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uni | kurier | aktuell Nr. 74 - Universität Erlangen-Nürnberg

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<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Headline groß<br />

1<br />

Lehre<br />

Hochschulpolitik 2 | Forschung 3 | Kooperationen 15 | Personalia 17<br />

Rätselhafte Phänomene<br />

Internationales Netzwerk erforscht Schwarze Löcher<br />

Ein internationales Trainingsnetzwerk zur Erforschung des „Universums der Schwarzen Löcher“ wird seit kurzem<br />

vom Astronomischen Institut und dem <strong>Erlangen</strong> Centre for Astroparticle Physics koordiniert (S. 5). Die Abbildung<br />

zeigt eine Simulation; menschliche Augen können diese Phänomene nicht wahrnehmen. Abbildung: NASA<br />

Starker Anstieg<br />

Studierendenzahl über 26.000<br />

Die Zahl der Studierenden an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> übersteigt im Wintersemester<br />

2008/09 wieder die Marke von<br />

26.000. Besonders stark fällt der Anstieg bei<br />

den Erstsemestern aus. Gegenüber dem Wintersemester<br />

2007/08 erhöhte sich deren Zahl<br />

um über acht Prozent. Besonders erfreulich<br />

ist hier der Zuwachs von zwölf Prozent in den<br />

ingenieurwissenschaftlichen Fächern. S. 11<br />

Weltneuheit<br />

Forschungslabor für Motoren<br />

Ein europaweit einmaliges Forschungslabor<br />

wurde im November 2008 eingeweiht: Im neuen<br />

Prüfzentrum des Lehrstuhls für Technische<br />

Thermodynamik erforschen Wissenschaftler<br />

künftig Verbrennungsprozesse in Motoren<br />

und entwickeln die Kraftstoffgemische der<br />

Zukunft. Der Bau des Forschungszentrums<br />

wurde von der EU und vom Freistaat Bayern<br />

mit 1,25 Millionen Euro gefördert. S. 4<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008 | 15. Jahrgang<br />

Headline normal<br />

Subheadline normal<br />

Zwei SFBs<br />

Erfolge bei der DFG-Förderung<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> ist ein ungewöhnlicher<br />

Erfolg gelungen: Zwei der zehn<br />

Sonderforschungsbereiche (SFB), die die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

zum 1. Januar 2009 einrichtet, werden in <strong>Erlangen</strong><br />

angesiedelt.<br />

Der SFB/Transregio 73 „Umformtechnische<br />

Herstellung von komplexen Funktionsbauteilen<br />

mit Nebenformelementen aus Feinblechen<br />

- Blechmassivumformung“ wird von der<br />

DFG mit 12,8 Millionen Euro ausgestattet,<br />

wovon 5,8 Millionen nach <strong>Erlangen</strong> gehen.<br />

Sprecherin ist Prof. Dr. Marion Merklein, erst<br />

seit Oktober 2008 Inhaberin des Lehrstuhls<br />

für Fertigungstechnologie, die damit als erste<br />

Frau in der 40-jährigen Geschichte des SFB-<br />

Programms einen ingenieurwissenschaftlichen<br />

Sonderforschungsbereich leitet. Rund<br />

9 Millionen Euro erhält der SFB 796 „Steuerungsmechanismen<br />

mikrobieller Effektoren<br />

in Wirtszellen“ (Sprecher: Prof. Dr. Uwe Sonnewald,<br />

Lehrstuhl für Biochemie). S.3<br />

9,6 Millionen Euro<br />

Weiterförderung des SFB 643<br />

Der Bewilligungsausschuss der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung<br />

des seit dem Jahr 2004 laufenden<br />

Sonderforschungsbereichs (SFB) 643 „Strategien<br />

der zellulären Imm<strong>uni</strong>ntervention“ für<br />

weitere vier Jahre beschlossen und der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> dafür Fördermittel<br />

in Höhe von insgesamt über 9,6 Millionen<br />

Euro zugesagt. S. 6<br />

www.presse.<strong>uni</strong>-erlangen.de


Hochschulpolitik<br />

Kurze Wege und mehr Platz<br />

Neubau für Mathematik und Informatik soll zügig vorangehen<br />

Zwölf Lehrstühle der Mathematik und der<br />

Informatik sollen im Juli 2011 ihr neues Gebäude<br />

im Erlanger Südgelände mit 8.000 m 2<br />

für Hörsäle, Seminar- und Übungsräume sowie<br />

eine Bibliothek beziehen. Der Bayerische<br />

Landtag bewilligte 46,5 Millionen Euro für<br />

den Neubau, der die verschiedenen Fächer<br />

der Mathematik nach jahrelanger räumlicher<br />

Trennung wieder an einem Ort vereinigen soll.<br />

Die Rodungsarbeiten sind für Januar/Februar<br />

2009 angesetzt. Ab April wird das Gelände<br />

erschlossen und im Oktober mit dem<br />

Bau begonnen. Standort des Neubaus ist<br />

das Areal zwischen der Cauerstraße und dem<br />

Mensa-Hörsaal-Bibliothek-Gebäude. Neben<br />

Energie, Klima, Altern: Die wichtigsten Herausforderungen<br />

Fachgespräch einer Delegation der <strong>Universität</strong> in Brüssel erweiterte den Zugang zum „Europäischen Forschungsraum“<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück, Vizepräsident<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und<br />

zuständig für Forschung und wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs, hatte im Oktober 2008<br />

führende Mitarbeiter der Generaldirek tion<br />

Forschung der Europäischen Kommis sion zu<br />

einem interdisziplinären Fachgespräch eingeladen.<br />

Die Veranstaltung in Brüssel stand<br />

unter dem Thema: „Die wichtigsten Herausforderungen<br />

einer sich wandelnden Welt: Energie,<br />

Klima, Altern“.<br />

Begleitet wurde Vizepräsident Steinrück<br />

durch eine interdisziplinäre Auswahl herausragend<br />

ausgewiesener Wissenschaftler aus<br />

verschiedenen Fakultäten unserer <strong>Universität</strong>,<br />

den Professoren Arlt, Wasserscheid<br />

(Technische Fakultät), Becker, Eckardt, Sie-<br />

dem Institutsbetrieb wird so eine Nutzung als<br />

Kongresszentrum ermöglicht.<br />

Das Neubau-Areal aus der Luftperspektive.<br />

Grafik: Staatliches Bauamt <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

ber (Medizin), Brä<strong>uni</strong>ng, Freiwald, Guldi,<br />

Hirsch (Naturwissenschaften) und Lang (Philosophische<br />

Fakultät).<br />

Das Interesse an dem Fachgespräch war<br />

außerordentlich groß - die Zahl der anwesenden<br />

europäischen Gäste überstieg beinahe<br />

das Fassungsvermögen des Konferenzsaales.<br />

In der von beiden Seiten engagiert<br />

geführten Diskussion zu den drei Themenfeldern<br />

konnte die Wissenschaftlergruppe<br />

aus <strong>Erlangen</strong> ihre hohe Kompetenz überzeugend<br />

einbringen und beeindruckte durch ihre<br />

Erfahrungen in der europäischen und internationalen<br />

Forschungslandschaft.<br />

In den Einzelgesprächen und den Tischreden<br />

während der anschließenden Abendveranstaltung<br />

konnte das zentrale Ziel der Dele-<br />

Vertreter unterschiedlicher Fachgebiete der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> präsentierten Kompetenz und Erfahrung<br />

in drei zentralen Themen bei der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission. Foto: W. Arlt<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

2<br />

Turbulente Jahre<br />

<strong>Universität</strong>sbericht 2003 - 2008<br />

Stark veränderte Rahmenbedingungen und<br />

nachhaltige interne Strukturreformen prägten<br />

die vergangenen fünf Jahre für die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>. Der für 2003 bis 2008<br />

vorgelegte <strong>Universität</strong>sbericht bietet auf 148<br />

Seiten einen Überblick über die turbulenten<br />

Entwicklungen und zieht eine beeindruckende<br />

Leistungsbilanz, die im internationalen<br />

Vergleich bestehen kann.<br />

Angesprochen werden die Bereiche Strategische<br />

Hochschulentwicklung, Forschung,<br />

Lehre und Studium, die Internationalisierung,<br />

das Klinikum, die Nachwuchsförderung und<br />

die Gleichstellung der Geschlechter sowie<br />

die Verankerung in der Metropolregion.<br />

gationsreise nach Brüssel weiter umgesetzt<br />

werden: Die Kommissionsmitarbeiter der<br />

Generaldirektion Forschung verbinden mit<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> nachhaltig<br />

„Kompetenz“ und „Innovationspotenzial“<br />

in den präsentierten Kernthemen. Damit wurde<br />

die Tür zum „Europäischen Forschungsraum“<br />

mit seinen vielen Ausschreibungen<br />

im 7. Forschungsrahmenprogramm (2007 -<br />

2013) weiter geöffnet.<br />

Deutsche Wissenschaftler ermutigt<br />

Am zweiten Tag empfing der europäische Generalsekretär<br />

des ERC (European Research<br />

Council), Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winn acker,<br />

die Delegation aus <strong>Erlangen</strong> zu einem Informationsgespräch.<br />

Prof. Winnacker nahm sich<br />

eineinhalb Stunden Zeit, diese neue Form der<br />

europäischen Forschungsförderung, die sich<br />

an einzelne Wissenschaftler jeder möglichen<br />

Fachrichtung - Nachwuchswissenschaftler<br />

und anerkannte Gelehrte - wendet, zu erläutern.<br />

Er legte besonderen Wert auf die Feststellung,<br />

dass sich deutsche Wissenschaftler<br />

deutlich stärker als bisher einbringen sollten<br />

und ermutigte die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

Strukturen zu schaffen, die eine erfolgreiche<br />

Bewerbung um Fördergelder ermöglichen<br />

würde.<br />

Bei der Schlussbesprechung, die Prof. Dr.<br />

Steinrück mit der Delegation vor der Abreise<br />

aus Brüssel führte, stand das Urteil aller Beteiligten<br />

fest: Wir haben wichtige Kontakte geknüpft<br />

und sollten uns in Zukunft noch stärker<br />

in die europäische Forschung einbringen und<br />

europäische Forschungsgelder einwerben.


3<br />

Forschung<br />

Umformtechnik und Biochemie<br />

Fortsetzung von S. 1: Zwei neue DFG-Sonderforschungsbereiche eingerichtet<br />

Die Förderung der beiden neuen SFBs gilt für<br />

eine Laufzeit von zunächst vier Jahren. Insgesamt<br />

investiert die DFG etwa 90 Millionen<br />

Euro in neue Sonderforschungsbereiche.<br />

„Die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

beweist ein weiteres<br />

Mal die herausragenden Leistungen der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> in der Forschung“,<br />

erklärte Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter<br />

Grüske. In Bayern wurde in diesem Herbst<br />

keiner anderen <strong>Universität</strong> ein SFB bewilligt.<br />

Im neuen SFB/Transregio 73 soll zum einen<br />

erforscht werden, wie sich die Funktionalität<br />

und die Komplexität von Blechbauteilen steigern<br />

lassen. Dafür müssen wissenschaftliche<br />

Grundlagen geschaffen werden, um einen<br />

Werkstofffluss nicht nur in der Ebene, sondern<br />

auch aus der Blechebene heraus in Feinblechen<br />

zu ermöglichen. Zum anderen liegt der<br />

Fokus auf der Entwicklung neuer, robuster<br />

und flexibler Fertigungsprozesse durch die<br />

erstmalige Kombination von Blechumformprozessen<br />

mit denen der Massiv umformung.<br />

Partner des Lehrstuhls für Fertigungstechnologie<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> sind<br />

dabei die Gottfried Wilhelm Leibniz <strong>Universität</strong><br />

Hannover und die Technische <strong>Universität</strong><br />

Dortmund.<br />

Wie Krankheiten durch Viren und Bakterien<br />

entstehen - zu dieser zentralen biologischen<br />

Frage will der SFB 796 neue grundlegende<br />

Erkenntnisse erarbeiten. Besonderes Augenmerk<br />

gilt den strukturellen und molekularen<br />

Grundlagen und Mechanismen der Interak-<br />

Beim Einwerben von Drittmitteln vorn<br />

Mit 59 Millionen Euro Forschungsgeldern unter den Spitzenreitern<br />

Die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> gehört<br />

nach einer Veröffentlichung des Statistischen<br />

Bundesamtes beim Einwerben von Drittmitteln<br />

zu den Spitzenreitern unter den deutschen<br />

<strong>Universität</strong>en.<br />

Im Jahr 2006 hat die <strong>Universität</strong> (ohne<br />

Medizinische Fakultät und Klinikum) knapp<br />

59 Millionen Euro an Forschungsgeldern<br />

bei Bund und Ländern, der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />

Stiftungen und der<br />

Wirtschaft einwerben können. Damit liegt die<br />

mittelfränkische <strong>Universität</strong> im bundesweiten<br />

Vergleich auf Platz 12. Unter den bayerischen<br />

<strong>Universität</strong>en erreicht sie Platz 2 nach der TU<br />

München und noch vor der LMU München.<br />

Rechnet man die Drittmittel der Medizin<br />

hinzu, belaufen sich die Einnahmen der<br />

Der dreidimensionale Aufbau von Protein spielt eine wichtige Rolle bei der Interaktion zwischen Mikroorganismen<br />

und Wirtszielen. Gezeigt ist die Struktur eines humanen Proteins in der Wechselwirkung mit einem hormonellen<br />

Effektor. Abbildung: Yves Muller<br />

tion zwischen Faktoren, die Krankheitserreger<br />

zum Eingriff in den Wirtsorganismus befähigen,<br />

und Faktoren in den Wirtszellen, die<br />

die Erkrankung begünstigen.<br />

Indem er sowohl pflanzliche als auch humane<br />

Untersuchungssysteme einbezieht,<br />

will der SFB ein möglichst breites Spektrum<br />

möglicher Wechselwirkungen zwischen beiden<br />

Bereichen abdecken. Darüber hinaus<br />

sollen neue Faktoren untersucht werden, die<br />

zu Erkrankungen beitragen, beispielsweise<br />

Enzyme, die Proteine spalten. Der Lehrstuhl<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> für 2006<br />

auf knapp 90 Millionen Euro. Davon wurden<br />

knapp 28 Millionen in den Ingenieurwissenschaften<br />

und etwa 22 Millionen in den<br />

Naturwissenschaften. Im Jahr 2007 konnte<br />

die <strong>Universität</strong> dieses Ergebnis noch einmal<br />

deutlich steigern und nahm etwa 97 Millionen<br />

Euro an Drittmitteln ein (Medizin: 31 Millionen,<br />

Ingenieurwissenschaften: 30 Millionen,<br />

Naturwissenschaften: 25 Millionen).<br />

„Wir sind sehr stolz auf die herausragende<br />

Platzierung der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>“, sagte Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter<br />

Grüske. „Die Zahlen belegen die Forschungsstärke<br />

unserer Wissenschaftler und die Attraktivität<br />

der <strong>Universität</strong> für Partner in der<br />

Wirtschaft.“<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

für Biochemie der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> kooperiert im SFB mit mehreren<br />

Einrichtungen der Medizinischen und Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultäten sowie dem<br />

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen<br />

IIS in <strong>Erlangen</strong>.<br />

Rundum beleuchtet<br />

Ringvorlesung über das Licht<br />

Fünf Vorträge beleuchten bei der <strong>Universität</strong>sringvorlesung<br />

zum Wintersemester<br />

2008/2009 das Thema „Licht“ aus sehr verschiedenen<br />

Blickwinkeln. Die Vorlesungen<br />

finden jeweils mittwochs um 18.15 Uhr im<br />

Kollegienhaus (Raum 0.016) statt.<br />

Nach dem einleitenden Vortrag von Prof.<br />

Dr. Elke Lüttjen-Drecoll zum Vorgang des Sehens<br />

geht es dem Philosophen Prof. Dr. Maximilian<br />

Forschner am 17. Dezember 2008 um<br />

die zentrale Bedeutung der Lichtmetaphorik<br />

in der Geschichte der Philosophie. Das<br />

Licht als zentraler Begriff der Aufklärung ist<br />

am 14. Januar 2009 das Thema des Kunsthistorikers<br />

Prof. Dr. Karl Möseneder, das er<br />

an Deckengemälden aus dem 18. Jahrhundert<br />

veranschaulicht. Am 21. Januar fragt der<br />

Alttestamentler Prof. Dr. Jürgen van Oorschot<br />

nach der Bedeutung des Lichtes im Alten Orient<br />

und im Alten Testament. Am 28. Januar<br />

führt der Physiker Prof. Dr. Gerd Leuchs in<br />

das „wundersame Phänomen Licht“ aus der<br />

Sicht der Optik ein.


Forschung<br />

Verbrennung unter Hochdruck<br />

Fortsetzung von S. 1: Forschungslabor für Motoren<br />

„Wir hoffen, mit Hilfe des Prüfstands dazu<br />

beizutragen, neue, sparsamere und emissionsgünstige<br />

Fahrzeugantriebe zu entwickeln“,<br />

erklärte Projektleiter Prof. Dr. Michael<br />

Wensing vom Lehrstuhl für Technische Thermodynamik.<br />

Herzstück des neuen Labors ist der optische<br />

Hochdruck-Verbrennungs-Prüfstand<br />

(OptiVeP), in dem die Erlanger Wissenschaftler<br />

Otto- und Diesel-Injektoren sowie Wasserstoff-<br />

und Erdgas-Düsen untersuchen wollen.<br />

In der Prüfkammer des OptiVeP können sie<br />

erstmals realistisch die Bedingungen simulieren,<br />

die im Motor eines PKWs herrschen. Dabei<br />

sind die Forscher in der Lage, z. B. Luftdruck<br />

und -temperatur sowie Kraftstoffdruck<br />

und -temperatur unabhängig voneinander zu<br />

verändern. Sowohl den Prüfstand als auch<br />

die optischen Messverfahren, die damit ausgeführt<br />

werden, haben Wissenschaftler vom<br />

Lehrstuhl für Technische Thermodynamik<br />

entwickelt. Beim OptiVeP handelt es sich um<br />

eine Weiterentwicklung der Einspritzkammer-<br />

Prüfstände, von denen die Erlanger ESYTEC<br />

GmbH in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl<br />

bereits mehrere Anlagen an namhafte Automobil-Hersteller<br />

geliefert hat.<br />

„An dem neuen Prüfstand können wir<br />

Kraftstoffsprays und Gemischbildungsvorgänge<br />

besser untersuchen und außerdem<br />

erstmals die Vorgänge beim Verbrennungsstart<br />

unter motorrealistischen Bedingungen<br />

beobachten“, sagte Professor Wensing. Mit<br />

der bewussten Zündung in Luftatmosphäre<br />

unter hohem Druck und bei hohen Tempera-<br />

Bei einem Wettbewerb des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung zur Stärkung<br />

der Geisteswissenschaften hat sich ein<br />

Konzept durchgesetzt, das vom Lehrstuhl für<br />

Sinologie und vom Lehrstuhl für Mittelalterliche<br />

Geschichte der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> vorgelegt wurde.<br />

Das geplante internationale Forschungskolleg<br />

mit dem Titel „Schicksal, Freiheit und<br />

Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien<br />

und Europa“ wurde von einem Gutachtergremium<br />

zur Förderung empfohlen und<br />

wird nun jährlich bis zu zwei Millionen Euro<br />

erhalten. Die internationalen Kollegs sind das<br />

Kernstück der seit 2007 laufenden Initiative<br />

„Freiraum für die Geisteswissenschaften“.<br />

An der Anlage können Diesel-Injektoren optisch vermessen<br />

werden. Foto: LTT/Kurt Fuchs<br />

turen betreten die Ingenieure Neuland. Bisher<br />

eingesetzte Prüfstände verfügen nicht<br />

über die notwendige Sicherheitstechnik, um<br />

eine Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches<br />

auch unter höchstem Druck zuzulassen. Als<br />

besonderes Highlight wird der Prüfstand für<br />

die Untersuchung aller neuen und zukunftsträchtigen<br />

Brennstoffe wie Wasserstoff, Autogas,<br />

Flex-Fuel, Alkohol-Kraftstoff, Erdgas,<br />

Bio- und Designerkraftstoff geeignet sein.<br />

Menschen in Ostasien reagieren zumindest<br />

in den Augen westlicher Beobachter gelassener<br />

auf die Wechselfälle des Lebens. Für<br />

westliche Zivilisationen wird dagegen eine<br />

grundsätzliche Offenheit der Erfahrungen unterstellt:<br />

Nichts, was geschieht, erfolgt demnach<br />

zwangsläufig. Was die Zukunft bringen<br />

wird, bleibt größtenteils unbestimmt. Dennoch<br />

bleibt die Prognostik auch in westlichen<br />

Gegenwartsgesellschaften allgegenwärtig.<br />

Der Blick nach vorn ist eine anthropologische<br />

Konstante, die sich in allen Kulturen findet.<br />

Das Internationale Forschungskolleg soll<br />

die historischen Grundlagen von Prognostik<br />

erarbeiten, die sich bis in die Gegenwart auswirken.<br />

Es werden neuartige Antworten auf<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

