Zürisport 2022-1

14.03.2022 Aufrufe

10 MixOffene Rennbahn live erleben –am 1. Juni dabei sein!ZÜRI VELO-SPRINTNach einem zweijährigen Unterbruch treffen sich am 1. Juni 2022Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und Junggebliebene wiederzum Züri Velo-Sprint. Die Bahnrunde über 333 Meter im Oval deroffenen Rennbahn Oerlikon ist für alle machbar. Im Mittelpunktsteht die Freude an einem nicht alltäglichen Velo-Event. DieTeilnahme ist gratis, und es gibt obendrein die Urkunde mitZeitangabe und dem persönlichen Aktionsfoto. Das eigene,strassentaugliche Velo und der Fahrrad-Helm sind mitzubringen.Für Ambitionierte ab 13 Jahren bietet die Cycling Academyab Anfang Mai perfekte Trainingsmöglichkeiten an.> rvzuerich.ch/zueri-velo-sprint> zo-pool.ch/Cycling-Academy11 LÄUFE, EINE TEAMWERTUNGDer ZKB-Zürilaufcup wurde 1986 von der ZürcherKantonalbank ins Leben gerufen. Die Laufseriebesteht aus 11 Läufen, die über das Jahr verteilt imKanton Zürich stattfinden. Allesamt zeichnen sie sichdurch eine attraktive Strecke durch den Wald oderauf Feldwegen mit Blick in die Berge aus. Läuferinnenoder Läufer, die an mindestens 5 der 11 Läufeteilnehmen, gelangen automatisch in die Gesamtwertung,und alle Cup-Teilnehmenden ab der KategorieU10 werden mit einem Treuegeschenk belohnt. Die5 Top-Teilnehmenden ab der Kategorie Junior*innennehmen werden anlässlich der Abschlussfeier geehrt.> zuerilaufcup.chLaufserie in herrlicher Natur:der ZKB-ZürilaufcupZSS nimmt Abschiedvon Hugo Sturzenegger.EIN LEBEN FÜR DEN SPORTWährend 15 Jahren war Hugo Sturzenegger als Co-Verantwortlicher für den Jugendsport Vorstandsmitglied desZürcher Stadtverbands für Sport, ZSS. Die Förderung des Nachwuchses lag ihm besonders am Herzen. Mehr als30 Jahre lang spielte Hugo beim FC Wiedikon, später auch beim FC Seefeld als Aktiver. Nach seiner Zeitals Sportler engagierte er sich auf Vereins- und Verbandsstufe auch neben dem Sportplatz für den ZürcherFussball: einerseits als Präsident des FC Seefeld und bereits in jungen Jahren als Vorstandsmitglied im StadtzürcherFussballverband. In letzterer Funktion organisierte Hugo während einiger Jahre die Zürcher «Fussballschüeli».Von 1988 bis 2002 führte er als umsichtiger Präsident den Stadtzürcher Fussballverband. Für seinegrossen Verdienste wurde er vom Verband zum Ehrenpräsidenten ernannt. Bei Problemen vermittelte Hugo inseiner gewohnt ruhigen Art. Sich selbst stellte er nie in den Mittelpunkt. Sein Leben prägte der Sport. Als Helfer,Förderer und Botschafter. Der ZSS und der Zürcher Sport dankt Hugo Sturzenegger und wird ihn nicht vergessen.WettbewerbGewinnen Sie mit etwas Glück eines von fünfSportabos «Saison» vom Sportamt der StadtZürich im Wert von 110 Franken. FreierZutritt zu 24 Badeanlagen (ohne Dolder).220119_Sportabo.indd 1 19.01.22 16:13VornameStrasse/Nr.PLZ/OrtCoupon einsenden bis zum 24. März 2022 an: Zürisport, Wettbewerb, Postfach, 8702 Zollikon. Oder E-Mail an wettbewerb@zss.ch mit Vermerk«Sportabo» sowie Ihrer Postadresse. Die Preise werden per Post zugestellt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Name

