze Impulsreferate und anschliessenden Erfahrungsaustausch<br />

einen groben Überblick über aktuelle Themen zu verschaffen. Die Impulsreferate<br />

dauern jeweils von 8.00 bis 9.00 Uhr.<br />

Ziele<br />

– aktuelle Themen durch ein Inputreferat aufgreifen<br />

– den Austausch untereinander fördern<br />

– mögliche Themen für zukünftige Veranstaltungen auflisten<br />

Zielgruppe<br />

Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen der MEM-Branche<br />

Daten | Thema | Kurs. Nr.<br />

18.02.<strong>2022</strong> | Beinaheunfälle; Nutzen und Vorgehen | WBIN180222<br />

25.03.<strong>2022</strong> | Industrie 4.0 – Evolution oder Revolu tion? | WBIN250322<br />

29.04.<strong>2022</strong> | Nachfolgregelung – Chance oder Risiko? | WBIN290422<br />

20.05.<strong>2022</strong> | Was ist Coaching? | WBIN200522<br />

24.06.<strong>2022</strong> | SMED: Umrüsten in weniger als 10 Minuten! | WBIN240622<br />

26.08.<strong>2022</strong> | Outplacement – soziale Verantwortung | WBIN260822<br />

30.09.<strong>2022</strong> | Das Leben ist schön, solange nichts passiert! | WBIN300922<br />

28.10.<strong>2022</strong> | Umgang mit «Social Media» | WBIN281022<br />

25.11.<strong>2022</strong> | Veränderungen als Innovationsgrundlage | WBIN251122<br />

Prävention in der Freizeit – Ein Workshop<br />

für Lernende sowie Berufsbildner/innen<br />

Der ganztägige Workshop wird speziell für Berufsbildner/innen<br />

und ihre Lernenden angeboten. Nutzen Sie die<br />

Gelegenheit, verschiedene Freizeitpräventionen für sich und Ihre Lernenden<br />

zu erarbeiten und umzusetzen. Die Teilnehmenden reflektieren<br />

im Kurs einen persönlichen Unfall und werden durch einen erlebnisreichen<br />

Parcours geführt.<br />

Ziele<br />

– die Folgen von Unfällen kennen<br />

– Unfalleinflussfaktoren kennen<br />

– persönliche Ziele definieren<br />

– für den Betrieb einen Massnahmenkatalog erarbeiten<br />

Zielgruppe<br />

Berufsbildner/innen und Lernende sowie interessierte Personen<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

<strong>01</strong>.07.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | SUVA<strong>01</strong>0722<br />

Workshop «Umgang mit Social Media» BASICS<br />

Für Personen, die Social Media bisher gar nicht oder nur<br />

wenig privat nutzen und die sich über die Möglichkeiten,<br />

Chancen und Risiken informieren wollen. Wir gehen erste<br />

Schritte auf LinkedIn und lernen Basics zur Selbstpräsentation.<br />

Dank unterschiedlichen Unterrichtsformen ist der Tag abwechslungsreich<br />

gestaltet, Phasen von Frontalunterricht wechseln sich ab mit<br />

verschiedenen Einzelarbeiten und Gruppenübungen. Das neu erlernte<br />

Wissen ist sofort anwendbar.<br />

Ziele<br />

– Grundlagen zu Social Media und den Grundfunktionen<br />

– Wissen über die Privatsphäre-Einstellungen<br />

– Sicherheit im Handling diverser Social-Media-Plattformen<br />

– Vernetzen mit den anderen Userinnen und Usern<br />

– Tipps & Tricks zur Selbstpräsentation<br />

– Wissen über das Verfassen von guten Posts<br />

– Dos and Don’ts im Umgang mit Social Media<br />

Zielgruppe<br />

Dieser Kurs richtet sich an Social-Media-Anfängerinnen und -Anfänger,<br />

die den Einstieg in Social Media meistern und Handlungssicherheit<br />

erlangen wollen.<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

03.06.<strong>2022</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | SMGA030622<br />