4<br />

FORLAYER<br />

Neuer Forschungsverbund<br />

Optimale Lösungen für den Verschleißschutz<br />

von Werkzeugen und Bauteilen, die außergewöhnlichen<br />

Belastungen ausgesetzt sind, suchen<br />

sechs Forschergruppen an bayerischen<br />

<strong>Universität</strong>en und Forschungsinstituten<br />

gemeinsam mit Partnern aus der Industrie<br />

im neuen Bayerischen Forschungsverbund<br />

FORLAYER. Die Bayerische Forschungsstiftung<br />

hat zur Förderung dieser Forschungsarbeiten<br />

knapp zwei Millionen Euro bewilligt,<br />

mehr als 800.000 davon für drei Teilprojekte,<br />

mit denen die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

im Verbund vertreten ist.<br />

Prof. Dr. Robert Singer und Dr. Stefan Rosiwal<br />

vom Lehrstuhl Werkstoffkunde und Technologie<br />

der Metalle leiten ein Projekt, bei dem<br />

es darum geht, Diamantschichten auf Werkstoffe<br />

aufzubringen, die für die konventionelle<br />

chemische Abscheidung aus der Gasphase<br />

wegen der hohen Prozesstemperaturen und<br />

der aggressiven Beschichtungsgase nicht<br />

geeignet sind. Unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Marion Merklein und Prof. Dr. Manfred Geiger<br />

werden am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie<br />

Werkzeugbeschichtungssysteme zur Verbesserung<br />

der durch Reibungskräfte verursachten<br />

Belastungen beim Presshärten von<br />

Blechteilen entwickelt. Mehrlagenschichtsysteme<br />

für Kaltmassivumformwerkzeuge sind<br />

das Entwicklungsziel in einem weiteren, von<br />

Prof. Dr. Ulf Engel geleiteten Teilprojekt am<br />

Lehrstuhl für Fertigungstechnologie. Prof.<br />

Manfred Geiger vertritt zudem den Sprecher<br />

des Verbunds, Prof. Dr. Martin Faulstich, ATZ<br />

Entwicklungszentrum, Sulzbach-Rosenberg.<br />

Schicksal, Freiheit und Prognose<br />

Internationales Kolleg zum Vergleich zwischen Ostasien und Europa wird mit bis zu 12 Millionen Euro gefördert<br />

die Frage erwartet, ob in der Moderne Ostasiens<br />

bestimmte Schicksalsvorstellungen und<br />

Bewältigungsstrategien aufzufinden sind, die<br />

sich von denen des Westens unterscheiden.<br />

Die Sinologie ist in diesem Vorhaben die<br />

Leitdisziplin. Eine erhebliche Anzahl von Forscherinnen<br />

und Forschern aus Ostasien ist<br />

an dem Forschungskolleg beteiligt. Das garantiert<br />

die systematische Konfrontation von<br />

verschiedenartigen Wissenskulturen.<br />

Geleitet werden die Forschungen an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> von den Sinologen<br />

Prof. Dr. Michael Lackner und Prof. Dr.<br />

Thomas Fröhlich (2. Stellvertreter) sowie Prof.<br />

Dr. Klaus Herbers, Lehrstuhl für Geschichte<br />

des Mittelalters (1. Stellvertreter).


5<br />

Forschung<br />

Wenn die Sterne näher rücken<br />

Veranstaltungen und Ausstellungen zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009<br />

Galilei genügte für seine ersten systematischen Beobachtungen vor 400 Jahren ein Fernrohr mit vierfacher Vergrößerung. Das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte<br />

(ESO) in Chile vermag mit seinen zusammenschaltbaren Spiegeln ferne Galaxien aufzuspüren. Abbildungen: Museo di Fisica e Storia Naturale, Florenz; ESO)<br />

Wenn am 15. Januar 2009 in Paris mit einer<br />

Eröffnungsveranstaltung der UNESCO das<br />

Internationale Jahr der Astronomie beginnt,<br />

ist die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> ebenso<br />

wie rund 80 weitere Einrichtungen in der Region<br />

bestens darauf vorbereitet. Von den vielen<br />

Aktionen, mit denen Profis und Hobbyastronomen<br />

das Augenmerk der Öffentlichkeit auf<br />

die älteste aller Wissenschaften lenken wollen,<br />

hier ein Ausblick auf einige Höhepunkte:<br />

Am 27. Januar findet die feierliche Eröffnung<br />

für die Region im Planetarium <strong>Nürnberg</strong><br />

statt. Zwei Tage später wird im Naturkundemuseum<br />

Bamberg die Wanderausstellung<br />

„Astronomie in der Europäischen Metrolpolregion<br />

<strong>Nürnberg</strong> - Geschichte, Forschung<br />

und Volkssternwarten“ eröffnet,<br />

an der das Astronomische Institut und das<br />

<strong>Erlangen</strong> Centre for Astroparticle Physics federführend<br />

beteiligt sind.<br />

Über „Astronomie und Schule“ veranstaltet<br />

das Physikalische Institut im Frühjahr eine<br />

Lehrerfortbildungsveranstaltung.<br />

Unter dem Motto „100 Stunden Astronomie“<br />

kann vom 2. bis 5. April jedermann<br />

weltweit einen Blick auf Planeten, Sterne und<br />

Galaxien werfen. Die Dr. Remeis-Sternwarte<br />

in Bamberg ist mit ihren Teleskopen dabei.<br />

„Historische Sternwarten stellen aus“.<br />

nennt sich eine bundesweite Aktionswoche<br />

vom 18. bis 25. J<strong>uni</strong>. Die Dr. Remeis-Sternwarte<br />

wird historische Instrumente, Bücher,<br />

Himmelsfotografien, Sternzeituhren etc. in einer<br />

neugestalteten Ausstellung präsentieren.<br />

Im Sommersemester 2009 wird die Astronomie<br />

im Mittelpunkt der Vorträge des Collegium<br />

Alexandrinum der <strong>Universität</strong> stehen.<br />

Am 24. Oktober feiert die Dr. Remeis-Sternwarte<br />

ihr 120-jähriges Bestehen mit einem<br />

Tag der offenen Tür. Gleichzeitig findet im<br />

Städtedreieck <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>-Fürth die<br />

vierte Lange Nacht der Wissenschaften statt.<br />

Die Leuchtkraft der Schwarzen Löcher<br />

Europäische Kommission fördert Netzwerk „Black Hole Universe“<br />

Zur Untersuchung von Schwarzen Löchern,<br />

den Phänomenen mit der höchsten Schwerkraft<br />

im Weltall, fördert die Europäische<br />

Kommis sion ein Trainingsnetzwerk mit dem<br />

Titel „Black Hole Universe“ mit insgesamt<br />

2,5 Millionen Euro über vier Jahre. Das Netzwerk<br />

wird von Prof. Jörn Wilms vom Astronomischen<br />

Institut und vom ECAP (<strong>Erlangen</strong><br />

Centre for Astroparticle Physics) koordiniert.<br />

In die Kooperation eingebunden sind die<br />

<strong>Universität</strong> Amsterdam in den Niederlanden,<br />

das italienische Nationalinstitut für Astronomie,<br />

die <strong>Universität</strong> von Cagliari, die Sabanci<br />

<strong>Universität</strong> in der Türkei, das französische<br />

Kernforschungszentrum Saclay, die <strong>Universität</strong><br />

Southampton und weitere Institute in Europa<br />

und den USA. Gefördert werden können<br />

zehn Promovierende und zwei Postdoctoranden.<br />

Dazu kommen drei internationale Schulen<br />

und eine internationale Konferenz.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Die <strong>Universität</strong>sbibliothek steuert drei Ausstellungen<br />

im Schlossfoyer bei: „Astronomische<br />

Einblattdrucke und Flugschriften“ von Januar<br />

bis März, „Historische Sternkarten und<br />

astronomische Instrumente“ von April bis<br />

J<strong>uni</strong> und „Porträts berühmter Astronomen“<br />

von Juli bis September. Zu jedem Thema gibt<br />

es einen öffentlichen Einführungsvortrag.<br />

Dass Schwarze Löcher sogar das Licht „verschlucken“,<br />

ist nur bedingt gültig. Zwar ist<br />

ihre Gravitation so ungeheuer groß, dass<br />

Lichtstrahlen ebenso wie andere Wellen und<br />

Teilchen deren Feld nicht mehr verlassen<br />

können, wenn sie einer bestimmten Grenze<br />

zu nahe kommen. Andererseits kann ein<br />

supermassereiches Schwarzes Loch eine<br />

Leuchtkraft entwickeln, die im Vergleich zur<br />

Sonne um das Milliardenfache gesteigert ist.<br />

In dem Netzwerk sollen alle bekannten Arten<br />

Schwarzer Löcher untersucht werden -<br />

von den Überresten der Entwicklung von Sternen<br />

bis hin zu den Milliarden Sonnenmassen<br />

schweren Schwarzen Löchern in den Zentren<br />

der Galaxien, die mit ihrer extremen Helligkeit<br />

eine große Rolle für die Entwicklung des Universums<br />

spielen. Die Astronomen werden Teleskope<br />

auf der ganzen Erde und auf Satelliten<br />

benutzen, um diese Prozesse zu studieren.


Mehr Speicher<br />

Spende von sepp.med<br />

Dank einer Geldspende des Röttenbacher IT-<br />

Unternehmens sepp.med hat der Lehrstuhl<br />

für Informatik 7 (Rechnernetze und Komm<strong>uni</strong>kationssysteme)<br />

seinen Arbeitsspeicher<br />

vergrößern können. Die beiden Geschäftsführer<br />

von sepp.med, Franz-Josef Prester<br />

und Norbert Kastner, überreichen im Oktober<br />

2008 einen symbolischen Scheck in Höhe<br />

von 4.690 Euro an den Lehrstuhl.<br />

Prof. Dr. Reinhard German, Lehrstuhlinhaber,<br />

und Dr. Winfried Dulz, Forschungsgruppenleiter,<br />

freuten sich sehr über diese<br />

Spende: „Mit dem Geld haben wir den Arbeitsspeicher<br />

unseres Serversystems vervielfacht.<br />

Auf diese Weise können wir neue<br />

Verfahren sehr viel schneller und akkurater<br />

durch Simulationsstudien überprüfen.“<br />

Der größere Arbeitsspeicher macht sich in<br />

der Arbeit der Erlanger Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler deutlich bemerkbar:<br />

Die Dauer einer umfangreichen Simulationsstudie<br />

für die Fahrzeugkomm<strong>uni</strong>kation auf<br />

dem Frankfurter Kreuz konnte beispielsweise<br />

von 27 Tagen auf nur 36 Stunden reduziert<br />

werden.<br />

Dank der Spende können in der Lehre und<br />

Forschung des Lehrstuhls nun aufwändigere<br />

Simulationen und Testverfahren durchgeführt<br />

werden. Auf diesem Gebiet besteht<br />

eine Kooperation zwischen dem Lehrstuhl<br />

und sepp.med.<br />

Forschung<br />

Immuntherapeutische Ansätze<br />

Fortsetzung von S. 1: 9,6 Millionen Euro für SFB 643<br />

Das langfristige Ziel des Sonderforschungsbereichs<br />

ist die Entwicklung neuer Therapien<br />

für die Bekämpfung von Krebs- und Infektionskrankheiten<br />

sowie die Behandlung von<br />

Autoimmunerkrankungen. Wissenschaftler<br />

aus mehr als zehn Kliniken und Instituten arbeiten<br />

seit 2004 in dem Forschungsverbund<br />

zusammen. Sprecher ist Prof. Dr. Gerold<br />

Schuler, Leiter der Hautklinik am Erlanger<br />

<strong>Universität</strong>sklinikum. Stellvertretender Sprecher<br />

ist Prof. Dr. Alexander Steinkasserer,<br />

ebenfalls aus der Hautklinik <strong>Erlangen</strong>. Wissenschaftlicher<br />

Sekretär ist PD Dr. Reinhard<br />

Voll, Medizinische Klinik III des Erlanger <strong>Universität</strong>sklinikums.<br />

Immunologische Mechanismen spielen<br />

bei vielen Erkrankungen eine ganz zentrale<br />

Rolle. Sie stellen daher auch einen logischen<br />

Ansatzpunkt zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden<br />

dar. Das Ziel des Sonderforschungsbereiches<br />

643 „Strategien der<br />

zellulären Imm<strong>uni</strong>ntervention“ ist daher die<br />

erfolgreiche Umsetzung immunologischen<br />

Wissens in neue Behandlungsverfahren. Immuntherapeutische<br />

Ansätze zur Behandlung<br />

von Tumoren und Infektionskrankheiten erfordern<br />

dabei eine Stärkung der Immunantwort.<br />

Umgekehrt erfordert die Behandlung von<br />

entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen,<br />

allergischen Erkrankungen<br />

und die Vermeidung von Transplantatabsto-<br />

Förderpreis für Bildgebungsverfahren<br />

Erfolg im BMBF-Innovationswettbewerb Medizintechnik<br />

Ein Projekt zur Phasenkontrast-Röntgenbildgebung,<br />

das die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

als Koordinator mit dem Forschungszentrum<br />

Karlsruhe und der Siemens AG<br />

durchführt, ist Preisträger im diesjährigen<br />

„Innovationswettbewerb Medizintechnik“<br />

des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung. Vom Gesamtumfang von 3,6 Mio<br />

Euro übernimmt das Ministerium nun 1,5 Millionen.<br />

Die 14 Sieger des Wettbewerbs zeichnen<br />

sich durch eine enge Kooperation von<br />

Wissenschaft und Wirtschaft aus.<br />

Bei der Entwicklung einer detailgetreueren<br />

Röntgenbildgebung ist der Lehrstuhl für Experimentalphysik<br />

(Teilchen- und Astroteilchenphysik)<br />

von Prof. Dr. Gisela Anton der Partner<br />

von Seiten der <strong>Universität</strong>. Verschiedene Gewebe<br />

brechen Röntgenstrahlen unterschiedlich<br />

stark. Mit einem Computertomographie-<br />

Verfahren, das dieses Prinzip nutzt, können<br />

Weichteile beim Röntgen kontrastreicher<br />

dargestellt werden. Die neue Technik, die in<br />

dem Projekt entwickelt werden soll, soll dabei<br />

helfen, Tumore und andere Gewebeveränderungen<br />

frühzeitiger aufzuspüren.<br />

Stellvertretend für die Projektverantwortlichen nahm<br />

Prof. Gisela Anton die Urkunde von Staatssekretär Prof.<br />

Dr. Frieder Meyer-Krahmer entgegen. Foto: BMBF<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

6<br />

ßungen eine Abschwächung bzw. Blockade<br />

von überschießenden Immunreaktionen.<br />

Der Sonderforschungsbereich 643 kann<br />

auf der in <strong>Erlangen</strong> traditionell guten Interaktion<br />

zwischen Instituten und Kliniken aufbauen<br />

und vom Vorhandensein einer hochmodernen<br />

Good Manufacturing Practice (GMP)<br />

Labor-Einheit zur Herstellung zellulärer Therapeutika<br />

profitieren. Entsprechend der Zielsetzung<br />

ist das Forschungsprogramm in drei<br />

Projektbereiche strukturiert, die eng miteinander<br />

vernetzt sind. Der erste Bereich befasst<br />

sich mit immunologischer Grundlagenforschung,<br />

der zweite mit der Erforschung<br />

und Weiterentwicklung der Forschungsergebnisse<br />

aus dem ersten Bereich im Tiermodell<br />

und der dritte Bereich mit der konkreten<br />

Umsetzung von neuen Therapien, sprich der<br />

Behandlung von Patienten. Langfristiges Ziel<br />

ist hierbei, dass möglichst viele neue Ansätze<br />

bis zur Patientenbehandlung voranschreiten.<br />

Auf dem Gebiet der Krebstherapie haben<br />

zwei Strategien, nämlich die Impfung mit<br />

Dendritischen Zellen und die Übertragung<br />

von Killer-T-Zellen in Patienten, bereits die<br />

klinische Erprobung erreicht und werden<br />

weiter verbessert. Zusätzliche Ansätze zur<br />

Abwehrsteigerung gegen Infektionen sowie<br />

die Unterdrückung der Immunantwort bei<br />

entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunbeschwerden<br />

sind in Entwicklung.<br />

Seniorenbeirat<br />

Beratung bei der Produktentwicklung<br />

Das Institut für Psychogerontologie unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Frieder R. Lang hat einen<br />

Seniorenbeirat für die Produktentwicklung<br />

(SEN-PRO) gegründet. Dessen Aufgabe<br />

ist es, im Rahmen eines von der Bayerischen<br />

Forschungsstiftung geförderten Verbundprojektes<br />

führende Ingenieure und Erfinder der<br />

bayerischen <strong>Universität</strong>en bei der Entwicklung,<br />

Umsetzung und Gestaltung ihrer Produkt-<br />

und Dienstleistungsideen beratend zur<br />

Seite zu stehen.<br />

Der Seniorenbeirat wird sich voraussichtlich<br />

einmal im Monat treffen, um über die<br />

Produktideen, Lösungsansätze und neu entwickelten<br />

technischen Geräte zu beraten. Interessierte<br />

Seniorinnen und Senioren im Alter<br />

von 60 bis 90 Jahren können sich an Bettina<br />

Williger in der Koordinationsstelle des Seniorenbeirats<br />

am Institut für Psychogerontologie<br />

wenden.


