vorstand 4 Jörg Balk Tanja Rolle Uwe Beyer Klaus Welpmann Jens Welpmann Liebe Mitglieder, Eigentlich wollten wir an dieser Stelle - mit einer Träne im Knopfloch - einen Rückblick auf die letzten 10 Jahre halten. Immerhin ist dies die letzte Ausgabe der Turnerpost unter Jörgs Vorsitz. Aber die Gegenwart und noch mehr die Zukunft holt uns ein: Wir müssen über Geld reden. Was in Gütersloh auf uns zukommt, ist beängstigend. 25 Millionen fehlen in der städti schen Kasse, und zwar jedes Jahr. Und wie immer merkt die Verwaltung das erst in letzter Minute. War im Frühjahr 2009 noch <strong>von</strong> einem „strukturellen Defizit“ <strong>von</strong> 12 bis 13 Millio nen die Rede, die Rödl & Partner einsparen sollten, war es ein halbes Jahr später plötz lich das Doppelte. Und man hat Eindruck, die Stadt kapituliert. Es gibt nicht einmal einen halbherzigen Versuch, die Schulden zu vermeiden, nein, es geht nur um Schadensbe grenzung. 4 bis 5 Millionen sollen eingespart werden, um wenigstens das Schreckge spenst Haushaltssicherung zu vertreiben. Ziel ist also nicht, Gütersloh als intakte Kommu ne zu erhalten und unseren Kindern eine Stadt ohne Altlasten zu übergeben, sondern nur die Erhaltung der eigenen Planungshoheit. Als Bürger sollten wir uns fragen, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist. Als Sportler stehen uns harte Zeiten bevor. Die ersten Vorschläge aus der Verwaltung - bezeichnenderweise aus dem Fachbereich Schule, nicht vom Sportamt - sehen Eintrittsgelder für Sporthallen vor. Wohlgemerkt für die Sportler, nicht für die Zuschauer. Energiekostenzuschuss soll das heißen, damit es sich nicht so böse anhört. Fairerweise muss man sagen, dass Fußballer, Leichtathleten und andere Freiluftsportler solche Energiekos tenzuschüsse schon seit langem zahlen, wenn sie städtische Sportplätze nutzen (Flutlicht und heiße Dusche). Aber die Dimension ist eine ganz andere. 200.000 € (das soll diese Maßnahme erbringen) bedeutet pro Stunde und Hallensegment einen Betrag <strong>von</strong> etwa vier Euro, für den GTV pro Jahr irgendetwas zwischen 40.000 und 50.000 €, für jeden ein zelnen <strong>von</strong> uns, egal, ob er tatsächlich regelmäßig eine Sporthalle nutzt oder nicht, zwischen 15 € und 18,50 € jährlich. Bei Erwachsenen ist das ein Viertel des Jahresbei trags, bei Jugendlichen mehr als ein Drittel. Das geht nicht. Wir im GTV sind Sparen gewöhnt. Unsere harte Zeit während der Eichenhofkrise hat uns gelehrt, mit wenig Geld zurechtzukommen. Nur deshalb stehen wir heute einigermaßen gut da. Aber 40.000 € sind in unserem Etat einfach nicht zu machen, egal, was wir versu chen. Solche Belastungen können wir nur durch eine Beitragserhöhung an unsere Mitglie der weitergeben. Umfang des Zuschlags siehe oben. Ihr seid als <strong>Gütersloher</strong> natürlich schon gebeuteltet durch die anderen Sparmaßnahmen, die Erhöhung der Grundsteuer, die höheren Kita-Gebühren, die angehobene Hundesteuer etc. Jetzt auch noch Vereinsbeiträge um 25-30 % nach oben. Normale Familien können ein bis zwei dieser Maßnahmen verkraften, aber nicht das ganze Paket. Wir vom Vorstand können es Euch nicht verübeln, wenn Euer Kind weiterhin in die Kita muss und Ihr auch den Hund nicht ins Tierheim bringen könnt, sondern notgedrungen den Sport aufgebt. Weniger Mitglieder, weniger Beiträge, noch mehr Beitragserhöhung, noch weniger Mitglieder... Ende der Ansprache an die GTV-Mitglieder Liebe Stadtväter und -mütter (obwohl man Müttern so etwas nicht zutraut), So geht es nicht. Das haben Euch die vorstehenden Gedanken hoffentlich verdeutlicht. Wir Sportler erwarten <strong>von</strong> Euch nicht, dass Ihr uns pudert und versorgt und uns alle Sorgen abnehmt. Im wesentlichen kommen wir ganz gut allein zurecht. Und wenn Ihr sagt, Gütersloh kann sich Sportförderung nicht mehr leisten, dann streicht die Zuschüsse. Wenn Ihr das wollt und wirklich radikal sparen müsst, habt Ihr da auch ein Volumen <strong>von</strong> mehr als 200.000 €. Zusätzlich würdet Ihr den Aufwand für die Bearbeitung der Anträge, die Berechnung und Auszahlung der Zuschüsse sparen. Eintritt in Sporthallen erfordert zumindest einen bezahlten Kartenabreisser, vermutlich aber noch viel mehr Verwaltungs aufwand. Der Einspareffekt ist also deutlich geringer. Und wir Sportler finden es wesentli cher anständiger, Zuschüsse zu reduzieren als Eintritt zu verlangen für Sporthallen, die mit unserem Steuergeld gebaut wurden und die ohne uns nachmittags leer ständen. Wenn Ihr bereit seit, Euch Mühe zu geben, Zeit zu investieren, mit uns zu reden, uns zu zuhören, dann findet der GTV mit Euch zusammen ein Sparpotenzial, das wir für unsere Stadt realisieren können und auch wollen. Wir haben schon mal angefangen zu denken (Mitglieder, bitte weglesen): Wir geben pro Mitglied etwa zwei Euro im Jahr aus für „Zu wendungen“. Das sind der Blumenstrauß zum 70. Geburtstag des Ehrenmitglieds, die Mannschaftsfeier nach der gewonnenen Meisterschaft, die Ehrennadel und das Glas Sekt zur Jubilarehrung, die Weihnachtspräsente für die Abteilungsleiter, Porto- und Telefonpau schale <strong>von</strong> 80 € für den Vorstand etc. Das alles ist wichtig, weil oft die einzige Anerken nung für intensive ehrenamtliche Arbeit. Aber wenn die Stadt dieses Geld dringend braucht (und dass sie es braucht, haben wir verstanden), können wir zur Not darauf ver zichten. Bei knapp 2800 Mitgliedern sind das rund 5500 € nur vom GTV, <strong>von</strong> allen Sport vereinen etwa 60.000 €, wenn die Größenordnung überall dieselbe ist. Wahrscheinlich würden wir bei intensivem Suchen noch einige Dinge finden, die ebenfalls wichtig, aber in Notzeiten verzichtbar sind. Und wir sind sicher, dass alle Sportvereine in Gütersloh mitziehen würden. So könntet Ihr vielleicht nicht 200.000 €, aber bestimmt 100.000 € bei den Sportlern einsparen, ohne dass unsere Existenz bedroht ist und ohne dass jeder Dritte <strong>Gütersloher</strong> (nämlich alle Sportvereinsmitglieder) sauer auf Euch ist. Das klappt aber nur, wenn Ihr uns ernst nehmt, mit uns zusammen überlegt, unser Vertrauen wieder gewinnt und nicht mit einer Radikalkur den Breitensport kaputt macht. Nichts für ungut und in Zukunft wieder auf eine gute Zusammenarbeit Euer GTV P.S.: Warum muss eigentlich Harsewinkel nur 10.000 € beim Sport einsparen, kann es sich danach aber immer noch leisten, 100.000 € Zuschüsse an Sportvereine zu zahlen?
W A N T E D Aus beruflichen Gründen verlassen unser 1. Vorsitzender und unser Sportwart leider in diesem Jahr den Vorstand der Volleyballabteilung. Nun suchen wir motivierte Nachfolger/innen für diese wichtigen Positionen in einem gut eingespielten Team. Hast du Lust dich nicht nur sportlich in deiner Mannschaft zu engagieren, sondern auch unsere Abteilung mitzugestalten? Kannst du ein wenig Zeit investieren (4-5 Sitzungen im Jahr), um Entscheidungen rund um den Volleyball im Kreis GT / BI zu treffen? Wenn du die Abteilung unterstützen möchtest oder jemandem kennst, der für diese Positionen geeignet wäre, melde dich einfach bei einem <strong>von</strong> uns. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung. Dein Vorstand (Eckhard, Horst, Fabian, Silke, Peter, Anke, Katja, Christine und Verena) volleyball 5