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SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2022

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FÖJ BEI KINDER WALD UND WIESE<br />

Hier wird eine bisschen Pause gemacht und dabei Gemüse für die Hühner geschnippelt.<br />

Die eine Katze möchte gerne mitmachen während die andere lieber die warmen Sonnenstrahlen<br />

genießt.<br />

„Der junge Mensch braucht seinesgleichen: nämlich Tiere, überhaupt Elementares,<br />

Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne<br />

all das Aufwachsen lassen, mit Teppichen, Stofftieren oder auch auf asphaltierten<br />

Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht<br />

wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr<br />

erlernt.“<br />

(Alexander Mitscherlich)<br />

Das ist das Motto des gemeinnützigen Vereins Kinder Wald und Wiese. Er<br />

liegt am Rande des Kleingartengebiets Schwachhausen nahe der Universität<br />

Bremen. Elf Pferde und Ponys, zwei Ziegenböcke und viele Hühner,<br />

viel Platz mit Wiesen, Weiden, Sandplatz und Feuerstelle, es ist ein Ort<br />

mitten in der Natur, mitten in der Stadt. Hier treffe ich Kiara Rosenhagen<br />

und Rafaela Oberländer die hier ihr freiwilliges ökologisches Jahr das FÖJ,<br />

absolvieren.<br />

Der Sturm und Regen hat auch hier sein Unwesen getrieben und wir bahnen<br />

uns den Weg durch den Matsch. Dabei erzählen die beiden mir, wie<br />

man auf die Idee kommt hier ein FÖJ zu machen.<br />

„Wir arbeiten ein Jahr lang hier und schreiben zum Schluss einen Bericht<br />

darüber. Wenn alles gut läuft, erlangen wir so das Fachabitur. Ich möchte<br />

hinterher in die Landwirtschaft, am liebsten in die Milchwirtschaft, zunächst<br />

werde ich eine Ausbildung machen“, erklärt mir Kiara, die aus Fischerhude<br />

stammt. „Ich weiß noch nicht so ganz was ich hinterher machen<br />

möchte, aber ich wollte sehr gerne mit Tieren arbeiten. Ich habe<br />

dann über den sozialen Friedensdienst online recherchiert was so angeboten<br />

wird und bin auf den Verein „Kinder, Wald und Wiese“ gestoßen.<br />

Man bewirbt sich hier schon im Frühjahr, ich war spät dran, aber es hat<br />

zum Glück noch geklappt“, beschreibt Rafaela ihren Weg hierher. Für dieses<br />

FÖJ muss man allerdings 18 Jahr alt sein, da es mit viel Verantwortung<br />

einher geht und nicht immer jemand vor Ort ist. „Und es ist immer draußen,<br />

bei jedem Wetter, das ist hart, aber auch toll und wir sind sehr selbstverantwortlich<br />

für die Versorgung der Tiere“, ergänzt Kiara.<br />

Was tun die Beiden also in ihrem FÖJ? Sie versorgen vormittags die Tiere,<br />

haben allerlei andere Arbeiten zu erledigen die auch mit Instandhaltung<br />

des Geländes zu tun haben. Nachmittags sind die Reitgruppen, dafür gibt<br />

es eine Reitlehrerin die sie aber immer unterstützen. Hier bekommen<br />

auch schon die ganz kleinen Kinder Unterricht. „Die Eltern der Kinder<br />

sind Vereinsmitglieder und helfen auch immer auf dem Gelände, sonst<br />

würde man das gar nicht schaffen“, sagt Rafaela. Ungefähr einmal monatlich<br />

haben sie Seminare mit den anderen Freiwilligen zusammen, da<br />

geht es um ganz verschiedene Themen, Teamwork, Klimaschutz, Berufsorientierung<br />

und vieles mehr. „Leider ist es natürlich bisher nur online<br />

gewesen, aber auch das macht Spaß und man lernt Neues“, erläutert<br />

Kiara.<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2022</strong>

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