7<br />

Forschung<br />

Eingeschlossene Regulatoren<br />

Gendefekt bewirkt schwere angeborene Durchfallerkrankung<br />

Unter Mitarbeit von PD Dr. Henrik Köhler,<br />

Oberarzt an der Kinder- und Jugendklinik<br />

(Direktor Prof. Dr. Dr. Wolfgang Rascher) des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, ist es gelungen,<br />

den verantwortlichen Gendefekt für eine<br />

der schwersten angeborenen Durchfallerkrankungen<br />

aufzudecken.<br />

Kinder, die von der so genannten Mikrovillus<br />

Einschlusskrankheit (MVID) betroffen<br />

sind, verlieren oft schon als Neugeborene<br />

täglich über ein Viertel ihres Körpergewichts<br />

an dünnflüssigem Stuhlgang und sterben<br />

ohne intensive medizinische Behandlung<br />

rasch an Austrocknung. Eine Heilung ist bisher<br />

nur durch eine Dünndarmtransplantation<br />

möglich.<br />

In dem Forschungsprojekt unter der Federführung<br />

von Professor Dr. Thomas Müller und<br />

PD Dr. Andreas Janecke (beide Medizinische<br />

<strong>Universität</strong> Innsbruck, Österreich) konnte<br />

erstmalig gezeigt werden, dass Defekte im<br />

MYOB5 genannten Gen hierfür verantwortlich<br />

sind. Bei fehlerhafter Funktion des Gens<br />

ist die Epithelzelle der Darmschleimhaut nicht<br />

in der Lage, sich richtig auszurichten. So werden<br />

die für die Regulation des Flüssigkeits-<br />

Elektronenmikroskopisches Bild der Dünndarmoberfläche<br />

mit Mikrovilli (Bürstensaum).<br />

Abbildung: Kristian Pfaller, MedUni Innsbruck<br />

haushaltes mitverantwortlichen kleinsten<br />

fingerförmigen Zellausstülpungen (Mikrovilli),<br />

statt an der Zelloberseite auszuknospen,<br />

fälschlicherweise in die Zelle eingeschlossen.<br />

Ein dramatischer Verlust des Körpers an<br />

Flüssigkeit und Salzen ist die Folge.<br />

Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift Nature<br />

Genetics veröffentlicht worden. Die Ergebnisse<br />

dieser grundlagenorientierten Forschung<br />

liefern Anknüpfungspunkte für denkbare<br />

künftige Behandlungsalternativen.<br />

Wie Angehörige Pflegende werden<br />

Neue Studie über Veränderungen in familiären Beziehungen<br />

Viele Menschen entscheiden sich sehr bewusst<br />

dafür, die Pflege eines betreuungsbedürftigen<br />

Angehörigen ganz oder teilweise<br />

selbst zu übernehmen. Wie aber wirken sich<br />

diese Entscheidung und ihre Folgen auf eine<br />

Familie aus, auf die einzelnen Personen und<br />

ihr Verhältnis untereinander? Mit einem neu<br />

beginnenden Forschungsprojekt (Leitung:<br />

Prof. Dr. Frieder R. Lang, Prof. Dr. Sabine Engel)<br />

am Institut für Psychogerontologie soll<br />

geklärt werden, wie sich die Beziehungen<br />

zwischen Ehepartnern oder Eltern und deren<br />

Kindern entwickeln und im Fall der zunehmenden<br />

Hilfsbedürftigkeit eines älteren<br />

Angehörigen verändern. Das Projekt wird in<br />

Kooperation mit dem Gedächtnis-Zentrum<br />

<strong>Erlangen</strong> durchgeführt.<br />

Herausforderungen der Pflege<br />

Allein im Jahr 2005 wurden knapp eine Million<br />

pflegebedürftige Menschen von einem engen<br />

Familienangehörigen versorgt und betreut.<br />

Viele ältere Menschen erhalten regelmäßig,<br />

manchmal sogar rund um die Uhr die Hilfe<br />

und Betreuung von einem Angehörigen in der<br />

Familie. Es ist gut bekannt, dass dies für alle<br />

Beteiligten - diejenigen, die Pflege erhalten,<br />

und diejenigen, die Pflege leisten - große Herausforderungen<br />

mit sich bringt.<br />

Bislang ist aber weitgehend ungeklärt,<br />

wie die Entscheidung, einen Angehörigen<br />

zu pflegen, innerhalb der Familie zustande<br />

kommt und wie Familien die teilweise<br />

recht unterschiedlichen Anforderungen bestimmter<br />

altersbedingter Einbußen eines älteren<br />

Angehörigen meistern. Wie gehen Familien<br />

mit der veränderten Situation um, und<br />

welche Auswirkungen auf die Zukunftspläne,<br />

Kompetenzen und das Wohlbefinden der betroffenen<br />

Person und der Angehörigen sind<br />

festzustellen?<br />

Für die Studie werden Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer gesucht. Alle Personen, die<br />

einen gesundheitlich beeinträchtigten Angehörigen<br />

im Alter von über 65 Jahren in der<br />

Familie haben, können sich zu diesem Zweck<br />

beim Institut für Psychogerontologie melden.<br />

Die Untersuchung umfasst ältere Ehepaare<br />

ebenso wie erwachsene Kinder mit einem<br />

gesundheitlich beeinträchtigten Elternteil.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Editionsprojekte<br />

Neues interdisziplinäres Zentrum<br />

Mit der Gründung eines Interdisziplinären<br />

Zentrum (IZ) für Editionswissenschaft im Oktober<br />

2008 sollen die zahlreichen Editionsprojekte<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

einen institutionellen Rahmen erhalten, der<br />

eine engere Zusammenarbeit über Grundfragen<br />

des Edierens - nicht zuletzt bei der Anwendung<br />

neuer technischer Verfahren - möglich<br />

macht. An den derzeit etwa 25 Editionen<br />

an der <strong>Universität</strong> sind Historiker, Theologen,<br />

Klassische Philologen, Germanisten, Anglisten,<br />

Japanologen, Musikwissenschaftler und<br />

Juristen beteiligt.<br />

Das Erlanger IZ Editionswissenschaft will<br />

außerdem die fächerübergreifende Zusammenarbeit<br />

mit Partnern im In- und Ausland<br />

verstärken und bei der Anwendung technischer<br />

Verfahren stärker mit dem Department<br />

Informatik zusammenarbeiten. Ferner<br />

ist die Gründung einer Erlanger Graduiertenschule<br />

für Editionswissenschaft ge plant, die<br />

als internationale Ausbildungsstätte fungieren<br />

soll. Darüber hinaus wollen die Erlanger<br />

Wissenschaftler einen Master-Studiengang<br />

„Editionswissenschaft“ ins Leben rufen, der<br />

in ein Graduierten-Programm münden soll.<br />

Wagners Briefe<br />

Weiterförderung der Edition gesichert<br />

Die Zukunft der Wagner-Briefausgabe, die<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> bearbeitet<br />

wird, ist gesichert: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) hat zugestimmt,<br />

das Projekt für drei weitere Jahre zu fördern.<br />

Erstmals soll dabei eine wissenschaftlich-kritische<br />

Edition sämtlicher erreichbarer Briefe<br />

des Komponisten vorgelegt werden.<br />

Essays für Beauvoir<br />

Aufsatzsammlung zum Gedenkjahr<br />

Als Beitrag zum internationalen Gedenken<br />

an Simone de Beauvoir anlässlich ihres 100.<br />

Geburtstags veröffentlichte PD Dr. Thomas<br />

Stauder, Lehrstuhl für Romanische Philologie,<br />

im Dezember 2008 einen Sammelband mit 32<br />

Aufsätzen in französischer Sprache. Gleichzeitig<br />

erschien ein von ihm herausgegebenes<br />

Beauvoir-Dossier in der Zeitschrift „Lendemains“.<br />

Gefördert wurde dies von der Fritz<br />

und Maria Hofmann-Stiftung, der Luise Prell-<br />

Stiftung und der Dr. Alfred Vinzl-Stiftung.


Mathematik<br />

{theµa} | µathe[matik] ax+n + R%(t)se 0 l + Reihe (n = 1,2,..5) (n = 5) = Tech!<br />

Das Department Mathematik lädt alle Leserinnen<br />

und Leser des <strong>uni</strong> l <strong>kurier</strong> l <strong>aktuell</strong><br />

ein, bei unserer fünfteiligen Rätsel-<br />

Reihe zum Jahr der Mathematik 2008 auf<br />

die Suche nach Lösungswegen zu gehen.<br />

Die Denksportaufgaben werden über das<br />

Jahr verteilt den jetzigen fünf Fakultäten<br />

gewidmet. (*In der Mathematik bezeichnet<br />

der Ausdruck „Fakultät“ eine Funktion, die<br />

einer natürlichen Zahl das Produkt aller natürlichen<br />

Zahlen kleiner oder gleich dieser<br />

Zahl zuordnet. Sie wird durch ein nachgestelltes<br />

Ausrufezeichen abgekürzt.)<br />

Der „Verein zur Förderung der Mathematik<br />

in <strong>Erlangen</strong>“ mit Sitz im Department Mathematik<br />

hat einen Buchpreis für die beste<br />

Lösung mit Begründung gestiftet. Die fünfte<br />

und letzte Aufgabe ist für Mitglieder der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät gedacht.<br />

Alle anderen Studierenden und Mitarbeiter<br />

sind aber auch zum Mitmachen aufgefordert.<br />

Auf aktives Ausprobieren und Entdecken setzt das<br />

Mathematikum Gießen mit seinen Ausstellungen zum<br />

Anfassen. Foto: Mathematikum Gießen<br />

Lösungsvorschläge sind per Mail einzusenden<br />

an tschacher@mi.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

oder per Post an das Department Mathematik,<br />

Karel Tschacher, Bismarckstraße<br />

1½, 91054 <strong>Erlangen</strong>. Einsendeschluss ist<br />

Mittwoch, 7. Januar 2008. Bei mehreren<br />

gleichwertigen Lösungen entscheidet das<br />

Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösung wird ab dem 24. Januar 2009<br />

ins Netz gestellt. Ab diesem Zeitpunkt ist<br />

auf der Website http://www.mi.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

unter „Didaktik“ und dann „Jahr der<br />

Mathematik 2008“ ein Lösungsvorschlag<br />

zu finden, vielleicht sogar der Ihre.<br />

Und nun viel Vergnügen mit der Frage<br />

von Tobias.<br />

Die Pyramide<br />

Tobias hat eine Notiz auf einem typischen<br />

Blatt eines Merkblocks in seiner Tasche<br />

gefunden. Die Nachricht liegt schon einige<br />

Zeit zurück. Was soll er nun mit dem qua-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

8<br />

dratischen Blatt anfangen? Nein, keinen<br />

Flieger falten. Er überlegt sich:<br />

Vor mir liegt ein Blatt Papier, das quadratisch<br />

ist. Es hat eine Kantenlänge von 6<br />

cm. Kann man es dreimal falten und damit<br />

eine dreieckige Pyramide erhalte, wenn ich<br />

die Kanten geschickt aneinander lege? Er<br />

will keine Schere benutzen und das Papier<br />

vollständig verwenden. Das Blatt Papier ist<br />

also das Netz (eine Abwicklung) eines Tetraeders.<br />

Nun fragt er sich, welches Volumen<br />

(Rauminhalt) dieser Tetraeder hat?<br />

Ausgerechnet Mathematik: Zwei Ausstellungen zum Mitmachen<br />

Publikumsandrang im Schulmuseum bei spielerischer Annäherung und pfiffigen Experimenten<br />

Als Publikumsmagnet erwiesen sich zwei<br />

Mathematik-Wanderausstellungen des Gießener<br />

Mathematikums, die als gemeinsames<br />

Projekt von Schulmuseum <strong>Nürnberg</strong> und <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> im Juli und August<br />

2008 zu sehen waren. Binnen sieben Wochen<br />

strömten über 10.000 Besucher in die beiden<br />

Ausstellungen in <strong>Nürnberg</strong>, der größte Teil davon<br />

Kinder und Jugendliche bzw. Schulklassen.<br />

Die Ausstellung erzielte bis weit in die<br />

Region hinein gute Resonanz.<br />

Die in den Sonderausstellungsräumen des<br />

Museum Industriekultur gezeigten Ausstellungen<br />

richteten sich gezielt an Kinder und<br />

Jugendliche und setzten auf aktives Mittun.<br />

Unter dem Titel „Mini-Mathematikum“ lief bis<br />

in die dritte Juli-Woche eine Mitmach-Ausstellung<br />

für 4- bis 8-jährige. Darauf folgte das<br />

„Mathematikum zum Anfassen“ für die 8- bis<br />

88-jährigen.<br />

Eine Vielzahl von pfiffigen Experimenten<br />

luden dazu ein, Mathematik auf eine neue,<br />

verblüffende Weise kennen zu lernen. Über<br />

20 Stationen boten die Gelegenheit zum<br />

spielerischen Entdecken, zum Ausprobieren,<br />

zum Tüfteln und Knobeln. Man konnte sich in<br />

überdimensionale Seifenblasen einhüllen, an<br />

Knobeltischen diffizile Würfel zusammenfügen<br />

oder auch bunt gefärbte Quadrate richtig<br />

anordnen. An anderen Stationen erfuhr man<br />

Zusammenhänge zwischen dem eigenen<br />

Herzschlag und der Mathematik oder konnte<br />

mathematische Kurven Schritt für Schritt<br />

selbst „gehen“. In vielfältiger Weise wurden<br />

hier die Grundthemen der Mathematik - „Zahlen“,<br />

„Formen“ und „Muster“ - erfahrbar gemacht.<br />

Führungen durch ein großes Team<br />

von Studierenden der Mathematikdidaktik<br />

vertieften die Experimente und förderten den<br />

Lernerfolg. In einem zusätzlichen Begleitprogramm<br />

fesselten die Mathematik-Professoren<br />

Frank Duzaar und Wulf-Dieter Geyer mit experimentellen<br />

Vorträgen das Publikum.<br />

Mit der Übernahme der Ausstellung wollte<br />

die Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> einen Beitrag zum Jahr der Mathematik<br />

2008 leisten und neue Wege zur Mathematik<br />

eröffnen. Nicht nur die sehr starke<br />

Nachfrage, sondern auch die Kommentare<br />

vieler junger Besucherinnen und Besucher<br />

zeigen das Potenzial solcher experimenteller<br />

Mitmach-Ausstellungen: Mathe kann spannend<br />

sein, Mathe kann Spaß machen.<br />

Das Schulmuseum ist eine Kooperation<br />

zwischen der Stadt <strong>Nürnberg</strong> und der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> in den Räumen des<br />

Museum Industriekultur. Die Dauerausstellung<br />

thematisiert die Bedeutung von Bildung für<br />

die persönliche Entwicklung eines Menschen<br />

wie auch für Gesellschaft und Wirtschaft.<br />

www.schulmuseum.<strong>uni</strong>-erlangen.de


9<br />

<strong>Universität</strong> intern<br />

Blick auf Fortschritte zum Dies academicus<br />

265. Gründungstag der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Zum 265. Jahrestag der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> am 4. November 2008 zog Rektor<br />

Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske vor zahlreichen<br />

führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft eine positive Bilanz<br />

über die Entwicklungen des vergangenen<br />

Jahres.<br />

Als Beispiel dafür nannte der Rektor unter<br />

anderem den Exzellenz-Cluster Engineering<br />

of Advanced Materials, die Graduiertenschule<br />

Molecular Science, das ab 2009 geplante<br />

Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts,<br />

die Eröffnung des <strong>Erlangen</strong> Centre for Astroparticle<br />

Physics und die International Audio-<br />

Labs <strong>Erlangen</strong> in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Integrierte Schaltungen.<br />

Prof. Grüske zeigte sich über den hohen<br />

Stellenwert erfreut, den die neue Regierung<br />

im Freistaat in den Koalitionsvereinbarungen<br />

Forschung, Wissenschaft und Hochschulen<br />

einräumt, meinte aber, im nationalen wie<br />

internationalen Wettbewerb müsse noch einiges<br />

zugelegt werden. Dass in einem Modellversuch<br />

nur einer bayerischen <strong>Universität</strong><br />

und einer Fachhochschule das Berufungsrecht<br />

übertragen werden solle, bedeute für<br />

diese einen klaren Wettbewerbsvorteil, abgesehen<br />

davon, dass dieses Modell bereits<br />

genügend erprobt sei.<br />

In Vertretung des neuen bayerischen Wissenschaftsministers<br />

Dr. Wolfgang Heubisch<br />

sicherte Innenminister Joachim Herrmann<br />

der <strong>Universität</strong> die weitere Unterstützung der<br />

bayerischen Staatsregierung zu. Der Studierendenvertreter<br />

Thomas Binder richtete<br />

ebenfalls ein Grußwort an die Gäste des Dies<br />

academicus.<br />

Anlässlich des Jahres der Mathematik<br />

sprach Prof. Dr. Günter Leugering, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Angewandte Mathematik,<br />

bei seinem Festvortrag über den „Wirtschaftsfaktor<br />

Mathematik“.<br />

Die Ehrensenatorwürde erhielten<br />

Friedl Schöller, Karl-<br />

Ernst Merker und Hans-Peter<br />

Schmidt. Friedl Schöller<br />

gründete mit ihrem Mann die<br />

Theo und Friedl Schöller-<br />

Stiftung v. a. zugunsten der<br />

Medizinischen Fakultät und<br />

des <strong>Universität</strong>sklinikums.<br />

Karl-Ernst Merker trug als-<br />

Abteilungsleiter für Akademische<br />

und Rechtsangelegenheiten<br />

über 30 Jahre<br />

lang entscheidend zur Entwicklung<br />

der <strong>Universität</strong> bei.<br />

Der Initiative von Hans-Peter<br />

Schmidt verdankt die <strong>Universität</strong><br />

großteils die Einrichtung<br />

des Stiftungslehrstuhls<br />

für Versicherungsmarketing.<br />

Die vom <strong>Universität</strong>sbund <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> gestifteten Habilitationspreise gingen an PD Dr. Petra Bendel und<br />

PD Dr. Friedrich Kießling (Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie), PD Dr. Ferdinand Mager (Rechts-<br />

und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), PD Dr. Oliver Zolk (Thiersch-Preis , Medizinische Fakultät), PD Dr. Anita<br />

Winter (Emmy-Noether-Preis, Naturwissenschaftliche Fakultät) und PD Dr. Carolin Körner (Technische Fakultät,<br />

Wolfgang-Finkelnburg-Preis). Fotos: K&P/Erich Malter<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Mit dem Gleichstellungspreis wurde die Leiterin des<br />

Frauenbüros, Dr. Sabina Enzelberger, ausgezeichnet.<br />

Ihr ist es mit zu verdanken, dass die <strong>Universität</strong> in diesem<br />

Jahr von der Bayerischen Staatsregierung für das<br />

beste Konzept einer Hochschule bei der Verwirklichung<br />

des Gleichstellungsauftrags ausgezeichnet wurde und<br />

Mittel für das Professorinnenprogramm erhalten hat.<br />

Rektor Grüske dankte für ihren unermüdlichen Einsatz.<br />

Der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen eines<br />

ausländischen Studierenden ging an Lyubov Berger<br />

aus Wladimir, Russland. Der Preis wurde unter anderem<br />

für ihr Engagement in der interkulturellen Komm<strong>uni</strong>kation<br />

an der <strong>Universität</strong> verliehen.<br />

Winterball 2009<br />

Hochschulen laden ein<br />

Am Samstag, 24. Januar 2009, laden die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und die Akademie<br />

der Bildenden Künste, die Evangelische<br />

Fachhochschule, die Ohm-Hochschule <strong>Nürnberg</strong><br />

und die Hochschule für Musik <strong>Nürnberg</strong><br />

alle Studierenden, Angehörigen und Freunde<br />

der Hochschulen zum Winterball in die <strong>Nürnberg</strong>er<br />

Meistersingerhalle.<br />

Karten zu 40 Euro für den großen Saal und<br />

den Rang bzw. 30 Euro für das Foyer und<br />

Studierendenkarten für das Foyer zu 15 Euro<br />

sind unter Tel.: 09131/85-26779 oder an den<br />

Vorverkaufsstellen erhältlich.


Stark gewandelt<br />

40 Jahre RRZE als Dienstleister<br />

Seit 40 Jahren stellt das Regionale Rechen-<br />

Zentrum <strong>Erlangen</strong> (RRZE) Studierenden und<br />

Wissenschaftlern in <strong>Erlangen</strong> und <strong>Nürnberg</strong><br />

jene Entwicklungen der IT zur Verfügung, die<br />

für die Arbeit an einer <strong>Universität</strong> wesentlich<br />

sind. Im November 2008 feierte der IT-Dienstleister<br />

sein vierzigjähriges Gründungsjubiläum<br />

mit einem Festkolloquium.<br />

1968 begann die Geschichte des RRZE als<br />

Einmannbetrieb im Keller der Erlanger Bismarckstraße<br />

1. Die Nutzer kamen ins Haus,<br />

während heute die Rechenkapazität zu den<br />

Kunden auf den Schreibtisch kommt. Im<br />

Laufe der Jahre wurden die Rechner kleiner,<br />

leistungsstärker und weit zahlreicher und die<br />

Software immer ausgefeilter und vielfältiger.<br />

Die zunehmend komplexen Netze für die<br />

Zwei-Städte-<strong>Universität</strong> stellten eine immer<br />

größere Herausforderung dar. Später wurden<br />

auch andere Hochschulen mitversorgt.<br />

So entstand das Regionale RechenZentrum<br />

<strong>Erlangen</strong>.<br />

Beim wissenschaftlichen Engagement des<br />

RRZE sind vor allem das High Performance<br />

Computing und die Aktivitäten und Projekte<br />

der Komm<strong>uni</strong>kationsgruppe zu nennen. Dass<br />

bei künftigen IT-Projekten stets die Komplexität<br />

einer modernen <strong>Universität</strong> zu berücksichtigen<br />

ist, darauf ist das RRZE vorbereitet<br />

Dr. Franz Wolf lenkte von Anfang an bis<br />

1999 die Geschicke des RRZE. Seit dem<br />

Jahrtausendwechsel zeichnet Dr. Gerhard<br />

Hergenröder dafür verantwortlich.<br />

Die Verwaltung der Zugangsdaten für die Nutzung<br />

der <strong>uni</strong>versitären Internetdienste und<br />

Rechnerarbeitsplätze hat sich seit November<br />

2008 stark vereinfacht. Unter www.selfservice.rrze.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

können Beschäftigte<br />

und Studierende der <strong>Universität</strong> dann in<br />

ihrem Benutzerkonto Passwörter selbst festlegen,<br />

ändern oder vergessene Passwörter<br />

neu setzen. Neben der Prüfungsverwaltung<br />

mein campus und dem Lernportal StudOn<br />

geht hiermit ein weiterer Onlinedienst der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> ans Netz.<br />

Die Vereinfachung der Passwortverwaltung<br />

ist aber erst der erste Schritt des Projekts ID-<br />

Mone. Langfristig wird das neue System die<br />

bestehende Benutzerverwaltung für Studierende<br />

und Mitarbeiter ablösen. Das Portal<br />

wird die Angehörigen der <strong>Universität</strong> künftig<br />

<strong>Universität</strong> intern<br />

Erster Schritt bei IDMone<br />

Selbstbedienung bei Passwörtern als Einstieg in neue Benutzerverwaltung<br />

Dank an Jubilare für ihren Einsatz<br />

Ehrung von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Für ihren langjährigen Einsatz am Arbeitsplatz dankten Rektor Grüske und Kanzler Schöck im November 2008 den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer „runden“ Zahl von Dienstjahren. Renate Reinwald, Marianne Junker,<br />