Führen mit Kompetenz und Vertrauen<br />

In Unternehmen sollen Menschen gefördert, für Neues<br />

gewonnen und für Ideen sowie Aufgaben begeistert werden.<br />

Aber wie? Der ganztägige Kurs vermittelt Erkenntnisse,<br />

Instrumente und Vorgehensweisen, die bei der Umsetzung<br />

unterstützen. Die Teilnehmenden trainieren im Kurs unterschiedliche<br />

Kommunikationstechniken, erkunden die Grundregeln des Vertrauens,<br />

erfahren mehr über die Analyse und Nutzung von Machtverhältnissen<br />

und reflektieren das Führungsverhalten in Bezug auf<br />

die eigene Grundhaltung.<br />

Ziele<br />

– die wichtigsten Grundlagen der Kommunikation kennen<br />

– Ablehnung in Unterstützung verwandeln<br />

– wissen, wie man natürliche Anerkennung und Akzeptanz sichert<br />

Zielgruppe<br />

Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und interessierte<br />

Personen<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

04.05.<strong>2022</strong> | Altwinkelnstrasse 29 – 9<strong>01</strong>5 St.Gallen | FSGA040522<br />

09.09.<strong>2022</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FSGA090922


Erwachsenenbildung<br />

Kurse und Seminare<br />

43<br />

Wirkungsvolle Nachfolgeplanung<br />

Die Nachfolgeregelung ist für KMU von zentraler Bedeutung.<br />

Dabei geht es nicht primär um die Stellenbe setzung<br />

selbst, sondern darum, die Hauptakteure wie Eigner,<br />

Gründer, Familienmitglieder sowie Geschäftsleitungen und Kader<br />

opti mal auf den grundlegenden Wandel vorzubereiten. Nur eine<br />

wohlgeplante Nachfolge ermöglicht auch eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Ziele<br />

– die systemische Wirkung einer Führung auf Organi sationen verstehen<br />

– Stärken und Schwächen einer gewachsenen Unternehmenskultur<br />

erkennen<br />

– in der Lage sein, bestehende Führungsgrundsätze zu reflektieren<br />

– Chancen und Risiken einer Führungsnachfolge abschätzen können<br />

– den Mehrwert einer proaktiv geplanten Nachfolgregelung sehen<br />

– einen Überblick über mögliche Handlungsoptionen erhalten<br />

Zielgruppe<br />

Eigner/innen, Verwaltungsräte/innen, Geschäftsführer/innen, hö here<br />

Kader und HR-Verantwortliche<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

24.05.<strong>2022</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT240522<br />

16.11.<strong>2022</strong> | Sihlpostgasse 2 – 8004 Zürich | FSHT161122<br />

Workshop Cybersicherheit<br />

für Produktionsumgebungen<br />

In diesem halbtägigen Workshop erarbeiten Sie verschiedene<br />

Massnahmen zur Risikosenkung im Pro duktions<br />

betrieb.<br />

Ziele<br />

– Cyberrisiken in Produktionsumgebungen erkennen<br />

– Massnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit definieren<br />

Zielgruppe<br />

Geschäftsführer/innen, Produktionsleiter/innen, IT-Verantwortliche<br />

und IT-Anwender/innen und interessierte Personen<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

20.05.<strong>2022</strong> | Biderstrasse 15 bis 19 – 9<strong>01</strong>5 St. Gallen | CSPU200522<br />

23.09.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | CSPU230922<br />

SMED – Rüstzeitreduzierung leicht gemacht!<br />

SMED: Single Minute Exchange of Die – Umrüsten in weniger<br />

als 10 Minuten! Was steckt hinter der japanischen<br />

Methode?<br />

Ziele<br />

Der praxisnahe halbtägige Workshop sensibilisiert zum Thema kurze<br />

Rüstzeiten und vermittelt das Grundwissen zur Methode SMED. Vertieft<br />

werden die Inhalte durch Beispiele und Anwendungsfelder.<br />

Zielgruppe<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

19.05.<strong>2022</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | LMT190522<br />

15.09.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | LMT150922<br />

Berufsbildnerkurs für die MEM-Berufe (5 Tage)<br />

In persönlicher Atmosphäre erleben Sie fünf spannende<br />

Kurstage über das Begleiten von jungen Menschen auf<br />

ihrem Weg ins Berufsleben. Sie werden mit Ideen ausgerüstet,<br />

damit Sie Ihre Ausbildungsarbeit in der Maschinen-, Elektround<br />

Metallindustrie (MEM) spannend gestalten können.<br />

Ziele<br />

– Umgang mit Lernenden in schwierigen Situationen<br />

– Planung und Umsetzung der betrieblichen Bildung<br />

– Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten<br />

– Kennen von Fördermassnahmen und Qualifikationsver fahren<br />

– Kennen der Rahmenbedingungen der Berufsbildung, Arbeitssicherheit<br />

und Suchtprävention<br />

Zielgruppe<br />

Berufsbildner/innen für die technischen MEM -Berufe wie Polymechaniker,<br />

Automatiker, Produktionsmechaniker, Automatikmonteur,<br />

Konstrukteur etc.<br />

Daten | Orte | Kurs. Nr.<br />

16.02.<strong>2022</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | BBGA160222<br />

