Hochgefühle 01 2022

13.03.2022 Aufrufe

Seite 6 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Ohne Auto in die Berge: AUTOFREI Entspannte Bergzeit – die Zukunft des Alpinismus Der öffentliche Personennahverkehr (öPNV), hier kurz und etwas respektlos mit „Öffi“ bezeichnet, nimmt im Zusammenhang mit dem Klimawandel und nachhaltigem Wandern eine zunehmende Bedeutung ein. Die sinnvolle Nutzung der ÖBB-App „SCOTTY mobil“ (fahrplan.oebb. at/webapp/), der Routenplaner für Öffis, hilft bei der Wanderplanung vielfach, die CO 2 -Belastung zu reduzieren – aber auch komplizierte und zeitaufwendige Auto-Überstellungen zu vermeiden. Schon etwas vorsortiert können Sie auf der Homepage der AV-Sektion Klagenfurt unter den Quicklinks den Button „grüne Touren“ entdecken. Hier sammelt unser Webmaster und Social-Media-Beauftragter Daniel Uschounig, MBA, Wanderideen, die auf www.alpenvereinaktiv.com eingepflegt wurden – aktuell sind es 58 ausgewählte Touren mit Öffi-Anreise, unterschieden nach TÄGLICH (27) und WOCHENTAGS (31). Im Weiteren sollen nach einer Idee von Dr. Werner Radl in der Funktion des Wegereferenten (siehe 3/2020, S. 37) von den ca. 500 km Sektions-Wanderwegen spezielle Wanderabschnitte (mit Schwerpunkt: „grüne Touren“) ausgewählt werden. Ausgestattet mit dem Sektionshinweis und weithin sichtbarem QR-Code sowie der Aufforderung „Scan me!“ sollen an Ausgangspunkten und Wanderkreuzungen viereckige Wanderzeichen befestigt wird. Bei der geöffneten Tourenplanung wird über „Route“ und „Anfahrt“ auf Öffi-Angebote hingewiesen (siehe dazu Kurt Anetzhuber, 2/2021, S. 25): So gibt es im Raum Ossiach/Steindorf oder in Techelsberg am WS in den Sommermonaten seit 2020 ein großartiges Angebot des „Postbus Shuttles“. Trail-Schnuppern in Kärnten Bei diesem Hochgefühle-Magazin möchte ich Wanderlust entlang des „Julius-Kugy-Dreiländerweges in 30 Etappen“ entfachen. Im Kärntner Abschnitt habe ich in den letzten Monaten 19 Anbindungen auf insgesamt 360 km zum völkerverbindenden Fernwanderweg geplant. Dabei wurde ich von der Idee getragen, 2-Tages-Wanderungen möglichst leicht zugänglich bzw. bewältigbar zu beschreiben: Am 1. Tag geht es vom Tal zum Berg und am 2. Tag (nach der Übernachtung) wieder auf der anderen Seite zum Tal hinunter. Mit diesen 10 Wanderideen vom Wolayer See bis zur Uschowa (Bärenhöhle) kann man auf längeren Streckenabschnitten den Dreiländerweg (in Kärnten sind es 9 ½ Etappen) mit seinen vielseitigen Erfahrungsmöglichkeiten genießen. Die teilweise wenig bekannten Wandergebiete abzugehen bzw. zu laufen (ein sehr gutes Marathon-Training) wurden stets von Freude und Interesse am Neuen begleitet. Etwa 700 Fotos (3 Anbindungen wurden von meinem Freund und Fotograf Günther großartig unterstützt) erzählen von der Begeisterung, wie man sich diesem Land mit all der Schönheit annähern kann. Auch konnte ich während dieser 19 Outdoor-Tage viele nette Busfahrer, Zugbegleiter und Autofahrer (die weißen Haare und das verschwitzte Gesicht waren dabei das große Plus) kennenlernen. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an meine Frau für das Verständnis wegen der „sozialen Fehlstunden“ durch die geleistete Gemeinschaftsarbeit.