Brigitte Vollrath, Karola Mohr, Vera Fischer und Liselotte Gundel waren 40 Jahre bei der <strong>Universität</strong> berschäftigt; 25<br />

Jahre waren es für Margit Semmler, Christine Beigott, Dagmar Polous, Nimet Knüfer, Dieter Dippel, Gisela Fassnauer,<br />

Gudrun Bursian, Annette Kucher, Karin Baumüller, Johannes Müller, Roland Rauch, Norbert Högerl, Peter<br />

Huwald, Petra Rössner, Ingrid Schmidt, Hennry Schott, Michael Meil, Brigitte Eiermann-Trokic, Christine Hermann,<br />

Monika Kießling, Marjeta Magdic, Monika Müller, Michael Neururer, Christine Rascher, Bernhard Schütz,<br />

Roland Freiss, Christine Mayer, Elmar Kaul, Torsten Uhlemann und Maria Zimmering.<br />

Qualität in der Krebsversorgung<br />

Tumorzentrum beging 30-jähriges Jubiläum<br />

Das Tumorzentrum <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> feierte<br />

gemeinsam mit seinem Förderverein im<br />

Oktober 2008 sein 30-jähriges Bestehen.<br />

Erstmals wurde in diesem Jahr ein Qualitätsbericht<br />

veröffentlicht, in dem Behandlungser-<br />

in allen Phasen ihres Arbeits- bzw. Studienlebens<br />

begleiten und sämtliche Veränderungen<br />

dokumentieren: Vom Eintritt in die Hochschule<br />

über Umzüge, Statusveränderungen bis<br />

zum Austritt aus der <strong>Universität</strong>.<br />

Endziel vom IDMone ist es, Professorinnen<br />

und Professoren, Studierenden, Beschäftigten<br />

und Gästen eine zunehmend automatisierte<br />

Datenverarbeitung bereit zu stellen.<br />

Um den Service nutzen zu können, muss die<br />

persönliche Benutzerkennung einmalig aktiviert<br />

werden.<br />

Die Studierenden finden Aktivierungskennung<br />

und -passwort auf ihrer Immatrikulationsbescheinigung.<br />

<strong>Universität</strong>sangehörige,<br />

die bereits ein Benutzerkonto am RRZE besitzen,<br />

können die neue Weboberfläche ohne<br />

erneute Aktivierung nutzen.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

10<br />

gebnisse in Mittelfranken auf der Datenbasis<br />

von über 160.000 bösartigen Krebsneuerkrankungen<br />

dargestellt werden.<br />

Seinem Ziel, die Behandlungsqualität<br />

krebskranker Patienten in der Region <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

zu verbessern, ist das Tumorzentrum<br />

nie so nahe gewesen wie heute.<br />

Vorsitzender des Tumorzentrums ist gegenwärtig<br />

Prof. Matthias W. Beckmann.<br />

Neusynthese<br />

Barbiturat von Emil Fischer verbessert<br />

Unser Bericht über außergewöhnliche Alumni<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> auf<br />

S. 17 im <strong>uni</strong> l <strong>kurier</strong> l <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 73 enthält eine<br />

Ungenauigkeit: Hermann Emil Fischer hat<br />

nicht das erste Barbiturat synthetisiert. Diese<br />

Verdienst kommt Adolf von Baeyer zu. Josef<br />

von Mering veränderte die Grundsubstanz<br />

und schuf so das erste Schlafmittel. Da Fischer<br />

nicht glaubte, dass die Struktur richtig<br />

sei, ließ er eine Neusynthese durchführen, die<br />

eine wirksamere Substanz ergab. Ein womöglich<br />

weit bedeutsameres Mittel wurde ebenfalls<br />

in <strong>Erlangen</strong> unter Fischers Leitung synthetisiert:<br />

das Phenazon oder Antipyrin.


Lehre<br />

Willkommen beim Sprung über die Einstiegshürden<br />

<strong>Universität</strong> und Stadt luden zur Begrüßung der Erstsemester<br />

Für die Studienanfängerinnen und -anfänger<br />

begann Mitte Oktober 2008 der Ernst des<br />

Studiums. Die Erstsemesterbegrüßung, die<br />

wie alljährlich im Audimax stattfand, sollte<br />

den Neuen den Start an der <strong>Universität</strong> erleichtern.<br />

Vizepräsidentin Prof. Johanna Haberer<br />

und der Oberbürgermeister der Stadt<br />

<strong>Erlangen</strong>, Dr. Siegfried Balleis, begrüßten die<br />

Neulinge offiziell. Infostände im Foyer boten<br />

den Studienanfängern eine erste Orientierung<br />

an der <strong>Universität</strong>. In lockerer Atmosphäre<br />

hatten sie danach die Gelegenheit, sich umfassend<br />

über das Uni-Leben zu informieren<br />

und mit Professoren und Kommilitonen ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

Beim Infobasar mit seinen knapp 30 Ständen<br />

waren unter anderem die <strong>Universität</strong>sbibliothek,<br />

das Rechenzentrum, das Sprachenzentrum,<br />

das Institut für Kirchenmusik,<br />

die Frauenbeauftragte und das Büro für Internationale<br />

Angelegenheiten vertreten. Auch<br />

die Hochschulgemeinden, die Stadt <strong>Erlangen</strong><br />

Als Studienort ungebrochen attraktiv<br />

Fortsetzung von S. 1: <strong>Universität</strong> verzeichnet steigende Studierendenzahlen an fast allen Fakultäten<br />

Insgesamt 5.645 Anfängerinnen und Anfänger<br />

und damit 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr<br />

haben im Wintersemester 2008/09 ein Studium<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

aufgenommen. „Dieser deutliche Zuwachs ist<br />

ein eindrucksvoller Beleg für die Attraktivität<br />

eines Studiums an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>“, sagte Rektor Grüske.<br />

Der Anteil der weiblichen Studierenden<br />

bleibt mit 52,3 Prozent bei den Gesamtzahlen<br />

und 51,7 Prozent bei den Erstsemestern<br />

knapp über der Hälfte. Die ausländischen<br />

Studierenden sind in der Gesamtzahl mit 9,8<br />

Prozent vertreten, 6,1 Prozent weniger als im<br />

Vorjahr; im ersten Fachsemester ist jedoch<br />

ein Anstieg um 6,7 Prozent zu verzeichnen.<br />

Schlaglichter aus den fünf Fakultäten<br />

Mit 8.652 Studierenden ist die Philosophische<br />

Fakultät und Fachbereich Theologie<br />

zahlenmäßig die mit Abstand größte Fakultät.<br />

Hier sind über zwei Drittel der Studierenden<br />

weiblich. Bei ungebrochen hoher Nachfrage<br />

nach den geis teswissenschaftlichen Studienangeboten<br />

ist ein besonders starker Zuwachs<br />

in den Fächern Soziologie (plus 38,8<br />

Prozent) und Pädagogik (plus 56,0 Prozent)<br />

zu verzeichnen. Innovative fächerübergreifende<br />

Vernetzungen werden durch die Ein-<br />

Glück gehabt: Diese Gruppe hat die begehrten Taschen ergattert.<br />

und das Theater waren mit Infoständen vor<br />

Ort. Daneben nutzten einige Studierendenorganisationen<br />

die Gelegenheit, sich den<br />

Neuen vorzustellen. Unter anderem waren<br />

das Uniradio <strong>uni</strong>max sowie das digitale Radio<br />

biteXpress mit von der Partie.<br />

führung von neuen interdisziplinären Zwei-<br />

Fach-Bachelor-Studiengängen ermöglicht.<br />

An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät studieren im<br />

Wintersemester 2008/09 insgesamt 5.978<br />

Studierende. Dies entspricht nahezu exakt<br />

dem Vorjahresniveau. Der Anstieg der Anfängerzahl<br />

ist hier mit 16,2 Prozent der stärkste<br />

aller Fakultäten. Im Bachelor-Studiengang<br />

Wirtschaftswissenschaften stieg die Zahl<br />

der Erstsemester um 9,8 Prozent. Für <strong>74</strong>0<br />

verfügbare Studienplätze lagen 2.283 Bewerbungen<br />

vor. Im Studiengang Sozial ökonomik<br />

beläuft sich der Anstieg an Studienanfängerinnen<br />

und Studienanfängern sogar auf 62,7<br />

Prozent. Die Zahl der Studienanfängerinnen<br />

und Studienanfänger im Staatsexamen bei<br />

den Rechtswissenschaften ist gegenüber<br />

dem Vorjahr ebenfalls deutlich um 17,0 Prozent<br />

angestiegen.<br />

Die Medizinische Fakultät ist mit 2.797<br />

Studierenden weiterhin voll ausgelastet.<br />

Auch hier stellen die weiblichen Studierenden<br />

mit 61,8 Prozent eine deutliche Mehrheit.<br />

Mit 20 Studierenden sehr gut angenommen,<br />

hat in diesem Semester der interdisziplinäre<br />

Masterstudiengang Medical Process Management<br />

begonnen. Äußerst begehrt sind<br />

die Studienplätze im Bachelor-Studiengang<br />

11<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Die zentrale Begrüßung der<br />

Studienanfänger, die die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

zu Beginn des Wintersemesters<br />

zusätzlich zu den fachbezogenenEinführungsveranstaltungen<br />

anbietet, wurde<br />

von zahlreichen Sponsoren<br />

unterstützt. So sorgten vom<br />

Studentenwerk gespendete<br />

Brezen und Freibier von<br />

Kitzmann-Bräu für das leibliche<br />

Wohl der Studierenden.<br />

Alkoholfreie Getränke stellten<br />

die Sparkasse <strong>Erlangen</strong><br />

und die Erlanger Stadtwerke<br />

AG zur Verfügung. „Studentenfutter“ der etwas<br />

anderen Art bekamen die Studierenden<br />

in Form von Gratis exemplaren der Erlanger<br />

Nachrichten und der <strong>Nürnberg</strong>er Zeitung. Zudem<br />

bot die Erlanger Stadtverkehr GmbH Semestertickets<br />

an.<br />

Molekulare Medizin: für 37 verfügbare Studienplätze<br />

gingen 665 Bewerbungen ein.<br />

An der Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

sind die Studierendenzahlen insgesamt<br />

(3.881) ebenso wie die Anfängerzahlen (950)<br />

weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.<br />

Dabei kann das Department Biologie<br />

einen deutlichen Anstieg der Anfängerzahlen<br />

(37,0 Prozent) vermelden. Hervorragend angenommen<br />

wird der neu gestartete Masterstudiengang<br />

Zell- und Molekularbiologie, hier<br />

liegt die Studierendenzahl bei 56. Der Frauenanteil<br />

beträgt 71,4 Prozent und übersteigt<br />

erheblich den Durchschnitt an der Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät (48,2 Prozent).<br />

Überaus attraktiv für Studienanfängerinnen<br />

und Studienanfänger ist das Studienangebot<br />

der Technischen Fakultät. Mit fast 1.300<br />

Studienanfängerinnen und Studienanfänger<br />

im ersten Fachsemester werden die bereits<br />

sehr hohen Anfängerzahlen des Wintersemesters<br />

2007/08 (1.153) noch um 12,0 Prozent<br />

übertroffen. Zu diesem Anstieg haben insbesondere<br />

die neuen Bachelor-Studiengänge<br />

beigetragen. Auch die Gesamtzahl der Studierenden<br />

in den Ingenieurwissenschaften<br />

steigt damit weiter deutlich auf nun insgesamt<br />

4.811 an (plus 7,1 Prozent gegenüber<br />

WS 2007/08).


Zielgenau<br />

Arzneimittel der Zukunft<br />

Die Arzneimittel der Zukunft erforschen<br />

Nachwuchswissenschaftler an der Emil Fischer<br />

Graduate School of Pharmaceutical<br />

Science and Molecular Medicine (EFS), die<br />

zum Wintersemester 2008/2009 ihre Arbeit<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> aufgenommen<br />

hat.<br />

In der Graduiertenschule arbeiten Wissenschaftler<br />

aus Pharmazie, Molekularer Medizin,<br />

Molecular Science, Lebensmittelchemie,<br />

Biologie und Chemie eng zusammen. In der<br />

interdisziplinären Einrichtung sollen neue<br />

Arzneimittel entwickelt und Targetproteine<br />

erforscht werden, auf die diese Medikamente<br />

einwirken können. Die Promovierenden widmen<br />

sich einem wissenschaftlichen Schwerpunktthema<br />

und erwerben zugleich durch<br />

den Gesamtkontext des Programms eine<br />

über das eigene Fach hinausgehende Kompetenz<br />

für ihre berufliche Karriere.<br />

Anträge zur Aufnahme in die Emil Fischer-<br />

Graduiertenschule sind jederzeit zu stellen.<br />

Vor Big Ben nach der Führung durch das Parlament. Foto: privat<br />

Lehre<br />

Mehr wissen mit Master-Abschluss<br />

Wirtschaftswissenschaften beenden Bologna-Prozess<br />

Zum Wintersemester 2009/2010 schließt der<br />

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften die<br />

Umstellung auf die neuen Abschlüsse mit der<br />

Einführung der Master-Studiengänge ab. Neben<br />

dem bereits existierenden Stu diengang<br />

„International Information Systems“ (IIS) können<br />

die Bachelor-Absolventen acht weitere<br />

Schwerpunkte in betriebs- und volkswirtschaftlichen<br />

Disziplinen sowie im Bereich Sozialökonomik<br />

wählen.<br />

Die neun Master-Studiengänge im Einzelnen:<br />

Arbeitsmarkt und Personal, (Doctoral)<br />

M.Sc. in Economics, Finance, Auditing,<br />

Controlling, Taxation (FACT), International<br />

Business Studies, International Information<br />

Systems, Management, Marketing, Sozialökonomik<br />

und Wirtschaftspädagogik.<br />

Die viersemestrigen Studiengänge vertiefen<br />

ausgewählte Aspekte der Wirtschafts-<br />

und Sozialwissenschaften und führen zum<br />

Titel Master of Science (M. Sc.). In den ersten<br />

Semestern werden die Pflichtmodule der ein-<br />

London live - Angewandte Landeskunde<br />

Studierende sammelten authentische Erlebnisse bei einer Exkursion<br />

Im Frühjahr 2008 führte das Sprachenzentrum<br />

zusammen mit dem Institut Anglistik/<br />

Amerikanistik eine von Studiengebühren<br />

teilfinanzierte Exkursion nach London durch.<br />

Anhand von fünf Tagestouren erkundeten 30<br />

Studierende gruppenweise die Stadt.<br />

Die Touren führten bekannte Attraktionen,<br />

Alltägliches und Kurioses zu einem Gesamtbild<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln zusammen -<br />

einem authentischen Landeskundeerlebnis<br />

vor Ort. Mehrere Gemeinschaftsaktivitäten<br />

ermöglichten den Austausch. Höhepunkte<br />

bildeten der Besuch der <strong>Universität</strong> Cambridge,<br />

der einen unvergesslichen Einblick in<br />

den Alltag der Elite<strong>uni</strong>versität gewährte, und<br />

eine Führung durch das Parlament. Da jede<br />

Gruppe beauftragt wurde, Fotos und Videos<br />

nach bestimmten Aspekten zu erstellen, wurden<br />

landeskundliche Aspekte durch selbständiges<br />

Erkunden sinnstiftend verarbeitet.<br />

Im folgenden Blockseminar wurden die<br />

Erfahrungen und Erlebnisse der Reise reflektiert<br />

und die Frage nach aktivierendem<br />

Lernen anhand<br />

von Präsentationen erörtert.<br />

Die Exkursion hatte zum<br />

Ziel, theoretisch Gelerntes<br />

in der Praxis aktiv zu vertiefen.<br />

Neben der inhaltlichen<br />

Bereicherung förderte die<br />

Exkursion Teamfähigkeit,<br />

Zeitmanagement oder Organisationsfähigkeit.<br />

Das Sprachenzentrum<br />

plant weitere Exkursionen.<br />

Kontakte zur University of<br />

Surrey in Guildford und der<br />

London School of Economics<br />

in London sind bereits<br />

hergestellt.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

12<br />

zelnen Master-Studiengänge belegt. In den<br />

weiteren Semestern kann aus verschiedenen<br />

fachbezogenen Modulen ausgewählt werden.<br />

Das Studium schließt im vierten Semester<br />

mit der Master-Arbeit ab.<br />

„Nach dem erfolgreichen Studium sind<br />

die Studierenden für die Anforderungen des<br />

modernen Arbeitslebens und der wissenschaftlichen<br />

Karriere bestens vorbereitet“,<br />

erläutert der Studiendekan des Fachbereichs<br />

Wirtschaftswissenschaften, Professor Karl<br />

Wilbers.<br />

Weitere Informationen gibt es in der Master-<br />

Broschüre „Mehr wissen“, die auf der Website<br />

des Fachbereichs abrufbar ist. Die Broschüre<br />

kann auch per E-Mail bestellt werden.<br />

komm<strong>uni</strong>kation@wiso.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

www.master.wiso.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Flüssiges Japanisch<br />

Lob aus Fernost für Studierende<br />

Eine Fernsehsendung über die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>, die der Sender Nippon<br />

TV im November 2008 ausstrahlte, hat den<br />

hiesigen Japanisch-Studierenden hohe Anerkennung<br />

von denen eingebracht, die das<br />

fachkundigste Urteil abgeben können: den<br />

Landeseinwohnern.<br />

Sechs E-Mails hätten ihn am Tag nach der<br />

Sendung erreicht, berichtete der in München<br />

lebende Japanischlehrer Yoshida, alle voll<br />

Lob für die Erlanger Japanologie. Überrascht<br />

und beeindruckt hätten die japanischen<br />

Fernsehzuschauer festgestellt, dass die Studierenden<br />

ihre Sprache „very very fluent“ beherrschten,<br />

darüber hinaus genügend Landeskenntnisse<br />

vorweisen könnten - und dazu<br />

noch Humor.<br />

Da die Show zur besten Sendezeit ausgestrahlt<br />

wurde, hätten wohl viele Japaner zugesehen,<br />

vermutet Yoshida, der sich über die<br />

positiven Reaktionen seiner Landsleute so<br />

freute, dass er sie spontan an die <strong>Universität</strong><br />

weiterreichte. Einige Japaner, so schrieb<br />

er, seien veranlasst worden, <strong>Erlangen</strong> und<br />

<strong>Nürnberg</strong> auf der Weltkarte zu suchen; andere<br />

seien seither Deutschland-Fans. Auf einen<br />

solchen Beitrag zur Völkerfreundschaft können<br />

Japanisch-Lehrende und -Studierende in<br />

<strong>Erlangen</strong> zu Recht stolz sein.


