Hochgefühle 01 2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 7<br />
Lost Places beleben und<br />
öffentlichen Verkehr stärken<br />
Dieses Trail-Schnuppern verfolgt – neben anderer<br />
– zwei große Anliegen: Da ist einmal die Belebung<br />
der Regionen, der Hütten und privater Unterkünfte<br />
und dann die konsequente Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat Daniel<br />
Uschounig seit Anfang Juli 2021 auf der AV-Homepage<br />
„grüne Touren“ aufgelistet. Hier findet man<br />
auch alle sieben Anbindungen zwischen der Petzen/<br />
Uschowa und dem Mittagskogel sowie auf ganz Kärnten<br />
bezogen auch bei den Etappen 25–30 auf alpenvereinaktiv.com<br />
mit vielen Details, Infos und Links<br />
…. das könnte doch ein Impuls für Wandertouren in<br />
Kärnten sein!<br />
Trail-Schnuppern – so kann<br />
es gehen<br />
Ein kurzer Streifzug längs der sieben Berge und<br />
sieben Täler soll nun einen Einblick in die vielfältige<br />
Wander-Erlebniswelt entlang der 19 Anbindungen<br />
vermitteln – dazu je ein Wandervorschlag für die<br />
Gailtaler Alpen und die Karawanken (natürlich kann<br />
jede 2-Tageswanderung auch umgekehrt gegangen<br />
werden):<br />
Anbindungen im Wanderabschnitt<br />
Karnische Alpen/Gailtaler Alpen:<br />
E 25b bis E 30b<br />
(mit 4 Hütten und 2 Unterkünften)<br />
Karawanken: E 30a bis E 4a<br />
(mit 3 Hütten und 1 Unterkunft)<br />
Abschnitt Karawanken:<br />
1. Tag: Maria Elend–<br />
Klagenfurter Hütte<br />
Kurz-Info: Mithilfe der App des Alpenvereins (gelbes<br />
Symbol oder mit ÖBB-SCOTTY) finden wir blitzartig<br />
unter „Mehr“ und „Anfahrt“ den Weg vom Bbf.<br />
Klagenfurt (Abft.: 06.10) über Ferlach (06.43) nach<br />
Maria Elend, Ortsmitte (Ankunft: 07.06).<br />
Wir wandern von der Wallfahrtskirche Maria Elend<br />
ausgehend an den Vorbergen vorbei und erreichen<br />
– nahe an der Kočna, am Weinasch und Hochstuhl –<br />
die Klagenfurter Hütte.<br />
Mittlere Bergwanderung: 1.670/510 Hm, 21 km,<br />
Dauer: 8 ½ h – davon 7 ½ h Gehzeit<br />
Wegbeschreibung: Wir wandern von der röm.-kath.<br />
Wallfahrtskirche Maria Elend über Greuth hinauf zu<br />
den Bergkapellen am Kapellenberg und genießen<br />
die Aussicht nach Norden. Begleitet vom Julius-Kugy-Dreiländerweg<br />
und dem Südalpenweg 603 gehen<br />
wir nun weiter nach Osten über die Suchagräben und<br />
kommen zur Ortschaft Matschach mit der Kirche des<br />
Hl. Rupert – in der weiteren Folge schwenken wir<br />
(nördlich des Matschacher Gupfes) in das Bärental<br />
ein und treffen (unterstützt von der Weg-Nr. 673) alsbald<br />
auf das Olipitzkreuz und auf Alt/Neu St. Michael.<br />
Wahlweise können wir, an der Bärentalstraße angekommen,<br />
knapp vor der Stouhütte die Gedenkstätte<br />
des ehem. Landeshauptmannes besuchen (Hinweisschild).<br />
Über eine Schotterstraße (mit einigen Abkürzungsmöglichkeiten)<br />
erreichen wir aufwärtsgehend<br />
über die Johannsenruhe und Matschacher Alm das<br />
Ziel der Anbindung zur 1. Etappe des Julius-Kugy-<br />
Dreiländerweges auf der Klagenfurter Hütte<br />
[2 Alternativen und 7 Pausen].<br />
2. Tag: Klagenfurter Hütte –<br />
Tscheppaschlucht<br />
Kurz-Info (umgekehrte Beschreibung): Wir fahren<br />
mit dem ÖBB-Bus stündlich um .48 von Ferlach,<br />
Sparkassenplatz, nach Bbf Klagenfurt und kommen<br />
stündlich um .21 an.<br />
Wir durchwandern die Naturschönheit „Tscheppaschlucht“,<br />
treffen auf bedeutende Weitwanderwege<br />