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 7 Lost Places beleben und öffentlichen Verkehr stärken Dieses Trail-Schnuppern verfolgt – neben anderer – zwei große Anliegen: Da ist einmal die Belebung der Regionen, der Hütten und privater Unterkünfte und dann die konsequente Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Wie schon eingangs erwähnt, hat Daniel Uschounig seit Anfang Juli 2021 auf der AV-Homepage „grüne Touren“ aufgelistet. Hier findet man auch alle sieben Anbindungen zwischen der Petzen/ Uschowa und dem Mittagskogel sowie auf ganz Kärnten bezogen auch bei den Etappen 25–30 auf alpenvereinaktiv.com mit vielen Details, Infos und Links …. das könnte doch ein Impuls für Wandertouren in Kärnten sein! Trail-Schnuppern – so kann es gehen Ein kurzer Streifzug längs der sieben Berge und sieben Täler soll nun einen Einblick in die vielfältige Wander-Erlebniswelt entlang der 19 Anbindungen vermitteln – dazu je ein Wandervorschlag für die Gailtaler Alpen und die Karawanken (natürlich kann jede 2-Tageswanderung auch umgekehrt gegangen werden): Anbindungen im Wanderabschnitt Karnische Alpen/Gailtaler Alpen: E 25b bis E 30b (mit 4 Hütten und 2 Unterkünften) Karawanken: E 30a bis E 4a (mit 3 Hütten und 1 Unterkunft) Abschnitt Karawanken: 1. Tag: Maria Elend– Klagenfurter Hütte Kurz-Info: Mithilfe der App des Alpenvereins (gelbes Symbol oder mit ÖBB-SCOTTY) finden wir blitzartig unter „Mehr“ und „Anfahrt“ den Weg vom Bbf. Klagenfurt (Abft.: 06.10) über Ferlach (06.43) nach Maria Elend, Ortsmitte (Ankunft: 07.06). Wir wandern von der Wallfahrtskirche Maria Elend ausgehend an den Vorbergen vorbei und erreichen – nahe an der Kočna, am Weinasch und Hochstuhl – die Klagenfurter Hütte. Mittlere Bergwanderung: 1.670/510 Hm, 21 km, Dauer: 8 ½ h – davon 7 ½ h Gehzeit Wegbeschreibung: Wir wandern von der röm.-kath. Wallfahrtskirche Maria Elend über Greuth hinauf zu den Bergkapellen am Kapellenberg und genießen die Aussicht nach Norden. Begleitet vom Julius-Kugy-Dreiländerweg und dem Südalpenweg 603 gehen wir nun weiter nach Osten über die Suchagräben und kommen zur Ortschaft Matschach mit der Kirche des Hl. Rupert – in der weiteren Folge schwenken wir (nördlich des Matschacher Gupfes) in das Bärental ein und treffen (unterstützt von der Weg-Nr. 673) alsbald auf das Olipitzkreuz und auf Alt/Neu St. Michael. Wahlweise können wir, an der Bärentalstraße angekommen, knapp vor der Stouhütte die Gedenkstätte des ehem. Landeshauptmannes besuchen (Hinweisschild). Über eine Schotterstraße (mit einigen Abkürzungsmöglichkeiten) erreichen wir aufwärtsgehend über die Johannsenruhe und Matschacher Alm das Ziel der Anbindung zur 1. Etappe des Julius-Kugy- Dreiländerweges auf der Klagenfurter Hütte [2 Alternativen und 7 Pausen]. 