Ab ins Mittelalter<br />

Turnier für Programmierer<br />

Wie finden Ritter auf bockigen Pferden eine<br />

Reiseroute zum Turnier, die möglichst wenige<br />

Tage kostet? Derartige Fragen mussten<br />

auf den diesjährigen südwesteuropäischen<br />

Programmiermeisterschaften gelöst werden.<br />

Der Lehrstuhl für Informatik 2 (Programmiersysteme)<br />

richtete den Wettbewerb unter dem<br />

Motto „Enter the Middle Ages“ im November<br />

2008 in <strong>Nürnberg</strong> aus. Das beste deutsche<br />

Team stammt aus <strong>Erlangen</strong>.<br />

Insgesamt wurden 56 studentische Teams<br />

von je drei Informatik- oder Mathematikstudenten<br />

von 29 <strong>Universität</strong>en aus sieben<br />

Ländern Südwesteuropas entsandt. Bei dem<br />

fünfstündigen Wettkampf sollten korrekte und<br />

effiziente Lösungen so schnell wie möglich<br />

und für so viele Aufgaben wie möglich programmiert<br />

werden. Alle Aufgaben passten<br />

zum Wettbewerbsmotto. Als Trophäen für gelöste<br />

Aufgaben gab es farbige Luftballons.<br />

Gewinner des Wettbewerbs war das Team<br />

„agregpower“ von der ENS Lyon für die Weltmeisterschaft<br />

in Stockholm. Thomas Fersch,<br />

Hauke Stähle und Christian Ledig aus <strong>Erlangen</strong><br />

freuten sich über Platz 4 und erhielten bei<br />

der Siegerehrung eine Medaille von Tobias<br />

Werth vom Lehrstuhl für Informatik 2, dem<br />

Chef-Organisator des Wettbewerbs.<br />

Die südwesteuropäischen Programmiermeisterschaften<br />

sind Teil des International<br />

Collegiate Programming Contest, den die<br />

ACM als älteste Informatiker-Vereinigung<br />

weltumspannend ausrichtet. 2007/08 meldeten<br />

insgesamt knapp 2.000 <strong>Universität</strong>en<br />

aus über 80 Ländern über 6.000 studentische<br />

Dreierteams an, die um den Weltmeistertitel<br />

kämpften.<br />

13<br />

Lehre<br />

Effiziente Auswahl unter Bewerbern<br />

21. Ausgabe des WiSo-Absolventenbuchs erschienen<br />

178 Absolventinnen und Absolventen des<br />

Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften<br />

präsentieren sich seit November 2008 in der<br />

21. Ausgabe des WiSo-Absolventenbuchs<br />

mit ihrem ausführlichen Lebenslauf potentiellen<br />

Arbeitgebern.<br />

Diesen bietet sich ein breites Spektrum an<br />

Fachrichtungen und Vertiefungen. Es beteiligen<br />

sich Studentinnen und Studenten der<br />

Betriebswirtschaftslehre, des Internationalen<br />

Wirtschaftsrechts, der Internationalen Betriebswirtschaftslehre<br />

und Volkswirtschaftskehre,<br />

M. A. im International Business, Sozialwissenschaften,<br />

Volkswirtschaftslehre,<br />

Ernsthaft lernen, zwanglos feiern<br />

Begrüßung der internationalen Studierenden und Gäste<br />

<strong>Universität</strong>svizepräsident Prof. Dr. Klaus<br />

Meyer-Wegener begrüßte Anfang Oktober<br />

250 internationale Austausch-/Masterkursstudierende,<br />

Doktoranden und Gäste aus 40<br />

Ländern, die in diesem Wintersemester an<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> studieren<br />

und forschen. Im Mittelpunkt seiner Rede<br />

stand natürlich das Lernen. Prof. Meyer-Wegener<br />

wies auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />

hin, die den Gästen in <strong>Erlangen</strong> und <strong>Nürnberg</strong><br />

offen stehen, erläuterte aber auch die Pflichten<br />

eines Studierenden. Dass die Erlanger<br />

Kellerwirtschaften, die Bergkirchweih und<br />

das Schlossgartenfest ebenfalls wichtige<br />

Bestandteile des hiesigen studentischen Lebens<br />

sind, dem konnte Bürgermeisterin Dr.<br />

Elisabeth Preuß nur zustimmen.<br />

„Wie eine Familie“<br />

Vier der Austauschstudierenden<br />

berichteten<br />

von ihren Erfahrungen,<br />

die sie vor Semesterbeginn<br />

bereits gesammelt<br />

hatten. Wiktor<br />

aus Polen schwärmte<br />

von den Sprachkursen<br />

und den Ausflügen, die<br />

das Referat für InternationaleAngelegenheiten<br />

anbietet: „Ich<br />

habe schon viele neue<br />

Freunde gefunden und<br />

wir sind jetzt wie eine<br />

Familie!“ Kaori, die in<br />

Tokio Germanistik und<br />

Soziologie studiert,<br />

Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen<br />

und Wirtschaftspädagogik.<br />

Zahlreiche Unternehmen setzen das WiSo-<br />

Absolventenbuch erfolgreich bei der Personalsuche<br />

ein. Sie profitieren hierbei auch von<br />

der Online-Suche, die ein effizientes Auswählen<br />

ermöglicht. Für die Studenten und Doktoranden<br />

ist der Band außerdem ein Jahrbuch<br />

ihres Abschlusssemesters.<br />

www.absolventenbuch.afwn.de<br />

Zustrom aus aller Welt nach <strong>Erlangen</strong> und <strong>Nürnberg</strong> wird in diesem Semester durch<br />

250 Studierende, Promovenden und Gastwissenschaftler gewährleistet.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

ist nach Deutschland gekommen um ihre<br />

Sprachkenntnisse zu verbessern, aber auch<br />

um Kultur und Leben hier kennen zu lernen.<br />

Vom Leben in der fränkischen WG<br />

Martina aus der Slowakischen Republik<br />

hatte bereits ausführlich Bekanntschaft<br />

mit deutscher Lebensart gemacht und die<br />

Schilderung ihres fränkischen WG-Lebens<br />

sorgte für viel herzliches Gelächter. Lenka<br />

aus der Tschechischen Republik gab<br />

schließlich zu, dass sie für ihr Kunstpädagogikstudium<br />

lieber nach Frankfurt oder<br />

München gegangen wäre - aber sie wurde<br />

von ihrer Heimat<strong>uni</strong>versität nach <strong>Nürnberg</strong><br />

geschickt. Die Stadt hat sie allerdings ganz<br />

schön überrascht: „Ich bin jetzt sehr froh,<br />

dass ich genau hier bin!“<br />

Erster Platz<br />

Sicher bei Medizin-Prüfungsfragen<br />

175 Medizinstudentinnen und -studenten<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> haben im<br />

Herbst 2008 den schriftlichen Teil des ersten<br />

Abschnitts der Ärztlichen Prüfung (vormals<br />

Physikum) abgelegt. 114 von ihnen schrieben<br />

die Klausur regulär nach dem vierten Semester<br />

und belegten mit ihren besonders guten<br />

Ergebnissen deutschlandweit Platz 1.<br />

Durchschnittlich beantworteten diese Studierenden<br />

78,4 Prozent der insgesamt 317<br />

gewerteten Prüfungsfragen richtig. Platz 2<br />

belegten die Studierenden der <strong>Universität</strong><br />

Heidelberg mit 78,0 Prozent richtigen Antworten.


Gibt der Klügere nach, hat der Dumme das Sagen<br />

Interview mit Prof. Dr. Thomas Gruber, Intendant des Bayerischen Rundfunks<br />

In unserer neuen Alumni-Interviewreihe „Was<br />

macht eigentlich…“ bitten wir bekannte Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Gesellschaft zum Gespräch. Die Reihe<br />

wird eröffnet mit Prof. Dr. Thomas Gruber,<br />

Intendant des Bayerischen Rundfunks und<br />

Alumnus der früheren WiSo.<br />

Herr Prof. Gruber, Sie haben Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften an der Technischen<br />

Hochschule Stuttgart und an der Friedrich-<br />

Alexander-<strong>Universität</strong> in <strong>Nürnberg</strong> studiert.<br />

Welche Gründe waren ausschlaggebend für<br />

Ihr Studium an unserer <strong>Universität</strong> und was<br />

bewog Sie zu Ihrem Studienortwechsel von<br />

Stuttgart nach <strong>Nürnberg</strong>?<br />

Offen gesagt waren das damals eher niedrige<br />

Beweggründe. Ich fand <strong>Nürnberg</strong> schöner<br />

als Stuttgart, Essen und Trinken war preiswerter<br />

und neben Mannheim hatte die WiSo<br />

bei uns Schwaben den besten Ruf. Dass die<br />

Fakultät diesem Ruf gerecht wurde, kann ich<br />

rückblickend ohne Einschränkung sagen.<br />

An welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit erinnern<br />

Sie sich immer wieder gerne zurück?<br />

Natürlich an das Examen mit einem überraschend<br />

guten Ergebnis und der Folge, an<br />

mehreren Lehrstühlen eine Assistentenstelle<br />

angeboten zu bekommen. Aber auch an Fußballspiele,<br />

in denen man ordentliche Professoren<br />

für unordentliche Leistungen auf dem<br />

Platz in einschlägiger Terminologie tadeln<br />

durfte.<br />

Welche Bedeutung würden Sie Ihrem Studium<br />

für Ihren späteren Berufsweg in der Medienbranche<br />

beimessen?<br />

Ich glaube, es ist wichtiger, dass man studiert,<br />

als was man studiert. Natürlich hat mir<br />

mein Studium das nötige betriebswirtschaftliche<br />

Wissen vermittelt, um heute ein Unternehmen<br />

wie den Bayerischen Rundfunk<br />

leiten zu können. Was ich an der WiSo aber<br />

auch gelernt habe, ist die Fähigkeit, strukturell<br />

zu denken, Probleme methodisch anzugehen<br />

und über den Tellerrand des eigenen<br />

Fachs hinauszublicken. Das ist aus meiner<br />

Sicht mindestens genauso wichtig.<br />

Sie sind Intendant des Bayerischen Rundfunks<br />

und prägen seit vielen Jahren die Medienlandschaft.<br />

Was begeistert Sie am meisten<br />

an Ihrer Arbeit?<br />

Die mir gegebenen Möglichkeiten sinnvoll<br />

einsetzen zu können. Ich glaube, für mich ist<br />

Arbeit intrinsisch motivierend.<br />

Zur Person<br />

Alumni<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Prof. Dr. Thomas<br />

Leiter der Hauptabteilung Intendanz und 1990<br />

Gruber, geb.<br />

zum Leiter des Studios Franken in <strong>Nürnberg</strong> be-<br />

1943 in Eislingen/<br />

rufen wurde. Von 1995 bis 2001 war er Hörfunk-<br />

Fils, studierte von<br />

1964 bis 1969<br />

direktor des Bayerischen Rundfunks.<br />

Wirtschafts- und<br />

Seit Januar 2002 ist Prof. Thomas Gruber IntenSozialwissendant<br />

des Bayerischen Rundfunks und war in den<br />

schaften an der<br />

Jahren 2005 und 2006 ARD-Vorsitzender.<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

2003 wurde er zum Honorarprofessor an der Uni-<br />

Prof. Dr. Thomas Gruber<br />

und promovierte<br />

Foto: BR/Nicolas Gradicsky<br />

anschließend.<br />

versität Bamberg mit dem Fachgebiet Medienmanagement<br />

und Kulturvermittlung berufen und<br />

Während seiner Zeit als wissenschaftlicher As- im selben Jahr zum Leiter der Abteilung I „Komsistent<br />

erforschte er das berufliche Selbstverm<strong>uni</strong>kations- und Medienwissenschaft“ an der<br />

ständnis von Journalisten.<br />

Hochschule für Fernsehen und Film in München<br />

ernannt.<br />

Bis 1981 war Prof. Gruber Medienreferent in der<br />

Staatskanzlei der schleswig-holsteinischen Landesregierung.<br />

Seine Laufbahn beim Bayerischen<br />

Rundfunk begann er 1981 als Assistent des damaligen<br />

Fernsehdirektors Prof. Helmut Oeller. Ab<br />

1984 leitete er die Redaktion „Familie“ im Programmbereich<br />

Familie und Serie im Fernsehen<br />

des Bayerischen Rundfunks, ehe er 1986 zum<br />

Wie sammeln Sie Energie für neue Taten?<br />

Nicht im Liegestuhl. Ich kann nicht nichts<br />

tun. Die Berge helfen mir zu jeder Jahreszeit.<br />

Sie sind der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

nach wie vor verbunden und unterstützen sie<br />

als Mitglied des Hochschulrats. Was bedeutet<br />

diese Tätigkeit für Sie?<br />

Als ehemaliger Student der Uni Mitglied<br />

dieses Gremiums zu sein, betrachte ich als<br />

Ehre. Ich freue ich mich jedes Mal auf den<br />

Besuch meiner alten Alma mater. Und wenn<br />

ich dazu beitragen kann, Rang und Ruf der<br />

Uni zu erhalten oder gar zu verbessern, dann<br />

würde mich das sehr freuen.<br />

Wo sehen Sie die besonderen Stärken der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>?<br />

Sie ist in der Lage, hellwach auf die Erfordernisse<br />

der Zeit zu reagieren. Das ist aber<br />

auch notwendig, um heute im internationalen<br />

Wettbewerb der Wissensvermittlung bestehen<br />

zu können.<br />

Die Hochschullandschaft in Deutschland befindet<br />

sich zur Zeit in einem Umbruch,dem<br />

sich auch eine so traditionsreiche <strong>Universität</strong><br />

nicht entziehen kann. Welche Chancen sehen<br />

Sie für die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und<br />

14<br />

Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, des<br />

Bayerischen Verdienstordens sowie der Bayerischen<br />

Verfassungsmedaille in Silber.<br />

Prof. Dr. Thomas Gruber ist Mitglied des Hochschulrats<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> sowie<br />

des Senats der Max-Planck-Gesellschaft.<br />

welchen Rat würden Sie ihr für den Reformprozess<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Wie sich aus der Antwort auf die vorige<br />

Frage ergibt, gebe ich ihr gute Chancen. Einen<br />

Rat brauche ich nicht geben, weil ich den<br />

eingeschlagenen Weg der inneren Erneuerung<br />

für richtig halte.<br />

Welchen Tipp würden Sie heutigen Studierenden<br />

für ihren Berufsweg geben?<br />

Sie sollten das studieren, was sie interessiert<br />

und ihnen Spaß macht. Denn was man<br />

gerne macht, das macht man meistens gut.<br />

Und wenn man gut ist, wird das auffallen.<br />

Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />

einen erfolgreichen Berufsweg geschaffen.<br />

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?<br />

Wenn der Klügere nachgibt, hat der Dumme<br />

das Sagen.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Interview: Martina Weber<br />

http://www.<strong>uni</strong>-erlangen.de/alumni/galerie/interviews.shtml.


Kontaktpflege in Südamerika<br />

Reise nach Chile und Argentinien zu jetzigen und künftigen Partnern<br />

Mit der Gründung von BayLAT, dem Bayerischen<br />

Hochschulzentrum für Lateinamerika,<br />

hat die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> einen<br />

entscheidenden Schritt getan, um die Beziehungen<br />

zu <strong>Universität</strong>en in Lateinamerika zu<br />

verdichten. Um vorhandene Partnerschaften<br />

zu konsolidieren und neue herzustellen, unternahm<br />

Prof. Dr. Andrea Pagni (Institut für Romanistik),<br />

Mitglied des kommissarischen Direktoriums<br />

von BayLAT und Sprecherin der Sektion<br />

Iberoamerika am Zentralinstitut für Regionenforschung,<br />

im August 2008 eine Kongress- und<br />

Kontaktreise nach Chile und Argentinien.<br />

Im Rahmen des 8. internationalen Kongresses<br />

der Lateinamerikanistik JALLA<br />

Prof. Andrea Pagni (1. v. r. vorne) sowie Prof. Enrique Foffani (2. v. l. vorne)<br />

und Prof. Mónica Bernabé (1. v. l. hinten), beide Universidad Nacional de<br />

Rosario, mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der gemeinsamen Forschungstage.<br />

Foto: privat<br />

Dr. Albena Paskaleva vom Georgi Nadjakov<br />

Institute of Solid State Physics der Bulgarischen<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

machte von Mitte Oktober bis Anfang November<br />

2008 zu Forschungen am Lehrstuhl<br />

für Elektronische Bauelemente (LEB) Station.<br />

Dr. Paskaleva ist dort seit mittlerweile sechs<br />

Jahren ein regelmäßiger und gern gesehener<br />

Gast. Aus einem ersten Aufenthalt am LEB<br />

als Humboldt-Stipendiatin hat sich eine enge<br />

Zusammenarbeit auf dem Gebiet elektrischer<br />

Leitungsmechanismen in Isolatormaterialien<br />

mit hoher Dielektrizitätskonstante entwickelt.<br />

Bei ihrem <strong>aktuell</strong>en Besuch führte sie Untersuchungen<br />

an dünnsten Schichten aus<br />

Zirkoniumdioxid durch, die mit Aluminium<br />

und Silicium dotiert sind. Anhand elektrischer<br />

Messungen analysierte Dr. Paskaleva die<br />

Auswirkungen unterschiedlicher Prozessparameter<br />

bei der kontrollierten Abscheidung<br />

einzelner Atomlagen dieses Materialsystems.<br />

15<br />

Kooperationen<br />

2008 organisierten Prof. Dr. Pagni und Prof.<br />

Dr. Patricia Willson, zur Zeit DFG-Mercator-<br />

Gastprofessorin am Institut für Romanistik,<br />

zusammen mit Prof. Dr. Gertrudis Payàs aus<br />

der Universidad de Temuco in Chile ein Symposium<br />

zum Thema „Übersetzer und Übersetzungen<br />

in der Kulturgeschichte Lateinamerikas“<br />

mit zwölf Wissenschaftlern und<br />

Wissenschaftlerinnen aus sieben Staaten.<br />

Dabei wurden die Grundlagen zur Errichtung<br />

einer lateinamerikanischen Gesellschaft für<br />

Übersetzungsstudien erarbeitet.<br />

Darüber hinaus leitete Prof. Pagni eine<br />

Partnerschaft mit der Universidad Nacional<br />

de La Plata in die Wege, die 2009 durch einen<br />

Vertrag besiegelt werden<br />

soll. An der Universidad Nacional<br />

de Rosario in Argentinien,<br />

mit der seit letztem Jahr eine<br />

Partnerschaft besteht, nahm<br />

Prof. Pagni an den ersten Forschungstagen<br />

innerhalb dieser<br />

Kooperation teil. Studierende,<br />

Doktoranden und Dozenten<br />

stellten dabei ihre Forschungsvorhaben<br />

zu „Politiken der Lite-<br />

ratur in Lateinamerika seit dem<br />

19. Jahrhundert“ vor. Für das<br />

kommende Jahr sind die zweiten<br />

Forschungstage geplant.<br />

Gastwissenschaftlerin aus Bulgarien<br />

Ehemalige Humboldt-Stipendiatin am Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente<br />

Dr. Albena Paskaleva Foto: LEB<br />

Die untersuchten Isolationsschichten sollen<br />

in DRAM-Speicherzellen Verwendung finden,<br />

die in Zukunft in Computern oder anderen<br />

elektronischen Geräten eingesetzt werden.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Der erste Vertrag<br />

Binationale Promotion<br />

Vincent Lorentz nach seiner Promotionsprüfung mit<br />

seinen Betreuern Prof. Heiner Ryssel (l.) und Prof. Francis<br />

Braun (r.) Foto: IISB<br />

Für ein binationales Promotionsverfahren<br />

wurde im November 2003 eigens ein Kooperationsabkommen<br />

zwischen der Technischen<br />

Fakultät in <strong>Erlangen</strong> und der Université Loui s<br />

Pasteur Strasbourg geschlossen. Damals<br />

handelte es sich um die erste derartige Vereinbarung<br />

mit einer französischen Partnereinrichtung.<br />

Nun hat Vincent Lorentz vom<br />

Fraunhofer IISB aufgrund dieses Abkommens<br />

seine Promotion beendet. Der aus dem Elsass<br />

stammende Elektronikingenieur bekam<br />

sein Ingenieurdiplom von der École Nationale<br />

Supérieure de Physique de Strasbourg und<br />

arbeitete danach am IISB an seinem Promotionsthema<br />

„Bidirektionale DC-Spannungswandlung<br />

für Kleinleistungsanwendungen“.<br />

Betreut wurde Vincent Lorentz von Prof.<br />

Heiner Ryssel vom Lehrstuhl für Elektronische<br />

Bauelemente und IISB sowie von Prof. Francis<br />

Braun vom Institut d’Électronique du Solide et<br />

des Systèmes in Strasbourg. Inhalt seiner Doktorarbeit<br />

war die Entwicklung von intelligenten<br />

Batterien für mobile Systeme wie Handy, PDA<br />

oder MP3-Player mit dem Ziel, Batterien als<br />

konstante Spannungsversorgung mit integriertem<br />

Energiemanagement realisieren zu<br />

können. Die von Vincent Lo rentz entwickelte<br />

Technik arbeitet mit einem bidirektionalen DC/<br />

DC-Wandler. Damit stellt die intelligente Batterie<br />

an ihrem Ausgang eine vom Ladezustand<br />

unabhängige, geregelte und einstellbare<br />

Spannung in der Systemelektronik zur Verfügung.<br />

Wird ein Batterieladegerät angeschlossen,<br />

erkennt das die intelligente Batterie, und<br />

der Ladevorgang wird durchgeführt.