und erreichen über das Bodental und die Ogrisalm<br />
das Streckenziel: Klagenfurter Hütte.<br />
Mittlere Bergwanderung: 1.430/220 Hm, 18 km,<br />
Dauer: 8 h – davon 6 ½ h Gehzeit<br />
Wegbeschreibung: Wir verlassen die Büchsenmacherstadt<br />
in Richtung S und wandern stets nahe am<br />
Loiblbach über Unterloibl zum „Goldenen Bründl“<br />
(R 7 und 653). Wir durchschreiten nun einen Kernbereich<br />
der Tscheppaschlucht und treffen auf die<br />
Hohe Brücke und danach eine Wanderkreuzung. Mit<br />
dem Hemmaweg gehen wir hinauf zur metallenen<br />
Wendeltreppe und Brücke und erblicken das Naturschauspiel<br />
Tschaukofall. Alternativ bewandern wir<br />
den interessant gestalteten Naturlehrweg. Nun gehen<br />
wir, teilweise auf Holzstegen und ohne Hemmaweg –<br />
jedoch mit dem Julius-Kugy-Dreiländerweg und dem<br />
Panoramaweg Südalpen sowie 622 und 20 – zum<br />
Westteil der Tscheppaschlucht und treffen knapp vor<br />
dem Gh. Sereinig auf den Südalpenweg und Kärntner<br />
Grenzweg. Wir nähern uns über das Bodental (Meerauge)<br />
und die Ogrisalm dem Naturschutzgebiet und<br />
nutzen den seilversicherten Stinzesteig, um über den<br />
Matschacher Sattel das Ziel des Julius-Kugy-Dreiländerweges<br />
– Anbindung über E 2b, die Klagenfurter<br />
Hütte zu erreichen [2 Alternativen und 6 Pausen].<br />
Dr. Julius Kugy –<br />
alpines Genie ohne Grenzen<br />
Julius Kugy (*1858 in Görz, † 1944 in Triest), Dr.<br />
jur. (1882), war musikalisch, kaufmännisch und<br />
sprachlich sehr begabt – darüber hinaus war<br />
sein Leben geprägt von einer überaus starken<br />
Beziehung zu den Bergen, allem voran zu den<br />
„Julischen“. Als Alpinist und Buchautor mit botanischen<br />
Neigungen wurde er zur Leitfigur für den<br />
Alpen-Adria-Gedanken, die Dreiländer-Olympiabewerbung<br />
„Senza-Confini“ und die Kugy-Klasse am<br />
BRG für Slowenen in Klagenfurt.<br />
Auch lassen die vielen Erstbesteigungen, Neutouren,<br />
Kugy-Wege in den Ostalpen, ein Kugy-Denkmal<br />
im Triglav-Nationalpark, eine Bronze-Büste in<br />
Valbruna, aber auch viele Straßenbenennungen im<br />
Alpen-Adria-Raum die außergewöhnliche Tatkraft<br />
und erfolgreiche internationale Zusammenarbeit<br />
erkennen.<br />
Kugy-Denkmal im Triglav-Nationalpark<br />
Charakteristik<br />
Julius Kugy Alpine Trail<br />
Der Julius Kugy Alpine Trail ist mit 720 km und<br />
44.000 Hm (im Anstieg) ein grenzüberschreitender,<br />
völkerverbindender Fernwander- und Themenweg.<br />
Konditionsstarke und alpinerprobte Weitwanderer<br />
können über die Hauptroute mit ihren 30 Etappen<br />
hinaus noch weitere 1.180 km und 41.000 Hm auf<br />
Erweiterungen und Anbindungen die Besonderheit<br />
dieser Südalpen-Umrundung erkunden. Dieser<br />
Trail bietet dem Bergwanderer auf ca. 290 km langen<br />
Pfaden und drei Kilometer seilversicherten Abschnitten<br />
einen vielfältigen, wenn auch anspruchsvollen<br />
Wechsel von Mittelgebirgs-, Montan- und<br />
Hochgebirgsstufen. An speziellen Wegpunkten<br />
weist er auf insgesamt 67 Alternativen/Erleichterungen,<br />
aber auch auf erholungsbietende Hütten<br />
(17) und Unterkünfte (13) hin. Dieser „Dreiländerweg“<br />
führt durch 22 Flusstäler, vier Naturschutzgebiete,<br />
je einen National- und Naturpark, aber<br />
auch durch 18 Ortschaften bzw. Städte – zudem<br />
können am Weg, ganz im Sinne der „Berge der<br />
Freundschaft“, 22 Aussichtsberge bestiegen werden.