2. Tag: Klagenfurter Hütte – Tscheppaschlucht Kurz-Info (umgekehrte Beschreibung): Wir fahren mit dem ÖBB-Bus stündlich um .48 von Ferlach, Sparkassenplatz, nach Bbf Klagenfurt und kommen stündlich um .21 an. Wir durchwandern die Naturschönheit „Tscheppaschlucht“, treffen auf bedeutende Weitwanderwege und erreichen über das Bodental und die Ogrisalm das Streckenziel: Klagenfurter Hütte. Mittlere Bergwanderung: 1.430/220 Hm, 18 km, Dauer: 8 h – davon 6 ½ h Gehzeit Wegbeschreibung: Wir verlassen die Büchsenmacherstadt in Richtung S und wandern stets nahe am Loiblbach über Unterloibl zum „Goldenen Bründl“ (R 7 und 653). Wir durchschreiten nun einen Kernbereich der Tscheppaschlucht und treffen auf die Hohe Brücke und danach eine Wanderkreuzung. Mit dem Hemmaweg gehen wir hinauf zur metallenen Wendeltreppe und Brücke und erblicken das Naturschauspiel Tschaukofall. Alternativ bewandern wir den interessant gestalteten Naturlehrweg. Nun gehen wir, teilweise auf Holzstegen und ohne Hemmaweg – jedoch mit dem Julius-Kugy-Dreiländerweg und dem Panoramaweg Südalpen sowie 622 und 20 – zum Westteil der Tscheppaschlucht und treffen knapp vor dem Gh. Sereinig auf den Südalpenweg und Kärntner Grenzweg. Wir nähern uns über das Bodental (Meerauge) und die Ogrisalm dem Naturschutzgebiet und nutzen den seilversicherten Stinzesteig, um über den Matschacher Sattel das Ziel des Julius-Kugy-Dreiländerweges – Anbindung über E 2b, die Klagenfurter Hütte zu erreichen [2 Alternativen und 6 Pausen]. Dr. Julius Kugy – alpines Genie ohne Grenzen Julius Kugy (*1858 in Görz, † 1944 in Triest), Dr. jur. (1882), war musikalisch, kaufmännisch und sprachlich sehr begabt – darüber hinaus war sein Leben geprägt von einer überaus starken Beziehung zu den Bergen, allem voran zu den „Julischen“. Als Alpinist und Buchautor mit botanischen Neigungen wurde er zur Leitfigur für den Alpen-Adria-Gedanken, die Dreiländer-Olympiabewerbung „Senza-Confini“ und die Kugy-Klasse am BRG für Slowenen in Klagenfurt. Auch lassen die vielen Erstbesteigungen, Neutouren, Kugy-Wege in den Ostalpen, ein Kugy-Denkmal im Triglav-Nationalpark, eine Bronze-Büste in Valbruna, aber auch viele Straßenbenennungen im Alpen-Adria-Raum die außergewöhnliche Tatkraft und erfolgreiche internationale Zusammenarbeit erkennen. Kugy-Denkmal im Triglav-Nationalpark Charakteristik Julius Kugy Alpine Trail Der Julius Kugy Alpine Trail ist mit 720 km und 44.000 Hm (im Anstieg) ein grenzüberschreitender, völkerverbindender Fernwander- und Themenweg. Konditionsstarke und alpinerprobte Weitwanderer können über die Hauptroute mit ihren 30 Etappen hinaus noch weitere 1.180 km und 41.000 Hm auf Erweiterungen und Anbindungen die Besonderheit dieser Südalpen-Umrundung erkunden. Dieser Trail bietet dem Bergwanderer auf ca. 290 km langen Pfaden und drei Kilometer seilversicherten Abschnitten einen vielfältigen, wenn auch anspruchsvollen Wechsel von Mittelgebirgs-, Montan- und Hochgebirgsstufen. An speziellen Wegpunkten weist er auf insgesamt 67 Alternativen/Erleichterungen, aber auch auf erholungsbietende Hütten (17) und Unterkünfte (13) hin. Dieser „Dreiländerweg“ führt durch 22 Flusstäler, vier Naturschutzgebiete, je einen National- und Naturpark, aber auch durch 18 Ortschaften bzw. Städte – zudem können am Weg, ganz im Sinne der „Berge der Freundschaft“, 22 Aussichtsberge bestiegen werden.