Gold und Silber<br />

Erfolge im Schießen und Reiten<br />

Sebastian Hahn hält im Luftgewehrschießen mehrere<br />

Rekorde. Foto: ADH<br />

Bei den Studenten-Weltmeisterschaften<br />

konnten sich gleich zwei Erlanger Studierende<br />

über Medaillen freuen. Die Lehramtsstudentin<br />

und Vielseitigkeitsreiterin Julia Kappel<br />

wurde für ihre Leistung doppelt belohnt: Sie<br />

gewann in Algier im Dressurreiten Silber sowohl<br />

in der Einzelwertung als auch mit der<br />

Mannschaft. Sebastian Hahn, Studiengang<br />

Informations- und Komm<strong>uni</strong>kationstechnik,<br />

gehörte zum erfolgreichen deutschen Schützenteam<br />

mit dem Kleinkalibergewehr. Die<br />

Mannschaft gewann in Peking im Liegendschießen<br />

eine Goldmedaille.<br />

Sebastian Hahn hat sein Studium in <strong>Erlangen</strong><br />

im Wintersemester 2008/2009 aufgenommen.<br />

Der 19-jährige aus Weihenzell<br />

bei Ansbach schießt seit zehn Jahren und ist<br />

Europarekordhalter im Luftgewehrschießen<br />

im Einzel (EM 2007) und Weltrekordhalter<br />

mit dem Team (EM 2008). Julia Kappel aus<br />

Kirchehrenbach, die als Achtjährige mit dem<br />

Reiten begann, krönte mit den beiden Silbermedaillen<br />

ihre bisherige sportliche Karriere.<br />

2006 war sie Deutsche Hochschulmeisterin<br />

in Dressur und Kombination, 2007 holte sie<br />

den Meistertitel in drei Disziplinen.<br />

Hochschulsport<br />

Erster Triumph bei den Äppelwoi Open<br />

An der <strong>Universität</strong> wurde mit den XTerminators ein Mixed-Fastpitch-Softball-Team gegründet<br />

„Mixed“, weil Frauen und Männer mitspielen;<br />

„Fastpitch“, weil der Ball vom Werfer<br />

zum Schläger keinen langgezogenen Bogen<br />

beschreiben muss; Softball, obwohl der Ball<br />

nicht weich, dafür aber etwas größer und träger<br />

ist als sein kleinerer Bruder, der Baseball:<br />

Die Beliebtheit des Mixed-Fastpitch-Softball<br />

in Deutschland wächst. Nun hat die Abwandlung<br />

des Baseball-Spiels an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> Fuß gefasst. Die „<strong>Erlangen</strong><br />

XTerminators“ konnten bereits respektable<br />

Leistungen zeigen.<br />

„Sie sind ein Ironman!“<br />

Ökonomie-Professor beim härtesten Ausdauerwettkampf der Welt<br />

Einer außerordentlichen Prüfung von körperlichem<br />

und psychischem Durchhaltevermögen<br />

stellte sich Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert<br />

vom Institut für Wirtschaftswissenschaft:<br />

Er nahm im Oktober 2008 an der Ironman-<br />

Weltmeisterschaft in Hawaii teil, dem härtesten<br />

Ausdauerwettkampf der Welt. Schon<br />

mit der Reise nach Hawaii erfüllte sich für ihn<br />

ein sportlicher Traum. Der 43-jährige Triathlet<br />

trat sie mit dem festen Vorsatz an, die drei<br />

Teilstrecken allen Strapazen zum Trotz zu bewältigen.<br />

Als Dirk Gilbert nach zehn Stunden,<br />

46 Minuten und 20 Sekunden erschöpft, aber<br />

überglücklich durchs Ziel lief, belohnten ihn<br />

die Worte „You are an Ironman“!<br />

Prof. Gilbert hat eine Professur für Betriebswirtschaftslehre<br />

am Department Sozialwissenschaften<br />

und Philosophie und ist seit<br />

2005 an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>.<br />

Früher war er vor allem als Läufer auf der Marathonstrecke<br />

unterwegs. Seit gut drei Jahren<br />

betreibt er in seiner freien Zeit Triathlon<br />

auf der langen Distanz - nicht nur als Hobby,<br />

sondern aus Leidenschaft. Die Teilnahme an<br />

der Weltmeisterschaft bedeutet für einen Triathleten<br />

das Größte, was er erreichen kann.<br />

2008 standen zum 30-jährigen Jubiläum<br />

der Ironman-Weltmeisterschaft, die alljährlich<br />

in Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii,<br />

ausgerichtet wird, 1.800 Athleten aus über 50<br />

Nationen am Start. Vor ihnen lag die Aufgabe,<br />

3,86 km im offenen Meer zu schwimmen,<br />

180,2 km mit dem Rad durch die heiße Lavawüste<br />

von Big Island zu fahren und am Ende<br />

noch 42,195 km bei Temperaturen bis zu 42°<br />

Celsius zu laufen. 1.736 Sportlern gelang der<br />

„finish“, das Durchhalten bis zum Ziel.<br />

Als Prof. Gilbert das Ziel erreichte, erschien<br />

auf der Anzeigetafel am Alii Drive die Gesamt-<br />

Als „Rookie Team“, also neu gegründet, belegten<br />

sie den 8. Platz der College Series unter<br />

16 Mannschaften. Außerdem gewannen<br />

sie die Äppelwoi-Open in Darmstadt und einen<br />

Bembel als Trophäe. Neulinge sind willkommen,<br />

ob Erstsemester oder Professor.<br />

Karim Abu-Omar<br />

Tel.: 09131/852-5008<br />

karim@sport.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

16<br />

Beim Triathlon sind Leistungsfähigkeit und Durchhaltevermögen<br />

gefragt: Prof. Dirk Gilbert beim „Mittelstück“<br />

der Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii, der Radfahrt<br />

durch die Lavawüste. Foto: privat<br />

zeit von 10 ¾ Stunden. Damit hatte er den<br />

682. Platz erkämpft, eine Leistung, die ihn<br />

zu Recht mit Stolz erfüllt. Für das Schwimmen<br />

benötigte er eineinhalb, für die Radfahrt<br />

fünfeinhalb Stunden. Mit einem eindrucksvollen<br />

„Schlussspurt“ beim Marathonlauf bewältigte<br />

er die 42 km in nur drei Stunden 31<br />

Minuten. „Ich würde es jederzeit wieder tun“,<br />

versichert Prof. Gilbert. „Trotz all der Qual<br />

und großen Schmerzen, die spätestens auf<br />

der Marathonstrecke zu einem permanenten<br />

Kampf von Geist und Körper führten, war die<br />

Teilnahme ein tolles Erlebnis!“<br />

Die „XTerminators“ haben Spaß an einer Randsportart<br />

entwickelt. Foto: privat


17<br />

Personalia<br />

Station auf dem Weg nach oben<br />

Nobelpreis an früheren Erlanger Institutsleiter Harald zur Hausen<br />

Am 10. Dezember 2008 wurde Prof. Dr. Harald<br />

zur Hausen in Stockholm mit der höchsten<br />

Auszeichnung geehrt, die weltweit für wissenschaftliche<br />

Leistungen vergeben wird:<br />

dem Nobelpreis. Zur Hausen, der heute in<br />

Heidelberg forscht, wird für die Entdeckung<br />

der humanen Papillomviren (HPV) geehrt,<br />

die Gebärmutterhalskrebs auslösen können.<br />

Dank dieser Erkenntnis konnte ein Impfstoff<br />

gegen das Virus entwickelt werden. Wichtige<br />

Grundlagen dafür hat der Mediziner in seiner<br />

Zeit an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

geschaffen, wo er von 1972 bis 1977 das Institut<br />

für Klinische Virologie leitete.<br />

Im Jahr 1972 wurde der erst 36-jährige<br />

Harald zur Hausen als Leiter an das neu gegründete<br />

Institut berufen. Zuvor hatte er in<br />

den USA geforscht und sich unter anderem<br />

mit der Rolle des Epstein-Barr-Virus bei der<br />

Entwicklung des Burkitt-Tumors sowie des<br />

Nasopharyngialkarzinoms beschäftigt und<br />

seine Arbeiten 1970 in der renommierten<br />

Zeitschrift Nature veröffentlicht.<br />

An der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

entwickelte Professor zur Hausen erste Hypothesen,<br />

wonach Gebärmutterhalskrebs<br />

und andere Tumoren im Genitalbereich von<br />

Viren ausgelöst werden können. Im Erd- und<br />

Untergeschoss der Kinderklinik, wo das Institut<br />

untergebracht war, begann er seine<br />

Versuche zur molekularen Typisierung von<br />

Papillom-Viren, die heute als krebsauslösend<br />

gelten. Professor zur Hausen analysierte die<br />

Erbinformation der Papillom-Viren, wodurch<br />

später der Nachweis der Viren in Tumoren ermöglicht<br />

wurde.<br />

Als erster Direktor des Instituts für Virologie<br />

prägte er entscheidend die Forschungs-<br />

Prof. Dr. Harald zur Hausen (li.) bei der Verleihung der<br />

Ehrensenatorwürde durch Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter<br />

Grüske im Jahr 2002. Foto: Erich Malter<br />

aktivitäten im Bereich der Infektion und Entzündung,<br />

unter anderem mit dem Einwerben<br />

eines Sonderforschungsbereiches zur Methodenforschung<br />

zur Früherkennung des<br />

Krebses.<br />

„Professor zur Hausen betont oft, wie<br />

dankbar er für die Unterstützung ist, die er an<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> erfahren<br />

hat. Er beschreibt seine Erlanger Zeit als für<br />

ihn sehr prägend“, sagt sein Nachfolger in <strong>Erlangen</strong>,<br />

Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, der<br />

seit 1978 das Institut für Klinische und Molekulare<br />

Virologie leitet.<br />

Auch nach seinem Weggang blieb Professor<br />

zur Hausen der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> eng verbunden. Von 1998 bis 2002<br />

war er Mitglied im Hochschulrat der <strong>Universität</strong>.<br />

2002 wurde er zum Ehrensenator der<br />

<strong>Universität</strong> ernannt. 2005 erhielt er die Ehrendoktorwürde<br />

der Medizinischen Fakultät - in<br />

Anerkennung seiner großen Verdienste auf<br />

dem Gebiet der virus-induzierten Karzinogese<br />

sowie der langjährigen Verbindungen zur<br />

Medizinischen Fakultät.<br />

„Abenteuer Buch“ auf dem Siegespfad<br />

Erlanger Buchwissenschaft gewinnt Sparda-Zukunftspreis<br />

Die Professur für Buchwissenschaft<br />

wurde im November<br />

2008 für ihr Projekt<br />

„Abenteuer Buch“ mit dem<br />

Sparda-Zukunftspreis „Bildung<br />

für Kinder“ ausgezeichnet.<br />

Mit diesem Preis würdigt<br />

die Sparda-Bank Stiftung Initiativen,<br />

die mit neuen Ideen<br />

und Ansätzen die Chancengleichheit<br />

beim Zugang<br />

zu Bildungsmöglichkeiten<br />

fördern und Bildung für Kinder<br />

als nachhaltiges, emotionales<br />

Erlebnis inszenieren.<br />

Foto:<br />

Sparda Bank <strong>Nürnberg</strong> EG<br />

Ruhestand<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Schlüsselübergabe am IISB<br />

Prof. Dr. Heiner Ryssel, ehemaliger Leiter<br />

des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme<br />

und Bauelementetechnologie (IISB)<br />

und Inhaber des Lehrstuhls für Elektronische<br />

Bauelemente (LEB) der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> (FAU), wurde im November 2008<br />

mit einer Festveranstaltung in den Ruhestand<br />

verabschiedet.<br />

Prof. Ryssel leitete das Fraunhofer-Institut<br />

und den Lehrstuhl mehr als 23 Jahre seit deren<br />

Gründung im Jahr 1985. In dieser Zeit<br />

entwickelten sich die Einrichtungen zu interna-tional<br />

anerkannten Kompetenzzentren für<br />

die Mikro- und Nanoelektronik und die Leistungselektronik.<br />

Prof. Dr. Heiner Ryssel (li.) übergibt den symbolischen<br />

Institutsschlüssel an seinen Nachfolger Lothar Frey.<br />

Foto: Fraunhofer IISB / Kurt Fuchs<br />

Nachwuchstalente<br />

Mit im Siemens Masters Program<br />

Eine Studentin und drei Studenten der Technischen<br />

Fakultät sind in das Siemens Masters<br />

Program aufgenommen worden. Anna Ruebig<br />

und Max Bautzmann sind im Elitestudiengang<br />

„Advanced Materials and Processes“<br />

eingeschrieben; Stefan Geisselsoeder und<br />

Andriy Narovlyanskyy haben sich auf „Computational<br />

Engineering“ spezialisiert.<br />

Mit dem Förderprogramm ermöglicht Siemens<br />

hochbegabten Bachelorabsolventen<br />

ein international anerkanntes Masterstudium<br />

an einer deutschen Spitzenhochschule.<br />

Die Vermittlung von fachlichem Know-how in<br />

Theorie und Praxis sowie die Förderung von<br />

interkulturellem Verständnis sind neben den<br />

finanziellen Leistungen zentrale Zielsetzung<br />

des Stipendienprogramms, das in diesem<br />

Jahr erstmals auch deutsche Studierende<br />

berücksichtigt. Insgesamt wurden 35 Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten aus Deutschland<br />

und acht weiteren Ländern aufgenommen.


Personalia<br />

Ursache für Miniaturwachstum<br />

Genforscherin erhielt Sir Hans Krebs-Preis<br />

Den mit 10.000 Euro dotierten Sir Hans Krebs-<br />

Preis erhielt im Oktober 2008 Privatdozentin<br />

Dr. Anita Rauch vom Humangenetischen<br />

Institut des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong><br />

(Direktor: Prof. Dr. André Reis). Sie entdeckte<br />

mit ihrer internationalen Forschungsgruppe,<br />

dass die Ursache der ausgeprägten Wachstumsstörung<br />

des gesamten Körpers bei Miniaturmenschen<br />

ein Defekt im so genannten<br />

Perizentrin-Gen ist.<br />

Das Gen ist ein Schlüsselmolekül zur Verankerung<br />

der Fäden, an denen die Chromosomen<br />

bei der<br />

Zellteilung in entgegengesetzterRichtung<br />

in die Tochterzellen<br />

gezogen<br />

werden. Menschen<br />

mit diesem genetischen<br />

Defekt werden<br />

nicht größer als<br />

etwa einen Meter<br />

und haben einen<br />

relativ kleinen Kopf,<br />

sind aber intellektuell<br />

weitgehend<br />

PD Dr. Anita Rauch<br />

Foto: privat<br />

Drei Wissenschaftlerinnen der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> sind<br />

Vorreiterinnen der Grundschulforschung<br />

in Bayern: Sie erhielten den<br />

Preis für innovative Forschung im<br />

Bereich der Lehrerbildung, der vom<br />

Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband<br />

erstmals vergeben wurde.<br />

Prof. Dr. Sabine Martschinke,<br />

Dr. Eva-Maria Kirschhock und Meike<br />

Munser-Kiefer vom Institut für<br />

Grundschulforschung wurden für<br />

ihr Projekt zur Förderung von Textverständnis<br />

bei Grundschülerinnen<br />

und -schülern ausgezeichnet.<br />

Das prämierte Forschungsprojekt, dessen<br />

Durchführung von der Staedtler-Stiftung<br />

gefördert wurde, basiert auf dem „Leseprofitraining“,<br />

das zentrale Lesestrategien für<br />

Grundschüler vermittelt und maßgeblich von<br />

Dr. Kirschhock und Meike Munser-Kiefer entwickelt<br />

und evaluiert wurde. Erste Ergebnisse<br />

zeigen, dass sich die vermittelten Lesestrategien<br />

bereits im Grundschulalter gut fördern<br />

lassen und sich positiv auf die Lesekompe-<br />

normal entwickelt. Sie leiden häufig an Knochenanomalien,<br />

starker Weitsichtigkeit, Übergewicht<br />

und Diabetes. Ihre Lebenserwartung<br />

ist herabgesetzt. Die Forscherin geht davon<br />

aus, dass die Entdeckung des Gendefektes<br />

die Diagnose der Krankheit verbessert.<br />

Möglicherweise kann der Gendefekt auch<br />

den Fund der umgangssprachlich als „Hobbits“<br />

bezeichneten Menschen Homo floresiensis<br />

erklären, die vor 18.000 Jahren auf der<br />

Insel Flores lebten. Es ist umstritten, ob es<br />

sich um eine eigene primitive Menschenart<br />

oder um moderne Menschen mit einer unbekannten<br />

Erkrankung handelt. Die Erlanger<br />

Forscher vermuten aufgrund der großen Ähnlichkeit<br />

mit den jetzt untersuchten Patienten,<br />

dass der Körperbau der Floresbewohner<br />

durch Perizentrin-Defekte verursacht war.<br />

Mit dem von der Hannoverschen Lebensversicherung<br />

AG gestifteten Sir Hans Krebs-<br />

Preis wird jährlich eine herausragende, in einer<br />

wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichte<br />

Arbeit der medizinischen Grundlagenwissenschaft<br />

ausgezeichnet. Der Preis wird von der<br />

Gesellschaft der Freunde der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover e.V. verliehen.<br />

Lesen mit Strategie<br />

Auszeichnung für innovative Forschung in der Lehrerbildung<br />

Meike Munser-Kiefer, Dr. Eva-Maria Kirschhock und Prof. Dr. Sabine<br />

Martschinke (v. l.) mit dem Verbandsvorsitzenden Klaus Wenzel bei<br />

der Preisübergabe in München. Foto: BLLV<br />

tenz (auch in anderen Fächern) auswirken.<br />

Solche Lesestrategien zum besseren Textverständnis<br />

werden in der Grundschule selten<br />

systematisch gelehrt und noch seltener<br />

empirisch untersucht. Es gibt nur einige wenige<br />

Studien im Bereich der Sekundarstufe, die<br />

sich in Interventionsstudien damit befassen.<br />

Daher schließt dieses Forschungsprojekt aus<br />

dem Institut für Grundschulforschung eine<br />

Lücke.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

18<br />

Wirkstoff-Design<br />

Preis der Phoenix Pharma AG<br />

Für ein neuartiges Konzept zum Design selektiver<br />

Wirkstoffe hat Prof. Dr. Peter Gmeiner,<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische<br />

Chemie, zusammen mit seiner Arbeitsgruppe<br />

und dem Lehrstuhl für Klinische Nuklearmedizin<br />

(Prof. Dr. Torsten Kuwert) den mit 10.000<br />

Euro dotieren Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis<br />

2008 erhalten.<br />

Die Erlanger Wissenschaftler haben ein<br />

neuartiges Konzept zum Design selektiver<br />

Wirkstoffe entwickelt. Die Forschungsergebnisse<br />

wurden 2007 im „Journal of Medicinal<br />

Chemistry“ veröffentlicht.<br />

Reizauslöser im Mehl<br />

Förderung der Zöliakie-Forschung<br />

PD Dr. Walburga Dieterich und Dr. Birgit Esslinger<br />

aus der Medizinischen Klinik 1 des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

<strong>Erlangen</strong> (Direktor: Prof.<br />

Dr. Eckart Hahn) wurden von der Deutschen<br />

Zöliakie-Gesellschaft e. V. mit dem Forschungsförderungspreis<br />

2008 über 15.000<br />

Euro ausgezeichnet.<br />

Zöliakie ist eine Krankheit der Schleimhaut<br />

von Magen- und Darmtrakt, die durch den<br />

Mehlbestandteil Gluten ausgelöst wird. Die<br />

Erlanger Forscherinnen konnten zeigen, dass<br />

die Glutene des Weizens Abwehrzellen bei<br />

Patienten und Kontrollpersonen aktivieren.<br />

Warum die gesunden Kontrollpersonen im<br />

Gegensatz zu den Zöliakie-Patienten allerdings<br />

nicht daran erkranken, soll nun in dem<br />

geförderten Projekt untersucht werden.<br />

Coaching-Preis<br />

Arbeit über Selbstreflexionsprozesse<br />

Bernhard Trager, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik<br />

und Personalentwicklung (Prof. Dr. Karl Wilbers),<br />

hat den mit 5.000 Euro dotierten Deutschen<br />

Coaching-Preis 2008 in der Kategorie<br />

„Wissenschaft“ gewonnen. Der Preis wurde<br />

2008 erstmalig vom Deutschen Bundesverband<br />

Coaching (DBVC) verliehen.<br />

Trager wurde für seine Arbeit über „Selbstreflexionsprozesse<br />

im Coaching: Die Auswirkungen<br />

auf Klienten und deren Umfeld als<br />

Einflussfaktoren auf den Coaching-Erfolg“<br />

geehrt. Derzeit arbeitet er in einem Projekt<br />

zum flexiblen Lernen im Einzelhandel.