02.05.<strong>2022</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | BBGA020522<br />

22.08.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | BBGA220822<br />

22.09.<strong>2022</strong> | Berufsschulareal 1 – 8866 Ziegelbrücke | BBGA220922<br />

19.10.<strong>2022</strong> | Bachmattstrasse 12 – 5210 Windisch | BBGA191022<br />

swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/kurse-seminare


Industrie 4.0 – Evolution<br />

oder Revolution?<br />

Industrie 4.0 – ein viel zitiertes Schlagwort. Doch was bedeutet<br />

es eigentlich? Lässt sich Industrie 4.0 bei kleinen und mittleren<br />

Unternehmen überhaupt umsetzen? Wo sind Automation, Digitalisierung<br />

und Vernetzung für KMU sinnvoll und wo nicht?<br />

Wo ist eine Effizienzsteigerung durch Digitalisierung und Automatisierung<br />

möglich? Was bedeutet die Umsetzung für ein<br />

Team, was für die Geschäftsleitung? Sind Digitalisierung und<br />

Vernetzung für ein KMU finanzierbar?<br />

Wer Antworten auf diese Fragen sucht oder das viel zitierte<br />

Schlagwort mit Inhalt und Leben füllen möchte, dem sei das<br />

neuste Kursangebot von <strong>Swissmechanic</strong> wärmstens empfohlen:<br />

Am 29. April <strong>2022</strong> findet in Frauenfeld von 9 bis 16 Uhr die Tagung<br />

«Industrie 4.0 – Evolution oder Revolution?» statt.<br />

Moderiert wird die Tagung von René Baumann, Dozent HF für<br />

Handling Systems, Fertigungstechnologie sowie Industrie 4.0<br />

basic und advanced am BZT Frauenfeld und in Luzern.<br />

Zu Wort kommen an der Tagung acht Referierende, die aus der<br />

Arbeitspraxis heraus schildern, was KMU der MEM-Branche bezüglich<br />

Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung realistisch<br />

umsetzen können und was sie dabei beachten sollten.<br />

Dabei kommt der Austausch mit anderen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern nicht zu kurz, und natürlich werden brennende<br />

Fragen beantwortet.<br />

Die Teilnahme kostet für Mitglieder von <strong>Swissmechanic</strong> 395<br />

CHF, für Nichtmitglieder 495 CHF.<br />

Anmeldeschluss ist zwei Wochen vor Kursbeginn.<br />

Daten, Orte<br />

29.04.<strong>2022</strong> | 8500 Frauenfeld | Kurs Nr. TEGA290422<br />

21.10.<strong>2022</strong> | 6003 Luzern | Kurs Nr. TEGA211022<br />

HR, Lohnbuchhaltung<br />

und<br />

Zeiterfassung in<br />

einer Software<br />

Die effiziente Gesamtlösung<br />

für das Personalwesen<br />

Ihr Nutzen<br />

Human Resources<br />

Lohnbuchhaltung<br />

Zeiterfassung<br />

Spesenmanagement<br />

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Jetzt anmelden:<br />

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Unsere Module im Personalbereich bieten innovative<br />