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HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS<br />

Ohne Auto in die Berge:<br />

AUTOFREI<br />

Entspannte Bergzeit –<br />

die Zukunft des Alpinismus<br />

Der öffentliche Personennahverkehr (öPNV), hier kurz und etwas respektlos<br />

mit „Öffi“ bezeichnet, nimmt im Zusammenhang mit dem<br />

Klimawandel und nachhaltigem Wandern eine zunehmende Bedeutung<br />

ein. Die sinnvolle Nutzung der ÖBB-App „SCOTTY mobil“ (fahrplan.oebb.<br />

at/webapp/), der Routenplaner für Öffis, hilft bei der Wanderplanung<br />

vielfach, die CO 2 -Belastung zu reduzieren – aber auch komplizierte und<br />

zeitaufwendige Auto-Überstellungen zu vermeiden.<br />

Schon etwas vorsortiert können Sie auf der Homepage<br />

der AV-Sektion Klagenfurt unter den Quicklinks<br />

den Button „grüne Touren“ entdecken. Hier sammelt<br />

unser Webmaster und Social-Media-Beauftragter Daniel<br />

Uschounig, MBA, Wanderideen, die auf www.alpenvereinaktiv.com<br />

eingepflegt wurden – aktuell sind<br />

es 58 ausgewählte Touren mit Öffi-Anreise, unterschieden<br />

nach TÄGLICH (27) und WOCHENTAGS (31).<br />

Im Weiteren sollen nach einer Idee von Dr. Werner<br />

Radl in der Funktion des Wegereferenten (siehe<br />

3/2020, S. 37) von den ca. 500 km Sektions-Wanderwegen<br />

spezielle Wanderabschnitte (mit Schwerpunkt:<br />

„grüne Touren“) ausgewählt werden. Ausgestattet<br />

mit dem Sektionshinweis und weithin<br />

sichtbarem QR-Code sowie der Aufforderung „Scan<br />

me!“ sollen an Ausgangspunkten und Wanderkreuzungen<br />

viereckige Wanderzeichen befestigt wird. Bei<br />

der geöffneten Tourenplanung wird über „Route“ und<br />

„Anfahrt“ auf Öffi-Angebote hingewiesen (siehe dazu<br />

Kurt Anetzhuber, 2/2021, S. 25): So gibt es im Raum<br />

Ossiach/Steindorf oder in Techelsberg am WS in den<br />

Sommermonaten seit 2020 ein großartiges Angebot<br />

des „Postbus Shuttles“.<br />

Trail-Schnuppern in Kärnten<br />

Bei diesem <strong>Hochgefühle</strong>-Magazin möchte ich Wanderlust<br />

entlang des „Julius-Kugy-Dreiländerweges<br />

in 30 Etappen“ entfachen. Im Kärntner Abschnitt<br />

habe ich in den letzten Monaten 19 Anbindungen auf<br />

insgesamt 360 km zum völkerverbindenden Fernwanderweg<br />

geplant. Dabei wurde ich von der Idee<br />

getragen, 2-Tages-Wanderungen möglichst leicht<br />

zugänglich bzw. bewältigbar zu beschreiben: Am 1.<br />

Tag geht es vom Tal zum Berg und am 2. Tag (nach<br />

der Übernachtung) wieder auf der anderen Seite zum<br />

Tal hinunter. Mit diesen 10 Wanderideen vom Wolayer<br />

See bis zur Uschowa (Bärenhöhle) kann man auf<br />

längeren Streckenabschnitten den Dreiländerweg (in<br />

Kärnten sind es 9 ½ Etappen) mit seinen vielseitigen<br />

Erfahrungsmöglichkeiten genießen. Die teilweise<br />

wenig bekannten Wandergebiete abzugehen bzw. zu<br />

laufen (ein sehr gutes Marathon-Training) wurden<br />

stets von Freude und Interesse am Neuen begleitet.<br />

Etwa 700 Fotos (3 Anbindungen wurden von meinem<br />

Freund und Fotograf Günther großartig unterstützt)<br />

erzählen von der Begeisterung, wie man sich diesem<br />

Land mit all der Schönheit annähern kann. Auch<br />

konnte ich während dieser 19 Outdoor-Tage viele<br />

nette Busfahrer, Zugbegleiter und Autofahrer (die<br />

weißen Haare und das verschwitzte Gesicht waren<br />

dabei das große Plus) kennenlernen. An dieser Stelle<br />

auch ein herzliches Dankeschön an meine Frau für<br />

das Verständnis wegen der „sozialen Fehlstunden“<br />

durch die geleistete Gemeinschaftsarbeit.

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