Nutzbare Abwehrreaktionen<br />

Georges-Koehler-Preis für Prof. Dr. Diana Dudziak<br />

Prof. Dr. Diana Dudziak, Forscherin am Nikolaus-Fiebiger-Zentrum,<br />

wurde im September<br />

2008 für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Impfstoffentwicklung mit dem renommierten<br />

Georges-Koehler-Preis der Deutschen Gesellschaft<br />

für Immunologie ausgezeichnet.<br />

Prof. Dudziak ist Emmy-Noether-Stipendiatin<br />

und Inhaberin einer Professur für die Biologie<br />

Dendritischer Zellen. Den Preis im Wert von<br />

jeweils 3.000 Euro teilt sie mit Dr. Sven Burgdorf<br />

von der Friedrich-Wilhelms-<strong>Universität</strong><br />

Bonn. Der Georges-Koehler-Preis wird von<br />

der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, unterstützt<br />

und in diesem Jahr an Arbeiten vergeben,<br />

die 2007 in den US-amerikanischen<br />

Fachzeitschriften „Science“ und dem „Journal<br />

of Experimental Medicine“ veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Die Arbeitsgruppe von Prof. Diana Dudziak<br />

am Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare<br />

Medizin und der Dermatologischen Klinik<br />

beschäftigt sich mit der Entwicklung von<br />

neuartigen Impfstoffen. Ihre Untersuchungen<br />

sollen helfen, neue Impfstoffe beispielsweise<br />

gegen HIV oder Malaria zu produzieren, beziehungsweise<br />

neue Therapien gegen Krebs<br />

und Autoimmunerkrankungen zu entwickeln.<br />

Ein besonderes Interesse der Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Dudziak gilt den so genannten<br />

Dendritischen Zellen. Die Dendritischen Zellen<br />

nehmen Viren oder Bakterien auf. Klei-<br />

ne Teile (Antigene)<br />

dieser verdauten<br />

Viren und Bakterien<br />

werden von der<br />

Dendritischen Zelle<br />

auf ihrer Oberfläche<br />

präsentiert. Spezialisierte<br />

T-Zellen<br />

können solche präsentiertenBakterien-<br />

oder Virenteile<br />

erkennen. Diese<br />

T-Zellen sind dann<br />

dazu in der Lage, an-<br />

Personalia<br />

Prof. Dr. Diana Dudziak<br />

Foto: privat<br />

dere von Viren und Bakterien befallene Zellen<br />

abzutöten und somit die Infektion zu beenden.<br />

Deswegen sind die Dendritischen Zellen<br />

sehr wichtig, um bei Erkrankungen mit Viren<br />

oder Bakterien eine schnelle Abwehrreaktion<br />

hervorzurufen.<br />

Das Zusammenspiel zwischen Dendritischen<br />

Zellen und T-Zellen gewährleistet<br />

auch, dass nach einer überstandenen Erkrankung<br />

ein lebenslanger Schutz vor einer<br />

neuen Infektion mit dem gleichen Virus oder<br />

Bakterium erzeugt wird. Die Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Dudziak macht sich nun die besonderen<br />

Eigenschaften der Dendritischen Zellen<br />

bei der Abwehrreaktion gegen Viren und<br />

Bakterien für die Therapie von Krebserkrankungen<br />

zu Nutze.<br />

Informationsaustausch zwischen den Synapsen<br />

Kulturpreis Bayern würdigt neurowissenschaftliche Untersuchung<br />

Dr. Teja W. Groemer, Assistent an der Psychiatrischen<br />

und Psychotherapeutischen Klinik<br />

des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, wurde<br />

für seine Arbeit „Vesikel-Populationen bei<br />

spontaner und aktivitätsabhängiger synaptischer<br />

Übertragung“ mit dem Kulturpreis<br />

Bayern der E.ON Bayern AG ausgezeichnet.<br />

Der Preis steht unter der Schirmherrschaft<br />

des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst und ist mit<br />

4.000 Euro dotiert.<br />

Dr. Groemer beschäftigte sich mit dem<br />

Thema der Übertragung von Informationen<br />

im menschlichen Gehirn. Um eine hohe Leistung<br />

zu erbringen, besitzen Nervenzellen in<br />

ihren Kontaktstellen, den Synapsen, Hunderte<br />

von Membranbläschen, sogenannte<br />

Vesikel. Die durch deren gezielte Verschmelzung<br />

erfolgende Ausschüttung von Neurotransmittern<br />

an den Synapsen überträgt die<br />

Prof. Dr. Erwin Neher, Medizin-Nobelpreisträger von 1991, hielt<br />

die Laudatio auf Dr. Teja W. Groemer (links).<br />

Foto: E.ON Bayern AG<br />

Informationen zwischen Nervenzellen so wie<br />

die Sprache zwischen Menschen. Vesikel<br />

werden bei elektrischer Aktivität aber auch in<br />

Ruhe verschmolzen, z. B. um der nächsten<br />

Nervenzelle regelmäßig kurz zu melden, dass<br />

hier zwar gerade geschwiegen wird, aber<br />

19 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Amtsübergabe<br />

Rektorat in Aachen angetreten<br />

Mit Beginn des Wintersemesters 2008/2009<br />

hat Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg, bis vor<br />

kurzem Inhaber des Lehrstuhls für Kunststofftechnik<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

offiziell sein neues Amt als 48. Rektor<br />

der Rheinisch-Westfälischen Technischen<br />

Hochschule (RWTH) Aachen angetreten. Er<br />

folgte damit Prof. Dr. Burkhard Rauhut, der<br />

nach neunjähriger Amtszeit seine Funktion<br />

aus Altersgründen weiterreichte.<br />

Prof. Schmachtenberg hatte an der RWTH<br />

Aachen studiert und war dort bereits von<br />

2001 bis 2006 Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Kunststoff-Werkstofftechnik. Er wird von einer<br />

Prorektorin und drei Prorektoren bei der<br />

Leitung der Hochschule unterstützt.<br />

Die Zukunft im Blick: Prof. Ernst Schmachtenberg, der<br />

neue Rektor der RWTH Aachen, und sein Amtsvorgänger<br />

Prof. Burkhard Rauhut. Foto: RWTH Aachen<br />

durchaus noch übertragen werden kann.<br />

Groemer wies in seiner Arbeit nach, dass es<br />

sich bei den in Ruhe und den durch Aktivität<br />

verschmelzenden Vesikel um ein und dieselben<br />

handelt. Seine Studien führte Dr. Groemer<br />

von der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

aus durch, betreut am Max-Planck Institut für<br />

biophysikalische Chemie in Göttingen in der<br />

Gruppe von Prof. Dr. Jürgen Klingauf.<br />

Bereits während des Medizinstudiums interessierte<br />

sich Teja W. Groemer besonders<br />

für die molekularen Neurowissenschaften.<br />

Um seine bisherige Arbeit weiterzuführen,<br />

widmet er sich nun der Erforschung von<br />

krankheitsrelevanten Zusammenhängen an<br />

Synapsen mittels neuartiger Mikroskopie-<br />

Techniken. Momentan baut er dafür an der<br />

Psychiatrischen Klinik in <strong>Erlangen</strong> ein Labor<br />

für Lebendzell-Mikroskopie auf und leitet eine<br />

Arbeitsgruppe für Molekulare Bildgebung.


Doppel-Jubiläum<br />

Zwei Jahrestage für Kanzler Schöck<br />

Thomas A.H.<br />

Schöck, Kanzler<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

feierte im Oktober<br />

2008 ein doppeltes<br />

Jubiläum. Er vollendete<br />

sein 60. Lebensjahr;<br />

außerdem<br />

jährte sich am zum<br />

20. Mal sein Dienstantritt<br />

als Kanzler<br />

Thomas A.H. Schöck<br />

der <strong>Universität</strong>.<br />

Schöck steht seit 1988 als Kanzler der<br />

<strong>Universität</strong> an der Schnittstelle zwischen<br />

Ministerium und Hochschulverwaltung. Er<br />

war von Oktober 1996 bis September 1999<br />

Landessprecher der Kanzler der bayerischen<br />

<strong>Universität</strong>en, von 1999 bis 2000 stellvertretender<br />

Sprecher und von Oktober 2000 bis<br />

September 2003 Sprecher der Kanzlerinnen<br />

und Kanzler der deutschen <strong>Universität</strong>en.<br />

Seit 2003 ist Schöck Vorsitzender des Arbeitskreises<br />

für Arbeitnehmererfinderrecht,<br />

EU-Angelegenheiten und Drittmittelfragen im<br />

Sprecherkreis der Kanzlerinnen und Kanzler<br />

der deutschen <strong>Universität</strong>en. 2008 wurde<br />

ihm vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />

Verdienstkreuz<br />

Einsatz für Begegnung der Kulturen<br />

Prof. Dr. Johannes Lähnemann, Emeritus des<br />

Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik<br />

des Evangelischen Religionsunterrichts,<br />

wurde von Bundespräsident Horst Köhler das<br />

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />

Im Oktober 2008 übergab ihm der damalige<br />

bayerische Ministerpräsident Günter<br />

Beckstein die hohe Auszeichnung für seinen<br />

Einsatz für die Begegnung<br />

der Kulturen,<br />

den interreligiösen<br />

Dialog<br />

und die Bewegung<br />

„Religionen für den<br />

Frieden“. Auch dem<br />

islamischen Religionsuntericht<br />

an<br />

deutschen Schulen<br />

galt Prof. Lähne-<br />

Prof. Johannes Lähnemann<br />

Foto: privat<br />

manns besonderes<br />

Engagement.<br />

Personalia<br />

Ehrenbürgerwürde für Prof. Hohenberger<br />

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Helmbrechts<br />

Prof. Dr. Werner Hohenberger,<br />

Direktor der Chirurgischen Klinik<br />

(Chirurgie) des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

<strong>Erlangen</strong>, wurde mit einer<br />

besonderen Auszeichnung bedacht:<br />

Seine oberfränkische Geburtsstadt<br />

Helmbrechts verlieh<br />

ihm die Ehrenbürgerwürde. In<br />

Anerkennung seiner Verdienste<br />

um die Stadt Helmbrechts und<br />

ihrer Bürger durfte Prof. Hohenberger<br />

eine Urkunde entgegennehmen<br />

und sich in das goldene<br />

Buch der Stadt eintragen.<br />

„Wir ehren heute einen bedeutenden<br />

Arzt und Wissenschaftler,<br />

einen wahrhaft großen Sohn<br />

unserer Stadt. Seine hervorragenden<br />

Fähigkeiten in der Chirurgie,<br />

seine internationale Reputation und<br />

seine weltweite Forschungs- und Lehrtätigkeit<br />

sind das eine“, sagte Stefan Pöhlmann,<br />

1. Bürgermeister, in seiner Laudatio, „das andere<br />

ist seine untrennbare Verbundenheit mit<br />

seiner Heimat, der Stadt Helmbrechts und<br />

seinem Heimatdorf Ort.“<br />

„Die höchste Ehre“<br />

In seiner Dankesrede betonte Prof. Hohenberger,<br />

wie sehr er sich über die Ehrenbürgerwürde<br />

seiner Geburtsstadt freue: „Es ist die<br />

höchste Ehre und Auszeichnung, die ich je<br />

erhalten habe.“<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

20<br />

Eintrag in das goldene Buch der Stadt Helmbrechts: Prof. Dr. Werner<br />

Hohenberger (rechts), 1. Bürgermeister Stefan Pöhlmann (Mitte) und<br />

Landrat Bernd Hering. Foto: W. Bußler<br />

Werner Hohenberger wurde im Juli 1948 in<br />

Helmbrechts geboren und wuchs im vier<br />

Kilometer entfernten Dorf Ort auf, das 1971<br />

nach Helmbrechts eingemeindet wurde.<br />

1967 ging Hohenberger zum Medizinstudium<br />

an die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>.<br />

Nach Tätigkeiten an verschiedenen deutschen<br />

und Schweizer <strong>Universität</strong>en folgte er<br />

1995 dem Ruf nach <strong>Erlangen</strong>, leitet seitdem<br />

den hiesigen Lehrstuhl für Chirurgie und ist<br />

Direktor der Chirurgischen Klinik (Chirurgie).<br />

Forschungsschwerpunkte von Prof. Hohenberger<br />

sind die chirurgische Onkologie, die<br />

kolorektale Chirurgie und die Sepsis.<br />

Viele Jahre Dienst an der Wissenschaft<br />

Zur Feier ihrer Dienstjubiläen lud Rektor Prof. Dr. Grüske (Mitte) eine Professorin und fünf Professoren im Oktober<br />

2008 ins Schloss. 40 Dienstjahre hat Prof. Dr. Hinrich Hudde (2. v. r.), Romanische Philologie, absolviert; 25 Jahre<br />

sind es für Prof. Dr. Roland Sturm, Politische Wissenschaft, Prof. Dr. Ursula Schlötzer-Schrehardt, Augenklinik,<br />

Prof. Dr. Wolfgang Borchers, Angewandte Mathematik, Prof. Dr. Ignaz Schneider, Chirurgische Klinik und Prof. Dr.<br />

Franklin Kiesewetter, Hautklinik (v. l. n. r.).


Prof. Dr. Patrik Schmuki, Leiter des Lehrstuhls<br />

für Werkstoffwissenschaften (Korrosion<br />

und Oberflächentechnik), wurde von<br />

der European Section of the Electrochemical<br />

Society mit der Alessandro Volta Medal 2008<br />

ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre<br />

für herausragende Leistungen im Bereich der<br />

Elektrochemie und der Festkörperwissenschaften<br />

verliehen. Prof. Schmuki erhielt den<br />

Preis für seine außerordentlichen Beiträge zu<br />

Wachstum und Anwendung von selbstorganisierenden<br />

Nanostrukturen.<br />

Dr. Stefanie Wick, Absolventin der Humanmedizin,<br />

erhielt den 100. Promotionspreis<br />

der Staedt ler-Stiftung in <strong>Nürnberg</strong>. Stefanie<br />

Wicks Promotion erfolgte an der Anästhesiologischen<br />

Klinik (Direktor: Prof. Dr. Jürgen<br />

Schüttler). Dort untersuchte sie in der Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Dr. Hubert Schmitt und<br />

Privatdozent Dr. Tino Münster die Wirkung<br />

des Muskelrelaxanz Rocuronium auf die<br />

neuromuskuläre Blockade bei Patienten mit<br />

Muskeldystrophie Duchenne. Die Auszeichnung<br />

für ihre hervorragende Leistung in der<br />

Doktorarbeit ist mit 3.500 Euro dotiert.<br />

Dr. Andreas Hess, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für Pharmakologie und<br />

Toxikologie, und Julia Knabl, frühere wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin dieses Lehrstuhls,<br />

erhielten gemeinsam mit einem Züricher Kollegen<br />

beim Deutschen Schmerzkongress in<br />

Berlin den diesjährigen ersten Preis für experimentelle<br />

Schmerzforschung. Den drei Nachwuchsforschern<br />

gelang es unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Hanns Ulrich Zeilhofer (<strong>Universität</strong><br />

Zürich, früher an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>), neue Ansätze für die Therapie<br />

chronischer Schmerzen zu erarbeiten und<br />

in der Zeitschrift „Nature“ zu publizieren. Dr.<br />

Cornelia Heindl-Erdmann, ebenfalls wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin des Erlanger Lehrstuhls,<br />

wurde für ein Poster ausgezeichnet,<br />

das in enger Zusammenarbeit mit Dr. Hess<br />

und Prof. Dr. Kay Brune entstanden war.<br />

Prof. Dr. Haël Mughrabi, Department Werkstoffwissenschaften,<br />

hat anlässlich der von<br />

verschiedenen amerikanischen Fachgesellschaften<br />

organisierten Tagung MS&T’08 in<br />

Pittsburgh den Edward DeMille Campbell<br />

Memorial Lecture Award der American Society<br />

for Materials (ASM) erhalten. Der Preis ist<br />

mit 3.000 US-Dollar dotiert.<br />

Prof. Dr. Diana Dudziak, Lehrstuhl für Haut-<br />

und Geschlechtskrankheiten, hat auf dem<br />

„Third European Workshop on Immune-Mediated<br />

Inflammatory Diseases“ in London<br />

den Posterpreis im Wert von 500 Euro gewonnen.<br />

Personalia<br />

Dr. Tino Haderlein, Lehrstuhl für Mustererkennung<br />

des Departments Informatik und<br />

Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

des <strong>Universität</strong>sklinikums, wurde auf der 25.<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie für seine Dissertation<br />

„Automatic Evaluation of Tracheoesophageal<br />

Substitute Voices“ mit dem Atos<br />

Medical-Preis für Rehabilitation in der Phoniatrie<br />

und Pädaudiologie ausgezeichnet. In<br />

der Arbeit wird die automatische, objektive<br />

Bewertung von Ersatzstimmen nach einer<br />

totalen Kehlkopfentfernung beschrieben. Der<br />

Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.<br />

Dr. Thomas Zeiser, Regionales Rechenzentrum<br />

<strong>Erlangen</strong>, erhielt den Golden Spike<br />

Award. Der Preis wird jährlich anlässlich eines<br />

Workshops am Bundeshöchstleistungsrechenzentrum<br />

Stuttgart an herausragende Arbeiten<br />

auf dem Gebiet des Höchstleistungsrechnens<br />

vergeben.<br />

Prof. Dr. Karl Christian Felmy, Prof. i. R. für<br />

Geschichte und Theologie des christlichen<br />

Ostens, erhielt von der orthodoxen Theologischen<br />

Fakultät der <strong>Universität</strong> Bukarest die<br />

Würde eines Doktors der Theologie honoris<br />

causa.<br />

PD Dr. Christoph Alexiou, Oberarzt an der<br />

Hals-Nasen-Ohren-Klinik (Kopf- und Halschirurgie)<br />

des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>,<br />

konnte für das Forschungsprojekt „Lokale<br />

Chemotherapie mit magnetischen Nanopartikeln“<br />

seiner Arbeitsgruppe den diesjährigen<br />

Erlanger Medizinpreis in der Kategorie Medizintechnik<br />

entgegennehmen. Die Auszeichnung<br />

des Vereins „Gesundheit & Medizin in<br />

<strong>Erlangen</strong> e. V.“ ist mit 500 Euro dotiert. Die<br />

Forschungsgruppe der HNO-Klinik arbeitet<br />

eng mit dem Bereich Corporate Technology<br />

im Siemensforschungszentrum zusammen.<br />

Richard Membarth, Absolvent des Lehrstuhls<br />

für Informatik 12 (Hardware-Software-<br />

Co-Design), hat den Programmierwettbewerb<br />

CUDA Challenge gewonnen. Mit seiner<br />

Diplomarbeit „Efficient Mapping Methodology<br />

for Medical Image Processing on GPUs“<br />

belegte er den ersten Platz.<br />

Dr. Michael Taschner, Zahnklinik 1 - Zahnerhaltung<br />

und Parodontologie, wurde mit dem<br />

Dental Talent Award der Firma 3M Espe<br />

ausgezeichnet. Der Preis ist mit einem USA-<br />

Stipendium in Höhe von 10.000 US-Dollar<br />

dotiert.<br />

Dipl.-Ing. Sebastian Pfadler, Kollegiat der<br />

<strong>Erlangen</strong> Graduate School in Advanced Optical<br />

Technologies (SAOT), wurde für eine he-<br />

21 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

rausragende und deshalb in der hoch angesehenen<br />

internationalen Zeitschrift „Optics<br />

Express“ veröffentlichten wissenschaftlichen<br />

Arbeit mit dem Research Award 2008 in Advanced<br />

Optical Technologies der SAOT in<br />

Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet.<br />

Dipl.-Biol. Simone Häberlein, Lehrstuhl für<br />

Mikrobiologie und Infektionsimmunologie,<br />

hat beim BIOTECHNICA-Studienpreis 2008<br />

den dritten Platz mit einem Preisgeld von<br />

1.000 Euro eingenommen. Sie untersuchte,<br />

aufgrund welcher Signale bestimmte Parasiten<br />

einen Wirtsorganismus befallen und<br />

welchen Einfluss Schutzcremes darauf haben.<br />

Der von ROCHE gestiftete Preis wurde<br />

in diesem Jahr erstmals vom Verband Biologie,<br />

Biowissenschaften und Biomedizin ausgeschrieben.<br />

Dr. Christian Walter, Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik,<br />

wurde von der Gesellschaft<br />

für Chemische Technik und Biotechnologie<br />

e.V. (DECHEMA) mit dem Hochschullehrer-<br />

Nachwuchpreis 2008 ausgezeichnet. Dr.<br />

Walter erhielt den mit 1.000 Euro dotierten<br />

Preis für seinen Vortrag über die Entwicklung<br />

von Wirkstoffkandidaten aus Mikroalgen mit<br />

Aktivitäten gegen humanpathogene Viren.<br />

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Irina<br />

Smirnova, frühere Oberassistentin am<br />

Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik,<br />

nun Leiterin des Instituts für Thermische Verfahrenstechnik<br />

an der TU Hamburg-Harburg,<br />

für ihre Präsentation „Anwendung von thermodynamischen<br />

Methoden auf pharmazeutische<br />

Systeme“. Mit dem Hochschullehrer-<br />

Nachwuchspreis soll die Weiterentwicklung<br />

von Forschung und Lehre in den Fachgebieten<br />

Technische Chemie und Biotechnologie<br />

gefördert werden.<br />

Dipl.-Ing. Alexander Kutter, Lehrstuhl für<br />

Strömungsmechanik und <strong>Erlangen</strong> Graduate<br />

School in Advanced Optical Technologies<br />

(SAOT), erhielt einen der diesjährigen<br />

DECHEMA-Studentenpreise, die für hervorragende<br />

fachliche Leistungen bei besonders<br />

kurzer Studiendauer verliehen werden. Er<br />

befasste sich in seiner Diplomarbeit mit der<br />

Hochdruckbehandlung von Lebensmitteln,<br />

speziell mit der Inaktivierung von Proteinen.<br />

Die Gewinner der Studentenpreise können<br />

innerhalb von zwei Jahren bei voller Reisekostenübernahme<br />

an zwei Tagungen teilnehmen,<br />

welche die Gesellschaft organisiert,<br />

davon eine im außereuropäischen Ausland.<br />

Außerdem stehen ihnen die Teilnahme an<br />

einem Kolloquium und eine zweijährige kostenlose<br />

DECHEMA-Mitgliedschaft zu, die<br />

weitere Vergünstigungen beinhaltet.