Porträt 11Foto: Athletixx.chSpäteinsteigermit PotenzialSprinter William Reais vom LC Zürich hateine erstaunliche Entwicklung durchlaufen.Und das, obwohl er erst spät mit der Leichtathletikbegann.Da sind diese 200-m-Traumläufe: ein explosiver Start, exzellenteBeschleunigung, raumgreifende Schritte, fein justierte Armarbeit,ein harmonischer Kurvenlauf, der makellose Übergang aufdie Zielgerade und das Durchziehen in hoher Kadenz. In zwei Rennen istWilliam Reais seinem Wunschempfinden ganz nahe gekommen – beim200-m-Finallauf der Schweizer Meisterschaften Mitte September 2020in Basel und beim 200-m-Goldlauf an den U23-Euproameisterschaftenim vergangenen Juli in Tallinn (Estland).Blickt William Reais auf die beiden exzellenten letzten beidenSommer und explizit auf die herausragenden Läufe über 20,24 und 20,47Sekunden zurück, sagt er: «Das waren zwei inspirierende, beglückendeRennen.» Zum einen mit dem unerwarteten U23-Rekord, der ihnin neue Sphären hob und an Koryphäen wie den langjährigen RekordhalternKevin Widmer, Marc Schneeberger oder Dave Dollé vorbeiführte.Zum anderen mit dem EM-Titelgewinn. Er betont: «Dieses U23-EM-Gold ist meine internationale Medaillenpremiere, etwas ganzBesonderes und die beste Motivation zum Weiterarbeiten.»Vom Fussball-Aussenverteidiger zum Sprint-JuwelDoch wer ist dieser William Reais, der in Chur aufwuchs, über ein Jahrvon der Bündner Hauptstadt nach der Arbeit (KV-Lehre) nach Zürichins Training pendelte und erst vorletztes Jahr wegen der «langen Wege»nach Emmenbrücke zog? Auf einen Nenner gebracht: Reais ist einAusnahmetalent, das erst spät zu seiner heutigen Passion fand. Der Sohnportugiesischer Eltern spielte zuerst im FC Chur 97 Fussball – als Innenverteidiger.Erst der Hinweis von seinem Sportlehrer, er könnte mit seinerSchnelligkeit wohl auch anderswo brillieren, brachte ihn in die Leichtathletik.16 war er damals bereits.Im BTV Chur (unter Trainer Guido von Deschwanden) machte erschnell Fortschritte. Einer noch professionelleren Förderung wegenwechselte er zum LC Zürich in die Gruppe von (National-)TrainerFlavio Zberg. Die neuen Trainingsimpulse, die Einbettung in eine kompetitiveTrainingsgruppe sowie das auf den Leistungssport ausgerichteteUmfeld zeigten Wirkung. Reais wurde schnell noch schneller – trotzCorona: Gerade in dieser heikelsten Phase im Frühling 2020 zeigte ereine ihm eigene Qualität: die Selbstverantwortung. Statt der gemeinsamenTrainings in Zürich (gesperrte Anlagen) sprintete er allein in Churauf der Strasse und auf Berge. Der Effekt spiegelte sich in der hervorragendenSommersaison wider. Und dass es 2021 in seiner Paradedisziplinnicht noch schneller ging, ist allein darin begründet, dass er just in derfinalen Saisonvorbereitung mit einer Achillessehnen-Überreizung undeinem Muskelfaserriss im Oberschenkel zu kämpfen hatte.Der Sport im ZentrumIm LCZ-Umfeld – zur Trainingsgruppe zählen der 400-m-ShootingstarRicky Petrucciani, der 400-m-Hürden-EM-Zweite Dany Brand, NeuzuzugDavide Rai sowie die Top-Frauen Yasmin Giger, Silke Lemmens undAgnė Šerkšnienė – fühlt sich William Reais wohl. Ein bis zwei Trainingsstehen täglich an: im neuen OYM-Trainingscamp für Schweizer Spitzensportlerinnenund -sportler in Cham oder im Zürcher Letzigrund.Der Sport geniesst absolute Priorität. Reais sagt: «Eine logische Konsequenz,schliesslich geht es darum, weiterzukommen und die Basis fürweitere internationale Medaillengewinne zu schaffen.» Ein breites Lachenzieht über sein Gesicht.Text: Jörg Greb«Der FaktorZufall wird kleiner»Mit Flavio Zberg sprach Jörg GrebIn den letzten beiden Jahren hat sichWilliam Reais national und internationalprofiliert. Wie schätzen Sie als seinTrainer seine Entwicklung ein?William ist ein Spätzünder. Jetzt hat ersich umso schneller entwickelt. Als er zumLCZ und zu mir kam, brachte er einen«vollen Rucksack» mit: In Chur hatte ereine gute Grundausbildung erhalten.Jetzt ist er mit 22 europäische Spitze undfast schon Weltklasse. Sein Potenzial istenorm gross.Wie passt Reais in Ihre Trainingsgruppe?Foto: OYM AG, ChamAusgezeichnet. Wir bauen auf Wechselwirkungen,so wächst die Gruppendynamik. Der eine kommt mitreiner Schnelligkeit weiter, der andere mit laktaziden Einheiten.So ergänzen sich beispielsweise Ricky (Petrucciani) und William ideal.Sie und ihre Gruppe trainieren im Letzigrund und am OYM inCham. Was sind die Vorzüge dieser beiden Standorte?Wir suchten für unsere hoch talentierten Athletinnen und Athletenneue Wege. Der grösste Unterschied mit dem OYM zeigt sich darin,dass hier ein ganzes Team versucht, die Talente zu entwickeln: Coaches,Wissenschaftlerinnen, Physiotherapeuten, Ernährungsfachleute.InterviewFlavio Zberg ist Track andField Coach am OYM in Cham.So verfügen wir über massiv mehr Daten, die aufzeigen, welche Reizeindividuell passen und welche weniger. Der Faktor Zufall wird kleiner.