Lösungen für ein effizientes HR-Management. Sie umfassen<br />

Rekrutierung, Employee Self Service (ESS/MSS),<br />

Personaldossier, Einsatzplanung, Vergütungsmanagement,<br />

branchenspezifische Lohnbuchhaltungen sowie<br />

die integrierte Erfassung von Arbeitszeit, Absenzen,<br />

Spesen und vieles mehr.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

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Marktplatz<br />

45<br />

Bezugsquellen / source de références<br />

Anbieter von<br />

Fournisseur de<br />

CNC-Fräsen + -Drehen<br />

Fraisage CNC + Tournage CNC<br />

Hydrauliksystem- und Steuerungsbau<br />

Systèmes hydrauliques et commandes<br />

- Kundenbezogen, kreativ,<br />

exakt, zuverlässig!<br />

- Wir denken mit!<br />

• Frästeile aus Alu, Kunststoff,<br />

Messing, Stahl etc.<br />

• Kleinteile, Baugruppen<br />

• Entwicklung, Vorricht.bau<br />

Riplex AG • 1713 St. Antoni<br />

www.riplex.ch<br />

Aggregatebau • Blocktechnik<br />

Zylinderbau • Elektrosteuerungen<br />

Aahusweg 8 T +41 41 799 49 49<br />

6403 Küssnacht am Rigi F +41 41 799 49 48<br />

www.atphydraulik.ch info@atphydraulik.ch<br />

Antriebstechnik<br />

Technique des commandes<br />

Komplette Antriebssysteme<br />

Mattenweg 1<br />

CH-3855 Brienz<br />

Tel. + 41 33 952 24 24<br />

Fax + 41 33 952 24 00<br />

info@emwb.ch<br />

www.emwb.ch<br />

Metallverarbeitung<br />

T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />

Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />

Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />

Drahterodieren<br />

Erosion à fil<br />

SIGNER AG<br />

von A–Z<br />

CH - 5703 Seon<br />

+41 62 767 77 17<br />

Spezial-Zylinder nach Kundenwunsch<br />

woodtli-hydraulik.ch<br />

Industriesoftware<br />

Logiciels pour l’industire<br />

Beschilderung und Beschriftung<br />

Signalètique et marquage<br />

Drahterosion<br />

Senkerosion<br />

6340 Baar, Lättichstr. 8<br />

Tel. (041) 763 03 33<br />

Fax (041) 763 03 31<br />

Planung Ÿ Datenerfassung Ÿ Vernetzung<br />

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Quinx AG<br />

Färberstrasse 12<br />

5734 Reinach AG<br />

( +41 62 767 00 40<br />

+ info@quinx.com<br />

þ www.quinx.com<br />

Drehteile<br />

Décolletages<br />

Laserbearbeitung<br />

Usinage laser<br />

Blechbearbeitung<br />

Usinage de la tôle<br />

SIGNER AG<br />

von A–Z<br />

Metallverarbeitung<br />

T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />

Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />

Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />

«Drehen» bedeutet<br />

nicht für alle dasselbe!<br />

leading in precision<br />

Häni + Co. AG | Präzisionsdrehtechnik | 3296 Arch | hanitec.ch<br />

SIGNER AG<br />

von A–Z<br />

Metallverarbeitung<br />

T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />

Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />

Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />

CNC-Fräsen + -Drehen<br />

Fraisage CNC + Tournage CNC<br />

Qui peut me fournir quoi ou m’aider dans ma tâche actuelle?<br />

Le Registre des sources d’approvisionnement peut répondre à cette<br />

question, que ce soit sous forme imprimée ou désormais aussi<br />

en ligne: www.swissmechanic.ch/news-medien/bezugsquellen<br />

Vous ne trouvez plus votre propre inscription?<br />

La conseillère médiatique Renate Bachschmied<br />

se fera un plaisir de vous renseigner sur les possibilités:<br />

079 105 62 19, renate.bachschmied@stroebele.ch


Marktplatz<br />

46<br />

Bezugsquellen / source de références<br />

Laserbearbeitung<br />

Usinage laser<br />

Rohrbiegearbeiten<br />

Cintrage et pliage de tuyaux<br />

Vorrichtungsbau<br />

Fabrication de gabarits<br />

- Kundenbezogen, kreativ,<br />

exakt, zuverlässig!<br />

- Wir denken mit!<br />

• Frästeile aus Alu, Kunststoff,<br />

Messing, Stahl etc.<br />

• Kleinteile, Baugruppen<br />

• Entwicklung, Vorricht.bau<br />

www.riplex.ch<br />

Lastech AG Telefon 056 481 80 80<br />

Birrfeldstrasse 35 www.lastech.ch<br />

5507 Mellingen technik@lastech.ch<br />

Lineartechnik<br />

Technique linéaire<br />

• Kugelschienenführungen<br />

• Rollenschienenführungen<br />

• Kugelgewindetriebe<br />

• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />

• Linearachsen und Aktuatoren<br />

AMSLER & CO. AG<br />

Tel. 052 647 36 36<br />

Fax 052 647 36 37<br />

linear@amsler.ch<br />

www.amsler.ch<br />

8245 Feuerthalen<br />

Rohrbiegerei Bommer AG<br />

Hubstrasse 76, 9500 Wil, Tel. 071 912 40 40<br />

Fax 071 912 40 43 www.bommer.ch<br />

Rohre biegen Rohre walzen<br />

Profile walzen von ∅ 3–160 mm<br />

Eigener Werkzeugbau<br />

Riplex AG • 1713 St. Antoni<br />

Werkzeuge<br />

Outils<br />

Curchod AG<br />

Rapperswilerstrasse 10<br />

CH-8630 Rü ZH<br />

+41 55 251 20 80<br />

info@curchod-tools.ch<br />

www.curchod-tools.ch<br />

Maschinen für die Metallbearbeitung<br />

Machines pour le travail des métaux<br />

Lastech AG Telefon 056 481 80 80<br />

Birrfeldstrasse 35 www.lastech.ch<br />

5507 Mellingen technik@lastech.ch<br />

Stanzen<br />

Etampage<br />

Kaspar Humbel AG<br />

8707 Uetikon am See<br />

Messwerkzeuge<br />

Instruments de mesure<br />

Tel. 044 923 23 23<br />

Fax 044 923 23 63<br />

humbelag@bluewin.ch<br />

www.kasparhumbel.ch<br />

Stanzartikel, Stanzwerkzeuge<br />

Nüssler Precision AG<br />

Dimensionelle Messtechnik<br />

Industriestrasse 9<br />

CH-7402 Bonaduz / Switzerland<br />

Tel. +41 81 650 26 26<br />

info@nuessler.ch<br />

www.nuessler.ch<br />

Präzisionsmechanik<br />

Mécanique de précision<br />

Stanzwerkzeuge und -Artikel<br />

Outils et articles d’étampage<br />

BLATTNER<br />

WERKZEUGBAU AG<br />

Stanzartikel Metallwaren<br />

5<strong>01</strong>4 Gretzenbach<br />

Tel. 062/849 26 89<br />

Fax 062/849 66 46<br />

info@bwg.ch<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Machines-outils<br />

URMA AG WERKZEUGFABRIK<br />

Obermatt 3<br />

CH-5102 Rupperswil<br />

www.urma.ch<br />

Swiss Quality<br />

ZWICKER PRÄZISIONSMECHANIK AG<br />

Präzisionsmechanik<br />

Fertigungstechnik<br />

Werkzeug-Formenbau<br />

Breitschachenstrasse 56 . CH-9032 Engelburg . www.zwicker-ag.ch<br />

Tel + 41 71 371 25 45 . Fax + 41 71 371 20 89 . info @ zwicker-ag.ch<br />

Inseratemanagement | Gestion des inscriptions<br />

Ströbele Kommunikation | Alleestrasse 35 |<br />

8590 Romanshorn | 071 466 70 50<br />

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renate.bachschmied@stroebele.ch<br />

Obfelderstrasse 36 8910 Affoltern a/A.<br />

Tel. 044 763 47 11 Fax 044 763 47 22<br />

info@argonag.ch www.argonag.ch


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Walter AUER AG Werkzeugmaschinen und Zubehör<br />

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Tel. 044/864 40 60 Fax 044/864 40 61<br />

E-Mail: office@walterauer.ch www.walterauer.ch<br />

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Curchod AG<br />

Rapperswilerstrasse 10<br />

CH-8630 Rü ZH<br />

+41 55 251 20 80<br />

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9536 Schwarzenbach · 071 923 23 80<br />

www.braendle-gmbh.ch<br />

Tel. +41 52 3<strong>01</strong> 21 55<br />

Fax +41 52 3<strong>01</strong> 21 54<br />

info@spinner-ag.ch<br />

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Hauserstrasse 35<br />

CH-8451<br />

Kleinandelfingen<br />

VARGUS Werkzeugtechnik Snel AG<br />

Knonauerstrasse 56, CH-6330 Cham<br />

Tel. +41 (0)41-784 21 21<br />

Fax +41 (0)41-784 21 39<br />

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Informationen und Daten *<br />

ANMELDESCHLUSS:<br />

25. MÄRZ <strong>2022</strong><br />

• Entscheid zur Prüfungszulassung: 21. April <strong>2022</strong><br />

• Realisierung der Abschlussarbeit (6 Wochen): ab 8. August <strong>2022</strong> resp. 15. August <strong>2022</strong><br />

• Schlussprüfungen Bern: <strong>01</strong>. – 03. November <strong>2022</strong><br />

• Schlussprüfungen Lenzburg: 02. – 04. November <strong>2022</strong><br />

• Schlussprüfung Ostschweiz: 31. Oktober <strong>2022</strong><br />

• Prüfungsorte: Bern, Lenzburg, Frauenfeld<br />

• Prüfungsgebühr: CHF 1800.–<br />

* Anpassungen bei den Daten vorbehalten<br />

Unterlagen erhalten Sie ab Februar <strong>2022</strong> via weiterbildung@swissmechanic.ch<br />

oder über Telefon 071 626 29 63 (Erika Sieber)


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Ihre Ansprechpartnerin<br />

Renate Bachschmied<br />

Telefon 079 105 62 19<br />

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