Funktionen<br />

Prof. Dr. Gerhard Kittel, ehemaliger Vorstand<br />

der Erlanger <strong>Universität</strong>sabteilung<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie, wurde auf der<br />

25-jährigen Jubiläumstagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

zum ersten Ehrenpräsidenten dieser<br />

Gesellschaft ernannt. Damit wurden seine<br />

jahrzehntelangen berufspolitischen und wissenschaftlichen<br />

Tätigkeiten gewürdigt. Prof.<br />

Kittel besitzt bereits die Ehrenmitgliedschaft<br />

in dieser sowie in sechs weiteren nationalen<br />

und internationalen fachwissenschaftlichen<br />

Gesellschaften.<br />

Prof. Dr. Christof Schöfl, Neurochirurgische<br />

Klinik, wurde in den Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) gewählt<br />

und in den Beirat der Akademie für<br />

Fort- und Weiterbildung der DGE berufen.<br />

PD Dr. Claus Cursiefen, Augenklinik, wurde<br />

vom Schepens Eye Research Institute der<br />

Harvard Medical School in Boston/USA zum<br />

Adjunct Associate Scientist ernannt. Damit<br />

soll die intensive wissenschaftliche Kooperation<br />

auf dem Gebiet der Transplantationsimmunologie<br />

der Hornhaut weiter vertieft<br />

und auf eine stabile strukturelle Basis gestellt<br />

werden. Ziel der gemeinsamen Forschung<br />

ist es, das Überleben von Hornhauttransplantaten<br />

weiter zu verbessern und damit die<br />

Sehfähigkeit von Patienten mit Hornhauterkrankungen<br />

zu erhalten. Das Schepens Eye<br />

Research Institute bekämpft Blindheit durch<br />

ophthalmologische Forschung und sucht<br />

nach neuen Wegen der Diagnostik und Therapie<br />

von erblindenden Augenerkrankungen.<br />

Prof. Dr. Carola Jäggi, Lehrstuhl für Christliche<br />

Archäologie und Kunstgeschichte, wurde<br />

als Associate ins Board des International<br />

Center of Medieval Art in New York gewählt.<br />

Ruf erhalten<br />

Med<br />

Prof. Dr. Christian Kurts, <strong>Universität</strong> Bonn,<br />

auf die W3-Professur für Experimentelle<br />

Medizin I mit dem Schwerpunkt Molekulare<br />

Pathogeneseforschung am Nikolaus-Fiebiger-Zentrum<br />

für Molekulare Medizin.<br />

Prof. Dr. Volker Roelcke, <strong>Universität</strong><br />

Gießen, auf die W3-Professur für<br />

Geschichte der Medizin am Institut<br />

für Geschichte und Ethik der Medizin.<br />

Personalia<br />

Prof. Dr. Regine Schneider-Stock, <strong>Universität</strong><br />

Magdeburg, auf die W2-Professur für<br />

Experimentelle Tumorpathologie am Pathologischen<br />

Institut.<br />

PD Dr. Dr. Konstanze Winklhofer, <strong>Universität</strong><br />

München, auf die W2-Professur für Biochemie<br />

und Medizinische Molekularbiologie<br />

am Institut für Biochemie (Emil-Fischer-Zentrum).<br />

RW<br />

Dr. Andreas Fürst, <strong>Universität</strong> Mannheim,<br />

auf eine W3-Professur für Marketing im Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften.<br />

Ruf angenommen<br />

Phil<br />

Prof. Dr. Edwin Keiner, <strong>Universität</strong> Bochum,<br />

auf die W3-Professur für Allgemeine Pädagogik.<br />

Prof. Dr. Matthias Warstat, Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin, auf die W3-Professur für Theater- und<br />

Medienwissenschaft.<br />

Med<br />

Prof. Dr. Michael Hensel, Mikrobiologisches<br />

Institut - Klinische Mikrobiologie, Immunologie<br />

und Hygiene, auf die W2-Professur für<br />

Infektionsabwehr und Toleranz am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>.<br />

Nat<br />

PD Dr. Jutta Eichler, Gruppenleiterin am<br />

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />

in Braunschweig, auf die W2-Professur für<br />

Pharmazeutische Chemie am Department<br />

Chemie und Pharmazie.<br />

Prof. Dr. Harald Stollhofen, RWTH Aachen,<br />

auf die W3-Professur für Geologie (Exogene<br />

Dynamik).<br />

Dr. Nicolas Joly, Maître de Conférences an<br />

der Université Lille 1, auf die W2-Professur<br />

für Experimentalphysik (Photonik).<br />

Tech<br />

Dr. Michael Thoss, TU München, auf die<br />

W2-Professur für Theoretische Physik mit<br />

dem Schwerpunkt Elektronentransport in<br />

Molekülen.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

22<br />

Prof. Dr. Lothar Frey auf den Lehrstuhl für<br />

Elektronische Bauelemente.<br />

Ruf nach auswärts erhalten<br />

RW<br />

Prof. Dr. Berthold U. Wigger, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Finanzwissenschaft, auf die<br />

W3-Professur für Finanzwissenschaft an<br />

der <strong>Universität</strong> Karlsruhe sowie einen weiteren<br />

Ruf auf die W3-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbes. Finanzwissenschaft, an<br />

der <strong>Universität</strong> Münster.<br />

Med<br />

Prof. Dr. Gerold Schuler, Lehrstuhl für<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten, auf die<br />

Vertragsprofessur für Dermatologie und Venerologie<br />

der Medizinischen <strong>Universität</strong> Innsbruck.<br />

Ruf nach auswärts angenommen<br />

RW<br />

Dr. Ferdinand Mager, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Banken und<br />

Finanzierung, auf den Lehrstuhl Banking &<br />

Finance an der European Business School/<br />

EBS, Oestrich-Winkel.<br />

Med<br />

Prof. Dr. Christopher Nimsky, Neurochirurgische<br />

Klinik, auf die W3-Professur für Neurochirurgie<br />

an der <strong>Universität</strong> Marburg.<br />

PD Dr. Anita Rauch, Lehrstuhl für Humangenetik,<br />

auf das Ordinariat für Medizinische<br />

Genetik an der <strong>Universität</strong> Zürich.<br />

Tech<br />

Dr. Irina Smirnova, Lehrstuhl für Thermische<br />

Verfahrenstechnik, auf die W3-Professur für<br />

Thermische Prozesse und Trennprozesse an<br />

der Technischen <strong>Universität</strong> Hamburg-Harburg.<br />

Ruf nach auswärts abgelehnt<br />

Med<br />

PD Dr. Anita Rauch, Lehrstuhl für Humangenetik,<br />

auf ein Extraordinariat der <strong>Universität</strong><br />

Zürich.


Nat<br />

Prof. Dr. Tilmann Schäfer, W2-Professur für<br />

Angewandte Physik, auf eine W3-Professur<br />

für Bionanomechanik an der <strong>Universität</strong> Ulm.<br />

Tech<br />

Prof. Dr. Walter Kellermann, Professur für<br />

Nachrichtentechnik, auf die W3-Professur<br />

für Angewandte Physik an der <strong>Universität</strong> Oldenburg.<br />

J<strong>uni</strong>orprofessor/in<br />

Med<br />

Dr. Evelyn Ullrich, Forschungsstipendiatin<br />

am Institut Gustave Roussy, Villjuif, Frankreich<br />

wurde vom 1. September 2008 bis 31.<br />

August 2011 zur J<strong>uni</strong>orprofessorin für Zelluläre<br />

Immunregulation an der Medizinischen<br />

Klinik 5 ernannt.<br />

Honorarprofessor/in<br />

Tech<br />

Dr. Herbert Haunstein, Lehrstuhl für Informationsübertragung,<br />

für das Fachgebiet Optische<br />

Nachrichtentechnik.<br />

Dr. Klaus-Dieter Sommer, Lehrstuhl für<br />

Sensorik, für das Fachgebiet Messtechnik.<br />

Apl. Professor/in<br />

Phil<br />

PD Dr. Karl-Günter Gaßmann, Lehrstuhl für<br />

Psychogerontologie.<br />

Prof. Dr. Jörg Krämer, Lehrstuhl Neuere<br />

Deutsche Literaturwissenschaft.<br />

Med<br />

PD Dr. Robert Zimmermann, Transfusionsmedizinische<br />

und Hämostaseologische Abteilung<br />

in der Chirurgischen Klinik.<br />

Prof. Dr. Mathias Pauschinger, Medizinische<br />

Klinik 2 - Kardiologie, Angiologie.<br />

Privatdozent/in<br />

Phil<br />

Dr. Annette Keilhauer, Lehrstuhl für Roma-<br />

Personalia<br />

nische Philologie III, für das Fachgebiet Romanistische<br />

Literatur und Kulturwissenschaft.<br />

Med<br />

Dr. Jürgen Bardutzky, Neurologische Klinik,<br />

für das Fachgebiet Neurologie.<br />

Dr. Andreas Stadlbauer, Neurochirurgische<br />

Klinik, für das Fachgebiet Medizinische Physik.<br />

Dr. Hagen Huttner, Neurologische Klinik, für<br />

das Fachgebiet Experimentelle Neurologie.<br />

Dr. Norbert Meidenbauer, Lehrstuhl für Hämatologie<br />

und internistische Onkologie, für<br />

das Fachgebiet Innere Medizin.<br />

Dr. Lutz Arne Müller, Lehrstuhl für Orthopädie<br />

und Orthopädische Chirurgie, für das<br />

Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie.<br />

Dr. Abbas Agaimy, Lehrstuhl für Allgemeine<br />

Pathologie und Pathologische Anatomie, für<br />

das Fachgebiet Pathologie.<br />

Dr. Michael Fischer, Institut für Physiologie,<br />

für das Fachgebiet Physiologie.<br />

Dr. Vahudin Zugor, Urologische Klinik, für<br />

das Fachgebiet Urologie.<br />

Prof. Dr. Mathias Pauschinger, Medizinische<br />

Klinik 2 - Kardiologie, Angiologie, für<br />

das Fachgebiet Innere Medizin.<br />

Dr. Johannes Jacobi, Medizinische Klinik 4<br />

- Nephrologie und Hypertensiologie, für das<br />

Fachgebiet Innere Medizin.<br />

Dr. Brigitte Stemper, Neurologische Klinik,<br />

für das Fachgebiet Neurologie.<br />

Dr. Rainer Kollmar, Neurologische Klinik, für<br />

das Fachgebiet Neurologie.<br />

Dr. Antje Knöll, Lehrstuhl für Klinische Virologie,<br />

für das Fachgebiet Mikrobiologie, Virologie<br />

und Infektionsepidemiologie.<br />

Dr. Karl Engelhard, Radiologisches Institut,<br />

für das Fachgebiet Diagnostische Radiologie.<br />

Nat<br />

Dr. Wolfgang Spitzer, Lehrstuhl für Theoretische<br />

Physik, für das Fachgebiet Mathematik.<br />

Dr. Christine Silberhorn, Lehrstuhl für Ex-<br />

23 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

perimentalphysik (Optik), für das Fachgebiet<br />

Physik.<br />

Emeritierung/Ruhestand<br />

Prof. Dr. Kay Brune, Doerenkamp-Stiftungsprofessur<br />

für Innovationen im Tier- und Verbraucherschutz.<br />

Er wird als außertariflicher<br />

Angestellter mit Professorenaufgaben (Doerenkamp-Stiftungsprofessur)<br />

bis 31. März<br />

2011 weiterbeschäftigt.<br />

Prof. Dr. Dr. Klaus von der Mark, Lehrstuhl<br />

für Experimentelle Medizin I.<br />

Akad. Direktor Dr. Dieter Borgmann, Lehrstuhl<br />

für Physikalische Chemie II.<br />

Prof. Dr. Albrecht Winnacker, Lehrstuhl für<br />

Werkstoffe der Elektrotechnik.<br />

Akad. Direktor Dipl.-Math. Peter Mirsch,<br />

Lehrstuhl für Angewandte Mathematik.<br />

Akad. Direktor Dr. Hermann Kaiser, Geschäftsstelle<br />

Department Werkstoffwissenschaften.<br />

Prof. Dr. Erhard Steffens, Lehrstuhl für Physik.<br />

Prof. Dr. Franz Josef Hausmann, Lehrstuhl<br />

für Angewandte Sprachwissenschaft.<br />

Prof. Dr. Herbert Stoyan, Lehrstuhl für Informatik<br />

8 (Künstliche Intelligenz).<br />

Prof. Dr. Heiner Ryssel, Lehrstuhl für Elektronische<br />

Bauelemente.<br />

Prof. Dr. Maximilian Forschner, Lehrstuhl<br />

für Philosophie.<br />

Prof. Dr. Dr. E.h. mult. Dr. h.c. mult. Manfred<br />

Geiger, Lehrstuhl für Fertigungstechnologie.<br />

Prof. Dr. Horst Kisch, Lehrstuhl für Anorganische<br />

und Allgemeine Chemie.<br />

Prof. Dr. Reinhard Troschütz, Professur für<br />

Pharmazeutische Chemie.<br />

Prof. Dr. Peter Otto, Professur für Theoretische<br />

Chemie.<br />

Verstorben<br />

Prof. Dr. Hermann Göhr, Institut für Physikalische<br />

Chemie, am 5. September 2008.


Prof. Dr. Gerd Wedler, Emeritus des Lehrstuhls<br />

für Physikalische Chemie II, am 13.<br />

September 2008.<br />

Prof. Dr. Bernhard Klaus, Emeritus des Instituts<br />

für Theologie, am 25. September 2008.<br />

Weiteres aus den Fakultäten<br />

Med<br />

Prof. Dr. Michael Hensel, C3-Professor für<br />

Medizinische Mikrobiologie und Immunologie,<br />

wurde zum W2-Professor für Infektionsabwehr<br />

und Toleranz am Mikrobiologischen<br />

Institut - Klinische Mikrobiologie, Immunologie<br />

und Hygiene ernannt.<br />

Dr. jur. Gerhard Jooss, ehem. Mitglied des<br />

Vorstandes der Thyssen Krupp AG, und Prof.<br />

Dr. Michael Peter Manns, Direktor der Klinik<br />

für Gastroenterologie, Hepatologie und<br />

Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover, wurden erneut zu Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

bestellt.<br />

Tech<br />

Prof. Dr. Günther Görz, Professur für Informatik<br />

(Künstliche Intelligenz), wurde mit der<br />

kommissarischen Wahrnehmung der Aufgaben<br />

des Lehrstuhls für Informatik 8 (Künstliche<br />

Intelligenz) beauftragt.<br />

Prof. Dr. Henning Bülow, Lehrstuhl für Informationsübertragung,<br />

wird vom 1. Oktober<br />

2008 bis 30. September 2009 als Gastprofessor<br />

die Alcatel-Lucent Gastprofessur wahrnehmen.<br />

Dr. Saule Aldabergenova wird am Department<br />

für Werkstoffwissenschaften als Gastprofessorin<br />

tätig sein.<br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Schlossplatz 4, 91054 <strong>Erlangen</strong>; Internet: www.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Verantwortlich: Komm<strong>uni</strong>kation & Presse (K&P), Ute Missel M.A.<br />

Tel.: 09131/85-24036, Fax: 09131/85-24806,<br />

Mail: presse@zuv.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Redaktion: Ute Missel M.A., Gertraud Pickel M.A., Sandra Kurze M.A.<br />

Barbara Mestel M.A., Bärbel Rhades, Brigitte Günther<br />

Druckerei: Druckhaus Mayer, <strong>Erlangen</strong><br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, umweltfreundlichem Papier<br />

Auflage: 6000<br />

ISSN 1436-3232<br />

Fotos: Wenn nicht anders angegeben: K&P<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2009.<br />

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe frei zur Veröffentlichung.<br />

Personalia<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>74</strong> | Dezember 2008<br />

Die <strong>Universität</strong> gedenkt in Trauer und Dankbarkeit<br />

ihrer verstorbenen Mitglieder des Jahres 2008<br />

Dr. Heinrich Baust, Direktor und Mitarbeiter<br />

der Strahlenklinik<br />

Prof. Dr. August Dauses, Professor für romanische<br />

Sprachwissenschaft<br />

Prof. Dr. Manfred Dillig, Professor für Physik<br />

i.R.<br />

Prof. Dr. Hermann Göhr, Extraordinarius<br />

für Physikalische Chemie i.R.<br />

Prof. Dr. Ralph Grassmann, Tumorforscher<br />

am Virologischen Institut<br />

Elisabeth Gruber, ehemalige Mitarbeiterin<br />

der Zentralen <strong>Universität</strong>sverwaltung<br />

Dr. Artur Grün, Ehrensenator der <strong>Universität</strong><br />

und Stifter der Dr. Artur Grün-Stiftung<br />

Walburga Forster, Gesundheits- und Kinder-Krankenpflegerin<br />

Georg Hauenstein, ehemaliger Fahrer des<br />

Rektors<br />

Simon Andreas Heitele, Student der Wirtschaftsinformatik<br />

Christina Hindelang, Mitarbeiterin der<br />

Zentralen <strong>Universität</strong>sverwaltung<br />

Waldemar Hofmann, langjähriger Geschäftsführer<br />

des <strong>Universität</strong>sbundes und<br />

Ehrensenator<br />

Thomas Holz, medizin-technischer Radiologieassistent<br />

Petra Kandler, Hausgehilfin in der <strong>Universität</strong>s-Frauenklinik<br />

Prof. Bernhard Klaus, Emeritus für Praktische<br />

Theologie, Stifter der Professor-<br />

Bernhard-Klaus-Stiftung<br />

Prof. Dr. Helga Kersten, Extraordinaria für<br />

Biochemie i.R.<br />

Dr. Kurt Köhler, Syndikus und Kanzler der<br />

<strong>Universität</strong> von 1966-1988, Ehrensenator<br />

Gerald König, ehemaliger Mitarbeiter der<br />

Zentralen <strong>Universität</strong>sverwaltung<br />

24<br />

Empfänger<br />

Martin Lindow, Ehrenbürger der <strong>Universität</strong><br />

Michael Lörner, Student der Informations-<br />

und Komm<strong>uni</strong>kationstechnik<br />

Andreas Lück, studentische Hilfskraft am<br />

Institut für Maschinenbau<br />

Hannelore Macher, Verwaltungsangestellte<br />

Dr. Michael Munkert, Stifter des Dr. Michael<br />

Munkert-Stipendiums<br />

Prof. Dr. phil. Georg Nöbeling, Emeritus<br />

für Mathematik, früherer Rektor der <strong>Universität</strong><br />

Hertha Recktenwald, Ehrensenatorin der<br />

<strong>Universität</strong>, Stifterin der H.C. Recktenwald-<br />

Stiftung<br />

Ines Dorothea Reiser, Studentin der Wirtschaftsmathematik<br />

Prof. Dr. Hans Wilhelm Schüßler, Emeritus<br />

für Elektrotechnik, Stifter der Hans-Wilhelm<br />

und Helga Schüßler-Stiftung<br />

Dr. Robert Schuh, Lehrbeauftragter am<br />

Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische<br />

Landesgeschichte<br />

Prof. Dr. Karl Heinz Schwab, Emeritus für<br />

Zivilrecht, früherer Rektor der <strong>Universität</strong><br />

Andreas Stark, ehemaliger Krankenpfleger<br />

und Personalrat der <strong>Universität</strong><br />

Prof. Dr. Helmut Valentin, Emeritus für Arbeits-<br />

und Sozialmedizin<br />

Marcus Voigtmann, medizinischer Laborant<br />

in der Neuroradiologie<br />

Prof. Dr. Gerd Wedler, Emeritus für Physikalische<br />

Chemie<br />

Thomas Zöllner, Maschinenbaumechaniker<br />

in der Mechanik-Werkstatt der Technischen<br />

Fakultät

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