Porträt 11

Foto: Athletixx.ch

Späteinsteiger

mit Potenzial

Sprinter William Reais vom LC Zürich hat

eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen.

Und das, obwohl er erst spät mit der Leichtathletik

begann.

Da sind diese 200-m-Traumläufe: ein explosiver Start, exzellente

Beschleunigung, raumgreifende Schritte, fein justierte Armarbeit,

ein harmonischer Kurvenlauf, der makellose Übergang auf

die Zielgerade und das Durchziehen in hoher Kadenz. In zwei Rennen ist

William Reais seinem Wunschempfinden ganz nahe gekommen – beim

200-m-Finallauf der Schweizer Meisterschaften Mitte September 2020

in Basel und beim 200-m-Goldlauf an den U23-Euproameisterschaften

im vergangenen Juli in Tallinn (Estland).

Blickt William Reais auf die beiden exzellenten letzten beiden

Sommer und explizit auf die herausragenden Läufe über 20,24 und 20,47

Sekunden zurück, sagt er: «Das waren zwei inspirierende, beglückende

Rennen.» Zum einen mit dem unerwarteten U23-Rekord, der ihn

in neue Sphären hob und an Koryphäen wie den langjährigen Rekordhaltern

Kevin Widmer, Marc Schneeberger oder Dave Dollé vorbeiführte.

Zum anderen mit dem EM-Titelgewinn. Er betont: «Dieses U23-

EM-Gold ist meine internationale Medaillenpremiere, etwas ganz

Besonderes und die beste Motivation zum Weiterarbeiten.»

Vom Fussball-Aussenverteidiger zum Sprint-Juwel

Doch wer ist dieser William Reais, der in Chur aufwuchs, über ein Jahr

von der Bündner Hauptstadt nach der Arbeit (KV-Lehre) nach Zürich

ins Training pendelte und erst vorletztes Jahr wegen der «langen Wege»

nach Emmenbrücke zog? Auf einen Nenner gebracht: Reais ist ein

Ausnahmetalent, das erst spät zu seiner heutigen Passion fand. Der Sohn

portugiesischer Eltern spielte zuerst im FC Chur 97 Fussball – als Innenverteidiger.

Erst der Hinweis von seinem Sportlehrer, er könnte mit seiner

Schnelligkeit wohl auch anderswo brillieren, brachte ihn in die Leichtathletik.

16 war er damals bereits.

Im BTV Chur (unter Trainer Guido von Deschwanden) machte er

schnell Fortschritte. Einer noch professionelleren Förderung wegen

wechselte er zum LC Zürich in die Gruppe von (National-)Trainer

Flavio Zberg. Die neuen Trainingsimpulse, die Einbettung in eine kompetitive

Trainingsgruppe sowie das auf den Leistungssport ausgerichtete

Umfeld zeigten Wirkung. Reais wurde schnell noch schneller – trotz

Corona: Gerade in dieser heikelsten Phase im Frühling 2020 zeigte er

eine ihm eigene Qualität: die Selbstverantwortung. Statt der gemeinsamen

Trainings in Zürich (gesperrte Anlagen) sprintete er allein in Chur

auf der Strasse und auf Berge. Der Effekt spiegelte sich in der hervorragenden

Sommersaison wider. Und dass es 2021 in seiner Paradedisziplin

nicht noch schneller ging, ist allein darin begründet, dass er just in der

finalen Saisonvorbereitung mit einer Achillessehnen-Überreizung und

einem Muskelfaserriss im Oberschenkel zu kämpfen hatte.

Der Sport im Zentrum

Im LCZ-Umfeld – zur Trainingsgruppe zählen der 400-m-Shootingstar

Ricky Petrucciani, der 400-m-Hürden-EM-Zweite Dany Brand, Neuzuzug

Davide Rai sowie die Top-Frauen Yasmin Giger, Silke Lemmens und

Agnė Šerkšnienė – fühlt sich William Reais wohl. Ein bis zwei Trainings

stehen täglich an: im neuen OYM-Trainingscamp für Schweizer Spitzensportlerinnen

und -sportler in Cham oder im Zürcher Letzigrund.

Der Sport geniesst absolute Priorität. Reais sagt: «Eine logische Konsequenz,

schliesslich geht es darum, weiterzukommen und die Basis für

weitere internationale Medaillengewinne zu schaffen.» Ein breites Lachen

zieht über sein Gesicht.

Text: Jörg Greb

«Der Faktor

Zufall wird kleiner»

Mit Flavio Zberg sprach Jörg Greb

In den letzten beiden Jahren hat sich

William Reais national und international

profiliert. Wie schätzen Sie als sein

Trainer seine Entwicklung ein?

William ist ein Spätzünder. Jetzt hat er

sich umso schneller entwickelt. Als er zum

LCZ und zu mir kam, brachte er einen

«vollen Rucksack» mit: In Chur hatte er

eine gute Grundausbildung erhalten.

Jetzt ist er mit 22 europäische Spitze und

fast schon Weltklasse. Sein Potenzial ist

enorm gross.

Wie passt Reais in Ihre Trainingsgruppe?

Foto: OYM AG, Cham

Ausgezeichnet. Wir bauen auf Wechselwirkungen,

so wächst die Gruppendynamik. Der eine kommt mit

reiner Schnelligkeit weiter, der andere mit laktaziden Einheiten.

So ergänzen sich beispielsweise Ricky (Petrucciani) und William ideal.

Sie und ihre Gruppe trainieren im Letzigrund und am OYM in

Cham. Was sind die Vorzüge dieser beiden Standorte?

Wir suchten für unsere hoch talentierten Athletinnen und Athleten

neue Wege. Der grösste Unterschied mit dem OYM zeigt sich darin,

dass hier ein ganzes Team versucht, die Talente zu entwickeln: Coaches,

Wissenschaftlerinnen, Physiotherapeuten, Ernährungsfachleute.

Interview

Flavio Zberg ist Track and

Field Coach am OYM in Cham.

So verfügen wir über massiv mehr Daten, die aufzeigen, welche Reize

individuell passen und welche weniger. Der Faktor Zufall wird kleiner.

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